DIE KLASSISCHE MODERNE IN SACHSEN

Sachsen mit seiner 1000-jähirgen Kulturgeschichte hat wie kaum ein anderes Bundesland das gesamte Architekturspektrum zu bieten – von Gotik bis modern-minimalistisch. Neben der Kunst und der Musik prägt dieser architektonische Facettenreichtum Sachsen als Kulturreiseziel Nummer 1 in Deutschland.

In Sachsen wurden viele für das Bauhaus prägende Denkansätze vorweggenommen, und hier wirkten bekannte Architekten des neuen Bauens. So wurde in bereits ab 1909 mit den Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst, als Mitgründer des Werkbundes, an einer Produktionsstätte neuen Typus gebaut – und gleichzeitig an der ersten Gartenstadt Deutschlands, Hellerau.

Die Bauhaus-Epoche hat in Sachsen interessante und touristisch relevante Zeugnisse hervorgebracht. Das Josef Albers’ Glasfenster im Leipziger Grassimuseum, das Wandgemälde von Oskar Schlemmer im Zwenkauer Haus Rabe, die Versöhnungskirche in Leipzig, das Kaufhaus Schocken in von Erich Mendelsohn – heute Staatliches Museum für Archäologie - stehen dafür. Das Haus Schminke von Hans Scharoun in Löbau ist eines der weltweit vier herausragenden Beispiele der Stilrichtungen "Neues Bauen" und "International Style". Es fehlt in keinem Architektur-Lexikon und wird in einem Zug genannt mit dem Haus Tugendhat von Mies van der Rohe in Brünn/Brno (1931), der Villa Savoye von Le Corbusier in Poissy bei Paris (1928-29) und dem Haus Kaufmann " Fallingwater " in Mill Run, Pennsylvania (1935-39) von Frank Lloyd Wright genannt. Es steht im Übrigen nicht nur für Besichtigungen offen, sondern man darin auch übernachten. Zusammen mit dem Nieskyer Wachsmann-Haus ist es eine wichtige Station im Verbund TOPOMOMO (Topography of the modern Movement) – einem internationalen Verbund von herausragenden (Wohn)Gebäuden der Moderne.

Zum „Jubiläum 100 Jahre Bauhaus“ wird das Bundesland mit vielfältigen Veranstaltungen und Ausstellungen vor allem das baukulturelle Erbe würdigen und an bestehende Präsentationen und kulturelle Schwerpunktthemen, etwa das Thema Industriekultur, anknüpfen.

Kunst-Moderne trifft Bauhaus Bald nach dem Ersten Weltkrieg gewann die sächsische Architekturlandschaft durch die Moderne an Vielfalt. Diese speiste sich maßgeblich aus den architektonischen und städtebaulichen Reformbewegungen rund um die Jahrhundertwende, die nun den Weg bereiteten für unterschiedlichste Strömungen moderner Architektur bis in die frühen 1930er Jahre. So wirkte auch das Bauhaus nachhaltig auf Sachsens Kulturlandschaft: Die international wegweisende Plattform der Moderne entfaltete eine enorme Strahlkraft auf den Freistaat. Ab 1919 kamen entscheidende Impulse aus dem thüringischen Weimar, bevor um 1925 dem Städtchen Dessau in Anhalt die Rolle des Taktgebers zufiel, der auch Künstler und Gestalter in Sachsen in breitem Maße beeinflusste.

So wird Marianne Brandt als prominente Vertreterin der Metall-Werkstatt am Bauhaus in ihrer Geburtsstadt Chemnitz inzwischen mit einem eigenen Museum gewürdigt. Die bahnbrechenden Lampen- und Glasentwürfe von Wilhelm Wagenfeld finden heute im Glasmuseum Weißwasser breiten Raum. Josef Albers wiederum, einer der wichtigsten abstrakten Künstler am Bauhaus, vollendete 1927 mit seinen Fenstern im Haupttreppenhaus des Leipziger Grassimuseums ein herausragendes Werk der Bauhaus-Glaskunst. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, sind die rekonstruierten Fenster seit 2011 wieder in ganzer Schönheit zu bewundern. Der Maler und Kostümbildner Oskar Schlemmer zählt ebenfalls zu den wichtigen Bauhaus-Künstlern. Er hinterließ im Zwenkauer Wohnhaus Rabe ein abstraktes Wandbild, das als ein Hauptwerk architekturbezogener Bauhauskunst in Sachsen gilt. In diese Reihe fügt sich auch das einstige Kaufhaus in Crimmitschau ein: 1928 für die Warenhauskette Schocken entworfen, lässt es die Wurzeln des Architekten Bernhard Sturtzkopf deutlich erkennen, der am Bauhaus studierte und später im Atelier von Walter Gropius tätig war.

Selbst das politisch erzwungene Ende des Bauhauses durch die Nationalsozialisten konnte den Geist der Bauhaus-Ideen nicht wirksam stoppen. So wirkte Ernst Neufert etwa in der Industriearchitektur bei entscheidenden Projekten mit. Er gehörte zu den wichtigsten Mitarbeitern von Walter Gropius und sein Buch „Bauentwurfslehre“ wurde zu einem grundlegenden architekturpädagogischen Werk der Moderne. Ab 1934 schuf er als Hausarchitekt der Vereinigten Lausitzer Glaswerke eine Reihe eindrucksvoller Industriebauten wie das Lagergebäude für die Glaswerke in Weißwasser – eine eindrucksvolle Fortentwicklung der rationalen Bauhaus- Gestaltungslinie.

Jenseits des Bauhaus Die vielfältige Architekturlandschaft der Moderne lässt sich in Sachsen aber auch abseits der Bauhaus-Tradition entdecken. So schuf Hans Poelzig 1932 mit der ehemaligen Konsum-Zentrale in Leipzig-Plagwitz einen der eindrucksvollsten Bauten der Neuen Sachlichkeit. Langgezogene Fensterbänder gliedern die Fassade horizontal, eine effektvoll eingesetzte Klinkerverkleidung und die starke Farbigkeit der zentralen Treppenhausgestaltung demonstrieren eindrucksvoll die kraftvolle Ästhetik sachlicher Gestaltung. Ähnlich markant zeigt sich das frühere Kaufhaus Schocken in Chemnitz aus dem Jahr 1930, der heutigen Heimstatt des Staatlichen Museums für Archäologie. Mit seiner geschwungenen Fassade und den langen Fensterbändern illustriert der Bau die dynamisch-kraftvolle Architektursprache Erich Mendelsohns, die ihn zu einem Star- Architekten seiner Zeit machte.

Das 1933 fertiggestellte Wohnhaus Schminke in Löbau hingegen ist ein herausragendes Beispiel der „organischen Moderne“. Basierend auf Funktionsbedürfnissen entwickelte der Architekt Hans Scharoun diesen Stil von innen nach außen und schuf dadurch spannungsvolle Beziehungen von Außen- und Innenraum. Ganz andere Akzente setzt im Oberlausitzer Niesky ein weiteres Glanzlicht der Moderne, das heute so genannte Konrad-Wachsmann-Haus. Im Auftrag der Christoph Unmack AG arbeitete Konrad Wachsmann hier an der Entwicklung von experimentellen Holzhäusern. Die schnell zu errichtenden und kostengünstigen Typenbauten sollten zuerst die Angestellten des Unternehmens auf angemessene Weise unterbringen und perspektivisch helfen, die massive Wohnungsnot in der Weimarer Republik zu lindern. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung emigrierte Wachsmann nach Zwischenstationen in Italien und Frankreich schließlich 1938 in die USA. Dort setzte er ab 1941 gemeinsam mit Bauhaus-Gründer Gropius die in Niesky begonnene Arbeit fort und konzipierte Fertighaussysteme für Holzhäuser, die seinen internationalen Ruf begründeten.

Weitere bemerkenswerte Bauten und Ensembles dokumentieren den stilbildenden Einfluss der Moderne in vielen weiteren Bereichen – vom Wohnungsbau, über Verwaltungs- und Kulturbauten bis hin zur Sakralarchitektur. So zeigt etwa das Leipziger Grassimuseum einen späten Expressionismus, der sich vor allem durch lebhaft gezackte Gestaltungsmuster im rötlich leuchtenden Porphyrtuff zeigt. Basierend auf einem Vorentwurf des Leipziger Stadtbaurats Hubert Ritter, wurde das Grassimuseum zwischen 1925 und 1929 nach Plänen von Carl William Zweck und Hans Voigt errichtet. Die ausdrucksstarke Architektur setzt sich im Innenausbau fort, was vor allem im Pfeilersaal des Museums sichtbar wird. Im Treppenhaus hingegen macht die abstrakt geometrische Gestaltung von Josef Albers‘ Fenstern nochmals die sachliche Note des Bauhauses spürbar. Mit dem Dresdner Hygiene-Museum demonstriert ein weiterer Museumsbau die enorme gestalterische Spannbreite der Moderne. 1930 eröffnet, inszeniert der monumental wirkende Bau von Wilhelm Kreis charakteristische Elemente sachlich-moderner Architektur auf ungewöhnlich repräsentative Weise.

Die Moderne für den Alltag In den sächsischen Metropolen entstanden zu dieser Zeit auch etliche markante Hochhäuser, die zu den frühesten ihrer Art in Deutschland zählen. Den Auftakt besorgte 1928 das Krochhochhaus am zentralen Leipziger Augustusplatz direkt neben der Oper. Den Plan lieferte der Münchner Architekt German Bestelmeyer, der das Gebäude als Uhrturm inszenierte – mit Anleihen seines venezianischen Pendants am Markusplatz. Gänzlich anders interpretiert das schräg gegenüber liegende Europahaus die Neue Sachlichkeit: Der Entwurf von Otto Paul Burghardt wurde 1929 fertiggestellt, verzichtet komplett auf dekorative Elemente und setzt auf eine Höhenabstufung durch den zurückgesetzten oberen Bauteil. Im gleichen Jahr bekam auch Dresden sein erstes Hochhaus, entworfen von Hermann Paulick. Das markante Gebäude am Neustädter Albertplatz setzte allein durch seine Höhe einen weithin sichtbaren Akzent der Moderne. Weniger hoch, aber deutlich extravaganter präsentiert sich in Chemnitz seit Mitte der 1920er Jahre das frühere Verwaltungsgebäude der Cammann-Weberei. Blickfang dieses Willy-Schönefeld-Baus sind seine expressionistisch gezackte Silhouette und der kleine Spitzturm. Auf besondere Weise führt heute das sachlich-rationale Gebäude der Chemnitzer Sparkasse verschiedene Aspekte seiner Epoche zusammen: 1930 nach Plänen Fred Ottos errichtet, beherbergt es mit dem Museum Gunzenhauser eines der bedeutendsten Kunstmuseen mit Fokus auf die Moderne der 1920er Jahre.

Beim Blick auf die Industriearchitektur der Moderne fallen mindestens zwei überragende Beispiele in Auge: der dynamisch bewegte Bau der einstigen Konsum-Genossenschaft in Dresden- Löbtau aus dem Jahr 1930, geplant von Kurt Bärbig, und die so genannte Stern-Garage in Chemnitz. Seit 1928 zählt sie zu den Hauptwerken der Neuen Sachlichkeit und stellt eine Ikone des frühen automobilen Zeitalters dar.

Herausragende Bauten der Sakralarchitektur schufen in Leipzig Hans Heinrich Grotjahn mit der 1932 eingeweihten Versöhnungskirche und vier Jahre später mit der Chemnitzer Kreuzkirche Otto Bartning, einer der bedeutendsten deutschen Kirchenbauarchitekten des 20. Jahrhunderts. Und natürlich fanden die bahnbrechenden Einflüsse der Moderne auch an vielen Bauten der öffentlichen Infrastruktur ihren Ausdruck. Die Zwickauer Pestalozzischule, das Stadtbad in Chemnitz oder das heute vom Sächsischen Landtag genutzte ehemalige Finanzamt in Dresden illustrieren die vielfältigen Prägungen der Moderne in Sachsen. Unter verschiedenen Wohnungsbauprojekten beeindrucken einerseits ambitionierte Einfamilienhausbauten wie das von Walter Reitz geplante Haus Chrambach in Dresden-Hellerau oder Adolf Radings Haus Rabe in Zwenkau, beide aus dem Jahr 1930. Auf der anderen Seite lohnen mehrere Beispiele des „Neuen Bauens“ im Großsiedlungsmaßstab das Interesse von Architekturliebhaber. Die so genannte Kroch-Siedlung in Leipzig-Neu-Gohlis entstand nach Entwürfen des renommierten Berliner Büros Mebes und Emmerich und in Dresden die Großsiedlung Trachau nach Plänen des Architekten Hans Richter. Vor allem aber zeugt die überaus markante Großwohnanlage des so genannten Leipziger „Rundlings“ von den Ambitionen des Neuen Bauens der Weimarer Republik. Hubert Ritters plante hier eine aufsehenerregende Grundstruktur aus konzentrischen Kreisen um einen zentralen Grünraum und schuf damit eines der bedeutendsten Beispiele für den Siedlungsbau dieser Zeit.

Sachsens touristische Leuchttürme der Moderne

Haus Schminke Löbau – Moderne - Hans Scharoun - 1933 Das Haus Schminke von Hans Scharoun ist eines der weltweit vier herausragenden Beispiele der Stilrichtungen "Neues Bauen" und "International Style". Bereits 26 Jahre nach seiner Fertigstellung wurde das Haus Schminke als revolutionär geltendes Architekturwerk der Moderne denkmalrechtlich erfasst und 1978 schließlich unter Denkmalschutz gestellt. Hans Scharoun entwarf das Haus 1930 für den Löbauer Nudelfabrikanten Fritz Schminke. Die Umsetzung ist extravagant und funktionell zugleich. Der gebogene Korpus mit Terrassen, Außentreppe und zahlreichen runden Bullaugenfenstern weckt die Assoziation zu einem Schiff. Im Wohnbereich gehen die Räume fließend ineinander über. Großzügige Glasflächen beziehen den Garten als erweiterten Wohnraum mit ein. Neben Weite und Transparenz prägen vielfältige Gestaltungselemente das Raumerlebnis. Sie wurden eigens für das Haus entwickelt und setzen durch Form und Farbe besondere Akzente. Die Wirtschaftsräume mit Frankfurter Küche und der Schlafbereich sind im Gegensatz dazu bewusst spartanisch gehalten - mit leicht zu reinigenden Oberflächen und platzsparenden Einbauschränken. (Quelle www.stiftung-hausschminke.eu)

© Ralf Ganter / Stiftung Haus Schminke Das Haus wird nach Abschluss der Sanierung ab Mitte August ganzjährig geöffnet sein. Öffentliche Führungen finden regelmäßig statt, individuelle Anfragen sind jederzeit möglich. Bereits jetzt können GPS-Touren durch die Löbauer Industriegeschichte, Nudelessen im Haus gebucht werden. Übernachten, Feiern und Tagungen im Haus sind ebenfalls ganzjährig möglich. Die Stiftung Haus Schminke steht als Planungspartner für individuelle Touren zu den Bauten der Moderne in Sachsen, Tschechien und Polen zur Verfügung. Öffnungszeiten: Do – So, 12 - 17 Uhr, Führungen: samstags und sonntags 13 / 15 Uhr; Individuelle Führungen auf Anfrage

Kontakt: Stiftung Haus Schminke, Kirschallee 1b, 02708 Löbau, Telefon: +49 (0) 35 85 / 86 21 33, www.stiftung-hausschminke.eu, [email protected] Hans Scharoun

Hans Scharoun wurde 1893 in Bremen geboren. Er starb am 25. November 1972 in Berlin. Scharoun gehört zu den bedeutendsten Vertretern der organischen Architektur, die eine Strömung der klassischen Moderne ist. Stets strebte er ein harmonisches, lebendiges und funktionelles Miteinander von Gebäude und Landschaft an. Dahinter stand die Idee, die Form aus der inneren Funktion "organisch" zu entwickeln. Scharoun wurde 1893 in Bremen geboren und wuchs in Bremerhaven auf. Eindrücke aus der Hafenstadt wurden zu seiner Handschrift und flossen in viele seiner Bauten und Entwürfe mit ein: Bullaugenfenster, Stahltreppen und - geländer, relingartige Brüstungen und Balkone sind typische Elemente, die sich auch am Haus Schminke wieder finden.

Durch seine Wettbewerbsarbeiten bekannt geworden, erhielt Scharoun 1925 den Ruf als Professor an die Staatliche Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Gleichzeitig übernahm er dort die Leitung der akademieeigenen Werkstätten, welche Hans Poelzig zwanzig Jahre zuvor, also schon lange vor denen des Bauhauses, eingerichtet hatte. 1932 wurde die wegweisende Akademie, wie später auch das Bauhaus, aus politischen Gründen geschlossen. Bereits 1926 wurde Scharoun Mitglied der Architektenvereinigung "Der Ring". Dort freundete er sich mit Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe an. Van der Rohe lud ihn wenig später zur Teilnahme an der vom Werkbund organisierten internationalen Wohnbauausstellung am Weißenhof in Stuttgart ein.

Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten setzte der klassischen Moderne ein Ende. Die meisten führenden Architekten des Neuen Bauens emigrierten. Scharoun blieb, wurde aber von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen. Im Bau von in ihrer Formensprache zur Straße "getarnten" Einfamilienhäusern fand er eine Nische. Er erinnerte sich später: "Die Baugesellschaften waren mir natürlich verschlossen. Als Bauherren blieben mir Menschen, die irgendwie vom neuen Bauen besessen waren. Das Haus, das mir das liebste war, ließ sich der Fabrikant Schminke in Löbau in Sachsen bauen." Die jungen Eheleute Charlotte und Fritz Schminke hatten das Wohnhaus in Stuttgart und das Wohnheim in Breslau besucht. Ihr Haus wurde 1933 fertiggestellt. Danach wurde es für Scharoun, der als "entartet galt", immer schwieriger, Baugenehmigungen zu erlangen. Den Mangel an Möglichkeiten zum Bauen kompensierte er durch das Zeichnen. Seine architektonischen Ideen und Visionen hielt er auf zahlreichen Aquarellen fest und bereitete sich so auf die Zeit nach dem Nationalsozialismus vor.

Kaufhaus Schocken Chemnitz – Moderne Erich Mendelsohn 1930 Das denkmalgeschützte Museumsgebäude wurde nach Plänen des berühmten Architekten Erich Mendelsohn gebaut und am 15. Mai 1930 als Kaufhaus Schocken eröffnet. Horizontale Fensterbänder im Wechsel mit der Fassadenverkleidung – bei Tag und bei Nacht jeweils hell oder dunkel wirkend, ein Grundriss ähnlich einem Tortenstück, die Stahl-Skelettbauweise sowie eine sogenannte Vorhangfassade sind die herausragenden Merkmale des Entwurfs von Erich Mendelsohn. Nach der umfangreichen Sanierung des Gebäudes von 2010–2014 erstrahlt das oftmals als „Ikone der Moderne“ bezeichnete Gebäude in neuem Glanz. Die Fassade wurde denkmalgerecht wiederhergestellt, der Grundriss ist durch eingezogene Wände erfahrbar und die Etagen der archäologischen Dauerausstellung sind nun durch drei Deckendurchbrüche miteinander verbunden. Dem besonderen Gebäude und seiner Biografie widmet das SMAC drei eigenständige Ausstellungsbereiche: Dem Architekten Erich Mendelsohn, dem Schocken-Kaufhauskonzern sowie dem Konzernmitbegründer Salman Schocken. (Quelle http://www.smac.sachsen.de/haus.html)

© László Farkas / smac

Öffnungszeiten: Di – So, 10.00 – 18.00 Uhr, donnerstags bis 20.00 Uhr Führungen, Audioguide-Touren, Workshops und Ferienveranstaltungen http://www.smac.sachsen.de

Kontakt: smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz, Telefon: +49 (0)371 911 9990, http://www.smac.sachsen.de, E-Mail: [email protected]

Erich Mendelsohn Erich Mendelsohn, geboren am 21. März 1887 in Allenstein (Ostpreußen), gestorben am 15. September 1953 in San Francisco, Kalifornien, war ein bedeutender Architekt des 20. Jahrhunderts. Am bekanntesten sind seine Werke der 1920er Jahre, die sich am ehesten als expressionistisch und organisch bezeichnen lassen. Viele seiner Skizzen und realisierten Bauvorhaben lassen ihn als Vorreiter der Streamline-Architektur dastehen. Vollendete Beispiele sind der Einsteinturm in Potsdam oder das Mossehaus in Berlin. Erich Mendelsohn wurde 1887 als fünftes von sechs Kindern einer Hutmacherin und eines Kaufmanns geboren. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Allenstein und erhielt danach eine kaufmännische Ausbildung in Berlin. 1906 nahm er ein Studium der Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf. Bereits zu dieser Zeit wurde er Mitglied in der Zionistischen Vereinigung für Deutschland. 1908 begann er mit dem Studium der Architektur an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg, wechselte aber zwei Jahre später an die Technische Hochschule München, wo er 1912 seinen Abschluss mit dem Prädikat „cum laude“ machte. In München wurde er durch Theodor Fischer beeinflusst, der seit 1907 dort unterrichtete, aber auch durch Kontakte zu Mitgliedern des Blauen Reiters und der Brücke. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg Ende 1918 gründete er sein eigenes Büro in Berlin. Mit der Realisierung des Einsteinturms und der Hutfabrik in Luckenwalde wurde Mendelsohn bekannt. Bereits 1920 widmete der Amsterdamer Hendrik Wijdeveld (1885–1987) ihm eine Nummer seiner Zeitschrift Wendingen. Im Jahr 1923 reisten Erich und Luise nach Tel Aviv, um ein Wasserkraftwerk in Palästina zu planen[1]. 1924 erschien über sein Werk ein Heft der Wasmuths Monatshefte für Baukunst. Im gleichen Jahr gründete er gemeinsam mit Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius die Gruppe Der Ring, eine Vereinigung progressiver Architekten. Auf einer Amerikareise traf er sein großes Vorbild Frank Lloyd Wright. Als Jude sah er sich im Frühjahr 1933 nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ zur Emigration nach England gezwungen. Sein nicht unbeträchtliches Vermögen wurde später von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, am 30. September 1933 sah er sich aus dem Deutschen Werkbund ausgeschlossen und am 11. Dezember aus der Preußischen Akademie der Künste[1]. In England begann er eine Büropartnerschaft mit Serge Chermayeff, die bis Ende 1936 währte. Ab 1934 plante er für das Ehepaar Weizmann und begann eine Reihe von Projekten in Palästina. Seit langem schon kannte Mendelsohn Chaim Weizmann, den späteren ersten Staatspräsidenten Israels. 1935 eröffnete er ein Büro in Jerusalem. In dieser Zeit entstanden Ikonen des internationalen Stils in Palästina, vor allem in der sich entwickelnden Stadtlandschaft West-Jerusalems: u.a. die Villa Schocken (für den Kaufhausbesitzer und Verleger Salman Schocken, für den er bereits in Deutschland eine Reihe von Kaufhäusern projektiert hatte).

Konrad Wachsmann Haus in Niesky – Moderne an Bauhaus orientiert Konrad Wachsmann 1927

Das Konrad-Wachsmann-Haus wurde 1927 nach einem Entwurf von Konrad Wachsmann durch die bekannten Nieskyer Holzbaufirma Christoph & Unmack errichtet. Mit seiner modernen, am Bauhaus orientierten Formensprache ist es ein herausragendes Beispiel für den industrialisierten Holzhausbau.

Nach langen Jahren des Leerstandes erwarb die Stadt Niesky 2005 das bedeutende Baudenkmal, welches zwischen 2011 und 2014 saniert wurde. Im Zuge der Sanierung konnte überraschenderweise auch das originale Farbkonzept Konrad Wachsmanns bestimmt werden. Die modernen Farben der Erbauerzeit wurden an der Außenhülle und in den Innenräumen wiederhergestellt, sodass das Konrad-Wachsmann-Haus nun in seiner Gestalt von 1927 bewundert werden kann.

Durch die dreigliedrige Nutzung als Informations-, Ausstellungs- und Forschungszentrum entsteht im Konrad-Wachsmann-Haus ein lebendiges Forum für modernen Holzbau. (Quelle www.sachsens-museen-entdecken.de)

© Museum Niesky, Konrad-Wachsmann-Haus)

Öffnungszeiten: 6. Januar – 24. Dezember, Mo - Do und sonntags 10.00 – 16.00 Uhr Veranstaltungen laut Kalender auf www.wachsmannhaus.niesky.de

Kontakt: Museum Niesky, Konrad-Wachsmann-Haus, Goethestraße 2, 02906 Niesky, Telefon: +49(0)3588 2239793, www.wachsmannhaus.niesky.de, [email protected]

Konrad Wachsmann

Konrad Ludwig Wachsmann, geboren am 16. Mai 1901 in Frankfurt (Oder), gestorben am 25./26. November 1980 in Los Angeles, war ein deutscher Architekt jüdischer Abstammung, der 1941 in die USA emigrierte.

Sein bekanntestes Bauwerk ist das Einsteinhaus in Caputh bei Potsdam. Wachsmann absolvierte eine Tischler-Lehre in der Werkstatt Münnich in Frankfurt (Oder) und studierte von 1920 bis 1924 in Berlin und Dresden bei Heinrich Tessenow, anschließend als Meisterschüler von Hans Poelzig an der TH Berlin. 1924/1925 arbeitete Wachsmann als unbezahlter Praktikant bei Le Corbusier in Paris.

Als einer der ersten Architekten beschäftigte sich Wachsmann ausgiebig mit industrieller Vorfertigung. Ab 1926 war er Chefarchitekt des auf Holzbauten spezialisierten Unternehmens Christoph & Unmack AG in Niesky (Oberlausitz). In dieser Zeit entstanden viele seiner ausgeführten Bauwerke.

1941 emigrierte Wachsmann mit Unterstützung Einsteins in die USA, wo eine intensive Zusammenarbeit mit Walter Gropius begann. Zusammen entwickelten sie das „Packaged House System“, ein Fertighaussystem in Holzbauweise, mit dem Wachsmann international bekannt wurde. Ein solches Haus konnte in weniger als neun Stunden von fünf ungelernten Arbeitern aufgestellt werden. Trotz der herausragenden Technik wurde das Unternehmen zu einem Misserfolg.

Das hölzerne Direktorenhaus in der Nieskyer Goethestraße, das Einsteinhaus in Caputh in der Waldstraße und das Haus Dr. Estrich sind die drei einzigen in Deutschland erhaltenen Wachsmann-Bauten. Einsteins Landhaus ist gut erhalten wird museal genutzt. Das Nieskyer Direktorenhaus war zu DDR-Zeiten Sitz der FDJ-Kreisleitung und stand seit 1990 leer. Die Stadt erwarb das Gebäude 2005 und begann im Frühjahr 2010 mit Unterstützung des Bundes und der Wüstenrot Stiftung dessen Sanierung.

Deutsches Hygienemuseum Dresden – Moderne mit Bauhaus Inspiration Wilhelm Kreis 1930 Seit 1930 steht das Deutsche Hygiene-Museum am Rand des Großen Gartens. Der imposante Bau, dessen Stil die klaren Linien des Bauhauses mit monumental-klassizistischen Elementen vereint, stammt von Wilhelm Kreis. Kreis zählte zu den renommiertesten Architekten seiner Zeit und hatte bereits die Bauten der Ge-So-Lei in Düsseldorf un den Neubau der Augustusbrücke in Dresden entworfen. Das von Wilhelm Kreis errichtete Museumsgebäude wurde zwischen 2002 und 2010 einer umfassenden Generalsanierung und Modernisierung durch den Architekten Peter Kulka unterzogen. Unter Hinzufügung moderner Elemente, vor allem im Erschließungsbereich, wurde es dabei weitestgehend in den Originalzustand zurückversetzt. Entstanden ist so ein spannungsvoller, ästhetisch überzeugender Dialog des historischen Gebäudes der Klassischen Moderne mit einer individuellen, zeitgenössischen Architektursprache. (Quelle www.dhmd.de/ueber-uns/das-museum/architektur/) Das Hygienemuseum bietet nach Anfrage eine Architektur-Sonderführung „Von Wilhelm Kreis bis Peter Kulka“.

© David Brandt / Deutsches Hygiene-Museum Dresden Öffnungszeiten: Museum: Di - So und Feiertage: 10.00 – 18.00 Uhr. Führungen: Das Hygiene-Museum bietet nach Anfrage eine Architektur-Sonderführung „Von Wilhelm Kreis bis Peter Kulka“. Alle Veranstaltungen laut Kalender im Internet www.dhmd.de/veranstaltungen/

Kontakt: Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Lingnerplatz 1, 01069 Dresden, Telefon: +49 (0) 351 4846 400 www.dhmd.de, [email protected]

Festspielhaus Hellerau – Moderne Heinrich Tessenow 1911 1911 wurde das Festspielhaus Hellerau nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Tessenow erbaut. Tessenow setzte damit die Visionen des Bühnenbildners Adolphe Appia und des Musikpädagogen Emile Jaques-Dalcroze in ein Raumgefüge um, das durch seine Klarheit und funktionale Struktur richtungsweisend für die Moderne wurde. Dieser Bau war ein visionärer Gegenentwurf zu jeglichen traditionellen Theaterbauten: Der von Appia konzipierte Saal mit versenkbarem Orchestergraben, frei installierbaren Bühnenelementen und Zuschauersitzreihen enthielt keine festen Einbauten, weder Bühne noch Vorhang – eine „Kathedrale der Zukunft“ (Appia), in der Zuschauer und Darsteller zu einer geistigen und sinnlichen Einheit verschmelzen sollten. Besonderes Faszinosum aber war das von dem georgischen Maler und Bühnengestalter Alexander von Salzmann entwickelte Lichtkonzept. Decke und Wände waren mit weißen gewachsten Tuchbahnen ausgekleidet, hinter denen tausende von Glühlampen ein diffuses, immaterielles Licht erzeugten und den von jeglichen Naturalismus befreiten Raum in Transparenz und Transzendenz tauchten. Ein Gegenentwurf zur bisherigen Tanz- und Theatertradition waren auch die Lehren Émile Jaques-Dalcrozes: In deren Zentrum steht der „bewegte Mensch“, der durch die gezielte Ausbildung seiner rhythmischen Fähigkeiten zu einem ganzheitlichen Individuum erzogen wird, der Kunst, Arbeit und Leben in sich vereint, der nicht nur „weiß“, sondern auch „empfindet“. (Quelle http://www.hellerau.org/hellerau/chronologie)

© Festspielhaus Hellerau

Öffnungszeiten: Veranstaltungen und Konzerte des Europäischen Zentrums der Künste, laut Spielplan auf www.hellerau.org

Führungen: wöchentlich jeden Freitag 14.00 Uhr und jeden dritten Sonntag im Monat 11.00 Uhr. Führungen feiertags auf Anmeldung; Für Gruppen ab 15 Personen ist nach Absprache eine gesonderte Führung möglich, auch in Englisch.

Kontakt: Festspielhaus Hellerau, Karl-Liebknecht-Str. 56, 01109 Dresden, Telefon: +49 351 26462 46 www.hellerau.org, [email protected] Museum Gunzenhauser Chemnitz – Moderne Fred Otto 1930

Chemnitz hat in den 1920er Jahren in Sachsen eine große Anzahl interessanter Bauten der Moderne hervorgebracht. Wichtigster Vertreter des Neuen Bauens in der Stadt war Fred Otto (1883-1944) - Stadtbaurat für Hochbau von 1925 bis 1944. Die bemerkenswerten städtischen Bauvorhaben dieser Zeit stammen größtenteils von seiner Hand und beeindrucken noch heute durch kluge Funktionalität und ansprechende Gestaltung.

Von 1928 bis 1930 entstand der Hauptsitz der Sparkasse am Falkeplatz, eines der ersten Hochhäuser in Chemnitz. Die architektonische Sprache ist einfach und klar definiert. Auf alles Schmückende wird bewusst verzichtet. Die Wirkung des Baus basiert auf den ausgewogenen Proportionen und der klaren Gliederung der aus edlem Naturstein geschichteten Baukörper. Für die Fassaden des Gebäudes verwendet Otto hellen, beigefarbenen Travertin. Dieses Material erfüllt die gestalterischen Ansprüche einer homogenen Fassadenoberfläche und ist zudem ein ästhetisch anspruchsvolles "Gewand" des neuen Bankgebäudes. Auch die aufgelockerte Gliederung der Baukörper und die durchdachte Anordnung und minimal variierte Form der Fenster tragen dazu bei, dass trotz klarer Kubatur und sachlicher Formensprache keine Monotonie entsteht. Quelle:www.chemnitz.de/chemnitz/de/kultur-freizeit/museen/kunstsammlungen- chemnitz/museumgunzenhauser/gunzenhausermuseum_gebaeude.html)

Heute beherbergt das Gebäude das Gunzenhauser Museum der Kunstsammlungen Chemnitz

© Museum Gunzenhauser / Kunstsammlungen Chemnitz

Öffnungszeiten: Museum: Di -So und Feiertage 11.00 – 18.00 Uhr

Kontakt: Museum Gunzenhauser, Stollberger Str. 2, 09119 Chemnitz, Telefon: +49 (0) 371 488 4424 www.kunstsammlungen-chemnitz.de, [email protected] Museum Marianne Brandt Haus Bauhaus Gestalterin

Die 1893 in Chemnitz geborene Marianne Brandt ist die wohl bedeutendste deutsche Metallgestalterin. Sie bestimmte durch ihre Entwürfe wesentlich die Produktgestaltung des 20. Jahrhunderts. Produkte nach ihren Entwürfen sind in renommierten Museen auf der ganzen Welt ausgestellt, so zum Beispiel im Museum of in New York. Zum großen Teil werden sie unverändert noch heute in Serie produziert.

Marianne Brandt studierte in den 1920er Jahren am Bauhaus in Weimar und Dessau. Berühmt wurde sie durch ihre Gestaltungsleistungen in der Metallwerkstatt am Bauhaus. Sie entwarf hauptsächlich Gebrauchsgerät wie Tee-Extraktkännchen, Aschenbecher oder Tee- und Kaffeeservice. Großen Ruhm erlangte sie besonders durch ihre formschönen Lampen. Nach ihrem Studium arbeitete sie u.a. im Bau-Atelier von Walter Gropius in Berlin, anschließend von 1929 bis 1932 in den Ruppel-Werken in Gotha.

Seit 2000 widmet sich die Marianne Brandt-Gesellschaft intensiv dem geistigen Erbe der Chemnitzerin. So unterhält sie im Elternhaus von Marianne Brandt öffentlich zugängliche Studienräume. Hier kann man sich mit dem Leben und Werk der Gestalterin vertraut machen oder informelle Veranstaltungen besuchen.

Öffnungszeiten: Mo – Fr, 09.00 bis 18.00 Uhr Das Museum öffnet außerhalb der Öffnungszeiten nach vorheriger Vereinbarung.

Kontakt: Marianne Brandt-Gesellschaft, Marianne Brandt Haus, Heinrich-Beck-Straße 22, 09112 Chemnitz, Telefon +49(0)371 4005777

Versöhnungskirche Leipzig – Klassische Moderne Hans Heinrich Gotjahn 1932

Die Versöhnungskirche wurde von 1930 bis 1932 nach einem Entwurf des Architekten Hans Heinrich Grotjahn erbaut. Aufgrund der Gegebenheiten des Bauplatzes verzichtete man auf die im Kirchenbau übliche Orientierung (östliche Lage des Chores). Die Kirche erstreckt sich in Süd-Nord-Richtung. Sie ist eine der wenigen bedeutenden Kirchenbauten der klassischen Moderne in Deutschland (Stahlbetonskelettbauweise) im Sinne der Bauhausarchitektur mit bildkünstlerischer Ausstattung jener Zeit. Die Leitung dafür war M. Alf Brumme (1891-1967) übertragen. Von ihm gestaltet wurden u. a. die überlebensgroße Christusfigur über dem Altar sowie der Christus und die Altarleuchten der für kleine Feiern genutzten Seitenkapelle.

Die Versöhnungskirche war als Mittelpunkt einer geplanten Wohnstadt, die in einer ersten Bauetappe 1929/30 in Gohlis-Nord realisiert wurde ("Kroch-Siedlung") gedacht. Die Eingangsfront auf der Südseite wird von einem monumentalen Kreuzfenster beherrscht. Von dem jedermann nach Anmeldung zugänglichen 43 m hohen Kirchturm hat man eine interessante Aussicht auf Gohlis-Nord, die Stadt und das Umland. (Quelle www.versoehnungs-gemeinde.de)

(Keine Bildrechte, Wikipedia)

Öffnungszeiten: Von Ostern bis Erntedank sonntags 14.00 – 16.00 Uhr; teilweise freitags von 13.00 - 15.00 Nach Anmeldung Turmbesteigung möglich. Veranstaltungen und Gottesdienste auf: www.versoehnungs-gemeinde.de/Termine.html

Kontakt: Versöhnungskirche, Viertelsweg, 04157 Leipzig, Telefon: +49 (0)341 9107122, www.versoehnungs-gemeinde.de [email protected]

Glasmuseum Weißwasser – Bauhaus Glasgestaltungen von Prof. Wilhelm Wagenfeld

Das Glasmuseum Weißwasser ist das einzige seiner Art in Sachsen und darüber hinaus in den ostdeutschen Bundesländern. Es befindet sich in der Villa der Unternehmerfamilie Gelsdorf. Wilhelm Gelsdorf war der Erste, der in Weißwasser seit 1877 erfolgreich eine Glashütte betrieben hat. Der zentrale Raum der 1. Etage ist dem großen Glasgestalter Prof. Wilhelm Wagenfeld gewidmet.

Der 1900 in Bremen geborene Designer Wilhelm Wagenfeld ließ sich vom Bauhaus inspirieren und wurde 1935 Künstlerischer Leiter der Vereinigten Lausitzer Glaswerke (VLG). Dank Wagenfeld entwickelte sich Weißwasser daraufhin zu einem der bedeutenden europäischen Glaszentren. Die ästhetisch und technisch hochwertige Rautenglaslinie beispielsweise sei teilweise noch in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gefertigt worden. 1937 erhielt die VLG für das Rautenglas-Sortiment einen Grand Prix auf der Pariser Weltausstellung. Ascher, Kelche, Vasen und Tischleuchten seien stilprägend gewesen. (Quelle www.glasmuseum-weisswasser.de/news180216.htm)

(Keine Bildrechte, Wikipedia)

Öffnungszeiten: Mo, Di, Donnerstag von 08.00 bis 15.00 Uhr Mi von 8.00 bis 17.00 Uhr Sa von 13.00 bis 17.00 Uhr Sonn- und Feiertage von 14.00 bis 17.00 Uhr auch nach Vereinbarung

Kontakt: Förderverein Glasmuseum Weißwasser e. V., Forster Straße 12, 02943 Weißwasser, Telefon: +49 (0)3576 20 4000, www.glasmuseum-weisswasser.de, glasmuseum-wsw@t- online.de

Veranstaltungen

„Architektur der Moderne in Sachsen“, 15. November 2018 bis 1. März 2019, Ständehaus Dresden, Schlossplatz 1 Die Jahresausstellung „Architektur der Moderne in Sachsen“ des Landesamtes für Denkmalpflege (LfD) ist Auftakt für zahlreiche sächsische Projekte und Veranstaltungen zum Bauhausjubiläum 2019. Die Ausstellung im Ständehaus Dresden nimmt die Architektur der Moderne in den Blick. In Sachsen haben sich zahlreiche Zeugnisse der Architekturmoderne erhalten, die die sächsische Denkmallandschaft bereichern und mit dieser Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Sie prägten die Architekturgeschichte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts mit – und das nicht nur in den Großstädten. In der Zusammenschau wird eine beeindruckende Bandbreite der Bauaufgaben und gefundenen Formensprache sichtbar, gerade an sonst nicht so im Mittelpunkt stehenden Objekten. Zudem soll in der Ausstellung das Spannungsfeld denkmalpflegerischer Bemühungen sichtbar werden – von gelungenen Instandsetzungen bis zu Notfällen, für deren Rettung die Zeit knapp wird.

Zukunftsräume. Kandinsky, Mondrian, Lissitzky und die abstrakt-konstruktive Avantgarde in Dresden 1919 bis 1932, 2. März bis 2. Juni 2019, Albertinum Dresden Entgegen seinem Ruf als traditionsverhaftete Kunststadt war Dresden Mitte der 1920er-Jahre Schauplatz für die Durchsetzung noch umstrittener Neuerungen in der Kunst. Dresdens so bedeutender Beitrag zur Moderne wird ab März 2019 im Albertinum, in Zusammenarbeit mit dem Kupferstich-Kabinett und dem Archiv der Avantgarden (AdA), visuell erfahrbar. Die Sonderausstellung „Zukunftsräume. Kandinsky, Mondrian, Lissitzky und die abstrakt- konstruktive Avantgarde in Dresden 1919 bis 1932“ ist zugleich eingebettet in das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses. „Zukunftsräume“ meint hier nicht nur abstrakt- konstruktive Raumkonzepte, sondern auch die „Gedankenräume“ der Avantgardisten.

„BAUHAUS_SACHSEN“, 19.4.2019 – 6.10.2019, GRASSI Museen Leipzig Die GRASSI Museen Leipzig gestalten von April bis Oktober die Ausstellung „BAUHAUS SACHSEN“. Der Messeplatz Leipzig war seit 1923 für das Bauhaus enorm wichtig. Sowohl auf den Grassimessen wie auch in den Hallen der Mustermesse fanden die Bauhäusler ihr Podium für die jeweils neuen Gestaltideen. Die sächsische Industrie erwies sich als potenter Partner für die Schule. Bauhaustypographie und – Bildästhetik fanden Eingang in sächsische Verlagsprodukte. In der modernen Architektur Sachsens hinterließ das Bauhaus prägnante Spuren. Kunstgalerien und Museen in Dresden, Chemnitz und Leipzig stellten die Werke der Bauhausmeister aus. Die Ausstellung geht diesen Verbindungen und dem Wirken der in Sachsen gebürtigen und tätigen Bauhäusler nach.

Bauhaustextil 1919 bis 1933 – Bauhäusler und Umfeld (Arbeitstitel), voraussichtlich Anfang Mai – Mitte Juli 2019, Kunstsammlungen Chemnitz Mit dem Anspruch, Textilien für den neuen Innenraum herzustellen, wurde die Webwerkstatt am Bauhaus Weimar eröffnet. Wandbehänge und Teppiche wurden im Sinne einer neuen abstrakten Kunst entworfen und als Unikate eigenständig per Hand ausgeführt. Am Bauhaus in Dessau begann der Übergang für eine industrielle Fertigung, also zum Industriedesign. In der Ausstellung, die diese Entwicklung aufzeigt, werden Exponate aus der Textilwerkstatt in Weimar und in Dessau sowie von Bauhäuslerinnen vorgestellt, die in Folge ihrer Ausbildung entstanden. Des Weiteren werden Webstoffe aus dem Bauhaus-Umfeld, u. a. von den Werkstätten der Stadt Halle, Burg Giebichenstein unter Leitung von Gunta Stölzl und der Polytex-Texilgesellschaft Berlin ausgestellt. Präsentiert werden u. a. Wandbehänge, Bodenteppiche, eine Divan- und eine Flügeldecke sowie Stoffe (Meterware) von Künstlerinnen wie Benita Koch-Otte, Helene Nonné-Schmidt, Gertrud Arndt, Otti Berger, Else Mögelin, Ida Kerkovius vorrangig aus den Jahren 1924 bis 1930. Dazu werden Original- Fotografien von Marianne Brandt (marianne brandt bauhausfotos, aus den Jahren 1928– 1931) aus der Mappe des Bauhaus-Archivs Berlin, Portfolio zum 100. Geburtstag, 1993 gezeigt. Ein Plakat von Joost Schmidt von 1923 und eine Reihe von Grafiken von Lyonel Feininger aus dem Bestand der Kunstsammlungen Chemnitz ergänzen die Ausstellung.

Oskar Schlemmer „Das Triadische Ballett“, 7. + 8.6.2019, Musikfestspiele Dresden, Schauspielhaus, 20.00 Uhr Die Bauhaus-Bewegung prägte nicht nur die Bildende Kunst, Architektur und Design des 20. Jahrhunderts, sondern schuf mit Oskar Schlemmers 1922 in Stuttgart uraufgeführtem „Triadischen Ballett“ auch eines der faszinierendsten Tanzstücke der Weimarer Republik, das mit dem Konzept einer dreifachen Ordnung spielte: Raum – Form – Farbe, Kreis – Quadrat – Dreieck, Bewegung – Kostüm – Musik. Gerhard Bohners spektakuläre choreografische Neufassung zu Hans Joachims Hespos‘ Musik von 1977 mit von Ulrike Dietrich rekonstruierten Kostümen war eine der erfolgreichsten Produktionen der jüngeren Tanzgeschichte. Zwanzig Jahre nach Bohners und siebzig Jahre nach Oskar Schlemmers Tod ließen Ivan Liska und Colleen Scott – beides ehemalige Solisten in Bohners Fassung – dieses stilprägende Tanzexperiment wieder aufleben.

Dresdner Moderne? Architektur und Stadtplanung 1919 bis 1939, 22.06. - 06.10.2019, Stadtmuseum Dresden In Dresden wurde 1927 das erste Kugelhaus der Welt errichtet, es entstanden Laubenganghäuser mit Flachdach und Schulbauten mit Montessori-Räumen. Gropius gestaltete ein Grabmal. Aber waren das nur Einzelbeispiele? In Sonderausstellung und Buch wird der Frage nachgegangen, ob es eine Dresdner Moderne gab, und wenn ja, wie sie aussah und wo sie zu finden ist.

Druckkunst 1919 - Das Bauhaus und seine Vorläufer im grafischen Gewerbe, 30.06. - 27.10.2019, Museum für Druckkunst Leipzig Schon vor der Gründung des Bauhauses hat die Druckkunst die Sichtweisen auf moderne Gestaltung geprägt und maßgeblich beeinflusst. Mit einem Querschnitt durch das Jahr 1919 zeigt die Ausstellung am Beispiel von Plakaten, Werbedrucksachen, Zeitschriften, Büchern, Schriftmustern und Fotografien, wie innovativ das Druckgewerbe und die Gebrauchsgrafik in Deutschland kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs waren. Schon vor der Gründung des Bauhauses hat die Druckkunst die Sichtweisen auf moderne Gestaltung geprägt und maßgeblich beeinflusst.

Touristische Vernetzung der Bauten der Moderne im Dreiländereck Die "Topographie der Bauten der Moderne« will ein ergänzendes kulturtouristisches Angebot in der Euroregion entwickeln. Das Projekt setzt sich zum Ziel, international bedeutende Häuser des »Neuen Bauens« gemeinsam mit deutschen und tschechischen Forschungseinrichtungen zu untersuchen und als touristische Bausteine grenzübergreifend vernetzen. Die Häuser sollen Besuchern durch qualifizierte Touren, ein innovatives IT-Wegeleitsysteme und eine Wanderausstellung dauerhaft zugänglich gemacht und mit den bereits vorhandenen Kulturangeboten verbundenen werden. Als erster touristischer Anlaufpunkt soll im Haus Schminke in Löbau ein internationales Informationszentrum eingerichtet werden. Weitere Informationen unter www.topomomo.eu . Topomomo: Topography of the modern Movement, hat die erhaltenen Wohnbauten, Schulen, Fabriken, Rathäuser und Kirchen im Dreiländereck untersucht und erzählt nun ihre Geschichte. Es gibt 6 Topomomo-Touren zu 32 Objekten (darunter 14 in Sachsen), die man sich individuell zusammenstellen kann. Das Vorhaben wird als "Ziel-3-Projekt" aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung durch die Europäische Union gefördert.

Buch der Stiftung Haus Schminke „Der moderne Blick“ Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum plant die Stiftung Haus Schminke ganz im Sinne der damaligen Lehrauffassung eine interdisziplinäre Publikation zur Moderne in Sachsen. Das Buch wird rund 20 Bauten der 20er und 30er Jahre in Sachsen vorstellen. Dabei sollen allerdings die Möglichkeiten eines normalen Buchs deutlich erweitert werden. Einzelne Gebäude im Buch werden mit Hilfe eines Smartphones oder eines Tablets und der passenden App "zum Leben erweckt" werden. Auf diese Weise sollen die Geschichten hinter den Bauten noch anschaulicher und unterhaltsamer erzählt werden können. Das Buch wird voraussichtlich nicht nur im Haus Schminke, sondern bundesweit auch an anderen Orten erhältlich sein.

Beteiligung an der Grand Tour der Moderne Die zehn im „Bauhaus Verbund“ vereinigten Bundesländer bieten eine „Grand Tour der Moderne“, für die deutschlandweit 180 Objekte ausgewählt wurden. Somit soll das Jubiläumsjahr im gesamten Bundesgebiet erschlossen werden. Sachsen ist mit insgesamt elf Objekten vertreten.

Die Grand Tour verknüpft die sinnliche Erfahrung des Reisens mit der Lust an der Entdeckung und dem Verstehen von Geschichte und Gegenwart. Die Orte wurden vom Bauhausverbund 2019 auf der Grundlage ihrer kulturhistorischen Relevanz ausgewählt und zu einer attraktiven Reiseroute verbunden, die mit der Bahn, dem Auto oder dem Fahrrad erfahren werden kann. Klassische Ikonen und Streit-Objekte, Schlüsselbauten und Nebenschauplätze, Einzelgebäude und Siedlungen – das Spektrum reicht von den authentischen Bauhaus-Orten und UNESCO-Welterbestätten bis zu exemplarischen Bauten der Früh- und Nachkriegsmoderne.

Weltweit einzigartig: im Gunzenhauser Museum Vier Etagen, ein ganzes Museum, etwa 350 Werke: Die Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser präsentieren vom 29. April bis 2. September 2018 eine umfangreiche Ausstellung mit Werken des Künstlers Otto Dix (1891–1969), des zentralen Protagonisten der Neuen Sachlichkeit. Die Werke von Otto Dix bilden das Herzstück der Sammlung Gunzenhauser. Gemälde, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen und Druckgrafiken aus allen Schaffensphasen bieten einen repräsentativen Querschnitt durch seine künstlerische Entwicklung: vom ersten in Öl gemalten Selbstbildnis (1912) über wichtige Werke der 1920er Jahre bis hin zu den großen symbolischen Landschaften aus seiner Zeit der inneren Emigration. Die Sammlung der Dix-Arbeiten in Chemnitz gehört weltweit zu den größten musealen Beständen.

Das Museum Gunzenhauser ist eines der jüngsten Museen in Sachsen. Es wurde 2007 eröffnet und zeigt mehr als 2.400 Werke deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts aus der Privatsammlung des Münchner Galeristen und Sammlers Alfred Gunzenhauser. Kunst der Jahrhundertwende, des Expressionismus und der Neue Sachlichkeit sowie ausgewählte Positionen der Nachkriegsmoderne sind die Schwerpunkte der Sammlung und ihrer dauerhaften Präsentation. Neben zum Teil aus Chemnitz stammenden Künstlern der Vereinigung „Brücke“ und Vertretern aus dem Umfeld der Blauen Reiter zählt eines der weltweit umfangreichsten Konvolute von Arbeiten von Otto Dix zum musealen Schatz. Dauerhaft erlauben es 290 Gemälde, Aquarelle, Gouachen, Zeichnungen und Druckgrafiken, das Gesamtwerk des Künstlers vorzustellen und dabei die Vielgestaltigkeit seines künstlerischen Ausdrucks vor Augen zu führen. Einen besonderen Reichtum stellen dabei die zahlreichen Landschaften Dix’ dar. Das Museum Gunzenhauser gehört zu den Kunstsammlungen Chemnitz. Die Sammlungen stellen angesichts des Verlusts von knapp 1.000 Arbeiten infolge der nationalsozialistischen Aktion „Entarte Kunst“ eine Bereicherung für Chemnitz als Ziel für Kunstinteressierte dar.

Informationen und Service für Medienvertreter

Auf unseren Seiten im Internet auf sachsen-tourismus.de finden Sie interessante Informationen zum Reiseland Sachsen sowie aktuelle Presseinformationen, Hintergrundinformationen, Tourismus-Nachrichten und Zugang zu unserem Online- Bildarchiv.

Tourismus-Nachrichten Gern nehmen wir Sie auch in unseren Presseverteiler auf. Dann erhalten Sie regelmäßig unseren Pressedienst „Tourismus-Nachrichten aus Sachsen“.

Einzelrecherchereise/Bloggerreise Gern unterstützen wir Sie auch bei der Organisation und Durchführung einer Einzelrecherche- bzw. Bloggerreise oder bei der Teilnahme an individuellen thematischen Reisen nach Sachsen.

Bildmaterial Über unser Online-Archiv haben Sie jederzeit Zugriff auf aktuelles Bildmaterial aus dem Reiseland Sachsen. Nach einmaliger Registrierung können Sie bequem recherchieren und die Bilder direkt herunterladen.

Weitere Informationen https://www.instagram.com/saxonytourism/ #visitsaxony http://blog.frischluft-sachsen.de/ https://www.facebook.com/SachsenTourismus

Ihr persönlicher Kontakt Ines Nebelung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: +49 351 4917025, [email protected], www.sachsen-tourismus.de

Vivien Kucher, Bloggerrelations, Tel.: +49 351 4917031, [email protected], www.sachsen-tourismus.de

Über die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH Die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH präsentiert den Freistaat seit dem Jahr 2000 als attraktives Reiseziel auf dem deutschen und internationalen Markt. Unter der Dachmarke „Sachsen. Land von Welt“ positioniert sie Sachsen als Kulturreiseziel Nummer 1 in Deutschland und zudem als attraktives Ziel für Familien-, Vital- und Aktivurlaub. Entsprechende Urlaubsangebote können über das Touristische Buchungssystem sowie bei Reiseveranstaltern gebucht werden. Die wichtigsten Märkte für Sachsen sind Deutschland, Polen, die Niederlande, die USA, Österreich, Schweiz, Tschechien, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Italien.