Chronik Elsterberg/V. Band II
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Geschichte der Stadt und Burg Elsterberg i.V. Von Paul Reinhard Beierlein Geschichte der Kirche und der Schule Mit 8 Bildbeilagen Dresden A 19, Paul-Gerhardt-Str. 25 Selbstverlag des Verfassers Chronik Elsterberg/V. Band II Inhaltsübersicht Vorwort #Vorwort Die Geschichte der Kirche #Geschichte_Kirche I. Die allgemeine kirchliche Entwicklung #Kapitel_01 II. Der Kirchsprengel #Kapitel_02 III. Die Filialkirchen Steinsdorf und Hohndorf #Kapitel_03 IV. Die Kirchen #Kapitel_04 V. Die geistlichen Gebäude #Kapitel_05 VI. Kirchvermögen und Kirchlehen #Kapitel_06 VII. Pfarramt und Pfarrlehen #Kapitel_07 VIII. Die Pfarrer #Kapitel_08 IX. Das Archidiakonat und das Diakonat #Kapitel_09 X. Die vorreformatorischen Kapläne und Prediger #Kapitel_10 XI. Die Archidiakone #Kapitel_11 XII. Die Diakone #Kapitel_12 XIII. Die Kirchenbeamten #Kapitel_13 XIV. Die Elsterberger Pfarrdotalgerichte #Kapitel_14 XV. Kirchliches Leben #Kapitel_15 Die Geschichte der Schule #Geschichte_Schule I. Allgemeine Entwicklung des Schulwesens, insbesondere der Knabenschule #Schule_01 II. Die Mädchenschule #Schule_02 III. Die Mädchenlehrer (Organisten) #Schule_03 IV. Der Schulbezirk #Schule_04 V. Die Schulgebäude #Schule_05 VI. Der innere Schulbetrieb (2 Unterrichtsplänen) #Schule_06 VII. Der Schulmeister #Schule_07 VIII. Der zweite Knabenlehrer oder der Kantor #Schule_08 IX. Zusammenstellung der Elsterberger auf den Universitäten Leipzig, Erfurt, Wittenberg, Jena, Straßburg und Frankfurt a.d. Oder #Schule_09 Bilderanhang (siehe separate Dateien) 1. Kirche und Schule im Stadtbild. Bilder_Band 2_Tafel 01 2. Chorgrundriss der 1840 abgebrannten Kirche. Bilder_Band 2_Tafel 02 3. Die alte Elsterberger Kirche (1825) nach Limmer. und ein Pfarrdotalgerichtssiegel. Bilder_Band 2_Tafel 03 4. Die alte Glocke aus dem Jahre 1523. Bilder_Band 2_Tafel 04 5. Die Filialkirche Steinsdorf. Bilder_Band 2_Tafel 05 6. Die Filialkirche Hohndorf. Bilder_Band 2_Tafel 06 7. Die alte Schule. Bilder_Band 2_Tafel 07 8. Die neue Schule. Bilder_Band 2_Tafel 08 Abschrift und neues Layout: Elisabeth Dressel, Hamburg 2011 — 1 — Chronik Elsterberg/V. Band II Vorwort. Der zweite Band meines Werkes über Elsterberg behandelt die Geschichte der Kirche und Schule, ein Gebiet, das für Elsterberg überhaupt noch nicht bearbeitet worden ist. Meine Aufgabe bestand also darin, ein anschauliches Bild von dem Werden und Wachsen der Kirche und Schule auf Grund eines nur sehr verstreuten und vielfach lückenhaften Urkundenmaterials zu entwerfen. Ich hoffe, dass mir das im allgemeinen gelungen ist. Ich habe versucht, in der Hauptsache die älteren Perioden heimatlichen Geschehens aufzuklären. Deshalb findet die neueste Geschichte von etwa 1840 ab nur in großen Zügen Berücksichtigung. Wenn am 15. August 1945 die 500— Jahrfeier der Elsterberger Schule begangen wird und etwas später, am 30. November 1945, die Kirche ein ähnliches Fest feiert, den hundertsten Geburtstag des neuen Gottes-hauses, so wird man hoffentlich Gelegenheit nehmen, die neueste Geschichte der Schule und Kirche ausführlich zu würdigen, zumal von 1840 ab — im Gegensatz zur Zeit vorher — Aktenmaterial reichlich zur Verfügung steht. Ebenso wenig konnte ich eine Vollständigkeit bei Behandlung der Elsterberger Filialkirchen erstreben. Im großen und ganzen waren es die Beziehungen zu Elsterberg, die hier meiner Darstellung Richtung und Maß gaben. Bei den Dorf- schulen, die aus der Elsterberger Stadtschule nach und nach hervorgingen, zeige ich nur die Anfänge. Eingesessenen Heimatforschern muss es vorbehalten bleiben, im Rahmen einer Dorfgeschichte die weitere Entwicklung ihrer Schulen klarzulegen. Über die benützten Archive, die Unterstützung, die ich bei Abfassung meines Buches fand, über die Anlage des Werkes und ähnliche Fragen mehr gibt das ausführliche Vorwort des ersten Bandes genügend Auskunft, worauf ich deshalb verweise. Außer den dort aufgeführten Personen schulde ich für den zweiten Band besonderen Dank Fräulein Johanna Däberitz in Elsterberg, die mir eine Anzahl Zeichnungen zur freien Verwendung übersandte, Herrn Oberlehrer Curt Vogel in Zwickau, Herrn Lehrer Martin Reitel in Hohndorf bei Elsterberg, Herrn Oberverwaltungs-Inspektor O. Frietzsche in Dresden, sowie meiner lieben Frau, die mich beim Korrekturlesen unterstützte. Die Mittel zum Druck des zweiten Bandes stammen zum Teil aus einem Darlehen, das mir die Stadt Elsterberg zur Verfügung stellte. Herr Domherr Hofrat Dr. Dr.-Ing. Alfred Ackermann in Leipzig — in alter Anhänglichkeit an die Heimat seines Großvaters — und Herr Fabrikant Paul Anlauft in Elsterberg stifteten Geldbeträge, um den Druck zu unterstützen. Ich danke ihnen herzlichst. Besonderer Dank gebührt wiederum der Buchdruckerei Otto v. Mauderode in Tilsit. Sie hat in jeder Beziehung Entgegenkommen bewiesen, vor allem auch dem Buche ein schmuckes Aussehen gegeben. Ein dritter Band soll die Elsterberger Chronik abschließen. Er wird sich mit der Geschichte des Schlosses und der Stadt (im engeren Sinne) beschäftigen. Darüber hinaus wird er eine Ergänzung des Urkundenbuches, eine Zusammenstellung der benützten Literatur, eine Übersicht über die mittelalterlichen Münzen und Maße, soweit sie zum Verständnis der Elsterberger Verhältnisse notwendig sind, und, wenn möglich, ein kleines Glossar mundartlicher und seltener Ausdrücke bringen. Wann dieser abschließende Band erscheinen kann, steht noch nicht fest. Pfingsten 1929. Paul Reinhard Beierlein. Abschrift und neues Layout: Elisabeth Dressel, Hamburg 2011 — 2 — Chronik Elsterberg/V. Band II Die Geschichte der Kirche I. Die allgemeine kirchliche Entwicklung. 1. Als die älteste Kirche des Elstertales gilt die von Veitsberg. 970 ist sie, wie Arnold von Quedlinburg berichtet, von einem Grafen Attribo gegründet worden. Dreimal wurde sie von den heidnischen Serben zerstört, 1162 und 1168 aber aufs neue geweiht. Ein ähnliches Schicksal hatte die Kirche von Reichenbach. Die Verlegung des Bistums Zeitz im Jahre 1028 nach Naumburg bezeugt mit aller Deutlichkeit, dass im slawisch – germanischen Grenzgebiete um die angegebene Zeit die Deutschen noch immer nicht festen Fuß gefasst hatten. Mit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, als eine planmäßige Kolonisation begann, besserten sich die Verhältnisse. Burgwarde, militärisch – kirchliche Verwaltungsbezirke, wurden angelegt. Der deutsche Bauer siedelte sich an. Die slawische Landbevölkerung wurde hörig gemacht, wenn sie es nicht vorzog auszuwandern. Die Kolonisten brachten christliche Kultur ins Heidenland. Sie forderten für ihre Kinder die Taufe, für sich die Messe und Predigt und für den Sterbenden den Trost des Priesters. So gründete man Kirchen und Klöster, denen außer der Seelsorge vielfach die Bekehrung der Heiden oblag. 1118 ist die Kirche von Zwickau bezeugt, 1122 die von Plauen, 1080 bzw. 1140 die von Reichenbach. Wenn es auch nicht an Rückschlägen fehlte, so schritt doch die Kolonisations- und Missionstätigkeit eifrig vorwärts, in unserer Gegend besonders, seit sich die Vögte von Weida und einige Jahrzehnte später die Herren von Lobdeburg im Elstergebiete angesiedelt hatten. 1193 stifteten Heinrich der Reiche und seine Gemahlin Berta das Kloster Mildenfurth, dessen Besitz sich 12091 bis Greiz erstreckte, wo die Herren von Weida den Mönchen einen Wald verliehen. Im Nordwesten und Westen von Elsterberg entstand die Pfarrei Hohenleuben. Wenn auch erst 1267 ein Pleban dieses Ortes urkundlich erscheint, so ist die Kirche wohl viel älter; wir können ihre Gründung um 1200 ansetzen. Zeulenroda, Mehla, Brückla, Kauern, Lunzig, Hain und die beiden Wolschendorf gehörten anfangs in diesen Pfarrsprengel. 1225 wird die Elsterberger Kirche das erste Mal erwähnt. Die Urkunde sei ihrer besonderen Bedeutung wegen hier mitgeteilt2: 1 Berthold Schmidt: Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen I Nr. 38. 2 ThStA Weimar Originalurkunde vom 25. April 1225. Abschrift und neues Layout: Elisabeth Dressel, Hamburg 2011 — 3 — Chronik Elsterberg/V. Band II nomine sancte et individue trinitatis. Engilhardus Nuemburgensis episcopus universis sancte matris ecclesie filiis ad quas hoc scriptum pervenerit salutem in vero salutari. Notum esse cupimus tam modernis quam posters quod ecclesia sancti Laurentii in Elstirberg a prima sui fundatione diversos fundatores habuit videlicet d o - minos de Lobdeburg et advocatos de Wida. Inquo patronatu d omini de Wida quandam prerogativam habebant. Non multo post evoluto tempore apud castrum Gr oiz ecclesia in honorem sancte dei genetricis Mar ie fundabatur quam iam dicti advocati pro libera parrochia edificaverunt. liii vero de Elstirberg iure filiacionis sue illam ecclesiam subleere nisi sunt pro eo quod in conterminio eis fundata videretur, Pluribus annis synodali querimonia actionem suam renovantes nec prevalere potuerunt. Huius altercationis controversia indeterminata permansit. Quoadusque fratres de Lobdeburg, Hartmannus et Hermannus, fratres quoque de Wida Heinricus et Heinricus, convenientes litique diuturne finem imponere cupientes in hanc compositionis formam adhibitis hinc inde consiliarüs, pari voto concordabant, scilicet ut fratres de Wida sortem sui patronatus in ecclesia Elstirberg fratribus de Lobdeburg totaliter resignarent et illi omni actioni in ecclesiam Groi z et in villas sue dotis finaliter abrenunciarent. Hoc consilium in presentia nostri definitum et nostro consensu admissum postulantibus utrisque partibus, sigilli nostri attestatione confirmavimus, posterorum memorie insinuantes ecclesiam in Groiz cum sibi attinentibus villis, ab hac lite exemptam et perpetua libertate donatam. Acta sunt hec anno