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THE LA SALLE QUARTET plays HAYDN ∙ BRAHMS ∙ ZEMLINSKY

JOSEPH HAYDN (1732 - 1809) Streichquartett D-Dur op. 71 Nr. 2 14:50 01 Adagio – Allegro 04:43 02 Adagio 04:50 03 Menuet. Allegretto – Trio 01:53 04 Finale. Allegretto 03:24

JOHANNES BRAHMS (1833 - 1897) Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 32:53 05 Vivace 09:30 06 Andante 06:52 07 Agitato (Allegretto non troppo) 08:08 08 Poco allegretto con variazioni 08:23

ALEXANDER ZEMLINSKY (1871 - 1942) Streichquartett Nr. 3 op. 19 20:41 09 Allegretto. Gemächlich, innig bewegt 06:48 10 Thema mit Variationen 04:51 11 Romanze. Sehr mäßige Achtel. Andante sostenuto 04:09 12 Burleske. Sehr lebhaft. Allegro moderato 04:53

TOTAL TIME 68:49 VON DER ERHITZUNG DER des Klavierquintetts von Dvořák mit Arthur unter anderem im Bereich markanter Auslo- mentalen Vorgehens lesen. Dieser Eindruck Rubinstein am Flügel festgehalten ist. tung dynamischer Grenzwerte bemerkbar. mag auch deshalb entstanden sein, weil die SACHLICHKEIT Und auch im Umfeld lieblicher, beschwich- von und seinen Mitspielern ge- Mit großer Entschiedenheit und ebenso gro- tigender und dann wieder dramatischer wählten Stücke allein schon eine extreme Es handelt sich um eine unvergleichliche ßer Überzeugungskraft widmete sich das Ausdruckselemente genieren sich die vier Konfrontation mit den Hörgewohnheiten der Lebens-, Schaffens- und Wirkungsgeschichte: LaSalle Quartet von Beginn an der Musik Herren nicht, Haydn sozusagen beim Wort Musikfreunde bedeuteten. Hinzu kommt, dass Die 42 Jahre währende künstlerische und insti- des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhun- zu nehmen, also den melodischen Wendun- dieser Eindruck damals auch nicht durch tutionelle Gegenwärtigkeit des 1946 gegrün- derts in ihren verschiedenen Ausprägungen, gen, den harmonischen Überraschungen eine starke Hinwendung etwa zu den Wer- deten LaSalle Quartets! Mit dem Begriff ausgehend jedoch – und das ist zuverläs- und all den anderen von Haydn erdachten ken der Wiener Klassik und der Romantik ge- Gegenwärtigkeit sei der Umstand umrissen, sig belegt – von den literarischen wie bio- Ungewohntheiten bis hin zur beseelten Rück- mildert werden konnte. Diese Bereiche der dass die Herren dieser Streichquartettforma- graphischen Erfahrungen im Umfeld der so- sichtslosigkeit auf den Grund zu gehen. Quartettliteratur blieben – und das zeigt tion nicht nur das Denken und Fühlen ihres genannten Zweiten Wiener Schule. Walter auch die umfangreiche Diskographie – weit- leibhaftigen Publikums im Saal und das ihrer Levin – gebürtiger Berliner und Primarius des In den drei Apponyi-Quartetten op. 71 sind gehend unberücksichtigt, was jedoch nicht Hörer daheim maßgeblich beeinflusst ha- Quartetts – emigrierte 1938 mit seiner Mutter die Nachwirkungen von Haydns erster – und heißt, dass der kammermusikalische Nach- ben, sondern auch die Diskussion wichtiger nach Palästina, wo der 12-Jährige in überaus erfolgreicher – Londonreise unüber- lass der großen Meister im Denken und Füh- interpretatorischer und aufführungspraktischer nicht nur instrumentale Unterweisung erhielt, hörbar. Der Ausdruck wirkt großzügiger, len der vier Musiker keine Rolle spielte. Die Fragen bis zum heutigen Tag. Mit den kon- sondern durch den international anerkann- gleichsam überregionaler. Der Quartettsatz Ziel- und Blickrichtung indes war auf das Jetzt zertanten Wiedergaben und mit den Schall- ten Schönberg-Experten Peter Gradenwitz hat fast schon sinfonisches Gepräge. Un- und mutig nach vorne gerichtet. Das Quar- platteneinspielungen des Quartetts fühlte man auch mit der Neuen Musik vertraut wurde. Es ter dem Eindruck so mancher „irregulärer“ tett vergab Kompositionsaufträge, spielte Ur- sich unwillkürlich in ein Spannungsfeld ver- ist dies zweifellos das auslösende Moment für musikalischer Details wurde schon zu Leb- aufführungen und setzte sich für die Werke setzt, dessen Polaritäten vor allem in den Levins intensive Auseinandersetzung mit den zeiten des Komponisten immer wieder von von Komponisten im Kraftfeld der Zweiten Wertigkeiten von Tradition und Aufbruch, von Streichquartetten Arnold Schönbergs, mit den Kühnheit gesprochen. Die Widmung der drei Wiener Schule ebenso ein wie für Arbeiten Konservativismus und Modernität, aber auch Quartettkompositionen Alban Bergs und An- Quartette op. 71 an den ungarischen Gra- junger, aufstrebender Autoren – man denke von Sachlichkeit und Gefühl gesehen und ton Weberns. Diese Hinwendung brachte es fen Anton Apponyi steht im Zusammenhang nur an Streichquartette von Hans Erich Apos- erlebt wurden. auch mit sich, dass die vier Streichquartette mit dessen Verwendung für Haydns Eintritt in tel, György Ligeti, , Witold Lutos- von Alexander Zemlinsky, dem Lehrer Schön- die Freimaurerloge. Apponyi bedankte sich ławski, Mauricio Kagel, , John Von den Streichquartett-Ensembles, die sich bergs, eine so wichtige Bedeutung im Reper- nicht nur für die Widmung und für das Recht Cage, Krysztof Penderecki oder Toshiro Mayu- nach dem Zweiten Weltkrieg mit internatio- toire des LaSalle Quartets bekamen. einer zeitlich begrenzten Verwertung der Par- zumi. naler Durchschlagskraft etabliert hatten oder titur, er ließ dem Komponisten auch 100 Du- in den 50er- und 60er-Jahren die Konzertsäle Die aufgezeichneten Interpretationen geben katen zukommen. Wie schon erwähnt wurde das LaSalle Quar- eroberten, hoben sich Auftreten, klangliche im wahrsten Sinne des Wortes erhellend Auf- tet 1946 gegründet. Walter Levin hatte an Eigenart und interpretatorische Grundsätze schluss über eine aufmerksame, ja wachsa- Während der Vortrag des LaSalle Quartets der New Yorker einen Studi- der LaSalle-Herren deutlich ab. Ich denke me und keine in der Partitur vorgegebene in den 60er Jahren als schlank, auf klare Line- enplatz in der Meisterklasse des namhaften da vor allem an den warmen, wohlig ge- Instrumentalkonflikte scheuende, sondern arität konzentriert und insgesamt als geist- Geigenlehrers erhalten. Der rundeten Klang des Guarneri-Quartetts und solche sogar hervorhebende Schicksalsge- reich empfunden und auch beschrieben wur- Bratscher Peter Kamnitzer und der Cellist dessen auf höchstem Niveau sonore Ver- meinschaft. Im Verlauf von Haydns Quartett de, so kann man in älteren Dokumenten so- Richard Kapuscinski gehörten zur Urbeset- bindlichkeit, wie sie etwa in der Einspielung D-Dur op. 71,2 (Hob. III:70) macht sich dies gar von einer gewissen Ruppigkeit des instru- zung des Ensembles, der „zweite“ Geiger, der aus Dresden stammende Henry Meyer, Brahms und Schumann, Schuberts Streich- sich im jeweiligen Satz, aber auch im Hinblick dition befreienden Musik etwa nach Art der stieß drei Jahre später zu den „LaSalles“. Mit quintett und die späten Quartettwerke von auf das Werkganze darstellt. Dies ereignet Zwölftontechnik à la Schönberg bewegte Ausnahme des Cellisten blieb das Quartett Beethoven. Nicht zu vergessen ist eine Auf- sich keineswegs in akademischer, schon gar (bzw. zum Stillstand kam). Im Spätsommer bis zu seiner Aufl ösung 1988 in der Stammfor- nahme der Quartette von Debussy und Ra- nicht in bürokratischer Trockenheit und Selbst- und im Herbst 1924 komponiert, wurde das mation zusammen. Jack Kirstein (1955–1977) vel, deren messerscharfer Schliff die franzö- gewissheit, sondern in einem dauernden Fort- zunächst wie von verspielter Ironie gelenkte, und Lee Fiser (ab 1975) traten die Nachfolge sische Musik in die Nähe eines von Webern schritt erhitzter, wenn man will: erfüllter, von im Finale virtuos und klangvoll gesetzte, in von Kapuscinski an und fügten sich – wie die inspirierten Impressionismus‘ rückt. Wollen, Wünschen und Sehnen glühender der Aussage gegen Ende etwas bitter wir- Platteneinspielungen und auch die mir erin- Sachlichkeit. kende Stück schon im Oktober 1924 in Leip- nerlichen Konzertauftritte belegen – bruch- Die Aufführungen des LaSalle Quartets sind zig uraufgeführt. Vorwiegend dem LaSalle los in die Klang- und Bewegungsmuster des zweifellos so etwas wie interaktive Lehrstun- Wenn im Umkreis auch dieser Studioaufnah- Quartet ist es zu danken, dass es zusammen Ensembles ein. den gewesen, Konzerte mit Instruktions- und men aus verschiedenen Jahren von Lehr- mit den drei anderen Quartetten op. 4, 15 Aufklärungscharakter, sozusagen akustische stunden der besonderen Art gesprochen und 25 einem breiteren Publikum zugänglich In Hinblick auf diese Muster und die von Er- Appelle an die Zuhörerschaft, den interpre- wird, dann natürlich auch im Wissen um die und schließlich auch liebenswert geworden fahrung und kompositorischen Neuigkeiten tatorischen Prozess als Aufforderung zur lau- enorm einfl ussreiche Unterrichtstätigkeit des ist. inspirierte Fortentwicklung muss eine wichti- schenden Anstrengung zu begrüßen. An- Primarius Walter Levin. Nicht zu zählen sind Peter Cossé ge Veränderung im Bereich der instrumenta- strengung also durchaus im positiven Sinn die Musiker – also keineswegs nur die Geiger len Grundversorgung erwähnt werden: 1958 eines Bemühens um tiefere Einsicht mit dem und andere Streicherkollegen –, die wert- nämlich wurden dem Quartett vier Amati- Endziel wissenden Genießens. Hilfreich da- volle An- und Unterweisung von Levin be- Instrumente aus den Jahren 1648, 1682, 1619 bei ist, wenn eine Quartettallianz nicht nur kommen haben, deren Beschäftigung etwa und 1670 zur Verfügung gestellt, die den an einem Strang zieht, sondern die einzel- mit den Werken der Zweiten Wiener Schule zuvor immer wieder als rau geschilderten nen Stränge unnachgiebig bewusst hält, ohne diesen Botschafter kammermusikali- Klang abgemildert haben sollen. Peter Gra- selbst wenn dies zu ungemütlichen Reibun- schen Beglückens eine ganz andere – und denwitz – noch in den 70er Jahren als Be- gen führt. nicht eben günstige – Wendung genommen richterstatter für die Neue Zürcher Zeitung hätte. Wen man bis weit in die 90er Jahre bei den Salzburger Festspielen zu Gast – be- Die hier gebotenen Werke von Haydn, Zem- auch ansprach, irgendwie und irgendwann stätigte mir in Kenntnis einer meiner LaSalle- linsky und Brahms werden somit nicht als be- war der Betreffende mit Walter Levin in Be- Besprechungen, dass der Ton des Quartetts kannt, schon gar nicht als selbstverständlich rührung geraten, hatte von ihm gelernt, tatsächlich durch die Amati-Charakteristik im Umgang mit der uns anvertrauten Tradi- hatte sich seitdem als ein Anderer durch die wärmer geworden sei. tion repetiert, sondern neuerlich aus zwei Welt des Musizierens bewegt. Blick- und Hörwinkeln untersucht und dann Die etwas erhöhte Klangtemperatur könnte gedeutet. Das LaSalle Quartet verfolgt den Das dritte Streichquartett von Alexander Zem- man aber auch damit begründen, dass sich Verlauf der Noten samt der vom Komponis- linsky ist eines von drei Werken dieser Gat- die Herren um Walter Levin zu einigen – auch ten beigefügten Vortragsanweisungen wie tung, die den Komponisten als Vertreter dokumentierten – Interpretationen „Alter Mu- mit Instrumenten, die zu ihren Eigenschaf- jener Ästhetik zeigt, die sich auf ebenso sik“ bereit erklärten, darunter die beiden ten auch jene eines Mikroskops zählen. Und fruchtbare wie schmerzliche Weise zwischen Streichquartette op. 51 von Brahms, zwei zugleich verteidigen die vier Streicher die den harmonischen Wucherungen der Spät- Mendelssohn-Quartette, Klavierquintette von Vogelperspektive auf das Gesamte, wie sie romantik und einer neuen, sich von der Tra- ON THE HEATING OF devoted itself with great decisiveness and ideas Haydn thought up, right down to inspi- ters plays no part in the thoughts and feelings even greater powers of persuasion to the red inconsiderateness. of the four musicians. The goal and perspec- OBJECTIVITY music of the late nineteenth and early tive, however, was always the present and twentieth centuries in its various forms, but In the three Apponyi Quartets Op.71, the after- looking courageously forward. The quartet This is about an incomparable history of lives, starting – as is reliably documented – from effects of Haydn's fi rst – and quite successful – commissioned compositions, played premi- artists and their reception: the 42 years of art- the literary and biographical experiences trip to London are unmistakable. The expres- eres and championed the works of compo- istic and institutional contemporaneity of the surrounding the so-called Second Viennese siveness appears more spacious, one might sers in the force fi eld of the Second Viennese LaSalle Quartet, founded in 1946! The term School. Walter Levin – native of Berlin and say less regionally confi ned. The quartet sett- School as well as the works of young, up-and- “contemporaneity” is intended to allude to the the quartet's leader and fi rst violinist – emi- ing has an almost symphonic character. Un- coming authors – we need only think of the fact that the gentlemen in this grated with his mother to Palestine in 1938, der the impression of many an "irregular" musi- string quartets by Hans Erich Apostel, György have not only had a decisive infl uence on the where the twelve-year-old not only received cal detail, there was frequent talk of boldness, Ligeti, Luigi Nono, Witold Lutoslawski, Mauricio thoughts and feelings of the audiences physi- instrumental instruction in Tel Aviv, but was even during the composer's lifetime. The de- Kagel, Michael Gielen, John Cage, Krysztof cally present in the concert hall and of their also made familiar with new music by the dication of the three quartets in Op.71 to the Penderecki or Toshiro Mayuzumi. listeners at home, but also on the discussion of internationally recognized Schoenberg ex- Hungarian Count Anton Apponyi is related to important questions of interpretation and per- pert Peter Gradenwitz. It is indubitably the his helping Haydn join the Freemason lodge. As already mentioned, the LaSalle Quartet formance practice up to the present day. The moment marking the start of Levin's lifelong Apponyi not only thanked Haydn for the dedi- was founded in 1946. Walter Levin was study- quartet's studio and concert recordings take involvement with 's string cation and the right to make use of the score ing at the Juilliard School in the mas- us in spite of ourselves into an exciting realm quartets, as well as the quartet compositions for a certain period of time, he also let the ter class of the renowned violinist Ivan Galamian. whose poles can be seen and experienced as by and . This devo- composer have 100 ducats. Violist Peter Kamnitzer and cellist Richard Ka- lying primarily between the polarities of the va- tion was also the reason for the importance of puscinski were original members of the ensem- lues of tradition and new beginnings, of con- the four string quartets by Alexander Zemlins- While the performance of the LaSalle Quartet ble, the "second" violin, Dresden native Henry servatism and modernity, but also of objectivi- ky, Schoenberg's teacher, in the repertoire of in the Sixties was considered and described Meyer, joined the "LaSalles" three years later. ty and feeling. the LaSalle Quartet. as slender, concentrated on linearity and on With the exception of the cellist, the quartet the whole intellectually stimulating, we can kept its original members until it broke up in Of the string quartet ensembles which had The recorded interpretations provide illumi- read a certain surliness, even, in the instru- 1988. Jack Kirstein (1955-1977) and Lee Fiser established themselves with international nation in the true sense of the word of these mental procedure of the older documents. (starting in 1975) succeeded Kapuscinski and impact after the Second World War or con- alert, observant companions in fate who did This impression may have arisen because the settled into the ensemble's musical and ex- quered the concert halls in the fifties and not shy away from any instrumental confl icts very pieces themselves chosen by Walter Le- pressive patterns without a hitch – as is shown sixties, the LaSalle Quartet's demeanor, music- specifi ed in the score, but rather accen- vin and his fellow musicians imply an extreme by the recordings and the concert perfor- al idiosyncrasies and principles of interpre- tuated them. Haydn's Quartet in D Major confrontation with the listening habits of mu- mances I recall. tation clearly stood out. Here I am thinking Op.71,2 (Hob. III:70), is one example of how sic fans. Moreover, this impression at the time mainly of the warm, agreeably rounded this plumbing of dynamic limits makes itself could not be mitigated by turning strongly In view of these patterns and the continued sound of the and of its high- felt. And also when confronted with mellifl uous, toward the works of the First Viennese School development inspired by experience and ly sonorous courtesy, as is preserved in the re- soothing and then again dramatic elements and Romanticism. These areas of quartet li- new compositions, an important change in cording of Dvořák's Piano Quartet with Arthur of expression, the four gentlemen are not a- terature remain largely out of consideration the area of basic instrumental supply must Rubinstein at the piano. fraid to take Haydn at his word, so to speak, – and this is also shown in the extensive dis- be mentioned: in 1958, the quartet was pro- and get to the bottom of the melodic turns, cography – although this does not mean that vided with four Amati instruments from 1648, From the very outset, the LaSalle Quartet harmonic surprises and all the other unfamiliar the chamber music legacy of the great mas- 1692, 1619 and 1670, which are said to have attenuated the sound, formerly depicted as The works on offer here by Haydn, Zemlinsky come into contact with Walter Levin, learned Aufnahme | Recording harsh. Peter Gradenwitz – a guest at the Salz- and Brahms are thus not repeated as familiar, from him and since then moved as a different [1-4] 14.12.1968 burg Festival in the seventies as reporter for and most certainly not as self-evident ways of person through the world of musical perfor- [5-8] 11.06.1977 the Neue Zürcher Zeitung – confi rmed to me, dealing with the tradition entrusted to us, but mance. [9-12] 24.03.1965 Hans-Rosbaud Studio Baden-Baden in the knowledge of one of my LaSalle reviews, examined and then interpreted anew from that the tone of the quartet had indeed be- two angles of sight and hearing. The LaSalle The third string quartet by Alexander Zemlin- Toningenieur | Sound Engineer come warmer thanks to the Amati instruments. Quartet follows the course of the notes along sky is one of three works in this genre which [1-4] Susanne Vogt with the performance instructions added by shows the composer as a representative of [5-8] Frank Wild The somewhat higher temperature of their the composer as if with instruments whose pro- that esthetic ideal which moved (or came to [9-12] Anita Frost sound could, however, also have been caused perties also include those of the microscope. a halt), in a manner that was as fruitful as it Tonmeister | Artistic Director by the gentlemen close to Walter Levin having And at the same time this string quartet pre- was painful, between the harmonic excre- [1-8] Walter Lessing declared their willingness to certain perfor- serves a bird's-eye view of the whole as it is scences of late Romanticism and a new mu- [9-12] Dr. Ingeborg Schatz Digital Remastering mances of “ancient music” – also documented represented in the respective movement, but sic liberating itself from tradition, as exempli- Ute Hesse – including the two string quartets Op.51 by also with an eye to the entire work. This is not fi ed by twelve-tone music à la Schoenberg. Ausführender Produzent | Executive Producer Brahms, two Mendelssohn quartets, piano quin- at all done in academic, and most certainly Composed in the late summer and autumn Dr. Sören Meyer-Eller tets by Brahms and Schumann, Schubert's string not in bureaucratic aridity and self-assurance, of 1924, this piece, which is at fi rst guided Einführungstext | Programme notes quintet and the late quartets by Beethoven. but rather in an ongoing process of heated, by playful irony, with a resounding, virtuoso Peter Cossé Another recording that should not be forgot- one might say, fulfi lled objectivity, fi lled with setting in the Finale and a seemingly rather Redaktion | Editing ten is that of the quartets by Debussy and Ra- ardent wanting, wishing and yearning. bitter expression toward the end, premiered hänssler CLASSIC vel, whose razor-sharp polish puts French music in Leipzig in October 1924. We have largely Art Director Margarete Koch in close proximity to an Impressionism inspired When we speak of lesson of a special kind in the LaSalle Quartet to thank for making it and Verlag | Publishing by Webern. reference to these studio recordings made in the other three quartets Op.4, 15 and 25 ac- [1-8] Peters various years, then of course in the knowledge cessible and, in the end, endearing them to a [9-12] Wiener Philharmonischer Verlag The performances of the LaSalle Quartet were of the enormously infl uential teaching work wider audience. Grafi k-Design undoubtedly something like interactive lessons, of Walter Levin, the fi rst violin. It is impossible Peter Cossé Claudia Mayerle, www.claudia-mayerle.de concerts with an instructive and enlightening to number the many musicians – and by no Coverbild | Cover painting character, acoustic appeals to the listeners, so means only violinists and other fellow string © Frank Hoppmann to speak, to welcome the process of interpre- players – who received valuable instruction Übersetzung | Translation Dr. Miguel Carazo & Associates tation as an invitation to put more effort into lis- and guidance from Levin, and whose involve- tening. Effort, that is, quite in the positive sense ment with the works of the Second Viennese Digitale Überarbeitung der SWR-Originalbänder of endeavoring to attain deeper insight, with School, for instance, would have taken an Digital remastered from the original SWR tapes the fi nal goal being knowledgeable enjoyment. entirely different – and not necessarily favo- It is helpful here when a quartet alliance not rable – turn without this ambassador of the only pulls together, but remains relentlessly delight of chamber music. Whomever one aware of the individual strands, even if this might have addressed, well into the nineties, leads to uncomfortable friction. they would have at some time and place