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Jubiläum 200 Jahre bei Dreiecksgeschichte in vier Museen

Denkmalpflege Stammtisch lädt Bevölkerung zur Diskussion ein

Beilage vom 15. Mai 2015 Das Magazin von maxon motor 1 // 2015

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Editorial

Inhalt

3 Editorial 4 / 5 Dreiecksgeschichte in vier Museen 6 / 7 Wie Geschichte in den Köpfen nachwirkt 8 / 9 Vielfältige Projekte zu 200 Jahre Engelberg bei Obwalden 10 Stammtisch Denkmalpflege NW 11 10 Jahre Volkskulturfest Obwald Liebe Leserin, lieber Leser und Nidwaldner Museen (Talmuseum Engel- 12 / 13 Kulturprojekte in berg, Historisches Museum Obwalden, Mu- Kürze aus NW + OW Zweimal pro Jahr informieren die Kultur- seum Bruder Klaus Sachseln und Nidwaldner ämter in Obwalden und Nidwalden über Museum) stattfindet, widmet sich eingehend 14 Impressum einen kulturellen Schwerpunkt in unseren und unterhaltsam der ereignisreichen Bezie- 15 Unterstützte Kultur- Kantonen. Im aktuellen Kulturblatt stehen die hungsgeschichte der drei Talschaften. Und ein projekte NW + OW Jubiläumsveranstaltungen zu 200 Jahre Engel- Beizentheater, bei dem sich Vertreter aller drei berg bei Obwalden im Fokus. 1815 entschloss Talschaften mit ihrem jeweiligen Dialekt Wort- 16 Kulturkopf Fabian sich die Gemeinde Engelberg, den Kanton gefechte bieten, geht ab Juni von Engelberg auf Christen Nidwalden zu verlassen und sich dem Kanton Tournee nach , und Giswil. Obwalden anzuschliessen. Dieser brisante Wir wünschen Ihnen, liebe «Klosterderf- Entscheid fiel mitten in eine turbulente politi- ler», «Ryysseckler», «Tschifäler», und natürlich sche und gesellschaftliche Phase. auch allen anderen Kulturinteressierten aus Der Entscheid Engelbergs, sich Obwalden nah und fern viel Vergnügen im Jubiläumsjahr anzuschliessen, belastete natürlich das Verhält- 2015 und bei der Lektüre des Kulturblattes. nis zwischen den drei Talschaften Engelberg, Nidwalden und Obwalden beträchtlich. Die Christian Sidler, Leiter Amt für damaligen Spannungen scheinen manchmal Kultur und Sport des Kantons bis heute nachzuwirken: wenn es zum Beispiel Obwalden um die Eigenständigkeit Engelbergs oder um die Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarkantonen geht. «Tipisch Tschifäler», ist dann mal aus Nidwalden zu hören, oder Stefan Zollinger, Leiter Amt für «Tipisch Ryysseckler», tönt es aus Obwalden. Verschiedenste Veranstaltungen wollen die- Kultur des Kantons Nidwalden ses Jahr dem besonderen «Dreiecksverhältnis» auf den Grund gehen. Ein Ausstellungsprojekt, das erstmalig in allen vier grösseren Obwaldner 4 Nidwalden / Obwalden

Eine «Dreiecksgeschichte» in vier Museen

Warum hat sich Engelberg 1815 für Obwalden und gegen Nidwalden entschieden? Wie wurde dadurch das Verhältnis zwischen den drei Talschaften geprägt? Eine Ausstellung gibt Antwort.

AUSSTELLUNG DREI- ECKSGESCHICHTE: DIE WICHTIGSTEN TERMINE

Ausstellungsdauer – Historisches Museum Obwalden in Sarnen: 17. Mai bis 29. November – Nidwaldner Museum, Salzmagazin in Stans: 31. Mai bis 1. November – Tal Museum Engelberg: 31. Mai bis 11. Oktober – Museum Bruder Klaus Sachseln (mit Kunstausstellung «Grenz-Fall»): 21. Juni bis 1. November

Vernissage Szene 1 Samstag, 16. Mai, 17 Uhr: Rathaus Sarnen, anschliessend Historisches Museum Obwalden

Vernissagen Szenen 2 und 3 – Samstag, 30. Mai, 17 Uhr: Salzmagazin Stans, gemeinsame Fahrt nach Engelberg – Samstag, 30. Mai, 19 Uhr: Auch das Jubiläum 150 Jahre Engelberg bei Obwalden im Jahre 1965 wird in der Ausstellung Tal Museum Engelberg thematisiert. Im Bild: Schlussszene des Festspiels, bei dem sich der Gemeinderat selber spielt, mit Talammann Hans Matter (stehend). Bild Karl Meuser Vernissage Szene 4 Sonntag, 21. Juni, 11 Uhr: Museum Bruder Klaus Sachseln 815 entschied sich die Gemeinde Engel- walden, und Uri. Der Obwaldner 1berg, Nidwalden zu verlassen und dem Hans Wallimann schreibt im Historische Tagung Kanton Obwalden beizutreten. Dies, ob- Grusswort des Jubiläumsbuchs «200 Jahre Samstag, 27. Juni, 13.30 Uhr: wohl Engelberg und das Sarneraatal keine Engelberg bei Obwalden»: «Inseln sind ab- Winkelriedhaus Stans gemeinsamen Grenzen aufweisen. Genau geschieden, in sich geschlossen, eigenstän- 200 Jahre später wird mit verschiedenen dig, unabhängig, geschützt, aber auch ver- Podiumsdiskussion Veranstaltungen (vgl. Seiten 8–9) und einer letzlich. Die Menschen auf der Insel sind Donnerstag, 12. November, 19 Uhr: grossen, vierteiligen Ausstellung an diese durch die lagebedingten Umstände geprägt: Theater Altes Gymnasium Sarnen hochspannende Zeit, die das Verhältnis zwi- Sie wissen sich zu helfen, sie halten zusam- schen Obwalden und Nidwalden nachhaltig men, sie verteidigen sich, suchen Anschluss Weitere Veranstaltungen geprägt hat, erinnert. und pflegen selbstbewusst ihre Kontakte. und Führungen siehe Dadurch bereichern sie nicht nur sich selbst, Museumshomepages oder Erstes gemeinsames sondern auch das Festland. Dessen Bewoh- www.engelbergbeiobwalden.ch Ausstellungsprojekt ner lieben Inseln, weil diese Originalität, Engelberg bildet aus Sicht von Obwal- Abwechslung, Inspiration versprechen. Um- den eine Insel inmitten der Kantone Nid- gekehrt lieben Inselbewohner das Festland, Nidwalden / Obwalden 5

ORGANISATION UND SPONSOREN ie Jubiläumsprojekte 200 Jahre Engel- zung der öffentlichen Hand und privater den, Swisslos / Beteiligte Museen / Bürger- Dberg bei Obwalden werden von einer Sponsoren sowie dank vielen freiwilligen gemeinde Engelberg / Obwaldner Kanto- 15-köpfigen Kommission koordiniert. Kom- Helferinnen und Helfern umgesetzt werden. nalbank / Bergbahnen Engelberg- missionspräsidentin ist die alt Regierungsrä- AG / Fritz-Carl-Wilhelm-Stiftung / Engel- tin Elisabeth Gander aus Engelberg. Für das Das Gesamtjubiläumsprojekt und berg Titlis Tourismus AG / Ausstellungsprojekt zeichnen Jürg Spichiger das Ausstellungsprojekt werden AG / Sparkasse AG / Elektrizi- und Markus Bucher verantwortlich (Inter- unterstützt von: tätswerk Obwalden / Brunni-Bahn AG / view auf den Seiten 6 und 7). Die Projekte Einwohnergemeinde Engelberg / Kan- Neue Obwaldner und Neue Nidwaldner können nur dank grosszügiger Unterstüt- ton Obwalden, Swisslos / Kanton Nidwal- Zeitung

weil dieses Erweiterung, Grösse und Sicher- Entscheid Engelbergs, Nidwalden zu verlas- Lieblingsorte heit verspricht.» sen und sich Obwalden anzuschliessen, von In den vier Ausstellungen soll aber nicht Engelberg beziehungsweise dem Jubilä- grosser und nachhaltiger Bedeutung. Die nur das Thema der historisch gewachsenen um 200 Jahre Engelberg bei Obwalden ist Beziehungen zwischen den beiden Kanto- Konkurrenz zwischen den drei Talschaften es zu verdanken, dass die vier grössten Mu- nen, die bereits durch Streitigkeiten seit im Fokus stehen. Unter dem Stichwort «Zeig seen in , Nidwaldner Mu- dem Mittelalter und vor allem durch den mir deinen Lieblingsort in Unterwalden!» seum, Historisches Museum Obwalden, Tal Franzoseneinfall 1798, als etwa 400 Nid- haben die Ausstellungsmacher im vergange- Museum Engelberg und Museum Bruder waldnerinnen und Nidwaldner ihr Leben nen Jahr aufgerufen, Fotos von jenem Ort Klaus Sachseln zum ersten Mal zum glei- verloren, arg belastet war, wurde auf eine einzureichen, an dem sie sich am liebsten chen Thema eine gemeinsame Ausstellung zusätzliche harte Probe gestellt. Streit um aufhalten. Zusammengekommen ist ein durchführen. Einmal mehr hat die «Insel» Wegzölle oder um die gemeinsame Sust in bunter Strauss von rund 150 persönlichen beziehungsweise Exklave Engelberg eine im gleichen Jahr verweist auf die Bildern, die teilweise in den Sonderausstel- positive Dynamik in der Beziehung zwi- sehr angespannte Situation. 1817, als der lungen gezeigt werden. schen den beiden Kantonen Obwalden Kantonswechsel Engelbergs abermals defi- Die Ausstellung will auf originelle und und Nidwalden ausgelöst. nitiv bestätigt wird, lässt die Nidwaldner abwechslungsreiche Weise die Besucherinnen Regierung alle Engelberger ohne Grundbe- und Besucher zum Nachdenken anregen Beziehungsgeschichten zwischen sitz aus Nidwalden ausweisen. Kommt hin- über die eigene Geschichte und das Bewusst- Berg, Wald und Wald zu, dass 1816, das in weiten Teilen Nord- sein fördern, dass unsere Bilder und Vorstel- Wie Engelberg die nicht immer einfa- amerikas und Europas als Jahr ohne Som- lungen stark von den historischen Ereignis- chen Beziehungen zwischen Obwalden und mer in die Geschichte einging, die Zentral- sen und der mündlichen Überlieferung ge- Nidwalden geprägt hat, zieht sich wie ein ro- schweiz besonders hart von Hungersnöten prägt ist. Eine Entdeckung, die Sie sich nicht ter Faden durch die Ausstellung «Dreiecks- betroffen war. entgehen lassen sollten! Christian Sidler geschichte. Szenen 1–4». Das 200-Jahr-Jubi- Die Zeit um 1815 ist für ganz Europa läum ist in diesem Sinn ein willkommener und insbesondere für die drei Talschaften und geeigneter Anlass, die Beziehungen zwi- Engelberg, Nidwalden und Obwalden ge- BUCH ZUM JUBILÄUM schen den Obwaldnern und Nidwaldnern in prägt von grossen politischen und gesell- einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt nä- schaftlichen Veränderungen. Veränderun- um Jubiläum 200 Jahre Engelberg bei her zu beleuchten. gen – man denke nur an den Einfluss der ZObwalden ist ein spannender und Eigentlich finden 2015 ja bereits genü- Franzosen beziehungsweise der Französi- schön gestalteter Bildband erschienen. gend historische Jubiläen statt, die feierlich schen Revolution auf die politischen Ver- Das Buch lädt dazu ein, über die Bezie- begangen werden und medial bereits aus- hältnisse in der Schweiz –, die bis heute hungen Engelbergs zu Obwalden und führlich thematisiert wurden: Schlacht bei nachwirken. Die Ausstellung «Dreiecksge- Nidwalden nachzudenken. Es soll zudem Morgarten 1315, Eroberung des Aargaus schichte» spannt den Bogen von den schwie- die Geschichte Engelbergs seit 1815 nä- 1415, Schlacht bei Marignano 1515 und rigen Verhältnissen zwischen Nidwalden herbringen. Die 21 Autorinnen und Au- 1815 im Kontext des Wiener Kongresses die und Obwalden im Spätmittelalter, im aus- toren mit dem Projektleiter Nicolas Disch Anerkennung der Neutralität, die drei neuen gehenden 18. Jahrhundert und insbesonde- haben ein Werk geschaffen, das wegen Kantone Genf, Wallis und Neuenburg sowie re in der Zeit um 1815 und schliesslich bis seiner gut recherchierten und spannend der Bundesvertrag. in unsere Zeit. Interviews mit Bewohnerin- geschriebenen Texte und der attraktiven All diese Jubiläen sind historisch oder nen und Bewohnern aus allen drei Talschaf- Aufmachung und vielen Bildern vor al- zumindest für den Mythos Schweiz von ten zeigen deutlich auf, dass die Geschichte lem eines macht: Lesevergnügen! Das grosser nationaler Bedeutung. Das kann und natürlich auch die Mythen und Ge- Buch ist für 58 Franken im Buchhandel man vom Engelberger Jubiläum natürlich schichten unser heutiges Verhältnis nach- erhältlich oder kann unter www.engel- nicht behaupten. Aber für die beiden Kan- haltig prägen – und sicher weiter prägen bergbeiobwalden bestellt werden. tone Nidwalden und Obwalden war der werden. 6 Nidwalden / Obwalden

Wie Geschichte in den Köpfen nachwirkt

Jürg Spichiger und Markus Bucher beleuchten in einer spannenden Ausstellung in vier Museen die historischen Ereignisse, die zum Anschluss von Engelberg an Obwalden geführt haben.

n der Zentralschweiz ist Engelberg die ein- diktinerkloster in Engelberg spielt in der Zeit genug, der Bevölkerung auch einige histori- Izige Exklave, also die einzige Gemeinde, der nachhaltigen politischen und gesell- sche Tatsachen in zeitgemässer Form wieder die vom Rest des Kantons räumlich getrennt schaftlichen Umbrüche um 1815 eine ge- näherzubringen. Jürg Spichiger und Markus ist, also nur über andere Kantone erreicht wichtige Rolle. Gerade wegen dem Kloster Bucher tun dies mit Sonderausstellungen. werden kann», hält der Obwaldner Regie- und seiner Ausstrahlung habe der Kanton rungsrat Franz Enderli in einem Communi- Obwalden allen Grund, die 200-jährige Zu- «Unterschätzen wir die qué zum Jubiläum «200 Jahre Engelberg bei gehörigkeit von Engelberg zu Obwalden ge- Geschichte nicht!» Obwalden» fest. Für alle der landesweit 20 bührend zu feiern, meint Franz Enderli. En- Wenn Engelberg heute zu Obwalden ge- Exklaven gibt es historische Gründe. Es fällt gelberg pflege seine Kulturgüter und seine höre, habe dies doch einiges damit zu tun, auf, dass sich neben Engelberg gleich drei lebendige Tradition ganz besonders. Und dass die Nidwaldner damals eher stur und un- weitere Klöster – Fahr im , Grim- dazu trage an erster Stelle das Benediktiner- belehrbar gewesen seien, meint Jürg Spichi- menstein und Wonnenstein in – kloster bei, das 1120, also vor bald 900 Jah- ger. Er ist der Konzeptionist der Ausstellun- in Schweizer Exklaven befinden. Das Bene- ren, gegründet wurde. Alles in allem Grund gen zu «200 Jahre Engelberg bei Obwalden», hier im Interview mit dem «Obwaldner Kul- turblatt».

Jürg Spichiger, Sie sind Berner. Warum berührt Sie da die historisch gewachsene Konkurrenz der Nachbarkantone Ob- walden und Nidwalden? Jürg Spichiger: Man macht in der vielgestaltigen Schweiz oft die Erfahrung: Je tiefer man sich auf die Geschichte von Minderheiten einlässt, umso stärker kommt deren Selbstbehauptungswille zum Vorschein. Im Fall von Nidwalden und Obwalden kommt dies etwa als Ringen um Identität zum Aus- druck, mit dem sie sich gleichzeitig voneinander abgrenzen. Das ist das Berührende an der Ge- schichte: Die einstigen Halbkantone sollten in der Eidgenossenschaft als «Unterwalden» eine Einheit bilden, obwohl sie gar nicht zusammen- passten. Die Folge war eine seltsame Beziehungs- geschichte mit Eifersucht, Rivalität, aber auch Freundschaften. Dass Engelberg dabei den «Spe- zialfall» bildet, macht die Sache noch reizvoller.

Die Geschichte von damals ist eines. Die Sonderausstellungen «Dreiecksgeschich- te Engelberg Nidwalden Obwalden» wol- len aber auch ihre Bedeutung für die heutigen Verhältnisse in «Unterwalden» kritisch ausleuchten. Nennen Sie doch ein Beispiel dafür, wie Sie das machen. Jürg Spichiger: Unterschätzen wir die Geschichte nicht! Da zeigen sich die Obwaldner und Nid- Markus Bucher (links) und Jürg Spichiger. Bild Christian Hartmann waldner meines Erachtens sehr empfindlich. Nidwalden / Obwalden 7

Das Team des Ausstellungsprojekts (von links): Stefan Zollinger (Nidwaldner Museum), Urs Sibler (Museum Bruder Klaus), Nicole Eller (Tal- museum Engelberg), Klara Spichig (Historisches Museum Obwalden) und Christian Sidler (Gesamtprojektleitung). Bild Christian Hartmann

Sagt man etwa einem ursprünglichen Engelber- «Zeigen, wie Geschichte Lust, etwas zu erfahren, aber eben ger, die Regionalismen seien im Zeitalter der heute noch nachwirkt!» auch Neugier sind Voraussetzungen, Globalisierung kaum mehr verständlich, rekla- Gestalter der Ausstellungen im Talmu- dass jemand eine Ausstellung besucht. miert er reflexartig den Spezialfall Engelberg für seum Engelberg, im Nidwaldner Museum Wie kommen Sie dem in den Ausstellun- sich. Ähnlich in Nidwalden und Obwalden. Da- Stans, im Historischen Museum Obwal- gen mit modernen Medien und mit neu- rum haben wir mit zahlreichen Interviews nach den in Sarnen und im Museum Bruder en Informationen entgegen? Markus Bu- der Fremd- und Selbstwahrnehmung der Einhei- Klaus Sachseln ist der gebürtige Obwald- cher: Die nähere Vergangenheit wird in vielen mischen geforscht. Dieses Thema nimmt nun in ner Markus Bucher. Das kulturelle Ereig- kleinen Geschichten in einem Beziehungspar- den Ausstellungen einen wichtigen Platz ein. nis solle möglichst auch die «Beziehungs- cours und mittels Videointerviews erzählt. So geschichte» zwischen Engelberg, Nidwal- gibt es immer auch Bögen zu aktuelleren Ge- Um welche Erfahrung soll ein Besucher, den und Obwalden zeigen, gibt er zu ver- schehnissen. der alle vier Museen besucht, am Schluss stehen. seiner kulturellen Wanderung durch Ob- Was sollte aus Ihrer Sicht das Highlight walden und Nidwalden reicher sein? Jürg In unserer Zeit erwarten Besucher von werden? Etwas, wovon die Besucherin- Spichiger: Dass die Geschichtsereignisse von Ausstellungen immer auch Interaktionen nen und Besucher noch lange erzählen? 1798 bis 1815 für das Verständnis von Nidwal- zwischen Gestaltern und Publikum. Wie Markus Bucher: Die Ausstellungen in den vier den und Obwalden unerlässlich sind. Ich stelle werden Sie in vier Ausstellungen diesem Häusern sehen in der szenischen Inszenierung immer neu fest, dass hier mit «unterbelichteten» Bedürfnis gerecht? Markus Bucher: Neben ähnlich aus, bieten jedoch unterschiedliche An- Kenntnissen argumentiert wird. Zudem mache dem Aufzeigen der historischen Fakten, welche sätze. So werden den Besuchern an den einzel- ich die Erfahrung, dass die drei Talschaften im- Engelberg in der turbulenten Zeit vor 200 Jah- nen Orten hoffentlich unterschiedliche Sachen in mer eng miteinander verbunden waren und ren zu Obwalden brachten, war es für uns immer Erinnerung bleiben. Den einen die Schattenspie- gleichzeitig jede sehr eigenständig war. Die Inter- auch wichtig, zu zeigen, wie diese Geschichte in le, den anderen der Überflug über Obwalden views sind letztlich ein Versuch, die Leute dazu den Köpfen nachwirkt. In der Ausstellung haben oder auch die Audiostationen mit dem Bezie- zu bringen, über sich selber nachzudenken und Besucherinnen und Besucher verschiedentlich hungsparcours. Die unterschiedlichen Ansätze das Selbstbild zu schärfen: Wer sind wir? Wer Gelegenheit, ihr Verhältnis zum «Nachbarn» sind jeweils bewusst, ja gezielt gewählt. sind die anderen? darzulegen. Romano Cuonz 8 Nidwalden / Obwalden

Feiern, diskutieren, nachdenken

Mit dem Jubiläum «200 Jahre Engelberg bei Obwalden» schaut das Dorf auf seine aussergewöhnliche Geschichte zurück und beleuchtet die Beziehungen zu Obwalden und Nidwalden.

ie Kantonszugehörigkeit von Engelberg und Nidwalden aufgeführt wird. «Uisi, eysi ben, mehr über die Herkunft und die Ge- Dist kein einfaches Thema – auch 200 oder iisi Gschicht» – der Titel deutet es mit schichte der Gemeinde Engelberg und dessen Jahre nach dem Anschluss an Obwalden se- seinen drei verschiedenen Dialekten an: Die Beziehungen zu Unterwalden zu erfahren. hen sich viele Engelberger lieber als Engelber- Engelberger, die Obwaldner sowie auch die Und er zeigt auch: Die Jubiläumsveranstal- ger denn als Obwaldner. Doch die Beziehung Nidwaldner betrachten die historischen Er- tungen sind keineswegs trockene Geschichts- zwischen Obwalden und Nidwalden ist eben- eignisse rund um das Jahr 1815 bis heute in lektionen. Stattdessen sollen sie dank der fa- falls nicht frei von Vorbehalten. Dies erlebte gewissen Punkten unterschiedlich. In cettenreichen Art bei möglichst vielen Men- Elisabeth Gander, Gesamtprojektleiterin der Stammtischgesprächen wird in drei Zeitab- schen das Interesse am Geschehenen, aber Jubiläumsanlässe und frühere Regierungsrä- schnitten die gemeinsame Geschichte wider- auch an der Zukunft wecken. «Wir wollen tin aus Engelberg mit Nidwaldner Heimatort, gespiegelt und werden auf humorvolle Art wirklich alle, ob jung oder alt, ansprechen», hautnah mit: «Als ich für den Regierungsrat die unterschiedlichen Betrachtungen darge- sagt Gesamtprojektleiterin Elisabeth Gander. kandidierte und mit Maria Küchler-Flury be- stellt. In diesem Beizentheater, das durch iro- Bei den Feierlichkeiten sollen die Obwaldner reits eine gebürtige Nidwaldnerin im Rat war, nische Gedichte, geschichtliche Einschübe und die Engelberger zusammengebracht wer- erhielt ich eine Postkarte, unterschrieben von sowie musikalische Darbietungen von «El den. Und dabei dürfe man durchaus auch kri- einem Obwaldner Stammtisch, mit den Wor- Ritschi» umrahmt wird, spielt der Dialekt tisch sein: «Man soll über die Zugehörigkeit ten: ‹Zwei Nidwaldner Weiber in der Obwald- eine wichtige Rolle. Autorin dieser etwas an- zu Obwalden nachdenken und diskutieren.» ner Regierung sind eine Zumutung.›» Da sei deren Geschichtsbetrachtung ist Ida Knobel ihr das Verhältnis zum ersten Mal bewusst aus . Für die historischen Er- Geschichtliches und Musikalisches geworden. Gerade an Stammtischen geistern zählungen ist Mike Bacher aus Engelberg Die Gewerbetreibenden und Tourismusträ- viele witzige Anekdoten zum Dreiecksver- verantwortlich. ger schaffen im Sommer im Dorf einen The- hältnis Engelberg-Obwalden-Nidwalden her- menrundgang, der die Entwicklung Engelbergs um. Daraus ist denn auch die Idee für das Möglichst viele Leute ansprechen und seine Beziehung zu Obwalden beleuchtet. Beizentheater entstanden, das im Juni in ver- Das Beizentheater ist nur einer der Anläs- In Ergänzung zur Museumsausstellung «Drei- schiedenen Restaurantsälen in Obwalden se, die 2015 Interessierten die Möglichkeit ge- ecksgeschichte: Engelberg – Nidwalden – Ob-

AUSVERKAUFTE KONZERTE

inen Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2015 bildeten die vier Auf- Eführungen der Oper «Die Engelbergische Talhochzeit», die bereits Ende April über die Bühne gingen. Zum 400-Jahr-Jubilä- um des Benediktinerinnenklosters St. Andreas in Sarnen – die Schwestern mussten 1615 das damalige Doppelkloster in Engel- berg verlassen und fanden in Sarnen ein neues Zuhause – wurde das Werk des Luzerner Komponisten Franz Leonti Meyer von Schauensee (1720–1789) vor ausverkauften Rängen im Theater Altes Gymnasium in Sarnen und im Kursaal in Engelberg auf- geführt. Das Frauenkloster wollte damit im Jubiläumsjahr die Obwaldner Bevölkerung beschenken. Unter der Leitung von Johannes Strobl (musikalischer Leiter), Dominik Kiefer (Konzert- meister) und Adrian Hossli (Regisseur) und unterstützt von vielen «guten Seelen» im Hintergrund wussten das renommierte Capriccio Barockorchester, die sieben professionellen Sängerin- nen und Sänger sowie die 13 Obwaldner Theaterspieler das Publi- kum zu begeistern. Christian Sidler Ende August macht das Festival «erstKlassik am Sarnersee» in Engelberg Halt. Zu hören sein werden Klänge rund um das Jahr 1815. Nidwalden / Obwalden 9

Im Beizentheater werden die Beziehungen zwischen Engelberg, Obwalden und Nidwalden auf die Schippe genommen. Bilder pd walden» (siehe Artikel auf den Seiten 4/5 und chen», komponiert nach einem Gedicht von einem ausführlichen Gespräch auch Engel- 6/7) sowie zum Anfang Jahr erschienenen Ju- Matthias Claudius (1740–1815). bergs Talammann Martin Odermatt sowie biläumsbuch «200 Jahre Engelberg bei Obwal- der Obwaldner Landammann Niklaus Blei- den» werfen verschiedene Stationen Streiflich- Grosses Dorffest am 1. August ker und Hans Wicki, der Landammann von ter auf die Geschichte des Tales. Der Schweizer Nationalfeiertag ist in En- Nidwalden. Bereits etabliert und stets ein Publikums- gelberg jedes Jahr ein grosses Dorffest, an Wer die Feier, welche bis ca. 4 Uhr dauert, magnet sind die regelmässig stattfindenden dem Vereine mit ihren Festwirtschaften die so richtig ausgekostet hat, ist am 2. August Vorträge im Herrenhaus Grafenort. Heuer Dorfstrasse in eine richtige Festmeile ver- beim Katerbrunch im Kurpark am richtigen behandeln die Referenten Themen rund um wandeln. Dieses Jahr wird der 1. August Ort. Neben musikalischer Unterhaltung war- Engelberg und das Jubiläum. So erzählt Mi- noch grösser abgehalten und steht unter ten dort noch weitere Überraschungen auf. chael Blatter in seinem Vortrag «Die Engel- dem Motto «Engelberg feiert mit der Schweiz berger muss man fortjagen» den Wechsel En- und Unterwalden». Es soll ein Begegnungs- Politischer Tag als Abschluss gelbergs von Nidwalden zu Obwalden aus tag der Bevölkerung aus Obwalden und Nid- Abgeschlossen wird das Jubiläumsjahr mit der Sicht des Betroffenen Melchior Hess walden werden. Nach dem frühmorgendli- dem offiziellen politischen Tag am 22. No- (1805–1895). Oscar Wüest stellt das abenteu- chen Brunch auf dem Titlis mit Sonnenauf- vember. «Die politisch aktiven Leute treffen erliche Leben des genialen Engelbergers Joa- gang und dem ersten Ständchen der Alp- sich in einer lockeren Atmosphäre, ohne chim Eugen Müller (1752–1833) als Zimmer- hornbläser Echo vom Spannort beginnt der Traktandenliste», sagt Elisabeth Gander. Sie mann, Alchemisten, Talammann, Verräter Festanlass mit einer kleinen Andacht im Kur- als Engelbergerin habe sich im Regierungsrat und herausragenden Reliefkünstler vor. «Wo park. Pfarrer Patrick Ledergerber eröffnet zu- nie als Fremdkörper gefühlt. Dennoch soll Säumer gingen und Räder rollen» – unter sammen mit den Engelberger Schützen das auch dieser Tag Platz bieten, um die Frage, ob diesem Titel nimmt Nicolas Disch seine Zu- Fest. Anschliessend beginnt das eigentliche der Kantonswechsel von Nidwalden zu Ob- hörer mit auf die Wege nach Engelberg, von Fest im Dorf. Zusätzlich zum alljährlichen walden 1815 richtig war, zu diskutieren. Auch den ursprünglichen Säumerpfaden bis hin kulinarischen Angebot der Vereine gibt es die Bevölkerung ist zu diesem Zusammentref- zum Bau der Hauptstrasse. Einen Blick in die Gerichte aus dem neuen Engelberger Koch- fen eingeladen. Nach einem Gottesdienst gibt Zukunft wagt zum Abschluss der Vortragsrei- buch zum Degustieren. Im und um das Dorf es in der Tennishalle des Sporting Park für alle he Andreas Theler. Er hat die Zukunftswün- wird es einen Familien- und Kinderspielpar- Suppe und Brot, ganz nach dem Motto «Ge- sche, Visionen und Ängste der Engelberger cours mit Spielen und Wettbewerben geben, meinsam löffeln wir die Suppe aus». Anspra- Jugend zusammengetragen und präsentiert die Älpler- und Jägergesellschaften bringen chen und ein Unterhaltungsprogramm run- diese im Vortrag «Die Engelberger Zukunft die Hege und Pflege des Wildes sowie das den diesen Anlass ab. Andrea Hurschler über die Zukunft Engelbergs». Käsen und die Alpwirtschaft näher. Die offi- Am 29. August können die Jahre um 1815 zielle politische Feier startet am Abend mit INFORMATIONEN in Klängen im Rahmen des Festivals «erst- einer Andacht in der Klosterkirche, ehe sich Klassik am Sarnersee» entdeckt werden. Im der ganze Tross in den Kurpark begibt. Dort Alle Daten und weitere Informa- Barocksaal des Klosters Engelberg findet das wird für einmal nicht nur ein Redner die tionen zum Jubiläum und zu den Konzert unter dem Motto «Zeitgeschichte um Festrede halten, sondern diverse Persönlich- 1815 in Klängen» statt. Gespielt werden Men- keiten gewähren einen Einblick in ihre Be- einzelnen Anlässen finden Sie unter: delssohns Streichquartett Nr. 1 sowie Schu- ziehung zu Engelberg und Obwalden. Zu www.engelbergbeiobwalden.ch berts Streichquartett «Der Tod und das Mäd- diesem und weiteren Themen äussern sich in 10 Nidwalden

Stammtisch Denkmalpflege Nidwalden

Mit dem Stammtisch Denkmalpflege hat Nidwalden im letzten Jahr neue Wege beschritten. Auch dieses Jahr wird der Bevölkerung Gelegenheit geboten, sich in die Diskussion einzubringen.

Im Rahmen der Europäischen Tage des Denkmals im September 2014 wurden aktuelle Fragen zur Denkmalpflege besprochen. Auf dem Bild Hotelier Bruno Schöpfer im Gespräch mit Denkmalpfleger Gerold Kunz, Kurator Jo Müller, Stefan Zollinger, Leiter Amt für Kultur NW, und Marcel Just, Hotelhistoriker aus . Bild Aura, Fotoagentur, Luzern

ie Europäischen Tage des Denkmals Entstehung des prominenten Denkmals Die Erfahrung auf dem Bürgenstock hat DETD, die am 12. und 13. September informiert. gezeigt, dass die Anliegen der Denkmalpflege 2015 zum 22. Mal durchgeführt werden, Zum zweiten Mal wird die Denkmalpflege auch von der Bevölkerung getragen werden. sind dem Thema «Einfluss-Austausch» Nidwalden ihren Stammtisch durchführen. Ohne deren Unterstützung macht die Arbeit gewidmet. In Nidwalden können die Hier sollen in vertrautem Rahmen die Dis- der Denkmalpflege keinen Sinn. Immer Kapelle St. Heinrich in Oberdorf und die kussionen um Fragen der Denkmalpflege ge- mehr rücken die Bedürfnisse der Hausbesit- Mettenwegkapelle in Stans sowie das führt werden können. Der erste Stammtisch zerinnen und Hausbesitzer in den Vorder- Wohnhaus von Vreni und Claus Nieder- wurde 2014 auf dem Bürgenstock durchge- grund. Viele Eigentümer wollen ihre Häuser berger in Oberdorf besichtigt werden. führt und hatte eine gute Resonanz gefunden. erhalten, weil ihnen der Wert der Objekte be- Den Auftakt bildet eine Führung von Ziel der Veranstaltung ist, sich kritischen wusst ist und sie bereit sind, einen aktiven Simon Mathis beim Winkelrieddenkmal Stimmen zur Praxis der Denkmalpflege in Beitrag zum Wohlbefinden aller beizutragen. in Stans, die über die Hintergründe zur Nidwalden zu stellen. Hier gilt es Unterstützung zu leisten. An den Tagen des Denkmals darf des- FÜHRUNGEN ZUM WINKELRIEDDENKMAL halb in Nidwalden der Beitrag der privaten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer nicht ie Denkmalpflege Nidwalden bietet am 12. September 2015 im Rahmen der dies- vernachlässigt werden, wenn es um die Djährigen Europäischen Tage des Denkmals neben dem Stammtisch Denkmalpflege Beurteilung der Denkmalpflege geht. Ohne Führungen zum Winkelrieddenkmal in Stans, zum Wohnhaus des Architekten und Denk- das Engagement der Bevölkerung lässt sich malpflegers Claus Niederberger an der Engelbergstrasse 62 in Oberdorf, zur vom Archi- keine qualitätsvolle Denkmalpflege betrei- tekten Hanspeter Odermatt und der Stanser Stöckli AG restaurierten Kapelle St. Heinrich ben. Aus diesem Grund sind alle am in Oberdorf sowie zu der von Sepp Kaiser 1913 im Jugendstil umgebauten und erweiterten 12. September 2015 herzlich zum Stamm- Mettenwegkapelle in Stans an. Infos ab Juni 2015 unter www.hereinspaziert.ch tisch Denkmalpflege eingeladen. Diskutie- ren Sie mit. Gerold Kunz Obwalden 11

10 Jahre Volkskulturfest Obwald

Anfangs Juli findet an zwei Wochenenden das Volkskulturfest Obwald zum zehnten Mal statt. Zum Jubiläum werden musikalische Höhepunkte aus vier Ländern und sechs Kantonen gezeigt.

Das Plakat des Obwald 2015. Gestaltung Märt Infanger

m Anfang des Volkskulturfestes Ob- Höhepunkte der letzten zehn Jahre Awald stand die Überzeugung, dass der In den letzten neun Jahren durfte man INFORMATIONEN Kanton Obwalden, weil er abseits der Nord- am Obwald unzählige Momente erleben, Süd-Achse und ausserhalb der unablässig die diesem Unterfangen entsprachen. Da- Das Volkskulturfest Obwald fin- weiterwuchernden Agglomerationsschweiz her freut es die Organisatoren besonders, det vom 2. bis 4. und vom 9. bis liegt, immer noch über eine vitale und viel- dieses Jahr, zum 10-Jahr-Jubiläum, das 11. Juli in Giswil statt. fältige Volkskultur verfügt, die aber von den Volkskulturfest gebührend zu feiern. Die Informationen und Vorverkauf: gleichen Gefahren bedroht ist wie die Volks- einmaligen Geschichten des Festes sollen www.obwald.ch kultur in der ganzen Schweiz. Der sich ver- mit jenen Künstlerinnen und Künstlern, logen als Brauchtum gerierende volkstümli- die Obwald besonders prägten, wieder le- che Schlager, die Standardisierung der Jod- bendig werden. Der Naturjuiz wird wie Obwald am ler durch Verbände, der gesellschaftliche immer das Herzstück des Volksfestes blei- Schweizer Fernsehen Wandel und die damit einhergehende nost- ben. Eingebettet in ein Programm mit Jui- Das Schweizer Fernsehen zeich- algische Überhöhung bäuerlicher Lebenssti- zerinnen und Juizern aus dem Toggen- net einen ganzen Abend am Volks- le von einst gefährden alle gleichermassen burg, dem Berner Oberland, dem Muota- die Volkskultur in der Schweiz. Was einst in thal, den «Chœur des Armaillis» aus Frei- kulturfest Obwald auf! Am Diens- Familien und Dörfern von Generation zu burg wie auch den feinsten Juizern und tag, 7. Juli, treten Formationen Generation lebendig weitergegeben wurde, Juizerinnen aus dem Kanton Obwalden, aus allen eingeladenen Ländern eine Musikkultur, in der es keine Trennung werden in der ersten Woche Künstler aus und Kantonen auf. Der Vorverkauf zwischen Produzenten und Konsumenten Vietnam und Sardinien, in der zweiten für das einmalige Zusammentref- gibt, droht zu verschwinden im Einheitsbrei aus Andalusien und Bhutan das Pro- fen eigener und fremder Volks- der Medienindustrie und der gesichts- und gramm bestreiten. Es darf ein veritables musik startet am 18. Mai unter geschichtslos wuchernden Agglomeratio- Fest mit unzähligen Höhepunkten erwar- www.obwald.ch. nen. Die Überzeugung von Obwald war, tet werden, das in die Zukunft von Ob- dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen. wald weist. Martin Hess 12 Obwalden / Nidwalden Kulturprojekte in Kürze

Ausschreibung Rückblick auf Zentralschweizer «King Kongs Töchter» Literaturwettbewerb www.theaterstans.ch Äignigs – miär zäigid’s www.sz.ch/kultur «Bürgler Porträts» www.gästival.ch in Sarnen ür die alljährliche Produktion ie sechs Kantone der Zent- www.ow.ch Fhat sich die Theatergesell- ie Nidwaldner Lokalkultur Dralschweiz schreiben wiede- schaft Stans in diesem Jahr für Dist schön: Schön bunt. Mal rum gemeinsam einen Literatur- n den Jahren 1929 und 1930 «King Kongs Töchter» entschie- still und anmutig, mal laut und wettbewerb aus. Für Werkbei- Iwar der Künstler Johann den, eine Groteske von Theresia direkt. Mal eher traditionell, mal träge stehen insgesamt maximal Schmucki (1896–1985) als Hilfs- Walser. Mit Volker Hesse konnte zeitgenössisch. Und all die kultu- 60 000 Franken zur Verfügung. kaplan und Lehrer in Bürglen am ein renommierter Regisseur für rellen Formen leben einträchtig Der Fachjury gehören an: Regula Lungerersee tätig. Während dieser die Inszenierung des brisanten nebeneinander. Doch warum Walser, Lektorin (Präsidentin); Zeit porträtierte er einen Grossteil Stücks gewonnen werden. Die fügt man nicht zusammen, was Katja Alves, Autorin; Alexandra der Bevölkerung des kleinen Ob- Geschichte erzählt von einem Al- gemischt noch viel mehr Freude von Arx, Literaturkritikerin; Mat- waldner Bauerndorfes. Eine Aus- tersheim; ein trostloser Ort, in macht? Die Trachten Stans sowie thias Burki, Verleger; Ulrike Ul- wahl dieser eindrücklichen Port- dem die Insassen mit ihrer Ver- die Musiker von Projekt 28 tun rich, Autorin. Teilnahmeberech- räts werden zurzeit im Verwal- gesslichkeit und dem Zerfall rin- genau das: Unter der künstleri- tigt ist, wer mindestens seit 3 Jah- tungsgebäude Hostett in Sarnen gen. Als Ventil für die eigene schen Leitung von Klaus Oder- ren in der Zentralschweiz Wohn- gezeigt (geöffnet während den Überforderung veranstalten die matt präsentieren sie ihr musika- sitz hat; wer zu einem früheren Bürozeiten). In seiner Freizeit drei Pflegerinnen dunkle Feste lisches und tänzerisches Können Zeitpunkt mindestens 10 Jahre in schuf Schmucki über 100 Porträts. und glanzvolle Todesrituale mit aufgeschlossenen Kulturliebha- der Zentralschweiz Wohnsitz Er war bei der Bevölkerung sehr den Insassen – eine überspitzte bern – abwechselnd alleine und hatte oder Personen, deren Werk beliebt und konnte Vertrauen ge- Darstellung des Alltags in einem in Form gemeinsam komponier- oder Tätigkeit einen engen Bezug winnen. Nur so war es möglich, Altersheim, welche mit schwar- ter Stücke. So vereinen sich Rap, zum Kulturraum Zentralschweiz dass sich Jung und Alt von ihm zem Humor auf Spannungen in Jodelgesang, Volkstanz und Graf- aufweist. Eingereicht werden dür- abzeichnen liessen. Kurz nach sei- der gegenwärtigen Pflegepolitik fitikunst auf einer Bühne: Zu fen ausschliesslich Texte aus ers- ner Zeit in Bürglen legte Johann aufmerksam macht und die Zu- Jodelliedern, Naturjuizern sowie ter Hand, die in deutscher Spra- Schmucki das Priesteramt nieder, schauer zur Auseinandersetzung Volkstänzen gesellen sich die che geschrieben und bis zum um bald darauf zu heiraten. Er mit Themen wie Alzheimer, Eu- kraftvoll-ausdruckstarken Dar- Zeitpunkt des Juryentscheides wurde Vater von sieben Kindern thanasie, Sex im Alter und Gene- bietungen der Rapper und Graf- unveröffentlicht sind. Alle litera- und lebte und wirkte bis 1985 als rationskonflikten anregen soll. fiti-Künstler. Ein faszinierender rischen Formen sind zugelassen, Künstler, Kirchenrestaurator und Unterstützt durch professionelle Kontrast, der jedoch vom Publi- mit Ausnahme von Theatertex- Architekt in Pieterlen bei Biel. Bühnen- und Kostümbildner, kum die Bereitschaft fordert, sich ten. Manuskripte sollen mindes- Der Familie Schmucki und dem Techniker sowie vier performativ auf Neues einzulassen. Doch es tens 30 Seiten, jedoch maximal Lokalhistoriker Hans Ming aus in das Stück eingegliederte Heim- lohnt sich, den ungewöhnlichen 50 Seiten umfassen. Pro Person Bürglen ist es zu verdanken, dass bewohner ist mit der Mundartfas- Weg zu gehen. Gönnen Sie Ihren ist nur eine Eingabe gestattet. die Bürgler Porträts wieder zusam- sung von «King Kongs Töchter» Augen und Ohren dieses erfri- Die Wettbewerbsbeiträge sind bis mengeführt und vor vier Jahren, ein erfolgreicher und vielbeachte- schende Erlebnis, welches mehr- zum 31. Juli 2015 einzureichen. nach einer grossen Ausstellung in ter Start in die Theatersaison mals im Abendprogramm der Christian Sidler Lungern, dem Kanton Obwalden 2015 gelungen. Ronya Enzmann Seerose gezeigt wird. geschenkt wurden. Damian Frick Christian Sidler Nidwalden / Obwalden 13 Kulturprojekte in Kürze

Badi-Bibliothek in Sarnen Kulturfilme im Internet www.kbow.ch www.art-tv.ch

Hotelkönig und ie Kantonsbibliothek Ob- Patrick Rohner – as kulturelle Angebot hat Bergbahnpionier Dwalden bietet während der Wirtgestein Dsich in den letzen Jahrzehn- www.cuonz.ch Badesaison im Seefeld-Park in www.nidwaldner-museum.ch ten vervielfacht. Trotzdem wer- Sarnen eine Badi-Bibliothek an. den Beiträge zum Kulturgesche- och nie war die Geschichte Sie tritt damit in die Fussstapfen eit 1991 lebt und arbeitet hen in den Feuilletons der Schwei- Nder Obwaldner Fabrikanten der Bibliotheken in Thun, Spiez SPatrick Rohner in Rüti (GL). zer Tageszeitungen spärlicher, die Franz Josef Bucher und Josef oder Biel, wo die Bibliothek für Felswände, steile Hänge, Bach- Fernsehsendungen teilweise auf Durrer so präsent wie in diesem Badegäste bereits erfolgreich läufe und Gesteinsbrocken prä- Nischenplätze verbannt. Wer den Jahr, in dem «200 Jahre Zentral- praktiziert wird. Mit rund 200 gen diese Landschaften, die der Überblick im Schweizer Kulturbe- schweizer Tourismus» gefeiert Büchern und Zeitschriften steht Künstler auf seinen «Begehun- trieb behalten möchte, muss sich wird. Die Lebensgeschichten der den Badegästen während des Be- gen» im Glarnerland erkundet mittels anderer Medien informie- beiden weltberühmt gewordenen suchs des Freibades kurzweiliger und fotografisch festhält. In ren. Verschiedene Printmedien Kernser ist legendär. Bucher war Lesestoff zur Verfügung. Der Bü- den letzten Jahren sind Reise- wie «DU», «Monopol», «Ensuite», ein Bauern- und Durrer ein cherschrank steht im Inneren des begehungen in Gebirgsregio- «Passagen», «Kunstbulletin und Schreinersohn. Franz Josef Bu- Gebäudes gegenüber dem Bil- nen in ganz Europa dazuge- das Zentralschweizer Kulturmaga- cher realisierte seine Vision der lettautomaten. Die Medien kön- kommen. Aufbauend auf den zin 041 bieten inhaltlich zuverläs- ersten Hotelkette Europas: vom nen während der Öffnungszei- Studien des Landschaftsraumes sige Quellen. Mit der Kulturplatt- Bürgenstock bis Kairo. Josef ten in Selbstbedienung genutzt entstehen im Atelier Gemälde, form art-tv wurde zudem eine Durrer konstruierte zahlreiche werden. Beim Verlassen des See- deren besondere Physis über- zeitsparende Ergänzung geschaf- Bergbahnen von der Bürgen- feldparks müssen diese wieder rascht. Farbe wird auf- und ab- fen. Auf dem Videoportal können stock- über die - bis zurückgestellt werden. Über getragen, dient wieder als Über- kurze Filmbeiträge und Texte zu zur San-Salvatore-Bahn. Im Jubi- Nacht wird der Schrank geschlos- trag für ein weiteres Bild. Jeder kulturellen Anlässen aus den Be- läumsjahr werden beide Pioniere sen, um die Medien vor Beschä- Arbeitsschritt, das Material und reichen Kunst, Architektur, Mu- wiederauferstehen: Der Autor digungen und Diebstählen zu dessen Beschaffenheiten wer- sik, Theater, Literatur und Film Thomas Hürlimann bittet Franz schützen. Die Badi-Bibliothek ist den dokumentiert. Diese Noti- abgerufen werden. Ausgewählt Josef Bucher in einem Luftschiff kostenlos für die Besuchenden zen begleiten Rohners Arbeit werden die Veranstaltungen nach zum Freilichtspiel auf der des Seefeldparks. Eine Einschrei- bis zu ihrer Vollendung, bis der ihrer Relevanz für die jeweilige Tribschen (www.freilichtspiele- bung oder ein Ausweis ist nicht Prozess und das Bild sich zum Kulturregion. So erhält der Besu- luzern.ch). Romano Cuonz gibt nötig. Einmal im Tag schaut eine Stillstand verfestigen. Der cher eine repräsentative und bün- Josef Durrer auf der Vierwald- Person zum Rechten, macht Künstler Patrick Rohner (gebo- dige Zusammenstellung über die stättersee-Plattform Seerose das Ordnung und gibt Rückmeldung ren 1959) wird im Nidwaldner aktuellen kulturellen Angebote – Wort, damit er Bucher wider- an die Kantonsbibliothek – falls Museum das erste Mal in der etwa des Nidwaldner Museums –, sprechen kann. Die literarische nötig. Das Projekt wird von den Zentralschweiz mit einer Ein- die bei der Suche auf der Website Recherche über die beiden Pio- Buchhandlungen der Region, zelausstellung präsent sein. Sei- ganz einfach z. B. nach der Re- niere von Romano Cuonz und Bücher Dillier in Sarnen und Bü- ne grossen Bildtafeln sind in gion Nidwalden oder Obwalden Christof Hirtler war jahrelang cher von Matt in Stans, unter- zahlreichen Sammlungen ver- gefiltert werden können. vergriffen. Der Brunner-Verlag stützt. André Sersa treten, sein Werk wurde mehr- Ronya Enzmann bringt nun eine Neuauflage des fach gewürdigt und ausgezeich- Buches heraus. Romano Cuonz net. Magdalena Bucher 14 Impressum

WIR LEBEN KULTUR! www.-aircraft.com

Impressum

Partnerbeilage des Amtes für Kultur und Sport Obwalden Titelfoto und des Amtes für Kultur Nidwalden. Beilage in der Beim Gerzensee (OW) im Kernwald, in der Nähe der Grenze «Neuen Obwaldner Zeitung» und der «Neuen Nidwaldner zwischen Obwalden und Nidwalden. Zeitung» vom 15. Mai 2015. Erstellt in Zusammenarbeit Bild André Egger mit der Neuen AG. Gestaltung und Produktion Herausgeberin Ilona Schiavini Neue Luzerner Zeitung AG, Verleger Erwin Bachmann, Präsident Bildbearbeitung: Repro Neue Luzerner Zeitung des Verwaltungsrates LZ Medien, [email protected] Koordination Verlag Yvonne Imbach Jürg Weber, Geschäfts- und Verlagsleiter; Ueli Kaltenrieder, Leiter Lesermarkt; Edi Lindegger, Leiter Werbemarkt, Maihofstrasse 76, Inserate 6002 Luzern, Telefon 041 429 52 52, [email protected] NZZ Media Solutions AG, Obere Spichermatt 12, 6370 Stans, Telefon 041 618 62 84, Anzeigenleitung: Michael Kraft Konzept und Redaktion Christian Sidler, Vorsteher Amt für Kultur und Sport Obwalden Technische Herstellung Stefan Zollinger, Vorsteher Amt für Kultur Nidwalden LZ Print/Neue Luzerner Zeitung AG Nidwalden / Obwalden 15

Unterstützte Kulturprojekte

Nidwalden Total Obwalden Total (1. 7. bis 31. 12. 2014) (1. 7. bis 31. 12. 2014)

Bildende Kunst, Foto, Video, Performance Fr. 10 000.– Bildende Kunst, Foto, Video, Performance Fr. 13 600.– • Buch «Aus der Versenkung», Erich Hirtler • Künstlerbuch «Weststrasse», Corina Flühmann, Edition Patrick Frey • Plakatfestival Weltformat 2014 • Kunstprojekt «Orte», Jo Achermann • DU, Ausgabe Oktober 2014, Thema: Pravoslav Sovak • Ausstellung «Natur analog» in Kägiswil • Weltformat: Plakatgestaltung aus Luzern in Russland • Konservierung und Erschliessung Schweizer Fotosammlung zur Volkskultur • Publikation Heinz Aeschlimann • Kunstausstellung «Vom Schnee», Talmuseum Engelberg • Kunstforum Zentralschweiz Film, Theater, Tanz Fr. 14 220.– • Kurzfilmtage Winterthur 2014 Film, Theater, Tanz Fr. 35 500.– • Strukturbeitrag Stiftung Trigon-Film 2014 • Roadmovie, Kinoaufführungen in Lungern • Theatermacherei, Projekt «Schlachtplatte» • Upcoming Film Makers, Jungfilmfestival 2014 in Luzern • Theater , Anerkennungsbeitrag • Untertitelung von Schweizer Filmen, Solothurner Filmtage • Märli-Biini, Anerkennungsbeitrag 2014 • Kino-Dokumentarfilm «Für eine schöne Welt», Erich Langjahr • Theater Stans, «King Kongs Töchter» • Ultrakurzvideo-Festival Obwalden «Abschalten» • Kleintheater Obwalden, «Stollen» • «Das Luftschiff – Komödie einer Sommernacht», Luzerner Freilichtspiele • Hotelgeschichte(n) – Die Belle Epoque im Rigiblick • Theateraufführung/Kompositionsauftrag «Liebeszeiten», Theater Giswil • Theaterproduktion «Stollen», Verein Kleintheater Obwalden Musik Fr. 84 500.– • Konzert des Ensembles Perle Baroque in der Kapuzinerkirche Stans Musik Fr. 7 800.– • Orgelfreunde , Kirchenkonzerte 2014 • CD und Tournee MAXXWELL • Jugendmusikwettbewerb Zentralschweiz 2015 • Konzertprojekt «The Armed Man», Kirchenchor Harmonie Sarnen • Unterwaldner Musikverband, Beitrag 2014 • Orgelkonzert in Sarnen, Wolfgang Brödel • CD Band Bougainville, «femme nomade» • Konzert in Engelberg, Kammerchor Wil • Neujahrskonzert 2015 Orchesterverein Nidwalden • CD und Tournee Trio Klok, Roman Britschgi • Schweizer Jugendmusikwettbewerb SJMW 2015 • Adventskonzert mit Elisabeth Zurgilgen, Obwaldner Huismuisig • Sprungfeder 2014 • CD-Produktion Denise Huser • Senkel-Betriebsbeitrag 2014, Tranche 2 • Musik- und Videoproduktion «The One I Love» Literatur, Publikationen Fr. 9 500.– • Tournee Innerschwiizer Ländler-Stärnstund • Buch: «Kein Land für alte Frauen», Elisabeth Zurgilgen • Chinder-Open-Air 2015 • Literatur Mobil, Niklaus Lehnherr • Stanser Musiktage, Defizitgarantie 2015, 2016 und 2017 • SJW Schweizerisches Jugendschriftenwerk, Jahresbeitrag 2014 • Höhenflug, Internationales Literaturfestival in Literatur, Publikationen Fr. 12 500.– • «Nachrichten» von Meinrad Buholzer Kulturvermittlung, spartenübergreifend Fr. 45 861.– • LUZERN BUCHT 2015 • Lieder- und Kulturfest in Giswil, Jungwacht und Blauring Schweiz • Literatur-Mobil-Projekt «Auf zu neuen Höhen – der mobile, • IG artists in residence ch, Jahresbeitrag 2014 temporäre Lyrik-Weg» • Zentralfest in Sarnen (Rahmenprogramm) • Publikation Naturgewalt am Buochserhorn • Zusammenarbeit (Leistungsvereinbarung) art-tv.ch • ISSV-Strukturbeitrag 2014, 15, 16 • Buch «Bühnenlandschaften» in der Zentralschweiz, • Publikationsbeitrag Maryse Bodé Verlag Pro Libro Luzern • Kinderbuch «Dr Tirlidokter» • Projekt Kunst macht Schule 2014 • Buch «Bühnenlandschaften» • Projekt Autorenlesungen 2014 • Projekt Klingendes Klassenzimmer 2014 Kulturvermittlung, spartenübergreifend Fr. 34 043.– • Projekt Chinderbyyni 2014 • Luzerner Freilichtspiele 2015 • Projekt Theaterperlen 2014 • art-tv.ch Leistungsvereinbarung 2015–17 • Projekt Schulreise durch die Zeit 2014 • Fumetto 2015 • Kulturfenster 2014 • artists in residence ch 2014 • Jahresbeitrag Innerschweizer Kulturstiftung 2014 16 Kulturkopf

Kulturkopf Fabian Christen

Wenn «Jolly and the Flytrap» heute landes- weit bekannt sind und das Volkskulturfest Obwald als einzigartig gilt, ist dies mithin dem Wahl-Engelberger Fabian Christen zu verdanken. Als guter Geist im Hintergrund zieht er jene Fäden, die einen Vordergrund erst möglich machen. Bild Romano Cuonz

abian Christen verbindet wie wohl kein mit aufgebaut», verrät er. Christen ist überaus Bub gekannt hatte.» So kommt es, dass Fzweiter Kulturschaffender die drei Tal- vielseitig. Und: Dort, wo er sich mit Herzblut Fabian Christen – zusammen mit dem einiges schaften Engelberg, Nidwalden und Obwal- engagiert, ist er sich für nichts zu schade. Er älteren, temperamentvollen Engelberger – den: in Stans aufgewachsen und kulturell ak- koordiniert Konzertreisen oder organisiert für Obwalden ein Markenzeichen kreiert: das tiv, seit einigen Jahren im Grünenwald bei Probeweekends. Sorgt an Konzerten dafür, Volkskulturfest Obwald im «Gsang». Wahre Engelberg wohnhaft und seit zehn Jahren dass der Sound stimmt und rückt seine Freun- Knochenarbeit muss der technische Leiter des technischer Leiter am Volkskulturfest Ob- de auch ins richtige Licht. Musikanlasses leisten, damit vom ersten Auf- wald in Giswil. Selber gibt er sich bescheiden. «Ich mache tritt an alles klappt. Abends, kurz vor Kon- Eigentlich hat der 45-jährige Fabian Chris- als Amateur eine Dienstleistung», sagt er. Die zertbeginn, noch immer ein Handy-Anruf ten vorerst Soziologie und Volkswirtschaft wichtigste Frage sei für ihn stets: «Passe ich in nach dem andern: Es braucht noch dies und studiert. Weitherum gefragt aber ist er heute die Gruppe, stimmt das Umfeld?» Die immer jenes. Fabian Christen kümmert sich gar um als Informatiker mit ganz besonderem, kultu- neuen technischen Herausforderungen seien die streikende Kühlanlage. Ohne Nervosität. rellem Flair. «In meinem Leben ergab sich zwar faszinierend, doch dies allein wäre ihm Mit kühlem Kopf. Und wenn es dann so weit halt stets aus dem einen das andere», lächelt zu langweilig. Ja, der Nidwaldner, der in Ob- ist, tritt er auf die Bühne. Spricht als Modera- Christen, wenn man ihn darauf anspricht. walden Wohnsitz genommen hat, ist ein tor zu über 900 Zuschauern. Auch diese Her- Schon während des Studiums sei er – zusam- Teamplayer. Wo auch das Zwischenmensch- ausforderung meistert er souverän. Mit Sach- men mit guten Freunden und der Band «Jolly liche stimmt, bietet er seine geradezu perfekte kenntnis, ohne ein Wort zu viel. Sympa- and the Flytrap» – in die Informatik «hinein- Arbeit an. So auch zur Blütezeit der Stanser thisch. Am Ende der Darbietung – es geht gerutscht». «Ich spiele zwar kein Instrument, Musiktage. Acht Jahre lang! gegen elf Uhr – kommen für Christen jene und doch bin ich ein Bandmitglied wie alle «Über die ‹Jollys’ bin ich 2002 nach Neu- nächtlichen Stunden, die er am meisten ge- andern», sagt Christen. Wen wundert’s, dass enburg an die Expo gekommen.» Dort habe niesst: das familiäre Zusammensein mit den der Tontechniker seinen Wohnsitz im Stamm- er als Informatiker im Back Office die -Ge Künstlern hinter der Bühne. Dort hat er – lokal der Band gefunden hat: oben im Gast- samtleitung aller Events betreut. «An der auch wieder er – für eine gemütlich «heimeli- haus Grünenwald. «Diese Kulturbeiz habe ich Expo traf ich Martin Hess, den ich schon als ge» Atmosphäre gesorgt. Romano Cuonz