Die Mafia Und Die Macht Ein Kronzeuge Sagt Aus

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Die Mafia Und Die Macht Ein Kronzeuge Sagt Aus 1 SÜDWESTRUNDFUNK SWR2 Wissen - Manuskriptdienst Die Mafia und die Macht Ein Kronzeuge sagt aus Autor: Aureliana Sorrento Redaktion: Udo Zindel Regie: Carola Preuß SWR2 Wissen am 19. April 2011, 8.30 Uhr Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Wissen/Aula (Montag bis Sonntag 8.30 bis 9.00 Uhr) sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für 12,50 € erhältlich. Bestellmöglichkeiten: 07221/929-6030 Kennen Sie schon das neue Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. 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In der gewundenen Sprache der Sizilianer, die es gewohnt sind, in Andeutungen zu reden, bedeutet das: Um zu vermeiden, ermordet zu werden. Massimo Ciancimino weiß zu viel. Ansage: Die Mafia und die Macht – ein Kronzeuge sagt aus. Eine Sendung von Aureliana Sorrento. Autorin: Zwei Tage später müssen wir uns im letzten Moment auf einen anderen Treffpunkt als den zunächst gewählten einigen. Eine Vorsichtsmaßnahme. Endlich findet sich, nach einigen Runden im römischen Viertel Trastevere, eine leere Bar mit einem langgestreckten schummrigen Innenraum. Von der Türschwelle aus kann Cianciminos Leibwächter das ganze Lokal überblicken. Massimo Ciancimino kennt die innersten Zirkel der sizilianischen Mafia-Organisation Cosa Nostra und ihre Verbindungen zur politischen Elite Italiens. Er weiß, dass christdemokratische Politiker in den Nachkriegsjahren ein Bündnis mit der Mafia schmiedeten – und dass der ruchlose Pakt vor zwei Jahrzehnten erneuert wurde. Über die zweifelhaften Anfänge des Unternehmers und Politikers Silvio Berlusconi kennt er Details, die den Verdacht bestätigen, Berlusconi habe seine politische Karriere mit Schützenhilfe der Mafia begonnen. Massimo Ciancimino ist ein kleiner Mann mit dunklen Augen, die aussehen, als hätten sie schon dem Blick des Teufels standgehalten. Jeder Mafia-Aussteiger, der mit der Justiz zusammenarbeitet, hat gute Gründe, sich vorzusehen. Aber Massimo Ciancimino ist kein gewöhnlicher Mafia-Kronzeuge. Er ist der Sohn von Vito Ciancimino – jenem christdemokratischen Politiker und zeitweiligen Bürgermeister von Palermo, der dreißig Jahre lang für gute Beziehungen zwischen dem italienischen Staat und der Cosa Nostra sorgte. Als Mafioso will ihn sein Sohn immer noch nicht bezeichnen. OT Ciancimino Lui è stato riconosciuto mafioso da una sentenza... Übersetzer: Er wurde als Mafioso verurteilt, aber viele Mafia-Aussteiger sagten, er habe keinem Clan angehört. Er war ein Mittelsmann zwischen der Cosa Nostra, den italienischen Geheimdiensten und Kreisen der politischen Elite. Dabei gab er zwar den Großen Puppenspieler, der alle Interessen vertrat und miteinander versöhnte, aber er war sicherlich nicht der Urheber dieses Machtsystems. Das ging weit über ihn hinaus. Und zwar so weit, dass er, als er nicht mehr nützlich war, ausgebootet wurde. Autorin: Vito Ciancimino ist im November 2002 in seinem Hause an der Spanischen Treppe in Rom gestorben; Ursache und Umstände seines Todes wurden nie geklärt. Massimo, sein Sohn hat den Staatsanwaltschaften von Palermo, Florenz und der sizilianischen Stadt Caltanissetta Dokumente und Notizen seines Vaters übergeben. Und er hat den Staatsanwälten von Geschehnissen erzählt, die Licht in bislang obskure Episoden der jüngeren italienischen Geschichte bringen könnten. Im Februar 1945 hatten Churchill, Stalin und Roosevelt in der Yalta-Konferenz Europa in zwei Blöcke aufgeteilt. Italien wurde dem Westblock zugeschlagen; da aber die PCI, die 3 Kommunistische Partei Italiens, die stärkste kommunistische Partei der westlichen Welt war, fürchteten die USA bis 1989, sie könnte auf dem parlamentarischem Weg an die Macht gelangen. Um eine Regierungsbeteiligung der PCI zu verhindern war jedes Mittel recht – sowohl Italiens Christdemokraten als auch der CIA und den italienischen Geheimdiensten. Im Bündnis mit der Mafia sahen sie ein notwendiges Übel, um die Kommunisten im Zaum zu halten. OT Ciancimino Fondamentalmente diceva mio padre noi avevamo la missione... voti alla democrazia cristiana. Übersetzer: Mein Vater sagte, dass wir Sizilianer die Mission hätten, ein politisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Vor dem Fall der Berliner Mauer hieß es, in Italien lauere die kommunistische Gefahr. Wir sizilianischen Christdemokraten mussten also dafür sorgen, dass möglichst viele Sizilianer die Democrazia Cristiana – unsere Partei – wählten, damit das Land nicht nach links abdriftete. Sizilien war das größte Wählerreservoir der DC. Also begriff sich mein Vater als Opfer eines Systems, das gemäß den geheimen Übereinkünften mit den USA ein politisches Gleichgewicht bewahren musste. Autorin: Dieses „Gleichgewicht“ – gemeint ist die fast fünfzig Jahre dauernde Regierungszeit der Christdemokratischen Partei Italiens – ließ sich durch die so genannten „voti di scambio“, „Tauschstimmen“, am besten sichern. Mafia-Bosse, die das sizilianische Territorium und seine Bevölkerung fest im Griff hatten, zwangen die Bürger durch Einschüchterung und Gewalt, bei Wahlen für die DC zu stimmen. Im Gegenzug erhielten sie von den regierenden Politikern Schmiergelder, Gefälligkeiten verschiedener Art und Rückendeckung bei illegalen Geschäften. Eine Praxis, die sich bis heute bewährt. OT Ciancimino Fondamentalmente diceva che e facile operare a Milano... non è colpa nostra. Übersetzer: Mein Vater sagte, dass es leicht sei, in Mailand als Politiker zu agieren. Aber sizilianische Politiker seien leider dazu berufen, die Drecksarbeit zu machen. In Mailand kocht man Haute Cuisine, aber die Sizilianer hat man in die Frittenbude geschickt, und wenn sie nach Frittierfett stinken, ist das nicht ihre Schuld. Autorin: Vito Ciancimino, der Vater des Kronzeugen, war von 1959 bis 1964 Stadtbaurat Palermos, der größten Stadt und Hauptstadt der autonomen Region Sizilien. Er stammte aus Corleone, einer Mafia-Hochburg, 60 Km südlich von Palermo. Die Corleoneser Clans galten als die gewalttätigsten der Cosa Nostra und strebten die Vorherrschaft über die Organisation an. 1970 wurde Vito Ciancimino auf Betreiben der Mafia-Bosse seiner Heimatstadt zum Bürgermeister Palermos gewählt. Es sind die Jahre der so genannten „Plünderung Palermos“, der ungehemmten Bauspekulation, die das Zentrum der Stadt verunstaltete und Unsummen an Steuergeldern in die Taschen von Mafiosi und korrupten Politikern spülte. Der Bürgermeister sorgte dafür, dass Politiker und Mafiosi beim Geschäft mit öffentlichen Bauaufträgen den Reibach machten. Das korrupte Verteilungs-Netzwerk, das sich damals etablierte, hat nicht von ungefähr den Namen „Ciancimino-System“ erhalten. In den Versammlungen, bei denen die Vergabe öffentlicher Bauprojekte und die Verteilung der Gewinne besprochen wurden, kamen Politiker, Unternehmer und Mafiosi zusammen. Unter ihnen: Bernardo Provenzano, ein Cosa-Nostra-Boss, mit dem Vito Ciancimino eine echte Freundschaft verband. 4 OT Ciancimino Un rapporto che risale da bambino, lo ha conosciuto a bambino... condivisione di tante situazioni. Übersetzer: Er kannte Provenzano, seit er ein Kind war. Als Jugendlicher hatte er Bernardo Nachhilfestunden in Mathe gegeben, manchmal hatte er ihm auch eine Ohrfeige verpasst. Sie hatten ein sehr respektvolles Verhältnis. Mein Vater duzte Provenzano, weil er der Ältere von beiden war, während der ihn siezte. Autorin: Obwohl Bernardo Provenzano seit 1963 steckbrieflich gesucht wurde, ging er im Hause Ciancimino unter dem Decknamen Ingenieur Lo Verde ein und aus. Erst im Alter von 18 Jahren will Massimo Ciancimino begriffen haben, wer sich hinter dem netten Familienfreund verbarg. Als er in einer Zeitschrift ein rekonstruiertes Fahndungsbild des längst untergetauchten Cosa-Nostra-Bosses sah, erkannte er die Züge Lo Verdes. OT Ciancimino Ho detto: ma sbaglio o è uguale a Lo Verde? ... era una risposta affermativa. Übersetzer: Ich habe meinen Vater gefragt: Irre ich mich, oder ähnelt er Lo Verde? Vaters Miene verdüsterte sich und er sagte: „Achte darauf, worüber du sprichst und mit wem. Denn im Zweifelsfall kann dich niemand schützen, nicht einmal ich.“ Diese Antwort war eindeutig eine Bestätigung meines Verdachts. Autorin: Massimo wurde später der Bote, der seinem Vater Provenzanos „Pizzini“ überbrachte: Zettelchen, auf denen der untergetauchte Boss chiffrierte Anweisungen erteilte, die nur für die Adressaten verständlich waren. Natürlich musste Massimo dem Boss auch die Antworten seines Vaters übergeben. Das wurde
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