Redner Zu Nachfolgendem Tagesordnungspunkt
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Redner zu nachfolgendem Tagesordnungspunkt Präsidentin Ilse Aigner Ministerpräsident Dr. Markus Söder Abg. Katharina Schulze Erster Vizepräsident Karl Freller Abg. Klaus Stöttner Abg. Thomas Kreuzer Zweiter Vizepräsident Thomas Gehring Abg. Florian Streibl Abg. Katrin Ebner-Steiner Dritter Vizepräsident Alexander Hold Abg. Gabi Schmidt Abg. Horst Arnold Abg. Uli Henkel Abg. Martin Hagen Abg. Raimund Swoboda Abg. Tobias Reiß Abg. Sebastian Körber Fünfter Vizepräsident Markus Rinderspacher Abg. Dr. Fabian Mehring Abg. Dr. Simone Strohmayr Protokollauszug 5. Plenum, 11.12.2018 Bayerischer Landtag – 18. Wahlperiode 1 Präsidentin Ilse Aigner: Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf: Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Das Wort hat der Ministerpräsident. Ministerpräsident Dr. Markus Söder: Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Hinter uns liegt ein Jahr der Veränderun- gen, ein Jahr, in dem einer der aufreibendsten Wahlkämpfe stattfand und der Landtag – wir alle sehen es – sich so grundlegend verändert hat wie noch nie. Dennoch: Trotz Wahlkampf, trotz Wirren und Mühen hat die bayerische Bevölkerung CSU und FREI- EN WÄHLERN einen ganz klaren Regierungsauftrag erteilt. Diesen wollen und wer- den wir wahrnehmen. (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Heute blicken wir mit der Staatsregierung voraus auf fünf Jahre gemeinsame Regie- rungsverantwortung. Eine Koalition ist zwar keine Liebesheirat, aber mehr als eine Zweckehe. Die neue Bayern-Koalition fußt auf gemeinsamen Überzeugungen, Kon- zepten und Vertrauen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, nicht umsonst haben wir diese Koalition in Rekordzeit und ohne öffentliche Nebengeräusche gebildet. Im Vergleich zum Zustandekommen der Großen Koalition im Bund war dies ein Vorbild. Das war ein neuer Stil, der von der Bevölkerung akzeptiert wurde. (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Wir haben Stabilität versprochen – das halten wir auch. Zugleich wollen wir aber auch Erneuerung. CSU und FREIE WÄHLER stehen für eine Politik der Bürgernähe, eine Politik des Miteinanders und des Zusammenhalts, eine Politik der Zuversicht und des Optimismus. Wir sind eine bürgerliche Regierung. Bürgerlich regieren heißt, gut zu re- gieren, Probleme sachlich zu lösen, anstatt ständig zu streiten, die Gegenwart zu ver- bessern und gleichzeitig die Zukunft vorausschauend zu planen. Protokollauszug 5. Plenum, 11.12.2018 Bayerischer Landtag – 18. Wahlperiode 2 Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir geben Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit und stehen dabei für Verlässlichkeit und Stabilität. Das soll der Stil der neuen Koalition sein. Ich sage Ihnen eines: Bayern ist ein großartiges, ein erfolgreiches und ein wohlhaben- des Land. Eigentlich geht es uns so gut wie nie. Bei aller Kritik im Detail möchte ich etwas sagen, das mir oft in diesem Wahlkampf, der hinter uns liegt, zu kurz gekom- men ist. Trotz aller Vorschläge zur Verbesserung sollten wir alle miteinander manch- mal ein bisschen dankbarer und stolz auf dieses großartige Land Bayern sein. Es gibt nichts Vergleichbares. (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Bayern geht es gut, doch das muss nicht so bleiben. Die Welt verändert sich rasch. Deshalb dürfen wir nicht stehen bleiben und uns wegducken. Nur wer sich bewegt, der kommt voran; denn unser Bayern ist das wert. Wir sind herausgefordert durch weltwei- te Veränderungen wie Migration, Klimawandel und zunehmend nationalistische Ten- denzen in der Staatengemeinschaft. Darauf müssen wir auch in Bayern Antworten fin- den. Unser Koordinatensystem steht. Wir wollen ein Bayern, das stabil, das menschlich, das nachhaltig und modern ist. Erstens. Wir sorgen in den nächsten Jahren für ein menschliches Bayern mit Lebens- qualität. Meine sehr verehrten Damen und Herren, CSU und FREIE WÄHLER sind eine Familienkoalition, und Bayern ist ein Familienland. Dies wird einer der großen Schwerpunkte dieser Koalition sein. Wir wollen, dass es den Familien in Bayern gut geht. (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Wir haben traditionelle Familien, Doppelverdiener, Alleinerziehende. Alle Familienfor- men sind uns gleich wichtig. In unsere Familienpolitik investieren wir jährlich eine Fa- milien-Milliarde. Unser Leitprinzip ist: Wir helfen Familien, aber schreiben ihnen ideolo- Protokollauszug 5. Plenum, 11.12.2018 Bayerischer Landtag – 18. Wahlperiode 3 gisch nichts vor. Wir unterstützen Familien, unabhängig davon, welche Betreuungsform sie wählen, ob zu Hause oder in der Kita. Meine Damen und Herren, das ist der bayerische Weg. Wir wollen echte Wahlfreiheit für Familien und keine ideo- logische Vorgabe, wie Kinder zu erziehen sind. (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Für diese Familienpolitik steht unser Familiengeld in Höhe von 6.000 Euro für Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr. Ab dem dritten Kind sind es sogar 7.200 Euro. Das Familiengeld kommt an bei den Familien. Seit September wurde es schon für 250.000 Kinder ausbezahlt. Der Familienbund der Katholiken und der Verband kinder- reicher Familien Deutschland haben unser Familiengeld in Bayern übrigens ausdrück- lich gelobt. Doch das ist nicht alles, wir machen noch viel mehr. Alle Kindergartenjahre werden künftig weitgehend kostenfrei werden. Ab dem Jahr 2020 unterstützen wir die Krippen- und die Tagesbetreuung mit 100 Euro pro Kind und Monat. Wenn man das zusammenrechnet, bedeutet das für eine Familie in Bayern bis zur Grundschule eine Unterstützung von mindestens 12.000 Euro pro Kind.Meine sehr verehrten Damen und Herren, dies ist ein Familienbonus, den es nur in Bayern und sonst in keinem anderen Land gibt. (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Kostenfreiheit und finanzielle Entlastung sind das eine, mehr Plätze, mehr Qualität und mehr Flexibilität das andere. Beides ist den Eltern gleich wichtig. Deswegen schaffen wir 42.000 neue Betreuungsplätze bis zum Jahr 2023, weiten Betreuungszei- ten aus, vor allem in den Ferien und Randzeiten, und starten mit dem Pilotprojekt Kita- Bus, um Elternstress gerade in den Ballungsräumen zu reduzieren. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir wissen, dass das alles nicht günstig ist, aber sind wir ganz ehrlich: Familien und Kinder in Bayern sind es uns wert, diese In- vestitionen zu tätigen, weil sie die Zukunft unseres Landes sind. Protokollauszug 5. Plenum, 11.12.2018 Bayerischer Landtag – 18. Wahlperiode 4 (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Wir kümmern uns um die Familien mit Kindern, aber wir kümmern uns auch um die Familie im Alter. Wir lassen Pflegebedürftige und deren Angehörige nicht allein. Unser Landespflegegeld von 1.000 Euro jährlich ist ein Zeichen der Anerkennung für das enorme Engagement der pflegenden Angehörigen. Das Landespflegegeld ist in Bay- ern bereits während der ersten drei Monate zu einem Erfolgsmodell geworden. Weit mehr als 300.000 Anträge aus dem ganzen Land gingen ein. VdK und Caritas haben dieses Landespflegegeld sehr begrüßt. Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit dem Landespflegegeld wird eines er- reicht: Wir unterstützen nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern wir unterstützen die Herzlichkeit, die Menschlichkeit. Wir unterstützen Familienmitglieder, die füreinander so unglaublich viel leisten und sich gegenseitig helfen. Diese Form von Menschlichkeit gibt es so in keinem anderen Bundesland. Wir setzen Zeichen und Akzente für die Menschlichkeit. So stellen wir uns das Familienland Bayern vor – und wir bleiben auch dabei. (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Wir wollen auch mit einer in Deutschland einzigartigen Pflegeplatzgarantie dafür sor- gen, dass künftig jeder wohnortnah gepflegt werden kann. Unser Ziel ist, bis 2023 allen Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 2 einen Rechtsanspruch auf einen Pflegeplatz zu geben. Ich gebe zu, das stellt Staat und Kommunen vor große Herausforderungen, aber wir gehen es gemeinsam an. Meine Damen und Herren, es wäre zu wenig, dieses Thema außer Acht zu lassen. Wir wollen nämlich überall in Bayern die wohnortnahe medizinische Versorgung in allen Bereichen verbessern. Die Pflegeplatzgarantie ist deswegen ein wichtiges Signal für die Pflege – und sie ist einmalig in Deutschland. Bayern zeigt, dass es alle Generatio- nen wahrnimmt und sich um alle kümmert. Protokollauszug 5. Plenum, 11.12.2018 Bayerischer Landtag – 18. Wahlperiode 5 (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Generell gilt: Wohnortnahe Versorgung gibt es auch dadurch, dass wir zusammen mit den Kommunen in den kommenden Jahren über zwei Milliarden Euro in die medizini- sche Versorgung im ländlichen Raum investieren werden. Mit unseren Förderprogram- men unterstützen wir Mediziner und Studierende, die sich im ländlichen Raum nieder- lassen. Fast 500 Ärzte und 200 Medizinstudenten machen schon mit. Mit Landarztquote und Landarztprämie werden wir dies noch deutlich steigern. Meine Damen und Herren, der ländliche Raum braucht die gleiche ärztliche Versor- gung wie die Ballungsräume. Beides muss gleichermaßen im Blick bleiben. (Beifall bei der CSU und den FREIEN WÄHLERN) Wir werden deswegen auch das Krankenhausprogramm, das für das ganze Land so wichtig ist, über die ganze Legislaturperiode auf Rekordniveau fortführen. Wir machen hier etwas, was es so nur bei uns gibt. Wir unterstützen nicht nur große Häuser in den Ballungszentren. Heute sind gerade viele kleine Krankenhäuser im Wettbewerb he- rausgefordert. Wir spannen über diese einen Schutzschirm. Wir übernehmen für dieje- nigen kleinen Kliniken im ländlichen Raum, die sich neu aufstellen und bereit zu Ver- änderungen