Kluger__Hochmeister Hermann
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Die Vignette zeigt das Hochmeistersiegel Hermann von Salzas aus dem Jahre 1225 (Abb. 12). CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Kluger, Helmuth: Hochmeister Hermann von Salza und Kaiser Friedrich II.: e. Beitr. zur Frühgeschichte d. Dt. Ordens / Helmuth Kluger. - Marburg: Eiwert, 1987. (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens; Bd. 37) ISBN 3-7708-0861-4 NE: GT Bibi. Univ. t t l } Würzburg © by N. G. Eiwert Verlag Marburg 1987 Printed in Germany Satz: Satzherstellung Karlheinz Stahringer, Ebsdorfergrund Druck: Buch- und Offsetdruckerei Wagner GmbH, Nördlingen Buchbinderische Verarbeitung: Heinr. Koch, Tübingen IN MEMORIAM PARENTUM QUELLEN UND STUDIEN ZUR GESCHICHTE DES DEUTSCHEN ORDENS herausgegeben von Prof. Dr. Udo Arnold unter der Patronanz des Deutschen Ordens B A N D 37 N. G. ELWERT VERLAG MARBURG HELMUTH KLUGER HOCHMEISTER HERMANN VON SALZA UND KAISER FRIEDRICH II. Ein Beitrag zur Frühgeschichte des Deutschen Ordens N. G. ELWERT VERLAG MARBURG INHALTSVERZEICHNIS \ ■■= Vorwort Einleitung I. Vom magister zum venerabilis magister ---------U—Der-Deutsehe Orden-und-die-gcistlichen untl--------------------—— weltlichen Herrschaftsträger bis 1216 - * 2. Damiette als Standortbestimmung des Hochmeisters 3. Die Kaiserkrönung Friedrichs II. und die Privilegierung 20 des Deutschen Ordens 1220/21 % 4. ' Der Verlust Damiettes und die Rückkehr des Hochmeisters s nach Italien im Herbst 1221 31 'I II. Im Vorfeld des Kreuzzuges 36 1. Die Verhandlungen zu Ferentino 1223 36 2. In diplomatischer Mission in Deutschland 39 3. Der Vertrag von S. Germano 1225 45 4. Deutschordensbesitz im Heiligen Land: ■i ________ das Bestätigungsdiplom vom Januar 1226 ______________ 48 i 5. Aufbruch zu neuen Ufern: das Angebot des polnischen Herzogs Konrad von Masowien undJvujawien 54 * 6. Die Lombardenfrage 1226 65 III. Der Kreuzzug Friedrichs II. 1227—1229 69 i 1. Orientalischer Herrscher? 69 I 2. Mißlungener Auftakt 71 3. Die Gründung der Burganlage Montfortv 74 4. Hermann als Parteigänger des Kaisers 78 5. Vergebliche Bemühungen um den Patriarchen Gerold 82 ] i VI IV. Die beiden Briefe Hermanns vom März 1229 86 1...Erwähnung von Bestandteilen des Übereinkommens Friedrichs ..................mit Al-Kamil und die parallele Überlieferung 87 2. Der Krönungsakt in der Grabeskirche -------95------ 3. Die Proklamation des Kaisers in Jerusalem 113 4. Der erste Brief des Hochmeisters und das kaiserliche Manifest 117 - ...... .. ............ V. Die Verleihungen an Hermann und den Orden zu Akkon im April J?29 123 1. Seigneurie de Joscelin, Toron, Maron und Akkon T~Q 123 2. D ottihs quae olim Theutonici tenebant .. _ : 126 r 3. Domus que fuit quondam Balduini regis 132 VI. Der Friede von San Germano/Ceprano 1230 141 VII. Ad honorem Dei et ecclesie ac imperatoris eiusdem 163 1. Im Einsatz zur Beilegung des Lombardenkonflikts 165 ----------------------2__Vermittlungstängkeit im Heiligen Land 1232 — 1234 177 VIII. Hermann von Salza - Versuch einer Neubewertung ----- ------ ' 186 Anhang Quellen- und Literaturverzeichnis 194 Abkürzungsverzeichnis 205 Orts- und Personenverzeichnis 206 Abbildungsverzeichnis 215 _________ . - VII VORWORT • I J*! V - Die vorliegende Untersuchung wurde im Sommersemester 1985 von der Philosophi schen Fakultät der Universität zu Köln als Inauguraldissertation angenommen. Sie entstand unter der hilfreichen und verständnisvollen Leitung meines akademischen Lehrers, Herrn Professor Dr. Odilo Engels, der sich trotz mancher Verzögerung des Arbeitsablaufs stets nachsichtig gezeigt und den Fortgang der Dissertation bis zu ihrem Abschluß immer wieder gefördert hat. Ihm gilt in erster Linie mein Dank. Weiterhin Dank zu sagen habe ich Herrn Professor Dr. Matthias Werner für die Erstellung des zweiten Gutachtens und Herrn Professor Dr. -Udo Arnold, Bonn für die bereitwillige Aufnahme der Untersuchung in die Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens und seine vorbildliche Betreuung bei der Druck legung. Danken möchte ich nicht zuletzt auch meiner Frau, die mit unermüdlicher Tatkraft die maschinenschriftliche Reinschrift erstellt hat. Das Buch widme ich meinen ver storbenen Eltern. Sie konnten seine Fertigstellung leider nicht mehr erleben. ]I Köln, im März 1-987 Helmuth Kluger rt i Ä EINLEITUNG Als am Palmsonntag, dem 20. März des Jahres 1239, Papst Gregor IX. Kaiser Fried rich II. zum zweiten Mal mit dem Bannfluch der Kirche belegte, aus dem sich dieser bis zu seinem Lebensende nicht mehr lösen sollte1, da starb an eben diesem Tage in Süditalien der Hochmeister des Deutschen Ordens, Hermann von Salza2, der sich in beinahe 20jähriger Tätigkeit vor allen anderen bemüht hatte, den seit den Tagen des Investiturstreites latent drohenden Bruch zwischen Kaisertum und Papsttum zu ver hindern. Auf die Parallelität dieser Geschehnisse als gleichsanTsymbolhaftes_ZeicHch für clerr nunmehr beginnenden Endkampf der staufischen Dynastie mit dem Petrusamt ist schon häufig hingewiesen worden3. Sie faßt die reichs- und kirchenpolitische Leistung 1 Den Schrecken und die Endgültigkeit dieses Verdikts vermeint man schon bei dem zeitgenössischen Chronisten Matthaeus Parisiensis, Chronica Majora, hg. v. H. R. L uard (RBMAS 57, vol. 3), Lon don 1876, S. 533 herauszuhören:.. .dominus Papa cum multis tunepraesentibus cardinalibus Dominica Palmarum in spiritu ferventis iracundiae Frethericum dictum imperatorem, ac si jam a culmine imperii dejecisset eum, solempniter excommunicavit, tradens eum Sathanae in interitu terribiliterpossidendum. Et eisdem verbis Utens, quasi in fremitu furoris intonans, omnes audientes vehementer compulit ad ter- rorem. Vgl. zum Vorgang Th. C. Van Cleve,The emperor Frederick II of Hohenstaufen, OXford 1972, S. 428 f., der aber irrtümlich Gründonnerstag, an dem der Bann nur wiederholt wurde, für den 20. März erachtet; BF 2428 b. Dieselbe Verwechslung findet sich auch bei H. H eim pel, Hermann von Salza, Gründer eines Staates, in: ders., Der Mensch in seiner Gegenwart. Acht historische Essays, Göttingen 21957, S. 88._______ _______________ _ __ _____ ’_____ j ________ ________ 2 Zum Todestag Hermanns vgl. Petri de Dusburg Cronica Terre Prasste, hg. v. M. T oeppen, In: SRP 1, ND Frankfurt 1965, S. 31 mit Anm. 1;B. D udik, Des hohen Deutschen Ritterordens Münz- —“Sammlung in Wien, N D Bonn 1966, S, 40 mit Anm. 3lM. Turnier—Der Deutsche Orden im Wer den, Wachsen und Wirken bis 1400, Wien 1955, S. 40 mit Anm. 19. 3 A. K och, Hermann von Salza, S. 123: ,,Ein wunderbares Zusammentreffen, gleichsam als hätte das Schicksal selbst es deutlich machen wollen, dass nun mit dem Tode des Mannes, der ein gut Theil sei ner besten Kraft zeitlebens dem Werke der Versöhnung zwischen beiden gewidmet hatte, jeder Ge danke an Friede aufhören und der Kampf auf Leben und Tod beginnen müsse“; W. Cohn, Hermann von Salza, S. 261 formuliert überspitzt pathetisch: ,,Mit ihm (d.h. Eiermann) sinkt das mittelalterliche Ideal der Einheit zwischen Kaiser und Papst ins Grab“ ; M. T urnier, Der Deutsche Orden, S. 40; H. M. Schaller, Kaiser Friedrich II., S. 63; O. E ngels, Die Staufer, S. 152. 1 0 des ersten bedeutenden Hochmeisters des Deutschen Ordens ins Auge, in diplomati- ä scher Mission vorwiegend um Ausgleich und Milderung der Gegensätze der beiden 4 universalen Mächte bestrebt gewesen zu sein, freilich unter der stillschweigenden ■ — — ----- -——Voraussetzung, daß-Papst •und^Käiscr-gemeinsam-und-zuiglckhenJeilcn die -Spitze____ __35 der „christianitas“ zu verkörpern hätten, In der Kreuzzugsbewegung beispielsweise war dieses gemeinsame Fundament er- -jj _________schlittert worden, eine Entwicklung, die gerade den Deutschen Orden besonders be- .'■* rühren mußte. Denn die Idee der auf Bekämpfung ursprünglich allein deFMusHme ausgerichteten Ritterorden band diese in besonderer Weise an den päpstlichen Stuhl. - j Doch war nach dem Scheitern des Damiette-Unternehmens 1221 der Führungsän- i - — spruch des Papstes nachhaltig in Frage gestellt4, der Kaiser in den Mittelpunkt aller auf Wiedergewinnung des Heiligen Grabes gerichteten Hoffnungen gerückt, wie die jahrelangen Bemühungen von Honorius III. um Friedrichs II. Überfahrt ins Heilige Land deutlich dokumentieren. Dieser Konstellation, die das Haupt der Kirche, wollte es in der Befreiung der hei ligsten Stätten der Christenheit erfolgreich sein, auf die Hilfe des Kaisers verwies, und jenem, wollte er nach den EXkommunikation durch Gregor IX. 1227 nicht der Herr- _________ schaft verlustig gehen, keine andere Wahl ließ denn den Kreuzzug als Gebannter an- ---- zutreten, verdankte. Hermann von Salza den Zutrittm das Zentrum der großen Politik der zwanziger und dreißiger Jahre des 13. Jahrhunderts. Seine Reisen nach Deutschland im Auftrag des Kaisers 1223, 1224 (einschließlich der Verhandlungen um die Freilassung des Dänenkönigs Waldemar II.) und 12275, die vorläufige Beilegung der drohenden Eskalation in der Lombardenfrage 1226, die verschärften Gegensätze zwischen Kurie und Kaiserhof zu Beginn des Pontifikats Gregors IX. bis zum Frieden von San Germano/Ceprano 1230 sind ganz geprägt von der Kreuzzugsproblematik dieser Jahre. Der Schwerpunkt vorliegender Arbeit soll daher auf vorgenanntem Zeitabschnitt liegen. Damit wird also kein erneuter Versuch unternommen, sämtliche Lebensstatio nen des Hochmeisters in gleicher Intensität zu erfassen. Die Schwierigkeiten, den Or densmeister durchgehend in den „Mittelpunkt der Darstellung zu stellen“, waren schon Adolf Koch bei Abfassung seiner im Untertitel „Ein biographischer Versuch“ _________ bezeichneten Arbeit wohl bewußt6. Sie liegen in der Natur