© Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at Das Sozial- und Kulturprojekt „/Zollfeld 2011“

REGINA BARLOVITS. MIT EINEM BEITRAG VON ANITA KOLLMANN SOWIE EINEM BEITRAG VON REGINA BARLOVITS UND HEIMO DOLENZ

Das gemeinnützige Jahren und ist somit deutlich niedriger als in den vorher- Beschäftigungsprojekt gehenden Projektjahren.

Nach dem Abschluss der baulichen Konservierung des Im Berichtsjahr zeichnete in bewährter Weise Herr Hubert Amphitheaters von Virunum, Parz. 487 und 490/2, KG St. Klimbacher für das Besucherservice im Amphitheater ver- Michael am Zollfeld, MG , VB Land antwortlich. Als langjährig erfahrenem Mitarbeiter oblag im Jahre 2010 (zuletzt R. Barlovits 2011b) wurden über das ihm 2011 zudem die örtliche Aufsicht über die gemeinnützige Beschäftigungsprojekt „Virunum/Zollfeld Durchführung der handwerklichen Arbeiten. Für Belange 2011“1 im Zeitraum vom 16.5. bis 28.11.2011 erste hinsichtlich Erhalt und Pflege des antiken Mauerwerks Maßnahmen zur Schaffung infrastruktureller Voraus - sowie die Einschulung der Mitarbeiter in Konservierungs- setzungen für eine öffentliche Nutzung der Anlage als arbeiten stand der Steinmaurer des Archäologischen Parks Archäologischer Park gesetzt. Mittels des vom AMS , Herr Klaus Strickner, zur Verfügung. Die Kärnten – Landesgeschäftsstelle (Mag. J. Sibitz), dem im Vorfeld der Errichtung eines Betriebsgebäudes erfor- Europäischen Sozialfonds, dem Land Kärnten – Abteilung derlichen Grabungsarbeiten erfolgten unter Observanz 6 (Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik; Dr. Herbst) und seitens der Verfasserin unter Einsatz der von ihr grabungs- dem Landesmuseum Kärnten (Dir. Mag. Erich Wappis) technisch eingeschulten Transitarbeitskräfte, die fallweise finanzierten Sozial- und Kulturprojektes2 werden seit 2004 auch bei den in Kooperation mit dem Projekt abgewickel- über die Außenstelle Magdalensberg langzeitbeschäfti- ten Notgrabungen, beispielsweise in der Basilika von gungslose und am Arbeitsmarkt besonders benachteiligte Virunum, für wissenschaftliche Hilfstätigkeiten herange- Personen mit Arbeiten zur Konservierung, Bestands- zogen wurden. Infolge der im Vergleich zu den Vorjahren sicherung und Erschließung dieses Großbaus beschäftigt kürzeren Laufzeit des Projektes mussten sämtliche erfor- und so in die Arbeitswelt wiedereingegliedert. derlichen Dokumentations- und Zeichenarbeiten, Inven - tari sierungstätigkeiten im Funddepot der Außenstelle Im gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt (GBP) waren sowie Digitalisierungen der Fundjournale zeitlich parallel 2011 eine weibliche und vier männliche Personen als sog. zu den Bau- und Grabungsarbeiten im Amphitheater Transitarbeitskräfte (TAK) für 6,5 Monate befristet ange- durchgeführt werden. Der daraus resultierende erhöhte stellt. Die fachliche Anleitung sowie sozialpädagogische Arbeitsanfall während laufender Baustelle, insbesondere Betreuung oblag der Verfasserin als wissenschaftlich-orga- im Hinblick auf die Erfordernisse für die Nachbearbeitung nisatorischer Schlüsselkraft. Das infolge der Größe des der Grabungen4 gemäß den Vorgaben der seit 1.1.2010 gel- Geländes zu bewältigende Arbeitspensum erforderte noch tenden Richtlinien des Bundesdenkmalamtes für Gra- in der ersten Projektetappe eine Erweiterung des bungs dokumentationen5, erwies sich im Berichtsjahr als Personalstandes um zusätzliche, auf Basis von Ein - besondere Herausforderung für die im Projekt beschäftig- gliederungsbeihilfen (EB) für ein bis drei Monate ange- ten Mitarbeiter. stellte Hilfskräfte.3 So wurden im Berichtsjahr weitere 16 Für die Bearbeitung des bei den Grabungen zu Tage getre- Personen mit Arbeiten zur Pflege und Instandhaltung der tenen Fundmaterials waren Mag. Kordula Gostenčnik und Anlage und des umliegenden Geländes beschäftigt, sodass nachfolgend Mag. Desiree Ebner zuständig. Im Zuge der sich der Mitarbeiterstand für mehrere Monate auf insge- Fortsetzung der wissenschaftlichen Auswertung der samt 21 Personen erhöhte. Grabungsergebnisse der 2004 über das Projekt abgewickel- Die Mehrheit der Projektmitarbeiter kam aus den Bezirken ten Notgrabung auf dem Baulos Fleissner, MG Maria Saal, Klagenfurt sowie Klagenfurt-Land. Im Vergleich zu den für eine gesonderte Publikation wurde zudem eine auf Vorjahren ist hierbei eine Änderung der Geschlechter ver - Kleinfunddokumentation spezialisierte Fachkraft auf teilung sowie Altersstruktur zu konstatieren. So lag das geringfügiger Basis beschäftigt. Durchschnittsalter der nunmehr überwiegend männlichen Als eigenfinanzierte Verwaltungskraft unterstützte wie in Projektmitarbeiter zu Beschäftigungsbeginn bei rund 38 den Vorjahren Herr Christian Knapp im Rahmen eines 95 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

geringfügigen Dienstverhältnisses die personelle Ab - gewöhnlichen Arbeitsalltag, auch 2011 von allen wicklung des Sozialprojektes im Rudolfinum bzw. in der Mitarbeitern des gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes Außenstelle Magdalensberg. erreicht werden.12 Die aus den trassenarchäologischen Untersuchungen Zudem konnten sich drei der im GBP beschäftigten 2008/2009 mittels Verrechnung an den Bauträger über das Transitarbeitskräfte sowie fünf weitere Projektmitarbeiter Sozial- und Kulturprojekt lukrierten Einnahmen ermög- berufliche Zusatzkenntnisse als Ersthelfer erwerben. lichten die Eigenfinanzierung weiterer befristeter Beschäf- Mittels Teilnahme an einer über das Projekt initiierten ti gungs verhältnisse für drei archäologische sowie eine auf zweitägigen Ersthelfer-Ausbildung durch das Rote Kreuz Grafik- bzw. CAD-Arbeiten spezialisierte Fachkraft in Klagenfurt13 qualifizierten sich so 60 % der im GBP zwecks Bearbeitung der Ergebnisse der Grabungen in sowie 31 % der über Eingliederungsbeihilfen beschäftigten Srejach/St. Kanzian am Klopeiner See sowie St. Paul im Mitarbeiter beruflich weiter. Lavanttal. Letztere war für digitale Planbearbeitung und Die baulichen Hilfstätigkeiten im Zuge der Errichtung Berichtserstellung für zwei Wochen im Jänner/Februar eines hölzernen Betriebsgebäudes erforderten vermehrt 2012 angestellt. Die wissenschaftliche Konzeption und periodische Einweisungen in die Arbeitssicherheit durch Endredaktion der Abschlussberichte der ÖBB-Not - die Schlüsselkraft14 sowie die mit der örtlichen Bauaufsicht grabungen6 erfolgte durch Univ.-Doz. Dr. Heimo Dolenz betrauten Fachkräfte bzw. Baufirmen15. Eine als sowie durch die Verfasserin, bei Letzterer z. T. in Form Sicherheitsvertrauensperson ausgebildete Transitar beits - ehrenamtlicher Tätigkeit im April 2012. kraft sowie eine mit der Einreichplanung sowie Gemäß den Vorgaben der Bundesrichtlinien des AMS für Koordinationsarbeiten beauftragte Bautechnikerin16 über- GBP7 wurden wie in den Vorjahren Maßnahmen zur Qua- wachten laufend die Umsetzung sicherheitstechnischer li tätssicherung gesetzt. Vorgaben. Anlässlich einer Überprüfung der Aufstiegs- Als in Gender & Diversity Management geschulte hilfen seitens des Leiterbeauftragten des Landesmuseums Schlüsselkraft8 zeichnete die Verfasserin für eine gender- Kärnten, Herrn Ludwig Ehrenreicher, am 26.8.2011 infor- kompetente Betreuung der Projektmitarbeiter/innen ins- mierte dieser die Projektmitarbeiter über den sicherheits- besondere im Hinblick auf die soziale Integration von sich technisch richtigen Umgang mit Arbeitsleitern. Eine peri- hinsichtlich Alter, Volkszugehörigkeit u. Ä. oder infolge odische Begehung und Evaluierung der Arbeitsstätte von gesundheitlichen, sprachlichen oder sozialen Defi - Amphitheater erfolgte im Rahmen der präventivdienstli- ziten unterscheidenden Personen verantwortlich. chen Betreuung durch eine Vertreterin der AUVA am Für die Erhebung der Teilnahmezufriedenheit der im GBP 27.6.2011.17 beschäftigten Personen online9 stand den Transitarbeits- Gemäß den individuellen Zielvereinbarungen mit den kräften ein anonymer Zugang zur Homepage des AMS zur Transitarbeitskräften unterstützte Dr. Siegfried Langhans/ Verfügung. Eine Evaluierung hinsichtlich der Umsetzung LMK als sozialpädagogische Fachkraft die Projektmit- sozial- und arbeitsmarktpolitischer Zielsetzungen erfolgte arbeiter bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz mittels Auswertung der Fragebögen durch das AMS und setzte nach einem gemeinsamen Erstgespräch mittels Kärnten.10 Anlässlich eines Projektbesuches am 23.8.2011 nachfolgender Einzelberatungen wie in den Vorjahren überprüften Vertreter des IFA Kärnten und des AMS aktiv Maßnahmen zur Weitervermittlung der TAK. Neben Kärnten den Fortschritt der Projektarbeiten sowie die der gemeinsamen Sichtung von Stellenangeboten und Umsetzung der Vorgaben seitens der Fördergeber durch einer individuellen Hilfestellung bei der Vorbereitung für den Projektträger. Bewerbungen bot er als Ansprechperson für berufliche Aktivitäten zur beruflichen Qualifizierung sowie die und private Probleme auch psychosoziale Betreuung.18 Stärkung sozialer Kompetenzen und Fähigkeiten (Soft Die Beschäftigung im Amphitheater als ideales Umfeld zur Skills) der Transitarbeitskräfte mittels Arbeits- und beruflichen und sozialen Reintegration der ehemals lang- Motivationstraining gewährleisteten die erfolgreiche zeitbeschäftigungslosen Personen sowie die aktiven Umsetzung der mit den im GBP beschäftigten Personen Betreuungstätigkeiten durch den Sozialpädagogen erwie- vertraglich vereinbarten inhaltlichen Maßnahmenziele.11 sen sich wie in den Vorjahren als besonders effektiv hin- So konnten die Zielsetzungen der Transitbeschäftigungen, sichtlich des Abbaus von Vermittlungshemmnissen. wie die Vermittlung grundlegender Kenntnisse einfacher Alle im Projekt 2011 beschäftigten Personen stehen bis zu Restaurierungs- und Grabungstechniken sowie die nach- einem Jahr nach Beendigung ihrer befristeten Dienstver - 96 haltige Integration in feste Arbeitsabläufe bzw. einen hältnisse unter laufender Nachbetreuung durch den ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 1: Amphitheater Virunum. Jubiläumsfeier des Österreichischen Falknerbundes, Sektion Kärnten, September 2011. Aufn. H. Klimbacher

Arbeitspädagogen Dr. Langhans, der auch weiterhin Schulklassen aus der Umgebung fanden sich vermehrt Hilfestellung bei der Arbeitssuche bietet. Angehörige privater Vereine unter den Besuchern. Nach Abschluss der baulichen Konservierung kann das histori- Zusammenfassend nahmen in den Jahren 2004 bis 2011 sche Ambiente Amphitheater auch für private Veran- insgesamt rund 550 Langzeitbeschäftigungslose am Sozial- staltungen wie Geburtstags- und Jubiläumsfeiern genutzt projekt teil, von denen durchschnittlich bis zu rund 60 % werden. Dies wurde im Berichtsjahr mehrmals in der Projektmitarbeiter in weitere Beschäftigungs verhält - Anspruch genommen, wobei sich Gästeveranstaltungen nisse vermittelt wurden. Sie wurden von 27 Schlüssel - im Bereich des römischen Zuschauerraums des Amphi- kräften fachlich angeleitet und sozialpädagogisch sowie theaters als besondere Attraktion erwiesen (so beispiels- gendergerecht betreut. Insgesamt waren 42 Personen als weise anlässlich der am 30.6. im Amphitheater abgehalte- wissenschaftliche Fachkräfte sowie 73 Personen als tech- nen Vereinssitzung des Lions Clubs Magdalensberg). Am nisch-operatives Personal befristet beschäftigt, dies teils 24.9. nahmen rund 80 Mitglieder der Sektion Kärnten des über Subventionen oder Rechnungslegung an die Auftrag - Österreichischen Falknerbundes an einer Wochenend - geber trassenarchäologischer Untersuchungen. Rund 29 % veranstaltung in der festlich hergerichteten Arena teil der Projektmitarbeiter waren weiblich. (Abb. 1). Wie jedes Jahr besuchten im Rahmen eines Betriebsausfluges der Marktgemeinde Maria Saal zahlrei- Fachführungen und Öffentlichkeitsarbeit che Funktionäre und Mitarbeiter der Gemeinde am 18.8. die antike Stätte, die auch als Station des am 18.9. von der Die Einschulung von Projektmitarbeitern als Führungs - Gemeinde Maria Saal organisierten Kulturwandertages personal ermöglichte auch 2011 Baustellenführungen regen Anklang seitens der überwiegend einheimischen während der täglichen Arbeitszeiten und nach Vor - Sport- und Kulturbegeisterten fand. anmeldung auch an den Wochenenden. Neben zahlreichen 97 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

In Fortsetzung einer langjährig bewährten Kooperation Diethard Theuermann vom Erfolg der im Berichtsjahr mit der ARGE Wissenschaftstourismus nahmen auch 2011 dankenswerterweise seitens der Kärntner Sparkasse mit- Touristen an der zweiwöchigen Grabungskampagne in tels Sachkostenzuschusses 23 unterstützten Projektarbeiten Meiselding, OG Mölbling teil. überzeugen (Kärntner Woche, 14.12.2011). Anlässlich eines von der Regionalmanagement Kärnten Dienst- Eine öffentlichkeitswirksame Präsentation der Ergebnisse leistungs GmbH – Region Kärnten Mitte organisierten des Sozial- und Kulturprojektes sowie der über das Projekt Arbeitstreffens zur Entwicklung der Feier „20 Jahre abgewickelten Notgrabungen erfolgte mittels Publika- Norische Region 2012“ am 11.10. sowie am 25.10.2011 tionen in Fachzeitschriften (Fundberichte aus Österreich besichtigten neben Bgm. Anton Schmidt/Maria Saal auch 2010 (2011), Rudolfinum 2009/2010 (2011)), Medienbe- Bürgermeister weiterer Gemeinden der Region das richten (Kärntner Woche) sowie Ausstellungen (St. Paul Amphitheater als möglichen Ort der für 2012 geplanten im Lavanttal, ÖBB-Infobox Kühnsdorf/Eberndorf). Jubiläumsfeier anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Gesonderte Publikationen erschienen über die Ergebnisse Norischen Region. der im Vorjahr über das Projekt durchgeführten Fest - Nach Abschluss der Arbeiten am Amphitheater im Herbst stellungsgrabung am Kirchhügel von St. Michael am Zoll- 2011 stießen Fragestellungen im Hinblick auf die künftige feld, Maria Saal mittels eines ausführlichen Beitrags in der Nutzung der Anlage auf reges mediales Interesse (u. a. 201119 sowie über die landeshistorisch bedeut- Kärntner Woche, Nr. 47, 23.11.2011, S. 12; Kronen samen Erkenntnisse der Grabungen 2006 bis 2009 in Zeitung, 25.1.2012, S. 43; Kronen Zeitung, 12.2.2012, S. Karnburg, Maria Saal, deren wissenschaftliche Bearbei - 43). tung 2011 abgeschlossen werden konnte. Die umfassende Publikation „Die Karnburg. Forschungen zu Kärntens Notgrabungen und Grabungsaufarbeitungen Königspfalz 2006–2010“ (hrsg. von H. Dolenz – Ch. Baur, Kärntner Museumsschriften 81, Klagenfurt 2011) wurde Zwecks musealer Denkmalerhaltung waren auch im Jahr am 7.12.2011 im Landesmuseum Kärnten im Bei sein von 2011 Mitarbeiter des Projektes für Grabungsarbeiten zur Pressevertretern einem zahlreich erschienenen Publikum Befundsicherung der frühchristlichen Basilika von vorgestellt. Virunum, KG St. Michael am Zollfeld, MG Maria Saal,24 und des römischen Hügelgrabes in der KG Meiselding, OG Im Rahmen von Fachtagungen konnten die sensationellen Mölbling, VB St. Veit a. d. ,25 sowie für die Auf nahme Ergebnisse der trassenarchäologischen Voruntersuchungen und Reinigung von Funden der über das Projekt durchge- 2008/2009 auf der ÖBB-Großbaustelle in St. Paul im führten Grabungsarbeiten eingesetzt. Lavanttal im Juni 2011 anlässlich eines Symposiums in Graz Seit 2009 erfolgen im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG zum Stand der Erforschung des Südostalpenraums den Arbeiten zur Restaurierung der Kleinfunde, wissenschaft- zahlreichen Kongressteilnehmern vermittelt werden.20 lichen Aufarbeitung sowie abschließenden Berichts legung Reges wissenschaftliches Interesse seitens des Fachkol legi - der über das Projekt 2008/2009 durchgeführten trassenar- ums fand ein Vortrag der Verfasserin über die methodische chäologischen Voruntersuchungen in Srejach/St. Kanzian Vorgangsweise bei der Restaurierung und Er schließung des am Klopeiner See sowie in St. Paul im Lavanttal.26 Amphitheaters Virunum 2004 bis 2010 im Rahmen des vom Die infolge reicher Befundlage und hohen Fundanfalls Archäologischen Park Carnuntum und der Gesellschaft der zeitintensive Aufbereitung der Grabungsergebnisse27 konn- Freunde Carnuntums veranstalteten Internationalen te 2011 zur Gänze abgeschlossen werden. Die Endbe- Kolloquiums „Das Amphitheater der Lager stadt Carnun- richtslegung gegenüber dem Bauträger28 erfolgte im tum – Überlegungen zur Restaurierung und Präsentation“ Frühjahr 2012.29 in Petronell-Carnuntum vom 28.-29.10.2011.21 Instandhaltungsmaßnahmen im Amphitheater Das Amphitheater und die Ergebnisse des Sozialprojektes von Virunum 2011 wurden mittels Fachführungen zahlreichen Vertretern politischer und wirtschaftlicher Institutionen sowie Nach Abschluss der baulichen Gesamtkonservierung des hohen Landesbeamten veranschaulicht. Im Zuge einer antiken Ruinenbestandes des Amphitheaters von Virunum gemeinsamen Begehung mit Vertretern des 201030 erfolgten im Berichtsjahr über das gemeinnützige 22 98 Landesmuseums am 6.12.2011 konnte sich Prokurist Beschäftigungsprojekt „Virunum/Zollfeld 2011“ Arbeiten ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at zur Instandhaltung und weiteren Erschließung der Anlage für Besucher.31

Zur denkmalschutzgerechten Bestandssicherung des Amphitheaters sowie zur Pflege des umliegenden Geländes sind kontinuierlich gesetzte Maßnahmen erforderlich. Die im Zuge periodischer Kontrolle des originalen und restaurierten Mauerwerks nach dem Winter konstatierten Mauerschäden erforderten Ausbesserungsarbeiten an den restaurierten Kronen der Radialmauern des westlichen und östlichen Zuschauerraums, an denen infolge Frostspren gung einige wenige Bruchsteine ausgebrochen Abb. 2: Amphitheater Virunum. Südwest-Cavea. Senkungsriss in der äußeren waren. Umfassungsmauer U 1 des südwestlichen Zuschauerraums. Blick aus Südwesten. Wartungsmaßnahmen an antiken und restaurierten Aufn. R. Barlovits Mauern wie die regelmäßige Entfernung des die Mauern schädigenden Bewuchses sowie Drainagierungen der Mauerfüße sollen sukzessive Schädigungen hintanhalten. Das Beseitigen der Kalkausblühungen auf der Mauer fläche Zum Schutz der Mauern vor Bodennässe mussten die 2009 der inneren Caveamauer M 1 arenaseitig erhöht den entlang der Außenseite der äußeren Caveamauer M 3 des Schauwert der Anlage. westlichen Zuschauerraums und der dieser nach Westen vorgelagerten Stützpfeiler sowie beidseitig der inneren Die im äußeren Bereich der südwestlichen Kurve des Caveamauer M 1 des westlichen und südwestlichen Zuschauerraums geländebedingt dem Hangwasser sowie Zuschauerraums angelegten Drainageschotterrinnen mit- Witterungseinflüssen ungeschützt ausgesetzte Um - tels Anschüttung von Drainagekies erneuert werden. fassungsmauer U 1 zeigte sich infolge von Frostauftrieben Zudem wurde der an der westlichen Außenmauer M 3 vor und anstehender Staunässe zunehmend geschädigt. So allem in den unteren Bereichen zunehmende Flechten - waren vor allem aus den unteren Teilen der 2006 fugen - bewuchs mittels Auskratzen aus den Mauersteinen ent- sanierten, annähernd 0,8 bis 0,6 m hoch erhaltenen fernt. Bruchsteinmauer in Mörtelbindung zahlreiche Mauer-

Abb. 3: Südwest-Cavea. Konservatorische Sicherung der Umfassungsmauer U 1 mittels Drainagerinnen. Blick aus Süden. Aufn. R. Barlovits © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

steine ausgebrochen. An einer Stelle zeigte sich in ihrem Bauliche Maßnahmen im Amphitheater oberen Teil bereits ein Senkungsriss im Mauerwerk (Abb. Virunum 2011 2). Die Schäden gehen auf die extreme Nässe in dem in ANITA KOLLMANN Hanglage unterhalb der Cavea liegenden Mauerbereich aufgrund der häufigen Überschwemmungen des südwest- Einleitung lichen bzw. südlichen Teils des Zuschauerraums und der daraus resultierenden hangseitigen Anschwemmungen Der Schwerpunkt der Tätigkeiten im Berichtsjahr lag auf und Wasseraustritte bei starken Regenfällen zurück. Nach ersten Maßnahmen zur Schaffung der zur Öffnung des Konservierung der unteren Mauerbereiche mittels Er - Amphitheaters für Besucher erforderlichen infrastruktu- neuerung loser Mauersteine und Verfugen mit Zement- rellen Voraussetzungen. mörtel soll die beidseitige, bis zu 0,4 m hohe Anschüttung Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Errichtung eines von Drainagekies die Mauerfüße künftig vor Boden- hölzernen Unterstandes bzw. Betriebsgebäudes im Bereich feuchtigkeit schützen (Abb. 3). Angesichts der exponierten der östlichen Außenseite des Amphitheaters. Lage wird für den langfristigen Erhalt der aufgehend erhal- Wie in den Vorjahren oblag die Bauaufsicht dem konzes- tenen Umfassungsmauern jedenfalls eine Gesamtres- sionierten Baumeister Ing. Walter Drussnitzer/Klagenfurt, taurierung mittels Abnahme des porösen Mauer werks und der zudem für die Ausführung der Bauarbeiten verant- Neuaufziehen der Bruchsteinmauern unter nachfolgender wort lich zeichnete. Mit der Entwurfs- und Ein reich pla - Drainagierung unabdingbar sein. nung war die Verfasserin betraut. Für die statische Planung und fachgerechte Ausführung der Holzkonstruktion zeich- Die im Berichtsjahr konstatierten Schäden werden zur nete die Zimmerei Max Sereinig GmbH/Moosburg verant- Gänze durch die geländebedingte Bodenfeuchtigkeit bzw. wortlich.36 Mit der Ausführung der Elektrikerarbeiten Staunässe im Amphitheater verursacht,32 sodass eine lau- wurde das Elektroinstallationsunternehmen Elektro fende Kontrolle bzw. Wartung der Mauern der baulich Percher/Klagenfurt beauftragt. konservierten Anlage sowie eine periodische Überprüfung Im Zuge der baulichen Arbeiten konnten Mitarbeiter des und Erneuerung der den künftigen Mauerbestand gewähr- gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes „Virunum/Zoll- leistenden Drainagierungen auch künftig für den langfris- feld 2011“ unter Anleitung der Fachfirmen für Bauhilfs- tigen Erhalt der antiken und restaurierten Mauern erfor- tätigkeiten eingesetzt werden. Besonderer Dank gebührt derlich sind. dem Team des Archäologischen Parks Magdalensberg, namentlich den Herren Dietmar Stadler, Kurt Simma, Karl Wie in den Vorjahren erfolgte die periodische Überprü- Scherde, Hans Tammegger und Gerhard Stadio, für die fung der Standsicherheit der Mauern des Amphitheaters Unterstützung bzw. engagierte Mithilfe bei der Errichtung durch das Zivilingenieurbüro für Bauwesen Pabinger & des Betriebsgebäudes. Partner, namentlich Herrn DI Peter Pabinger/Krum pen - dorf.33 Die statische Begutachtung am 27.9.2011 ergab In den vergangenen Projektjahren dienten offene bzw. nur einen Sanierungsbedarf für das 2009 modellhaft rekon- zum Teil geschlossene Holzunterstände und Baucontainer struierte Nemesisheiligtum, in dessen Innenraum im östli- im Bereich östlich oberhalb des Amphitheaters als proviso- chen und nordöstlichen Bereich der in verlorener Scha - rische Sozialräumlichkeiten für die Projektmitarbeiter lung aufgebrachten Holzdecke Feuchtigkeitseintritte und sowie als Lagerräume für Baumaterial und Geräte. daraus resultierender Schwammbefall festzustellen wa - Diese Provisorien sollen künftig durch ein Gebäude in ren.34 Nach vorläufiger Beurteilung scheint die Ursache im Holzbauweise ersetzt werden, das die erforderlichen Einsickern von Regen- bzw. Oberflächenwasser im Bereich Funktionen für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten der östlichen Kante der über der Holzdecke aufgebrachten, am Amphitheater von Virunum übernehmen kann, von Osten her begehbaren Gussbetondecke des Neme- zusätzlich Platz für Besucher bietet und so einen Teil der seums zu liegen. Zur Hintanhaltung von Schädigungen für touristische Nutzung und Veranstaltungen notwendi- insbesondere durch Hausschwamm ist nach Abnahme des gen Infrastruktur bildet.37 darüber liegenden Drainageschotters und nachfolgender Die Arbeiten zur Planung, Einreichung bzw. behördlichen Begutachtung35 eine bauliche Abdichtung der Betonplatte Genehmigung und Errichtung des Rohbaus erfolgten im vorzunehmen. Zeitraum vom 5.7. bis 25.11.2011. 100 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 4: Einreichplan zur Einreichung vom 24.08.2011 „Errichtung eines unbeheizten Nebengebäudes zum Amphitheater Virunum“. Planung und Zeichnung A. Kollmann

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Entwurf, Einreichplanung und Baubescheid Der rechteckige Baukörper wird im Inneren durch Zwischenwände, die nicht bis zum First hinauf geschlossen Die Bauaufgabe bestand in der Planung eines möglichst sind, in drei jeweils etwa 14 m² große Räume unterteilt. Im einfachen, in seiner Form reduzierten, unbeheizten Mittelteil liegt der Hauptraum, der sich über eine Gebäudes, das sich in die Naturlandschaft einbettet und Schiebetüre großflächig nach außen hin öffnet und als nicht in Konkurrenz zur antiken Stätte tritt. Die vorgege- Bewirtungs- und Ausstellungsraum dient. Südlich davon, bene Verwendung des vorhandenen Baumaterials, d. s. und durch eine Türe mit dem Hauptraum verbunden, Holzstützen 11/11 cm und ganze Dachtragwerke aus Holz befindet sich der Kassen- bzw. Aufenthaltsraum. Dieser sowie einzelne Sparrenpaare38, bestimmten Materialwahl soll künftig eine kleine Küchenzeile sowie den und Gestaltung des Baukörpers. Kassenbereich mit Kassenfenster in der Westwand und Die Lage bzw. Nähe zum Amphitheater, das vorhandene einem Vitrinenfenster in der Südwand beherbergen. Der Satteldachelement mit seinen Grundmaßen von ca. 4,15 x Raum verfügt über einen zusätzlichen Eingang von Süden 4,15 m und die Vorgaben des Raumprogramms, nämlich her. Im nördlichen Bereich, durch eine nordseitig gelegene die Gliederung in drei etwa gleich große Bereiche, begrün- Schiebetüre zugängig, liegt der Werk- und Lagerraum für den einen rechteckigen, Nord-Süd gerichteten Baukörper Baumaterialien und Arbeitsgerätschaften. Eine Zwischen- mit aufgesetztem Satteldach und einer Grundfläche von wand sorgt für zusätzliche Staufläche. Die Belichtung der etwa 12,2 x 4,2 m. Der im Mittelteil bis zum First hochge- Räume erfolgt durch ostseitig gelegene, teilweise öffenbare zogene Giebel wird durch ein Sparrenpaar Richtung Oberlichtfenster. Werk- und Lagerraum erhalten zusätz- Westen erweitert und bildet so, aufgelagert auf zwei lich Fenster in der Westwand und der Kassen- und Holzstützen, ein Vordach, welches den Eingangsbereich Aufenthaltsraum wird zudem durch Kassen- und Vitrinen- betont. fenster belichtet.

Abb. 5: Betonieren der Stahlbetonbodenplatte für das Betriebsgebäude. Blick aus Südosten. Aufn. R. Barlovits © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 6: Aufsetzen eines Dachgiebelelements des ehemaligen Lapidariums Klagenfurt auf das Tragwerk des Betriebsgebäudes. Blick aus Südosten. Aufn. R. Barlovits

Abb. 7: Betriebsgebäude, Holzkonstruktion und Dachhaut mit Lattung. Blick aus Südwesten. Aufn. R. Barlovits © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Nach Einholung der erforderlichen behördlichen ment grube ist ringsum mit Drainagekies verfüllt. Bewilligungen des Bauvorhabens seitens der Natur schutz - Hangseitig entlang der östlichen Frostschürze wurde ein behörde39 und des Bundesdenkmalamts40 erteilte der Dranaigerohr verlegt, welches Hangwasser nach Norden in Bürger meister der MG Maria Saal als zuständige einen noch anzulegenden Sickerschacht ableiten soll. Baubehörde nach einer Bauverhandlung am 24.8.2011 die Bewilligung für die Errichtung des Betriebsgebäudes 41 Tragwerk: (Abb. 4). Unter Anleitung der Zimmermannsfirma Max Sereinig GmbH/Moosburg, die die Tragwerksplanung und Wahl Bauausführung der Verbindungsmittel für die Holzkonstruktion vorgab, namentlich deren Vorarbeiter Herrn Krenn, konnte die Fundament und Bodenplatte: gesamte Holztragkonstruktion unter Mitarbeit der über Der Aushub einer 0,8 m tiefen Baugrube für das 12,4 x das Projekt Virunum beschäftigten Transitarbeitskräfte in 4,4 m große Fundament (Frostschürze und Bodenplatte) nur zwei Tagen errichtet werden (Abb. 6 und 7). des Betriebsgebäudes erfolgte überwiegend händisch, teils Als Hauptstück der Tragkonstruktion fungieren die vom auch unter Einsatz eines Kleinbaggers unter ständiger Lapidarium Klagenfurt aufbewahrten Bauteile wie ein Observanz einer archäologischen Fachkraft. Die hierbei Satteldachelement mit einseitigem, bis zum First hochge- angefahrenen, für ehemalige Mannschaftsunterkünfte im zogenem Giebel, einer Dachneigung von ca. 40° und einem Zuge der Grabungen 1998–2001 betonierten Streifen fun - Grundmaß von ca. 4,15 x 4,15 m sowie Sparren paare da mente (Br. 0,25 m, T. 0,6 m) erwiesen sich nach Frei - (Sparren ca. 12/16 cm, Zangenpaar ca. 4/12 cm) und legung als derart porös, dass sie zur Gänze abgebrochen Holzstützen (11/11 cm). werden mussten. Das gesamte Gelände zeigte sich rezent Das maschinell aufgesetzte Satteldachelement (Abb. 6) aufgeschüttet. stellt den mittleren Teil der Konstruktion dar. Fachwerk- Nach Errichtung der Frostschürze wurde die seitliche rahmen, zusammengebaut aus den vorhandenen Holz- Schalung der 0,2 m starken Bodenplatte montiert, die pfosten 11/11 cm, bilden die 2,1 m hohen Wände, welche Versorgungsleitungen eingebaut, die Stahlbewehrungen auf den 0,2 m hohen Betonsockel aufgesetzt wurden. Ein nach Angaben der Baufirma Drussnitzer und sämtliche umlaufender Holzbalken 12/18 cm dient als Auflage für erforderlichen Erdungsbänder und Elektroanschluss - das Satteldach und die Sparrenpaare. Die lichte Durch- leitungen bis hin zum Elektro-Verteiler nach Angaben des gangshöhe unter den Sparren beträgt 2,3 m. Zwecks Aus- Elektrounternehmens Elektro Percher eingelegt (Abb. 5). gestal tung eines Vordaches wurde der bis zum First hinauf- Die 4,2 m breite und 12,2 m lange Bodenplatte wurde mit gezogene Giebel durch ein Sparrenpaar in Richtung Lieferbeton gegossen und im Anschluss maschinell geglät- Westen ergänzt. Nach Süden und Norden sind noch jeweils tet und dient so als fertige Fußbodenoberfläche. zwei Sparrenpaare aufgesetzt und durch Ergän zung der Die Oberkante des fertigen Fußbodens liegt bei einer Kote bestehenden Lattung 11/11 cm und einer Aus kragung im von ca. 498,76 m und somit rund 2,24 m über dem für Giebelbereich von 0,5 m zu einem Dachtragwerk verbun- sämtliche Messungen und baulichen Aufmaße im den. Die Firsthöhe ab dem Fußboden beträgt rund 4,6 m. Amphitheater fixierten Nullniveau, das sich in der Bis zur Montage der Wand- und Dachschalung dienten Nordost-Cavea auf der Krone der inneren Caveamauer Windrispen als Aussteifung (Abb. 7). Um eine längere M 1 an ihrem westlichen Ende bei Kote 496,52 m befin- Haltbarkeit zu erzielen und die neuen Holzbauteile farb- det.42 lich an die verwendeten Bauteile des Lapidariums anzu- Das Fundament für die im Westen vorgelagerten Holz- passen, musste die gesamte Holzkonstruktion mit der stützen, welche das Vordach tragen, wurde als Streifen- Dünnschichtlasur Cetol Novatech gestrichen werden. fundament mit Betonschalsteinen und aufbetonierten und geschalten Betonquadern in Ortbeton hergestellt. Im Dach: Bereich der Wände wurde ein Betonsockel aus einer Reihe Für die Dachschalung wurden 1,9 cm starke ungehobelte von Betonschalsteinen auf die Bodenplatte aufgezogen, um Bretter Stoß an Stoß auf die vorhandene Lattung 11/11 cm das Holztragwerk vom Boden abzuheben und so den bau- montiert. Die Schalung kragt an der Traufe 25 cm43 aus und lichen Holzschutz zu gewährleisten. Frostschürze und bildet so einen nur minimalen Dachüberstand. Im sichtba- Betonsockel wurden außenseitig bituminös abgedichtet ren Bereich, am Giebel sowie der Untersicht des Vordachs, 104 (Abb. 6) und mittels Noppenfolie geschützt. Die Funda - sind gehobelte und gestrichene Holzbretter montiert. ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 8: Rohbau des Betriebsgebäudes mit Schindeldach und verplankten Außenwänden. Wintersicherung mittels PE-Folie. Blick aus Nordwesten. Aufn. R. Barlovits

Auf diese Dachschalung kam eine diffusionsoffene Die Arbeiten am Betriebsgebäude mussten witterungsbe- Dachbahn (Ampack, Ampatop Protecta Plus), um damit dingt Ende November 2011 eingestellt werden. Sämtliche eine spätere Zwischensparrendämmung zu ermöglichen. Fenster- und Türöffnungen wurden mittels Kunststoff - Darauf wurden eine vertikale Konterlattung als folien geschlossen (Abb. 8). Hinterlüftungsebene und eine horizontale Lattung als Unterkonstruktion für die Schindeldeckung verlegt. Als Zur Fertigstellung und Nutzung des im Rohbau vorhande- Schindeldeckung sind 2,4 cm starke gerillte Lärchenbretter nen Gebäudes wären noch die Herstellung und der Einbau der Firma Lärchenholz Buchhäusel aus Straßburg verbaut. der Holzfenster und Türen44, die Fertigstellung der Die Holzdeckung wurde zweifach überdeckt verlegt und Außenwände45 und der Fassade46 sowie der komplette kragt an der Traufe ca. 10 cm und am Ortgang ca. 5 cm Innenausbau samt Errichtung der Zwischenwände47, über die Unterkonstruktion bzw. das Sichtbrett am Giebel, Planung und Montage der Hausinstallation48 und Planung welches zweigeteilt bis über die Unterkante der auskragen- und Herstellung der Möblierung49 erforderlich.50 den Lattung hinuntergeführt wurde. An den Innenecken der Dachflächen zur Gaupe ist ein Kehlblech eingebaut. Drainagierungsmaßnahmen im Zuschauerbereich sowie im Gelände des Außenwände: Amphitheaters Virunum 2011 Der Betonsockel wurde außenseitig im sichtbaren Bereich mit Holzbrettern, sogenannten Wartungsbrettern, verklei- Neben geringfügigen Arbeiten im Zuge konservatorischer det. Danach konnte das dreifach gekantete Tropfblech am sowie baulicher Maßnahmen erwiesen sich 2011 umfas- Fachwerkrahmen montiert und 1,8 cm starke OSB-3- sende Draingierungen im umliegenden Gelände des Platten (Kronospan Superfinish Eco EN3 OSB3 unsanded Amphitheaters als dringend erforderlich. E1) als Beplankung der Außen- und Giebelwände auf die Akuter Handlungsbedarf ergab sich insbesondere ange- Holzkonstruktion geschraubt werden. Fenster- und sichts der massiven Schäden am Zufahrtsweg zum Amphi - Türöffnungen blieben frei. theater nach schweren Regenfällen im Hoch sommer 2011 (Abb. 9). Die aus der Hanglage resultierenden Über- 105 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 9: Schäden am Zufahrtsweg zum Amphitheater Virunum, Juli 2011. Aufn. R. Barlovits

Amphitheaters soll künftig den süd- westlichen Zuschauer raum sowie die südliche Arena vor Überschwemmun- gen durch hangseitiges Regenwasser schützen. Ein auf einer Länge von 120 m östlich oberhalb des Hanges zum Amphitheater auf 0,3 m händisch abgetiefter Entwässerungsgraben leitet nunmehr Oberflächen- bzw. Hangwasser des schwemmungen betrafen in diesem Jahr nicht nur den Töltschacher Hügels noch über der Geländesenke des südwestlichen Zuschauerraum der Anlage, sondern den Amphitheaters nach Norden hin ab. Nach Befestigung des gesamten Bereich der westlichen Arena. Zufahrtsweges zum Amphitheater mittels Neutrassierung unter Anschüttung von Drainageschotter und Die händische Anschüttung eines 30 m langen und bis zu Bruchasphalt sowie nachfolgender Planierung mittels 0,7 m hohen Erdwalles im Bereich südlich außerhalb des Planierwalze wurden in dessen letztem Teilstück insgesamt

Abb. 10: Drainagierung des Betriebsgebäudes. Blick aus Norden. Aufn. R. Barlovits © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at sieben selbst gefertigte hölzerne Abflussrinnen quer über Sonstige Projektarbeiten 2011 die gesamte Wegbreite eingetieft. Diese münden in einen auf einer Länge von rund 150 m manuell bis 0,4 m abge- Im Vorfeld der Bauarbeiten zur Errichtung des Betriebs - tieften, 0,4 m breiten und mit Steinen ausgelegten gebäudes musste der gesamte Altbestand an Bauholz, ins- Entwässerungsgraben seitlich des Weges. besondere die seit 2005 hier zwischengelagerten Holz- pfosten und Dächer des alten Lapidariums in Klagenfurt, Bauvorgreifend mussten mehrere Versorgungsleitungen auf weitere Verwendbarkeit gesichtet bzw. sortiert werden. zum Betriebsgebäude erneuert bzw. verlegt werden, darun- Nach Abbruch und Abtransport des Mannschafts- ter u. a. die Starkstromleitung in einer auf einer Länge von containers sowie der Baukanzlei von der für das Betriebs- 46 m auf 0,8 m abgetieften Künette sowie mehrere gebäude vorgesehenen Baufläche waren vorerst provisori- Nutzwasser- und Leerverrohrungen östlich des sche Mannschaftsunterkünfte bzw. Arbeitsräume für den Betriebsgebäudes. Ein im Bereich der südöstlichen Ecke weiteren Betrieb während der laufenden Bauarbeiten zu des Unterstandes neu betonierter Schacht (0,8 x 0,4 m) errichten. ermöglicht die künftige Wartung. Die Leitungen bzw. Drainagen zur Entwässerung des umliegenden Geländes Die Überschwemmung der südlichen Arena und die mas- führen Oberflächenwasser in einen bestehenden Sicker- siven Schäden am Zufahrtsweg zum Amphitheater nach schacht südwestlich des Betriebsgebäudes. Das Aufbrin gen schweren Unwettern im Juli und August bedingten groß- von Bitumenanstrich und Noppenfolie auf das Streifen - flächige Aufräumarbeiten. So mussten beispielsweise fundament des Betriebsgebäudes sowie eine östlich ent- Anschwemmungen in den entlang der inneren Cavea - lang des Fundaments verlegte und mit drainagewirksa- mauer M 1 des westlichen Zuschauerraums bzw. in der mem Bruchsteinschutt bzw. Drainagekies verfüllte südlichen Arena verlegten Drainageschotterrinnen besei- Drainage sollen das Gebäude vor Hang- und Regenwasser tigt werden. schützen (Abb. 10). Nach Abschluss der baulichen Maßnahmen wurde der An weiteren logistischen Maßnahmen erfolgte die etap- gesamte Bereich um das Betriebsgebäude mit sandiger penweise Reparatur bzw. Neuerrichtung der Umzäunung Erde bzw. Drainagekies händisch angeschüttet und nach- des Geländes um das Amphitheater, insbesondere in folgend planiert. einem 30 m langen Abschnitt westlich des Besucherpark - platzes und des oberen Zugangsweges. Ergebnisse der baubegleitenden archäologi- Sicherheitstechnisch erforderlich war die Erneuerung der schen Observanz der Baumaßnahmen und hölzernen Absturzsicherungen des östlichen Zuschauer- Drainagierungen im Amphitheater Virunum raums, des Informationspavillons, des Gladiatorenein - 2011 gangs und des Besucherweges entlang der westlichen Außenmauer des Amphitheaters. Zur Befestigung des Im Zuge der archäologischen Beobachtung sämtlicher Besucherweges wurde der südliche Teil des Hanges west- Erdeingriffe zur Errichtung des Betriebsgebäudes sowie lich außerhalb des Amphitheaters planiert und mit selbst der Drainagierungen des Geländes konnten keine Befunde gezogenen Bodendeckern bepflanzt. und lediglich geringe Funde konstatiert werden. Geländemodellierungen mittels Anschüttung und Planie - rung des Aushubs der Fundamentgrube des Betriebs- So kamen beim teils maschinellen Aushub der Baugrube für gebäudes im Bereich des östlichen Hanges oberhalb des das Betriebsgebäude sowie dem händischen Abtiefen der Amphitheaters sowie des oberen Zufahrtsweges mussten Künetten für Versorgungsleitungen vereinzelt Streufunde, geländebedingt händisch erfolgen. darunter vor allem Keramik- und Ziegelfragmente, in einer Ständige Rodungs- und Mäharbeiten zur Pflege des rezent aufgebrachten Planierschicht zu Tage. 14.760 m² großen Geländes gewährleisteten ein parkähnli- ches Ambiente der Anlage. Die archäologisch begleiteten Böschungsarbeiten im Bereich des Zufahrtsweges erbrachten keine Befunde bzw. Günstige Witterungsverhältnisse erlaubten die Fortfüh - Funde. rung des Arbeitsbetriebs bis Ende November. So wurden noch Maßnahmen zur Pflege des Geländes und zur ab- schließenden Baustellenreinigung gesetzt. 107 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 11: Amphitheater Virunum, Oktober 2011. Blick aus Südwesten. Aufn. R. Barlovits

Die wissenschaftliche Aufbereitung der Grabungsdoku - Zum Abschluss des Projektes mentation zwecks Archivierung gemäß den Richtlinien Virunum/Zollfeld 2011 des Bundesdenkmalamtes vom 1.1.2010, die Fortsetzung REGINA BARLOVITS UND HEIMO DOLENZ der wissenschaftlichen Auswertung der Grabungsdo - kumentationen aus der über das Projekt abgewickelten Das Amphitheater von Virunum – Status quo Notgrabung auf dem Baulos Fleissner, MG Maria Saal und der Grabungen in Karnburg für gesonderte Publikationen Die bauliche Konservierung des antiken Ruinenbestandes sowie Inventarisierungsarbeiten im Funddepot unter Amphitheater Virunum und eine erste Musealisierung Anfertigung von Objektformen für die Aufbewahrung von (Schauraum Nemeseum, Gladiatorengang, Besucherwege) Kleinfunden erfolgten begleitend im Archäologischen und somit sämtliche in archäologisch-fachlicher Hinsicht Park Magdalensberg. Erhöhter Arbeitsaufwand resultierte erforderlichen Tätigkeiten zur Instandsetzung der Anlage zudem aus der auftragsgemäßen Evaluierung der Projekte sind 2010 planmäßig abgeschlossen worden (Abb. 11). Im Virunum/Zollfeld 2007 bis 201051 im November und Zuge einer gemeinsamen Begehung mit der Projektleitung Dezember 201152 sowie der Schlussberichtslegung über das am 17.8.2010 wurden die Ergebnisse der Projektarbeiten Gesamtprojekt,53 die beide im April 2012 abgeschlossen seitens des Kulturreferenten des Landes Kärnten, LR Mag. werden konnten.54 H. Dobernig, abschließend kollaudiert. Eine fachliche Begut achtung erfolgte anlässlich einer Begehung mit Vertretern des Bundesdenkmalamtes im August 2010. Die bisher nicht freigelegten Teile der Anlage bleiben bis auf weiteres unter der Erde und damit ausreichend konser- viert.

Abdeckungen zwecks Einwinterung sind nach der 108 Gesamtkonservierung der Anlage nicht mehr erforderlich. ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 12: Abdeckung des Nemesisheiligtums, November 2011. Aufn. R. Barlovits

Gemäß gutachterlichen Vorgaben55 mussten im Berichts - währleisten ein parkähnliches Ambiente der Anlage. jahr allerdings auf die Decke des Nemesisheiligtums Besondere Attraktionen sind das modellhaft rekonstruier- Kunststoffplanen aufgebracht werden, um die unterliegen- te und als Schautempel eingerichtete Nemesisheiligtum de Holzdecke vor Feuchtigkeitseintritten und daraus resul- sowie der Besucher wie einst in der Antike die Kämpfer tierenden Schäden zu schützen (Abb. 12). unterirdisch in die Arena führende Gladiatorengang.

Die im Amphitheater Virunum angewandten Methoden Für einen Besucherbetrieb notwendige sanitäre Ein- zur Konservierung bzw. Restaurierung stark geschädigten richtungen sind nicht vorhanden. Aus betriebsrechtlichen antiken Mauerwerks (Abb. 13) sowie zur Rekonstruktion und sicherheitstechnischen Gründen ist die Anlage, deren römischen Baubestands setzen anerkannt Standards in Zugänglichkeit für Besucher in den Vorjahren ausschließ- Bezug auf die Rekonstruktion römischer Großbauten und lich im Zuge von Baustellenführungen durch Mitarbeiter/ sind beispielgebend für künftige Restaurierungsvorhaben innen des Sozial- und Kulturprojektes gewährleistet im In- und Ausland. wurde, ohne weitere infrastrukturelle Maßnahmen sowie den Einsatz operativen Personals nicht öffentlich nutzbar. Voraussetzung für die Nutzung und betriebsrechtliche Genehmigung der Anlage als Archäologischer Park Zur künftigen Bestandssicherung und Nutzung des und/oder Eventstätte ist die Schaffung der für die Nach- Amphitheaters von Virunum nutzung notwendigen Basisinfrastruktur. Mit der Er - richtung eines Betriebsgebäudes im Rohbau sowie der Nach Abschluss der baulichen Konservierung sind gemäß Revitalisierung des Zufahrtsweges konnten 2011 erste denkmalschutzrechtlichen Vorgaben auch künftig konti- Maßnahmen für die Öffnung des Geländes für Besucher nuierlich Maßnahmen zum Erhalt des denkmalgeschütz- erfolgreich umgesetzt werden (Abb. 14). ten Baubestandes Amphitheater und zur Pflege des Ein gepflegtes Gelände, Besucherwege sowie ein Infor - Geländes zu setzen. Die Lage des Amphitheaters in einem mationspavillon mit Schautisch und Sitzgelegenheit ge - Quellgebiet am Töltschacher Hang bedingt eine akute Ge- 109 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 13: Amphitheater Virunum, Zustand Mai 2004. Blick aus Südosten. Aufn. R. Barlovits

fährdung der originalen und restaurierten Mauern durch lichen Zuschauerraums des Amphitheaters nach schweren Bodennässe sowie Hangwasser und daraus resultierenden Unwettern an. Hangdruck56 und macht periodische Überprüfungen im Hinblick auf die Standfestigkeit der Mauern wie in den Im Zuge der periodischen Überprüfung durch DI Peter Vorjahren auch in Hinkunft unabdingbar57. Sukzessive Pabinger/Krumpendorf waren 2011 Schäden an der höl- Schädigungen des Mauerwerks lassen sich nur mittels zernen Decke des Nemesisheiligtums zu konstatieren.60 ständiger Wartungsarbeiten wie regelmäßige Entfernung Um progressive Schädigungen der in verlorener Schalung des die Mauern schädigenden Bewuchses sowie aufgebrachten und somit nicht akut einsturzgefährdeten Sanierungen der Mauerkronen im Falle von Frost - Decke hintanzuhalten, sind gemäß Sachverständigen gut - aufbrüchen nach der Winterperiode hintanhalten. achten mittelfristig Maßnahmen zur weiteren Abdichtung der Baufugen der darüber befindlichen Gussbetonplatte Neben der vertragsgemäßen Instandhaltung der Um- erforderlich.61 zäunung sind Rodungs- und Mäharbeiten in dem rund 14.760 m² großen Gelände um das im Landschafts - Seit 2004 wurden über das Sozial- und Kulturprojekt schutzgebiet liegende Bodendenkmal durchzuführen.58 Virunum/Zollfeld vorgabengemäß Vorarbeiten zur touris- Aus Sicherheitsgründen ist eine laufende Kontrolle der tischen Erschließung des Amphitheaters Virunum durch- hölzernen Absturzsicherungen über den bis zu 2 m hohen geführt.62 Die hierfür erforderliche bauliche Adaption des Mauern des östlichen Zuschauerraums des Amphitheaters römischen Ruinenbestandes ist ordnungsgemäß erfolgt.63 sowie an den Steilhängen im Bereich des Informations- pavillons und des Besucherweges entlang der äußeren Für die Öffnung des Geländes als Archäologischer Park Mauer des Amphitheaters unumgänglich.59 nach Vorbild der Außenstellen Magdalensberg, Teurnia Erfahrungsgemäß fallen alljährlich in den Sommer - oder Hemmaberg steht noch die Errichtung einer monaten zusätzlich Arbeiten zur Beseitigung der Schäden Sanitäranlage aus.64 Diese ist zudem Voraussetzung für all- 110 infolge von Überschwemmungen der Arena und des west- fällige extern organisierte Veranstaltungen, wie sie bereits ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abb. 14: Amphitheater Virunum, Der östliche Zuschauerraum, im Hintergrund Betriebsgebäude und Informationspavillon, November 2011. Blick aus Nordwesten. Aufn. R. Barlovits

seit 2010 in kleinstem Rahmen erfolgreich durchgeführt Außenstelle Magdalensberg ordnungsgemäß verwahrt. wurden. Ein dauerhafter Betrieb in den Sommermonaten Die Fundbestände der Grabungskampagnen 1998–2001 (Mai bis Oktober) setzt weiters den Einsatz einer didakti- im Amphitheater Virunum, welche zu 50 % im Eigentum schen Fachkraft für Führungen und ein bis zwei saisonaler des Landes Kärnten und zu 50 % im Eigentum des Hilfskräfte für Geländearbeiten sowie eine jährliche Grundeigentümers Herrn Robert Toff stehen, konnten Basisfinanzierung voraus. 2004 zusammengeführt und auf Vollständigkeit kontrol- liert werden. Nach Abschluss der Inventarisierungs - Zum Stand der wissenschaftlichen Bearbeitung der arbeiten68 wurden die rund 270 Fundkisten ordnungsge- Projektergebnisse, Berichtslegungen und Publikationen mäß verschlossen, verwahrt und versiegelt.69 Ein großer per Ende des Projektes 2011 Teil der im Zuge der Grabungen aufgefundenen Archi - tekturfragmente befindet sich vor Ort im Amphitheater Die zeichnerische Aufnahme und Bearbeitung des im Zuge von Virunum. der Notgrabungen sowie baubegleitenden Grabun gen im Amphitheater 2004–2011 zu Tage getretenen Fund - Ausführliche Tätigkeits- und Rechenschaftsberichte über materials ist zur Gänze abgeschlossen.65 die im Rahmen des Sozial- und Kulturprojektes Virunum/ Metallfunde sowie Münzen aus dem Amphitheater wur- Zollfeld umgesetzten Maßnahmen sowie wissenschaftliche den konservatorisch gesichert. Mittels Finanzierung sei- Vorberichte der Restaurierungs- und Grabungs kam - tens des Bauträgers ÖBB-Infrastruktur AG konnte das pagnen wurden für die Jahre 2004 bis 2010 im Rudol - Fundmaterial der Voruntersuchungen auf der Koralm- finum, Jahrbuch des Landesmuseums Kärnten, 2004– bahntrasse auf Baulos 1 Lavanttal sowie in Srejach/St. 2009/2010 periodisch vorgelegt.70 Eine Berichtslegung Kanzian am Klopeiner See zur Gänze restauriert und z. T. gegenüber den Fördergebern AMS Kärnten71 und Land naturwissenschaftlich untersucht werden.66 Kärnten72 sowie gegenüber der zuständigen Behörde Mit Ausnahme der Fundstücke aus den ÖBB-Grabungen67 Bundesdenkmalamt73 ist jährlich erfolgt.74 werden sämtliche Funde in den Depoträumen der 111 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Abschlussberichte über die Ergebnisse archäologischer Barlovits 2007a: R. Barlovits, Das Sozial- und Voruntersuchungen im Auftrag Dritter konnten den jewei- Kulturprojekt Virunum/Zollfeld 2005. Konservierungs- ligen Bauträgern ASFINAG – Autobahnen- und Schnell- und Restaurierungsmaßnahmen im Amphitheater von straßen-Finanzierungs-AG75 sowie ÖBB-Infrastruktur Virunum. In: Rudolfinum. Jahrbuch des Landesmuseums AG76 vollständig übermittelt werden. Kärnten 2005 (Klagenfurt 2007), 153–170. Die wissenschaftlich-fachliche und (personal)administra- tive Projektdokumentation umfasst per Ende des Projektes Barlovits 2007b: R. Barlovits, KG St. Michael am Zollfeld, im April 2012 insgesamt rund 198 Arbeitsordner.77 MG Maria Saal, VB Klagenfurt Land. In: Fundberichte aus Eine Kollaudierung des Gesamtprojektes Virunum/ Österreich 45, 2006 (2007), 680–681. Zollfeld 2004–2011, dessen finanzielles Gesamtvolumen sich per Stand 30.4.2012 auf rund € 4.770.000,– beläuft, Barlovits 2008a: R. Barlovits, Das Sozial- und seitens der Projektleitung erfolgte auftragsgemäß per Kulturprojekt Virunum/Zollfeld 2006. Konservierungs- Projektende 2011 im April 2012.78 und Restaurierungsmaßnahmen im Amphitheater von Virunum. In: Rudolfinum. Jahrbuch des Landesmuseums Die Arbeiten zur Aufarbeitung der über das Projekt in Kärnten 2006 (Klagenfurt 2008), 97–105. Amtshilfe für das Bundesdenkmalamt durchgeführten Notgrabung Fleissner 2004 sind bis auf die wissenschaftli- Barlovits 2008b: R. Barlovits, KG St. Michael am Zollfeld, che Endredaktion abgeschlossen. Eine gesonderte MG Maria Saal, VB Klagenfurt Land. In: Fundberichte aus Publikation ist für 2013 geplant. Österreich 46, 2007 (2008), 679. Noch ausständig ist die denkmalrechtlich und vertragsge- mäß erforderliche wissenschaftliche Aufarbeitung und Barlovits 2009a: R. Barlovits, Das Sozial- und monografische Vorlage der Befunde und Funde sowie der Kulturprojekt Virunum/Zollfeld 2007. Konservierungs-, Konservierungsmaßnahmen 2004–2010 im Amphitheater Restaurierungs- und Erschließungsmaßnahmen im Virunum.79 Amphitheater von Virunum. In: Rudolfinum. Jahrbuch des Landesmuseums Kärnten 2007 (Klagenfurt 2009), 125– Literatur 138.

Barlovits 2005a: R. Barlovits mit einem Beitrag von A. Barlovits 2009b: R. Barlovits, Das Sozial- und Kultur - Müller, Das Sozial- und Kulturprojekt Virunum/Zollfeld projekt Virunum/Zollfeld 2008. Konservierungs-, Restau- 2004. Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen rierungs- und Erschließungsmaßnahmen im Amphi - im Amphitheater von Virunum. In: Rudolfinum. Jahrbuch theater von Virunum. In: Rudolfinum. Jahrbuch des des Landesmuseums Kärnten 2004 (Klagenfurt 2005), Landesmuseums Kärnten 2008 (Klagenfurt 2009), 169– 267–280. 180.

Barlovits 2005b: R. Barlovits, KG St. Michael am Zollfeld, Barlovits 2010: R. Barlovits, KG St. Michael am Zollfeld, MG Maria Saal, VB Klagenfurt Land. In: Fundberichte aus MG Maria Saal, PB Klagenfurt Land. In: Fundberichte aus Österreich 43, 2004 (2005), 894–896. Österreich 48, 2009 (2010), 410–411.

Barlovits 2005c: R. Barlovits, Antikes Mörtelmauerwerk – Barlovits 2011a: R. Barlovits, Das Sozial- und drei Jahre ohne Konservierung. Ein Fallbeispiel. Kulturprojekt „Virunum/Zollfeld 2009 und 2010“. In: Vorstudien zur Sanierung des Amphitheaters von Rudolfinum. Jahrbuch des Landesmuseums Kärnten Virunum, KG St. Michael am Zollfeld, MG Maria Saal, 2009/2010 (Klagenfurt 2011), 131–138. Kärnten. In: Rudolfinum. Jahrbuch des Landesmuseums Kärnten 2004 (Klagenfurt 2005), 259–265. Barlovits 2011b: R. Barlovits mit einem Beitrag von Ch. Baur, Konservierungs-, Restaurierungs- und Er- Barlovits 2006: R. Barlovits, KG St. Michael am Zollfeld, schließungs maßnahmen im Amphitheater von Virunum. MG Maria Saal, VB Klagenfurt Land. In: Fundberichte aus In: Rudolfinum. Jahrbuch des Landesmuseums Kärnten Österreich 44, 2005 (2006), 526–527. 2009/2010 (Klagenfurt 2011), 139–157. 112 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Barlovits 2011c: R. Barlovits, KG St. Michael am Zollfeld, Anschriften der Verfasser MG Maria Saal, PB Klagenfurt Land. In: Fundberichte aus MMag. Regina Barlovits Österreich 49, 2010 (2011), 249–250. Archäologischer Park Magdalensberg Magdalensberg 15 Barlovits/Baur 2011: R. Barlovits – Ch. Baur, KG St. A-9064 Pischeldorf Michael am Zollfeld, MG Maria Saal, PB Klagenfurt Land. [email protected] In: Fundberichte aus Österreich 49, 2010 (2011), 250–252. Univ.-Doz. Dr. Heimo Dolenz, M. A. Jernej/Gugl 2004: R. Jernej – Ch. Gugl (Hrsg.), Virunum. Landesmuseum für Kärnten Das römische Amphitheater. Die Grabungen 1998–2001. Museumgasse 2 Archäologie Alpen Adria 4 (Klagenfurt 2004). A-9021 Klagenfurt am Wörthersee [email protected] Polleres 2007: J. Polleres, Das Fundmaterial aus dem Amphitheater von Virunum in den Jahren 2004 und 2005. DI Anita Kollmann Eine Übersicht. In: Rudolfinum. Jahrbuch des Archäologischer Dienst Kärnten gem. GmbH Landesmuseums Kärnten 2005 (Klagenfurt 2007), 171– Magdalensberg 9 183. A-9064 Pischeldorf [email protected]

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1 „Virunum/Zollfeld 2011“. Fördervereinbarung AMS Kärnten – 10 AMS-Abschlussbericht „Virunum/Zollfeld 2011“ vom 19.01.2012. Landesmuseum Kärnten vom 28.04.2011. Projektnummer P 153776, Stand 27.12.2011. Maßnahmennummer M 193018. 11 Individuelle Zielvereinbarungen gemäß Vorgaben seitens des AMS 2 Wissenschaftliche, personelle und organisatorische Projektleitung: Kärnten. Univ.-Doz. Dr. Heimo Dolenz; stellvertretende wissenschaftliche, per- 12 Dazu AMS-Abschlussbericht „Virunum/Zollfeld 2011“ vom sonelle und organisatorische Projektleitung: Verf. 19.01.2012. Stand 27.12.2011. 3 Die Auswahl der Mitarbeiter/innen erfolgte durch die Verf. mittels 13 Die Qualifizierungsmaßnahme erfolgte im Zeitraum vom 1.–3.8.2011 einer erstmals vor Ort im Amphitheater abgehaltenen Jobbörse sowie in der Geschäftsstelle des Roten Kreuzes in Klagenfurt. laufend geführter Einzelbewerbungsgespräche im Juli und August 14 Anfängliche detaillierte Sicherheitsunterweisungen durch die Verf. 2011. u. a. am 17.6. sowie 20.6.2011. 4 BDA-Maßnahmen-Nr. 72169.11.1. Die richtliniengemäß erstellte 15 So erfolgten Einweisungen im Zuge von Baubesprechungen beispiels- Grabungsdokumentation wurde im April 2012 an das weise am 1.7.2011 durch den Polier der Baufirma Drussnitzer sowie Bundesdenkmalamt Wien übermittelt, Akt.-Nr. V-AT 01/12 vom am 5.9.2011 durch Ing. Drussnitzer/Baumeister und Dipl.-Ing. A. 12.04.2012. Kollmann/Einreichplanung und Koordination. 5 Richtlinien für archäologische Ausgrabungen in Österreich, 16 In Unterstützung des Landesmuseums Kärnten wurde Dipl.-Ing. Bundesdenkmalamt Wien. Stand 1.1.2010. Anita Kollmann für die genannten Tätigkeiten dankenswerterweise 6 ÖBB-Abschlussbericht Landesmuseum Kärnten „Trassenarchäo- seitens der Archäologischer Dienst Kärnten gem. GmbH unentgeltlich logische Voruntersuchung auf der ÖBB-Großbaustelle Baulos 1 abgestellt. Lavanttal 2008/2009“ vom 12.04.2012; ÖBB-Abschlussbericht 17 Dr. Ingrid Wedenig, Arbeitsmedizinerin/Präventionszentrum Klagen- Landesmuseum Kärnten „Trassenarchäologische Voruntersuchung furt. Srejach. Vorläufiger Bericht über flächige Voruntersuchungen auf der 18 Zu den sozialpädagogischen Betreuungsaktivitäten siehe Abschluss - Trasse der Koralmbahn Graz–Klagenfurt in Srejach, St. Kanzian am bericht Sozialpädagogische Betreuung Dr. S. Langhans 2011. Klopeinersee 2009“ vom 15.02.2012. 19 H. Dolenz – D. Ebner, Römische Baustrukturen am Kirchhügel von St. 7 Bundesrichtlinie Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte (GBP) vom Michael am Zollfeld. Carinthia 201, 2011, 23 ff. 24.11.2008, AMF 01-2009, GZ: BGS/AMF/0722/9926/2008. 20 H. Dolenz, Die archäologische Erforschung des Lavanttales. Vortrag 8 „Gender & Diversity Management Training“ am 17. und 18.12.2009, anlässlich des Kolloquiums: Zum Stand der archäologischen BFI Kärnten, Klagenfurt. Erforschung des Südostalpenraums. Tagung aus Anlass des 100. 9 Gemäß Fördervereinbarung AMS Kärnten – Landesmuseum Kärnten Geburtstages von Walter Modrijan in Kooperation mit der vom 28.04.2011. Historischen Landeskommission für Steiermark, 28.–29.6.2011, 113 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

Schloss Eggenberg/Graz. 38 Hauptteil der Tragkonstruktion bildet das Holztragwerk des ehemali- 21 Eine Publikation seitens der Verf. erfolgt vereinbarungsgemäß 2012 gen Lapidariums in Klagenfurt, das im Zuge des Neubaus des im Rahmen des vom Archäologischen Park Carnuntum herausgege- Verwaltungsgebäudes der Kärntner Landesregierung demontiert und benen Tagungsbandes. seit 2005 am Gelände des Amphitheaters zwischengelagert worden 22 Neben Dir. Mag. E. Wappis führten Univ.-Doz. Dr. H. Dolenz sowie war. die Verf. den Vertreter des Sponsorgebers durch das Amphitheater. 39 Naturschutzbewilligung zur Errichtung eines unbeheizten Neben - 23 Nach dem Entfall der seit 2004 seitens der Kulturabteilung des Landes gebäudes zum Amphitheater Virunum. BH Klagenfurt, Bescheid vom Kärnten jährlich gewährten Subvention zur Finanzierung der 02.08.2011, GZ KL3-NS-1357/2011 (004/2011). Sachkosten sowie anteiligen Lohnkosten des gemeinnützigen 40 Bundesdenkmalamt – Abteilung für Bodendenkmale, Schreiben vom Beschäftigungsprojektes im Jahr 2011 konnten die diesjährigen 03.08.2012, GZ 10.369/30/2011. Arbeiten im Amphitheater bzw. das Sozialprojekt nur durch finanziel- 41 Baubewilligung zur Errichtung eines unbeheizten Nebengebäudes le Unterstützung seitens der KELAG, der Kärntner Sparkasse sowie zum Amphitheater Virunum. MG Maria Saal, Baubescheid vom der gemeinnützigen Gesellschaft Archäologischer Dienst Kärnten 25.08.2011, Zahl 131/34/2011/08/Za. fortgesetzt werden. 42 Entwässerungsplan Amphitheater Virunum 2007. In: Barlovits 2009a, 24 Die Grabungen wurden in Kooperation mit der Universität Padua 130 Plan II. sowie dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt. 43 Maximale Auskragung laut statischen Vorgaben seitens DI P. Pabinger, 25 Nach Sondagen im Bereich der südlichen und östlichen siehe Protokoll vom 03.10.2011. Umfassungsmauer konnte die 2010 begonnene Untersuchung des ers- 44 Vorgesehen ist eine Isolierverglasung der Fenster mit einem U-Wert ten gesichert römerzeitlichen Hügelgrabes Kärntens heuer abge- von mindestens 1,1 W/m2K. schlossen werden. Dazu detailliert G. Frühwald, in: Akten des 14. 45 Erforderlich sind die Ausdämmung der Zwischenräume der Österreichischen Archäologentages (in Vorbereitung). Fachwerksrahmen mit Mineralwolle, das Anbringen einer PE-Folie 26 Siehe zuletzt Barlovits 2011a, 135–137, Abb. 2–4. (0,2 mm) als Dampfbremse und die nachfolgende Verplankung der 27 Die wissenschaftliche Betreuung der Arbeiten zur Legung des Wandinnenseiten mit OSB-Platten. Nach Einbau einer Dampfbremse Bauträgerberichtes oblag Frau Mag. Kordula Gostenčnik und Dr. kann laut DI P. Pabinger auf eine innenseitige Verklebung der OSB- Heimo Dolenz. Platten verzichtet werden; siehe dazu Statische Begutachtung 28 Siehe Anm. 6. Amphitheater Virunum; Grabungstagebuch vom 27.09.2011, 29 Übergabeprotokoll Abschlussbericht/Grabungsdokumentation Begehungsprotokoll. „Trassenarchäo logische Voruntersuchung Baulos 1 Lavanttal 46 Noch ausständig ist die Verkleidung der OSB-Platten mit unbehandel- 2008/2009“ vom 24.05.2012 sowie „Trassenarchäologische Vor- ten Lärchenbrettern als offene Rhombusschalung auf vertikaler untersuchung Srejach 2009“ vom 25.05.2012. Nach Legung der Lattung (50/50 mm). Schluss rechnungen per 16.04.2012 und Übergabe der Abschluss - 47 Geplant ist, die Zwischenwände nicht bis zum First hinauf zu schlie- berichte im Mai 2012 sind sämtliche Aufträge der ÖBB-Infrastruktur ßen, sondern es soll ein Luftraum verbleiben. AG abgeschlossen. 48 Geplante E-Installation (auf Putz): E-Verteiler, Leitungen, Schalter 30 Barlovits 2011b Umfassende Konservierungsberichte in: Barlovits und Beleuchtungskörper, Stromentnahmestelle für Veranstaltungen; 2005a; Barlovits 2007a; Barlovits 2008a; Barlovits 2009a; Barlovits Brauchwasser- und Abwasserleitung (Anspeisung durch bestehende 2009b. Weiters Barlovits 2005b; Barlovits 2006; Barlovits 2007b; Brauchwasserleitung und Pumpe), Küchenzeile mit Spüle, Barlovits 2008b; Barlovits 2010; Barlovits 2011c; Barlovits/Baur 2011. Kühlschrank und Tiefkühltruhe. 31 Administrative, personelle und wissenschaftliche Leitung: Univ.-Doz. 49 Kassenbereich mit Pult und Schreibtisch, Küchenzeile, Kästen, Dr. Heimo Dolenz; örtliche Leitung: Verf. Schaukästen, Vitrine, Tische etc. 32 Dazu detailliert Barlovits 2005c. 50 Eine Meldung über die Baufertigstellung ist erst nach einreichgerech- 33 Statische Begutachtung Amphitheater Virunum; Grabungstagebuch ter Ausführung des Gebäudes möglich. vom 27.09.2011, Begehungsprotokoll. 51 Die Budgetprüfung erfolgte durch Ch. Knapp und die Verf. im 34 Statisches Gutachten GZ 11199/23.11.2011, Amphitheater Virunum. Auftrag von Dir. Mag. E. Wappis vom 06.09.2011. Die Periodische Überprüfung 2011. Eine umfassende Schadensaufnahme Evaluierungsarbeiten wurden von der Verf. im März und April 2012 der Holzdecke des Nemesisheiligtums erfolgte am 5.7.2011 durch die im Auftrag von Dir. Mag. Th. Jerger, MAS vom 29.02.2012 fortgesetzt. Verf. Bereits 2007 war von der Projektleitung auftragsgemäß eine 35 Dies im Hinblick auf die Art der Ausführung der erforderlichen Evaluierung der Projekte 2004–2006 durchgeführt worden, siehe Arbeiten. dazu: Projekt Virunum/Zollfeld – Budgetevaluierung für den 36 Eine zusätzliche statische Überprüfung der Holzkonstruktion erfolgte Zeitraum 01.05.2004-30.04.2007, Erster Bericht vom 12.12.2007. im Rahmen der vom Zivilingenieurbüro für Bauwesen Pabinger & 52 Projekt Virunum/Zollfeld – Budgetevaluierung für den Zeitraum Partner, namentlich Herrn Dipl.-Ing. Peter Pabinger, periodisch 01.01.2007-30.04.2011, Erster Bericht vom 21.12.2011, vorgelegt am durchgeführten statischen Begutachtung des Amphitheaters Virunum 22.12.2011 durch R. Barlovits, Ch. Knapp und H. Dolenz. am 27.9.2011; siehe dazu statisches Gutachten GZ 11199/23.11.2011, 53 Projekt „Virunum/Zollfeld 2004-2011“. Abschlussbericht vom Amphitheater Virunum. Periodische Überprüfung 2011. 27.04.2012, Band I bis VI, der Direktion des Landesmuseums Kärnten 37 Nachfolgend wäre der Ausbau der Infrastruktur mittels Errichtung zur Prüfung, schriftlichen Entlastung der Projektleitung und einer WC-Anlage sowie Einbindung des bislang provisorischen Weiterleitung an die Projektpartner am 27.4.2012 vorgelegt von H. Lapidariums in ein bauliches Gesamtkonzept angedacht. Dolenz und R. Barlovits. 114 ABTEILUNG FÜR PROVINZIALRÖMISCHE ARCHÄOLOGIE UND FELDFORSCHUNG © Landesmuseum für Kärnten; download www.landesmuseum.ktn.gv.at/wulfenia; www.biologiezentrum.at

54 Zu den Ergebnissen der Evaluierung insgesamt: „Projekt Virunum/ 68 Funddepotprotokoll 2004, Amphitheater Virunum vom 23.11.2004. Zollfeld 2004-2011“. Abschlussbericht vom 27.04.2012, Band V und 69 Siehe Barlovits 2005a. Es handelt sich hierbei um 109 Kisten mit VI. Keramik (darunter 4 Kisten mit Terra Sigillata und 2 Kisten mit 55 Siehe Anm. 34. Öllampen), 7 Fundsäcke mit Glasfunden, 5 Kisten mit Eisennägeln 56 Zur Gefährdung der römischen Mauern durch geländebedingte und Eisenteilen, 3 Kisten mit Steinfunden und Materialproben, 51 Schadensursachen siehe Anm. 32. Kisten mit Tierknochen und 69 Kisten mit bemalten und unbemalten 57 Hierbei ist insbesondere die periodische Kontrolle der original erhal- Verputzfragmenten. Jede Fundkiste beinhaltet durchschnittlich 30 bis tenen römischen Gewölbe unterhalb des westlichen Zuschauerraums 100 Fundsäcke. Münzen sowie ausgewählte Fundobjekte (Bein-, Glas-, erforderlich. Bronze- und Eisenfunde) werden im Sicherheitsdepot der Außenstelle 58 Hierfür sind erfahrungsgemäß wie in den Vorjahren mindestens zwei Magdalensberg aufbewahrt. Arbeitskräfte ständig einzusetzen. 70 Zusammenfassend in: „Projekt Virunum/Zollfeld 2004-2011“. 59 Die hölzernen Geländer sind aufgrund der Bodenfeuchtigkeit konti- Abschlussbericht vom 27.04.2012, Band III. nuierlich zu erneuern. 71 Siehe Zwischen- sowie Endberichte GBP Virunum/Zollfeld 2004-2011 60 Statische Begutachtung Amphitheater Virunum; Grabungstagebuch an das AMS Kärnten. vom 27.09.2011, Begehungsprotokoll. 72 Forschungsberichte 2004 bis 2011 an das Amt der Kärntner 61 Statisches Gutachten GZ 11199/23.11.2011, Amphitheater Virunum. Landesregierung – Abt. Kultur, veröffentlicht in den jährlichen Periodische Überprüfung 2011. Kulturberichten des Landes Kärnten. 62 Für die Erschließung Virunums liegt bereits eine Studie aus dem Jahr 73 Fundberichte aus Österreich 2004–2011. 1999 (Kohl & Partner) vor. Diese ist auf heutige Verhältnisse nicht 74 Siehe die Gesamtschau in: „Projekt Virunum/Zollfeld 2004-2011“. adaptierbar. Abschlussbericht vom 27.04.2012, Band IV. 63 Statisches Gutachten GZ 11199/23.11.2011, Amphitheater Virunum. 75 Bericht „Archäologische Prospektion im Trassenbereich St. Veit – Periodische Überprüfung 2011, S. 5. Klagenfurt-Nord“ vom 15.05.2008. 64 Hierfür ist die Beauftragung einer Baufirma unabdingbar. 76 ÖBB-Endbericht Landesmuseum Kärnten „Trassenarchäologische Kostenvoranschläge wurden seitens der Projektleitung bereits einge- Sondierungsgrabung Srejach, St. Kanzian a. Klopeinersee. Bericht zur holt, siehe Drussnitzer Baugesellschaft m.b.H., Angebot Versetzen Feldkampagne 2008“ vom 12.04.2011; ÖBB-Abschlussbericht einer Senkgrube Virunum vom 21.09.2010; sowie Kostenschätzung Landesmuseum Kärnten „Trassenarchäologische Voruntersuchung Allzweckbau in Holzriegelkonstruktion vom 17.02.2011. Im Falle der auf der ÖBB-Großbaustelle Baulos 1 Lavanttal 2008/2009“ vom Errichtung von sanitären Einrichtungen wäre die davon betroffene 12.04.2012; ÖBB-Abschlussbericht Landesmuseum Kärnten Baufläche infolge der Lage des Amphitheaters im verbauten „Trassenarchäologische Voruntersuchung Srejach. Vorläufiger Bericht Stadtgebiet von Virunum vor Beginn der Baumaßnahmen archäolo- über flächige Voruntersuchungen auf der Trasse der Koralmbahn gisch zu untersuchen. Graz–Klagenfurt in Srejach, St. Kanzian am Klopeinersee 2009“ vom 65 Fundjournale Amphitheater Virunum 2004 bis 2011, Band 1 bis 10; St. 15.02.2012. Paul i. Lavanttal 2008/2009, Band 1 bis 8; Srejach 2008/2009, Band 1 77 Aufstellung Projektordner Virunum/Zollfeld 2004-2011, Stand bis 4. Die überwiegende Anzahl der Fundjournale liegt zudem in digi- 27.04.2012. Diese befinden sich derzeit ebenso wie sämtliche origina- taler Form vor. len Grabungsdokumentationen im Hochsicherheitsdepot der 66 Siehe ÖBB-Abschlussbericht Landesmuseum Kärnten „Trassen- Außenstelle des LMK auf dem Magdalensberg. archäologische Voruntersuchung auf der ÖBB-Großbaustelle Baulos 1 78 Projekt „Virunum/Zollfeld 2004-2011“. Abschlussbericht vom Lavanttal 2008/2009“ vom 12.04.2012; ÖBB-Abschlussbericht Lan - 27.04.2012, Band I bis VI, der Direktion des Landesmuseums Kärnten des museum Kärnten „Trassenarchäologische Voruntersuchung zur Prüfung, schriftlichen Entlastung der Projektleitung und Srejach. Vorläufiger Bericht über flächige Voruntersuchungen auf der Weiterleitung an die Projektpartner am 27.04.2012 vorgelegt von H. Trasse der Koralmbahn Graz–Klagenfurt in Srejach, St. Kanzian am Dolenz und R. Barlovits. Klopeinersee 2009“ vom 15.02.2012. 79 Erforderlich ist ein wissenschaftlicher, konservatorischer, sozialpoliti- 67 Diese werden nach Abschluss der wissenschaftlichen Bearbeitung im scher und wirtschaftlicher Endbericht als Druckwerk. Depot der ÖBB-Infrastruktur AG verwahrt.

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