UID 2003 Nr. 3, Union in Deutschland

UID 2003 Nr. 3, Union in Deutschland

RFSSER. SO MUSS f POUTIK IN NIEDER- SACHSEN WERDEN: Seite 19 Nummer 3 23. Januar 2003 ww.C du.de ANGELA MERKEL: INHALT Aus fünf Seiten schlichten LAURENZ MEYER: Die SPD-Fraktion hat Papiers ist ein Jahrhundert- eher Beton im Kopf als gute Ideen vertrag geworden SEITE 6-7 Als wichtigstes Fundament destag: „Aus fünf Seiten ANDREAS STORM schlichten Papiers ist ein der bilateralen Zusam- zum Milliardenloch in Jahrhundertvertrag gewor- menarbeit und der Versöh- der Rentenkasse: Der den." Damit auch jede Ge- nung beider Länder hat Beitrag wird im nächsten neration aufs Neue den Wert die Parteivorsitzende und Jahr auf mindestens dieser Freundschaft erfah- Vorsitzende der CDU/ 19,7 % ansteigen ren kann, dürfe vor allem CSU-Bundestagsfraktion SEITE 8 den deutsch-französischen das deutsch-französische Freundschaftsvertrag vom Freundschaftswerk nicht DOKU MENTATION 22. Januar 1963 gewürdigt. vernachlässigt werden und Zum 40. Jahrestag des Angela Merkel am 16. finanziell austrocknen. Elysee-Vertrags Januar im Deutschen Bun- Fortsetzung Seite 2 L CHRISTIAN WULFF: ' EUROPA Wir sind bereit, Union hat erheblichen die Regierung zu übernehmen Klärungsbedarf Der Spit- Fortsetzung von Seite I bedarf - insbesondere im zenkan- Zur künftigen Stellung des Zusammenhang mit der an- didat der Ratspräsidenten, auf die gestrebten Änderung der nieder- sich Chirac und Schröder EU-Verfassung, die nicht sächsi- verständigt haben, erklär- dazu führen dürfe, dass die schen te die Fraktionsvorsitzen- Position des Ratspräsiden- CDU, Christian Wulff, de, Deutschland habe bis- ten etwa auf Kosten der und sein „Zukunfts- lang die französische For- Kommission und des Parla- team Niedersachsen" derung einer Stärkung der ments gestärkt werde. haben ein 100-Punkte- Ratspräsidentschaft im- Sofortprogramm für mer abgelehnt. die Zeit nach der Land- Deshalb überrasche die Noch mehr Reibungs- tagswahl vorgestellt. Gemeinsamkeit in dieser verluste installiert „Die CDU stellt da- Frage. „Wir müssen aufpas- mit ihre Regierungs- sen," mahnte sie, dass ein Die FAZ schreibt zu dem und Handlungsfähig- mit derartig weit reichenden Kompromiss zwischen Ber- keit unter Beweis", er- Kompetenzen ausgestatte- lin und Paris: Er wäre ver- klärte Christian Wulff ter Ratspräsident „nicht der nünftig, käme dabei heraus, am 21. Januar in Hanno- heimliche Herrscher über dass der Brüsseler Institu- ver. Die Menschen im alle Institutionen Europas tionen-Dschungel gelichtet Land seien verunsichert wird". und die Zusammenarbeit und würden von der Po- Um so ärgerlicher sei es, vereinfacht würde. Aber vie- litik konkrete Lösungs- dass Schröder vor einer so les deutet daraufhin, dass da vorschläge für die anlie- wichtigen Entscheidung wie noch mehr Konkurrenz und genden Probleme er- der gemeinsamen Initiati- Reibungsverluste installiert warten - keine billige ve mit dem französischen werden: etwa wenn ein vom Polemik. Der nieder- Staatspräsidenten nicht den Parlament gewählter Kom- sächsische Landesvor- Konsens auch mit den ande- missionspräsident und ein sitzende bekräftigte, die ren im Bundestag vertretene- von den Regierungschefs CDU stehe nach dem 2. nen Parteien gesucht habe. auf mehrere Jahre bestellter Februar bereit, die Re- Die Union habe deshalb Ratspräsident eine „Dop- gierung zu übernehmen. noch erheblichen Klärungs- pelspitze" bilden. UNION IN DEUTSCHLAND — Informationsdienst der Christlich Demokralischen Union Deutsch- lands, h'iir den Inhalt verantwortlich: Ernst-Jörg Neuper, Klingelhöferstr. 8, 10785 Berlin. Telefon (030)22070-370, e-mail: ernst.neupertffcdu.de. Verlag: Union Betriebs GmbH. Egermannslraße 2. 53359 Rheinbach, Tel. (02226) 802-0. Telefax (02226) 802-1111333. Vertrieb: Tel. (02226) 802-123. e-mail: oliver:mitrmann(a ubg-medienzentrum.de. Verlagsleitung: Bernd Profmlich. Bankverbin- dung: Sparkasse Bonn. Konto Nr. 7510183 (BLZ380 500 00). Poslbank Köln Nr. 1937 95-504 (BLZ 37010050). Abonneinentspreis jährlich 32.00% Einzelpreis 1,00€.Abhestellungschriftlich oder per e-mail nur unter Einhaltung einer i'rist von 3 Monaten zum Quartalsende. Herstellung: Vereinigte Verlagsanslalten GmbH. Düsseldorf. 2 UID 3/2003 EUROPA Pöttering warnt vor konkurrierender Doppelspitze in Europa Zurückhaltend hat sich werde das Gesamtbild der der Vorsitzende der EVP- institutionellen Struktur und ED-Fraktion, Hans-Gert die Rolle der einzelnen In- Pöttering, zu den neuen stitutionen berücksichtigen deutsch-französischen müssen. Entscheidendes Kri- Vorschlägen zur EU-Re- terium müsse dabei die Si- form geäußert. cherung der Gemeinschafts- Zwar entspreche der Vor- methode als Grundlage der schlag zur Wahl des Kom- Europäischen Union und die missionspräsidenten durch Vermeidung eines Rück- das Europäische Parlament schiebung des institutionel- falls in den Intergouvern- einer langjährigen Forde- len Gleichgewichts zuguns- mentalismus sein, hob Pöt- rung des Parlaments. Pötte- ten der nationalen Regierun- tering hervor. ring warnte aber davor, dass gen kommen könne. Eine Unter diesen Gesichts- es durch die gleichzeitig solche Wahl ermangele dar- punkten müsse der Verfas- vorgeschlagene Wahl eines über hinaus der demokrati- sungs-Konvent die Vor- Ratspräsidenten durch die schen Legitimation. schläge beurteilen und ent- Staats-und Regierungschefs Die Beurteilung der scheiden, ob und in wieweit zu einer konkurrierenden deutsch-französischen Vor- diese in das vom Konvent zu Doppelspitze in der Europäi- schläge, die der Konvent erarbeitende Gesamtkon- schen Union und einer Ver- jetzt vornehmen müsse, zept hineinpassen. CDU VORNE MERKEL VORNE Die neuen Lohn- und Gehaltsabrechnun- Mehr Wähler als Bundeskanzler Ger- gen haben allen Haushalten Verluste be- hard Schröder überzeugt nach einer Em- schert. Kein Wunder, wenn es im Stim- nid-Umfrage die Vorsitzende der mungshaushalt der Deutschen gärt und CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Umfragen den Sozialdemokraten große Partei Vorsitzende der CDU, Angela Verluste bescheinigen. Der CDU und ih- Merkel. Jeder zweite-49 Prozent der Be- rer Politik wird dagegen zunehmend Ver- fragten - ist mit ihrer Arbeit zufrieden. trauen geschenkt. Mit 48 Prozent Zu- Mit der Arbeit des amtierenden Regie- stimmung liegt sie z.B. in Hessen mit ei- rungschefs sind dagegen nur noch 35 nem 16-prozentigen Vorsprung vor der Prozent einverstanden. Mit 57 Prozent SPD. Auf Bundesebene käme die SPD sind es die Wählerinnen und Wähler im sogar nur noch auf 30 Prozent der Stim- Alter von über 50 Jahren, die der Partei- men, wenn morgen Bundestagswahlen vorsitzenden und ihrer Arbeit das größte stattfinden würden. Vertrauen entgegen bringen. UID 3/2003 • 3 EUROPA PETER HINTZE: Das Europäische Parlament und die Kommission stärken Zum deutsch-französi- kommen, die im intergou- schen Vorschlag einer Re- vernementalen Bereich ver- form der EU-Institutionen bleiben. Es muss zudem eine erklärte der europapoliti- klare Aufteilung von le- sche Sprecher der CDU/ gislativen und exekutiven CSU-Bundestagsfraktion: Funktionen im Sinne des Es ist ein Schritt in die Gewaltenteilungsprinzips richtige Richtung, wenn der gewährleistet sein. Kommissionspräsident in Es wäre eine Fehlkon- Zukunft durch das Europäi- struktion, würde man den sche Parlament gewählt heit eine Persönlichkeit zum Ratspräsidenten zu einer Art wird. Damit findet sich der Kommissionspräsidenten europäischen Superpräsi- Wille der Wählerinnen und wählen kann. Dieser Kom- denten machen. Ein Wei- Wähler Europas zukünftig missionspräsident muss die sungsrecht gegenüber dem in der Kommissionsspitze vollständige Zuständigkeit Kommissionspräsidenten wieder. für den Bereich der Gemein- darf es nicht geben. Es muss allerdings si- schaftsaufgaben behalten. Jetzt ist der verfassung- chergestellt werden, dass Wenn daneben ein Ratsprä- gebende Konvent am Zug, das Europäische Parlament sident gewählt werden soll, sich mit den deutsch-franzö- bei seiner Wahl freie Hand so darf er allein die Zustän- sischen Vorschlägen zu be- hat und mit absoluter Mehr- digkeit für die Aufgaben be- fassen. WOLFGANG SCHÄUBLE: Beziehungen wieder mit mehr Leben erfüllen Auch der stellvertretende hätte einen gemeinsamen Außenpolitik gehen in die Vorsitzende der CDU/ Präsidenten für Rat und richtige Richtung." Er fügte CSU-Bundestagsfraktion, Kommission bevorzugt. aber hinzu, dass „die Sub- Wolfgang Schäuble, hat Insgesamt äußerte sich stanz der Beziehungen wie- Bedenken zu einer EU- Schäuble positiv zum Stand der mit mehr Leben" erfüllt "Doppelspitze" geäußert. der deutsch-französischen werden müsse. Der 40. Jah- Er warnte vor Problemen Beziehungen: „ Die Initiati- restag des Freundschafts- zwischen dem Chef der EU- ven in der Agrarpolitik, der vertrags sei ein guter Anlass, Kommission und dem künf- Innen- und Justizpolitik so- bei Jugend und Sport wieder tigen Ratspräsidenten und wie zur Stärkung der EU- enger zu kooperieren. 4 • UID 3/2003 SICHERHEIT WOLFGANG SCHäUBLE: Vereinte Nationen müssen Nichtverbreitungspolitik durchsetzen Zum Rückzug Nordko- auch Nordkorea in aller reas aus dem Atomwaf- Deutlichkeit klarmachen, fensperrvertrag erklärte dass die Proliferation von der stellvertretende Vor- Massenvernichtungswaffen sitzende der CDU/CSU- eine Bedrohung für den in- Bundestagsfraktion: ternationalen Frieden und die Der Rückzug Nordko- Sicherheit darstellt und dass reas aus dem Atomwaf- der Ausstieg keinesfalls be- fensperrvertrag verdeutlicht deuten kann, dass das Land abermals, dass neben dem ein Recht hätte, zu einer Nu- internationalen Terrorismus tung des französischen klearmacht zu werden. die unkontrollierte Entwick- Außenministers anzuschlie- Die tatsächliche welt-

View Full Text

Details

  • File Type
    pdf
  • Upload Time
    -
  • Content Languages
    English
  • Upload User
    Anonymous/Not logged-in
  • File Pages
    24 Page
  • File Size
    -

Download

Channel Download Status
Express Download Enable

Copyright

We respect the copyrights and intellectual property rights of all users. All uploaded documents are either original works of the uploader or authorized works of the rightful owners.

  • Not to be reproduced or distributed without explicit permission.
  • Not used for commercial purposes outside of approved use cases.
  • Not used to infringe on the rights of the original creators.
  • If you believe any content infringes your copyright, please contact us immediately.

Support

For help with questions, suggestions, or problems, please contact us