Der Tänzerische Film Kristina Köhler Und Moderner Tanzund Moderner Tänzerische Frühe Filmkultur Kristina Köhler Film Der
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Kristina Köhler Kristina Köhler Schon um 1900 beschrieben Besucher von Filmvor füh Der rungen das Flackern auf der Leinwand als «Tanz der Bilder». Die Idee, dass Filme Tanz nicht nur aufzeichnen, tänzerische sondern selbst tänzerische Bewegungs effekte freisetzen – etwa durch die Gestaltung der Kamerabewegung oder Montage, kursiert seither in der Filmtheorie. Film Der Band untersucht die Denk figur vom tänzerischen Film und zeichnet ihr Entstehen im Kontext der inter medialen Geschichte von früher Filmkultur und moder Frühe Filmkultur nem Tanz zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach. und moderner Tanz Erarbeitet wird ein Theorie und Analysemodell, das danach fragt, unter welchen ästhetischen, gesellschaft li chen und kulturellen Voraussetzungen Filme als «Tanz» erfahrbar werden. Aus dieser Perspektive wird die Geschichte des tänze rischen Films an einer Fülle von bislang kaum beachteten historischen Materialien – Filme, Filmtheorien, Aufführungsprak tiken – entfaltet. Das Spektrum reicht von den Tanz und Trickszenen des frühen Kinos über wissenschaft liche Bewegungs studien, Tanz und Kulturfilme, Filmkomödien und Melodramen der 1910er Jahre bis zu den «absoluten» Experimentalfilmen der 1920er und 1930er Jahre. Erstmals in den Blick genommen werden auch die Der tänzerische Film Re ak tionen moderner Tänzerinnen, Choreographen und Tanztheoretiker wie Isadora Duncan, Rudolf Laban und Mary Wigman auf den Film. Kristina Köhler ist Oberassistentin am Seminar für Film wissenschaft der Universität Zürich, wo sie die vorliegende Studie verfasst hat. Sie ist Mithe raus ge berin der Montage AV. ISBN 9783894728403 ZÜRCHER FILMSTUDIEN 38 Kristina Köhler Der tänzerische Film ZÜRCHER FILMSTUDIEN BEGRÜNDET VON CHRISTINE N. BRINCKMANN HERAUSGEGEBEN VON JÖRG SCHWEINITZ UND MARGRIT TRÖHLER BAND 38 KRISTINA KÖHLER DER TÄNZERISCHE FILM Frühe Filmkultur und moderner Tanz Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Die Druckvorstufe dieser Publikation wurde vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützt. Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich im Frühjahrssemester 2016 auf Antrag von Prof. Dr. Jörg Schweinitz und PD Dr. Sabine Huschka als Dissertation angenommen. Schüren Verlag GmbH Universitätsstr. 55, D-35037 Marburg www.schueren-verlag.de © Schüren 2017 Alle Rechte vorbehalten Gestaltung: Kristina Köhler, Erik Schüßler Umschlaggestaltung: Bringolf Irion Vögeli GmbH, Zürich ISSN 1876-3708 DOI: 10.23799/9783741000508 Print-ISBN 978-3-89472-840-3 eBook-ISBN 978-3-7410-00669 Inhalt Dank 7 Einleitung 11 I Vom Tanz im Film zum tänzerischen Film. Plädoyer für einen Blickwechsel 31 1 Der tänzerische Film. Ansätze und Perspektiven 33 1.1 Eine Theoriegeschichte zwischen den Disziplinen 33 1.2 Von choreo-cinema bis screendance. Theorieansätze zum tän- zerischen Film 47 1.3 Der tänzerische Film als intermedialer Erfahrungsmodus 53 1.4 Tanz – Erleben – Kino. Ein Paradigma der Moderne 55 2 Zur Historiographie von Tanz und Kinokultur um 1900 63 2.1 Im Filmarchiv. Auf den Spuren der Tanzgeschichte 63 2.2 Zum Umgang mit den Leerstellen. Historiographie als Ima- ginationsarbeit 66 2.3 Der faszinierte Blick auf den Tanz und die frühe Filmkultur 70 2.4 Alternative Tanzgeschichten 75 II Bild – Körper – Technik. Frühe Denkfiguren vom Film als Tanz 79 3 Die ‹tanzenden Bilder›. Zum intermedialen Kalkül des frühen Kinos 81 3.1 Zwischen Tanzbild und ‹Tanz der Bilder›. Der doppelte Be- zug des frühen Kinos auf den Tanz 81 3.2 ‹Bilder, die tanzen›. Schauwerte der Bewegung in prä- und frühkinematographischen Apparaturen 89 3.3 Wie im Theater. Film als (Tanz-)Aufführung 102 3.4 ‹Bilder, die weitertanzen›. Film als Aufzeichnung und Archiv von Tanz 109 6 Inhalt 4 Nymphe, Schleier, Wasser. Bildbewegungen zwischen Geste und Vibration 127 4.1 Zur Bildbewegung in Kunst, Malerei und Kino 127 4.2 Von der Bildfigur zur Bildbewegung. Schleiertänze im frühen Kino 134 4.3 Bildspannungen zwischen Körper und bewegter Textur am Beispiel von Neptune’s Daughter (1914) 141 4.4 Nur noch ‹bewegtes Beiwerk›? Das Bewegtbild in der Film- theorie von Hermann Häfker 151 5 Körper, Ausdruck, Rhythmus. Entwürfe eines tänzeri- schen Filmschauspiels 159 5.1 Der Kino-Tänzer. Ein Problemaufriss 159 5.2 «Zum Filmstar prädestiniert». Die Tänzerin als Filmschau- spielerin und das Melodrama der 1910er Jahre 163 5.3 Von der lesbaren Geste zur suggestiven Ausdrucksbewe- gung. Tanz in frühen Filmtheorien 179 5.4 Tänzerisches Schauspiel nach Jaques-Dalcroze. Rübezahls Hochzeit (1916) und die Rhythmusschule von Hellerau 188 6 Anmutige Zeitlupe. Techniken der ‹schönen› Bewegung 205 6.1 Die ‹Erfindung› der Zeitlupe aus der Tanzästhetik der Jahr- hundertwende 206 6.2 Anmut als Effekt von Zeitlupe. Raymond Bayers L’Esthétique de la grâce 211 6.3 Inszenierungen der ‹anmutigen Zeitlupe› in Wochenschauen der 1920er Jahre 217 6.4 Subtile Verschiebungen der Wahrnehmung. Zeitlupen zwi- schen Film- und Körpertechnik 228 III Filmästhetik und tänzerischer Sinn 233 7 ‹Tänzerischer Sinn› im Kino. Rudolf Labans Vision für den Kulturfilm 235 7.1 Laban und das Kino. Aneignungen und Abgrenzungen 235 7.2 ‹Tänzerischer Sinn› bei Rudolf Laban und Mary Wigman 249 7.3 Filmästhetik des ‹tänzerischen Sinns›. Labans Drehbücher 255 7.4 Der Kulturfilm als ‹Erlebnisfilm›. Paluccas Serenata (1934) 264 7.5 Tänzerischer Sinn und Tanzerleben im Spielfilm 268 Inhalt 7 8 «Nur Bewegung sehen». Absolute Filme zwischen ‹reiner› Bewegung und Körperlichkeit 273 8.1 Von der «bewegten Malerei» zum «absoluten Tanz». Die absoluten Filme im Spannungsfeld der Künste 278 8.2 ‹Zur Linie werden›. Abstraktion, Wahrnehmung und Phan- tasien der ‹reinen› Bewegung 282 8.3 Mit dem Tanztheoretiker im Kino. Fritz Böhmes Tanz- und Bewegungstheorie des absoluten Films 287 8.4 Multimediale Aufführungen. Die absoluten Filme auf der Tanz- und Theaterbühne 296 IV Der tanzende Zuschauer 307 9 Mit der Leinwand tanzen. Bewegungsübertragungen im Kinosaal 309 9.1 ‹Tangomanie› und ‹Cinematographitis›. Rhythmische Anste- ckungen zwischen Leinwand und Zuschauern in den 1910er Jahren 311 9.2 Das Kino als Bewegungsansteckung. Die Tanzmanie in der Filmkomödie 316 9.3 Frühe Tanzlehrfilme. Konstellationen einer Mobilisierung 323 9.4 Räume für den Tanz mit der Leinwand. Das Tanz-Kinema Alexanderplatz (1920–1922) 333 9.5 Der tanzende Zuschauer. Eine Herausforderung für das klas- sische Kinodispositiv? 342 Schlussgedanken 349 Anhang 355 Bibliographie 357 Filmographie 395 Personenregister 401 Filmregister 411 Bildnachweise 415 Dank Es bleibt nicht aus, dass die Begriffe und Konzepte, mit denen man sich über lange Zeit beschäftigt, zu Metaphern für das eigene Denken werden. Tatsächlich kam mir die Arbeit am Tänzerischen Film manchmal wie eine große Tanzveranstaltung vor: Es gibt Momente, da bewegt man sich am Rande der Tanzfläche und tanzt (oder schreibt) für sich alleine – und merkt gar nicht, dass man sich längst inmitten einer Menge anderer Menschen befindet, die in ähnlichem Rhythmus tanzen. Allen, die auf die eine oder andere Weise in den unterschiedlichen Phasen des Projekts «mitgetanzt» haben, möchte ich hier danken. Ein großer Dank geht an Jörg Schweinitz, der mich in meinem Vorha- ben unterstützt, gefördert und angetrieben hat. Er hat mein Interesse für die frühe Filmgeschichte ‹entzündet› und während der gemeinsamen Jahre in Zürich viele schöne Gelegenheiten zum Nachdenken über Film- und Theo- riegeschichte geschaffen. Danken möchte ich auch meiner Zweitgutachterin Sabine Huschka, mit der ich nicht nur eine Expertin der Tanzgeschichte an meiner Seite hatte, sondern auch eine offene und neugierige Gesprächspart- nerin. Margrit Tröhler, Fabienne Liptay und Barbara Flückiger gilt mein Dank dafür, dass sie neben fachlicher und moralischer Unterstützung Raum, Zeit und Forschungsmittel am Seminar für Filmwissenschaft der Univer- sität Zürich bereitgestellt haben. Zu Dank verpflichtet bin ich auch dem Schweizerischen Nationalfonds, der einen längeren Forschungsaufenthalt in Berlin sowie die Publikation dieser Studie finanziell ermöglichte. Das vorliegende Buch wäre in dieser Form nicht realisierbar gewesen, wenn ich in folgenden Archiven nicht auf Experten getroffen wäre, die mich tatkräftig unterstützt haben: Cinémathèque suisse, Kunsthaus Zürich, Stiftung Deutsche Kinemathek, Bundesarchiv-Filmarchiv, Archiv der Aka- demie der Künste, Deutsches Filminstitut – DIF e.V., Bauhaus-Archiv Berlin, Landesarchiv Berlin, Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne, Stadtarchiv Dessau-Roßlau, Filmmuseum Düsseldorf, Europäisches Zen- trum der Künste Dresden – Hellerau, Österreichisches Filmmuseum, Film- archiv Austria, EYE Filminstituut Nederland, Danske Filminstitut, Svenska Filminstitutet, Cineteca di Bologna, Gaumont Pathé Archives, Cinéma- thèque française, Archives Départementales de la Moselle, British Pathé, Margaret Herrick Library der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Schweizer Tanzarchiv, Deutsches Tanzarchiv Köln, Tanzarchiv Leipzig e.V., Jerome Robbins Dance Division der New York Public Library. 10 Dank Sehr profitiert hat diese Arbeit von den vielen anregenden Gesprächen und Diskussionen mit Freunden und Kollegen. Allen voran danke ich den Mitarbeitern vom Seminar für Filmwissenschaft, die mich je nach Phase mit Film- und Literaturhinweisen, wohlwollender Kritik und Zuspruch versorgt haben.