Vorschlag Für Eine Elektronische Edition Des Quaterrätsels Des Wartburgskriegs
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Masterstudiengang in Scienze del Linguaggio “LM-39” Masterarbeit Vorschlag für eine elektronische Edition des Quaterrätsels des Wartburgskriegs Erstgutachter/in Prof. Dr. Marina Buzzoni Zweitgutachter/in Prof. Dr. Roland Hinterhölzl Prüfingskandidat/in Elena Barbierato Matrikelnummer 842479 Akademisches Jahr 2018 / 2019 Danksagung Für Kritik und Förderung gilt mein besonderer Dank meinen beiden Betreuern, Prof. Dott. Marina Buzzoni und Prof. Dott. Roland Hinterhölzl, die mit Professionalität und Dialogbereitschaft an der Entstehung dieser Masterarbeit beteiligt waren. Ihre Beratung und Vertrauen waren mir sehr wichtig. Gedankt sei die Bayrische Staatsbibliothek München für die Übertragung von Handschriftfolien, die ansonsten mir nicht zugänglich waren. Darüber hinaus danke ich die Universität Stuttgart, die mir zum hier betrachteten Thema eingeleitet hat. Die Associazione Culturale Italo Tedesca in Venedig danke ich herzlich für die spannenden Diskussionen. Hierbei ist insbesondere die Präsidentin, Frau Prof. Dott. Nevia Pizzul Capello, hervorzuheben, derer ich für die Erschaffung einer anregenden Arbeitsatmosphäre zu tiefstem Dank verpflichtet bin. Ohne die Unterstützung meiner Familie wäre diese Masterarbeit nicht zustande gekommen. Dashalb danke ich sie von ganzem Herzen dafür. Darüber hinaus danke ich meinen Freuden, in Italien, in Deutschland und Spanien, die ihnen in schwierigen Situationen gelungen ist, mich zu inspirieren und bestärken. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung zum Wartburgkrieg ................................................................................. 7 1.1 Der Wartburgkrieg und seine vorherigen kritischen Ausgaben .............................. 7 1.2 Wofür eine elektronische Edition ............................................................................ 12 2. Die Überlieferungsgeschichte des Quaterrätsels ...................................................... 19 2.1 Die Große Heidelberger Liederhandschrift (C) ........................................................... 20 2.2 Die Jenaer Liederhandschrift (J) ................................................................................... 26 2.3 Der Lohengrin (*L).......................................................................................................... 31 2.3.1 Der Lohengrin und der Wartburgkrieg ........................................................... 32 2.3.2 Kurzer Abriss der Lohengrin-Handschriften ................................................. 35 2.3.3 Die Verhältnisse der Lohengrin-Handschriften .............................................. 39 3. Das Rätselspiel in seinem historischen und literarischen Kontext ............................ 42 3.1 Editieren nach historischen und literarischen Kriterien ............................................. 42 3.1.1 Laienausbildung und Höfische Literatur im späten Mittelalter ....................... 43 3.1.2 Mündliche Tradition und Meistersang ........................................................... 47 3.2 Das deutsche Rätsel ......................................................................................................... 51 3.2.1 Die Rekonstruktion des Ur-Rätselspiels .......................................................... 54 3.2.2 Die rätselgeschichtliche Bedeutung und das Quaterrätsel ................................ 59 4. Für eine elektronische Edition des Wartburgkriegs am Beispiel des Quaterrätsels ........ 63 4.1 Die Rolle der Text Encoding Initiative für eine elektronische Edition ....................... 63 4.2 Vorbereitende Phase: die paläographische Kodierung............................................... 65 4.2.1 Der TEI-Header Bereich ............................................................................... 66 4.2.2 Der TEI Text-Bereich ................................................................................... 71 4.3 Edition Phase: Beschreibung editorischer Maßnahmen ............................................. 80 5. Digitale Edition .................................................................................................... 84 5.1 Die Vielfältigkeit der vorliegenden Edition ............................................................. 84 5.2 Sprachliche Aspekte .................................................................................................. 89 5.3 Edition und linguistische Anmerkungen zur Textgestalt ............................................ 92 5.3.1 Die Lohengrin-Überlieferung ........................................................................ 94 5.3.2 Die Große Heidelberger Liederhandschrift .................................................. 106 5.3.3 Die Jenaer Liederhandschrift ...................................................................... 114 6. Fazit ................................................................................................................... 119 ANLAGE 1 ................................................................................................................ 122 ANLAGE 2 ................................................................................................................ 149 Verzeichnis zitierter Literatur .................................................................................... 168 1. Einleitung zum Wartburgkrieg Abstract Diese Masterarbeit ist ein Vorschlag für eine elektronische Edition des Quaterrätsel vom Wartburgkrieg-Komplex. Dem gesamten Komplex sind schon verschiedene Ausgaben gewidmet worden, doch eine elektronische Edition mag als Nebenprodukt sinnvoll sein. In der Tat eignet sich das Quaterrätsel angesichts seiner Merkmale für eine elektronische Edition, in der man nach Belieben herumspringen, einblenden und umarrangieren kann. Der Prozess zur Erstellung einer elektronischen Edition wird von dem ersten Schritt der paläografischen Kodierung in XML bis zu den Anmerkungen zur Textgestalt der Edition beschrieben. Die Vorteile einer elektronischen Edition dieses Textes werden in diesem Zusammenhang hinterfragt. This master thesis aims to be a proposal for a digital edition of the Quaterrätsel strophes of the Middle High German poem Wartburgkrieg. Many editions have been dedicated to this literary complex, but a digital edition as side-product has not been designed yet, even though it would be meaningful. The Quaterrätsel is indeed for its characteristics suited to be represented in an electronical form, in which the user can bop around, fade up and arrange differently the text at his will. The processes of building a digital edition is described here from the very first moment: from the palaeographical encryption in the mark-up language XML to the notes to the edition text. The advantages of a digital edition are thus analysed. 1.1 Der Wartburgkrieg und seine vorherigen kritischen Ausgaben Die Wartburg ist erstmals ein ideologischer und politischer Erinnerungsort, der seit dem frühen 19. Jahrhundert im deutschen kollektiven Bewusstsein fest verankert ist1. Der Grund dafür ist, dass dieser Schauplatz von Begebenheiten und Geschichten sich als „Mythensammler par excellence” durchgesetzt hat, wie Münkler (2010) formulierte2. Die Wartburg war nicht nur eine sichere Zufluchtsstätte für Luther, den kühnen Gottesmann, 1 Vgl. Münkler 2010, S. 301-327 und Hallmann 2015, S. 9. 2 Münkler 2010, S. 301. 7 der hier „die heilige Schrift in der Kernsprache des deutschen Volkes” wiedergab3. Sie war auch Schauplatz der Burschenfahrt am 18. Oktober 1817, als Studenten aller evangelischen deutschen Universitäten sich trafen, um gegen reaktionäre Politik und Kleinstaaterei zu kämpfen. Unter den zahlreichen Mythen, die die Wartburg als Hintergrund gehabt haben, ist vor allem jener sagenhafte Sängerstreit am Hof des thüringischen Landgrafen Hermann I in hoher Betracht zu ziehen. Der Wartburgkrieg stellt einen Mythos des deutschen kulturellen Gedächtnisses dar und gleichzeitig bildet er für die Mediävisten ein schwer zu vermessendes Handschriftenfeld. Seine enorme Anziehungskraft für die Nachwelt zeigt sich dadurch, dass es bis heute viele Bearbeitungen des Stoffes in Literatur, Musikdrama und bildender Kunst gibt, die auf das 19. und frühe 20. Jahrhundert zurückgehen. Prominente Beispiele gehören dazu, wie Novalis’ Heinrich von Ofterdingen, die Erzählung vom Kampf der Sänger in E.T.A. Hoffmanns Serapionsbrüdern, Richard Wagners Tannhäuser und der Wandfresko Moritz von Schwinds auf der Wartburg4. In der Forschung wird die Sammelbezeichnung Wartburgkrieg sogar als Begriff benutzt, um auf ein thematisch uneinheitliches Kaleidoskop aus zusammengefassten mittelhochdeutschen Spruchgedichte Bezug zu nehmen. Über die ‚eigentlichen‘ Wartburgkrieg-Texte sind aber verschiedene Meinungen geäußert worden5. Auch von einer eindeutigen Charakterisierung innerhalb der gattungstypologischen Einordnung des Dichtungskomplexes kann noch keine Rede sein6, da die Dialogsequenzen der Dichtungen keine Entsprechung im bekannten Gattungsspektrum der deutschen Literatur des Mittelalters finden. Weder die Einordnung des Wartburgkriegs in das Genre des 3 Von Plötz 1851, S. 1f. 4 Nicht zu vergessen auch Christoph Kuffners Drama Die Minnesänger auf der Wartburg (1825) oder Friedrich de la Motte Fouqués Dichterspiel Der Sängerkrieg auf der Wartburg. 5 Im Grundsatz galt für lange Zeit die von Simrock (1858) vorgeschlagene Abgrenzung: Fürstenlob, Rätselspiel, Totenfeier, Aurons Pfenning, Zabulons Buch, Sprechen ohne Meinen und An Zeitgenössen. Bei Rompelmann (1939) werden mit dem Titel Wartburgkrieg hingegen nur die eigentlichen Wartburgkrieg- Texte gemeint, d.h. das Fürstenlob