Das geflüchtete Wort

Antiquariat Walter Markov Das geflüchtete Wort

Deutschsprachige Exilliteratur ab 1933 Sehr herzlich danken wir Helga Albrecht und Detlev Lehmann von der Stadtbibliothek Bonn und Dr. Almuth Voß und Ronja Kokott vom Literaturhaus e.V. für die umfangreiche Unterstützung für die Ausstellung Das geflüchtete Wort. Wertvolle Originale der deutsch- sprachigen Exilliteratur vom 9. Mai bis 2. Juni 2018 in der Zentral­ bibliothek der Stadtbibliothek Bonn. Außerdem gilt unser großer Dank Dr. Werner Abel und vor allem Falk Seidel für ihre Leihgaben und weitere Unterstützung.

Antiquariat Walter Markov Inh. Jürgen Repschläger Breite Str. 52 53111 Bonn Tel. 0228 9638565 [email protected] www.antiquariat-markov.de

Katalog: Esther Winkelmann und Jürgen Repschläger Satz und Layout: abooks.de Das geflüchtete Wort Deutschsprachige Exilliteratur ab 1933

Ausstellung in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Bonn 9. Mai – 2. Juni 2018 Inhaltsverzeichnis ­5

Einleitung...... 7

Abkürzungen...... 9

Katalog

– Literatur...... 10

– Kultur...... 28

– Nationalsozialistische Vernichtungspolitik und jüdisches Exil...... 41

– Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland...... 45

– Wissenschaften und Zeitgeschichte...... 55

– Spanischer Bürgerkrieg...... 59

– Sozialdemokratie...... 62

– Linke Organisationen zwischen SPD und KPD und Gewerkschaften...... 66

– KPD, KJVD und Komintern...... 71

– Tarnschriften...... 77

– Sowjetunion...... 79

– Internationale Solidaritätskampagnen...... 80

– Österreich...... 83

Literaturhinweise...... 84

Personenregister...... 85 Einleitung ­7

m Antiquariat hält man im Lauf der Zeit viele interessante Bücher, Zeitungen, Broschü- I ren in der Hand, die zur ausführlicheren Beschäftigung mit manchem Thema führen. Da wir uns seit dem über 20jährigen Bestehen unseres Antiquariats mit der Geschichte der Arbeiterbewegung befassen, kam unweigerlich das Thema Exil dazu, das zu verschie- denen Zeiten immer wieder auch mit der Arbeiterbewegung eng verknüpft war (und in anderen Gegenden der Welt auch heute noch ist), aber auch mit anderen Bevölkerungs- gruppen. In den letzten Jahren konnten wir zahlreiche Publikationen aus dem Exil nach der Machtübernahme der Nazis am 30. Januar 1933 sammeln, woraus die Idee entstand, eine Ausstellung mit Exilliteratur aus dieser Zeit zu machen. Die Literatur kann dabei immer nur einen Teil des Themas widerspiegeln, sind es doch im Wesentlichen Intellektuelle gewesen, die schrieben – Schriftstellerinnen und Schrift- steller, die schon vor 1933 schrieben, Personen aus der Wissenschaft, Kultur und Politik. Die überwiegende Mehrheit der Exilierten publizierte nicht. Der Katalog führt die Titel auf, die wir zusammengetragen haben, sowie zahlreiche Leih- gaben, für die wir Dr. Werner Abel aus Chemnitz und insbesondere Falk Seidel aus sehr herzlich danken. Soweit wir die entsprechenden Informationen recherchieren konnten, haben wir die Titel mit kurzen biographischen Angaben sowie dem Weg im Exil des jeweiligen Autors oder der Autorin ergänzt. Bei den bekannteren Autor*innen haben wir uns erlaubt, nur sehr re- duzierte Angaben zu machen, da zu ihnen vieles bekannt ist und nähere Informationen leicht zu bekommen sind. Wenn ein Einbandgestalter angegeben war, und der exiliert war (dies tatsächlich alles Männer, die wenigen angegebenen Illustratorinnen waren Gebürtige des Exillandes), so haben wir auch seine biographischen Angaben soweit möglich ergänzt. Viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller so wie auch Wissenschaftler und Wissenschaft- lerinnen gingen ins Exil, weil sie entweder jüdischen Glaubens waren oder nach der ras- sistischen Definition der Nazis Jüdinnen und Juden waren, oder weil sie wegen Inhalten früherer Texte angefeindet wurden; häufig gab es auch zwei Gründe gleichzeitig. Die Gründe, warum die einzelnen ins Exil gingen, sind in der Regel nicht explizit genannt. Bei den politisch Tätigen, ergibt sich der Grund in der Regel von selbst. Da bei vielen für uns nicht eindeutig ist, ob sie sich selbst als jüdisch verstanden, oder von den Nazis so definiert wurden, weil sie jüdische Vorfahren hatten, wird das bei den biographischen An- gaben nicht erwähnt. Im Wesentlichen sind die aufgeführten Titel im Exil entstanden, oder in manchen Fällen noch kurz vorher entstanden und dann im Exil publiziert worden. Ein paar Titel jedoch fal- len nicht eigentlich unter den Begriff der Exilliteratur, aus verschiedenen Gründen haben wir sie dennoch in den Katalog aufgenommen. Zum einen handelt es sich um Periodika, die im Zielland von dortigen Publizist*innen herausgegeben wurden, in denen aber auch Beiträ- ge von Exilierten erschienen. Dann gibt es ein paar Titel, die als deutsche Übersetzung für exiliertes Publikum außerhalb Deutschlands (z.B. einige Titel der Büchergilde Gutenberg, Romane von Upton Sinclair, oder ein Band mit Kriegsreden von Franklin D. Roosevelt) he- rausgegeben wurden, und ein paar Titel, die eigentlich keine Exilpublikationen sind, im Kontext des politischen Exils jedoch wichtig waren, wie z.B. ein Teil der Titel, die im Zu- sammenhang mit internationalen Solidaritätskampagnen für in Deutschland oder auch in Ungarn Inhaftierte erschienen, oder z.B. manche Titel zum spanischen Bürgerkrieg. Wurden solche Titel von politisch Aktiven z.B. in der Schweiz veröffentlicht oder von der Internati- onalen Roten Hilfe in Moskau, so handelt es sich nicht im eigentlichen Sinne um Exilpubli- kationen, für das politische Exil spielten sie jedoch ein wichtige Rolle.

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Schließlich sei noch etwas zum Begriff des "Exilverlags" gesagt. Definierte man diesen Begriff streng, so dürfte er ausschließlich solche Verlage meinen, die als Verlag ins Exil gegangen sind (wie z.B. der Malik Verlag oder die Büchergilde Gutenberg oder auch Ber- mann Fischer, im Exil dann i.d.R. aus rechtlichen Gründen als Neugründung vor Ort) oder solche, die von Exilierten gegründet wurden um im Exil zu publizieren und auch nur wäh- rend eines Zeitraums im Exil bestanden, wie z.B. in Paris die Éditions Nouvelles Internati- onales (ENI) des Internationalen Sozialistischen Kampf-Bunds. Gemeinhin gelten jedoch auch solche Verlage wie Allert de Lange und Querido in oder die Éditions du Carrefour in Paris als Exilverlage, weil dort Exilpublikationen in großer Zahl erschienen. Tatsächlich jedoch bestanden diese Verlage schon vorher, ermöglichten jedoch auf die ein oder andere Weise die Exilproduktion – nähere Informationen dazu im Katalog. Darüber hinaus gab es dann natürlich noch die vielen Verlage in den verschiedenen Exilländern, die einzelne oder manchmal auch mehrere Titel exilierter Autor*innen veröffentlichten, zudem sehr viele Selbstverlage mit nur ein oder zwei Publikationen. In einer Zeit, in der es hier in Deutschland viele Diskussionen um die Aufnahme von vor Krieg, Gewalt, Hunger, Elend, politischer oder religiöser Verfolgung Geflüchteter gibt, möge die Ausstellung auch daran erinnern, dass Deutschland einmal die Hauptfluchtursa- che war und viele Deutsche einmal Aufnahme in anderen Ländern fanden. Und wieviel an Wissen und Kultur aufgrund rassistischer und politischer Verfolgung vertrieben und für viele Jahre vergessen wurde. Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung oder Raub von Kulturgütern ist seit Jahrhunderten eine Herrschaftstechnik, die nicht die Nazis allein ausübten, sie aber in besonderem Aus- maß. Schon zu Kolonialzeiten diente der Raub archäologischer Güter nicht nur der eige- nen Bereicherung sondern auch der Machtdemonstration und der Erniedrigung der Men- schen in den unterworfenen Ländern, indem man ihnen ihre geschichtliche Identität nahm. Ähnliche Motive spielten auch bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 eine Rolle. In heutiger Zeit gab es wiederum ähnliche Motive beim sog. Islamischen Staat mit der Zerstörung archäologischer Stätten im Mittleren Osten oder aktuell z.B. bei Angrif- fen des türkischen Staates auf die kurdische Kultur: Zerstörung archäologischer Stätten, einer Statue kurdischer Freiheitssymbolik im besetzten Afrîn, Verbote von kulturellen Veranstaltungen, Festen, Publikationen, von Schulunterricht in kurdischer Sprache usw. An solcherlei Zusammenhänge mag die Ausstellung indirekt vielleicht auch rühren. Die Verteidigung der Kultur gegen ihre Unterdrückung ist immer eminent politisch. Mögen wir uns alle überlegen, was unser Beitrag sein kann.

Esther Winkelmann & Jürgen Repschläger Abkürzungen ­9

Bucheinbände OBr. Original-Broschur OEngl.Br. Orig.-Englische Broschur OHLn. Orig.-Halbleinen OLn. Orig.-Leinen OPb. Orig.-Pappband OPgmt. Orig.-Pergament OSU. Orig.-Schutzumschlag

Die Abkürzungen der bibliographischen Nachweise sind jeweils beim entsprechenden Titel unter den Literaturhinweisen angezeigt.

Organisationen DKP Deutsche Kommunistische Partei DSAP Deutsche Sozialdemokr. Arbeiterpartei in der Tschechoslowaki- schen Republik FDJ Freie Deutsche Jugend ISK Internationaler Sozialistischer Kampf-Bund KAPD Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands KJVD Kommunistischer Jugendverband Deutschlands Komintern Kommunistische Internationale KPČ Kommunistische Partei der Tschechoslowakei KPD Kommunistische Partei Deutschlands KPDO Kommunistische Partei Deutschlands (Opposition) KPÖ Kommunistische Partei Österreichs NKFD Nationalkomitee Freies Deutschland NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei SAPD Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands SDAP Sozialdemokratische Arbeiterpartei SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPÖ Sozialdemokratische Partei Österreichs UdSSR Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken USPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands Vegaar Verlagsgenossenschaft Ausländischer Arbeiter in der Sowjetunion Literatur 10

– Literatur – Alexan, [Georg] Friedrich (d.i. Georg Kupfermann) – Im Schützengraben der Heimat. Geschichte einer Generation. Paris, Éditions Météore 1937. 288 S. OBr. St/T 22. Vom Ver- fasser in Paris am 24.4.1937 "für Fritz Maier in aufrichtiger Freundschaft" signiert. 12.7.1901 Mannheim – 11.1.1995 Dornum. Schon 1931 in Frankreich, 1937 USA, dort aktiv in der German American Writers League, gemeinsam mit Ernst Bloch Gründung der Tribune for Free German Culture, 1949 Rückkehr, Eintritt in die SED, Anfang der 1950er Jahre Leiter der USA-Abteilung in der Hauptabteilung Friedens- und Planpropaganda beim Amt für Information, ab 1954 Arbeit für Rundfunk und Fernsehen der DDR. Balk, Theodor (d.i. Fodor Dragutin) – Das verlorene Manu- skript. Mexico, El libro libre 1943. 308 S., 2 Bl. OBr.St/T 32. Aus der Bibliothek von Mia und Thomas Schönfeld. 22.9.1900 Zemun, Jugoslawien – 25.3.1974 Prag. Arzt und in Belgrad tätig für kommunistische Presseorgane. Ab 1929 Deutschland, 1933 Tschechoslowakei, Frankreich, 1936 Spanien (Als Arzt bei den Internationalen Brigaden), 1939 Frankreich (dort Internierung), 1941 Mexiko, 1943 Heirat mit der tschechi- schen Schriftstellerin Lenka Reinerová, 1945 Jugoslawien, 1948 Tschechoslowakei. Baum, Vicki (d.i. Hedwig Baum) – Schicksalsflug. Roman. Amsterdam, Querido 1947. 296 S., OLn. Übersetzung [aus dem Englischen] von Grete Dupont. P/S 147, St/T 37. 24.1.1888 Wien – 29.8.1960 Los Angeles. 1932 USA. Becher, Johannes R. – Deutscher Totentanz 1933. Moskau / L., Vegaar 1933. 50 S., 1 Bl. OBr. St/T 38. Einbandentwurf von P. Illés Kupka. 22.5.1891 München – 11.10.1958 Berlin (Ost). 1933 Tschecho- slowakei, Frankreich, 1935 Sowjetunion, dort 1943 Mitbegrün- der des NKFD (Nationalkomitee Freies Deutschland), 1945 Rückkehr, ab 1954 Kulturminister der DDR. Becher, J.R. – Deutschland. Ein Lied vom Köpferollen und von den "nützlichen Gliedern". Zürich, Ring-Verlag 1934. 192 S. OBr. Geschrieben Januar – Februar 1934 in Moskau. Schutzumschlag von Alex Keil. St/T 38. Becher, J.R. – Deutschland ruft. Gedichte. , Neuer Verlag 1944. 89 S., 1 Bl. OBr. St/T 38. Der Neue Verlag wurde 1944 von Max Tau gegründet und veröffentlichte überwiegend zum einen deutschsprachige Exilliteratur und zum anderen russische und schwedische Literatur in deutscher Übersetzung. Max Tau 19.1.1897 Beuthen (Schlesien) – 13.3.1976 Oslo. 1938 Norwegen, 1942 Schweden, 1945 Norwegen, wo er auch wieder verlegerisch tätig war und anfing, auch selbst zu veröf- fentlichen. Literatur ­11

Becher, Johannes R. – Der verwandelte Platz. Erzählungen und Gedichte. Zürich, Ring-Verlag 1934. 133 S., 1 Bl. OBr. St/T 38. Brecht, Bertolt – Dreigroschenroman. Amsterdam, Allert de Lange 1934. 492 S., 2 Bl. OLn. Schoor S. 251, St/T 74. 10.2.1898 Augsburg – 14.8.1956 Berlin (Ost). 1933 über Prag und Wien in die Schweiz, dann Paris, Dänemark, 1939 Schwe- den, 1940 Finnland, 1941 Moskau, dann USA, 1947 Zürich, dann Ost-Berlin. Brecht, B. – Furcht und Elend des III. Reiches. 24 Sze- nen. New York, Aurora 1945. 112 S. Okt., OSU. und OLn. St/T 74. Brecht, B. – Gesammelte Werke. 2 Bände. London, Malik 1938. 335, 396 S., 2 Bl. OEngl.Br., Bd. 1 mit OBauchbinde. Hermann 16, St/T 74. Bredel, Willi – Der Sonderführer. Erzählung. Moskau, Verlag für fremdsprachige Literatur 1944. 94 S., 1 Bl. OBr. St/T 76. 2.5.1901 Hamburg – 27.10.1964 Berlin (Ost). Arbeiter, seit 1919 KPD-Mitglied. 1933 verhaftet, nach Entlassung 1934 über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion, 1937 Spanien (Inter- nationale Brigaden), 1939 UdSSR, dort gemeinsam mit Brecht und Feuchtwanger Herausgeber der literarischen Zeitschrift "Das Wort", 1945 Rückkehr, in die DDR weiterhin publizistisch tätig, 1954-1964 Mitglied im ZK der SED, Gründungsmitglie- der der Akademie der Künste (DDR). Brentano, Bernard von – Tagebuch mit Büchern. Zürich, At- lantis 1943. 217 S. OLn., St/T 78, WG² 15. Erste Ausgabe. 15.10.1901 Offenbach / M. – 29.12.1964 Wiesbaden. 1933-1949 Schweiz. Brentano, Marie Louise von – Aber für uns ging die Sonne unter. Roman. Zürich, Oprecht 1945. 130 S. OPb., OSU. St/T 78. Buster, Gil – Das tönende Band. Kriminalroman. Buenos Aires, Editorial Cosmopolita 1946. 230 S., 1 Bl. OHLn., OSU. St/T 87. Umschlaggestaltung: Arthur Reiss. Name = Pseudonym, nicht aufgelöst, stammt aus Österreich. Delacour, Jean Baptiste – Das Maquis ruft. Ein Tatsachen- Roman aus dem Kampf um die Freiheit Europas. Zürich, Europa Verlag 1945. 258 S. OBr., OSU. Döblin, Alfred – Flucht und Sammlung des Judenvolks. Aufsätze und Erzählungen. Amsterdam, Querido 1935. 232 S. OLn. und OBr. P/S 25, St/T 103. 10.8.1878 Stettin – 28.6.1957, Emmendingen. 1933 Schweiz, Frankreich, 1940 über Portugal in die USA, 1941 zum ka- tholischen Glauben konvertiert (der Austritt aus der jüdi- schen Gemeinde war schon 1912 erfolgt), 1945 zurück nach Frankreich, 1946 Baden-Baden (1953 Paris, 1956 zurück in die BRD). Literatur 12

Dornberger, Emma P. (d.i. Emma Schaaf, geschiedene Tromm) – Frauen führen Krieg. Aufzeichnungen. (= Internationale Ro- mane). Moskau/Leningrad, Verlagsgenossenschaft Ausländischer Arbeiter in der UdSSR 1934. 210 S., 1 Bl. OEngl.Br. und OLn., OSU. St/T 106, Exilarchiv 1129. 1.3.1896 – 7.1.1991. 1933 UdSSR. Vor dem Exil KPD-Funktio- närin auf regionaler Ebene. 1947 Rückkehr nach Deutschland, Eintritt in die SED. 1964 Verbot der Veröffentlichung ihrer Le- benserinnerungen, da sie auf die Schilderung der Verhaftungen in der UdSSR bestand. Dos Passos, John – Der grosse Schatten. Zürich, Büchergilde Gutenberg o.J. [ca. 1939]. 458 S., 1 Bl. OLn., OSU. Übersetzt von Klaus Lambrecht. Schutzumschlag von R.P. Lohse. Erpenbeck, Fritz – Aber ich wollte nicht feige sein! Erzäh- lungen. Moskau / L., Vegaar 1936.152 S., 2 Bl. OBr. St/T 124. Umschlagentwurf v. F. Hüffner. 6.4.1897 Mainz – 7.1.1975 Berlin. Ehemann von Hedda Zinner. Seit 1927 KPD-Mitglied, Arbeit für kommunistische Presse­ organe. 1933 Tschechoslowakei, 1935 Moskau, Rückkehr 1945, 1946 SED-Mitglied, Mitbegründer des Henschel-Verlags, arbei- tete in der DDR außer als Schriftsteller auch als Dramaturg. Feuchtwanger, Lion – Der falsche Nero. Roman. Moskau, Vegaar 1938. 430 S., 1 Bl. OLn. St/T 131. 7.7.1884 München – 21.12.1958 Pacific Palisades, Kalifornien. 1933 aus USA nach Frankreich (Sanary), 1937 Reise nach Moskau, 1940 im Lager Les Milles in Südfrankreich interniert, nach der Flucht aus dem Lager in Marseille versteckt; über Spanien und Portugal in die USA. Feuchtwanger, L. – Die Geschwister Oppenheim. Roman. Amsterdam, Querido 1933. 433 S., 1 Bl. OLn.(= Gesammelte Werke. Fünfter Band [7!]). P/S 3, St/T 131. "Die Geschwister Oppermann" gehört als zweiter Teil zusam- men mit den Romanen "Erfolg" und "Exil" zu Feuchtwangers "Wartesaal-Trilogie". Die ersten vier Auflagen des Romans (1933 bis 1935) erschienen unter dem Titel "Die Geschwister Oppenheim", da ein deutscher Professor und SA-Brigadeführer mit dem Namen Oppermann durch Todesdrohungen gegen den noch in Deutschland lebenden Bruder Feuchtwangers Martin eine Änderung des Titels erzwang. Die späteren Auflagen des Romans trugen dann wieder den ursprünglichen Titel. In dem Roman wird die Geschichte der jüdischen Geschwister Opper- mann und ihrer Familien in der Zeit von Ende 1932 bis ca. Mitte 1933 vor dem Hintergrund der Übernahme und der Festigung der Macht der Nazis erzählt. Die Romanfiguren spiegeln dabei Feuchtwangers Täuschung über die Chancen der Nazis auf die Machtübernahme wieder. Während eines Aufenthalts in den USA hatte Feuchtwanger nach den Stimmenverlusten der NSDAP bei den Reichstagswahlen im November 1932 in einem Inter- view das Ende Hitlers festgestellt ("Hitler is over"). Von den USA aus kehrte Feuchtwanger nicht mehr nach Deutschland zu- rück sondern ging nach Südfrankreich ins Exil. Literatur ­13

Feuchtwanger, L. – Moskau 1937. Ein Reisebericht für meine Freunde. Amsterdam, Querido 1937. 153 S. OLn. P/S 80, St/T 131. Feuchtwanger, L. – Simone. Roman. Stockholm, Neuer Verlag [1945]. 342 S. OLn., beiliegend die ausgeschnittene Vorder- seite des Schutzumschlags. St/T 132. Typographie von Bror Zachrisson, Umschlagzeichnung von Per Beckman, Einband von Margaretha Bergh. Feuchtwanger, L. – Die Söhne. Roman. Amsterdam, Querido 1935. 542 S. OLn. (= Gesammelte Werke, vierter Band). 2. Band der "Josephus"-Romantrilogie. P/S 29, St/T 131. Feuchtwanger, L. – Der Tag wird kommen. Roman. Stock- holm, Bermann-Fischer 1945. 413 S. OLn., OSU. Dritter Teil der "Josephus"-Trilogie. St/T 131. Feuchtwanger, L. – Wahn oder Der Teufel in Boston. Ein Stück in drei Akten. Los Angeles, Pazifische Presse in Zusammenarbeit mit New York, Mary S. Rosenberg 1948. 108 S., 1 Bl. OLn. St/T 132. Frank, Bruno – Cervantes. Ein Roman. Stockholm, Bermann- Fischer 1944. 361 S. OLn., OSU. St/T 141. 13.6.1887 Stuttgart – 20.6.1945 Beverly Hills, Kalifornien. 1933 Schweiz, 1934 Frankreich, 1935 Großbritannien und Österreich, 1937 USA, Gründungsmitglied des deutschen PEN im Exil. Frank, Leonhard – Die Jünger Jesu. Roman. Amsterdam, Querido 1949. 301 S. OLn.P/S 167, St/T 142. 4.9.1882 Würzburg – 18.8.1961 München. Sozialist, Pazifist. 1933 Zürich, Paris, 1939 Internierung in Frankreich, 1940 über Portugal nach London, dann USA, 1950 Rückkehr nach München, aktiv in der Bewegung 'Kampf dem Atomtod', seine gesammelten Werke erschienen in der DDR beim Aufbau-Verlag. Frank, L. – Traumgefährten. Roman. Amsterdam, Querido 1936. 291 S. OLn. P/S 58, St/T 142. Mit einem Nachwort von Alfred Polgar. Alfred Polgar 17.10.1873 Wien – 24.4.1955 Zürich. Schriftsteller. Seit den 20er Jahren überwiegend in Berlin lebend, floh Polgar im März 1933 in die Tschechoslowakei, später nach Österreich. 1938 Frankreich, 1940 USA, 1949 Schweiz. Fried, Erich – Deutschland. Gedichte. London, Austrian P.E.N. 1944. 29 S., 1 Bl. OBr., Rückenstichheftung, OSU. St/T 150. 6.5.1921 Wien – 22.11.1988 Baden-Baden. Schriftsteller und Übersetzer. 1938 Großbritannien, dort aktiv bei Young Austria und im Freien Deutschen Kulturbund. 1952-1968 Arbeit für den German Service der BBC, ab Ende der 1960er Jahre verstärktes politisches Engagement in der Außerparlamentarischen Opposi- tion in Westdeutschland. Friedenthal, Richard – Brot und Salz. Gedichte. London, Jakob Hegner 1943. 94 S. OEngl.Br. St/T 151. Titelholzstich von Helmuth Weissenborn. Richard Friedenthal 9.6.1896 München – 19.10.1979 Kiel. 1938 Literatur 14

Großbritannien, 1951 Rückkehr nach München, Mitte der 1950er wieder Großbritannien. Helmuth Weißenborn 29.12.1898 Leipzig – 2.9.1982 London. Ethnologe und Künstler, Buchillustrator. 1933 Großbritannien. Furmanow, D(mitrij) – Tschapajew. Roman. Zürich, Ring- Verlag 1934. 420 S., 2 Bl. OLn. Aus dem Russischen übertragen von Eduard Schiemann. Eduard Schiemann 14.5.1885 Saratow – 16.3.1942 UdSSR. Deutsch-russischer Graphiker und Übersetzer. Von ca. 1905 – vermutlich Anfang der 1930er in Deutschland, hier u.a. Mit- glied der 1909 von Erich Mühsam gegründeten Gruppe "Tat", Übersetzungen sowohl von russischer Literatur als auch für die sowjetische Handelsgesellschaft und die Komintern, später Rückkehr in die UdSSR, 1941 Verhaftung, in Lagerhaft 1942 gestorben. Gabor, Andor – Die Rechnung und andere Erzählungen aus dem Dritten Reich. Moskau, Vegaar 1936. 264 S. St/T 162. Einbandentwurf: K. Lesser. OLn. 17.1.1884 Ujnep-puszta (Ungarn) – 21.1.1953 . 1919 Emigration nach Wien, später Deutschland, 1933 Sowjetunion, 1945 Rückkehr nach Ungarn. Glaeser, Ernsto (Ernst) – Paz [Frieden]. Madrid, Cenit 1930. 317 S., 3 Bl. OBr.(= Novelistas nuevos). Aus dem Deutschen übersetzt von Fermin Soto. Einbandgestaltung von Puyol. 29.7.1902 Butzbach – 8.2.1963 Mainz. 1933 Tschechoslowakei, 1934 Schweiz, 1939 Rückkehr nach Deutschland. Gorbatov, Boris – Die Unbeugsamen. Die Familie des Taras. Stockholm, Neuer Verlag 1944. 309 S., 1 Bl. OLn., OSU. Umschlagzeichnung v. Per Beckman. Graf, Oskar Maria – Anton Sittinger. Roman. (= Ausgewaehlte Werke). New York, o.V. 1941. 388 S. OLn. St/T 180. Von Graf signiert. 22.7.1894 Berg (Starnberger See) – 28.6.1967 New York. 1933 Wien, 1934 Tschechoslowakei, 1938 New York. Nach- dem seine Bücher am 10. Mai 1933 nicht der Bücherverbren- nung zum Opfer gefallen waren und bis auf den autobiogra- phischen Roman "Wir sind Gefangene" von den Nazis sogar zur Lektüre empfohlen wurden, wandte sich Graf empört mit seinem berühmt gewordenen Text "Verbrennt mich!" an die Öffentlichkeit. Graf, O. M. – Bolwieser. Roman eines Ehemannes. London, Malik 1937, 11.-14. Tsd. 358 S., 1 Bl. OLn., OSU. Umschlag­ illustration: Karl Arnold. Hermann 145, St/T 179. Die erste Aufl. war 1931 im Drei Masken Verlag in München erschienen. Auf dem Titelblatt von Graf 1940 für einen "Bücherfreund & Landsmann" signiert (Name entfernt). Graf, O. M. – Der Quasterl und andere Erzählungen. New York, Aurora 1945. 80 S., 1 Bl. OLn., OSU. Hermann 147, St/T 180. Literatur ­15

Gumpert, Martin – Dunant. Der Roman des Roten Kreuzes. Stockholm, Bermann-Fischer 1938. 321 S., 1 Bl. OBr. St/T 187. Einbandgestaltung von Fritz Neugebauer. 13.11.1897 Berlin – 18.4.1955 New York. Arzt. 1936 USA. Hay, Julius (Gyula Hay) – Gott, Kaiser und Bauer. Schau- spiel. Zürich, Oprecht & Helbling 1935. 96 S. OBr., OSU. St/T 200. 5.5.1900 Abony (Ungarn) – 7.5.1975 Ascona (Schweiz). Nach der Niederlage der ungarischen Räterepublik ab 1920 in Deutschland, 1933 Wien, 1934 Schweiz, 1935 Sowjetunion, 1945 Rückkehr nach Ungarn, dort Professor an der Theater- und Filmhochschule; einer der Wegbereiter des Aufstands von 1956, Verhaftung, ab 1960 Exil in der Schweiz. Henriques, Robert D.Q. – Ohne Waffen, ohne Wehr. Roman. Amsterdam, Allert de Lange 1940. 446 S. OHLn. Aus dem Eng- lischen ins Deutsche übertragen von Franz Fein. Schoor S. 257. Herrmann-Neisse, Max (d.i. Max Herrmann) – Letzte Ge- dichte. London, Barmerlea Book Sales / New York, Barthold Fles 1941. 252 S., 2 Bl. OLn. St/T 211. Aus dem Nachlass hg.v. Leni Herrmann. Frontispiz mit Portrait des Dichters nach einer Zeichnung von George Grosz. Max Herrmann-Neiße 23.5.1886 Neiße – 8.4.1941 London. 1933 Zürich, Paris, Amsterdam, London. George Grosz – 26.7.1893 Berlin – 6.7.1959 Berlin. Emigrierte im Januar, kurz vor der Machtübergabe an die Nazis, in die USA. 1959 Rückkehr, wenige Wochen vor seinem Tod. Holitscher, Arthur – El Baedeker de los locos [Der Narren- baedeker]. Madrid, Cenit 1930. 215 S., 4 Bl. OBr. (= Prosistas Extranjeros Contemporáneos). Aus dem Deutschen übersetzt von Luis López-Ballesteros y de Torres. Einbandgestaltung von Puyol. 22.8.1869 Budapest – 14.10.1941 Genf. 1933 Wien, Budapest, 1938 Schweiz. Ilf, Ilja / Petrov, E[vgenij] – Das goldene Kalb. Stockholm, Neuer Verlag 1946. 502 S., 1 Bl. OBr., OSU. Aus dem Russi- schen übersetzt von Enrico Italiener. Illes, Bela – Brand in der Metro. Zürich, Ring-Verlag 1935. 54 S., 1 Bl. OBr. Illustrationen und Einband von Griffel (d.i. László Dállos). Bela Illes 22.3.1895 Kassa, Öst.-Ungarn – 5.1.1974 Budapest. Schriftsteller. 1919 als Anhänger der niedergeschlagenen un- garischen Räterepublik Flucht nach Wien, später in den 20ern Sowjetunion, 1940 Rückkehr nach Ungarn. Laszlo Dallos 1896 (?) – ?. Karikaturist, Pressezeichner. Nach der Niederlage der ungarischen Räterepublik nach Deutschland, dort tätig u.a. für KPD-Presse sowie die satirischen Zeitschriften "Die Pleite" und "Der Knüppel", 1927 UdSSR, Mitte der 30er Jahre krank zurück nach Ungarn, nach 1945 Wien, wo sich seine Spur verliert. Literatur 16

Jilemnicky, Peter – Brachland. Ein slowakischer Roman. Lon- don, Malik 1935. 440 S. OEngl.Br. Übersetzt von Julius Mader. Umschlag von John Heartfield. Hermann 207. John Heartfield (d.i. Helmut Herzfeld) 19.6.1891 Schmargen- dorf – 26.4.1968 Berlin (Ost). Bekannt v.a. durch seine aussa- gekräftigen antifaschistischen Fotomontagen. Gemeinsam mit seinem Bruder Wieland Herzfelde und mit George Grosz Grün- der des Malik Verlags, seit 1919 KPD-Mitglied, aktiv in der Dada-Bewegung, Begründer der Technik der Fotomontage. 1933 Tschechoslowakei, 1938 Großbritannien, dort u.a. aktiv im Freien Deutschen Kulturbund, 1950 Rückkehr in die DDR, wo ihm als sog. Westemigrant mit Misstrauen begegnet und der Eintritt in die SED verwehrt wurde. Kaiser, Georg – Alain und Elise. Schauspiel in drei Akten. Zürich, Oprecht 1940. 93 S. OEngl.Br. St/T 251. 25.11.1878 Magdeburg – 4.6.1945 Ascona (Schweiz). 1938 erst Niederlande, dann Schweiz. Kaiser, G. – Rosamunde Floris. Schauspiel in drei Akten. Zürich, Oprecht 1940. 94 S. OEngl.Br. St/T 251. Kelly, S.E. – Der Meisterspion. Roman. Das Geheimdossier des Falles Redl. (= Abenteuer der Zeitgeschichte). Buenos Aires, Editorial Cosmopolita 1945. 174 S., 5 Bl. OEngl.Br. Umschlaggestaltung: J.T. Farago. Mit 26 Reproduktionen von Originalfotos und Dokumenten aus dem Wiener Kriegsarchiv. Kerr, Alfred (d.i. Alfred Kempner) – Die Diktatur des Haus- knechts. Bruxelles (Brüssel), Les Associés 1934. 142 S., 2 Bl. OEngl.Br. St/T 263. 25.12.1867 Breslau – 12.10.1948 Hamburg. Theaterkritiker. 1933 Schweiz, Frankreich, 1936 Großbritannien. Kerr, A. – Melodien. Gedichte. Paris, Éditions Nouvelles Inter- nationales 1938. 169 S., 3 Bl. OBr. St/T 263. Beiliegend das Faltblatt des Verlags zur Bewerbung des Buches. Kersten, Kurt – Peter der Grosse. Vom Wesen und von den Ursachen historischer Grösse. Amsterdam, Querido 1935. 400 S. OLn. P/S 35, St/T 263. 19.4.1891 Welheiden-Kassel – 18.5.1962 New York. Publizist. 1933 Frankreich (Internierung nach Kriegsbeginn), dort ca. 1937 Austritt aus der KPD, fortan Mitarbeit an Willi Münzenbergs "Zukunft", 1939 über Marokko und Martinique in die USA. Keun, Irmgard – D-Zug dritter Klasse. Roman. Amsterdam, Querido 1938. 185 S. OBr.P/S 97, St/T 265. Umschlaggestal- tung von Leon Holman. Irmgard Keun: 6.2.1905 Berlin – 5.5.1982 Köln. 1936 Belgien, Niederlande, ab 1940 unter falschem Namen wieder in Deutsch- land. Léon Holman: (d.i. Leon Elias Kratzenstein), 21.10.1906 Ha- meln – 23.7.1943 Sobibor. Der Graphiker war wegen seines jü- dischen Familienhintergrundes 1934 in die Niederlande geflo- hen. Dort arbeitete er als Graphiker und als Dozent an einer Literatur ­17

Kunstschule sowie für die Verlage Querido und Allert de Lange. 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau Elisabeth Holzmann von den Nazis nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Kisch, Egon Erwin – Abenteuer in fünf Kontinenten. Paris, Édi- tions du Carrefour 1936. 252 S. OBr., OSU.St/T 266. Mit einem Beitrag von Theodor Balk: Egon Erwin Kisch und die Reportage. 29.4.1885 Prag – 21.3.1948 Prag. Der "rasende Reporter". Ver- haftung nach dem Reichstagsbrand, Freilassung 11.3. nach In- tervention der tschechischen Botschaft, Ausweisung. 1933 Prag, Paris, 1935 Australien, Paris, 1936 Spanien (Reportagen aus den spanischen Bürgerkrieg), 1938 Frankreich, 1939 über USA nach Mexiko 1940, 1946 Rückkehr nach Prag. Kisch, E. E. – Eintritt verboten. Paris, Éditions du Carrefour 1934.239 S. OBr., OSU. St/T 266. Umschlaggestaltung v. Lépine. Kisch, E.E. – Geschichten aus sieben Ghettos. Amsterdam, Al- lert de Lange 1934. 216 S., 2 Bl. OHLn. Schoor S. 251, St/T 266. Kisch, E.E. – Landung in Australien. Amsterdam, Allert de Lange 1937 [recte 1936]. 371 S., 1 Bl. OEngl.Br. Einbandent- wurf und Ausstattung von Paul Urban. Schoor S. 253, St/T 266. Paul Urban 1901 München – vermutlich 1937, Moskau. Graphi- ker, in den 20er Jahren schon für Publikationen der KPD tätig. 1933 Niederlande, 1936 UdSSR. Kost, Karl – Menschen essen Stickstoff. Roman. Buenos Aires, Editorial Cosmopolita. Freier deutscher Buchverlag 1945. 229 S., 1 Bl. OBr., OSU. St/T 281. Umschlagillustration v. Werner Basch. Karl Kost 14.8.1902 Grabowce (Galizien) – ?. 1941 nach Argenti- nien, Mitarbeit bei der Jüdischen Wochenschau in Buenos Aires. Last, Jef – Zuidersee. Roman. Paris, Éditions du Carrefour 1936. 307 S. OLn., OSU. Übersetzt von Harry Wilde. Umschlag von Jean (d.i. Hanns Kralik). Hanns Kralik: 27.5.1900 Neufeld a.d. Leitha – 9.5.1971, Düs- seldorf. Hanns Kralik begann 1920 eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Krefeld. Seinen Unterhalt verdiente er nebenher als Bergmann. Schon 1921 musste er die Ausbildung aufgrund seiner politischen Betätigung und seines Engagements bei einem Bergarbeiterstreik, das ihn zeitweise in die Illegalität führte, unterbrechen. Ab 1924 konnte er die Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf fortsetzen, wo er 1926 Meisterschü- ler wurde. Kralik war Mitglied der Künstlergruppe "Junges Rheinland" und gehörte zum Kreis um die Düsseldorfer Galeris- tin Mutter Ey. Seit den 20er Jahren für die KPD politisch tätig, wurde Kralik 1933 von den Nazis verhaftet und einige Monate im KZ Börgermoor interniert. 1934 gelang nach der Entlassung die Flucht über die Niederlande nach Frankreich, wo Kralik u.a. für den Carrefour Verlag arbeitete und später vieles im Dienste der Résistance schuf. Nach der Befreiung vom Faschismus be- teiligte sich Kralik am kulturellen Wiederaufbau Düsseldorfs. 1951 wurde er aufgrund seiner KPD-Zugehörigkeit aus dem Amt des Kulturdezernenten gedrängt. Literatur 18

Leitner, Maria – Hotel América. Madrid, Cenit 1931. 225 S. OBr. (= la novela proletaria). Aus dem Deutschen übersetzt von Emilio R. Sadia. Es handelt sich hier zwar nicht um eine Exilveröffentlichung, aber der republikanisch gesinnte Cenit-Verlag publizierte viele Titel von deutschsprachigen Autorinnen und Autoren, die später ins Exil gingen. Er bestand bis 1936 und veröffentlichte ab 1933 auch im Exil verfasste Titel. Maria Leitner 19.1.1892 Varazdin, Ungarn – 14.3.1942 Mar- seille. Leitner hatte ihren Roman "Hotel Amerika" 1930 nach ei- ner dreijährigen Reise durch verschiedene Bundesstaaten der USA sowie ein paar Staaten Lateinamerikas geschrieben und zeigte darin Missstände in den Arbeitsverhältnissen amerikani- scher Arbeiterinnen und Arbeiter auf. Sie war Mitglied im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. 1933 / 1934 ging sie über Prag und das Saarland nach Paris, hielt sich aber zwischen- durch auch mehrmals illegal in Deutschland auf. 1940 wurde sie in Frankreich im Pyrenäenlager Gurs interniert, aus dem sie flie- hen konnte. Von Marseille aus versuchte sie, in äußerst ärmlichen Verhältnissen lebend, lange mit Hilfe des Emergency Rescue Committee, für das Varian Fry arbeitete und mit Hilfe der Ameri- can Guild for german Cultural Freedom, ein Visum für die USA zu erhalten, was nicht gelang. Im März 1942 starb sie in einem Krankenhaus, körperlich völlig erschöpft. Liepmann, Heinz – Das Vaterland. Ein Tatsachen Roman aus dem heutigen Deutschland. Amsterdam, van Kampen 1933. 295 S. OLn. St/T 310. 27.8.1905 Osnabrück – 6.6.1966 Agarone (Schweiz). 1934 Niederlande (Verhaftung nach Auslieferungsgesuch Deutsch- lands, Auslieferung jedoch abgelehnt), 1935 Frankreich, 1936 Großbritannien, 1937 USA, 1947 Rückkehr nach Hamburg, 1962 Schweiz. Majakowski, W[ladimir] – Zwei Dichtungen. "Wladimir Iljitsch Lenin" (1924). "Gut und schön" (1927). Moskau, Meshdunarodnaja Kniga (Das internationale Buch) 1940. 186 S. OLn. Nachdichtungen von Hugo Huppert. Vorwort von Ossip M. Brick. Hugo Huppert: 5.6.1902 Bielitz (Schlesien) – 25.3.1982 Wien. Schriftsteller, Übersetzer. 1938 UdSSR, 1945 Rückkehr nach Österreich; 1949 wieder UdSSR, 1956 Österreich. Mann, Heinrich – Ein Zeitalter wird besichtigt. Stockholm, Neuer Verlag [1946]. 560 S. OLn. St/T 330. 27.3.1871 Lübeck – 12.3.1950 Santa Monica, Kalifornien (bei- gesetzt 1961 in Ost-Berlin). 1933 Prag, Frankreich, 1940 über Spanien, Portugal in die USA. Mann, H. – Lidice. Roman. Mexico, El libro libre 1943. 329 S. OPb. St/T 330. Mann, H. – Mut. Paris, Éditions du 10 mai / Verlag 10. Mai 1939. 295 S. OBr. (Association internationale des écrivains). St/T 330. Literatur ­19

Verlag 10. Mai. Dies ist einer der zwei Titel, die der zum bevor- stehenden sechsten Jahrestag der Bücherverbrennung (der 10. Mai 1939) unter der Schirmherrschaft der Internationalen Schriftstel- lervereinigung stehende und finanziell von der Komintern abhän- gige um die Jahreswende 1938/39 gegründete Verlag noch heraus- geben konnte. Im Februar 1939 wurde dem Verlag das Konto ge- sperrt, im April beschloss die KPD seine Auflösung. Es ist zu ver- muten, dass hinter dem Ende des Verlags die stalinistische Kam- pagne gegen Michail Kolzows und seine Lebensgefährtin Maria Osten stand, im Zuge derer die beiden als Spion und Spionin denunziert wurden. Kolzow hatte sich von Moskau aus für die Finanzierung des Verlags eingesetzt, wurde im Dezember 1938 verhaftet, und Maria Osten arbeitete in Paris im Verlag mit. Maria Osten (d.i. Maria Greßhöner) 20.3.1908 Muckum – 16.9.1942 Saratow. Schriftstellerin. 1932 UdSSR, zahlreiche be- rufliche Reisen in Europa, u.a. 1935 zum Schriftstellerkongress nach Paris, 1936/1937 Spanien. 1938 Paris, 1939 Reise in die UdSSR, um das "Missverständnis" um Kolzows Verhaftung auf- zuklären, 1941 verhaftet, 1942 zum Tode verurteilt und erschos- sen. Michail Kolzow war schon 1940 erschossen worden. Mann, H. – Die Jugend des Königs Henri Quatre. Roman. Amsterdam, Querido 1935. 624 S. OBr. P/S 39, St/T 329. Mann, H. – Die Vollendung des Königs Henri Quatre. Roman. Amsterdam, Querido 1938. 823 S. OBr.P/S 102, St/T 329. Mann, Klaus – Mephisto. Roman einer Karriere. Amsterdam, Querido 1936. 399 S. OLn. Den Roman widmete Klaus Mann der Schauspielerin Therese Giese. P/S 62, St/T 331. 18.11.1906 München – 21.5.1949 Freitod in Cannes. 1933 Amsterdam, Paris, Zürich, Budapest, Salzburg, Prag, 1936 USA; im 2. Weltkrieg als US-Soldat in Italien und Deutschland. Mann, K. – Vergittertes Fenster. Novelle um den Tod des Kö- nigs Ludwig II. von Bayern. Amsterdam, Querido 1937. 112 S. OEngl.Br. P/S 89, St/T 331. Mann, Thomas – Achtung, Europa! Aufsätze zur Zeit. Stock- hom, Bermann-Fischer 1938. 192 S. OLn., OSU. Erste Ausga- be. St/T 332, Dt. Exilarchiv 3811. Der Band enthält u.a. den Briefwechsel anlässlich der Aberkennung der Ehrendoktorwür- de der Universität Bonn sowie einen Beitrag zum Spanischen Bürgerkrieg. 6.6.1875 Lübeck – 12.8.1955 Zürich. 1933 Schweiz, 1938 USA. 1952 zurück in die Schweiz. Mann, T. – Adel des Geistes. Sechzehn Versuche zum Problem der Humanität. Stockholm, Bermann-Fischer 1945. 708 S., 2 Bl. OLn., OSU. Exilarchiv 3813. Mann, T. – Joseph the Provider. (= Joseph and his Brothers IV). New York, Alfred A. Knopf 1944. 608 S., 5 Bl. OLn. Erste amerikanische Ausgabe des Titels "Joseph, der Ernährer" (4. Band des Zyklus "Joseph und seine Brüder"), erschienen bei Bermann-Fischer, Stockholm 1943. Exilarchiv 3869. Literatur 20

Mann, T. – Joseph the Provider. (= Joseph and his Brothers IV). London, Secker & Warburg 1945. 447 S. OLn. Marchwitza, Hans – Untergrund. Gedichte. A collection of anti- fascist poems.New York 1942. 46 S., 1 Bl. OBr., Rückenstichhef- tung. St/T 334. Enthält u.a. die Gedichte Untergrund, Wenn ich wo Heimat seh', Der Stollengräber, Hände in Eisen, Lidice, Mut, Sta- lingrad, Oberschlesien, Der alte Kämpfer. Titelblatt mit hand- schriftlicher Widmung des Autors an Franklin Folsom, vom 23.10.1942. Der Schriftsteller F. Folsom war Kommunist und in der antifaschistischen League of American Writers engagiert. Hans Marchwitza 25.6.1990 Scharley (Schlesien) – 17.1.1965 Potsdam. 1933 erst Schweiz, dann Frankreich. 1936 Spanien (Internationale Brigaden im spanischen Bürgerkrieg), 1938 Rückkehr nach Frankreich, dort Internierung, 1941 USA, 1946 Rückkehr nach Stuttgart, 1947 Übersiedlung nach Potsdam, 1950 Gründungsmitglied der Akademie der Künste (DDR). Mihaly, Jo (d.i. Elfriede Alice Steckel, geb. Kuhr) – Hüter des Bruders. Roman. Zürich, Steinberg 1942. 279 S. OLn., OSU. St/T 351. 25.4.1902 Schneidemühl – 29.3.1989 Seeshaupt (Bayern). 1933 Schweiz; 1945 Frankfurt / M., 1946 wieder Schweiz. Jo Mihaly war eine der herausragenden Persönlichkeiten der Vagabunden- bewegung um Gregor Gog. Morgenröte. Ein Lesebuch. New York, Aurora 1947. 351 S. OLn., OSU. Einführung von Heinrich Mann. Hg.v. den Grün- dern des Verlages, d.s. Ernst Bloch, Bertolt Brecht, Ferdinand Bruckner, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Wieland Herzfelde, Heinrich Mann, Ernst Waldinger, Berthold Viertel, F.C. Weiskopf. Der Band enthält Texte v. Herder, Lich- tenberg, Gryphius, Jean Paul, Viertel, Börne, Kant, Kraus, Schil- ler, Walther von der Vogelweise, Seume, Kisch, Heym, A. Zweig, Brecht, Graf, Keller, Herwegh, Heine, Mühsam u.a. Hermann 246, St/T 590. Neumann, Alfred. Neuer Caesar. Roman. Amsterdam, Allert de Lange 1934, 8.-12. Tsd. 640 S., OHLn. Schoor S. 251, St/T 366. 15.10.1895 Lautenburg (Westpreußen) – 3.10.1952 Lugano. 1933 Italien, 1938 Frankreich, 1940 USA. 1949 Rückkehr nach Italien. Neumann, A. – Der Teufel. Roman. Amsterdam, Allert de Lan- ge 1935, 137. Tsd.. 414 S., 1 Bl. OHLn., OSU. Schoor S. 252, St/T 366. Ursprünglich 1926 bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart erschienen. Neumann, Margarete – Und dennoch…! Bratislava, Eugen Prager 1936. 240 S. OEngl.Br. St/T 368. Roman über die Ver- folgung der Trotzkisten in der Sowjetunion. St/T gibt keine Le- bensdaten jedoch den folgenden Exil-Weg an: 1932 Österreich, 1938 Tschechoslowakei, 1939 Schweden. Weitere Informationen konnten nicht ermittelt werden. Entgegen der Angabe mancher Bibliotheken handelt es sich bei der Autorin aber nicht um Mar- garete Buber-Neumann. Literatur ­21

Neumann, Robert – Struensee. Doktor Diktator Favorit und armer Sünder. Amsterdam, Querido 1935. 401 S. OLn. P/S 42, St/T 368. 22.5.1897 Wien – 3.1.1975 München. 1934 Großbritannien, 1958 Locarno. Ottwalt, Ernst (d.i. Ernst Gottwalt Nicolas) – Die letzten Dinge. Novelle. Moskau, Vegaar 1936. 50 S., 1 Bl. OBr., Rü- ckenstichheftung. (= Vegaar-Bücherei Nr. 2). St/T 378. 13.11.1901 Tippenow – 24.8.1943 in einem Lager bei Archan- gelsk (UdSSR). 1933 Dänemark, 1934 Tschechoslowakei, Moskau, dort gemeinsam mit seiner Frau Waltraut Nicolas 1936 verhaftet. Während Ottwalt 1939 zum Tode verurteilt, dann aber in den Gulag verbannt wurde, wurde seine Frau zu fünf Jahren Haft verurteilt, dann an Deutschland ausgeliefert, wo sie 1942 in Berlin zu einem Jahr Haft verurteilt wurde, nach der Haft jedoch unter Überwachung der blieb. Sie ging nach der Befreiung nach Westdeutschland. Regler, Gustav – Im Kreuzfeuer. Ein Saarroman. Paris, Éditions du Carrefour 1934. 297 S., 1 Bl. Später in Halbleinen neu aufge- bunden. St/T 405. 25.5.1898 Merzig – 14.1.1963 Neu-Delhi. Seit 1928 KPD-Mit- glied, 1933 Frankreich, 1936 Spanien (Internationale Brigaden), 1939 Internierung in Frankreich, im gleichen Jahr Distanzierung vom Stalinismus, Parteiausschluss, 1940 Mexiko, 1952 Rück- kehr in die BRD. Renn, Ludwig (d.i. Arnold Friedrich Vieth von Golssenau) – Krieg. / Nachkrieg. Moskau / Leningrad, Vegaar 1935. 630 S. OEngl.Br. Einbandentwurf von Kurt Lesch. 22.4.1889 Dresden – 21.7.1979 Berlin (Ost). Verhaftung nach dem Reichstagsbrand, Zuchthaus bis 1936. 1936 Schweiz, später Spanien (Internationale Brigaden), 1939 Frankreich, Großbri- tannien, USA, Mexiko. 1947 Rückkehr, Eintritt in die SED. Kurt Lesch: 7.7.1904 Berlin – 29.1.1942 gestorben in einem sowjetischen Lager im Nord-Ural. Schriftsetzer und Publizist. KPD-Mitglied seit 1926. 1933 UdSSR, dort Redakteur bei der Vegaar, 1938 verhaftet, 1940 zu Lagerhaft verurteilt. Roth, Joseph – Der Antichrist. Amsterdam, Allert de Lange 1934. 248 S. OLn. Schoor S. 251, St/T 427. 2.9.1884 Brody – 27.5.1939 Paris. 1933 Paris, vorübergehend Niederlande, Belgien, Schweiz, Österreich, Polen. Roth, Joseph – A diestra y siniestra [Rechts und links]. Ma- drid, Cenit 1930. 287 S. OBr. Übersetzung aus dem Deutschen v. Luis López-Ballesteros y de Torres. Einbandgestaltung von Puyol. Roth, J. – Tarabas. Ein Gast auf dieser Erde. Roman. Amster- dam, Querido 1934. 287 S. OEngl.Br. P/S 19, St/T 427. Rubinstein, Hilde – Atomdämmerung. Roman. Zürich, Schef- fel 1960. 317 S. OLn. St/T 430. Handschriftlich von der Autorin auf dem Vorsatz vermerkt: "Die im Buch angebrachten Verbes- Literatur 22

serungen entsprechen meiner Textfassung im Manuskript, sowie meinen Korrekturen in den Fahnen. Sie sind also bei Druckle- gung vom Verleger nicht berücksichtigt worden." Das Buch hatte die im schwedischen Exil lebende Autorin Anfang der 50er Jahre verfasst und 1952 damit einen Litera- turwettbewerb gewonnen. Mit der o.g. Ankündigung und den im Buch angebrachten Korrekturen äußerte sie offenbar ihren Ärger über die schlechte Überetzung. 7.4.1904 Augsburg – 5.8.1997 Göteborg. 1933 als KPD-Mit- glied kurzzeitig inhaftiert, 1934 Belgien, Niederlande, 1935 Schweden, 1936 UdSSR, 1937 Schweden. Schaber, Will (Hg.) – Weinberg der Freiheit. Der Kampf um ein demokratisches Deutschland von Thomas Münzer bis Thomas Mann. New York, Frederick Ungar 1945. 499 S. OLn., OSU. Anthologie mit Texten von Schriftstellern, Philosophen und Politikern. St/T 438. 1.5.1905 Heilbronn – 5.7.1996 New York. 1931 von der SPD zur SAPD. 1933 nach "Schutzhaft" nach Estland, Tschechoslowakei, 1938 USA. Scharrer, Adam – Die Bauern von Gottes Gnaden. Geschichte eines Erbhofes. Engels, Deutscher Staatsverlag 1935. 39 S., OBr., OSU. St/T 440. Der verantwortliche Redakteur W. Hoff- mann wurde im Impressum geschwärzt. 13.7.1889 Klein-Schwarzenlohe (Bayern) – 2.3.1948 Schwerin. 1919 KPD-Mitglied, 1920 KAPD (Kommunistische Arbeiter- Partei Deutschlands, rätekommunistisch), Redakteur beim Parteiorgan Kommunistische Arbeiterzeitung. 1933 Tschecho- slowakei, 1935 UdSSR, hier Mitarbeit an Organen der Komintern (obwohl nicht Mitglied der KPD) und beim Rundfunk, 1945 Rückkehr nach Schwerin. Scharrer, A. – Maulwürfe. Ein deutscher Bauernroman. Prag, Malik 1933. 384 S. OLn. Einbandentwurf von John Heartfield. Hermann 306, St/T 440. Schönstedt, Walter – Auf der Flucht erschossen. Ein SA-Roman. Moskau / Leningrad, Vegaar 1934. 231 S. OEngl.Br. St/T 451. Um- schlagentwurf von Alex Keil (Ps. Sandor Ek). 14.2.1909 Berlin – ?. Ab Mitte der 20er Mitglied im Kommu- nistischen Jugendverband, 1933 Frankreich, 1935 USA. Alex Keil 27.8.1902 Szentmihalyfa – 15.1.1975 Budapest. 1920 Flucht aus Ungarn nach Österreich, dann in die Sowjetunion; ab 1925 Berlin, 1933 UdSSR, 1944 Rückkehr nach Ungarn. Die schönsten Erzählungen deutscher Romantiker. (= Forum- Bücher, Bd. 10). Amsterdam, Querido 1939 [recte: 1938]. 366 S. OBr. P/S 124. Die Forum-Bücher wurden gemeinsam herausgegeben vom Bermann-Fischer Verlag, Stockholm, vom Allert de Lange und Querido Verlag, beide Amsterdam. Beratendes Komitee: Tho- mas Mann, René Schickele, Franz Werfel, Stefan Zweig. René Schickele 4.8.1883 Oberehnheim (Elsass) – 31.1.1940 Vence (Südostfrankreich). 1932 Frankreich. Literatur ­23

Franz Werfel 10.9.1890 Prag – 26.8.1945 Beverly Hills, Kali- fornien. Seit 1918 in Wien, 1938 Frankreich, 1940 über Spanien und Portugal in die USA. Scholochow, Michail – Neuland unter dem Pflug. Roman. Zü- rich, Büchergilde Gutenberg 1933. 367 S. OLn., OSU. Aus dem Russischen übersetzt von Boris Krotkow und G.S. Stoessler. Scholochow, Michail – Der stille Don. Bände 1, 2, 4. Zürich, Büchergilde Gutenberg 1943-1948. 475, 480, 541 S. OLn. Seghers, Anna (d.i. Netty Radvanyi, geb. Reiling) – Der Aus- flug der toten Mädchen und andere Erzählungen. New York, Aurora 1946. 126 S., 1 Bl. OLn., OSU. Hermann 310, St/T 461. 19.11.1900 Mainz – 1.6.1983 Berlin (Ost). 1933 Frankreich, in Paris an der Neugründung des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller m Exil beteiligt und Redaktionsmitglied der 'Neuen Deutschen Blätter' des Malik-Verlags, 1940 nach der Besetzung durch Deutschland von Paris ins noch nicht besetzte Marseille, von dort 1941 nach Mexico, dort beteiligt an der Organisation der Bewegung Freies Deutschland, 1947 Rückkehr, Mitglied der SED, 1948 Vizepräsidentin des Kulturbundes zur demokrati- schen Erneuerung Deutschlands, 1952-1978 Vorsitzende des Schriftstellerverbandes der DDR. Seghers, A. – Der Kopflohn. Roman aus einem deutschen Dorf im Spätsommer 1932. Amsterdam, Querido 1933. 265 S. OHLn.P/S 6, St/T 461. Seghers, A. – Die Rettung. Roman. Amsterdam, Querido 1937. 512 S. OLn. P/S 92, St/T 461. Seghers, A. – Das siebte Kreuz. Roman aus Hitlerdeutschland. Mexico, El libro Libre 1942. 468 S. OPb. St/T 461. Erste Aus- gabe. Vorsatz mit handschriftlicher Widmung der Verfasserin: "Für Frau Helen Bryan als Dank der geretteten antifaschisti- schen Flüchtlinge ". Helen Bryan war Mitarbeiterin des Joint Antifascist Refugee Committee JARC. Seghers, A. – Das Siebte Kreuz. Roman aus Hitlerdeutschland. Amsterdam, Querido 1946. 416 S. OLn., OSU. Erste europäi- sche Ausgabe. P/S 146, St/T 461. Einband und Umschlag von S. Heynemann. Sinclair, Upton – Autokönig Ford. London, Malik 1938. 272 S. OLn. Hermann 323. Sinclair, Upton – William Fox. Roman. Basel, Universum- Buchgemeinschaft 1937. 592 S. OLn., OSU. Einband-Unter­ titel: Leben eines Filmkönigs. Auf Deutsch zuerst erschienen bei Malik, London 1936. Die proletarische Buchgemeinschaft Universum Bücherei für alle gehörte zu Willi Münzenbergs Unternehmensgeflecht und war 1933 aus Deutschland in die Schweiz verlegt worden. Smedley, Agnes – China kämpft. Vom Werden des neuen China. London, Malik 1936. 397 S., 1 Bl. OEngl.Br. Hermann 401. Umschlag von John Heartfield. Literatur 24

Torberg, Friedrich (d.i. Friedrich Ephraim Kantor-Berg) – Abschied. Roman einer ersten Liebe. Zürich, Humanitas 1937. 341 S., 1 Bl. OLn., OSU. St/T 505. 16.9.1908 Wien – 10.11.1979 Wien. 1938 Schweiz, 1939 Frank- reich, 1940 Portugal, 1941 USA, 1951 Rückkehr nach Wien. Torberg, F. – Mein ist die Rache. Novelle. Wien, Bermann- Fischer 1947. 110 S. OPb., OSU. St/T 505. Auf dem Vorsatz mit handschriftlicher Widmung vom Autor, mit seinen Initialen signiert, New York, März 1947. Traven, B. (Ps. Ret Marut, d.i. Otto Feige) – Ein General kommt aus dem Dschungel. Amsterdam, Allert de Lange 1940 [recte 1939]. 416 S. OLn., OSU. Schoor S. 256. Die vorhergehenden fünf Bände des sechsbändigen Caoba-Zyklus waren bei der Büchergilde in Zürich erschienen. Der Leitung der Buchgemeinschaft war jedoch das Manuskript dieses ab- schließenden Romans zu radikal, weshalb Traven den Verlag wechselte. Tretjakow, S[ergej] – Tausendundein Arbeitstag. Zürich, Ring-Verlag 1935. 136 S., 2 Bl. OBr. Uhse, Bodo – Söldner und Soldat. Roman. Moskau / Lenin- grad, Vegaar 1935. 328 S. OLn. St/T 510. 12.03.1904 Rastatt – 2.7.1963 Berlin. Ab 1927 Mitglied der NS- DAP, 1930 Übertritt zur KPD. 1933 Frankreich, 1936 Spanien (Internationale Brigaden), 1939 USA, 1940 Mexiko, 1948 Rück- kehr nach Berlin (Ost). Uhse, B. – Söldner und Soldat. Roman. Paris, Éditions du Carrefour 1935.326 S., 1 Bl. OBr., OSU. St/T 510. Einbandent- wurf von John Heartfield. "Und sie bewegt sich doch!" Freie deutsche Dichtung. [2 Hefte in einem]. London, Freie deutsche Jugend 1943. 64 S. OBr., OSU. St/T 592. Einbandgestaltung von John Heartfield. Vorwort von Oskar Kokoschka. 1. Heft: Deutsche Stimmen aus Grossbritannien: Rolf Anders, Max Herrmann-Neisse, Werner Ilberg, Freimut Schwarz. Deutsche Stimmen aus Amerika: Ber- tolt Brecht, Wieland Herzfelde, Hans Marchwitza. Deutsche Stimmen aus der Sowjetunion: Johannes R. Becher, Klara Blum, Erich Weinert. 2. Heft: Max Zimmering. Um den Einband ein simpler Schutzumschlag, weil der Einband eine Zeitlang in England nicht gezeigt werden durfte. Oskar Kokoschka: 1.10.1886 Pöchlarn / Donau – 22.2.1980 Montreux. 1934 Prag, 1938 England, 1953 Schweiz. Freimut Schwarz: 28.4.1913 Sotterbach – 19.1.1994 London. 1933 Paris, Großbritannien. Werner Ilberg: 20.7.1896 Wolfenbüttel – 30.12.1978 Berlin (Ost). 1933 nach zweimaliger Haft in die Tschechoslowakei, 1939 Großbritannien, 1947 Rückkehr nach Wolfenbüttel, 1956 Übersiedlung in die DDR. Klara Blum: 27.11.1904 Czernowitz – 4.5.1971 Guangzhou. 1934 UdSSR, 1947 China. Literatur ­25

Verbannte und Verbrannte. London, Mai 1942. 32 S. OBr., Rückenstichheftung. Hg.v. Freien Deutschen Kulturbund in Großbritannien. Umschlagzeichnung (Linol- schnitt) von René Graetz. St/T 592. Texte von Richard Friedenthal, Berthold Viertel, Bruno Frei, Max Zimmering, Peter Pont, Erich Weinert, Bertolt Brecht, Anna Seghers, Johannes R. Becher, Werner Ilberg, Wieland Herzfelde, Anna Maria Jokl, Rolf An- ders, Hans I. Rehfisch, Rudolf Leonhard, Manfred Zeuner, Freimut Schwarz. Peter Pont (d.i. Oskar Kosta, eigentlich Kohn) 23.11.1888 Goltsch-Jenikau (Böh- men) – 4.2.1973 Prag. 1938 Großbritannien, 1945 Rückkehr in die Tschechoslowakei. Wieland Herzfelde 11.4.1896 Weggis (Schweiz) – 23.11.1988 Berlin (Ost). Zusam- men mit seinem Bruder John Heartfield und George Grosz Gründer des Malik-Ver- lags, seit 1919 KPD-Mitglied. 1933 Tschechoslowakei, 1938 Großbritannien, 1939 USA, dort 1944 Gründung des Aurora Verlags. 1949 Rückkehr nach Leipzig, Pro- fessor für Literatur, 1951 Ausschluss aus der SED wegen seiner Westemigration und Kontakten zum stalinistisch denunzierten und verfolgten US-Diplomat und Kommunisten Noel Field, 1959-1970 Präsident des PEN-Zentrums der DDR. Anna Maria Jokl 23.1.1911 Wien – 21.10.2001 Jerusalem. 1933 Tschechoslowakei, 1939 Großbritannien. 1950 Ost-Berlin, ohne Angabe von Gründen ausgewiesen, 1951 West-Berlin, 1965 Jerusalem. Hans José Rehfisch 10.4.1891 Berlin – 9.6.1960 Scuol (Schweiz). Jurist und Drama- tiker. 1933 kurzzeitig in Haft, dann Österreich, 1936 Großbritannien, 1950 Rückkehr in die BRD. Die Vertriebenen. Dichtung der Emigration. [weiterer Einband-Untertitel: 37 poems by refugee authors from Austria, Czechoslovakia and Germany]. Hg.: Free German League of Culture / Austrian Centre / Young Czechoslovakia. London 1941. 48 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 592. Beiträge von: Rudolf Fuchs, Max Herrmann-Neisse, Peter Pont, Kuba (d.i. Kurt Barthel), Nuntius (d.i. Louis Fürnberg), Ilse Klaksbrunn, Judith Maria Sternberg, Oliva, Eva Priester, Rolf An- ders, William Shakespeare v. R. Anders übersetzt, Alfred Becker, Max Zimme- ring, Erich Fried, Karel Hynek Mácha v. R. Fuchs übersetzt. Kurt Barthel 8.6.1914 Garnsdorf (Sachsen) – 12.11.1967 Frankfurt/M. Vor 1933 in der sozialistischen Jugendbewegung aktiv, 1933 Eintritt in die SPD. 1933 Tschechoslowakei, 1938 Großbritannien, dort Eintritt in die FDJ (Freie Deutsche Jugend), 1940 zeitweilig interniert, 1946 Rückkehr, Beitritt in die SED, 1950- 1958 Abgeordneter in der Volkskammer der DDR, ab 1956 Chefdramaturg am Volkstheater in Rostock. Verstorben während eines Gastspiels des Volkstheaters in Frankfurt/M. Louis Fürnberg 24.5.1909 Iglau (Mähren) – 23.6.1957 Weimar. Seit 1928 Mit- glied der KPČ, tätig für kommunistische Presseorgane, 1939 Inhaftierung nach Einmarsch der Deutschen; seine Frau konnte ihn schließlich durch Bestechung freikaufen, Abschiebung nach Italien, 1940 Jugoslawien, 1941 Palästina, 1946 Rückkehr nach Prag, 1949-1952 als Botschaftsrat in Berlin. 1954 im Klima anti- semitischer Tendenzen und der Repression des Slansky-Prozesses (1952) Über- siedlung nach Weimar. Judith Maria Sternberg 22.2.1920 – 19.6.2003 Levin (Neuseeland). 1935 Schweiz, später Großbritannien. Eva Priester (Eva Beatrice geb. Feinstein) 15.7.1910 St. Petersburg – 15.8.1982 Moskau. Ab 1921 Berlin, SPD-Mitglied, ab 1931 SAPD, März 1933 KPD, März bis Dezember 1933 in "Schutzhaft", 1935 oder 1936 über Prag nach Wien, Mitglied der KPÖ, 1939 Großbritannien, dort aktiv beim Austrian Centre und bei Young Austria in Great Britain, 1946 Rückkehr nach Wien, lange Jahre tätig für die Volksstimme, dem Parteiorgan der KPÖ. Verstorben während eines Kuraufenthalts in der UdSSR. Literatur 26

Viertel, Berthold – Der Lebenslauf. Gedichte. New York, Au- rora 1946. 110 S., 1 Bl. OLn. Hermann 427, St/T 518. 28.06.1885 Wien – 24.9.1953 Wien. 1933 London, 1939 USA, 1946 London, 1948 Rückkehr nach Wien. Wallfisch, Erwin – Der Besessene. Roman. Buenos Aires, Editorial Erasmus 1948. 450 S., 1 Bl. OLn., OSU. St/T 524. 1894-? Walter, Friedrich – Tobias. Roman. Amsterdam, Allert de Lan- ge 1940. 300 S. OHLn. und OLn. Schoor S. 257, St/T 525. 19.7.1902 Wuppertal-Elberfeld – 12.1.1989. 1933 Frankreich, nach Internierung bei Kriegsbeginn 1940 nach Großbritannien. Wassermann, Jakob – Joseph Kerkhovens dritte Existenz. Roman. Amsterdam, Querido 1934. 643 S. OLn. Erste Ausgabe. P/S 22, St/T 528, Exilarchiv 6217. 10.3.1873 Fürth – 1.1.1934 Alt-Aussee. Frühe Übersiedlung nach Wien. Weinert, Erich – Erziehung vor Stalingrad. Fronttagebuch eines Deutschen. New York, The German American 1943. 45 S., 1 Bl. OBr., Rückenstichheftung. St/T 534. Vorwort von Oskar Maria Graf. 4.8.1890 Magdeburg – 20.4.1953 Berlin (Ost). 1933 Schweiz, Paris, 1934 Saarland, 1935 Moskau, 1937 Spanien (Internatio- nale Brigaden), 1939 Frankreich (Internierung), dann Sowjet- union, 1943-1945 Präsident des NKFD (Nationalkomitee Freies Deutschland), 1946 Rückkehr nach Deutschland. Weinert, E. – Stalingrad Diary. [Dt. Übers. von „Erziehung vor Stalingrad“]. London, I.N.G. Publication 1944. 48 S., OBr., Rückenstichheftung. St/T 534. Übersetzt v. Egon Larsen. Vor- wort v. John Dugdale. Weiskopf, F[riedrich] C[arl] – Himmelfahrtskommando. Roman. Stockholm, Bermann-Fischer 1945. 404 S., 2 Bl. OLn. St/T 536. 3.4.1900 Prag – 14.9.1955 Berlin (Ost). 1933 von Berlin aus nach Prag, 1938 Paris, 1939 USA. 1947-49 Botschaftsrat der Tschechoslowakei in Washington, später Gesandter in Stock- holm, dann Botschafter in Peking, 1953 Berlin (Ost). Weiskopf, F[riedrich] C[arl] – Die Unbesiegbaren. Berichte / Anekdoten / Legenden 1933-1945. New York, Aurora 1945. 46 S., 1 Bl. OLn., OSU. Hermann 436, St/T 536. " "Die Unbesieg- baren" entstanden in den Jahren 1939-1945 in Böhmen, Frank- reich und Amerika. Sie stellen den Versuch dar, die seit Kleist und Hebel als ernste Kunstform in Vergessenheit geratene Anek- dote wieder zu Ehren und in literarischen Gebrauch zu bringen." F.C.W. (Vorbemerkung des Verfassers). Weiskopf, F.C. – Die Versuchung. Roman einer jungen Deut- schen. Basel, Universum-Buchgemeinschaft 1937. 287 S. OLn. (= 3. Sonderband der Jahresreihe 1937, 267. Band der Univer- sum-Bücherei). Zuerst erschienen bei Oprecht, Zürich 1937 (St/T 536). Literatur ­27

Weiskopf, F.C. – Vor einem neuen Tag. Roman. Mexico, El libro libre 1944. 264 S. OBr., OSU. St/T 536. Roman über die Untergrundbewegung in der Slowakei. Wolfenstein, Alfred (Hg.) – Stimmen der Völker. Die schönsten Gedichte aller Zeiten und Länder. Amsterdam, Querido 1938. 472 S. OLn., OSU. P/S 106, St/T 553. 28.12.1883 Halle/S. – 22.1.1945 Paris (Freitod). 1933 Prag, 1938 Paris (dort zeitweilig durch die Gestapo inhaftiert), spä- ter illegal in Südfrankreich, später wieder Paris. Als aus einer jüdischen Familie stammender Pazifist, verließ Wolfenstein Deutschland im März 1933 und ging zunächst nach Prag, 1938 dann nach Frankreich, wo er nach zeitweiliger Haft nach dem Einmarsch der Deutschen einige Jahre in der Illegalität lebte, bis er sich, gesundheitlich sehr beeinträchtigt, im Januar 1945 das Leben nahm. Wright, S. Fowler – Flieger über Prag. Roman des Krieges von 1938. Paris, Éditions du Carrefour 1936, 2. dt. Aufl. 307 S., 2 Bl. OPb. Zweig, Arnold – Das Beil von Wandsbek. Roman. 1938-1943. Stockholm, Neuer Verlag 1947. 682 S., OLn. St/T 568. 10.11.1887 Groß-Glogau – 26.11.1968 Berlin (Ost). 1933 über die Tschechoslowakei, Schweiz, Frankreich nach Palästina, 1948 Rückkehr nach Berlin (Ost), 1949-1967 Abgeordneter der Volkskammer. Zweig, Stefan – Legenden. Stockholm, Bermann-Fischer 1945. 249 S., 1 Bl. OLn. 28.11.1881 Wien – 22.2.1942 Petropolis (Freitod). 1938 Groß- britannien, wo er schon seit 1934 einen zweiten Wohnsitz hatte, 1940 USA, 1941 Brasilien.

Anna Seghers: Widmung in „Das siebte Kreuz“ – s. S. 23 Kultur 28

– Kultur – Berendsohn, Walter A[rthur] – Die humanistische Front. Einführung in die deutsche Emigranten-Literatur. Erster Teil: Von 1933 bis zum Kriegsausbruch 1939. Zürich, Europa Verlag 1946. 204 S. OBr., OSU. St/T 49. 10.9.1884 Hamburg – 30.1.1984 Stockholm. Literaturwissenschaftler. 1933 Däne­ mark, 1943 Schweden. Blei, Franz – Zeitgenössische Bildnisse. Amsterdam, Allert de Lange 1940 [recte 1939]. 345 S. OHLn. Schoor S. 256, St/T 60. 18.1.1871 Wien – 10.7.1942 Westbury, USA. 1932 Mallorca, 1936 Wien, 1938 Italien, 1939 Frankreich, 1941 USA. Bertolt Brecht – Hollywood Dialogue. [Verhör Brechts vor dem House Committee on Un-American Activities, HUAC]. New York, Carnegie Hall Recording Co., o.J. [1947]. 5 (von 6) Acetat-Schallplatten (Durchmesser 30 cm) mit der maschinen- schriftlichen Titelei "Hollywood Dialogue" und "78 RPM Start Outside". Beidseitig bespielt. Original-Schallplatten mit den Aufnahmen des Verhörs von Brecht vor dem HUAC (Ausschuss des Repräsentantenhauses für unamerikanische Tätigkei- ten) am 30.10.1947 in Washington. Man kam nicht als Angeklagter vor den Ausschuss in Washington, sondern wurde aufgefordert, sich einer "Befragung" zu unterziehen. Angeklagt konnte man erst wer- den, wenn das Verhör beendet war, zum Beispiel wegen Missachtung des Ausschus- ses. Brecht wurde also nicht aus Kalifornien abgeholt, sondern er ging "freiwillig" zum Verhör. Zeitgleich mit Brecht wurden 18 Schriftsteller, meist Drehbuchautoren in Hollywood, verhört. Viele wurden wegen, wie es offiziell hieß, "Mißachtung des Kongressausschusses" verurteilt. Sie hatten die Antwort auf die berühmte sechsund- sechzigste Frage verweigert: "Sind sie Kommunist?" (im Sinne von organisiert). Dabei beriefen sie sich auf die amerikanische Verfassung, die Gesinnungsschnüffe- lei verbietet. Brecht konnte sich als Emigrant nicht auf die US-Verfassung berufen; er musste die 66. Frage beantworten. Nach Absprache mit den Anwälten der 18 Schriftsteller und der Partei antwortete Brecht wahrheitsgemäß mit "Nein", er habe es immer für rich- tig gehalten, ein unabhängiger Schriftsteller zu sein. Dieses Verhalten wurde von einigen deutschen Genossen kritisiert. Sie hatten von Brechts Aussage nur wenige Auszüge im Rundfunk gehört und warfen Brecht un- terschwellig Kooperation vor. Ruth Berlau, Brechts damalige Lebensgefährtin, wollte ihn gegen diese Anschuldi- gung verteidigen. "Ich dachte, es könnte nützlich sein, wenn ich mir die Original- protokolle von dem Verhör beschaffe. [...] Alles war von Anfang bis Ende auf Schallplatten aufgenommen worden. Ich ging zur Polizei – in meinem Pass stand immer noch Lund, und über mich hatte man nichts herausbekommen – und sagte, daß ich nach Dänemark zurückkehren möchte. Aber, sagte ich dann, ich will dort zeigen, was für Leute sich in dieses wunderbare Land einschmuggeln wollten. Dar- aufhin bekam ich das gesamte Material und bezahlte 40 Dollar dafür." (Ruth Ber- lau: Brechts Lai-Tu. Erinnerungen und Notate. Neuwied, Luchterhand 1985, S. 188). Berlau spielte die Platten deutschen und amerikanischen Kommunisten vor und konnte so die Verdächtigungen gegen Brecht ausräumen. Auf dem Schallplattenetikett stand "Verhör in Washington". Sicherheitshalber überkleb- te Berlau dieses Schild mit einem ähnlich aussehenden anderen mit der Aufschrift "Hol- lywood Dialogue". Diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich als richtig, da vor der Überfahrt nach Europa ihr gesamtes Gepäck untersucht wurde. So gelangten die Platten nach Ost-Berlin. Kultur ­29

In der DDR wurde Berlau nach der Trennung von Brecht de- pressiv und trank. Sie wurde zunehmend isoliert. Solange Brecht lebte, stand sie unter seinem Schutz. Mit Brechts Tod verlor sie nahezu jeden Rückhalt; sie bekam große finanzielle Probleme und musste persönliche Dinge verkaufen. Die Aka- demie der Künste hat ihr Brecht-Manuskripte abgekauft. An- deres ging vor oder nach dem Tode Ruth Berlaus andere Wege, so auch die hier vorliegenden Schallplatten. Der Weg nach West-Deutschland konnte ebensowenig nachgezeichnet werden, wie der Verbleib der fehlenden Platte. In Archiven und Bibliotheken sind keine weiteren Exemplare von uns ge- funden worden. Auch das Brecht-Archiv hat keine dieser Plat- ten im Bestand. Brecht, Bertolt / Eisler, Hanns – Lieder – Gedichte – Chöre. Paris, Carrefour 1934. 115 S., 18 Bl. OPb. Mit 32 S. Notenbeila- ge. St/T 74. Brechts erste Buchveröffentlichung im Exil, eine scharfe Abrechnung mit dem NS-Faschismus. Der Band enthält u.a. die Legende vom toten Soldaten, Lied vom SA-Mann, Lied vom Anstreicher Hitler, Ballade vom Baum und den Ästen. Bertolt Brecht: 10.2.1898 Augsburg – 14.8.1956 Berlin. 1933 über Prag, Wien, Schweiz, Paris nach Dänemark, 1939 Schwe- den, 1940 Finnland, 1941 über Moskau in die USA, 1947 Zü- rich, dann Berlin. Hanns Eisler: 6.7.1898 Leipzig – 6.9.1962 Berlin. Kompo- nist. 1933 Österreich, Paris, 1934 London (1933/34 längere Aufenthalte bei Brecht in Dänemark), 1935/1936 Aufenthalte in den Niederlanden, der UdSSR, USA, Tschechoslowakei, Frankreich, Spanien, 1935/1936 Lehrauftrag in den USA, 1937 Dänemark, Prag, 1938 USA. 1948 nach Ausweisung aus den USA Rückkehr nach Europa, 1949 Übersiedlung nach Ost-Berlin. Deutsche Blätter. Für ein europäisches Deutschland – gegen ein deutsches Europa. 1. Jahr, Hefte 1 – 12, Januar – Dezem- ber 1943. Hg.v. Udo Rukser u. Albert Theile. Santiago de Chile 1943. 418, VI S. OBr. Maas I 143 ff., St/T 432/500. Neben lite- rarischen Beiträgen u.a. v. Rilke, Hesse, Stefan Zweig, Zech enthält die Zeitschrift v.a. Beiträge, die sich mit der politischen und gesellschaftlichen Zukunft Europas und Deutschlands befassen. Erschien von Januar 1943 bis Dezember 1946. – IV. Jahr, 29. Heft, Januar / Februar 1946. 72 S. Inhalt: Karl O. Paetel, Der Todesmarsch der zehn Millionen; Erich v. Kahler, Das Problem der Demokratie; Albert Schweitzer, Der Weg zur Regeneration der Kultur; José Antonio Benton, Die Onça (Erzäh- lung); Hermann Baldus, Franz Boas und Deutschland; Otto Schneider, Walter Knoche; Die unterirdische Opposition in Deutschland während des Krieges; Wo steht die deutsche Intelli- genz?; Aufruf der SPD für ein neues, besseres Deutschland u.a. Udo Rukser: 19.8.1892 Posen – 6.6.1971 Quillota, Chile. Jurist, Publizist. 1939 Chile. Albert Theile: 3.7.1904 Dortmund – 14.3.1986 Bern. Kunst- historiker, Publizist. 1933 Frankreich, 1934 Indien, China, Japan, USA, 1936 Norwegen, 1940 Chile, 1952 Schweiz. Kultur 30

Dressler, Helmut – Werden und Wirken der Büchergilde Gutenberg. Zürich, Büchergilde Gutenberg 1947. 218 S., 11 Bl. R/S 138. Eine Geschichte der Buchgemeinschaft seit 1934, mit Schwerpunkt jedoch auf ihre Zeit im Exil in Zürich; mit Ab- bildungen. 5.12.1910 Leipzig – 18.12.1974 Frankfurt/M. 1934 Schweiz, 1940 Italien, 1941 Deutschland, 1944 Schweiz, 1946 Rückkehr nach Deutschland. Helmut Dressler war der Sohn des Gründers der ge- werkschaftlichen Buchgemeinschaft Büchergilde Gutenberg, Bruno Dressler. Nachdem das Verbandshaus der Deutschen Buchdrucker in Berlin, wo sich auch die Zentrale der Büchergilde befand, am 2. Mai 1933 von der SA besetzt worden war, wurde die Büchergilde von den Nazis übernommen und als Buchgemeinschaft der Deut- schen Arbeits-Front bis 1945 weitergeführt. Bruno Dressler wurde kurz darauf festgenommen, ging dann nach seiner Untersuchungs- haft im Sommer 1933 in die Schweiz, wo die Zürcher Filiale der Büchergilde sich unter Leitung des sozialdemokratischen National- rats Hans Oprecht von der Berliner Zentrale gelöst und selbständig gemacht hatte. Bruno Dressler wurde dort 1934 Geschäftsführer. Die in eine Genossenschaft umgewandelte Buchgemeinschaft ar- beitete nun zur Erleichterung der ökonomischen Bedingungen en- ger mit den Filialen in Prag und Wien zusammen. Drucker gegen Unterdrücker. Unterirdische Druckertätig- keit in Holland während der deutschen Besetzung. Bern, Königliche Niederländische Gesandtschaft, Presseabteilung 1946, Lex.8°. 22 Bl. OBr. Hg. anlässlich der gleichnamigen Ausstellungen in der Schweiz. Egon Erwin Kisch zum 60. Geburtstag. London, Verlag der Einheit, Mai 1945. 48 S. OBr., Rückenstichheftung. (= Stimmen aus Böhmen, Schriftenreihe der Vertretung der demokratischen Deutschen aus der Tschechoslowakei). St/T 591. Fritz Bruegels Text "Der Chronist unserer Zeit. Zum Werk von E.E. Kisch" würdigt den "rasenden Reporter"; seinem Text folgen Aus- schnitte aus dem "Marktplatz der Sensationen" und aus "Entde- ckungen in Mexico" von Kisch selbst, beides Bücher, die im Verlag El libro libre in Mexico erschienen sind. Mit kurzer Biographie und Bibliographie der selbständig erschienen Titel v. Kisch. Ferner ist enthalten die "Ode an die Nikolander", erstmals veröffentlicht in der 1933 erschienenen Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Ni- kolander-Realschule in Prag, hier eingeleitet von A. Pollak. Der "Verlag der Einheit" verlegte Publikationen der sudeten- deutschen Exilgruppe, die in London stark vertreten war. Eisler, Hanns / [Adorno, Theodor W.] – Composing for the Films. New York, Oxford University Press 1947. 165 S. OLn., OSU. St/T 118. 1947 wurden sowohl Hanns Eisler wie auch sein Bruder, der KPD-Politiker Gerhart Eisler, der sich auch in den USA im Exil aufhielt, vor dem HUAC, dem Ausschuss des Repräsentanten- hauses für unamerikanische Tätigkeiten verhört. In diesem Zusammenhang gab es gegen die beiden Brüder eine groß ange- legte Pressekampagne. Adorno trat vor Drucklegung von der Autorschaft zurück: "Keinen Anlaß hatte ich, Märtyrer einer Kultur ­31

Sache zu werden, die nicht die meine war und nicht die meine ist. Angesichts des Skandals trat ich von der Mitautorschaft zurück. Damals schon zur Rückkehr nach Europa entschlossen, fürchtete ich alles, was sie hätte behindern können. Hanns Eisler zeigte dafür volles Verständnis" (Adorno 1969 im Nachwort zu Adorno/Eis- ler, Komposition für den Film. München, Rogner & Bernhard 1969, der ersten Ver- öffentlichung des Textes mit beiden Autorennamen; abgedruckt in: Adorno/Eisler, Komposition für den Film. Hamburg 1996, S. 213). Theodor Wiesengrund Adorno: 11.9.1903 Frankfurt/M. – 6.8.1969 Visp (Schweiz). Phi- losoph, Soziologe, Musikwissenschaftler. 1934 Großbritannien, 1938 USA, ab 1949 abwechselnd in der BRD und USA, 1953 endgültige Rückkehr in die BRD. Freies Deutschland. Revista Democrática. German Democratic Monthly. 4. Jahrgang, Nr. 11, Oktober 1945. México 1945. 36 S. OBr., Rückenstichheftung. Maas I 248 ff. Erschien von November 1941 – Juni 1946. Inhalt u.a.: Paul Mer- ker, Die Juden und das neue Deutschland; Juergen Kuczynski, Berlin im August; F. C. Weiskopf, Kleine Stadt hoert vom Frieden; Theodor Balk, "Perast" nimmt Kurs auf Kurs auf die Zukunft; Egon Erwin Kisch, Das alte Testament in der neu- en Welt; Anna Seghers, Pogrom; Rudolf Neumann, Zum Aufbau des deutschen Gesundheitswesens; u.a. Vorne im Heft der "Ruf an die Schauspieler im Exil" von Gustav von Wangenheim, dem neu ernannten Intendanten des Theaters am Schiffbauerdamm: "[...] Und alle Ihr, die fern der Heimat lebt, seid Ihr bereit, trotz aller Schwierigkeiten, beim Wiederaufbau mitzuhelfen? Dann kommt! Alles, was wir ertraeumten, koennen wir jetzt schaffen, auch aus dem Nichts. Es ist meine Ehrenpflicht als neuer Intendant, Euch zu rufen, Rudolf Langhoff, Albert Bassermann, Elisabeth Bergner, Fritz Kortner und andere. Jeder von Euch ist gemeint. […] Wir alle wollen am gemeinsamen Werk mitarbeiten." Paul Merker: 1.2.1894 Oberlößnitz (heute Radebeul) – 13.5.1969 Eichwalde. KPD-Po- litiker. 1931-1933 zusammen mit Gerhart Eisler im Auftrag der Komintern bei der KP der USA tätig. 1933 UdSSR, 1934 illegal nach Deutschland, 1935 Frankreich (dort 1939 Internierung, Flucht, Verhaftung, Flucht), 1942 Mexiko, Generalsekretär der Be- wegung Freies Deutschland in Lateinamerika, 1946 Rückkehr nach Deutschland, im Politbüro der SED tätig, 1950 Parteiausschluss, 1952 Verhaftung, 1956 Entlassung und wieder in der SED zugelassen, ab 1957 Lektor im Verlag Volk und Welt. Jürgen Kuczynski: 17.9.1904 Elberfeld – 6.8.1997 Berlin. Wirtschaftshistoriker, seit 1930 KPD-Mitglied. 1936 Großbritannien. 1945 Rückkehr nach Berlin als US- Oberstleutnant, 1946 SED-Mitglied. Gustav von Wangenheim: 18.2.1895 Wiesbaden – 5.8.1975 Berlin (Ost). Schauspie- ler, Regisseur, KPD-Mitglied. 1933 UdSSR, 1945 Rückkehr nach Deutschland. Rudolf Langhoff – gemeint ist hier sicherlich Wolfgang Langhoff: 6.10.1901 Ber- lin – 25.8.1966 Berlin. Schauspieler, Theaterintendant. Nach KZ-Haft 1933, 1934 Schweiz, 1945 Rückkehr nach Deutschland. Autor des berühmten Berichts "Die Moorsoldaten. 13 Monate Konzentrationslager". Albert Bassermann: 7.9.1867 Mannheim – 15.5.1952 Zürich. Schauspieler. 1934 Öster­ reich, 1938 USA. Elisabeth Bergner: 22.8.1897 Drohobycz (Galizien) – 12.5.1986 London. Schauspie- lerin. 1933 Wien, dann London, 1940 USA, 1950 Großbritannien. Fritz Kortner: 12.5.1892 Wien – 22.7. 1970 München. Schauspieler und Regisseur. 1932 von Berlin aus in die Schweiz, 1934 Großbritannien, 1937 USA, 1947 Rück- kehr nach Deutschland. Friedlaender, Henri – Typographisch ABC. Een beknopt overzicht der grond- beginselen van degelijke typographie. Den Haag, Boucher 1939. 48 S. OHLn. 15.3.1904 Lyon – 15.11.1996 Jerusalem. Typograph und Buchgestalter. 1933 von Leipzig aus in die Niederlande, 1950 Jerusalem. Kultur 32

Gilden-Almanach 1945 + 1946. Zürich, Büchergilde Gutenberg 1944/1945. 207, 221 S. OPb. Vignetten des Einbandes und der Titelseite sowie die Illustrationen des Kalendariums (1945) gezeichnet von Hanny Fries, Illustrationen des Kalendariums 1946 von Elsy Denner. Gogh, Vincent van – Briefe an den Maler Anthon van Rappard 1881-1885. Wien, Bermann-Fischer 1937, 4.-6. Aufl. XIV, 254 S. OLn., OSU. Mit 10 Bildta- feln in Kupfertiefdruck. Einband und Schutzumschlag von Fritz Neugebauer. Heines Geist in Mexico. Mexiko 1946. 50 S., 1 Bl. OBr. Hg.v. Heinrich Heine- Klub. St/T 581. Heft zum Abschied, der Auflösung des Heine-Klubs am 1.2.1946. Beiträge verschiedener Vorstandsmitglieder u.a. von Paul Merker. Mit einem Ver- zeichnis aller Veranstaltungen von 1941 bis 1946. (Präsidentin: Anna Seghers, im Vorstand außerdem: Leo Deutsch, Egon Erwin Kisch, Kurt Stern, Alexander Ab- usch, Kurt Berci, Richard Luiz Buchholz, Gertrude Dueby, Paul Feibelmann, Ru- dolf Fuerth-Feistmann, Walter Janka, Ilse Katz-Simone, Paul Mayer, Hilde Neu- mann, Ernst Roemer, Marcel Rubin, Steffanie Spira, Bodo Uhse. Der Heinrich Heine-Klub wurde im November 1941 im Haus des österreichischen Dirigenten Ernst Römer und seiner Gattin Irma als antifaschistische, deutschspra- chige Kulturbewegung gegründet, in der deutsche und v.a. viele österreichische Emigrierte engagiert waren. Die Vereinigung organisierte literarische Veranstaltun- gen, Theateraufführungen und Konzerte. Ernst Römer, (d.i. Ernst Römer-Rosenfeld) 28.12.1893 – 1974 Mexiko Stadt. Dirigent und Komponist. 1938 Mexiko. Leo Deutsch, 28.1.1893 Wien – 1977, Mexiko. Arzt. Marcel Rubin, 7.7.1905 Wien – 12.5.1995 Wien. Komponist und Jurist. 1938 Frankreich (dort 1939 Internierung bis 1940), 1942 Mexiko, 1947 Rückkehr nach Österreich. Kurt Berci, Zeichner und Bühnenbildner. Kurt Stern, 18.9.1907 Berlin – 3.9.1989 Berlin (Ost). Schriftsteller, KPD-Mitglied. 1932 Frankreich, 1936 Spanien (Internationale Brigaden), 1939 Frankreich (Internie- rung), 1942 Mexiko, 1946 Rückkehr nach Deutschland, SED-Mitglied, langjähriges Präsidiumsmitglied des Schriftstellerverbandes der DDR. Gertrude Düby, 7.7.1901 Wimmis, Schweiz – 23.12.1993 San Cristóbal, Mexico. An- thropologin, Journalistin, Sozialistin. 1933 nach Erhalt der deutschen Staatsbürger- schaft nach Frankreich, 1940 nach Internierung in die USA, dann Mexico. Steffanie Spira, 2.6.1908 Wien – 10.5.1995 Berlin (Ost). Schauspielerin, KPD- Mitglied. 1933 von Deutschland aus in die Schweiz, später Frankreich, nach dorti- ger Internierung zu Kriegsbeginn zu Beginn der 40er Jahre nach Mexico, 1947 Rückkehr nach Deutschland (Ost). Rudolf Fürth (d.i. Rudolf Feistmann), 28.1.1908 Fürth – 7.6.1950 Berlin (Ost) (Freitod). Publizist, KPD-Politiker. 1933 Frankreich (1939 Internierung), 1941 Mexico, 1947 Rückkehr nach Berlin (Ost). Walter Janka, 29.4.1914 Chemnitz – 17.3.1994 Kleinmachnow. Publizist, KPD- Mitglied. Nach Haft 1935 in die Tschechoslowakei, 1936 Spanien (Internationale Brigaden), 1939 Internierung in Frankreich, 1940 über die USA nach Mexico, dort zusammen mit Paul Merker und Alexander Abusch Mitbegründer der Bewegung Freies Deutschland, 1947 Rückkehr nach Deutschland (Ost), 1953 Leiter des Auf- bau-Verlags, 1956 Verhaftung und Inhaftierung, Ende 1960 Entlassung aus der Haft, ab 1962 für die DEFA (Filmgesellschaft der DDR) tätig, 1972 Wiederaufnah- me in die SED. Ilse Katz-Simone, die Ehefrau von Otto Katz (d.i. André Simone) war Mitarbeiterin bei der Zeitschrift "Freies Deutschland". Kultur ­33

Hilde Neumann, 13.5.1905 Berlin – 11.9.1959 Berlin (Ost). Juristin. 1933 Frankreich, in Paris Mitarbeit am Braunbuch so- wie Arbeit für die Internationale Rote Hilfe, 1940 über die USA nach Mexico, 1947 Rückkehr nach Deutschland (Ost). [Horodisch, Abraham] – Initialschmuck französischer Früh- drucke. 1011 Initialen des fünfzehnten Jahrhunderts. [Amster- dam], Pantheon [1941]. XVI, 117 S. 3.2.1898 Lodz – 7.11.1987 Amsterdam. 1933 Niederlande, 1942, Schweiz, 1945 zurück in die Niederlande. Der Verleger und bib- liophile Sammler hatte 1924 die Soncino-Gesellschaft der Freunde des jüdischen Buches e.V. gegründet. Er ist Autor meh- rerer buchwissenschaftlicher Werke und betrieb in Amsterdam mehrere Jahrzehnte lang ein Antiquariat. Jacob, P[aul] Walter (Hg.) – Theater. Sieben Jahre Freie Deutsche Buehne. Ein Brevier. Buenos Aires, Editorial Jupiter 1946. 361 S., 2 Bl. OBr. Umschlagzeichnung, Fotomontagen und Karikaturen von Carlos Voellmer. Die Szenen-Fotos im Buch wurden aufgenommen von Edgar Sichel, Federico Wermer, Max Jacoby und Oscar Beregi jr. Nicht bei St/T (Jacob 235f.). 26.1.1905 Duisburg – 20.7.1977 Schwäbisch Hall. Regisseur, Schauspieler. 1933 Niederlande, Frankreich, 1934 Luxemburg, 1936 Tschechoslowakei, 1939 Argentinien, Gründer der 'Freien Deutschen Bühne' in Buenos Aires, Ende 1949 Rückkehr nach Dortmund. Jacob, P. Walter – Zeitklänge. Komponisten-Portraets und Dirigenten-Profile. Buenos Aires, Editorial Cosmopolita. Freier Deutscher Buchverlag 1945. 166 S., 5 Bl. OHLn., OSU. St/T 234. Umschlagzeichnung von Arthur Reiss. Jahn, Hans / Kost, Karl (Hg.) – Herz an der Rampe. Ausge- wählte Chansons, Songs und Dichtungen ähnlicher Art. Buenos Aires, Editorial Cosmopolita 1944. 112 S. OPb., OSU. St/T 589. Der Band enthält Texte von Hans Adler, Jeanne Bach- mann, Günther Ballin, Bert Brecht, Fred Heller, Franz Hessel, Max Herrmann-Neisse, Hans Jahn, Erich Kästner, Mascha Kaleko, Klabund, Karl Kost, Walter Mehring, J.G. Moser, Erich Mühsam, Livia Neumann, Liselotte Reger, Hans Reinow, Joa- chim Ringelnatz, Rudolf A. Schröder, Hans Silber, Erich Singer, Kurt Tucholsky, Frank Wedekind, Anton Wildgans. Hans Jahn: 10.1.1911 Braunschweig – 16.1.1965 Buenos Aires. Publizist. 1933 Spanien, Frankreich, 1936 Paraguay, 1942 Ar- gentinien. Karl Kost: 14.08.1902 Grabowce (Galizien) – ?. 1941 Argenti- nien, dort Mitarbeit bei der Jüdischen Wochenschau. Kunst und Wissen. Mai, Juni, Juli-Dezember 1943, Jan./Feb., März. 1944. 9 Hefte. Hg.v. Freien Deutschen Kulturbund. London 1943/1944. Jeweils zwischen 17 und 46 S. In einer Ecke geheftet, hektographiert. Aus der Bibliothek von John Heartfield und seiner Frau "Tutti" (Gertrud). Hefte meist mit entsprechen- dem Besitzvermerk (4 x "Heartfield", 4 x "Tutti"). Maas I 351 f. Erschien v. Aug. 1941 – April 1946. Titelthemen: Mai 1943: Kultur 34

Zum 10. Mai, dem Tag der Bücherverbrennung in Deutschland. Juni 1943: Eine kleine Auswahl aus der grossen russischen Litera- tur. Juli 1943: Ewiges Frankreich. August 1943: Zu Goethes Ge- burtstag. geb. 28. Aug. 1749 – gest. 22. März 1832. September- Oktober 1943: Was uns Kinder sagen. November 1943: Juden leiden – Juden kämpfen. Dezember 1943: Zum Jahreswechsel. Januar / Februar 1944: Humoriges in Vers und Prosa. März 1944: Querschnitt durch den Vormärz und 1848. Erscheinungszeitraum 1941-1946, im Jahr 1942 mit dem Unter- titel 'Eine Materialsammlung für Veranstaltungen'. Lindt, Peter M. – Schriftsteller im Exil. Zwei Jahre deutsche literarische Sendung am Rundfunk in New York. New York, Willard Publishing 1944. 192 S. OLn., OSU. St/T 310. Vorwort von George N. Shuster. Beiliegend ein handschriftlicher mehr- zeiliger Brief des Verfassers an Harry John vom 23.4.1958. (Briefkopf: Peter M. Lindt. Radio Station Wevd. "German Ameri- can Broadcast" and "German Literature Hour"). 26.4.1908 Wien – 20.9.1976 New York. 1938 Schweiz, USA. Gründer und Leiter der einzigen deutschsprachigen Literatur- sendung im Rundfunk in den USA. Lombardo Toledano, Vicente – Johann Wolfgang von Goe- the. Mexico, Bewegung Freies Deutschland [El libro libre] 1944. 23 S. OBr., Rückenstichheftung. Übersetzt von Bodo Uhse. Exilarchiv 3516. Der Verlag El libro libre (Das freie Buch) war 1942 aus Anlass des 9. Jahrestages der Bücherverbrennung 1942 in Mexico Stadt von Mitgliedern des Heinrich-Heine-Klubs und der Be- wegung Alemania Libre / Freies Deutschland gegründet wor- den. Mit der Veröffentlichung der Goethe-Schrift wollte das lateinamerikanische Komitee der Freien Deutschen den mexi- kanischen linken Gewerkschaftsführer Lombardo Toledano eh- ren. Übersetzt wurde der Text von Bodo Uhse. Er hatte sich nach dem Reichstagsbrand nach Paris abgesetzt und war über mehrere Stationen nach Mexiko gekommen. Malik-Verlag – [Verlagszettel]: Neuerscheinung aus dem Malik-Verlag / London W.C. I. Überreicht mit der Bitte, zum Bekanntwerden des Buches beizutragen. Der Autor: bertolt brecht [Signatur, handschriftlich von Brecht selbst eingetra- gen], Der Verleger: Wieland Herzfelde. Praha I, Konviktská 5, ČSR. Mit Bleistift quer über den Zettel notiert: Danken! Im Herzfelde [unleserliches Wort] Brief. Der Malik-Verlag musste 1933 ins Exil gehen. 400.000 Bän- de wurden von den Nazis beschlagnahmt. Wieland Herzfelde und John Heartfield gingen nach Prag, wo sie schnell die Verlagsarbeit wieder aufnahmen. Da Herzfelde als Ausländer in der Tschechoslowakei keinen Verlag gründen durfte, stell- te sich zunächst ein tschechischer Bekannter des Schriftstel- lers F.C. Weiskopf zur Verfügung und gab seinen Namen als Herausgeber und Redakteur. 1934 wurde dann aufgrund der rechtlichen Problematik der Malik Verlag offiziell mit Sitz in London gegründet, Herzfelde arbeitete jedoch weiter von Kultur ­35

Prag aus. Nach dem Münchner Abkommen mussten die Brü- der Herzfelde und Heartfield die Tschechoslowakei verlas- sen. Herzfelde reiste über die Schweiz und Großbritannien 1939 in die USA, wo er zunächst durch Vermittlung von Os- kar Maria Graf Redakteur der Zeitschrift "Exiled German Writers" wurde. 1944 gründete Herzfelde zusammen mit Ernst Bloch, Bertolt Brecht, Oskar Maria Graf, Lion Feucht- wanger, F.C. Weiskopf, Heinrich Mann, Berthold Viertel, Al- fred Döblin, Ernst Waldinger, Ferdinand Bruckner den Auro- ra Verlag. Der letzte Titel des Aurora Verlags erschien 1947, einige der bereits geplanten aber nicht mehr bei Aurora ver- öffentlichten Titel erschienen später in Lizenz beim Aufbau- Verlag in der DDR. Herzfelde wurde Ende 1948 von der Uni- versität Leipzig zum Professor berufen und kehrte 1949 dort- hin zurück. Mass und Wert. Zweimonatsschrift. Hg.v. Thomas Mann und Konrad Falke. III. Jahrgang, September / Oktober / November 1940, Heft 5/6. Zürich, Oprecht 1940. S. 545-704. OBr. Maas II 365ff. Erschien Sept. 1937 – Sept./Okt./Nov. 1939. Hier das letzte erschienene Heft dieser Exilzeitschrift. Der Schweizer Verleger Emil Oprecht bot zahlreichen aus Deutschland vertriebenen Schriftstellern die Möglichkeit, in sei- nem Verlag zu publizieren. 1933 gründete er auch den Europa Verlag, in dem hauptsächlich politische Literatur erschien, auch von vielen exilierten Autoren. Das neue Tage-Buch. 3. Jahrgang, Heft 47. 23. November 1935. Paris / Amsterdam, Nederlandsche Uitgeverij 1935. S. 1105-1128. OBr., Rückenstichheftung. Hg.v. Leopold Schwarzschild. Inhalt: Die Nürnberger Gesetze – in der Aus- führungs-Verordnung; Leopold Schwarzschild, Die funktio- nierende Demokratie; Miles (d.i. Walter Loewenheim), Feld- herrn-Wechsel in Abessinien; Paul Westheim, Der illegale Breughel; Leo Parth, Zu Platens hundertstem Geburtstag; u.a. Maas II 384ff. Leopold Schwarzschild, 8.12.1891 Frankfurt/M. – 2.10.1950 Santa Margherita (Italien). 1933 Wien, Prag, Paris, 1940 durch Vermittlung des Jewish Labor Committee nach New York, 1949 Rückkehr nach Deutschland. Paul Westheim, 7.8.1886 Eschwege – 21.12.1963 Berlin wäh- rend eines Besuchs. Kunsthistoriker. 1933 Frankreich, 1941 Me- xico. Beide deutsche Staaten verwehrten dem Kunstkritiker die Rückkehr und Wiedereinbürgerung. Die neue Weltbühne. Hier: 1936, XXXII. Jahrgang, Heft 35. Prag, Zürich, Paris, Die Neue Weltbühne 1936. S. 1081 – 1112. Maas II 410ff. Die Neue Weltbühne war die Fortsetzung der Weltbühne, nach deren Verbot Anfang 1933 erschien 3 Nummern lang nur die Wiener Weltbühne (diese erschien seit September 1932 als Pen- dant zur Berliner Weltbühne), dann gingen die beiden Zeit- schriften zusammen und erschienen ab der Nr. 14/1933 als Neue Weltbühne. Kultur 36

Die Rappen. Jahrbuch 1937. Wien, Bermann-Fischer 1937. 133 S., 1 Bl. OPgmt., Bütten. Eines von 30 Exemplaren in Ganzpergament und auf Büttenpapier gedruckt. Gesamtaufl.: 3000. Umschlag, Kopfleisten und Finalien gezeichnet von Fritz Neugebauer. Gottfried Bermann, Schwiegersohn des Verlegers Samuel Fischer, verkaufte nach dem Tod des Verlagsgründers 1934 einen Teil des Verlages in Deutschland, diesen sollte Peter Suhrkamp lei- ten. Den anderen Teil mit den Rechten an den in Deutschland verfolgten und verfemten Autoren nahm er 1936 mit nach Wien, wo er ihn bis 1938 als Bermann-Fischer Verlag führen sollte. 1938 nahm er Kontakt mit dem Bonnier Verlag in Stockholm auf, mit dem er sich auf eine gemeinsame Verlagsgründung eben dort einigte, bei der der Bonnier Verlag 51% der Anteile hielt, Bermann die anderen 49. 1940 wurde Bermann mit seiner Familie aus Schweden ausgewiesen, sie reisten in die USA, wo der Verleger 1941 die L.B. Fischer Publishing Corporation gründete. Auch für den Stockholmer Verlag arbeitete er nach wie vor. 1946 konnte Bermann wieder nach Schweden reisen, im Mai 1947 dann nach Deutschland zurückkehren. Neben ver- legerischen Tätigkeiten in Wien und gemeinsam mit dem Queri- do-Verleger Fritz Landshoff in Amsterdam, bereitete Bermann die Wiederzusammenführung der beiden Verlagsteile von Fi- scher mit Peter Suhrkamp vor. Mit diesem kam es jedoch 1949 zum Zerwürfnis, weshalb die Autoren sich 1950 zwischen dem Fischer- und dem Suhrkamp-Verlag entscheiden mussten. Die Saar-Ente. Nr. 1, 6. Januar 1935. Hg.v. Schutzverband deutscher Schriftsteller. Saarbrücken 1935, ca. 31,5 x 23,5 S. 1 Bl. auf 8 S. gefalzt. Maas II 519. Satirisches Blatt im Vorfeld der Saarabstimmung. Verantwortlicher Redakteur: Gustav Regler. Beiträge v. Theodor Balk, Anton Kuh, Adam Scharrer, Erich Weinert, [Bedrich] Fritta (d.i. Fritz Taussig). Es erschien nur diese Nummer. Fritz Taussig 19.9.1906 Böhmisch Weigsdorf – 5.11.1944 Auschwitz-Birkenau. Graphiker und Karikaturist. 1941 De- portation nach Theresienstadt, 1944 Deportation nach Ausch- witz, dort von den Nazis ermordet. Die Sammlung. Literarische Monatsschrift. Hg.v. Klaus Mann. 1 Jahrgang 2. und 12. Heft, 2. Jg., 8. und 11 Heft. Ams- terdam, Querido 1933-1935. 56-80 S. OBr. Maas II 519ff. Die Monatsschrift erschien unter dem Patronat von André Gide, Aldous Huxley und Heinrich Mann, Sept. 1933 – Aug. 1935. P/S 10. Klaus Mann 18.11.1906 München – 21.5.1949 Cannes (Frei- tod). 1933 Frankreich, Niederlande, Schweiz, 1938 USA, 1945 als Sonderberichterstatter der Armeezeitung 'Stars and Stripes' zurück nach Deutschland, 1948 USA. Samuel, Richard / Thomas, R. Hinton – Expressionism in German Life, Literature and the Theatre (1910-1924). Cam- bridge, Heffer & Sons 1939. VIII, 203 S. OLn., OSU. St/T 436. Richard Samuel 23.3.1900 Elberfeld – 28.10.1983 Melbourne. Literaturwissenschaftler. 1934 Großbritannien, 1947 Australien. Kultur – Verlagsankündigungen / Ephemera ­37

Torberg, Friedrich (Red.) – Zehnjahrbuch [des Verlages Ber­ mann-Fischer] 1938-1948. Wien / Stockhom, Bermann-Fischer 1948. 425 S, OEngl.Br. St/T 593. Redigiert und eingeleitet von F. Torberg. Ullstein, Herman[n] – The Rise and Fall of the House of Ullstein. London, Nicholson & Watson [1944]. 256 S. OPb., OSU. 6.7.1875 Berlin – 22.11.1943 New York.1939 USA. Walter, Bruno – Thema und Variationen. Erinnerungen und Gedanken. Stockholm, Bermann-Fischer 1947. 528 S. OLn., OSU. St/T 525. 15.9.1876 Berlin – 17.2.1962 Beverl Hills. Dirigent. 1933 Öster- reich, 1938 Frankreich, 1939 USA. Das Wesen der Freiheit. Hg.v. Freien Deutschen Kulturbund in Grossbritannien. London, Juni 1944. 24 S. OBr., Rückenstich- heftung. St/T593. Inhalt: Arthur Liebert, Das Wesen der Freiheit und ihre Bedeu- tung für das geistige Schaffen; Arnold Zweig, Det wär jelacht, eine Geschichte aus dem vorigen Krieg; u.a. Arthur Liebert (d.i. Arthur Levy), 10.11.1878 Berlin – 5.11.1946 Berlin. Philosoph. 1933 Jugoslawien, 1939 Großbritannien. Wollenberg, H(ans) H(einrich) – Fifty Years of German Film. London, The Falcon Press 1948, gr.8°. 48 S., 16 Bl. OPb. St/T 556, Exilarchiv 6560. Übersetzt v. Ernst Sigler; Vorwort v. Roger Manvell; mit s/w-Bildtafeln. 10.5.1893 Sohrau (Oberschlesien) – Sommer 1952 London. Jurist und Filmkritiker. 1938 Tschechoslowakei, 1939 Großbri- tannien. – Verlagsankündigungen / Ephemera – Aurora Verlag New York. Eine Gründung von: Ernst Bloch, Bertolt Brecht, Ferdinand Bruckner, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Oscar [!] Maria Graf, Wieland Herzfelde, Heinrich Mann, Berthold Viertel, Ernst Waldinger, F.C. Weiskopf. – Produktionsplan 1945. 8 Bl. Rückenstichheftung (1 Bl. fehlt). z.T. gleiche Ankündigungen wie im 1946er Katalog. – Dritter Prospekt: März 1946. 6 Bl. Rückenstichheftung. An- kündigungen für: Berthold Viertel, Gedichte; Alfred Döblin, Sieger und Besiegte; Ernst Waldinger, Die kühlen Bauernstu- ben; Lion Feuchtwanger, Venedig (Texas) und 14 andere Er- zählungen; Anna Seghers, Der Ausflug der toten Mädchen; Be- worben werden außerdem: B. Brecht, Furcht und Elend des III. Reiches; O.M. Graf, Der Quasterl; F.C: Weiskopf, Die Unbe- siegbaren; E. Bloch, Freiheit und Ordnung; F. Bruckner, Simon Bolivar. Voranzeigen für: Morgenröte, ein deutsches Lesebuch; John Heartfield, Krieg im Frieden (nicht mehr erschienen); George Grosz, Unter der selben Sonne; Geschichte der deutschen Literatur im Exil, hg.v. F.C: Weiskopf und Kurt Pinthus (nicht er- schienen); W. Herzfelde, Das Immergrün (nicht mehr bei Auro- ra, erst 1949 in der DDR, Dietz). Mit Bestellcoupon. Kultur – Verlagsankündigungen / Ephemera 38

Bermann-Fischer Verlag, Stockholm. Franz Werfel. 4 S., ge- falzt. Werbezettel für mehrere Titel von Werfel: Stern der Unge- borenen; Zwischen oben und unten; Das Lied von Bernadette. Ankündigung für: Die Geschwister von Neapel. – Neue Bücher aus dem Bermann-Fischer Verlag Stockholm 1945. Mit vollständigem Verlagsverzeichnis. 6 Bl., gefalzt. – Werbezettel für Werke von Thomas Mann. 4 S., gefalzt. Auf dem Titel: Joseph in Ägypten. – Bestellkarte. – Werbezettel 2 S. Für Stefan Zweig, Ungeduld des Herzens. – Die Neuerscheinungen aus dem Bermann-Fischer Verlag Wien. Herbst 1937. 4 Bl. Rückenstichheftung. Beworben wer- den u.a.: Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften; Thomas Mann, Der Zauberberg; Die Rappen. Jahrbuch. Éditions Sebastian Brant, Paris. Fritz Sternberg, Die deutsche Kriegsstärke. Wie lange kann Hitler Krieg führen? 1939. 2 S. Mit Zitaten aus englischen Rezensionen. Der Sebastian Brant Verlag (Straßburg, 1939 Paris) stand vermut- lich ab 1934 mit Willi Münzenberg in Kontakt, der Titel mehrerer Autoren dorthin vermittelte. Als sich 1938 der Bruch mit der KPD und der Komintern abzeichnete, ermöglichte der Verlag Münzen- berg die Fortsetzung seiner verlegerischen Tätigkeit; er leitete den Verlag in den Jahren 1938/39. U.a. erschien hier die von Willi Münzenberg herausgegebene Zeitschrift "Die Zukunft". Éditions du Carrefour, Paris. Hitler treibt zum Krieg. 4 S. Ge- falzt. – Neue Bücher von Egon Erwin Kisch, Bertolt Brecht – Hanns Eisler, Gustav Regler, Walter Schönstedt. Carrefour. 6 S., ge- falzt. Kisch, Eintritt verboten!; Georgi Dimitroff, Mein Prozess; Brecht / Eisler, Lieder, Gedichte, Choere; Regler, Im Kreuzfeu- er; Nazi-Führer sehen Dich an (bereits erschienen); Schönstedt, Auf der Flucht erschossen. – Carrefour Faltblatt 4 S.; gleiche Titel von Kisch, Brecht/ Eisler, Schönstedt, Regler beworben sowie Braunbuch I. und II., Naziführer sehen Dich an. Der Carrefour Verlag war 1929 in Paris von Pierre G. Lévy ge- gründet worden, zu dem Paul Nizan Münzenberg den Kontakt vermittelte, als er im März 1933 nach Paris gekommen war. Der sog. "Münzenberg-Konzern", die große Publikations-Unterneh- mung unter der Leitung Willi Münzenbergs, in deren Zentrum der Neue Deutsche Verlag stand, war von den Nazis unmittelbar nach ihrer Machtübernahme besetzt und alsbald geschlossen worden. Den kaum mehr aktiven Carrefour Verlag konnte Münzenberg von Lévy übernehmen; sofort nahm er die Arbeit mit einem Mit- arbeiterstab auf, zu dem u.a. seine Lebensgefährtin Babette Gross, Alexander Abusch, Otto Katz (d.i. André Simone), Alfred Kanto- rowicz, Arthur Koestler und Bruno Frei gehörten. Finanziert wur- de der Verlag von der Komintern; 1937 wurde er im Zuge des Bruchs zwischen Komintern und Willi Münzenberg aufgelöst. Der Verlag publizierte in erster Linie politische Bücher und Bro- schüren, aber auch einige belletristische Titel. Kultur – Verlagsankündigungen / Ephemera ­39

Graphia, Karlsbad. Graphia 1935. Neuerscheinungen der Verlagsanstalt "Graphia", Karlsbad. 16 S., Rückenstichheftung. Bewerbung der Einzeltitel der Reihe "Prob- leme des Sozialismus", außerdem: Arthur Rosenberg, Geschichte der deutschen Republik; Wielek, Heinz (Hg.), Verse der Emigration; Jörg Willenbacher (Hg.), Deutsche Flüsterwitze. Graphia Verlag, Verlag der sudetendeutschen Sozialdemokratie, in dem ab 1933 zahlreiche Publikationen exilierter Autoren, v.a. auch aus der deutschen Sozialdemo- kratie erschienen. Verlag Allert de Lange, Amsterdam. Bestellkarte. – Frühjahrsnovitäten 1939. 4 S. Gefalzt. Bewerbung von: Marie Bonaparte, Topsy; Sigmund Freud, Der Mann Moses und die monotheistische Religion; John Gunther, So sehe ich Asien; Joseph Roth, Die Legende vom heiligen Trinker; Adrienne Thomas, Von Johanna zu Jane; Veit Valentin, Weltgeschichte; Stefan Zweig, Jeremias. – Ankündigungszettel 2 S. für Freud, Der Mann Moses… Der Allert de Lange Verlag gilt als einer der wichtigsten "Exilverlage". Tatsäch- lich ist er weder ein Verlag, der als Unternehmen ins Exil gegangen ist noch eine neue Verlagsgründung im Exil im eigentlichen Sinne. Er bestand seit 1880, und 1933 gründete der Verleger Gerard de Lange, Sohn des Unternehmensgründers, eine eigenständige deutschsprachige Abteilung des Verlags, um eine Publikations- möglichkeit für ins Exil getriebene Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu schaf- fen. Zurückgegangen war diese Initiative auf den Vorschlag des niederländischen Ehepaars Hilda und Siegfried van Praag. Siegfried E. van Praag, in einer jüdi- schen Familie groß geworden, hatte sich ausführlich mit jüdischer Literatur be- schäftigt und selbst zwei Bücher über jüdische Schriftsteller und Schriftstellerin- nen herausgegeben. Die geschäftliche Leitung der deutschen Abteilung des Allert de Lange Verlags übernahm Walter Landauer, literarischer Leiter und Lektor wurde, von Paris aus arbeitend, der Schriftsteller Hermann Kesten. Beide waren zuvor Mitarbeiter im Gustav Kiepenheuer Verlag in Potsdam, dann Berlin. Ob- wohl der konservative Gerard de Lange wegen seiner geschäftlichen Beziehungen nach Deutschland keine offen politische Literatur herausgeben wollte und erklärt hatte, keine kommunistischen Autoren verlegen zu wollen, erschienen im Verlag z.B. Brechts Dreigroschenroman und Titel von Kisch. Der Allert de Lange Verlag wurde 1940 nach dem Überfall Deutschlands auf die Niederlande geschlos- sen und liquidiert. Walter Landauer, 31.8.1902 Berlin – 20.12.1944 KZ Bergen-Belsen. 1933 Niederlande, 1943 Verhaftung. Landauer verhungerte in Bergen-Belsen. Hermann Kesten, 28.1.1900 Podwoloczyska (Galizien) – 3.5.1996 Basel. 1933 Frankreich, 1940 USA, 1953 Rom, 1977 Basel. Malik Verlag, Prag. Drei neue Malik Bücher. 4 S. Gefalzt. Ankündigung von: Adam Scharrer, Maulwürfe; Upton Sinclair, Auf Vorposten; Ilja Ehrenburg, Der zweite Tag. Matara Publishing, Tel-Aviv. New Books of 1940. 4 S., gefalzt. Werbung für: Mar- garete Moses, Der verborgene Klang; Hans Tramer, Michal; außerdem für die Schrif- tenfolge "Palästina im Kriege", bisher drei erschienene Titel von Wolfgang Your- grau (Der Nahe Osten – Gewehr bei Fuss!), Jakob Moses (Mehr Kaufkraft durch Planwirtschaft. Zur Wirtschaftsgenesung Palästinas), Hans Tramer (Zionistisches Moenchtum und juedische Wirklichkeit). Neue deutsche Blätter. Monatsschrift für Literatur und Kritik. Prag. Redaktion [anonym] (Berlin), Oskar Maria Graf, Wieland Herzfelde, Anna Seghers. 4 Bl. Inhalt, alphabetisch nach Autoren, des 1. Jahres, Nr. 1-6, Rezensionen sowie einer Kultur – Verlagsankündigungen / Ephemera 40

Liste von Autoren, die ihre Mitarbeit bisher zusagten. Die 'Neuen Deutschen Blätter' waren eine Zeitschrift des Malik Verlags in Prag. Querido Verlag, Amsterdam. Gesamtkatalog 1936. 4 Bl. Rü- ckenstichheftung. Anzeige u.a. von Titeln von Vicki Baum, Döblin, Feuchtwanger, Bruno Frank, Leonhard Frank, Ernst Glaeser, Graf, Kurt Kersten, Kerr, Emil Ludwig, H. Mann, K. Mann, Ludwig Marcuse, Konrad Merz, , Regler, Roth, Schwarzschild, Seghers, Sternheim, Toller, Wassermann, Ernst Weiss, A. Zweig. – Die Sammlung. Literarische Monatsschrift. 4 S, gefalzt. An- kündigungen für die nächsten Nummern. – Dass. Ins zweite Jahr! 6 S., gefalzt. Ankündigungen für die nächsten Nummern. – Abowerbung für die "Sammlung": Abonniert "Die Samm- lung". 1 S., hektographiert. Wie auch der Allert de Lange Verlag, war auch der "Exilverlag" Querido in Wahrheit eine 1933 gegründete deutschsprachige Abteilung bzw. ein Tochterunternehmen eines bereits zuvor beste- henden Verlages. Schon im April 1933 fragte der Verleger beim Teilhaber des G. Kiepenheuer Verlags Fritz H. Landshoff an, ob er Interesse an der Gründung einer deutschsprachi- gen Abteilung habe. Diese wurde nach schnellem Einvernehmen auf den Weg gebracht durch Gründung einer Aktiengesellschaft, die zu jeweils 50 % dem Querido Verlag und Fritz Landshoff gehören soll- te. Im Vergleich zum Allert de Lange Verlag bezog der Querido Ver- lag mit den publizierten Titeln offener politisch Stellung gegen Na- zi-Deutschland. Die Abteilung bestand bis zum deutschen Überfall auf die Niederlande 1940. Landshoff befand sich zu der Zeit gerade in London; er ging 1941 in die USA, wo er im darauf folgenden Jahr mit Gottfried Bermann Fischer zusammen den L.B. Fischer Pu- blishing Verlag gründete. Auch nach 1945 war Landshoff weiterhin verlegerisch tätig, zunächst in Amsterdam bei Bermann Fischer / Querido, später bei Abrams in New York. Emanuel Querido und seine Frau Jane wurden 1943 von den Nazis verhaftet und im Juli des Jahres in Sobibor ermordet. Rhein-Verlag, Zürich. Werbezettel 2 S. Für Werke von Her- mann Broch, als neuestes "Der Versucher". Science et Littérature, Paris. Werbezettel 2 S. Für: Alfred Döblin, Die deutsche Literatur (im Ausland seit 1933). (= Schrif- ten zu dieser Zeit I.). Außerdem Ankündigung von: Manès Sper- ber, Zur Analyse der Tyrannis – Das Unglück begabt zu sein. Ferner Ankündigung: "Im ersten Halbjahr 1939 folgen Essais von Anna Seghers, André Malraux, Johann Schmidt u.a.". Ne- ben den beiden Titeln von Döblin und Sperber erschienen in dem französischen Verlag auf Deutsch jedoch nur 3 Nummern der "Zeitschrift für Freie Deutsche Forschung" der 'Freien Deut- schen Hochschule' 1938/39. Éditions Sociales, Paris. Werbezettel, 2 S., für: S. Erckner, L'Allemagne, champ de manoeuvre. Angezeigt wird u.a. auch: Wilhelm Reich, La crise sexuelle. Nationalsozialistische Vernichtungspolitik und jüdisches Exil ­41

– Nationalsozialistische Vernichtungspolitik und jüdisches Exil – Friedrich, Otto (d.i. Otto Friedländer) – Weise von Zion. Bratislava, Eugen Prager 1936. 218 S. OLn., OSU. St/T 152. Umschlagentwurf von Georg Hans Trapp. 5.5.1897 Berlin – 3.2.1954 Stockholm. 1933 Prag, 1938 Stockholm. Der gelbe Fleck. Die Ausrottung von 500 000 deutschen Juden. Paris, Éditions du Carrefour 1936. 288 S. OLn. und OBr., OSU. St/T 581. Vorwort von Lion Feuchtwanger. Einbandgestaltung von Jean (d.i. Hanns Kralik). Hinrichs, Klaus (d.i. Karl August Wittfogel) – Staatliches Konzentrationslager VII. Eine "Erziehungsanstalt" im Drit- ten Reich. London, Malik 1936. 435 S., 2 Bl. OLn. Hermann 194, St/T 219 6.9.1896 Woltersdorf (Wendland) – 25.5.1988 New York. Sozio- loge und Sinologe. 1934 über Großbritannien in die USA. Klepetar, Otto – Leid und Aufschwung. Lieder aus Israel. Tel Aviv, Edition Olympia, Martin Feuchtwanger [1951]. 96 S. OLn., OSU. St/T 270. Geleitwort von Max Brod. Mit fast ganz- seitiger handschriftlicher gedichteter Widmung von Klepetar an das Ehepaar Bein in Tel Aviv, 8.6.1951, signiert. Otto Klepetar 21.3.1888 Prag – 1963. 1939 Palästina (vermut- lich dort verstorben). Max Brod 27.5.1884 Prag – 20.12.1968 Tel Aviv. 1939 Palästina. Martin Feuchtwanger 18.12.1886 München – 9.11.1952 Tel Aviv. Publizist und Verleger. 1934 Prag, 1939 Palästina. Nachdem der erfolgreiche Verleger Martin Feuchtwanger von seiner Verlagstätig- keit im Prager Exil aus 1936 schon einen Zweigbetrieb in Frank- reich unter dem Namen Edition Olympia gegründet hatte, knüpfte er 1940 in Palästina an diesen an und gründete dort in Tel Aviv wieder eine Edition Olympia, die bis zu seinem Tod 1952 bestand und fast 40 Titel veröffentlichte. (Vgl. Roland Jaeger, Martin Feuchtwanger und sein Exilverlag 'Edition Olympia' in Tel Aviv. In: Aus dem Antiquariat, NF 14, 2016, Nr. 2, S. 75-88). Konzentrationslager. Ein Appell an das Gewissen der Welt. Ein Buch der Greuel. Die Opfer klagen. Dachau – Branden- burg – Papenburg – Königstein – Lichtenburg – Colditz – Sach- senburg – Moringen – Hohnstein – Reichenbach – Sonnenburg. Karlsbad, Graphia 1934. 254 S., 2 Bl. OBr., 2 OSU. (= Probleme des Sozialismus. Sozialdemokratische Schriftenreihe. Nr. 9). St/T 583. Beiträge von Fritz Ecker, Wenzel Rubner, Max Ta- baschnik, Willi Harder, Roman Praschker, Otto Meinel, Fritz Kleine, Otto Urban, Gerhard [!] Seger. Umschlagtitel: , Deine Opfer klagen an! Umschlaggestaltung von V. Nemec. Mundo Judio. Deutschsprachige Beilage. No. 28 (267), 29. Februar 1940 – No. 45, 12. Juli 1940. Santiago de Chile 1940, ca. 36,5 x 27 cm. Jeweils 4-8 S. In Halbleinen aufgebunden. Vorsatzblatt mit Widmung in hebräischer Schrift von M. Rosen- feld an Hans Wolfgang Chemke. Die Beilage enthält Artikel über jüdische Kultur, Palästina und internationale Politik im Nationalsozialistische Vernichtungspolitik und jüdisches Exil 42

Zusammenhang mit der Lage der jüdischen Bevölkerung, Auf- rufe zu Kundgebungen sowie häufig Aufrufe zur Unterstüt- zung notleidender Juden in Europa. Außerdem enthält das Blatt zahlreiche Annoncen von Geschäften und kleinen Unter- nehmen, interessant v.a. wegen Neueröffnungen. Moritz Rosenfeld, 1876 in Ungarn geboren, studierte in Berlin und Bern, wo er zum Doktor der Philosophie promovierte. Er steuerte Beiträge zum ‚Jüdischen Lexikon' bei. In Wien arbeite- te er von 1912-1931 als Rabbiner und Professor der jüdischen Religionslehre. 1939 ging er nach Santiago de Chile ins Exil, wo er wieder als Rabbiner arbeitete und Mitbegründer des Rats für jüdisches Bildungswesen war, für den er auch als Inspektor arbeitete. Er verstarb in Santiago am 9.9.1951. In der Nr. 38 des Mundo Judio eine Ankündigung eines Vortrages v. Moritz Rosenfeld zum Thema "Judentum und Weltkultur" bei der Mitgliederversammlung der Federacion Sionista Deutsch- sprachige Sektion. Seger, G. – Oranienbourg. Sinistre geôle de l'Enfer Hit- lérien. [Franz. Ausgabe von „Oranienburg“]. Témoignage authentique d'un fugitif sur la grande persécution Hitlérienne dans un Camp de concentration. Paris, Éditions Jean Crès / Lausanne, Éditions Spes 1934. 127 S. OBr. St/T 460. Seger, Gerhart – Oranienburg. Erster authentischer Bericht eines aus dem Konzentrationslager Geflüchteten. Karlsbad, Graphia 1934. 76 S., 2 Bl. OBr. (= Probleme des Sozialismus. Sozialdemokratische Schriftenreihe. Nr. 5). St/T 460. Geleitwort von Heinrich Mann. 16.11.1896 Leipzig – 21.1.1967 New York. Der Verfasser war MdR der SPD und Generalsekretär der Deutschen Friedensge- sellschaft. 1933 nach Inhaftierung in Oranienburg in die Tsche- choslowakei, 1934 USA. Swarsensky, Hardi – Eroberung durch Aufbau. Ein Beitrag zur Geschichte der jüdischen Kolonisation in Israel. Buenos Aires, Editorial Estrellas 1949. 229 S., 1 Bl. OLn., OSU. Ein- band und Vignetten von Walter Wind, Landkarten gezeichnet von Oscar Schwarz. Bernhard Swarsensky: 7.11.1908 Berlin – 1968. Der 1939 nach Argentinien emigrierte Jurist Bernhard Swarsensky war Leiter des Makkabi-Weltverbandes und eine der führenden Personen im World Jewish Congress. In Argentinien gründete er 1940 die 'Jüdische Wochenschau' und 1942 den Verlag Editorial Estrel- las. "Unser ist der Morgen". London, August 1942. 32 S. OBr., Rückenstichheftung. Hg.v. Freien Deutschen Kulturbund in Grossbritannien. Umschlagillustration: Linoleumschnitt von René Graetz. Inhalt: Vorwort von Jan Petersen; Alexander Ab- usch: Der gelbe Stern und das deutsche Volk; L[eib] Kwitko, Gedichte, aus dem Jiddischen übertragen von Hedda Zinner; Al- fred H. Unger, Gedanken zum Judenkongress in Moskau; Max Zimmering, Ahasvers letzte Etappe; Leo Katz, Antisemitismus als Barometer; Chajim Nachman Bialik, Gedichte; Freimut Nationalsozialistische Vernichtungspolitik und jüdisches Exil ­43

Schwarz, Suezkind von Trimberg; L. Strauss, Gedichte; Bodo Uhse, Der Pogrom geht weiter; Gesandter beim Schinderhannes (gekürzt nach einer Legende aus dem Buche "Der Baal-schem von Michelstadt"). René Graetz, 2.8.1908 Berlin – 17.9.1974 Graal-Müritz. Seit seiner Kindheit außerhalb Deutschlands lebend, wurde er 1939 nach Kriegsbeginn in Großbritannien interniert, dann 1940 nach Kanada abgeschoben, 1941 konnte er jedoch zurückkehren. In Großbritannien arbeitete der Maler, Bildhauer und Graphiker mit dem Deutschen Kulturbund zusammen. Nach dem Krieg ging er nach Berlin (Ost). Jan Petersen (d.i. Hans Schwalm), 2.7.1906 Berlin – 11.11.1969 Berlin (Ost). 1933 im Untergrund, 1935 Frankreich, 1936 Schweiz, 1937 Großbritannien, 1941 Internierung in Kanada, dann wieder Großbritannien, 1946 zurück nach Deutschland. Alexander Abusch, 14.2.1902 Krakau – 27.1.1982 Berlin (Ost). 1933 Frankreich, 1934 Saaargebiet, 1936 Tschechoslowakei, Frankreich, dort 1939 Internierung, nach Flucht Mitglied in der illegalen Leitung der KPD, 1941 Mexico, 1946 Rückkehr nach Deutschland. Hedda Zinner, 20.5.1907 Lemberg – 1.7.1994 Berlin (Ost). 1933 Tschechoslowakei, 1935 UdSSR, 1945 Rückkehr nach Deutsch- land. Alfred H[ermann] Unger, 20.1.1898 Hohensalza – 8.11.1989 Köln. 1937 Großbritannien; Rückkehr nach Köln vermutlich in den 1960ern. Max Zimmering, 16.11.1909 Pirna – 15.9.1973 Dresden. 1933 Frankreich, 1934 Palästina, 1935 Tschechoslowakei, 1939 Großbritannien, 1941 Internierung in Australien, dann wieder Großbritannien, 1946 Rückkehr nach Deutschland. Leo Katz, 22.1.1892 Sereth (Bukowina) – 9.8.1954 Wien. Der Schriftsteller schrieb auf Deutsch und Jiddisch. Ab 1930 Arbeit für die KPD-Zeitung 'Rote Fahne' in Berlin. 1933 Frankreich, 1938 USA, 1940 Mexico, 1949 Österreich. Freimut Schwarz, 28.4.1913 Sotterbach (Bergisches Land) – 19.1.1994 London. 1933 Paris, Großbritannien. Wechsberg, Joseph – Visum für Amerika. Ein Buch für Aus- wanderer nach den Vereinigten Staaten und Kanada. Mährisch-Ostrau, Julius Kittl Nachf 1939. 139 S., 2 Bl. OBr. St/T 530. Ratgeber für die Ausreise nach Nordamerika. 29.8.1907 Mährisch-Ostrau – 10.4.1983 Wien. 1938 USA, 1951 Rückkehr nach Wien. Wechsberg, Jurist und Musiker, arbeitete als Schriftsteller und Journalist, u.a. für das Prager Tagblatt, unternahm lange Reisen, ab 1936 arbeitete er als Parlamentssekretär bei der Jüdischen Partei und als Anwaltsgehilfe in Prag. 1938 reiste er im Auftrag der tschechischen Regierung nach Amerika, um dort Vorträge über das Sudetenproblem zu halten, und kehrte auf Anraten nicht zurück nach Europa. Der Julius Kittl Verlag konnte nur bis 1939 veröffentlichen, u.a. Bücher von aus Deutschland emigrierten Autoren wie Ernst Weiß und Friedrich Torberg. Nationalsozialistische Vernichtungspolitik und jüdisches Exil 44

Zweig, Arnold – Maschinen- und handschriftlicher Brief an Ferdinand Kahn. Haifa, 7. Dezember 1948. Luftpostpapier, Vorderseite maschinenschriftlich, Rücksei- te zur Hälfte mit Absender- und Empfängeradresse, die andere Hälfte mit dem hand- schriftlichen Ende des Briefs. Ferdinand Kahn übte bis 1939 in München seinen Beruf als Rechtsanwalt aus, außerdem war er Schriftsteller und Journalist. 1939 ging er ins Exil nach Los An- geles, wo er u.a. als Redakteur der Zeitschrift "Aufbau. Das jüdische Monatsma- gazin" tätig war. A. Zweig schreibt über seine Freude, einen Brief und damit ein Lebenszeichen seines alten Bekannten "Ferdi" Kahn erhalten zu haben. Er erinnert im Zusammenhang mit gemeinsamer Arbeit in der Vergangenheit an Walter Berendsohn, der damals unter dem Pseudonym "Bernhard Florian" veröffentlichte, und mit dem er nun seit "mehre- ren Jahren wieder in brieflichem Kontakt" stehe und der inzwischen "die eindring- lichste Studie über unsere Emigrations-Literatur geschrieben [hat], die mir bekannt geworden ist". Zweig schreibt über seine schwierigen ökonomischen Verhältnisse, seinen Sohn Michael, das Vorhaben einer Europareise im Frühjahr / Sommer, die Verhältnisse in Palästina – "mitten in einem Trubel, der in einen Bürgerkrieg ausarten kann, aber nicht ausarten muss, […] Der Drang nach Heldentaten wird von aussen hereingetragen". Ferner verleiht er seiner Hoffnung Ausdruck, dass das "Beil von Wandsbek" verfilmt werden könne, was seine finanzielle Lage verbessern sollte, schreibt aber auch, dass "nach allem was mir Feuchtwanger schreibt", die Aussichten "z.Zt. miserabel" seien. Am Ende beauftragt er Kahn noch, Heinrich Mann zu grüßen und kündigt die Veröffentlichung eines Essaybandes an, in dem er u.a. über H. Mann schreibt. Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland ­45

– Analysen und Nachrichten über Nazi-Deutschland – Die andere Seite. [1. Heft]. o.O. [Großbritannien] [1942], ca. 13 x 10 cm. 16 S., 6 Bl. OBr., Rückenstichheftung. Handschrift- lich auf den Titel notiert: "Feindpropaganda". "Die andere Seite" erschien mit insgesamt vier Heften in den Jahren 1942 /43, hg.v. Stellen der britischen Kriegspropaganda in Zusammenarbeit mit deutschen Emigranten, um in großer Zahl zu Propagandazwecken von der Royal Airforce über Deutschland abgeworfen zu werden. Inhalt dieser Nummer: Spectator (d.i. Artur Schweriner), Alltag in London und in Berlin; Henry A. Wallace, Das Jahrhundert des Volkes; R.H.S. Crossman, Der Freibrief für die SS; Pierre Bour- dan, Hitler, der Stratege; Thomas Mann, Nachruf auf einen Hen- ker [Reinhard Heydrich]; Pressemeldungen zum Massaker der Nazis an der Bevölkerung von Lidice; anonym, Wie sie sterben; Sigrid Undset, Norweger und Deutsche; G.B. Shaw, Josef Stalin; Bert Brecht, Der Witwenschleier; Bischof von Hongkong [Enrico Pacal Valtorta], Der chinesische Soldat; u.a. Anklage gegen die Ankläger. Die Widerlegung der geheimen Anklageschrift des Reichstagsbrand-Prozesses. Paris, Édition [!] du Carrefour 1933. 48 S. OBr., Rückenstichheftung. (= Nach- trag zum Braunbuch I). "Unter Mitwirkung der Professoren Fau- connet, G. Urbain, Prenant und anderer Gelehrter". Baker (Ps. einer Gruppe deutscher Exilierter) – Olympiade in Berlin? Paris, Éditions Universelles, Mai 1936. 24 S., OBr., Rückenstichheftung. Analyse und Bewertung der Funktion und Funktionsweise der bevorstehenden Olympischen Spiele im Sommer 1936 in Berlin. Balk, Theodor – Hier spricht die Saar. Ein Land wird inter- viewt. Zürich, Ring-Verlag 1934. 176 S. OBr. St/T 32. Auf dem Titelblatt vom Autor "[s]einen Freunden vom Meere – statt vieler Briefe" gewidmet, mit dem Vornamen signiert, Paris, 5.12.1934. Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitler-Terror. Basel, Universum-Bücherei 1933. 382 S., 1 Bl. Erste Ausgabe. St/T 578. Obwohl von Willi Münzenberg im Carrefour Verlag initiiert, er- schien die deutsche Ausgabe offenbar nur im Universum Verlag (neben einer gekürzten Ausgabe, die in Moskau erschien). Die französische Ausgabe erschien im Carrefour Verlag, Paris. Das braune Netz. Wie Hitlers Agenten im Auslande arbeiten und den Krieg vorbereiten. Paris, Éditions du Carrefour 1935. 375 S., 2 Bl. OBr., OSU. St/T 578. Vorwort von Lord Listowel. Schutzumschlag von John Heartfield. Burger, Hans – Hitler, Hunger, Krieg. Die Ernährungspoli- tik des dritten Reiches im Zeichen der Kriegsvorbereitung. Moskau, Vegaar 1936. 54 S., 1 Bl. St/T 86. Umschlagentwurf von H. Klering. Hans Klering, 8.11.1906 Berlin – 30.10.1988 Berlin (Ost). Schauspieler, Regisseur, Graphiker. 1931 UdSSR, 1945 Rück- kehr nach Deutschland, 1946 Mitbegründer der DEFA (Filmge- sellschaft der DDR). Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland 46

Dimitroff, [Georgi] – Dimitroff. Briefe und Aufzeichnungen aus der Zeit der Haft und des Leipziger Prozesses. Paris, Édi- tions du Carrefour 1935. 174 S., 1 Bl. OLn., mit acht unveröf- fentlichten Faksimiles und fünf Photos. Hg.v. Alfred Kurella. Einbandentwurf von H. Leistikow. St/T 289. Alfred Kurella 2.5.1895 Brieg (Schlesien) – 12.6.1975 Berlin (Ost). Publizist, u.a. tätig für die Kommunistische Internationale. 1932 Paris, 1934 UdSSR, 1954 DDR. Dimitroff, G. – Rede vor Gericht. Moskau, Vegaar 1936. 41 S., 1 Bl. OBr., Rückenstichheftung. Mit zwei einleitenden Auf- sätzen von Wilhelm Pieck und D. Manuilski. Wilhelm Pieck 3.1.1876 Guben – 7.9.1960 Berlin (Ost). 1933 Paris, 1935 Moskau, 1945 zurück nach Berlin, 1949 erster Prä- sident der DDR. Dimitroff contra Goering. Enthüllungen über die wahren Brandstifter. Braunbuch II. Paris, Éditions du Carrefour 1934, 2. Aufl. 462 S., 1 Bl. OLn., OSU. Vorwort von D.N. Pritt, Vor- sitzender des Untersuchungsausschusses zur Aufklärung des Reichstagsbrandes. Schutzumschlag von John Heartfield. Doberer, K[urt] K[arl] – The United States of Germany. London, Lindsay Drummond 1944. 166 S., 1 Bl. St/T 102. 11.9.1904 Nürnberg – 20.8.1993 Nürnberg. Ingenieur, Publi- zist, Sozialdemokrat. 1933 Tschechoslowakei, 1938 Großbri- tannien, 1949 Rückkehr nach Nürnberg. Eichen, Claus – Rassenwahn. Briefe über die Rassenfrage. Paris, Éditions du Carrefour 1936. 274 S. OEngl.Br.St/T 114. Erckner, S. – Die grosse Lüge. Hitlers Verschwörung gegen den Frieden. Paris, Éditions du Carrefour 1936. 249 S., 2 Bl. OEngl.Br. St/T 123. Lt. St/T Pseudonym eines ehem. "Generalstäblers" und Mitglied der KPDO, ab 1947 Professor an der Universität Leipzig. Der Fluch von Nürnberg. Hitlers Kriegsrat gegen Freiheit und Frieden. Moskau, Vegaar 1936. 165 S., 1 Bl. OLn. St/T 391. Beiträge von Wilhelm Pieck, Wilhelm Florin, Peter Wieden (d.i. Ernst Fischer), Walter Ulbricht, Franz Dahlem und Paul Merker über den Nürnberger Parteitag der NSDAP. Franz Dahlem 14.1.1892 Rohrbach (Lothringen) – 17.12.1981 Berlin (Ost). Seit 1920 Politiker der KPD, leitende Funktionen ab Mitte der 20er Jahre, 1933 Frankreich, Mitglied der Auslandslei- tung der KPD, 1937/1938 Mitglied der Zentralen Politischen Kommission der Internationalen Brigaden, 1939 Internierung in Frankreich, 1942 an Deutschland ausgeliefert, 1943 ins KZ Maut- hausen deportiert, dort am 7. Mai 1945 befreit, Moskau, von dort mit Wilhelm Pieck nach Berlin, ab Ende der 40er Entmachtung in der SED, mehrfach gerügt, 1956 rehabilitiert, 1957 ZK der SED. Frei, Bruno (d.i. Benedikt Freistadt) – Hanussen. Ein Be- richt. Strasbourg, Sebastian Brant 1934. 300 S. OLn. Mit einem Vorwort von Egon Erwin Kisch. St/T 146. 11.6.1897 Bratislava – 21.5.1988 Klosterneuburg (Österreich). Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland ­47

Publizist, Marxist. 1933 Tschechoslowakei, wo er zusammen mit F.C: Weiskopf den "Gegen-Angriff" als Antwort auf Goebbels' "Angriff" herausgab. 1936 Frankreich (Internierung 1939/1940), 1941 Mexico, 1947 Rückkehr nach Österreich. Freiheit-Korrespondenz. Journal périodique. Mit der Beilage Gewerkschaftsdienst Freiheit-Korrespondenz. Journal périodique. Jahrgang 1937. Mulhouse 1937. ca. 550 Bl. Als Bibliotheks- Broschur aufgebunden. Hg. (Nr. 1-10): Max Braun, verantwort- licher Redakteur (ab 3.6.1936): Émile Erhard. Maas I 259f., erschien v. 11.8.1935 – 6.5.1940. Die Freiheit-Korrespondenz erschien i.d.R. wöchentlich als Typoskript einseitig gedruckt, der Gewerkschaftsdienst zweiwöchentlich. Die Blätter enthalten ganz überwiegend Informationen aus Deutschland. Émile Erhard war Journalist und gehörte der SFIO (Section française de l'Internationale ouvrière, französische Sektion der Arbeiter- Internationale, Vorläuferin des Parti Socialiste in Frankreich) an, ging nach der Besetzung durch Deutschland in den Südwesten Frankreichs in den Untergrund. Max Braun (eigentlich Mathias Josef Braun) 13.8.1892 Neuss – 3.7.1945 London. Publizist, Sozialdemokrat. Ab 1933 im Saar- land gegen den Anschluss an das Deutsche Reich kämpfend, ging Braun nach der Niederlage in der Abstimmung 1935 nach Frankreich, 1940 nach Großbritannien. Hagen, Paul (d.i. Karl Borromäus Frank) – Will Germany crack? A Factual Report on Germany from Within. London, Victor Gollancz 1943. Left Book Club Edition. 227 S. OPb. St/T 142. Einleitung von Elmer Davis. 31.5.1893 Wien – 21.5.1969, New Milford, USA. Publizist, Sozi- alist. Ab1920 in Deutschland, leitende Funktionen in KPD und KPÖ, 1928 Parteiausschluss, dann KPDO, später SAPD, dann Neu Beginnen. 1933 illegale Reisen nach Deutschland, 1935 Wien, später Prag, Paris, London, 1939 USA. Nach 1945 keine Rückkehrerlaubnis in die BRD. Heiden, Konrad – Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwor- tungslosigkeit. Eine Biographie. Zürich, Europaverlag 1936. 447 S. OLn. St/T 201. 7.8.1901 München – 18.7.1966 New York. Publizist, Spezialist für die Geschichte der NSDAP. 1933 Saargebiet, 1935 Frank- reich, 1940 über Portugal in die USA. Heiden K. – Ein Mann gegen Europa. Zürich, Europa Verlag 1937. 390 S., 8 Bl. OBr., OSU. (= Adolf Hitler. Eine Biogra- phie. Zweiter Band). St/T 201. Schutzumschlag v. Harry Roth. Henry, Ernst – Feldzug gegen Moskau? Paris, Éditions du Carrefour 1937. 269 S., 1 Bl. OEngl.Br. St/T 207. Übersetzung des englischen Titels "Hitler over Russia". Beiliegend ein ver- vielfältigtes maschinenschriftliches Anschreiben des Verlags mit der Bitte um Besprechung und Inhaltsangabe. Historikus (d.i. Arthur Rosenberg) – Der Faschismus als Massenbewegung. Sein Aufstieg und seine Zersetzung. Karlsbad, Graphia 1934. 75 S., 2 Bl. OBr. (= Probleme des Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland 48

Sozialismus. Sozialdemokratische Schriftenreihe. Nr. XII). St/T 422. Arthur Rosenberg 19.12.1889 Berlin – 7.2.1943 New York. Histo- riker, Sozialist. 1933 Schweiz, 1934 Großbritannien, 1938 USA. Justinian (d.i. Erich Kuttner) – Reichstagsbrand. Wer ist verurteilt? Karlsbad, Graphia 1934. 47 S. OBr. (= Probleme des Sozialismus. Sozialdemokratische Schriftenreihe. Nr. IV). St/T 290. 27.5.1887 Schöneberg – 6.10.1942 Mauthausen. Publizist, Sozial- demokratischer Politiker. 1933 Paris, dann Amsterdam, 1936 als Korrespondent nach Spanien, 1937 Amsterdam, 1942 Festnahme und Deportation nach Mauthausen, wo er ermordet wurde. Kampfmai 1936. Flugblatt der KPD, Gebietsleitung Westen. 2 S. Die Gebietsleitung Westen der KPD organisierte von Amster- dam aus die Parteistrukturen am Niederrhein, im Ruhrgebiet und in Westfalen. Klinger, Max (d.i. Curt Theodor Geyer) – Volk in Ketten. Deutschlands Weg ins Chaos. Karlsbad, Graphia 1934. 104 S. OBr. (= Probleme des Sozialismus. Sozialdemokratische Schrif- tenreihe. Nr. 3). St/T 167. Titelgestaltung von Godal. Max Klinger 19.11.1891 Leizig – 24.6.1967 Lugano. 1933 Tschechoslowakei, 1937 Frankreich, 1940 Portugal, 1940 Groß- britannien. SPD-Politiker, 1942 jedoch Parteiausschluss. Erich Godal (d.i. Erich Goldbaum) 15.1.1899 Berlin – 2.9.1969 Hamburg. Zeichner, Karikaturist. 1933 Tschechoslowakei, 1935 USA, 1954 Rückkehr in die BRD. Landgerichtsdirektor (d.i. Wilhelm Hoegner) – Der Faschis- mus und die Intellektuellen. Untergang des Deutschen Geis- tes. Karlsbad, Graphia 1934. 29 S., 1 Bl. (= Probleme des Sozi- alismus. Sozialdemokratische Schriftenreihe. Nr. 6). St/T 224/580. 23.9.1887 München – 5.3.1980 München. SPD-Politiker. 1933 Österreich, 1934 Schweiz, 1945 Rückkehr, nach der Befreiung erster Ministerpräsident von Bayern. El libro negro del terror nazi en Europa. Testimonios de escritores y artistas de 16 naciones. Mexico, El libro libre 1943. 286 S., 1 Bl. OBr. St/T 590. Mit zahlreichen Abbildungen, ausgewählt von Hannes Meyer. Redaktionskomitee: Antonio Castro Leal, André Simone (d.i. Otto Katz), Bodo Uhse, Juan Rejano, Anna Seghers, Ludwig Renn, Egon Erwin Kisch. Bei- träge außerdem v. Thomas Mann, Paul Merker, Lion Feucht- wanger, Paul Mayer, Kurt Rosenfeld, Max Schroeder, Rudolf Fuerth (d.i. Rudolf Feistmann), Heinrich Mann, Walter Janka, Bruno Frei, F.C. Weiskopf, Lenka Reinerova, Josef Wittlin, Ferdi- nand Bruckner, Pierre van Paassen, Simone Téry, Jeanne Stern, Kurt Stern, Bruno Frank, Erich Jungmann, Theodor Balk, Leo Katz, Ernst Bloch, Leon Weiss, Alexander Abusch u.a. St/T 590. Hannes Meyer 18.11.1889 Basel – 19.7.1954 Crossifisso di Savosa (Schweiz). Architekt. War 1939 dem Ruf als Direktor des Instituts für Städtebau und Planung in Mexico-Stadt gefolgt. Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland ­49

Otto Katz 27.5.1895 Prag – 3.12.1952 Prag. 1922 Berlin, KPD-Mitglied, im Ver- lagswesen tätig, 1927 Verwaltungsdirektor der Piscator-Bühnen, ab 1929 Mitarbeiter der Universum-Bücherei, 1930 Moskau, 1933 Paris, dort enger Mitarbeiter von Willi Münzenberg, u.a. Chefredakteur des Braunbuchs, 1940 Mexico, 1946 Rückkehr in die Tschechoslowakei, 1952 verhaftet und im Zuge des Slansky-Prozesses als Agent zum Tode verurteilt und hingerichtet. Lenka Reinerova 17.5.1916 Prag – 27.6.2008 Prag. Schriftstellerin. 1939 Frank- reich, 1941 Mexico, 1945 mit ihrem Mann Theodor Balk zurück nach Europa, zu- nächst Belgrad, 1948 Tschechoslowakei, im Zuge des Slansky-Prozesses Anfang der 50er Jahre für 15 Monate inhaftiert, 1964 rehabilitiert. Josef Wittlin 17.8.1896 Dmytrow (Galizien) – 28.2.1976 New York. Schriftsteller. 1939 bei Kriegsbeginn in Frankreich, 1941 USA. Ferdinand Bruckner (d.i. Theodor Tagger) 26.8.1891 Sofia – 5.12.1958 Berlin (West). Ab den 10er Jahren in Berlin, dort im expressionistischen Umfeld literarisch tätig, 1933 Frankreich, 1936 USA, 1951 Paris, 1953 Berlin, dort am Schillertheater tätig. Jeanne Stern 20.8.1908 Bedous (Frankreich) – 29.12.1998 Berlin (Ost). Übersetze- rin, Schriftstellerin. Ab den späten 20er Jahren in Berlin, 1932 Paris, 1934 Mitglied der KP Frankreichs, ab 1936 Arbeit für die Presseagentur der republikanischen Re- gierung Spaniens in Paris, 1942 Mexico, 1946 Rückkehr nach Paris, 1947 Deutsch- land, SED-Mitglied. Erich Jungmann 31.7.1907 Reichenberg (Sachsen) – 29.3.1986 Berlin (Ost). Mit- glied des KJVD und der KPD, 1933/34 Mitglied der illegalen KJVD-Leitung in Deutschland, 1934 UdSSR, später in Frankreich, dort 1939 interniert, 1942 Mexico, aktiv bei der Bewegung Freies Deutschland, 1946 Rückkehr nach Deutschland (Westzonen), dort für die KPD tätig, 1951 DDR, 1953 als Westemigrant "zionisti- scher Abweichungen" im Exil beschuldigt, wurde er seiner Parteifunktionen entho- ben, 1956 rehabilitiert, ab 1959 wieder in der Westarbeit der SED tätig, arbeitete bis zur Gründung der DKP 1968 im von der DDR aus arbeitenden ZK der in der BRD verbotenen KPD, 1971 wieder SED-Mitglied, Tätigkeit im Rundfunk. Ernst Bloch 8.7.1885 Ludwigshafen – 4.8.1977 Tübingen. Philosoph, Marxist. 1933 Schweiz, 1936 Tschechoslowakei, 1939 USA, 1949 Leipzig, dort an der Universität Professor für Philosophie. Wegen seiner Haltung zum Aufstand in Ungarn 1956 mit der SED im Dissenz, wurde er 1957 aus politischen Gründen emeritiert. 1961 BRD, dort Gastprofessur an der Universität Tübingen. Mann, Erika – The Lights go down. Middletown – Nazi Version. New York / To- ronto, Farrar & Rinehart 1940. 282 S. OLn., OSU. St/T 328. Ins Englische übersetzt von Maurice Samuel. Illustriert von John O'Hara Cosgrave. 9.11.1905 München – 27.8.1969 Zürich. 1933 Schweiz, bis 1936 Tourneen in Europa, 1936 USA, 1938 Reise nach Spanien, 1940/41 Großbritannien, 1943 – 1945 Kriegsbe- richterstatterin für die US-Armee, 1952 Rückkehr in die Schweiz. Mann, E. – Tien millioen kinderen. De opvoeding van de jeugd in het Derde Rijk. Bandoeng (Niederländisch Indien), Neijenhuis 1941. 176 S. OLn., OSU. Ein- leitung von Thomas Mann. Zweite niederländische Ausgabe des 1938 bei Querido erschienenen Titels "Zehn Millionen Kinder". Mann, E. – Zehn Millionen Kinder. Die Erziehung der Jugend im Dritten Reich. Amsterdam, Querido 1938. 216 S. OEngl.Br. Mit einem Geleitwort von Thomas Mann. P/S 101, St/T 328. Material zu einem Weissbuch der deutschen Opposition gegen die Hitlerdiktatur. London, o.V., 1946. 188 S. OBr. Hg. in London v. Vorstand der Sozialdemokrati- schen Partei Deutschlands. Als Manuskript vervielfältigt. Mit einem Geleitwort v. Hans Vogel, dem Vorsitzenden der SPD. St/T 583, Dt. Exilarchiv 4002. Der Vorstand Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland 50

der exilierten SPD hatte während des Krieges mit dem Sammeln des Materials begonnen. Die Broschüre wurde 1946 mit einer Beilage der "Sozialistischen Mitteilungen" Nr. 85/86 angekün- digt. Beilage und Broschüre selbst enthalten den Appell, Berich- tigungen und Ergänzungen der hier veröffentlichten Opferlisten vorzunehmen. [Mehring, Walter] – Naziführer sehen Dich an. 33 Biogra- phien aus dem Dritten Reich. Paris, Carrefour 1934. 226 S., 1 Bl. OBr., OSU. St/T 584. Schutzumschlag von Paul Urban. Anonym erschienen. Einzige Ausgabe dieses Buchs, in dem 33 NS-Funktionäre porträtiert werden. Der Titel ist eine Ant- wort auf die 1933 erschienene antisemitische Hetzschrift "Juden sehen dich an". 29.4.1896 Berlin – 3.10.1981 Zürich. 1933 Frankreich (1939 In- ternierung), 1941 USA, 1953 Rückkehr nach Europa, zunächst Berlin. Walter Mehring war einer der bedeutendsten satirischen Schriftsteller der Weimarer Republik. Seit den 1920er Jahren veröffentlichte er regelmäßig in literarischen Zeitschriften, u.a. in der 'Weltbühne' und im 'Tage-Buch'. Mit satirischer Prosa und Lyrik kämpfte er gegen Nationalismus, Militarismus, Antisemi- tismus und den erstarkenden Faschismus an. Neben Kurt Tu- cholsky gehörte Mehring zu den wichtigsten Begründern des politisch-literarischen Kabaretts. Merker, Paul – Deutschland. Sein oder nicht sein? 2 Bände. Mexico, El libro libre 1944/1945. 424, 574 S. OLn. Band 1: Von Weimar zu Hitler. Bd. 2: Das 3. Reich und sein Ende. St/T 347. Michaelis, Cassie / Michaelis, Heinz / Somin, W.O. – La haine brune – Der braune Hass – The brown Hate. In Freundschaft gewidmet den Vorkämpfern von Frieden und Freiheit Professor D. Leonhard Ragaz und Frau Clara Ragaz- Nadig. Paris, Librairie Lipschutz 1934. 48 S. OPb., OSU. Do- kumentation in s/w-Fotos, kombiniert mit Zitaten von Nazi- Führern und aus NS-Schriften. Im Vorwort schreibt Somin zum Motiv der Veröffentlichung: "Darum haben wir es für nötig be- funden, den Staat, der zur Zeit am häufigsten seine friedliche Gesinnung betont, auf seine Friedensfreundschaft hin genauer zu betrachten". St/T 350, Dt. Exilarchiv 4106. Willy Oscar Somin 14.2.1898 Bonn – 21.12.1961 San José, Cos- ta Rica. Dramaturg. 1933 Schweiz, 1938 Frankreich, 1941 Ma- rokko, USA. Neumann, Franz [Leopold] – Behemoth. The Structure and Practice of National Socialism. London, Victor Gollancz 1942. 429 S. OLn. St/T 367. 23.5.1900 Kattowitz – 2.9.1954 Visp (Schweiz). Jurist, Poli- tikwissenschaftler, Soziologe. April 1933 Verhaftung, Mai 1933 Großbritannien, 1936 USA, dort arbeitete er einige Jahre am Institut für Sozialforschung, später für die US-Re- gierung. 1946 nahm Neumann für die USA an den Nürnber- ger Prozessen teil. Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland ­51

Norddeutsche Tribüne. Nr. 3. Wasserkante, Juni 1937. Her- ausgegeben von Mitgliedern der SPD und KPD. [Kopenha- gen]; Druck und Verlag (sicher erfunden): Cuxhafen [!], die Volksfreunde 1937, Lex.8°. 6 Bl., gefalzt, Dünndruckpapier. Stroech 588. Themen der Titelseite: Für ein freies Gross-Hamburg als Welt- friedenshafen in der demokratischen Volksrepublik!; Hamburg – der Haupthafen Francos! Weitere Beiträge unter den übertitelten Parolen: Keinen Mann und keinen Groschen für Franco!; For- dert gerechten Lohn und bessere Ernährung; Die Volksfront an der Wasserkante ist im Werden!; Volksfront für Glaubensfrei- heit! Hg.v. der Abschnittsleitung Nord der KPD, die ihren Sitz in Kopenhagen hatte und für die Unterstützung und Anleitung der Parteistrukturen in Norddeutschland zuständig war (vgl. Stroech); hg. wurde sie jedoch in Verbindung mit Sozialde- mokraten. Mitarbeiter waren vermutlich Karl Nieter, Felix Plewa, Heinrich Cohrs, Otto Dreyer, August und Emma Quest. Mit der Norddeutschen Tribüne wurde eine Organisie- rung im Sinne des Volksfrontgedankens verfolgt. Der Ab- schnittsleitung der KPD gelang es, auch sozialdemokratische und parteilose illegale Korrespondenten für die Zeitung zu ge- winnen. Olden, Rudolf – Hitler. Amsterdam, Querido 1936, 2. Aufl. 364 S., 1 Bl. OBr. Mit 14 Abbildungen. EA 1935 bei Querido. 14.1.1885 Stettin – 17.9.1940 bei der Überfahrt in die USA ertrunken. Rechtsanwalt, Publizist. Olden verteidigte u.a. Carl von Ossietzky in dessen Hochverratsprozess, war Redakteur beim 'Berliner Tageblatt' und schrieb für die 'Weltbühne' und das 'Tage-Buch'. 1933 Tschechoslowakei, Frankreich, 1934 Großbritannien. Pieck, Wilhelm – Deutschland unter dem Hitlerfaschismus. Wie lange noch? Paris, Editions Universelles [1939]. 92 S., 2 Bl. OBr. St/T 391. Rehberg, Georg (d.i. Frida Rubiner) – Hitlers Worte und Hitlers Taten. Moskau, Verlag für fremdsprachige Literatur 1944. 63 S. OBr. St/T 406. 28.4.1879 Mariampol (Litauen) – 21.1.1952 Berlin (Ost). KPD- Politikerin. 1930 von Deutschland aus in die UdSSR, 1946 Rückkehr nach Deutschland, SED-Mitglied, Lehre an der Par- teihochschule "Karl Marx". Rothfels, Hans – The German Opposition to Hitler. An Appraise. Hinsdale, Henry Regnery 1948. 172 S. OLn., OSU. (= The Humanist Library). St/T 428. 12.4.1891 Kassel – 22.6.1976 Tübingen. Historiker. 1939 Groß- britannien, 1940 USA. 1951 Rückkehr in die BRD. Schreiner, Gerth (d.i. Otto Wilhelm Ferdinand Schreiner) – Die Republik der vierzehn Jahre. Bilthoven, De Gemeen­ schap 1939. 173 S., 1 Bl. OLn. St/T 453. 16.9.1892 Laubach (Hessen) – 16.5.1940 Blaricum (Niederlande) Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland 52

(Freitod). 1933 Niederlande. Der sozialdemokratische Journalist Schreiner wurde im März 1933 von den Nazis in "Schutzhaft" genommen. Im Mai wieder freigelassen, emigrierte er nach Amsterdam, wo er weiterhin publizistisch tätig war. Wenige Tage nach dem Überfall Deutschlands auf die Niederlande nahm er sich das Leben. "De Gemeenschap" war ein niederländischer Verlag junger katholischer Intellektueller (1925-1941), der auch eine gleich- namige Zeitschrift herausgab. Der Verlag ermöglichte auch exilierten Autoren die Veröffentlichung von Büchern. Dort er- schien z.B. auch "Die Kapuzinergruft" von Joseph Roth. Schwarzschild, Leopold – World in Trance. From Versailles to Pearl Harbor. New York, L.B. Fischer 1942, 2. Aufl. 445 S. OLn. Übersetzt von Norbert Guterman. 1. Aufl. Oktober 1942, St/T 458, 2. Aufl. Nov. 1942. Seger, Gerhart H. / Marck, Siegfried K. – Germany – To Be or Not To Be? New York, The Rand School Press 1943. 190 S. OLn. Einleitung von George N. Shuster. St/T 334/461. Siegfried Marck 9.3.1889 Breslau – 16.2.1957 Chicago. Philo- soph, Sozialist. 1933 Frankreich, 1939 USA. Seydewitz, Max / Doberer, Kurt – Todesstrahlen und andere neue Kriegswaffen. London, Malik 1936. 288 S. OLn. Her- mann 318, St/T 464. Max Seydewitz 19.12.1892 Forst – 8.2.1987 Dresden. SPD- Politiker, ab 1931 SAPD. 1933 Tschechoslowakei, Niederlande, 1939 Norwegen, 1940 Schweden, 1945 Rückkehr nach Deutschland, 1946 SED-Mitglied. [Siemsen, August] – Preussen. Die Gefahr Europas. Paris, ENI Éditions Nouvelles Internationales 1937. 205 S. OBr. Hg.v. Anna Siemsen; nachgelassenes Manuskript, dessen Verfasser ungenannt sein wollte und es (seiner Schwester) Anna Siemsen zur Veröffentlichung anvertraute. St/T 466. 5.7.1884 Mark b. Hamm – 25.3.1958 Berlin (Ost). Pädagoge, So- zialist, Mitbegründer der SAPD. 1933 Schweiz, 1936 Argentini- en, 1952 Rückkehr in die BRD, 1955 Übersiedlung in die DDR. Strasser, Otto – Die deutsche Bartholomäusnacht. Zürich, Reso-Verlag 1935, 6. Aufl. 242 S., 1 Bl. OBr., OSU. (1. Aufl. 1935, St/T 490). 10.9.1897 Windsheim (Bayern) – 27.8.1974 München. 1933 Öster­ reich, Tschechoslowakei, 1938 Schweiz, 1941 Kanada, 1955 Rückkehr in die BRD. Strasser gehörte zu den sog. Nationalbol- schewisten, dem "linken" Flügel der NSDAP, trat dort 1930 aus und gründete 1931 die "Schwarze Front", die im Februar 1933 verboten wurde, weshalb Strasser ins Exil ging. Im Exil gab es mehrere versuchte Mordanschläge auf ihn. Terror in Braunschweig. Aus dem ersten Quartal der Hitler- herrschaft. Bericht herausgegeben von der Kommission zur Untersuchung der Lage der politischen Gefangenen. Zürich, Verlag Sozialistische Arbeiter-Internationale 1933. 30 S., 1 Bl. OBr., Rückenstichheftung. Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland ­53

Unser Kampf. 200 Beispiele aus dem antifaschistischen Kampf in Deutschland. Prag, Josef Altrichter o.J. [1935]. 168 S., 3 Bl. Später in Halbleinen neu aufgebunden. Mit Abbildun- gen von illegalen Zeitungen. St/T 592. Dass. Erschienen in Moskau, Vegaar 1936, unveränderter Nach- druck. 186 S., 3 Bl. OBr. Umschlagentwurf von Leistikow. St/T 592. Vertrauen sie auf das deutsche Nachrichtenbüro. Eine Studie seiner modernen Technik. o.O. [1940]. 35 S. OBr., Rückenstich- heftung. "Die Verantwortung eines neutralen Nachrichtenredak- teurs ist heute wohl schwerer denn je. Welche der vielen Darstel- lungen eines Ereignisses soll er seinem kritischen Publikum vor- setzen? Hier ist eine Studie der Technik, die das grosse deutsche Nachrichtenbüro bei der Berichterstattung über ein wichtiges Kriegsereignis anwendet – und ein Vergleich mit den wirklichen Tatsachen." (Einleitung). In dieser Broschüre werden Pressemel- dungen jeweils in 2 Spalten gegenübergestellt: Meldungen von 'United Press of America' und 'Associated Press of America' auf der einen und Meldungen vom deutschen Nachrichtenbüro auf der anderen Seite. Es sind Meldungen vom 14. bis 21. Dezember 1939 u. vom 10. Januar 1940 über eine Seeschlacht vor Montevideo zwischen einem deutschen u. 3 englischen Schiffen u. die folgen- den Ereignisse, wozu u.a. die Untersuchung des deutschen Vor- wurfs gehörte, die Engländer hätten Senfgas im Kampf eingesetzt. Walter (d.i. Walter Ulbricht) – "Kriegsschauplatz Inner- deutschland". Strasbourg, Éditions Prométhée 1938. 93 S., 1 Bl. OBr. St/T 511. 30.6.1893 Leipzig – 1.8.1973 Berlin (Ost). KPD-Politiker. 1933 Frankreich, 1937 UdSSR, 1945 Rückkehr nach Berlin. 1960- 1971 Staatsratsvorsitzender der DDR. Weissbuch über die Erschießungen am 30. Juni 1934. Au- thentische Darstellung der deutschen Bartholomäusnacht. Moskau / Leningrad 1935. 147 S. OEngl.Br. St/T 586. Nach- druck des im Herbst 1934 bei Carrefour, Paris erschienenen Buches. Umschlagentwurf von Hans Klering. Wieden, Peter (d.i. Ernst Fischer) – Die nationale Maske der Hitlerimperialisten. Moskau, Verlag für fremdsprachige Litera- tur 1944. 49 S., 1 Bl. OBr., Rückenstichheftung. St/T 134. 3.7.1899 Komotau – 31.7.1972 Deutschfeistritz (Österreich). Der Schriftsteller war seit 1920 Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs, trat nach dem Februaraufstand 1934 jedoch in die KPÖ ein, wo er schnell in die Parteispitze aufstieg. 1934 Tschechoslowakei, Moskau, 1945 Rückkehr nach Wien. Women under the Swastika. Published by the Free German League of Culture in Great Britain [Freier Deutscher Kultur- bund]. London 1942. 36 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 593. Umschlaggestaltung v. René Graetz. Beiträge von Theo Naftel, Freimut Schwarz, Ruth von Bueren, HonorArundel, Hans Fla- dung, Max Zimmering, Rita Hausdorff, Paul Westheim, Hans Schoenfeld, Helen Rosenau, Marguerite Kuczynski. Analysen und Nachrichten über Nazi–Deutschland 54

Hans (Johannes) Fladung 12.2.1898 Frankfurt/M. – 11.9.1982 Gundershausen (Hessen). KPD-Politiker. September 1933 in Berlin verhaftet und schwer misshandelt, Haft im KZ Oranienburg. 1936 entlassen, gesundheitlich schwers- tens beeinträchtigt. 1938 Schweiz, dann Großbritannien, dort Mitbegründer des Freien Deutschen Kulturbundes. 1946 Rückkehr nach Deutschland (Westzonen). Funktionen im westdeutschen Kulturbund, 1958 Niederlegung seiner Sekretärs- funktion aus gesundheitlichen Gründen. 1954 gründete er in Düsseldorf den Progreß-Verlag, der später nach Darmstadt umzog. Helen Rosenau 27.3.1900 Monte Carlo – Oktober 1984 London. Kunsthistorikerin. Aufgrund des von den Nazis erlassenen Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufs- beamtentums konnte Rosenau, da sie jüdische Vorfahren hatte, 1933 ihre Habilitation nicht beenden und verlor ihre Universitätsanstellung. Sie ging zunächst ins Exil in die Schweiz, dann nach Großbritannien, wo sie erneut Kunstgeschichte studierte und später zahlreiche Lehrtätigkeiten ausübte. Marguerite Kuczynski 5.12.1904 Bischheim – 15.1.1998 Berlin. Wirtschaftswissen- schaftlerin. 1936 zusammen mit ihrem Ehemann Jürgen Kuczynski nach Großbri- tannien, hier Gründung der Bibliothek des Freien Deutschen Kulturbundes, aktiv beim Kriegshilfskomitee deutscher Flüchtlingsfrauen und bei der Woman's Co-operative Guild. 1947 Rückkehr nach Berlin. Zunächst tätig in der Stadtverwal- tung, später im Handelsministerium der DDR, von 1957 bis Mitte der 80er Jahre arbeitete sie am Institut für Marxismus-Leninismus bei ZK der SED, wo sie an der Herausgabe der Marx-Engels-Werke beteiligt war. Woodman, Dorothy (Hg.) – Der Faschismus treibt zum Krieg. Dokumentarische Enthüllungen über Deutschlands Geheimrüstungen. Moskau / Leningrad, Vegaar 1935. 424 S., 2 Bl. OEngl.Br. StT 453. Ungekürzter Nachdruck des im Oktober 1934 in Paris bei Carrefour erschienenen Bandes "Hitler treibt zum Krieg". Dorothy Woodman, Labour-Politikerin und Sekretärin der Union für demokratische Kontrolle fungierte als Herausgeberin des Bandes, tatsächlich verfasst worden war er vom KPD-Militärexperten Albert Schreiner. Schutzumschlag nach einem Entwurf von John Heartfield. Albert Schreiner 7.8.1892 Aglasterhausen (Baden) – 4.8.1979 Berlin (Ost). KPD- Mitglied, 1933 Frankreich, 1936 Spanien (Internationale Brigaden), 1938 Frank- reich, 1939 dort Internierung, 1941 USA. 1946 Rückkehr, ab 1946 SED-Mitglied und als Historiker mit verschiedenen Lehraufgaben und Leitungsfunktionen in verschiedenen Instituten betraut. Woodman, D. (Hg.) – Hitler treibt zum Krieg. Paris, Éditions du Carrefour 1934. 496 S. OEngl.Br. Schutzumschlag von John Heartfield. St/T 453. Woodman, D. – Hitlers Luftflotte startbereit. Enthüllungen über den tatsäch- lichen Stand der Hitlerschen Luftrüstungen. Paris, Carrefour 1935. 182 S., 1 Bl., Faltkarte. OBr., OSU. St/T 453. Schutzumschlag von John Heartfield. Tatsächlich verfasst von Albert Schreiner. Wissenschaften und Zeitgeschichte ­55

– Wissenschaften und Zeitgeschichte – Bernstein, Marta – Die Deutung des Traumes. I: Die persön- liche Anwendung des Traumbildes. II: Traumweisungen. Den Haag, Servire 1936. 178 S. OBr. + OPb. St/T 53. Hagberg, Knut – Winston Churchill. Stockholm, Bermann- Fischer 1945. 251 S. OLn., OSU. (= Bücher zur Weltpolitik). Übertragen aus dem Schwedischen von Werner Arpe. Heinemann, Fritz – Odysseus oder Die Zukunft der Philo- sophie. Stockholm, Bermann-Fischer 1939. 116 S. OBr., OSU. (= Schriftenreihe "Ausblicke"). St/T 204. 8.2.1889 Lüneburg – 7.1.1970 Oxford. 1934 Frankreich, 1939 Großbritannien, 1957 Rückehr in die BRD. Horkheimer, Max (Hg.) – Studien über Autorität und Familie. Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung. Paris, Félix Alcan 1936. XV, 947 S, OLn. St/T 230. (= Schriften des In- stituts für Sozialforschung, Fünfter Band). Zu dem Band beigetra- gen haben neben dem Hg. Erich Fromm, Herbert Marcuse, Karl Landauer, Karl A. Wittfogel, Ernst Manheim, Andries Sternheim, Hilde Weiss, Gottfried Salomon, Willi Strelewicz, Ernst Schachtel, Harald Mankiewicz, Zoltán Rónai, Hubert Abrahamson, Paul Ho- nigsheim, Kurt Goldstein, Fritz Jungmann, Marie Jahoda-La- zarsfeld, Curt Wormann, Alfred Meusel, J. Rumney, Arthur W. Calhoun, Adolfo Luini, Hans Mayer, R. Meili. Max Horkheimer 14.2.1895 Zuffenhausen (bei Stuttgart) – 7.7.1973 Nürnberg. Philosoph. Ab 1930 Direktor des Instituts für Sozialforschung. 1933 Schweiz, 1934 USA, dort Neuaufbau des Instituts, 1943-1949 Direktor der wissenschaftlichen Abtei- lung des American Jewish Committee, Forschung zum Antise- mitismus. 1949 Rückkehr nach Frankfurt/M., 1950 Wiedereröff- nung des IfS in Frankfurt, 1959 Schweiz. Erich Fromm 23.3.1900 Frankfurt/M. – 18.3.1980 Muralto (Schweiz). Philosoph, Sozialpsychologe, Psychoanalytiker. Ab 1930 Leiter der sozialpsychologischen Abteilung des Instituts für Sozialforschung. 1933 Schweiz, 1934 USA. 1939 Trennung vom IfS, 1950 Mexiko-Stadt, 1974 Schweiz. Karl Landauer 12.10.1887 München – 27.1.1945 KZ Bergen- Belsen. Psychoanalytiker. Mitbegründer des Frankfurter Psycho- analytischen Instituts (heute Sigmund-Freud-Institut), das mit dem Institut für Sozialforschung zusammenarbeitete. 1933 Schweden, dann Niederlande, 1942 Berufsverbot, 1943 verhaf- tet, 1944 zusammen mit seiner Frau und einer Tochter nach Ber- gen-Belsen deportiert, dort verhungert, seine Frau und seine Tochter überlebten. Ernst Manheim (eigentlich Ernö Manheim) 27.1.1900 Budapest – 28.7.2002 Kansas City. Philosoph, Soziologe. Ab 1926 an der Universität Leipzig tätig. 1933 über Budapest nach London, 1937 USA, Hochschullehre. Andries Sternheim 17.5.1890 Amsterdam – 6.3.1944 Auschwitz. Sozialwissenschaftler, Sozialdemokrat, in den 20er Jahren Bi- bliotheks- und Archivleiter beim Internationalen Gewerkschafts- bund, 1934 Leiter der Genfer Zweigstelle des Instituts für Sozial- Wissenschaften und Zeitgeschichte 56

forschung, 1938 zurück nach Amsterdam, Januar 1944 zusammen mit seiner Frau verhaftet, in Auschwitz ermordet. Hilda Weiss 29.7.1900 Berlin – 29.5.1981 Brooklyn. Soziologin. 1933 Frankreich, 1939 USA. Gottfried Salomon 21.11.1892 Frankfurt/M. – 27.4.1964 Frankfurt/M. Soziologe. 1933 Frankreich, 1941 USA, 1958 Rückkehr nach Frankfurt/M., Hochschullehre. Willi Strelewicz 23.10.1905 Berlin – 25.10.1986. Sozialwissen- schaftler. 1933 über die Tschechoslowakei und Norwegen nach Schweden. 1955 Rückkehr nach Göttingen, tätig in der Erwachse- nenbildung, dann Hochschullehre in Hannover. Ernst Schachtel 26.6.1903 Berlin – 28,11.1975 New York. Psychoanalytiker. 1935 USA. Paul Honigsheim 28.3.1885 Düsseldorf – 22.1.1963 East Lansing (USA). Sozialwissenschaftler. 1933 Frankreich, 1936-1938 Lehr- auftrag in Panama, 1938 USA. Kurt Goldstein 6.11.1887 Kattowitz – 19.9.1965 New York. Neu- rologe, Psychiater. 1933 nach Verhaftung in die Schweiz, dann Niederlande, 1934 USA. Marie Jahoda-Lazarsfeld 26.1.1907 Wien – 28.4.2001 Sussex. Sozialpsychologin, Sozialistin. 1936 in Österreich wegen Unter- grundtätigkeit verhaftet, 1937 Großbritannien, 1945 USA, Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen. Curt Wormann 5.1.1900 Berlin – 21.7.1991 Jerusalem. Biblio- thekar. 1934 Palästina. Alfred Meusel 19.5.1896 Kiel – 10.9.1960 Berlin (Ost). Soziolo- ge, Historiker, KPD-Mitglied. 1933 in "Schutzhaft", 1934 Groß- britannien, 1946 Rückkehr nach Berlin, SED-Mitglied. Hans Mayer 19.3.1907 Köln – 19.5.2001 Tübingen. Literatur- wissenschaftler, Marxist. 1933 Frankreich, 1945 Rückkehr nach Deutschland (Westzonen), 1948 in die SBZ, in Leipzig Professur für Literaturwissenschaft, 1963 BRD, Professur in Hannover. Kahle, Marie – What would you have done? The Story of the escape of the Kahle Family from Nazi-Germany. London, Privatdruck, November 1945. 46 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 248. 6.5.1893 Dahme – 18.12.1948 London. 1939 Großbritannien. Pädagogin. Emigration nach Repressalien durch die Nazis, nachdem Marie Kahle in Bonn nach den Novemberpogromen jüdischen Freunden und Nachbarinnen geholfen hatte. Kahle, Paul E. – Bonn University in Pre-Nazi and Nazi Times (1923-1939). Experiences of a German Professor. London, Pri- vatdruck, Juli 1945. 38 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 248, Dt. Exilarchiv 2759. Beiliegend ein 2-seitiger handschriftlicher Brief (A5) von Kahle vom 5.8.1949, als er sich gerade in Bonn auf- hielt an den Anatomie-Professor Otto Veit in Köln, dem er mit die- sem Brief die vorliegende Schrift sowie die Schrift seiner Frau Marie "What would you have done?" schickte. Dass.: Mit handschriftlicher Widmung v. Paul Kahle an Professor H. Kraemer auf dem Einbandtitel. 21.1.1875 Hohenstein – 24.9.1964 Bonn. 1939 Großbritannien. 1963 Rückkehr nach Düsseldorf. Theologe und Orientalist. Wissenschaften und Zeitgeschichte ­57

Kuczynski, Jürgen – Über die Unpraktischkeit des deut- schen Intellektuellen. London, Free German League of Cul- ture in Great Britain 1944. 32 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 286. List of Displaced German Scholars. London, autumn (Herbst) 1936. 125 S. Im Pappband aufgebunden. St/T 583. "Strictly confidential". Hg.v. der Notgemeinschaft Deutscher Wissen- schaftler im Ausland. Verzeichnis entlassener und vertriebener deutscher Wissenschaftler*innen, nach Fachgebieten gegliedert. Marcuse, Herbert – Reason and Revolution. Hegel and the Rise of Social Theory. New York, Oxford University Press 1941. XII, 431 S. OLn., OSU. St/T 335. 19.7.1898 Berlin – 29.7.1979 Starnberg. Philosoph, Politikwis- senschaftler. 1933 Schweiz, 1934 USA. Nach der Machtübertra- gung an Hitler verließ Marcuse 1933 Deutschland und ging in die Schweiz. In Genf stieß er zu dem aus Frankfurt/M. emigrier- ten Institut für Sozialforschung, das von Max Horkheimer geleitet wurde. Kurzfristig arbeitete Marcuse auch für die Pariser Außen- stelle des Instituts, bevor er im Frühsommer 1934 in die USA emigrierte. Hier die tatsächliche Erstausgabe des auch in Lon- don und Toronto erschienenen Buches. Mindt, Th. (d.i. Artur Apfel) – Und morgen wieder Krise? Einblick ins Triebwerk moderner Wirtschaft. London, Malik 1938. 277 S,. 1 Bl. OBr., OSU. Hermann 245, St/T 353. Um- schlagzeichnung vom Verfasser, handkoloriert von der Familie Herzfelde (vgl. George Wyland-Herzfelde, Glück gehabt. Erin- nerungen 1925-1949. München, dtv 2003, S. 122). 28.5.1902 Georgensmünd – ? Parell, Ernst (d.i. Wilhelm Reich) – Was ist Klassenbewusst- sein? Ein Beitrag zur Diskussion über die Neuformierung der Arbeiterbewegung. Kopenhagen, Verlag für Sexualpolitik 1934. 72 S. OBr., Rückenstichheftung. (= Politisch-psychologi- sche Schriftenreihe Nr. 1). Erste Ausgabe. St/T 407. 24.3.1897 Dobzau (Galizien) – 3.11.1957 Lewisburg, USA, im Gefängnis. Arzt, Psychiater, Sexualforscher. 1933 von Deutschland aus nach Österreich, dann Dänemark, 1934 Norwegen, 1939 USA. Philipp, Rudolph – Stiefel der Diktatur. Zürich, Resoverlag 1936. 265 S. OBr., OSU. St/T 388. Reportage über das dikta- torische System des Schuhfabrikanten Thomas Bata, der die Betriebsdemokratie abschaffte. Leider konnte über den Autor keinerlei Hinweis gefunden werden. Roosevelt, Fanklin D. – Roosevelt spricht. Die Kriegsreden des Präsidenten. Stockholm, Bermann-Fischer 1945. 376 S. OLn., OSU. (= Bücher zur Weltpolitik). Veröffentlicht nach dem Todes des US-amerikanischen Präsidenten. Rosenberg, Arthur – Geschichte der deutschen Republik. Karlsbad, Graphia 1935. 258 S., 3 Bl. In Halbleinen aufgebun- den. St/T 422. Wissenschaften und Zeitgeschichte 58

Rück, Fritz – 1919-1939. Friede ohne Sicherheit. Stockholm, Bermann-Fischer 1945. 404 S., 2 Bl. OLn., OSU. Laut Um- schlag: "Das Drama der europäischen Völker, die im Kampf um den Frieden in die unausweichliche neue Katastrophe hi- neinglitten". St/T 430. 15.4.1895 Stuttgart – 18.11.1959 Stuttgart. Von 1919 bis 1930 KPD-Mitglied, Redakteur verschiedener Parteizeitungen, 1932 SAPD, im gleichen Jahr Parteiausschluss. 1933 Schweiz, dort Mitarbeit bei sozialdemokratischen und Gewerkschaftszeitun- gen, 1937 als Korrespondent nach Schweden, dort Mitglied der 'Landesgruppe Schweden der Auslandsvertretung deutscher Ge- werkschaften', 1946 Rückkehr nach Deutschland, Gewerk- schaftsfunktionär der IG Druck und Papier, SPD-Mitglied. Stampfer, Friedrich – Die vierzehn Jahre der ersten deut- schen Republik. Karlsbad, Graphia 1936. 636 S., 2 Bl. OLn. St/T 477. 8.9.1874 Brünn – 1.12.1957 Kronberg (Taunus). SPD-Politiker. 1933 Tschechoslowakei, 1938 Frankreich, 1940 USA, 1948 Rückkehr in die BRD. Steinhausen, Herrmann (d.i. Eugen Gürster) – Die Rolle des Bösen in der Weltgeschichte. Stockholm, Bermann-Fischer 1939. 79 S. OBr., OSU. (= Schriftenreihe "Ausblicke"). St/T 186. 23.6.1895 Fürth – 1.5.1980 München. Literaturwissenschaftler. 1933 Schweiz, 1941 USA, 1952 Rückkehr in die BRD. Steinhausen, H. – Die Zukunft der Freiheit. Zürich, Europa Verlag 1938. 237 S., 1 Bl. OLn., OSU. St/T 186. Wolff, Theodor – Der Krieg des Pontius Pilatus. Zürich, Oprecht 1934. 457 S. OBr., OSU. St/T 555. 2.8.1868 Berlin – 23.9.1943 Berlin. 1933 über Österreich in die Schweiz, 1934 Frankreich. Wolff, während der Weimarer Republik Chefredakteur des 'Berliner Ta- geblatts', verließ Deutschland kurz nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933. Nach der Besetzung Nordfrankreichs durch Deutschland 1940 bemühte er sich um die Ausreise in die USA; nach Palästina wollte er nicht, da er die Ideen des Zionis- mus ablehnte. Ein Visum für die USA erhielt er im Herbst 1941, es verfiel jedoch, bevor Wolff die Finanzierung für die Überfahrt organisiert hatte. Am 23. Mai 1943 wurde er in seinem Wohnort Nizza von Vertretern der italienischen Besatzungsbehör- den verhaftet und der Gestapo übergeben. Wolff wurde ins KZ Sachsenhausen depor- tiert. Schwer erkrankt an einer Infektion, wurde er im September 1943 in das Jüdi- sche Krankenhaus Berlin verlegt, wo er drei Tage später verstarb. A Worker's Day under German Occupation. London 1941. 2. Aufl. 16 S. OBr., Rückenstichheftung. Vorwort von Jim Griffiths, M.P. Exemplarische Schilderung ei- nes Arbeitstages vom Arbeiter "Jan Kowalski" in Warschau. Spanischer Bürgerkrieg ­59

– Spanischer Bürgerkrieg – Aufruf zum Volkssozialismus! Hg.: Sozial-Revolutionäre Deutsche Freiheitsbewegung. Barcelona – Berlin 1937. 8 S. OBr., Rückenstichheftung. Aufruf einer deutschen anarchistischen Gruppe (offenbar v.a. in Spanien aktiv) zur Organisierung gegen den Faschismus; mit Militärleitsätzen der sozialrevolutionären Deutschen Freiheits- bewegung, Gruppe Katalonien. Azaña y Díaz, Manuel – Azana spricht… Rede des Präsiden- ten der Spanischen Republik Azana am 21. Januar 1937 in Va- lencia. Paris, Éditions du Carrefour [1937]. 24 S. OBr., Rücken- stichheftung. Bredel, Willi – Begegnung am Ebro. Aufzeichnungen eines Kriegskommissars. Paris, Éditions du 10 mai / Verlag 10. Mai 1939. 268 S., 2 Bl. OBr. St/T 76. Einband-Untertitel: Roman. Hg.v. der Association internationale des écrivains / Internationa- le Schriftstellervereinigung zur Verteidigung der Kultur. Capa, Robert (d.i. Endre Ernö Friedmann) u.a. – Madrid. Barcelona, Seix i Barral 1937, Lex.8°. 48 Bl. OBr. Erste Mono- graphie mit Fotos von Robert Capa. 22.10.1913 Budapest – 25.5.1954 Tha-Binh. 1931 Deutschland, 1933 Wien, Saargebiet, 1934 Paris. 1936 / 1937 eine Zeitlang in Spanien (u.a. zusammen mit Gerda Taro (d.i. Gerta Pohorylle), die dort ihr Leben verlor), 1939 USA, dort gründete er zusam- men mit Henri Cartier-Bresson, David Seymour und George Rodger die Fotoagentur Magnum. Ehrenburg, Ilja – No pasarán! (Sie kommen nicht durch). Vom Freiheitskampf der Spanier. London, Malik 1937. 220 S., 2 Bl. OEngl.Br. Hermann 58. Aus dem Russischen übersetzt von Lotte Schwarz. Umschlagentwurf von John Heartfield. Heller, Franz (d.i. Paul Thalmann) – Für die Arbeiter-Revo- lution in Spanien. Zürich, Dynamo [1936 oder 1937]. 51 S., OBr., Rückenstichheftung. Thalmann war Schweizer, kehrte nach Besuch der Lenin-Schule als Jungkommunist in Moskau zurück in die Schweiz. Kämpfte in Spanien. Im besetzten Paris unterstützte er deutsche Emigranten. Kantorowicz, Alfred (Red.) – "Tschapaiew". Das Bataillon der 21 Nationen. Dargestellt in Aufzeichnungen seiner Mitkämpfer. Madrid, Imprenta Colectiva Torrent 1938. 383 S. + s/w-Fototafeln. OLn., OSU. Geleitworte v. General José Miaja, Juan Negrín (Mi- nisterpräsident der spanischen Volksfrontregierung), Indalecio Pri- eto (Kriegsminister der republikanischen Volksarmee). St/T 254. Das Buch wurde im März 1938 veröffentlicht, bevor die KPD- Führung in Spanien sein Erscheinen verhindern konnte. Alfred Kantorowicz, 12.8.1899 Berlin – 27.3.1979 Hamburg. Ju- rist, Literaturwissenschaftler, KPD-Mitglied. 1933 Frankreich, 1936 Spanien (Internationale Brigaden), 1939 in Frankreich in- terniert, 1941 USA. 1946 zurück nach Deutschland, zunächst Ost-Berlin, 1957 Übersiedlung nach München. Spanischer Bürgerkrieg 60

Klotz, Helmut – Militärische Lehren des Bürgerkrieges in Spanien. Paris 1938. 176 S. OLn. St/T 272. 30.10.1894 Freiburg – 3.2.1943 Berlin-Plötzensee, hingerichtet. 1933 Frankreich, 1940 Verhaftung durch die Gestapo. Klotz, Marineoffizier und später Publizist, war als Mitglied der NSDAP am Hitler-Putsch 1923 in München beteiligt. Ende der 1920er Jahre brach er mit der Nazi-Partei und trat 1929 in die SPD ein. Er wurde von den Nazis verfolgt, weil er 1932 Briefe von Röhm veröffentlicht hatte, in denen dieser über seine Homosexualität schrieb. 1933 ging er ins Exil nach Frankreich und wurde dort nach dem Überfall Deutschlands 1940 von der Gestapo verhaftet. Koestler, Arthur – Menschenopfer unerhört. Ein Schwarz- buch über Spanien. Paris, Éditions du Carrefour 1937. 204 S., 26 Bl. OEngl.Br. St/T 276. Einbandgestaltung von Jean (d.i. Hanns Kralik). Band mit s/w-Fototafeln im Anhang – Bilddoku- mente der faschistischen Barbarei in Spanien. 5.9.1905 Budapest – 1.3.1983 London (Freitod). Ab 1919 in Wien, 1926 Palästina, 1930 Deutschland, 1931 KPD-Mitglied, verließ die Partei jedoch unter dem Eindruck der Moskauer Pro- zesse, 1937 Berichterstattung aus dem spanischen Bürgerkrieg, 1938 Frankreich, gemeinsam mit Willi Münzenberg Herausgabe der Zukunft, 1939 Internierung, 1940 Großbritannien. In den 1940er Jahren verstärkte Hinwendung zum Zionismus; ab Mitte der 1950er Jahre schriftstellerisch verstärkte Hinwendung zu na- turwissenschaftlichen sowie parapsychologischen Themen. Koestler, Arthur – Ein spanisches Testament. Zürich, Europa- Verlag 1938. 240 S. OLn., OSU. St/T 276. Minlos, Bruno Robertovic – Spaniens Bauern im Kampf um Boden und Freiheit. Moskau, Vegaar 1937. 93 S., 1 Bl. OBr. Umschlagentwurf von H. Leistikow. [Postkarte] Hoy España, mañana el mundo. Barcelona, Asy- Verlag [vermutlich 1936]. Hg.v. der Gruppe DAS (Deutsche Anarcho-Syndikalisten). Fotomontage in schwarz-weiß. Verso mit französischer Übersetzung des DAF-Schreibens in der Montage. Schwarz-Rot-Buch. Dokumente über den Hitlerimperialis- mus. Hg.v. der Gruppe DAS Deutsche-Anarcho-Syndikalisten. Barcelona, Asy-Verlag 1937. 335 S. Unter Verwendung des Orig.-Einbandtitels später in Halbleinen neu aufgebunden. St/T 584. Stempel der DAS auf dem Titelblatt. Vortitel mit hand- schriftlicher mehrzeiliger Widmung von Helmut Rüdiger "für die G.L. und die Genossen der Föderation freiheitlicher Sozia- listen der Information über unsere Arbeit in Barcelona!". Wid- mung vermutlich aus den späten 40er Jahren (die FfS existierte von 1947 bis ca. 1970). Bei G.L. könnte es sich um Gretel Leinau handeln, die zusammen mit ihrem Mann Alfred die Zeitung der FfS 'Die Internationale' (1947-1949) redaktionell betreute. Hel- mut Rüdiger war an der Entstehung des Buches beteiligt und hat das Vorwort verfasst. Band mit etlichen s/w-Abbildungen, in erster Linie von Dokumenten. Spanischer Bürgerkrieg ­61

Siemsen, Anna – Spanisches Bilderbuch. Paris, ENI Éditions Nouvelles Internationales 1937. 88 S., 12 Bl. OBr. St/T 465. Im Anhang mit s/w-Bilddokumenten des alltäglichen Lebens und des antifaschistischen Kampfes in Spanien. Beiliegend 2 Verlag- sankündigungen der ENI: Preussen. Die Gefahr Europas. Hg.v. Anna Siemsen. Und: Leonard Nelson. Ein Bild seines Lebens und Wirkens. Hg.v. Willi Eichler und Martin Hart. (d.i. Willi Eichler). Anna Siemsen: 18.1.1882 Mark b. Hamm – 22.1.1951 Hamburg. Pädagogin, Sozialistin. 1933 Schweiz, 1946 Rückkehr nach Deutschland. Die Éditions Nouvelles Internationales waren ein 1937 in Paris vom ISK (Internationaler Sozialistischer Kampf-Bund) gegrün- deter Exilverlag. Souchy, A[ugustin] – Spain. July 19, 1936 … July 19, 1937. New York, Libertarian Publishers 1937. 8 S. OBr., Rückenstich- heftung. Titel mit Stempel "Distributed By: Libertarian League […] New York [...]". Souchy (d.i. Augustin Souchy Bauer) 28.8.1892 Ratibor – 1.1.1984 München. 1933 zunächst nach Frankreich exiliert, ging Souchy nach dem Putsch Francos in Spanien nach Bar- celona, wo er die Informationsstelle der anarchosyndikalisti- schen Gewerkschaft CNT leitete. 1939 Frankreich, dort inter- niert, 1942 Mexico, nach 1945 viele Jahre auf zahlreichen Reisen, 1966 Rückkehr nach München, hier auch wieder publizistisch tätig. The Volunteer for Liberty. Vol. 3, no. 6, 1942. London, Lon- don Caledonian Press 1942. 20 S. OBr., Rückenstichheftung. Sozialdemokratie 62

– Sozialdemokratie – Braunthal, Julius – In Search of the Millennium. London, Victor Gollancz 1945. Left Book Club Edition.338 S. OPb. St/T 73. 5.5.1891 Wien – 28.4.1972 London. Verhaftung im Februar 1934, 1935 Belgien, 1936 Großbritannien. Decker, Georg (d.i. Georg Denicke) – Revolte und Revolution. Der Weg zur Freiheit. Karlsbad, Graphia 1934. 36 S., 2 Bl. OBr., Rückenstichheftung. (= Probleme des Sozialismus. Sozial- demokratische Schriftenreihe. Nr. 7). St/T 99. 7.11.1887 Kasan – 29.12.1964 Brüssel. Ab 1922 in Deutsch- land, 1933 Saargebiet, 1935 Frankreich, 1940 USA. Declaration of the Sudeten-German Social-Democrats. Concerning the future status of the Sudeten territory in a democratic Europe reorganised on a federal basis. Adopted in London, march 10, 1940. London, Lincolns-Prager 1940. 11 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 579. Jaksch, Wenzel (Hg.) – Deportation Drama in Czecho- Slovakia. The Case of a Dying People. London, Oktober 1945. 24 S. OBr., Rückenstichheftung. Special Edition of "Der Sozialdemokrat", publication of the Sudeten German Social Democratic Party. 25.9.1896 Langstrobnitz (Sudetenland) – 27.11.1966 Wiesbaden. 1939 Großbritannien, 1949 BRD. Politiker der sudetendeutschen Sozialdemokratie, nach 1949 der SPD, hier zuständig für Vertrie- benenangelegenheiten, ab 1953 Bundestagsabgeordneter für die SPD, ab 1964 Präsident des Bundes der Vertriebenen. Jaksch, W. – Hans Vogel. Gedenkblätter. London, Sudeten- deutsche Sozialdemokratie Februar 1946. 32 S., 2 Bildtafeln. OBr., Rückenstichheftung. (= Die Fackelträger 4). St/T 237. Hg. Als Sondernummer des "Sozialdemokrat", Zeitschrift der sude- tendeutschen Sozialdemokratie. Jaksch, W. – Sudeten Labour and the Sudeten Problem. A Report to International Labour. London, Sudeten German So- cial Democratic Party / Sudetendeutsche Sozialdemokratische Partei 1945. 48 S. OBr. St/T 237. Hinten in der Broschüre mit montierter Faltkarte der Industrie- u. Handelszentren Böhmens und Mährens. [Kautsky, Karl] – Grenzen der Gewalt. Aussichten und Wir- kungen bewaffneter Erhebungen des Proletariats. Karlsbad, Graphia 1934. OBr. (= Probleme des Sozialismus. Sozialdemo- kratische Schriftenreihe. Nr. 10). St/T 259. 16.10.1854 Prag – 17.10.1938 Amsterdam. SPD-Politiker. Ab 1890 in Deutschland, 1924 Übersiedlung nach Wien, 1938 von Wien über die Tschechoslowakei in die Niederlande. The Left News. With Supplement International Socialist Fo- rum. No. 119, May 1946. London, Victor Gollancz 1946. S. 3499-3522. OBr., Rückenstichheftung. "The Left News" hg.v. Victor Gollancz, das Supplement "International Socialist Sozialdemokratie ­63

Forum" hg.v. Julius Braunthal. Die vorliegende Nummer be- steht allein aus dem Supplement. Beiträge u.a. über Spanien, den italienischen Sozialimus, Indien, Persien, die American Communist Party, u.a. Der Verleger V. Gollancz ermöglichte in seinem 1928 gegründe- ten Verlag vielen Exilierten die Publikation ihrer Schriften, ins- besondere sozialdemokratische politische Publikationen, so auch in der Beilage der vorliegenden Zeitschrift. Nicht bei Maas. – No. 118, April 1946. S. 3463-3498. Beiträge über Hunger und Welternährung, Ausschluss der deutschen Sozialdemokraten aus der Internationalen, die ökonomische Seite des Friedens, die Niederlande, Chile u.a. Der neue Kampf um Freiheit. Briefe und Dokumente Berli- ner Sozialisten. New York 1946. 79 S. OBr., Rückenstichhef- tung. (= No. 2 der Schriftenreihe für ein Demokratisches Deutschland). Hg. Vom Research Department der American As- sociation for a Democratic Germany. Inhalt: I. Teil: Das Erbe der sozialistischen Illegalen und die Auseinandersetzung um die neue deutsche Arbeiterbewegung / II. Teil: Beiträge zur Diskus- sion über die Sozialistische Einheitspartei und zum Kampf um die Unabhängigkeit der Berliner Sozialdemokratie. Neuer Vorwärts. Sozialdemokratisches Wochenblatt. Nr. 6, Sonntag, 23. Juli 1933. Karlsbad, Graphia 1933. 4 S. Gefalzt, Dünndruckpapier. Maas II 421ff., Stroech 627. Ab Nr. 239 / 1937 Paris, Neuer Vorwärts. Hg.: Ernst Sattler, Chefredaktion: zunächst Friedrich Stampfer, ab 1935 Curt Geyer. Erschien v. 18. Juni 1933 – 12. Mai 1940. Auf Dünndruckpapier in extrem kleiner Schrift gedruckt, damit das Blatt nach Deutschland ge- schmuggelt werden konnte. Revolution gegen Hitler! Die historische Aufgabe der deut- schen Sozialdemokratie. Karlsbad, Graphia 1933. (= Probleme des Sozialismus. Sozialdemokratische Schriftenreihe. Nr. 1). 16 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 584. Der sozialistische Kampf. La lutte socialiste. No. 15, 17. Dezember 1938. Paris 1938, Lex.8°. S. 337-360. OBr., Rü- ckenstichheftung. Die Zweiwochenschrift war Nachfolgerin der 1934 bis Mai 1935 in Prag veröffentlichten Zeitung "Der Kampf" und erschien von Juni 1938 bis Juni 1940. Begründet von Otto Bauer; verantwortlicher Redakteur: Paul Colliette. Inhalt: Friedrich Adler, Vorbemerkung zu Otto Bauers Buch [Die illegale Partei]; Adolf Sturmthal, Ratloses Amerika; Ge- org Wiser, Der Generalstreik; Fritz Sternberg, Kriegsschau- platz Innerdeutschland; Fritz Valentin, Ueber das Wesen des Faschismus; Peter Roberts, Wie wird man Diktator?; u.a. Nicht bei Maas. Friedrich Adler 9.7.1879 Wien – 2.1.1960 Zürich. Politiker der österreichischen Sozialdemokratie, Sekretär der Sozialistischen Arbeiterinternationale in Brüssel. 1940 USA, dort gründete er 1942 das Austrian Labor Committee, 1946 Schweiz, Rückzug aus der Politik. Sozialdemokratie 64

Adolf Sturmthal 10.9.1903 Wien – 11.6.1986 Avon (USA). Poli- tikwissenschaftler, Soziologe, Sozialdemokrat. 1934 Schweiz, 1936 über Belgien und Großbritannien in die USA, dort Hoch- schullehre. Fritz Valentin (d.i. Karl Czernetz) 12.2.1910 Wien – 3.8.1978 Wien. Sozialdemokratischer Politiker. 1938 Paris, 1939 London. 1945 Rückkehr nach Österreich. Mitglied des Bundesvorstandes der SPÖ, ab 1949 Abgeordneter im Nationalrat, Leiter der Par- teischule in Wien. Peter Roberts (d.i. Schiller Jakob Saul Marmorek) 10.11.1878 Wien – 2.12.1943 New York. Jurist, Sozialdemokrat. 1934 Tschechoslowakei, 1938 Frankreich, 1940 USA, 1942 Mitglied im Austrian Labor Committee. Sozialistische Möglichkeiten in unserer Zeit. Eine Studie der England-Gruppe sudetendeutscher Sozialdemokraten. London, März 1944. 24 S., OBr., Rückenstichheftung. Inhalt: Die historische Problemstellung; Das Machtproblem in der Zwischen-Gesellschaft; Die Politik der expansiven Wirtschaft; Das sozialistische Erbe und die Erneuerung der Internationale; Der Kampf um den nachfaschistischen Menschen. Vorwort v. Wenzel Jaksch. Sozialistische Nachrichten. Organ der Deutschen Sozial­ demokratischen Arbeiter-Partei in der Tschechoslowaki- schen Republik (Auslandsgruppe). News-Letter, published by the German Social Democratic Labour Party in the Czechoslovakian Republic.Nr. 10, 2. Jahrg., 15. Mai 1942. London 1942. 12 S. Gefalzt. Maas II 541f. Erschien vom 6.11.1940 – Juli/August 1945. Hg.v. Exekutivkomittee der DSAP. Titelthema: Das Ende des Hitlerismus 1942? Weitere Inhalte: Die Maifeier; Nach zwei Jahren; Eine internationale Konferenz der Bergarbeiter; Für stärkeren Kriegseinsatz; Kleine Nachrichten u.a. Stechert, Kurt – Dreimal gegen England. Napoleon – Wilhelm II. – Hitler. Stockholm, Bermann-Fischer 1945. 317 S. OLn., OSU. St/T 478. 19.9.1906 Berlin – 16.6.1958 Stockholm. 1933 Tschechoslowakei, 1936 Schweden, nach 1945 vergebliche Bemühungen um Rück- kehr nach Deutschland. Wallisch, Paula – Ein Held stirbt. Prag, Deutsche Sozialde- mokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Repu­ blik 1935, 7.-10. Tsd. 246 S. OPb., OSU. St/T 524 (1. Aufl. 1935). Umschlagzeichnung von Georg H. Trapp. Die Witwe des österreichischen sozialdemokratischen Abgeordneten Koloman Wallisch berichtet über die Februarkämpfe 1934 in Österreich, im Zuge derer ihr Mann verhaftet und durch ein Standgericht zum Tode verurteilt wurde. Paula Wallisch, 76.1893 St. Johann am Pressen (Kärnten) – 19.7.1986 Graz. 1935 Tschechoslowakei, häufige Kurier- fahrten nach Deutschland, 1938 Rückkehr nach Österreich unter falschem Namen, 1945-1956 Parlamentarierin im Nationalrat. Sozialdemokratie ­65

Wann Einheitsfront? Prag, Josef Hellmich [1935]. 20 S. OBr., Rückenstichheftung. Wir ehren unsere Freiheitshelden. London, September 1942. 20 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 580. Beilage zur Zeitung "Der Sozialdemokrat" der sudetendeutschen Sozialdemokratie. Inhalt: Vier Jahre Verfolgung; Sie starben für die Freiheit; Blu- tender Böhmerwald; Das verstummte Freiheitslied; Die Heimat – Feindesland; Rothau – Bergfestung der Freiheit; Nacht über dem Egertal; Kämpfendes Ostböhmen; Der Terror in Mähren- Schlesien; Menschenjagd in Prag; u.a. Titelholzschnitt von Georg Trapp. Forgotten Heroes. [Engl. Ausgabe von „Wir ehren unsere Freiheitshelden“]. The Victims of Nazi Terrorism in the Su- detenland.London [1943].Hg.: Executive of the Sudeten- German Social Democratic Party. Zeitschrift für Sozialismus. Jahrgang 1, Nr. 12/13, September / Oktober 1934 und Jahrgang 3, Nr. 36, September 1936. Karls- bad, Graphia 1934/1936. Heft 12/13.1934: S. 369-432. OBr. u.a. mit einem Beitrag von Richard Kern zu Karl Kautskys 80. Geburtstag. Das Heft 36. 1936: S. 1105-1135. OBr., Rückenstichheftung. Mit nur einem Beitrag von Paul Sering (d.i. Richard Lö- wenthal): Was ist der Volkssozialismus? Hg.v. Ernst Sattler. Maas II 629f. Erschien v. Oktober 1933 – September 1936. Keine Exilzeitschrift, aber eine sozialdemo- kratische Zeitschrift, in der auch häufig exilierte deutsche Sozi- aldemokraten Beiträge veröffentlichten. Ernst Sattler 1892-1950. sudetendeutscher Sozialdemokrat, Funktionär der DSAP. Langjähriger Leiter des Parteiverlages Graphia. 1938 Großbritannien. Richard Kern (d.i. Rudolf Hilferding) 10.8.1877 Wien – 11.2.1941 Paris. Sozialdemokratischer Politiker und Theoreti- ker, ab 1906 in Berlin, Redakteur beim 'Vorwärts', 1917 Mit- glied der USPD, ab 1922 wieder SPD, 1924-1933 Reichstagsab- geordneter der SPD, 1923 und 1928-1930 Finanzminister. 1933 Schweiz, 1938 Frankreich, am 9.2.1941 verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert, starb er zwei Tage später unter nicht ge- klärten Umständen im Gestapo-Gefängnis. Richard Löwenthal 15.4.1908 Charlottenburg – 9.8.1991 Berlin. Politikwissenschaftler. 1926-1929 KPD-Mitglied, dann KPDO, 1933 Mitglied bei ‚Neu Beginnen'. 1935 Tschechoslowakei, 1936 Großbritannien, 1938 Frankreich, 1939 wieder Großbri- tannien. 1945 Mitglied der SPD, bis 1958 in Bonn für die Nach- richtenagentur Reuters und als Auslandskorrespondent für den 'Observer' tätig, ab 1961 Lehrtätigkeit am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, nach seiner Emeritierung 1974 als freier Journalist in Bonn. Linke Organisationen zwischen SPD und KPD und Gewerkschaften 66

– Linke Organisationen zwischen SPD und KPD und Gewerkschaften – Das Banner der revolutionären Einheit. 3 Nummern, nicht numeriert. Königsberg, nicht datiert [1934 und 1936], verant- wortlich [fingiert]: Walter Schmidt, Königsberg. Maas I 115, Stroech 69. Erschien von Januar 1934 – Juni 1936, unregelmäßig. Hg. von der Auslandsleitung der SAPD zur ille- galen Verbreitung in Deutschland, das Blatt setzte sich aus Bei- trägen aus der Zeitschrift "Neue Front" zusammen. – Hitlers Bartholomäusnacht. Nummer aus dem Jahr 1934 mit dem 30. Juni 1934 als Schwerpunkt. 12 S., gefalzt, Dünndruck- papier. Weiterer Inhalt: Tagung der Fronvögte (Konferenz der DAF); Vom kommenden Krieg; Die deutsche Wirtschaftslage; Ein wegweisendes Beispiel. Kampfkartell zwischen SAPD und SPD-Paris. u.a. – Sowjetunion im Völkerbund. Nummer aus dem Herbst 1934. 12 S., gefalzt, Dünndruckpapier. Weiterer Inhalt: Bürger- krieg in Spanien [!]; Zur Krise des Trotzkismus; Gärung in der Sozialistischen Jugend-Internationale; Einheitsfront – für was?; Textilarbeiterstreik in U.S.A.; u.a. – Gegen die faschistischen Brandstifter! Nummer aus dem Jahr 1936, nach der Remilitarisierung des Rheinlandes. 12 S., gefalzt, Dünndruckpapier. Weiterer Inhalt: Das rote Spanien marschiert!; Ein Prozess gegen die Einheitsfront; Einmarsch in Addis Abeba; Drei Jahre "Deutsche Arbeitsfront"; Der Wahlsieg der Volksfront in Frankreich; u.a. Diamant, Max – Vulkan Osteuropa. Mexico 1957. 56 S. OBr., Rückenstichheftung. (= Sozialistische Hefte, Nr. 14-15, Juli 1957). Hg.v. den Deutschsprachigen Sozialisten in Mexiko. 5.8.1908 Lodz – 16.2.1992 Frankfurt/M. Seit 1919 in Deutsch- land, 1924 UdSSR, 1927 Deutschland, 1931 Übertritt von der SPD in die SAPD, 1933 Frankreich, 1936 oder 1937 Spanien, dort Vertreter der SAPD-Auslandsleitung, spätestens 1939 wie- der Frankreich, dort nach Kriegsbeginn interniert bis Frühjahr 1940, 1941 Portugal, 1942 Mexiko, 1961 Rückkehr in die BRD. Enderle, August – Was sind Gewerkschaften? Stockholm, Ekenberg 1945. 16 S., OBr., Rückenstichheftung. Hg.v. der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Schweden. Erbe, Otto (d.i. Klaus Zweiling) – Der Sieg des Faschismus. Deutschland und die Aufgaben der Arbeiterklasse. Paris, Auslandsvertretung der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutsch- lands SAPD 1933. 67 S. OBr. St/T 122. 18.2.1900 Berlin – 18.11.1968 Leipzig (Freitod). 1932 Grün- dungsmitglied der SAPD, 1933 zunächst in der Illegalität tätig, August 1933 verhaftet und zu drei Jahren Haft verurteilt, im Krieg in einem Strafbataillon eingesetzt, 1945 Eintritt in die KPD, 1946 dann SED. Franz, Leopold (d.i. Franz L. Neumann) – Die Gewerkschaften in der Demokratie und in der Diktatur. Karlsbad, Graphia 1935. 70 S., 1 Bl. OBr. (= Probleme des Sozialismus. Sozialdemokrati- sche Schriftenreihe. Nr. 13). St/T 367. Linke Organisationen zwischen SPD und KPD und Gewerkschaften ­67

Gegen den Strom. Organ der KPD (Opposition). 7. Jahrgang No. 1 / 1934. Paris 1934. 12 S. Gefalzt. Maas I 265. Titelbeiträge: Der Aufstand der österreichischen Arbeiter; Ein Jahr faschistische Konterrevolution. An der Zeitung arbeiteten u.a. August Thalheimer und Heinrich Brandler mit; verantwortlicher Redakteur bis Nr. 2. 1934: Adolphe Kopp. Die Jahrgangszählung wurde aus der Zeit vor 1933 fort- gesetzt. Erschien bis 1935. – 6. Jahrgang, No. 8, August-September 1933. S. 37-48. Titel: "Demokratischer Sozialismus" oder proletarische Diktatur? – 7. Jahrgang Nr. 3 – 1934. 12 S. Der 30. Juni und seine Fol- gen. Die faschistische Diktatur und das Kapital. – 7. Jahrgang. Nr. 4, 1934. 12 S. Vor dem Hungerwinter. August Thalheimer 18.3.1884 Affaltrach (Württemberg) – 19.9.1948 Havanna. 1933 Frankreich, dort 1939 Internierung, 1941 Cuba, 1945 keine Rückkehrerlaubnis durch die Alliierten. KPD-Politiker, 1928 Parteiausschluss, mit Heinrich Brandler Mitgründer und führender Kopf der KPDO. Heinrich Brandler 3.7.1881 Warnsdorf (Böhmen) – 26.9.1967 Hamburg. Frankreich, 1939 dort interniert, 1941 Cuba, 1947 Großbritannien, 1949 Rückkehr in die BRD. Wie Thalheimer auch KPD-Politiker, 1928 Parteiausschluss, dann KPDO- Gründung. Nach der Rückkehr in die BRD in der Gruppe Arbei- terpolitik aktiv. Der Generalstab der Antifaschisten. Verhandlungsgrundlage für die Bildung einer zentralen Kampf-Leitung gegen Fa- schismus und jede Ausbeutung. Für Recht, Freiheit und Kul- tur! Paris 1935. 12 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 589. (= Sonderdruck aus der "Sozialistischen Warte", erschienen Mitte September 1935). Inhalt: Eine Front der Neinsager?; Martin Hart, Die grosse Chance; August Bebel / Karl Liebknecht, Bündnisse und Einigkeit. Hagen, Paul (d.i. Karl Borromäus Frank) – Erobert, nicht befreit! Das deutsche Volk im ersten Besatzungsjahr. New York, American Association for a Democratic Germany 1946. 72 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 142. Hermann, Grete – Politik und Ethik. Welwyn Garden City, 'Renaissance' Publishing Co. 1945. 59 S. OBr., Rückenstichhef- tung. Hg.v. ISK Internationaler Sozialistischer Kampf-Bund. St/T 209. 2.3.1901 Bremen – 15.4.1984 Bremen. Physikerin und Mathe- matikerin, Pädagogin; aktiv beim ISK (Internationaler Sozia- listischer Kampf-Bund). 1933 illegale Arbeit in Deutschland, 1936 Dänemark, 1938 Großbritannien, 1946 Rückkehr nach Bremen, SPD-Politikerin und am Aufbau der Pädagogischen Hochschule Bremen beteiligt. Die Internationale. Organ der deutschen Anarchosyndikalisten. Neue Folge. Jahrgang 1, Nr. 2. Okt.-Nov. 1934. Amsterdam u.a. 1934. S. 25-60. OBr., Rückenstichheftung. Maas I 304f. Hg. Unter Mitwirkung des Sekretariats der Internationalen Arbeiter- Assoziation. Erschien Aug. 1934 – April 1935. Inhalt: Zur Lage Linke Organisationen zwischen SPD und KPD und Gewerkschaften 68

in Deutschland (v. Organisationskomitee der D.A.S.); Deutschland rüstet!; Rudolf Rocker: Die kommunistische Partei und die Idee der Diktatur; Erich Mühsam: Die Diktatur des Proletariats und die Räte; Reaktion und Revolution in Spanien; Gustav Landauer; Der Tod Nestor Machnows; u.a. Der Internationale Klassenkampf. Hg.v. der I.V.K.O. (Internationale Vereini- gung der Kommunistischen Opposition). 1. Jahrgang Nr. 4, November 1936. 16 S. Rückenstichheftung, Dünndruckpapier. Maas I 308f. Verantwortlicher Re- dakteur: Alfred Qiri. Erschien von Februar 1936 – Juni 1939, vierteljährlich. Ti- telthema: Was ist notwendig zum Sieg der Arbeiter und Bauern in Spanien? Fer- ner u.a. ein Artikel zur französischen Volksfront sowie ein Artikel zum Mos- kauer Prozess. – II. Jahrgang Nr. 2, Juni 1937. 16 S. Rückenstichheftung, Dünndruckpapier. Titel­ thema: Die jüngsten Phasen des Klassenkampfes in Barcelona und Madrid. Ferner: Zur Lage in Deutschland; Ein Jahr nach dem Wahlsieg der französischen Volksfront; Die innerpolitischen Entwicklung in der Sowjetunion u.a. Ein Jahr im Dritten Reich. (= Reinhart-Briefe, 1934, Januar). Paris 1934, ca. 21 x 13,6 cm. 16 S. Gefalzt, Dünndruckpapier. Gittig² 0205; Maas II 483f., Stroech 474. Anonym hg.v. Willi Eichler, der dem Internationalen Sozialistischen Kampf-Bund angehörte. Die Reinhart-Briefe erschienen unregelmäßig, ab Frühjahr 1934 dann mo- natlich, undatiert u. ohne Nummer; November 1933 – September 1939. In der vorlie- genden Nummer wird Bilanz des ersten Jahres der Nazi-Diktatur gezogen, unter politischen ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten. Willi Eichler 7.1.1896 Berlin – 17.10.1971 Bonn. 1933 Frankreich, 1938 Luxem- burg, 1939 Großbritannien, 1945 Rückkehr. Führendes Mitglied des ISK (Interna- tionaler Sozialistischer Kampf-Bund), Herausgeber der Sozialistischen Warte. Eichler verfolgte im Exil eine Einheitsfrontpolitik der Arbeiterparteien, ab 1945 jedoch ein Zusammengehen linker Organisationen ohne die KPD; so war er einer der maßgeblichen Motoren in Großbritannien des Zusammengehens der dortigen Exilgruppen der SPD, des ISK, von Neu Beginnen und der SAPD zur 'Vereini- gung deutscher Sozialdemokraten in Großbritannien'. Eichler kehrte 1945 nach Westdeutschland zurück, arbeitete dort in der SPD und gehörte als Abgeordneter dem ersten Bundestag an. Leuenberger, Hermann / Oprecht, Hans – Vom Wiederaufbau der internationa- len Arbeiterbewegung. Die Weltgewerkschaftskonferenz in London 6. bis 16. Feb- ruar 1945. Zürich, Europa Verlag 1945. 99 S. OBr., OSU. Living Marxism.Vol. V No. 4, spring 1941. Chicago 1941. 64 S. OBr., Rückenstich- heftung. Rätekommunistisches Theorieorgan, in dem auch zahlreiche aus Europa exilierte Kommunisten veröffentlichten. Leitender Redakteur: Paul Mattick. Hier: Neben Bei- trägen die mit Pseudonymen gekennzeichnet sind ein Beitrag von Paul Mattick: Man and Society in an Age of Reconstruction; sowie Literaturrezensionen von Karl Korsch. Paul Mattick 13.3.1904 Stolp (Pommern) – 7.2.1981 Cambridge (USA). Rätekom- munist, aktiv in der KAPD (Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands), schon 1926 in die USA emigriert, dort lange Zeit aktiv bei den IWW (Industrial Workers of the World), neben seiner Arbeit in einer Fabrik publizistisch tätig, Kontakt zum exi- lierten Institut für Sozialforschung, für das er 1936 eine Studie über die us-amerika- nische Arbeitslosenbewegung verfasste. Karl Korsch 15.8.1886 Tostedt – 21.10.1961 Belmont, USA. Jurist, Rätekommunist, 1926 Ausschluss aus der KPD. 1933 Dänemark, später Großbritannien, 1936 USA, dort v.a. theoretisch tätig. Linke Organisationen zwischen SPD und KPD und Gewerkschaften ­69

Miles (d.i. Walter Loewenheim) – Neu beginnen! Faschismus oder Sozialismus. Als Diskussionsgrundlage der Sozialisten Deutschlands. Karlsbad, Graphia 1933. 62 S., 1 Bl. OBr., Rü- ckenstichheftung. (= Probleme des Sozialismus. Sozialdemo- kratische Schriftenreihe. Nr. 2). St/T 352. Einband-Untertitel: Diskussionsgrundlage zu den Streitfragen des Sozialismus in unserer Epoche. 18.4.1896 Berlin – 31.3.1977 London. Bis 1929 KPD-Mitglied. 1933 in der Illegalität, Gründung der Gruppe Neu Beginnen, 1935 Tschechoslowakei, 1936 Großbritannien. RS-Briefe. März 1936. Karlsbad, Franz Platschek, März 1936. 8 S. Gefalzt, Dünndruckpapier. Maas II 490f., Stroech 486. Hg.v. Arbeitskreis Revolutionärer Sozialisten, Gruppe der deut- schen Sozialdemokratie [Siegfried Aufhäuser, Karl Böchel, Max Seydewitz, Fritz Sternberg]. Erschien Juli 1935 – Oktober 1937. Inhalt: die Vertrauensratwahlen und die deutsche Arbeiterschaft; Drei Jahre Konterrevolution. Siegfried Aufhäuser 1.5.1884 Augsburg – 6.12.1969 Berlin. 1933 Frankreich, dann Tschechoslowakei, 1938 Frankreich, 1939 USA, dort Mitglied der Sopade [SPD]-Vertretung, Mitbe- gründer des Concil for a Democratic Germany, 1952 Rückkehr nach Berlin (West). Karl Böchel 15.9.1884 Koblenz – 28.2.1946 Fjellhamar (b. Oslo). 1933 Tschechoslowakei, für die Sopade tätig, dann verstärkte Volksfrontpolitik, 1938 Norwegen. Fritz Sternberg 11.6.1895 Breslau – 18.10.1963 München. 1931 SAPD-Mitglied, 1933 Tschechoslowakei, dann Schweiz, 1936 Paris, 1939 USA, ab 1954 überwiegend Europa, als Referent für die linke Sozialdemokratie tätig. RS-Briefe. Juli 1936, 2. Aufl. nach der Beschlagnahme. o.O. [Karlsbad], o.V. 8 S. Gefalzt, Dünndruckpapier. Inhalt: Unsere Aufgaben; Zwischenbilanz im Wandlungsprozeß Schumacher, Ernst Friedrich / Fliess, Walter – Betrachtungen zur deutschen Finanzreform. London, St. Clemens Press 1945. 23 S. OBr., Rückenstichheftung. Herausgegeben im Auftrag der "Union sozialistischer Organisationen in Grossbritannien". St/T 138. Ernst Friedrich Schumacher 16.8.1911 Bonn – 4.9.1977 Schweiz. 1937 Großbritannien, wo er schon während seines Studiums ge- wesen war. Wirtschaftswissenschaftler. Walter Fliess 31.12.1901Großmühlingen (Anhalt) – 1985 Groß- britannien. Führender ISK-Funktionär, 1933 zunächst in der Il- legalität, Ende 1933 Niederlande, 1934 Großbritannien, 1940/41 Internierung in Australien, 1947/48 bei der britischen Militär- verwaltung in Minden (Westfalen), 1948-1950 in Frankfurt/M., 1963-1970 Vorstandsmitglied der Labour Party. Sozialistische Warte. Blätter für kritisch-aktiven Sozialismus. Mit der Beilage Freie Sozialistische Tribüne. Hier: Hefte aus dem Jahr 1938, 13. Jahrgang des I.S.K. Internationaler Sozialisti- scher Kampfbund. Paris. Je 24 S. OBr., Rückenstichheftung. Maas II 545ff. Linke Organisationen zwischen SPD und KPD und Gewerkschaften 70

Sozialistische Wiedergeburt. Gedanken und Vorschläge zur Erneuerung der sozialistischen Arbeit. o.O., o.V. [1934]. Aus- lieferung über die International Publishing Co., London. 112 S. OBr. St/T 591. Hg.v. ISK Internationaler Sozialistischer Kampf-Bund. Die Schrift umfasst eine Analyse der politi- schen Entwicklung der Arbeiterbewegung in Deutschland während der Weimarer Republik sowie der Politik der Nazis. Daraus werden Schlüsse für eine künftige sozialistische Poli- tik gezogen. Der Internationale Sozialistische Kampfbund wurde Ende 1925/Anfang 1926 u.a. von Minna Specht und dem Philoso- phen Leonard Nelson gegründet, die aus der SPD ausge- schlossen worden waren. Er vertrat einen explizit nicht-mar- xistischen "ethischen Sozialismus" und setzte sich gegen Ende der Weimarer Republik vehement für eine Einheits- frontbewegung der Arbeiterorganisationen gegen den Fa- schismus ein. Nach der Machtübertragung an Hitler arbeitete der ISK im Untergrund weiter, bis 1938 durch eine Verhaf- tungswelle seine Arbeit zum Erliegen kam. Minna Specht war auch eine bekannte Reformpädagogin; sie ging 1933 mit den Kindern des Landerziehungsheims Walkemühle nach Großbritannien ins Exil. Sievers, Max – Unser Kampf gegen das Dritte Reich. Von der nazistischen Diktatur zur sozialistischen Demokratie. Stockholm, Axel Holmström 1939. 229 S. OBr. St/T 466. 11.7.1887 Berlin – 17.1.1944 Brandenburg, hingerichtet. 1933 Belgien, 1940 Internierung durch belgische Behörden, nach Frankreich verbracht, Flucht, im Juni 1943 Verhaftung durch die Gestapo, 1944 in Brandenburg durch die Nazis hingerichtet. Max Sievers war Sozialdemokrat und ab 1930 Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes. Er gab bis 1938 die "Sievers-Korrespondenz" (SIKO) und "Infor- mationsbriefe" heraus, kleingedruckte politische Berichte und Analysen auf Dünndruckpapier, die nach Deutschland geschmuggelt wurden. Unser Wort. Halbmonatsschrift der Internationalen Kom- munisten Deutschlands. Notre Parole. Journal bi-mensuel. Jahrgang 2, Nr. 2 (18). Paris, Mitte Januar 1934, ca. 46 x 31 cm. 4 S. Gefalzt. Titelthema: Lenin und die Partei. Maas II 565ff. Halbmonatsschrift der Internationalen Kommunisten Deutsch- lands, der trotzkistischen Linken Opposition, die aus der KPD ausgeschlossen worden war, deutsche Sektion der Internationalen Linken Opposition. Er- schien v. März 1933 – Juli 1941. Wechselnde verantwortliche Redakteure. Die Zeitung er- schien zunächst ab 1933 in Prag, dann Paris, Antwerpen, New York bis 1941. – Jahrgang 3, Nummer 9 (61), Anfang Sep- tember 1935. Titelthemen: Der 7. Weltkon- gress der Komintern; Gegen den Ueberfall auf Abessinien! Verantwortlicher Redakteur: J[ean] Meichler. KPD, KJVD und Komintern ­71

– KPD, KJVD und Komintern – Die AntiKriegs-Aktion. Hg.v. Initiativkomitee zur Vorberei- tung des Weltjugendkongresse [!] gegen den Krieg. August 1933. O.O., o.V. 1933, ca. 42 x 30 cm. 2 Bl. Gefalzt, Dünn- druckpapier. Stroech 23. Titel: Henri Barbusse ruft: Vorwaerts zum Weltkongress gegen den Krieg. Becher, Johannes R. – Deutsche Sendung. Ein Ruf an die deutsche Nation. Moskau, Verlag für fremdsprachige Literatur 1943. 60 S. OBr. St/T 38. Ein Aufruf Bechers an die Bevölke- rung Deutschlands, nicht länger zu schweigen, sondern sich selbst zu befreien und sich gegen das Nazi-Regime und den Krieg zu erheben. Beuer, Gustav – Sudeten-Deutsche wohin? Probleme des Sudetendeutschen Anti-Hitler-Kampfes. London, Lofox [1943]. 42 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 55. Der Autor, selbst Sudetendeutscher und Kommunist, analysiert die Lage im Sudetenland und die Gründe für mangelnden Widerstand dort, und er begründet die Notwendigkeit der Einheit der sudeten- deutschen Antifaschisten im englischen Exil. 24.2.1893 Reichenberg – 21.3.1947 Berlin. 1939 Großbritannien, 1945 Berlin. Clara Zetkin. Kämpferin für die proletarische Weltrevolution. Moskau / Leningrad, Vegaar 1933. 56 S. OBr., Rückenstichhef- tung. Erschienen nach Clara Zetkins Tod im Exil, am 20.6.1933 in Archangelskoje bei Moskau. Beiträge u.a. von Manuilski, Fritz Heckert, Bela Kun, N. K. Krupskaja; mit einigen Texten von Zetkin selbst. Fritz Heckert 28.3.1884 Chemnitz – 7.4.1936 Moskau. KPD- Politiker. 1932 UdSSR. Deutsche, Wohin? Protokoll der Gruendungsversammlung des National-Komitees Freies Deutschland und des Deut- schen Offiziersbundes. Mexico, o.V. [1944]. 138 S. OBr. St/T 579. Hg.: Latein-amerikanisches Komitee der Freien Deutschen, Sitz Mexiko. Vorworte von Paul Merker (fehlt!) und Arnold Vieth von Golssenau (Ps.: Ludwig Renn). Die Gründungsver- sammlung des NKFD fand im Juli 1943 statt, die des BDO im September 1943. Die Protokolle waren zuvor schon einzeln in der UdSSR herausgegeben worden. Leider ist das Vorwort von Merker herausgerissen. Das Buch stammt aus der Bibliothek der SED-Parteihochschule "Karl Marx". Es dürfte also kein Zufall sein, dass das Vorwort des in den 1950ern bei der SED in Un- gnade gefallenen Merker entfernt wurde. Dimitrow, Georgi – Arbeiterklasse gegen Faschismus. Be- richt, erstattet am 2. August 1935 zum 2. Punkt der Tagesord- nung des Kongresses: Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunistischen Internationale im Kampf für die Einheit der Arbeiterklasse gegen Faschismus. Prag, Karl Kreibich [1935]. 111 S. OBr. (= VII. Weltkongreß der Kommu- nistischen Internationale). Parallel erschienen im Prometheus Verlag (Éditions Prométhée), Straßburg. Nicht im eigentlichen KPD, KJVD und Komintern 72

Sinne eine Exilpublikation, aber eine für Exilierte – das parallele Erscheinen in Prag und Straßburg dürfte der seinerzeit gro- ßen Zahl deutschsprachiger Kommunistinnen und Kommunis- ten im Exil in Frankreich und in der Tschechoslowakei ge- schuldet sein. Dokumente der Sozialistischen Einheitspartei. Grundsätze und Ziele der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Entwurf). London, Freie Tribüne 1946. Nachdruck der Doku- mente aus "Deutsche Volkszeitung", Berlin, 26. Februar 1946. 23 S. Gefalzt. Hg.v. der Zeitschrift "Freie Tribüne" German Antifascist Fort- nightly. Der Faschismus in Deutschland. XIII. Plenum des EKKI [Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale], De- zember 1933. Moskau / Leningrad, Vegaar 1934. 282 S., 3 Bl. OEngl.Br. Florin, Wilhelm – Warum führt Hitler Krieg gegen die Sowjet­ union? Ein Vortrag vor deutschen Kriegsgefangenen. Moskau, Verlag für fremdsprachige Literatur 1942. 48 S. OBr., Rücken- stichheftung. St/T 139; Exilarchiv 1496. Handschriftlicher Be- sitzvermerk von Florin selbst auf dem Titelblatt. 16.3.1894 Köln – 5.7.1944 Moskau. KPD-Politiker. 1933 So- wjetunion. Freie Deutsche Jugend. Diskussionsblätter für eine Freie deutsche Jugendbewegung. Nr. 1, Juni-Juli 1937. Paris 1937, Lex.8°. 16 S. Gefalzt. Die Zeitschrift der ein Jahr zuvor in Paris gegründeten FDJ war als zweimonatliche Schrift geplant; es er- schienen insgesamt 7 Nummern, die letzte Januar / Februar 1939. Maas I 229ff. Hg.v. der Arbeitsgemeinschaft freiheitlicher Jugendorganisationen, verantwortlicher Redakteur: Robert Schenk, später Jacques Mellick. Erschien v. Juni/Juli 1937 – Jan./Feb. 1939. Inhalt: Für eine freie deutsche Jugendbewegung; Die Jugend im Arbeitsdienst; Die Lage der Jugend im Betrieb; Organisations- und Erziehungsmonopol des Nationalsozialis- mus; Die Kriminalistik der deutschen Jugend; Die Hitler-Ju- gend und das deutsche Theater; u.a. Der Gegen-Angriff. Antifaschistische Wochenschrift. Prag, undatierte Nummer [Sommer 1934], Kleinformat, ca. 22,5 x 15,5 cm, zwecks Schmuggel klein gedruckt. 4 Bl. Gefalzt. Maas I 266ff., Stroech 226. Chefredakteur war Bruno Frei. Eigentlich erschien der Gegen-Angriff im Zeitungsformat, zunächst nur in Prag, ab Nr. 11/1933 auch in einer Pariser und zeitweilig zusätz- lich in einer Schweizer Ausgabe. Die Prager und die Pariser Ausgabe "unterscheiden sich im wesentlichen nur durch die Rubriken "Der Gegen-Angriff in der Tschechoslowakei" bzw. "Der Gegen-Angriff im Westen"" (Maas). – [Prager Ausgabe], undatiert [Frühjahr 1934], gleiches For- mat. 3 Bl. Gefalzt, Dünndruckpapier, klein gedruckt. Hg. u. Ver- antwortliche Redakteurin: M[arie] Schnierer. U.a. mit einem Beitrag von Willi Münzenberg: Der Thälmann-Prozess muss zu KPD, KJVD und Komintern ­73 der zweiten Niederlage der Hitlerregierung werden! Und einem Beitrag von Karl Franz: Der 20. Juli in Raten: Vom 15. Juli 1927 zum 12. Februar 1934. Wie die österreichische S.P. durch ihre Kapitulationspolitik dem Faschismus den Weg ebnete. Die Gründung des Bundes Deutscher Offiziere. Protokoll der Gründungstagung September 1943. o.O., o.V. 1943. 100 S. OBr. Hg.v. Nationalkomitee "Freies Deutschland". Enthalten ist u.a.: "Aufruf – An die deutschen Generale und Offiziere! An Volk und Wehrmacht!", "Aufgaben und Zielsetzung des Bundes Deutscher Offiziere", Beiträge von Oberst van Hooven, Oberst Steidle, Walther von Seydlitz, Erich Weinert u.a. Im Anhang: Vollsitzung des Nationalkomitees "Freies Deutschland" vom 14.-15. September 1943. Die Internationale. Zeitschrift für Praxis und Theorie des Marxismus. Begründet von Rosa Luxemburg und Franz Mehring. Hg.v. Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands. Jahrgang 1938, Nr. 3 / 4. Strasbourg 1938. 144 S. OBr. Maas I 302ff. Erschien bis 1939. Texte u.a. von Stalin, Dimitroff, Anton Ackermann, Konrad (Hitlers Judenpogrom – ein Raubzug des Monopolkapitals), W. Glasbrenner, G. Lipps, Hans Behrend (d.i. Albert Norden; Wie bekämpfen wir Hitlers Kolonial-Argumente?) u.a. – Jg. 1938, Nr. 5 / 6, Strasbourg. Beiträge von Franz Dahlem, Paul Merker, Wilhelm Pieck, Ackermann, Ernst Bayer, Hans Behrend u.a. – Nr. 1 / 2. Prag 1937. 84 S. Beiträge von Pieck zum Tod von Hans Beimler, Kurt Funk (d.i. Herbert Wehner) u.a. – 1936, Nr. 4/5. Prag 1936. 104 S. OBr. Inhalt: Ein Beitrag über Spanien; W. Pieck: Der Kampf um Demokratie; Hans Möser, Die Demokratie des sozialistischen Staates; Franz, Lehren der französi- schen Volksfront; Johann Schmidt, Unser Kampf gegen die Nazi- Ideologie; F. Bruno: Die Väter des Hitler-Antisemitismus; u.a. Anton Ackermann 25.12.1905 Thalheim (Erzgebirge) – 4.5.1973 Berlin (Ost) (Freitod). KPD-Politiker, 1931 UdSSR, 1933 Rückkehr nach Deutschland für illegale Arbeit, 1935 Prag, 1937 Paris, 1940 UdSSR, Chefredakteur beim NKFD-Sender, 1945 Rückkehr nach Deutschland, Mitbegründer der SED, 1953 Ab- berufung aus seinen Parteifunktionen, 1954 Parteirüge. Albert Norden 4.12.1904 Myslowitz (b. Kattowitz) – 30.5.1982 Berlin (Ost). Arbeit für verschiedene Presseorgane der KPD, 1933 Dänemark, dann Paris, später Schweiz, Tschechoslowakei, 1938 wieder Paris, 1939 interniert, 1941 Mexico, dann USA, 1946 über die UdSSR nach Deutschland, Pressearbeit für die SED, ab 1955 etliche Jahre im ZK der SED. Herbert Wehner 11.7.1906 Dresden – 19.1.1990 Bonn. 1927 KPD-Mitglied, 1931 Arbeit für das ZK, bis Frühjahr 1934 Mit- glied der Leitung der illegalen KPD in Deutschland, 1934 Saar- land, später Frankreich, 1936 UdSSR, 1937 Parteiverfahren ge- gen ihn (später eingestellt), 1941 Schweden, 1942 Verhaftung, Ausschluss aus der KPD unter dem Vorwurf des Verrats, 1946 Rückkehr nach Deutschland (Westzonen), beitritt zur SPD, ab 1949 Bundestagsabgeordneter. KPD, KJVD und Komintern 74

Die junge Garde. Jugendzeitschrift für die Einheit der jun- gen Generation Deutschlands. Jahrgang 1937, November / Dezember. Hg.v. Kommunistischen Jugendverband Deutsch- lands. Prag 1937. 64 S. OBr., Rückenstichheftung. Maas I 338f. Verantwortlicher Redakteur: Rudolf Dölling. Hier das erste Heft, die Zeitschrift erschien bis Frühjahr 1939. Inhalt: Karl Jä- ger, Wie kann die Jugend um ihre Rechte kämpfen?; Wie kom- men wir zur Einigung der jungen Generation?; Sollen wir uns an den Veranstaltungen der Hitlerjugend beteiligen?; Die junge Generation Spaniens ist unter einer Fahne vereint!; u.a. Kommunistische Internationale (L'Internationale Com- muniste). Zeitschrift des Exekutivkomitees der Kommunisti- schen Internationale. XIX. Jahrgang 1938, Heft 11, 25. No- vember. Paris, Éditions Prométhée 1938. S. 1115-1240. OBr. Maas I 342ff. Erschien bis Mai 1941. Inhalt: Aufruf zum 21. Jahrestag der Grossen Sozialistischen Revolution; E.M. Jaros- lawski, Eine Enzyklopädie des Bolschewismus; Peter Wieden (d.i. Ernst Fischer), Arbeiterklasse und Nation; Mao Tse Dun über den chinesischen Freiheitskrieg; u.a. Die Kommunistische Internationale über die Lage in Deutschland. Moskau / Leningrad, Vegaar 1933. 12 S. OBr. Die Broschüre enthält eine Resolution des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale zu einem Referat über die Lage in Deutschland, das Fritz Heckert gehalten hatte. [Kuczynski, Jürgen] – Freedom Calling! The Story of the Secret German Radio. London, Frederick Muller 1939, 2. Aufl. 64 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 286. (1. und 2. Aufl. im Dezember 1939 erschienen). Broschüre über den Deutschen Freiheitssender, verfasst vom "Representative in Great Britain of the Freedom Station". Der Sender, anfangs als KPD-Sender, dann als Volksfrontprojekt, sendete von Madrid aus nach Deutschland, um dort Informationen zu verbreiten und die Men- schen zum Widerstand aufzurufen. Umschlaggestaltung von John Heartfield. Liederbuch. Hg.v. der Freien Deutschen Jugend in Gross- Britannien. London, Free German Youth c/o B.Y.P.A. (Brit- ish Youth Peace Assembly) [1942]. 28 Bl. OBr., geheftet im neutralen Umschlag; hektographiert. Die Illustrationen von "Gü" (d.i. Günther Wagner) handkoloriert. Sehr seltenes Ex- emplar dieses FDJ-Liederbuchs (nachweisbar nur im Zentrum für populäre Kultur und Musik, ehem. Deutsches Volkslieder- archiv, Freiburg). Inhalt: Wir zogen in das Feld, Wir sind des Geyers schwarze Haufen, Die Bauern wollten freie sein, Rei- terlied, Es war ein König in Thule, Wir wollen zu Land, Der Tod von Basel, Die Leineweber, Glück auf Glück auf!, Die Gedanken sind frei, Wann wir schreiten Seit an Seit, Das Moorsoldatenlied, Emigrantenchoral; u.a. "Anmerkung: Auf Grund der Papierrationierung waren wir nicht in der Lage, die Noten zu den Liedern zu veroeffentlichen. Gruppen koennen die Noten zu einzelnen Liedern bei der Freien Deutschen Ju- gend anfordern". KPD, KJVD und Komintern ­75

Günther Wagner 18.9.1899 -1982. Seit 1928 KPD-Mitglied, Mitbegründer des ARBKD (Assoziation revolutionärer bilden- der Künstler), 1933 Verhaftung durch die Nazis, nach Freilas- sung in die Tschechoslowakei, 1939 nach Großbritannien, wo er nach der Internierung zu Kriegsbeginn als Porzellanmaler und im Buchwesen tätig war. Münzenberg, Willi – Propaganda als Waffe. Basel, Univer- sum-Buchgemeinschaft 1937. 281 S., 3 Bl. OLn. (= 9. Sonder- band der Jahresreihe 1937; 274. Band der Universum-Bücherei). Zuerst erschienen im Carrefour Verlag 1937 (St/T 361). Tatsäch- lich verfasst wurde das Buch sehr wahrscheinlich von Münzen- bergs Freund Kurt Kersten. Münzenberg 14.8.1889 Erfurt – Sommer 1940 bei St Marcellin (Südostfrankreich). KPD-Politiker, MdR, Gründer der Inter- nationalen Arbeiterhilfe (IAH). Lange Jahre talentierter Presse- und Medienorganisator der KPD, Kopf des sog. "Münzen- berg-Konzerns", einer Reihe Unternehmungen – Presseer- zeugnissen, Verlagen, Filmgesellschaften; u.a. Herausgeber der AIZ Arbeiter Illustrierten Zeitung, bekannt durch zahlrei- che Fotomontagen von John Heartfield. Seine Medienarbeit setzte Münzenberg, nach seiner Flucht aus Deutschland nach dem Reichstagsbrand unmittelbar fort, u.a. mit dem Carrefour Verlag und Kampagnen während des spanischen Bürgerkriegs zur Unterstützung der republikanischen Seite. Schon zu Zei- ten der Weimarer Republik und auch später im Exil band Münzenberg auch nicht-linientreue Parteimitglieder wie auch andere linke und fortschrittlich Gesinnte, die nicht in der KPD waren, in die publizistische Arbeit mit ein. Ab ca. 1935/1936 schnell wachsender Widerspruch zwischen Mün- zenberg und der Komintern wie der KPD-Führung. 1937 wur- de der Carrefour Verlag von der Komintern aufgelöst. 1937 innerer Bruch mit KPD und Komintern, 1938 Ausschluss aus dem ZK der KPD, 1939 Münzenberg tritt kurz vor seinem Ausschluss aus der Partei aus. Fortan im Sebastian Brant Ver- lag publizistisch tätig, u.a. Herausgabe der Zeitschrift "Die Zukunft". Bei Kriegsbeginn interniert, floh Münzenberg 1940, als die deutsche Wehrmacht vorrückte, aus dem Lager Cham- barran bei Lyon. Seine schon stark verweste Leiche wurde im Herbst 1940 in einem Wald im Département Isère gefunden. Die Todesursache ist bis heute nicht endgültig geklärt. Ein von der französischen Polizei aufgeworfener Selbstmord gilt als äußerst unwahrscheinlich, ebenso gilt unter Historiker*innen ein Mord durch deutsche Agenten als eher unwahrscheinlich. Am wahrscheinlichsten ist wohl ein Mord durch sowjetische Agenten. Pieck, Wilhelm – Der Vormarsch zum Sozialismus. Bericht und Schlußwort zum ersten Punkt der Tagesordnung des Kon- gresses: Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit des Exekutiv- komitees der Kommunistischen Internationale. Straßburg, Pro- metheus [1935] 95 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 390. (= VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale). Dass.: Verlag Karl Kreibich, Prag [1935], 95 S. OBr., Rücken- stichheftung. St/T 390. KPD, KJVD und Komintern 76

Die Rote Fahne. Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands (Sektion der Kommunistischen Internationale). Reichsausgabe. Anfang Juni 1935. 1 Bl. auf 8 S. Gefalzt, Dünndruckpapier. Kleinformat zwecks Schmuggels nach Deutschland, ca. 23,5 x 15,5 cm. Maas II 487ff. Chefredakteur: Alexander Abusch. Erschien bis 1939. Titelthema: Hitler, der "Führer" in die Kriegskatastrophe! – Nr. 2, 1936. 2 Bl. Gefalzt, Dünndruckpapier. Kleinformat zwecks Schmuggels nach Deutschland, ca. 23,5 x 15,5 cm. Maas II 487ff. Titelthema: Hitlers Abenteuer- politik treibt zum Krieg! Ulbricht, Walter – Wer ist der Feind der deutschen Nation? Moskau, Verlag für fremdsprachige Literatur 1943. 78 S., 1 Bl. OBr. St/T 511. Unser Kampf gegen Hitler. Protokoll des ersten Landeskongresses der Bewe- gung "Freies Deutschland" in Mexiko. 8. und 9. Mai 1943. Mexiko 1943. 195 S., 2 Bl. OBr. Vorwort von Erich Jungmann. Beiträge von Anna Seghers, Ludwig Renn, Paul Merker, Leo Zuckermann, Paul Mayer u.a. St/T 585, Exilarchiv 6048. Leo Zuckermann 12.6.1908 Lublin – 14.11.1985 Mexiko-Stadt. Seit 1928 KPD- Mitglied, 1933 Frankreich, 1939 interniert, 1941 Mexico, 1947 Rückkehr nach Deutschland, SED-Mitglied, als "zionistischer Agent" diffamiert, 1952 nach West- Berlin, später zurück nach Mexico, dort Professor für Soziologie. Paul Mayer 1.1.1889 Köln – 8.3.1970 Zürich. Schriftsteller, Lektor. 1938 Mexico, 1941 Gründungsmitglied des Heinrich-Heine-Klubs, Lektor bei El libro libre, 1950 Rückkehr nach Europa, Zürich. Unsere Zeit. Monatsschrift für Politik, Literatur, Wirtschaft, Sozialpolitik und Arbeiterbewegung. VIII. Jahrgang, Heft 2/3, April 1935. Paris – Basel – Prag, Carrefour 1935. 80 S., OBr., Rückenstichheftung. Maas II 567ff. Chefredakteur: Alexander Abusch. Fortsetzung aus der Zeit vor 1933, bis Juli 1935. Inhalt: Kon- rad, Der braune Säbel rasselt; Hitler treibt zum Krieg; Henri Barbusse, Stalin; Ber- tolt Brecht, fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit; Edwin Hoernle, Faschismus, der Wuerger der Bauernschaft; Kurt Kersten, Das Geheimnis des 18. März 1848; Karl Obermann, Der braune Buchhandel; Karl Billinger (d.i. Paul W. Massing), Der Student Michaels; u.a. Mit der Beilage 'Universum. Blätter der Uni- versum-Bücherei'. Inhalt: Jan Petersen, Die Denkmalsweihe; Erich Weinert, Ge- sang der Rotationsmaschinen; Jef Last, Ueber Eis nach Urk; u.a. Edwin Hoernle 11.12.1883 Cannstatt – 21.7.1952 Bad Liebenstein. Ab 1924 Ab- geordneter der KPD im Reichstag, 1933 UdSSR, Arbeit im Agrarinstitut, 1945 Rückkehr nach Deutschland (SBZ), Arbeit als Wissenschaftler im Bereich Agrar­ wirtschaft. Karl Obermann 22.9.1905 Köln – 10.7.1987 Berlin (Ost). Historiker, Publizist. 1931 SAPD-Mitglied. 1933 Frankreich, 1936 KPD-Mitglied, 1939 Internierung, 1941 USA, 1946 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SED. Paul W. Massing 30.8.1902 Grumbach (Pfalz) – 30.4.1979 Tübingen. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, KPD-Mitglied, 1933 fünf Monate KZ-Haft in Oranien- burg, danach über Paris in die USA, später zurück nach Deutschland für illegale KPD-Arbeit. Bruch mit der KPD wegen der stalinistischen Säuberungen, endgültige Auswanderung in die USA, Hochschuldozent, 1971 Rückkehr nach Grumbach. Tarnschriften ­77

– Tarnschriften – Abel, Georg – Neue Album- und Stammbuchverse mit Denk- sprüchen. Reutlingen, Enßlin & Laiblins Verlag [1936], 10,3 x 7,9 cm. 24 S. OBr. Gittig² 0301. Tatsächlicher Inhalt: Ercoli [d.i. Palmiro Togliatti]: Die antifaschistische Einheitsfront und die nächsten Aufgaben der KPD. Rede des Vertreters des Exekutiv- komitees der Kommunistischen Internationale auf der Brüsseler Konferenz der KPD (Oktober 1935). Nach dem Titelblatt 3 Sei- ten mit Albumversen, letzte 2 Seiten auch mit Versen. Dazwi- schen in sehr klein gesetzter Schrift die Rede Togliattis. Hintere Umschlagseiten mit Verlagswerbung für "Geflügelzucht", "Fröhliche Hochzeit" u.ä. Togliatti 26.3.1893 Genua – 21.8.1964 Jalta. Politiker der Kommunistischen Partei Italiens (PCI). 1926 UdSSR nach wiederholter Inhaftierung im italienischen Faschismus, tätig für die Komintern, 1937-1939 Spanien (internationale Briga- den), 1944 Rückkehr nach Italien, ab 1947 Generalsekretär des PCI. Augen auf! Das Büchlein zur Unfallverhütung für jung und alt! Hg.v. Verband der Deutschen Berufsgenossenschaften und der Deutschen Verkehrswacht in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft. Berlin, H.A. Braun, o.J., (2. völlig neu bearbeitete Ausgabe). 72 S. OBr., Rückenstichheftung. Gittig² 0681. Tatsächlicher Inhalt (ab S. 6): Die Kommunistische Inter- nationale Nr. 8, 1937. Enthält u.a.: G. Dimitroff, Faschismus ist Krieg; Klemens Gottwald, Die Aktionseinheit der Arbeiterklasse ist überall möglich; Wilhelm Pieck, Fragen der Volksfront in Deutschland. Klarheit tut not! E. Varga, Wohin treibt die kapita- listische Welt? Dolores Ibarruri (La Passionaria), Es ist an der Zeit, eine einheitliche Partei des Proletariats Spaniens zu schaffen; Zum Gedächtnis der gefallenen Kämpfer der internationalen Brigade in Spanien. Corti, Egon Caesar Conte – Chinesisches Bilderbuch. Leip- zig, Bibliographisches Institut 1935 [= 1938]. 56 S. OBr., Rü- ckenstichheftung. Gittig² 0792. Tatsächlicher Inhalt: Tschen Lin: Volkskrieg gegen den japanischen Imperialismus. Im An- hang Dokumente über den Freiheitskampf. Die Fledermaus. Operette in 3 Akten. Text von C[arl] Haffner und Richard Genée, Musik von Johann Strauß. [Umschlagtitel: Operetten-Führer. Die Fledermaus. Operette in 3 Akten von Jo- hann Strauß. Bearbeitet von C. Haffner u. Rich. Genée]. (= Mi- niatur-Bibliothek). Leipzig, Verlag für Kunst und Wissenschaft Albert Otto Paul [1937]. 56 S. OBr., Rückenstichheftung. Git- tig² 0682. Tatsächlicher Inhalt: Die Kommunistische Internatio- nale, Nr. 9, 1937. Enthält: Zwei Jahre Kampf für die antifaschis- tische Volksfront; Wan Min: Die neue Etappe der Aggression des japanischen Imperialismus und die neue Kampfperiode des chinesischen Volkes; M[aurice] Thorez: Die Volksfront und die einheitliche Partei des Proletariats triumphieren trotz alledem! (Rede auf d. erweiterten Plenum des ZK d. KP Frankreichs am 23.7.1937); Dokumente der Einheit. Der neue Einheitspakt der Tarnschriften 78

Sozialistischen und der Kommunistischen Partei Italiens; F. Ernst: Raubtiere predigen Humanität; Zum Gedächtnis der ge- fallenen Kämpfer der Internationalen Brigade in Spanien. George Brown. Nino Nanetti; Dem Andenken Alexander Polls; Kritik und Bibliographie. Hard, H. – Onkel Bräses Testament. Berlin, Neues Verlags- haus für Volksliteratur, o.J. [1934]. 24 S. OBr., Rückenstichhef- tung. (= Roman-Perlen, Band 977). Gittig² 0115. Tatsächlicher Inhalt: Kurt Heinrich (d.i. Heinrich Süßkind): Der 30. Juni (Die Vorgeschichte, der Verlauf und die Bedeutung der Juni-Morde – Der Bericht des "Manchester Guardian"). Heinrich Süßkind 30.10.1895 Kolmyja – 3.10.1937 UdSSR, erschossen. Seit 1918 in Deutschland, 1919 KPD-Mitglied, mehrere Jahre Mitarbeit bei der "Roten Fahne". 1933 Tsche- choslowakei, dann UdSSR. 1936 Parteiausschluss für ein Jahr, 1937 Wiederaufnahme, kurze Zeit darauf jedoch Verhaftung, wieder Parteiausschluss, am 3. Oktober 1937 Verurteilung als "Versöhnler" und "Trotzkist", noch am gleichen Tag erschossen. HYGRO Nährschutz – das biologische Mittel gegen Ernährungsfehler und Mangelkrankheiten. München, Hermes, Fabrik pharmazeutischer Präparate [1938], aufgefaltet ca. 31,4 x 11,2 cm, zusammengefaltet ca. 11,6 x 11,2 cm. 1 Bl. Falt- blatt, 2 x gefaltet. Gittig² 0850. Tatsächlicher Inhalt: "Der deutsche Freiheitssender auf Welle 29,8 sandte die folgende Weihnachtsbotschaft des bekannten Führers der katholischen Jugend, Hubertus Prinz zu Löwenstein, an das deutsche Volk: Deut- sche Männer! Deutsche Frauen! Kameraden!" In seiner "Weihnachtsbotschaft" ruft Hubertus Prinz zu Löwenstein, der im us-amerikanischen Exil u.a. die American Guild for German Cultural Freedom gegründet hatte, die Deutschen zu Widerstand und Sabotage auf und sich für Frieden und Freiheit zu entscheiden. Das Blatt ist auf der einen Seite vollständig mit Hygro-Werbung bedruckt, in gefaltetem Zu- stand ist nur diese zu sehen; verso die Weihnachtsansprache, die die ganze Rück- seite des Blattes einnimmt. Myler, Lok – Jimmy Beckett wird ernst. Leipzig, A. Bergmann, o.J. 20 S. OBr., Rückenstichheftung. (= Sun Koh, der Erbe von Atlantis, Band 67). Gittig² 0264. Tatsächlicher Inhalt: Kurt Heinrich (d.i. Heinrich Süßkind): Wels und Trotzki. Eine Abrechnung. Sowjetunion ­79

– Sowjetunion – Beschlüsse des vereinigten Plenums des ZK und der ZKK der KPdSU(B). Januar 1933. Moskau / Leningrad, Vegaar 1933, 2. Aufl. 52 S. OBr. Mit beiliegender Druckfehlerberichtigung. Dimitroff, Georgi – Die Sowjetunion und die Arbeiterklasse der kapitalistischen Länder. Strasbourg, Éditions Prométhée 1937. 14 S., 1 Bl. Bei den Éditions Prométhée handelte es sich um einen Verlag der Kommunistischen Internationale, zuvor Prometheus Verlag und ansässig in Basel, ab ca. Mitte 1933 in Straßburg, 1938 Umzug nach Paris; 1939 wurde der Verlag aufgelöst. Der Verlag versorgte exilierte Kommunistinnen und Kommunisten mit den deutschsprachigen Veröffentlichungen der Komintern. Fischer, Ernst – Die neuen Menschenrechte. Die Verfassung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Strasbourg, Éditions Prométhée 1937. 200 S. OLn. St/T 134. Gerichtsprozess über die Bestialitäten der faschistischen deutschen Okkupanten in Stadt und Gebiet Charkow wäh- rend ihrer vorübergehenden Besetzung. Moskau, Verlag für fremdsprachige Literatur 1944. 92 S. OBr. Heller, Otto – Auf zum Baikal! Der sozialistische Aufbau in Ostsibirien und die Fantasien des Herrn Kamaitzi. Moskau, Vegaar 1933. 42 S., 1 Bl. OBr. St/T 206. 14.12.1897 Brünn – 24.3.1945 KZ Mauthausen, Außenlager Eben- see. Schriftsteller und Journalist, tätig für verschiedene kommunis- tische Presseorgane. 1921 Mitbegründer der KPČ, ab 1926 in Deutschland, 1933 Schweiz, 1936 Frankreich, nach der Besetzung durch Deutschland in der Résistance tätig, Verhaftung im Dezem- ber 1943, Deportation nach Auschwitz. Als Mitglied einer kom- munistischen Widerstandsgruppe verfasste er dort ab Juni 1944 Artikel, die über Kurzwelle nach London gesendet werden konn- ten. Im Januar 1945 Verlegung nach Ebensee, Außenlager des KZ Mauthausen, wo er im März an den Folgen der KZ-Haft starb. Russland und die Komintern. Gedanken fuer einen internatio- nalen sozialistischen Neuaufbau. Welwyn Garden City, Renais- sance Publishing [1942]. 64 S. OBr., Rückenstichheftung. Hg.v. ISK (Internationaler Sozialistischer Kampf-Bund). St/T 591. Seydewitz, Max – Stalin oder Trotzki. Die UdSSR und der Trotzkismus. Eine zeitgeschichtliche Untersuchung. London, Malik 1938. 512 S. OEngl.Br. Hermann 317, St/T 464. Trotzki, Leo – Stalins Verbrechen. Zürich, Jean Christophe- Verlag 1937. 371 S. Später in HLn. unter Verwendung des Orig.-Einbandtitels neu aufgebunden. Erste deutsche Ausgabe. Übersetzt von Alexandra [Ramm-] Pfemfert. 31.12.1883 Sta- rodub (Russland) – 17.1.1963 Berlin (West). Übersetzerin, u.a. einer Reihe von Schriften Trotzkis. 1933 Tschechoslowakei, 1936 Frankreich, dort 1939 interniert, 1941 Flucht mit ihrem Mann Franz Pfemfert von Marseille aus über die USA nach Mexiko, 1955 Rückkehr nach West-Berlin. Internationale Solidaritätskampagnen 80

– Internationale Solidaritätskampagnen – Aufruf. Streitschrift für Menschenrechte. Jahrgang IV, Nr. 9, 1. Februar 1934. Prag 1934. S. 227-254. OBr., Rü- ckenstichheftung. Maas I 110ff. Hg.v. Friedrich Bill. Er- schien schon ab 1930 – September 1933. Titelthema: Rettet Dimitroff! Weitere Beiträge. Louis Lamarre: Frankreich, Kleine Entente und Völkerbund; Gregor Bienstock: Friede mit Hitler?; Vittorio Mungioli: Mussolinis Aussenpolitik; Josef Gajdeczka: Die Rassen; Karl Lion: Das Recht der Barbaren. u.a. Der Herausgeber Friedrich Bill war Rechtsanwalt und Vize- präsident der tschechischen Liga für Menschenrechte. Die Zeitschrift gab er ab 1930 heraus; sie war also nicht im ei- gentlichen Sinne eine Exilpublikation, bot aber exilierten deutschen Autoren eine Möglichkeit zur Veröffentlichung von Texten. Bill selbst ging 1939 ins Exil nach Ecuador und kehr- te in den 1950er Jahren nach Europa zurück, lebte fortan in Österreich. Gregor Bienstock 11.12.1885 St. Petersburg – 19.12.1954 New York. Publizist und Sozialdemokrat. Seit 1922 in Deutschland, 1933Tschechoslowkei, 1938 Großbritannien, 1940 USA. – Jg. IV, Nr. 4, 15. November 1933. Titelthema: 170.000! [Zahl der zu der Zeit in Konzentrationslagern Inhaftierten]; Inhalt: Max Seydewitz, Kommt der europäische Krieg?; Walter Tschuppik, Acht Monate in der Hölle; Lucien Verneau, Ueber Kampfmethoden; Theodor Kramer, In diesen Tagen...; Gregor Bienstock, Die Spaltung in Frankreich; Hitler kauft die Welt- meinung auf; Der Reichstagsbrand. Eine Zwischenbilanz; Der Henker von Wien; Robert Damar, Der Nationalsozialismus in Rumänien; u.a. Barbusse, Henri – Do You Know Thaelmann? New York, Workers Library Publishers 1934. 24 S. OBr., Rückenstichhef- tung. Dimitroff, G[eorgi] – Rettet Thälmann! Moskau / Leningrad, Vegaar 1934. 20 S. OBr., Rückenstichheftung. Einheit. Zeitschrift der internationalen Solidaritaets-Be- wegung. 2. Jahrgang, No. 16, April 1937. Paris, Éditions Uni- verselles 1937, Lex.8°. 24 S. OBr., Rückenstichheftung. Maas I 212ff. Leitender Redakteur: Maurice Raimond. Mitarbeit: H. Mann, E.E: Kisch, A. Seghers, G. Regler, H. Marchwitza, R. Leonhard, H. Pol, L. Marcuse, W. Franck, M. Scheer, RA Roetter, André Wurmser, D.N. Pritt, Sonja Branting, M. Ander- sen-Nexö sowie weitere internationale Unterstützer. Erschien Jan. 1936 – Mai 1938. Inhalt u.a.: Spanienhilfe; Aufruf, Ge- burtstagskarten an Thälmann zu schreiben. Rudolf Leonhard 27.10.1889 Lissa (Polen) – 19.12.1953 Berlin (Ost). Schriftsteller. Seit 1928 in Frankreich, dort 1933 Mitgrün- der des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller im Ausland. Nach Kriegsbeginn bis nach 1941 im Lager Le Vernet interniert, dann in Castres, Flucht, aktiv in der Widerstandsbewegung. 1950 Rückkehr nach Ost-Berlin. Internationale Solidaritätskampagnen ­81

Heinz Pol (d.i. Heinz Pollack) 6.1.1901 Berlin – 13.10.1972 New Milford, USA. Publizist. 1933 Tschechoslowakei, 1936 Frankreich, dort nach Kriegsbeginn interniert, 1940 USA. – 2. Jg., No. 14, Februar 1937. Inhalt u.a.: Georg Bernhard, Vier Jahre nach dem Reichstagsbrand. Solidarität der Volksfront gegen Kriegsgefahr. L. Feuchtwanger zum Moskauer Prozess; Fritz Fraenkel, Als Arzt bei der Internationalen Brigade. Fritz Fränkel 7.9.1892 Berlin – 21.6.1944. Arzt, KPD-Mitglied. 1933 Frankreich, 1936 Spanien (Internationale Brigaden), dort Ausschluss aus der KPD wegen seiner Sympathien für die als trotzkistisch geltende POUM, 1939 Frankreich, 1941 Mexico, dort ab 1943 Mitglied in der linkssozialistischen, antistalinisti- schen Gruppe "Socialismo y Libertad". – Monatszeitschrift für internationale Solidaritaet. 2. Jg. No. 13, Januar 1937. Inhalt: Helene Stassowa, Ein Jahr "Ein- heit"; Bilanz der Solidarität für 1936; August Bonnet, Die In- ternationale Rote Hilfe und die Liga für Menschenrechte; A. Koestler, Theorie des Massenterrors – praktiziert in Spanien; Heinrich Mann: Ossietzky, die andren und wir; Albert Grzesinski, Das neue Asylrecht für deutsche Flüchtlinge in Frankreich; Erich Richter, Der Faschismus in Griechenland. Niko Zachariadis. – Für Hilfe und Verteidigung. 1. Jg., No. 6, Juni 1936. Leo Lambert, Internationale Konferenz fuer Asylrecht; Lore Pieck, Klara Zetkin – Vorbild und Ansporn; M. Pierre, Die Welt wacht über Thaelmanns Schicksal; Fritz Kuehn, Nobelpreiskandidat Karl v. Ossietzky. – 1. Jahrg. No. 7, Juli 1936. Inhalt u.a.: Eine Weltfront für Asylrecht; Michael Hell, Nicht locker lassen: Es geht um An- drés Kopf!; Marcel Cordier, Hilfe für das abessinische Volk, jetzt erst recht; Solidaritätskampf für Prestes – Aus einem Gespräch mit seiner Mutter. – Zeitschrift der internationalen Solidaritäts-Bewegung. Spezialnummer, gewidmet dem spanischen Volk. [Anfang 1937]. Vorab Solidaritätsaufruf von Romain Rolland. Berichte über die Situation in Spanien mit reichhaltigem s/w-Bildmaterial. Frei, Bruno – Rakosi zum dritten Mal vom Galgen bedroht! Zürich, Mopr-Verlag 1935. 20 S. OBr., Rückenstichheftung. St/T 146. Flammende Verteidigungsrede für den in Ungarn seit 1924 inhaftierten Kommunisten Matyas Rakosi. Groetz, R[obert Gottlieb] (d.i. Robert Gottlieb Gröt(z)sch) – Ernst Thaelmann. The Leader of the German Workers. New York, Workers Library Publishers 1934. 32 S. OBr., Rücken- stichheftung. 10.3.1882 Naunhof b. Leipzig – 6.3.1946 New York. Publizist, Sozialdemokrat, bis 1933 Chefredakteur der Dresdner Volkszei- tung, 1933 Tschechoslowakei, später Frankreich, dort 1939 in- terniert, 1941 USA. Dem Kämpfer für Frieden und Freiheit Ernst Thälmann. Moskau, Vegaar 1936. 137 S., 1 Bl. OBr. Zusammenstellung des Bandes durch H. Most und E. Walter. St/T 358/525. Um- schlagentwurf: H. Leistikow. Internationale Solidaritätskampagnen 82

Mühsam, Kreszentia – Der Leidensweg Erich Mühsams. Zü- rich, Mopr-Verlag, Januar 1935. 32 S. OBr., Rückenstichhef- tung. St/T 359. Die Broschüre erschien ein halbes Jahr nach der Ermordung Mühsams durch die Nazis, sozusagen ein Nachtrag zur Solidaritätskampagne. Mit einem Vorwort von Werner Hirsch. Kreszentia (Zenzl) Mühsam, geb. Elfinger 27.7.1884 Haslach – 10.3.1962 Berlin (Ost). 1934 UdSSR, 1938 Verhaftung, 1939 Verurteilung zu acht Jahren Lagerhaft, 1946 Freilassung, 1949 Verbannung nach Nowosibirsk, 1954 Ausreise in die DDR. Protokoll des ersten Weltkongresses der Internationalen Ro- ten Hilfe. Der I. Weltkongress der IRH fand vom 10.-24. No- vember 1932 in Moskau statt. Moskau / Leningrad, Vegaar 1933. 265 S., 3 Bl. Seghers, Anna u.a. – Ernst Thaelmann. What He Stands For. London, Workers' Bookshop [1934]. 30 S. OBr., Rücken- stichheftung. St/T 461. Ins Englische übersetzt von Michael Davidson. Österreich ­83

– Österreich – Deutsch, Julius – Der Bürgerkrieg in Oesterreich. Eine Darstellung von Mitkämpfern und Augenzeugen. Karlsbad, Graphia 1934. 100 S., 5 Bl. OBr., 2 verschiedene OSU. (= Pro- bleme des Sozialismus VIII). St/T 101. Umschlagillustration von Th. Th. Heine. Julius Deutsch 2.2.1884 Lackenbach (Österreich) – 17.1.1968 Wien. 1920 bis 1933 sozialdemokratischer Abgeordneter des ös­ ter­reichischen Nationalrats. Nach Ausbruch der Februarkämpfe und dem Verbot der SDAP (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) 1934 Flucht in die Tschechoslowakei, 1936 Spanien (als Gene- ral bei den Internationalen Brigaden), 1939 Frankreich, 1940 USA, 1946 Rückkehr nach Österreich Th[omas] Th[eodor] Heine (d.i. David Theodor Heine) 28.2.1867 Leipzig – 26.1.1948 Stockholm. Zeichner, Gebrauchsgraphiker, Karikaturist, bekannt v.a. durch den "Simplicissimus". 1933 Tschechoslowakei, 1938 Norwegen, 1942 Schweden. Deutsch, J. – Putsch oder Revolution? Randbemerkungen über Strategie und Taktik im Bürgerkrieg. Karlsbad, Gra- phia 1934. 50 S., 3 Bl. OBr. (= Probleme des Sozialismus Nr. 11). St/T 101. Fried, Erich – They Fight in the Dark. The Story of Austria's Youth. London, Young Autria [1943]. 16 S., OBr., Rücken- stichheftung. St/T 150. Kun, Bela – Die Februarkämpfe in Österreich und ihre Lehren. Moskau / Leningrad, Vegaar 1934. 115 S., Faltkarte. OBr. 20.2.1886 Szilagycseh (Siebenbürgen) – 29.8.1938 Moskau. Kommunistischer Politiker. Nach der Niederschlagung der un- garischen Räterepublik 1919 nach Österreich, nach Internierung Flucht in die UdSSR, dort für die Komintern tätig, 1938 im Zuge der stalinistischen Säuberungen erschossen. Österreich unter dem Reichskommissar. Bilanz eines Jahres Fremdherrschaft. Paris, Éditions "Nouvelles d'Autriche" 1939. 192 S., 2 Bl. Literaturhinweise 84

– Ausgewählte Literaturhinweise – Bermann Fischer, Gottfried – Bedroht – bewahrt. Weg eines Verlegers. Frankfurt/M., Fischer 2019 (erstmals 1971). Cohen, Robert – Exil der frechen Frauen. Roman. Berlin, Rotbuch 2009. Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch. Band 22: Bücher, Verlage, Medien. Hg.v. Claus-Dieter Krohn u.a. München, edition text + kritik 2004. Faure, Ulrich – Im Knotenpunkt des Weltverkehrs. Herzfelde, Heartfield, Grosz und der Malik-Verlag 1916-1947. Berlin, Aufbau 1992. Foitzik, Jan – Zwischen den Fronten. Zur Politik, Organisation und Funktion linker politischer Kleinorganisationen im Widerstand 1933 bis 1939/40 unter besonderer Berücksichtigung des Exils. Bonn, Neue Gesellschaft 1986. Gittig, Heinz – Bibliographie der Tarnschriften 1933 bis 1945. München, Saur 1996². Zit. als Gittig². Hermann, Frank – Der Malik-Verlag 1916-1947. Eine Bibliographie. Kiel, Neuer Malik Verlag 1989. Zit. als Hermann Landshoff, Fritz H[elmut]. Amsterdam, Keizersgracht 333. Querido Verlag. Erinne- rungen eines Verlegers. Berlin, Aufbau 2001 (erstmals 1991). Maas, Lieselotte – Handbuch der deutschen Exilpresse 1933-1945. 3 Bände. München, Hanser 1976-1981. Zit. als Maas. Röder, Werner / Strauss, Herbert A. – Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München, Saur 1980. Zit. als R/S. Roussel, Hélène – Éditeurs et publications des émigrés allemands (1933-1939). In: Les barbelés de l'exil. Études sur l'émigration allemande et autrichienne (1938-1940). Grenoble, Presses universitaires de Grenoble 1979. S. 357-417. Schoor, Kerstin – Verlagsarbeit im Exil. Untersuchungen zur Geschichte der deutschen Abteilung des Amsterdamer Allert de Lange Verlages 1933-1940. Amsterdam/Atlanta, Rodopi 1992. Zit. als Schoor. Sternfeld, Wilhelm / Tiedemann, Eva – Deutsche Exil-Literatur 1933-1945. Eine Bio-Bibliographie. Heidelberg, Lambert Schneider 1970². Zit. als St/T. Stroech, Jürgen – Die illegale Presse – Eine Waffe im Kampf gegen den deutschen Faschismus. Leipzig, Bibliographisches Institut 1979. Zit. als Stroech. Walter, Hans-Albert – Fritz H. Landshoff und der Querido Verlag 1933-1950. (= Mar- bacher Magazin 78/1997. Sonderheft). Marbach, Deutsche Schillergesellschaft 1997. Darin: Pfäfflin, Friedrich / Sörgel, Franziska: Bibliographie Querido Verlag Amsterdam 1933-1950. S. 237-285. Zit. als P/S. Weber, Hermann / Herbst, Andreas – Deutsche Kommunisten. Biographisches Hand- buch 1918 bis 1945. Berlin, Karl Dietz 2008². Dies. – Deutsche Kommunisten. Supplement zum Biographischen Handbuch 1918 bis 1945. Berlin, Karl Dietz 2013. Personenregister ­85

Personenregister Braunthal, J. 62 f. Enderle, A. 66 Gollancz, V. 62, 63 Brecht, B. 11, 20, 24 f., Erbe, O. 66 Gorbatov, B. 14 Abel, G. 77 28 f., 33-35, 37-39, 45, 76 Erckner, S. 40, 46 Gottwald, K. 77 Abrahamson, H. 55 Bredel, W. 11, 59 Ercoli 77 Graetz, R. 25, 42 f., 53 Abusch, A. 32, 38, 42 Brentano, B. v. 11 Erhard, E. 47 Graf, O. M. 14, 20, 26, f., 48, 76 Brentano, M.L. v. 11 Ernst, F. 78 35, 37, 39 f. Ackermann, A. 73 Brick, O.M. 18 Erpenbeck, F. 12 Greßhöner, M. 19 Adler, F. 63 Broch, H. 40 Griffel 15 Adler, H. 33 Brod, M. 41 Falke, K. 35 Griffiths, J. 58 Adorno, T.W. 30 f. Brown, G. 78 Farago, J.T. 16 Grötsch, R.G. 81 Alexan, F. 10 Bruckner, F. 20, 35, 37, Fauconnet, P. 45 Groetz, R. 81 Anders, R. 24 f. 48 f. Feibelmann, P. 32 Gross, B. 38 Andersen-Nexö, M. 80 Bruegel, F. 30 Feige, O. 24 Grosz, G. 15 f., 25, 37 Apfel, A. 57 Bruno, F. 73 Fein, F. 15 Gryphius, A. 20 Arnold, K. 14 Bryan, H. 23 Feistmann, R. 32, 48 Grzesinski, A. 81 Buchholz, R.L. Arpe, W. 55 32 Feuchtwanger, L. 11-13, Gürster, E. 58 Arundel, H. 53 Bueren, R. v. 53 20, 35, 37, 40 f., 44, 48, 81 Gumpert, M. 15 Aufhäuser, S. 69 Burger, H. 45 Feuchtwanger, M. 12, 41 Gunther, J. 39 Azaña y Díaz, M. 59 Buster, F. 11 Fischer, E. 46, 53, 74, 79 Fischer, S. 36 Haffner, C. 77 Bachmann, J. 33 Calhoun, A.W. 55 Fladung, H. 53 f. Hagberg, K. 55 Baldus, H. 29 Capa, R. 59 Fliess, W. 69 Hagen, P. 47, 67 Balk, T. 10, 17, 31, 36, Cartier-Bresson, H. 59 Florian, B. 44 Hard, H. 78 45, 48 Castro Leal, A. 48 Florin, W. 46, 72 Harder, W. 41 Ballin, G. 33 Chemke, H.W. 41 Folsom, F. 20 Hart, M. 61, 67 Barbusse, H. 76, 80 Cohrs, H. 51 Fränkel, F. 81 Hausdorff, R. 53 Barthel, K. 25 Colliette, P. 63 Franck, W. 80 Hay, J. (G.) 15 Basch, W. 17 Cordier, M. 81 Frank, B. 13, 40, 48 Heartfield, G. 33 Bassermann, A. 31 Corti, E.C.C. 77 Frank, K.B. 47, 67 Heartfield, J. 16, 22-25, 33- Bata, T. 57 Crossman, R.H.S. 45 35, 37, 45 f., 54, 59, 74 f. Frank, L. 13, 40 Bauer, O. 63 Czernetz, K. 64 Heckert, F. 71, 74 Franz, K. 73 Baum, V. 10, 40 Heiden, K. 47 Franz, L. 66 Bayer, E. 73 Dahlem, F. 46, 73 Heine, H. 20, 32 Freud, S. 39 Bebel, A. 67 Dállos, L. 15 Heine, T.T. 83 Frei, B. 25, 38, 46, 48, Becher, J.R. 10, 24 f. 71 Damar, R. 80 72, 81 Heinemann, F. 55 Becker, A. 25 Davidson, M. 82 Freistadt, B. 46 Heinrich, K. 78 Beckman, P. 13 f. Davis, E. 47 Fried, E. 13, 25, 83 Hell, M. 81 Heller, F. 33, 59 Behrend, H. 73 Decker, G. 62 Friedenthal, R. 13, 25 Heller, O. 79 Beimler, H. 73 Delacour, J.P. 11 Friedlaender, H. 31 Henriques, R. 15 Benton, J.A. 29 Denicke, G. 62 Friedländer, O. 41 Berci, K. 32 Henry, E. 47 Denner, E. 32 Friedmann, E.E. 59 Beregi, O. 33 Deutsch, J. 83 Herder, J.G. 20 Friedrich, O. 41 Berendsohn, W.A. 28, 44 Deutsch, L. 32 Hermann, G. 67 Fries, H. 32 Bergh, M. 13 Diamant, M. 66 Herrmann, L. 15 Fritta, B. 36 Bergner, E. 31 Dimitroff, G. 38, 46, 71, Herrmann-Neisse, M. 15, Fromm, E. 55 Berlau, R. 28 f. 73, 77, 79 f. 24 f., 33 Fry, V. 18 Bermann (-Fischer), G. Doberer, K.K. 46, 52 Herwegh, G. 20 36, 40 Döblin, A. 11, 20, 35, Fuchs, R. 25 Herzfeld, H. 16 Bernhard, G. 81 37, 40 Fürnberg, L. 25 Herzfelde, W. 16, 20, 24 Bernstein, M. 55 Dölling, R. 74 Fürth, R. 32, 48 f., 34 f., 37, 39, 57 Beuer, G. 71 Dornberg, E. 12 Funk, K. 73 Hesse, H. 29 Bialik, C.N. 42 Dos Passos, J. 12 Furmanow, D. 14 Hessel, F. 33 Bienstock, G. 80 Dragutin, F. 10 Heym, G. 20 Bill, F. 80 Dressler, B. 30 Gabor, A. 14 Heynemann, S. 23 Billinger, K. 76 Dressler, H. 30 Gajdeczka, J. 80 Hilferding, R. 65 Blei, F. 28 Dreyer, O. 51 Genée, R. 77 Hinrichs, K. 41 Bloch, E. 10, 20, 35, Düby, G. 32 Geyer, C.T. 48, 63 Hirsch, W. 82 37, 48 f. Dugdale, J. 26 Gide, A. 36 Historikus 47 Blum, K. 24 Dupont, G. 10 Giese, T. 19 Hoegner, W. 48 Böchel, K. 69 Glaeser, E. 14, 40 Hoernle, E. 76 Börne, L. 20 Ecker, F. 41 Glasbrenner, W. 73 Hoffmann, W. 22 Bonaparte, M. 39 Ehrenburg, I. 39, 59 Godal 48 Holitscher, A. 15 Bonnet, A. 81 Eichen, C. 46 Goethe, J.W. 34 Holman, L. 16 Bourdan, P. 45 Eichler, W. 61, 68 Gog, G. 20 Holzmann, E. 17 Brandler, H. 67 Eisler, G. 30 Gogh, V. van 32 Honigsheim, P. 55 f. Branting, S. 80 Eisler, H. 29, 30 f., 38 Goldbaum, E. 48 Hooven, H.G. van 73 Braun, M. 47 Ek, S. 10, 22 Goldstein, K. 55 f. Horkheimer, M. 55, 57 Personenregister 86

Horodisch, A. 33 Kortner, F. 31 Mácha, K.H. 25 Neumann, L. 33 Hüffner, F. 12 Kost, K. 17, 33 Machnow, N. 68 Neumann, M. 20 Huppert, H. 18 Kosta, O. 25 Mader, J. 16 Neumann, R. 21, 31 Huxley, A. 36 Kraemer, H. 56 Majakowski, W. 18 Nicolas, E.G. 21 Kralik, H. 17, 41, 60 Malraux, A. 40 Nicolas, W. 21 Ibarruri, D. 77 Kramer, T. 80 Mann, E. 49 Nieter, K. 51 Ilberg, W. 24 f. Kratzenstein, L.E. 16 Mann, H. 18-20, 35-37, Nizan, P. 38 Ilf, I. 15 Kraus, K. 20 40, 42, 44, 48, 80 f. Norden A. 73 Illes, B. 15 Krotkow, B. 23 Mann, K. 19, 36, 40 Nuntius 25 Italiener, E. 15 Krupskaja, N.K. 71 Mann, T. 19, 22, 35, 38, Kuba 25 45, 48 f. Obermann, K. 76 Jacob, P.W. 33 Kuczynski, J. 31, 54, 57, Manuilski, D. 46, 71 O'Hara Cosgrave, J. 49 Jacoby, M. 33 74 Manvell, R. 37 Olden, R. 40, 51 Jäger, K. 74 Kuczynski, M. 53 f. Marchwitza, H. 20, 24, Oliva 25 80 Jahn, H. 33 Kühn, F. 81 Oprecht, E. 35 Manheim, E. 55 Jahoda-Lazarsfeld, M. Kuh, A. 36 Oprecht, H. 68 Mankiewicz, H. 55 55 f. Kuhr, E.A. 20 Ossietzky, C. v. 51, 81 Mao Tse Dun 74 Jaksch, W. 62, 64 Kun, B. 71, 83 Osten, M. 19 Marck, S.K. 52 Janka, W. 32, 48 Kupfermann, G. 10 Ottwalt, E. 21 Marcuse, H. 55, 57 Jaroslawski, E.M. 74 Kurella, A. 46 Marcuse, L. 40, 80 Jean 17, 41, 60 Kuttner, E. 48 Paassen, P. van 48 Marmorek, S.J.S. 64 Jilemnicky, P. 16 Kwitko, L. 42 Paetel, K.O. 29 Marut, R. 24 John, H. 34 Parell, E. 57 Massing, P.W. 76 Jokl, A.M. 25 Lamarre, L. 80 Parth, L. 35 Mattick, P. 68 Jungmann, E. 48 f., 76 Lambert, L. 81 Paul, J. 20 Mayer, H. 55 f. Jungmann, F. 55 Lambrecht, K. 12 Petersen, J. 42 f., 76 Mayer, P. 32, 48, 76 Justinian 48 Landauer, G. 68 Petrov, E. 15 Landauer, K. 55 Mehring, W. 33, 50 Pfemfert, A. 79 Meichler, J. 70 Kästner, E. 33 Landauer, W. 39 Pfemfert, F. 79 Meili, R. 55 Kahle, M. 56 Landgerichtsdirektor 48 Philipp, R. 57 Meinel, O. 41 Kahle, P.E. 56 Landshoff, F.H. 36, 40 Pieck, L. 81 Mellick, J. 72 Kahler, E.v. 29 Lange, G. de 39 Pieck, W. 46, 51, 73, Merker, P. 31 f., 46, 48, 75, 77 Kahn, F. 44 Langhoff, R. 31 50, 71, 73, 76 Pierre, M. 81 Kaiser, G. 16 Langhoff, W. 31 Merz, K. 40 Pinthus, K. 37 Kaleko, M. 33 Larsen, E. 26 Last, J. 17, 76 Meusel, A. 55 f. Plewa, F. 51 Kant, I. 20 Meyer, H. 48 Pohorylle, G. 59 Kantor-Berg, F.E. 24 Leinau, A. 60 Leinau, G. 60 Miaja, J. 59 Pol, H. 80 f. Kantorowicz, A. 38, 59 Leistikow, H. 46, 53, Michaelis, C. 50 Polgar, A. 13 Katz, L. 42 f., 48 60, 81 Michaelis, H. 50 Poll, A. 78 Katz, O. 32, 38, 48 f. Leitner, M. 18 Mihaly, J. 20 Pollack, H. 81 Katz-Simone, I. 32 Leonhard, R. 25, 80 Miles 35, 69 Pollak, A. 30 Kautsky, K. 62, 65 Lépine 17 Mindt, T. 57 Pont, P. 25 Keil, A. 10, 22 Lesch, K. 21 Minlos, B.R. 60 Praag, H. van 39 Keller, G. 20 Lesser, K. 14 Möser, H. 73 Praag, S.E. van 39 Kelly, S.E. 16 Leuenberger, H. 68 Moser, J.G. 33 Praschker, R. 41 Kempner, A. 16 Levy, A. 37 Moses, J. 39 Prenant, M. 45 Kern, R. 65 Lévy, P.G. 38 Moses, M. 39 Priester, E. 25 Kerr, A. 16, 40 Lichtenberg, G.C. 20 Most, H. 81 Prieto, I. 59 Kersten, K. 16, 40, 75 f. Liebert, A. 37 Mühsam, E. 14, 20, 33, Pritt, D.N. 46, 80 Kesten, H. 39 Liebknecht, K. 67 68, 82 Puyol 14 f., 21 Keun, I. 16 Liepmann, H. 18 Mühsam, K. 82 Kisch, E.E. 17, 20, 30- Lindt, P.M. 34 Münzenberg, W. 16, 38, Querido, E. 40 32, 38 f., 46, 48, 80 Lion, K. 80 45, 60, 72, 75 Querido, J. 40 Klabund 33 Lipps, G. 73 Mungioli, V. 80 Quest, A. 51 Klaksbrunn, I. 25 Listowel 45 Musil, R. 38 Quest, E. 51 Kleine, F. 41 Löwenheim, W. 35, 69 Myler, L. 78 Qiri, A. 68 Klepetar, O. 41 Löwenstein, H. Prinz zu Klering, H. 45, 53 78 Naftel, T. 53 Radvanyi, N. 23 Klinger, M. 48 Löwenthal, R. 65 Nanetti, N. 78 Ragaz, L. 50 Klotz, H. 60 Lohse, R.P. 12 Negrín, J. 59 Ragaz-Nadig, C. 50 Koestler, A. 38, 60, 81 Lombardo Toledano, V. Nelson, L. 61, 70 Raimond, M. 80 Kohn, O. 25 34 Nemec, V. 41 Rakosi, M. 81 Kokoschka, O. 24 López-Ballesteros y de Neugebauer, F. 15, 32, 36 Ramm-Pfemfert, A. 79 Kolzow, M. 19 Torres, L. 15, 21 Neumann, A. 20 Reger, L. 33 Konrad 73, 76 Ludwig, E. 40 Neumann, F.L. 50, 66 Regler, G. 21, 36, 38, Korsch, K. 68 Luini, A. 55 Neumann, H. 32 f. 40, 80 Personenregister / Informationen zu Verlagen ­87

Rehberg, G. 51 Schwalm, H. 43 Thalmann, P. 59 Wermer, F. 33 Rehfisch, H.I. 25 Schwarz, F. 24 f., 42 f., 53 Theile, A. 29 Westheim, P. 35, 53 Reich, W. 40, 57 Schwarz, L. 59 Thomas, A. 39 Wieden, P. 46, 53, 74 Reiling, N. 23 Schwarz, O. 42 Thomas, R.H. 36 Wielek, H. 39 Reinerová, L. 10, 48 f. Schwarzschild, L. 35, 40, Thorez, M. 77 Wilde, H. 17 52 Togliatti, P. 77 Reinow, H. 33 Wildgans, A. 33 Reiss, A. 11, 33 Schweitzer, A. 29 Toller, E. 40 Willenbacher, J. 39 Rejano, J. 48 Schweriner, A. 45 Torberg, F. 24, 37, 43 Wind, W. 42 Renn, L. 21, 48, 71, 76 Seger, G. 41 f., 52 Tramer, H. 39 Richter, E. 81 Seghers, A. 23, 25, 27, Trapp, G.H. 41, 64 f. Wiser, G. 63 Rilke, R.M. 29 31 f., 37, 39 f., 48, 76, Traven, B. 24 Wittfogel, K.A. 41, 55 80, 82 Ringelnatz, J. 33 Tretjakow, S. 24 Wittlin, J. 48 f. Sering, P. 65 Roberts, P. 63 f. Tromm, E. 12 Wolfenstein, A. 27 Seume, J.G. 20 Rocker, R. 68 Trotzki, L. 79 Wolff, T. 58 Seydewitz, M. 52, 69, Tschen Lin 77 Rodger, G. 59 79 f. Wollenberg, H.H. 37 Tschuppik, W. 80 Roetter, RA E. 80 Seydlitz, W. v. 73 Woodman, D. 54 Tucholsky, K. 33, 50 Rolland, R. 81 Seymour, D. 59 Wormann, C. 55 f. Römer, E. 32 Shakespeare, W. 25 Wright, S.F. 27 Römer, I. 32 Shaw, G.B. 45 Uhse, B. 24, 32, 34, 43, 48 Wurmser, A. 80 Römer-Rosenfeld, E. 32 Shuster, G.N. 34, 52 Ulbricht, W. 46, 53, 76 Rónai, Z. 55 Sichel, E. 33 Ullstein, H. 37 Yourgrau, W. 39 Roosevelt, F. 57 Siemsen, An. 52, 61 Undset, S. 45 Rosenau, H. 53 f. Siemsen, Au. 52 Unger, A.H. 42 f. Zachrisson, B. 13 Rosenberg, A. 39, 47f., 57 Sievers, M. 70 Urbain, G. 45 Zech, P. 29 Rosenfeld, K. 48 Sigler, E. 37 Urban, O. 41 Rosenfeld, M. 41 f. Silber, H. 33 Zetkin, C. 71, 81 Urban, P. 17, 50 Roth, H. 47 Simone, A. 32, 38, 48 Zeuner, M. 25 Roth, J. 21, 39 f., 52 Sinclair, U. 23, 39 Zimmering, M. 24 f., Valentin, F. 63 f. Rothfels, H. 51 Singer, E. 33 42 f., 53 Valentin, V. 39 Rubin, M. 32 Smedley, A. 23 Zinner, H. 12, 42 Valtorta, E. 45 Rubiner, F. 51 Somin, W.O. 50 f. Varga, E. 77 Rubinstein, H. 21 Soto, F. 14 Zuckermann, L. 76 Veit, O. 56 Rubner, W. 41 Souchy (Bauer), A. 61 Zweig, A. 20, 27, Viertel, B. 20, 25 f., 35, 37 Rück, F. 58 Specht, M. 70 37, 40, 44 Rüdiger, H. 60 Vieth v. Golßenau, A.F. Spectator 45 21, 71 Zweig, M. 44 Rukser, U. 29 Sperber, M. 40 Verneau, L. 80 Zweig, S. 22, 27, Rumney, J. 55 Spira, S. 32 Voellmer, C. 33 29, 38 f. Stalin, J. 73, 79 Vogel, H. 49, 62 Zweiling, K. 66 Sadia, E.R. 18 Stampfer, F. 58, 63 Salomon, G. 55 f. Stassowa, H. 81 Wagner, G. 74 f. Samuel, M. 49 Stechert, K. 64 Waldinger, E. 20, 35, 37 Samuel, R. 36 Informationen Steckel, E.A. 20 Wallace, H.A. 45 zu Verlagen Sattler, E. 63, 65 Steidle, L. 73 Wallfisch, E. 26 Schaaf, E. 12 Steinhausen, H. 58 Wallisch, K. 64 Berman Fischer 36 Schaber, W. 22 Stern, J. 48 f. Wallisch, P. 31 Brant, S. 38 Schachtel, E. 55 f. Stern, K. 32, 48 Walter 53 Büchergilde Gutenberg 30 Scharrer, A. 22, 36, 39 Sternberg, F. 38, 63, 69 Walter, B. 37 Carrefour 38 Scheer, M. 80 Sternberg, J.M. 25 Walter, E. 81 Schenk, R. 72 Estrellas 42 Sternheim, A. 55 Walter, F. 26 Schickele, R. 22 Sternheim, C. 40 Europa Vlg. 35 Walther v.d. Vogelweide Feuchtwanger, M. 41 Schiemann, E. 14 Stoessler, G.S. 23 20 De Gemeenschap 52 Schiller, F. 20 Strasser, O. 52 Wan Min 77 Schmidt, J. 40, 73 Strauss, L. 43 Wangenheim, G. v. 31 Gollancz, V. 63 Schneider, O. 29 Strelewicz, W. 55 f. Wassermann, J. 26, 40 Graphia 39 Schnierer, M. 72 Sturmthal, A. 63 f. Wechsberg, J. 43 Kittl, J. 43 Schoenfeld, H. 53 Süßkind, H. 78 Wedekind, F. 33 Lange, A. de 39 Schönfeld, M. 10 Suhrkamp, P. 36 Wehner, H. 73 El Libro Libre 34 Schönfeld, T. 10 Swarsensky, H. 42 Weinert, E. 24-26, Malik 34 f. Schönstedt, W. 22, 38 36, 73, 76 Neuer Verlag 10 Scholochow, M. 23 Tabaschnik, M. 41 Weiskopf, F.C. 20, 26 f., Éd. Nouvelles Internat. 61 Schreiner, A. 54 Taro, G. 59 31, 35, 37, 48 Schreiner, G. 51f. Tau, M. 10 Weiss, E. 40, 43 Oprecht 35 Schreiner, O.W.F. 51 f. Taussig, F. 36 Weiss, H. 55 f. Prométhée 79 Schroeder, M. 48 Téry, S. 48 Weiss, L. 48 Querido 40 Schröder, R.A. 33 Thälmann, E. 80 f. Weißenborn, H. 13 f. Universum 23 Schumacher, E.F. 69 Thalheimer, A. 67 Werfel, F. 22, 38 10. Mai 18

Veranstalter: inKooperationabooks.de mitderLeipziger Buchmesse 5 Leipziger 25.

21.- 24. März 2019 Verkaufsausstellung für Bücher, Halle 3 der Leipziger Buchmesse Graphiken und Autographen