Wie Das Erloschene Adelsgeschlecht Von Rennenberg Wieder Zu Dem Ursprünglichen Namen Gelangte
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Wie das erloschene Adelsgeschlecht von Rennenberg wieder zu dem ursprünglichen Namen gelangte Die Edler von Rennenberg – Freiherren von Rennenberg – Grafen von Rennenberg – Grafen von Lalaing und von Rennenberg sowie die Fürsten zu Salm-Kyrburg. – Am 01.03.1917 wurde die Witwe des letzten Fürsten zu Salm-Kyrburg (das Geschlecht starb im Schloss Rennenberg nahe Linz aus) mit den Kindern von Amts wegen wieder in den Freiherrenstand (Freifrau, Freiin, Freiherr von Rennenberg) versetzt. Sollte es ein Affront sein? Wesentliche Begebenheiten der Rennenberger geschahen im heutigen Belgien und in den Niederlanden. – Im „Achtzigjährigen niederländischen Unabhängigkeits- oder Freiheitskrieg“ (1568 bis 1648) gegen Spanien galt Graf Georg von Rennenberg seit den Geschehnissen am und nach dem 03.03.1580 als „der große Verräter“. – Die Rennenberger waren einst nicht nur im Erzbistum Köln mit herausragenden geistlichen und kommunalen Ämtern betraut, doch Spitzenpositionen blieben ihnen versagt. Von H.H.Mohr Das edelfreie Geschlecht und ernannt, deren Aufgabe es war, in einem Gau die die Lehnsherren von Rennenberg Rechtsprechung auszuüben und militärische und zivile Funktionen zu übernehmen. Von den edelfreien Der am 17.09.2006 verstorbene Geschichtsforscher des Geschlechtern, die das Jahr 1000 „überstanden“ und Westerwaldes und ehemalige Direktor des Hessischen zwischenzeitlich aufgrund ihrer Grafschaftsrechte und Staatsarchivs, Dr. Hellmuth Gensicke, meinte in seinem sonstigen Regalien langsam eine Territorialherrschaft 1957/1958 erschienenen Buch „Landesgeschichte des aufgebaut hatten, wurden die späteren Reichsfürsten, Westerwaldes“ explizit: „Sicher scheint, dass die Grafen und Edelherren (Freiherrn) – auch Dynasten Rennenberger als einheimisches edelfreies Geschlecht genannt, wobei der „freie Herr“ kein Titel sondern eine zu den Vasallen von Mechthilds (Regentin unseres Standesbezeichnung war, die die Grafen einschloss, die Gefildes, Gräfin Mechthild von Sayn geborene Gräfin von nicht fürstlichen Ranges waren. Landsberg [* 1200/1203, † 07.07.1285] und Gattin des Der Name „Karolinger“ ist der des Herrschergeschlechts Grafen Heinrich III. von Sayn, † 01.01.1247) Eltern der westgermanischen Franken, das ab 751 im gehörten und durch Heiraten mit den Töchtern der Frankenreich die Königswürde innehatte. Sein Nachkommen der Edelherren von Nister mit den berühmtester Vertreter war Karl der Große, von dem die edelfreien Familien von Blankenberg, Virneburg, den späteren karolingischen Herrscher abstammten. Karl der Vögten von Hachenburg und den Walpoden von Große (* wahrscheinlich am 02.04.747, † 28.01.814 in Neuerburg versippt waren.“ Aachen) war seit dem 09.10.768 König des Fränkischen „Gräfin Mechthild von Sayn (Tochter von Graf Dietrich Reiches und seit dem 25.12.800 Römischer Kaiser. von Sommerschenburg und Groitzsch [Pfalzgraf von „In geringer Entfernung von St. Katharinen, in einem Sachsen, † 13.06.1207] aus einer Nebenlinie der waldigen Thal, genau zwischen Noll und dem Erlhof, 1 Wettiner, der sich nach Übernahme der rheinischen Stunde östlich von Linz, trauern auf bedeutender Höhe Güter den Namen „Landsberg“ zulegte, und der Jutta, über einem bewaldeten Thal die geringen Ruinen des Landgräfin von Thüringen [† vor oder 1216 und in Schlosses (Burg) Rennenberg, einst Stammsitz des Heisterbach im Zisterzienserkloster zu Grabe getragen] gleichnamigen Dynastengeschlechts, das jedoch, eine ließ auch im späten Alter den Kontakt zu ihren keineswegs alltägliche Erscheinung, von den Grafen von (wichtigsten und getreuen) Lehnsherren von Rennenberg Wied (Sayn) abhängig gewesen ist. Konrad von Rennen- nicht abreißen.“ berg, vir nobilis (nobilis viri mansus = Handgemalehe „Am Mittwoch vor Allerheiligen 1242 versprach Gerhard bzw. hantgemal = Hof eines edlen Mannes. Mit von Rennenberg der Gräfin Mechtild von Sayn wegen „Handgemahl“ bezeichnete man im Mittelalter zumeist seines Schlosses (Burg) Rennenberg ein treuer ein nicht veräußerbares Gut, von dem ein freier Mann Lehnsmann zu sein, wie es seine Vorfahren gewesen. seine Herkunft und vermutlich seinen Namen ableitete.), Man nennt sie und die Walpoden von der Neuerburg die der von den Grafen Heinrich und Rupert von Nassau mit hervorragendsten Vasallen der Mechtild von Sayn.“ dem Zehenthof zu Linz belehnt gewesen, gibt ihn mit Die Edelfreien waren ursprünglich Großgrundbesitzer! Willen seiner Söhne Gerhard, Arnold, Hermann den Unter den Karolingern wurden aus ihnen die Grafen Grafen zurück, als welche ihn dem Kloster Gerresheim 1 berg, daß niemand dem andern sein Theil nit führen soll an eine fremde Hand, noch niemand halten wider den andern. Fort haben wir gesichert um unse erbliche Rechte in dem Dorf zu Linz, daß da niemand den andern an hindern soll, noch still noch offenbar, so was die Märker geloben von ihrer Küre, das soll männiglich nach seinem Recht stets halten. Fort han wir gesichert, ob ein Zorn aufliese von Worten oder von Werken zwischen unserer zween, daß dessen der dritte Macht soll han zu scheiden, wann er mag, und kann er es nicht scheiden, so han wir gekoren den Propst von St. Andreas zu Cöln, unsen Oehmen (Johann von Rennenberg, 1263, 1286 und 1295, 1290 Chorbischof zu Cöln), und Hrn. Ludwig unsen Neffen von Hammerstein, daß sie dessen Macht han mit dem dritten. Und wem sie das Unrecht geben, und will er nit dann ablassen, daß sie ihn treulos sollen schelten vor unsen gemeinen Magen, und öffentlich wider ihn sein. Ob unser zween entzweit mit einem, deß sollen die zween Gekorne aber Macht haben nach unsen Burworten zu scheiden. Dies geschah anno Domini 1270 in Kirstdage zu Linz.“ – „Das alte Geschlecht von Rennenberg stand in hohem Rufe von Frömmigkeit und Heiligkeit; man erzählte, ein Rennenberger, Mann oder Diese Standbilder – Vollholzbildwerke aus einem Laubbaum, Weib, dürfe nur beim Auskleiden seinen Rock, überhaupt wahrscheinlich Eiche – im Kreuzgang der Zisterzienserabtei irgend einen Theil seiner Garderobe, an die Wand Marienstatt stellen die Stifter des Klosters, Gräfin Mechthild von Sayn und Graf Heinrich III. von Sayn, dar. Schon aus der werfen, wo der Rock dann, auch ohne Nagel, an der Kleidung, den so genannten Sternenmänteln aus blau Wand hängen bleiben werde. – Es ist das, wie man schillernder Seide, die Macht und Ansehen verliehen und nur sieht, eine Nachbildung der Legende des hl. Goar, der in von Herrscherpersönlichkeiten getragen wurden, ist zu dem Bischofshofe zu Trier seinen Mantel an einem schließen, dass es sich um hochstehende Autoritäten handelte. Nach einem fotografischen Bildnis des Klosters Sonnenstrahl anhängt.“ (Auszug aus Quellennachweis standen diese Skulpturen eines unbekannten Künstlers Nr. 2) bereits um 1890 im Kreuzgang von Marienstatt. Die Die katholische Pfarrgemeinde St. Goar steht in der Schnitzereien haben womöglich einst den alten barocken Tradition des hl. Goar, der im 6. Jahrhundert (Jh.) aus Hochaltar der 1718 von Abt Benedikt Bach (1688 – 1720) barockisierten Abteikirche von Marienstatt begrenzt. Aquitanien in Südfrankreich an den Rhein kam und Abb. 01 zunächst mit Genehmigung des Bischofs von Trier in der Gemarkung Oberwesel eine Höhle am Rhein bezog. Seine Gastfreundschaft, besonders gegenüber den Rheinschiffern, war der Legende nach so groß, dass er sich dafür vor dem Bischof in Trier verantworten musste, zugedacht haben, und empfängt zur Entschädigung die aber Gnade fand, als er Hut und Mantel an einem Weinberge Bilce und Hunidal bei Linz, 1217. Konrad Sonnenstrahl aufhängte. kommt noch den 30. Sept. 1238 vor. Arnold nobilis de Rennenberg verzichtet in Gegenwart seiner Brüder Gerhard und Hermann zu Gunsten der Abtei Rommers- dorf allem Anspruch zu dem Hof Markenberg, läßt auch die Urkunde durch seine Schwester Lisa, Aebtissin zu Schwarz = Rheindorf und Vilich, besiegeln, Mittwoch vor Allerheiligen 1242. Gerhard, in Gemeinschaft seiner Gemahlin Benedicta, Stifter des St. Katharinenklosters, 1238, verspricht der Gräfin Mechtilde von Wied (Sayn) wegen seines Schlosses (Burg) Rennenberg ein treuer Lehensmann zu sein, wie das seine Voreltern gewesen, 14. Aug. 1249. (Zur Errichtung des Nonnenklosters in „Hargarde“ (Hargarten) hatte die verwitwete Gräfin Mechthild von Sayn als Regentin unseres Gefildes zu Pfingsten [27.05.1257] ihr Plazet erteilt.) Er hinterließ, Die Burg Rennenberg. (Verein Burg Rennenberg) außer den sechs, bei dem Kloster St. Katharinen Abb. 02 genannten Töchtern, die Söhne Arnold, Gerhard, Hermann. Rorich von Rennenberg, Burgmann zu Wied, wird 1254 genannt. Rorich, Hermann und Konrad geloben sich den Hausfrieden von unser Burg Rennen- 2 „Die Burg ist der Stammsitz eines Edelherren- 1362), zu Richtern über den Kölner Nachlass geschlechtes, das 1220 mit Konrad von Rennenberg, erschlagener Juden bestellt. Schon am 30.11.1344 war seinen Söhnen Gerhard und Arnold (beide nahmen am Heinrich von Rennenberg durch den Kölner Erzbischof 5. Kreuzzug von 1218 – 1221 teil) sowie dem Kölner Walram von Jülich (1331 – 1349) zum Burggrafen (Drost Domherrn Konrad, alle Zeugen in einer Urkunde des oder Amtmann) zu Wolkenburg (Königswinter) auf Kölner Erzbischofs Engelbert I. von Berg (1216 – 1225) Lebenszeit ernannt worden. genannt wird. Die Burg gehörte um die Mitte des 13. In Köln und Linz wurden 1349 die Juden, die seit Jahrhunderts der Gräfin Mechtild von Sayn, die frühester Zeit an der Stadtentwicklung hier wie dort Rennenberg 1250 dem Kölner Erzstift übergab, aber wesentlich beteiligt waren, unter dem Erzbischof Walram abgabenfrei blieb. Die von Rennenberg besaßen sie also von Jülich fast alle erschlagen. Nur wenige entkamen. in