Auszug aus der digitalen topographischen Karte, © GeoBasis DE/M-V 2019

GEMEINDE DALBERG-WENDELSTORF

1. Änderung des Flächennutzungsplanes

Begründung

VORENTWURF

Bearbeitungsstand 29.04.2019

Planverfasser:

1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf

- Vorentwurf -

Inhaltsverzeichnis

Seite Teil 1 - Begründung

1. Einleitung ...... 2 1.1 Planungsanlass und Planungsziele ...... 2 1.2 Plangrundlagen und Planverfahren ...... 2 1.3 Planungsvorgaben und Hinweise ...... 3

2. Inhalt der Flächennutzungsplanänderung ...... 4

3. Immissionsschutz ...... 5

4. Erschließung und Planungskosten ...... 6

5. Sonstiges ...... 6

Teil 2 - Umweltbericht

1. Einleitung ...... 8 1.1 Allgemein ...... 8 1.2 Maß und Ziel der baulichen Nutzung ...... 8 1.3 Geltungsbereich und konkreter Untersuchungsraum ...... 8

2. Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes ...... 9 2.1 Zielaussagen der Fachgesetze und Fachvorgaben ...... 9 2.2 Zielaussagen der Fachpläne ...... 10

3. Verfahren der Umweltprüfung ...... 11 3.1 Untersuchungsstandards ...... 11 3.2 Methodik ...... 11

4. Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 12 4.1 Schutzgut Arten ...... 12 4.2 Schutzgut Klima/Luft ...... 16 4.3 Schutzgut Wasser ...... 16 4.4 Schutzgut Boden ...... 17 4.5 Schutzgut Sonstige Sach- und Kulturgüter ...... 17 4.6 Schutzgut Mensch einschließlich des Landschaftsbildes ...... 17 4.7 Schutzgut Fläche ...... 19 4.8 Nationale und internationale Schutzgebiete ...... 19

5. Entwicklungsprognose zum Umweltzustand ...... 20 5.1 Entwicklung des Umweltzustandes bei Planungsdurchführung ...... 20 5.2 Prognose zur Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung .. 21 5.3 Anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 21

6. Zusätzliche Angaben ...... 22 6.1 Technische Verfahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten ...... 22 6.2 Hinweise zur Durchführung der Umweltüberwachung ...... 22

7. Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 22

8. Referenzliste der verwendeten Quellen ...... 24

1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

Teil 1 - Begründung

1. Einleitung 1.1 Planungsanlass und Planungsziele

Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf hat im rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 2 "Gewerbe- und Mischgebiet Dalberg-Wendelstorf" aus dem Jahr 1994 südlich der Straße nach Hof Meteln Gewerbe- sowie Mischgebiete ausgewiesen. Diese sind im wirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde entsprechend des Bebauungsplanes ausgewiesen. Nunmehr ergibt sich die Situation, dass die Gemeinde diese Flächen neu ordnen möchte. Dadurch dass der vorhandene Brunnen südlich des Gewerbegebietes weg- gefallen ist, sollen die Flächen künftig besser ausgenutzt werden können. Die Flä- chenanteile verschieben sich damit einhergehend. Durch die Aufstellung der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 sollen diese veränderten Gegebenheiten Einzug in die verbindliche Bauleitpla- nung finden. Das Mischgebiet wird nach Osten und das Gewerbegebiet nach Süden erweitert.

Für das Plangebiet der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 sind im wirksamen Flächennutzungsplan derzeit gemischte Bauflächen, gewerbliche Bauflächen, Flächen für die Landwirtschaft sowie Flächen für Versorgungsanlagen "Brunnen" dargestellt. Zur Beachtung des Entwicklungsgebotes zwischen vorberei- tender und verbindlicher Bauleitplanung wird die Änderung des Flächennutzungspla- nes erforderlich. Die Aufstellung der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf erfolgt daher parallel zur Aufstellung der Bebau- ungsplanänderung. Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Flächennutzungspla- nes entspricht im Wesentlichen dem Geltungsbereich der 1. Änderung und Teilauf- hebung des Bebauungsplanes Nr. 2. Die 1. Änderung des Flächennutzungsplanes wird im Regelverfahren aufgestellt.

1.2 Plangrundlagen und Planverfahren

Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf verfügt über einen wirksamen Flächennutzungs- plan. Die mit der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 über- planten Flächen, weisen abweichende Flächenanteile sowie den Wegfall des Brun- nens im Vergleich zum wirksamen Flächennutzungsplan auf. Zur Berücksichtigung des Entwicklungsgebotes zwischen vorbereitender und ver- bindlicher Bauleitplanung wird der Flächennutzungsplan im Parallelverfahren gemäß § 8 Ab. 3 BauGB geändert. Die Aufstellung der 1. Änderung des Flächennutzungs- planes erfolgt parallel zur Aufstellung der 1. Änderung und Teilaufhebung des Be- bauungsplanes Nr. 2 "Gewerbe- und Mischgebiet Dalberg-Wendelstorf".

Planungsrechtliche Grundlagen für die Erarbeitung der 1. Änderung des Flächennut- zungsplanes sind:

- das Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. No- vember 2017 (BGBl. I S. 3634), - die Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung

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vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786), - die Planzeichenverordnung (PlanZV) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) sowie die sonstigen planungsrelevanten, zum Zeitpunkt der Planaufstellung gültigen Gesetzesvorschriften, Erlasse und Richtlinien.

Die in der Satzung genannten Gesetze und Richtlinien können im Bauamt des Amtes Lützow-Lübstorf, Dorfmitte 24, 19209 Lützow, während der Öffnungszeiten eingese- hen werden.

Als Plangrundlagen wurden die digitale topographische Karte im Maßstab 1:10 000 vom Landesamt für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern, © GeoBasis DE/M-V 2019, ein Auszug aus dem Flächennutzungsplan in der wirksamen Fassung sowie eigene Erhebungen genutzt.

Des Weiteren wurde das Regionale Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (RREP WM) vom 31.08.2011 berücksichtigt.

Die verwendeten Planzeichen und die Erläuterungen orientieren sich am wirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf. Sämtliche Planungsinhal- te und Erläuterungen der nicht von der vorliegenden Änderung betroffenen Teile des wirksamen Flächennutzungsplanes gelten uneingeschränkt weiterhin fort.

1.3 Planungsvorgaben und Hinweise

Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf hat derzeit 521 Einwohner (Stand Dezember 2017). Im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (RREP WM) werden für die Gemeinde folgende Festsetzungen getroffen: - Die Gemeinde liegt im strukturschwachen ländlichen Raum. Dort sollen "die vorhandenen Entwicklungspotenziale gestärkt und der Gesamtraum so stabili- siert werden, dass sich ein attraktiver Lebensraum für die hier lebende Bevöl- kerung bietet". - Die Gemeinde liegt im Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft. Die Flächen des Änderungsbereiches werden derzeit überwiegend nicht landwirtschaftlich ge- nutzt und sind bereits Bestandteil des Gewerbe- und Mischgebietes in der Ortslage Dalberg. - Ganz im Westen des Gemeindegebietes, in Richtung des Cramoner Sees und der , befindet sich zudem ein Tourismusentwicklungsraum. - Im westlichen Gemeindegebiet befindet sich das Landschaftsschutzgebiet "".

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2. Inhalt der Flächennutzungsplanänderung

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes mit einer Größe von etwa 0,24 ha befindet sich im Südosten der Ortslage Dalberg. Die von der Ände- rung betroffenen Grundstücke liegen an der Metelner Straße.

Der Änderungsbereich der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes entspricht im Wesentlichen der Fläche der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2

Bisherige Flächennutzung

Der Änderungsbereich befindet sich im Südosten der Ortslage Dalberg und wird im Osten und Süden durch landwirtschaftliche Flächen, im Westen durch vorhandene Wohnbebauung sowie im Norden durch die Kreisstraße K 43 mit angrenzender Wohnbebauung begrenzt.

Im wirksamen Flächennutzungsplan sind für den Änderungsbereich gemischte Bau- flächen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 2 BauNVO, gewerbliche Bauflächen gemß § 1 Abs. 1 Nr. 3 BauNVO, Flächen für die Landwirtschaft gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 9a BauGB so- wie Flächen für Versorgungsanlagen – Brunnen gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 2 BauNVO dargestellt. Durch den Änderungsbereich verläuft zudem eine oberirdische Stromlei- tung, die im Verfahren unberührt bleibt.

Ziel der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes

Mit der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 beabsichtigt die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Erweiterung der gemischten Baufläche im Westen des Plangebietes sowie eine Er- weiterung der gewerblichen Baufläche im Osten zu schaffen. Der im Rahmen des Ursprungsbebauungsplanes festgesetzte Brunnen sowie der dazugehörige Gewäs- serschutzstreifen sind nun nicht mehr vorhanden, sodass diese Festsetzungen er- satzlos entfallen können.

Die planungsrechtlichen Ziele der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungs- planes Nr. 2 stimmen nicht mit den Darstellungen des Flächennutzungsplanes in der wirksamen Fassung überein. Dieser weist im Bereich des Änderungsbereiches ein anderes Flächenverhältnis aus.

Im Rahmen der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes werden daher gemischte Bauflächen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 2 BauNVO, gewerbliche Bauflächen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 3 BauNVO sowie Flächen für die Landwirtschaft gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 9 BauNVO ausgewiesen.

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

Flächenbilanz

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes umfasst eine Flä- che von rund 0,24 ha. Dabei ergibt sich folgende Flächenverteilung:

1. Änderung Bisherige Flächennutzungsplanung des Flächennutzungsplanes Gemischte Bauflächen 3480 m2 Gemischte Bauflächen 8300 m2

Gewerbliche Bauflächen 10 520 m2 Gewerbliche Bauflächen 7650 m2 Verkehrsflächen 13 000 m2 Verkehrsflächen 6290 m2 Wasserschutzgebiet 3 600 m2 Heckenpflanzung 2000 m2

3. Immissionsschutz

Aufgabe von Bauleitplanungen im Hinblick auf den Immissionsschutz ist es, ab- schließend die Frage nach den auf den Änderungsbereich einwirkenden Immissio- nen zu beantworten und dafür zu sorgen, dass die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse auch für die bestehenden Nutzungen beachtet wer- den. Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf hat sich im Rahmen der Aufstellung der 1. Ände- rung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 mit den möglicherweise vom Plangebiet ausgehenden Emissionen auseinandergesetzt.

Durch die Verschiebung der Gewerbe- und Mischgebietsgrenze ergeben sich im Rahmen der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 ggf. neue Anforderungen an immissionsschutzrechtliche Festsetzungen.

Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf geht derzeit davon aus, dass es zu keinen nega- tiven Beeinträchtigungen durch die vorliegende Planung im Vergleich zur Ursprungs- planung kommt. Das Gewerbegebiet wird auf die östliche Fläche reduziert und das Mischgebiet wird entsprechend nach Osten erweitert. Seitens der Gemeinde sollen im nördlichen Bereich des Mischgebietes Einfamilienhäuser entstehen. Dadurch rückt die gewerbliche Nutzung von der bereits vorhandenen Wohnbebauung östlich und nördlich des Plangebietes ab, sodass hier künftig ein größerer Abstand eingehal- ten wird.

Die Erarbeitung eines Lärmgutachtens wird seitens der Gemeinde Dalberg- Wendelstorf derzeit nicht als notwendig betrachtet.

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

4. Erschließung und Planungskosten

Durch die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf verläuft die Landesstraße 03, die das Ost- seebad mit der Landeshauptstadt Schwerin verbindet. Über die Landesstraße ist die Gemeinde an das überregionale Straßennetz ange- bunden. Der Anschluss an das Autobahnnetz erfolgt über die Autobahn 20 an der Anschlussstelle Grevesmühlen oder über die Autobahn 14 an der Anschlussstelle Schwerin-Ost. Der Änderungsbereich ist über eine bereits ausgebaute Straße an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.

Die technische Erschließung des Änderungsbereiches ist bereits überwiegend gege- ben. Die Versorgung mit Trinkwasser und Strom kann über vorhandene Leitungen gewährleistet werden. Die Abwasserentsorgung erfolgt über eine vorhandene Lei- tung innerhalb der Erschließungsstraßen. Die Löschwasserversorgung und die Re- genwasserentsorgung sind im weiteren Planverfahren der 1. Änderung und Teilauf- hebung des Bebauungsplanes Nr. 2 mit den zuständigen Ver- und Entsorgern ge- nauer zu bestimmen. Die Träger der Ver- und Entsorgung werden zum Vorentwurf der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 frühzeitig in die Aus- führungsplanung einbezogen.

Die Flächen im Änderungsbereich befinden sich teils in privatem und gemeindlichem Besitz. Die Kosten für die Planung trägt die Gemeinde. Diese werden ggf. über Grund- stücksverkäufe refinanziert.

5. Sonstiges

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind von der geplanten Maßnahme keine Bau- und Bodendenkmale betroffen. Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist gemäß § 11 Abs. 2 DSchG unverzüglich die untere Denkmalschutzbehörde zu benachrichtigen. Fund und Fundstelle sind bis zum Eintreffen von Mitarbeitern oder Beauftragten des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege in unverändertem Zustand zu erhalten. Verantwortlich hierfür sind der Entdecker, der Leiter der Arbeiten, der Grundeigentümer sowie zufällige Zeugen, die den Wert des Fundes erkennen. Die Verpflichtung erlischt 5 Werktage nach Zugang der Anzeige.

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind im Geltungsbereich keine Altlastenver- dachtsflächen bekannt. Werden bei Bauarbeiten Anzeichen für bisher unbekannte Belastungen des Untergrundes (unnatürliche Verfärbungen bzw. Gerüche, Austritt verunreinigter Flüssigkeiten, Ausgasungen, Altablagerungen) angetroffen, ist der Grundstücksbesitzer sowie die gemäß § 4 Abs. 3 und 6 Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) genannten Personen zur ordnungsgemäßen Entsorgung des belasteten Bodenaushubs verpflichtet. Auf die Anzeigepflicht bei der unteren Bodenschutzbe- hörde des Landkreises wird hingewiesen. Diese Pflicht gilt bei Baumaßnahmen, Baugrunduntersuchungen oder ähnlichen Einwirkungen auf den Boden und den Un- tergrund zusätzlich auch für die Bauherren und die von ihnen mit der Durchführung

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

dieser Tätigkeiten Beauftragten, Schadensgutachter, Sachverständige und Untersu- chungsstellen. Der Grundstücksbesitzer ist als Abfallbesitzer nach § 15 Kreislaufwirt- schaftsgesetz (KrWG) zur ordnungsgemäßen Entsorgung des belasteten Bodenaus- hubs verpflichtet. Der Änderungsbereich ist als nicht kampfmittelbelastet bekannt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass bei Tiefbaumaßnahmen Munitionsfunde auftreten können. Aus diesem Grunde sind Tiefbauarbeiten mit entsprechender Vorsicht durchzuführen. Sollten bei diesen Arbeiten kampfmittelverdächtige Gegenstände oder Munition auf- gefunden werden, ist aus Sicherheitsgründen die Arbeit an der Fundstelle und der unmittelbaren Umgebung sofort einzustellen und der Munitionsbergungsdienst zu benachrichtigen. Nötigenfalls ist die Polizei und ggf. die örtliche Ordnungsbehörde hinzuzuziehen.

Der vorliegende Vorentwurf ist nicht rechtsverbindlich. Alle Rechtsgeschäfte, die auf Grundlage dieses Vorentwurfes getätigt werden, geschehen auf eigene Verantwor- tung.

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

Teil 2 – Umweltbericht

1. Einleitung 1.1 Allgemein

Die Aufstellung der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg- Wendelstorf erfolgt parallel zur 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungspla- nes Nr. 2 "Gewerbe- und Mischgebiet Dalberg-Wendelstorf". Ziel des Bebauungspla- nes ist die Ausweisung eines Gewerbe- und Mischgebietes im Südosten der Ortslage Dalberg sowie die Teilaufhebung des Bebauungsplanes im Bereich der vormals ge- planten Straße im Süden des Gebietes. Der betrachtete Standort wurde im Ur- sprungsplan für die genannten Nutzungen ausgewählt. Seit dem Erlangen der Rechtskraft im Jahr 1993 haben sich jedoch kaum neue Nutzungen in diesem Be- reich ergeben, sodass die Gemeinde durch eine Neuordnung des Gebietes ein at- traktiveres Angebot schaffen möchte. Zudem sieht die Gemeinde künftig keine Not- wendigkeit mehr für einen Straßenausbau

Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf verfügt über einen wirksamen Flächennutzungs- plan. Die mit der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 über- planten Flächen werden in der wirksamen Fassung des Flächennutzungsplanes als gemischte Bauflächen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 2 Baunutzungsverordnung (BauNVO), gewerbliche Bauflächen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 3 BauNVO, Flächen für die Landwirt- schaft gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 9a BauNVO) sowie Flächen für Versorgungsanlagen - Brunnen (gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 2 BauNVO) dargestellt. Durch die 1. Änderung und Teilaufhe- bung des Bebauungsplanes Nr. 2 ergeben sich veränderte Flächenanteile dieser Nutzungsarten und der ehemals dargestellte Brunnen entfällt ersatzlos. Deshalb wird der Flächennutzungsplan im Parallelverfahren nach § 8 Abs. 3 BauGB ebenfalls ge- ändert.

Im Rahmen der Vor- und Entwurfsplanung des vorhabenbezogenen Bebauungspla- nes Nr. 2 wurde ein Umweltbericht erarbeitet. Für den Entwurf der 1. Änderung des Flächennutzungsplanes wurde dieser Umweltbericht als Grundlage verwendet.

1.2 Maß und Ziel der baulichen Nutzung

Die für die Umweltprüfung wesentlichen Inhalte der 1. Änderung des Flächennut- zungsplanes werden ausführlich in Teil 1 dieser Begründung beschrieben. Detaillier- te Angaben zum Vorhaben sind der städtebaulichen Begründung zu entnehmen.

1.3 Geltungsbereich und konkreter Untersuchungsraum

Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf liegt im Südosten des Landkreises Nordwest- mecklenburg, nur etwa dreizehn Kilometer nordwestlich der Landeshauptstadt Schwerin. Dalberg-Wendelstorf wird vom Amt Lützow-Lübstorf mit Sitz in der Ge- meinde Lützow verwaltet. Die Gemeinde umfasst die zwei Ortsteile Dalberg und Wendelstorf.

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

Der Geltungsbereich der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 mit einer Größe von rund 24 240 m² liegt im Südosten des Ortsteils Dalberg, südlich der Straße nach Hof Meteln. Der Geltungsbereich wird in zwei Teilbereiche aufgeteilt. Teilbereich 1 umfasst die Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 und Teilbereich 2 den Änderungsbereich des geplanten Gewerbe- und Mischgebietes. Bei der Festlegung des Untersuchungsraumes (UR) ist der Wirkfaktor mit der größ- ten Reichweite zu betrachten. Aufgrund der geringen Dimension des Vorhabens, ist nicht mit signifikanten Wirkungen, wie Lärm zu rechnen. Weitere Wirkungen mit einer Reichweite über die Grenzen des Geltungsbereiches hinaus, sind nicht zu erwarten. Aus diesem Grund wird der Untersuchungsraum auf den Geltungsbereich der vorlie- genden Flächennutzungsplanänderung beschränkt.

2. Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festge- legten Ziele des Umweltschutzes 2.1 Zielaussagen der Fachgesetze und Fachvorgaben

Für eine Beurteilung voraussichtlicher Umweltauswirkungen wurden die folgenden fachgesetzlichen Vorgaben des Umweltschutzes auf Bundes- und Landesebene und deren Zielaussagen berücksichtigt.

Tabelle 1: fachgesetzliche Zielaussagen zu den einzelnen Schutzgütern Schutzgut Fachgesetzliche Vorgaben ▪ Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) Mensch ▪ Verordnung zur Durchführung des BImSchG in der aktu- ellen Fassung (BImSchV) Fläche ▪ Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) ▪ Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) Pflanzen und ▪ Naturschutzausführungsgesetz (NatSchAG M-V) Tiere ▪ Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) ▪ FFH-Richtlinie ▪ BNatSchG (Eingriffsregelung) Landschaft ▪ NatSchAG M-V ▪ BBodSchG Boden ▪ Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV) ▪ Landeswassergesetz M-V (LWaG M-V) Wasser ▪ EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU WRRL) ▪ Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushaltes (WHG) ▪ BImSchG Klima/Luft ▪ BImSchV Kultur- und ▪ Denkmalschutzgesetz M-V (DSchG M-V) Sachgüter

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

2.2 Zielaussagen der Fachpläne

Nachfolgend werden die Zielaussagen der übergeordneten Fachplanungen hinsicht- lich der regionalen Entwicklung der Gemeinde zusammenfassend dargestellt.

Regionales Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (RREP WM, 2011) Für den planungsrelevanten Bereich werden die nachfolgenden Aussagen im RREP WM getroffen. Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf befindet sich: • im Nahbereich Schwerin (Karte 2, RREP WM), • im strukturschwachen ländlichen Raum sowie im Vorbehaltsgebiet Landwirt- schaft (Karte 3, RREP WM), • weder im Tourismusschwerpunktraum noch im Tourismusentwicklungsraum (Karte 4, RREP WM)

Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan Westmecklenburg (GLRP WM, 2008) Der Gutachterliche Landschaftsrahmenplan stellt den vorhandenen Zustand von Na- tur und Landschaft für die Region dar, bewertet diesen und leitet daraus erforderliche Maßnahmen ab.

Landschaftszone: Höhenrücken und Mecklenburgische Seenplatte (4) Großlandschaft: Westmecklenburgische Seenlandschaft (40) Landschaftseinheit: Schweriner Seengebiet (402)

Aufgrund der Lage des Plangebietes im Siedlungsraum bzw. im direkten Anschluss daran werden für das Plangebiet selbst kaum spezifische Aussagen getroffen. Es erfolgt eine Zusammenfassung der allgemeinen Darstellungen für die planungsrele- vanten Bereiche:

• Der Boden der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf ist als „Bereich mit mittlerer bis hoher Schutzwürdigkeit“ dargestellt (Karte 4, GLRP WM), • In Bezug auf die Schutzwürdigkeit des Grund- und Oberflächenwassers ist die Gemeinde als „Bereich mit mittlerer bis hoher Schutzwürdigkeit“ verzeichnet (Karte 6, GLRP WM), • Die Gemeinde Dalberg-Wendelstorf ist als niederschlagsnormal bis nieder- schlagsbegünstigt dargestellt (Karte 7, GLRP WM), • Im Hinblick auf die Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes weist die Gemein- de eine mittlere bis hohe Schutzwürdigkeit auf (Karte 8; GLRP WM), Die Funktionsbewertung der landwirtschaftlichen Freiräume ist mit Stufe 2 – mittel bewertet (Karte 9, GLRP WM), • In der Nähe der Gemeinde befindet sich kein FFH-Gebiet. Das Europäische Vogelschutzgebiet „Stepenitz-Poischwer Mühlenbach-Radegast-Maurine“ (2233-401) grenzt westlich an den Ortsteil Dalberg an, ebenso ist südlich des Ortsteils Dalberg ein Hortstandort des Weißstorchs und des Fischadlers als Bestandteil der SPA-Gebietskulisse zu verorten (Karte 10, GLRP WM),

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Landesinformationssystem (LINFOS-Datenbank) In der LINFOS-Datenbank werden die naturräumlichen Merkmale und Erfordernisse für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern dargestellt. Für den Änderungsbe- reich werden folgende Aussagen getroffen: • Die Böden bestehen aus Tieflehm-/ Lehm-/ Parabraunerde/ Fahlerde/ Pseu- dogley (Staugley). Sie sind zudem geprägt durch einen starken Stauwas- sereinfluss. Das Gelände ist eben bis flachkuppig. Der im zu überplanenden Gebiet anstehende Boden ist ein aus Geschiebemergel entstandenes Lehm- Sand-Gemenge. • Der Grundwasserflurabstand beträgt >10 m. Die Grundwasserressourcen werden als potentiell nutzbares Dargebot mit hydraulischen Einschränkungen dargestellt.

Für den Änderungsbereich selbst sind keine Maßnahmen in den zuvor beschriebe- nen übergeordneten Fachplanungen festgelegt. Maßnahmen sind angrenzend zur Stepenitz und der Dalbergskuhle dargestellt. Mit der Umsetzung der Planung sind keine erheblichen Auswirkungen auf die in den übergeordneten Planungen darge- stellten Maßnahmen und Ziele zu erwarten.

3. Verfahren der Umweltprüfung 3.1 Untersuchungsstandards

Ziel der Umweltprüfung ist, die zu erwartenden Umweltwirkungen auf die Schutzgüter zu erfassen. Dies beinhaltet die Ermittlung von potentiellen Eingriffen auf die Arten der Flora und Fauna innerhalb eines definierten Untersuchungsraumes. Grundlage dafür bildet die Erfassung der im Untersuchungsraum vorkommenden Arten und Bio- tope. Die Erfassung der abiotischen Schutzgüter erfolgt durch Auswertung vorhan- dener Unterlagen sowie der LINFOS- Datenbank des Landesamtes für Umwelt, Na- turschutz und Geologie (LUNG, 2016). Zur Ermittlung der zu erwartenden Umwelt- auswirkungen werden die aktuellen Vorbelastungen in Bezug auf die einzelnen Schutzgüter benannt.

3.2 Methodik

Die vorhandene Vegetation des Untersuchungsraumes wurde anhand einer Biotop- kartierung auf Grundlage der „Anleitung für die Kartierung von Biotoptypen und FFH- Lebensraumtypen“, Heft 2, 2013 des LUNG und der allgemeinen Standardliteratur zur Bestimmung der Flora erfasst.

Zur Bestimmung der nach § 20 Naturschutzausführungsgesetz Mecklenburg- Vorpommern (NatSchAG M-V) gesetzlich geschützten Biotope wurde das Landeska- taster des LUNG herangezogen. Die Darstellungen der geschützten Biotope wurden anhand eigener Bestandsaufnahmen überprüft. Ebenso wurde geprüft, ob es sich bei den übrigen erfassten Biotopen um gesetzlich geschützte Biotope handeln könnte.

Die Ermittlung der potentiell betroffenen Arten der Fauna erfolgt anhand einer Poten- tialanalyse. Die Grundlage dafür bildet die Erfassung der Habitatausstattung des Un- tersuchungsraumes. Bei der Einschätzung der naturschutzfachlichen Bedeutung des

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

Änderungsbereiches werden zunächst die faunistisch bedeutsamen Strukturen (z.B. Gebäude, offene Flächen, Gehölze) im Gelände betrachtet. Die Abschätzung der potentiell im Untersuchungsraum vorkommenden Arten erfolgt anhand ihrer Lebens- raumansprüche und ihrer regionalen Verbreitung. Weitere faunistische Datenerhe- bungen wurden nicht durchgeführt.

4. Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen

Geschützte Biotope Es sind keine gemäß § 20 NatSchAG M-V unter Schutz stehenden Biotope innerhalb des Änderungsbereiches bzw. des planungsrelevanten Umfeldes vorhanden. Östlich angrenzend, etwa 10 m nordöstlich zum Vorhaben, befindet sich entlang der Metel- ner Straße eine naturnahe und strukturreiche Feldhecke. Da sich das Plangebiet nur geringfügig ändert und keine Erweiterung entlang der Metelner Straße, in nordöstli- che Richtung geplant ist, ist eine Beeinträchtigung der Hecke nicht gegeben.

Geschützte Gehölze Innerhalb des Änderungsbereiches sind einige Laubbäume vorhanden, die teilweise nach § 18 NatSchAG M-V geschützt sind. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Rosskastanien (Aesculus hippocastanum). Mit Umsetzung der Planungsziele müssen diese möglicherweise entfernt werden. Ein Antrag zur Fällung der gemäß § 18 NatSchAG M-V geschützten Gehölze wird paral- lel mit dem Entwurf gestellt.

4.1 Schutzgut Arten

Artenschutzrechtliche Grundlagen

Durch die Novellierungen des Bundesnaturschutzgesetzes vom 12.12.2007 und 29.07.2009 (seit 01.03.2010 in Kraft) wurde das deutsche Artenschutzrecht an die europarechtlichen Vorgaben angepasst. Vor diesem Hintergrund müssen die Arten- schutzbelange bei allen Bauleitplanverfahren und baurechtlichen Genehmigungsver- fahren beachtet werden. Dies kann u.a. mittels einer faunistischen Potenzialabschät- zung zur Ermittlung möglicher Vorkommen artenschutzrechtlich relevanter Tierarten (Artenschutzprüfung) durchgeführt werden. Mit den Regelungen der §§ 44 Abs. 1, 5, 6 und 45 Abs. 7 BNatSchG sind die entsprechenden Vorgaben der FFH-Richtlinie (Art. 12, 13 und 16 FFH-RL) und der Vogelschutzrichtlinie (Art. 5, 9 und 13 V-RL) in nationales Recht umgesetzt worden.

Gemäß § 39 (5) Nr. 2 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten, Bäume, die außerhalb des Waldes stehen, Hecken, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf Stock zu setzen. Nicht zu erhaltende Gehölze müssen somit außerhalb dieser Zeit entfernt werden.

In § 44 Bundesnaturschutzgesetz Abs.1 Nr. 1- 4 ist Folgendes dargelegt:

Gemäß § 44 (1) Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten,

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Na- tur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogel- arten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders ge- schützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstö- ren, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwick- lungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschä- digen oder zu zerstören.

Bei dem geplanten Eingriff können Arten, die nach § 44 BNatSchG besonders oder streng geschützt sind, betroffen sein. Die besonders geschützten bzw. streng ge- schützten Tier- und Pflanzenarten werden in § 7 Abs. 2 Nr. 13 bzw. Nr. 14 BNatSchG definiert. Als besonders geschützt gelten demnach:

a) Arten des Anhang A oder B der Verordnung (EG) Nr. 338/97 (EU- Artenschutzverordnung), b) nicht unter a) fallende, in Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG (Flora-Fauna- Habitat-Richtlinie) geführte Arten, c) alle europäischen Vogelarten und d) Arten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Abs. 1 BNatSchG aufgeführt sind. Den europäischen Vogelarten kommt im Schutzregime des § 44 Abs. 1 BNatSchG eine Sonderstellung zu: Gemäß den Begriffsbestimmungen zählen sie zu den be- sonders geschützten Arten, hinsichtlich der Verbotstatbestände sind sie jedoch den streng geschützten Arten gleichgestellt. Weiterhin sind einzelne europäische Vogel- arten über die Bundesartenschutzverordnung oder Anhang A der EU-Verordnung 338/97 als streng geschützte Arten definiert.

Bei den streng geschützten Arten handelt sich um besonders geschützte Arten, die aufgeführt sind in:

• Anhang A der Verordnung (EG) Nr. 338/97 (EU-Artenschutzverordnung), • Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) oder • in einer Rechtsverordnung nach § 54 Abs. 2 BNatSchG aufgeführt sind.

In artenschutzrechtlicher Hinsicht relevant sind im vorliegenden Fall die europäi- schen geschützten Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie sowie die europäischen Vogelarten. Auf diese wird im Folgenden entsprechend eingegangen, d.h. es wird eine Abschätzung des Lebensraumpotenzials dieser artenschutzrechtlich bedeuten- den Gruppen im Änderungsbereich vorgenommen. Wenn es erforderlich wird, müs- sen für diese Arten vor Realisierung der Baumaßnahmen vorgezogene Ausgleichs- maßnahmen (CEF-Maßnahmen) festgesetzt werden. Können Verbotstatbestände auch mit Hilfe von CEF-Maßnahmen nicht verhindert werden, so ist eine Ausnahme-

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

prüfung nach § 45 Abs. 7 BNatSchG erforderlich. Im artenschutzrechtlichen Kontext nicht relevant sind für das geplante Vorhaben die ausschließlich national geschützten Arten bzw. weitere Differenzierungen des rechtlichen Schutzstatus, die auf nationale Regelungen zurückgehen. Diese Arten werden wie alle nicht geschützten Arten nur im Rahmen der Eingriffsregelung behandelt.

Artenschutzrechtliche Potentialanalyse

Das Plangebiet befindet sich in einem anthropogen stark überformten Bereich in der Ortslage Dalberg der Gemeinde Dalberg- Wendelstorf. Das Plangebiet schließt an die vorhandene Wohnbebauung, an Ackerflächen sowie an den vorhandenen Misch- und Gewerbeflächen von Dalberg an. Das Straßendorf liegt an der Hauptverkehrs- straße L03.

Mit der hier betrachteten 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 erfolgt eine Potentialabschätzung. Aufgrund der anthropogenen Vorbelastungen sind überwiegend störungsunempfindliche Arten des Siedlungsraumes zu erwarten. Die potentiell vorkommenden oder brütenden Arten sind bezüglich ihrer Brutstandorte sehr anpassungsfähig und belegen nicht jährlich wiederkehrend dieselben Brutplät- ze.

Brut- und Rastvögel

Das Plangebiet ist bereits stark anthropogen überformt. Hinzu kommen optische und akustische Störungen durch die angrenzenden Verkehrsflächen und die bestehen- den Gewerbe- und Wohnbauflächen. Innerhalb der Erweiterungsflächen sind mehre- re Bäume vorhanden, die potentiell als Lebensraum für verschiedene Gehölzbrüter in Betracht kommen. Aufgrund der bestehenden Biotopausstattung und anthropogenen Vorbelastungen sind die typischen Arten des Siedlungsbereiches (freibrütende Sing- vögel) zu erwarten.

Mit Umsetzung des Bebauungsplanes ist die Fällung eines Teils des Gehölzbestan- des erforderlich. Generell sei darauf verwiesen, dass Rodungen von Gehölzen oder sonstigen Vegetationsstrukturen gemäß § 39 BNatSchG außerhalb der Brutperiode der Vögel zu erfolgen haben.

Unter Beachtung des nach § 39 BNatSchG genannten Zeitraumes zur Durchführung von Fäll- bzw. Rodungsarbeiten und Umpflanzarbeiten sind keine erheblichen Beein- trächtigungen auf die potentiell vorkommenden Brutvögel zu erwarten. Ein arten- schutzrechtlicher Tatbestand gemäß § 44 BNatSchG besteht demzufolge nicht.

Eine Bedeutung des Plangebietes für Rastvögel kann aufgrund der Lage im Sied- lungsraum ausgeschlossen werden.

Säugetiere (ohne Fledermäuse)

Aufgrund der Biotopausstattung des Plangebietes und die Nähe zum Siedlungsraum sind Beeinträchtigungen der Artengruppe der Säugetiere (ohne Fledermäuse) aus- zuschließen. Habitatelemente bzw. genutzte Strukturen für den Biber und den Fisch-

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

otter sind im Plangebiet nicht vorhanden. Für die Haselmaus fehlen im Plangebiet strauchbestandene geeignete Waldbereiche mit einem vorzugsweise hohen Ha- selanteil.

Säugetiere/Fledermäuse

Der Geltungsbereich weist keine maßgeblichen Habitatbestandteile für die Art Fle- dermäuse auf. Es fehlen frost- und störungsfreie Bereiche als Winterquartiere sowie geeignete Baumquartiere oder Gebäude als Sommer- bzw. Balzquartiere. Erheblichen Beeinträchtigungen von Fledermäusen sind aufgrund der örtlichen Ge- gebenheiten bzw. fehlenden Quartiermöglichkeiten ausgeschlossen.

Reptilien

Die vorhandenen Biotopstrukturen stellen kein maßgebliches Habitat für Reptilien dar. Im Änderungsbereich sind keine grabbaren Böden für die Eiablage bzw. Repro- duktion der Zauneidechse vorhanden. Die Freifläche weist eine zu dichte Vegetati- onsdecke auf. Ebenso sind für die anderen geschützten Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie keine geeigneten Lebensräume vorhanden. Aufgrund der fehlenden Habitatstrukturen wird eine Betroffenheit der Artengruppe Reptilien ausgeschlossen. Das Eintreten eines Verbotstatbestandes nach § 44 BNatSchG ist somit auszu- schließen.

Amphibien

Innerhalb des Plangebietes befinden sich keine Laichgewässer oder sonstigen maß- geblichen Habitatbestandteile. Das Eintreten eines Verbotstatbestandes nach § 44 BNatSchG ist somit auszuschließen.

Fische

Innerhalb des Plangebietes befinden sich keine Gewässer. Eine weitere Analyse po- tentieller Beeinträchtigungen gemäß § 44 BNatSchG entfällt.

Schmetterlinge

Das Vorkommen von Schmetterlingen ist aufgrund fehlender Habitatstrukturen, wie blütenreiche Säume, auszuschließen. Beeinträchtigungen durch Eintreten arten- schutzrechtlicher Verbotstatbestände gemäß § 44 BNatSchG sind nicht festzustellen. Eine weitere Analyse projektbedingter Beeinträchtigungen von Schmetterlingen ent- fällt.

Käfer

Der planungsrelevante Bereich stellt kein geeignetes Habitat für Käferarten dar. Es fehlen blütenreiche Säume als Nahrungshabitat und geeignete Gehölze als Wohnstätte. Erhebliche Beeinträchtigungen durch Eintreten der nach § 44 BNatSchG festgelegten Verbotstatbestände sind auszuschließen. Die weitere Analyse potentiel- ler Beeinträchtigungen entfällt.

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

Libellen

Ein Vorkommen von Anhang IV-Arten der FFH-Richtlinie kann ausgeschlossen wer- den. Die geschützten Libellenarten leben zumeist an Fließgewässern. Eine weitere Analyse potentieller Beeinträchtigungen gemäß § 44 BNatSchG entfällt.

Weichtiere

Der relevante Planungsbereich weist keine geeigneten Habitatstrukturen für die Ar- tengruppe der Weichtiere auf. Erhebliche Beeinträchtigungen bzw. zu erwartende artenschutzrechtliche Verbotstatbestände können eindeutig ausgeschlossen werden. Die weitere Analyse potentieller Beeinträchtigungen entfällt.

Pflanzen

Aufgrund der Lage der planungsrelevanten Bereiche im Siedlungsraum, angrenzend an die Wohnbebauung sowie der aktuellen Nutzung, sind besonders bzw. streng ge- schützte Arten der Flora nicht zu erwarten. Erhebliche Beeinträchtigungen sind somit auszuschließen. Die weitere Analyse projektbedingter Wirkungen und deren Erheb- lichkeit für die geschützte Flora entfällt.

4.2 Schutzgut Klima/Luft

Das Klima der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf ist hauptsächlich durch kontinentale Einflüsse geprägt. Im Gutachterlichen Landschaftsrahmenplan (Karte 7) wird das Gebiet als niederschlagsbegünstigt dargestellt. Die Landschaftszone Höhenrücken und Mecklenburgische Seenplatte ist dem mari- tim geprägten Binnenplanarklima zuzuordnen. Die jährlichen Niederschlagshöhen liegen im Durchschnitt deutlich über 600 mm (GLRP WM II.2.4.1). Die durchschnittli- chen Niederschlagsmengen werden mit dem von West nach Ost abnehmenden at- lantischen Einfluss geringer. Ebenso nimmt die mittlere Temperatur des kältesten Monats nach Osten ab. Knapp die Hälfte der Winde kommen aus westlichen und un- gefähr ein Viertel aus östlichen Richtungen.

Als Folge der Errichtung von Baukörpern und Flächenversiegelungen sowie des zu- sätzlichen Verkehrsaufkommens können sich Auswirkungen auf das Regional- und Standortklima ergeben. Der Änderungsbereich zeichnet sich bislang durch einen geringen Versiegelungsan- teil aus. Es sind nur wenige Gehölze und andere Strukturen vorhanden, die eine po- sitive klimatische und lufthygienische Wirkung hervorrufen. Aufgrund der beschriebenen Gebietsausprägung und bestehenden Überbauung bzw. Versiegelung werden die Beeinträchtigungen als gering eingeschätzt. Aufgrund der bestehenden Vorbelastungen wird nicht von erheblichen negativen Beeinträchtigun- gen des Schutzgutes Klima und Luft ausgegangen.

4.3 Schutzgut Wasser

Der Grundwasserflurabstand wird in der LINFOS-Datenbank mit > 10 m angegeben. Die Grundwasserressourcen werden als potentiell nutzbares Dargebot mit hydrauli-

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

schen Einschränkungen beschrieben. Innerhalb des Änderungsbereiches befindet sich kein Oberflächengewässer. Die Dalbergkuhle befindet sich etwa 430 m westlich zum Vorhaben.

Weitere Informationen über die Wasserent- und versorgung im Plangebiet werden mit der Erarbeitung des Entwurfes bekannt gegeben.

4.4 Schutzgut Boden

Die Schutzwürdigkeit der anstehenden Böden wird im GLRP WM als mittel bis hoch eingestuft. Vorhanden ist ein aus Geschiebemergel enstandenes Lehm-Sand- Gemenge. Aufgrund der Vornutzung des Änderungsbereiches sind die Böden stark anthropogen überformt.

Die natürliche Bodenstruktur und stoffliche Zusammensetzung ist durch die Vornut- zung bereits verändert bzw. beeinträchtigt. Die maßgeblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden entstehen durch die vorhandenen Bodenversiegelungen bzw. Überbauung.

Zusätzlich zu der Beeinträchtigung durch Versiegelung/Überbauung gibt es im Ände- rungsbereich umfangreiche Bodenverdichtungen durch den Einsatz von schweren Baugeräten und Lagerung von Baumaterialen. Zusätzlich dazu ist mit dem Planvor- haben ein Verlust von Boden durch Neuversiegelung von offenen Oberflächen ver- bunden.

Die Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden werden im Rahmen der Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung berücksichtigt. Es werden geeignete Kompensations- maßnahmen bestimmt, um die Eingriffe der Versieglung auszugleichen.

Mit verbleibenden erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgutes "Boden" ist nicht zu rechnen.

4.5 Schutzgut Sonstige Sach- und Kulturgüter

Innerhalb des Änderungsbereiches sind keine Bau- oder Bodendenkmale oder sons- tige zu beachtende Sachgüter bekannt.

Im Änderungsbereich und dem planungsrelevanten Umfeld sind keine Kultur- und sonstigen Sachgüter bekannt. Eine vorhabenspezifische Betroffenheit des Schutzgu- tes ergibt sich damit nicht.

4.6 Schutzgut Mensch einschließlich des Landschaftsbildes

Der Änderungsbereich befindet sich im Südosten der Gemeinde Dalberg- Wendelstorf im Ortsteil Dalberg und ist als Mischgebiet sowie als Gewerbegebiet ausgewiesen. Neben den beiden gewerblich genutzten Gebäude und dem einge- schossigen Wohnhaus, werden die angrenzenden Flächen als Stellplatzfläche und Lagerung von Baumaterialien verwendet. Nördlich und westlich vom Geltungsbereich befindet sich Wohnbebauung, südlich befinden sich ein ehemaliges Stallgebäude,

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

welches nun gewerblich genutzt wird. Auf dem ehemaligen Brunnengelände ist der- zeit eine Wiese die von Ponys beweidet wird. Angrenzend sind intensiv landwirt- schaftliche genutzte Flächen zu verorten.

Aufgrund der derzeitigen angrenzend zum Plangebiet genutzten landwirtschaftlichen Flächen sowie der Beeinträchtigungen durch die angrenzende Landstraße, die Wohnbebauung und der gewerblichen Nutzung besitzt das Plangebiet aktuell kaum eine Eignung bzw. Bedeutung als Erholungsraum.

Erholungs- und Freizeitnutzung Eine signifikante Beeinträchtigung der Erholungs- und Freizeitnutzung wird durch die Änderung des Bebauungsplanes nicht hervorgerufen. Bezüglich der auf das Plange- biet einwirkenden Immissionen sind insbesondere die L03 (Straßenlärm) und das vorhandene Gewerbe (gewerblicher Lärm) zu betrachten und als Vorbelastung an- zumerken. Mit der Umsetzung der Planung sind demnach keine erheblichen Beein- trächtigungen der Erholungs- und Freizeitnutzung zu erwarten.

Lärmschutz Aufgrund der Nähe von Wohnfunktionen zum Plangebiet und der Vergrößerung der bestehenden Misch- und Gewerbegebiete sind insbesondere sich daraus ergebende Schallimmissionen zu beachten. Die Festsetzungen zum Schallschutz sollen die all- gemeinen Wohngebiete vor Störungen durch das Gewerbe- und Mischgebiet si- chern. Die nächstgelegene zusammenhängende Wohnbebauung befindet sich in einem Abstand von mindestens 130 m, was sich immissionsschutzrechtlich positiv auswirkt. Für das Gewerbegebiet ist vorgesehen die Arbeiten vorwiegend in der Halle und nicht auf den Freiflächen auszuführen.

Altlasten Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind in dem Geltungsbereich des Bebauungs- planes keine Altablagerungen oder Altlastenverdachtsflächen bekannt. Werden bei Bauarbeiten Anzeichen für bisher unbekannte Belastungen des Untergrundes (unna- türlicher Geruch, anormale Färbung, Austritt verunreinigter Flüssigkeiten, Ausgasun- gen, Altablagerungen) angetroffen, ist der Grundstücksbesitzer gem. § 4 Abs. 3 Bun- des-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) zur ordnungsgemäßen Entsorgung des belas- teten Bodenaushubs verpflichtet. Auf die Anzeigepflicht bei der Unteren Abfallbehör- de des Landkreises wird hingewiesen.

Insgesamt ist nach derzeitigem Kenntnisstand von keinen erheblichen Beeinträchti- gungen des Schutzgute Mensch zu erwarten.

Aufgrund der Lage des Änderungsbereiches, anthropogenen Vorbelastungen sowie der geplanten Nutzung ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht von erheblichen Be- einträchtigungen des Schutzgutes Mensch auszugehen.

Landschaftsbild Der Änderungsbereich ist charakterisiert durch seine leicht hügelige Moränenland- schaft. Allerdings ist diese durch Strukturarmut geprägt. Das einzig strukturgebende Element des Ortsbildes ist die vorhandene Bebauung (Gewerbebetriebe, Verkehrs-

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

flächen und Wohnbebauung). Der Natürlichkeitsgrad ist somit für diesen Bereich nur als gering einzuschätzen. Es befindet sich gemäß GLRP WM in einem Gebiet mit mittlere Schutzwürdigkeit der landschaftlichen Freiräume. Westlich des Änderungsbereiches befindet sich ein Be- reich mit sehr hoher Schutzwürdigkeit der landwirtschaftlichen Freiräume. Gemäß GLRP WM befindet sich das Plangebiet in einem Bereich mit geringer bis mittlerer Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes. Westlich angrenzend befinden sich Berei- che mit sehr hoher Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes. Hierbei handelt es sich um den Cramoner See, die Stepenitz sowie die zugehörigen Uferbereiche. Der Än- derungsbereich selbst stellt sich eher als stark überprägten Landschaftsbildbereich mit anthropogenen Beeinträchtigungen dar.

Zusammenfassend werden die Auswirkungen auf das Landschaftsbild als eher ge- ring und damit nicht erheblich eingestuft.

4.7 Schutzgut Fläche

Der Geltungsbereich der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 umfasst eine Fläche von rund 24 240 m2. Der überwiegende Teil des Ände- rungsbereiches ist derzeit noch als unversiegelte Freifläche vorzufinden. Allerdings wird der Boden, neben der Versiegelung durch drei Gebäude, durch die Nutzung als Schuttplatz- und Lagerfläche stark verdichtet.

Bei der Erweiterung des Gebietes kommt es zu einem zusätzlichen Flächenver- brauch und einer entsprechenden Mehrversiegelung. Der größte Teil des Plangebie- tes ist noch unversiegelt. Positiv für das Schutzgut Fläche ist, dass die vormals ge- plante Straße im Süden des Gebietes nicht gebaut wird und so die vorhandene Ackerfläche erhalten bleibt. Für das Mischgebiet wäre durch die GRZ von 0,5 eine Versieglung von etwa 6 200 m2, beim Gewerbegebiet durch die GRZ von 0,8 eine Versiegelung von etwa 6 100 m2 möglich. Die Höhe des Eingriffs durch die Versiegelung sowie der dafür zu treffende Ausgleich werden im Rahmen der Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung bilanziert. Durch die Lage im direkten Anschluss an vorhandene Wohn- und Gewerbenutzung wird eine zusätz- liche Zerschneidung von offener Landschaft bzw. Fläche vermieden.

Insgesamt kann durch den Wegfall der ehemals geplanten Planstraße B von einer Verringerung der Versiegelung ausgegangen werden. Mit der Umsetzung der Planung sind keine erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgutes Fläche zu erwarten.

4.8 Nationale und internationale Schutzgebiete

Schutzgebiete Innerhalb des Plangebietes sind keine internationalen oder nationalen Schutzgebiete vorhanden. Das Vogelschutzgebiet „Stepenitz-Poischwer Mühlenbach-Radegast- Maurine“ (2233-401) befindet sich ca. 300 m westlich des Geltungsbereiches und umfasst die Dalbergkuhle sowie das Fließgewässer Stepenitz und deren Uferberei- che. Das Landschaftsschutzgebiet „Stepenitztal“ (L17) erstreckt sich westlich entlang der L03 von Mühlen-Eichsen über Dalberg, Cromanshagen und Brüsewitz nach Wit-

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

tenförden. Der Abstand zum Vorhaben beträgt ca. 140 m. Das nächstgelegene Was- serschutzgebiet Schwerin befindet sich in östliche Richtung in einer Entfernung von ca. 1.350 m. Mit der hier betrachteten Änderung sind keine Beeinträchtigungen der benannten Schutzgebiete verbunden.

5. Entwicklungsprognose zum Umweltzustand 5.1 Entwicklung des Umweltzustandes bei Planungsdurchführung

Bau und Vorhandensein des Vorhabens einschließlich Abrissarbeiten Innerhalb des Änderungsbereiches sind zwei Gewerbebetriebe sowie ein einge- schossiges Wohngebäude vorhanden. Durch die Umsetzung der Planungsziele wer- den die bestehenden Gebäude nicht berührt. Der verbleibende Teil des Geltungsbe- reiches der derzeit überwiegend als Stellplatzfläche und Lagerung von Baumateria- lien genutzt wird, könnte durch die Erweiterung der Misch- und Gewerbegebiete ei- ner Bebauung zugeführt werden.

Nutzung von natürlichen Ressourcen Der Änderungsbereich umfasst überwiegend unversiegelte bzw. unbebaute Flächen, die allerdings größtenteils als Stellplatzfläche und Lagerung von Baumaterialien ge- nutzt werden. Aufgrund der genutzten Freiflächen sowie der angrenzend zum Plan- gebiet vorhandenen Gewerbe- und Wohnbauflächen, ist der Bereich anthropogen stark überformt. Die Auswirkungen auf die Ressourcen Fläche, Boden, Wasser, Tie- re, Pflanzen und biologische Vielfalt sind daher verhältnismäßig gering eingestuft.

Art und Menge an Emissionen Im Rahmen der Betrachtung und Bewertung des Schutzgutes Mensch wurden auch mögliche Immissionen untersucht. Die nächstgelegene Wohnbebauung befindet sich innerhalb des Plangebietes am nordwestlichen Bereich des Mischgebietes. Es ist vorgesehen die Arbeiten vorwiegend in der Halle und nicht auf den Freiflächen aus- zuführen. Diese Abschirmung wirkt sich positiv aus. Insgesamt geht die Gemeinde davon aus, dass es durch die vorgelegte Planung nicht zu beträchtlichen negativen Auswirkungen durch Schadstoffe, Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlungen auf die vorhandene Wohnbebauung innerhalb des Ortes Dalberg kommen wird.

Ausgenommen Lärm ist im Zusammenhang mit der geplanten Nutzung mit keinen weiteren Immissionen zu rechnen. Die Erarbeitung eines Lärmgutachtens wird seitens der Gemeinde Dalberg- Wendelstorf derzeit nicht als notwendig betrachtet. Abfälle und ihre Beseitigung und Verwertung Die Maßgaben der in der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf bestehenden Abfallentsor- gung sind einzuhalten. Die dafür aufgestellten Wertstoffbehälter am Gutenbergring sind ordnungsgemäß zu nutzen.

Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt Die Risiken für die menschliche Gesundheit wurden im Rahmen des Schutzgutes Mensch behandelt. Hierbei liegt der Fokus auf möglichen Beeinträchtigungen durch Lärm.

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

Ebenso besteht keine Betroffenheit/Risiko für das kulturelle Erbe. Innerhalb des Än- derungsbereiches befinden sich keine Bau- oder sonstigen Denkmäler. Die Erweite- rung der Misch- und Gewerbegebietsflächen ruft keine Beeinträchtigung der im Um- feld vorhandenen Denkmäler oder sonstigen Sachgüter hervor.

Der Geltungsbereich befindet sich außerhalb von umweltbezogenen Risikoberei- chen, wie Überschwemmungsbereichen etc.

Kumulierung mit anderen Projekten Im vorliegenden Fall sind im Umfeld keine weiteren Planungen mit ähnlichen Wir- kungen vorhanden bzw. bekannt. Der Änderungsbereich umfasst stark anthropogen vorbelastete Bereiche. Durch die Planung sind keine kumulativen Wirkungen von bestehenden Umweltproblemen in Bezug auf beispielsweise betroffenen Gebieten oder Nutzung von natürlichen Ressourcen zu erwarten.

Auswirkungen der Planung auf das Klima Aufgrund der bereits bestehenden Bebauung innerhalb und angrenzend zum Plan- gebiet besitzt dieses keine signifikante Bedeutung für die Kaltluftproduktion. Durch die geringfügigen baulichen Erweiterungen sind keine beachtenswerten Auswirkun- gen auf das Klima zu erwarten.

Eingesetzte Techniken und Stoffe Für die Anlage der Gebäude, der Zuwegungen sowie der Stellplatzflächen werden die geltenden gesetzlichen und technischen Vorschriften beachtet. Von negativen Beeinträchtigungen wird nicht ausgegangen.

5.2 Prognose zur Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung

Bei Nichtdurchführung der Planung würde der derzeitige Umweltzustand voraussicht- lich erhalten bleiben. Der Geltungsbereich umfasst überwiegend, neben den gewerb- lich genutzten Flächen, unversiegelte bzw. unbebaute Flächen, die als Stellplatzflä- che und Lagerung von Baumaterialien genutzt werden. Eine zunehmende Ruderali- sierung der Fläche bzw. die Nutzung als Müllsammelplatz würde erfolgen.

5.3 Anderweitige Planungsmöglichkeiten

Mit der hier vorliegenden Planung erfolgt eine Ergänzung von bereits vorhandenen gewerblichen Strukturen. Diese Planungsabsichten werden durch den parallel erar- beitenden 1. Änderung des Flächennutzungsplans rechtskräftig. Die vorliegende Fläche ist aufgrund der bereits vorhandenen, gewerblichen Teilnut- zung und der Erschließung durch die Verkehrstrassen sowie die genannten Vorbe- lastungen besonders für die weitere gewerbliche Entwicklung geeignet.

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

6. Zusätzliche Angaben 6.1 Technische Verfahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten

Merkmale der verwendeten technischen Verfahren Im Umweltbericht erfolgt eine Abarbeitung der Umweltbelange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und ergänzend nach § 1a BauGB. Hierbei werden die einzelnen Schutzgüter, bezo- gen auf die Bestandssituation (Basisszenario) untersucht und anschließend wird eine Prognose für die Entwicklung mit Umsetzung der Planungsziele erstellt. Umfang und Detaillierung orientieren sich dabei problembezogen an der vorliegen- den Planungsaufgabe und dem gegenwärtigen Wissensstand. Zur Erfassung des Bestands fand eine Ortsbegehung statt. Ebenso wurden Luftbilder und Kartenmateri- alien ausgewertet. Auf Grundlage der Biotopausstattung erfolgt die Bewertung des Artenschutzes als Potenzialabschätzung.

Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben Spezielle Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen bestanden nicht. Wie beschrieben diente der o.g. Umweltbericht als Grundlage. Es wurden kei- ne weiterführenden Kartierungen zur Beurteilung der artenschutzfachlichen Belange durchgeführt. Diese Beurteilung erfolgt im Rahmen einer Potentialabschätzung.

6.2 Hinweise zur Durchführung der Umweltüberwachung

Allgemein dient eine Überwachung der Umwelt insbesondere der Feststellung von erheblichen, unvorhergesehenen nachteiligen Umweltauswirkungen. Da durch die Aufstellung des Bebauungsplanes keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten sind, können Maßnahmen, welche der Überwachung dienen, unterblei- ben.

7. Allgemein verständliche Zusammenfassung

Der Umweltbericht, als gesonderter Teil der Begründung, legt die Belange des Natur- und Umweltschutzes dar. Gemäß §§ 2 Abs. 4 und 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB wurden die Resultate der Umweltprüfung sowie nach § 1a Abs. 3 BauGB die Ergebnisse der Eingriffsregelung aufgezeigt. Für die 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebau- ungsplan Nr. 2 der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf wurden innerhalb des Umweltbe- richtes die ermittelten, voraussichtlichen Umweltauswirkungen auf Grundlage der Anlage 1 des BauGB beschrieben und bewertet.

Das Plangebiet umfasst eine Flächengröße von rund 24 240 m2 und befindet sich im Südosten der Gemeinde Dalberg.

Der Geltungsbereich wird in zwei Teilbereiche aufgeteilt. Teilbereich 1 umfasst die Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 (7 500 m2) und Teilbereich 2 den Ände- rungsbereich des geplanten Gewerbe- und Mischgebietes (24 240 m2). Aufgrund der aktuellen Gegebenheiten stellt sich der Änderungsbereich als anthro- pogen vorbelastet dar. Mit dem Umweltbericht wurde geprüft, ob von der 1. Ände- rung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 der Gemeinde Dalberg- Wendelstorf mit dem Ziel der Ausweisung eines Gewerbe- und Mischgebietes sowie

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

die Teilaufhebung des Bebauungsplanes im Bereich der vormals geplanten Straße im Süden des Gebietes mögliche erhebliche, nachteilige Auswirkungen auf die Um- welt zu erwarten sind. Aufgrund der Lage des Plangebietes innerhalb des Siedlungsraumes sind in den übergeordneten naturschutzrechtlichen Fachplanungen für den Geltungsbereich selbst kaum umweltbezogene Ziele festgelegt bzw. spezifische Aussagen getroffen worden. Aus den übergeordneten Planungen lassen sich daher keine erheblichen Beeinträchtigungen der dort dargestellten Entwicklungsziele ableiten. Die Anpassung des Flächennutzungsplanes erfolgt im Rahmen einer 1. Änderung des Flächennut- zungsplanes.

Innerhalb des Plangebietes bzw. des planungsrelevanten Umfeldes sind keine inter- nationalen oder nationalen Schutzgebiete vorhanden. Die nächsten Schutzgebiete befinden sich im Bereich der Stepenitz und Dalbergkuhle in westliche Richtung etwa 140 m bzw. 300 m entfernt.

Innerhalb des Plangebietes bzw. im planungsrelevanten Umfeld sind keine gemäß § 20 NatSchAG M-V unter Schutz stehenden Biotope vorhanden. Die nördlich am Plangebiet angrenzende Hecke wird durch die 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplanes Nr. 2 nicht erheblich beeinträchtigt.

Im Bereich der Erweiterungsfläche sind gemäß § 18 NatSchAG M-V geschützte Bäume vorhanden. Diese sind teilweise mit der Umsetzung der Planungsziele zu fäl- len. Ein entsprechender Ausnahmeantrag wird parallel mit der Erarbeitung des Be- bauungsplanes bei der zuständigen unteren Naturschutzbehörde eingereicht.

Die Umweltbelange wurden ausführlich im Umweltbericht zur 1. Änderung und Teil- aufhebung und des Bebauungsplanes Nr. 2 beschrieben und berücksichtigt. Es wur- den die Auswirkungen auf die Schutzgüter Mensch, Pflanzen, Tiere, biologische Viel- falt, Fläche, Boden, Wasser, Klima/Luft, Landschaft sowie Kultur- und Sachgüter un- tersucht. Im Wesentlichen sind durch das Vorhaben Auswirkungen auf die Schutzgü- ter Boden und Wasser durch Bodenversiegelung und die damit verbundenen Verän- derungen des Wasserhaushaltes verbunden. Durch die vorhandene Ausweisung und geringe Erweiterung des Misch- und Gewerbegebietes sowie durch den Wegfall der ehemals geplanten Planstraße B kommt es zu keinen weiteren negativen Auswir- kungen auf das Schutzgut Mensch.

Aussagen über die zu erwartenden Eingriffe in Natur- und Landschaft, welche durch die vorliegende Planung verursacht werden, werden mit der Erarbeitung des Ent- wurfs nach der Errechnung der Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung formuliert.

Zur Beachtung der Belange des Artenschutzes wurde eine Potentialabschätzung erarbeitet. Aufgrund der bestehenden Vorbelastung des Änderungsbereiches ist nur von einer geringen artenschutzrechtlichen Bedeutung des Geltungsbereiches auszu- gehen.

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1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Dalberg-Wendelstorf - Vorentwurf

8. Referenzliste der verwendeten Quellen

Gesetze und Richtlinien

Siehe Kapitel 2

Umweltdaten und -informationen, Gutachten, Planungen

Gutachterlicher Landschaftsrahmenplan Westmecklenburg, Erste Fortschreibung, Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern, Sep- tember 2008

Hinweise zur Eingriffsregelung, Neufassung 2018, Schriftenreihe des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie/ Heft 3

Anleitung für die Kartierung von Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen in Mecklen- burg-Vorpommern, Schriftenreihe des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie/ Heft 2

Satzungsentwurf des Bebauungsplanes Nr. 2 „Gewerbe- und Mischgebiet“ (1993)

Internetseiten

Umweltkarten des Landes Mecklenburg-Vorpommern https://www.umweltkarten.mv-regierung.de/atlas/script/index.php https://www.geoportal-mv.de/portal/

Dalberg-Wendelstorf, den...... ……………………. Der Bürgermeister

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