Jetzt Noch Am Gewässerschutz Teilnehmen
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Presse und Internet Linz, 7. November 2016 Pressemitteilung Landwirtschaftskammer OÖ appelliert an Landwirte: Jetzt noch am Gewässerschutz teilnehmen Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Um dieses auch für die nächsten Generationen in der jetzt verfügbaren Güte zu erhalten, hat der Schutz von Grundwasser und Oberflächengewässern hohe Priorität. Deswegen gibt es für die österreichische Landwirtschaft spezielle Gewässerschutzmaßnahmen im Agrar- Umweltprogramm ÖPUL sowie in Oberösterreich zusätzlich die Strategie „GRUNDWasser 2020“ und das neue, vom Land OÖ ins Leben gerufene Programm zum Schutz von Grünlandflächen „Vorbeugender Grundwasserschutz auf Grünlandflächen in OÖ“. Bis 15. Dezember besteht für Landwirte die letztmalige Gelegenheit, im Zuge des Herbstantrages für das Agrar-Umweltprogramm ÖPUL an den Maßnahmen für Grund- und Oberflächengewässerschutz teilzunehmen. „Nur durch hohe Teilnahmeraten aus der Landwirtschaft ist ein nachhaltiger Gewässerschutz möglich. An dieser Stelle ein großes Danke an die vielen Landwirte, die schon mit dabei sind und somit Umwelt- und Zukunfts- Gewissen zeigen und ein Appell an alle, sich jetzt noch zu beteiligen“, verdeutlicht Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Bereits seit mehr als 20 Jahren nehmen Oberösterreichs Landwirte freiwillig an Gewässerschutzprogrammen teil und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Grundwasserqualität. Derzeit gibt es 2.300 Teilnehmer, die Grundwasserschutz-Maßnahmen auf Ackerflächen umsetzen. Die Landwirtschaftskammer OÖ hofft aber, bis zum Jahresende noch etwa 200 neue Teilnehmer zu erreichen. 1/8 Nitrat im Grundwasser – aktuelle Situation Die Grundwasserqualität in den Grundwassergebieten wird in Oberösterreich seit Anfang der 1990er Jahre umfassend erfasst. Die aktuellen Messwerte laut Gewässerzustandsüber- wachungsverordnung zeigen eine weitgehend zufriedenstellende Entwicklung der Nitratwerte in den Grundwasserkörpern im Zentralraum Oberösterreichs. Lediglich im Grundwasserkörper Traun-Enns-Platte liegen noch höhere Nitratbelastungen vor. Hier liegt das durchschnittliche Niveau unverändert bei ca. 40 Milligramm pro Liter. Allerdings ist in diesem Grundwasserkörper ebenfalls eine Verbesserung erkennbar. Die Anzahl der Messstellen mit weniger als 45 Milligramm Nitratgehalt pro Liter nahmen von unter 60 Prozent bis zum Jahr 2007 auf über 70 Prozent zu. Grafik: Nitratmesswerte einzelner Grundwasserkörper (Zeitraum 1/1992 – 4/2015) (GZÜV, Quelle: Land OÖ) „Sonderfall“ Traun-Enns-Platte Die Traun-Enns-Platte erfordert – bedingt durch die hohe Bewirtschaftungsintensität sowie der speziellen geogenen Gegebenheiten mit vielen tiefgründigen Lehm- und Stauschichten im Boden – eine gesonderte Betrachtung. Daher sind hohe Teilnahmeraten an GRUNDWasser 2020 hier besonders erforderlich. Auf Grund der sehr guten Zusammenarbeit mit Veredelungsverbänden, in denen die Ferkel- und Schweineproduzenten organisiert sind, wurden die Veredelungsbetriebe betreffend der ÖPUL-Gewässerschutzmaßnahmen umfassend informiert und sensibilisiert. 2/8 Grafik: Durchschnittlicher Viehbesatz auf Gemeindeebene (Großvieheinheiten/Hektar) Die Übersicht zeigt, dass es in Teilen der Traun-Enns-Platte, in der es zu höheren Nitratbelastungen kommt, Gemeinden mit hohem Viehbesatz gibt. In diesen Gemeinden liegt der Beratungsschwerpunkt der Boden.Wasser.Schutz.Beratung. Weiteres Schwerpunktgebiet für die Beratung ist das Machland. Auf eine intensive, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den diversen Verbänden (zB dem Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten) und Arbeitskreisen wird dabei ein großer Wert gelegt. In den letzten Jahren wurden 200 veredelungsintensive Betriebe umfassend zum Boden- und Gewässerschutz beraten. Die Boden.Wasser.Schutz.Beratung unterstützt viehstarke Betriebe mit Einzelberatungen vor Ort, zB mit dem CC-Check. Dabei wird auf die Einhaltung der sogenannten Cross Compliance Regeln bei der Bewirtschaftung geachtet. „Das sind die Regeln ,der guten landwirtschaftlichen Praxis‘ und es gilt, gewisse Regeln der Grundwasserschutzverordnung, der Klärschlammanwendung, der Nitratrichtlinie usw. einzuhalten. Gleichzeitig wird darauf geachtet, ob der Landwirt seine Düngeraufzeichnungen vollständig hat, wie das 3/8 Pflanzenschutzmittellager organisiert ist, ob die Pflanzenschutzmittelanwendung boden- und gewässerschonend durchgeführt wird und speziell auf den Betrieb abgestimmte Zwischenfruchtmischungen werden empfohlen“, erläutert Reisecker. NEU: Vorbeugender Grundwasserschutz auf Grünlandflächen in Oberösterreich Gewässerschutz wurde bisher vorwiegend auf Ackerflächen umgesetzt, seit heuer gibt es ein vom Land OÖ initiiertes Gewässerschutz-Programm auch für Grünland-Flächen. „Dieses wurde vom Land OÖ deswegen umgesetzt, um wertvolle Grünlandflächen nachhaltig zu schützen. Durch Schulungen werden die Landwirte für den Grundwasserschutz sensibilisiert“, erörtert Reisecker. Die ÖPUL-Maßnahme „Vorbeugender Grundwasserschutz – Grünland“ wird in Oberösterreich für Betriebe ab 40 Prozent Grünlandanteil und für Grünlandflächen mit weniger als 25 Prozent Hangneigung angeboten. Auch dieses kann bis 15. Dezember 2016 beantragt werden. Teilnehmen können Betriebe, die mehr als 40 Prozent Dauergrünland (bezogen auf die landwirtschaftliche Nutzfläche), bewirtschaften. Außerdem muss es sich um einen Tierhalter handeln. Eine weitere Voraussetzung ist die Durchführung von Bodenuntersuchungen hin- sichtlich pH-Wert, Phosphor- und Kalium-Gehalt sowie des Humusgehaltes. Pro angefangene fünf Hektar Grünlandfläche ist bis spätestens 31. Dezember 2018 mindestens eine Bodenprobe zu ziehen. Es ist geplant, Bodenprobenaktionen über die Ortsbauernschaften zu organisieren. Zudem ist bis spätestens 31. Dezember 2018 eine Bildungsveranstaltung zu absolvieren. Dazu werden ab Jänner 2017 Veranstaltungen über das Ländliche Fortbildungsinstitut LFI angeboten. Für Grünland (Mähwiesen und Mähweiden) mit mindestens zwei Nutzungen und einer Hangneigung unter 25 Prozent wird eine Prämie von 70 Euro je ha gewährt. Der Schutz der Gewässer ist der Landwirtschaftskammer ein Anliegen. Bildnachweis: LK OÖ/Wallner, Abdruck honorarfrei 4/8 DI Johann Stinglmayr, Leiter der Beratungsstelle für Schweineproduktion Aktiver Boden- und Wasserschutz sichert Veredelungsintensität in Oberösterreich In Abstimmung mit der Boden.Wasser.Schutz.Beratung haben die Verbände der Schweine- und Ferkelproduzenten für den heurigen Bildungswinter einen Schwerpunkt zum Thema „Sachgerechte Lagerung von Wirtschaftsdüngern“ gesetzt. Im Zuge der Betriebsberatungen der Arbeitskreisbetriebe wird in Tierhaltungsbetrieben in ganz Oberösterreich mit Hilfe des ÖKL-Merkblattes „Düngersammelanlagen für Wirtschaftsdünger“ eine Bestandaufnahme der Lagerkapazitäten und Lagersituation gemacht, bei Bedarf eine Optimierung vorgeschlagen oder eine zusätzliche Beratung durch einen Bauberater der Landwirtschaftskammer OÖ empfohlen. „Mit diesem Schwerpunkt setzen wir unsere jahrelangen Bemühungen fort, das Bewusstsein unserer Mitgliedsbetriebe für einen nachhaltigen Grundwasserschutz zu schärfen, um damit eine notwendig hohe Bewirtschaftungsintensität weiterhin fortsetzen zu können“, erläutert DI Johann Stinglmayr, Leiter der Beratungsstelle für Schweineproduktion. In 14 Arbeitskreisen mit 360 Ferkelerzeugern und in zehn Arbeitskreisen mit 160 Schweinemästern wird dieser Schwerpunkt in einzelnen Arbeitskreissitzungen und bei der Betriebsberatung vor Ort umgesetzt. Diese Arbeitskreise sind auf ganz Oberösterreich aufgeteilt. Bei der Anzahl gehaltener Tiere stechen jedoch die Arbeitskreise im Großraum Wels, Kremstal, Linz und Steyr hervor. „Wir werden in den Arbeitskreis-Sitzungen einen Erfahrungsaustausch der einzelnen Betriebsleiter organisieren, diesen dokumentieren und die Ergebnisse daraus in der Betriebsberatung einsetzen. In der Beratung vor Ort möchten wir bis Ende März 2017 50 Prozent der Arbeitskreis-Betriebe mit dieser Thematik konfrontieren“, so Stinglmayr. 5/8 DI Thomas Wallner, Leiter Boden.Wasser.Schutz.Beratung in der LK OÖ Gewässerschutzmaßnahmen für Ackerflächen Ziel der Gewässerschutzmaßnahmen im ÖPUL ist eine Reduktion des stofflichen Eintrags in das Grundwasser durch eine standortangepasste Bewirtschaftung von Ackerflächen. Durch eine reduzierte Düngeintensität sowie schlagbezogene Düngebilanzierungen in Kombination mit der Ziehung von Bodenproben und der verpflichtenden Teilnahme an Bildungsangeboten zum Thema Grundwasserschutz leisten diese Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz. In Oberösterreich gibt es mit vier ÖPUL-Maßnahmen umfangreichen Gewässerschutz, drei davon gelten für Ackerflächen: Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen (GRUNDWasser 2020) Vorbeugender Oberflächengewässerschutz auf Ackerflächen Bewirtschaftung auswaschungsgefährdeter Ackerflächen (GRUNDWasser 2020) Die vierte Gewässerschutz-Maßnahme gilt für das Grünland. Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen (GRUNDWasser 2020) Das Regionalprojekt GRUNDWasser 2020 wird in Gebieten mit wichtigen Grundwasservorkommen und einer intensiven landwirtschaftlichen Produktion angeboten. Die Gebietsabgrenzung erfolgte anhand von Ergebnissen der Messstellen zur Nitratkonzentration. Projektgebiet Regionalprojekt GRUNDWasser 2020 6/8 Besonders angesprochen werden veredelungsintensive Betriebe. Die teilnehmenden Betriebe bewirtschaften im ersten Verpflichtungsjahr mindestens zwei Hektar Ackerfläche im Projektgebiet und nehmen auch an anderen ÖPUL-Maßnahmen (Begrünung von Ackerflächen) teil. Ziel ist