PUZ-1.2012-U1-4_PUZ 2_2010_1-4.029.05.1211:34Seite2 issPaa s rätihi eea ohcumreigudUiesttzishit–www.upb.de/hochschulmarketing Dieses Plakat ist erhältlich im Referat Hochschulmarketing und Universitätszeitschrift –

DESIGN: WWW.KOMMA-DESIGN.DE GESAMTKONZEPT: REFERAT HOCHSCHULMARKETING UND UNIVERSITÄTSZEITSCHRIFT - RAMONA WIESNER p u z Editorial PADERBORNER UNIVERSITÄTSZEITSCHRIFT Ausgabe Sommersemester 2013

Nachrichten und Berichte aus der Universität

Titelseite: upb.de/abi-x-2 Die Universität Paderborn und der Ramona Wiesner Doppelabiturjahrgang im Jahr 2013. Leiterin des Referats Hochschulmarketing und Universitätszeitschrift Foto: Patrick Kleibold

Liebe Leserinnen und Leser, Impressum in den letzten acht Jahren hat sich das Gesicht der Universität stark gewan- Paderborner Universitätszeitschrift (puz) Sommersemester 2013 delt: Viele neue Bauten sind entstanden, Verwaltung und Wissenschaft en- ger zusammengerückt. Das ist unter anderem auch ein Verdienst von Kanz- Herausgeber ler Jürgen Plato, der mit seinem Engagement seit Juni 2005 dazu beigetra- Der Präsident der Universität Paderborn gen hat, dass sich die Universität so erfolgreich entwickelt. Mitte Mai reich- Prof. Dr. Nikolaus Risch te er den Staffelstab an seine Nachfolgerin Simone Probst weiter. Im Inter- Redaktion view ab Seite 10 lässt er seine Amtszeit noch einmal Revue passieren. Ramona Wiesner Auf zu neuen Ufern heißt es ebenfalls beim Start des neuen Masterpro- Leiterin des Referats Hochschul marketing und gramms „Maschinenbau China: mb-cn“. Seit dem Wintersemester 2012/ Universitätszeitschrift 2013 können die Studierenden erstmals ergänzend zu ihrer ingenieurwis- Stabsstelle des Präsidenten senschaftlichen Ausbildung interkulturelle Kompetenzen erwerben und die

Warburger Str. 100 chinesische Sprache lernen. Lesen Sie ab Seite 18, wie die Universität ihre 33098 Paderborn Studierenden mit diesem Programm für die Herausforderungen des chinesi- 05251 60-2553 schen Marktes fit macht. [email protected] Eine gute Voraussetzung für den Berufseinstieg in der Industrie haben www.upb.de/hochschulmarketing ebenso die Studierenden von PD Dr. Alexander Pawlis. Sie unterstützen den Physiker, der mit Hochdruck am besten Quantencomputerchip forscht, bei Sekretariat Ursula Appelbaum, Gabriele Lang der Herstellung und Nanostrukturierung von Schichten in der Halbleiter- 05251 60-2553 technologie. Pawlis berichtet ab Seite 22 über seine bahnbrechenden Fort- [email protected] schritte. Für begeisternde Lehre in der Physik sorgt Dr. Matthias Reichelt. Die Fachschaft zeichnete ihn dafür mit der „Goldenen Kreide“ 2012 aus, da puz im Internet der Dozent es versteht, theoretische Physik anschaulich darzustellen. Wie www.uni-paderborn.de/puz sehr er sich über die Auszeichnung freut, erfahren Sie ab Seite 33. Auflage Um die Verbesserung der Lehre geht es auch beim webbasierten Live-Feed- 5 000 Exemplare back-System „PINGO“ (Peer Instruction for Very Large Groups). Im Januar Einsendeschluss für die puz 2-2013 ging die neue Version an den Start. Mit diesem von der Universität ent- 1. Oktober 2013 wickelten System können Dozenten die Studierenden aktiv an den Vorle- sungen beteiligen. Sie können gestellte Fragen per Smartphone, Tablet Layout PADA-Werbeagentur oder Laptop beantworten. Mehr über das mit dem Förderpreis für Innovati- Heierswall 2, 33098 Paderborn on und Qualität ausgezeichnete Projekt verraten wir ab Seite 51. 05251 52 75 77 Dafür, dass beim Lernen und Arbeiten die Gesundheit nicht zu kurz kommt, [email protected] sorgt der Arbeitskreis „Gesunde Hochschule“. „Anfangs haben wir uns auf

Anzeigenverwaltung die Mitarbeitenden konzentriert, inzwischen ist auch die Gesundheit der PADA-Marketing, Heierswall 2, 33098 Paderborn Studierenden in den Fokus gerückt“, sagt Sandra Bischof, Diplom-Sportwis- 05251 52 75 77 senschaftlerin und Leiterin des Arbeitskreises. Ab Seite 14 erläutert sie, von [email protected] welchen Angeboten Studierende profitieren.

ISSN (Print) 1434-971X Viel Spaß beim Lesen wünscht ISSN (Internet) 1434-9736 Ramona Wiesner

Paderborner Universitätszeitschrift 1-2013

1 Inhalt

Seite

Editorial 1

Kolumne des Präsidenten 4

Campus Szene 5

Interview 10

Berichte

Tradition und Innovation 12

Handarbeit 2.x überrascht mit Vielfalt textiler Kunst

Gesunde Hochschule 14

Sandra Bischof und ihr ganzheitliches Projekt

Ziemlich beste Freunde 16

Historisches Jubiläum für Le Mans und Paderborn

Maschinenbau in China 18

Masterprogramm „mb-cn“ erfolgreich angelaufen

Paderborner Universitätszeitschrift 1-2013

2 Inhalt

Seite Mit Mentoring auf Erfolgskurs 20

Doktorandinnen profitieren von professionellen Angeboten

Wettlauf um den besten Quantencomputer-Chip 22

Physiker Alexander Pawlis will mit Fluor-Atomen rechnen

Blick über den Tellerrand 24

Neues Berufsfeldpraktikum für Lehramtsstudierende

Kluge Ideen für die Lehre 26

„Tag der Lehre“ bot Best-Practice auf hohem Niveau

Buch der Wissenschaftlerinnen 28

Herausragende Frauen in 40 Jahren Universität

Kurz nachgefragt 30

Preise/Ehrungen 32

Kurz berichtet 40

Personal-Nachrichten 74

Neuberufene 77

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3 Kolumne des Präsidenten

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Lehre und Forschung sind die beiden großen Säulen des gesellschaftlichen Auf- trags der Universitäten und Hochschulen. Unsere Aufgabe ist Bildung und Ausbil- dung von Bürgern und Fachkräften, mit Wissenschaft und Forschung treiben wir den gesellschaftlichen Diskurs und Fortschritt voran. Diese Verantwortung ist grundlegende Maßgabe und steuert all unsere strategi- schen Entscheidungen zur (Weiter-)Entwicklung der Hochschule. Im Bereich der Lehre mündet sie in die Entscheidung, trotz finanziell schwieriger Lage und schlech- ter Grundausstattung möglichst vielen jungen Menschen einen Studienplatz zu bie- ten. In dem Rahmen, den wir bezüglich der Lehrqualität vertreten können, werden wir das auch bei den Absolventinnen und Absolventen des doppelten Abiturjahr- gangs so handhaben. Im Bereich der Forschung nehmen wir unsere Verantwortung wahr, in dem wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und als Universität der Informationsgesellschaft den technologischen Fortschritt vorantreiben und gleichzeitig gesellschaftspoli- tisch begleiten. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf Interdisziplinarität: So eröffnen sich in der Kooperation unserer fünf Fakultäten Potenziale der Vernetzung von In- formation, Kommunikation, Kultur und Technik. Im Graduiertenkolleg „Automatismen“ zeigen Kultur- und Sozialwissenschaftlerin- nen und -wissenschaftler gemeinsam mit Informatikerinnen und Informatikern, dass unbewusste, ritualisierte Handlungen in kulturellen wie technischen Entwick- lungen eine wichtige Rolle spielen und gerade im Umgang von Individuen und Ge- sellschaft mit Medien und Technik Komplexität reduzieren können. Der Forschungsschwerpunkt „Intelligente Technische Systeme“ zeichnet sich be- sonders durch eine enge Kooperation von Maschinenbau, Elektrotechnik und Infor- matik aus. Vor allem an der Zukunftsmeile forschen zahlreiche Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftler an der Entwicklung von Software gesteuerten Geräten, z. B. einem Abstandsregeltempomat im Bereich Automobil und Verkehrssicherheit. Dieses System überwacht u. a. den Fahrkorridor des eigenen Autos und bremst au- tomatisch auf die Geschwindigkeit von eventuell langsameren, vorausfahrenden Fahrzeugen ab. Das ist nur ein Beispiel für Innovationen, die vor allem auch in Kooperation mit der heimischen Wirtschaft entstehen. Die Bündelung von Kompetenzen im Bereich „In- telligente Technische Systeme“ von Hochschulen und Unternehmen in ganz OWL wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2017 als Spit- zencluster „IT’s OWL“ mit 40 Millionen Euro gefördert. Ein weiterer wichtiger Forschungsschwerpunkt der Universität ist der Leichtbau. Vor allem an der kostengünstigen Reduzierung des Fahrzeuggewichts von PKWs durch Verwendung neu entwickelter Hybridsysteme arbeiten die Forscherinnen und For- scher an der Universität Paderborn und tragen damit bedeutend zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs und zur Klimaschonung bei. Schließlich will ich noch das Gebiet „Optoelektronik/Photonik“ erwähnen. Das enge Zusammenwirken von grundlagenorientierten Forschungen in den Naturwissen- schaften und der Elektrotechnik liefert eine unverzichtbare Basis für eine immer schnellere und sicherere Datenübertragung für unsere modernen Informationstech- nologien. Hinter diesen Schwerpunkten und vielen anderen Forschungsprojekten verbergen sich noch weitere Beiträge, die wir für diese Gesellschaft leisten – und damit unse- ren Auftrag erfüllen. Ihr Nikolaus Risch KOLUMNE

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4 Campus Szene

Warum besuchen Sie den Tag der Lehre und was erhoffen Sie sich?

„Lehre in Zeiten großer Studierendenzahlen“ – unter diesem Motto ist der Tag der Lehre 2013 zum zweiten Mal angeboten worden. Leh- rende, Studierende und Mitarbeitende waren dazu eingeladen, lau- fende Projekte an der Paderborner Universität kennen zu lernen und sich miteinander über neueste Entwicklungen und Erkenntnisse aus- zutauschen. Warum sie den Tag der Lehre besuchten haben uns einige Besucher verraten.

Dr. Ulrich Wechselberger, Mitarbeiter im Zentrum für Bildungsfor- schung und Lehrerbildung (PLAZ) an der Universität Paderborn: „Im Jahr 2011 sind wir vom Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbil- dung im Zuge des Förderpreises für Innovation und Qualität in der Leh- re ausgezeichnet worden. Am Tag der Lehre möchten wir gerne unsere Ideen und unser Konzept vorstellen und zeigen, was wir alles machen und können. Ich erhoffe mir einen breiten Austausch mit anderen Fach- bereichen innerhalb der Universität.“

Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Professor für Medienorganisation und Mediensysteme am Institut für Medienwissenschaft: „Investitionen in die Lehre sind ein elementarer Bestandteil für das Gelingen einer außergewöhnlichen Hochschule. Die Impulse des Tags der Lehre an der Universität Paderborn sind dabei wertvolle und hilfreiche Anregungen zur Selbstreflexion und Verbesserung.“

Dr. Robert Kordts-Freudinger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Stabsstelle Bildungsinnovationen und Hochschuldidaktik der Univer- sität Paderborn: „Ich hoffe, dass viele Lehrende der Universität Pader- born in ihren Bemühungen unterstützt werden, gut zu lehren. Ich wün- sche mir deshalb, dass alle Besucher wertvolle Anregungen mitnehmen und möglichst viele davon in ihrer Lehre nutzen.“

Natalie Köneke, Referentin des AStA für Hochschulpolitik und Lehr- amtsstudentin mit den Fächern Deu tsch, Geschichte und Englisch: „Ich besuche den Tag der Lehre, weil Lehre etwas ist, das alle Studierenden angeht. In Anbetracht des kommenden doppelten Abiturjahrgangs ist das Thema Lehre besonders wichtig. Ich erhoffe mir einen gemeinsa- men Dialog, der dazu beiträgt, die Lehre an der Universität Paderborn zu verbessern, um viele Studierende auf die Lernreise mitzunehmen.“

Prof. Dr. Katrin Temmen, Juniorprofessorin für Technikdidaktik im Insti- tut für Elektro- und Informationstechnik: „Ich besuche den Tag der Leh- re, weil ich dort „Gleichgesinnte“ treffe, denen die gute Lehre sehr am Herzen liegt. Weil diese Gleichgesinnten aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen kommen, erhoffe ich mir, neue Impulse, Denkanstöße und interessante, neue Kontakte mitzunehmen.“

Prof. Dr. Volker Peckhaus, Professor für Wissenschaftstheorie und Phi- losophie der Technik: „Die Universität des Jahres 2013 ist kaum noch mit der des Jahres 2000 zu vergleichen. Die großen Herausforderungen, die sich durch die gestuften Studiengänge, durch anwachsende Stu- dierneigung und geändertes Studierverhalten ergeben, zwingen uns dazu, traditionelle Lehrformen an den Universitäten zu überdenken und ausgetretene Pfade zu verlassen. Eine Veranstaltung wie der Tag der Lehre hilft uns, dem geänderten Stellenwert der akademischen Lehre

gerecht zu werden.“ Interviews und Fotos: Patrick Kleibold

5 Campus Szene

Simone Probst – Vizepräsidentin und die aufgenommenen Werte zeigten, wie es um für Wirtschafts- und Personalverwaltung die Muskelspannung bestellt war. Kristina Hugen erklärte den Teilnehmenden ihre Simone Probst wird die neue Vizepräsidentin für Werte und gab ihnen Entspannungstechniken mit den Bereich der Wirtschafts- und Personalverwal- auf den Weg. Und deshalb rollen die anderen nun tung. Damit tritt sie am 1. Juli 2013 die Nachfolge Foto: Probst Foto: Flach Ralf Niemeier (links) lässt sich von Kristina Hugen die Messwer- Simone Probst wurde zur Vizepräsidentin für den Bereich der te erklären. Wirtschafts- und Personalverwaltung der Universität Paderborn gewählt. ihre Schultern. Denn so lockern sie ihre Schulter- Nacken-Muskulatur, einen hochempfindlichen Be- von Kanzler Jürgen Plato an. Mit den Regelungen reich, der bei „Schreibtischtätern“ meist erhebli- des geltenden Hochschulgesetzes gehören dem che Verspannungen aufweist. Präsidium nun mindestens zwei hauptamtliche „Die Termine für die Messungen waren innerhalb Präsidiumsmitglieder an: Der Präsident und die Vi- kürzester Zeit vergeben“, berichtet Sandra Bischof, zepräsidentin für den Bereich der Wirtschafts- und Leiterin des Arbeitskreises Gesunde Hochschule: Personalverwaltung. „Wir werden die Aktion aber bestimmt noch mal Simone Probst, geb. 1967, absolvierte ihr Studium durchführen“. Ins Leben gerufen wurde sie vom Ar- der Physik an der Universität Paderborn. Von 1998 beitskreis Gesunde Hochschule und der Techniker bis 2005 war sie Parlamentarische Staatssekretärin Krankenkasse. beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Seit 2009 ist sie Geschäftsführe- Heike Probst rin der Zukunftsmeile Fürstenallee Infrastruktur GmbH.

Auf Entdeckungsreise mit Relaxt oder doch verspannt? Lupe und Rasterelektronenmikroskop Haben Sie sich in den vergangenen Wochen ge- 13 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen wundert, warum Ihre Kolleginnen und Kollegen mit Jahrgangsstufen des Paderborner Gymnasiums rollenden oder abwechselnd hochgezogenen bzw. Theodorianum waren gemeinsam mit dem Physiker plötzlich herabfallenden Schultern vor Ihnen Prof. Dr. Jörg Lindner, ihrem Fachlehrer Andrej Wolf saßen? Dann sollten Sie diesen Text zu Ende lesen. und dem Master-Studenten Johannes Pauly in den Diese Frauen und Männer waren bei der Elek- Laboren der Physik unterwegs. Im Projektkurs „Mi- tromyografie. kroarchitektur der Natur“ lernten sie, wie ein Physi- Denken Sie jetzt an Röntgenstrahlung oder Hirn- ker forscht und wie man es schafft, selbst kleinste ströme, dann sind Sie auf dem Holzweg. Elek- Strukturen zu analysieren. tromyografie ist völlig unbedenklich, schmerzfrei Nach der Erarbeitung der theoretischen Grundla- und garantiert ohne Risiken und Nebenwirkungen. gen der Mikroskopie – von der einfachen Lupe über Man misst damit unter anderem einfach die Mus- das Lichtmikroskop bis hin zum modernen Raster- kelspannung. Kristina Hugen vom Institut für elektronenmikroskop – folgte das praktische Arbei- Prävention und Nachsorge hat die Mitarbeiterinnen ten. Angeleitet von Johannes Pauly suchten die und Mitarbeiter der Uni untersucht. Dazu beklebte Schülerinnen und Schüler spannende mikroskopi- sie den Schulter-Nacken-Bereich mit Elektroden sche Präparate aus dem Alltag, wie etwa Blütenpol-

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6 Campus Szene Foto: Department Physik Der Projektkurs „Mikroarchitektur der Natur“ nach seiner Abschlusspräsentation im Gymnasium Theodorianum mit Prof. Dr. Jörg Lindner (2. v. l.), Andrej Wolf (8. v. l.) und Johannes Pauly (10. v. l.)).

len, Zahnpasta, Handydisplays, Autoabgase oder in 10 Metern Höhe, um die Kraft des Luftdrucks zu Computerchips, und untersuchten diese in den La- untersuchen. boren der Physik. Per Smartphone konnte das Publikum sein jeweili- Zunächst einmal forschten sie mit einem einfachen ges Schülerteam in Abstimmungen a la „Wer wird Lichtmikroskop, um schon einmal einen ersten Ein- Millionär“ beim Sammeln von Punkten unterstüt- blick in die „Mikroarchitektur der Natur“ zu bekom- zen. Nahezu für eine Fernsehquizshowatmosphäre men. Höhepunkt der Veranstaltung war dann das sorgten die Übertragung der Veranstaltung als selbstständige Arbeiten an einem Rasterelektro- Livestream im Internet und die perfekte Betreuung nenmikroskop, das offenbarte, wie die Natur in ih- der Video,- Licht- und Tontechnik im Audimax rer Nanostruktur beschaffen ist. durch die Kollegen des IMT-Medien. Nach der abschließenden Schnellraterunde zu che- Johannes Pauly mischen Begriffen hatten die Schüler des Theodori- anums aus Paderborn die Nase vorn. Als Gewinn durften sie die Spende des Publikums im Audimax für ihre Partnerschule Frei Alberto in Brasilien in Höhe von 306,88 Euro mit nach Hause nehmen. In Naturwissenschaft zum diesem Jahr wird es eine Fortsetzung des Wissen- Staunen und Mitraten schaftsquiz geben, bei dem die Sieger ihren ersten Pünktlich um 18:15 Uhr fanden sich an einem Don- Platz verteidigen können. nerstag Ende letzten Jahres drei hoch motivierte Schülerteams vom Ev. Gymnasium Lippstadt, vom Gymnasium Schloß Neuhaus und vom Gymnasium Theodorianum im Audimax der Universität Pader- born ein, um ihre naturwissenschaftlichen Kennt- nisse unter Beweis zu stellen. Die Chemiker Prof. i. R. Dr. Heinrich Marsmann und Dr. Andreas Hoischen haben nämlich ihre traditio- nelle Experimentalvorlesung erstmals in eine Vorle- sung mit Übung umfunktioniert und so war die „Mitarbeit“ der Schüler und des Publikums bei die- sem Wissenschaftsquiz gefordert. Es galt, den Ausgang von Experimenten vorherzu- Foto: Rutenburges Christian Weinberger (links) demonstriert mit einem „Freiwilli- sagen oder bei einigen Versuchen selbst Hand an- gen“ in 10 Metern Höhe auf dem Fluchtbalkon des E-Gebäudes, zulegen, wozu Freiwillige aus dem Publikum ge- wie hoch man eine Flüssigkeit auf der Erde maximal ansaugen sucht wurden. So auch bei einem Außenexperiment kann.

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7 Campus Szene

Graue Zellen brauchen Wasser! 40 Jahre Universität – Durst ist ein schlechter Signalgeber, wenn es dar- Die Dokumentation zum Jubiläum um geht, den Flüssigkeitshaushalt des Körpers in Zwei Wochen lang wurde im Herbst 2012 der 40. Balance zu halten. Er ist eher eine Art Feueralarm, Geburtstag der Universität Paderborn ausgiebig wenn eigentlich schon Not am Mann ist. Richtiger gefeiert – nun ist die Dokumentation zum Jubiläum wäre es, die Flüssigkeitsreserven auf einem kons - erschienen. Ob Festakt, Ausstellung, Partys oder tanten Niveau zu halten und mindestens zweiein- Tag der offenen Tür: Die 91 Seitenstarke Dokumen- halb Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu trin- tation umfasst neben den Bildern und Dokumenten ken. auch die Zeitungsberichte zum Jubiläumspro- Die Aktion Wasserglas, ein gemeinsames Projekt gramm. Zusammengetragen und in Form gebracht des Arbeitskreises Gesunde Hochschule, der Tech- wurde die Dokumentation zum Jubiläum vom Pro- niker Krankenkasse und der Mineralquellen Wüll- jektteam Frauke Döll und Patrick Kleibold. Der Film ner GmbH sorgte im März für ungewöhnliche Un- zum Festakt, der Videoclip zum Tag der Offenen terstützung. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Tür, der Geburtstagssong oder die unzähligen Fo- der Uni konnten sich kostenlos ein Wasserglas und tos, die während der Jubiläums-Wochen entstan- eine Probeflasche der vielen verschiedenen Mine- den, gehören ebenfalls zu der umfangreichen Do- ralwässer der Mineralquellen Wüllner GmbH abho- kumentation und sind auf einer DVD enthalten. Der len. „Wir haben in einer Woche rund 1 000 Gläser Dokumentationsband soll Erinnerungen speichern und Flaschen Mineralwasser verteilt“, sagt Sandra und Ausdruck für die gute Stimmung und das be- Bischof, Leiterin des Arbeitskreises Gesunde Hoch- sondere Gemeinschaftsgefühl an der Universität Paderborn sein, wünscht sich das Projektteam.

Farbenfrohe Impressionen von zwei Wochen Festprogramm.

Die Dokumentation steht zum Download online un- ter: 40jahre.uni-paderborn.de

Vanessa Dreibrodt Foto: Probst Judith Potthast (l.) und Christina Seyfahrt machen es richtig. Ein Ehrenplatz für Eltons Kamm Regelmäßiges Trinken regt die kleinen grauen Zellen an. Von ihrem dritten Ausflug zu Eltons Sendung „1, 2, oder 3“ haben die Event-Physiker ein hübsches schule. Da werden sich die kleinen grauen Zellen Souvenir mitgebracht – einen von Moderator Elton freuen, denn bei Flüssigkeitsmangel leiden sie handsignierten riesengroßen Holzkamm. Elton hat- ganz besonders, was die Konzentration nicht för- te in der Sendung mit dem Kamm unter Anleitung dert. von Event-Physiker Johannes Pauly begeistert Töne erzeugt und damit gezeigt, wie der Ton im Fernse- Heike Probst hen übertragen wird. Der Holzkamm hat nun sei-

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8 Campus Szene

be bei einem Kaffee sprichwörtlich „in Stein ge- meißelt“. Ähnlich wie die bekannten Liebesschlös- ser an der Kölner Hohenzollernbrücke stehen die Steinchen nun für diejenigen, die sie beschriftet haben und deren Liebesgeschichte. Vielleicht Lie- besgeschichten, die ihren Anfang an der Univer- sität Paderborn fanden oder auch ihr Ende? Darü- ber lässt es sich nun herrlich bei einem Kaffee spe- kulieren.

Vanessa Dreibrodt

Schneewittchen-Futter Passend zum Brüder-Grimm-Jahr 2013 – im Sep- tember jährt sich der Todestag von Jacob Grimm zum 150. Mal – gibt es in der Caféte „Schneewitt- chen-Futter“. Die appetitlichen Apfelspalten sor-

Foto: Probst gen hier – anders als im Märchen – mit einer Extra- Johannes Pauly und der Elton-Kamm. portion Vitamine für einen Frische-Kick . Für den et- was größeren Hunger auf etwas Gesundes ist das nen Ehrenplatz in der Werkstatt der Event-Physiker Frische-Müsli zum Mitnehmen gedacht, die clevere gefunden und ziert dort die Wand samt der hand- Alternative zu Müsli- oder Schokoriegel. gefertigten „Kammschatulle“, die extra für den Und wer „BIS(S) zum Abend(b)rot“ in der Uni un- Transport des Kamms gebaut wurde. terwegs war, der kann jetzt auch zu späterer Stun- de in die Mensa gehen. Von Mai bis Juli bietet das Heike Probst Studentenwerk montags bis donnerstags die Mög- lichkeit, zwischen 17:00 und 20:00 Uhr gut und günstig zu essen.

Steinchen mit Geschichte Heike Probst Wer in der Cafete genau hinschaut kann sie ent- decken: kleine Kieselsteine, von Studierenden be- schriftet. Noch liegen sie nur vereinzelt an der Pal- meninsel und verraten, wer hier seinen oder ihren Kaffee trank und wann. Sie heißen Ela oder Marius und haben auf diese Weise ihren Aufenthalt in der Cafete der Universität Paderborn verewigt. Aber auch Paare haben ein Zeichen gesetzt und ihre Lie- Foto: Probst Foto: Dreibrodt Wer war hier? Die Steinchen verraten es. Schneewittchen für den kleinen Hunger zwischendurch.

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9 BerichteInterview

… mit Jürgen Plato – Der letzte Kanzler „Man muss einer Vision folgen – aber der Weg zum Ziel kann breit sein”

puz: Herr Plato, seit dem 21. Juni steinen in der Entwicklung der Univer- 2005 sind Sie Kanzler der Universität sität in dieser Zeit? Paderborn. Im Sommer 2013 endet Ih- re Amtszeit. Sie gehen unter anderem Kanzler: Da sind natürlich die sicht- als der Kanzler in die Geschichte der baren „Bausteine“. Aber die „Bau- Universität Paderborn ein, der sehr steine“ müssen mit Leben, mit mehr viele Bauten realisiert hat. Was be- Forschung und besserer Lehre gefüllt deutet Ihnen das? sein. Wichtig war mir die gelungene Kooperation von Verwaltung als Ser- Kanzler: Die Universität Paderborn viceleister mit der Wissenschaft, die hatte bereits seit Jahrzehnten einen uns als Bereitsteller der Infrastruktur immensen Nachholbedarf an Flächen braucht. im Vergleich zu allen anderen nord- Ich glaube, mir ist es auch gelungen, Jürgen Plato rhein-westfälischen Hochschulen. Die eine weitere Optimierung von Verwal- Umsetzung des Bauprogramms im tungsleistungen zu erreichen, wobei Am 15. Juni endet die Amtszeit Kontext der Hochschulmodernisie- dies naturgemäß nur in vielen kleinen rung war eine Herausforderung und Meilensteinen sichtbar und messbar von Jürgen Plato als Kanzler der zugleich eine Investition in die Zu- ist. Universität Paderborn. Bereits kunft der Universität. Ich liebe He- rausforderungen und wir konnten die puz: Bevor Sie Kanzler wurden, waren am 16. Mai wurde er im Auditori- Freiheit durch das derzeit gültige Sie unter anderem 28 Jahre lang De- Hochschulgesetz und die vielen, mit zernent für Planung, Entwicklung und um maximum von allen Hoch- deutlichen Finanzmitteln versehenen Datenverarbeitung. Wann begann Ihr schulangehörigen offiziell verab- Sonderprogramme in kluger Weise Wunsch, Kanzler werden zu wollen, zusammenführen. Letztlich ist es ein zu reifen? Gab es ein bestimmtes Er- schiedet. An diesem Tag reichte schönes Gefühl, zur Entwicklung der eignis als Auslöser dieses Gedan- Universität beigetragen zu haben. Wir kens? er den symbolischen Staffelstab sollten aber nicht vergessen, dass weiter an seine Nachfolgerin dies nur möglich war durch die ausge- Kanzler: Seit ich die in der Aufbau- zeichnete Kooperation von Präsidi- phase der Universität nicht abneh- Simone Probst, deren Amtsbe- um, Verwaltung, Fakultäten und men wollenden Auseinandersetzun- natürlich auch den beteiligten Minis - gen zwischen der Verwaltungsspitze zeichnung dann Vizepräsidentin terien und dem Bau und Liegen- und dem Rektorat leid war. Ich hatte für Wirtschafts- und Personalver- schaftsbetrieb NRW. Allerdings ist schon immer den Ansatz verfolgt, uns auch nicht jedes Projekt auf An- dass in einer komplexen Organisati- waltung lauten wird. hieb gelungen. on, wie es eine Universität nun einmal ist, nur durch kooperatives Verhalten puz: Wenn Sie heute auf die acht Jah- aller Beteiligten Erfolge erzielbar re Ihrer Kanzlertätigkeit für die Uni- sind. versität Paderborn zurückblicken – welche Ergebnisse Ihrer Arbeit rech- puz: Am 16. Mai reichten Sie den Staf- nen Sie zu den wichtigsten Meilen- felstab weiter und kehrten damit Ihrer langjährigen Wirkungsstätte nicht nur

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10 Interview Berichte

puz: Welche Ereignisse während Ihrer habe: Ich fand es gut so. Allerdings Amtszeit würden Sie mit dem Prädikat würde ich mehr darauf achten, ob ich „besonders kurios“ versehen? den Mitarbeitenden die vielen Aufga- ben wirklich zumuten kann. Man kann Kanzler: Die Begründung für ein neu- schnell dazu neigen, die Mitarbeiten- es Hochschulgesetz in NRW zur „Wei- den wegen der Aufgabenfülle zu über- terentwicklung“ der Autonomie. lasten.

puz: Was halten Sie für einen guten puz: Was wünschen Sie Ihrer Nachfol- Führungsstil? gerin?

Kanzler: Leadership statt headship. Kanzler: Ich wünsche ihr sehr, dass Vergiss die Amtsautorität. Mit den sie Glück hat, ihre Arbeit weiterhin so als Kanzler den Rücken. Wie fällt rück- Menschen leiden, die es brauchen. engagiert wahrnehmen kann, gesund blickend Ihr Resümee aus? bleibt und letztlich erfolgreich für die Universität wirkt. Kanzler: Die Universität hat sich in den letzten Jahren wunderbar ent- puz: Welche Pläne haben Sie für den wickelt: Sonderforschungsbereiche, Ruhestand? Graduiertenkollegs, Forschergruppen, it´s OWL, Zukunftsmeile, positive Kanzler: Das Familienleben wieder Drittmittelentwicklung, mehr Angebo- stärker genießen. Seit März bin ich te an Studierende unmittelbar für das erstmals Großvater. Wohnmobiltou- Studium und in der Freizeit, über- ren, Deutschland und Europa näher durchschnittliche Erfolge in der kennenlernen und den Keller aufräu- Gleichstellung, Familienfreundlich- men. keit, Gesunde Hochschule, Reputati- onsgewinn, Integration in die Region, puz: Muss man als Kanzler besonders puz: Was wünschen Sie unserer Uni- verstärkte Internationalisierung, Spit- streng sein? versität für die Zukunft? Vor allem, zenplätze in der leistungsorientierten wenn Sie an die vielen schönen neuen Mittel(um)verteilung des Landes, Ver- Kanzler: Man muss einer Vision fol- Gebäude und die Entwicklung der besserung der Qualität der Lehre und gen, aber der Weg zum Ziel kann breit Studierendenzahlen denken? vieles mehr und in vielen Bereichen sein. Spitzenplätze. Eine überdurchschnitt- Kanzler: Konsolidierung in Forschung lich erfolgreiche, aber jung gebliebe- puz: Verändert das Amt den Men- und Lehre auf hohem Niveau. Die ne Universität. schen? kommenden Jahre bleiben schwer und nach 2020 werden sie noch puz: Acht Jahre Wirken als Uni-Kanz- Kanzler: Meine Frau sagt ja. schwieriger und ich wünsche mir, ler: Da gibt es sicher viele unvergess- dass das prinzipiell gute Verhältnis liche Eindrücke – positive und negati- puz: Welche Eigenschaften schätzten zwischen Verwaltung und Wissen- ve. Welche zählen Sie dazu? Sie an Ihren Mitarbeiterinnen und Mit- schaft nicht darunter leidet. arbeitern besonders und welche gar Kanzler: Die Einweihung des Gebäu- nicht? des L; mit einer ersten Überlegung in aussichtsloser Situation zur Fertig- Kanzler: Kooperationsbereitschaft, stellung eines attraktiven Hörsaalge- Offenheit und Loyalität gegenüber der bäudes in 22 Monaten. Universität als Ganzes sind mir wich- Positiv wie negativ war die Einführung tig. Jasagerei führt nicht weiter. der Studienbeiträge. Viel Ärger für das notwendige Geld. Allerdings ist puz: Was würden Sie im Falle einer das Ende nunmehr fast ganz ins Posi- weiteren Amtszeit anders handha- tive umgeschlagen: Ohne die Ein- ben? Was würden Sie unbedingt ge- führung von Studienbeiträgen würde nauso machen? es jetzt wahrscheinlich keine Aus- Fotos: Wiesner gleichszahlung/Qualitätsverbesse- Kanzler: Dass ich meine Aufgaben mit puz: Vielen Dank für das Gespräch. rungsmittel durch das Land geben. voller Überzeugung wahrgenommen Das Gespräch führte Ramona Wiesner.

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11 Berichte Fach Textil Foto: Kürtz Ausstellungsansicht „Handarbeit 2.x“ auf der h+h cologne 2013.

und Handarbeit in einen gänzlich neu- Tradition en Zusammenhang zu rücken. Die ex- ponierten Objekte stammen aus den gestaltungspraktischen Seminaren und Innovation von 2011 bis 2013 unter der Leitung von Alexandra Kürtz, Professorin für Handarbeit 2.x überrascht mit Vielfalt textiler Kunst Gestaltungspraxis an der Universität Paderborn.

Auf der h+h cologne, internationale Fachmesse für Handarbeit und Die h+h cologne als Plattform zur Hobby, stellten Studierende des Faches Textil ihr Können in allen Be- künstlerischen Darbietung Die h+h cologne widmet sich jähr- reichen unter Beweis und boten Einblick in die Welt der innovativen lich der Vielfalt des Textilen. Auf zwei Handarbeit. Ebenen bringen 321 Aussteller Wolle, Nähgarn, Stoffe und Knöpfe in allen Formen und Farben an die Fachleute. Wen wundert es da, wenn die 12 000 Aktuell erfährt das Thema Handar- einer digital organisierten und ver- Besucher in dieser Flut von Angebo- beit ein regelrechtes Comeback. In netzten Welt. ten bald den nervlichen Faden verlie- Online-Blogs findet man Anleitungen Die Mode-Textil-Design-Studentin- ren. Umso dankbarer zeigten sie sich, und Arbeiten von passionierten Stri- nen Monique Karen und Tatjana als sie vom künstlerischen Ruhepunkt ckerinnen, die vor allem auf ein indivi- Schmidt haben es sich im Rahmen ih- der Universität Paderborn angezogen duelles und originelles Design beste- res Modulabschlusses im künstleri- wurden. Denn hier ging es ums An- hen und für eine alternative Handar- schen Bereich zu ihrer Aufgabe ge- schauen, Staunen und Begreifen. beitskultur begeistern. In der Flüch- macht, unter dem Titel „Handarbeit Neben dem Aspekt der Präsentati- tigkeit des 21. Jahrhundert macht sich 2.x“ mit ausgewählten Seminararbei- on bot die Messe für die zukünftigen die Sehnsucht nach etwas Beständi- ten einen Einblick in die Vielfalt zeit- Absolventinnen die Möglichkeit, sich gem breit, nach Gegenständlichkeit in genössischer textiler Kunst zu geben im Beruf des Kurators zu üben. Denn

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12 Berichte Fach Textil hinter einer fertigen Ausstellung steckt mehr Arbeit, als der Besucher vermutet. Eineinhalb Monate intensiver Aus- einandersetzung mit den Exponaten und ihrer Darstellung liegen hinter den Kuratorinnen. Pressemitteilung, Einladungskarten, Organisieren von Podesten und Bilderrahmen sowie der Transport – all das musste vor Be- ginn der Messe erledigt sein. In Köln angekommen wurden die Platzierung und die Hängung der Exponate gründ- lich durchdacht. Farben, Formen und Inhalte sollten über die Sichtachsen des Betrachters ein harmonisches Bild ergeben. Kunst soll schließlich neugierig machen und zur intensiven Betrachtung mit jedem einzelnen Ob- jekt führen. So gehört das stunden- lange Auseinanderrücken und Ver- schieben ebenso zur Arbeit des Kura- tors wie die Freude über das begeis- terte Publikum. Denn am Eröffnungs- tag konnte dieses sich über eine bis ins Detail stimmige Ausstellung freu- en.

Zwischen Arts and Crafts Dieses Jahr lag der Fokus der Aus- stellung auf der Stickerei. Bereits der

Titel der Ausstellung „Handarbeit 2.x“ Foto: Knie spielt auf die Handarbeitstechnik an. „Te(e)xtilkleid“ von Helena Arngold (2012). Das x als Symbol für den Kreuzstich verbindet die traditionelle Handar- beitstechnik mit einer vielschichtigen und ermöglichen ein kritisches Hinter- Umsetzung. Die Variable x weist da- fragen von für selbstverständlich ge- rauf hin, dass die Handarbeit in Zu- haltenen Tatsachen. kunft weiter aufblühen wird und nicht Das, was die Arts & Crafts-Bewe- bei 2.0 stehen bleibt. gung in der Mitte des 19. Jahrhunderts Bei den Exponaten handelt es sich oder das Bauhaus 1919 geschaffen nicht etwa um tragbare Mode, son- haben, nämlich eine Verbindung von dern um Objekte, die traditionelle Kunst und Technik im modernen De- Handarbeit mit künstlerischem An- sign, wird durch die Crafting-Bewe- spruch kombinieren. Sie vermitteln gungen erneuert. Nadel und Faden dem Besucher eine Vorstellung von avancieren wieder zum künstleri- der kreativen Arbeit der Studierenden schen Gestaltungsmittel und ermögli- und rücken Handarbeit in einen gänz- chen die Verstrickung von Tradition lich neuen Zusammenhang. und Innovation. Ein „Te(e)xtilkleid“, behäkelte Mo- Tatjana Schmidt und Monique Karen torradhelme, bestickte Toastbrote und sogar die berühmten drei Hasen Kontakt: aus Paderborn auf ein Sieb gestickt Prof. Alexandra Kürtz waren Teil der Ausstellung. Sie ma- Fakultät für Kulturwissenschaft chen die Tragweite vom Umgang mit Institut für Kunst, Musik, Textil

Foto: Kürtz textilem Material und die Zurschau- (Fach Textil) „Merchandise“ von Anna Kamneva (2011). stellung textiler Techniken deutlich [email protected]

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13 Berichte Arbeitskreis Gesunde Hochschule

Die Aktion Wasserglas: Trinken fördert Konzentration (v. l.): Hans-Norbert Blome, Hochschulberater der Techniker Kranken-

kasse, Marie Schäfers, Auszubildende der Uni Paderborn, Hans-Josef Kraus, Sandra Bischof, Leiterin des Arbeitskreises Ge- Fotos: Probst sunde Hochschule, Franz Kramer und Hermann-Josef Veith, Außendienst Mineralquellen Wüllner GmbH.

Typisierungsaktionen, der Gesund- heitspass, die „Bewegte Mittagspau- Gesunde se“ im Gesundheits-Trainingszen- trum, Aktionstage zur Suchtpräventi- on, zum Nichtraucherschutz oder der Hochschule Aids-Prävention, das Angebot „Ge- sund Führen“ mit dem ehemaligen Tennis-Profi Carl-Uwe Steeb und dem Sandra Bischof und ihr ganzheitliches Projekt Motivationstrainer Markus Hornig – all das gehört zum Angebot des Ar- Es begann 1996: Angehende Sportwissenschaftler, unter ihnen auch beitskreises „Gesunde Hochschule“. Der Gesundheitsbegriff ist weit ge- Sandra Bischof, befragten Verwaltungsangestellte der Universität im fasst und facettenreich, es geht um Rahmen eines Studienprojekts nach ihren gesundheitlichen Be- Ernährung, Bewegung und Entspan- schwerden am Arbeitsplatz. Der damalige Uni-Kanzler Ulrich Hinze nung, aber auch um Sucht, Mobbing und Depression. Zentrales Anliegen unterstützte die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs zur Verbesse- ist es, dass die Menschen in der Uni rung der Arbeitsergonomie gemeinsam mit dem AStA. ihre Sensibilität für das eigene Befin- den und das der anderen entwickeln, denn nur so können sie erkennen, handeln und helfen. „Ziel unserer Ak- tivitäten ist es, dabei mitzuhelfen, die Voraussetzungen zu schaffen, dass Der neu gegründete Arbeitskreis derborn ist bundesweit Vorreiterin im die Menschen gern und gut an der Uni „Gesunde Hochschule“ tagte zum ers- Bereich Gesundheitsförderung und Paderborn arbeiten. Dabei nimmt ten Mal am 18. Oktober 1999. 2005 wurde dafür ausgezeichnet. Uni-Ge- auch das Thema Führungskräfteschu- machte Kanzler Jürgen Plato das Pro- sundheitstage, Darmkrebsprävention, lung eine zentrale Rolle ein“, sagt jekt zur Chefsache und übertrug es Grippeschutzimpfung, die „Mobile Sandra Bischof, Diplom-Sportwissen- von der Sportwissenschaft in die Massage am Arbeitsplatz“ oder der schaftlerin und Leiterin des Arbeits- Hochschulverwaltung. Und der Erfolg „Pausen-Express“, das studentische kreises Gesunde Hochschule. kann sich sehen lassen: Die Uni Pa- Peer-Projekt „Schlauer statt blauer“,

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14 Berichte Arbeitskreis Gesunde Hochschule

Netzwerkarbeit im besten Sinne Mittlerweile gehören 18 zentrale Einrichtungen und Bereiche der Uni und die Techniker Krankenkasse (TK) zum Arbeitskreis. Sandra Bischof ko- ordiniert und organisiert, trägt neue Ansätze und Ideen über den bundes- weiten Arbeitskreis „Gesundheitsför- dernde Hochschulen“ in die Uni hi- nein bzw. eigene Aktivitäten als Best- Practice-Beispiele in die deutsche Hochschullandschaft hinaus. „Das ist Netzwerkarbeit im besten Sinne“, er- klärt sie. „Die Einbeziehung Vieler sorgt für Synergieeffekte und die nachhaltige Verankerung im Gesamt- system Uni“. Belohnt wurde dieser Gesund bleiben in jeder Lebenslage. Ansatz 2011 mit vier Auszeichnungen im „Wettbewerb guter Praxis: Gesun- mit Online-Befragungen und Inter- rege Auseinandersetzung mit der Ge- de Hochschule“, den der Arbeitskreis views untersucht. Ein Team um den sundheit innerhalb einer Organisation „Gesundheitsfördernde Hochschule“ Paderborner Organisationspsycholo- bescheinigt und als Nachweis erwor- mit der Hochschule Magdeburg-Sten- gen Prof. Dr. Niclas Schaper entwi- bener Sozialkompetenzen bei Bewer- dal und der TK durchgeführt hat. ckelte aus den Ergebnissen das Pro- bungen dienen kann. „Durch „mein jekt „mein [email protected]“. Die Stu- [email protected]“ sensibilisieren wir Gesundheitspass soll dierenden erhalten u. a. einen Ge- die Studierenden gezielt für das The- bei der Bewerbung helfen sundheitspass, der ähnlich funktio- ma Gesundheit“, freut sich Sandra Bi- Die Angebote des Arbeitskreises niert wie der schon bewährte Pass für schof: „So erwerben sie Kompeten- sind für alle Zielgruppen der Uni kon- die Mitarbeitenden. Mit Aufnahme zen, die sie später als Führungskräfte zipiert, aber seit einiger Zeit ist die des Studiums können Studierende an in Wissenschaft oder Wirtschaft zum physische und psychische Gesundheit Kursen und Angeboten zum Thema Wohl ihrer Mitarbeitenden, aber auch der Studierenden in den Mittelpunkt Gesundheit teilnehmen und sich die für die eigene ausgewogene Work-Li- des Interesses gerückt. Im Rahmen Teilnahme im Pass quittieren lassen. fe-Balance nutzen können“. des Projektes „GriPs-Gesund und er- Nach ihrem Bachelor-Abschluss tau- folgreich in Paderborn studieren“ schen sie den Pass gegen ein Zertifi- Treppe statt Fahrstuhl wurde von Dezember 2009 bis Sep- kat ein, das ihre kontinuierlichen Akti- „Wir müssen das Thema Gesund- tember 2011 der Gesundheitsstatus vitäten im Bereich der individuellen heit in all seinen Facetten kontinuier- der Studierenden der Uni Paderborn Gesundheitsvorsorge, aber auch die lich in allen Köpfen der Uni Paderborn wach halten und auf neue Entwicklun- gen und Anforderungen wie die Entta- buisierung von Depression oder die Bekämpfung von Mobbing flexibel reagieren“, resümiert Sandra Bischof: „Aber wenn Sie demnächst einen Auf- kleber außen am Aufzug entdecken mit der Aufschrift „Treppe statt Fahr- stuhl“, dann ist das auch eine Idee des Arbeitskreises Gesunde Hoch- schule.“

Heike Probst

Kontakt: Dipl.-Sportwiss. Sandra Bischof Arbeitskreis Gesunde Hochschule 05251 60-4305 Sit ups sorgen für eine kräftige Bauch- und Rückenmuskulatur. [email protected]

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15 Berichte

Institut für Romanistik

Anna-Susan Franke, Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott und Prof. Dr. Marie-Hélè-

ne Quéval (v. l.) beim Deutsch-Französischen Forum in Straßburg. Foto: Liebich

meinsam mit Nantes) vertreten. Wäh- rend der Messe informierten Prof. Dr. Ziemlich beste Jutta Langenbacher-Liebgott und An- na-Susan Franke (Paderborn) sowie Prof. Dr. Marie-Hélène Quéval (Le Freunde Mans) zahlreiche Studieninteressierte über den von der DFH geförderten Historisches Jubiläum für Le Mans und Paderborn und positiv evaluierten, gemeinsa- men deutsch-französischen Studien- Das Jahr 2013 steht ganz im Zeichen der deutsch-französischen gang. Freundschaft: Vor 50 Jahren wurde der Élysée-Vertrag von Adenauer Film- und Diskussionsveranstal- und de Gaulle unterzeichnet. Die Kooperation zwischen Le Mans und tung mit Joseph Weismann Paderborn ist jedoch weitaus älter. Seit mehr als 1 000 Jahren verbin- Im Herbst hatte das Institut für Ro- manistik die große Ehre, Joseph Weis- det die Städte eine tiefe Freundschaft: Hier ein kleiner Rückblick der mann aus Le Mans, einen Überleben- gemeinsamen Aktivitäten aus dem letzten halben Jahr. den der großen Massenverhaftung der Pariser Juden vom Sommer 1942, an der Universität Paderborn begrü- Deutsch-Französisches Forum mit zählige Besucher in den Palais des ßen zu dürfen. Sein Schicksal wurde Informationen zum binationalen Congrès nach Straßburg, wo mehr als 2010 von Roselyne Bosch unter dem Studiengang 170 Aussteller ihre Hochschulen, Ins - Titel La Rafle verfilmt. In Anwesenheit Jährlich im November lockt das titutionen und Unternehmen präsen- von Joseph Weismann und seines Deutsch-Französische Forum, eine tieren. Im vergangenen Jahr war der Freundes Prof. Jean-Paul Couasnon, von der Deutsch-Französischen Hoch- binationale Studiengang Europäische Präsident des Europahauses Le Mans- schule (DFH) organisierte Messe, un- Studien erneut an einem Stand (ge- Sarthe, wurde der Film in Kooperation

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16 Berichte

Institut für Romanistik Foto: Küsgen Studierende der Europäischen Studien des dritten Studienjahres. mit der Deutsch-Französischen Ge- französische Studiengruppe folgte Geschichts- und Politikwissenschaft- sellschaft (DFG) Paderborn gezeigt. der Einladung und kam nicht nur in ei- ler dem Themenkomplex „Identitäts- Joseph Weismann, der nach Erschei- nen besonderen kulinarischen Ge- dynamiken in Europa zu Beginn des nen des Films in Zusammenarbeit mit nuss: Das Paderborner Dîner wurde 21. Jahrhunderts“. Seitens der Univer- Caroline Andrieu das Buch Après la von Künstlern aus Le Mans mit einem sität Paderborn nahmen Prof. Dr. Eva- Rafle veröffentlicht hat, stand dem musikalischen Programm umrahmt. Maria Seng, Prof. Dr. Frank Göttmann Publikum im Anschluss an den Film Maria Lis, Präsidentin der DFG Pader- (Historisches Institut), Prof. Dr. Jutta für Fragen zur Verfügung. born, nahm an diesem Abend an Langenbacher-Liebgott mit Anna-Su- der offiziellen deutsch-französischen san Franke und Prof. Dr. Stefan Schre- Dîner amical der Deutsch-Franzö- Freundschaftsfeier teil, die die Parla- ckenberg (Institut für Romanistik) teil. sischen Gesellschaft Paderborn mente und Regierungen beider Län- Das Rahmenprogramm zum Kollo- Anfang 2013 lud die DFG Pader- der sowie wichtige Vertreter der Zivil- quium umfasste auch einen deutsch- born die Studierenden der Europäi- gesellschaft im Berliner französischen Abend im Carré Planta- schen Studien zu ihrem traditionellen zusammenführte. Maria Lis wurde genêt, an dem Prof. Jean-Paul Couas- Freundschaftsessen ein. Die deutsch- kurze Zeit später mit dem Niels-Sten- non, Akteur der Partnerschaften Le sen-Preis für ihre sozialen und kultu- Mans-Paderborn, Prof. Dr. Patrice rellen Verdienste geehrt. Ein Teil des Neau, Präsident der DFH, und Petra Preisgeldes soll dem Studiengang Eu- Sigmund, Pressesprecherin der Deut- ropäische Studien zugute kommen. schen Botschaft in Paris, vortrugen. Den krönenden Abschluss bildete die Deutsch-Französisches Festrede von Prof. Dr. Alfred Grosser. Kolloquium in Le Mans Die Publikation der Akten des diesjäh- In thematischer Anknüpfung an rigen Kolloquiums ist bereits in Pla- das im November 2010 an der Univer- nung. sität Paderborn veranstaltete Kollo- quium fand im Februar 2013 die Kontakt: Fortsetzung des gemeinsamen und Anna-Susan Franke interdisziplinär ausgerichteten For- Institut für Romanistik Filmplakat zu „La Rafle” (Quelle: Bosch, Rose schungsprojekts an der Université du 05251 60-3094 (Regie), La Rafle, [Filmplakat], Neuilly-sur-Sei- Maine statt. In diesem Jahr widmeten [email protected] ne: Gaumont 2010.). sich die Literatur-, Kultur-, Sprach-, www.upb.de/romanistik

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17 Berichte

Fakultät für Maschinenbau Fotos: Chunqing Yang

Fremdartiges Essen in einem Gässchen in Qingdao.

Firmen aus der Region fördern das Programm Maschinenbau in China Die Motivation hierfür wurzelt vor- merklich in der Entwicklung Chinas zu Masterprogramm „mb-cn” erfolgreich angelaufen einem der weltweit größten Wachs- tumsmärkte. Aus diesem Grund wird Seit über zehn Jahren besteht eine Kooperation der Universität Pader- das Programm auch durch Firmen aus der Region, die Schnittstellen zum born mit der Chinesisch-Deutschen Technischen Fakultät (CDTF) an der chinesischen Markt haben, gefördert Qingdao University of Science and Technology. Den besten chinesi- und unterstützt. Im Einzelnen sind schen Studierende der CDTF wird es ermöglicht, ihren Bachelor- und dies die Firmen Benteler, Hanning Elektro-Werke, Hella, HF Mixing Masterabschluss in Paderborn zu absolvieren. Mittlerweile haben Group, Miele und Weidmüller. schon 400 chinesische Studenten dieses Angebot wahrgenommen. Bereits vor dem ersten Masterse- mester absolvieren die Studenten ei- ne Summerschool. Inhalte dieser Summerschool sind vornehmlich ein Einführungskurs in Chinesisch und Zum Wintersemester 2012/2013 gangs Maschinenbau, bei der den Vorträge zum Thema „Kultur in Chi- wurde nun erstmals das neue Master- deutschen Studierenden im besonde- na“. Dadurch werden den Studieren- programm für den Maschinenbau ren Maße interkulturelle Kompeten- den erste Einblicke in das chinesische „mb-cn“ (Maschinenbau in China) an- zen sowie die Grundlagen der chinesi- Umfeld ermöglicht. In den folgenden geboten. Es handelt sich dabei um ei- schen Sprache vermittelt werden sol- Semestern werden sie intensiv durch ne Ausprägung des Masterstudien- len. Sprachkurse und weitere Veranstal-

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18 Berichte

Fakultät für Maschinenbau

Die verbotene Stadt in Beijing. tungen auf einen halbjährigen Aufent- Grundzüge der chinesischen Sprache. einem mündlichen und einem schrift- halt in Qingdao vorbereitet. Für das 3. Gelehrt wurden unter anderem chine- lichen Test, und „Kultur in China“ ab- Semester ist ein Auslandsaufenthalt sische Schriftzeichen sowie ihre Beto- gefragt. Beide Prüfungen sind fester in der CDTF angesetzt, während des- nung und Bedeutung, grundlegende Bestandteil des Programms „mb-cn“. sen die Studenten ihre Studienarbeit Kommunikation und Wesenszüge der Außerhalb des Unterrichts hatten anfertigen. Außerdem werden sie bei Grammatik. die Studenten die Möglichkeit, die der Ausbildung chinesischer Maschi- Neben dem Sprachunterricht hör- Kultur aus erster Hand zu erfahren. nenbaustudenten als Tutoren im Be- ten die Studenten nachmittags Vor- Mit chinesischen Studenten der CDTF reich Maschinenelemente in die Lehre träge über die chinesische Kultur. wurde die Stadt Qingdao erkundet. eingebunden. Im Anschluss soll die Dort wurden unter anderem die Ent- Vom historischen Stadtkern aus der Masterarbeit in chinesischen Werken stehung und Entwicklung der Schrift- deutschen Kolonialzeit bis hin zur mo- der oben genannten Firmen erstellt zeichen, der konfuzianische Einfluss dernen Metropole zeigte sich Qingdao werden. auf die Kultur, die Denkweise der Chi- als facettenreiche Stadt. Durch Abschluss des Programms nesen sowie die Unterschiede zur Nach ihrer Rückkehr waren die wird der Titel Master of Science durch deutschen Kultur erklärt. Weiterhin Studenten einstimmig der Meinung, ein Diploma Supplement „mb-cn“ er- wurden das chinesische Essen und dass die Summerschool einen gelun- gänzt. die dazugehörige Esskultur vorge- genen Einstieg in das Programm „mb- stellt. All dies lieferte einen beeindru- cn“ bildet. Es wurde ein erster Ein- Ein beeindruckender Einblick ckenden Einblick in das Leben in Chi- blick in die chinesische Kultur und in das chinesische Leben na. Sprache vermittelt, den die Studenten Im September 2012 reisten die durch eigene Erfahrungen vertieft ha- ersten Studenten in die Summer- Summerschool als ben. Allem voran wurde allerdings das school nach Qingdao. Der Sprachun- gelungener Einstieg Interesse am nächsten Aufenthalt ge- terricht fand allmorgendlich in vier- Das vermittelte Wissen wurde am weckt, der im Rahmen von „mb-cn“ stündigen Einheiten statt. Die Studen- Ende der Summerschool in den Prü- für das Wintersemester 2013/2014 ten erhielten hier einen Einblick in die fungen „Chinesisch I“, bestehend aus bereits fest geplant ist. Weitere Informationen zu „mb-cn” unter http://mb.uni-paderborn.de/ mb-cn Bewerbungsschluss für die Summer- school 2013 ist der 30. Juni 2013.

Nils Wingenbach, Midge Spiekermann

Kontakt: Nils Wingenbach [email protected] Midge Spiekermann mb-cn-Studierenden bei einer typisch chinesischen Mahlzeit. [email protected]

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19 Berichte Mentoring-Programm für Doktorandinnen

Die Mentorin gibt Erfahrungswissen an die Mentee weiter. Freiwilligkeit ist dabei unabdingbar, denn Mentoring lebt von der Offenheit in den Gesprächen. Foto: Leifer

machen und so für sie zu begeistern. Zudem werden die Doktorandinnen Mit Mentoring durch Workshops, Expertinnenge- spräche und Zugang zu beruflichen auf Erfolgskurs Netzwerken direkt gefördert. Freiwilligkeit der Teilnahme Doktorandinnen profitieren von professionellen Angeboten Beim Mentoring gibt eine berufs- erfahrenere Person (Erfahrungs-) Wis- Seit 2008 wird an der Universität Paderborn das Mentoring-Programm sen an eine weniger erfahrene Person für Doktorandinnen angeboten. Im Herbst 2012 startete der 6. Jahr- weiter, unterstützt bei der Klärung von Zielen und gewährt Einblicke in gang – Zeit, Bilanz zu ziehen. ihren persönlichen Werdegang. Frei- willigkeit ist dabei unabdingbar: Men- toring lebt von der Offenheit der bei- den Gesprächspartnerinnen, die nicht verordnet werden kann. Die Mentorin muss bereit sein, unverstellt aus ih- Mentoring ist ein sinnvolles und werden qualifizierte Doktorandinnen rem Werdegang zu berichten. Die wirksames Instrument der Personal- mit Professorinnen anderer Universi- entwicklung und Karriereförderung. täten in einem Mentoring-Tandem zu- Die Deutsche Forschungsgemein- sammengebracht, das sich über einen schaft etwa empfiehlt Mentoring aus- festgelegten Zeitraum regelmäßig zu drücklich zur Förderung qualifizierter intensiven Gesprächen trifft. Wich- Nachwuchswissenschaftlerinnen. Im tigstes Ziel ist es, die wissenschaftli- Paderborner Mentoring-Programm che Karriere anschaulich fassbar zu

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20 Berichte Mentoring-Programm für Doktorandinnen

Mentee wiederum sollte die Möglich- keit haben, Unsicherheiten zu äußern oder sensible Themen anzusprechen.

Gleiche Augenhöhe zwischen den Gesprächspartnerinnen Sehr wichtig für das Gelingen ist die Freiheit von Abhängigkeiten: Die Mentee entscheidet, wie sie etwa mit Vorschlägen ihrer Mentorin umgeht, welche sie umsetzt und welche sie nur zur Kenntnis nimmt. Das funktio- niert am besten außerhalb von Ar- beits- und Prüfungsbeziehungen. Wie bei professioneller Beratung gilt, dass die Mentee Themen vorschlägt oder Fragen einbringt. Die Mentorin wie- derum entscheidet, wie weit sie Ein- blick geben möchte und berät nach bestem Wissen, ist jedoch nicht dafür zuständig, dass die formulierten Ziele tatsächlich erreicht werden. Im Vor- dergrund der Arbeit des Mentoring- Tandems soll ohnehin weniger das di- rekte Erarbeiten beruflicher Pläne als

vielmehr deren gründliche und umfas- Foto: Leifer sende Reflexion stehen. Mentoring ist strikt von der Promotionsbetreuung getrennt. Diese liegt ausschließlich bei den Dok- tormüttern und -vätern. Eine gewisse fachliche Nähe im Mentoring ist jedoch für die Tandems oft Fachnähe, jedoch wichtig, um etwa Einblicke in die ungeschriebenen Regeln der jeweiligen Fachgemeinschaft geben zu können. keine Fachberatung Mentoring ist keine fachliche Be- lichkeiten können sich die Gepflogen- dinnen der Universität Paderborn ist treuung der Promotion. Diese liegt heiten schon zwischen eng verwand- Mitglied im Forum Mentoring e. V., ausschließlich bei den Doktormüttern ten Fächern sehr unterscheiden. Auch dem Bundesverband Mentoring in der und -vätern. Die Mentorin hat hier kei- berufliche Netzwerke überlappen hier Wissenschaft. Die dort entwickelten nen Betreuungsauftrag; im Paderbor- kaum. Bei der Auswahl der Mentorin – Qualitätsstandards bilden die Grund- ner Projekt wird sogar empfohlen, die die im Paderborner Programm die lage der Arbeit im Programm. Inhalte der Promotion nur am Rande Mentee trifft – wird deswegen sehr zum Thema zu machen. Für die Men- auf hinreichende fachliche Nähe ge- Anke Kujawski torin heißt es, dass sie die Doktoran- achtet. Weil die Mentees jedes Jahr- din unterstützt, aber überwiegend in gangs aus unterschiedlichen Fächern nichtfachlichen Bereichen. Typische stammen, erhalten sie zugleich Einbli- Themen sind der Prozess der Promoti- cke in die Unterschiede und Gemein- on mit seinen Tücken und Höhepunk- samkeiten der akademischen Karriere ten, berufliche Netzwerke und Zugang in verschiedenen Fakultäten. Sowohl zu diesen, Spielregeln der Wissen- die intensive und erfahrungsbasierte schaft, die Vereinbarkeit von Familie Sicht auf den eigenen Bereich, die mit und Beruf oder das Vorgehen bei der Mentorin erarbeitet wird, als auch schwierigen oder komplexen Ent- die Einblicke darin, wie es in anderen Kontakt: scheidungen. Fächern zugeht, wird von den Men- Anke Kujawski, M.A. tees sehr geschätzt. Projektkoordination Einblicke in unterschiedliche Doktorandinnen, die sich für eine akademische Karrieren Teilnahme interessieren, können sich Prof. Dr. Ingrid Scharlau Dennoch ist fachliche Nähe wich- jederzeit an die Projektkoordinatorin Dipl.-Päd. Irmgard Pilgrim tig. Gerade bei ungeschriebenen Re- wenden. Ein neuer Jahrgang startet Projektleitung geln der jeweiligen Fachgemeinschaft voraussichtlich im Herbst 2013. Das 05251 60-2899 oder Vortrags- und Publikationsmög- Mentoring-Programm für Doktoran- [email protected]

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21 Berichte Department Physik

einem quadratischen Raster. Die „Ufos“ sind etwa fünf Mikrometer breite Microdisks und liegen auf Säu- len mit einem Durchmesser von nur 500 Nanometern. „Im Nanokosmos sind die Gesetze der Physik ein biss- chen außer Kraft gesetzt“, erläutert Alexander Pawlis: „Hier sind frei tra- gende Strukturen stabil, die man in normaler Größe nie bauen könnte“.

Datenübertragung geschieht über Licht Doch wozu braucht man die Nano- Brücke oder die Microdisk über- haupt? Übernehmen in einem her- kömmlichen Computer Elektronik- Bausteine aus Milliarden Transistoren auf Silizium-Basis die Rechenopera- tionen, benötigt man dazu in einem Quantencomputer so genannte Qu- bits in speziellen Bausteinen wie eben die Brücke oder die Microdisk im Na- noformat. Die Informationseinheit ei- nes herkömmlichen Computers ist ein Fotos: Department Physik Dr. Alexander Pawlis (stehend) und sein Doktorand M. Sc. Youngmin Martin Kim im Optiklabor. Bit. Informationen werden durch Kom- binationen mehrerer Bits, die in Ab- hängigkeit ihrer elektrischen Ladung entweder den Wert 0 oder 1 tragen, Wettlauf um den besten dargestellt. Bei einem Quantencom- puter entspricht das Bit einem Quan- ten-Bit oder Qubit, das die Werte 0 Quantencomputer-Chip und 1 gleichzeitig mit einer bestimm- ten Wahrscheinlichkeit annimmt. Die- Physiker Alexander Pawlis will mit Fluor-Atomen rechnen ses Wahrscheinlichkeiten-Paar ent- hält die Quanteninformation des Qu- Bis ein Quantencomputer den herkömmlichen PC ersetzt wird noch viel bits. Die Datenübertragung geschieht über Licht, das heißt die Kommunika- Zeit vergehen. Aber der Wettlauf um das optimale Material und den tion zwischen zwei Qubits übernimmt besten Chip ist bereits in vollem Gange. Im Department Physik der ein einzelnes Lichtteilchen, ein Pho- Universität Paderborn wird intensiv an verschiedenen Ansätzen ge- ton. forscht. Alexander Pawlis setzt auf Fluor-Atome. Lichtteilchen nutzen die Brücke In jeder Mikrodisc befindet sich genau ein Fluor-Atom, das als Spei- cher dieser Quanteninformation Eine schlanke Brücke verbindet Asphalt wäre nur 1 Zentimeter dick“, dient. Die einzelnen Fluor-Atome ge- zwei Ufer miteinander. Sie ist frei tra- erklärt Dr. Alexander Pawlis, seit Ok- ben ihre Information an das Photon gend konstruiert, kein Pfeiler stützt tober 2012 Privatdozent und Leiter ab, das es zum nächsten Qubit trans- das Bauwerk. Doch die „Brücke“ ist der Arbeitsgruppe „Halbleiter Nano- portiert. Die pilzförmigen Microdisks nur 50 Mikrometer lang, 80 Nanome- systeme und Quanten Phänomene“ wirken dabei als Resonatoren, in de- ter dick, einen Mikrometer breit und im Department Physik. Eine zweite nen das Lichtteilchen kreist, ähnlich wird erst durch ein Rasterelektronen- Struktur sieht aus wie der Entwurf ei- wie die Schallwellen in der Whispe- mikroskop sichtbar. „Stellen Sie sich ner futuristischen Stadt in einem Sci- ring Gallery der St. Pauls Cathedral in vor, Sie stünden auf der Golden Gate ence-Fiction-Film: Ufos sind auf Säu- London. Bringt man nun eine Brü- Bridge in San Francisco und der len gelandet, ordentlich aufgereiht in ckenstruktur zu dieser Microdisk,

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22 Berichte Department Physik dann kann das Lichtteilchen quasi „durch diese Brückenstruktur reisen“ und von dort zu einem anderen Punkt, einer anderen Microdisk wandern. Diese einzelnen Strukturen kann man analog zu lokalen Glasfaserabschnit- ten mit mehreren solcher Brücken- strukturen als Leiterbahnen verbin- den. So entsteht der Chip, der gleich- zeitig ein Quantencomputer im Minia- turformat ist. In der AG von Alexander Pawlis werden Nanostrukturen wie die Brü- cke oder die Microdisks schon von Studierenden in höheren Semestern hergestellt. Sie erzeugen im Labor mit Hilfe der Molekularstrahlepitaxie zu- erst perfekte Schichten aus dem Halb- Elektronen-Mikroskopie-Bild eines Microdisk Resonators. leitermaterial Zinkselenid. Das heißt, sie „dampfen“ einzelne Atome auf ei- „Das ist für die Studierenden recht ar- Qubits. Zu diesen zählen etwa Stick- ne Trägerschicht. Nach einigen Se- beits- und zeitintensiv, aber die Her- stoff-Fehlstellen in Diamant, einzelne kunden hat sich eine kristalline Struk- stellung und Nanostrukturierung von Dotieratome in Silizium und Gallium - tur gebildet, auf die eine neue Schicht Schichten in der Halbleitertechnolo- arsenid oder auch einzelne Quanten- aufgetragen werden kann. Die Säulen gie ist eine gute Voraussetzung für punkte aus II-V- und III-VI-Halbleiter- oder Pfeiler werden im nächsten Ar- den späteren Berufseinstieg in der In- materialien. Diese sind entweder von beitsschritt künstlich mittels Elektro- dustrie.“ Natur aus vorhanden oder man er- nenstrahl-Lithographie und durch zeugt sie künstlich mit Hilfe ausgeklü- chemische Prozesse aus dem Schicht- Ein hochaktuelles Forschungsfeld gelter Nanotechnologie. Es gibt viele system erzeugt. Zum Schluss werden In der Forschung im Bereich der Fortschritte, aber es hat noch nie- einzelne Fluoratome in die Mikrodisc Quanteninformationsverarbeitung in mand die ultimative Lösung gefun- implantiert. „Die Herstellung eines einem Festkörper, in diesem Fall ei- den, die alle Voraussetzungen für das solchen Chips mit funktionierenden nem Halbleiter, konkurriert weltweit beste Qubit erfüllt, das millionenfach Nanostrukturen dauert circa drei Tage eine ganze Reihe von renommierten vervielfältigt werden kann, also ska- und man macht vielleicht vorher fünf Arbeitsgruppen miteinander. Viele lierbar ist, und trotzdem auf einem bis zehn Versuche, bis einer gut funk- der aktuellen Ansätze setzen auf ein- Halbleiter-Chip Platz findet. „Diese tioniert“, erläutert Alexander Pawlis. zelne Atome oder Nanopartikel als Konkurrenzsituation wird bestimmt noch mindestens zehn Jahre andau- ern, bis dahin trägt die Entwicklung aller Systeme zu extrem viel Wissen bei, das erforscht und zusammenge- tragen wird und auch wieder neue An- sätze zulässt“, bilanziert Alexander Pawlis. „Das eröffnet den Studieren- den ein breites, extrem vielfältiges und hochaktuelles Forschungsfeld und wir freuen uns über interessierte Studierende, die mit uns am Wettlauf um den besten Quantencomputer- Chip teilnehmen wollen.“ Heike Probst

Kontakt: PD Dr. Alexander Pawlis Department Physik Das Team der Arbeitsgruppe (v. l.): Olga Reger, Studentin, M. Sc. Youngmin Martin Kim, Dipl.-Phys. 05251 60-5826 Marcel Ruth und PD Dr. Alexander Pawlis. [email protected]

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23 Berichte PLAZ

Das Berufsfeldpraktikum weitet den Blickwinkel, der im Eignungs- praktikum und im Orientierungsprak- tikum noch auf Erkundungen im Kon- text von Schule und Unterricht gerich- tet ist, weiter aus. Es macht die Breite des Berufsfeldes sichtbar und eröff- net konkrete berufliche Perspektiven – innerhalb oder außerhalb des Schul- dienstes. Dass die Entwicklung solcher Per- spektiven tatsächlich möglich ist, zeigt das Beispiel der Studentin Anna Peplinski, die für drei Monate als Scout im Rahmen der Sonderausstel- lung Science Tunnel des Heinz Nixdorf MuseumsForums tätig war und an- schließend den Entschluss fasste, zu- nächst nicht in den Schuldienst, son- dern in den Bereich der Museumspä- dagogik zu gehen. Ein Interview mit Anna Peplinski finden Sie in dieser Ausgabe der puz auf Seite 30. Für viele andere Studierende hin- gegen bestätigt eine solche außer- schulische Erfahrung die bisherige Studien- und Berufswahl, was kurz vor Abschluss des Bachelorstudiums und dem möglichen Übergang in den Master of eine wertvolle Basis ist, um eine Entscheidung über den weiteren Werdegang zu treffen.

Eine Praxisphase – viele Möglichkeiten Um Lehramtsstudierenden einen solchen gewinnbringenden Blick über

Sommercamp 2012 an der Universität Paderborn. Fotos: PLAZ den Tellerrand von Schule und Unter- richt zu ermöglichen, legt die Univer- sität Paderborn dem Berufsfeld von Blick über den Tellerrand Lehrerinnen und Lehrern ein sehr breites Verständnis zugrunde. Die- Neues Berufsfeldpraktikum für Lehramtsstudierende sem Verständnis nach sind dem Be- rufsfeld alle Arbeitsfelder zuzuord- Mit der Reform der Lehrerbildung in Nordrhein-Westfalen und der da- nen, die entweder einen pädagogi- mit einhergehenden Einführung von Bachelor-/Master-Studiengängen schen Schwerpunkt haben oder an die studierten Fächer der Studieren- im Lehramt haben insbesondere die studienbegleitenden Praxispha- den angrenzen. Von Kindertagesstät- sen eine Neuorientierung erfahren. Die Verknüpfung von Theorie und ten bis hin zu Institutionen der Er- wachsenenbildung, vom Verlagswe- Praxis soll durch eine Intensivierung praxisorientierter Studienele- sen über Museen bis hin zu Laboren – mente deutlicher und erfahrbar werden. Um den Studierenden eine sofern ein pädagogischer oder fach- fortschreitende Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen zu ermögli- spezifischer Transfer zum Studium und zum Lehrberuf hergestellt wer- chen, bauen die Praxisphasen mit ihren jeweils spezifischen Fra- den kann, ist der Auswahl einer geeig- gestellungen und Zielsetzungen aufeinander auf. neten Institution keine formale Gren-

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24 Berichte PLAZ

Praxisphasen in den BA-/MA-Lehramtsstudiengängen. ze gesetzt. Die Praxisphase wird in derborn ist als ZDI Schülerlabor ein von allen Lehrenden in den Bildungs- der Regel außerschulisch als vierwö- Gemeinschaftsprojekt der Universität wissenschaften und den Fächern chiges Blockpraktikum im Umfang Paderborn und des Heinz Nixdorf Mu- übernommen werden. Eine Anmel- von 60 Stunden durchgeführt. Schu- seumsForums. Auch im Sommercamp dung erfolgt zum einen über das PLAZ lisch kann das Praktikum nur im Rah- des Modellprojekts „Chancen der und zum anderen über PAUL. men von ausgewiesenen Projekten Vielfalt nutzen lernen”, eine Koopera- Die Durchführung des Berufsfeld- durchgeführt werden. In diesem Fall tion des PLAZ und des Instituts für praktikums ist ab sofort möglich. Aus- ist auch eine semesterbegleitende Germanistik und vergleichende Litera- führliche Informationen zu den Rah- Durchführung möglich. Die Erfahrun- turwissenschaft, haben Lehramtsstu- menbedingungen, zur universitären gen während des Praktikums werden dierende die Möglichkeit, ihr Berufs- Begleitung und Betreuung, zum Port- in einem Portfolio dokumentiert und feldpraktikum zu absolvieren. Die folio und viele weitere wichtige Hin- reflektiert. Studierenden sind aktiv in die Vorbe- weise finden Lehramtsstudierende im Ob schulisch oder außerschulisch, reitung und Durchführung des Som- „Leitfaden Berufsfeldpraktikum“ auf ob fachspezifisch oder interdiszipli- mercamps eingebunden, wo sie die der Homepage des PLAZ (http://plaz. när – es gibt eine ganze Reihe von teilnehmenden Schülerinnen und upb.de). Projekten, in denen das Berufsfeld- Schüler spielerisch fördern und be- Dort ist darüber hinaus eine praktikum durchgeführt werden kann. gleiten. Neben dem Schülerlabor und Sammlung von Projekten zu finden, Im Bereich der MINT-Fächer kann es dem Sprachcamp präsentieren sich in denen das Berufsfeldpraktikum z. B. im Schülerlabor absolviert wer- weitere für das Berufsfeldpraktikum durchgeführt werden kann. den. Das Schülerlabor coolMINT Pa- geöffnete Projekte auf der Homepage Bei Beratungsbedarf können sich des PLAZ in einer Studierende in den jeweiligen Sprech- exemplarischen zeiten an die zuständigen Mitarbei- Sammlung. tenden des PLAZ wenden.

Anmeldung über PLAZ und PAUL Die Praxis- phase ist je nach Kontakt: Schulform in ei- Tanja Rotärmel, M.A. nes der bildungs- Zentrum für Bildungsforschung und wissenschaftli- Lehrerbildung (PLAZ) chen Module ein- 05251 60-3664 Bei der Abschlussveranstaltung des Sommercamps 2012 überreichen die gebunden. Die [email protected] Studierenden den Kindern ihre Urkunden. Betreuung kann http://plaz.upb.de

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25 Berichte Bildungsinnovation und Hochschuldidaktik Fotos: Probst Angeregte Diskussionen an den Projekt-Postern. tiker Prof. Dr. Dennis Kundisch zeigte, Kluge Ideen für gute Lehre wie man mit Hilfe des webbasierten PINGO-Systems (Peer Instruction for Very Large Groups) Studierende wäh- „Tag der Lehre“ bot Best-Practice auf hohem Niveau rend der Vorlesung befragen kann, ähnlich dem Publikumsjoker bei Gün- „Lehre in Zeiten großer Studierendenzahlen“ – unter diesem Motto ter Jauch. Junior-Prof. Dr. Katrin Tem- stand der „Tag der Lehre“, den das Team der Stabsstelle Bildungs - men von der Fakultät EIM präsentierte ihre Erfinderwerkstatt. Studierende innovation und Hochschuldidaktik im Februar 2013 zum zweiten Mal planen und probieren dort handlungs- veranstaltete. Im Gebäude L, dem „schwarzen Ku bus mit dem roten orientierte, schülerzentrierte Unter- richtseinheiten aus, Schüler von Be- Herz“, präsentierten Lehrende der Universität Paderborn sowie der rufskollegs trainieren im Rahmen von Fachhochschule Düsseldorf, der Universität Bielefeld und der kniffligen praktischen Aufgaben au- PH Heidelberg kluge Ideen für gute Lehre. ßerhalb der Schule und des traditio- nellen Unterrichts Problemlösestrate- gien, Teamwork und mehr. Beide Pro- jekte wurden 2011 mit dem Förder- preis für Innovation und Qualität in der Lehre der Uni Paderborn ausge- zeichnet. „Wir wollen mit der Vorstellung und Hochschuldidaktik. In acht aus- vielfältigster Projekte Innovationspro- gebuchten Workshops erlebten und Das Konzept einer Lehrveranstal- zesse anstoßen, aber auch die Vernet- diskutierten die Teilnehmenden „Gu- tung steht auf dem Kopf zung der in der Lehre Tätigen an der te Lehre zum Nachmachen“. Das in- Die Erziehungswissenschaftler Dr. Uni Paderborn fördern“, erläuterte Dr. terdisziplinäre Team um den Wirt- Thorsten Bührmann und Dr. Sandra Robert Kordts-Freudinger, Mitarbeiter schaftspädagogen Prof. Dr. Marc Aßmann gaben in ihrem Workshop der Stabsstelle Bildungsinnovation Beutner und den Wirtschaftsinforma- methodische Impulse für die Nutzung

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26 Berichte Bildungsinnovation und Hochschuldidaktik

Schwungvoll in den Tag der Lehre starteten die Teilnehmenden mit „Miles2SantaAnna“. von Potenzialen, die sich mit der Ge- Seminar abgewandelt und berichtete dellkollegs Bildungswissenschaften, staltung großer Seminare erschließen über seine Erfahrungen. wie man Kompetenzorientierung im lassen. Die Teilnehmenden diskutier- Lehramtsstudium erreichen kann. ten die vorgestellten Methoden und koaLA verbessert die Kommuni- Christiane Henkel stellte die Peer- eigene Erfahrungen. Der Psychologe kation in Veranstaltungen Learning-Ansätze an der Universität Daniel Al-Kabbani, Mitarbeiter der Tobias Zenker von der Stabsstelle Bielefeld vor. In interdisziplinär be- Stabsstelle Bildungsinnovation und Bildungsinnovation und Hochschuldi- setzten Kleingruppen diskutierten die Hochschuldidaktik, stellte gemein- daktik erkundete mit den Teilnehmen- zahlreichen Teilnehmenden danach sam mit Jun.-Prof. Dr. Katrin Kling- den seines Workshops „eLearning für die Übertragbarkeit dieser Ansätze sieck und Sybille Filehr vom IMT die große Gruppen“, wie man mit dem auf die eigene Arbeit. Idee des „flipped“ oder „inverted Lernmanagement-System koaLA die classroom“ vor. Das gewohnte Kon- Kommunikation in und die Organisati- Ausgezeichnete zept einer Lehrveranstaltung wird da- on von Veranstaltungen verbessern Lehrprojekte präsentiert bei quasi „auf den Kopf gestellt“. Der kann. Der Wirtschaftswissenschaftler Im Rahmen einer Poster-Session Heidelberger Mathematiker Prof. Dr. Daniel Kaimann diskutierte Vorteile im Foyer des Gebäudes L präsentier- Christian Spannagel stellt etwa den und Grenzen von ePrüfungen. Best- ten die Preisträgerinnen und Preisträ- Studierenden seine auf Video aufge- Practice-Beispiele für den Entwurf von ger des Förderpreises für Innovation zeichneten Vorlesungen im Netz zur Modulen in der Studiengangsgestal- und Qualität in der Lehre oder des Vorbereitung der Grundlagen zur Ver- tung nach Bologna präsentierte der Lehrpreises der Universität 2011 ihre fügung und nutzt die Vorlesungszeit Wirtschaftspädagoge Jun.-Prof. Dr. Lehrprojekte. Darüber und über die für die Interaktion mit seinen Studie- Karl-Heinz Gerholz. Dr. Hendrik den zahlreichen Tutorinnen- und Tutoren- renden. Daniel Al-Kabbani hat dieses Ouden von der Fachhochschule Düs- Ausbildungsprogramme an den Fakul- Konzept für ein eigenes Psychologie- seldorf zeigte anhand des Kölner Mo- täten diskutierten die Besucherinnen und Besucher. „Unser Team ist mit dem Tag der Lehre 2013 sehr zufrie- den, für 2014 wünschen wir uns eine ähnlich aktive Lehrendenschaft beim Tag der Lehre und gern noch mehr good practice“, resümierte Dr. Robert Kordts-Freudinger.

Infos unter: http://blogs.uni- paderborn.de/tdl2013/

Heike Probst

Kontakt: Dr. Robert Kordts-Freudinger Stabsstelle Bildungsinnovation und Freuten sich über den erfolgreichen Tag der Lehre (v. l.): Prof. Dr. Niclas Schaper, Prof. Dr. Dorothee Hochschuldidaktik Meister, Leitungsteam der Stabsstelle Bildungsinnovation und Hochschuldidaktik, und Uni-Präsi- 05251 60-3332 dent Prof. Dr. Nikolaus Risch. [email protected]

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27 Berichte Gleichstellung

Beteiligte am Vortrag „Wissenschaftlerinnen an der Universität Paderborn“ (v. l.): Irmgard Pilgrim, Gleichstellungsbeauftragte, Silke Tölle, Projektmitarbeiterin im Gleichstellungsbüro, und Prof. Dr. Britt-Marie Schuster, Vorsitzende der Gleichstellungskommission, Fa- kultät für Kulturwissenschaften. Foto: Probst

Leidenschaft ist – allen Porträtierten ist gemein, dass sie ein hohes Enga- Buch der gement und großes Interesse an in- haltlichen Fragen haben. In den Por- träts geben die Professorinnen Aus- Wissenschaftlerinnen kunft, wie ihr Interesse an der Wissen- schaft geweckt wurde und welche Be- Herausragende Frauen in 40 Jahren Universität gebenheiten oder Personen beson- ders prägend im Karriereverlauf wa- 40 Jahre Universität Paderborn – aber auch 40 Jahre Frauenbewegung: ren. Aber auch mögliche Barrieren wie Ein Porträtband, ein Kurzfilm und ein Vortrag nahmen Wissenschaftle- die Vereinbarkeit von Familie und Be- ruf oder befristete Beschäftigungsver- rinnen der Hochschule genauer in den Blick. hältnisse werden thematisiert. Es zeigt sich eine große Vielfalt: die We- ge in die Wissenschaft, die Fachgebie- te, die aktuellen Projekte und die Vi- sionen der Professorinnen.

Ein Kurzfilm über die Arbeit von fünf Professorinnen In Ergänzung der Porträtreihe wur- 51 Professorinnen im Porträt 2012 an der Universität Paderborn tä- de der Kurzfilm „Professorinnen an Ein von der Gleichstellungsbeauf- tig waren, vor und zeigt so Role Mo- der Universität Paderborn“ erstellt, tragten Irmgard Pilgrim herausgege- dels für Studentinnen und Nach- der die wissenschaftliche Arbeit von bener Band „Professorinnen im Por- wuchswissenschaftlerinnen auf. Die fünf Professorinnen näher betrachtet. trät“ stellt 51 Professorinnen und Ju- Porträts zeigen, dass Wissenschaft Aus unterschiedlichen Fakultäten niorprofessorinnen, die im Januar ein Arbeitsfeld mit Begeisterung und stellen die Professorinnen den Weg in

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28 Berichte Gleichstellung Quelle: Gleichstellungsbüro Statistischer Verlauf des Frauenanteils an den Professuren der Universität Paderborn. ihr heutiges Forschungsfeld, ihre Mo- Die Gründung der Gesamthoch- gering, stieg der Anteil nach der Jahr- tivation und ihre aktuellen Projekte schule Paderborn fiel in die Zeit der tausendwende mit 15,3 Prozent dar und formulieren Tipps für den wis- sich bundesweit entwickelnden Neu- (2002) und mit 29,4 Prozent (2012) senschaftlichen Nachwuchs. en Frauenbewegung, die auch männ- deutlich an – gesetzliche Regelungen, lich geprägte Strukturen im Wissen- gleichstellungspolitisches Engage- Sensibilisierung für Geschlech- schaftsbereich kritisierte. In den ers- ment, die Sensibilisierung für Ge- tergerechtigkeit zeigt Wirkung ten Jahren der Hochschule waren nur schlechtergerechtigkeit und Gender- Der Vortrag „Wissenschaftlerin- wenige Professorinnen und Wissen- perspektiven in Forschung und Lehre nen an der Universität Paderborn. Die schaftliche Mitarbeiterinnen vertreten zeigten Wirkung. Differenziert nach Entwicklung von 1972 bis heute“ von – die Mehrzahl in Fachbereichen, die Fakultäten zeigt sich jedoch, dass Silke Tölle, Projektmitarbeiterin im heute der Fakultät für Kulturwissen- Professorinnen und Nachwuchswis- Gleichstellungsbüro, zeigte die Ent- schaften angehören. Ebenso fanden senschaftlerinnen in vielen Bereichen wicklung von Frauenanteilen und sich selten geschlechterspezifische noch immer unterrepräsentiert sind. gleichstellungspolitischen Initiativen. Perspektiven in der Lehre. Zu Beginn Der Kurzfilm und der Porträtband Die Idee zu dem Vortrag entstand in der 1980er-Jahre formierten sich sind auf den Seiten der Gleichstel- der Gleichstellungskommission unter schließlich verschiedene frauenpoliti- lungsbeauftragten verfügbar. Die Por- Vorsitz von Prof. Dr. Britt-Marie sche Initiativen – etwa das Frauenfo- trätreihe kann im Gleichstellungsbüro Schuster. rum und der autonome Frauenpro- bei Andrea Sabban (E 1.206, 05251 jektbereich, der heute unter dem Na- 60-3296, [email protected]) men MIA weiter besteht. Bis Ende der bestellt und für Maßnahmen der Öf- 1980er-Jahre entstanden neue Gleich- fentlichkeitsarbeit genutzt werden. stellungsstrukturen: Frauenförde- rungskommission, Frauenbeauftragte des Senats, Frauenreferat des AStA, Frauenforschungsprofessuren. Betrachtet man den Verlauf des Professorinnenanteils an der Univer- sität Paderborn von 1972 bis 2012, zeigt sich eine deutliche Steigerung: Kontakt: War der Frauenanteil an den Profes- Silke Tölle suren in den ersten zwanzig Jahren Gleichstellungsbüro mit 5,5 Prozent (1973), 4,7 Prozent 05251 60-5491 Cover des Bandes „Professorinnen im Porträt“. (1982) und 6,5 Prozent (1992) noch [email protected]

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29 BerichteKurz nachgefragt

... bei Anna Peplinski

Scout in der Sonderausstellung Science Tunnel des Heinz Nixdorf MuseumsForums

puz: Frau Peplinski, Sie waren in der Sonderausstellung Science Tunnel des Heinz Nixdorf MuseumsForums drei Monate als Scout tätig. Welche Erfahrun- gen haben Sie dort gemacht?

Anna Peplinski: Die Ausstellung, die ja von der Max-Planck-Gesellschaft unter- stützt wird, will allen Menschen Wissenschaft näher bringen, egal wie alt sie sind oder welche Vorkenntnisse sie mitbringen. Die Erfahrungen mit den Besu- chern waren also sehr unterschiedlich, weil es sehr unterschiedliche Ausstel- lungsbesucher gab. Ich habe zum Beispiel Familien die Ausstellung gezeigt, die natürlich ganz andere Fragen an mich hatten als eine Gruppe von Senioren. Wichtig war, dass man ein Gespür dafür hatte, wann die Besucher etwas wissen möchten und wann man sie besser selbst schauen lässt, denn ein Scout ist ja Anna Peplinski kein Museumsführer.

puz: Was genau ist der Unterschied zwischen Scouts und Museumsführern?

Anna Peplinski studierte in Pa- Anna Peplinski: Museumsführer werden von den Besuchergruppen im Vorfeld gebucht und führen die Gruppe von Exponat zu Exponat, um einen Gesamt - derborn Lehramt mit den Fächern überblick zu geben. Manchmal sind es auch Teilaspekte, die intensiver vorge- Kunst und Pädagogik. Nach ei- stellt werden. Wir als Scouts hatten die Aufgabe, den Besuchern einzelne Fra- gen zu beantworten. Man passt die Situation ab, ob der Besucher gerade nach nem spannenden Praktikum als Orientierung sucht oder fragend guckt und spricht ihn dann an.

Scout im Heinz Nixdorf Museums- puz: Das klingt nach viel Fingerspitzengefühl, das man mitbringen muss. Forum wird sie demnächst als Anna Peplinski: Ja, so war es auch. Jeder Besucher hat andere Grenzen. Man- Kunstlotse Wissbegierige durch che wünschen sich, dass ihnen jemand ein Exponat erklärt und Hinweise gibt, andere schauen eben lieber selbst. Das ist individuell verschieden. Eine beson- die Hamburger Kunsthalle dere Herausforderung ist es auch immer, die richtige Methode zu finden, den unterschiedlichen Besuchern die Inhalte der Ausstellung näher zu bringen. Ei- führen. Was das mit ihrem Studi- nem 15-jährigen Jungen erkläre ich den neuesten Stand der Hirnforschung an- um zu tun hat erfahren Sie hier. ders als einem Studenten der Medizin.

puz: Hatten Sie das Gefühl, dass Ihre Tätigkeit im Science Tunnel sich mit Ihrer späteren Arbeit in der Schule verbinden lässt?

Anna Peplinski: Absolut. Das schnelle Reagieren auf die unterschiedlichsten Fragen, die heterogenen Gruppen – von Schülergruppen über Familien bis Seni- orengruppen – die verschiedenen methodischen Ansätze bei der Vermittlung der Inhalte, das sind alles Dinge, die sicher auch später im Schulalltag wichtig für mich wären. Dort Erfahrungen gemacht zu haben ist ein großer Vorteil. Die Arbeit im Museum hat mir allerdings so viel Freude gemacht, dass ich mich zunächst gegen das Referendariat entschieden habe. Ich habe mich nach mei-

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30 Kurz nachgefragt

ner Tätigkeit als Scout im Heinz Nixdorf MuseumsForum in der Hamburger Kunsthalle als Kunstlotse beworben und bin tatsächlich genommen worden. puz: Ihnen hat die Arbeit im Museum also so einen Spaß gemacht, dass Sie nun keine Lehrerin mehr werden möchten?

Anna Peplinski: Zurzeit kann ich mir das nicht vorstellen, in einer Klasse zu un- terrichten. Vielleicht später. Wenn man im Museum arbeitet, bekommt man so viel Positives zurück, was ich in den Praktika in der Schule so nicht erlebt habe. Mir liegt es einfach mehr, die Leute auf diese Weise für Kunst zu begeistern und mich auch ständig im Museumsalltag auf neue Leute einstellen zu müssen. Ich sehe das so: Mein Studium mit den beiden Fächern Kunst und Pädagogik ist ei- ne tolle Grundlage, um im Museum Fuß zu fassen. Das Studium war keineswegs umsonst, sondern im Gegenteil: Ich habe jetzt nur etwas für mich gefunden, was mir richtig Freude macht. Ich würde jedem Studierenden empfehlen, auch mal außerhalb von Schule zu schauen, wo man arbeiten kann. Selbst wenn man dann wirklich ins Lehramt geht, hat man einen ganz anderen Blick auf den eige- nen Beruf, weil man weiß, dass man das wirklich machen möchte. Ich habe da- durch den Entschluss gefasst, in der Museumspädagogik zu arbeiten. puz: Dafür wünsche ich Ihnen alles Gute!

Das Gespräch führte Antje Tarampouskas.

Kontakt: PLAZ Antje Tarampouskas 05251 60-3662 [email protected]

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31 Preise/Ehrungen

Die aus Russland stammende Natalia Akchurina promovierte 2010 an der International Graduate School „Dyna- mic Intelligent Systems“ der Univer- sität Paderborn und leitet inzwischen eine eigene Forschungsgruppe an der Technischen Universität Darmstadt. Vom Paderborner Zonta-Club, einem Zusammenschluss berufstätiger Frau- en, wurde sie für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Informatik geehrt, die sie insbesonde- re im Bereich der Spiel- und Rege- lungstheorie unter Beweis gestellt hat.

Förderpreise für hervorragende Lehrkonzepte Die Universität Paderborn vergab zum

Foto: Kleibold zweiten Mal den mit 150 000 Euro do- Prof. Dr. Nikolaus Risch (links) und Prof. Dr. Leena Suhl überreichen die Urkunde für den ersten tierten „Förderpreis für Innovation Preis im Wettbewerb „App in die Uni“ an Michael Whittaker und Dirk Schumacher (nicht auf dem und Qualität in der Lehre“. „Mit die- Foto) für deren App „iUPB“. sem Preis sollen hervorragende Kon- Paderborner Uni-App von der Zonta Award für zepte für innovative Lehrprojekte in Bundesregierung ausgezeichnet Dr. Natalia Akchurina den Mittelpunkt des Interesses ge- Die Bundesbeauftragte für IT, Staats- Dr. rer. nat. Natalia Akchurina ist die stellt und zu ihrer Verwirklichung bei- sekretärin Cornelia Rogall-Grothe, hat vierte Preisträgerin des Zonta Club getragen werden“, erläuterte Prof. Dr. auf der IT-Messe CeBIT in Hannover Paderborn-Award, der im Dezember Dorothee Meister, Vizepräsidentin für die Paderborner CampusApp iUPB mit 2012 auf der Jahresfeier des Pader- Lehre, Studium und Qualitätsmana- einem Sonderpreis ausgezeichnet. born Institute for Advanced Studies in gement, das Ziel der Auszeichnung. Sie lobte besonders die Eigeninitiati- Computer Science and Engineering Uni-Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch ve und das Engagement der beiden (PACE) übergeben wurde und der mit hob hervor: „Die Universität Pader- Entwickler Michael Whittaker und Dirk 1 000 Euro dotiert ist. born will mit diesem Preis die Asym- Schumacher sowie auch die Nutzung und Integration vielfältiger Daten- quellen. Mit iUPB haben die beiden Studenten in ihrer Freizeit eine App für Studierende und Mitarbeitende der Universität Paderborn geschaffen, die alle wichtigen Informationen rund um den Uni-Betrieb liefert. So beant- wortet die Applikation für das Smart- phone, das Tablet und auch für den PC Fragen wie: Wann und wo ist die nächste Vorlesung? Was gibt es heute in der Mensa zu essen? Wann fährt der nächste Bus zur Uni, in die Stadt oder zum Bahnhof? Die App steht über www.i-upb.de kos- tenlos zur Verfügung und ist als OpenSource veröffentlicht. iUPB hatte im vergangenen Jahr bereits den uni- internen Wettbewerb „App in die Uni“ Foto: Decking des IMT gewonnen. Nilgün Özel, Vize-Präsidentin des Paderborner Zonta-Clubs, übergab auf der Jahresfeier des PACE den Zonta Club Paderborn-Award an Dr. Natalia Akchurina. Zusätzlich wurde sie vom PACE mit ei- Patrick Kleibold nem Buchpreis geehrt. Darüber freuten sich auch der Sprecher des PACE, Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, und Prof. Dr. Hans Kleine Büning (v. l.), der Natalia Akchurina während ihrer Promotion betreute.

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32 Preise/Ehrungen Foto: Probst Strahlende Gesichter zur Verleihung des diesjährigen Förderpreises für Innovation und Qualität in der Lehre (v. l.): hintere Reihe: Dr. Thomas Buhl, Prof. Dr. Nikolaus Risch, Dipl.-Kfm. Daniel Kaimann, Prof. Dr. Claus-Jochen Haake, Prof. Dr. Dennis Kundisch, Prof. Dr. Marc Beutner, Prof. Dr. Johannes Magenheim; vordere Reihe: Dipl.-Psych. Hanna Müsche, Jun.-Prof. Dr. Katrin Klingsiek, Dipl.-Psych. Daniel Al-Kabbani, Dr. Marc Sacher, Jun.-Prof. Dr.- Ing. Katrin Temmen, Dr. Andrea Zoyke und Prof. Dr. Dorothee M. Meister. metrie in der Reputation zwischen ger mit den Forschungsthemen der Forschung und Lehre zugunsten der „Goldene Kreide“ 2012 für Arbeitsgruppe „Theoretische Festkör- Lehre verschieben und Projekte aus- Dr. Matthias Reichelt per-Optoelektronik und -Photonik“ zeichnen, die den hohen Standard in Dr. Matthias Reichelt, Dozent und verbunden sind. der Lehre weiter voranbringen.“ Akademischer Rat des Departments Dr. Matthias Reichelt studierte Physik Gewonnen haben Prof. Dr. Claus-Jo- Physik, wurde für das Jahr 2012 mit an der Universität Marburg und pro- chen Haake, Fakultät für Wirtschafts- der „Goldenen Kreide“ ausgezeich- movierte dort 2005. Danach arbeitete wissenschaften, mit dem Projekt net. Dieser Preis für gute Lehre wird er am „Arizona Center for Mathemati- „SEAL – System zur Evaluation und jährlich von der Fachschaft Physik an cal Sciences“, Tucson, USA, als Post- Auswertung von Lernüberprüfungen“; den Dozenten vergeben, der in der Doc und kam 2007 nach Paderborn. Dr. Marc Sacher, Department Physik, Evaluation der Lehrveranstaltungen Seitdem ist er Akademischer Rat in mit dem Projekt „Entwicklung eines durch die Studierenden die besten der Arbeitsgruppe „Theoretische kompetenzorientierten physikali- Wertungen erhält. Festkörper-Optoelektronik und -Pho- schen Praktikums“; Jun.-Prof. Dr.-Ing. Die Fachschaft lobte Reichelt in ihrer tonik“ von Prof. Dr. Torsten Meier. Katrin Temmen, Fakultät für Elektro- Laudatio als engagierten Dozenten technik, Informatik und Mathematik, mit besonders positiver Lehrleistung, Heike Probst für das Konzept „Das Hörsaal-Labor – denn er mache theoretische Physik Messpraxis trotz hoher Teilnehmer- anschaulich. Matthias Reichelt freute zahl“; Prof. Dr. Dennis Kundisch, Fa- sich über die „Goldene Kreide“: „Es kultät für Wirtschaftswissenschaften, ist schön, eine Anerkennung unmittel- für „ActiLearn – Aktive Teilnahme und bar von den Studierenden zu bekom- Rückmeldung von Studierenden in men, da dies die direkteste Art der Vorlesungen mittels mobiler Endgerä- Rückmeldung überhaupt ist. Der gute te“ und Jun.-Prof. Dr. Katrin Klingsiek, Anklang des Vorlesungsstils wird mei- Dipl.-Psych. Daniel Al-Kabbani, Dipl.- ne Motivation in Zukunft zusätzlich Psych. Hanna Müsche und Dr. Tho- steigern.“ mas Buhl für „eLearning gestütztes Neben den theoretischen Grundla-

problemorientiertes und selbstge- gen-Vorlesungen hielt Reichelt 2012 Foto: Department Physik steuertes Lernen (ePros)“. auch anwendungsbezogene Veran- Glücklicher Preisträger der „Goldenen Kreide staltungen zu „Nanooptik“ und „Com- 2012“: Der Physiker Dr. Matthias Reichelt. Heike Probst putational Optoelectronics“, die en-

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33 Preise/Ehrungen

Ehemalige unterstützen Studierende der Universität Paderborn. Stipendia- Reinhard-Daugs-Förderpreis an der Fakultät für Wirtschaftswissen- tin Julia Güniker, 24 Jahre, wurde be- Dorothee Neuhaus schaften reits im vergangenen Studienjahr Der Paderborner Hochschulkreis e. V. durch den PHK gefördert und hat sich (PHK), die Ehemaligenvereinigung der für eine Verlängerung des maximal Fakultät für Wirtschaftswissenschaf- zwei Jahre lang gewährten Stipendi- ten, zeichnete zum zweiten Mal he - ums qualifiziert. Neben ihrem Master- rausragende Studierende mit einem studium mit den Schwerpunkten Pro- Stipendium aus. Der PHK fördert da- duktion und Logistik engagiert sich mit leistungsstarke Studierende, die die Stipendiatin ehrenamtlich in ei- sich über das Studium hinaus sozial nem Musikverein und in der Betreu- bzw. ehrenamtlich engagieren. ung von Kindern und Jugendlichen auf Ausgewählt im Studienjahr 2012/ einem Reiterhof. 2013 wurden mit Julia Güniker und Neuer Stipendiat des PHK in diesem Foto: Department Sport Sergii Mykhalskyi Studierende der Studienjahr ist Sergii Mykhalskyi. Der Dorothee Neuhaus freut sich über ihre Aus- Masterstudiengänge der Fakultät für 24-Jährige hat in seiner Heimat, der zeichnung mit dem Reinhard-Daugs-Förder- Wirtschaftswissenschaften. Die jun- Ukraine, bereits zwei Studienab- preis. gen Wirtschaftswissenschaftler, die schlüsse an der Nationalen Univer- derzeit beide im Studiengang Be- sität Donezk erworben. Im April 2012 Dorothee Neuhaus, Mitarbeiterin und triebswirtschaftslehre studieren, er- ist der Stipendiat zum Masterstudium Doktorandin von Prof. Dr. Norbert Oli- halten für ein Jahr eine monatliche an die Universität Paderborn gekom- vier, Lehrstuhl für Bewegungs- und Unterstützung in Höhe von 300 Euro. men, um sich im Fach Finanzwirt- Trainingswissenschaft im Department Die Hälfte des Betrags wird durch Ver- schaft zu spezialisieren. In seiner Frei- Sport & Gesundheit, ist mit dem einsmittel des PHK finanziert, die an- zeit engagiert er sich sowohl sportlich höchstdotierten Nachwuchspreis der dere Hälfte stammt aus öffentlichen als auch musikalisch: Er spielt Fußball deutschen Sportwissenschaft, dem Zuschüssen aus dem Deutschlandsti- und Saxophon. Reinhard-Daugs-Förderpreis, ausge- pendien-Programm des Bundesminis - zeichnet worden. teriums für Bildung und Forschung. Kontakt: Dieser Preis wird alle zwei Jahre im Organisiert wird das Stipendienpro- Lena Steinhoff Rahmen der Sportmotorik-Tagung der gramm durch die Stiftung Studien- Paderborner Hochschulkreis e. V. Deutschen Vereinigung für Sportwis- fonds OWL. Die feierliche Übergabe (PHK) senschaft an drei Nachwuchswissen- der Stipendien erfolgte Anfang No- 05251 60-2617 schaftler für ihre herausragenden For- vember 2012 im Audimax der Univer- [email protected] schungsarbeiten aus dem Bereich der sität Paderborn. www.phk-ev.de Sportmotorik verliehen. Dorothee Ausgewählt wurden die Stipendiaten Neuhaus konnte die sechsköpfige durch eine unabhängige Kommission Fachjury schon in der Vorauswahl mit ihrem Thema überzeugen. Ihre Prä- sentation im Rahmen des Symposi- ums der Sektion Sportmotorik wurde von der Jury auf Platz 2 gewählt. Der Preis ist mit 3 000 Euro dotiert. Dorothee Neuhaus beendet zurzeit ih- re Promotion zum Thema „Zum Ein- fluss zusätzlicher Instruktionen bei unterschiedlichen Fokusbedingun- gen“ und ist Wissenschaftliche Mitar- beiterin von Prof. Dr. Norbert Olivier. Im Rahmen ihrer Promotion erhielt sie eine Anschubfinanzierung für das ers - te Jahr aus dem Frauenförderpro- gramm der Universität Paderborn. Ih- re Forschungsschwerpunkte liegen in den Themengebieten Motorisches Lernen & motorische Kontrolle, Auf- Foto: Stiftung Studienfonds OWL Dennis Kortebusch (Schatzmeister PHK), Stipendiat Sergii Mykhalskyi und Lena Steinhoff (Schrift- merksamkeitsfokussierung, Instruk- führerin PHK) (v. l.) bei der feierlichen Stipendienvergabe im Audimax der Universität Paderborn. tionen und Feedback, systematische

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34 Preise/Ehrungen

Spielbeobachtung und Ausdauertrai- der Physik und Chemie“, freut sich In die Leopoldina aufgenommen ning. 2010 erhielt sie den Preis der Pa- Prof. Dr. Cedric Meier, Sprecher des Prof. Dr. Christine Silberhorn, Leiterin derborner Sportwissenschaft für ihre Departments Physik. Akademiepräsi- der Arbeitsgruppe „Integrierte Quan- Diplomarbeit zur Taktik von Frei- dent Prof. Dr. Hanns Hatt hob in sei- stößen und Eckbällen im Frauenfuß- ner Ansprache hervor, dass die neuen ball. Kollegiaten allesamt schon in frühen Jahren herausragende und innovative Heike Probst Forschungsleistungen vorzuweisen haben. NRW-Wissenschaftsministerin Aufnahme in die NRW Akademie der Svenja Schulze formulierte in ihrem Wissenschaften Grußwort: „Die Kollegiatinnen und Jun.-Prof. Dr. Stefan Schumacher, seit Kollegiaten ermöglichen uns einen 2010 Leiter der Arbeitsgruppe „Theo- Blick darauf, wie und an welchen The- retische Optoelektronik & Photonik“ men die Wissenschaften in NRW in

am Department Physik, wurde in das Zukunft arbeiten werden.“ Foto: Probst Junge Kolleg der Nordrhein-Westfäli- Das Junge Kolleg der NRW-Akademie Prof. Dr. Christine Silberhorn, neu berufenes schen Akademie der Wissenschaften wurde 2006 zur Förderung des wis- Mitglied der Leopoldina und Leibniz-Preisträge- und der Künste aufgenommen. senschaftlichen Nachwuchses mit fi- rin 2011. Eine Berufung in das Junge Kolleg nanzieller Unterstützung der Stiftung tenoptik“ am Department Physik der gehört zu den bedeutendsten Aus- Mercator gegründet. Bis zu 30 her- Universität Paderborn, ist in die Leo- zeichnungen für junge Wissenschaft- ausragende junge Wissenschaftlerin- poldina, die Nationale Akademie der lerinnen und Wissenschaftler in Nord- nen und Wissenschaftler aller Fach- Wissenschaften und eine der ältesten rhein-Westfalen. „Das Department richtungen können für eine Dauer von Wissenschaftsakademien der Welt, Physik ist stolz auf Stefan Schuma- maximal vier Jahren berufen werden. aufgenommen worden. Sie forscht im cher, der in den letzten Jahren in Pa- Sie dürfen zum Zeitpunkt der Aufnah- Bereich der experimentellen Quanten- derborn seine eigene Arbeitsgruppe me nicht älter als 36 Jahre sein. Die optik und der optisch basierten Quan- aufgebaut hat. Er ist erfolgreich am Kollegiaten erhalten jährlich ein mit teninformationsverarbeitung. Bereits Graduiertenkolleg beteiligt und auch 10 000 Euro dotiertes Forschungssti- 2011 wurde sie mit dem Leibniz-Preis in weiteren DFG-Projekten engagiert. pendium und Reisemittel. ausgezeichnet. Mit seiner thematischen Bandbreite „Es ist für mich eine große Ehre, schafft Prof. Schumacher Anknüp- Heike Probst schon jetzt in relativ jungen Jahren in fungspunkte in viele Richtungen in diese bedeutende Institution aufge- nommen zu werden“, sagt Christine Silberhorn: „Ich freue mich auf die Ar- beit in der Akademie und die Möglich- keit, mit anderen sehr renommierten Wissenschaftlern in den interdiszi- plinären Diskurs treten zu können.“ Gemeinsam mit anderen Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftlern wird sie sich auch in der Arbeitsgrup- pe „Quantentechnologie“ mit dem Potenzial, den Chancen und den He - rausforderungen dieser Technologie befassen und ihre Bedeutung für den Wirtschafts- und Wissensstandort Deutschland analysieren. Die 1652 gegründete und nach Kaiser Leopold I benannte Akademie vertritt seit 2008 die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und berät Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Foto: NRW-Akademie der Wissenschaften und Künste wissenschaftlichen Fragestellungen. Ralf Ruhrmann (Mercator Stiftung), Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Prof. Dr. Hanns Hatt (Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste), Jun.-Prof. Rund 1 500 herausragende Wissen- Dr. Stefan Schumacher sowie Prof. Dr. Cedrik Meier (beide Department Physik der Uni Paderborn schaftlerinnen und Wissenschaftler (v. l.). aus Deutschland, Österreich, der

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35 Preise/Ehrungen

Schweiz und vielen weiteren Ländern Befindlichkeiten des Menschen Ende Prof. Dr. Dennis Kundisch ist neuer erarbeiten in interdisziplinären Ar- des 20. Jahrhunderts und zu Beginn Vorsitzender der Wissenschaftlichen beitsgruppen öffentliche Stellungnah- des 21. Jahrhunderts wissen möchte, Kommission Wirtschaftsinformatik men zu aktuellen Themen. der wird auf die Stücke von Martin Im Februar wurde Prof. Dr. Dennis Heckmanns zurückgreifen.“ Kundisch aus der Paderborner Wirt- Margarete Schrader-Preis an Martin Der 1971 in Mönchengladbach gebo- schaftsinformatik von den Mitgliedern Heckmanns rene Autor studierte Komparatistik, der Wissenschaftlichen Kommission Der Schriftsteller und Regisseur Mar- Geschichte und Philosophie. Er ist Wirtschaftsinformatik (WKWI) des tin Heckmanns erhielt Ende 2012 den Herausgeber der Literaturzeitschrift Verbands der Hochschullehrer für Be- „Margarete Schrader-Preis für Litera- context und arbeitet seit 2009 als triebswirtschaftslehre e. V. (VHB) zum tur“ der Universität Paderborn. Die Dramaturg und Hausautor am Staats- Vorsitzenden gewählt. Jury zeichnete mit Martin Heckmanns schauspiel Dresden. In verschiedenen einen jungen Autor aus, der mit seiner Anthologien und Zeitschriften hat er innovativen Formensprache die Ak- zahlreiche Prosa- und Theatertexte tualität und Zeitgemäßheit der veröffentlicht. Letztere kamen bisher deutschsprachigen Dramatik unter in zehn Ländern zur Aufführung. Mit Beweis gestellt und dem Gegenwarts- „Schieß doch, Kaufhaus!” (UA 2002 theater wichtige Impulse für zukünfti- Dresden) wurde er in der Theater- ge Entwicklungen gegeben hat. heute-Kritikerumfrage zum Nach- Der Margarete-Schrader-Preis wird al- wuchsautor des Jahres 2002 gewählt le drei Jahre verliehen und ist mit und gewann bei den Mülheimer Thea- 8 000 Euro dotiert. Prof. Dr. Dr. h. c. tertagen 2003 für dasselbe Stück und

mult. Hartmut Steinecke, Vorsitzen- 2004 für „Kränk“ (UA 2004 Frank- Foto: Universität Paderborn der der Auswahljury, betonte: „Es ist furt/Main) den Publikumspreis. Mar- Prof. Dr. Dennis Kundisch vom Lehrstuhl für für die Jury immer reizvoll, einen Au- tin Heckmanns lebt in Berlin. Für sei- Wirtschaftsinformatik, Information Manage- tor auszuzeichnen, von dem wir erhof- ne Theaterarbeit wurde er auch mit ment & E-Finance. fen, erwarten und prognostizieren, dem Kulturförderpreis des Kreises Der Vorsitz repräsentiert weit über dass er zukünftig sein Ansehen und Herford (1998), dem Jürgen-Ponto- 200 Professorinnen und Professo- damit auch das Ansehen des Preises Förderpreis (2000) und dem Nieder - r en der Wirtschaftsinformatik aus mehrt.“ Prof. Dr. Norbert Otto Eke lob- rheinischen Literaturpreis ausge- Deutschland, Österreich und der te in seiner Laudatio die Sprachartis- zeichnet. Schweiz. Als Schwerpunkte der Kom- tik und Sprachkunst des Autors und Heike Probst missionsarbeit sind neben der Vertre- ist sich sicher: „Wer etwas über die tung der Interessen der Wirtschaftsin- formatik nach außen auch die Initiie- rung von Forschungsprojekten und die Erarbeitung von Empfehlungen zu Studienplänen zu nennen. Gemessen an der Anzahl ihrer Mitglieder ist die WKWI die zweitgrößte Wissenschaftli- che Kommission innerhalb des VHB. „Besonders freut mich, dass meine Amtszeit mit der Durchführung der Multikonferenz Wirtschaftsinformatik 2014 in Paderborn zusammenfällt. Dort kann die Paderborner Wirt- schaftsinformatik vor mehr als 500 Wissenschaftlern, Praktikern und Stu- dierenden einmal mehr ihre Innovati- onskraft und Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen“, sagt Kundisch. Kundisch, der bereits seit Juni 2011 stellvertretender Vorsitzender der

Foto: Probst WKWI ist, löste am 1. Mai 2013 Prof. Strahlende Gesichter zur Verleihung des Margarete-Schrader-Preises (v. l.): Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Dr. Thomas Hess von der Ludwig-Ma- Hartmut Steinecke, Preisträger Martin Heckmanns, Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch und Laudator ximilians-Universität München als Prof. Dr. Norbert Otto Eke.

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36 Preise/Ehrungen

Vorsitzenden ab. Die Amtszeit beträgt für die Entwicklung des Live-Feed- In seiner Arbeit hat Teutenberg eine zwei Jahre. back-Systems PINGO ausgezeichnet. Methode entwickelt, mit der sich die Das Engagement aus den Paderbor- Festigkeit von für den Automobilbau ner Wirtschaftswissenschaften im Kontakt: relevanten Klebverbindungen im Be- VHB hat bereits Tradition. So wirkte Prof. Dr. Dennis Kundisch trieb des Fahrzeugs abschätzen lässt. jüngst Prof. Dr. Caren Sureth vom Department Wirtschaftsinformatik Dies ermöglicht es, einerseits die Lehrstuhl für Betriebswirtschaftsleh- 05251 60-5533 technische Entwicklung sowie ande- re, insbesondere Betriebswirtschaftli- [email protected] rerseits auch die Serienfertigung von che Steuerlehre, im VHB-Vorstand http://www.upb.de/winfo2 Fahrzeugen zu optimieren. mit, von 2009 bis 2010 als stellvertre- Vor dem Hintergrund der durch den tende Vorsitzende und von 2011 bis LWF-Oberingenieur Dr.-Ing. Dominik Gesetzgeber geforderten CO2-Reduk- 2012 als Vorstandsvorsitzende des Teutenberg erhält den Jowat-Kleb- tion und damit der Reduktion des Verbandes. Von 2001 bis 2003 waren stoff-Forschungspreis 2012 Fahrzeuggewichtes werden vor allem diese beiden Vorstandspositionen Im Rahmen 14. Jowat-Symposiums in in zukünftigen Fahrzeugmodellen zu- komplett mit Professoren aus Pader- Detmold fand die Verleihung des 11. nehmend verschiedenartige Werk- born besetzt: Prof. Dr. Dr. h. c. Wolf- Jowat-Klebstoff-Forschungspreises stoffe im so genannten Mischbau ein- gang Weber vom Lehrstuhl Betriebs- statt. Für seine praxisrelevante Dis- gesetzt. Derartige Werkstoffkombina- wirtschaftslehre, insbesondere Perso- sertation „Entwicklung einer Vorge- tionen aus Metall und Verbundwerk- nalwirtschaft, als Vorsitzender und hensweise zur Abschätzung der Ein- stoffen können nicht geschweißt, je- Prof. Dr. Ludwig Nastansky vom flüsse konstruktions- und fertigungs- doch optimal durch Klebstoffe gefügt Groupware Competence Center aus bedingter Toleranzen auf die mecha- werden. Hierbei finden die Erkennt- der Wirtschaftsinformatik als stellver- nischen Eigenschaften von Klebver- nisse Teutenbergs eine direkte An- tretender Vorsitzender. bindungen unter zyklischer Belas- wendung. Kundisch forscht und lehrt in den Ge- tung“ wurde LWF-Oberingenieur Do- Der zweijährlich vergebene For- bieten Geschäftsmodelle, Economics minik Teutenberg mit dem begehrten schungspreis ist mit einem Preisgeld of IS und E-Learning. Sein Lehrstuhl Forschungspreis ausgezeichnet. in Höhe von 4 000 Euro dotiert. wurde bereits mit dem Qualitäts-La- Die Jury hatte die Arbeit des Ingeni- Kontakt: bel „InnovationsPartner“ von der In- eurs aus einer Vielzahl an Bewerbun- Dr.-Ing. Dominik Teutenberg novationsAllianz der NRW-Hochschu- gen ausgewählt. Jowat-Vorstandsmit- Laboratorium für Werkstoff- und Fü- len für die Vermittlung von Kompeten- glied Ralf Nitschke begründete diese getechnik zen und Leistungen im Bereich For- Auswahl mit der exzellenten For- 05251 60-5282 schung und Entwicklung sowie mit schungsleistung für die Anwendung [email protected] dem Preis für Innovation und Qualität der Klebtechnik. www.lwf-paderborn.de in der Lehre der Universität Paderborn Foto: Jowat AG Geehrter und Ehrende (v. l.): Dr. Dominik Teutenberg, Ralf Nitschke, Klaus Kullmann, Prof. Ortwin Hahn, Prof. Gerson Meschut und Dr. Christian Ter- floth.

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37 Preise/Ehrungen

PACE-Preise für hervorragende Präsentationen Bereits seit 2008 vergibt das Pader- born Institute for Advanced Studies in Computer Science and Engineering (PACE) den Best Presentation Award. Ausgezeichnet wird jeweils die beste studentische Präsentation in den im PACE zusammengeschlossenen Pro- motionsprogrammen. Im Dezember 2012 fand die Übergabe im Rahmen der Jahresfeier des PACE statt, die erstmals in der Fürstenmeile durchge- führt wurde. Ausgezeichnet wurden Ekaterina Ka- ganova (International Graduate School „Dynamic Intelligent Sys -

tems“), Stephan Krapick (Center for Foto: Decking Optoelectronics and Photonics Pader- Der Sprecher des PACE, Prof. Dr. Wilhelm Schäfer (links), und der PACE Geschäftsführer Prof. Dr. born (Micro- and Nanostructures in Eckhard Steffen (rechts) überreichten die Best Presentation Awards an Marie-Christin Platenius, Optoelectronics and Photonics) und Ekaterina Kaganova und Stephan Krapick (v. l.). Marie-Christin Platenius (SFB 901 On- erlehre“ der Universität Paderborn. The-Fly Computing). Sie beschäftigt sich mit der Erfor- schung steuerinduzierter Wirkungen upb.de/abi-x-2 In die Nordrhein-Westfälische Aka- auf unternehmerische Entscheidun- demie der Wissenschaften und der gen und deren einzel- und gesamt- Künste aufgenommen wirtschaftlichen Implikationen: „Ich Mit der Wahl von Prof. Dr. Caren Su- freue mich sehr auf die Arbeit in der reth als ordentliches Mitglied in die Akademie. Insbesondere die Ergeb- Nordrhein-Westfälische Akademie der nisse meiner Forschungen im Bereich Wissenschaften und der Künste (AWK der Wirkungen von Steuern können NRW) werden die Wirtschaftswissen- zur Aufklärung und Versachlichung schaften der Universität Paderborn in aktueller steuerpolitischer Debatten besonderem Maße ausgezeichnet. beitragen.“ Für eine Aufnahme in diese Gemein- Die Nordrhein-Westfälische Akademie schaft von Gelehrten und führenden der Wissenschaften versteht sich als Forschern des Landes müssen sich interdisziplinäre Gelehrtengesell- die einzelnen Mitglieder durch beson- schaft und pflegt nicht nur den Ge- dere wissenschaftliche Leistungen dankenaustausch zwischen ihren Mit- ausgezeichnet haben. Prof. Sureth gliedern, sondern auch zwischen na- übernahm im Jahr 2004 den Lehrstuhl tionalen und internationalen Institu- für „Betriebswirtschaftslehre, insbe- tionen. Die Akademie sieht sich ver- sondere Betriebswirtschaftliche Steu- pflichtet, die komplexen naturwissen- schaftlichen, ökonomischen und ethi- schen Probleme und Fragestellungen, mit denen sich unsere Gesellschaft konfrontiert sieht, aufzugreifen, zu diskutieren und mit den gewonnenen Ergebnissen Entscheidungen in Poli- tik und Gesellschaft vorzubereiten. Die ordentlichen Mitglieder der Aka- Informationen für demie werden auf Lebenszeit ge- Schülerinnen und wählt. Schüler zum Studienbeginn 2013. Foto: Universität Paderborn Prof. Dr. Caren Sureth

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38 Preise/Ehrungen

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„Balanceakt – Das Leben im (Un)Gleichgewicht ?!“

Unter dem Motto „Balanceakt – Das Leben im (Un)Gleichgewicht ?!“ fand Anfang 2013 ein Aktionstag zum The- ma Depression an der Universität Pa- derborn statt. Der Aktionstag wurde vom Uni-Bündnis gegen Depression und dem Arbeitsbereich Sportpsy- chologie ausgerichtet.

Es konnten zahlreiche Informations- und Aktionsstände besucht sowie Ex- ponate der LWL-Klinik angesehen werden. Außerdem wurden der Film „Der Schatten von Robert Enke“ ge- zeigt, ein mobiler Stresstest und eine Einführung in Autogenes Training an- geboten. Interessierte hatten weiterhin die Möglichkeit, an drei Vorträgen teilzu- nehmen: Der Hauptvortrag von Prof. Dr. Ralf Brand fand unter dem Titel: „Sport und seelische Gesundheit“ statt. Prof. Dr. Brand betonte, dass aktuell etwa jeder zehnte Mann und jede vierte Frau in Deutschland ein- mal im Leben an einer Depression er- krankt: „Mal zwei Wochen schlecht drauf sein, nicht gut schlafen können, hat allerdings nichts damit zu tun, was depressive Menschen durchma- chen.“ Vor dem Hintergrund eines multifak- toriellen Therapieansatzes wird der- Foto: Bischof zeit nach kostengünstigen und ne- Prof. Dr. Ralf Brand hielt den Hauptvortrag zum Thema „Sport und seelische Gesundheit“ am Akti- benwirkungsarmen Begleittherapien onstag des Uni-Bündnisses gegen Depression. für depressive Patienten gesucht. Sport- und bewegungstherapeutische stelle Paderborn zum Thema „Selbst- Kontakt: Interventionen erfüllen diesen Zweck hilfe macht Spaß“. Bei ihr können In- Dr. Yvonne Salman und weisen viele Parallelen zur Psy- formationen zur Gründung von Zentrale Studienberatung chotherapie auf. Selbsthilfegruppen erfragt und wert- 05251 60-2009 Im Anschluss an den Vortrag klärte volle Tipps eingeholt werden. Mitar- [email protected] Birgit Israel, Betreuerin der Mob- beitende oder Studierende, die Inter- bingselbsthilfegruppe, über das The- esse an der Gründung einer Selbsthil- Sandra Bischof ma „Mobbing kann jeden treffen“ auf. fegruppe haben, können sich bei Bar- Gesunde Hochschule Neben dem Erkennen von Mobbing bara Sawall von der psychosozialen 05251 60-4305 wurde auch die richtige Vorbeugung Studienberatung melden. [email protected] thematisiert. „Mobbing hat keine ty- Insgesamt war der Tag eine gelunge- pischen Opfer. Es sind jedoch oft vom ne Aktion, um das Thema Depression Prof. Dr. Matthias Weigelt Standard abweichende Menschen in an Hochschulen zu enttabuisieren. Arbeitsbereich Sportpsychologie unterlegener Position davon betrof- 05251 60-3200 fen“, so Birgit Israel. Änne Wetzel, Maja Miebach, [email protected] Den abschließenden Vortrag hielt Re- Christoph Wagner, nate Linn von der Selbsthilfe Kontakt- Andre Berwinkel www.upb.de/gesundheit

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Barocktagung mit Paderborner Wissenschaftlern

Ende 2012 fand in Wolfenbüttel die Konferenz Bauten – Rituale – Auf- führungen: Medieninnovationen im Nordeuropa des 17. Jahrhunderts un- ter Leitung der Forschungsgruppe „Barock im Norden“ statt.

Nachdem sich im Wintersemester 2011/2012 die Ringvorlesung Barock im Norden? schon im Titel der Frage stellte, ob es jenseits von bemühten Nachahmungen und zweitklassigen Kopien im 17. Jahrhundert eine eigen- ständige Barocktradition im Norden Europas gegeben habe, gab die Kon- ferenz Forschenden aus sechs eu- ropäischen Ländern die Gelegenheit, das Zeitalter des nordeuropäischen Barock als eines der medialen Innova- tion zu entdecken. In der Herzog August Bibliothek ka- men die Mitglieder der interdiszi- plinären Forschungsgruppe um die Paderborner Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Ehland (Anglistik), Prof. Dr. Sabine Schmitz (Romanistik) und Prof. Dr. Johannes Süßmann (Ge- schichte) zusammen, um gemeinsam über die medialen Diskurse der frühen Neuzeit und die Bedeutung barocker Ausdrucksformen für die Schaffung von Identitäten im 17. Jahr- hundert zu diskutieren.

Einen Schwerpunkt der Konferenz bil- Foto: Singer deten die ritualisierten Festlichkeiten Die Mitglieder der Forschungsgruppe Barock im Norden: Prof. Dr. Christoph Ehland, Prof. Dr. Johan- nordeuropäischer Stadtbürgerschaf- nes Süßmann und Prof. Dr. Sabine Schmitz (v. l.) vor der Marktkirche in Paderborn. ten, wie sie in Antwerpen, Brüssel, London und Reval dokumentiert sind. und schließlich die Suche jüdischer Erben noch der Frage des Barock und Die Vorträge setzten sich dabei eben- Gemeinden im 17. Jahrhundert nach barocker Ideologien in der Kultur der so mit der visuellen Prachtentfaltung einer eigenen architektonischen Iden- Gegenwart. der Veranstaltungen auseinander wie tität und ihre Annäherung an das ba- Die Vorträge der Konferenz werden in mit den Festreden und Theaterdarbie- rocke Bauen in Deutschland und den gesammelter Form in den Wolfenbüt- tungen, die in die feierlichen Umzüge Niederlanden. teler Schriften zur Barockforschung eingebettet waren. Weitere Beiträge diskutierten die Be- veröffentlicht werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten sonderheiten der bürgerlichen Aneig- Vorträge, die sich mit Architektur als nung fürstlicher Erziehungsmodelle barockem Medium der identitären im 17. Jahrhundert sowie der Strategi- Selbstvergewisserung beschäftigten. en und Medien einer überkonfessio- Kontakt: Paderborns barocker Ausbau unter nellen symbolischen Kommunikation Prof. Dr. Christoph Ehland Ferdinand von Fürstenberg wurde während der polnischen Adelsrepub - Institut für Anglistik ebenso zum Thema wie Englands kur- lik. und Amerikanistik ze Blüte einer barocken Kirchenkunst Schließlich stellte sich die Gruppe 05251 60-2860 in den Jahren vor dem Bürgerkrieg durch den Plenarvortrag von Dietrich [email protected]

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41 Kurz berichtet Foto: CeRiMa Die Teilnehmenden der Veranstaltung in der Bertelsmann-Zentrale im Rahmen des Praxisprojekts „Risikomanagement“.

Öl und Gesellschaft: Studierende durch die Vorstellung und Besichti- nagement an. Bei Interesse stehen bewältigen Krisenszenario zum gung des zur Bertelsmann-Gruppe die Mitarbeitenden des CeRiMa unter Risikomanagement gehörenden Unternehmens „Mohn www.upb.de/cerima für weitere Aus- Media“ sowie durch Praxisvorträge künfte zur Verfügung. Im vergangenen Wintersemester von Jan Schütte (Direktor arvato sys - fand mittlerweile zum dritten Mal ein tems), Dr. Siegmar Moltzahn (Senior- Praxisprojekt „Risikomanagement“ Manager) und anderen Referenten. Kontakt: für Studierende in Kooperation mit In Kooperation mit arvato systems Dr. Peter Karl Becker dem Center for Risk Management und weiteren Partnern bietet das Center for Risk Management (CeRiMa) (CeRiMa) der Paderborner Wirt- CeRiMa der heimischen Wirtschaft die 05251 60-4902 schaftswissenschaften und der arva- Möglichkeit der Erstellung von Ab- [email protected] to systems GmbH statt. Unter der schlussarbeiten im Bereich Risikoma- http://www.upb.de/cerima Leitung von Prof. Dr. Bettina Schiller setzten sich Studierende im Master- studium mit dem Thema „Öl und Ge- sellschaft – Risiko der Abhängigkeit“ auseinander. 6. Graduiertentagung der Fakultät für Kulturwissenschaften In Gruppenarbeit analysierten die Studierenden zunächst die aktuellen Im Rahmen der jährlichen Graduiertentagung informieren Promovenden der Entwicklungen auf dem Ölmarkt aus Fakultät für Kulturwissenschaften mit einem fünfzehnminütigen Vortrag über Sicht verschiedener Interessensgrup- ihr Forschungsprojekt und tauschen sich fachübergreifend über ihre Disser- pen. Auf Grundlage dieser Bestands- tation aus. aufnahme setzten sie sich an- schließend mit einem Krisenszenario Wann: 27. bis 28. Juni 2013 auseinander. Der Abschluss des Stu- dienmoduls fand in der Bertelsmann- Wo: Jenny-Aloni-Haus Zentrale in Gütersloh statt. Hier hat- ten die Studierenden Gelegenheit, die Infos unter: https://kw.uni-paderborn.de/graduiertenforum-kw von ihnen in Gruppen erarbeiteten Er- gebnisse wissenschaftlich fundiert vor Fachpublikum zu präsentieren. Abgerundet wurde das Programm

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42 Kurz berichtet Foto: TEAM GmbH Partner für IT V. l. stehend: Monika Walter, Dr. Perdita Löhr, Heike Käferle (TEAM GmbH Partner für IT), Christof Gockel (Universität Paderborn), Sonja Höwelkröger, Robert Weinreich, Anna Belker, Henrika Sandmann (alles Studierende im Modul Betriebliche Bildung), Andreas Beckmann (TEAM GmbH Partner für IT), Anna Podlich (Studierende im Modul Betriebliche Bildung); v. l. sitzend: Thomas Buchholz (Universität Paderborn), Robert Hesse, Julian Janz, Eugenia Fink, Madeleine Hoffmann (alles Studierende im Modul Betriebliche Bildung).

Theorie-Praxis-Transfer: ihrer Praxistauglichkeit diskutiert. den hoben hervor, dass sie durch die Studierende erarbeiteten Lösungen Heike Käferle, die Geschäftsführerin intensive Beschäftigung mit verschie- für Probleme der Praxis des Unternehmens, zeigte sich beein- denen Praxisproblemen ein sehr inter- druckt von den Ergebnissen und essantes Modul erleben durften. Ge- Im Wintersemester 2012/2013 ent- Handlungsempfehlungen der Studie- rade die Verknüpfung von theoreti- wickelten Studierende im Rahmen renden: „Die Studierenden haben es schen mit praktischen Elementen ha- des Bachelormoduls „Betriebliche geschafft, selbstständig Lösungen zu be ihrer Ansicht nach zu einem deut- Bildung“ des Lehrstuhls Wirt- erarbeiten, die in der Praxis gut nutz- lich vertieften und nachhaltigeren Ler- schaftspädagogik II für das Unter- bar sind. Ich bin von der Qualität der nen geführt. nehmen TEAM GmbH Partner für IT Arbeiten positiv überrascht.“ Prof. Dr. Marc Beutner, der die Studie- innovative Lösungsansätze zur Wei- Die Kooperation der Universität Pa- renden zusammen mit Thomas Buch- terentwicklung der Unternehmens- derborn mit dem Unternehmen TEAM holz und Christof Gockel wissen- bereiche „Wissensmanagement“ GmbH Partner für IT gewährte den schaftlich und organisatorisch unter- und „Berufliche Erstausbildung“. Studierenden interessante und auf- stützte, erklärte: „Ich freue mich sehr, schlussreiche Einblicke in die berufli- dass es unseren Studierenden gelun- TEAM GmbH Partner für IT ist auf die che Praxis und mögliche künftige be- gen ist, Lösungen für Probleme der Konzeption und Realisierung moder- rufliche Arbeitsfelder. Die Studieren- Praxis zu erarbeiten und dabei den ner IT-Lösungen auf Basis von Stan- den äußerten sich sehr positiv zu dem theoretischen Hintergrund einfließen dardsoftware oder als Individualent- im Modul „Betriebliche Bildung“ voll- zu lassen. Auf solche Gruppen von wicklung etwa für die Bereiche Intra- zogenen Theorie-Praxis-Transfer und Studierenden kann man nur stolz logistik, Business Intelligence, Nah- den dabei gewonnenen vielfältigen sein.“ rungsmittelindustrie sowie Rückver- Erfahrungen. Am Ende der Abschluss - folgbarkeit spezialisiert. veranstaltung in den Geschäftsräu- Die von den Studierenden ausgear- men der TEAM GmbH Partner für IT Kontakt beiteten Konzepte mit konkreten bedankten sich die Studierenden bei Prof. Dr. Marc Beutner Handlungsempfehlungen wurden den der Geschäftsführerin Heike Käferle Department Wirtschaftspädagogik Verantwortlichen des Unternehmens für die Möglichkeit, über das Koope- 05251 60-2367 TEAM GmbH Partner für IT zum Ab- rationsprojekt interessante und ver- [email protected] schluss des Kooperationsprojektes tiefte Einblicke in die betriebliche Pra- http://wiwi.upb.de/department5/ vorgestellt und mit diesen hinsichtlich xis erhalten zu haben. Die Studieren- ls-beutner

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43 Kurz berichtet Foto: Universität Paderborn Ehemalige der Wirtschaftswissenschaften trafen sich am letzten Oktoberwochenende in der Uni Paderborn.

Viele Studiengänge – ein Netzwerk: schen der Fakultät für Wirtschaftswis- und auch am Folgetag die Uni am Ehemaligentreffen fördert die senschaften und Unternehmen der „Tag der offenen Tür“ zu besuchen. Verbindung zur Universität Region in Kooperation mit der Indus - Dem Dekan der Fakultät für Wirt- trie- und Handelskammer (IHK) Ost- schaftswissenschaften, Prof. Dr. Mar- Das 40-jährige Jubiläum der Univer- westfalen zu Bielefeld, Zweigstelle tin Schneider, der auch den Vorsitz sität hat die Fakultät für Wirtschafts- Paderborn + Höxter, fördert. Vom der fakultätseigenen Alumni-Vereini- wissenschaften zum Anlass genom- DS&OR Lab im Department Wirt- gung „Paderborner Hochschulkreis men, ihre Ehemaligen zu einem Tref- schaftsinformatik stellte Prof. Dr. Lee- e. V.“ (PHK) innehat, liegt es am Her- fen in die Universität am letzten Ok- na Suhl Dienstleistungen zur Optimie- zen, die Verbindungen zu den ehema- toberwochenende 2012 einzuladen. rung vor – beispielsweise von Ge- ligen Studierenden weiter auszubau- Bei der Organisation dieses Events schäftsprozessen oder des Ressour- en: „Die diesjährige Veranstaltung brachten sich zahlreiche Studieren- ceneinsatzes. Diese Optimierungs- war der Auftakt für ein regelmäßig de mit hohem Engagement ein. dienste werden zukünftig insbeson- stattfindendes WIWI-Ehemaligentref- dere auch für kleine und mittelständi- fen. Von vielen Ehemaligen haben wir Sie nutzten die Gelegenheit, mit Ehe- sche Unternehmen vielfältig nutzbar jedoch keine Kontaktdaten. Deshalb maligen ins Gespräch zu kommen, sein. Aus den Spin-offs des Lehrstuhls freuen wir uns ganz besonders, wenn und verdeutlichten den Ehemaligen verdeutlichten Vertreter der Unter- Ehemalige wieder den Kontakt zu ih- anschaulich bei einer Campus- nehmen myconsult GmbH und ORCO- rer alten Uni aufnehmen.“ Dieses kön- Führung, dass die Universität auch NOMY GmbH den Einsatz und Nutzen nen sie gerne unter der Telefonnum- baulich weiter wächst. Die Ehemali- von Optimierungsdiensten an konkre- mer des Dekanats (05251 60-2108) gen zeigten sich beeindruckt von den ten Beispielen aus der Praxis. oder der PHK-Mailadresse (phk@cam- Gebäuden, die in den vergangenen Im Anschluss hatten die Teilnehmen- pus.upb.de) tun. Im Internet ist der Jahren entstanden sind und noch ent- den noch ausreichend Zeit, sowohl Paderborner Hochschulkreis unter stehen und dem Campus bereits heu- untereinander als auch mit Studieren- www.phk-ev.de zu finden. te ein neues Gesicht geben. den und dem wissenschaftlichen Per- Zum anschließenden Vortrag „Mit Op- sonal ins Gespräch zu kommen. Eini- Kontakt: timierungsdiensten nachhaltig Ge- ge nutzten die Gelegenheit, das ganze Prof. Dr. Martin Schneider schäftserfolg sichern“ hatte das Fo- Wochenende in ihrer alten Univer- Department Management rum „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ sitätsstadt Paderborn zu verbringen 05251 60-2929 eingeladen, das den Austausch zwi- [email protected]

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44 Kurz berichtet

Schwedisch-Kenntnisse erstmals zertifiziert

Im Herbst 2012 war es soweit: Den ersten Swedex-Prüflingen des Zen- trums für Sprachlehre wurden ihre Swedex-Zertifikate überreicht. Swe- dex ist ein international anerkanntes Schwedischzertifikat.

Vier Kandidaten absolvierten die Swe- dex-Prüfung auf den Niveaus A2 und B1 (Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens). Christoph Vitt, einer der Prüflinge, hat Schwedisch gelernt, weil er das Land Schweden sehr mag und gerne mit den Schweden spricht. Er möchte

auch gern in Schweden arbeiten: „Ich Foto: Kleibold habe in der Zeitung gelesen, dass Die stolzen Zertifikatserwerber Christian Koop (2. v. l.) und Christoph Vitt (3. v. l.) werden umrahmt man die Swedex-Prüfung an der Uni- von Dr. Sigrid Behrent, Geschäftsführerin des ZfS (links), und Lena Berglind, Schwedischdozentin versität Paderborn ablegen kann und und Prüferin. dachte sofort: mitmachen! Nur wer ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: die Swedex-Prüfung aufmerksam ge- die Sprache versteht, versteht das „Ich finde, dass mein Schwedisch- macht und ich wollte gerne meinen Land und die Leute!“ Kurs an der Uni Paderborn mich sehr Kenntnisstand nachweisen können Auch der Student Christian Koop hat gut auf die Swedex-Prüfung vorberei- für eine eventuelle Arbeit oder ein die Swedex-Prüfung bestanden und tet hat. Meine Dozentin hat mich auf Praktikum in Schweden.“

Analyse eines Paderborner der Bewertung der Hartz-Reformen Wirtschaftswissenschaftlers belebt auf die Evaluationsstudie. Anders als Debatte über die Bewertung der in der FAZ-Sonntagsausgabe ver- Hartz-Reformen merkt, war Professor Fahr allerdings zum Zeitpunkt des Erscheinens der Passend zum 10-Jahres-Jubiläum der Studie bereits Mitglied der Fakultät Hartz-Reformen ist die Forschungs- für Wirtschaftswissenschaften an der arbeit von Prof. Dr. René Fahr von der Universität Paderborn. Der Artikel ist Fakultät für Wirtschaftswissenschaf- im Volltext im Wirtschaftsblog „Fazit“ ten der Universität Paderborn Thema der FAZ verfügbar: http://blogs.faz. Foto: Universität Paderborn geworden. Prof. Dr. René Fahr vom Lehrstuhl für Betriebs- net/fazit/2013/03/15/der-hartz-er- wirtschaftslehre, insbesondere Corporate Go- folg-1190/ In dem 2009 in der German Economic vernance. Die Evaluationsstudie „Did the Hartz Review erschienenen und zusammen Reforms Speed-Up the Matching Pro- mit Uwe Sunde verfassten Beitrag dieser Arbeitsmarktreform auf Ebene cess? A Macro-Evaluation Using Empi- wurde die Veränderung der Arbeits- der aggregierten Daten ausgeschlos- rical Matching Functions“ ist online marktströme durch die Hartz-Refor- sen. Bei der Analyse handelt es sich abrufbar unter: men I–III evaluiert und insgesamt ein um die einzige, die Arbeitsmarktströ- http://onlinelibrary.wiley.com/doi/1 positiver Effekt der Hartz-Reformen me und damit nicht den Erfolg einzel- 0.1111/j.1468-0475.2008.00457.x/ab- festgestellt. Die Untersuchung hat da- ner Maßnahmen untersuchte. Zudem stract bei bewusst das umstrittene Hartz-IV- ist dies die einzige Evaluation der Paket der Hartz-Reformen unbeachtet Hartz-Reformen, die nicht im Auftrag gelassen. Diese letzte Reform hat im der Bundesagentur für Arbeit erfolg- Kontakt: Gegensatz zu den vorherigen die Defi- te. Prof. Dr. René Fahr nition der Arbeitslosigkeit in der Ar- So verwies der „Sonntagsökonom“ Department Management beitsmarktstatistik geändert und da- der Frankfurter Allgemeinen Sonn- 05251 60-3692 mit eine Analyse der Erfolgswirkung tagszeitung vom 10. März 2013 bei [email protected]

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45 Kurz berichtet Foto: Wilschewski Philipp Hodges, Annika Stellhorn, Moderator Elton, Johannes Pauly und Mathias Strothmann (v. l.) im Münchener Studio.

Event-Physiker erklären, „Licht-An“- und „Licht-Aus“-Signal- im Laderaum des Flugzeugs mit flog. wie Fernsehen funktioniert ketten erzeugt und gezeigt, wie man Auf die Frage der freundlichen Mitar- damit Bild und Ton übertragen kann“, beiterin der Gepäckabfertigung, die „Ich glotz TV“ war das Thema der beschreibt Johannes Pauly: „Jede Far- die zugeschraubte Transportschatulle Kinderwissenssendung „1, 2 oder 3“ be wird mit einer eigenen Blink-Folge mit dem Röntgengerät durchleuchte- des ZDF, in der die Paderborner kodiert. Wir haben deswegen vier te, was das denn sei, antworteten die Event-Physiker zum dritten Mal auf Kämme mit unterschiedlich vielen Zin- Studierenden: „Wir sind Naturfor- der Fernsehbühne standen. Elton ken verwendet. Zur Veranschauli- scher von der Uni Paderborn und wol- und die blaue Robbe Piet Flosse chung verwendeten wir ein extrem len die Schnurrhaare einer Robbe stellten den jungen Kandidaten aus grobes Bild von Piet, das aus nur 64 kämmen.“ Deutschland, Österreich und der Bildpunkten in den Farben Rot, Blau, Schweiz spannende Fragen zum The- Weiß und Schwarz bestand.“ ma Fernsehen. Event-Physiker Jo- Zur Fernsehübertragung gehört aber hannes Pauly erklärte, wie eigentlich auch Ton. Den erzeugte Johannes beim Fernsehen Bild und Ton über- Pauly ebenfalls mit dem Kamm. Das tragen werden, also wie das Gesche- Kamm-Musizieren faszinierte Modera- hen im Studio auf den Bildschirm zu tor Elton so sehr, dass er es selbst Hause gelangt. einmal ausprobieren wollte. Für die- sen Fall hatten die Event-Physiker ei- Die Sendung wurde kurz vor den Uni- nen ein Meter langen „Anfänger- Jubiläumswochen im Oktober 2012 kamm“ vorbereitet, den Maskottchen aufgezeichnet. Dazu reisten die vier Piet auf die Bühne brachte. Um den Physik-Studierenden Annika Stell- handgefertigten Holzkamm gemein- horn, Johannes Pauly, Philipp Hodges sam mit den Event-Physikern nach und Mathias Strothmann gemeinsam München zu transportieren, war extra nach München. „Wir haben mit einem eine große „Kammschatulle“ angefer- Laser und einem normalen Kamm tigt worden, in der das Unikat sicher Heike Probst

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46 Kurz berichtet Foto: Feldhaus Die Studierenden begaben sich auf die Spuren von Friedrich II.

Auf den Spuren des Alten Fritz deutlich, wie oft man dem Herrscher stellten die Studenten die Ausmaße noch heutzutage begegnet. Beson- der beiden Bauwerke einander ge- Am Ende der letzten Vorlesungswo- ders das antikisierende Forum Frideri- genüber. Dabei wurde deutlich, dass che unternahmen zwölf Teilnehme- cianum am Bebelplatz bot einen Ein- das zu Repräsentationszwecken die - rinnen und Teilnehmer des Seminars druck davon, wie imposant sich der nende Gästehaus „Neues Palais“ die „Friedrich II.“ mit ihrem Dozenten König inszenierte. Dimensionen der eigentlichen Wohn- Ramon Voges eine Exkursion nach Das nächste Ziel war am darauffol- und Sommerresidenz Sanssouci bei Berlin und Potsdam. genden Morgen das Neue Palais in weitem übertrifft. Potsdam, wo die Exkursionsteilneh- Bereits am selben Abend ging es für Erste Station war das Deutsche Histo- mer die Ausstellung „Friederisiko“ er- die Studenten wieder zurück in die rische Museum (DHM) in Berlin. In ei- kundeten. Anders als die Berliner Heimat. Die Exkursion ergänzte das nem Kuratorengespräch mit Dr. Tho- Ausstellung, in der es um Friedrichs Seminar „Friedrich II.“ auf gelungene mas Weißbrich konnten die Studen- Nachleben ging, behandelte man hier Weise, da die zuvor theoretisch be- ten einen Blick hinter die Kulissen der die unterschiedlichen Facetten seiner sprochenen Sachverhalte vor Ort er- Ausstellung „Friedrich der Große – Persönlichkeit. In jedem Themenraum lebt werden konnten. verehrt, verklärt, verdammt!“ werfen. sammelte sich der Kurs, um das Gese- Der Kurator berichtete von den Vorbe- hene Revue passieren zu lassen und Anna Feldhaus und Rieke Becker reitungen und erläuterte das Konzept über die Exponate zu diskutieren. der Ausstellung. Nachdem die einzel- Nach einem fünfstündigen Aufenthalt nen Exponate in Augenschein genom- in der Ausstellung ging es durch den men wurden, ging es um einen kriti- Park zu Fuß zum Schloss Sanssouci. schen Vergleich der Ausstellungskon- Am Grab Friedrichs II., an dem noch Kontakt: zeption und ihrer Umsetzung. heute Blumen niedergelegt werden, Ramon Voges Die anschließende Stadtführung vor- debattierten die Kursteilnehmer über Historisches Institut bei an den monumentalen Wirkungs- die ungebrochene Faszination, die 05251 60-5526 stätten Friedrichs des Großen machte von seiner Person ausgeht. Vor Ort [email protected]

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47 Kurz berichtet Foto: Kaup Prof. Dr. Rüdiger Kabst, Universität Paderborn, Hartmut Pausewang, Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW, Wolfgang Mar- quardt, OstWestfalenLippe GmbH, Rolf Merchel, Gewerbe- und Innovationszentrum Lippe-Detmold GILDE GmbH, und Prof. Dr. Reinhard Merk, Fach- hochschule des Mittelstands (Bielefeld). EXIST-Gründerstipendium gibt Neben Erfahrungen aus der Projektar- und Innovationszentrum Lippe-Det- Selbstständigen Rückenwind beit präsentierten sich vier Existenz- mold GILDE und Prof. Dr. Reinhard gründer, die über ihre ersten Schritte Merk, Fachhochschule des Mittel- Zum Ende der Projektlaufzeit trafen als Unternehmer berichteten. „Hätten stands, wurde betont, dass die be- über 60 Akteure aus dem Gründungs- wir nicht das EXIST-Gründerstipendi- reits vorhandene Kooperationskultur geschehen der Region Ostwestfalen- um gehabt, hätten wir den Schritt in im Gründungsgeschehen vorangetrie- Lippe im Konferenzzentrum des die Selbstständigkeit mit unserer Idee ben und weitere Synergien genutzt Technologieparks Paderborn im Rah- nicht gewagt“, erläutert Sebastian werden müssen. Unabhängig davon men einer Transferveranstaltung zu- Ringel, Mitbegründer der maxcluster wird die Intensivierung in der Zusam- sammen. GmbH mit Sitz im Technologiepark menarbeit aller Akteure, seien es und ergänzt: „Jetzt läuft es gut. Wir Hochschulen, Kammern, Technologie- Ausrichter waren die drei Projekte werden uns bis zum Jahresende von zentren, Wirtschaftsförderungen und BuildING Existences (GILDE GmbH, derzeit acht auf zwölf Mitarbeiter ver- weitere Einrichtungen, dazu beitra- Hochschule OWL, Wirtschaftsförde- größern. Dafür suchen wir dringend gen, das technologie- und wissensba- rung Höxter), Perspektive Campus- hoch qualifizierte Leute für unsere sierte Gründungspotenzial in Ost- Start (Universität und Fachhochschu- Webentwicklung, die schwer zu fin- westfalen-Lippe auch künftig nach- le Bielefeld) und open entrepreneur- den sind.“ Die weiterführende Betreu- haltig zu erschließen. lab Paderborn (Fachhochschule des ung durch das open entrepreneur-lab Mittelstands, TechnologieParkPader- hat dem Gründungsteam hilfreiche born GmbH, Technologietransferstel- Unternehmer-Kompetenzen vermit- le der Universität Paderborn - UniCon- telt, wodurch Fehltritte vermieden sult, Wirtschaftsförderung Pader- werden konnten. born), die sich im Jahr 2009 erfolg- In der anschließenden Podiumsdis- Kontakt: reich im EFRE-Wettbewerb „Grün- kussion mit Prof. Dr. Rüdiger Kabst, TechnologieParkPaderborn GmbH dung.NRW – Gesucht: Die besten Universität Paderborn, Hartmut Pau- Dipl.-Geograph Jürgen Geisler Ideen zur Förderung von technologie- sewang, Ministerium für Innovation, 05251 16090-18 und wissensbasierten Gründungen Wissenschaft und Forschung NRW, jgeisler@technologiepark- und Unternehmen“ durchgesetzt hat- Wolfgang Marquardt, OstWestfalen- paderborn.de ten. Lippe GmbH, Rolf Merchel, Gewerbe- www.technologiepark-paderborn.de

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48 Kurz berichtet Foto: Kitzerow Die Paderborner Doktorandinnen und Doktoranden beim Besuch der Europhotonics Spring School 2013 in Hohenwart.

Doktorandinnen und Doktoranden Unter den Dozenten war die Univer- Dr. Artur Zrenner vertreten. Die nächs - präsentierten sich vor internationa- sität Paderborn durch die Physiker te Veranstaltung dieser Art findet im lem Publikum Prof. Dr. Thomas Zentgraf und Prof. Frühjahr 2014 in Marseille statt.

Die Teilnehmer des Graduiertenkol- legs Mikro- und Nanostrukturen in „Paderborner historische Mitteilungen“ Nr. 25 erschienen Optoelektronik und Photonik hatten in diesem Frühjahr zum zweiten Die Neue Ausgabe der „Paderborner historischen Mitteilungen“ Nr. 25 ist Mal Gelegenheit, die Europhotonics vom Verein für Geschichte (VfG) an der Uni Paderborn herausgebracht wor- Spring School zu besuchen. den.

Diese Frühjahrsschulung, die gemein- Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der deutsch-französischen Freund- sam mit dem Karlsruher Institut für schaft (Elysée-Vertrag), hat Dieter Riesenberger einen Artikel über Annette Technologie und Universitäten in Bar- Kolb verfasst, die sich Zeit ihres Lebens um die deutsch-französische Freund- celona, Florenz und Marseille organi- schaft bemüht hat. siert wird, fand in diesem Jahr vom 8. bis zum 10. April in Hohenwart im Das Heft ist in allen Buchhandlungen erhältlich zum Preis von 7,80 Euro Schwarzwald statt. (ISSN: 1867-7924). Dort stellten die Doktorandinnen und Doktoranden ihre eigenen Arbeiten in Postern und Kurzvorträgen vor und wurden von internationalen Experten über die Grundlagen und neuesten Entwicklungen im Bereich der Photo- nik – von Theorien und grundlegen- den Konzepten über Methoden der Herstellung und Charakterisierung von Materialien und Bauelementen bis zu Anwendungen in Informations- technik und Medizin – unterrichtet.

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49 Kurz berichtet Foto: Peters Ein Besuch des Bundesarbeitsgerichts in war der Höhepunkt des Blockseminars.

Arbeitsrecht zum Anfassen punkt des Seminars war die Teilnah- ne qualifizierte Kooperation. Auch die me an der Sitzung des 9. Senats des Jakob-Kaiser Stiftung, in deren Stif- Im Winter 2012 besuchten die Teil- BAG. Dieses erließ die auch in der tungshaus das Seminar stattfand, nehmenden des Masterkurses Euro- Presse kontrovers diskutierte Grund- äußerte den Wunsch einer weiteren parecht/europäisches Arbeitsrecht satzentscheidung über Urlaubsan- Zusammenarbeit. mit Prof. Dr. Dieter Krimphove ein sprüche an Feiertagen bei Schichtar- Blockseminar zum Thema „Gleich- beit (Aktenzeichen: 9 AZR 430/11). Anita Kocsis, Fabian Failenschmid heit und Gleichbehandlung im Die Teilnehmer besuchten weiterhin Recht“. Das Seminar fand in Weimar die Bauhaus-Universität in Weimar. Kontakt: und Erfurt statt. Ebenso wie die Universität Paderborn Prof. Dr. jur. Dieter Krimphove setzt die Bauhaus-Universität einen Lehr- und Forschungsbereich Auf dem Programm stand unter ande- medien- und kommunikationswissen- Rechtswissenschaften rem ein Besuch des Bundesarbeitsge- schaftlichen Schwerpunkt. Diese Ge- 05251 60-3074 richts (BAG) und der IHK Erfurt. Höhe- meinsamkeit eröffnet Aussicht auf ei- [email protected]

Einführung in die Bibliotheks- Einführung in die Bibliotheksbenutzung für interessierte Mitarbeitende der benutzung für internationale Universität Studierende und Gäste Sie erhalten einen ausführlichen Einblick in den Aufbau der Bibliothek, er- Wir führen Sie durch die Biblio- fahren, wie Sie gewünschte Literatur schnell und ohne großen Aufwand fin- thek, stellen Ihnen den Katalog den, welche Informationen Sie direkt von Ihrem Arbeitsplatz aus abrufen vor und geben Ihnen alle Infor- können und wer Ihre Ansprechpartner bei Fragen und Problemen sind. mationen rund um die Ausleihe. Bei Interesse an einer Führung Bei Interesse an einer Einführung wenden Sie sich bitte an das Informations- (gern auch in englischer Spra- zentrum, 05251 60-2017 oder [email protected] che) wenden Sie sich bitte an die zuständige Referentin, Julia Weidner, Raum BI 1.109, 05251 60-2025.

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PINGO 2 startet mit vielen Verbesserungen

Im Januar 2013 wurde die neue Versi- on des an der Universität Paderborn entwickelten Live-Feedback- Sys - tems „PINGO“ freigegeben. Die Nut- zer von bereits mehr als 120 nationa- len und internationalen Hochschulen profitieren unter anderem von der Möglichkeit, Fragenkataloge im Sys- tem zu hinterlegen.

Diese können außerdem mit allen an- deren Nutzern des Systems geteilt werden. PINGO wird Hochschulen weltweit als eine Antwort auf steigen- de Studierendenzahlen zur Verbesse- rung der Lehre kostenlos angeboten. PINGO steht für „Peer Instruction for very large groups“ und dient in der Lehre zur Aktivierung von Studieren- den insbesondere in großen Lehrver- anstaltungen. So wie Günther Jauch bei der Quizsen- dung „Wer wird Millionär“ die Zu- schauer im Studio über den Publi- kumsjoker in das Quiz einbezieht, können Dozenten mit PINGO ihre Stu- dierenden aus der traditionell eher PINGO verbessert die Lehre – Über ihre Smartphones, Tablets oder Laptops können Studierende passiven Rolle herausholen und aktiv während der Vorlesung vom Dozenten gestellte Fragen beantworten. an der Vorlesung beteiligen. Die Stu- dierenden können während der Vorle- PINGO wird bereits seit Oktober 2012 bietet die neue Version auch eine vir- sung vom Dozenten gestellte Fragen in einer deutschen und einer engli- tuelle Tour zum Kennenlernen des über ihre Smartphones, Tablets oder schen Version zur Verfügung gestellt. Systems. Laptops beantworten. Der schnelle Anstieg der Nutzerzahlen PINGO wird zudem im Laufe des Jah- hat dabei alle Erwartungen übertrof- res 2013 auch als Open Source bereit- fen. „Es freut uns sehr, dass wir offen- gestellt, um gemeinsam mit interes- bar genau zum richtigen Zeitpunkt mit sierten Entwicklern an der Verbesse- unserem Angebot in den Markt ka- rung von PINGO arbeiten zu können. men. Mit den neu angebotenen Funk- Das Projektteam um die Professoren tionalitäten haben wir die Anregun- Dennis Kundisch (Wirtschaftsinforma- gen der Nutzer aufgegriffen. Daher tik), Marc Beutner (Wirtschaftspäda - bin ich davon überzeugt, dass die gogik), Johannes Magenheim (Didak- neue PINGO-Version sehr positiv auf- tik der Informatik) und Gregor Fels genommen und die Zahl der Nutzer in (Organische Chemie) erhielt für PIN- den nächsten Wochen weiter stark zu- GO den Förderpreis für Innovation nehmen wird“, sagt Projektleiter Prof. und Qualität in der Lehre der Univer- Dr. Dennis Kundisch vom Lehrstuhl sität Paderborn. für Wirtschaftsinformatik, Information Management & E-Finance. Kontakt: Die Vorbereitung von Lehrveranstal- Prof. Dr. Dennis Kundisch tungen wird durch das Anlegen von Department Wirtschaftsinformatik Fragenkatalogen sowie die Wieder- 05251 60-5533 verwendung von Fragen in der neuen [email protected] Version erheblich vereinfacht. Zudem http://upb.de/pingo

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51 Kurz berichtet Foto: Universität Paderborn Ina Penner (3. v. l.) und Daniel Neumann (2. v. l.) trafen in Gent im Rahmen des Kick-off-Meetings zum Multinational Undergraduate Team Work ihre Teammitglieder aus dem Ausland. Paderborner Studierende jektarbeit mit Studierenden verschie- beiter Henry Wolf sowie durch die stu- unterstützen multinationales Projekt denster Studienrichtungen von eu- dentische Mitarbeiterin Eva Alexandra ropäischen und außereuropäischen Schmitz betreut. An der erst kürzlich durch den „Pe- Hochschulen innerhalb von drei Mo- dagogical Innovation in Distance naten organisiert. Das MUTW 2013 Education Contest“ ausgezeichneten vereint Studierende aus Belgien, Por- EU-Initiative ist nun erstmals die tugal, Österreich, Deutschland und Universität Paderborn beteiligt. Das Russland. Kick-off-Meeting des diesjährigen Auf das Kick-off-Treffen in Gent, bei „Multinational Undergraduate Team dem sich alle Studierenden kennen- Work“ (MUTW) fand vom 21. bis zum lernen und Ziele und Aufgaben ab- 22. Februar 2013 im belgischen Gent stimmen konnten, folgt eine Arbeits- statt. phase an der jeweiligen Heimatuni- versität. Die abschließende Präsenta- Für die Teilnahme wurden in einer tion der Studierenden wird in Portu- Vorrunde zwei Masterstudierende der gal am Polythenic Institut of Porto Fakultät für Wirtschaftswissenschaf- stattfinden. ten ausgewählt: Ina Penner aus dem Von der Universität Paderborn bringt Studiengang Management Informati- sich der Lehrstuhl Decision Support & on Systems und Daniel Neumann aus Operations Lab (DS&OR Lab) des De- dem Studiengang Wirtschaftsinfor- partments Wirtschaftsinformatik seit matik unterstützen hierbei ein Projekt diesem Jahr aktiv beim Multinational Kontakt: zum Thema „Stop Motion Online“ mit Undergraduate Team Work ein. In der Henry Wolf ihrer Expertise im Bereich IT-Pro- Vor- und Nachbereitung werden die DS&OR Lab jektmanagement. beiden Studierenden der Universität 05251 60-2391 Im Rahmen des MUTW wird jährlich Paderborn hierbei vom DS&OR Lab [email protected] eine Veranstaltung in Form einer Pro- durch den Wissenschaftlichen Mitar- http://dsor.de

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52 Kurz berichtet Foto: Krawinkel Der neue PC²-Becher ist ein echtes Kunstwerk. Darüber freuen sich (v. l.): Anika Schediwy, Ramona Wiesner, Anell Bernard, Bernard Bauer, Christoph Kreutzmann, Prof. Dr. Holger Karl und Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender. Design-A-Mug: Wettbewerb bringt In einem spannenden Wettbewerbsfi- zweiten Platz erhielt Christoph Kreutz- Kunst und Informatik zusammen nale setzte sich der Entwurf von Anell mann 300 Euro. Bernard durch. Beeindruckt war auch Rechtzeitig zur Inbetriebnahme des Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender: „In be- Informationen zum PC²: neuen Hochleistungsrechners im PC² sonderer Weise verbindet das Design Das PC² ist eine zentrale wissen- sollte es endlich wieder einen neuen in seiner reduzierten Formensprache schaftliche Einrichtung der Universität Becher geben. Was den Informati- naturwissenschaftliche Präzision und Paderborn. Es stellt Hochleistungs- kern nicht so liegt, sollte im Institut künstlerische Linienführung – was rechnen als Dienstleistung für die für Kunst der Universität Paderborn durchaus auch den verschiedenen Nutzer der Universität zur Verfügung doch leicht fallen. So war im PC² die fachlichen Ebenen unserer Universität und ist als Forschungsinstitut auf den Idee für den Wettbewerb "Design-A- entspricht.“ Gebieten Hochleistungsrechnen, ver- Mug" geboren. Anell Bernard besuchte das PC², foto- teiltes und paralleles Rechnen tätig. grafierte und erforschte das Gebäude. Schnell war der Kontakt zu Prof. Dr. „Ich überlegte, wie ich die Tätigkeits- Kontakt: Jutta Ströter-Bender, Fachsprecherin felder mit der Architektur vereinen Bernard Bauer des Instituts für Kunst, Musik, Textil kann“, so Bernard. Ihre prägnante Ar- PC² an der Universität Paderborn, herge- chitekturzeichnung spiegelt das Ab- 05251 60-1737 stellt. Bernard Bauer (PC²) und Anika strakte des parallelen Rechnens wi- [email protected] Schediwy (Kunst) übernahmen die Or- der. Ihr Entwurf verbindet die bildneri- www.pc2.de ganisation des Wettbewerbs, der den sche Ebene mit den Logos von Univer- Kunststudierenden die Gelegenheit sität und PC² sowie der Internetadres- zur Darstellung ihres fachspezifischen se. Könnens im praktischen Anwen- Auch der zweitplatzierte Beitrag von dungsfall gab. Christoph Kreutzmann konnte bei der Die Bildung der fachkundigen Jury fiel Jury punkten und beeindruckte durch leicht. Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender die frontalperspektivische Ansicht in und Dr. Rudolf Preuss sollten für die Hell-Dunkel-Kontrasten sowie die In- Kunst votieren, Prof. Dr. Holger Karl tegration des Schriftzuges am O-Ge- und Bernard Bauer für das PC². Ramo- bäude, wodurch er die zukunftsfokus- na Wiesner, Leiterin Hochschulmarke- sierte Richtung und Bedeutung des ting und Universitätszeitschrift, kom- Forschungsinstituts PC² hervorhebt. plettierte als Fachfrau die Jury. Mit ihrem 1. Platz sicherte sich Anell Foto: Nitsche Bernard 600 Euro Preisgeld. Für den Der Becherturm.

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Weltweit erste ultraflache bipolare Meta-Linse entwickelt

Prof. Dr. Thomas Zentgraf, Leiter der Arbeitsgruppe „Ultraschnelle Nano- photonik“ am Department Physik, und Prof. Dr. Shuang Zhang, Leiter des Teams an der Universität Bir- mingham, haben gemeinsam die weltweit erste ultraflache Linse für sichtbares Licht entwickelt. Im Ge- gensatz zu herkömmlichen geschlif- fenen Glaslinsen ist die neue Linse flach und extrem dünn. Sie ist nur 20 bis 30 nm dick, also 0,00002 bis 0,00003 mm. Ein menschliches Haar ist etwa 2 000 Mal dicker.

Sie besteht aus einem neuartigen Me- Fotos: Department Physik tamaterial, einer Kombination aus Doktorand Holger Mühlenbernd (links) und Prof. Dr. Thomas Zentgraf im Reinraum des Optoelek- Glas und Gold. Auf einem Glasträger tronik-Gebäudes. werden mittels Elektronenstrahllitho- grafie 100 bis 200 nm lange Goldstäb- dern des Schwingungszustandes des ein spezielles Lichtstrahlprofil erzeu- chen erzeugt. Je nachdem, wie diese Lichts verändert werden und ist nicht gen, mit dem Objekte quasi „gefan- Stäbchen ausgerichtet sind, beein- wie bei einer klassischen Linse fest gen“ und festgehalten werden kön- flussen sie das auftreffende Licht wie vorgegeben. nen. Und für zukünftige Entwicklun- kleine Antennen lokal unterschied- Die Meta-Linse kann in Bauteilen für gen eines Quantencomputers könnte lich. Damit kann der Effekt einer nor- die Photonik genutzt werden und er- die Linse die Funktionsweise der malen Streu- oder Sammellinse er- möglicht aufgrund ihrer flachen Form Transistoren übernehmen, wenn sie zielt werden. Trifft rechts zirkular po- eine sehr kompakte Bauweise, etwa quasi als „Licht-Schalter“ eingesetzt larisierendes Licht auf die Meta-Linse, bei integrierten optischen Schaltkrei- wird. wirkt sie fokussierend. Bei links zirku- sen oder bei der Strahlformung des Die Originalpublikation kann unter lar polarisierendem Licht wird der Lichts von Leuchtdioden. Weitere An- folgendem Link angesehen werden: Lichtstrahl gestreut, also defokus- wendungen sind in der Bio-Physik http://www.nature.com/ncomms/jou siert. Die Eigenschaft der Meta-Linse denkbar, beispielsweise für die so ge- rnal/v3/n11/full/ncomms2207.html (fokussierend oder defokussierend) nannte „optische Pinzette“. Bei die- kann somit durch einfaches Verän- ser Anwendung kann die Meta-Linse Heike Probst

Ein Blick durch das Rasterelektronenmikroskop zeigt die Struktur der ausgerichteten Goldstäbchen auf der Glasoberfläche.

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Neuer Hochleistungsrechner im PC² auf Platz 130 der Weltrangliste

Nach dem Umzug des Paderborn Center for Parallel Computing (PC²) in das neue Campus-Gebäude O ist nun auch der neue Hochleistungs- rechner im PC² der Universität Pa- derborn offiziell in Betrieb genom- men worden.

Das Rechnersystem mit dem Namen „OCuLUS“ nimmt aktuell Platz 130 un- ter den weltweit schnellsten Rechnern ein. Damit tritt das neue Rechnersys - tem die Nachfolge des „Arminius- Clusters“ an, der 2005 installiert und

2010 teilweise erneuert wurde. Foto: Kleibold Der Bund und das Land NRW tragen Bei der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Hochleistungsrechners im PC2 (v. r.): Prof. Dr. Niko- den Hauptteil der aktuellen Investiti- laus Risch (Präsident der Universität Paderborn), Dr. Oliver Hermann (Präsident Hochschule Ost- on über vier Millionen Euro. Neben westfalen-Lippe), Prof. Dr. Christian Schröder (Fachhochschule Bielefeld), Prof. Dr. Gregor Hohen- der Universität Paderborn beteiligen berg (Hochschule Hamm-Lippstadt) und Prof. Dr. Holger Karl (Vorstandsvorsitzender des Paderborn Center for Parallel Computing). sich auch die Partnerhochschulen Universität Bielefeld, die Hochschule nik können so, ohne den großen Auf- Das gute Miteinander der Partner- Hamm-Lippstadt, die Hochschule Ost- wand in einem Strömungskanal, opti- hochschulen wurde auch von Dr. Oli- westfalen-Lippe und die Fachhoch- mal durchgeführt werden. Prof. Dr. Ni- ver Hermann, Präsident der Hoch- schule Bielefeld an der Anschaffung kolaus Risch, Präsident der Univer- schule Ostwestfalen-Lippe, hervorge- des Rechnersystems. sität Paderborn, lobte die gemeinsa- hoben: „Die Hochschulen in OWL kön- Der neue Hochleistungsrechner wer- me und sehr erfolgreiche Kooperation nen nur gemeinsam stark und wettbe- de insbesondere in den Natur- und In- der Partnerhochschulen, die über- werbsfähig sein.“ genieurwissenschaften zur Simulati- haupt erst zu dieser Förderung ge- on von komplexen Prozessen genutzt, führt habe. Aus eins und eins könne Weitere Informationen: sagte Prof. Dr. Holger Karl, Vorstands- man auch mehr machen als zwei. Dies Kernkomponente ist ein Rechnersys - vorsitzender des Paderborn Center for sei bei diesem Projekt außerordent- tem der Firma ClusterVision beste- Parallel Computing. Auch Simulatio- lich gut gelungen. hend aus 614 Rechenknoten (10 000 nen im Bereich der Strömungsmecha- Intel-Xeon Prozessorkerne, 45 Tera- byte Hauptspeicher, 500 Terabyte paralleles Filesystem), wobei einige Knoten mit Beschleunigerkarten (NVI- DIA K20 und INTEL Xeon Phi) ausge- stattet sind. Angebunden wird das System an ein neu entstehendes cam- pusweites Speichersystem (Stora- ge4Research).

Patrick Kleibold

Das neue Rechnersystem trägt den Namen „OCuLUS”.

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Stellenanzeigen in Zeitungen sind Schneider: „Erst seit 2006 sind Stel- nach wie vor diskriminierend lenanzeigen, in denen zum Beispiel jemand „unter 40“ gesucht wird, nicht Eine aktuelle Studie der Universität erlaubt. Solche Anzeigen sind, wie die Paderborn weist jetzt nach, dass Studie zeigt, beinahe völlig ver- Stellenanzeigen in Zeitungen häufig schwunden. Hier haben die Arbeitge- nicht neutral formuliert werden. ber also reagiert.“ Warum sich geschlechtsdiskriminie- Prof. Dr. Martin Schneider von der Fa- rende Stellenanzeigen so hartnäckig kultät für Wirtschaftswissenschaften, hielten, könne die Studie nicht ab- unter dessen Leitung die Untersu- schließend klären. Offenbar bevor- chung durchgeführt wurde: „Die Stel- zugten Arbeitgeber weiterhin Männer lenanzeigen schrecken durch die auf bestimmten Stellen und Frauen Wortwahl bestimmte Bewerbergrup- auf anderen. Entsprechend gebe es pen, zum Beispiel Männer oder Älte- offensichtlich weiterhin typische Män- re, von einer Bewerbung ab. Durch ner- und typische Frauenberufe. Die das Allgemeine Gleichbehandlungs- gesetzlichen Regelungen wiederum gesetz im Jahr 2006 sollte sich dies ei- sähen zu geringe Sanktionen vor. Nur

gentlich ändern. Dass dies nur teil- Foto: Universität Paderborn veränderte gesellschaftliche Werte weise geschehen ist, zeigt unsere Prof. Dr. Martin Schneider hat eine neue Studie dürften daher eine wirkliche Ände- Studie, in der mehr als 300 Stellenan- vorgestellt. rung auch des Einstellungsverhaltens zeigen in Zeitungen untersucht wor- und der Stellenanzeigen nach sich den sind.“ Verabschiedung des Gesetzes erwar- ziehen. In der Studie wurden Stellenanzeigen tet worden sei. Allerdings habe das aus ausgewählten Samstagsausga- Gesetz wenig Änderungen gebracht, ben der Frankfurter Allgemeinen Zei- was diskriminierende Stellenanzeigen Kontakt: tung und der Neuen Westfälischen im Hinblick auf das Geschlecht ange- Prof. Dr. Martin Schneider Zeitung ausgewertet. Die Anzeigen he, da solche Formulierungen schon Department Management entstammten je zur Hälfte dem Jahr vor 2006 nicht rechtens gewesen sei- 05251 60-2929 2005 und dem Jahr 2010. en. Beim Alter sei dies anders, so [email protected] Im Jahr 2005 seien laut Studie 47 Pro- zent der Stellenanzeigen diskriminie- rend gewesen, 2010 nur noch 25 Pro- zent. Diskriminierende Formulierun- gen im Hinblick auf das Alter seien beinahe völlig verschwunden. Martin Literaturverwaltung und Wissensorganisation mit Citavi Schneider: „Diskriminierende Formu- lierungen im Hinblick auf das Ge- Die UB Paderborn bietet allen Studierenden und Mitarbeitenden der Uni- schlecht sind zwar seltener gewor- versität Paderborn die Möglichkeit, über eine Campus-Lizenz das Literatur- den, kommen aber immer noch über- verwaltungsprogramm Citavi zu nutzen. raschend häufig vor: Im Jahr 2005 wa- Citavi ist eine windowsbasierte Software zur Literaturverwaltung und Wis- ren 36 Prozent der Anzeigen diskrimi- sensorganisation. Das System unterstützt didaktisch kompetent sowohl nierend im Hinblick auf das Ge- die Literaturrecherche als auch die effektive Erschließung und Einbindung schlecht, im Jahr 2010 immer noch 23 der Rechercheergebnisse in wissenschaftliche Arbeiten. Prozent. Der Rückgang diskriminie- Wir liefern Ihnen Informationen zur Campus-Lizenz und geben eine Ein- render Formulierungen ist besonders führung in grundlegende Systemfunktionen. stark bei kleineren Unternehmen un- ter 250 Beschäftigten.“ Termine: Da von gesetzlicher Seite keine star- Donnerstag, 13.6.2013, 9:00 Uhr ken Sanktionen vorgesehen seien, Dienstag, 9.7.2013, 9:00 Uhr suchten Arbeitgeber oft weiterhin die „Sekretärin“ oder den „Geschäftsfüh- Dauer: ca. 90 Minuten rer“, selbst wenn dies nicht rechtens Treffpunkt: Besprechungsraum der Bibliothek, Ebene 5, BI 5.104 sei. Klagen von Konkurrenten auf Anmeldung: im Informationszentrum, 05251 60-2017 oder Schadensersatz seien zwar möglich, [email protected] kämen aber seltener vor, als das bei

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56 Kurz berichtet Foto: Höhland Die Teilnehmer der Abschlussveranstaltung der Winter School 2012.

Studierende drehen vielfältige Lösungen für die Problem- gedrehtes und geschnittenes Musik- Musikvideo für Schlagersängerin stellungen der Praxispartner erarbei- video zu einem neu erscheinenden tet. Durch die Teilnahme am Pro- Song der Schlagersängerin Mara Kay- Bei den Summer & Winter Schools gramm haben die Studierenden nicht ser. handelt es sich um ein Angebot des nur wichtige berufsrelevante Kompe- Der zweite Durchlauf begann im April Lehrstuhls für Betriebswirtschafts- tenzen erworben, sondern auch Kon- mit der Auftaktveranstaltung der lehre, insbesondere Marketing, und takte zu Studierenden anderer Studi- „Summer School“. Die wiederholte dem bei UniConsult angesiedelten engänge und Fachrichtungen sowie Mitwirkung von Kooperationspart- Career Service der Universität Pader- zu regionalen Unternehmen geknüpft. nern und Unternehmen bestätigt den born zum Erwerb berufsrelevanter Was im November 2012 mit einem Erfolg des ersten Durchgangs und das Schlüsselqualifikationen. Nach dem zweitägigen Workshop zu den Grund- Interesse an diesem Programm. erfolgreichen ersten Durchlauf der lagen des Projektmanagements be- Praxisprojekte für die Summer School „Winter School“ im Wintersemester gann, endete jetzt mit spannenden werden von Bertelsmann SE & Co. 2012/2013 geht das Programm im Präsentationen und überzeugenden KGaA, Advanteers GmbH, IFB Verlag Sommersemester 2013 in die zweite Ergebnissen. Deutsche Sprache GmbH und Phoenix Runde. Im Anschluss an die Begrüßung durch Contact GmbH & Co. KG angeboten. Prof. Dr. Andreas Eggert und die Pro- Im Rahmen der Winter School konn- jektleiterin Annika Friese präsentier- ten Studierende aus vier Praxispro- ten die Studierenden ihre Ergebnisse jekten und 36 Workshops wählen. Die vor Vertretern der teilnehmenden Un- Praxisprojekte wurden von den Unter- ternehmen. Die Ergebnisse umfassten Kontakt: nehmen Campus Consult Projektma- auch die Kreation einer Marke für eine Annika Friese nagement GmbH, Connext Communi- studentische Unternehmensberatung, UniConsult / Career Service cation GmbH, makaY Records und der ein Konzept zur Umsetzung eines Fir- 05251 60-2698 Pavone AG angeboten. men-Wikis, Marktuntersuchungen [email protected] oder In rund vier Monaten haben 16 Stu- und Vorschläge zur Gestaltung eines [email protected] dierende der Universität Paderborn Software-Produktes sowie ein selbst www.upb.de/career

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57 Kurz berichtet Fotos: Kompetenzzentrum Schreiben Gemeinsam schreiben und denken konnten die Teilnehmenden der zweiten Schreibtage.

Schreibtisch-Tausch sorgten „Schreibimpulse“ für den Dipl.-Päd. Stefanie Schäfer vom Kom- beflügelt das Schreiben kleinen Schubs, der das eigene petenzzentrum Schreiben. Schreiben wieder voran bringt. „Wir Die meisten Studierenden nutzten die Nach dem erfolgreichen Start 2012 führen mit den Studierenden Übun- Zeit und den Raum, um konzentriert veranstaltete das Kompetenzzen- gen durch, die ihre Kreativität anre- an ihren Projekten zu arbeiten. Und trum Schreiben jetzt die zweiten gen, die sie ins Schreiben hinein brin- dabei nicht allein am Schreibtisch zu Schreibtage unter dem bewährten gen und ihnen neue Wege zum sitzen, sondern sich zwischendurch Motto „Aufschreiben statt Aufschie- Schreiben erschließen“, erläutert mit anderen bei Kaffee und Knabbe- ben“. reien austauschen zu können, wurde als besonders hilfreich erlebt. Über 70 Studierende nutzten die Ge- „Mein Vorankommen zu reflektieren legenheit, in angenehmer Arbeitsat- und mit jemandem durchsprechen zu mosphäre ihre wissenschaftlichen können, Schreibblockaden aufzulö- Texte voranzutreiben, sich auszutau- sen und somit doch zu einem guten schen und an Kurzworkshops zu ver- Ergebnis zu kommen“, beschreibt ei- schiedenen Themen des akademi- ne Teilnehmende ihren persönlichen schen Schreibens teilzunehmen. Für Nutzen der Schreibtage. Fragen oder das Wiederfinden des ro- ten Fadens waren die studentischen Heike Probst Schreibberater und -innen Ansprech- partner. In den täglich wechselnden Work - shops beschäftigten sich die Studie- Kontakt: renden mit der Themeneingrenzung, Dipl.-Päd. Stefanie Schäfer dem systematischen Bearbeiten von Kompetenzzentrum Schreiben Texten oder der Findung und Struktu- 05251 60-2908 rierung von Ideen. Am Nachmittag [email protected]

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Ende einer Ära bei UniConsult: stellen der Universitäten Bielefeld, Prof. Bernd Seel verabschiedet Dortmund und Münster zusammen, um mit innovativen Maßnahmen eine Prof. Bernd Seel, langjähriger Leiter verwertungsorientierte Patentkultur der Transferstelle UniConsult, wurde in der Region zu unterstützen. Flan- jetzt im Rahmen einer Feier in den kiert wurden die vielfältigen Aktivitä- Ruhestand verabschiedet. Dabei ten durch Veröffentlichungen, die kann er auf eine erfolgreiche Karriere zum Erfahrungsaustausch im Techno- von 37 Jahren an der Universität Pa- Foto: Universität Paderborn logietransfer beigetragen haben. derborn zurückblicken. Prof. Bernd Seel An der Abschiedsfeier von Bernd Seel nahmen zahlreiche seiner Weggefähr- Nach seinem Studium der Wirt- born. Vor diesem Hintergrund konnte ten, derzeitige und ehemalige Mitar- schaftswissenschaften in Paderborn auch – gemeinsam mit weiteren Part- beiter, Wissenschaftler, Verwaltungs- war er von 1975 bis 1982 Wissen- nern in der Region – der startklar-Bu- angehörige, Fachkollegen und Freun- schaftlicher Mitarbeiter am For- sinessplanwettbewerb OstWestfalen- de teil. Im Namen der Hochschule schungszentrum für objektivierte Lippe initiiert werden. dankten Präsident Prof. Dr. Nikolaus Lehr- und Lernverfahren (FEoLL). 1982 Da Ausgründungen aus der Hoch- Risch und Kanzler Jürgen Plato Bernd übernahm er die Leitung des Bereichs schule oft weiterhin mit ihren einsti- Seel für die geleistete Arbeit. Gemein- Hochschulmarketing bis er 1990 Lei- gen Lehrstühlen kooperieren und same Erlebnisse und Anekdoten wur- ter von UniConsult wurde. Die Trans- dem Standort treu bleiben, profitiert den danach in Erinnerung gerufen, bis ferstelle, die als Stabsstelle des Uni- die Region langfristig von diesem En- der Abend stimmungsvoll ausklang. versitätskanzlers organisiert ist, wur- gagement. Die exzellente Arbeit der Allerdings wird sich Bernd Seel nicht de initiiert, um die Kooperation zwi- Transferstelle wird aber nicht nur re- gänzlich aus dem Arbeitsleben zu - schen der Universität und der Wirt- gional geschätzt, sondern auch auf rückziehen, sondern sich neuen Auf- schaft zu unterstützen und zu intensi- nationaler und internationaler Ebene gaben widmen. Da er 2011 zum Ho- vieren. Der Technologietransfer ent- anerkannt: 2010 wurde UniConsult als norarprofessor der Fachhochschule wickelte sich unter seiner Führung deutscher Gewinner des European des Mittelstandes in Bielefeld (FHM) außerordentlich erfolgreich. Enterprise Award 2010/2011, der für berufen wurde, wird er sein an der Das Leistungsportfolio der Abteilung die Förderung von Unternehmertum Universität Paderborn gesammeltes umfasst aktuell die Bereiche Transfer vergeben wird, ausgezeichnet. Knowhow an die Studierenden der & Innovation, Erfindungen & Patente, Die Projekt- und Netzwerkaktivitäten FHM weitergeben. Career-Service sowie Existenzgrün- beschränken sich aber nicht nur auf dungen. Insbesondere die Grün- den Existenzgründungsbereich. So ar- dungskultur vor Ort wurde maßgeb- beitet UniConsult im Rahmen des Lydia Ortkraß lich beeinflusst. Die Universität Pa- POWeR-Verbundes mit den Transfer- UniConsult derborn gehört in Nordrhein-Westfa- len zu den Hochschulen mit einer der höchsten Ausgründungsraten und wird als Schmiede für innovative Exis - tenzgründungen angesehen. Die dau- erhaften Kooperationen, die Bernd Seel aufgebaut hat, ermöglichten wichtige Maßnahmen, um diese Grün- dungsprozesse zu unterstützen. So führt UniConsult in Zusammenarbeit mit der TechnologieParkPaderborn GmbH seit mehreren Jahren die Vorle- sungsreihe SIGMA durch oder vertritt die Universität in verschiedenen Netz- werken wie der GründungsOffensive Paderborn, dem Arbeitskreis 1 für Hochschule & Wirtschaft der Initiative für Beschäftigung OWL e. V., dem Branchennetzwerk „InnoZent OWL Foto: UniConsult e. V.“ und dem Wirtschaftsförde- Prof. Dr. Nikolaus Risch (links) und Jürgen Plato (Mitte) verabschiedeten Prof. Bernd Seel nach 37 rungsnetzwerk des Kreises Pader- Jahren Zusammenarbeit und überreichten Abschiedsgeschenke.

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Neue Vortragsreihe „Wirtschaftswissenschaftliches Denken und Handeln“

Im Wintersemester 2012/2013 star- tete an der Fakultät für Wirtschafts- wissenschaften eine neue Vortrags- reihe, in der aktuelle Fragen aus Leh- re und Forschung aus den Teilberei- chen der Wirtschaftswissenschaften aufgenommen und diskutiert wer- den.

Studierende erhalten Einblicke in die aktuelle Forschung und Fragen der je- weiligen Fachbereiche und lernen die Professorinnen und Professoren der Lehr- und Forschungseinheiten der Wirtschaftswissenschaften noch bes- ser kennen. So referierte und disku- tierte im Januar Prof. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. Klaus Rosenthal beispielsweise Foto: Zoyke zur Frage „Zu welchem Nutzen stu- Prof. Dr. H.-Hugo Kremer (Studiendekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften; links), Prof. Dr. diert man BWL als Wissenschaft?“. Martin Schneider (Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften; Mitte) und Prof. Dr. Nikolaus Die Vortragsreihe wird im Sommerse- Risch (Präsident der Universität Paderborn) eröffneten am 5. Dezember 2012 die neue Vortragsrei- he „Wirtschaftswissenschaftliches Denken und Handeln”. mester 2013 fortgesetzt. Sie ist einge- bunden in das Projekt zur „Professio- der-Programm „Qualitätspakt Lehre“ Kontakt: nalisierung der Studieneingangspha- gefördert wird. Prof. Dr. H.-Hugo Kremer se“, das von Prof. Dr. H.-Hugo Kremer Das vollständige Programm ist im In- Fakultät für und Prof. Dr. Martin Schneider an der ternet unter http://wiwi.upb.de/vor- Wirtschaftswissenschaften Fakultät für Wirtschaftswissenschaf- tragsreihe verfügbar. Studiendekan ten geleitet wird. Gleichzeitig ist es Auch Studieninteressierte sowie de- 05251 60-3362 Bestandteil des Gesamtprojekts der ren Eltern und interessierte Lehrerin- [email protected] Universität Paderborn „Heterogenität nen und Lehrer sind herzlich zu den als Chance: Weichen stellen in ent- Vorträgen eingeladen. scheidenden Phasen des Student- Life-Cycles“, das durch das Bund-Län- Vorträge im Sommersemester 2013

05.06.2013 Prof. Dr. Burkhard Quo vadis, 16:00 Uhr Hehenkamp (Lehrstuhl homo oeconomice? Hörsaal O1 für Institutionenökonomik und Wirtschaftspolitik)

03.07.2013 Prof. Dr. Esther Winther Denken und 16:00 Uhr (Lehrstuhl für Wirtschafts- Handeln in Hörsaal O1 pädagogik) Geschäftsprozessen

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Forschungskooperation zielt auf torandenveranstaltungen sowie die einzigartiges Kompetenzzentrum im Ermöglichung der gegenseitigen Nut- deutschsprachigen Raum zung der vorhandenen Datenbanken und Infrastruktur. Auch in Zukunft sol- Mit dem Center for Accounting Rese- len gemeinsame Forschungsprojekte arch (CAR) an der Sozial- und Wirt- und damit hochkarätige Journal- schaftswissenschaftlichen Fakultät beiträge forciert werden. der Karl-Franzens-Universität Graz „Der geplante weitere Ausbau der in- kann nun dank einer neuen Koopera- haltlichen Vernetzung lässt die Ko- tionsvereinbarung im Winterseme- operation von CAR und CETAR zu ei- ster 2012/13 die langjährige For- nem einzigartigen Kompetenzzentrum schungskooperation mit dem Center dieses Forschungsbereichs im for Tax Research (CETAR) an der Fa- deutschsprachigen Raum werden“, so kultät für Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Caren Sureth, CETAR-Leiterin der Universität Paderborn zu Fragen und Inhaberin des Lehrstuhls für „Be-

der Steuerwirkungen und Unterneh- Foto: Universität Paderborn triebswirtschaftslehre, insbesondere mensrechnung fortgesetzt werden. Prof. Dr. Caren Sureth freut sich über die Ver- Betriebswirtschaftliche Steuerlehre“. längerung der Kooperation. Das CAR in Graz ist auf quantitative ökonomische Forschung im Bereich Mit der Kooperation soll insbesonde- Kontakt: „Accounting and Taxation“ speziali- re der wissenschaftliche Nachwuchs Prof. Dr. Caren Sureth siert und positioniert seine For- durch einen Know-how-Austausch ge- Department „Taxation, schungsergebnisse zur Unterneh- fördert werden. Dazu dienen auch der Accounting and Finance“ mensrechnung im internationalen beabsichtigte Austausch von Forsche- 05251 60-5311 Umfeld überaus erfolgreich. In eu- rinnen und Forschern, die Konzeption [email protected] ropäischen Rankings zu dieser Diszi- und Durchführung gemeinsamer Dok- www.cetar.org plin nimmt die Forschungseinheit dar- über hinaus immer wieder Spitzen- plätze ein. Über seine wissenschaftli- che Ausrichtung hinaus versteht sich Fachspezifische Rechercheworkshops das CAR auch als Kompetenzzentrum für Studierende für die Praxis und leistet wertvolle Sie schreiben eine Seminar- oder Abschlussarbeit? Sie haben Probleme bei Beiträge in der Standardsetzung in- der Suche nach wissenschaftlicher Literatur? Stellen Sie Ihre Fragen in unse- ternationaler Rechnungslegung und ren fachspezifischen Rechercheworkshops und erfahren Sie, welche Katalo- in der Regulierung. ge und Datenbanken für Ihr Thema relevant sind. Nach einem kurzen Einstieg Das Paderborner Center for Tax Re- in Suchstrategien und techniken recherchieren Sie unter Anleitung in Klein- search, das auf nationaler und inter- gruppen und lernen Tricks und Tipps für die Literatursuche kennen. Wir bie- nationaler Ebene ebenfalls eine her- ten Ihnen individuelle Unterstützung, die speziell auf die Fragestellungen Ih- vorragende Reputation im Bereich der rer Arbeit abgestimmt ist. Steuerforschung genießt, wird von Prof. Dr. Caren Sureth geleitet. Im Termine: Zentrum dieser Forschungseinheit Geisteswissenschaften Dienstag, 9.7.2013, 11:00 Uhr steht die quantitative Erforschung steuerinduzierter Wirkungen auf un- Naturwissenschaften/ ternehmerische Entscheidungen und Ingenieurwissenschaften/ deren einzel- und gesamtwirtschaftli- Sport Donnerstag, 6.6.2013, 9:00 Uhr che Implikationen. Im Zuge der fort- Wirtschaftswissenschaften Dienstag, 11.6.2013, 9:00 Uhr schreitenden Globalisierung und des Dauer: ca. 60 bis 120 Minuten dadurch ausgelösten Strukturdrucks Treffpunkt: Schulungsraum der Bibliothek, Ebene 5, und -wechsels verschiedener Steuer- BI 5.103 systeme ist die hochwertige diszipli- Anmeldung: im Informationszentrum, 05251 60-2017 nenübergreifende Forschung des oder [email protected] Kompetenzzentrums sowohl wissen- schaftlich als auch praktisch überaus Um möglichst genau auf Ihre Fragen eingehen zu können, ist eine Anmel- relevant. dung mit Angabe von Fach und Thema der wissenschaftlichen Arbeit bis drei Tage vor dem Veranstaltungstermin für uns hilfreich.

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61 Kurz berichtet Fotos: Universität Paderborn Gruppe 1 der Absolventinnen und Absolventen am Tag der Wirtschaftswissenschaften 2012.

Tag der Wirtschaftswissenschaften tionalen und insbesondere auf dem fältige Einblicke in das Leben der Stu- für über 700 Graduierte internationalen Arbeitsmarkt. dierenden und sprach den Lehrenden Einblicke in das Geschäft eines inter- an der Fakultät seinen Dank aus. Er Über 700 Absolventinnen und Absol- national agierenden Konzerns ge- selbst erreichte seinen Masterab- venten standen Ende 2012 im Mittel- währte der Festredner Stephan Gem- schluss im Studiengang Betriebswirt- punkt der Examensfeier am „Tag der kow. Gemkow, selbst Alumnus der Fa- schaftslehre und ist bereits erfolg- Wirtschaftswissenschaften“, einer kultät, war im Vorstand der Lufthansa reich in der freien Wirtschaft berufs - gemeinsamen Festveranstaltung der AG tätig und steht nun als Vorstands- tätig. Fakultät und ihrer Alumni-Vereini- vorsitzender und Arbeitsdirektor der Nach einer Fotoaktion in akademi- gung Paderborner Hochschulkreis Haniel-Unternehmensgruppe vor. scher Robe und einem Sektempfang e. V. (PHK). In der traditionellen studentischen bot die sich anschließende Fakultäts- Festrede gewährte Kai Bergmann viel- party bis spät in die Nacht noch aus- Im zuvor abgeschlossenen Studien- reichend Gelegenheit, mit Freunden jahr wurden insgesamt 746 Studien- in der Universität zu feiern. abschlüsse und 15 Promotionen er- Im Internet ist der Paderborner Hoch- reicht. Neben den Ehrungen der bes - schulkreis unter www.phk-ev.de zu ten Studienabschlüsse und Promotio- finden. nen wurden den Absolventinnen und Absolventen die Urkunden vom De- kan der Fakultät, Prof. Dr. Martin Schneider, überreicht. Vizepräsident Prof. Dr. Bernd Frick, der die Anwesenden im Namen des Präsidiums begrüßte, prognostizierte Kontakt: den frisch gebackenen Absolventin- Prof. Dr. Martin Schneider nen und Absolventen nicht zuletzt Department Management aufgrund der demografischen Ent- 05251 60-2929 wicklung gute Aussichten auf dem na- Alumnus Festredner Stephan Gemkow. [email protected]

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Gruppe 2 der Absolventinnen und Absolventen am Tag der Wirtschaftswissenschaften 2012.

Mit Orthografie@upb einen Blick diejenigen mit Deutsch als Zweitspra- hinter die Duden-Regeln werfen che. Die Workshops finden in lockerer At- Auch im Sommersemester 2013 geht mosphäre und in kleinen Gruppen es Rechtschreibproblemen gezielt an statt. Sie sind zugeschnitten auf die den Kragen: Das Zentrum für Recht- besonderen Rechtschreibprobleme schreibkompetenz (Orthografie@ beim Schreiben im Studium und im upb) bietet Workshops und Beratung späteren Berufsleben. Es gibt Ange- rund um das Thema „Rechtschrei- nen. Es geht nicht um das Auswendig- bote zur Groß-/Klein-/Getrennt- und bung und Kommasetzung“ an. lernen von Rechtschreibregeln, son- Zusammenschreibung sowie zur Kom- dern darum, auf einfache Weise das masetzung und zur formalen Gestal- Unsicherheiten bei der Rechtschrei- System der deutschen Rechtschrei- tung von wissenschaftlichen Arbeiten. bung oder Zeichensetzung kennen wir bung zu durchschauen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zur alle. Vieles schreiben wir nach Gefühl, Das Zentrum für Rechtschreibkompe- Beratung im persönlichen Gespräch. ohne genau zu wissen, wie es richtig tenz (Orthografie@upb) ist Teil des geht. Haben Sie schon den Test ge- Bund-Länder-Programms für bessere Yvonne Löffler macht? Was ist korrekt: infrage stel- Studienbedingungen und mehr Qua- len oder in Frage stellen, als nächstes lität in der Lehre (Qualitätspakt Lehre) oder als Nächstes? und besteht bereits seit dem Winter- Dabei ist die deutsche Rechtschrei- semester 2011/2012. Bislang standen bung gar nicht so undurchsichtig oder die Workshop- und Beratungsange- unlernbar, wie häufig behauptet wird. bote nur den Studierenden der Ger- Kontakt: Und hier setzen die Angebote des manistik offen. Seit dem Sommerse- Dr. Henrike Pracht, Yvonne Löffler Zentrums für Rechtschreibkompetenz mester 2013 können sie alle Studie- Zentrum für Rechtschreibkompetenz an: Wir werfen einen Blick hinter die renden der Universität Paderborn nut- 05251 60-2869 Duden-Regeln, um das Funktionieren zen. Es gibt auch ein spezielles Ange- [email protected] unserer Rechtschreibung zu erken- bot für ausländische Studierende und www.upb.de/orthografie

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63 Kurz berichtet Foto: Universität Paderborn Das Forum „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ fand anlässlich der 40-Jahr-Feier in der Universität statt und war in das WIWI-Ehemaligentreffen integriert. V. l.: Dr. Claudia Auinger, IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Zweigstelle Paderborn + Höxter, Referatsleiterin Wirtschaftsförderung; Dr. Dominik Hollmann, OR-Berater, ORCONOMY GmbH; Prof. Dr. Leena Suhl, Lehrstuhlinhaberin DS&OR Lab, Department Wirtschaftsinformatik; Dr. Stephan Kassanke, Ge- schäftsführer, myconsult GmbH; Prof. Dr. Martin Schneider, Dekan, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.

Wirtschaft traf Wissenschaft des Ressourceneinsatzes vorgestellt, Nutzen dieser Optimierungsdienste die zukünftig insbesondere für kleine wurden durch Vertreter der aus der Das Forum „Wirtschaft trifft Wissen- und mittelständische Unternehmen Wirtschaftsinformatik hervorgegan- schaft“ hatte zu einem Austausch als Optimierungsdienste verfügbar genen Unternehmen ORCONOMY zwischen der universitären Fakultät sind. GmbH und myconsult GmbH für ver- für Wirtschaftswissenschaften und Im Vortrag zeigte Prof. Dr. Leena Suhl schiedene Branchen anhand von Bei- Unternehmen der Region in Koopera- vom Decision Support & Operations spielen näher erläutert. tion mit der Industrie- und Handels- Research Lab (DS&OR Lab), dass die kammer (IHK) Ostwestfalen zu Biele- wissenschaftlichen Methoden in un- feld, Zweigstelle Paderborn + Höx- terschiedlichen Branchen eingesetzt Kontakt: ter, eingeladen. werden können, um Geschäftsprozes- Prof. Dr. Martin Schneider se zu verbessern und so Ressourcen Department Management Das Thema lautete „Mit Optimie- wirtschaftlicher einzusetzen. Der 05251 60-2929 rungsdiensten nachhaltig Geschäfts- praktische Einsatz und der konkrete [email protected] erfolg sichern“. Diese Transferveran- staltung fand bereits im dritten Jahr statt. Sie zeigt exemplarisch, wie ge- winnbringend die Zusammenarbeit zwischen Universität und Praxis sein kann. Zum aktuellen IHK-Schwer- Einführung in die Benutzung der Universitätsbibliothek punktthema „Ressourcenoptimie- rung“ wurden vom Department Wirt- An jedem ersten Dienstag im Monat, jeweils 11:00 Uhr, führen wir Sie schaftsinformatik der Paderborner durch die Bibliothek, stellen Ihnen unseren Katalog vor und geben Ihnen Wirtschaftswissenschaften Dienst- alle Informationen rund um die Ausleihe. Eine Anmeldung ist nicht leistungen zur Optimierung beispiels- erforderlich, weise von Geschäftsprozessen oder Treffpunkt ist der Kassenautomat im Eingangsbereich der Bibliothek.

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64 Kurz berichtet Foto: Kleibold Die Rektorin der Katholischen Fakultät Paderborn, Prof. Dr. Maria Neubrand (vordere Reihe Mitte), Uni-Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch (vordere Reihe l.) sowie der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn, Prof. Dr. Martin Schneider (vordere Reihe r.), unterzeichneten den neuen Kooperationsvertrag zum Bereich Wirtschaftsethik. Darüber freuen sich auch die beiden Initiatoren der Kooperation, Prof. Dr. Günter Wil- helms (hintere Reihe r.) von der Theologischen Fakultät und Prof. Dr. René Fahr aus den Wirtschaftswissenschaften (hintere Reihe l.).

Wirtschaftsethik: Ringvorlesung im Audimax der Theo- im Hörsaal H3 statt. Kooperation von Theologischer logischen Fakultät Paderborn feierlich Am 25. Juni spricht Dr. Richard Böger, Fakultät und Universität startet mit eröffnet. Vorsitzender des Vorstandes der Ringvorlesung Die neue Ringvorlesung im Sommer- Bank für Kirche und Caritas, Pader- semester ist nicht nur für Studieren- born, zum Thema „Unternehmens- Eine neue Kooperationsvereinbarung de, sondern auch für eine breite Öf- ethik konkret: Die Bank für Kirche und mit dem Ziel einer vertieften Reflexi- fentlichkeit konzipiert. Die Vorträge Caritas Paderborn“. Der Vortrag fin- on finanz- und wirtschaftsethischer finden im Wechsel in der Theologi- det im Hörsaal der Theologischen Fa- Fragen vor dem Hintergrund der schen Fakultät und auf dem Uni-Cam- kultät Paderborn, Kamp 6, statt. christlichen Soziallehre ermöglicht pus statt. Thematisch befasst sich die Am 9. Juli thematisiert Dr. Bernhard die wechselseitige Öffnung der Ver- Ringvorlesung mit Fragen der Finanz- Emunds, Professor für Christliche Ge- anstaltungen im Bereich Wirt- und Wirtschaftsethik in den folgenden sellschaftsethik und Sozialphiloso- schaftsethik für die Studierenden der Veranstaltungen: phie und Leiter des Oswald von Nell- Theologischen Fakultät und der Uni- Am 28. Mai widmet sich Dr. Ruth Ha- Breuning-Instituts an der Philoso- versität Paderborn. gengruber, Professorin für Praktische phisch-Theologischen Hochschule Philosophie an der Universität Pader- Sankt Georgen, Frankfurt, Aspekte Ins Leben gerufen wurde die Koopera- born, der Frage „Was ist und was der „Finanzethik“. Der Vortrag findet tion von Prof. Dr. Günter Wihelms vom nützt Wirtschaftsethik“. Dieser Vor- auf dem Uni-Campus im Hörsaal H3 Lehrstuhl für christliche Gesell- trag findet im Hörsaal H3 der Theolo- statt. schaftslehre von der Theologischen gischen Fakultät Paderborn, Kamp 6, Die Veranstaltungen der Wirt- Fakultät Paderborn und von Prof. Dr. statt. schaftsethik-Ringvorlesung beginnen René Fahr vom Lehrstuhl für Betriebs- Am 11. Juni referiert und diskutiert in immer um 18:30 Uhr und enden nach wirtschaftslehre, insbesondere Cor- englischer Sprache Dr. Chandrashek- einem 45-minütigen Vortrag und porate Governance, von der Univer- har Pandey, Professor für Human Re- anschließender Diskussion um 19:45 sität Paderborn. source Management und Unterneh- Uhr. Die Unterzeichnung der Kooperati- mensberater von der Anjaneya Foun- Kontakt: onsvereinbarung fand jetzt im Präsidi- dation in Jamshedpur/Indien zu ethi- Prof. Dr. René Fahr um der Universität statt. An- schem Führungsverhalten. (Business Department Management schließend wurde die mit der Koope- Ethics – Insights from Vendanta). Der 05251 60-3692 ration verbundene Wirtschaftsethik- Vortrag findet auf dem Uni-Campus [email protected]

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CSR-Atlas veröffentlicht Jun.-Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz, Mit- herausgeber und Wirtschaftspädago- Wirtschaftswissenschaftliche Fach- ge der Universität Paderborn, betont: bereiche und Fakultäten von NRW- „Mit dem CSR-Atlas schaffen wir es, Hochschulen stellen ihre Aktivitäten ein Orientierungs- und Handlungswis- rund um Corporate Social Responsi- sen zu CSR für die Hochschulland- bility (CSR) vor – seit Dezember 2012 schaft in NRW zur Verfügung zu stel- ist der CSR-Atlas als Download ver- len. Dabei zeigen sich wachsende fügbar unter www.csr-atlas.de. Tendenzen zur aktiven Gestaltung von CSR-Aktivitäten in wirtschaftswis- Die Veröffentlichung wird ergänzt senschaftlichen Fakultäten.“ durch Fachbeiträge aus Forschung Prof. Dr. Stefan Heineman, der den und Wirtschaft. Zu Wort kommen et- CSR-Atlas als Prorektor für Koopera- wa Vertreter der Siemens AG, von tionen und Nachhaltigkeitsbeauftrag- HSBC Trinkhaus, Rundstedt HR Part- ter an der FOM Hochschule initiiert ners, Nölken oder dem EUV Essener hat, fügt hinzu: „Wissenschaft und Unternehmensverband. Wirtschaft haben sich noch viel zu ge- Vorgestellt wurde das bislang einma- Cover des CSR-Atlasses. ben. Die positiven Rückmeldungen lige Projekt im Rahmen der Tagung zeigen darüber hinaus bereits jetzt, „Gesellschaftliche Verantwortung von Der CSR-Atlas als Orientierungsinitia- dass mit Blick auf die Akteure in Bil- Unternehmen“ Ende 2012 in Rhein- tive für Hochschulen und Unterneh- dung, Wirtschaft und Gesellschaft, bach. Entwickelt und umgesetzt wur- men soll auch das Zusammenwirken aber auch innerhalb der Hochschulen de der CSR-Atlas von Prof. Dr. Heine- der Akteure bei der Entwicklung und noch interessante Ideen vorhanden mann (FOM, Essen) und Jun.-Prof. Dr. Umsetzung einer verantwortungsvol- sind. So beispielsweise eine ,edition Karl-Heinz Gerholz (Wirtschaftspä - len Gesellschaftsgestaltung fördern. CSR im MINT-Bereich Hochschulen’ dagogik, Universität Paderborn). Die Die vorgestellten Aktivitäten zeigen, für den CSR-Atlas.“ Schirmherrschaft des CSR-Atlas ha- dass die 22 beteiligten Hochschulen ben Svenja Schulze, Ministerin für In- in Sachen CSR auf einem guten Weg novation, Wissenschaft und For- sind und mit ihren über 50 000 Stu- Kontakt: schung des Landes Nordrhein-West- dierenden, 750 Professorinnen und Jun.-Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz falen, und Garrelt Duin, Minister für Professoren sowie knapp 100 For- Department Wirtschaftspädagogik Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittel- schungseinrichtungen spannende 05251 60-2370 stand und Handwerk des Landes und wissenschaftlich anspruchsvolle [email protected] NRW, gemeinsam übernommen. CSR-Projekte realisieren. www.csr-atlas.de

Fernleihe: Literaturbeschaffung von anderswo

Sie benötigen Bücher oder Aufsätze, die sich nicht im Bestand der Biblio- thek befinden? Über die Online-Fernleihe haben Sie Zugriff auf Bibliotheks- bestände außerhalb von Paderborn. Wir bieten in der zweiten Semesterhälf- te individuelle Einführungen in diese Dienstleistung der Universitätsbiblio- thek.

Termine: 2. Semesterhälfte (bis 16.7.2013), jeweils dienstags, 10:00 bis 11:00 Uhr

Treffpunkt: Räume der Fernleihe, Bibliothek Ebene 3 Anmeldung: nicht erforderlich Foto: Universität Paderborn Jun.-Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz aus dem De- partment Wirtschaftspädagogik.

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66 Kurz berichtet Fotos: Krahn Die Lichterkönigin Lucia und weitere Sängerinnen.

Lucia bringt Licht in die längste auf dem Kopf trug und von weiteren sang schwedischer Lieder fortgesetzt Nacht des Jahres „Sternenmädchen und -knaben“ be- wurde. Ein besonderer Dank geht an gleitet wurde. Sebastian Bockau für die musikali- Wenn das Jenny-Aloni-Gästehaus Im Anschluss daran konnten sich Sän- sche Gestaltung und an die Organisa- der Universität von Kerzenschein er- ger und Gäste auch an Lussekatter, toren Helga Halbig und Christian leuchtet ist, dann feiert das Zentrum Kanelbullar, Pepparkakor und Glögg Koop. für Sprachlehre wieder Lucia. Bereits stärken, bevor der gemeinsame Ge- Weitere Impressionen gibt es in einer zum vierten Mal in Folge wurde das kleinen Bildergalerie auf der Home- schwedische Lichterfest dank der page des ZfS. Ini tiatorin und ZfS-Mitarbeiterin Le- na Berglind am 10. Dezember 2012 Linda Krahn durchgeführt.

Gemeinsam mit den Schwedischler- nern, die auch Freunde und Familie für das Fest begeistern konnten, wur- de ein besinnlicher Abend gestaltet. In der längsten Nacht des Jahres, die in Schweden am 13. Dezember gefei- ert wird, konnten so die schwedische Sprache und Kultur interaktiv vermit- telt werden. Aus den unterschiedlichen Schwe- dischkursen fand sich ein Chor zu- sammen, der unter der Leitung von Kontakt: Schwedisch-Dozentin Mia Mårtens- Lena Berglind son traditionell in weißen Gewändern Zentrum für Sprachlehre und mit Kerzen in der Hand Lucia-Lie- 05251 60-5537 der sang. Allen voran ging die Lichter- Traditionelles schwedisches Gebäck: Peppar- [email protected] königin Lucia, die einen Lichterkranz kakor, Lussekatter und Kanelbullar. www.upb.de/zfs

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Patricia Duncker beeindruckte senschaftlicher Aufsätze und Beiträ- neunzig Minuten lang in Paderborn ge. In Deutschland erschien ihr aktu- ellstes Buch 2010 unter dem Titel Wenn es in einem Seminarraum an „Der Komponist und seine Richterin”. der Universität Paderborn so leise Weitere Informationen zu ihren Wer- ist, dass der sanfte Aufprall einer zu ken sowie öffentlichen Lesungen, Boden fallenden Stecknadel das ein- aber auch den Romanen anderer Au- zig vernehmbare Geräusch wäre, ist toren, die Patricia Duncker inspirie- die Abwesenheit studentischer und ren, gibt es auf www.patricia-

lehrender Physis nicht immer auszu- Foto: Schiffer-Fuchs duncker.com. schließen. Die wahrscheinlichere Die britische Autorin Patricia Duncker stand Möglichkeit: Patricia Duncker hält den Studierenden in Prof. Dr. Merle Tönnies’ Li- Joana Brüning, Anna Lienen einen Vortrag. teraturseminar „Patricia Duncker’s Fiction“ Re- de und Antwort. Kontakt: Die britische Autorin und Professorin der University of Manchester tätig. Prof. Dr. Merle Tönnies für zeitgenössische Literatur nahm Patricia Duncker ist Autorin von fünf Institut für Anglistik/Amerikanistik sich im Rahmen des Literatursemi- Romanen und zwei Kurzgeschichten- 05251 60 2849 nars „Patricia Duncker’s Fiction“ von sammlungen sowie einer Reihe wis- [email protected] Prof. Dr. Merle Tönnies (Institut für Anglistik/Amerikanistik) neunzig Mi- nuten Zeit, um über „Making Writing“ Wechsel in der Führungsebene von neurship an der Justus-Liebig-Univer- zu berichten und den Studierenden UniConsult sität Gießen, als Direktor der Interdis- Rede und Antwort zu stehen. Im Woll- ciplinary Research Unit on Evidence- schal eingehüllt, dem winterlichen Prof. Dr. Rüdiger Kabst, der einem Based Management and Entrepre- Schneegestöber trotzend, bewies Ruf an die Universität Paderborn ge- neurship (EBME) und Leiter des Entre- Duncker, wie mitreißend ein Fachvor- folgt ist, hat seit dem 17. Dezember preneurship Cluster Mittelhessen trag über den schwierigen Prozess 2012 auch die Leitung von UniCon- (ECM) tätig. des Schreibens sein kann. So berich- sult übernommen. Bernd Seel wird der Region als Profes- tete die Autorin den Studierenden sor für Unternehmensgründung, Un- von ihren Gedanken im Schreibpro- Im Jahr 1990 legte Prof. Bernd Seel ternehmensführung und Personalma- zess: wie entscheidend die Wahl der den Grundstein für den Wissens- und nagement an der Fachhochschule des Erzählperspektive für jeden Text ist, Technologietransfer an der Univer- Mittelstands in Bielefeld erhalten welche Erwartungen sie an das Vor- sität Paderborn und baute UniConsult bleiben. Auch dadurch soll sich wei- wissen ihrer Leser stellt und wie die auf. Nach erfolgreichen Jahren hat terhin eine erfolgreiche Zusammenar- Oper, Reisen und die deutsche Ro- nun ein Wechsel stattgefunden: Prof. beit in und für die Region ergeben. mantik ihr Schaffen beeinflussen. Bernd Seel übergab den Staffelstab In Anbetracht dessen, welchen Weg an Prof. Dr. Rüdiger Kabst, der einem Patricia Duncker bisher zurückgelegt Ruf an die Universität Paderborn ge- Sonja Golubovic, hat, ist ihr Besuch in Paderborn ein folgt ist. Prof. Dr. Kabst hat neben sei- UniConsult besonderes Ereignis. Geboren und ner Professur für aufgewachsen in Jamaika kehrte International Bu- Duncker nach ihrer Schulausbildung siness an der Fa- in Großbritannien nie mehr dorthin kultät für Wirt- zurück. Zu den Stationen ihrer akade- schaftswissen- mischen Ausbildung gehören die Uni- schaften auch die versitäten in Cambridge und Oxford, Leitung von Uni- wo sie englische Literatur studierte Consult übernom- und ihre Doktorarbeit über die briti- men. Vor der Be- sche und deutsche Romantik vollen- rufung an die Uni- dete. Nach Reise- und Arbeitsaufent- versität Pader- halten in Frankreich und Deutschland born war Prof. Dr. gab Duncker ihre schriftstellerischen Kabst acht Jahre Fähigkeiten und Wissen über Literatur als Professor für an der University of Aberystwyth (Wa- Personalmanage- les) und der University of East Anglia ment, Mittelstand Foto: Ströher (England) weiter. Seit 2007 ist sie an und Entrepre- Prof. Bernd Seel und Prof. Dr. Rüdiger Kabst (rechts).

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68 orn ing Space iinn PPaderbornaderb nettingnettting - IhrIhr CoworkingCowork Spac

e e in professioneller Arbeitsatmosphär Kontakt: 18 Arbeitsplätz e Park ernetzung inklusiv netting - Technologie Austausch und V Paderborn GmbH eise buchbar Tage- oder monatsw Technologiepark 13 33100 Paderborn individuelle Ausstattung Fon +4+49(0) ( ) 5251.160 90-10 90 49 Fax +49(0) 5251.160 90-49 Besprechungsraum www.coworkingpaderborn.degp üche -paderborn.ded Lounge und K www.technologiepark branchenoffen Kurz berichtet Foto: Probst Ein dynamisches Team hat sich die Gesundheitsförderung Studierender auf die Fahnen geschrieben (v. l.): Karl-Julius Sänger, Thomas Holm (beide Techniker Krankenkasse), Sandra Bischof (Gesunde Hochschule), Prof. Dr. Niclas Schaper, (Initiator des Projekts und Inhaber des Lehrstuhls für Ar- beits- und Organisationspsychologie), Jürgen Plato (Kanzler der Uni Paderborn) und Ulrich Kussin (Leiter des Hochschulsports).

Gesundheit der ner Sozialkompetenzen dienen kann. für Lehrerausbildung, das Zentrum für Studierenden im Blick „Für die Zielgruppe der Studierenden Bildungsforschung und Medientech- verfolgen wir das Ziel, dass sie sich nologie und das Zentrum für Sprach- Mit Beginn des Sommersemesters kontinuierlich in ihrem gesamten Stu- lehre das Projekt. 2013 ging das Projekt „mein bene- dium mit dem Thema Gesundheit aus- [email protected]“ in die Offensive (siehe einandersetzen, ihr persönliches Heike Probst puz 1/2012) und bietet erstmalig ei- Wohlbefinden steigern, sich positiv ne Ringvorlesung mit dem Titel „Ge- mit ihrem Studienort identifizieren sund und erfolgreich in Paderborn und auch gute persönliche und sozia- studieren“ an, um Studierende für le Ressourcen aufbauen können, um die Themen Gesundheit und Stress mit Stress- und Belastungssituatio- im Studium zu sensibilisieren. nen kompetent umzugehen“, betont Prof. Dr. Niclas Schaper. Teil des Pro- Ab dem Wintersemester erhalten die jektteams sind neben dem Lehrstuhl Studierenden u. a. einen Gesund - für Arbeits- und Organisationspsycho- heitspass, in den sie sich ihre Teilnah- logie die Techniker Krankenkasse, der me an den zahlreichen universitätsin- Arbeitskreis Gesunde Hochschule und ternen Angeboten eintragen lassen der Hochschulsport. Als Kooperati- können. Zum Abschluss ihres Studi- onspartner unterstützen der Career ums tauschen sie den vollständigen Service, die Forschungs- und Lehrein- Pass gegen ein Zertifikat ein, das ih- heit Ernährung, Konsum und Gesund- nen ihre kontinuierlichen Aktivitäten heit, die Gleichstellungsbeauftragte, im Bereich der individuellen Gesund- die Fachschaften und der AStA, die Prof. Dr. Niclas Schaper heitsvorsorge, aber auch die rege Hochschuldidaktik, das Kompetenz- Lehrstuhl für Arbeits- und Auseinandersetzung mit der Gesund- zentrum Schreiben, das Studenten- Organisationspsychologie heit innerhalb einer Organisation be- werk Paderborn, die zentrale Studien- 05251 60-2901 scheinigt und als Nachweis erworbe- beratung, das Paderborner Zentrum [email protected]

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70 Kurz berichtet Fotos: Department Physik Das Paderborner Forscherteam (v. l.): M. Sc. Martin Rohrmüller, Dr. Eva Rauls, Dr. Uwe Gerstmann und Prof. Dr. Wolf Gero Schmidt.

Rätsel um Grenzflächendefekte im schen Computersimulationen am Pa- schen dem Siliziumkristall und der Photostrom von Siliziumsolarzellen derborn Center for Parallel Computing nur wenige Nanometer dünnen, la- gelöst (PC2) konnten die Theoretiker detail- dungstrennenden Schicht aus amor- lierte Informationen über die Position phem, also ungeordnetem Silizium Die Physiker Dr. Uwe Gerstmann, Dr. der Defekte und ihre Ladungsverlust- an. „Diese Ergebnisse können wir im Eva Rauls und M. Sc. Martin Rohr- mechanismen gewinnen. „Wir haben nächsten Schritt auch auf andere Ty- müller aus der Theoriegruppe von im Wesentlichen zwei unterschiedli- pen von Siliziumsolarzellen anwen- Prof. Dr. Wolf Gero Schmidt haben in che Familien von Defekten klassifi- den und so Wege finden, den Wir- Zusammenarbeit mit Physikern des ziert“, sagt Uwe Gerstmann von der kungsgrad weiter nach oben und die Helmholtz Zentrums Berlin (HZB) ei- Universität Paderborn: „Während ei- Kosten nach unten zu treiben“, sagt nen raffinierten Weg gefunden, die ne Art von Defekten eher schwach lo- Dr. Alexander Schnegg. Natur der Grenzflächendefekte von kalisiert in der amorphen Schicht Heterokontakt-Siliziumsolarzellen, sitzt, befindet sich eine zweite Familie Prof. Dr. Wolf Gero Schmidt denen die gesamte Solarzellenfor- direkt an der Grenzfläche, gerade Department Physik schungs-Community schon lange auf noch in der Kristallmatrix.“ Diese la- 05251 60.2335 der Spur war, mit atomarer Genauig- gern sich genau an der Grenze zwi- [email protected] keit aufzuklären.

„Wenn sich Elektronen an den De- fekten anlagern, können wir ihren Spin, also ihr kleines magnetisches Moment, wie eine Sonde nutzen, um sie zu studieren“, erklärt Alexander Schnegg vom HZB. Mit einer hochempfindlichen Mess - methode, der elektrisch detektierten magnetischen Resonanz (EDMR), hin- terlässt der Defekt im Strom der So- larzelle einen winzigen magnetischen Fingerabdruck. Durch den Vergleich Der magnetische Fingerabdruck führte die Forscher zu den Defekten auf den Schichten der Solar- mit aufwändigen quantenmechani- zelle.

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71 Kurz berichtet

Zukunftsprojekt Erde – Das Wissen- erläutert die mathematischen Metho- schaftsmagazin der Universität Pa- den und Computersimulationen, die derborn notwendig sind, um den inneren Auf- bau von Gegenständen zerstörungs- Seit 16 Jahren berichtet das „For- frei zu rekonstruieren. Wie man mit schungsForum Paderborn“ anschau- Mathematik die Weltmeere erkundet lich und allgemein verständlich über und die Wirkungsweise von Meeres- die aktuellen Forschungen an der strömungen erforscht, erklärt Prof. Universität Paderborn. Die Autorin- Dr. Michael Dellnitz. Und wie das Rail- nen und Autoren des aktuellen Ma- Cab als Alternative zum LKW-Trans- gazins beschäftigen sich schwer- port im Hamburger Hafen eingesetzt punktmäßig, angelehnt an das Motto werden kann, zeigt Prof. Dr.-Ing. Ans- des Wissenschaftsjahres 2012 „Zu- gar Trächtler. Umweltgeschichte und kunftsprojekt Erde“, mit der Frage, historische Umweltkonfliktforschung wie eine Gesellschaft strukturiert um 1900 ist das Thema des Beitrags sein sollte, die sozial, ökonomisch „Dicke Luft in Charlottenburg und und ökologisch nachhaltig in der La- Lichtenberg“ des Historikers Prof. Dr. ge ist, die Erde für die kommenden Peter E. Fäßler. Generationen zu bewahren. Das Wissenschaftsmagazin erscheint Titelbild des Wissenschaftsmagazins zum The- ma „Zukunftsprojekt Erde“. einmal jährlich. Das vom Hochschul- „Viele Beiträge des aktuellen For- marketing herausgegebene Magazin schungsForums basieren auf interdis- ist kostenlos erhältlich und kann auch ziplinären Forschungsergebnissen“, Nachwuchs an der Universität. Kon- unter www.upb.de/ffp gelesen bzw. erklärt Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Mit- kret setzt sich Prof. Dr.-Ing. Stefan heruntergeladen werden. glied des Wissenschaftlichen Beirats Krauter in seinem Beitrag mit der des Magazins und Vizepräsident für Energiewende durch Sonnenstrom Kontakt: Forschung und wissenschaftlichen auseinander. Prof. Dr. Andrea Walther [email protected]

Zwischen Hörsaal und Großprojekt

Deutschland nach Paderborn holen – das ist die Aufgabe eines vierköpfi- gen Projektteams von der studenti- dentischen Unternehmensberatung Großprojekt, das bereits Sponsoren schen Initiative Campus Consult e. V. ausgerichtet. und Förderer, darunter auch die Uni- in Paderborn. Es plant und organi- Die vier jungen Frauen – Astrid Flem- versität Paderborn, begeistern konn- siert das Herbst-Arbeitskreistreffen ming, Gyde Herrmannsen, Sarah Ker- te. Jedes Projektmitglied kann indivi- (AKT) des Bundesverbandes Deut- ling und Yasmin Hutchins (Projektlei- duelle Fähigkeiten einbringen und scher Studentischer Unternehmens- tung) – beschäftigen sich neben ihrem zum Erfolg des Projekts beitragen: beratungen (BDSU), das vom 30. Au- Studium mit dem Projekt und zeigen, „Gerade für Yasmin und mich als Lite- gust bis zum 1. September 2013 in dass es an der Universität Paderborn raturwissenschaftler ist dies eine pri- Paderborn stattfindet. engagierte Studierende gibt, die sich ma Gelegenheit, Einblick in die Praxis über die Uni hinaus persönlich weiter- jenseits von Praktika zu bekommen,“ Zu diesem dreitägigen Event treffen entwickeln möchten. meint Campus Consult-Neuling Sarah sich 120 geladene studentische Bera- „Die Idee der Studentischen Unter- Kerling. Die Studentinnen nutzen die ter und Beraterinnen von 29 Studenti- nehmensberatung ist es, theoreti- Chance, dieses Großprojekt zu stem- schen Unternehmensberatungen aus sches Wissen praktisch anzuwenden. men, das Projektmanagement und ganz Deutschland. Unter dem Motto Bei diesem vielfältigen Projekt haben Kontaktfreudigkeit erfordert, um sich „Zukunft färben. Jetzt!“ versteht sich wir die ideale Möglichkeit, uns in den in Selbstorganisation und Durchhalte- das AKT als Plattform für interaktiven Bereichen Eventmanagement, -orga- vermögen zu üben. Erste Erfolge Erfahrungs- und Wissensaustausch nisation und Marketing zu versuchen konnte das Projektteam bereits ver- zwischen Mitgliedern der Studenti- und eigene Erfahrungen zu sam- buchen: Die Örtlichkeiten stehen fest, schen Unternehmensberatungen. Das meln“, sagt Projektleiterin Yasmin die Sponsorensuche ist fast abge- AKT findet zweimal im Jahr statt und Hutchins. Das Projektteam arbeitet schlossen und die Marketing- und PR- wird immer von einer anderen Stu- seit August 2012 an dem spannenden Maschine angeworfen. Sarah Kerling

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72 Kurz berichtet Fotos: Oergel Schlussapplaus in der Uni-Sporthalle.

Glänzende Augen und Gangnam mit klassischen Hüpfelementen kom- schule fegten zu dem Pferdetanz des Style: Über 100 Schüler tanzten an binierten. südkoreanischen Rappers Psy über der Uni Ebenfalls mit dabei war die Klasse 6 b das Parkett. Ebenfalls mit dabei wa- der Georgschule. Die Sportstudenten ren eine 4. Klasse der Marienschule Sie waren alle ganz schön aufgeregt: David Sels, Leo Padberg, Jens Behnke und zwei 8. Klassen sowie die Stufe 11 Zum ersten Mal vor Publikum tanzen und Robin Willeke hatten in den ver- des Gymnasiums Schloß Neuhaus. und dann auch noch an der Uni. Wo gangenen zwei Monaten mit den Kin- Nach der Vorstellung waren alle Be- sonst Studenten schwitzen und pau- dern gearbeitet und in ihrer aus- teiligten stolz. Die Kids genossen ihre ken, tummelten sich über 100 Kinder drucksstarken Choreographie ver- wohlverdienten Schokoladenkekse und Jugendliche zwischen 8 und 17 schiedene Sportarten vertanzt. Natür- und bei nicht wenigen war ein kleines Jahren und warteten auf ihren lich fehlte auch nicht der „Gangnam Glänzen in den Augen zu sehen: „Tan- großen Auftritt bei der Aufführung Style“. Sowohl die Schülerinnen und zen ist doch nicht so schlimm wie wir des Tanzprojekts „Kidsdance“. Schüler der Klasse 8 e des Gymnasi- immer dachten“, resümierten einige ums Schloß Neuhaus als auch der von ihnen, „und Uni auch nicht …!“. Das Projekt entstand im Winterse - Klasse 10 b der Lise-Meitner-Real- Dr. Verena Freytag mester unter der Leitung von Verena Freytag am Departement Sport und Gesundheit. Im Rahmen ihrer Ausbil- dung im Fach „Gestalten, Tanzen, Darstellen“ hatten die Sportstuden- tinnen und Sportstudenten die Aufga- be, mit Schülern eine Mini-Choreogra- phie zu erarbeiten. „Die Jumpstyletänzer“ hieß das Stück der Klasse 3 a aus der Karlschule, in dem die Kinder den anspruchsvollen und schnellen Tanzstil „Jumpstyle“ Die Klasse 10 b der Lise-Meitner-Realschule tanzt Gangnam Style.

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73 Personal-Nachrichten

1. Oktober 2012 bis 1. April 2013

Promotionen Seymore, Sarah, Close Encounters of Münkhoff, Eva, Umsatz- und Profita- the Invasive Kind: Imperial History in bilitätsauswirkungen des Angebots Fakultät für Kulturwissenschaften Selected British Novels of Alien-En- industrieller Dienstleistungen – eine Freudinger, Markus, Syntactic Per- counter Science Fiction after World latente Wachstumskurvenanalyse. spectives on Directive Speech – a War II. (Betreuer: Prof. Dr. Rolf Breu- (Betreuer: Prof. Dr. Andreas Eggert) Contrastive Study. (Betreuerin: Prof. er) Dr. Inga Mindt) Plasse, Michael, Ein marktorientier- Steinheider, Judith, Schattenbild und tes strategisches Management im Gieser, Laura, Grenzziehungen und Scherenschnitt als Gestaltungsmittel transformierten Wettbewerb journa - Interdependenzen. Die Verschriftli- der Buchillustration. Geschichte und listischer Inhalte – eine empirische chung der bildenden Kunst und die Bibliografie. (Betreuerin: Prof. Dr. Jut- Untersuchung der Nachrichtenmaga- Verbildlichung der Literatur am Bei- ta Ströter-Bender) zine Focus und Spiegel. (Betreuer: spiel der Kunst und Literatur der Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow) 1960er und 1970er Jahre in der Bun- Steinmann, Christina Louise, Psychi- desrepublik Deutschland. (Betreu- sche Prozesse und Medien – Wie sich Riach, John, The DaimlerChrysler AG erin: Prof. Dr. Eva-Maria Seng) Traumata und Wünsche in Medien takeover failure within the framework ausdrücken und deren Entwicklung of the failed Daimler-Benz Welt AG Glade, Ilona, Zur Kunst- und Rezepti- antreiben. (Betreuer: Prof. Dr. Hart- Strategy. (Betreuer: Prof. Dr. Martin onsgeschichte der Kamine des 18. mut Winkler) Schneider) Jahrhunderts am Beispiel des Schlos- ses Augustusburg in Brühl. Eine Stu- Strauß, Sara, Reconsidering Cons- Simon, Manuel, Migration in China: die zum Projekt UNESCO-Weltkul- ciousness – Reconsidering Moder- Eine Ursachen-/Wirkungsanalyse – turerbestätten in Nordrhein-Westfa- nism: Contemporary British Stream of Wie die wandernde Bevölkerung len. (Betreuerin: Prof. Dr. Jutta Strö- Consciousness Literature. (Betreuer: Chinas Wirtschafts- und Gesell- ter-Bender) Prof. Dr. Rolf Breuer) schaftssystem nachhaltig beeinflusst und die Regierung vor herausfordern- König, Katharina, Architekturwahr- Weiß, Katharina, Auf der Suche nach de Aufgaben stellt –. (Betreuer: Prof. nehmung – Die Anwendung empiri- der gewonnenen Zeit: Aufmerksam- Dr. Thomas Gries) scher Erkenntnisse der Kognitions- keit als Fehlerquelle in zeitlichen Ur- psychologie auf architekturpsycholo- teilsaufgaben am Beispiel des Prior- Wallbrecht, Björn, The Long-Term gische Fragestellungen. (Betreuerin: Entry-Effekts. (Betreuerin: Prof. Dr. In- Performance of Professional Sports Prof. Dr. Ingrid Scharlau) grid Scharlau) Clubs: An Organizational Ecology Pers pective. (Betreuer: Prof. Dr. Kamin, Anna-Maria, Beruflich Pfle- Fakultät für Bernd Frick) gende als Akteure in digital unter- Wirtschaftswissenschaften stützten Lernwelten – Empirische Re- Koch, Christian, Segmentspezifische Fakultät für Naturwissenschaften konstruktion von berufsbiografischen und multikriterielle Bewertung von Christ, Andreas, Theory of ultrafast Lernmustern. (Betreuerin: Prof. Dr. Standorten international agierender waveguided parametric down-conver- Dorothee M. Meister) Unternehmen. (Betreuer: Prof. Dr. sion: From fundamentals to applica - Stefan Betz) tions. (Betreuerin: Prof. Dr. Christina Kemna, Daniela, Die Wege der Frei- Silberhorn) heit bei Friedrich Schiller und Jean- Kracht, Hans-Jürgen, Strategische Paul Sartre. (Betreuer: Prof. Dr. Mi- Überlegungen zu Auftragsannah- George, Mathew, Ti:Tm:LiNbO³ chael Hofmann) meentscheidungen in der Automobil- Waveguide Amplifiers and Lasers. zulieferindustrie unter Berücksichti- (Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang Sohler) Leistert, Oliver, Mobile Media: Pro- gung beschränkter Ressourcen. (Be- test and Surveillance. On the Political treuer: Prof. Dr. Otto Rosenberg) Gobbi, Erica, Correlates of physical Rationality of Ubiquitous Individual activity in school-aged children: pa- Connectivity. (Betreuer: Prof. Dr. Hart- Kurze, Linda Sophia, Signaling, rents’ role in active living. A compara- mut Winkler) Scree ning and Self-Selection in Stu- tive study between Italy and Ger- dent Scholarship Applications – An many. (Betreuer: Prof. Dr. Hans Peter Schmiedel, Janina, „[S]owohl im Le- Empirical Investigation of Stipend Brandl-Bredenbeck) ben wie in der Schriftwelt“. Poetologi- Awarding Decisions in –. sche Untersuchung der Versepen und (Betreuer: Prof. Dr. Bernd Frick) Lammel, Anja-Maria Patricia, Deve- einiger Zeitgedichte Heinrich Heines. lopment and characterization of ero - (Betreuer: Prof. Dr. Norbert Otto Eke) sion-resistant metallic layers on com-

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74 Personal-Nachrichten

1. Oktober 2012 bis 1. April 2013 posite materials. (Betreuer: Prof. Dr. Gorny, Bernhard, Einsatzmöglichkei- von Echtholzfurnieren mit Wood-Plas- Guido Grundmeier) ten und Anwendungsgrenzen der digi- tic-Composites (WPC). (Betreuer: talen Bildkorrelation zur Früherken- Prof. Dr. Elmar Moritzer) Reinecke, Kirsten, Zum Einfluss lokal nung struktureller und funktioneller und global induzierter Ermüdung auf Schädigungen und Versagensvorher- Tschumak, Sergej, Experimentelle die sensomotorische Kontrolle am sage in metallischen Werkstoffen, Untersuchungen des beanspru- Beispiel einer Winkelreproduktions- Verbundwerkstoffen und Werkstoff- chungsabhängigen Umwandlungsver- aufgabe. (Betreuer: Dr. Mathias verbunden. (Betreuer: Prof. Dr. Hans haltens und der Umwandlungsplasti- Baum) Jürgen Maier) zität des Stahls 51CrV4 in Anlehnung an einen thermo-mechanisch gekop- Ressel, Jörg, Oberflächenstrukturie- Hallmann, Tobias, Untersuchung des pelten Umformprozess. (Betreuer: rung und Reibungseigenschaften von Prozessverhaltens neuartiger Ein- Prof. Dr. Hans Jürgen Maier) Polyamidimid-Polydimethylsiloxan- zugszonen-Konzepte für Kautschuk - Copolymeren und Polydimethylsilo- extruder. (Betreuer: Prof. Dr. Volker Waßmann, Helene, Systematik zur xan-Mikrogelen in Polyamidimid Be- Schöppner) Entwicklung von Visualisierungstech- schichtungen. (Betreuer: Prof. Dr. niken für die visuelle Analyse fortge- Wolfgang Bremser) Hornjak, Daniel, Grundlegende Unter- schrittener mechatronischer Systeme suchung der Prozess- und Werkzeug- in VR-Anwendungen. (Betreuer: Prof. Schmücker, Simon, Smarte Triblock- parameter und ihrer Wechselwirkun- Dr. Jürgen Gausemeier) copolymere mit kettensteifen Seg- gen für das thermo-mechanisch un- menten und deren Aggregationsver- terstützte inkrementelle Umformver- Fakultät für Elektrotechnik, halten. (Betreuer: Prof. Dr. Dirk Kuck- fahren des Reib-Drückens. (Betreuer: Informatik und Mathematik ling) Prof. Dr. Werner Homberg) Biermann, Thorsten, Dealing with Backhaul Network Limitations in Co- Tang, Mingxue, Investigation of a Po- Kahl, Sascha Martin, Rahmenwerk ordinated Multi-Point-Deployments. lymer-Dispersed Liquid Crystal Sys - für einen selbstoptimierenden Ent- (Betreuer: Prof. Dr. Holger Karl) tem by NMR Diffusometry and Relaxo- wicklungsprozess fortschrittlicher metry. (Betreuerin: Prof. Dr. Claudia mechatronischer Systeme. (Betreuer: Birkenheuer, Georg, Risk Aware Over- Schmidt) Prof. Dr. Jürgen Gausemeier) booking for SLA Based Scheduling Sys tems. (Betreuer: Prof. Dr. André Urbanski, Martin, Nanoparticle do- Kokoschka, Martin, Verfahren zur Brinkmann) ping in nematic liquid crystals. (Be- Konzipierung imitationsgeschützter treuer: Prof. Dr. Heinz-Siegfried Kit- Produkte und Produktionssysteme. Christ, Fabian, Automatische Kompa- zerow) (Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Gausemei- tibilitätsprüfung Framework-basierter er) Anwendungen. (Betreuer: Prof. Dr. Fakultät für Maschinenbau Gregor Engels) Ardakani, Sirous Etemadi, Entwick- Münch, Eckehard, Selbstoptimierung lung einer praxisnahen Methodik für verteilter mechatronischer Systeme Drzevitzky, Stephanie, Proof-Carrying die Simulation des Clinchklebepro- auf Basis paretooptimaler System- Hardware: A Novel Approach to zesses. (Betreuer: Prof. Dr. Ortwin konfigurationen. (Betreuer: Prof. Dr. Reconfigurable Hardware Security. Hahn) Ansgar Trächtler) (Betreuer: Prof. Dr. Marco Platzner)

Bensiek, Tobias, Systematik zur reife- Reymann, Felix, Verfahren zur Strate- de Freitas Francisco, André Luiz, A gradbasierten Leistungsbewertung gieentwicklung und -umsetzung auf Dynamically Reconfigurable Hard- und -steigerung von Geschäftsprozes- Basis einer Retropolation von Zu- Real-Time Communication Protocol sen im Mittelstand. (Betreuer: Prof. kunftsszenarien. (Betreuer: Prof. Dr. for Embedded Systems. (Betreuer: Dr. Jürgen Gausemeier) Jürgen Gausemeier) Prof. Dr. Franz Josef Rammig)

Gerkens, Stefan, In-situ Strukturcha- Sauerland, Kim-Henning, Phenome- Gutiérrez, Pedro Andrés Aranda, rakterisierung von Kohlenstoff-Nano - nological Process Simulation and PaRArch: An Alternative Routing Ar- röhrchen in polymerbasierten Nano- Multiscale Tool Simulation directed to chitecture for the Internet. (Betreuer: kompositen: Methodenentwicklung a Hybrid Forming Process. (Betreuer: Prof. Dr. Holger Karl) und Anwendung. (Betreuer: Prof. Dr. Prof. Dr. Rolf Mahnken) Hans-Joachim Schmid) Hage-Packhäuser, Sebastian, Struc- Schröder, Cathrin, Verfahrenstechni- tural Treatment of Time-Varying Dyna- sche Entwicklung zum Hinterspritzen mical System Networks in the Light of

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75 Personal-Nachrichten

1. Oktober 2012 bis 1. April 2013

Hybrid Symmetries. (Betreuer: Prof. Habilitation/Verleihung der Fakultät für Dr. Michael Dellnitz) Lehrbefugnis Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Manfred Horn am 25.01.2013 Henke, Christian, Betriebs- und Re- Fakultät für Kulturwissenschaften gelstrategien für den autonomen Prof. Dr. Hans-Henning Zabel am Dr. Annette Wiegelmann-Bals, Meta- Fahrbetrieb von Schienenfahrzeugen 04.12.2012 mit Linearmotor. (Betreuer: Prof. Dr. phern im Kontext der neuen Medien. Eine triangulativ angelegte empiri- Joachim Böcker) Fakultät für Maschinenbau sche Studie zu virtuell inszenierten Prof. Dr. Elmar Schneider am Bildern und Computerspielabhängig- Ikenmeyer, Christian, Geometric 06.10.2012 Complexity Theory, Tensor Rank, and keit. Littlewood-Richardson Coefficients. (Betreuer: Prof. Dr. Peter Bürgisser) Dr. Inge Kirsner, Kirchenbilder und Menschenbildung. Religionspädago- gische Studien im Spannungsfeld von Kühnel, Birger, Kontextuelles Tag- ging in der koaktiven Wissensorgani- Medien, Bildung und Religion. sation. (Betreuer: Prof. Dr. Reinhard Keil) Fakultät für Naturwissenschaften Günter Johannes Goerigk, The Deter- mination of Chemical Concentrations Meyer, Anna-Lena, Symmetries and Bifurcations in Timed Continuous Pe- in Nano-Scales Phases by Use of tri Nets. (Betreuer: Prof. Dr. Michael Quantitative Anomalous Small-Angle Dellnitz) X-ray Scattering.

II-VI Semiconduc- Montealegre Agramont, Norma Ali- Alexander Pawlis, tor Nanosystems – Applications in cia, Immunorepairing of Hardware Sys tems. (Betreuer: Prof. Dr. Franz Jo- Quantum Information Science. sef Rammig) Angenommene Rufe Niehörster, Oliver, Autonomous Re- source Management in Dynamic Data Fakultät für Elektrotechnik, Centers. (Betreuer: Prof. Dr. André Informatik und Mathematik Brinkmann, jetzt Universität Mainz) Univ.-Prof. Dr. Peter Bürgisser an die TU Berlin Romaus, Christoph, Selbstoptimie- rende Betriebsstrategien für ein hy- Abgelehnte Rufe brides Energiespeichersystem aus Batterien und Doppelschichtkonden- Fakultät für satoren. (Betreuer: Prof. Dr. Joachim Wirtschaftswissenschaften Böcker) Univ.-Prof. Dr. Martin Schneider an die Universität Trier von Detten, Markus, Reengineering of Component-Based Software Systems Ei ntritt in den Ruhes tand in the Presence of Design Deficien- cies. (Betreuer: Prof. Dr. Wilhelm Fakultät für Kulturwissenschaften Schäfer) Univ.-Prof. Dr. Florian Söll mit Ablauf des 31.03.2013 Wiegand, Christopher, Beiträge zur Analyse, Modellierung und Simulati- Ve rstorben on digitaler Phasenregelkreise. (Be- treuer: Prof. Dr. Ulrich Hilleringmann) Fakultät für Kulturwissenschaften Prof. Dr. Walter Hammel am 24.03.2013 Yatsyshyn, Yaroslav, Purity of G-Zips. (Betreuer: Prof. Dr. Torsten Wedhorn)

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76 Neuberufene

1. Oktober 2012 bis 1. April 2013

Wirtschaftsinformatik und Viel Potenzial für Innovationen Computerlinguistik Jun.-Prof. Dr. Heiko Hamann ist seit Janu- Jun.-Prof. Dr. Michaela Geierhos ist seit ar 2013 Juniorprofessor am Institut für In- Januar 2013 Juniorprofessorin für Wirt- formatik der Fakultät für Elektrotechnik, schaftsinformatik (insb. Semantische In- Informatik und Mathematik und assoziier- formationsverarbeitung) der Fakultät für tes Mitglied der Forschungsgruppe Wirtschaftswissenschaften und hat ihr „Swarm Intelligence“ von Prof. Dr. Marco Büro im Heinz Nixdorf Institut. Dorigo. Nach ihrem Studium der Computerlinguis- Zuvor war Jun.-Prof. Heiko Hamann an der tik, Informatik und Phonetik an der Lud- Zoologie der Karl-Franzens-Universität wig-Maximilians-Universität (LMU) Mün- Graz beschäftigt. Promoviert wurde er chen wurde sie dort 2006 Wissenschaftli- 2008 am Institut für Prozessrechentech- che Mitarbeiterin und mit dem „Gute-Leh- nik, Automation und Robotik der Univer- sität Karlsruhe. Einheit von Forschung und Lehre Sein Diplom im Fach Informatik hatte er Prof. Dr. Christina Bartz ist seit April 2013 2006 an der Universität Stuttgart erhal- Professorin für „Fernsehen und digitale ten. Medien“ am Institut für Medienwissen- Seine Forschung ist dem Bereich der bio- schaften der Fakultät für Kulturwissen- logisch inspirierten Robotik zuzuordnen. schaften. Insbesondere bearbeitet er Themen der Prof. Bartz studierte bis 1999 Theater-/ Schwarmrobotik und der Modellierung Film-/Fernsehwissenschaft sowie Poli- großer Multi-Agenten-Systeme. Ziel dieser tikwissenschaft und Philosophie an der Arbeiten ist es, die Prinzipien der Universität zu Köln. Dort folgte bis 2000 Schwarmintelligenz zu verstehen und sie eine Tätigkeit als Wissenschaftliche Hilfs- in den Ingenieurbereich zu übertragen, kraft, der sich bis 2002 eine Wissenschaft- um besonders robuste und fehlertoleran- liche Mitarbeit am Kölner Sonderfor- te Systeme zu schaffen. Als herausragen- schungsbereich (SFB/FK 427) „Medien de Leistung ist zum Beispiel der „Best Pa- und kulturelle Kommunikation“ im Projekt „Mediendiskurse in ihrer Relevanz für das re-Preis 2010“ des Bayerischen Staatsmi- kulturelle Selbstverständnis der Bundes- nisteriums für Wissenschaft, Forschung republik Deutschland“ und im Folgepro- und Kunst ausgezeichnet. jekt „Zur Diskursgeschichte der Medien“ 2010 promovierte sie im Fach Computer- anschloss. linguistik zum Thema „BiographIE – Klas- Danach war Prof. Bartz bis 2004 Wissen- sifikation und Extraktion karrierespezifi- schaftliche Mitarbeiterin am Kölner Insti- scher Informationen“, wofür sie 2011 mit tut für Theater-, Film- und Fernsehwissen- dem „Kulturpreis Bayern der E.ON Bayern schaft. 2005 wurde sie mit dem Thema AG“ geehrt wurde. „MassenMedien Fernsehen. Die Semantik Als Postdoc wirkte sie bis 2012 an interna- der Masse in der Medienbeobachtung“ tionalen und nationalen Forschungspro- promoviert und übernahm eine Wissen- jekten mit. Vor dem Wechsel nach Pader- schaftliche Mitarbeit im Projekt „Sondie- born forschte Jun.-Prof. Geierhos für ihre rungen der Mediennutzung“ des SFB/FK Habilitation als „Junior Researcher in Resi- 427. dence“ und war Stipendiatin der LMU. 2008 erhielt sie für ihre Dissertation den Ihre Arbeiten sind alle der Schnittstelle per Award“ auf der „8th International Con- Preis der Offermann-Hergarten-Stiftung. von Wirtschaftsinformatik und Computer- ference for Swarm Intelligence 2012“ zu Bevor sie den Ruf aus Paderborn annahm, linguistik zuzuordnen. Der Schwerpunkt nennen. „Die junge Wissenschaft der hatte sie dort bereits die gleichnamige Ju- liegt in der Extraktion von Wissen aus Tex- Schwarmintelligenz bietet noch viele un- niorprofessur inne. Ihre Schwerpunkte lie- ten, wobei die semantische Analyse von bearbeitete Felder und hat deswegen gen unter anderem in den Bereichen Ge- Inhalten im lokalen Kontext Vorrang vor großes Potenzial für Innovationen. So schichte und Gegenwart des Fernsehens, der quantitativen Textanalyse hat. Acade- könnte zum Beispiel der Forschungsbe- Diskursgeschichte der Medien, Medien mics.de würdigte sie als „Nachwuchswis- reich der autonomen Robotersysteme und kollaborative Praktiken sowie Mas- senschaftler/-in des Jahres 2011“, zudem neue Impulse erfahren. Die Interdiszipli- sen- und Normalisierungsdiskurse. wurde sie 2012 mit dem Förderpreis für narität charakterisiert diesen Wissen- „Lehre und Forschung bilden eine Einheit, Nachwuchswissenschaftler der Gesell- schaftszweig und verbindet Ingenieur- auch wenn die Entwicklung der Universitä- schaft für Angewandte Linguistik ausge- technik mit Biologie, Physik und teilweise ten teilweise in eine andere Richtung zu zeichnet. „Durch die linguistische Infor- sogar mit Soziologie. Die Arbeit mit Robo- weisen scheint. Ich allerdings halte diese matik – insbesondere die Computerlin- terschwärmen inspiriert durch Ameisen Einheit nach wie vor für zentral für das guistik – möchte ich eine Brücke zwischen sowie durch Fisch- und Vogelschwärme ist Konzept der universitären Bildung“, so angewandter Sprachwissenschaft und faszinierend und birgt großes Potenzial, Prof. Bartz. den Wirtschaftswissenschaften schlagen um die Studierenden der Informatik eben- und den Innovations- und Anwendungs- so zu begeistern“, so Jun.-Prof. Hamann. charakter bei interdisziplinärem Nutzen durch die Informationsgesellschaft voran- Paderborner Universitätszeitschrift 1-2013 treiben“, so Jun.-Prof. Geierhos.

77 Neuberufene

1. Oktober 2012 bis 1. April 2013

Informationssysteme Analysis, Geometrie und und Business Intelligence Darstellungstheorie auf Lie-Gruppen Jun.-Prof. Dr. Artus Krohn-Grimberghe ist Prof. Dr. Bernhard Krötz ist seit Oktober seit Oktober 2012 Juniorprofessor und Lei- 2012 Professor für Algebra im Institut für ter der Arbeitsgruppe für „Analytische In- Mathematik der Fakultät für Elektrotech- formationssysteme und Business Intelli- nik, Informatik und Mathematik. gence“ im Department 3 Wirtschaftsinfor- Nach einem Studium der Physik und Ma- matik der Fakultät für Wirtschaftswissen- thematik an den Technischen Universitä- schaften. ten in München und Darmstadt wurde Nach einem Studium der Wirtschaftsinfor- Prof. Krötz 1998 an der Universität Erlan- matik an der Technischen Universität gen im Fach Mathematik promoviert. Ilmenau wechselte Jun.-Prof. Krohn- Danach arbeitete er als Postdoc bis 1999 Grimberghe von 2002 bis 2006 an die Uni- an der Technischen Universität Clausthal versität Karlsruhe. und dann bis 2003 an der Ohio State Uni- versity. Dabei wurde er durch die amerika- Neue berufliche Herausforderung in der nische National Science Foundation (NSF) Heimat gefördert. In dieser Zeit habilitierte sich Prof. Dr. Rüdiger Kabst ist seit Dezember Prof. Krötz zudem in der Mathematik an 2012 Lehrstuhlinhaber für International der Technischen Universität Darmstadt. Es Business in der Fakultät für Wirtschafts- folgte eine Stelle als Assistant Professor wissenschaften und Leiter des Wissens- an der University of Oregon, der sich von und Technologietransfers (UniConsult) an 2004 bis 2007 ein Heisenberg-Stipendiat der Universität Paderborn. der Deutschen Forschungsgemeinschaft Nach Studium, Promotion und Habilitati- (DFG) anschloss. Von 2008 an war Prof. on an der Universität Paderborn folgte Krötz als Senior Researcher am Max- Prof. Kabst im Jahr 2004 dem Ruf an die Planck-Institut für Mathematik in Bonn Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort war tätig und hatte danach bis zu seinem er als Professor für Personalmanagement, Wechsel an die Universität Paderborn eine Mittelstand und Entrepreneurship, Direk- tor der Interdisciplinary Research Unit on Evidence-Based Management and Entre- Anschließend forschte er als Wissen- preneurship (EBME) und Leiter des Entre- schaftlicher Mitarbeiter von 2007 bis 2012 preneurship Cluster Mittelhessen (ECM) an multi-relationalen Vorhersagemodellen tätig. Trotz namhafter Rufe an andere Uni- für Empfehlungssysteme und deren Eva- versitäten entschied er sich im Dezember luation an der Universität Hildesheim. für eine Rückkehr an seine Heimatuniver- Dort wurde Jun.-Prof. Krohn-Grimberghe sität. Als gebürtiger Ostwestfale hatte er mit dem Thema „Analysis and Evaluation seinen Familiensitz stets in der Region be- of Multi-relational Recommender Sys - halten und freut sich nun auf die neue be- tems“ promoviert. rufliche Herausforderung in der Heimat. Bevor er den Ruf der Universität Pader- Seine Forschungsinteressen beinhalten born annahm, war er in Hildesheim Post- das international komparative Personal - doc in der Arbeitsgruppe Wirtschaftsinfor- management, Internationalisierung mit- matik und Maschinelles Lernen (ISMLL). telständischer Unternehmen und insbe- In Paderborn liegen seine Forschungsin- sondere junger Technologie-Unterneh- teressen in den Bereichen Maschinelles men, Herausforderungen der Unterneh- Lernen/Data Mining mit Schwerpunkt auf W2-Professur für Analysis in Hannover in- mensführung an der Schnittstelle zwi- Empfehlungssysteme und multi-relationa- ne. schen Effizienz, Mehrwert und Nachhaltig- les Lernen sowie Anwendungen in Busi- Seine Forschungsschwerpunkte liegen in keit (bspw. HR Business Partner, Employ- ness Intelligence und eCommerce. Kon- den Bereichen Analysis, Geometrie und er Branding, Demografie oder Diversity), gruent dazu bietet er aktuell Lehrveran- Darstellungstheorie auf Lie-Gruppen. Für Entrepreneurship sowie internationale Ko- staltungen im Bachelor zu Business Intel- sein Projekt „Harmonic Analysis on reduc- operations- und Marktbearbeitungsfor- ligence und Data Mining Grundlagen an tive groups“ wird Prof. Krötz gemeinsam men. Prof. Kabst ist Co-Herausgeber der (beide in der Profilierungsphase). Für Stu- mit Prof. Eric Opdam von der Universität wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Mana- dierende im Master ist die Vorlesung Data Amsterdam bis 2015 durch das European gement Revue", der Schriftenreihe „Empi- Mining 2 mit vertiefenden Inhalten vorge- Research Council (ERC) im Rahmen eines rische Personal- und Organisationsfor- sehen. Jun.-Prof. Krohn-Grimberghe ist Advanced Investigators Grant mit 1,8 Mil- schung“ sowie der Personalfachzeitschrift Mitglied der Association for Computing lionen Euro gefördert. Das Institut für Ma- „PERSONALquartely“. Als deutscher Re- Machinery (ACM), der Gesellschaft für In- thematik konnte mit Bernhard Krötz einen präsentant vertritt er das Cranfield Net- formatik (GI) und des Forums Informati- international herausragenden Wissen- work on International Strategic Human onswirtschaft e.V. schaftler nach Paderborn holen, dessen Resource Management (Cranet). „Nur wer Arbeitsgebiet vielfältige Anknüpfungs- sein Ziel kennt, findet den Weg“, so Prof. punkte zu gleich mehreren bestehenden Kabst. Arbeitsgruppen besitzt.

Paderborner Universitätszeitschrift 1-2013

78 Neuberufene

1. Oktober 2012 bis 1. April 2013

Pädagogen umfassend ausbilden Analyse von strategischem Verhalten Prof. Dr. Sylvia Rahn ist seit April 2013 Jun.-Prof. Dr. Alexander Skopalik ist seit Professorin für Erziehungswissenschaft Oktober 2012 Juniorprofessor für „Algo- mit dem Schwerpunkt Berufspädagogik rithmische Spieltheorie“ im Institut für In- im Institut für Erziehungswissenschaft der formatik der Fakultät für Elektrotechnik, Fakultät für Kulturwissenschaften. Informatik und Mathematik. Nach Tätigkeiten als Wissenschaftliche Nach einem Informatikstudium an der Mitarbeiterin und Wissenschaftliche Rheinisch-Westfälisch Technischen Hoch- Assis tentin am Lehrstuhl für Berufs- und schule Aachen war Jun.-Prof. Skopalik ab Wirtschaftspädagogik der Ruhr-Univer- 2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am sität Bochum sowie Lehrtätigkeiten in di- dortigen Lehrstuhl Informatik 1. 2010 wur- versen Kontexten beruflicher Weiterbil- de er in Aachen promoviert und war dung, arbeitete Prof. Rahn dort von 2005 anschließend bis September 2011 als bis 2006 als Studienrätin im Hochschul- dienst im Institut für Pädagogik. Bereits 1999 wurde sie in Bochum im Fach Erzie- hungswissenschaft promoviert und mit ei- nem Preis für ihre Dissertation geehrt. Be- vor Prof. Rahn dem Ruf an die Universität Paderborn folgte, war sie von 2006 bis 2013 Professorin für Berufspädagogik an der Universität Münster. In Paderborn lie- gen ihre Schwerpunkte in der Berufsorien- tierungs- und Übergangsforschung sowie der Unterrichtsforschung/Unterrichtsqua- lität in berufsbildenden Schulen. Dort lei- tet sie ein laufendes Projekt der Deut- schen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu den „Determinanten des Schülerfeed -

Postdoc an der Nanyang Technological University in Singapur tätig. Bevor er den Ruf an die Universität Pader- born annahm, war Jun.-Prof. Skopalik als Postdoc am Lehrstuhl 2 der Technischen Universität Dortmund tätig. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der algorithmischen Spieltheorie, die sich mit algorithmischen und komplexitätstheore- tischen Fragestellungen bei der Modellie- rung und Analyse strategischen Verhal- tens beschäftigt. Er untersucht einerseits spieltheoretische Anwendungen im Be- reich der Informatik, wie zum Beispiel für Routing- und Lastbalancierungsprobleme, backs“. Darüber hinaus forscht Prof. Rahn andererseits auch umgekehrt Beiträge der an der Strukturentwicklung, Organisation Informatik für die Spieltheorie. Dazu und Steuerung des Berufsbildungssys - gehören beispielsweise Algorithmen zur tems, der Evaluation, Qualitätsentwick- Berechnung von Gleichgewichten. Alexan- lung und dem Qualitätsmanagement im der Skopalik vertritt das vakant geworde- Bildungswesen und am Wissen, Können ne Thema der algorithmischen Spieltheo- und der Professionalitätsentwicklung in rie von einem Informatik-Gesichtspunkt pädagogischen Berufen. „Ich möchte da- aus. Damit wird eine (weitere) Brücke zu zu beitragen, dass Lehrende mehr über ihr den Wirtschaftswissenschaften geschla- Tun und dessen Folgen wissen und in mei- gen, die dieses Gebiet aus dem Blickwin- ner eigenen Lehre die „ärgste Sünde“ des kel der Analyse von Märkten beleuchten. Unterrichts nicht allzu oft begehen“, so Die Forschung von Jun.-Prof. Skopalik und Prof. Rahn. dieser Brückenschlag bieten eine hervor- ragende Ergänzung für den Sonderfor- schungsbereich SFB 901 „On-The-Fly Computing“.

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79 PADERBORN

UNIVERSITÄT PADERBORN Die Universität der Informationsgesellschaft 16-2013

WISSENSCHAFTSMAGAZIN

Zukunftsprojekt Erde Mathematik und Meeresströmungen

Energiewende mit Sonnenstrom Sport und psychische Gesundheit Kulturgeschichte des Basketballs Dicke Luft in Charlottenburg