P.b.b. Seite 75 Erscheinungsort Verlagspostamt 4020 Linz LANDESGESETZBLATT FÜR OBERÖSTERREICH

Jahrgang 1999 Ausgegeben und versendet am 13. April 1999 21. Stück

Nr. 29 3. Oö. Grundverkehrs-Genehmigungsgebieteverordnung Nr. 30 Verordnung der Oö. Landesregierung betreffend das regionale Raumordnungsprogramm für die Region Linz-Umland

Nr. 29 Nr. 30 Verordnung Verordnung der Oö. Landesregierung, mit der Gebiete zu der Oö. Landesregierung betreffend das regionale Genehmigungsgebieten erklärt und die Oö. Grund- Raumordnungsprogramm für die Region verkehrs-Genehmigungsgebieteverordnung sowie Linz-Umland die 2. Oö. Grundverkehrs-Genehmigungsgebiete- verordnung geändert werden Auf Grund des § 11 des Oö. Raumordnungsgesetzes (3. Oö. Grundverkehrs-Genehmigungsgebiete- 1994 (Oö. ROG 1994), LGBl. Nr. 114/1993, zuletzt geän- verordnung) dert durch das Landesgesetz LGBl. Nr. 83/1997 und die Kundmachung LGBl. Nr. 131/1997, wird verordnet:

Auf Grund des § 7 Abs. 1 des Oö. Grundverkehrs- § 1 gesetzes 1994, LGBl. Nr. 88, in der Fassung der Kund- Planungsbereich machungen LGBl. Nr. 93/1995 und LGBl. Nr. 93/1996 wird verordnet: Der Planungsbereich dieses Raumordnungspro- gramms bezieht sich auf die Planungsregion bestehend Artikel I aus der Landeshauptstadt Linz, den Gemeinden Asten, , , , St. Florian, , Die Gebiete der Gemeinden Seewalchen a.A. (Ge- und (alle Bezirk Linz-Land) und den Gemein- richtsbezirk Vöcklabruck) und Traunkirchen (Gerichts- den Altenberg, Engerwitzdorf, Gramastetten, Hell- bezirk Gmunden) werden zu Genehmigungsgebieten im monsödt, Kirchschlag, Lichtenberg, , Steyregg Sinn des § 7 Abs. 1 Z. 1 bis 3 Oö. Grundverkehrsgesetz (alle Bezirk Urfahr-Umgebung). 1994 erklärt. § 2 Artikel II Stellung der Gemeinden in der Region Die mit Verordnung der Oö. Landesregierung vom Nach der Bedeutung und dem Ausmaß der Versor- 3. April 1995, LGBl. Nr. 35, erfolgte Erklärung des Gebiets gungsfunktionen werden die Gemeinden wie folgt einge- der Gemeinde St. Lorenz (Gerichtsbezirk Mondsee) zum stuft: Genehmigungsgebiet im Sinn des § 7 Abs. 1 Z. 1 bis 3 1. überregionales Zentrum: Linz; Oö. Grundverkehrsgesetz 1994 wird aufgehoben. Im § 1 der Oö. Grundverkehrs-Genehmigungsgebieteverord- 2. zentrale Orte im Stadtumlandbereich: Ansfelden, Enns, nung, LGBl. Nr. 35/1995 sowie im § 1 der 2. Oö. Grund- Leonding, Traun; verkehrs-Genehmigungsgebieteverordnung, LGBl. Nr. 3. Gemeinden ohne Zentralität: alle übrigen Gemeinden 66/1996, entfällt jeweils der Gemeindename ”St. Lorenz”. gemäß § 1.

§ 3 Artikel III Aufgaben der zentralen Orte Diese Verordnung tritt mit Ablauf des Tages ihrer Kund- (1) Ein überregionales Zentrum soll die Versorgung der machung im Landesgesetzblatt für Oberösterreich in Bevölkerung eines, einen regionalen Einzugsbereich Kraft. Artikel I ist auf Rechtserwerbe, deren Rechtstitel vor wesentlich überschreitenden Raumes mit Gütern und ihrem Inkrafttreten entstanden sind, nicht anzuwenden. Dienstleistungen des spezialisierten höheren Bedarfs gewährleisten. Für die Oö. Landesregierung: (2) Ein zentraler Ort im Stadtumlandbereich soll in der Versorgungs- und Arbeitszentralität des überregionalen Dr. Pühringer Zentrums, dem er zugeordnet ist, eine Entlastung auf der Landeshauptmann Ebene des gehobenen Bedarfs darstellen. Seite 76 Landesgesetzblatt für Oberösterreich, Jahrgang 1999, 21. Stück, Nr. 30

(3) Eine Gemeinde ohne Zentralität hat die Versorgung (2) Wichtige kommunale und regionale Einrichtungen der Bevölkerung zumindest mit Gütern und Dienstleistun- sowie Erholungsräume sollen an die Netze des nicht- gen des täglichen Bedarfs zu gewährleisten. motorisierten Individualverkehrs (insbesondere Fuß- und (4) Der Deckung des spezialisierten höheren Bedarfs Radwegenetze) angebunden werden. an Gütern und Dienstleistungen dienen spezialisierte und auch seltener in Anspruch genommene Einrichtungen. § 7 Dies sind Einrichtungen der Verwaltung, der Rechtspfle- Maßnahmen ge, des kulturellen Lebens und des Gesundheitswesens für das ganze Land oder für größere Landesteile, sowie (1) In den in der Anlage ausgewiesenen regionalen des Handels und der Dienstleistungsbetriebe. Grünzonen darf kein neues Bauland gewidmet werden. (5) Der Deckung des gehobenen Bedarfs dienen Ein- (2) An der Grenze zwischen gewidmetem Bauland und richtungen auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem den in der Anlage ausgewiesenen Grünzonen ist die Gebiet durch ein an Qualität und Quantität gesteigertes Abgrenzung der regionalen Grünzonen durch die zum Angebot an Gütern und Dienstleistungen, wie höhere und Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung rechts- mittlere Schulen, Krankenhäuser, größere Sportanlagen, kräftigen Widmungsgrenzen des Baulands bestimmt. Im Verwaltungsstellen auf Bezirksebene und vielseitige Ein- Übrigen bilden in der Regel in der Natur ersichtliche natür- kaufsmöglichkeiten in spezialisierten Geschäften. liche oder künstliche Gegebenheiten (wie z.B. Straßen, Wege, Feldwege, Bahnlinien, Wald- oder Flurgrenzen, (6) Der Deckung des täglichen Bedarfs dienen öffent- Gewässer oder Geländekanten) die Grenze. lich-soziale und privat-gewerbliche Einrichtungen der kommunalen Grundversorgung wie Lebensmittelge- (3) Soweit die Grenze nach Abs. 2 nicht eindeutig schäfte, Kindergärten und Gemeindeärzte. bestimmbar ist, gelten im Bereich der Strichstärke der Begrenzungslinie der regionalen Grünzonen für die Beur- § 4 teilung der Zulässigkeit eines Vorhabens die Raumord- Ziele für die Siedlungsentwicklung nungsziele und -grundsätze des § 2 Oö. ROG 1994. (1) Die Planungsträger haben die Gemeinden ent- (4) In den in der Anlage ausgewiesenen regionalen sprechend § 2 und § 3 so zu entwickeln, dass die ihrer Grünzonen ist die Neuwidmung von Bauland für Grund- Zentralitätsstufe entsprechenden Einrichtungen zur Ver- flächen, auf denen rechtmäßig errichtete Objekte im sorgung der Bevölkerung und Wirtschaft mit Gütern und Grünland bestehen, zulässig, wenn diese mit den Zielen Dienstleistungen des wirtschaftlichen, sozialen und kultu- und Grundsätzen des Oö. ROG 1994 und den im § 4 rellen Bedarfs bereitgestellt werden können. dieser Verordnung festgelegten Zielen vereinbar ist. (2) Gebiete, in denen eine erhebliche Umweltbela- (5) Anschließend an die Grenze zwischen gewidme- stung gegeben oder absehbar ist, dürfen nicht für Wohn- tem Bauland und den in der Anlage ausgewiesenen regio- zwecke gewidmet werden. nalen Grünzonen darf neues Bauland in den regionalen (3) Bei der Ausweisung von Bauland ist die Verträg- Grünzonen nur gewidmet werden, wenn es dadurch zu lichkeit mit bestehenden und zukünftigen Nutzungsan- Verbesserungen der Bebauungsstruktur oder des Sied- sprüchen zu gewährleisten, um vorhersehbare Nut- lungsabschlusses kommt, und die Funktion der Grünzone zungskonflikte zu vermeiden. nicht wesentlich beeinträchtigt wird. (6) In den in der Anlage ausgewiesenen regionalen § 5 Grünzonen dürfen neue Verkehrsflächen nur unter Ziele für das Grünland besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Funktion der regionalen Grünzone errichtet werden. Die in der Anlage ausgewiesenen regionalen Grün- zonen sind so zu erhalten und zu entwickeln, dass sie (7) In den in der Anlage ausgewiesenen regionalen Funktionen wahrnehmen können für Grünzonen dürfen die Grünlandwidmungen nur geändert 1. eine existenz- und leistungsfähige Land- und Forst- werden, wenn dadurch die Funktion der Grünzone ver- wirtschaft, bessert oder jedenfalls nicht gefährdet wird. 2. die Erholung und den Tourismus, (8) An den Hauptrouten des öffentlichen Personen- 3. die Siedlungshygiene und die Klimaverhältnisse, nahverkehrs sind ausreichende Park & Ride-Anlagen 4. die Siedlungs- und Raumgliederung, vorzusehen. 5. das typische Orts- und Landschaftsbild, (9) Durch eine entsprechende Kategorisierung der 6. die Sicherung oder Wiederherstellung eines ausgewo- Landes- und Gemeindestraßen hinsichtlich ihrer Funktion genen Natur- und Landschaftshaushalts. im Verkehrssystem soll die Abstimmung von kommunaler Raumplanung und Verkehrsplanung verbessert werden. § 6 Ziele für das Verkehrssystem § 8 Verwirklichung (1) Bei der Widmung von neuem Bauland ist auf die Erschließungsmöglichkeit durch Einrichtungen des (1) Die Dienststellen des Landes haben die in den öffentlichen Personennahverkehrs Bedacht zu nehmen, §§ 4 bis 6 festgelegten Ziele zu berücksichtigen und durch insbesondere durch möglichst kurze Zugangswege zu geeignete Maßnahmen auf deren Erreichung hinzuwir- den Haltestellen. ken. 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(2) Die Gemeinden haben die Zielsetzungen der §§ 4 § 10 bis 6, soweit deren Vollzug in den eigenen Wirkungs- Schlussbestimmungen bereich der Gemeinden fällt, zu berücksichtigen. (3) Für Dienststellen anderer Körperschaften des Diese Verordnung tritt mit Ablauf des Tages ihrer Kund- öffentlichen Rechts gelten die Bestimmungen dieses machung im Landesgesetzblatt für Oberösterreich in Raumordnungsprogramms als Empfehlungen. Die Kraft. Zuständigkeiten des Bundes werden durch dieses Raumordnungsprogramm nicht berührt. Für die Oö. Landesregierung: § 9 Dr. Leitl Überprüfung Landeshauptmann-Stellvertreter Dieses Raumordnungsprogramm ist spätestens zehn Jahre nach seinem Inkrafttreten zu überprüfen, ob Ände- rungsgründe im Sinn des § 12 Abs. 1 Oö. ROG 1994 vor- liegen. Anlage

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