RFSSER. SO MUSS f POUTIK IN NIEDER- SACHSEN WERDEN: Seite 19

Nummer 3 23. Januar 2003 ww.C du.de

ANGELA MERKEL: INHALT

Aus fünf Seiten schlichten : Die SPD-Fraktion hat Papiers ist ein Jahrhundert- eher Beton im Kopf als gute Ideen vertrag geworden SEITE 6-7

Als wichtigstes Fundament destag: „Aus fünf Seiten ANDREAS STORM schlichten Papiers ist ein der bilateralen Zusam- zum Milliardenloch in Jahrhundertvertrag gewor- menarbeit und der Versöh- der Rentenkasse: Der den." Damit auch jede Ge- nung beider Länder hat Beitrag wird im nächsten neration aufs Neue den Wert die Parteivorsitzende und Jahr auf mindestens dieser Freundschaft erfah- Vorsitzende der CDU/ 19,7 % ansteigen ren kann, dürfe vor allem CSU-Bundestagsfraktion SEITE 8 den deutsch-französischen das deutsch-französische Freundschaftsvertrag vom Freundschaftswerk nicht DOKU MENTATION 22. Januar 1963 gewürdigt. vernachlässigt werden und Zum 40. Jahrestag des am 16. finanziell austrocknen. Elysee-Vertrags Januar im Deutschen Bun- Fortsetzung Seite 2 L CHRISTIAN WULFF: ' EUROPA Wir sind bereit, Union hat erheblichen die Regierung zu übernehmen Klärungsbedarf Der Spit- Fortsetzung von Seite I bedarf - insbesondere im zenkan- Zur künftigen Stellung des Zusammenhang mit der an- didat der Ratspräsidenten, auf die gestrebten Änderung der nieder- sich Chirac und Schröder EU-Verfassung, die nicht sächsi- verständigt haben, erklär- dazu führen dürfe, dass die schen te die Fraktionsvorsitzen- Position des Ratspräsiden- CDU, Christian Wulff, de, Deutschland habe bis- ten etwa auf Kosten der und sein „Zukunfts- lang die französische For- Kommission und des Parla- team Niedersachsen" derung einer Stärkung der ments gestärkt werde. haben ein 100-Punkte- Ratspräsidentschaft im- Sofortprogramm für mer abgelehnt. die Zeit nach der Land- Deshalb überrasche die Noch mehr Reibungs- tagswahl vorgestellt. Gemeinsamkeit in dieser verluste installiert „Die CDU stellt da- Frage. „Wir müssen aufpas- mit ihre Regierungs- sen," mahnte sie, dass ein Die FAZ schreibt zu dem und Handlungsfähig- mit derartig weit reichenden Kompromiss zwischen Ber- keit unter Beweis", er- Kompetenzen ausgestatte- lin und Paris: Er wäre ver- klärte Christian Wulff ter Ratspräsident „nicht der nünftig, käme dabei heraus, am 21. Januar in Hanno- heimliche Herrscher über dass der Brüsseler Institu- ver. Die Menschen im alle Institutionen Europas tionen-Dschungel gelichtet Land seien verunsichert wird". und die Zusammenarbeit und würden von der Po- Um so ärgerlicher sei es, vereinfacht würde. Aber vie- litik konkrete Lösungs- dass Schröder vor einer so les deutet daraufhin, dass da vorschläge für die anlie- wichtigen Entscheidung wie noch mehr Konkurrenz und genden Probleme er- der gemeinsamen Initiati- Reibungsverluste installiert warten - keine billige ve mit dem französischen werden: etwa wenn ein vom Polemik. Der nieder- Staatspräsidenten nicht den Parlament gewählter Kom- sächsische Landesvor- Konsens auch mit den ande- missionspräsident und ein sitzende bekräftigte, die ren im Bundestag vertretene- von den Regierungschefs CDU stehe nach dem 2. nen Parteien gesucht habe. auf mehrere Jahre bestellter Februar bereit, die Re- Die Union habe deshalb Ratspräsident eine „Dop- gierung zu übernehmen. noch erheblichen Klärungs- pelspitze" bilden.

UNION IN DEUTSCHLAND — Informationsdienst der Christlich Demokralischen Union Deutsch- lands, h'iir den Inhalt verantwortlich: Ernst-Jörg Neuper, Klingelhöferstr. 8, 10785 Berlin. Telefon (030)22070-370, e-mail: ernst.neupertffcdu.de. Verlag: Union Betriebs GmbH. Egermannslraße 2. 53359 Rheinbach, Tel. (02226) 802-0. Telefax (02226) 802-1111333. Vertrieb: Tel. (02226) 802-123. e-mail: oliver:mitrmann(a ubg-medienzentrum.de. Verlagsleitung: Bernd Profmlich. Bankverbin- dung: Sparkasse Bonn. Konto Nr. 7510183 (BLZ380 500 00). Poslbank Köln Nr. 1937 95-504 (BLZ 37010050). Abonneinentspreis jährlich 32.00% Einzelpreis 1,00€.Abhestellungschriftlich oder per e-mail nur unter Einhaltung einer i'rist von 3 Monaten zum Quartalsende. Herstellung: Vereinigte Verlagsanslalten GmbH. Düsseldorf.

2 UID 3/2003 EUROPA Pöttering warnt vor konkurrierender Doppelspitze in Europa Zurückhaltend hat sich werde das Gesamtbild der der Vorsitzende der EVP- institutionellen Struktur und ED-Fraktion, Hans-Gert die Rolle der einzelnen In- Pöttering, zu den neuen stitutionen berücksichtigen deutsch-französischen müssen. Entscheidendes Kri- Vorschlägen zur EU-Re- terium müsse dabei die Si- form geäußert. cherung der Gemeinschafts- Zwar entspreche der Vor- methode als Grundlage der schlag zur Wahl des Kom- Europäischen Union und die missionspräsidenten durch Vermeidung eines Rück- das Europäische Parlament schiebung des institutionel- falls in den Intergouvern- einer langjährigen Forde- len Gleichgewichts zuguns- mentalismus sein, hob Pöt- rung des Parlaments. Pötte- ten der nationalen Regierun- tering hervor. ring warnte aber davor, dass gen kommen könne. Eine Unter diesen Gesichts- es durch die gleichzeitig solche Wahl ermangele dar- punkten müsse der Verfas- vorgeschlagene Wahl eines über hinaus der demokrati- sungs-Konvent die Vor- Ratspräsidenten durch die schen Legitimation. schläge beurteilen und ent- Staats-und Regierungschefs Die Beurteilung der scheiden, ob und in wieweit zu einer konkurrierenden deutsch-französischen Vor- diese in das vom Konvent zu Doppelspitze in der Europäi- schläge, die der Konvent erarbeitende Gesamtkon- schen Union und einer Ver- jetzt vornehmen müsse, zept hineinpassen.

CDU VORNE MERKEL VORNE Die neuen Lohn- und Gehaltsabrechnun- Mehr Wähler als Bundeskanzler Ger- gen haben allen Haushalten Verluste be- hard Schröder überzeugt nach einer Em- schert. Kein Wunder, wenn es im Stim- nid-Umfrage die Vorsitzende der mungshaushalt der Deutschen gärt und CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Umfragen den Sozialdemokraten große Partei Vorsitzende der CDU, Angela Verluste bescheinigen. Der CDU und ih- Merkel. Jeder zweite-49 Prozent der Be- rer Politik wird dagegen zunehmend Ver- fragten - ist mit ihrer Arbeit zufrieden. trauen geschenkt. Mit 48 Prozent Zu- Mit der Arbeit des amtierenden Regie- stimmung liegt sie z.B. in Hessen mit ei- rungschefs sind dagegen nur noch 35 nem 16-prozentigen Vorsprung vor der Prozent einverstanden. Mit 57 Prozent SPD. Auf Bundesebene käme die SPD sind es die Wählerinnen und Wähler im sogar nur noch auf 30 Prozent der Stim- Alter von über 50 Jahren, die der Partei- men, wenn morgen Bundestagswahlen vorsitzenden und ihrer Arbeit das größte stattfinden würden. Vertrauen entgegen bringen.

UID 3/2003 • 3 EUROPA

PETER HINTZE: Das Europäische Parlament und die Kommission stärken

Zum deutsch-französi- kommen, die im intergou- schen Vorschlag einer Re- vernementalen Bereich ver- form der EU-Institutionen bleiben. Es muss zudem eine erklärte der europapoliti- klare Aufteilung von le- sche Sprecher der CDU/ gislativen und exekutiven CSU-Bundestagsfraktion: Funktionen im Sinne des Es ist ein Schritt in die Gewaltenteilungsprinzips richtige Richtung, wenn der gewährleistet sein. Kommissionspräsident in Es wäre eine Fehlkon- Zukunft durch das Europäi- struktion, würde man den sche Parlament gewählt heit eine Persönlichkeit zum Ratspräsidenten zu einer Art wird. Damit findet sich der Kommissionspräsidenten europäischen Superpräsi- Wille der Wählerinnen und wählen kann. Dieser Kom- denten machen. Ein Wei- Wähler Europas zukünftig missionspräsident muss die sungsrecht gegenüber dem in der Kommissionsspitze vollständige Zuständigkeit Kommissionspräsidenten wieder. für den Bereich der Gemein- darf es nicht geben. Es muss allerdings si- schaftsaufgaben behalten. Jetzt ist der verfassung- chergestellt werden, dass Wenn daneben ein Ratsprä- gebende Konvent am Zug, das Europäische Parlament sident gewählt werden soll, sich mit den deutsch-franzö- bei seiner Wahl freie Hand so darf er allein die Zustän- sischen Vorschlägen zu be- hat und mit absoluter Mehr- digkeit für die Aufgaben be- fassen.

WOLFGANG SCHÄUBLE: Beziehungen wieder mit mehr Leben erfüllen

Auch der stellvertretende hätte einen gemeinsamen Außenpolitik gehen in die Vorsitzende der CDU/ Präsidenten für Rat und richtige Richtung." Er fügte CSU-Bundestagsfraktion, Kommission bevorzugt. aber hinzu, dass „die Sub- Wolfgang Schäuble, hat Insgesamt äußerte sich stanz der Beziehungen wie- Bedenken zu einer EU- Schäuble positiv zum Stand der mit mehr Leben" erfüllt "Doppelspitze" geäußert. der deutsch-französischen werden müsse. Der 40. Jah- Er warnte vor Problemen Beziehungen: „ Die Initiati- restag des Freundschafts- zwischen dem Chef der EU- ven in der Agrarpolitik, der vertrags sei ein guter Anlass, Kommission und dem künf- Innen- und Justizpolitik so- bei Jugend und Sport wieder tigen Ratspräsidenten und wie zur Stärkung der EU- enger zu kooperieren.

4 • UID 3/2003 SICHERHEIT

WOLFGANG SCHäUBLE: Vereinte Nationen müssen Nichtverbreitungspolitik durchsetzen

Zum Rückzug Nordko- auch Nordkorea in aller reas aus dem Atomwaf- Deutlichkeit klarmachen, fensperrvertrag erklärte dass die Proliferation von der stellvertretende Vor- Massenvernichtungswaffen sitzende der CDU/CSU- eine Bedrohung für den in- Bundestagsfraktion: ternationalen Frieden und die Der Rückzug Nordko- Sicherheit darstellt und dass reas aus dem Atomwaf- der Ausstieg keinesfalls be- fensperrvertrag verdeutlicht deuten kann, dass das Land abermals, dass neben dem ein Recht hätte, zu einer Nu- internationalen Terrorismus tung des französischen klearmacht zu werden. die unkontrollierte Entwick- Außenministers anzuschlie- Die tatsächliche welt- lung und Weitergabe von ßen und eine umgehende weite Durchsetzung der Massenvernichtungswaffen, Befassung des Sicherheits- Nichtverbreitung ist eine der insbesondere Nuklearwaf- rats der Vereinten Nationen zentralen Aufgaben der Ver- fen, das zentrale Thema der zu verlangen. einten Nationen und insbe- internationalen Sicherheit - Der Sicherheitsrat muss, sondere des Sicherheitsrats. und damit auch unserer Si- ähnlich wie 1998 gegenüber Die Bundesregierung sollte cherheit-ist. Indien und Pakistan, die dazu mit unseren Partnern Die Bundesregierung ist beide nicht dem Atomwaf- und Verbündeten initiativ aufgefordert, sich der Hal- fensperrvertrag angehören, werden.

CHRISTIAN SCHMIDT Auch eigene militärische Einrichtungen schützen

Die Entscheidung des Ver- litärischen Einrichtungen ob eine hinreichende Zahl teidigungsministers, deut- selbst ausreichend gegen qualifizierter Soldaten zur sche Soldaten zur Bewa- Bedrohungen geschützt sind. Verfügung steht, um sowohl chung von Kasernen der Schon heute werden viele eigene als auch Einrichtun- US-Streitkräfte in Deutsch- deutsche Kasernen, um Fi- gen der USA im erforderli- land abzustellen, ist grund- nanzmittel einzusparen, von chen Maße zu schützen. sätzlich zu begrüßen. zivilem Wachpersonal gesi- Keine Frage: Die terroristi- Vor diesem Hintergrund chert. Es ist auch angesichts sche Bedrohung macht in- muss auch die Frage erlaubt der hohen Belastung durch tensive Schutzmaßnahmen sein, ob unsere eigenen mi- Auslandseinsätze fraglich, erforderlich.

UID 3/2003 • 5 INTERVIEW

GENERALSEKRETäR LAURENZ MEYER: Die SPD-Fraktion hat eher Beton im Kopf als gute Ideen

Herr Meyer, die Union Zum Schwur kommt es fordert einen Kurs- nach den Wahlen im wechsel, zeigt sich den- Bundesrat bei den noch auffallend koope- Steuerplänen. Die rativ. Der Kanzler kün- Union lehnt sie ab. digt große Reformen an Aber wie anders wür- und bittet um Unterstüt- den Sie die Haushalts- zung. Bekommen wir löcher stopfen? nach den Landtagswah- Laurenz Meyer: Wir sind len eine informelle gegen die Steuererhöhungen, große Koalition? sie verringern den Spielraum Laurenz Meyer: Das sehe der Bürger und der Unter- ich nicht. Ich halte auch nehmer, die Nachfrage geht nichts davon. Unser Ziel ist INTERVIEW MIT zurück, und es gibt noch es, möglichst viel von un- DER „BRAUN- weniger Arbeitsplätze. Wir seren Lösungsvorschlägen SCHWEIGER müssen den Arbeitsmarkt durchzubringen wo immer ZEITUNG" VOM flexibilisieren und noch in sich Gelegenheit ergibt, im 20. JANUAR dieser Wahlperiode die Bundesrat etwa, wie jetzt Steuern senken. Nur mit bei den 400-Euro-Minijobs. ben und gleichzeitig die mehr Wachstum kommen Aber der Bundesrat ist keine Ökosteuer erhöht. Am be- wir zu mehr Einnahmen und Ersatzregierung. Man kann sten macht man doch alles mehr Arbeitsplätzen. 2003 Kontrolle ausüben, Vor- rückgängig, was da gerade werden wir aber nahezu un- schläge im Kompromissweg beschlossen wurde. vermeidlich eine Verschul- durchsetzen, die Handlungs- Viele Bürger hoffen, dung über der Defizitgrenze möglichkeiten liegen jedoch eine große Koalition von 3 Prozent bekommen. bei der Regierung. könnte den Karren Die Frage ist: Wie kommen Nach einem verun- am ehesten aus dem wir da am schnellsten raus? glückten Start zeigt Graben ziehen. Wir sagen: Nur durch einen Schröder sich jetzt Laurenz Meyer: Nicht mit Kurswechsel. entschlossen zu not- dieser SPD. Das Behar- Die Regierung sagt: wendigen Reformen... rungsvermögen in der SPD Wir senken bereits die Laurenz Meyer: Aber neh- ist unglaublich; die Fraktion Steuern. Die nächste men wir nur die Rentenver- hat eher Beton im Kopf als Stufe 2004 ist schon sicherung. Die Beiträge stei- gute Ideen. Aber bei ver- beschlossen. gen, die Beitragsbemes- nünftigen Vorschlägen sind Laurenz Meyer: Aber es sungsgrenze wurde angeho- wir zur Kooperation bereit. geht doch um grundlegende

6 • UID 3/2003 INTERVIEW

Weichenstellungen: niedri- hat, den sie jetzt mit den mit der Union bis zum gere Steuersätze, mehr Trans- Worten bemäntelt: Deut- Sommer. Wie wahr- parenz und Klarheit im Sys- sche Soldaten sollten nie in scheinlich ist das? tem, und zwar so schnell wie den Irak. Was Deutschland Laurenz Meyer: Was Schi- möglich. leisten wird, sind Hilfestel- ly macht, ist eine Zumutung. Sind Sie vor den Land- lungen. Er will nur bemänteln, dass tagswahlen noch nervös, Aber auch in der es zwischen SPD und Grü- oder sehen Sie die Sa- Union gibt es kritische nen im Bundestag keine ge- che schon als gelaufen Debatten. Wenn die meinsame Basis für ver- an nach den guten Um- USA ohne eine zweite nünftige Lösungen gibt. fragenfür die CDU? Resolution losschlagen, Diesen internen Streit will Laurenz Meyer: Die Wahl bekommen Sie intern Schily in den Bundesrat ver- ist auf keinen Fall gelaufen. Probleme. lagern. Er hofft, dass die Auch die Bundestagswahl Laurenz Meyer: Es gibt Union dort vernünftige Lö- zeigt uns: Wir müssen sehr drei, vier CDU-Politiker, die sungen durchsetzt. aufpassen, dass die SPD zum Teil aus grundsätzli- Wieso durchsetzt? nicht mit ihren Märchen- chen, religiösen Motiven Ihre Forderungen, stunden durchkommt. Was anderer Meinung sind. Das sagt der Minister, Herr Gabriel zur Zeit in Nie- akzeptieren wir. seien durch sein Gesetz dersachsen erzählt und vor- schon erfüllt. schlägt, hat ja eine immer Laurenz Meyer: Schily ver- kürzere Verfallsdauer. Es geht darum, den sucht immer zu bemänteln, Müssen Sie nicht Krieg zu vermeiden dass er eine andere Linie fürchten, dass der Irak- wollte und ihn dann große Krieg noch das CDU- Es geht darum, den Teile der SPD und die Grü- Ergebnis vermasselt? Druck aufrechtzuerhalten, nen zurückgepfiffen haben. Laurenz Meyer: Das glau- um den Krieg zu vermeiden. In einer Reihe von Punkten be ich nicht. Das Verhalten Ich habe nicht den Eindruck, sind deshalb jetzt grundsätz- der UNO einschließlich der dass die Völkergemein- liche Änderungen notwen- USA hat dazu geführt, dass schaft eine Auseinanderset- dig. Sonst gibt es von uns bisher kriegerische Ausein- zung mittragen würde, ohne keine Zustimmung. Zuwan- andersetzungen nicht statt- dass es zu nochmaligen Be- derung in den Arbeitsmarkt gefunden haben. Und ich bin schlüssen käme. Ich bin darf es nur geben, wenn ein guter Hoffnung, dass der auch nachdrücklich dafür, nationaler Bedarf besteht Druck auf Saddam Hussein dass der Sicherheitsrat noch und Arbeitslose auch nach die Chance wahrt, den Krieg einmal eingeschaltet wird. Weiterbildung nicht zur Ver- zu vermeiden. Nur die Hal- Ich sehe keinen Alleingang fügung stehen. Zuwande- tung der Bundesregierung der Amerikaner. rung in die Sozialsysteme leistet dazu keinen Beitrag. Schily bringt sein Zu- muss gestoppt werden. Und Die Menschen erkennen, wanderungsgesetz un- Zuwanderung aus huma- dass die SPD nach den Bun- verändert wieder in den nitären Gründen darf nicht destagswahlen schnell einen Bundesrat ein und hofft über die Genfer Konvention anderen Kurs eingeschlagen auf eine Verständigung hinausgehen. UD

UID 3/2003 • 7 M I LLIARDENLOCH IN DER RENTENKASSE

ANDREAS STORM: Der Rentenbeitrag wird im nächsten Jahr auf mindestens 19,7 % ansteigen

Zu der wiederholt erhobe- • Außerdem steigen die nen Forderung der Arbeit- Krankenkassenbeiträge im geber nach einer Null- Jahr 2003 mit durchschnitt- runde für die Rentner er- lich 14,4% stärker an als von klärte der Vorsitzende der der Bundesregierung pro- Arbeitsgruppe für Ge- gnostiziert (14,2%). sundheit und soziale Si- Aufgrund dieser Fakto- cherung der CDU/CSU- ren zeichnet sich bereits Bundestagsfraktion: heute ab, dass die Bundesre- Angesichts des Milliar- gierung ihre Ziele verfehlen denlochs in der Rentenkasse wird, die Rentenrücklage im Jahr 2002 und der dra- Ende 2003 bei über 0,5 Mo- matischen Arbeitsmarktla- Die Rentenversiche- natsausgaben und den Ren- ge fordere ich die Bundesre- rung wird vor allem tenbeitrag im Jahr 2004 sta- gierung zu einem Kassen- durch 4 Faktoren bil zu halten. Von einer Sen- sturz bei den Rentenfinan- belastet: kung des Beitrages auf zen auf, und zwar zeitgleich 19,4% ist schon keine Rede mit der Vorlage des Jahres- • So sind die Beitragsein- mehr. Das angebliche Fi- wirtschaftsberichts. nahmen in den ansonsten bei- nanzpolster von rd. 2,5 Mrd. Angesichts des zu er- tragsstarken Monaten No- € (Differenz zwischen der wartenden Unterschreitens vember und Dezember 2002 erwarteten Monatsausgabe der Mindestrücklage Ende komplett eingebrochen. Für Ende 2003 von 0,66 Mo- des Jahres 2003 muss die das Gesamtjahr 2002 bedeu- natsausgaben und der ge- Bundesregierung deutlich tet das nahezu eine Stagna- setzlichen Mindestgrenze machen, ob sie im nächsten tion der Lohnsumme. von 0,5 Monatsausgaben) Jahr einen spürbaren An- • Der Tarifabschluss im öf- steht nur auf dem Papier. stieg des Rentenbeitrages in fentlichen Dienst belastet al- Denn es ist davon auszu- Kauf nimmt oder ob statt- lein die Rentenversicherung gehen, dass die Rücklage dessen bereits in diesem mit rund 1,2 Mrd.€. Ende 2003 nur noch zwi- Jahr Leistungseinschnitte • Da die Löhne im Jahr 2002 schen 0,42 und 0,47 Monats- geplant sind. im Schnitt deutlich stärker ausgaben liegen und damit Im Vorfeld der Vorstel- angestiegen sind als von der die gesetzliche Mindest- lung des Jahreswirtschafts- Bundesregierung erwartet, grenze unterschreiten wird. berichts hat die Bundesre- fällt auch die Rentenanpas- Der Rentenbeitrag wird im gierung ihre Annahmen zum sung zum 1. Juli mit 1,28% nächsten Jahr auf mindestens Wirtschaftswachstum nach deutlich höher aus als bisher 19,7%, wenn nicht sogar auf unten korrigiert. angenommen (0,95%). 20 %, ansteigen. UP

8 • UID 3/2003 STEUERN

MICHAEL MEISTER: Keine Investitionsanreize, kein Wachstum, keine Arbeitsplätze

Zur Sachverständigenan- Beklagt wird von den hörung zum Entwurf des Sachverständigen der enor- so genannten Steuerver- me Vertrauensverlust für günstigungsabbaugesetzes nationale und internationale erklärte der finanzpoliti- Investoren. Durch die Steu- sche Sprecher der CDU/ erpolitik der rot-grünen CSU-Bundestagsfraktion: Bundesregierung würden Die Bilanz der Sachver- vergangene Investitionsent- ständigen zum Entwurf des scheidungen nachträglich in so genannten Steuervergün- Frage gestellt und neue ver- stigungsabbaugesetzes ist - um Hundefutter handle - hindert. Man habe den Ein- wie nicht anders zu erwarten und das nach den neuesten druck, „am Ende müsse nur war - verheerend. Schon Meldungen über die Pläne eine Zahl - nämlich die während des ersten Teils der der Bundesregierung auch Steuermehreinnahmen - Anhörung, der sich mit den noch zu einem höheren herauskommen", ohne dass geplanten Neuregelungen MWSt-Satzvonl6%. die fatalen Auswirkungen im Bereich der Unterneh- Der Gesetzentwurf ver- für die Betroffenen bedacht mensbesteuerung befasste, letzt nach Auffassung der werden. wurde klar, dass Rot-Grün Bundesbank, der Wirt- Die Union sieht sich in ih- mit diesem Gesetz weder In- schaftsvertreter und des rer Auffassung bestätigt, vestitionsanreize noch Ar- Ifo-Instituts so einfache dass eine Verbreiterung der beitsplätze noch Wachstum Grundsätze, wie: „Wer Ge- Bemessungsgrundlage nur schaffen wird. Im Gegen- winne besteuern will, muss bei gleichzeitiger Absen- teil: Das Gesetz wird zu auch den Verlustabzug zu- kung der Steuersätze der weniger Investitionen, zum lassen." richtige Weg ist. Abbau weiterer Arbeits- plätze und zu weiteren Steu- DIE FINANZIERUNG DES METRORAPID in erausfällen führen. Höhe von 250 Millionen Euro, die Bundesverkehrsmini- Der Vertreter des BDI ster Stolpe seinem nordrhein-westfälischen Parteifreund verglich das Gesetz mit ei- Steinbrück versprochen hat, wird nicht möglich sein. ner Konserve, bei der Etikett , haushaltspolitischer Sprecher und Inhalt in krassem Wi- der CDU/CSU: „Schon jetzt steht fest, dass in diesem Jahr derspruch zueinander stün- 0,5 Milliarden Euro weniger in Straße und Schiene inve- den: Das Etikett „Steuerver- stiert werden können - trotz zusätzlicher Mauteinnah- günstigungsabbaugesetz" men." Stolpes großzügige Versprechungen riechen nach verspreche besten Kaviar, Hochstapelei und rot-grünem Filz. bei dem es sich dann aber nur

UID 3/2003 • 9 1 VERBRAUCHERSCHUTZ

PETER HARRY CARSTENSEN UND URSULA HEINEN: Künast bevormundet Verbraucher und Unternehmen

Zu den Plänen von Bundes- (über 15%) und die ministerin Künast, die Le- Preise für Ökoprodukte bensmittelpreise zu regu- sind drastisch gesunken. lieren, erklärten der Vor- Das Verbot, unter sitzende der Arbeitsgrup- Einstandspreis zu ver- pe Verbraucherschutz, Er- kaufen, ist bereits im nährung und Landwirt- April 1998 im Wege der schaft und die Verbrau- Kartellrechtsnovelle H. Carstensen cherschutzbeauftragte der von der damaligen uni- CDU/CSU-Bundestags- onsgeführten Bundesregie- jetzt den Verbrauchern ver- fraktion: rung gesetzlich verankert bieten will, Gutes günstig zu Mit ihren Äußerungen zu worden. Markteingriffe scha- kaufen. den niedrigen Discountprei- den mittel- und langfristig sen von Lebensmitteln und dem Verbraucher. ihren Plänen zu gesetzlichen Es ist doch die rot-grüne Bauernfeindliche Politik Änderungen greift Ministe- Koalition mit ihrer Politik rin Künast massiv in die Ent- der ständigen Erhöhung von Es war Ministerin Kü- scheidungsfreiheit von Ver- Abgaben und Steuern, die nast, die mit ihrer bauern- brauchern und Unterneh- die Verbraucher zu den Dis- feindlichen Politik dazu bei- mern ein. countern und ihren Billigst- getragen hat, dass unsere angeboten treibt. Deswe- Landwirte immer stärker gen ist es völlig absurd, unter die Räder des Handels Sie hat sich schon mal wenn Ministerin Künast gerieten. die Finger verbrannt GRAFFITI VERURSACHEN Jahr für Jahr Schäden Dabei hat sie sich schon von 200 Mio. €. Das ergab eine Umfrage des Deutschen einmal mit ihren willkürli- Städtetages. Die Berliner Verkehrsbetriebe allein bekla- chen Markteingriffen or- gen Kosten von 15 Mio. €. Die Steuerzahler werden zur dentlich die Finger ver- Kasse gebeten. Trotzdem hat Rot-Grün in der letzten Le- brannt. Mit ihrer staatlich gislaturperiode vier Gesetzentwürfe zur besseren Graf- verordneten Maxime eines fiti-Bekämpfung zurückgewiesen. Peter Götz, kommu- 20%igen Anteils der Öko- nalpolitischer Sprecher der CDU/CSU: „Wir wollen mit landwirtschaft in Deutsch- einer maßvollen Verschärfung des Strafrechts Verun- land sowie mit dem staatli- staltung durch Graffiti als Straftatbestand qualifizieren. chen Ökosiegel hat sie zwei- Damit werden private und öffentliche Immobilienbesit- erlei verursacht: Die Ein- zer besser vor den erheblichen Schäden geschützt." kommen der Öko-Bauern

10 • UID 3/2003 VERBRAUCHERSCHUTZ

NORBERT RöTTGEN: Wettbewerbsnovelle nicht gegen Discounter instrumentalisieren

Anlässlich des von der — denkbar. Hierfür sprechen CDU/CSU-Bundestags- insbesondere Praktikabi- fraktion am 15. Januar litätsgesichtspunkte, daes in durchgeführten Exper- der Praxis schwierig sein tengesprächs mit Wissen- wird, die durch die Verbrau- schaft und Wirtschaft zur chertäuschung erwirtschaf- Neuregelung des Gesetzes teten Gewinne zu beziffern. gegen unlauteren Wettbe- Der Wegfall des Rabatt- werb erklärte der rechts- gesetzes macht eine Locke- politische Sprecher der rung der geltenden restrikti- Fraktion: des Wettbewerbsrechts als ven Regelungen zu Sonder- Die Union hat die Regie- Marktordnungsrecht beizu- veranstaltungen wie Rabatt- rung lange vergeblich ge- behalten, darf dies aller- aktionen oder Sommer- und drängt, die geltenden Wett- dings nicht dazu führen, dass Winterschlußverkäufe zwin- bewerbsbestimmungen zu aus dem UWG ein einseiti- gend notwendig. Die Bun- novellieren. Aufgrund der ges Verbraucherschutzge- desregierung verhält sich Rechtsentwicklung sowohl setz gemacht wird. hier widersprüchlich: Einer- auf nationaler Ebene durch seits schwingt sie sich zur Abschaffung des Rabattge- Hüterin des Mittelstandes setzes als auch, um die zu Nur bei schweren durch Kampf gegen die Dis- erwartenden europäischen Verstössen counter auf, andererseits tritt Rechtsetzungsakte mitzuprä- sie aber für die völlige Frei- gen, ist eine Anpassung der In Fällen der planmäßi- gabe von Rabattaktionen geltenden Wettbewerbsrege- gen Täuschung der Verbrau- ein. Dies ist irreführende Po- lungen dringend geboten. cher ist zu ihrem Schutz litikwerbung: Die vollstän- Um die Position der Ver- außerdem über die Ein- dige Liberalisierung von Ra- braucher zu stärken, sind führung eines Gewinnab- battaktionen verschärft den diese im Gesetzestext neben schöpfungsanspruchs nach- Verdrängungs Wettbewerb den Mitbewerbern und son- zudenken. Ein solcher An- gegenüber mittelständischen stigen Marktteilnehmern als spruch darf allerdings nicht Unternehmen. Schutzsubjekte des Wettbe- zum reinen Finanzierungs- Die Bundesregierung soll- werbsrechts zu nennen. Um instrument der Verbrau- te davon absehen, die Novel- die fein abgestuften Rege- cherverbände verkommen. lierung des Wettbewerbs- lungen des Bürgerlichen Darüber hinaus ist er auch rechts zur Bekämpfung einer Gesetzbuches zum Schutz nur in engen Grenzen - d.h. ganzen Unternehmensgrup- der Verbraucher nicht aus- lediglich bei schwerwiegen- pe, der Discounter, zu instru- zuhebein und den Charakter den Wettbewerbsverstößen mentalisieren. ÜD

UID 3/2003 • 11 INTEGRATION

JOCHEN-KONRAD FROMME! Sprachunterricht für Spätaussiedler nur unzureichend gefördert

Das Urteil des Verwal- lichen Kulturkreisen, wie tungsgerichtshofs Baden- sie die Bundesregierung mit Württemberg zu den der Ausländerintegrations- Sprachanforderungen an verordnung vorhatte, der Spätaussiedler aus Russ- falsche Weg. Der Unterricht land bedarf nach Auf- muß, wenn er erfolgreich fassung des CDU-Bun- sein soll, für unterschiedli- destagsabgeordneten und che ethnische Gruppen auch Aussiedlerbeauftragten unterschiedlich und ge- seiner Fraktion, Jochen- trennt erteilt werden. Konrad Fromme, der ge- den Wohn- und Lebensbe- Die Bemühungen des nie- nauen Überprüfung. reich in Deutschland zu neh- dersächsischen Innenmini- Es darf keine Einschrän- men, eingeschränkt wird. sters Heiner Bartling (SPD), kung geben, die nicht mit Hier gilt es, das richtige Ver- über Sprachvoraussetzun- dem besonderen Rechtssta- hältnis neu zu definieren. gen den Strom an Spätaus- tus der Deutschen nach Arti- Dieser politischen siedlern einzudämmen, sind kel 116 GG vereinbar wären. Grundlinie widerspricht die völlig ungeeignet. Wenn es Auf der anderen Seite ist Absicht der Bundesregie- Integrationsprobleme gibt, klar, daß auch die Spätaus- rung, in der Integrationsver- dann dadurch, daß der Spra- siedler und ihre Angehöri- ordnung den Sprachunter- chunterricht nicht ausrei- gen eine erhebliche Mitwir- richt für Spätaussiedler von chend gefördert wird. kungspflicht zur Verbesse- 600 Stunden auf 300 Stun- rung ihrer eigenen Integrati- den zuzüglich 30 Stunden PETRA KLEINING ist onsfähigkeit haben. Des- Sozialkunde zu kürzen. Die seit 1. Januar neue Pres- halb müssen diese den Zeit- Sprache als wichtigstes Inte- sesprecherin der Mittel- raum zwischen Antragstel- grationsmittel muß geför- stands- und Wirtschafts- lung und Einreise dazu nut- dert werden. Deshalb ist der vereinigung der CDU/ zen, um ihre deutschen bisherige Umfang der CSU. Hauptgeschäfts- Sprachkenntnisse zu ver- Sprachförderung als Kriegs- führer Hans-Dieter Leh- bessern. Hier kann ein akti- folgenlast auf Kosten des nen: „Mit ihr haben wir ver Beitrag zur Integration Bundes weiter zu erhalten. eine MITstreiterin ge- von den Betroffenen ver- Sprachunterricht ist in wonnen, die die Berliner langt werden. Andererseits homogenen Gruppen beson- Medien- und Politik- darf dies nicht dazu führen, ders effektiv. Aus diesem szene kennt und aus eige- daß ihr besonderer Rechts- Grunde ist die Vermischung ner Erfahrung weiss, was status als Volksdeutsche von Spätaussiedlern und Zu- Journalisten wollen." und damit das Recht, auch wanderern aus unterschied-

12UID 3/2003 KURZ & BÜNDIG ARBEITSPLÄTZE, und zwar noch einmal 100.000, sowie die Verschiebung ei- ner konjunkturellen Erhol- ung in weite Ferne wird eine weitere Erhöhung der Sozi- alversicherungsbeiträge von derzeit 42,1 auf 43 Pro- zent kosten, mit der die Wirt- schaft noch in diesem Jahr rechnet. Dieter Hundt, Prä- sident der Bundesvereini- gung der Deutschen Arbeit- geberverbände (BDA): „Die MIT DEM ELYSEE-VERTRAG haben Konrad Adenauer jetzt angekündigten hekti- und Charles de Gaulle vor 40 Jahren die deutsch-französi- schen Reformen werden bei sche Freundschaft besiegelt. Wie ist heute der Stand der Be- weitem nicht ausreichen und ziehungen? Der stellv. Vorsitzende der CDU/CSU-Bun- kommen zu spät." destagsfraktion, Wolfgang Schäuble, begnügt sich in einem Beitrag in der „Politischen Meinung" nicht mit einer histo- SINKENDE Arbeitslosig- rischen Rückschau. Vielmehr ruft er dazu auf, den Elysee- keit, wie sie Bundeswirt- Vertrag „mit visionärer politischer Substanz neu zu füllen". schaftsminister Clement vor- ausgesagt hat, nämlich auf unter vier Millionen im zum Juni 2001 um acht Pro- tauglichen 0,5-Liter-PET- Laufe dieses Jahres, - daran zent auf knapp 69.000 ver- Mehrwegflasche zugesagt. glauben nur noch elf Prozent ringert. der Bundesbürger. Die gro- NIEDRIGE Vergütung in ße Mehrheit - 88 Prozent der LEERE AUTOMATEN den neuen Bundesländern Befragten - sind nach Em- werden die Folge des seit Ja- und lange Arbeitszeiten ha- nid nicht der Meinung. nuar erhobenen Dosen- ben zu einer verstärkten pfands sein, wenn auch die Abwanderung von Ärzten DIE SCHWERE KRISE noch 2002 hergestellten in Industrie und Verwal- in der Baubranche hat jetzt Produkte verkauft sind, die tung geführt. Jetzt fehlen auch das Zimmererhand- noch „unbepfandet" ver- 280 Ärzte in thüringischen Werk erfasst. Die Merkmale äußert werden dürfen. Uwe Krankenhäusern. Nach An- der rückläufigen Entwick- Linden, Geschäftsführer der gaben des Sozialministeri- lung: schlechte Auftrags- Selecta-Gruppe mit 70.000 ums sind die chirurgischen •age und zahlreiche Insol- Verkaufspunkten in Europa: Abteilungen der Kliniken enzen. Wie der Bund „Bis Ende Januar gibt es mit 60 fehlenden Ärzten am Deutscher Zimmermeister noch keine Ersatzlösun- meisten betroffen. Aber (BDZ) mitteilt, hat sich die gen." Erst für Mitte März auch im ambulanten Be- Zahl der Beschäftigten in habe der Handel die Ein- reich sind rund 50 Hausarzt- den rund 9.500 Betrieben führung einer automaten- praxen unbesetzt. UD L UID 3/2003-13 1DIW-GUTACHTEN

MARIA BöHMER Bundesregierung rechnet die Kinderbetreuungskosten schön

Zur Vorstellung eines Gut- mand. Im Dunkeln bleibt achtens des DIW zu den auch, wie viel von diesen ökonomischen Auswirk- Mehreinnahmen dann bei ungen des Ausbaus von den Kommunen bleiben Kinderbetreuungseinrich- wird. Hier bietet die Bundes- tungen erklärte die stell- regierung einen doppelt un- vertretende Vorsitzende gedeckten Scheck an. der CDU/CSU-Bundes- Die errechneten Mehr- tagsfraktion: einnahmen von 6 Mrd. Euro Kinderbetreuungsein- bei Steuern und 8,9 Mrd. richtungen müssen ausge- betreuungsmöglichkeiten Euro bei den Sozialversi- baut werden. Dies ist mit ho- kostet Geld. Deshalb müssen cherungsträgern sind uto- hen Kosten verbunden, die die Kommunen in die Lage pisch. Die Ministerin rech- vor allem auf die Kommu- versetzt werden, diese Ko- net sich hier die Ausgaben nen zukommen. Anstatt mit sten langfristig tragen zu für die Kinderbetreuung einem wissenschaftlichen können. Sie brauchen ausrei- schön. Denn bei der derzei- Gutachten „Bruttoeinnah- chend finanzielle Mittel, und tigen Situation auf dem Ar- meeffekte" zu propagieren, zwar nicht erst 2004 oder beitsmarkt - 4,19 Mio Ar- müssen die Kommunen in dann, wenn die mittel- und beitslose suchen händerin- die Lage versetzt werden, langfristigen finanziellen gend einen Job - können diese Aufgabe zu schultern. Auswirkungen der erweiter- selbst bei optimistischen 1,5 Milliarden Euro ver- ten Kinderbetreuung greifen. Schätzungen nicht alle Müt- spricht Rot-Grün den Kom- ter, die arbeiten wollen, wie- munen, aber vor Ende 2004 der eine Arbeit finden. ist nach ihren Angaben damit Doppelt ungedeckter Eingerechnet in die öko- nicht zu rechnen. Und ob die Scheck nomischen Vorteile werden mit dem Hartz-Konzept ge- auch Mehreinnahmen an plante Zusammenlegung von Statt den Kommunen aber Steuern und Abgaben durch Sozialhilfe und Arbeitslosen- ein vernünftiges Konzept an- die Beschäftigung der zu- hilfe tatsächlich Mittel in die- zubieten, verkündet Bundes- sätzlich erforderlichen Er- sem Umfang frei machen ministerin Schmidt die frohe zieherinnen: 430 000 neue wird, ist mehr als fraglich. Kunde von den ökonomi- Fachkräfte sollen einge- Jetzt wäre es an der Zeit, schen Vorteilen des Ausbaus stellt werden. Diese verur- endlich einmal die Wahrheit von Kinderbetreuungsein- sachen aber zunächst ein- zu sagen. Und die lautet: Eine richtungen. Ob und wann mal Kosten. Außerdem ausreichende Anzahl an qua- diese Effekte tatsächlich ein- fehlt das gut ausgebildete litativ hochwertigen Kinder- treten, weiß bisher auch nie- Fachpersonal. UP

14-UID 3/2003 HOCHSCHULEN'

THOMAS RACHEL: Klage gegen das rot-grüne Verbot von Studiengebühren nur konsequent

Zur Ankündigung mehre- geln haben, wie die Hoch- rer unionsgeführter Bun- schulen finanziert werden desländer, gegen das Stu- sollen. Insofern stellt die Re- diengebührenverbot im gelung der 6. HRG-Novelle Hochschulrahmengesetz einen Verstoß gegen die fö- zu klagen, erklärte der Ob- derale Ordnung dar. Da die mann für Bildungs- und Bundesländer den ganz Forschungspolitik der überwiegenden Teil der Fi- CDU/CSU-Bundestags- nanzierung der Hochschu- fraktion: len tragen, ist es ihre Auf- Die Länder Hamburg, nen Legislaturperiode be- gabe und ihr Recht, die Baden-Württemberg, Bay- schlossen hat. Frage der Finanzierung der ern und Sachsen haben be- Hochschulen zu regeln. schlossen, vor dem Bun- Insofern ist es nur konse- desverfassungsgericht ein Verstoss gegen die quent, dass die Länder gegen Normverfahren gegen die 6. föderale Ordnung die Einschränkung ihres Ge- Novelle des Hochschulrah- staltungsspielraumes durch mengesetzes (HRG) durch- Die CDU/CSU-Bundes- den Bund vor dem Verfas- zuführen. Damit klagen die tagsfraktion hatte bereits bei sungsgericht klagen. Bil- Bundesländer gegen das der Verabschiedung der 6. dungsministerin Bulmahn Verbot von Studiengebüh- HRG-Novelle gegen das verfolgt eine zentralistische ren, das die rot-grüne Mehr- bundesgesetzliche Studien- Hochschulpolitik, statt Wett- heit im Bundestag auf An- gebührenverbot gestimmt, bewerb und Leistung in der trag von Bildungsministerin da laut Grundgesetz die Län- deutschen Hochschulland- Bulmahn in der vergange- der und nicht der Bund zu re- schaft zu fördern.

DIE SITUATION der Lehrstellenbewer- geringer als die Zahl der gemeldeten Be- ber in den neuen Bundesländern bleibt auch werber. , bildungspoliti- nach der Nach Vermittlungsaktion der Bun- sche Sprecherin der CDU/ CSU: „Das im desanstalt für Arbeit dramatisch. Nach den Bündnis für Arbeit gegebene Versprechen aktuellen Zahlen der Bundesanstalt suchen wurde nicht gehalten. Die Bundesregierung zur Zeit 7917 junge Leute eine Lehrstelle, schweigt beharrlich zu dieser alarmieren- die sie sofort im Januar antreten möchten. den Situation. Dabei ist der Leidensdruck Dem stehen 638 noch freie Ausbildungs- der Betroffenen groß. Es besteht die Gefahr plätze gegenüber. In allen Arbeitsamtsbe- einer Abwanderungswelle junger Leute von zirken ist die Zahl der gemeldeten Stellen Ost nach West."

UID 3/2003 15 1 AGRARPOLITIK

PETER HARRY CARSTENSEN UND : Fischlers Reformvorschläge: mehr Bürokratie, weniger Einkommen

Zu den von der EU-Kom- sein. Die nunmehr vor- mission vorgestellten Vor- gesehenen Kriterien für schlägen zur Reform der den Erhalt von direkten Gemeinsamen Agrarpoli- Beihilfen an die Land- tik erklärten der Vorsit- wirte sind aber unausge- zende der Arbeitsgruppe goren und nicht lei- Verbraucherschutz, Er- stungsgerecht. Ähnlich nährung und Landwirt- wie bei der Milchquote P. H. Carstensen A.Deß schaft der CDU/CSU- besteht die Gefahr, dass Bundestagsfraktion und die Prämien in nicht wirt- gelegt ist, muss alles dafür der agrarpolitische Spre- schaftende Hände fallen und getan werden, dass die Gel- cher der CSU-Landes- es zu vielen Rechtsstreitig- der effektiv für unsere Bau- gruppe im Bundestag: keiten kommen wird. ern eingesetzt werden. Mit diesen Vorschlägen Für die Union ist ent- Die vorgeschlagenen steuert die europäische scheidend, was nach einer Eingriffe in die Marktord- Agrarpolitik in ein bürokrati- Reform bei den wirtschaf- nungen, insbesondere bei sches Desaster. Landwirten, tenden Betrieben ankommt Milch durch Vorziehen und Bund und Ländern ist das be- und dass es sich um ein pra- stärkere Senkung der Inter- stehende und vorgesehene xisgerechtes Beihilfesystem ventionspreise, führen zu Verwaltungs- und Kontroll- handelt. Nachdem der Fi- drastischen Einkommens- system nicht mehr zumutbar. nanzrahmen bis 2013 fest- verlusten. Allein bei Cross Compliance (Umweltauflagen) soll die FÜR EIN VERBOT aller militant islamistischen Ver- Einhaltung von 38 EU-Ver- eine hat sich der bayerische Innenminister ausgesprochen: ordnungen und Richtlinien „Alle Organisationen, die zum Kampf gegen die Ungläubi- mit entsprechender nationa- gen aufrufen", sollten ausnahmslos verboten werden, sagte ler Umsetzung durch Bund Günther Beckstein nach einem Treffen der Innenminister und Länder ständig in den Be- der CDU/CSU-regierten Länder in Wiesbaden. Sonst wür- trieben überwacht werden. den sich Strukturen verfestigen, die nicht mehr zu kontrol- CDU und CSU stehen ei- lieren sind. Beckstein reagierte auf das von Bundesinnen- ner Reform der Gemeinsa- minister Schily verfügte Verbot aller Aktivitäten der Orga- men Agrarpolitik, insbeson- nisation Hizbut-Tahrir in Deutschland. Der stellv. Vorsit- dere nach der beschlossenen zende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Bosbach bot der EU-Erweiterung, positiv Regierung Gespräche über eine Verfassungsänderung an. gegenüber. Die Entkopp- Sollte sie darauf nicht eingehen, werde die Union einen ei- lung der Prämien könnte ein genen Entwurf zur Verfassungsänderung einbringen. möglicher Lösungsansatz

16-UID 3/2003 SICHERHEIT1

CHRISTIAN SCHMIDT: Einsätze der Bundeswehr im Innern: Struck muss Farbe bekennen

Anlässlich der Äußerung ob eine Grundgesetzände- von Verteidigungsminister rung überhaupt notwendig Peter Struck zur geplan- sei. Die Ereignisse des 5. Ja- ten Änderung des Grund- nuarin Frankfurt, so nun wie- gesetzes beim Einsatz der der ein Sprecher des Vertei- Bundeswehr im Innern er- digungsministers, machten klärte der verteidigungs- eine Änderung des Grundge- politische Sprecher der setzes nicht notwendig. Was CDU/CSU-Bundestags- gilt denn nun? Die Bundesre- fraktion: gierung wird ihrem Auftrag, Der Verteidigungsmini- tung, es sei dringend erfor- die Unversehrtheit der Bun- ster muss seinen Schlinger- derlich, durch das Grundge- desrepublik Deutschlands kurs bei einer möglichen setz zu klären, wer auf wel- und ihrer Bevölkerung zu Änderung des Grundgeset- cher rechtlichen Grundlage schützen, nicht gerecht. Risi- zes für einen Einsatz der die Entscheidungen zu tref- kovorsorge und Gefahrenab- Bundeswehr im Innern be- fen hat. Damit übernahm der wehr werden unter Rot-Grün enden und endlich sagen, Verteidigungsminister eine dem tagespolitischen Kalkül was er will. Forderung der CDU/CSU, unterworfen! Noch vor der Bundes- die sie bereits unmittelbar Die Union hält eine Ände- tagswahl hatte Struck ver- nach den Terroranschlägen rung des Grundgesetzes für kündet, die Bundeswehr sei vom 11. September 2001 er- einen Einsatz der Bundes- für Aufgaben der inneren hoben hatte. wehr im Innern für dringend Sicherheit „nicht ausgebil- Mittlerweile rudert notwendig. Für die Erfüllung det und nicht ausgerüstet." Struck auf seinem Schlinger- ihres Auftrages und einem Noch in seiner Funktion als kurs jedoch wieder zurück. daraus möglicherweise re- Fraktionsvorsitzender gab Seine unmissverständlichen sultierenden Abschussbe- er sich im Oktober 2001 Äußerungen will er nunmehr fehl bedürfen die Piloten der überzeugt, dass eine Ände- nur als unter dem Eindruck Luftwaffe einer verlässli- rung der Verfassung „nicht des Vorfalls entstandene chen Rechtsgrundlage. Al- die Zustimmung meiner Aussagen verstanden wis- lein auf dieser Basis lässt sich Fraktion finden" werde. sen. Die interministerielle die politische Zuständigkeit Unter dem Eindruck der Arbeitsgruppe „Sicherheit für solch weitreichende Ent- Flugzeugentführung und im Luftraum", deren Auf- scheidungen regeln. Deshalb dem damit verbundenen Irr- gabe es ist, die bestehenden fordern CDU und CSU die flug eines Motorseglers er- Regelungen für derartige Beseitigung rechtlicher Grau- klärte er dann, offenbar un- Vorfälle zu prüfen, solle viel- zonen beim Einsatz der Bun- ter der Last der Verantwor- mehr zunächst analysieren, deswehr im Innern. UD

UID 3/2003 17 nr E s s E N Landesregierung beschließt weitere Förderung des Ehrenamts

„Die hessische Landesregie- Das ehrenamtliche Enga- ge Gebührenbefreiung nicht rung setzt sich dafür ein, die gement werde durch die Ge- möglich. Aber das Urheber- Belastungen des ehrenamt- bühren für Musikveranstal- rechtsgesetz (UrhG) sehe lichen Engagements durch tungen unangemessen beein- heute schon für bestimmte Gebühren für Musikveran- trächtigt. Das beruhe auf zwei soziale Veranstaltungen ei- staltungen und das damit Tatbeständen: • Bei der Aus- ne Gebührenbefreiung vor zusammenhängende Ver- richtung von geselligen Ver- (§ 52 UrhG). Der Befreiungs- waltungsverfahren zu besei- anstaltungen mit musikali- tatbestand werde jedoch in tigen bzw. zu vermindern", scher Untermalung würden der Praxis sehr eng ausge- erklärte Justizminister regelmäßig Gebühren von der legt. Wenn beispielsweise Christean Wagner. Gesellschaft für musikalische zu einem „Bunten Abend" „Wir wollen bürokratische Aufführungs- und mechani- im Altenheim auch die An- Hindernisse abbauen und den sche Vervielfältigungsrechte gehörigen als Gäste eingela- ehrenamtlich tätigen Bürge- (GEMA) eingefordert. • Das den werden, solle der Rah- rinnen und Bürgern ihre Ar- Verfahren der Gebührenerhe- men des „bestimmt abge- beit erleichtern", bekräftigte bung erfordere einen Verwal- grenzten Personenkreis" seine Kabinettskollegin, die tungsaufwand, der die ehren- überschritten sein, mit der hessische Ministerin für Wis- amtlich in ihrer Freizeit tätigen Folge, dass GEMA-Ge- senschaft und Kunst, Ruth Helfer zusätzlich belastet und bühren zu entrichten sind. Wagner. Das Kabinett habe sogar abschreckende Wir- Die Landesregierung will das Ministerium für Wissen- kung entfaltet. erreichen, dass Ausnahme- schaft und Kunst und das Ju- Wegen des geltenden Ur- vorschriften zugunsten der stizministerium beauftragt, heberrechts sei für viele Ehrenamtlichen in der Praxis dafür Sorge zu tragen, dass bei Veranstaltungen im Ehren- eine größere Bedeutung ge- Veranstaltungen der Jugend- amtsbereich eine vollständi- winnen. hilfe, der Sozialhilfe, der Al- ten- und Wohlfahrtspflege, CDU NORDRHEIN-WESTFALEN im Stimmungs der Gefangenenbetreuung so- hoch: Wenn am Sonntag Landtagswahlen wären, würde wie für Schulveranstaltungen die CDU 45 Prozent erzielen, die SPD käme auf 36 Pro- bürokratische Anzeige- und zent. Die Grünen erreichten 9 Prozent. Die FDP läge bei 6 Genehmigungsverfahren so- Prozent. Das ist das Ergebnis einer Emnid-Umfrage vom wie die Vergütungspflicht für 9. bis 14. Januar. Im Vergleich zum Ergebnis der letzten die betreffenden Vereine ent- Landtagswahl könnte die CDU 8 Prozent zulegen. Die SPD fielen bzw. vermindert wür- würde 7 Prozent verlieren. Ursache für das schwache Ab- den. Das sei ein weiterer Bau- schneiden der SPD ist nicht nur die Unzufriedenheit der stein des Aktionsprogramms Bevölkerung mit der rot-grünen Bundesregierung: Die der hessischen Landesregie- nordrhein-westfälischen Wähler klagen auch über die rung zur Förderung des Eh- Arbeit der rot-grünen Landesregierung. renamtes.

18UID 3/2003 CDU NIEDERSACHSEN1 Besser. So muss die Politik in Niedersachsen werden

Sozialneid, Luqen, '&& 0 Wir bew Wahl betrug Nicdcrta

wocte/v W/R NEIN, WICHT 5CH0AJ D/WK fl U/rJSAMI, NICHT1. HATTEN WIR wofJR/ 6ERKDE! \,

Nach 13 Jahren sozialde- des Spitzenkandidaten steht in den meisten anderen Bun- mokratischer Regierung Wulff inzwischen vor Amts- desländern. Höher hingegen steht das Land vor einem inhaber Gabriel. sind Arbeitslosenzahlen und Wechsel. Besser - das kleine Unterrichtsausfall. Wörtchen drückt die Unzu- Christian Wulff ist Von Christian Wulff er- friedenheit vieler Nieder- einfach besser warten die Menschen, dass er sachsen aus: Die Bildungs- diese Probleme in den Griff politik muss besser werden, Keine Frage: Der Wahl- bekommt und das Land wie- die Wirtschaftslage, die Si- kampf in Niedersachsen wird der nach vorne bringt. In die- cherheit und vor allem die von der Bundespolitik be- ser Lage wollen die Nieder- Regierung. einflusst. Dabei verdeckt die sachsen keinen sprunghaften Diese Aufgabe trauen im- verheerende Bilanz von Schaumschläger wie Gabriel mer mehr Menschen in Nie- Schröder und Co. die und Schröder. Sie wollen ei- dersachsen Christian Wulff schlechte Bilanz der SPD- nen ehrlichen, verlässlichen, Und der CDU zu. Die Um- Landesregierung von Sigmar glaubwürdigen und boden- fragen sehen nicht nur die Gabriel. Wirtschaftswachs- ständigen Ministerpräsiden- Partei deutlich vorne, auch tum und Polizeidichte in Nie- ten - Charakterzüge, für die N den persönlichen Werten dersachsen sind niedriger als Christian Wulff steht. UD

UID 3/2003- 19 1 AU FGELES EN

INABHÄNGIGE

nen anderen Titel anstrebt - in Ministerin für Verbrau- WIRTSCHAFT UND den des Reform-Rekordlers. chet-Gängelung. B.Z. FINANZEN Berliner Kurier

Verbote sind der Nummer zwei in Man dürfte eigentlich falsche Weg der Weltrangliste der nur lachen Geschröpften Dass es gute Qualität nicht Da tun sich immer tiefere zum Nulltarif gibt, wissen die Na bitte! So schlecht stehen Finanzlöcher auf, und die Verbraucher selber. Aber wir Deutschen in der Welt Politik debattiert über den wenn annehmbare Qualität doch gar nicht da. Immerhin Mehrwertsteuersatz für zu günstigen Preisen ange- sind wir Vize-Weltmeister Schnittblumen, Katzen- und boten wird, ist das recht und bei Steuern und Abgaben. Hundefutter. Man dürfte ei- billig. Renate Künast, die ja Nur Belgien ist besser als gentlich nur lachen, wenn allzu gern als Ministerin wir. Kein Mensch im Lande alles nicht so furchtbar trau- des mündigen Verbrauchers zweifelt diese Spitzenposi- rig wäre. Fuldaer Zeitung auftritt, sollte der Weisheit tion an. Immer zum Monats- der Kunden ein bisschen ende wird uns beim Blick auf mehr vertrauen. Ein Verbot den Lohnstreifen ganz PREISE für Kampfpreise ist der fal- schwummerig vor Augen - sche Weg, der Wirtschaft auf und klar: Vater Staat die Beine zu helfen. nimmfs vom Lebendigen. Verbieten und die Lübecker Nachrichten Viel Freude löst aber der Verbraucher gängeln Platz Nummer zwei in der Weltrangliste der Ge- Wenn die Lebensmittel- Konsequent auf dem schröpften gewiss bei nie- Preise purzeln, freut sich der interventionistischen mandem aus. Doch es könnte Verbraucher. Solange die Irrweg noch viel besser, Pardon, Qualität stimmt. Wenn nicht, schlimmer kommen. Wenn wechselt der Kunde Laden Achtung! Die Preispolizei Rot-Grün weiter an der Steu- oder Märkte. So einfach ist ist wieder unterwegs. In ihrer erschraube dreht, ist auch das. Die Grüne Künast, dem selbst gewählten Rolle als noch der Champion-Titel Schutz der Verbraucher ver- oberste deutsche Preis-Po- drin. Dann allerdings dürfte pflichtet, will es aber kompli- litesse nimmt Verbraucher- uns endgültig die Puste aus- zierter und Preiskämpfe bei schutzministerin Renate gehen. Viel besser wäre es Lebensmitteln bekämpfen. Künast nun die Discounter doch, wenn Deutschland ei- Sie sollte sich umbenennen — aufs Korn. Ihr Vorwurf-

20 • UID 3/2003 AUFGELESEN

Gründungsjahr i°" ^^ ^ M \ Ä-^ MPOfrtra Märkte wie Aldi, Lidl oder den Künast so bedenklichfin - Familie ernähren muss, ist Penny seien zu billig. Mit det, erklärt sich zwar auf der froh über prall gefüllte Ein- ihren niedrigen Preisen lö- einen Seite über den Preis. kaufswagen bei Aldi, Lidl & sten sie einen „unglaubli- Das ist aber auch nicht unge- Co. Schuld daran sind die chen Wettbewerbsdruck" wöhnlich in Zeiten, in denen immer höheren Steuern und aus. Und das findet die Mini- der Staat den Bürgern lau- Abgaben, die uns die Re- sterin „im höchsten Maße fend in die Tasche greift und gierung aufbrummt. Dage- Besorgnis erregend". Denn Sparen nicht nur salonfähig, gen sollten unsere Politiker Wettbewerb und Preisdruck sondern für viele auch not- kämpfen. Und uns nicht die gefährdeten die Qualität. wendig geworden ist. günstigen Preise vermiesen! «Deswegen müssen wir an Westdeutsche Zeitung Bild-Zeitung die Macht der Discounter ran", droht Renate Künast. Moment mal! Zu billig? Zog Künast kämpft GESUNDHEIT nicht dieselbe Ministerin in Wahrheit gegen noch vor weniger als einem die Kunden Jahr gegen zu hohe „ Teuro "- Die Bürger haben Preise zu Felde? Inhaltlich Ministerin Künast schnallt ein Recht auf rasche mögen die Preisattacken der sich die Sporen an. Wie eine Entscheidung Ministerin widersprüchlich moderne Jeanne d'Arc sein. Doch politisch verfolgt kämpft sie im Namen der Dieses Hin und Her kann die Grünen-Politikerin kon- Verbraucher. Ihr Feind: die nicht gesund sein, zumindest sequent ihren interventioni- „bösen" Discounter. Doch schlägt es allen Betroffenen stischen Irrweg. Künast mis- halt! Kämpft Frau Künast deutlich auf den Magen: Die straut marktwirtschaftlicher nicht in Wahrheit gegen uns, Frage, wann Preisfindung und dem Wett- die Kunden? Niedrige denn nun ihr Reformpapier bewerb. Financial Times Preise stehen für schlechte präsentiert, scheint wech- Qualität, warnt sie. Das ist selweise von ihrer Gemüts- absurd! Hinter vielen Mini- lage und den Anweisungen •.. wenn der Staat den preisen verstecken sich Top- abzuhängen, die aus dem Bürgern laufend in die Waren von Markenherstel- Kanzleramt kommen. Jetzt Tasche greift lern. Das we iss heute jeder also wieder Vertagung. Kunde. Und Tatsache ist: Doch die Bürger haben ein Es ist falsch zu glauben, Die Geldbörsen sind zur Zeit Recht auf rasche Entschei- p'eisdumping staatlich re- mager. Die Deutschen dre- dungen, damit sie wissen, glementieren zu müssen. Der hen jeden Cent zweimal um. was auf sie zukommt. Zulauf bei den Discountern, Wer mit wenig Geld seine Nordwest-Zeitung

UID3/2(X)3-21 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Uberkleber „Danke für Ihr Vertrauen"

42,5 cm x 15 cm Bestell-Nummer: 8196 Preis je 250 Stück: 20,20 € Danke inkl. MwSt.: 23,43 € für Ihr Vertrauen

Aufkleber „Rot-Grün macht sauer!"

55mmx40mm Bestell-Nummer: 9994 Preis je 100 Stück: 10,00 € inkl. MwSt.: 11,60 €

Postkarten „Mensch ärgert sich!"

„So bedankt sich Rot-Grün bei den Wählern."

„Ich verspreche Ihnen, das ist ein Apfel!"

Bestell-Nummern: 9995 / 9996 / 9997 Preis je 100 Stück: 5,25 € inkl. MwSt.: 6,10 €

Die Preise in den Klammem sind inkl. 7% bzw. 16% MwSt. Die Versandkosten werden gemäß den Versandbedingungen berechnet.

22 • UID 3/2003 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Schröder vor der Wahl: „Steuererhöhungen ziehen wir Plakat nicht in Betracht." „Steuererhöhungen ziehen wir nicht in Betracht"

DIN Al Bestell-Nummer: 7987 Preis je 50 Stück: 25,00 € inkl. MwSt.: 29,00 €

DIN AO Bestell-Nummer: 7988 Btsser fir di* M Preis je 50 Stück: 37,50 € inkl. MwSt: 43,50 € Klappkarte „Steuererhöhungen ziehen wir nicht in Betracht"

Bestell-Nummer: Es ist nicht mehr Plakat 9985 zu ertragen! „Es ist nicht mehr Preis je 100 Stück: zu ertragen" 20,00 € inkl. MwSt.: 21,40 € DIN Al Bestell-Nummer: 7009 Preis je 50 Stück: 19,00 € inkl. MwSt.: 22,40 €

DIN AO Bestell-Nummer: 7010 Preis je 50 Stück: 28,75 € inkl. MwSt.: 33,35 €

Broschüre ,Das kostet Sie Rot-Grün"

Bestell-Nummer: 5999 Preis je 100 Stück: 13,50 € inkl. MwSt.: 19,95 €

UID 3/2003 • 23 UD Union Betriebs GmbH Postfach 1190 53348 Rheinbach PVSt, Deutsche Post AG Entgelt bezahlt.

Besser für die Menschen. CDU

Es ist nicht mehr zu ertragen!

Aktionszeitung „Besser für die Menschen"

Bestell-Nummer: 1013 Preis je 100 Stück: 6,75 € (inkl. MwSt.: 7,22 €)