Neue Quellen Zu Friedrich Spee Von Langenfeld Und Seiner Familie
RAINER DECKER Neue Quellen zu Friedrich Spee von Langenfeld und seiner Familie Deo duce virtute comite fortuna ministra Wahlspruch des Arnold v. Spee, 1623 Einfu¨hrung Zeit: April 1662. Ort: Kloster der Servitessen („Dienerinnen der seligen Jungfrau Maria“) in Linz am Rhein. Die Nonne Anna Margareta Spee ist wu¨ tend. Sie fu¨hlt sich von einer Ba¨uerin aus ihrem Heimatdorf Bruchhausen bei Linz verleumdet und erstattet Anzeige bei dem Ko¨ lner Domkapitel, zu dessen Herrschaft Erpel Bruchhausen geho¨rt.Darin fu¨hrt sie aus, dass die Frau eines ihrer Pa¨chter, „Herman Meußgen Hausfrau Sophia genant zu Brochhaußen in Euer Gnaden Jurisdic- tion Erpel wohnhaft mir ganz unverschulter weis hin und her hinderucklich nachgeredt, ich hette ihro in einem drunck angetan, daß sei [= sie] alles das ihrig versaufen muste ... Nun ist nicht ohne, daß die beklagtin sich darauf vertro¨ st, daß ahn ihro nichts zu erhoh- len, undt weilen an ihr nichts zu erhohlen, so ist billigh und rechtens, daß dieselbe, weilen sei mir meine Ehre abgestohlen und nicht wider restituiren kan, anderen zum Exempel bestraft wu¨ rde, in betrachtungh, daß nichts hochers in der weiten weltt als ein ehrlicher frommer Nahm, und wan [man] solche hoch-ehrenverletzliche Injurien ungeandet hin- gehen ließe, bevorab, weilen die Beklagtin selbige hin und her spargirt [= gestreut], [dass dann] mir allerhandt Verdacht aufwachsen ... mogte ... Derowegen glangt an Ew. Hoch- wohlgeborene Hochgra¨fliche Excellencen und Gnaden meine allerhochste diemutigste bitt, sei gerawen [= geruhen] gna¨digh, ihrem Scholtheißen oder Statthalteren zu Erpel, daß sei die Beklagtin vornehmen und nach befindenden Sachen ... mit ahnschließungh des haltzbandt anderen Ehrenschenderen zum Exempel bestraffen, ernstlich und gna¨- digh ahnzubefehlen.
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