Halbjährliche Zeitschrift für Mitglieder und Freunde Herbst / Winter 2014 des NABU Kreisverband e.V. – erscheint seit 1985. Naturschutz NiKK im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V. Veranstaltungstermine von August bis Dezember 2014

Der Fischotter ist zurück

Das Naturschutzgebiet „Moiedtjes“

Färberpflanzen – die Welt der tausend Farben

Schwanenpaar Foto: Ulrich Kosinsky Herbst / Winter 2014 Naturschutz NiKK im Kreis Kleve Kreisverband Kleve e. V.

Wichtige NABU-Adressen und regelmäßige Treffen im Kreis Kleve NABU Kreisverband Kleve Zweimal die Silberne Ehrennadel verliehen...... 5 Hermann-Josef Windeln neu im Vorstand...... 5 Auf Wiedersehen am Niederrhein! ...... 6 Vorgestellt: Drei neue Gesichter in der NABU-Naturschutzstation Niederrhein .....6 NABU startet Werbeaktion...... 7 Neue NABU-Kindergruppe in Emmerich ...... 8 NiKK reloaded – Ihre Meinung ist gefragt!...... 8 Natur- und Umweltschutzpolitik NABU nimmt Stellung zur Betuwe-Linie ...... 11 Foto: Zibolsky/NABU Mediation im Konflikt zwischen Landwirtschaft und NABU-Naturschutzstation .13 Natur im Kreis Kleve Das Naturschutzgebiet „Die Moiedtjes“ – klein, aber fein...... 14 Offene Feldwege – seltene Naturrefugien gesucht...... 18 Der Fischotter ist zurückgekehrt...... 19 NABU aktiv Der Uedemer Hochwald: Balanceakt zwischen Schutz und Nutzung...... 21 Maßnahmenkonzept für das Hangmoor Damerbruch bei ...... 23 Ein Tag vogelfrei – erfolgreiches Vogelrennen im Kreis Kleve...... 25 Kurz notiert „NABU-Foto-AG Niederrhein“ gestartet...... 26 Zwei neue Infotafeln über die Naturschutzarbeit in den Fleuthkuhlen...... 27 Erste Auszeichnung eines „Fledermausfreundlichen­ Hauses“ im Kreis Kleve vergeben...... 27 NABU kooperativ Die Welt der tausend Farben – Färberpflanzen...... 28 Volksbank an der spendet Gartengeräte...... 30 Schafstrift am Waldrand...... 31 Vogelwanderung für Einsteiger in St. Bernardin...... 32 NABU-Kids aktiv Naturschutzjugend - – immer draußen aktiv! ...... 33 Veranstaltungen Herbst / Winter 2014 ...... 36

NiKK 2 2014 3 Wichtige NABU-Adressen und regelmäßige Treffen im Kreis Kleve NABU Kreisverband Kleve

Büro des NABU-Kreis­verbandes Kleve NABU-Ortsgrup­ pen­ NABU-Naturschutzzentrum Emmerich Zweimal die Silberne Ehrennadel verliehen Öffnungszeiten: Di. – Fr. Kontakte: Adalbert Niemers (s.o.) Das kleine Grillfest zum 25-jährigen Jubiläum der Ortsgruppe Issum bot den geeigneten Rahmen: Mitarbeitertreffen: jeden 1. Donnerstag im Monat Rüdiger Helmich Rheinpromenade 39, Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU-Landesverbandes NRW, verlieh Sigrid Tomse und Hans- um 19.30 Uhr, Kapellener Markt 2, 46446 Emmerich, Tel.: 0 28 22 / 1 88 06 47608 Geldern-Kapellen, Tel.: 0 28 38 / 9 65 44 Joachim („Hans“) Terstegen für ihr langjähriges ehrenamtliches E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Engagement im NABU die Silberne Ehrennadel. Monika Hertel www.nabu-kleve.de · www.nz-gelderland.de , , Bedburg-Hau (Vorsitzende des NABU Kreisverbands Kleve) und Hermann-Josef NABU-Kleve Kreisvorstand Kontakt: Monika Hertel (s.o.) Windeln (Sprecher der Ortsgruppe Issum) würdigten die vielen Vorsitzende: Monika Hertel Issum, Geldern, Nettesheimstraße 17, 47638 Straelen Facetten des Engagements der beiden Geehrten und übergaben Datum wird in der Lokalpresse bekanntgegeben E-Mail: [email protected] Gaststätte Zur Post, Kapellener Str. 48 Issum, zudem kleine kulinarische Präsente als Anerkennung. 1. stellvertretender Vorsitzender: Markus Sommer ab 19.30 Uhr, Kontakt: Hermann-Josef Windeln (s.o.) Schachtstr. 2, 47537 Dinslaken, Tel.: 0 20 64 / 42 85 33 engagiert sich seit vielen Jahren bei der NABU-Orts- , , Sigrid Tomse E-Mail: [email protected] gruppe Issum. Dort hat sie sich vor allem dem Amphibienschutz Treff: 2. Donnerstag im Monat, 19.30 Uhr, 2. stellvertretender Vorsitzender: Adalbert Niemers Gast­stätte Schiffer, Wal­becker­straße 146, Kevelaer verschrieben und betreut u.a. seit vielen Jahren einen Krötenzaun in Eltener Str. 10, 46446 Emmerich, Tel.: 0 28 22 / 7 03 82 E-Mail: [email protected] Kontakt: Theo Mohn (s.o.) Issum. Seit fünf Jahren hilft sie außerdem regelmäßig bei der Pflege Kassierer: Detlev Kuhmann Auf der Schanz 17, Kranenburg des NABU-Schaubauerngartens in St. Bernardin. Der NABU ist dabei 47652 Weeze, Tel.: 0 28 37 / 96 29 71, NABU-Treff 1. Dienstag im Monat um 18:00 Uhr allerdings nur eines ihrer vielen ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder. E-Mail: [email protected] Ort: Im Hammereisen 27 E, Kranenburg Beisitzer: Hermann-Josef Windeln Lessingstr. 28, Kontakt: NABU-Naturschutzstation Niederrhein (s.o.) Hans Terstegen ist bei den vielen NABU-Aktivitäten rund um Issum 47608 Geldern, Tel.: 0 28 31 / 67 93 Straelen und und Geldern nicht mehr wegzudenken. Ein Schwerpunkt seiner E-Mail: [email protected] Kontakt: Monika Hertel (s.o.) Arbeit ist der Eulenschutz, für den er sich seit Beginn der 1970er Beiratsmitglieder NABU-Kinder- und Jugendgruppen Jahre einsetzt. Regelmäßig führt er Kontrollen von über 100 Schlei­ Dr. Andreas Barkow Mühsol 22, 47533 Kleve, Tel.: 0 28 26 / 918 76 14, E-Mail: [email protected] im Kreis Kleve er­eulen- und Steinkauzkästen durch und wird dabei seit einigen Georg + Ursula Keuck Kapellenerstr. 4, NAJU-Gruppe Issum-Geldern Treffen: 14tägig Jahren von Hanspeter Weiß unterstützt. Wie Sigrid Tomse arbeitet 47625 Kevelaer-Wetten, Tel.: 0 28 32 / 46 80 mittwochs 16.00 Uhr Parkplatz am Sportplatz auch er seit vier Jahren bei der Pflege des Bauerngartens St. Bernar- (Koetherdyck), Issum-Sevelen, Jonas Linke An der Kammfabrik 2, Kontakt: Hermann-Josef Windeln (s.o.) din mit. Aber auch Einsätze beim Kopfbaumschnitt oder bei der 47559 Kranenburg, Tel.: 0 28 26 / 264 18 71 NABU Foto-AG Niederrhein Moorpflege - Hans ist zuverlässig dabei und packt tatkräftig an. Und Theo Mohn Windmühlenstr. 27, 47623 Kevelaer Tel.: 0 28 32 / 76 26, E-Mail: [email protected] Kontakt: Ulrich Kosinsky backt zudem noch für die Arbeitspause den leckeren „NABU- Tel.: 0 28 22 / 17 05 Ursula Niemers Eltener Str. 10, 46446 Emmerich, Kuchen“, auf den sich die anderen „Ehris“ immer schon freuen. E-Mail: [email protected] Tel.: 0 28 22 / 7 03 82 Monika Hertel NABU-Naturschutzstation­ Niederrhein Im Hammereisen 27 E, 47559 Kranenburg, Tel.: 0 28 26 / 91876-00, Fax 0 28 26 / 918 76-29 Hermann-Josef Windeln neu im Vorstand E-Mail: [email protected] www.nabu-naturschutz­station.de Kreisverband Kleve e. V. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung Ende April wurde Hermann-Josef Windeln als Bei- sitzer in den Vorstand gewählt. Damit ist der Vorstand des NABU Kreisverbandes Kleve endlich IMPRESSUM: wieder vollständig besetzt. Hermann-Josef Windeln hat vor über 25 Jahren die Ortsgruppe Issum- Redaktion: M. Hertel, Geldern aufgebaut und ist seitdem ihr Sprecher. Außerdem leitet er seit vielen Elektro van Kessel Nettesheimstraße 17, 47638 Straelen Jahren eine Jugendgruppe in Issum. Als Amphibien- und Fledermauskenner Korrekturservice: engagiert er sich seit langem für den Schutz dieser Tiergruppen. Seit kurzem ELEKTROINSTALLATION P. Borghs-Hoesch, C. Hoesch stehen Wildbienen besonders in seinem Interesse. Nach seiner Pensionierung TV- UND SATELITTENTECHNIK Druck: Druckerei Reintjes Kleve Erscheinungsweise: ­halbjährlich hat er sich nun als Beisitzer zur Verfügung gestellt und will die Vorstandsar- PHOTOVOLTAIK Auflage: 4.000 beit mit seinen Fachkenntnissen und langjährigen Erfahrungen bereichern. Für namentlich gekenn­zeichnete KUNDENSERVICE Aktuelle Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Durchführung der Aktion Artikel sind die Autoren verantwortlich. „Fledermausfreundliches Haus“ und die Anlage und Pflege von blütenreichen NABU Kreisverband Kleve e.V. Große Straße 30 • 47559 Kranenburg Kapellener Markt 2, 47608 Geldern, Wildwiesen. Tel. 02826.1252 • Fax 02826.92370 Tel.: 0 28 38 / 9 65 44 Monika Hertel [email protected] Gedruckt auf 100% Umweltpapier

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 4 5 Auf Wiedersehen am Niederrhein! Ein nicht mehr ganz so neues Gesicht für den Naturschutz im Kreis Kleve ist Lisa Schinkel. Nach einem ersten Einstand in der Nach zehn Jahren engagierter Naturschutzarbeit am Niederrhein verabschiedete sich Ende Juli NABU-Naturschutzstation Ende 2013 und einem 6-monatigen mit Daniel Doer ein erfahrender Kollege aus dem Team der NABU-Naturschutzstation Nieder­ Gastspiel im Naturschutzzentrum Gelderland unterstützt sie rhein. In den vergangenen Jahren hat Daniel Doer die Arbeit der Naturschutzstation maßgeblich seit April wieder die Kranenburger Station als Naturschutz­ mit geprägt und ist für viele stark mit der NABU-Naturschutzstation Niederrhein verbunden. referentin. Natur- und Umweltschutz sind beruflich und privat Neben der Schutzgebietsbetreuung für das Lisas Leidenschaft. So engagierte sie sich viele Jahre bei Green- Naturschutzgebiet „Düffel, Kellener Altrhein peace und unterstützte die lokale Greenpeacegruppe in Greifs- und Flussmarschen“ initiierte Daniel Projekte wald als Pressereferentin. In der NABU-Naturschutzstation wird wie „Natur beim Nachbarn erleben“ und über- die Land­schafts­ökologin vor allem im LIFE-Projekt „Grünland für nahm zusammen mit Andreas Barkow die Pro- Wiesenvögel“ tätig sein, aber auch vegetationskundliche Kartie- jektleitung des LIFE-Projektes „Grünland für rungen durchführen. Wiesenvögel“. Mit dem Projekt „Maßnahmen- Nach langer Suche haben wir mit plan für das Vogelschutzgebiet Unterer Niederr- Rita Beckmann endlich wieder eine hein“ war er an der Erarbeitung des heute Verwaltungsfachkraft für unsere wichtigen Maßnahmenkonzeptes für das EU- Zentrale gefunden. Seit April unter- Vogelschutzgebiet beteiligt. stützt sie uns tatkräftig und mit viel Als ehrenamtlicher Referent des Dachverbands Interesse an der fachlichen Natur- Deutscher Avifaunisten etablierte Daniel das schutzarbeit. Rita hat durch ihre „Birdrace“­ auch im Kreis Kleve. Seine offene Tätigkeit auf Schloss Moyland bereits viel Erfahrung in der Archiv- und und gewinnende Art machte ihn zudem zu Büroorganisation. Und auch die manchmal chaotische Mischung aus einem gefragten Experten für Vogelschutz in den lokalen Medien. Mit seiner hohen Einsatzbereit- ehrenamtlichen und hauptamtlichen Strukturen in der Naturschutz- schaft und dem exzellenten Fachwissen hat sich Daniel sehr verdient gemacht für den Natur- station kann sie nicht aus der Ruhe bringen. schutz am Unteren Niederrhein. Lisa Schinkel Wir – das Team der NABU-Naturschutzstation Niederrhein - wünschen Daniel bei seinen zukünf- tigen beruflichen Aufgaben in Baden-Württemberg viel Erfolg und alles erdenklich Gute! Und auf NABU startet Werbeaktion ein Wiedersehen am Niederrhein! Der Natur- und Artenschutz braucht dringend mehr Unterstützer. Deshalb startet der NABU Kreis- Jonas Linke verband Kleve Anfang Oktober eine große Werbeaktion, um neue Mitglieder zu gewinnen. Durch- geführt wird die Aktion im Kreis Kleve von einer vom NABU beauftragten Agentur, die sich auf die Vorgestellt: Drei neue Gesichter in der Mitgliederwerbung für gemeinnützige Organisationen spezialisiert hat. Die Werbeteams der NABU-Naturschutzstation Niederrhein Agentur sind an ihrer Kleidung mit dem NABU-Logo erkennbar und führen einen offiziellen Wer- berausweis mit sich. Wichtig: Die Werber dürfen keine Spenden oder Bargeld annehmen, denn es In der ersten Jahreshälfte hat es in der NABU-Naturschutzstation einige perso- geht bei dieser Aktion ausschließlich darum, informativ und überzeugend für eine Mitgliedschaft nelle Veränderungen gegeben. Der NABU-Storch hat unserer Öffentlichkeits­ im NABU zu werben. referentin einen kleinen Besuch abgestattet: Wir wünschen Julja Koch alles Gute zur Geburt ihres ersten Kindes. Die Vorteile der Mitgliedschaft Als Elternzeitvertretung ist seit Mai Susanne Ruprecht für die Öffentlichkeits­ „Natur- und Umweltschutz kostet Geld – und das ist manchmal knapp. Deshalb hoffen wir, dass arbeit der Station zuständig. Susanne hat unter anderem schon als TV-Journali- durch die Werbeaktion zu den jetzigen NABU-Mitgliedern im Kreis Kleve möglichst viele neue stin für den WDR gearbeitet und als Pressereferentin für den Landtag Nordrhein- hinzukommen“, so die Vorsitzende Monika Hertel. Eine Mitgliedschaft beim NABU hat viele Vor- Westfalen. Die 46-jährige Mutter zweier Kinder ist am Niederrhein aufgewachsen teile: In einem starken Verband stärken Sie den Naturschutz in Deutschland und in NRW, vor und fühlt sich mit unserer Wiesenlandschaft eng verbunden. Ihre Freizeit ver- allem aber auch direkt vor Ort, „vor Ihrer Haustüre“. Als Mitglied können Sie sich aktiv einbringen bringt sie am liebsten im Grünen, sei es beim entspannenden Gärtnern oder auf ausgedehnten und über die Ausrichtung der Naturschutzarbeit des NABU mitentscheiden. Und nicht zuletzt Ausritten. Mit ihrem Einstieg bei der NABU-Naturschutzstation erfüllt sich die studierte Sprach- bekommen Sie das neueste NiKK und die bundesweite Zeitschrift „Naturschutz heute“ immer wissenschaftlerin einen lang gehegten Traum. Sie möchte ihre langjährige Erfahrung in der Presse- pünktlich und frei Haus. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.nabu-kleve.de. und Öffentlichkeitsarbeit für ihr Herzensanliegen, den Naturschutz, einsetzen. Monika Hertel

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 6 7 Neue NABU-Kindergruppe in Emmerich Einige Fragen zum NiKK – Ihre Meinung ist uns wichtig! Kreisverband Kleve e. V. Gute Nachrichten aus Emmerich: Für die Leitung der Kindergruppe im Alter von 6 – 10 Jahren Ich bin NABU-Mitglied wurde eine neue Leiterin gefunden. Loreen Piotrowski ist die neue Gruppenleiterin. Sie studierte Biologie an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf und ist selbst Mutter einer ent­ Ja Nein deckungsfreudigen Tochter. Sie freut sich sehr auf diese neue Aufgabe und will Ich lese das Heft interessierten Kindern die wunderbare und erlebnisreiche Welt der Natur näher- zum ersten Mal seit weniger als 5 Jahren seit mehr als 5 Jahren bringen. Nach den Sommerferien wird die Kindergruppe wieder voll durchstar- ten. Am Samstag, den 13.09.2014, 15.30 Uhr können die großen und kleinen Die Gestaltung des Heftes gefällt mir Entdecker an einem ersten Schnuppertag teilnehmen – ein weiterer ist ange- sehr gut gut mäßig gar nicht dacht. Treffpunkt ist die Grillhütte am alten Rheingoldsportplatz, Borgheeser Ich bevorzuge die Weg in Emmerich. Ab Anfang 2015 soll dann eine festgelegte Zahl von Treffen stattfinden, wofür die Kinder dann wie schon in der Vergangenheit einen kleinen gedruckte Version des Heftes die Onlineversion im Internet Betrag zahlen. Gerne können die Kinder mit ihrer Kreativität und ihren individu- Ich interessiere mich besonders für das Thema / die Themen (Mehrfachnennungen möglich) ellen Wünschen Ablauf und Inhalte der Treffen mitgestalten. Politisches (Naturschutz- und Umweltpolitik) Interessierte wenden sich bitte an: Loreen Piotrowski, Tel.: 0163 / 8 64 17 95 Naturkunde und Wissenschaftliches (z.B. Pflanzen- oder Tierporträts) E-Mail: [email protected] Neues aus dem Verein NiKK reloaded – Ihre Meinung ist gefragt! Infos aus den Biostationen (z.B. zu den Projektarbeiten und Maßnahmen) Fast 20 Jahre lang hat Christoph Frauenlob als professioneller Grafiker das Layout unserer Vereins- Buntes (z.B. Ausflugs- und Büchertipps, Jugendseite) zeitschrift maßgeblich geprägt und ihm alle paar Jahre ein modernes „Lifting“ verpasst. Auch das Kurzmeldungen vorliegende Heft enthält einige Änderungen, die die zukünftige Gestaltung allerdings wieder etwas vereinfachen sollen – denn mit dieser Ausgabe beendet er sein langjähriges ehrenamtliches Veranstaltungstermine Engagement. Das Heft wird in Zukunft an anderer Stelle gestaltet werden. Wir sagen ganz herzlich:

Danke, Christoph, für deine Arbeit, deine tollen Ideen und deinen kreativen Einsatz! Von diesem Thema / diesen Themen würde ich mir mehr wünschen: Vom „Blauen Heft“ zum NiKK Einige Mitglieder haben vielleicht noch alte Exemplare des „Blauen Heftes“, wie das NiKK in den Anfangszeiten unter Insidern hieß. Der direkte Vergleich zur aktuellen Ausgabe des NiKK zeigt deutlich: Da hat sich im Laufe der Jahre eine Menge getan. Reiche Bebilderung, Vierfarbdruck, Von diesem Thema / diesen Themen würde ich mir weniger wünschen: moderne Textgestaltung und ein deutlich gewachsenes Themenspektrum haben aus dem schlich- ten „Blauen Heft“ eine zeitgemäße und attraktive Vereinszeitschrift gemacht. Mit der vorliegenden Ausgabe des Heftes feiert das NiKK außerdem sein 30-jähriges Jubiläum. Ein Grund zur Freude, aber auch ein Anlass, die Qualität und Relevanz des Heftes, seine Kosten und den dafür nötigen Arbeitsaufwand kritisch zu überprüfen. Am NiKK mag ich besonders: Rückmeldungen erwünscht Vor allem möchten wir die Inhalte und die Gestaltung der Mitgliederzeitschrift gezielter auf die Wünsche und Bedürfnisse der Leserschaft ausrichten. Deshalb ist heute Ihre Meinung gefragt. Mit dem unten stehenden Fragebogen können Sie uns Rückmeldungen zum NiKK geben und Ihre Ideen und Vorstellungen einbringen. Den ausgefüllten Fragebogen können Sie uns per Post zuschi- Ich habe einen Verbesserungsvorschlag: cken (NABU Kreisverband Kleve, Kapellener Markt 2, 47608 Geldern). Sie finden ihn aber auch auf unserer Homepage und können ihn ganz einfach per E-Mail versenden. Und natürlich können Sie uns auch ganz unabhängig vom Fragebogen Rückmeldungen zum Heft geben – am besten per Mail an [email protected]. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen, Anregungen und Vorschläge!

Monika Hertel, Helga M. Kaczmarek Vielen Dank für Ihre Hilfe! 47608 Geldern oder per E-Mail [email protected] Kapellener Markt 2, Kleve, Kreisverband Bitte senden an: NABU

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 8 9

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den Kreis Kleve, und zwar die Städte Rees und Emmerich, betreffen, wurden vom Landesbüro der Naturschutzverbände in Oberhausen unter

maßgeblicher Vorarbeit der NABU-Ortsgruppe Emmerich Stellungnahmen zu den betreffen­ den Planfeststellungsverfahren abgegeben. Die Naturschutzverbände haben in den Stellung- nahmen noch einmal deutlich darauf hin­

gewiesen, dass die Planung der Güterverkehrs- strecke grundsätzlich abzulehnen ist. Besuchen Sie Das Vorhaben stellt eine unnötige Konzentrie- www.bioladen-kleve.de rung des Güterverkehrs auf der Ausbaustrecke Hier finden Sie unsere aktuellen Angebote dar, wodurch der Personenverkehr und der und viele Rezepte. Kalkarer Str. 21 (B57) regionale Güterverkehr auf der Schiene gefähr- Tel. 0 28 21-2 78 77 det werden und zugleich für die Anwohner eine Öffnungszeiten BioBistro ein ort zum in dieser Form vermeidbare Steigerung der von Mo.-Fr.: 8.00-18.30 Uhr Samstag: 8.00-16.00 Uhr Naturkosmetik ausruhen lernen der Strecke ausgehenden Beeinträchtigungen Studio aufatmen lesen – Lärm, Erschütterungen und visuelle Nachteile durchblicken nachdenken – erfolgt. Dies wäre dagegen durch eine Auf­ entspannen pause machen finden schauen fächerung der Verkehrsströme – Nutzung vor- fragen staunen handener Eisenbahntrassen, Ausbau der so freuen stöbern informieren suchen ge­nann­ten Bypässe etc. – vermeidbar. kaufen träumen lachen treffen Statt einer Verdrängung des Personenverkehrs lauschen zurücklehnen von der Schiene auf die Straße ließe sich der Personenverkehr auf der Schiene verbessern buchhandel und so Verkehr von der Straße auf die Schiene 47533 Kleve verlagern. Dies würde die Beeinträchtigung von Hagsche Straße 46 -48 · Telefon 02821 -26655 Natur und Umwelt durch den Straßenverkehr Herzogstraße 29 -31 · Telefon 02821-23573 [email protected] · www.hintzen-buch.de verringern und zugleich die Mobilität der www.facebook.com/hintzenBuch betroffenen Bevölkerung im deutsch-niederlän- dischen Grenzraum verbessern. Darüber hinaus

NiKK 2 2014 11 Kiebitz Foto: Thorsten Krüger fehlen Maßnahmen und Planungen der Verkehrsverwaltung, die geeignet wären, das Verkehrs- aufkommen auf dem Landweg zwischen Emmerich und Oberhausen zu verringern bzw. zu begrenzen, bis heute vollständig.

Da aber die Betuweljin nicht verhindert werden kann, wurden in den Stellungnahmen konstruk- tive Verbesserungsvorschläge in Anlehnung an die bestehende Planung erarbeitet. Bezüglich des mangelhaften Lärmschutzes und des mangelhaften Unfall- bzw. Brandschutz- und Sicherheits- konzeptes konnte im Wesentlichen auf die Forderungen der Städte Rees und Emmerich zurück- gegriffen werden.

Im Übrigen wurden bessere Querungsmöglichkeiten für den Verkehr, insbesondere für Fußgänger, Radfahrer und Behinderte angemahnt. Vor allem für den Bereich des Emmericher Bahnhofs konn- ten detaillierte Vorschläge erarbeitet werden (zum Beispiel zusätzlicher Rad-/Fußweg für die geplante Straßenunterführung Löwentor, Verlängerung des Fußgängertunnels zum Erreichen der Bahnsteige von beiden Seiten des Bahnhofs und Installierung von Aufzügen sowie Straßenun­ terführung in Hüthum in der Nähe des Ortskerns). Ferner wurde für den Emmericher Bahnhof gefordert, die ohnehin notwendigen Umbaumaßnahmen für eine Verbesserung der Überhol­ Mediation im Konflikt zwischen Landwirtschaft möglichkeiten und des Anschlusses für die Hafenbahn zu nutzen. und NABU-Naturschutzstation Wegen der unzureichenden Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe in Natur und Landschaftsbild Eigentlich hatte der NABU an dieser Stelle einen Bericht über den Kiebitzschutz im Kreis Kleve wurden weitergehende Ausgleichsmaßnahmen gefordert. schreiben wollen. Dieses Frühjahr war es zu einem Konflikt um den Schutz der Gelege gekommen, über den auch in der Presse berichtet worden war. Eigentlich, aber die NABU-Naturschutzstation Im Hinblick auf den letzten Planfeststellungsabschnitt von Hüthum bis zur Landesgrenze (PFA 3.5) Niederrhein hat sich gemeinsam mit der Landwirtschaft in der Düffel auf ein Mediationsverfahren wurde versucht, schon vor der noch für 2014 geplanten Offenlage der Pläne zu verhindern, dass eingelassen. Ein Mediationsverfahren, das das Ziel hat, dass man sich in Zukunft nicht mehr über am Fuß des Eltenberges zur Beseitigung der Eisenbahn-Überführung und des Bahnübergangs die die Presse streitet, sondern sich auf faire Weise verständigt und gemeinsam Lösungen sucht. B 8 neu in den Hang des Eltenberges gebaut wird. Der Eltenberg verdient als Teil des bedeutenden [Anmerkung der Redaktion: Das Mediationsverfahren wird vor dem Hintergrund des Düffel-LIFE- geologischen Monumentes des Rheindurchbruchs durch einen Endmoränenzug („niederrhei- Projekts durchgeführt, s. NIKK 1. Halbjahr 2013, S. 7 ff]. nische Pforte“, niederländisch: De Gelderse Port) einen besonderen Schutz. Die Mediation hat am 23.6. zum ersten Mal in Kranenburg getagt, und man hat sich darauf ver- Dank der tatkräftigen Unterstützung der Eltener Bürgerinitiative zur Rettung des Eltenberges, an ständigt, während der Laufzeit des Verfahrens auf Äußerungen in der Öffentlichkeit zu verzichten, der auch NABU-Mitglieder beteiligt sind, konnte erreicht werden, dass die von NABU und BUND die den Konflikt betreffen – es sei denn, die Mediatoren halten die Äußerungen für unschädlich. bereits seit langer Zeit geforderte Trassenverlegung der Bahn für den Bau der „B 8 neu“ auf der alten Bahntrasse nunmehr auch vom Rat der Stadt Emmerich unterstützt und als alternative Der geplante Bericht stellt den Kiebitzschutz im Kreis Kleve aus Sicht des NABU dar, das ist in Planung ernsthaft geprüft wird. einer Zeitschrift des NABU verständlich. Aber wir als Mediatoren halten eine Veröffentlichung dieser Sichtweise zum jetzigen Zeitpunkt nicht für unschädlich und haben daher von der Veröf- Adalbert Niemers Fotos: U. Kosinsky fentlichung abgeraten.

Der Streit um den Kiebitzschutz ist ein geeignetes Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte. Hier wollen die Konfliktparteien gemeinsam überlegen, wie man es das nächste Mal besser macht. Und schön wäre es, wenn nach Abschluss der Mediation ein Bericht an dieser Stelle erscheinen würde, der das Thema Kiebitzschutz und die verschiedenen Sicht- und Herangehensweisen aufgreift.

Die Mediation soll etwa ein halbes Jahr dauern. Sie wurde bei einem Termin vereinbart, der auf Einladung des Bürgermeisters im letzten November stattgefunden hatte, damals kamen Vertreter der Landwirtschaft, des NABU, des Umweltministeriums und der EU-Kommission nach Kranenburg.

Das Land NRW hat daraufhin eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt, auf die sich mehrere Büros beworben haben. Unter Einbezug von Verbandsnaturschutz und Landwirtschaft wurde das Büro team ewen (http://team-ewen.de) ausgewählt. Wir freuen uns in dieser schönen Region tätig sein zu dürfen.

Bea Schmitt und Christoph Ewen, team ewen

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 12 13 Natur im Kreis Kleve Hauptdeich am Rhein brach und in dessen Folge der Moddeich von Osten oder aber von Das Naturschutzgebiet Westen über die Lobither Krippe und die Wild „Die Moiedtjes“ – klein, aber fein überströmt wurde, so bildeten sich tiefe, was- sergefüllte Ausspülungslöcher, mal auf der Direkt an der niederländischen Grenze bei Emmerich-Hüthum einen, mal auf der anderen Seite des Mod- liegt ein nur etwa 30 Hektar kleines, 2003 ausgewiesenes Natur- deichs. Einer dieser sogenannten „Wooyen“ schutzgebiet. Es besteht aus über 30 unterschiedlich großen bzw. „Kolke“, die um 1800 entstanden, ist west- Gewässern, Röhrichten, feuchten Hochstaudenfluren und natur- lich der Straße „Am Moddeich“ noch zu erken- nahen Weidengehölzen in unterschiedlichen Altersstadien. Es nen. bietet nicht nur einer Biberfamilie, sondern auch 25 Libellenarten Alle anderen Gewässer entstanden auf ehema- einen geeigneten Lebensraum, darunter Besonderheiten wie die ligem Ackerland durch Abgrabungen. Vor der gefährdete Braune Mosaikjungfer oder die vom Aussterben Erstellung der Deiche hat sich in der Aue jahr- bedrohte Keilfleck-Mosaikjungfer. Eine Besonderheit ist auch das hundertelang bei jedem Hochwasser Lehm Vorkommen des stark gefährdeten Spitzenflecks. Diese Art besie- über den Sanden der Niederterrasse abgelagert. delt große, sonnige Stillgewässer mit guter Wasserqualität und So auch im Bereich der Moiedtjes. Der Abbau ausgeprägten Röhrichtzonen und Ufergehölzen in Auen von Tief- des Lehms begann etwa 1865 mit dem Bau des landflüssen und stellt somit sehr spezielle Anforderungen an Damms für die Eisenbahn, die bis Mitte letzten ihren Lebenraum. Jahrhunderts nur wenige hundert Meter südlich Natur aus zweiter Hand der Moiedtjes über den Rhein nach Salmorth führte. Die Teiche zwischen der Straße „Am Nur eines der heute vorhandenen Gewässer hat eine natürliche Die Krebsschere ist eine in NRW vom Aussterben bedrohten Art, die in den Moddeich“ und der niederländischen Grenze Entstehungsgeschichte. Bereits vor dem Bau der Straße „Am Mod- Moiedtjes-Teichen noch vorkommt. entstanden um 1903, als Lehm für die Ziegel- deich“ gab es hier einen „Moddeich“, einen einige Dezimeter Spitzenfleck in Nahaufnahme herstellung von Hand gestochen wurde. Die hohen Damm („deich“) aus Lehm („Mod“), der Hüthum vor dem Fotos: Ulrich Kosinsky Lehmgewinnung setzte sich bis etwa 1952 fort. Einströmen von Wasser von dem Flüsschen Wild und dem Deich- durchlass bei der erst 1959 geschlossenen Lobither Krippe bewah- Uferflur mit dem stark Ein Paradies für Pflanzen und Tiere ren sollte. Waren die Hochwässer so stark, dass entweder der gefährdeten Sumpf-Greiskraut Foto: Dietrich Cerff 2013 begann die NABU-Naturschutzstation Niederrhein in den Moiedtjes mit der regelmä- Unter anderem zum Schutz des Gewöhnlichen Tannenwe- ßigen Erfassung der Arten, zu deren Schutz das dels wurde das Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Gebiet 2003 ausgewiesen wurde Vorwiegend Der Spreizende Wasser-Hahnenfuß ist zur Blütezeit eine kommen häufige Wasservogelarten wie Stock-, Pracht. Fotos: Friederike Stelzner Schnatter- und Reiherente und der hübschen Eisvogel vor, der 2013 und 2014 mit zwei bzw. drei Revierpaaren nachzuweisen war. Eine Beson- derheit ist die mit 5 bzw. 6 Brutpaaren hohe Zahl der gefährdeten Nachtigallen. Herausragend war 2014 auch die Beobachtung des vom Aussterben bedrohten Pirols, dessen Vorkommen am unteren Niederrhein in den letzten 20 Jahren stark abgenommen hat und der nur noch mit wenigen Brut- paaren vorkommt.

Aktuell findet eine neue Erfassung der Gewässervegetation statt. Es ist eine spannende Frage, ob die zahlreichen Wasser- und Sumpfpflanzen sowie die gefährdeten Schwimmlebermoos- und Tannenwedelgesellschaften, zu deren Schutz das Gebiet ausgewiesen wurde, wieder aufgefunden werden.

Mehr Informationen zum Gebiet erhalten Sie unter http://www.nabu-naturschutzstation.de/de/schutzgebiete/moiedtjes-teiche.

Friederike Stelzner

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 14 15 Anzeige Reintjes 1/1

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Ihren mar- buntes Bild. kanten Gesang der Männchen, den sie mit den Heute sind ständig genutzte, unbefestigte und Schrillleisten an den Vorderflügeln erzeugen, sandig-lehmige Wege eine Seltenheit, verbun- kann man heute vor allem in Kiesgruben hören, den mit blütenreichen Säumen sind sie sogar nur selten aber an Feldwegen. fast verschwunden. Auch Hohlwegen ist ein ähnliches Schicksal beschieden. In bestimmten Aufruf Bereichen des Kreises Kleve stehen sie sogar Wer kennt solche unbefestigten und möglichst unter Landschaftsschutz, z.B. bei . sandigen Feldwege, die mit Wildkräutern Bewohnervielfalt gesäumt sind? Die niederrheinischen Entomolo- gen (Insektenkundler) möchten diese seltenen Gelbbauchunken (kleine Amphibien), die in Biotope kartieren und möglicherweise erhalten. wasserführenden Wagenspuren ablaichten, Hinweise nimmt gerne entgegen: sind nicht nur am Niederrhein ausgestorben. Hermann-Josef Windeln Viele Insektenarten gelten heute als gefährdet. Trotzdem kann man auf sandigen, offenen und Feldhase auf Feldweg Großes Ochsenauge an Schafgarbe besonnten Wegen besondere Bewohner antref- Fotos: Monika Hertel fen: Dazu gehört der flinke Feldsandlaufkäfer. Wie die erwachsenen Käfer sind auch die in Der Fischotter ist zurückgekehrt Bodenlöchern lauernden Larven eifrige Jäger. Nach über 50 Jahren ist der Fischotter am Unteren Niederrhein zurückgekehrt. Im Januar wur- An wenigen Stellen kann man noch Massen der den durch Zufall Spuren des Tieres im Grenzbereich von Ooijpolder (NL) und der Düffel, also grau-schwarz gefärbten Weiden-Sandbiene, linksrheinisch, entdeckt. Daraufhin stellte die grenzüberschreitende Flora- und Fauna Arbeits- Andrena vaga, antreffen. An einem Baggerloch gruppe Gelderse Poort eine Kamerafalle auf. Die Filmbilder zeigen eindeutig einen erwachsenen in Issum-Sevelen graben im März ca. 1500 Fischotter. Es ist die erste Beobachtung eines Fischotters seit den 60er Jahren in diesem Gebiet. Weibchen von dieser Art Niströhren in die san- Das Video kann auf youtube (http://youtu.be/_Bv7mn16u48) angeschaut werden. Das Tier stammt digen Fußwege, um dort ihren Pollenvorrat für von den seit 2002 im Norden der Nieder- die Brut anzulegen. Sie tragen nur den Blüten- lande (Provinzen Overijssel und Gelder- pollen von Weiden ein. Ähnlich verhält sich die land) ausgewilderten Fischottern ab. Frühlings-Seidenbiene Colletes cunnicularium, Im Februar wurden auch rechtsrheinisch die z. B. im Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen, Spuren entdeckt: in den Rijnstrangen (NL) Bereich Geisberg, einen schütter bewachsenen und in der Tiefen Wildt unterhalb von Feldweg für die Brutröhren nutzt. Elten. Die Frage war, ob es dasselbe Tier Gefährdung war wie linksrheinisch. Eine DNA-Analyse durch „Alterra“ in Wageningen hat nach- Wildbienen- oder Wespenarten, die auf Wei- gewiesen, dass es sich um zwei verschie- denblüten oder auf Spinnen spezialisiert sind, dene Männchen handelt. Die Herkunft des stehen in der Regel noch nicht auf der Roten rechtsrheinischen Fischotters konnte Feldsandlaufkäfer, hier Cicindela hybridea, Liste, weil Weidenbüsche noch verbreitet vor- jagen auf offenen sandigen Wegen. nicht eindeutig festgestellt werden. Am 8. kommen und Spinnen häufig sind. Arten, die Die gefährdete Feldgrille, Gryllus campestris, Mai haben ARK Natuurontwikkeling und sonnt sich vor ihrem Bau. bestimmte Blütenpflanzen benötigen, sind WWF Niederlande in den Rijnstrangen dagegen stark gefährdet, z. B. die Mohn-Mauer- Die Frühlings-Seidenbiene, Paarung, zwei deutsche Fischotter (Bruder und Colletes cunnicularius, am Brutplatz. Foto: Rolf Jürgens/NABU Foto: H.-J. Windeln NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 18 19 Schwester) ausgewildert. Diese Auswilderung soll die genetische Basis der kleinen niederlän- NABU aktiv dischen Population verbessern und die Ansiedlung im Rheinsystem an der deutsch-niederlän- dischen Grenze beschleunigen. ARK und WWF haben vor, hier noch weitere ein oder zwei Fisch- Der Uedemer Hochwald: Balanceakt zwischen otter auszuwildern. Schutz und Nutzung Biotopverbund wirkt! Seit diesem Jahr engagiert sich die NABU-Naturschutzstation Niederrhein wieder in einem Wald-Naturschutzgebiet in Arbeitsteilung mit dem Naturschutzzentrum des Kreises Kleve. Für Mit Weitblick hat die Provinz Gelderland schon im letzten Jahr Laufbretter für Fischotter (und den Uedemer Hochwald zwischen Uedem und Xanten an der Grenze zum Kreis Wesel soll andere Tiere) unter der Brücke über den grenzüberschreitenden Wasserlauf Het Meertje in der durch den „Landesbetrieb Wald und Holz“ ein sogenanntes Maßnahmenkonzept erstellt wer- Straße von Beek nach Ooij montiert. Fischotter haben die Angewohnheit, am Ufer entlang zu den. Die beiden Naturschutzorganisationen werden hierfür fachliche Zuarbeit leisten. Finan- gehen, wobei sie leider oft auch Straßen überqueren. Das Risiko von Unfällen ist groß. Ein ein- ziert wird diese Leistung vom Umweltministerium. Bei weiteren Maßnahmenkonzepten für faches Laufbrett kann solchen Unfällen vorbeugen. Kot auf dem Laufbrett unter der Brücke hat weitere Wald-Naturschutzgebiete wird sich auch der Landesbetrieb beteiligen. gezeigt, dass das Brett von unserem linksrheinischen Fischotter angenommen wurde.

Sich erholende Bestände Bodensaurer Buchenwald Das rund 424 Hektar große Naturschutzgebiet stockt wie der Reichswald auf dem Niederrhei- Seit der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts galt der Fischotter in NRW als ausgestorben. Aber nischen Höhenzug. Auf den mageren und nährstoffarmen Sandböden wachsen bodensaure seit einigen Jahren besiedeln Fischotter aus Mitteldeutschland und Nachkommen von Tieren, die Buchenwälder – ein Biotoptyp, der in NRW und Deutschland einst weit verbreitet war, heute aber aus Osteuropa stammen und seit dem Jahre 2002 in den Niederlanden östlich vom Ijsselmeer nur noch an wenigen Stellen in alten, naturnahen Beständen zu finden ist. Daneben wachsen ausgesetzt worden sind, wieder NRW. Mindestens seit dem Jahre 2009 halten sich Fischotter auch von der Eiche dominierte Bereiche und solche, die mit Nadelgehölzen wie Fichte, Douglasie, wieder in Nordrhein-Westfalen im Raum Coesfeld-Recklinghausen auf. Weitere Informationen zur Lärche und Kiefer angepflanzt wurden. Im Uedemer Hochwald gibt es zwei Naturwaldzellen und Verbreitung des Fischotters in NRW gibt es unter drei in jüngster Vergangenheit festgelegte Wildnisgebiete. Hier wird der Wald auf insgesamt fast http://www.lwl.org/wmfn-download/pdf/Fischotter_Abh75_2013.pdf. 100 ha seinem natürlichen Wachstum (Sukzession) überlassen, ohne dass eine forstliche Nutzung Johan Thissen stattfindet.

Biofrisch vom Niederrhein. Naturkost Schniedershof. Der Uedemer Hochwald hat wie alle Waldgebiete am Unteren Niederrhein eine lange und bewegte Geschichte. Bis ins 18. Jahrhundert war der Bereich über Heideflächen und kleine Gehölze noch Lassen Sie sich persönlich beraten! mit dem Reichswald verbunden. Mit der Ansiedlung pfälzischer Siedler zunächst in Pfalzdorf, später Louisendorf und Neulouisendorf, wurde diese Verbindung weitgehend unterbrochen, Rufen Sie uns unter 02836 - 667 an, sodass der Uedemer Hochwald nun ziemlich isoliert in der Landschaft liegt. senden Sie uns eine E-Mail mit Ihren

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Ökologische Bedeutung Maßnahmenkonzept für In 2014 führen die beiden Biologischen Stationen eine Erfassung ausgewähl- das Hangmoor Damer- ter Brutvögel und sogenannter Biotopbäume durch. Diese besonderen Bäume mit Höhlen, großen Verwundungen oder Totholz dienen vielen Insekten, Pilzen, bruch bei Straelen Vögeln und Fledermäusen als Lebensraum. Die Bäume werden eingemessen, Nach dem 2013 fertiggestellten großen Kon- beschrieben und markiert und dürfen dann nicht mehr gefällt werden. zept für die Fleuthkuhlen bei Geldern (s. NIKK Frühjahr/Sommer 2013) hat das Naturschutz- Der Uedemer Hochwald hat eine hohe ornithologische Bedeutung durch das zentrum Gelderland nun auch für das Natur- Vorkommen aller typischen „Waldspechte“ am Niederrhein: Kleinspecht, schutz- und FFH-Gebiet „Hangmoor Damer- Buntspecht, Mittelspecht und Schwarzspecht. In Randlagen kommt auch der bruch“ bei Straelen-Herongen ein Maßnah- Grünspecht vor. Höhlenbewohner wie Dohle, Grau- und Trauerschnäpper menkonzept erarbeitet. Solche Maßnahmenkonzepte sollen mit Mitteln des Landes NRW und kommen ebenso vor wie Waldlaubsänger und Waldbaumläufer. Mit dem der EU für alle FFH- und Vogelschutzgebiete in NRW erstellt werden, die zum europaweiten Schwarzmilan und dem Kolkraben konnten zwei am Niederrhein sehr seltene Schutzgebietssystem „NATURA 2000“ gehören. Für den Kreis Kleve werden sie durch die Kreis- Arten als Brutvögel nachgewiesen werden. Der Nachwuchs der in hohen Bäu- verwaltung beauftragt. men brütenden Kolkraben wurde vom niederländischen Vogelberinger Gerard Das Hangmoor ist eines der letzten Zeugnisse des Straelener Veens, eines grenzübergreifenden Müskens beringt, sodass bei zukünftigen Sumpfgebietes zwischen , Arcen und Straelen. Hier haben sich in der von Hangquellwasser Wiederfunden Aussagen über deren gespeisten nassen Zone unterhalb einer Geländekante viele Relikte der ursprünglichen Nieder- Lebensweg möglich werden. moorvegetation und -flora erhalten: Gagelgebüsche, Birken- und Erlenbruchwälder und gehölz- freie Moor-Relikte mit dem imposanten Schneidenried, Torfmoosen, Straußblütigem Gilbweide- Gefahr durch Säge und rich, Sumpfveilchen sowie vielen Seggenarten. Umwelteinflüsse Mit der Ausweisung als Naturschutz- und Seit über 30 Jahren vom NABU erhalten FFH-Gebiet hat die Säge ihre Rolle als Die wertvollen Flächen des Moorgebietes werden bereits seit über 30 Jahren von der Ortsgruppe wesentlicher Gefährdungsfaktor verloren Straelen des NABU Kreisverbandes Kleve betreut und gepflegt. Der NABU hatte maßgeblich auch – auch wenn drei Viertel des Gebietes im den Ankauf der Flächen durch das Land NRW (seit 1984) sowie die Unterschutzstellung des Prinzip noch bewirtschaftet werden dür- Gebietes (1987) vorangetrieben. Grundlage dafür war u.a. die Staatsexamensarbeit der Kreisver- fen. Dies wird vom Regionalforstamt Nie- Kuckuckslichtnelke derrhein und dem Revierförster auf eine Fotos: Monika Hertel naturschonende Weise durchgeführt, die z. B. zu einer deutlichen Zunahme von Besonders wertvolle Bäume werden markiert und sind damit wertvollem Totholz in den letzten zehn vor Fällung sicher Jahren geführt hat. Nitrophyten: Stickstoffzeiger prägen die Krautschicht: Bedenklicher ist heute der Einfluss von Brennnessel, Springkraut, Hexenkraut, Knoblauchsrauke, außen auf das Gebiet. Weite Teile der Klettlabkraut Krautschicht werden von Brennnesseln, Fotos: Dietrich Cerff Klett-Labkraut und weiteren Stickstoff­ zeigern geprägt. Offensichtlich kommt weit mehr Ammoniak und Nitrat über die Luft in den Wald, als die Bäume aufneh- men können.

Hauptziel der Arbeiten ist natürlich, Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Gebiets zu erarbeiten. Deren Umsetzung könnte dann vom Natur- Trauerschnäpper schutzzentrum im Kreis Kleve verfolgt werden – wenn für das Gebiet seitens des Landes Kleinspecht Fotos: Tom Dove und des Landesbetriebs Wald und Holz eine regelmäßige Betreuung eingerichtet wird.

Jonas Linke, Dietrich Cerff

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 22 23 Schneide in Blüte Foto: Monika Ochse

bandsvorsitzenden Monika Hertel aus dem Jahr 1985, in der Ein Tag vogelfrei – erfolgreiches Vogelrennen im sie die Natur- und Kulturgeschichte des Gebietes und die herausragende vegetationskundliche Bedeutung beschrie- Kreis Kleve ben und analysiert hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Das erste Wochenende im Mai euphori- Schutzgebieten befinden sich die neun Hektar des Strae- siert seit mehr als zehn Jahren Vogelbe- lener Hangmoores heute vollständig im öffentlichen Eigen- obachter in ganz Deutschland – denn tum – überwiegend des Landes NRW, eine kleine Fläche dann steigt alljährlich das Birdrace. Ziel besitzt auch der NABU Kreisverband Kleve. ist es möglichst viele Vogelarten in 24 Stunden zu beobachten. Wichtige Maßnahmen: Fortführung der bewährten Pflege Mehr als 200 Teams zwischen Alpen und Küste waren in diesem Jahr am Start, Das Maßnahmenkonzept beschreibt in Karten und Text den darunter drei Teams aus dem Kreis aktuellen Zustand sowie Beeinträchtigungen des Gebietes Kleve. Neben den Rheinischen Wasser- und zeigt flächenscharf durch Karten und Tabellen Maß- rallen um Monika Hertel, Johannes nahmen auf, mit denen Verbesserungen erreicht werden Lomme, Georg und Ursula Keuck sowie können. Für das seit Jahrzehnten gut betreute und gepflegte Ute Stolberg waren die Niersreiher mit Gebiet konnten hier nun – quasi „offiziell“ – die bewährten Theo Mohn, Josef Coenen, Detlev Kuhmann, Brigitte Refflinghaus und die Zeugen Limosas mit Maßnahmen (Freistellen der offenen Moor- und Röhricht- Mitarbeitern und Freunden der NABU-Naturschutzstation Niederrhein (Daniel Doer, Nicole Feige, flächen von aufkommenden Gehölzen, Instandhaltung der Mareike Asdonk, Peter de Vries und Jonas Linke) wieder mit von der Partie. Kalt erwischt wurden Verschlüsse von kleinen Entwässerungsgräben) festge- viele Teams buchstäblich durch die erstaunlich niedrigen morgendlichen Temperaturen. Am schrieben werden, die zum großen Teil auch weiterhin Niederrhein besserte sich das Wetter um die Mittagszeit – zumindest wurden die Teilnehmer durch den NABU durchgeführt werden sollen. Diese konn- überwiegend von Regen verschont und mit ten und können jedoch die größte Beeinträchtigung des ein klein wenig Sonne belohnt. Gebietes, die schleichende Entwässerung des Sumpf­ Mit 83 Arten erzielten die Niersreiher ein gebietes durch den angrenzenden Leitgraben, nicht verhin- achtbares Ergebnis mit Highlights wie Uhu, dern: Der Graben bildet die Hauptentwässerung des ganzen Schwarzhalstaucher, Kleinspecht und heute landwirtschaftlich genutzten Straelener Veens Schwarzmilan. Die Rheinischen Wasserral- zwischen Auwel-Holt, Herongen und Arcen-Velden und len waren ebenfalls im Südkreis unterwegs trocknet damit auch das Hangmoor aus. und notierten am Ende des Tages 76 beo- Langfristiges Ziel: Wasserrückhalt im Moor bachtete Vogelarten. Neben der namens­ gebenden Wasserralle konnte das Team Eine zentrale Maßnahme ist daher die Forderung nach der mit Rohrweihe und Schwarzkehlchen am Renaturierung des Leitgrabens im Bereich des FFH-Gebietes Niederrhein seltene Brutvögel beobachten. mit dem Ziel, den Wasserabzug aus dem Moorkörper zu begrenzen (z.B. durch Entfernung der Sohlbefestigung aus Zufriedene Gesichter gab es ebenfalls bei Betonplatten in Verbindung mit einer Aufweitung des Quer- den Zeugen Limosas – nach einem profils). Diese Maßnahme ist auch im Umsetzungsfahrplan 22-Stunden-Marathon standen 130 Arten auf dem Zettel. Somit wurde der inoffizielle Rheinland- zur europäischen Wasserrahmenrichtlinie formuliert, der Titel nur knapp verpasst. Diesen sicherte sich ein Team aus dem Nachbarkreis Wesel mit seit 2012 auch für den Straelener Leitgraben vorliegt. 133 Arten. Trotz der suboptimalen Witterungsbedingungen gelangen dem Team sehenswerte Beobachtungen vieler Greifvögel. Mit einer Trauerbachstelze konnte die seltene englische Unterart Das Naturschutzzentrum Gelderland wird sich nachdrück- der Bachstelze beobachtet werden. Weitere Highlights waren Zwergmöwe und die im Binnenland lich dafür einsetzen, dass auch diese Maßnahmen bald- seltene Eiderente. möglichst umgesetzt werden können. Mit dem Grünspecht konnten alle drei Teams den Vogel des Jahres 2014 beobachten. Ein tolles Monika Ochse Ergebnis, das die Vorfreude aufs kommende Jahr schon wieder ansteigen lässt.

Rispensegge Jonas Linke, Daniel Doer Foto: Monika Ochse Teamfotos (Zeugen Limosas, Rheinische Wasserrallen)

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 24 25 Kurz notiert Zwei neue Infotafeln über die „NABU-Foto-AG Niederrhein“ gestartet Naturschutzarbeit in den Fleuthkuhlen Das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland hat Mitte zwei Nach dem Aufruf im NiKK Heft Frühjahr/Sommer haben interes- neue Infotafeln im Naturschutzgebiet „Fleuthkuhlen“ auf- sierte Fotografen und Fotografinnen im März 2014 die „NABU stellen lassen. Diese Tafeln sollen nun Fußgänger und Foto-AG Niederrhein“ gegründet. Die Gruppe aus ca. zehn Per- Radfahrer auf spannende Entdeckungen­ am Wegesrand Stolz präsentiert Lisa Schinkel eine der von ihr sonen hat bereits einige fotografische Exkursionen durchgeführt. entwickelten Infotafeln aufmerksam machen. Foto: Monika Hertel Es wurden Schutzgebiete beiderseits der Grenze besucht, die beste Möglichkeiten boten gute Bilder mit nach Hause zu bringen. Die „Wenn im Sommer die Bäume dicht begrünt sind übersieht man die Schönheit des dahinter ver- NABU Foto-AG verfolgt das Ziel, dass Fotografen, NABU-Kreisver- borgenen Erlenbruchwaldes schnell einmal“, meint Monika Hertel, Vorsitzende des NABU Kreis- band und NABU-Naturschutzstation Niederrhein einen Nutzen verbandes Kleve. „Doch es lohnt sich einen Blick durch den Blättervorhang zu werfen, denn aus dieser Gemeinschaft ziehen. Die NABU Naturschutzstation dahinter kann man eine verwunschene Welt entdecken. Darauf wollen wir die Passanten mit Niederrhein in Kranenburg bietet der Foto-AG die Möglichkeit, unseren Infotafeln hinweisen.“ Erarbeitet wurden die Tafelinhalte von Lisa Schinkel während ihrer ihre monatlichen Treffen in den Räumen abzuhalten, denn hier Tätigkeit beim Naturschutzzentrum Gelderland. Die erste neue Tafel ist nahe der Ecke L 480 / Am steht ein Beamer für Bildbesprechungen zur Verfügung. Themen Mühlenwasser im Teilgebiet Wörchem zu finden. der Gruppe sind auch Equipment, Bildbearbeitung und neue Die zweite Tafel am Radweg an der Beerenbrouckstraße nahe dem Abzweig nach Aengenesch stellt Exkursionsziele. Es wurden bereits fotografische Themen eine zu einer blütenreichen Wiese umgewandelte Naturschutzfläche vor. „Die Menschen können beschlossen, wie „Menschen in der Natur“ und „Brutvögel am jetzt den Unterschied zwischen einer blühenden Landschaft und den sehr verbreiteten intensiv Niederrhein“. In naher Zukunft wird angestrebt, der Foto-AG eine genutzten Grünlandflächen erkennen“, freut sich Monika Hertel. Plattform im Internet zu ermöglichen. Das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland engagiert sich seit über 20 Jahren für den Erhalt der Wer also Interesse hat bei dieser ambitionierten Fotogruppe Plattbauch Vierfleck natürlichen Vielfalt an Lebensräumen im Naturschutzgebiet „Fleuthkuhlen“. Gemeinsam mit der Mitglied zu werden, meldet sich bitte bei: Ulrich Kosinsky Paarungsrad Fotos: Gudrun Nitzold-Briele Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege werden Naturschutzflächen Tel.: 0 28 22 / 17 05 · E-Mail: [email protected] angekauft und in ihrer natürlichen Entwicklung unterstützt. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Das nächste Treffen findet statt am Dienstag, 09.09.2014 hat auch die beiden neuen Informationstafeln finanziert, die nun auf die Ergebnisse dieser Arbeit um 19.00 Uhr in der NABU Naturschutzstation Niederrhein, aufmerksam machen.

Im Hammereisen 27 E, Kranenburg-Nütterden Lisa Schinkel

Kopfweiden Biene Erste Auszeichnung eines „Fledermaus­ Foto: Dietrich Cerff Foto: Thomas Velten freundlichen Hauses“ im Kreis Kleve vergeben Familie Neumann aus Geldern beherbergt seit über zehn Jah- ren eine Wochenstube mit Zwergfledermäusen. Anfang August überreichte Hermann-Josef Windeln, Fledermaus-Spezialist und Vorstands-Mitglied des NABU im Kreis Kleve, der Familie die erste Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ im Kreis Kleve. Familie Neumann freut sich jedes Mal, wenn die Zwergfledermaus-Weibchen Ende Mai/Anfang Juni wiederkommen. Sie schlüpfen durch einen Spalt im Giebel unter die Dachpfannen und nutzen das gesamte Dach oberhalb der Schutzfolie. Dort wohnende Fledermäuse stören nicht, so dass es keine Probleme gibt. 2012 wur- den 132 ausfliegende Weibchen gezählt, die bislang höchste Zahl.

Zusätzlich zu Plakette, Urkunde und einem kleinen Bestimmungsbuch übergab der NABU auch ein Samentütchen für insektenfreundliche Blumen. Denn Fledermäusen fehlen nicht nur geeig- nete Quartiere, an denen sie geduldet werden, sondern vor allem Insekten, von denen sie sich ernähren. Auch hierauf soll die Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ aufmerksam machen. Die Aktion wird gemeinsam vom NABU NRW und dem Umweltministerium des Landes Nordrhein- Westfalen getragen.

Hermann-Josef Windeln

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 26 27 Färberdistel Foto: Helga M. Kaczmarek

Gestatten: Tinctorius Die Liste der Färberpflanzen ist lang. Insgesamt sollen es ca. 150 Pflanzenarten sein, die sich besonders für die Farbstoffgewinnung eignen und deren Färbeeigenschaften speziellen Kriterien entsprechen. Wie viele Pflanzenarten es tatsächlich gibt, die sich grundsätzlich zum Färben eigenen, darüber kann man wohl nur spekulieren. Praktisch alle Pflanzen verfügen über Farbstoffe. Aber sogar stark färbende Obst- oder Gemüsesorten, wie z.B. Himbeeren, Spinat oder blaue Kartoffel­ sorten, deren Hauptnutzung in einem anderen Verwendungsbereich liegt (hier: Nahrungsmittel), werden nur selten in den „Listen der Färberpflanzen“ aufgeführt.

Viele der dort genannten traditionellen Färberpflanzen tragen ihre Anwendungsmöglichkeit gleich im Namen. Bei Färberknöterich, Färberwaid, Färberdistel (auch Saflor genannt), Färberröte oder Färberwau muss niemand über ihre (ehemalige) Hauptverwendung rätseln. Auch in der bota- nischen Bezeichnung zeigen viele Pflanzen durch ein unmissverständliches „tinctorius“, „tincto- ria“ oder „tinctorium“ ihre Eignung als Farbstoffquelle an. So heißt zum Beispiel die Färberdistel „Carthamus tinctorius“.

Die Welt der tausend Farben Noch länger als die Liste der Färberpflanzen ist aber die Liste der möglichen Farbtöne und Effekte. Je nach Pflanzenart, verwendetem Pflanzenbestandteil (Blüte, Blätter, Wurzel, Rinde, etc.), Methode der Farbgewinnung (gemörsert, aufgebrüht, etc.) oder zugegebenen Beimischungen (natürliche Säuren, Laugen, NABU kooperativ Öle, Eierschalen, Muschelkalk usw.) lassen sich Die Welt der tausend Farben – Färberpflanzen aus Färberpflanzen eine Fülle verschiedenster Farbnuancen und Farbeffekte für unterschied- Pflanzen: Sie sind schön, viele sind lecker, etliche sind gesund und einige kann man auch noch lichste Verwendungszwecke herstellen (Malfar- für ganz andere Zwecke verwenden. Bei vielen Pflanzen kommen sogar gleich mehrere Mög- ben, Stofffarben, aber auch Schminkfarben und lichkeiten in einem Gewächs zusammen. Die diversen Gebrauchsformen von Pflanzen sind eng Puder oder Wandfarben etc.). mit der Menschheitsgeschichte verknüpft. Ob als Nahrung, als Heilmittel, zur Kleidungs­ Schon Grundschul- oder Kindergartenkinder herstellung oder eben auch als Grundlage für Farben – die Nutzung von Pflanzen ist bis zu den können sich an den einfachsten Farbgewin- Frauenmantel ersten Kulturanfängen belegt. Foto: Monika Hertel nungsmethoden versuchen – und werden mit Jabbadabbadu – Die kannte schon Fred Feuerstein Sicherheit viel Spaß dabei haben. Die eindrucksvollsten und handwerklich aufwändigsten Metho- den kennzeichnen die „Meisterklasse“ der Pflanzenfarbstoffverarbeitung und sind bis heute auf Tatsächlich lässt sich die Geschichte des Färbens mittels Pflanzenfarbstoffen bis in die jüngere vielen der berühmtesten Gemälde der Welt verewigt. Wir erinnern uns: Zu Zeiten der Alten Mei- Altsteinzeit zurückverfolgen. Neben der Verwendung von anderen Naturfarben, die aus Erden, ster, von Leonardo da Vinci, Rembrandt, Tizian oder Dürer, wurden alle Farben aus natürlichen Mineralien oder Tieren gewonnen wurden, sorgten Pflanzenfarben bereits vor über 10.000 Jahren Ausgangssubstanzen, also auch aus Färberpflanzen, gewonnen und angerührt. Die Faszination, dafür, dass die Welt der „Feuersteins“ und „Geröllheimers“ etwas bunter wurde. Ab dem Mittelalter­ die bis heute von diesen Bildern ausgeht, ist auch auf die ästhetische Wirkung der Naturfarben wurden Färberpflanzen in Europa auch gezielt angebaut. Sie galten als kostbares Gut und ihre zurückzuführen. Verarbeitung wurde durch die entsprechenden Handwerkszünfte streng kontrolliert. Mit dem Aufkommen synthetischer Farben im 19. Jahrhundert begann allerdings der Niedergang „sevengardens“ – ein Projekt geht um die Welt dieser Verwendungsform. Die neuen, chemisch-synthetisch hergestellten Farben waren bald Ein ganz besonderes Projekt, das sich für die Wiederentdeckung, Verbreitung und Nutzung von kostengünstiger und in der Handhabung einfacher als die aufwändig herzustellenden Pflanzen- Färberpflanzen stark macht, ist die Netzwerkinitiative „sevengardens“. Vom Essener Künstler Peter farben. Erst mit einem sich wandelnden Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein, mit steigendem Reichenbach 2006 ins Leben gerufen, hat sich das Projekt mittlerweile zu einem global agierenden Wunsch nach ökologischer Nachhaltigkeit und giftfreien, natürlichen Materialien finden Pflan- Netzwerk mit Kooperationspartnern in Europa, Asien und Amerika entwickelt. Die weltweit initi- zenfarben in jüngerer Zeit wieder mehr Beachtung. ierten Projekte reichen von der Anlage von Färbergärten für didaktische Zwecke bis hin zur Nut-

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 28 29 zung von Pflanzenfarbstoffen zur Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe. Der Aspekt der Nach- Schafstrift am Waldrand haltigkeit und der Erhalt bzw. die Förderung der Biodiversität spielen dabei immer eine wesent- Noch ist der Südrand des Reichswaldes unter liche Rolle. Den innovativen und zukunftsweisenden Ansatz und den Erfolg von sevengardens Naturfreunden ein kleiner Geheimtipp. Es sind würdigte auch die Unesco. Sevengardens und mehrere durch die Initiative angestoßene Projekte keine spektakulären Vogelarten, die diesem wurden im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ als „Offizielle Projekte“ schmalen Streifen seinen Wert verleihen. Die ausgezeichnet. 2012 wurde sevengardens zudem als „Offizielle Maßnahme der Weltdekade“ aus- Renaturierung de Banen: Die Uferzone der Kiesgrube wurde Besonderheiten entdeckt man nur mit Glück als Flachwasserzone gestaltet; der verbleibende Streifen gewählt und ist seitdem Bestandteil des Nationalen Aktionsplans. Ausführliche Informationen zum Waldrand wird ab 2015 als Extensivgrünland beweidet. oder Spezialkenntnissen: eine Schlingnatter zum Projekt finden Sie unter www.sevengardens.org. Seit Mai 2014 hat sevengardens eine neue oder Vertreter seltener, dem gewöhnlichen Naturfreund unbekannte Insekten. Das könnte sich „Zentrale“. Am umgebauten Hof „Emschermündung“ gibt es thematisch unterschiedlich sortierte ändern: Im Rahmen des vom Bundesamtes für Naturschutz, dem NRW-Umweltministerium und Färbergärten, ein Kunstatelier und ein kleines Cafe. Adresse: Am Hagelkreuz 20 in 46535 Dinsla- der Heinz Sielmann-Stiftung geförderten Projektes „Netzwerk grüne Grenze“ hat die NABU-Natur- ken. Ein Besuch lohnt sich! schutzstation in Abstimmung mit dem Regionalforstamt Niederrhein des Landesbetriebs Wald Helga M. Kaczmarek und Holz am Waldrand zusätzlichen Lebensraum für diese Tiere geschaffen. Der Waldrand wurde Auch im NABU-Bauerngarten St. Bernardin wachsen diverse Färber- an einigen Stellen aufgelichtet, um den „Sonnenanbetern“ der heimischen Fauna zusätzlichen pflanzen, zum Beispiel Saflor, Akelei, Goldrute, Frauenmantel, Ringel- Lebensraum zu bieten. Mit der langfristigen Pflege hat das Regionalforstamt gleich 300 Helfer blume, Stockrose oder Tagetes. Manche färbenden Pflanzen (z.B. Rotkohl, beauftragt: eine Schafherde des Landschaftspflegebetriebs De Wassum aus den Niederlanden. Rote Bete, Grüne Melde oder blaue Kartoffeln) haben sich allerdings als Gemüse „getarnt“. Der Diese sorgen von diesem Jahr an für mehr Artenvielfalt am Waldrand und für eine kostengünstige Garten ist öffentlich zugänglich. Parkanlage St. Bernardin, St. Bernardinstr. 65, 47665 - Pflege zweier Heideparzellen im Reichswald südlich des Kartenspielerwegs. Dass ausgerechnet Hamb, am Ortsrand von Geldern-Kapellen. ein Forstamt die Beweidung eines Waldstreifens finanziert, darf als etwas Besonderes gewertet werden. Schließlich lagen die Förster über Jahrhunderte hinweg mit Bauern, die ihr Vieh im Über- Nähere Informationen bekommen Sie bei Helga Kaczmarek maß in den Wald trieben, im Streit. Erst seit dem 19. Jahrhundert schützt die aufkommende strikte vom NABU-Naturschutzzentrum Gelderland.­ Tel.: 0 28 38 / 9 65 44. Trennung von Wald und Weide den Jungbaumbestand vor Weidevieh.

Volksbank an der Die Schafherde von De Wassum ist sowieso dreimal jährlich in der Region zwischen den Heiden Niers spendet der Maasduinen und der Mookerheide unterwegs. Ein großes Plus für den Waldrand: Die Schafe Gartengeräte transportieren immer zahlreiche Samen und mitunter auch Spinnen, Heuschrecken und andere Kleintiere im und auf dem Fell, und verlieren diese natürlich auch ab und zu. Damit vergrößert Auch der Volksbank an der sich die Chance der Ansiedlung seltener Arten in den neuen Lebensräumen immens. Die Schafe Niers gefallen die Gartenpro- leisten somit als „Taxis“ einen wichtigen Beitrag zum großräumigen Biotopverbund! jekte des NABU-Naturschutz- Aber auch kleinräumig tut sich in der Region im Süden des Reichswaldes viel: Der Sandabbau De zentrums Gelderland im Park Banen steht kurz vor seinem Ende und die Umgebung der Wasserfläche wird nun großräumig mit von St. Bernardin. Um diese breiten Flachwasserzonen, Extensiv-Grünland und verschiedenen Gehölzen renaturiert. Im west- Arbeit zu unterstützen, spen- lich angrenzenden Bereich versucht die niederländische Naturschutzorganisation „Natuurmonu- dierte die Kapellener Filiale menten“ auf rund 200 ha das frühere Koningsveen wieder zu rekonstruieren. In einem der größten der Volksbank den beiden aktiven Gartengruppen einige nagelneue Gartengeräte. Da Der Südrand des Reichswaldes weist sehr verschiedenartige Gehölzstrukturen auf. geht die Arbeit doch gleich leichter von der Hand. Die Teams sagen: Dankeschön!

Helga M. Kaczmarek

Sigrid Tomse, Helga Kaczmarek, Heinz Jahnke und Doris Krebber vom Bauerngartenteam freuen sich über die neuen Geräte.

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 30 31 Offene Bereiche, wie etwa Heide, sind am Waldrand selten. An einigen Stel- len wurde der Waldrand für wärme- liebende Tiere aufgelichtet

Schon nach einem Durchgang sind NABU-Kids aktiv zahlreiche Kiefern an den Spitzen abgefressen. Naturschutzjugend Issum- Geldern – immer draußen aktiv! In den Molchteichen hatte sich wieder viel Schlamm angesammelt, der entfernt werden musste. Dabei ent- deckten wir auch viele Libellenlarven und einige kleine überwinternde Grasfrösche.

Naturschutzprojekte Limburgs wird ein Teil des früher extrem Die Böschungen einer „Sandkull“ mit ihren vielen artenreichen und vielseitigen Moores wieder hergestellt. Damit sehr seltenen wärmeliebenden Insekten und Reptilien entsteht in den nächsten Jahren ein ausgedehnter grenzüber- wurde – in Absprache mit den Eigentümern – von auf- schreitender Lebensraumkomplex mit Wald, Heide und weiteren wachsenden Kiefern befreit. Eine Gemeine Sandwespe Trockenlebensräumen auf deutscher und Grünland und Feucht- dankte es im Sommer. Hier bringt sie eine Eulenraupe gebieten auf niederländischer Seite. als Futter für den Nachwuchs zum Nistloch.

Dietrich Cerff Nach einer enttäuschend verlaufenen Amphibiensai- son mit extrem wenigen Tieren wurden die Eimer an Vogelwanderung für Einsteiger in St. Bernardin den Amphibien-Zäunen wieder mit Sand verfüllt. Beim Wiesenschnitt auf der Fläche am Marktweg in St. Bernardin hat nicht nur eine vielseitige Parkanlage, sondern auch einen artenreichen Brut- Issum war eine Waldeidechse erstaunlich neugierig. vogelbestand. Eine professionelle Brutvogelkartierung hatte ergeben, dass rund 35 verschie- Die Graureiher-Brutkolonie in Geldern hat sich 2014 dene Vogelarten im direkten Umfeld der Caritas Wohnanlage brüten, darunter auch selten von den letzten harten Wintern etwas erholt: Dieses gewordene Vögel wie der Gartenrotschwanz. Jahr waren wieder 33 Horste besetzt, im letzten Jahr Bei einem von Hermann-Josef Windeln geführten Spaziergang, der sich speziell an ornithologische waren es nur noch 24 Nester. Anfänger richtete, konnten Besucher die gefiederten Freunde gleich vor der Haustür kennen lernen. Ein Besuch des Weißen Hauses in Issum brachte viele Für die Vogelwanderung Anfang Mai 2014 fanden sich sieben Interessenten, darunter auch eine beeindruckende Beobachtungen: Eine alte, über Bewohnerin von St. Bernardin. Bei zwar 100jährige Rotbuche, ein mächtiger Walnussbaum mäßigem Wetter gab es für die Teilneh- und die vielen Stauden, die sogar Tauben­schwänzchen mer trotzdem einiges zu sehen und zu zum Verweilen einluden. hören. Insgesamt achtzehn Vogelarten wurden gesichtet, sodass sich alle über Hermann-Josef Windeln einen gelungenen und informativen Nachmittag freuen konnten.

Die Veranstaltung war ein Baustein im thematisch breitgefächerten Projekt „Parkanlage St. Bernardin – Umweltbil- dung für alle!“, das vom NABU-Natur- schutzzentrum Gelderland initiiert wurde und vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) gefördert wird. Ideenreiche und engagierte Fachleute, die selber gerne ein attraktives Natur- und Umweltangebot auf dem Gelände der Park- anlage durchführen möchten, können sich bei Helga M. Kaczmarek vom NABU-Naturschutzzen- trum Gelderland unter 0 28 38 / 9 65 44 melden.

Helga M. Kaczmarek

NiKK 2 2014 NiKK 2 2014 32 33 Kinderanhänger in großer Auswahl NABU Mitglied werden Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Naturschutzbund Deutschland e. V. Chariot CTS und zahle einen Jahresbeitrag von (bitte Wert eintragen) Cougar 1 VW0500005 Kinderanhänger+ Einzelmitgliedschaft (Jahresbeitrag mind. 48 Euro) EUR Buggy+ Familienmitgliedschaft (Jahresbeitrag mind. 55 Euro) Jogger Familienmitglieder im Alter von 6 – 13 Jahren sind automatisch Mitglied bei Rudi Rotbein. EUR Jugend-Mitgliedschaft (für Schüler ab 14 Jahren, Auszubildende und Studenten; Jahresbeitrag mind. 24 Euro)

Auf der Schanz 30 47652 Weeze Bei Jugendlichen unter 18 Jahren setzen wir das Einverständnis der (Wemb) Tel. 02837 / 95392 Erziehungsberechtigten mit der NABU-Mitgliedschaft www.radhauswemb.de und dem angegebenen Jahresbeitrag voraus. EUR Rudi-Rotbein-Mitgliedschaft (für Kinder von 6 – 13 Jahren, Jahresbeitrag mind. 18 Euro) Wir setzen das Einverständnis der Erziehungsberechtigten mit der NABU-Mitgliedschaft und dem angegebenen Jahresbeitrag voraus. EUR

Herr Frau Titel* Vorname Name

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Geburtsdatum Beruf* In eigener Sache! Bitte werben E-Mail* Telefon* Sie mit! Wenn Sie ein Geschäft führen, nutzen Sie die Verbreitung Bei Familienmitgliedschaft bitte die Namen der Familienmitglieder von „Naturschutz im Kreis Kleve“ mit einer gedruckten Auflage von Vorname Name Geburtsdatum 4.000 Exemplaren zu Ihrem Vorteil! Sie unterstützen damit unsere Vorname Name Geburtsdatum Naturschutzarbeit im Kreis Kleve. Vorname Name Geburtsdatum Die Anzeigenpreise erfragen Sie bitte unter [email protected] Lastschrift

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Datum Unterschrift Bio-zertifizierte Manufaktur (DE-Öko-037) für feine Präparate mit Effektiven Mikroorganismen Hiermit ermächtige ich den NABU Zahlungen von meinem Konto mittels Last- schrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom NABU und andere ökologische Produkte ® ® ProMilieu CLEAN auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. ProMilieu TERRA für Garten, Garten- und Landbau, Tierpflege, Umweltsanierung, Allzweckreiniger Für Boden und Pflanze NABU-Naturschutzbund Deutschland e.V. , Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Gläubi- Gewässerschutz, Ergänzungsmittel für Mensch und Tier, ger-Identifikationsnummer: DE03ZZZ00000185476. Die Mandatsreferenznum- ökologische Garten- und Agrarberatung, Fachberatung mer wird separat mitgeteilt – zusammen mit Ihrer Begrüßungspost, die Sie Bodenfruchtbarkeit und Permakultur mindestens 5 Tage vor dem ersten Einzug erhalten. Hinweis: Ich kann inner- halb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Besuchen Sie unseren Hofladen in Kevelaer-Twisteden! Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Das Lastschriftmandat kann ich MikroVeda GmbH • Gemeinschaft Gut Neuenhof (DE Öko-037), jederzeit widerrufen. Wir garantieren: Ihre Angaben werden nur für Zwecke Im Kuckucksfeld 1 • 47624 Kevelaer-Twisteden des NABU verarbeitet. Bokashi Küchen- ® Tel.: 02832 97278 10, Fax: 97278 69 • E-Mail: [email protected] Sie können das ausgefüllte Formular per Fax an 030 28 49 84 - 24 50 ProMilieu POND Weezer Str. 65b • 47574 Goch • Tel.: (0 28 23) 89 30 • Fax: 8 93 - 45 eimer MAGIC Flutstr. 53 - 61 • 47533 Kleve • Tel.: (0 28 21) 5 91 - 0 • Fax: 5 91 30 Für Gartenteich und Fische Besuchen Sie uns im Internet! www.mikroveda.eu Hauskomposter Bönninger Str. 102 • 46519 Alpen • Tel.: (0 28 02) 83 - 0 • Fax: 83 39 oder Post einsenden an: NABU, Charitéstraße 3, 10108 Berlin. Albert-Einstein-Str.Albert-Einstein-Str. 5 •5 46446 • 46446 Emmerich Emmerich • •Tel.: Tel.: (0 (02822) 28 22) 93196093 19 60 • •Fax Fax: 9319666 931 96 66 * freiwillige Angaben Veranstaltungen Herbst / Winter 2014 Samstag, 13.9.2014 Samstag, 18.10.2014 Dezember Weitere Veranstaltungen siehe unter: Schnuppertag für Kinder Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet Sonntag, 7.12.2014 www.nabu-kleve.de von 8 bis 10 Jahren Hangmoor www.niederrheinguides.de Zeit: 15.30 Uhr Zeit: 10:00-13:00 Uhr Vorweihnachtliches Vogelleben Exkursion www.nabu-naturschutzstation.de Ort: Grillhütte am alten Rheingoldsportplatz, Leitung: M. Hertel Tel.: 0 28 38 / 9 65 44 Borgheeser Weg, Emmerich Veranstalter: VHS Kleve und September Kontakt: L. Piotrowski, Tel.: 01 57 / 52 64 48 48 NABU-Naturschutzstation Niederrhein November E-Mail: [email protected] Treffpunkt: Parkplatz hinter der katholischen Sonntag, 7.9.2014 Montag, 3.11.2014 Kirche in Rindern (Mars-Cumulus-Str. / Drusus- Sonntag, 28.9.2014 deich) Teilnahmebeitrag: 4 € Herb und lieblich – Präsentation der Besonderheiten 2014 die Landschaft rund um Emmerich Info-Stand des NABU Zeit: 19.30 Uhr Samstag, 27.12.2014 Fahrradexkursion beim Herbstfest St. Bernardin Großes Herbstfest der Wohnanlage Ort: Gaststätte „Zur Post“, Kapellener Str. 48, Kopfweidenschneiden Treffpunkt: Geistmarkt vor der Post, Emmerich Issum St. Bernardin mit diversen Veranstaltungen, Treffpunkt: Parkplatz Diebels, Issum Zeit: 14:00 bis 18:00 Uhr Leitung: H.-J. Windeln Tel.: 0 28 31 / 67 93 Ausstellern und Infoständen. Zeit: 13.00 Uhr Leitung: A. Niemers Tel.: 02822/70382 CWWN-Wohnanlage St. Bernardin, Mittwoch, 12.11.2014 Leitung: H.-J. Windeln Tel.: 0 28 31 / 67 93 Dienstag, 2.9.2014 Sonsbeck-Hamb (am Ortsrand von Geldern- Kapellen) Vortrag: Entdeckungsreise NABU-Treff: Zeit: 11:00 - 18:00 Uhr im Auenwald Januar Planung des Jahresprogramm 2015 Zeit: 19:00 Uhr Samstag, 3.1.2015 Zeit: 19.30 Uhr Oktober Veranstalter: NABU-Naturschutzstation Ort: Gaststätte „Zur Post“, Kapellener Str. 48, Niederrhein e.V., Im Hammereisen 27 E, Kopfweidenschneiden Issum Donnerstag, 9.10.2014 Kranenburg Treffpunkt: Parkplatz Diebels, Issum Leitung: H.-J. Windeln Tel.: 0 28 31 / 67 93 Die Sternwanderer Leitung: Friederike Stelzner Zeit: 13.00 Uhr Naturerlebnistag für Kinder von 8-12 Leitung: H.-J. Windeln Tel.: 0 28 31 / 67 93 Mittwoch, 10.9.2014 Veranstalter: NABU-Naturschutzstation Ab 16. November 2014 immer sonntags Parkanlage St. Bernardin Niederrhein e.V. Freitag, 9.1. bis Sonntag, 11.1.2015 Führung in der Parkanlage Zeit: ab 16:00 Uhr Gans nah: Gänsesafari Treffpunkt: Haupteingang der Wohnanlage Treffpunkt: Caritas Waldhaus Bus-Exkursionen zu den Wildgänsen Stunde der Wintervögel St. Bernardin, St. Bernardin Str. 65, Sonsbeck- Kleve-Donsbrüggen, Poststraße 99 Zeit: 13.00 Uhr Mitmachaktion Hamb (Ortsrand von Geldern-Kapellen) Teilnahmebeitrag: 12 € Veranstalter: Näheres siehe unter www.nabu.de Zeit: 15:30 - 17:00 Uhr Anmeldung: erforderlich unter NABU-Naturschutzstation Niederrhein Samstage im Januar Gebühr: 5 € / Person [email protected], Gebühr: Erwachsene 16 €, Kinder 9 € Tel: 0 28 26 / 91 87 600 Leitung: Helga M. Kaczmarek Treffpunkt: Touristen Info-Center, Wiederherstellung der Krötenzäune Anmeldung unter: 0 28 38 / 9 65 44 Bahnhofstr. 15, 47559 Kranenburg in Uedem-Steinbergen und bei Schloss Gebühr: 14 € für Erwachsene, 8 € für Kinder, Wissen Anmeldung unter Tel.: 0 28 26 / 9 18 76 - 00 Zeit: 9.00 – 12.30 Uhr www.napurtours.de oder unter [email protected] Treffpunkt: am Krötenzaun Wissen Leitung: Th. Mohn Tel. 0 28 32 / 76 26 Länderwahl Sonntag, 30.11.2014 Lateinanmerika: Costa Rica Naturkundliche Wanderung in der Helfer gesucht! Guatemala Rheinaue bei Emmerich-Hüthum Venezuela Ende Februar bis Anfang April Ecudador & Galapagos Treffpunkt: Tor der Klinker-Werke Muhr, Peru Fackeldeystraße, Emmerich Betreuung der Krötenzäune in Uedem Argentinien Steinbergen und bei Schloss Wissen Chile Zeit: 9:00 bis 12:00 Uhr Panama Leitung: A. Niemers Tel.: 0 28 22 / 7 03 82 Kontakt: Th. Mohn Tel. 0 28 32 / 76 26 Was erwartet Sie: Nicaragua Betreuung des Krötenzauns an der • Unsere Spezialität: naturkundliche Reisen Rufen Sie uns an und K 21 in Wachtendonk „Meerendonk“ • Reisen in kleinen Gruppen auch abseits der Touristenpfade lernen Sie uns kennen. • Individualreisen nach Ihren Wünschen sowie Mietwagentouren Wir freuen uns auf Sie! Kontakt: M. Hertel Tel.: 0 28 34 / 94 35 43 14 Tage Costa Rica 20 Tage Ecuador und Galapagos www.napurtours.de ornithologische Reise für 4-6 Rundreise für 6-12 Personen +49 (0)2832 9798430 Personen ab/bis San Jose 2590 k ab/ bis Quito 2850 k [email protected] NiKK 2 2014 37 Der Highway unter den Waschstraßen

Klever wissen was Sauberkeit bedeutet.

Umweltschutzmaßnahmen, die sich gewaschen haben. Wir waschen nicht nur über­­­i­rdisch – sondern auch unterirdisch: Das eigene Klärwerk unter dem Vor­platz mit seinem geschlossenen Wasserkreislauf liefert beste Brauchwasserqualität. Die biolo- gische Wasseraufbereitung im geschlossenen System erlaubt den extrem sparsamen Einsatz natürlicher Ressourcen, sprich Frischwasser. Abwässer gelangen bei Q-wash grundsätzlich in die eigene biolo- gische Wasseraufbereitungsanlage. Außerdem benutzen wir nur solche Waschzusätze, die wirklich biologisch abbaubar sind. Unser Beitrag an die Umwelt.

Textile Auto-Waschanlage Lackschonende Intensiv-Pflege Biologische Wasseraufbereitung

Autowaschstraße Kleve GmbH gegenüber ALDI an der Querallee 6 in Kleve-Materborn www.q-wash.de

Staubsaugen ist für Q-wash Kunden Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 8.00 – 20.00 h und Sa. 8.00 – 18.00 h kostenlos.