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Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone 2005–2030

Neuchâtel, 2007 Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS) Fachbereich: 1 Bevölkerung Vertrieb: BFS, Espace de l’Europe 10, CH-2010 Neuchâtel Bearbeitung und Auskunft: Sektion Demografie und Migration, BFS, Tel. 032 713 67 11, Fax 032 713 63 85, E-Mail: [email protected] Website: www.statistik.admin.ch  Themen  01 Bevölkerung Originaltext: Deutsch Andere verfügbare Sprachen: Französisch Übersetzung: Sprachdienste BFS Titelgrafik: typisch gmbh, Grafik/Layout: BFS Bestellnummer: 869-0500 Das Wichtigste in Kürze

Zwischen 2005 und 2030 wächst die Bevölkerung in den Kanto- nen , Freiburg, Innerrhoden, und verhältnismässig am stärksten. Lediglich drei Kantone verzeichnen einen Bevölkerungsrückgang: -Stadt, und Uri. Dies geht aus dem Referenzszenario der neuen Serie der kantonalen Bevöl- kerungsvorausschätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

2030 liegt der Anteil der Personen ab 65 Jahren in allen Kantonen über 20%. 2005 traf dies nur auf den Kanton Basel-Stadt zu. Appen- zell Ausserrhoden und weisen den grössten Anteil an Personen im Rentenalter (über 28%) auf, während Genf, Waadt und Zug die tiefsten Werte registrieren (unter 22%).

Die Bevölkerung der städtischen Kantone altert aufgrund der nati- onalen und internationalen Migrationsströme weniger stark, da jun- ge Erwachsene in diese Kantone kommen und ältere Erwachsene abwandern. Dies führt zu einer gewissen Erneuerung der Genera- tionen. 2030 stehen in den Kantonen Genf, Waadt, und Zug weniger als 40 Personen im Rentenalter 100 Personen im erwerbs- fähigen Alter gegenüber.

Die ländlichen Kantone oder jene am Rand der grossen Agglomera- tionen weisen aufgrund der Abwanderung der jungen Erwachsenen und der mehr oder weniger starken Zuwanderung älterer Personen eine verstärkte Alterung auf. In den Kantonen Appenzell Ausserrho- den, Schaffhausen und kommen deshalb im Jahr 2030 auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter über 50 Per- sonen im Rentenalter.

Hinweis: Verschiedene kantonale Statistikämter produzieren regelmässig eigene Bevölkerungsszenarien, deren Ergebnisse von jenen des BFS abweichen können. Die Unterschiede las- sen sich in erster Linie durch die gewählten Hypothesen und Methoden sowie durch den Zeitpunkt der Projektionen erklären. Während die Szenarien der Kantone sich auf kantonsbezogene Hypothesen zur Bevölkerungsentwicklung abstützen, beruhen die kantonalen Szenarien des BFS auf den für die ganze Schweiz berechneten Szenarien. Sie bilden folglich bezüglich der verwen- deten Hypothesen und Methodik ein kohärentes Ganzes. Auf der Internetseite des BFS sind Links zu den Projektionen der kanto- nalen statistischen Ämter zu finden.

 Bevölkerungsentwicklung

T 1 Entwicklung der Einwohnerzahl der Kantone (Bevölkerungsstand am Jahresende)

Kanton Beobach- Mittleres Szenario Hohes Tiefes tungen AR-00-2005 Szenario Szenario BR-00- CR-00- 2005 2005

2005 2010 2020 2030 2030 2030

Suisse 7 459,1 7 692,3 8 002,8 8 142,9 8 967,0 7 316,4 ZH 1 272,6 1 327,1 1 403,7 1 439,1 1 600,5 1 282,2 BE 957,1 970,8 989,3 992,2 1 084,9 889,8 LU 356,4 366,6 379,5 384,4 411,7 354,8 UR 35,1 35,4 35,2 34,4 35,9 32,6 SZ 137,5 142,7 152,2 160,0 175,5 147,8 OW 33,3 32,9 33,5 34,4 36,4 33,4 NW 39,8 42,2 45,1 46,5 50,0 43,9 GL 38,2 37,1 36,2 36,1 38,8 33,6 ZG 106,5 113,6 123,8 129,5 142,8 114,2 FR 254,0 270,9 294,1 308,3 338,9 282,9 SO 247,9 252,4 259,1 263,1 280,0 246,2 BS 185,6 182,3 178,0 174,0 192,0 151,9 BL 266,1 268,9 273,9 275,7 303,1 247,6 SH 73,8 73,7 74,2 74,6 81,9 68,3 AR 52,6 52,5 53,8 55,2 60,4 49,9 AI 15,2 16,4 17,7 18,1 19,2 17,4 SG 460,0 466,3 476,5 482,8 526,0 446,9 GR 187,8 187,7 189,5 192,3 212,3 175,2 AG 569,3 589,6 619,4 635,3 690,4 578,4 TG 234,3 243,0 256,4 264,5 286,2 241,4 TI 322,3 333,8 346,8 352,2 389,3 315,1 VD 654,1 691,8 734,9 751,1 847,7 648,4 VS 291,6 309,4 326,8 332,7 362,9 300,5 NE 168,4 172,3 175,5 176,1 189,4 161,1 GE 430,6 443,4 456,9 459,1 534,4 385,6 JU 69,1 69,7 70,6 71,2 76,3 67,2

 Bevölkerungsbewegung

Wachstumsrate, 2005-2030 K 1

Nach Kanton SH BS 1,0 -6,5 TG 12,8 BL AG ZH JU 3,6 11,5 13,0 AR 2,8 SO 4,7 AI 5,9 18,7 ZG SG LU 21,5 SZ 4,9 NE 7,8 16,4 GL 4,4 NW -5,3 BE OW 16,5 3,6 3,6 UR FR -1,9 GR VD 21,4 14,6 2,3

TI 9,3 VS GE 14,0 6,6

Wachstum je 100 Einwohner (nach dem mittleren Szenario)

< -9,9 -9,9 – -5,0 -4,9 – -0,1 0 – 4,9 5 – 9,9 10 – 14,9 > 14,9 CH: 9,1

Quelle: Sektion DEM, BFS © BFS, ThemaKart, Neuenburg 2007

Wachstum auf Grund des Geburtenüberschusses, 2005-2030 K 2 Nach Kanton SH BS -5,1 -5,4 TG 1,2 BL AG ZH JU -3,3 2,5 3,8 AR -0,3 SO -2,8 AI -1,8 6,3 ZG SG LU 7,7 SZ -0,9 NE 2,7 3,7 GL 0,9 NW -5,6 BE OW 3,5 -2,0 -0,2 UR -0,8 FR GR VD 7,5 7,2 -4,5

TI -6,1 VS GE -1,2 6,6

Wachstum je 100 Einwohner (nach dem mittleren Szenario)

< -9,9 -9,9 – -5,0 -4,9 – -0,1 0 – 4,9 5 – 9,9 10 – 14,9 > 14,9 CH: 1,4

Quelle: Sektion DEM, BFS © BFS, ThemaKart, Neuenburg 2007  Bevölkerungsbewegung

Wachstum auf Grund des internationalen Wanderungssaldos, 2005-2030 K 3

Nach Kanton SH BS 8,8 15,0 TG 6,1 BL AG ZH JU 4,8 5,1 9,1 AR 3,9 SO 6,2 AI 5,1 0,7 ZG SG LU 8,9 SZ 7,8 NE 5,4 7,8 GL 8,8 NW 6,3 BE OW 5,6 7,4 9,6 UR 7,2 FR GR VD 5,1 8,5 12,6

TI 10,3 VS GE 8,9 6,5

Wachstum je 100 Einwohner (nach dem mittleren Szenario)

< -9,9 -9,9 – -5,0 -4,9 – -0,1 0 – 4,9 5 – 9,9 10 – 14,9 > 14,9 CH: 7,7

Quelle: Sektion DEM, BFS © BFS, ThemaKart, Neuenburg 2007

Wachstum auf Grund des interkantonalen Wanderungssaldos, 2005-2030 K 4

Nach Kanton SH BS -2,8 -16,1 TG 5,5 BL AG ZH JU 2,1 3,9 0,0 AR -0,9 SO 1,3 AI 2,6 11,7 ZG SG LU 4,8 SZ -2,0 NE -0,3 5,0 GL -5,3 NW -6,0 BE OW 7,4 -1,8 -5,7 UR -8,3 FR GR VD 8,9 -1,1 -5,8

TI 5,1 VS GE 6,3 -6,5

Wachstum je 100 Einwohner (nach dem mittleren Szenario)

< -9,9 -9,9 – -5,0 -4,9 – -0,1 0 – 4,9 5 – 9,9 10 – 14,9 > 14,9 CH: 0,0

Quelle: Sektion DEM, BFS © BFS, ThemaKart, Neuenburg 2007  Bevölkerungsbewegung

Die Kantone mit den höchsten Geburtenüberschüssen (Geburten abzüglich Todesfälle), wie Freiburg und Zug, verzeichnen zwischen 2005 und 2030 die stärksten Bevölkerungszunahmen. Demgegen- über weisen die Kantone Basel-Stadt, Glarus und Uri während dem- selben Zeitraum einen Bevölkerungsrückgang aus. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass es dort mehr Todesfälle als Geburten gibt. Verantwortlich dafür sind eine relativ tiefe Geburtenhäufigkeit und eine eher unausgeglichene Alterspyramide (siehe Karten K1 und K2).

Städtische oder Tourismuskantone wie Basel-Stadt, Graubünden und das Wallis profitieren am stärksten von der internationalen Migration. Agglomerationsnahe Kantone wie Appenzell Innerrho- den oder Freiburg sind hingegen für Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbarkantone äusserst attraktiv. Die höchsten interkanto- nalen Abwanderungsüberschüsse weisen Basel-Stadt, Uri, Genf und Glarus auf (siehe Karten K3 und K4).

 Entwicklung der Altersstruktur

Veränderung der Zahl der 0–19-Jährigen, 2005–2030, gemäss dem mittleren Szenario G 1

10%

5%

0%

-5%

-10%

-15%

-20%

-25%

-30%

-35%

-40% ZG VD ZH FR GE CH NE SZ AG NW AI VS BE BS SO TI TG LU BL JU AR SH SG GR OW UR GL

© Bundesamt für Statistik (BFS)

Veränderung der Zahl der 20–64-Jährigen, 2005–2030, gemäss dem mittleren Szenario G 2

25%

20%

15%

10%

5%

0%

-5%

-10%

-15%

-20%

-25% ZG FR AI VD ZH SZ TG VS NW TI GE AG CH LU SG NE SO OW GR JU BL AR BE SH UR BS GL

© Bundesamt für Statistik (BFS)

Die meisten Kantone verzeichnen einen Rückgang der Bevölkerung unter 20 Jahren. In 19 Kantonen liegt dieser Rückgang sogar bei über 10%. Lediglich in den Kantonen Zug, Waadt, Zürich und Frei- burg steigt die Zahl der Kinder und Jugendlichen. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter verändert sich generell wenig. In Zug, Frei- burg und Appenzell Innerrhoden wächst sie jedoch um über 10%, während sie in Basel-Stadt und Glarus um über 10% abnimmt.  Entwicklung der Altersstruktur

Veränderung der Zahl der 65-Jährigen und Älteren, 2005–2030, gemäss dem mittleren Szenario G 3

200%

180%

160%

140%

120%

100%

80%

60%

40%

20%

0% NW SZ FR ZG VS TG AI AG OW AR SG LU SO CH GR UR BL VD JU ZH BE TI SH GL NE GE BS

© Bundesamt für Statistik (BFS)

Veränderung der Zahl der 80-Jährigen und Älteren, 2005–2030, gemäss dem mittleren Szenario G 4

200%

180%

160%

140%

120%

100%

80%

60%

40%

20%

0% NW SZ ZG AI VS AG FR BL TG OW TI CH ZH LU AR GR SG SO VD GE SH BE JU UR NE GL BS

© Bundesamt für Statistik (BFS)

Die Bevölkerung im Rentenalter wächst in allen Kantonen ausser Gla- rus, Neuenburg, Genf und Basel-Stadt um über 50%. In den Ausnah- mekantonen wird dieses Wachstum dank der teilweisen Abwande- rung der älteren Bevölkerung in andere Kantone nicht so stark sein. In den Kantonen Nidwalden, Schwyz und Freiburg verdoppelt sich die Zahl der Personen ab 65 Jahren, und auch jene der Personen ab 80 Jahren steigt in allen Kantonen deutlich an.  Altersstruktur

Anteil der unter 20-Jährigen, 2005 K 5

Nach Kanton SH BS 20,8 16,9 TG 24,1 BL AG ZH JU 20,7 22,7 20,2 AR 24,0 SO 23,3 AI 21,9 26,8 ZG SG LU 22,7 SZ 23,9 NE 23,6 23,9 GL 22,8 NW 23,0 BE OW 22,4 20,8 25,3 UR FR 23,2 GR VD 25,2 23,3 21,7

TI 19,2 VS GE 22,4 22,1

Anteil in %

< 15,0 15 – 17,9 18 – 20,9 21 – 23,9 24 – 26,9 27 – 29,9 > 29,9 CH: 21,9

Quelle: Sektion DEM, BFS © BFS, ThemaKart, Neuenburg 2007

Anteil der unter 20-Jährigen, 2030 K 6

Nach Kanton SH BS 16,3 15,9 TG 18,6 BL AG ZH JU 17,1 18,3 18,1 AR 19,9 SO 17,9 AI 18,1 20,3 ZG SG LU 19,9 SZ 17,8 NE 18,8 18,6 GL 19,9 NW 17,2 BE OW 17,3 17,8 18,2 UR 17,2 FR GR VD 20,9 20,8 16,3

TI 15,4 VS GE 17,5 20,1

Anteil in % (nach dem mittleren Szenario)

< 15,0 15 – 17,9 18 – 20,9 21 – 23,9 24 – 26,9 27 – 29,9 > 29,9 CH: 18,4

Quelle: Sektion DEM, BFS © BFS, ThemaKart, Neuenburg 2007 10 Altersstruktur

Anteil der über 64-Jährigen, 2005 K 7

Nach Kanton SH BS 18,8 20,7 TG 14,6 BL AG ZH JU 17,4 14,2 15,8 AR 17,0 SO 17,1 AI 16,6 16,1 ZG SG LU 13,3 SZ 15,1 NE 15,3 13,9 GL 17,4 NW 16,9 BE OW 14,0 17,7 14,4 UR 16,5 FR GR VD 13,1 15,2 16,5

TI 19,0 VS GE 15,7 15,0

Anteil in %

< 15,0 15 – 17,9 18 – 20,9 21 – 23,9 24 – 26,9 27 – 29,9 > 29,9 CH: 16,0

Quelle: Sektion DEM, BFS © BFS, ThemaKart, Neuenburg 2007

Anteil der über 64-Jährigen, 2030 K 8

Nach Kanton SH BS 28,6 24,2 TG 25,3 BL AG ZH JU 27,2 24,8 22,2 AR 26,3 SO 29,1 AI 26,1 26,6 ZG SG LU 21,7 SZ 24,9 NE 24,2 25,4 GL 24,6 BE NW 26,5 OW 27,1 27,1 UR 26,1 27,3 FR GR VD 22,9 21,3 26,5

TI 27,4 VS GE 27,1 20,3

Anteil in % (nach dem mittleren Szenario)

< 15,0 15 – 17,9 18 – 20,9 21 – 23,9 24 – 26,9 27 – 29,9 > 29,9 CH: 24,4

Quelle: Sektion DEM, BFS © BFS, ThemaKart, Neuenburg 2007 11 Altersstruktur

Der Anteil der unter 20-Jährigen sinkt in allen Kantonen. Freiburg, Waadt, Appenzell Innerrhoden und Genf sind im Jahr 2030 die «jüngsten» Kantone. In den anderen Kantonen machen die Personen im Alter zwischen 0 und 19 Jahren weniger als 20% der Gesamtbe- völkerung aus. Am meisten Kinder und Jugendliche weisen anteil- mässig die Kantone Waadt und Freiburg auf. Grund dafür sind eine der Geburtenhäufigkeit förderliche Altersstruktur sowie eine höhere Fruchtbarkeitsrate. Am wenigsten Kinder und Jugendliche leben hin- gegen im Tessin und in Basel-Stadt (siehe Karten K5 und K6).

Der Anteil der über 64-Jährigen nimmt in allen Kantonen zu. Insbe- sondere die alpinen Kantone Nidwalden, , , Schwyz und Wallis verzeichnen ein starkes Wachstum (über 11 Prozentpunkte). In den Kantonen mit einer grossen Agglo- meration (Basel-Stadt, Genf, Waadt und Zürich) fällt die Zunahme ge- ringer aus (weniger als 7 Prozentpunkte). Im Jahr 2030 weist Genf mit 20,3% den kleinsten Anteil an Personen im Rentenalter auf, wäh- rend im Kanton Appenzell Ausserrhoden der höchste Wert (29,1%) erreicht wird (siehe Karten K7 und K8).

12 Indikatoren der demografischen Alterung

Altersquotienten, 1980 und 2005, gemäss dem mittleren Szenario G 5

75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 BS SH TI NE BE JU AR AI BL GL UR SO GR CH VS LU SG VD ZH OW TG GE AG SZ NW FR ZG

2005 1980

© Bundesamt für Statistik (BFS)

Altersquotienten, 2005 und 2030, gemäss dem mittleren Szenario G 6

75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 AR SH AI BE UR JU VS NW BL TI GL OW SO GR SZ TG NE AG SG CH LU FR BS ZG ZH VD GE

2030 2005

© Bundesamt für Statistik (BFS)

Nahezu in allen Kantonen liegt der Altersquotient im Jahr 2030 bei über 40 Personen im Rentenalter pro 100 Personen im erwerbsfä- higen Alter. Lediglich jene Kantone, die für junge Erwachsene am attraktivsten sind, können das Anwachsen dieses Verhältnisses bremsen. 2030 variiert der Altersquotient zwischen 34 im Kanton Genf bis 55 im Kanton Appenzell Ausserrhoden. 13 Zusammenfassung

Die Alterung der Bevölkerung stellt alle Kantone vor eine grosse Herausforderung Im Laufe der nächsten 25 Jahre altert die Bevölkerung in allen Kan- tonen stark. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits die tiefe Gebur- tenhäufigkeit der vergangenen und vermutlich auch der künftigen Jahrzehnte, andererseits die Zunahme der Lebenserwartung, für die in den oberen Altersgruppen noch keine Verlangsamung in Sicht ist. Nur die städtischen Kantone können dank der Migration die Alterung leicht bremsen, ohne diese jedoch zu stoppen.

Das Ende der Periurbanisierung in der Schweiz ist in weiter Ferne Jene Kantone, die heute eine rasche Periurbanisierung, d.h. eine beschleunigte Verstädterung der ländlichen Regionen verzeichnen, registrieren künftig das grösste Bevölkerungswachstum. Zwischen 2005 und 2030 nimmt die Bevölkerung in den Kantonen Zug und Freiburg um mehr als 20% zu. Ausserdem wächst die Bevölkerung der Kantone Appenzell Innerrhoden, Nidwalden, Schwyz, Waadt, Wallis, Zürich, und um über 10%.

Bald nur noch Bevölkerungswachstum dank der Migration Zwischen 2005 und 2030 wird der Geburtenüberschuss (Anzahl Geburten abzüglich der Anzahl Todesfälle) in fast allen Kantonen all- mählich negativ. 2030 weisen nur noch die Kantone Zürich, Zug, Freiburg, Waadt und Genf mehr Geburten als Todesfälle aus. Das Bevölkerungswachstum der übrigen Kantone ist praktisch nur auf die Migration zurückzuführen.

14 Zusätzliche Informationen

Die kantonalen Szenarien basieren auf den Szenarien für die gesamte Schweiz Die Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone stützen sich auf die entsprechenden gesamtschweizerischen Szenarien für die Periode 2005–2050. Die drei nationalen Grundszenarien – mitt- leres, hohes und tiefes Szenario – wurden mit Hilfe unterschied- licher Hypothesen für jeden Kanton regionalisiert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden in dieser Publikation lediglich die Ergeb- nisse des mittleren Szenarios für die Zeit bis 2030 präsentiert. Die Ergebnisse des hohen und tiefen Szenarios sind im Internet abrufbar (siehe Link Seite 16). Bei allen drei Szenarien wird angenom- men, dass sich die in den vergangenen Jahren anhand verschie- dener Indikatoren beobachteten kantonalen Unterschiede über die nächsten Jahrzehnte fortsetzen werden. Das hohe und das tie- fe Szenario legen die obere bzw. untere Grenze der plausiblen demografischen Entwicklung fest, während das mittlere Szenario den wahrscheinlichsten Verlauf beschreibt.

Ziele der Szenarien Die Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone 2005– 2030 sind die zweiten vollständigen kantonalen Bevölkerungsvor- ausschätzungen des BFS (erste Serie: 2002–2040). Ihre Bedeutung besteht darin, dass es sich dabei um kohärente Regionalisierungen auf der Basis der nationalen Modelle handelt und dass nicht ein- fach verschiedene kantonale Szenarien verknüpft oder die Bestän- de der nationalen Szenarien auf die verschiedenen Kantone verteilt werden. So werden die kantonalen Szenarien zunächst gleichzeitig für alle Kantone berechnet und dann Schritt für Schritt auf die nati- onalen Szenarien abgestimmt. Dadurch bleibt die Spezifik der kan- tonalen Ebene trotz Verknüpfung mit den gesamtschweizerischen Berechnungen erhalten.

15 Daten nach Kanton

Die Ergebnisse dieser kantonalen Szenarien können auf folgender Internetseite konsultiert werden: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01.html

Im Menü in der linken Spalte «Zukünftige Bevölkerungsentwicklung» wählen und danach – ebenfalls in der linken Spalte – «Daten, Indika- toren – Kantonale Szenarien» anklicken.

Detaillierte Daten können in der interaktiven Datenbank «Superweb» unter folgendem Link konsultiert werden: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/infothek/superweb. html

Die Szenarien wurden bis 2050 berechnet. Die Ergebnisse der gesam- ten Zeitperiode 2005–2050 sind im Internet abrufbar.

Referenzpublikation Diese kantonalen Szenarien stützen sich auf die Ergebnisse der jüngsten Szenarien für die Schweiz: Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz, 2005–2050, Neuchâtel 2006, Bestellnummer: 201-0500, Preis: 11 Franken exkl. MWST.

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