Der Film Im Labyrinth des Schweigens spielt Ende der 50er Jahre: Die Wirtschaft brummt, den Menschen geht es wieder gut, und der Krieg und die im Namen des deutschen Volkes begangenen Verbrechen geraten in willkommene Ver- gessenheit. Der Journalist Thomas Gnielka will und kann nicht vergessen, denn er war als Kindersoldat in Auschwitz.

Die Geschichte einer Klasse von Thomas Gnielka

Mit einer Dokumentation Herausgegeben von Kerstin Gnielka und Werner Renz 184 Seiten, Klappenbroschur EUR 19,90 ISBN 978-3-86393-058-5

auch als e-book erhältlich EUR 9,90 ISBN 978-3-86393-526-9

Das Buch von Thomas Gnielka ist von dieser Zeit geprägt. Er widmete sein Leben der Recherche über NS-Täter.

Thomas Gnielka ist 15 Jahre alt, als er 1944 mit seinen übrigen Schulkameraden zum Kriegsdienst eingezogen wird. Nach einer Kurzausbildung werden diese Jungen nach Auschwitz-Birkenau geschickt und bewachen dort u.a. Häftlinge beim Bau von Schutzwällen für die Anlagen der IG Farben.

Hier erleben die Kindersoldaten, wie man sie heute nennen würde, das Kriegsende. Traumatisiert können sie ihr Leben lang das Erlebte nicht vergessen. Mit „Die Geschichte einer Klasse“ schrieb Thomas Gnielka gleich nach dem Kriege eine bestürzend authentische Erzählung, die er 1952 bei der Gruppe 47 vortrug. Später als Jour- nalist bleibt Auschwitz sein Thema. Als ihm ein Holocaustüberlebender Aktenblätter übergibt, die dieser auf der Flucht an sich genommen hatte und die Namenslisten des Lagerkommandanten Höß über „Erschießungen auf der Flucht“ enthalten, leitet er diese an den Generalstaatsanwalt Bauer weiter; ein letzter Baustein für den Frankfurter Generalstaatsanwalt zur Eröffnung des ersten Auschwitzprozesses. Thomas Gnielka wurde 1928 in geboren. Im Sommer des Jahres 1944 war er Schüler des Berliner Kant- Gymnasiums, als seine Klasse als Luftwaffenhelfer dienstverpflichtet wurde. Von dem Einsatz dieser Klasse in Auschwitz, von seinem und dem Schicksal seiner Mitschüler handelt seine Erzählung „Die Geschichte einer Klasse“, die allerdings fragmentarisch blieb. Später arbeitete er als Journalist, davon viele Jahre bei der . Er starb 36-jährig an Krebs.

Die Erzählung „Die Geschichte einer Klasse“ wird durch eine Dokumentation ergänzt: Sie enthält eine Auswahl der Recherchen von Thomas Gnielka über die Opfer und ihre Mörder, über die Täter, die „als Biedermänner mit blutigen Händen“ unbehelligt wieder in ihren früheren Berufen arbeiteten. Die Artikel wurden für verschiedene Zeitschriften verfasst und zeigen sein Engagement, die unfassbaren Verbrechen, die „Im Namen des Deutschen Volkes“ begangen wurden, aufzuklären.

Ein Artikel des Historikers über die Vorgeschichte des Auschwitzprozesses ist dem Buch als Nach- wort beigegeben.

Weitere Bücher zum Thema in der Europäischen Verlagsanstalt

Bernd Naumann H. G. Adler, Hermann Langbein, Ella Lingens-Reiner Der Auschwitz-Prozess Auschwitz – Zeugnisse und Berichte Bericht über die Strafsache gegen Mulka Mit einer Einführung zur u.a. vor dem Schwurgericht 6. Auflage von Katharina Stengel am Main 1963 – 1965. 336 Seiten, Taschenbuch Neuausgabe mit einem Vorwort von Werner Renz ISBN 978-3-86393-060-8 342 Seiten, Broschur ISBN 978-3-86393-049-3

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