Freie und Hansestadt Flächennutzungsplan 125. Flächennutzungsplanänderung (F2/11) M 1 : 20 000 Neue Wohnbauflächen am Landscheideweg in -Fünfhausen Aktueller Flächennutzungsplan

Flächennutzungsplanänderung

Wohnbauflächen

Flächen für die Landwirtschaft

Naturbestimmte Flächen

Einrichtung für Forschung JD und Lehre entfällt Geänderter Flächennutzungsplan Einhundertfünfundzwanzigste Änderung des Flächennutzungsplans für die Freie und Hansestadt Hamburg Vom 29. Januar 2013

(HmbGVBl. S. 24)

Die Bürgerschaft hat den nachstehenden Beschluss gefasst:

(1) Der Flächennutzungsplan für die Freie und Hansestadt beim örtlich zuständigen Bezirksamt vorhanden sind, werden Hamburg in der Fassung der Neubekanntmachung vom 22. sie kostenfrei zur Verfügung gestellt. Oktober 1997 (HmbGVBl. S. 485) wird im Geltungsbereich 2. Unbeachtlich werden nördlich des Ochsenwerder Landscheidewegs, südlich des Nördlichen Ochsenwerder Sammelgrabens sowie westlich des a) eine nach § 214 Absatz 1 Satz 1 Nummern 1 bis 3 des Sandbracks im Stadtteil Kirchwerder (F 2/11 – Bezirk , Baugesetzbuchs beachtliche Verletzung der dort bezeichneten Ortsteil 607) geändert. Verfahrens- und Formvorschriften, b) eine unter Berücksichtigung des § 214 Absatz 2 des (2) Das maßgebliche Stück der Änderung des Baugesetzbuchs beachtliche Verletzung der Vorschriften über Flächennutzungsplans und die ihm beigegebene Begründung das Verhältnis des Bebauungsplans und des sowie die zusammenfassende Erklärung nach § 6 Absatz 5 Satz 3 Flächennutzungsplans und des Baugesetzbuchs in der Fassung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2415), zuletzt geändert am 22. Juli 2011 (BGBl. I S. c) nach § 214 Absatz 3 Satz 2 des Baugesetzbuchs beachtliche 1509), werden beim Staatsarchiv zur kostenfreien Einsicht Mängel des Abwägungsvorgangs, niedergelegt. wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit der Bekanntmachung der Änderung des Flächennutzungsplans (3) Es wird auf Folgendes hingewiesen: schriftlich gegenüber der für die Erarbeitung des 1. Ein Abdruck des Plans und die Begründung sowie die Flächennutzungsplans zuständigen Behörde unter Darlegung zusammenfassende Erklärung können beim örtlich des die Verletzung begründenden Sachverhalts geltend zuständigen Bezirksamt während der Dienststunden gemacht worden sind. kostenfrei eingesehen werden. Soweit zusätzliche Abdrucke

Begründung zur Änderung des Flächennutzungsplans (Neue Wohnbauflächen am Ochsenwerder Landscheideweg in Kirchwerder-Fünfhausen)

1. Grundlagen und Verfahrensablauf zu ändernden Bereich im Landschaftsprogramm die Milieus „Öffentliche Einrichtung“ sowie die Milieuübergreifenden Grundlage der einhundertfünfundzwanzigsten Änderung des Funktionen „Grüne Wegeverbindung“ entlang des Flächennutzungsplans für die Freie und Hansestadt Hamburg Ochsenwerder Sammelgrabens, „Landschaftsachse“ und in der Fassung der Neubekanntmachung vom 22. Oktober „Städtisches Naherholungsgebiet“ dar. 1997 (HmbGVBl. S. 485) ist das Baugesetzbuch in der Fassung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2415), zuletzt Die Karte Arten- und Biotopschutz stellt für den geändert am 22. Juli 2011 (BGBl. I S. 1509). Änderungsbereich den Biotopentwicklungsraum 13 b „Gemeinbedarfsflächen“ dar. Das Planänderungsverfahren wurde durch den Aufstellungsbeschluss F2/11 vom 11. April 2011 (Amtl. Anz. Gemäß § 4 Absatz 1 des Hamburgischen Gesetzes zur S. 1122) eingeleitet. Die Bürgerbeteiligung mit öffentlicher Ausführung des Bundesnaturschutzgesetzes vom 11. Mai Unterrichtung und Erörterung zusammen mit dem 2010 (HmbGVBl. S. 350, 402), geändert am 23. Dezember Bebauungsplan Kirchwerder 30/Ochsenwerder 11 sowie die 2011 (HmbGVBl. 2012 S. 3) muss das Landschaftsprogramm öffentliche Auslegung haben nach den Bekanntmachungen die Darstellungen des Flächennutzungsplans beachten. Auf vom 22. Juli 2008 und 6. Mai 2011 (Amtl. Anz. 2008 S. Grund von Änderungen des Flächennutzungsplans ist das 1570, 2011 S. 1235) stattgefunden. Landschaftsprogramm in diesem Bereich anzupassen. 2. Inhalt des Flächennutzungsplans 4. Anlass und Ziele der Planung Der Flächennutzungsplan stellt in dem zu ändernden Bereich Es ist beabsichtigt, im Stadtteil Kirchwerder für ein Gebiet im Stadtteil Kirchwerder „Flächen für den Gemeinbedarf“ nördlich des Ochsenwerder Landscheidewegs, südlich des mit dem Symbol „Einrichtung für Forschung und Lehre“ und Nördlichen Ochsenwerder Sammelgrabens sowie westlich „Naturbestimmte Flächen“ dar. Der Ochsenwerder des Sandbracks die Voraussetzungen für die Realisierung Landscheideweg ist als „sonstige Hauptverkehrsstraße“ einer städtebaulich und landschaftsplanerisch angemessenen hervorgehoben. Ergänzung des Ortskerns Fünfhausen durch die Entwicklung eines Wohnbaugebiets zu schaffen. 3. Inhalt des Landschaftsprogramms Die Bebauung dient der Wiedernutzbarmachung von Flächen Das Landschaftsprogramm für die Freie und Hansestadt innerhalb des bebauten Siedlungsgefüges. Das auf der Fläche Hamburg vom 14. Juli 1997 (HmbGVBl. S. 363) stellt in dem 1 bislang ansässige Bildungs- und Informationszentrum für den Untersuchungen durchgeführt, sondern es wurde auf die Gartenbau (BIG) soll nach Beschlusslage der Bürgerschaft Ergebnisse des parallelen Bebauungsplanverfahrens (2007) zusammen mit anderen Forschungs-, Beratungs- sowie zurückgegriffen. Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung Aus- und Fortbildungseinrichtungen der Landwirtschaft, der der Angaben sind nicht aufgetreten; insbesondere liegen gartenbaulichen Erzeugung sowie des Garten- und keine Kenntnislücken vor. Landschaftsbaus an einem neuen Standort an der Straße Brennerhof im Stadtteil angesiedelt werden. 6.2 Anderweitige Planungsmöglichkeiten (Alternativen) Auf der im Stadtteil Kirchwerder dadurch freiwerdenden Die Nullvariante, d. h. die Beibehaltung der bisherigen Fläche besteht damit die Chance, einen Teil des Nutzung, ist nicht mehr Ziel der Planung. Bei hamburgischen Bedarfs an familiengerechten Wohnungen in Nichtrealisierung der geplanten neuen Wohnbebauung würde einem ländlichen Raum durch die hier angestrebte Bebauung die Fläche nach Umsiedlung des Bildungs- und mit Einfamilien- und Doppelhäusern zu decken. Eine neue Informationszentrums für den Gartenbau nach Moorfleet Wohnbebauung fügt sich strukturell in die Ortskernlage ein brach fallen, da nicht absehbar ist, welche anderen Nutzungen und soll den zentralen Versorgungsbereich Fünfhausen für Forschung und Lehre neu angesiedelt werden könnten. stärken. Als Folge dessen würde zunächst eine natürliche Sukzession mit Pionierarten stattfinden. Für die beabsichtigten Maßnahmen sind im Flächennutzungsplan „Flächen für den Gemeinbedarf“ und Sinnvolle Standortalternativen für neue Wohnbauflächen im „Naturbestimmte Flächen“ in „Wohnbauflächen“ zu ändern. ländlichen Raum bei gleichzeitiger Wiedernutzbarmachung Daneben werden am nördlichen Rand „Flächen für den bestehender Siedlungsflächen im Sinne des sparsamen und Gemeinbedarf“ in „Flächen für die Landwirtschaft“ und schonenden Umgangs mit Grund und Boden sind in diesem „Naturbestimmte Flächen“ geändert. Hier wird die Bereich nicht vorhanden. Abgrenzung der Baufläche zugunsten einer vorhandenen Planungsalternativen ergeben sich auf Grund der Zielsetzung Grünverbindung zurückgenommen und an die nordwestlich der Planung nicht. bereits dargestellte „Wohnbaufläche“ angeglichen. 6.3 Bearbeitung der Schutzgüter einschließlich der Das Symbol „Einrichtung für Forschung und Lehre“ entfällt. Wechselwirkungen Diese Änderung ist als Eingriff in Natur und Landschaft zu 6.3.1 Schutzgüter Luft und Klima bewerten. Auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung sind hierfür entsprechende Ausgleichsmaßnahmen Das Plangebiet ist auf Grund seiner Lage im ländlichen Raum vorzusehen. ein in Bezug auf Immissionen durch Lärm und Luftschadstoffe gering vorbelasteter Raum. Es liegt fernab Das Gebiet der Flächennutzungsplanänderung umfasst eine von Hauptverkehrsstraßen oder emittierender Anlagen. Die Fläche von etwa 6,7 ha. derzeitigen Nutzungen im Plangebiet (Gartenbau, 5. Anderweitige Planungsmöglichkeiten Techniklehrgänge mit Nutzfahrzeugen) verursachen keine (Standortalternativen) nennenswerten Belastungen mit Lärm oder Luftschadstoffen. Die Flächen des Änderungsbereiches befinden sich im Durch die Planung entstehen, vorwiegend auf Grund des zu Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg. Die erwartenden Kfz-Verkehrs, zusätzliche Emissionen. Gemäß Möglichkeit der Umnutzung dieser Flächen zu Wohnzwecken Verkehrstechnischer Stellungnahme vom November 2008 ergibt sich durch die Verlagerung des Bildungs- und erhöht sich das Verkehrsaufkommen auf dem Ochsenwerder Informationszentrums für den Gartenbau nach Moorfleet. Landscheideweg in der Maximalvariante von 4.760 auf 5.060 Ähnliche für Wohnungsbau geeignete Flächenalternativen bei Kfz-Fahrten in 24 h (Summe aus beiden Richtungen). Sowohl gleichzeitiger Wiedernutzbarmachung bestehender die Ausgangsbelastung als auch der prognostizierte Anstieg Siedlungsflächen im Sinne des sparsamen und schonenden um täglich ca. 300 Kfz-Fahrten bzw. um ca. 6,3 % sind als Umgangs mit Grund und Boden bieten sich in den Vier- und gering einzustufen. Damit sind keine erheblichen Marschlanden zurzeit nicht. Insbesondere in Verbindung mit Auswirkungen durch Verkehrslärm und Luftschadstoffe der angrenzend bereits vorhandenen Wohnbebauung ist die verbunden. Fläche daher gut geeignet, den Ortskern Fünfhausen mit Aus Sicht des Lokalklimas ist das Plangebiet ebenfalls nur seinem Versorgungsbereich zu stärken und in attraktiver Lage gering vorbelastet. Bebaute oder versiegelte Flächen machen im ländlichen Raum Hamburgs einen Beitrag zur ca. 25 % aus. Die restlichen Flächen sind unterschiedlich Reduzierung des Wohnraumbedarfs in Hamburg zu leisten. genutzte Freiflächen. Das Gelände ist stark durchgrünt. Es ist Bei Nichtrealisierung der Planung (Nullvariante) würde die vorgesehen, dass die zukünftige Wohnbebauung eine dem Fläche zunächst brach fallen. ländlichen Raum angepasste Dichte aufweisen wird, was zu 6. Umweltbericht einer geringfügigen Erhöhung des Bebauungs- und Versiegelungsgrads im Plangebiet führt. Dadurch sind keine 6.1 Vorbemerkung erheblichen negativen Auswirkungen auf das Klima zu erwarten. Mit der Änderung des Flächennutzungsplans wird die Voraussetzung zur Entwicklung neuer Wohnbauflächen auf Für die Schutzgüter sind keine Minderungsmaßnahmen einer bislang durch das Bildungs- und Informationszentrum erforderlich. für den Gartenbau genutzten Fläche im Anschluss an eine bestehende Einzelhauswohnbebauung geschaffen. 6.3.2 Schutzgut Boden Der Untersuchungsraum bezieht sich auf den Das Plangebiet liegt im Bereich Marsch. Im Plangebiet Änderungsbereich und die Umgebung und wurde je nach kommen nahezu flächendeckend organische Weichschichten Notwendigkeit zur Ermittlung der jeweiligen Auswirkungen (Klei) vor, die von einer Mischung aus Klei und Schluff bzw. der einzelnen Schutzgüter abgegrenzt. Größe und Lage des Sanden überdeckt werden. Gelegentlich kommen als Änderungsbereichs können Ziffer 4 der Begründung Beimengung auch Bauschuttablagerungen vor. entnommen werden. Um zu klären, ob die organischen Anteile der natürlich Für die Umweltprüfung zur Änderung des gewachsenen Böden zur Gasbildung im Untergrund führen, Flächennutzungsplans wurden keine eigenständigen wurden Bodenluftmessungen durchgeführt. Dabei wurden in sieben von 22 Sondierungen messbare Methankonzen- 2 trationen registriert. In keiner der Sondierungen lagen die Gräben in ihrer Funktion erhält und gegebenenfalls Werte im Bereich eines explosiven Luft-Methan- zusätzliches Retentionspotenzial schafft. Gasgemisches. Die Ergebnisse der Bodenluftmessungen wiesen in einigen Bohrungen auf einen Abbau von Für das Schutzgut sind keine weiteren organischer Substanz im Boden hin. Dabei wird auf Grund Minderungsmaßnahmen erforderlich. der guten Durchlüftungssituation der Böden mehr 6.3.4 Schutzgut Pflanzen und Tiere einschließlich der Kohlendioxid als Methan gebildet. biologischen Vielfalt Die Oberböden im Plangebiet wurden im Hinblick auf die Die zentralen Flächen des Plangebiets werden derzeit intensiv geplante Nutzung (Kinderspielflächen, Wohngebiet) genutzt. Die Gartenbauflächen lassen wenig Raum für die gutachterlich untersucht. Die Prüfwerte der Bundes- Entwicklung naturnaher Vegetation und die Ansiedlung einer Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) vom 12. artenreichen Fauna. Es werden zudem Düngemittel und Juli 1999 (BGBl. I S. 1554), zuletzt geändert am 24. Februar Pestizide eingesetzt. Dadurch besteht eine Vorbelastung des 2012 (BGBl. I S. 212, 248, 262), werden für den Plangebiets. Wirkungspfad Boden – Mensch (direkter Kontakt) in Bezug auf die empfindlichste Nutzung (Kinderspielflächen) bei allen Die Wasserstände im Gewässersystem des Nordteils sind Parametern deutlich unterschritten. Für den Wirkungspfad vom Nördlichen Ochsenwerder Sammelgraben bestimmt und Boden – Nutzpflanze (Hausgärten und sonstige sehr niedrig. Daher ist das Gebiet tief entwässert, für Gartenflächen, die zum Anbau von Nahrungspflanzen genutzt Feuchtvegetation ist kaum Raum vorhanden. Die Gräben werden) treten keine nennenswerten Überschreitungen der haben steile und hohe Böschungen, die naturschutzfachlich Prüfwerte auf. nachteilig sind. Der Untersuchungsumfang beinhaltet standardmäßig auch Im Plangebiet gibt es eine große Zahl gefährdeter Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT), so dass die oben Pflanzenarten, die meisten davon im Randgraben zur genannten Aussagen auch hierfür gelten. Wegen der nordwestlich angrenzenden Wohnbebauung und in dem zum bisherigen Nutzung des Plangebiets als Stillgewässer umgewandelten Verbindungkanal im Südosten Gartenbauversuchsanstalt wurden die Oberböden zusätzlich des Plangebiets. Im Rahmen einer Biotoptypenkartierung im Rahmen von zwei Sonderproben auf die Rückstände wurden 22 in Hamburg als gefährdet ausgewiesene Arten weiterer Pflanzenschutzmittel hin untersucht. Hierbei wurden beobachtet, sieben als bundesweit gefährdete Arten sowie keine Pflanzenschutzmittel nachgewiesen. sechs gesetzlich besonders geschützte Arten. Es wird davon ausgegangen, dass nach dem Rückbau der Viele Gewässer sind mit Fischen besetzt und somit als vorhandenen Gebäude und Verkehrsflächen eine der örtlichen Lebensraum für gefährdete Arten geringwertig bzw. Situation angemessene, lockere Bebauung mit Einzel- und vollständig entwertet. Im Süden findet zudem eine intensive Doppelhäusern erfolgt. Ergänzend ist eine interne Angelsportnutzung statt. Es sind aber auch Anteile einer straßenseitige Erschließung erforderlich. Dadurch wird sich marschentypischen, teils einer niedermoortypischen der bestehende, geringe Versiegelungsgrad von ca. 25 % Vegetation an den Graben- und Brackrändern erhalten und voraussichtlich leicht erhöhen. Da insgesamt das Plangebiet entwicklungsfähig. Dort kommen gefährdete Arten vor. Es aber auch in Zukunft zu großen Teilen unversiegelt bleibt, ist kommen fünf Amphibienarten im Gebiet vor, deren Bestände weiterhin von einer ausreichenden Durchlüftung der Böden ebenfalls entwicklungsfähig sind. auszugehen. Bauliche Maßnahmen zum Schutz der Gebäude Im Plangebiet gibt es einige bedeutende ältere Bäume, u. a. gegen Gasansammlungen und Gaseintritte sind damit nicht am zentralen Hauptgraben und am Marschbahndamm, die erforderlich. Bruthabitate für Vögel darstellen. Die Fledermaus- und Der Verlust des Bodenfunktionswerts auf Grund des höheren Vogelfauna des Gebietes ist, v.a. in Abhängigkeit von Versiegelungsgrads ist im Rahmen der verbindlichen Gewässern und Gehölzen, bedeutend. Bauleitplanung auszugleichen. Die Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen und Tiere entstehen durch den Verlust von Kleingewässern und Gräben, 6.3.3 Schutzgut Wasser den Verlust einer Obstwiese und die vollständige Im Plangebiet ist ein Stauwasserhorizont ausgebildet, das Umgestaltung des landwirtschaftlich orientierten Niederschlagswasser staut sich auf geringdurchlässigen Betriebsgeländes in eine lockere Wohnbebauung mit privaten Weichschichten. Das Plangebiet ist daher für eine Gärten. Daneben birgt die Nutzung des Plangebiets als Niederschlagsversickerung ungeeignet. Der 1. Wohngebiet ein Störpotenzial für Tiere durch Menschen Hauptgrundwasserleiter liegt in den pleistozänen Sanden inklusive ihrer Haustiere, namentlich Hunde und Katzen. unterhalb der Weichschichten. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist für das Die Grundwasserstände werden bestimmt durch die Plangebiet möglichst der Erhalt der Biotopstrukturen der Wasserstände der , der Gose-Elbe sowie den Hauptgräben, der Rückhaltebecken im Norden und der Ufer Wasserständen in den Entwässerungsgräben und des im Südosten an das Plangebiet angrenzenden Bracks zu benachbarten Bracks. Für das Plangebiet sind mittlere sichern. Grundwasserstände um 0,50 m über NN und eine Verbleibende Beeinträchtigungen sind durch weitere Grundwasserfließrichtung in nördliche Richtung zu erwarten. Festsetzung im nachfolgenden Planverfahren zu mindern Das Plangebiet liegt außerhalb von Wasserschutzgebieten. bzw. auszugleichen. Das Plangebiet entwässert über Gräben in den Nördlichen 6.3.5 Schutzgüter Kultur- und sonstige Sachgüter, Mensch Ochsenwerder Sammelgraben. einschließlich der menschlichen Gesundheit sowie Durch die geplante Bebauung sind keine Auswirkungen auf Landschaftsbild das Grundwasser zu erwarten. Da sich das Plangebiet in Im Plangebiet sind keine Kulturgüter oder sonstigen einem Grundwasseraussickerungsgebiet befindet, wird dieser Sachgüter, deren Erhaltung im Interesse der Allgemeinheit Wirkungszusammenhang auch bei gegenüber dem Bestand liegt, vorhanden. leicht erhöhter Versiegelung nicht verändert. Das Plangebiet dient zurzeit überwiegend als Arbeitsstätte. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist ein Die Wohnfunktion ist nur am Ochsenwerder Landscheideweg geeignetes Entwässerungskonzept zu erstellen, welches die vorhanden (vier Wohngebäude). Die Planung ermöglicht

3 Wohnen und Wohnumfeldfunktionen auf bislang anderweitig Für die Schutzgüter Luft und Klima entstehen auf Grund der genutzten Flächen innerhalb des bebauten Siedlungsgefüges. Planung keine erheblichen Umweltauswirkungen. Die neue Wohnbebauung ergänzt benachbarte Wohnquartiere und kann so den zentralen Versorgungsbereich Fünfhausen Bezüglich des Schutzguts Boden führt die Planung auf Grund positiv stärken. Der Bestand wird planerisch gesichert. des erhöhten Versiegelungsgrads zu erheblichen Umweltauswirkungen, die auszugleichen sind. Hierzu sind Das Plangebiet weist derzeit keine Freizeit- und entsprechende Aussagen im Rahmen der verbindlichen Erholungsfunktion auf. Der nördlich angrenzende Bauleitplanung zu treffen. Marschenbahndamm stellt eine regionale Erholungsachse dar. Durch die Planung ergibt sich keine wesentliche Änderung Beim Schutzgut Wasser führt die Planung trotz des leicht dieser Situation. erhöhten Versiegelungsgrads zu keinen erheblichen Umweltauswirkungen. Das Landschaftsbild ist derzeit von einem Gartenbaubetrieb bzw. landwirtschaftlichen Nutzflächen geprägt. Unter der Die Planung wirkt sich auf Tiere und Pflanzen negativ aus. Voraussetzung, dass sich die zukünftige Bebauung in ihrem Für das Schutzgut Tiere und Pflanzen sind Minderungs- bzw. Maßstab an der unmittelbar anschließenden, teils ländlich Ausgleichmaßnahmen erforderlich, die auf der Ebene der geprägten Wohnbebauung orientiert, ergeben sich durch die verbindlichen Bauleitplanung festzusetzen sind. Planung keine erheblichen Auswirkungen auf das Kultur- und Sachgüter, der Mensch sowie das Landschaftsbild. Landschaftsbild werden durch die Planung nicht negativ Für die Schutzgüter sind keine Minderungsmaßnahmen beeinträchtigt. Für den Menschen entstehen neue erforderlich. Wohnmöglichkeiten. 6.4 Überwachung (Monitoring) Besondere Überwachungsmaßnahmen sind derzeit nicht vorgesehen. Die Überwachung erfolgt im Rahmen von fachgesetzlichen Verpflichtungen zur Umweltüberwachung nach Wasser- 7. Abwägungsergebnis haushalts-, Bundesimmissionsschutz- (Luftqualität, Lärm), Zusammenfassend ist festzustellen, dass die beabsichtigte Bundesbodenschutz- (Altlasten) und Bundesnaturschutz- Wohnbaunutzung aus standortbedingten Gründen nur im gesetz (Umweltbeobachtung) sowie gegebenenfalls weiterer vorgesehenen Bereich ermöglicht werden kann. Da die Regelungen. Damit sollen unvorhergesehene erhebliche Änderungsfläche eine bereits zum Teil bislang baulich nachteilige Umweltauswirkungen, die infolge der Plan- genutzte Fläche betrifft und an die vorhandene realisierung auftreten, erkannt werden. Besondere Über- Wohnbebauung im nordwestlichen Bereich sowie südlich an wachungsmaßnahmen sind derzeit nicht vorgesehen. die Flächen des Sandbracks angrenzt, ist die Standortwahl 6.5 Zusammenfassung des Umweltberichtes auch aus städtebaulich-landschaftsplanerischer Sicht nachvollziehbar und vertretbar. Die mit der Ansiedlung Die Flächennutzungsplanänderung erfolgt im Wesentlichen verbundenen umweltrelevanten Auswirkungen können auf von „Flächen für den Gemeinbedarf“ und „Naturbestimmte der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung durch Flächen“ in „Wohnbauflächen“. Daneben werden kleinere entsprechende Festsetzungen gemindert werden. „Flächen für die Landwirtschaft“ und „Naturbestimmte Flächen“ arrondiert. Sinnvolle Standortalternativen für neue Wohnbauflächen sind nicht vorhanden. Bei der Nichtrealisierung der Planung würde die Fläche nach Umsiedlung des Bildungs- und Informationszentrums für den Gartenbau nach Moorfleet brach fallen.

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