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WAFFENRECHTS-Novelle
Liebe Mitglieder des BDS,
aus gegebenem und leider dringendem Anlass schreibt BDS-Präsident Friedrich Gepperth heute an alle Mitglieder - bitte diese Mail auch gern an Vereinskollegen weiterleiten, die den Infobrief vielleicht (noch) nicht abonniert haben. Auch auf der BDS-Website ist der Text nochmals zu finden: https://www.bdsnet.de/aktuelles /nachrichten.html
i.A. Ulrich Eichstädt BDS-Pressereferent An alle Mitglieder des BDS
Liebe Mitglieder,
am vergangenen Freitag, den 18.Oktober fand eine Besprechung mit den Vertretern des
Bundesinnenministeriums statt. Dort kam es zu definitiven Klarstellungen über die Auslegung des vorliegenden Regierungsentwurfs zum
Waffengesetz. Der Verständlichkeit und
Einfachheit halber die wesentlichen „Highlights“:
Die Waffenbehörden „sollen“ (derzeit „können“) die Berechtigung zum weiteren Besitz der als
Sportschütze erworbenen Waffen „in regelmäßigen Abständen“ (neu aufgenommen) prüfen. Um die als Sportschütze erworbenen
Waffen behalten zu dürfen, muss man in
Rahmen einer solchen Überprüfung nachweisen, dass man in den zwölf Monaten vor der Überprüfung mit jeder Waffe – es sind wirklich alle gemeint – den Schießsport regelmäßig betrieben hat!
Das Wort regelmäßig ist zwar ein unbestimmter
Rechtsbegriff, im Bereich des Waffenrechts aber eindeutig festgelegt: er bedeutet 18-mal im Jahr oder jeden Monat einmal.
Hat man eine Waffe zehn Jahre lang als
Sportschütze, so muss für diese Waffe nur noch eine Bescheinigung seines Vereins erbracht werden, wonach weiterhin Mitgliedschaft besteht. Dies gilt auch wieder jeweils nur immer für jede einzelne Waffe. Für die erste Waffe also nach zehn Jahren und wenn er beispielsweise eine weitere Waffe nach neun Jahren gekauft hat, reicht eine Bescheinigung der
Mitgliedschaft für das Weiterbestehen des
Bedürfnisses an diese Waffe erst nach weiteren zehn Jahren – also erst 19 Jahre, nachdem die erste dieser beiden Waffen erworben wurde, kann die dauernde Aufzeichnung der schießsportlichen Aktivitäten aufhören.
Gegenwärtig sind das drei Jahre, nach dem
Erwerb der ersten Waffe.
Alle Magazine für Langwaffen mit mehr als zehn und für Kurzwaffen mit mehr als 20 Patronen
Kapazität, die vor dem 13. Juni 2017 erworben wurden, können angemeldet werden. Aber nicht angemeldete Magazine dieser Art werden zu
„verbotenen Gegenständen“. Wer eine Pistole besitzt und eine Langwaffe im gleichen Kaliber erwirbt, bei der sich das Pistolenmagazin verwenden lässt, muss das Kurzwaffenmagazin vernichten und darf nur noch solche Magazine mit einer Kapazität von 10 Patronen besitzen, sonst macht er sich strafbar. Umgekehrt darf natürlich auch niemand, der eine Langwaffe hat, eine entsprechende
Kurzwaffe mit einem Magazin mit einer
Kapazität von mehr als zehn Patronen erwerben, wenn dieses Magazin in die vorhandene Langwaffe passt.
Blockierte Magazine sind in diesem Fall wie auch in allen anderen Fällen nicht zulässig, weil nicht nur große Magazine an sich, sondern bereits Magazinkörper für derartige großen
Magazinen verboten sind. Obwohl die EU
Richtlinie – sogar präzise auf die deutschen
Anforderungen abgestimmt – Ausnahmen für
Erwerb und Verwendung von großen
Magazinen für Wettkampf- und
Leistungsschützen in internationalen Verbänden vorsieht, wird dies auf Anweisung des Ministers im BMI-Entwurf ignoriert.
Wer eine halbautomatische Flinte mit einem
Röhrenmagazin besitzt, muss prüfen, wie viele
Patronen das Röhrenmagazin im kleinsten
„bestimmungsgemäßen“ Kaliber aufnimmt.
Derzeit gibt es Patronen im Kaliber 12/60.
Allerdings sind nun auch viel kürzere Patronen im Kaliber 12/44 erhältlich. Auch wenn man keine einzige dieser kurzen Patronen je hatte, kommt es nun auf diese an und nicht auf die
Patronen, die etwa in der WBK bei dieser Waffe stehen. Deshalb sollte jeder Waffenbesitzer prüfen, wie viele Patronen das Röhrenmagazin seiner Waffe aufnimmt. Welcher Patronentyp zugrunde zu legen ist, ist unklar. Sollte das Magazinrohr mehr als 10 Patronen aufnehmen ist zu klären, was geschehen soll. In jedem Fall ist die Vernichtung der Waffe durch einen Berechtigten möglich. Auch sollte der
Austausch des Magazinrohres zulässig sein.
Jedoch ist dies derzeit noch nicht geregelt. Ob und gegebenenfalls welche Blockierung ausreicht, ist unbekannt.
In der Kürze der Zeit hat dieses Schreiben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere
Highlights können und werden vermutlich noch folgen.
Bitte unbedingt beachten:
Alles Obenstehende ist vom Bundesministerium des Innern unter der Führung des Ministers
Horst Seehofer (CSU) und dem für das
Waffenrecht zuständigen Staatssekretär
Stephan Mayer (CSU) zu verantworten.
Es liegt nun nach der ersten Lesung im
Bundestag im Ausschuss für Inneres und
Heimat unter dem Vorsitz von Frau Andrea
Lindholz (CSU).
Es muss betont werden: die Abgeordneten können für diesen „grandiosen“ Entwurf nichts!
Er ist in seinen Anforderungen an
Sportschützen für den weiteren Besitz ihrer als Sportschütze erworbenen Waffen einmalig restriktiv. Dieser wird bei entsprechendem Inkrafttreten,
1. den Gebrauchtwaffenmarkt
zusammenbrechen lassen,
2. viele Waffenfachgeschäfte und
Büchsenmacher in den Ruin treiben,
3. vermutlich die Waffenrechtsbehörden
völlig überlasten,
4. die Schießsportverbände
zigtausende- wenn nicht gar
hunderttausende Mitglieder kosten und
5. diese Verbände und ihre Vereine
noch mit den zusätzlichen
Bescheinigungen überfordern.
Als mündige Bürger eines demokratischen
Rechtsstaates sollten wird den politischen
Verantwortlichen klarmachen, was dieser
Entwurf für uns bedeutet.
Und nochmals zur Klarstellung: Dem
Bundesministerium des Innern stehen nicht
Personen vor, die der Partei „Die Grünen“ angehören… auch wenn es momentan so aussieht.
Friedrich Gepperth
BDS Präsident
Anhang – Kontakte: Herrn Bundesminister
Horst Seehofer
Bundesministerium des Innern, für Bau und
Heimat
Alt-Moabit 140
10557 Berlin
Herrn Dr.
Markus Söder
Christlich-Soziale Union in Bayern e. V.
Mies-van-der-Rohe-Str. 1
80807 München
Herrn Staatsminister
Joachim Herrmann
Bayerisches Staatsministerium des Innern, für
Sport und Integration
Odeonsplatz 3
80539 München
Mitglieder des Innenausschusses im
Bundestag, erreichbar jeweils mit dem Namen und dem Zusatz „MdB“ unter
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Vorsitzende: Andrea Lindholz (CDU)
Stellv. Vorsitzender: Jochen Haug (AfD)
CDU/CSU: Armin Schuster (Obmann), Philipp
Amthor, Christoph Bernstiel, Michael Brand,
Marc Henrichmann, Hans-Jürgen Irmer, Michael Kuffer, Mathias Middelberg, Axel Müller, Petra
Nicolaisen, Josef Oster, Detlef Seif, Alexander
Throm, Christoph de Vries, Marian Wendt
SPD: Burkhard Lischka (Obmann), Lars
Castellucci, Saskia Esken, Uli Grötsch,
Sebastian Hartmann, Gabriela Heinrich,
Elisabeth Kaiser, Helge Lindh, Susanne Mittag,
Mahmut Özdemir
AfD: Gottfried Curio (Obmann), Bernd
Baumann, Lars Herrmann, Martin Hess,
Christian Wirth,
FDP: Manuel Höferlin, Konstantin Kuhle, Jimmy
Schulz, Benjamin Strasser, Linda Teuteberg
Linksfraktion: André Hahn, Ulla Jelpke, Petra
Pau, Martina Renner
Bündnis 90/Die Grünen: Luise Amtsberg,
Monika Lazar, Konstantin von Notz, Filiz Polat
Fraktionslos: Frauke Petry Impressum - Angaben gemäß §§ 5 TMG, 55 RStV Betreiber und Kontakt: Bund Deutscher Sportschützen 1975 e.V. vertreten durch den geschäftsführenden Vorstand: Präsident Friedrich Gepperth, Vizepräsidenten Sigrid Schuh, Rigo Woll und Heinrich Schwäbe Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg, Registernummer 21233Nz EU-Transparenzregister Nr. 420098621569-80
Verantwortlicher für journalistisch-redaktionelle Inhalte und ViSdPR: Ulrich Eichstädt
Birkenring 5 16356 Ahrensfelde Telefon: (030) 50 18 44 68 Telefax: (030) 97 99 23 59 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.bdsnet.de
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