MTU-Museum Triebwerksgeschichte – Gestern, Heute Und Morgen MTU Museum 07 2009 01.Qxd 27.08.2009 13:47 Uhr Seite 4
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MTU_Museum_07_2009_01.qxd 27.08.2009 13:47 Uhr Seite 3 MTU-Museum Triebwerksgeschichte – gestern, heute und morgen MTU_Museum_07_2009_01.qxd 27.08.2009 13:47 Uhr Seite 4 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Unternehmen mit Tradition und Zukunft 4 Bewegte Geschichte 5 GP7000 – Antrieb für den Mega-Airbus 8 PW6000 – Antrieb des kleinen Airbus A318 8 EJ200 – Schub für den Eurofighter 9 PW4000 – Triebwerk der Boeing B777-200 10 MTR390 – Triebwerk des Tigers 10 V2500 – Antrieb für den Airbus A320 11 PW500 – Antrieb für Geschäftsreiseflugzeuge 12 RR250-C20 – Antrieb für Hubschrauber 12 RB199 – Antrieb des Tornado 13 CF6 – Power für Großraumflugzeuge 14 Lycoming GO-480-B1A6 – Lizenzfertigung bei BMW 15 MTU7042 – Erprobung einer LKW-Gasturbine 15 T64-MTU-7 – Lizenzbau in Deutschland 16 RB145R – Antrieb des VJ101C 16 RB193-12 – Antrieb für Senkrechtstarter 17 RB153 – Antrieb des VJ101E 17 J79 – Triebwerk des Starfighters 18 Tyne – Antrieb der Transall 19 BMW 6022 – Antrieb für den Bo105 19 DB 720 – Daimler-Nachkriegsära beginnt 20 BMW 801 – erster deutscher Doppelsternmotor 20 BMW 114 – Diesel-Flugmotor 21 BMW 003E – Schub für den Volksjäger 22 Riedel-Anlasser – Starter für Strahltriebwerke 23 BRAMO 323 R-1 „Fafnir“ – erfolgreichster BRAMO-Flugmotor 23 Daimler-Benz DB 605 – der „kleine“ Mercedes-Benz-Flugmotor 24 BMW 132 – Nachfolger des Hornet-Motors 25 Sh14A – erfolgreichster Siemens-Flugmotor 26 BMW VI – Erfolgsmotor der 1920er-Jahre 26 Daimler-Benz F4A – Vorläufer der DB 600-Familie 27 Daimler D IIIa – Ära der Kolbenflugmotoren beginnt 27 Exponate 28 Chirurg der Motoren 31 2 MTU_Museum_07_2009_01.qxd 27.08.2009 13:47 Uhr Seite 5 Vorwort Die Museumswelt wird nicht nur von großen Ausstellungen und Kunstgalerien jeder Couleur geprägt, sondern auch von technischen Samm- lungen, wie etwa dem Deutschen Museum in München. Ebenfalls wichtige Bestandteile sind Werksmuseen: „Klein aber fein“ hüten sie die Schätze von Unternehmen und spiegeln deren Geschichte wider. Auch die MTU Aero Engines unterhält seit Jahr- zehnten ein solches Museum. Die Räumlich- keiten wurden 2008 erheblich vergrößert und modernisiert und die Ausstellung didaktisch neu ausgerichtet. Zu sehen sind fast lückenlos alle Luftfahrtantriebe, die mit der MTU und ihren Vorgängergesellschaften verbunden sind. Zu finden sind neben sehr bekannten Motoren auch eher seltene Exemplare bis hin zu Uni- katen. Auch interessante Blicke in die techno- logische Zukunft der MTU werden gewährt. Sie machen die MTU-Sammlung zu einer der am besten ausgestatteten ihrer Art. Besucht man das Museum, lernt man nicht nur Produkte kennen, sondern erhält auch einen plastischen Eindruck von dem enormen mili- tärischen und zivilen Know-how, das die MTU über viele Jahrzehnte hinweg gesammelt hat. Diese Expertise macht sie zu dem, was sie ist – einem der erfolgreichsten Branchenakteure der Welt. 3 MTU_Museum_07_2009_01.qxd 27.08.2009 13:47 Uhr Seite 6 Unternehmen mit Tradition Die MTU Aero Engines ist ein deutsches Tradi- tionsunternehmen, dessen Wurzeln bis zu den und Zukunft Anfängen der Luftfahrt vor über 100 Jahren zurückreichen. Vorgängergesellschaften stan- den an der Wiege des Motorflugs und halfen den ersten motorisierten Flugzeugen in die Luft. Im Laufe der Jahrzehnte hat die MTU maß- geblich die Fortschritte der Luftfahrtantriebe bestimmt. Das gilt auch heute noch: Die MTU Aero Engines ist Deutschlands führender Trieb- werkshersteller und eine feste Größe auf dem internationalen Parkett. Sie entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut zivile und militärische Luftfahrtantriebe sowie Industriegasturbinen und verfügt über die volle Systemfähigkeit im Triebwerksbau. Mit ihren Produkten ist sie in allen Schub- und Leistungsklassen sowie we- sentlichen Komponenten und Subsystemen – Verdichter, Brennkammer, Turbine und Trieb- Hauptsitz der MTU Aero Engines in München werksregelung – vertreten. Im militärischen Bereich ist die MTU der Sys- In der zivilen Antriebswelt ist das deutsche tempartner für fast alle Luftfahrtantriebe der Unternehmen weltweit unverzichtbarer Partner Bundeswehr. Technologisch ist sie in wesent- aller großen Triebwerkshersteller und das größ- lichen Bereichen führend und entwickelt ge- te unabhängige Instandhaltungsunternehmen. meinsam mit den großen Akteuren der Branche die Antriebe der Zukunft. Ihre Paradedisziplinen sind Niederdruckturbinen, Hochdruckverdich- ter und Herstell- und Reparaturverfahren. Die MTU hat als Global Player Tochtergesellschaf- ten in den wichtigen Wachstumsregionen der Welt; Firmensitz ist nach wie vor München- Allach. 4 MTU_Museum_07_2009_01.qxd 27.08.2009 13:47 Uhr Seite 7 Bewegte Geschichte Die heutige MTU Aero Engines hat seit ihrer Gründung eine Reihe von Namensänderungen, Gesellschafterwechseln und Übernahmen erfahren. Juristisch ist sie eine Nachfolgerin der 1934 gegründeten BMW Flugmotorenbau GmbH. Keimzelle des Unternehmens waren die Rapp Motorenwerke, die der Flugpionier Karl Rapp 1913 in München-Milbertshofen gründete. 1917 ging daraus die BMW AG her- vor, die am 22. Juni 1934 die BMW Grund- stücksgesellschaft mit beschränkter Haftung gründete. Das Stammkapital betrug 50.000 Reichsmark; Geschäftsführer war Franz Josef Popp. Im gleichen Jahr am 1. Dezember 1934 wurde aus dieser Gesellschaft die BMW Flug- motorenbau GmbH und das Stammkapital auf 7,5 Millionen Reichsmark erhöht. Die BMW AG gründete dieses Unternehmen, um die Flug- motorenaktivitäten zu bündeln und auszuglie- dern. Damit wollte das Unternehmen die rest- liche Produktion vor dem Zugriff der National- sozialisten schützen. BMW konzentrierte sich von nun an auf das Automobil- und Motorrad- Im Oktober 1940 erhielt der BMW-Konzern eine geschäft. neue vom Aufsichtsrat verabschiedete Grund- ordnung, die alle Tochtergesellschaften – auch Die neue Flugmotoren-Gesellschaft wurde vom die BMW Flugmotorenbau GmbH – rückwirkend Reichsluftfahrtministerium (RLM) mit militäri- zum 1. Januar 1940 enger an die AG band. Ein schen Aufträgen ausgelastet. Hinzu kam die Gewinnabführungsvertrag trat in Kraft, der damalige Lufthansa als Großkunde. Im Zuge der regelte, dass die Jahresergebnisse sämtlicher Erweiterung der deutschen Rüstungsindustrie Töchter auf die Muttergesellschaft übergingen. erhielt BMW vom RLM Ende1934/Anfang1935 Für den gesamten Konzern wurde die Personal- den Auftrag, in der Nähe von München ein Führungsorganisation neu festgelegt. Werk für die Fertigung von Flugmotoren zu er- richten. Die Wahl fiel auf ein100 Hektar großes Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs arbeiteten Areal etwa zwölf Kilometer nordwestlich der im BMW-Flugmotoren-Werk in Allach, das weit- Stadt im Bezirk Allach. Ab 1936 entstand hier gehend von Bombenangriffen verschont ge- das Werk II (Werk I war das BMW-Stammwerk blieben war, rund 18.000 Personen – darunter in München-Milbertshofen). Als Erstes erfolgte Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter die Instandhaltung der BMW 132-Flugmotoren. sowie Häftlinge aus dem Konzentrationslager In den Kriegsjahren 1940/41 erfolgte eine er- Dachau. Für die Arbeiter waren vier Wohnan- hebliche Erweiterung zum Großserienwerk für lagen in unmittelbarer Nachbarschaft gebaut den BMW 801. worden. Am 29. April 1945 wurde das Werk von amerikanischen Truppen besetzt. Damit fand der Flugmotorenbau in Deutschland ein vorläufiges Ende, denn ab dem 2. Juli 1945 hieß das Allacher Werk „Karlsfeld Ordnance Depot“ (KOD) und reparierte bis 1955 Heeres- gerät der US-Army. Deutsch-amerikanische Partnerschaft Konstruktion am Reißbrett BMW 801-Fertigung 5 MTU_Museum_07_2009_01.qxd 27.08.2009 13:47 Uhr Seite 8 Am 30. Oktober 1946 erhielt die Firma den 1958 begann in Deutschland eine wichtige Namen BMW Verwaltungsgesellschaft mbH. Beschaffungsphase für militärische Flugzeuge. 1952 waren hier über 6.300 Mitarbeiter mit der Die BMW Triebwerkbau GmbH stieg als Lizenz- Überholung und Reparatur von US-Heeresgerät nehmer in die Triebwerksproduktion ein und beschäftigt. Die Fahrzeugreparatur hielt bis fertigte ab 1962 das General Electric-Trieb- Mitte der 1950er-Jahre an. Dann kam die Wen- werk J79, den Antrieb des Lockheed F-104G de: Die politische Großwetterlage ermöglichte Starfighter. Um notwendige Investitionen täti- einen Neubeginn der deutschen Flugmotoren- gen zu können, musste das Stammkapital von aktivitäten. Die BMW-Unternehmensleitung be- zehn auf 20 Millionen DM erhöht werden. Da schloss 1954, wieder in dieses Geschäft einzu- die BMW AG als alleinige Gesellschafterin dazu steigen: Am 22. Januar 1954 wurde in München nicht in der Lage war, beteiligte sich die MAN die BMW Studiengesellschaft für Triebwerksbau AG Augsburg mit 50 Prozent an der BMW Trieb- GmbH gegründet, die am 1. Dezember 1954 werkbau GmbH; der Vertrag trat am 1. Juni ihre Tätigkeit aufnahm. Sie war eine Tochter- 1960 in Kraft. Die MAN AG hatte im Oktober gesellschaft der BMW Verwaltungsgesellschaft 1958 eine eigene Triebwerksentwicklungs- mbH und der BMW Maschinenfabrik Spandau firma in München-Allach gegründet: die MAN GmbH, der Nachfolgegesellschaft der BMW Turbomotorenbau GmbH. Mitte 1965 wurde Flugmotorenbau Brandenburg GmbH in Berlin- die BMW Triebwerkbau GmbH mit der MAN Spandau. Die BMW Flugmotorenbau Branden- Turbomotoren GmbH zur MAN Turbo GmbH burg GmbH war aus der Siemens & Halske AG verschmolzen. Damit zog sich die BMW AG hervorgegangen: 1938 beteiligte sich die BMW endgültig aus der Luftfahrt zurück. Die neue Flugmotoren GmbH, München, mit 50 Prozent Gesellschaft erhielt Aufträge zur Lizenzferti- an der aus der Siemens & Halske AG in Berlin- gung des Rolls-Royce-Triebwerks Tyne, für das Spandau hervorgegangenen Brandenburgischen