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3480000 3520000 3560000 3600000 3640000 J J J J J - 10 0 -20 -2 0 1 - Holozän - 1 - 0 1 0 0 marine Ablagerungen (Strandsand bzw. Strandwall, stw. überdünt 1 -2 Svendborg - 0 0 -1 qh,S,st-stw bzw. unterlagert von Niedermoor) qw,,sdr glazifluviatile Ablagerungen (Sander) über glazigenen saalekalt-

qs,,Lg

-20 Sand, z.T. kiesig, z.T. überdünt zeitlichen Ablagerungen (Till) (Saale-Komplex)

0 Sand, untergeordnet Kies über Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebe- 1 Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Hols- tein 1:250 000 marine Ablagerungen (stw. über Till) lehm/Geschiebemergel) qh,S,m ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Sand, überwiegend feinkörnig, stw. über Till ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! glazifluviatile Ablagerungen Herausgegeben vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, 2012 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,,gf ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Sand, untergeordnet Kies, glazifluviatile Schmelzwassersande und -kiese ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! marin-brackische Ablagerungen (Sandwatt und Mischwatt) stw. ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qh,fS-U,wa der Binnensander, Stielsander, Abflusstäler und Kames; nur stw. eisrandnah ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! über Niedermoor bzw. Marsch gestaucht, im Randbereich zum weichselzeitlichen Moränengebiet mit Feinsand bis Schluff, tonig

einzelnen Geschiebelehmdurchragungen

- Geologischer Dienst - 0

Wissenschaftliche Bearbeitung: H. Kaufhold 1

Kartographie / Layout: S. Dölger-Schwermer -

     

- 0 marin-brackische Ablagerungen (Schlickwatt) ! ! ! ! !

1 1 0 B. Burbaum und A. - qh,Tus,wa 0 C. Verdieck       glazifluviatile Ablagerungen 1 - Ton, schluffig, wechselnd feinsandig ! ! ! ! ! qw,G,gf       Kies, Sand ! ! ! ! !       Vidå marine Ablagerungen (Marsch, kalkig) stw. über organischen Weich- qh,,li glazifluviatile Ablagerungen über glazilimnischen Ablagerungen Rudkøbing schichten (Niedermoor, untergeordnet über Mudde) qw,,gf qw,,b Sand, untergeordnet Kies über Feinsand bis Ton (Beckenablagerungen) Schluff bis Ton, feinsandig

S Y L T Tønder Gråsten ÆRØ

-

- 2

Tinglev Sønderborg 1 glazifluviatile Ablagerungen über glazigenen kaltzeitlichen 0 marine Ablagerungen (überwiegend Marsch, kalkig bis schwach qw,,gf

0 qh,U-T,m kalkig, stw. unterlagert von Sand) qw-qs,,Lg Ablagerungen Schluff bis Ton Sand, untergeordnet Kies über Schluff, tonig, sandig, kiesig Sil L O L L A N D (Geschiebelehm/Geschiebemergel) Westerland marine Ablagerungen (Marsch, kalkig) über organischen Weich- Ærøskøbing qh,U-T,m glazilimnische Ablagerungen D Ä N E M A R K qh,,org schichten (Niedermoor, untergeordnet über Mudde) qw,,b r Schluff, Ton, z.T. feinsandig e Schluff bis Ton, feinsandig über Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist rg 0 u L A N G E- 0 stark zersetzt bzw. über Detritus-Mudde

0 b Nakskov 0

0 s 0 glazilimnische Ablagerungen, stw. über Geschiebelehm

0 J J 2 n - 0 Ð Ï e F Ï Ï Ï 0 qw,S,b 8 l ö 8 F rd Feinsand, schluffig, stw. über Schluff, tonig, sandig, kiesig 0 e 0 brackische Ablagerungen (Marschenschluff bis -ton)

6 6 qh,U-T,br Schluff bis Ton, stw. feinsandig (Geschiebelehm/Geschiebemergel) Glücks- L A N D - qw,,b glazilimnische Ablagerungen über glazigen Ablagerungen 0 20 brackische Ablagerungen (Marschenschluff bis -ton) über Nieder- 1 qh,U-T,br qw,,Lg - burg Schluff, Ton, z.T. feinsandig über Schluff, tonig, sandig, kiesig qh,H moor, vereinzelt über Hochmoor (Geschiebelehm/Geschiebemergel) u Schluff bis Ton über Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark a ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! llig ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ba ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! g ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! zersetzt, vereinzelt über Sphagnum-Torf, schwach bis stark zersetzt glazigene Ablagerungen (Geschiebesand) n ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! a ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,S,g ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

L ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Sand, schwach kiesig, meist gestaucht (oft Hochgebiete) Flensburg ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Niebüll ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q! h,U-T,br brackische Ablagerungen (Marschenschluff bis -ton, stw. Feinsand) Leck ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,,sdr ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! über pleistozänem Sand (Weichsel-Kaltzeit) qw,S,g glazigene Ablagerungen (Geschiebesand über Till) Scheersberg Schluff bis Ton, feinsandig über Sand, untergeordnet Kies r qw,,Lg Sand, schwach kiesig (Geschiebesand) über Schluff, tonig, sandig, kiesig de 70 m un (Geschiebelehm/Geschiebemergel) ffl m u brackisch-lagunäre Ablagerungen (humoser Marschenschluff bis -ton) ha ro a qh,Uh-Th,br u Sc st ping A en Lip -10 qh,Hn über Niedermoor r hl e lmer ü glazigene Ablagerungen (Geschiebeschluff bis -ton, teilweise F Ö H R k o A M Schluff bis Ton, humos, über Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark qw,U-T,g c h u e So gestauchter Beckenschluff oder -ton) L te zersetzt oder über Sphagnumtorf bzw. Mudde A l Schluff bis Ton

olmer Au

Soh - 2 brackisch-lagunäre Ablagerungen (humoser Marschenschluff

0 qh,Th,br bis -ton) glazigene Ablagerungen (Till der Grundmoränen und Endmoränen)

! ! ! ! ! ! ! q! w,!,Lg! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Schluff bis Ton, humos ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebelehm, oft über Geschiebemergel)

L ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Wyk i ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

nn 0

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! l a 1 na u - flußka ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Zu perimarine [gezeitenfluviatile] Ablagerungen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! auf Föhr qh,U-T,pm [fzg] ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! glazigene Ablagerungen (Till) über Sanden Satrup ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,,Lg Schluff bis Ton ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,S, Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebelehm/Geschiebemergel) über Sand, untergeordnet Kies 0 Tarp -1 qh,U-T,pm [fzg] perimarine [gezeitenfluviatile] Ablagerungen über Nieder- bzw. qh,,org Kappeln Hochmoor oder Mudde qw,,Lg glazigene Ablagerungen (Till) über glazilimnischen Ablagerungen Stollberg Schluff bis Ton über Sphagnum-Torf, schwach bis stark zersetzt bzw. Bruch- ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,,b Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebelehm/Geschiebemergel) über

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

44 m ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! wald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark zersetzt bzw. Detritus-Mudde Feinsand bis Ton (Beckenablagerungen) Süderbrarup ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q! h,U-T,pm [fzg] perimarine [gezeitenfluviatile] Ablagerungen stw. über glazi- glazigene Ablagerungen (Till) über marinen Ablagerungen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,,Lg

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,S, ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! fluviatilen Ablagerungen (Sander) bzw. fluviatilen Ablagerungen teo i (überwiegend aufgestaucht) (Eozän) le (Weichsel-Kaltzeit) Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebelehm/Geschiebemergel) über ch S Schluff bis Ton stw. über Sand, untergeordnet Kies Ton, schluffig

e n e perimarin-lagunäre [gezeitenfluviatile] Ablagerungen über Nieder- e qh,Th,pm [fzg] r Eem-Warmzeit T O S T S E E qh,H bzw. Hochmoor oder Mudden Arlau Ton, humos über Sphagnum-Torf, schwach bis stark zersetzt bzw. qee,, warmzeitliche Bildungen, stw. unter weichselkaltzeitlichen Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark zersetzt Ablagerungen K Sand bis Ton, limnische (Ostküste: marine) Ablagerungen bzw. Torfe I limnische Ablagerungen, vereinzelt als Strandwall E qh,S,l L Sand, z.T. humos Saale-Komplex E R limnische Ablagerungen, stw. über Niedermoor glazifluviatile Ablagerungen Schleswig qh,F,l qs,,gf Detritus-Mudde, überwiegend organische Substanz, teilweise als Kalk- bzw. Sand, untergeordnet Kies B ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Treia ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Schluffmudde, stw. über Niedermoor U ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 0 t 0 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

0 C F E H M A R N h 0 glazifluviatile Ablagerungen über glazigenen Ablagerungen (Till) NORDSTRAND c ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qs,,gf

0 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! u 0

J J B H ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

0 limnische Ablagerungen über unterschiedlichen Sedimenten

0 0 qs-tmi,, Ï Ï Ï r -1 Ï Ï ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qh,F,l oder stw. älteren Ablagerungen (Saale-Komplex und Prä-Saale) 4 e ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! d 4 r T ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 0

0 qw-qs,S, fö ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! (Weichsel-Kaltzeit bzw. Saale-Komplex) Sand, untergeordnet Kies über Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebelehm/ 6 rn 6 ke Detritus-Mudde, überwiegend organische Substanz über sandigen Ec Geschiebemergel) oder Ton (häufig Glimmerton) Sedimenten glazigene Ablagerungen (oft gestaucht) e qs,,g d fluviatile Ablagerungen (Auensand) Sand, untergeordnet Kies Eckernförde r qh,S,f ö Sand, z.T. schwach humos F r glazilimnische Ablagerungen Scheelsberg le qs,,b 106 m ie fluviatile Ablagerungen (Auensedimente) Schluff, Ton, z.T. feinsandig Aschberg K qh,,f 98 m Ton, Schluff, Sand, untergeordnet Kies glazigene Ablagerungen (Till der Grundmoränen und Endmoränen)

Kropp ! ! ! ! ! ! ! qs! ,,L! g ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebelehm/Geschiebemergel) qh,f fluviatile Ablagerungen (Auensedimente) über organischen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Schönberg ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qh,,org Sedimenten ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ne ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ee ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Tr Ton, Schluff, Sand, untergeordnet Kies über Niedermoortorf oder Mudde ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q! s,,Lg glazigene Ablagerungen (Till) über unterschiedlichen Ablagerungen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ge Wittensee ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! or ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qs-teo,, S ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! (Saale-Komplex bis Eozän) Hochmoor, stw. über Niedermoor, Mudde, Marsch, Ton qh,Hh Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebelehm/Geschiebemergel) über unter- Sphagnum-Torf, schwach bis stark zersetzt, stw. über Bruchwald-, Schilf- e Passader ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! schiedlichen Ablagerungen g e ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! r Sorg ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! o l See ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! oder Seggentorf, meist stark zersetzt oder Detritusmudde bzw. Ton S a ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! e n ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! N O R D - ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! lt a A K ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qs,,Lg glazigene Ablagerungen (Till) über aufgeschlepptem Material e - ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! e ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! (Holozän bis Saale-Komplex) g r Hochmoor über sandigen Ablagerungen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qh,Hh r e r,T, (Salzstock) s ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! (Rotliegend) o t e s ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qh-qs,S, d ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Sphagnum-Torf, schwach bis stark zersetzt über Sand S -O i Schluff, tonig, sandig, kiesig (Geschiebelehm/Geschiebemergel) über e d E u or Gr. Binnen- e S Strezerberg Ton, schluffig N c see N h Oldenburg Niedermoor w qh,Hn e Selenter See 130 m n Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark zersetzt Tönning t i. Holst. in -Warmzeit Erfde e O ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ l St. Peter-Ording de Niedermoor über organischen holozänen Ablagerungen marine Ablagerungen n ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ qh,Hn qhol,,m bu Westen- Lütjenburg rge qh,,org Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark zersetzt über organischen Ton, schluffig r ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 3460000 r G ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ r see rab ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! J e u e ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! holozänen Sedimenten e ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! d n d i a ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! i s ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! E E s ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Elster-Kaltzeit o ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! K ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! (Holozän bis ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q! h,Hn Niedermoor über sandigen Ablagerungen r ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! e Lauenburger Ton Kieler Berg ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qh-qs,S, Saale-Komplex) qe,T, i d ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Ton, schluffig 94 m E Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark zersetzt über Sand Preetz qh,Hn Niedermoor über unterschiedlichen holozänen Marsch- Pliozän qh,,(m,br,pm) Lanker Bungsberg Ablagerungen kontinental-fluviatile Ablagerungen (z.T. aufgeschuppt) See tpl,S, 168 m Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark zersetzt über unter- Sand, Sandstein Kossau schiedlichen holozänen Marsch-Ablagerungen

S E E qh,Hn Niedermoor über glazigenen Ablagerungen (Till der Grundmoränen Miozän -2 qw,,Lg und Endmoränen) (Weichsel-Kaltzeit) 0 -1 marine Ablagerungen (überwiegend aufgeschuppt) 0 Sc Kellersee hw Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf über Schluff, tonig, sandig, kiesig tmi,T,m Ton, stw. Sand (überwiegend aufgeschuppt) en Dieksee ti (Geschiebelehm/Geschiebemergel) ne ntine Plön Schwe qh,Hn Niedermoor über bindigen weichsel- oder saalekaltzeitlichen Eozän qw-qs,S-T, Ablagerungen (Weichsel-Kaltzeit bzw. Saale-Komplex) HELGOLAND Büsum Bruchwald-, Schilf- oder Seggentorf, meist stark zersetzt über Feinsand marine Ablagerungen 0 0 0 Gr. Plöner See teo,T, 0

0

0 Stolper Ton, Kieselgestein (in Stauchungszonen) 0 e bis Ton 0 0

1 - Hanerau-

0 l

J J

J

0 e - 0

0 i See 2 Ï 0 0 Ï Ï Ï Ï Ï 0 0 m 0

Hademarschen 0 0 r 6

6 Abschlämmmassen, stw. über unterschiedlichen Ablagerungen 6 e qh,,z d Oberkreide or Süderm Neustadt Zusammensetzung nach Ausgangsmaterial (Abschlämmmasse) stw. über

N iele L

- Ü

1 unterschiedlichen weichsel- oder saalekaltzeitlichen Ablagerungen marine Ablagerungen 0 B kro,, Hohenweststedt Stock- E -20 Schreibkreide Miele see C K äolische Ablagerungen (Dünen) (z.T. Pleistozän) ER qh(-qw),S,d BUCHT Fein- bis Mittelsand Mittlerer Buntsandstein Bornhöved limnisch-fluviatile bis brackische Ablagerungen äolische Ablagerungen (Flugsand in flächenhafter Verbreitung) sm,, Neumünster Grimmelsberg qh(-qw),S,a Wechsellagerung von Sand-, Schluff- und Tonstein 83 m (z.T. Pleistozän) St ör Feinsand, mittelsandig ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ Zechstein ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ ̰ qh,S,a äolische Ablagerungen (Flugsand) über Mudde oder Niedermoor - 1 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! evaporitisch, terrestrisch-kontinental 0 ! ! ! ! ! ! ! ! qh! ,,o! rg ! Ahrensbök ! ̰ ! ̰ ! ̰ ! ! ̰ ! ̰ ! ̰ ! ̰ ! ! ! Feinsand, mittelsandig über Mudde oder Niedermoortorf z,, ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Anhydrit / Gips ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qh,S,a äolische Ablagerungen (Flugsand) über sandigen weichsel- oder ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw-qs,S, ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! saalekaltzeitlichen Ablagerungen (Weichsel-Kaltzeit bzw. Saale- Rotliegend -20 Komplex) -1 0 Feinsand, mittelsandig über Sand evaporitisch, terrestrisch-kontinental -10 Burg r r,T, tö Ton, Tonstein S Trave Wardersee qh,S,a äolische Ablagerungen (Flugsand) über bindigen weichsel- oder qs,S-T, saale-kaltzeitlichen Ablagerungen (Saale-Komplex) l a n Gr. Feinsand, mittelsandig über Feinsand bis Ton a anthropogen, Abgrabung -K Segeberger qh,,ab e e See großflächige Abgrabung ts s Weichsel-Kaltzeit -O Bad rd äolische Ablagerungen (schluffiger Flugsand [Lösssand]) über anthropogen, Aufschüttung o ve qw,Su,a / qs,, qh,,y N Bad a unterschiedlichen Ablagerungen (Saale-Komplex) verschiedene Materialien Tr schluffiger Feinsand (Lösssand) über unterschiedlichen Ablagerungen Bramstedt ∕∕ ∕∕ ∕∕ ∕∕ ∕∕ ∕∕ S qh,,y Brunsbüttel t anthropogen, Aufschüttung über Nieder- oder Hochmoor ö ∕ ∕ ∕ ∕ ∕ ∕ r fluviatile (und fluviatil-äolische bzw. periglaziär-fluviatile) ∕ ∕ ∕ ∕ ∕ ∕ qh,H, qw,,f verschiedene Materialien über Nieder- oder Hochmoortorf Ablagerungen ∕∕ ∕∕ ∕∕ ∕∕ ∕∕ ∕∕ Lübeck Grevesmühlen Feinsand, Mittelsand, Grobsand Elbe glazifluviatile Ablagerungen (Sander im morphologischen Sinn) ! ! ! ! ! vermutete äußerste Grenze der weichselkaltzeitlichen e v qw,,sdr Vergletscherung ra Sand, untergeordnet Kies. Schmelzwassersande und -kiese der Außen- Cuxhaven T sander (reliefarm), Abflusstäler und Kames, nur stw. eisrandnah gestaucht, Stör Wa Kiessandzug (Os, Wallberg) k ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! im Randbereich zur Weichselmoräne mit einzelnen Geschiebelehm- en ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! itz ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! durchragungen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Klingberg ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! wichtige weichselkaltzeitliche Gletscherrandlagen, stw. vermutet ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! " " " " 78 m ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! q! w,,sdr glazifluviatile Ablagerungen (Sander im morphologischen Sinn) e ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! (z. T. Endmoränen) v ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ra ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! qw,,b Henstedt- T M E C K L E N B U R G - ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! über glazilimnischen Ablagerungen Sand, untergeordnet Kies über Feinsand bis Ton (Beckenablagerungen) wichtige Gletscherrandlagen des Saale-Komplexes Ulzburg (z. T. Endmoränen) u Nordholz Glückstadt a qw,,sdr glazifluviatile Ablagerungen (Sander) über glazigenen ck Abflussrichtung weichselkaltzeitlicher Schmelzwässer r ü qw,,Lg Ablagerungen (Till)

0 K 0 0 O 0

0 Sand, untergeordnet Kies über Schluff, tonig, sandig, kiesig 0 J s J 0 Ï Ï Ï Ï Ï 0 Abflussrichtung der Schmelzwässer des Saale-Komplexes t 6

6 (Geschiebelehm/Geschiebemergel) e 9 9 5 Elmshorn 5 Großer Ratzeburger E See lb e u cka Quickborn

Krü Gadebusch E

l Ratzeburg b

e - Sc r L h e Norderstedt ü a s b a ls e e Hemmoor e W c - u Ahrensburg e e Pinna k b - l Ost - k E e K a nal eg a w n rts iffah a B l ch S i l

l e e ild Schaal- h c Hahnheider Berg Mölln S 1:250.000 HAr MBURG 99 m e t Stade s l Maßstab 1:250 000

A see le Wedel Bil 0 5 10 20 30 40 km

N I E D E R S A C H S E N e e g st n ee i 73 m G w h Segrahner Berg S c Elb e Vertrieb: Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) - Öffentlichkeitsarbeit / Vertriebsstelle Bremerhaven Bi ll e Hamburger Chaussee 25 - 24220 Flintbek - Telefon: 04347/704-230 - Telefax: 04347/704-702 e-mail: [email protected] - Internet: http://www.llur.schleswig-holstein.de Reinbek Wittenburg er Inhalt: Geologischer Dienst im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein es W G Schwarzenbek eeste Topographische Grundlage: Vektordaten des Digitalen Landschaftsmodells 1:250.000 (Ebenen) e l Kartenrahmen: Gauß-Krüger-Abbildung im 3. Meridianstreifen (Mittelmeridian 9°) D a a e ove d Buxtehude -E h il Vervielfältigt mit Genehmigung vom 02.12.2010 ©GeoBasis-DE/ B K G 2 0 1 0 h lb c c Bremervörde e S S Druck: Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein Hagenow Geesthacht Diese Karte ist gesetzlich geschützt. Landesamt für Landwirtschaft, Vervielfältigungen nur mit Genehmigung des Herausgebers.

0 Umwelt und ländliche Räume 0 Als Vervielfältigung gelten z. B. Nachdruck, Fotokopie, Scannen, 0 0 0 0 E Mikroverfilmung, Digitalisierung sowie Speicherung auf Datenträger. J J Schleswig-Holstein 0 0 Ï lb Ï V O R P O M M E R NÏ

Ï Ï 2 2 e 9 9 5 5 Lauenburg Boizenburg lbe Winsen (Luhe) E Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein 1:250 000 Flintbek 2012 J J J J J 3480000 3520000 3560000 3600000 3640000 LandesamtfürLandwirtschaft, UmweltundländlicheRäume Schleswig-Holstein

GeologischeÜbersichtskarte vonSchleswig-Holstein 1:250000

LandesamtfürLandwirtschaft,Umwelt undländlicheRäume Schleswig-Holstein

-GeologischerDienst- GEOLOGISCHEÜBERSICHTSKARTE1:250.000

GeologischeKartengebeneinenÜberblicküberdieVerbreitung,Entstehung, Zusammensetzungunddas AlterderanderErdoberflächeanstehenden Ablagerungenunderlaubensomitaucheine AbschätzungderGesteinseigen- schaften.FürdieNutzerstellensiewichtigePlanungsgrundlagenz.B.fürInfra- strukturvorhaben,Natur-undLandschaftsschutz,RohstoffgewinnungoderGrund- wassererschließungdar.GrundlagederumseitigenÜbersichtskarte1:250000 sindgeologischeKartenwerkeimWesentlichendesMaßstabes1:25000.Wo diesenichtvorlagen,wurdeaufunveröffentlichteKartierungsergebnisseindiesem Maßstabzurückgegriffen.DerDetaillierungsgraddieserKartenmachtefürden MaßstabdieserÜbersichtskartejedocheineGeneralisierungnotwendig,sodass insbesondereeinzelnekleinereVerbreitungsflächen,wennsienichtfürdie regionaleGeologieüberragendeBedeutunghatten,nichtdargestelltwurden.Um dieLegendeneinheitenaufeinüberschaubaresMaßzubegrenzen,wardarüber hinausfallweiseeineZusammenlegungvonGesteinseinheitennotwendig.Inder vorliegendenFormrepräsentiertdieKartedenaktuellenStanddergeowissen- schaftlichenLandesaufnahmezuroberflächennahenGeologiefürdieobersten2m. DieVerwendungdieserKarteentbindetnichtvonderPflichtprojektbezogener geologischerUntersuchungen.

EINFÜHRUNG

DieanderGeländeoberflächezwischenNordseeundOstseeanstehenden SchichtenSchleswig-gliedernsichgrobineinkaltzeitlichbeeinflusstes,

NaturräumlicheGliederung

2 hügeligesGebietausGletscherablagerungenimOsten,einereliefarmeZonemit SchmelzwasserablagerungenundälterenkaltzeitlichenGletscherablagerungenin derLandesmittesowiedennacheiszeitlichen,fastvölligebenenMarschablage- rungenanderNordseeküsteimWestendesLandes.Das AlterdieserSchichten variiertüberwiegendzwischenwenigen1000Jahrenund,von Ausnahmenabge- sehen,biszu250000Jahren.Die AusnahmenbetreffenwesentlichältereFest- gesteinedievereinzelt,wieimRaumLägerdorfalsKreidekalke(ca.65-80Mio. Jahre)oderSegebergalsGips(ca.250Mio.Jahre),dieeiszeitlichenundnacheis- zeitlichenLockersedimentedurchragen.Ältere Ablagerungensindgenerellnur überBohrungenzugänglich,dokumentierenaberinihrerVielfalteingroßes

GeologischeZeittafel(StratigraphischeÜbersicht)

3 SpektrumverschiedensterGesteinstypenundunterschiedlichsterBildungsräume bzw. Ablagerungsbedingungen.

ImVerlaufderErdgeschichteverliefdiegeologischeEntwicklunginSchleswig- Holsteinregionalsehrunterschiedlich.Mehrfachwechseltedas Ablagerungsmilieu (Tiefwasser,Flachwasser,Delta,SeeundFestland)oderdieKlimazone.Hebungen derLandoberflächenführtenzueinemZurückweichendesdamaligenMeeres- spiegelsundSenkungenzueinerÜberflutungehemaligerFestlandsbereiche.In denSenkungszonenhabensichvielfachSchichtenvonmehrerenhundertMetern Mächtigkeitenerhalten,währenddieHebungsprozessezueinem Abtragundeiner WiederaufarbeitungderursprünglichvorhandenenSedimente,diesoerneutinden Sedimentationskreislaufeinbezogenwurden,führten.

TIEFERUNTERGRUND Vorca.300-250Mio.JahrenbildetesichdasZentraleuropäischeBeckensystem heraus.Eserstrecktsichüberca.1500kmvonderNordseeküsteGroßbritanniens bisnachPolenundvonderSüdküsteSkandinaviensbisnachNorddeutschland. EineOst-WestverlaufendeSchwelle,gebildetdurchdasMittlere-Nordsee-Hoch unddasRinköbing-Fünen-Hoch,trenntzweigroßeBeckenbereichevoneinander, dasNördlichePermbeckenunddasSüdlichePermbecken.Schleswig-Holsteinlag imNorddeutschenBecken,einem TeilbereichdessüdlichenPermbeckens. Ander

VerteilungvonWasserundLand(hellgrau)imOberenRotliegendvorca.260Mio.J.(verändertnach ZIEGLER ,P.A.(1978):North-WesternEurope:tectonicsandbasindevelopment.Geol.Mijnbouw, 54:589-626)

4 WendederErdzeitalterPerm/ TriaskamesanderBasisdesBeckenszugroß- räumigen Absenkbewegungen,sodassnördlichundsüdlichdesRingköbing- Fünen-HochsGraben-oder TrogstrukturenwiederZentral-GrabenundderHorn- GrabeninderNordsee,derGlückstadt-GrabenundderPolnische-Trogentstanden.

StrukturelleGliederungdes TiefenUntergrundsvonSchleswig-Holstein DerGlückstadt-GrabendurchziehtSchleswig-HolsteinvomUnterelberaumbisindie RegionFlensburg.EristdasprägendetektonischeElementmitetlichenStörungs- zonenundsenktesichzwischendenstabilenundungestörtenBereichendesWest- schleswig-BlocksimNordwestenunddem-Westmecklenburg-Blocksim

VerbreitungSalzstöckeundSalzkissen

5 Südostenstellenweiseüber9000mtiefein.HäufigbestandendiePerm-Ablage- rungenausmehreren100mdickenSalzserien.Salzreagiertunter Auflast plastisch.Diedurchdie AbsenkvorgängezunehmendeSedimentauflastimGraben- bereichbewirkteeineaufwärtsgerichteteMobilisationdesZechsteinsalzesund stellenweiseauchdernochälterenRotliegend-Salze. AnStörungs-oderSchwäche- zonenimZentrumdesGrabensbildetensichdieerstenSalzmauernwährenddes Keupers(200-235Mio.Jahre)unddieBildungvonSalzstöckenundSalzkissen

QuerschnittdurcheinenSalzstock setztesichinRichtungderGrabenränderbisins Tertiär(65-2,6Mio.Jahre)hinein fort.WährendesbeiSalzkissenlediglichzueinermoderaten AufwölbungderDeck- schichtenundeinerlokalenZunahmederSalzdickekam,istdasSalzderSalz- stöckeundSalzmauerndurchdieüberlagerndenSchichtenbisinOberflächennähe aufgestiegen.

Caprock(Gips)inderKalkgrubebeiElmshorn.ImHintergrund GesteinedesRotliegendundZechstein

6 DerSalzaufstiegistderGrunddafür,dassGesteinedesZechsteinundRotliegend wiez.B.beiElmshornundBadSegebergbisandieheutigeOberflächeangeho- benwurden.VergleichbaresgiltfürdenBuntsandsteinvonHelgolandunddievon

BuntsandsteinvonHelgoland

KreidegrubeHeidestraße(Lägerdorf)

7 derZementindustriegenutztenKreidevorkommenvonLägerdorfüberderSalz- struktur.DerzentraleBereichdesGlückstadt-Grabenswirdzudenstabilen BlöckenhinvonjüngerenSenkungsbereichen(Trögen),demWestholstein-Trogim Westen,demOstholstein-TrogimOstenunddemHamburger-TrogimSüdosten flankiert.Hiersedimentiertenmächtigejurassischeundtertiäre Abfolgen.Indiesen TrögenbliebauchdasmitorganischemMaterialdurchsetzteErdölmuttergestein ausdemUnterenJuraerhalten.Wennbenachbarte,aufnahmefähigeSpeicher- gesteineausdemMittlerenJuradurchüberlagernde TonsteineoderSalzabgedich- tetwurden,konntensichErdöllagerstättenbilden.DieseVoraussetzungenwaren besondersimRaumHeidesowieentlangeinerKettevonErdölfeldernzwischender EckernförderBucht,demRaumPreetz/PlönsowieBoostedtgegeben.Basierend aufdiesemModellkonntenseit1952mehrereLagerstättenerschlossenwerden.

QuerschnittdurchdenOstholstein-Trog

ZuvorwarbereitsseitMittedes19.JahrhundertsErdölinVerbindungmitkreide- zeitlichen AblagerungenanSalzstrukturengefördertworden.Dasgrößtedeutsche ErdölfeldMittelplate/Dieksandproduzierthauptsächlichausden Ablagerungen desMittlerenJurasanderFlankedesSalzstocksBüsum.Seit1987bisEnde2011 wurdenausdiesemFeldbereits26,7Mio.tErdölgefördert.ImErdöl-FeldPlön-Ost wurdenamOstranddesOstholstein-Trogesausvergleichbaren Ablagerungenim Zeitraum1958-1999insgesamt7,2Mio.tÖlgefördert.DurcheineHebungsphase währenddesoberenJurakameszur Abtragungjurassischerundzum Teilälterer Sedimente,sodassdieJura-Sedimenteheutefastnuraufdieschonerwähnten tiefenrandlichen Trögebeschränktsind.ZuBeginnderKreideerfolgteerneuteine moderate Absenkungundeskamzunächstzur AblagerungmarinertonigerSedi- mente,diespäterdurchdietypischenKreidekalke(SchreibkreidevonLägerdorf südlichvonItzehoe)abgelöstwurden.DieSenkungstendenzhieltauchim Tertiär anundverstärktesichbesondersindenRandbereichendesGrabens,wodie tertiäreSchichtfolgeimBereicheineMächtigkeitvonüber4100moder imOstholstein-TrognordöstlichvonStolpevonmehrals1600merreicht.Weitere Gebietemithohen TertiärmächtigkeitenbefindensichimRaumHaseldorferMarsch / PinnebergsowiezwischenKaltenkirchenund Ahrensburg.Das Tertiärbeginntin Schleswig-Holsteinstellenweisemitder AblagerungvonKalken.Imweiteren Verlaufkamesvermehrtzur AblagerungtonigerSedimente.DasOligozänsetztim südlichenSchleswig-HolsteinzunächstmitderSedimentationdes „Neuengammer

8 Morsumkliffauf(PliozänundMiozän) Gassands“ ein,der1910anderLandesgrenzezuHamburgbei247m Tiefe erdgashaltigangebohrtwurde.InnördlicherRichtungkeiltderletztmaligfürlängere ZeitKüstennäheanzeigendeSandausundgehtinSchluffeund Toneüber.Das

Ehemaliger AbbauderKaolinsandeinaufSylt

9 ObereOligozänistdurchChattschluffegeprägt.ImnachfolgendenMiozänkames im Tiefwasserzur AblagerungdesUnterenGlimmertons,gefolgtvondenfestlän- dischgeprägtenfluviatil-limnisch-terrestrischenUnterenundOberenBraunkohlen- sanden,diefürdie Trinkwasserversorgungz. T.vongroßerBedeutungsind.Im MittlerenMiozänstiegderMeeresspiegelerneutanundeskaminküstenferneren Bereichenzur AblagerungdesOberenGlimmertons.DietertiäreSchichtfolgewird abgeschlossendurchdieobermiozänenundpliozänenKaolinsande,diezusammen mitLimmonitsandsteinundGlimmertonamMorsumkliffaufSyltaufgeschlossen sind.DieKaolinsandesindRelikteausdemDeltaeinesgroßenFlusssystemsaus demskandinavischenRaum.

OBERFLÄCHENSEDIMENTE

ALLGEMEIN

BiszumPliozändokumentierenalleinSchleswig-HolsteinabgelagertenSchichten klimatischeBedingungen,diedeutlichwärmeralsunserheutigesKlimawaren. Zeitweiseherrschtensogararidebzw.semiarideBedingungen.MitBeginndes Quartärsvorca.2,6Mio.JahrenführtenSchwankungenderErdbahnparameterzu einer AbkühlungderDurchschnittstemperaturundimweiterenVerlaufsogarzu KaltzeitenmitVergletscherungen,diesichmitWarmzeitenabwechselten.Diese Phase,dasQuartär,wirdinPleistozän(glazialePhasen)unddaserstrelativkurz andauerndeHolozän(Nacheiszeit),indemwirleben,gegliedert. Ablagerungendes Früh-PleistozänsindinSchleswig-HolsteinnichtanderOberflächeaufgeschlossen.

WährendderKaltzeitenkamesinSkandinavienzurBildungvonGletschernund nachfolgendzurBildungeinerzusammenhängendenEisdecke.Durchzunehmende NiederschlägeerreichtedasEiseineDickevonmehrerenhundertMetern.Der- artigeEismassensindinderLagesowohlanstehendesUntergrundmaterialmecha- nischabzulösen,aufzunehmenundentwederunter,auf,imodervordemEiszu transportieren.DiesovomEistransportiertenGesteinsteilewerdenals „Geschiebe“ bezeichnet.Einehäufige AblagerungderKaltzeitistderGeschiebemergel/ Till(z.B. qw,,Lg;qs,,Lg),derein AufarbeitungsproduktdesaufdemWegvonSkandinavien oderdemOstseeraumvondenGletschernverfrachtetenMaterialsdarstellt.Wäh- rendderVorschubphasenwurdedasaufgenommeneMaterialunterschiedlich mechanischzerkleinertundinfolgendenStagnationsphasenabgesetzt.Charakte- ristischfürderartige AblagerungenisteinsehrbreitesKorngrößenspektrum.Das nachdem TauendesEisesverbleibendeMaterialbildetdiefürVereisungsgebiete typischenMoränen,wiedieunterdemGletscherabgelagertenGrundmoränenund dievorderEisfrontbefindlichenEndmoränen.VielfachkamesanderEisfrontzu einemVor-undZurückweichendesEisrandes,wobeizuvorabgelagertesMaterial erneutüberprägtundstellenweisevonSchmelzwässernauchzerspültwurde.Die morphologischalsErhebungenhervortretendenEndmoränensinddurchdievor- ausgehendenStauchungsvorgängehäufigsehrkomplexaufgebaut.Siesindz.T. durchengräumigeMaterialwechselgekennzeichnetunddiemarkantestenRelikte derkaltzeitlichenPeriode.

10 StauchungsphänomeneamEisrand(verändertnachKUPETZ , A.,K UPETZ ,M.&R ASCHER ,J.(2004): DerMuskauerFaltenbogen-eingeologischesPhänomen,Grundlageeiner130jährigenstandortge- bundenenWirtschaftsentwicklungundGeoparkin,SachsenundderWojewodschaft LubuserLand.(Hrsg.:)GesellschaftfürGeowissenschaftene.V.,Berlin,36S.) MitzunehmenderKlimaerwärmungtransportiertendieSchmelzwässerdertau- endenGletscherdasaufgenommeneMaterialindenBereichvorderEisfrontund setztenSandeundKiesevordemEisrandab.ImGegensatzzudenweitgehend unsortiertenMoränensinddieSchmelzwasserablagerungenhinsichtlichihrer Korngrößehäufigbessersortiert.ErfolgtederSchmelzwasserabflussineinoffenes Vorland,bautensichgroßflächige,relativebeneSchmelzwassersandflächen,die Sanderauf.EntwickeltensiesichungestörtvorderEisfrontsprichtmanvon Außensandern,imGegensatzzukleinräumigerenBinnensandernimvergletscher- tenBereich.WennabschmelzendesEisundMoränendenfreien Abflussder SchmelzwässerinsVorlandoderimHinterlandbehinderten,kameszur Ausbil- dungvonEisstauseen.DieindieseEisstauseenführendenSchmelzwasserströme schütteteninderNähedesEinmündungsbereichesnochgröbereSande.Mit zunehmenderEntfernungvomRanddesSeeswurdenimmerfeineresandige Komponentenabgesetzt.Schließlichbliebnurnochderfeinste Anteil,die GletschertrübeinderSchwebe.BeiruhigenWasserverhältnissenkames schließlichindenzentralenStillwasserbereichenderSeenzur Ablagerungvon Tonen.BeckenablagerungensinddiedurchengeKorngrößenspektrencharakteri- sierten,gutsortiertenBeckentoneundBeckenschluffe.EiszeitlicheBeckensysteme können,wiez.B.imRaumLübeck,größere Ausdehnungaufweisen.ImZusam- menhangmitderVereisung,demfolgendenEiszerfallunddemSchmelzwasser- abflusssowiedenbeidenVerwitterungsprozessenunterFrostbedingungen entstehendenPeriglazialformenkameszur AusbildungeinerVielzahlunterschied- licherSedimenttypen.DiesspiegeltsichaufderumseitigenKarteinderhohen

11 AusschnittausderGeologischenKarte1:25000Husbymit glazilimnischenBeckensedimenten(hellblau)zwischenHürupund Ausacker VariabilitätderOberflächensedimenteundeinesmanchmalkleinräumigen WechselsdervorkommendenSedimenteindenehemalsvereistenGebietenwider.

ELSTER-Kaltzeit

NachdemEndedes TertiärsgabesimFrühpleistozänz.T.ausgeprägteKaltzeiten, diejedochinSchleswig-HolsteinnichtanderOberflächenachzuweisensind.Esist anzunehmen,dassdieGletscherundSchmelzwässerderElster-Kaltzeitderartige Ablagerungenweitgehenderodierthaben.GeschiebemergeldervonSkandinavien ausgehendenVergletscherungenderElster-Kaltzeit,findensichoberflächennah nuramRotenKliffaufSylt,beiLiethnaheElmshornundvereinzeltinStauch- strukturen.DaselsterkaltzeitlicheEishatjedochSchleswig-Holsteinkomplettüber- decktundvieltertiäresMaterialaufgearbeitet.DieBasisderquartärenSchichten kannnäherungsweisemit50bis150munterderheutigenGeländeoberflächean- genommenwerden.GenerellistdieseSchichtunterflächerelativeinheitlichbe- schaffen.Esgibtjedochelsterkaltzeitlichangelegte,bisca.350mtiefindie Tertiär- oberflächeeingeschnitteneRinnen.StellenweisesinddieseRinnenmitSanden verfülltundwerdenzurGrundwassergewinnunggenutzt.IhreEntstehungwird sowohlmit AusräumungdurchdieGletscherselbstalsauchdurchunterhohem DruckstehendesubglaziäreWässerinVerbindunggebracht.GegenEndeder Elster-KaltzeitwurdendieRinnenteilweisemitdemglazilimnischenLauenburger Tonverfüllt,derindenoberstenBereichendurchbrackischbismarine,arktische Foraminiferenfaunen(Einzeller)gekennzeichnetist.Esistanzunehmen,dass

12 VerbreitungsubglazialausgeräumterelsterkaltzeitlicherRinnen darüberhinausweitereRinnenbestehen,dieaufgrundfehlendertiefererBohrun- gennochunbekanntsind.

HOLSTEIN-Warmzeit

MitderZunahmedesInlandeiseswareine AbsenkungdesMeeresspiegelsver- bundenundgegenEndederElster-KaltzeitundinderfolgendenHolstein-Warm- zeitdrangdasMeererstmaligseitdemMiozänfürrelativkurzeZeitwiederüber schmaleMeeresarmevomUnterelberaumausvor.DiemarinenSedimenteder Holstein-WarmzeitfindensichimsüdlichenHolsteininBohrungenundüberwie- gendinFormglazialaufgestauchterScholleninStauchmoränen.DieHolstein- Seriewarbesondersgutinden TongrubenvonWacken,nordöstlichvonBurgin aufgeschlossengewesen,wo TonederElster-Kaltzeitvoneinem grauen,sehrfossilreichen,schluffigem TonderHolstein-Warmzeitüberlagert wurden,dieinFormvonGroßschuppenaufgepresstsind.Landeinwärtslassen sichholsteinwarmzeitlicheSedimentebisindieStörniederungbei verfolgen.

13 Ehemaliger Abbauvonholsteinwarmzeitlichen Toneninder TongrubeMuldsbergbeiWacken

SAALE-Komplex

DienachderHolstein-Warmzeitvorca.300000JahreneinsetzendeSaale-Kaltzeit wirdallgemeinalsSaale-Komplexbezeichnetundbestehtauseiner Abfolgevon mehrerenVereisungsphasen,derenGletscherfastdasgesamteGebietSchleswig- HolsteinsüberfahrenhabenundbisweitnachNiedersachsenhineinreichten.Die typischenkaltzeitlichen AblagerungenGeschiebemergel/Tillsindvoralleminden westlichenLandesteilenverbreitet.DiesaalekaltzeitlichenGeschiebemergellassen sichineinenjüngerenGeschiebemergel(qsJG,Hennstedt-Vorstoß,verbreitetin derMitteSchleswig-Holsteins),einenmittlerenGeschiebemergel(qsMG,- Vorstoß,verbreitetu.a.,Ostenfeld,RaumKuden-St.Michaelisdonn)und ineinenälterenGeschiebemergelgliedern(qsAG,Burg-Vorstoß,verbreitetu.a. RaumOstenfeld-Husum,Leck,Sylt,imsüdlichenundwestlichenHolsteinnurin KiesgrubenundStauchungszonen).DieeindeutigeZuordnungzudenverschiede- nenVorstößenistteilweisenochoffen,weshalbinderGeologischenÜbersichts- karte1:250000nichtzwischendenverschiedenensaalekaltzeitlichenGeschiebe- mergeltypendifferenziertwird.ImVergleichmitdenwesentlichjüngerenWeichsel- ablagerungendesÖstlichenHügellandswerdendieGrund-undEndmoränendes Saale-Komplexesals Altmoränengebietbezeichnet.Kennzeichnendfürdiesen, vomWeichsel-Eisnichtmehrerreichten,Landschaftsraumisteineherausge- glichenesRelief.VerwitterungsprozessewährendderEem-Warmzeitundim HolozänsowieperiglaziäreBedingungenindeneisfreienGebietenwährendder WeichselkaltzeitführtenzuoberflächennahenUmlagerungsprozessendersaale- kaltzeitlichen Ablagerungen.DieschützendeVegetationfehlteinZeitendes

14 HochglazialsundFrostsprengung,WindangriffsowieeinintensiverFrost-Tau- wechselführtenzuMassenverlagerungenundsindursächlichfürdasrelativ ausgeglicheneOberflächenbilddes Altmoränenbereiches.DieserBereicherstreckt sichalsunterschiedlichbreitesBandausDänemarkkommendvonSüderlügum überLeck,Bredstedt,Husum,Norderstapel,Heide,Burg,Itzehoe,Pinneberg, GlindebisnachLauenburg. AußerdembedeckenSedimentedesSaalekomplexes auch TeilederNordfriesischenInseln.IndieserZonefindensichnebenGeschiebe- mergel/ Till,deraufgrundlangandauernderVerwitterungsprozessez. T.tief entkalktseinkann,SchmelzwassersandeundvereinzeltsaalekaltzeitlicheBecken- sedimente.

EEM-Warmzeit

DieabschmelzendenEismassendesSaalekomplexesführtenvorca.126000 Jahrenzueinemerneuten AnstiegdesMeeresspiegels.DasKlimaähneltedem heutigenundwarnurgeringfügigwärmer.Flächenhafte Ablagerungen,wiesiefür Kaltzeitentypischsind,kommeninderalsEem-WarmzeitbezeichnetenEpoche nichtvor.MarineSedimentedrangenausdemNordseeraumimmittleren Schleswig-HolsteinweitnachOstenvor.InderEider-Sorge-Niederunglässtsich einetiefereRinnenstrukturverfolgeninderdasEem-MeerindenNiederungen zwischendensaalekaltzeitlichenMoränen-undGeestflächenbisindenRaumvon Rendsburgvorgedrungenwar.EinigeBohrungenmitmarinemEemdeutenauf eineVerbindungzwischenNord-undOstseeimmittlerenLandesteilhin.Nachdem EiszerfalldersaalekaltzeitlichenGletscherbestandenzahlreicheGeländemulden indenenstellenweiseeemwarmzeitliche TorfeundMuddenerhaltenblieben. Am SteiluferderElbebeiLauenburg(Kuhgrund)isteinderartigerEem-Torfange- schnitten.VielessprichtfüreinstarkozeanischgeprägtesKlima.Bereitsvor 115000JahrensetztedanneineerneuteKlimaabkühlungdieserkurzenWarmzeit einEndeundderglazialeZyklusbegannaufsNeue.DerMeeresspiegelsank kräftigunddasEiserreichtevonEnglandausnochmalsdieDoggerbank, skandinavischeInlandeismassenrücktenerneutbisSchleswig-Holsteinvor.

WEICHSEL-Kaltzeit

DieseEpochewirdnachder Typusregion,demunterenWeichseltal,alsWeichsel- Kaltzeitbezeichnet.DieausSkandinavienkommendenweichselkaltzeitlichen GletschersindnichtmehrsoweitnachWestenvorgedrungenwiediesbeiden älterenVereisungendesSaale-KomplexesderFallwarundhabendieElbenicht überschritten.MorphologischhebensichdieMoränenderWeichselkaltzeitdurch einintensiveresOberflächenreliefab.DiemarkantestenHöhen,zumeistbereits saalezeitlichgeprägteStauchungszonenwiez.B.derBungsberg,liegenindiesem Gebiet.DerBungsbergistnichtvonallenEisvorstößenderWeichsel-Kaltzeitüber- fahrenworden,sondernwurdewährenddesletztenVorstoßesalssogenannter NunatakvomEisnurumflossen.Der AblagerungsraumdieserSchichtenwirdals JungmoränengebietoderÖstlichesHügellandbezeichnetundistdurchgroßflächig verbreiteteGeschiebemergelgekennzeichnet.DieweichselkaltzeitlichenMoränen konntenfünfverschiedenenVorstößenzugeordnetwerden:Brügge-Vorstoß, Gönnebek-Vorstoß,Blumenthal-Vorstoß,Sehberg-VorstoßundWarleberg-Vorstoß.

15 IneinemerstenStadiumdrangderBrügge-Vorstoßindiesaalekaltzeitlich geformteundeemzeitlichüberprägteLandschaftvor.DieMächtigkeitseiner Ablagerungenbliebrelativgering,stellenweiseistdieMoränezerspült.Daszweite Stadiumwirdals „JungbaltischerVorstoß“ bezeichnet,indessenspätePhasedie morphologischmarkantenBlumenthal-undSehberg-Phasenfallen.

DieGeschiebemergelbereichebildengrößerezusammenhängendeFlächenund sinddurcheinzelne,zumeistlänglicheSchmelzwassersandzonengegliedert. StellenweisehandeltessichdabeiumsubglazialangelegteSchmelzwasserrinnen (Tunneltäler),dieeineerheblicheBreiteeinnehmenkönnen.Weitereweichsel- kaltzeitlicheSchmelzwasserbildungensinddievereinzeltanzutreffenden,länglich gestrecktenOser.DiebahndammartigenOserwurdenvondenSchmelzwasser- strömenin TunnelnimundunterdemGletschereisaufgeschüttet.Eintypisches Beispielistdasca.1,5kmnordwestlichvonSüderbrarupgelegeneOsander BahnstreckeKiel-Flensburg.WeitereReliktederSchmelzwässersindBecken- sedimente,diegroßflächigz.B.imLübeckerRaum,nordöstlichvonsowie in Angelnvorkommen.IngrößeremMaßewerdendieweichselkaltzeitlichen MoränenflächendurcheinzelneSchmelzwasserabflusstäler,Binnensanderoder auchBereichegestauchterSandeundKiesegegliedert.

Gestauchteweichselkaltzeitliche Ablagerungenbei/Ostholstein ImVorfeldderEisfrontführtendieaustretendenSchmelzwässerzur Aufschüttung großflächigerSand-undKieskörper,den Außensandern,derenCharakteristikum zumeisteineschwachinRichtungNordseegeneigte,relativebene,nurvonein- zelnenNiederungengegliederteFlächeist.Die Außensanderbefindensichüber- wiegendwestlichbissüdwestlichderäußerstenGrenzliniederweichselkaltzeit- lichenVergletscherung.ImGegensatzzum Ausgangsmaterial,daseinbreites Korngrößenspektrumumfasst,habendieSortierungsvorgängedesfließenden

16 WassersrelativeinheitlichaufgebauteSedimentkörperentstehenlassen,diefür dieSand-undKies-IndustriedesLandesBedeutunghaben.

NachdemdurchGrund-undEndmoränengekennzeichnetenHochglazialsindin Schleswig-HolsteingegenEndederWeichsel-KaltzeitdreiwärmerePhasen belegendeInterstadialedifferenzierbar:Meiendorf-Interstadial,Bölling-Interstadial undalsJüngstes Alleröd-Interstadial.IndieZeitderfinalen Abkühlungsphasedes WeichselspätglazialsfälltdieersteBildungvonFlugsanddeckenundDünen.

Vorca.15000JahrenlagderSpiegelstandderdamaligenMeeremehrals100m unterdemheutigenNiveauunddieweichselkaltzeitlichenEismassenhattensich schonbisindenRaumzwischenRügenundBornholmzurückgezogen.Vordem EisrandhattesicheinkleinererEisstauseeundindentiefstenBereichender heutigenOstseedessenschmale AusläuferunddieEntwässerungssystemeaus demBinnenlandgebildet.Vorca.12000JahrenbildetesichdarausderBaltische EisstauseedernunmitSüßwassergrößereFlächenderheutigenOstseebe- deckte.500Jahrespäterdrangdassogenannte Yoldia-Meeralsmariner Ausläufer überSüdschwedenbiszurHöhevonRügenvor,währendsichdasGebietder heutigenWestlichenOstseenochimmervonfingerförmigenSüßwasserseenbe- decktwar.

HOLOZÄN

DerBeginndesHolozänswirdaufca.11700Jahrevorheutegelegtundkenn- zeichnetdienachkaltzeitlicheEpochederKlimaerwärmungunddendamiteinher- gehendenWiederanstiegdesMeeresspiegels.DermarineZugangüberSüd- schwedenschlosssichwieder,sodassschließlichum10500vorheuteder OstseeraumvomBaltikumbisindiewestlicheOstseevoneinemgrößeren Süßwassersee,dem Ancylus-Seebedecktwar.Um10000vorheutewarder SpiegeldiesesSeesum9maufetwa25mNHNgesunken,sodassimBereich derWestlichenOstseewiederumnurnochfingerförmigeRinnenundkleinere Restseenexistierten.SalzhaltigesWasserunddamitmarinebzw.brackische Verhältnisse,sindinderWestlichenOstseeerstmaligmitBeginndes Atlantikums (8750Jahrevorheutenachgewiesem.Dieerste,ca.1000Jahreandauernde PhasewirdalsMastogloia-Meerbezeichnet,andiesichdieeigentliche Anstiegs- phase,diealsLittorina-Meerbezeichnetwirdanschließt.NacheinerZwischen- phasebefindetsichdieOstseeseitca.500JahrenbisheuteinderPhase „Mya- Meer“.NamengebendistdiegrößteheuteinderOstseelebendeMuschel „Mya arenaria“. Typische,mitdemMeeresspiegelanstiegzusammenhängeSedimente sinddieanderOstseeküsteweitverbreitetenStrandsandebzw.Strandwälle (qh,s,st-stw).

Große TeilediesesMaterialsentstammenden AufarbeitungsprozessenimZu- sammenhangmitdemKüstenabbruch.Entwederkommteswährendstarker SturmereignissezudirektemKüstenabtraganderUferlinieoderdieser Abtrag geschiehtals AbrasiondurchWelleneinwirkungüberküstennahenGeschiebe- mergelfeldern.KüstenparalleleLängsströmesorgenfüreineVerteilungder gelöstenSedimentkomponenten. AlsStrandwallbezeichnetmandenwallartigen,

17 AbbruchundküstenparallelerSedimenttransportamSteiluferbeiSchönhagen/Schwansen häufigausgröberen,z. T.dachziegelartigübereinanderliegendenKomponenten bestehenden TeildesStrandesderbeiSturmereignissenaufgeschichtetwird.Die ZusammensetzungvonStrandwällenschwanktjenachBeschaffenheitdesLiefer- gebietesundder TransportenergiedesWassers.

AufbaueinesStrandwalls(Krummsteert/Fehmarn)

18 GenerellführendieküstendynamischenProzessezueiner Ausgleichsküste,d.h. nebenSteiluferstrecken,diesichkontinuierlichim Abbruchbefinden,kommtesin NiederungsbereichenstellenweisezurBildungvon Anlandungs-und Anwachs- zonen.GleichzeitigverlagernsichdieSteiluferbereichekontinuierlichlandwärts.

RückverlagerungderKüstenlinieundEntwicklungsphaseneinesStrandwallsystems(verändertnach KÖSTER ,R.(1955):DieMorphologiederStrandwall-LandschaftenunddieerdgeschichtlicheEntwicklung derKüstenOstwagriensundFehmarns.MEYNIANA 4,S.52-65.Kiel) WenngenügendMaterialvorhandenist,d.h.dasLiefergebietergiebiggenugist, kannsichwiez.B.beiHeiligenhafen,SchleimündeoderamKrummsteertauf FehmarneineausgedehnteStrandwallandschaftentwickeln.Durchkontinuier- lichenMaterialnachschubkommteszum AnwachsenderoftNehrungen(Haken) ausbildendenStrandwälle,derenVeränderunginhistorischerZeitdurchdieVerla- gerungderUferlinieimKartenvergleichgutnachvollziehbarist.EinigeStrukturen, wiez.B.derKrummsteertimSüdwestenvonFehmarnsinddurchaktuellhohe An- wachsratengekennzeichnet.Inden130Jahrenseit1877,alsimZugederpreu- ßischenLandesaufnahmediesesStrandwallsystemerstmaligtopographischauf- genommenwurde,bis2007hatsichdieHakenspitzeummehrals1000min südöstlicheRichtungverlagert. AlsBeispielfürdiestarkeDynamikdieses

AnwachsstadienundVeränderungdesKüstenverlaufsdesStrandwall- systemsKrummsteert/Fehmarnzwischen1877und2007

19 KüstenbereichskannderZeitraumzwischen1974bis1979gelten,indemeine jährlicheZuwachsratevon64mermitteltwurde.ZusätzlichzummarinenSedi- menttransportfindetindiesemBereicheineäolischeSedimentverfrachtungstatt.

StrandwalllandschaftdesKrummsteertbeiFlüggeaufFehmarn ImSpätglazialherrschtenwegenderweitgehendenVegetationsfreiheitoptimale BedingungenfürdieBildungvonFlugsandenundauchfürdieEntstehungaus- gedehnterDünengebiete.MateriallieferantenwarenprimärdieweitläufigenBe- reichederrelativebenen Außensander.DerinderKüstenzonestärkerwehende WindunddieMaterialversorgungdurchdieKüstenerosionbegünstigtezudemin diesenBereichendieBildungvonKüstendünen(qh(-qw),S,d),wiez.B.inderNähe vonWeißenhäuseranderHohwachterBuchtoderalsgroßeDünengebiete aufSylt.ÄltereDünenbildungenbefindensichauchimLandesinneren,wosichz.B. beiSüderlügumoderSorgwohldgroße,vonBinnendünenüberdeckteFlächen erstrecken.DasinitialeStadium,derFlugsand(qh(-qw),S,a)isthäufiginden Geestbereichenverbreitetundfindetsichz.B.großflächigamGeestrandzwischen ElmshornundWedel.

AnderWestküsteerfolgtedieVeränderungderKüstenlinienprimärdurchden klimabedingtenMeeresspiegelanstieg.BereitsimSpätglazialstiegderMeeres- spiegelschnellauf-45manundstagniertevon12000bis9000Jahrevorheute längereZeitaufdiesemNiveau.DiedamaligeNordseehattegegenEndeder Weichsel-Kaltzeitnurgeringe Ausmaßeundlagweitentferntvomheutigen Festland,dieheutigeOstseeexistierteindieserFormnochnicht.DieLandober- flächegroßer TeiledeswestlichenSchleswig-Holsteinundderwestlich anschließendenGebietelagzurWendeWeichsel-Kaltzeit/Holozänunterhalbder

20 BinnendünenbeiSüderlügum heutigen0-m-Linie.Zumeinenwarendiesdiezwischendensaalekaltzeitlichen HochgebietenkontinuierlichnachWestenabdachenden Ausläuferderweichsel- kaltzeitlichenSchmelzwasserebenenundzumanderendiefingerförmigweitim OstenansetzendenBereichederSchmelzwasserentwässerungs-undFlusssytems derheutigenEider/Treene/SorgeimmittlerenSchleswig-Holstein.

VomZerfallund AbschmelzendesWeichsel-Eisesausgelöst,stiegderMeeres- spiegelinderFolgezeitundführteparallelzur AblagerungvonholozänenSedi- menten.DieholozäneSchichtenfolgeimWestküstenbereichsetztvielfachmit einemorganischemBasaltorfein,überdemjenach Ablagerungsbedingungen küstennaheStillwasser-oderküstennaheBewegtwassersedimenteabgesetzt wurden.DerRaummitdenzumeistsandigen AblagerungeninderWeichsel- KaltzeitundderSaale-KaltzeitzeitwirdinNorddeutschlandalsGeestbezeichnet. DerheutigeGeestrandistdurcheinenmarkantenWechselzwischendengröberen kaltzeitlichenSchichtenwiez.B.denSchmelzwasserbildungenunddenwestlich darananschließenden,marinenbzw.brackischenMeeressedimentenderMarsch gekennzeichnet. AlsMarschbezeichnetmandenreliefarmen Ablagerungsraum zwischenderKüstenlinieunddemGeestrand.Flussmarschenkönnensichstellen- weiseweitinsLandesinnereerstrecken.BeidenfeinkörnigenMarschenlassen sichgrobfolgendeSedimenttypenunterscheiden:

Kalkmarsch(qh,U-T,m) Klei-undKnickmarsch(qh,U-T,br) Organomarsch(qh,Th,br)

ImVorlandderSeedeichekanndieEntstehungvonMarschalssporadischüber- fluteterBereichaktuellbeobachtetwerden.

21 VorlandbildungenmitSturmflutschichtungim Außendeichbereichdes/Dithmarschen Niedermoortorf(qh,Hn)istimgesamtenLandesgebietverbreitetundkennzeichnet Schichtenmiteinemhohen AnteilorganischenMaterials. Typischistdieunvoll- ständigeZersetzungderbildendenPflanzengesellschaftenundihreBindungan hoheGrundwasserstände.Die TorfbildendenPflanzenteilesindjenachZersetz- ungsgradoftnochguterkennbar.NiedermoortorfeentstehenbeiVerlandungs- prozessennährstoffreicherGewässer.Indenweichsel-kaltzeitlichgeprägtenGe- bietenkommenNiedermoorebevorzugtinNähederSchmelzwasserabflussbe- reiche,aberauchinküstennahenOstsee-Bereichenbzw.imBereichabflussloser Senkenvor.ImsaalekaltzeitlichenGebietgibtesähnlicheVerbreitungsmuster.Die größtenzusammenhängendenNiedermoorflächenbefindensichwestlichdes GeestrandesalssogenannteGeestrandmoore.

EineweitereVarianteorganischerSchichtenstelltderHochmoortorf(qh,Hh)dar. DieaufgewölbtenHochmooreentwickelnsichbeim Aufwachsendes Torfesüber demmittlerenGrundwasserstandunddieWasserversorgungder Torfpflanzener- folgtausschließlichüberdasnährstoffarmeRegenwasser.Hochmoorekönnensich beigenügendemGrundwasserabstandüberNiedermoortorfenoderübernährstoff- armenBödenentwickeln.GroßeHochmoorflächenfindensichbesondersimzen- tralen TeilSchleswig-Holsteins.

ImGegensatzzudenaus Aufwuchsprozessenentstanden Torfen,wurdendie MuddeninstehendenGewässernoderinlangsamfließendenGewässernabgela- gert.MuddensindüberwiegendSeeablagerungenmitorganischen Anteilenund mineralischenKomponenten.NebenderhauptsächlichvorkommendenSüßwasser- MuddesindstellenweiseauchBrackwasser-Muddenverbreitet.

22 HYDROGEOLOGIE EinederwichtigstenRessourcenfürdasmenschlicheLebenunddieNaturist Grundwasser,dessenVorkommen,FließbewegungundBeschaffenheitmaßgeblich durchdengeologischenSchichtaufbaubeeinflusstwird.UnterhalbdesGrund- wasserspiegels,derinSchleswig-HolsteinmeistenseinigeDezimeterbisMeter unterderErdoberflächeliegt,fülltesdiePorenderhierverbreitetenLockergesteine (z.B.Sand, Ton,Geschiebemergel)vollständigaus.

GebildetwirdGrundwasserdurchNiederschläge,diealsRegen,Schneeoder HagelaufderErdoberflächeauftreffenundzueinembestimmten Anteil,dervom AusmaßderVerdunstungunddesWasserabflussesanderOberflächeabhängt, unterdemEinflussderSchwerkraftimUntergrundversickern.Nachmehroder wenigerlangerUntergrundpassagetrittesinGewässerniederungenoderimMeer wiederausundistdamit TeildesnatürlichenWasserkreislaufes.ImVerlaufder UntergrundpassagewirddasGrundwasser,abhängigvonderGesteinszusammen- setzungundMächtigkeitderdurchsickertenSchichten,gereinigtundmitMineral- stoffenangereichert.

IndenvergleichsweisegroßenPorenvonSandenundKiesenkannsichdasGrund- wasserlangsaminderGrößenordnungMeterpro Tagbewegen.Dabeifolgtes demnatürlichen,durchdieLagederVorfluterbeeinflusstenGrundwassergefälle. Großflächigzusammenhängende,was- sergesättigteSandkörperwerdenals Grundwasserleiterbezeichnet,diese könnenMächtigkeitenbisüber100Meter erreichen.

ImGegensatzzudensandigenGrund- wasserleiternsinddieGesteinsporenin tonigenSchichten(z.B.imGeschiebe- mergel)sehrklein,diehierauftretenden Kapillarkräfteerlaubennuräußerstlang- sameGrundwasserbewegungeninder GrößenordnungMeterproJahr.Der- artigeGrundwassergeringleiterbesitzen einegroßeBedeutungalsschützende Deck-oder TrennschichtenvonWasser- leitern.Fürweite TeileSchleswig- HolsteinsisteineStockwerksgliederung vonGrundwasserleitendenbzw.nicht leitendenSchichtencharakteristisch.

MitdemSickerwassergelangenverschie- deneStoffeinsGrundwasser-aus Lösungsvorgängenammineralischen Sedimentkörperundausdermensch- HydrogeologischeSpülbohrung lichenNutzung.DieZusammensetzung

23 dererstgenanntenStoffebestimmtdie Grundwasserbeschaffenheitundden Grundwassertypus,derbeispielsweise durchhoheodergeringeWasserhärte, durchdieEisen-undMangangehalte oderdurchdenpH-Wertgeprägtwird. InderRegelnimmtdieStoffkonzentra- tiondiesergeogenenWasserinhalts- stoffemitder Tiefezu.BeidenEinträ- genausdermenschlichenNutzung handeltessichmeistumNähr-oder Schadstoffe(z.B.Stickstoffverbindun- gen,Pflanzenbehandlungsmitteloder Kohlenwasserstoffverbindungen),die imGrund-und Trinkwasseruner- wünschtsind.VieledieserSchadstoffe werdenimSedimentgerüstfestgelegt unddurchchemischeoderbiologische ProzesseimUntergrundabgebaut. PositivwirktsichdabeieinelangeVer- weildauerdesGrundwassersimUnter- ProbeneinerhydrogeologischenSpülbohrung grundaus,diedurchtonigeDeck-und ausverschiedenenHorizonten Trennschichtenbegünstigtwird.Dadas Schadstoff-AbbaupotenzialimUntergrundgroßabernichtunendlichist,istaktiver GrundwasserschutzdieVoraussetzungfüreinelangfristigeSicherungunserer Trinkwasserressourcen.

GebietsweiseistdasGrundwasserinSchleswig-Holsteinversalzen.Grundwasser- versalzungbetrifftweite TeilederNiederungenanderWest-undzum Teilander Ostküste,dortdringtdasspezifischschwereMeerwasserlandwärtsindieGrund- wasserleiterein.EsunterschichtetdasSüßwasserodervermischtsichmitdiesem. ZudemwerdenaneinigenimUntergrundverlaufendenSalzstrukturensalzhaltige Gesteineangelöst.HochkonzentrierteSolenzirkulierendortimtiefenUntergrund undkönnenunterbestimmtenhydrogeologischenBedingungenauchindiege- nutztenWasserleitergelangen.

DerGesamtbedarfan Trinkwasser,rd.300MillionenKubikmeterproJahr,wirdin Schleswig-HolsteinausGrundwassergewonnen.DieGrundwasserförderung erfolgtausbiszu400MetertiefenBrunnen,dieinsandigenSchichtabschnitten verfiltertsind.DieGrundwassergewinnungstellteinenbedeutendenWirtschafts- faktordar,einenachhaltigeBewirtschaftungdieserRessourceerfordertgute hydrogeologischeKenntnisse.Dasichdiehydraulischenundhydrochemischen ProzesseeinerunmittelbarenBeobachtungsmöglichkeitentziehen,müssenauf- wändigeUntersuchungsverfahrenangewendetwerden,hierzuzählenBohrungen, geophysikalischeMessungen,derBauvonGrundwassermessstellen,Pumptests undGrundwasseranalysen.MitHilfevonInterpolationsverfahrenodermathema- tisch-numerischenModellenkönnenZusammenhängeherausgearbeitetundver- deutlichtwerden. AuchdievorliegendeGeologischeÜbersichtskartestellteine

24 wichtigeInformationsquellefürdie regionaleVersickerungsfähigkeitvon Niederschlagswässerndar.

Mit AusnahmevonFehmarn/Nord- wagriensowieweiteBereicheder MarschenundNiederungenander WestküsteundderElbeistfastüberall inSchleswig-HolsteindieEntnahme größererGrundwassermengenmöglich, allerdingsinunterschiedlicher Tiefen- lageundQualität.ImöstlichenHügel- landsindnutzbareWasserleiterweit- flächigdurchGeschiebemergelabge- decktundvorVerschmutzungge- schützt.Gleichzeitigbildeneiszeitliche SandemittertiärenBraunkohlensanden mächtigeundergiebigeWasserleiter. LetzteresindauchimmittlerenLandes- teilverbreitet,allerdingsbesitzendie oberflächennäherenwasserführenden SchichtenimBereichderSander- flächennureingeringesnatürliches SchutzpotenzialinFolgefehlender Deckschichten.Imwestlichen Schleswig-Holsteinsinddietiefen tertiärenWasserleitergroßenteilssehr feinkörnigausgebildet,z.T.versalzen SchematischeDarstellungeiner oderdurchhuminstoffreicheGrund- hydrogeologischenMessstelle wässerfürdieGewinnungvon Trink- wassernichtgeeignet.Innerhalbder eiszeitlichenundjungtertiären(pliozäneKaolinsande)Schichtfolgestehenaber ergiebigeGrundwasserleiter,allerdingsmitregionalunterschiedlichemBedeckungs- graddurchtonigeSchichten,zurVerfügung.

25 INGENIEURGEOLOGIE

FürdieBeurteilungdesBaugrundeswerdenBeziehungenzwischenderBeschaf- fenheit,derZusammensetzung,derEntstehungdergeologischenSchichtenauf BasisdergültigenNormenundRegelwerkeherangezogen.DurchdieVerteilung dergeologischenSchichtfolgenmitdenjeweiligengeotechnischenEigenschaften lassensichinSchleswig-HolsteiningenieurgeologischunterschiedlicheBaugrund- typenbenennen. AusdenverschiedenenBaugrundtypen,dieBodengruppennach DIN18196undBodenklassennachDIN18300beinhalten,lassensichverschie- deneInformationenzuGründungsmaßnahmenableiten.Jedochsindimmeringe- nieurgeologischeEinzelfalluntersuchungennotwendig.

WährenddieoberflächennahensaalezeitlichenundweichselzeitlichenSchicht- folgenauswechsellagerndenGeschiebelehmen,Geschiebemergel,Beckensedi- mentenundSchmelzwassersandeninderRegeleinenmittelbisguttragfähigen Baugrundbilden,bestehendieholozänen AblagerungenimBereichderWestküste undderElbevorwiegendausverformungsempfindlichenBodenarten(Klei, Torfe, Auelehme)mitentsprechendgeringer Tragfähigkeit.Diesgiltsinngemäßauchfür diealtenStrandwallbereichederOstseeküste.

DeichbaustellebeiimBereichverformungsempfindlicher,holozänerBodenarten EinzelneFestgesteinvorkommenvonBuntsandstein(Helgoland)undZechstein (BadSegeberg)bedürfeneinergesondertenBetrachtungalsBaugrund.

WeitereGebietemiteinembesonderenGeorisikobildenwasserlöslicheGesteine, dieimZugedesSalzaufstiegsoberflächennahliegen.Hierkönnendurchzirkulie- rendeGrundwässermiteinhergehenderLösungund Auslaugungsowieanschlie- ßendenSenkungenErdfälleauftreten.Erdfallereignisse(lokaleEinbrüchebisandie Oberfläche)könnenimmerdanneinProblemdarstellen,wenndieseplötzlichundin derNähevonWohngebietenodersonstigenInfrastruktureinrichtungenauftreten.

26 ErdfallinMünsterdorf(ca.2,5mtieferkesselartigerEinbruch)

GENUTZTEROHSTOFFE SandeundKiese,Kalksteinesowie TonesinddieGesteine,diederzeitin Schleswig-HolsteinalsmineralischeRohstoffe(SteineundErden)abgebautund überwiegendinderBau-bzw.Baustoffindustrieverwendetwerden.Darüberhinaus findeteinebedeutsameGewinnungvonErdölundErdgasstatt.

IndenletztenJahrenwurdenca.1,4Mio.tErdöljährlichgefördert(Mittelplate/ Dieksand);dieReservenliegenderzeitbeica.14,5Mio.t.ImBereichderdeut- schenNordseewerdenca.300Mio.m³Rohgasjährlichgefördert;dieReserven (Reingas)liegenbeica.1Mrd.m³.DiedurchschnittlichejährlicheGesamtproduk- tionallerSteine-undErden-Rohstoffeliegtbeiinsgesamt18,5Mio.t,davonim Festlandsbereichbeica.16.5Mio.t.

NahezudiegesamtenSand-undKiesvorkommensindaus Ablagerungender letztenbeidenKaltzeitengebildetwordenundsomitüberdasganzeLandverteilt. DiebedeutendstenLagerstättenliegenjedochimBereichvonGletscherrandlagen derWeichsel-Kaltzeit.HierstehenwirtschaftlichnutzbareGesteinegelegentlich großflächigan,meistsindsiejedochräumlichenganehemalige Tunneltäler, GletschertoreundSchmelzwasserrinnengebunden.IngletscherrandnahenLagen entstandenLagerstättenmitKiesanteilenvon20bis30Masse-%.Mitzunehmen- derEntfernungvondenEisrändernwurdendeutlichkiesärmereSandeabgelagert. SchwerpunkträumederSand-undKiesgewinnungliegeninsbesondereineiner Zone,diesichnördlichvonLauenburgbisnachFlensburgerstreckt,wobeider

27 KreisSegeberginzweierleiHinsichtherausragt.DortliegteinVierteldesderzeit erkundetenPotenzialsanSandundKies,zudemstammtguteinDrittelderjähr- lichenlandesweitenSand-undKiesproduktionausdiesemRaumundträgtwesent- lichzurVersorgungderMetropolregionHamburgbei.IndenletztenJahrenwurden jährlichca.13,5Mio.tSandundKiesaufdemFestlandgewonnen.IndenKüsten- gewässernundimLandesanteilderdeutschen AusschließlichenWirtschaftszone (AWZ)derNordseewerdenebenfallsbedeutsameMengenSandundKiesgewon- nen.DiegesamteOffshore-Förderungbeträgtjährlichca.2Mio.tSandundKies, wobeiFördermengenausdemBereichdesKüstenmeeresfürKüstenschutzmaß- nahmen(Sandvorspülungen)dengrößten Anteilausmachen.

Sand,Kies Ton,Schluff Kreide

VerbreitungoberflächennahermineralischerRohstoffe BeiKleinundGroßPampauwerdenmiozäneGlimmertoneals Ton-Rohstoffeabge- baut.IndenwestlichdesLandesgelegenenMarschengebietenstellentonige Brackwasser-bzw.perimarine Ablagerungen(holozänerKlei)Rohstoffpotentiale dar,derenobereentkalktetonreicheSchichtenbeiGlückstadtfürdieZiegelherstel- lungsowieananderenStandorteningrößerenMengenfürDeichbaumaßnahmen genutztwerden.Dergrößte Teilderca.100000tGesamtförderungan Tonenwird fürDichtungszweckebzw.imErd-undGrundbau(Deponien,Regenrückhalte- becken)verwendet.DieanverschiedenenStandortenderWestküsteineiner Größenordnungvonjährlichca.100000m³stattfindendeKleigewinnungwird ausschließlichals AbdeckmaterialbeiDeichverstärkungsmaßnahmeneingesetzt.

DaseinzigeinSchleswig-HolsteingenutzteKalkvorkommenbefindetsichsüdlich vonItzehoeinLägerdorfaufderSalzstrukturKrempe.Diefeinkörnigen,kaum verfestigtenSchreibkreidesedimentewerdenwegendergeringen Abraummächtig-

28 keitundderhohenKalkgehalteschonseitrund150Jahrenbismax.100munter Geländeindustriellabgebaut.Jährlichwerdenca.2.5bis3Mio.tRohkreide gefördert.Derüberwiegende TeildieserProduktionwirdzurZementherstellung genutzt.Weitere AnteilefindenalsFüllstoffemithohemWeißgradinderPapier- industriesowiealsgranulierteKalkeVerwendung,dieinderLand-undForstwirt- schaftsowieimGarten-undLandschaftsbaualsDüngemitteleingesetztwerden.

DieNutzungderüberwiegendimHolozängebildeten Torfvorkommenistheute wirtschaftlichunbedeutend(ca.115000m³/a).DieProduktionwirdüberwiegend zurHerstellungvonKultursubstraten,Pflanz-undBlumenerdenfürGärtnereien undBaumschulensowieunveredeltfürweiterverarbeitende Abnehmereingesetzt.

AusgeologischerSichtisteinelangfristigeVerfügbarkeitbeidenSteine-und Erden-Rohstoffengegeben.HäufigsindeskonkurrierendeRaumnutzungsan- sprüche,dieeinerSicherungundGewinnungentgegenstehen.

BÖDENINSCHLESWIG-HOLSTEIN DievorliegendeGeologischeÜbersichtskartegibt AuskunftüberdieEntstehungder LandschaftenSchleswig-Holsteinsundüberdie ArtderabgelagertenSedimente, ausdenensichdieBödenentwickeln.DieBodenentwicklungvollziehtsichim KontaktbereichvonLuft,WasserundGestein.DasErgebnisderBodenentwicklung stellendiesogenanntenBodentypendar.WichtigeProzessederBodenbildungin Schleswig-HolsteinsindzumBeispieldieHumusanreicherunganderOberfläche, dieEntkalkungderBödendurchdasSickerwasser,sowiediechemischeund physikalischeVerwitterungderMinerale.DieseProzessewerdendurchdasKlima, dieReliefposition,das AusgangsmaterialderBodenbildungundOrganismen einschließlichdesMenschengesteuert. AuchdieDauerderEinwirkungdieser FaktorenaufdenBodenhateinenentsprechendenEinflussaufdenBodenent- wicklungszustand.DieBodenentwicklungvollziehtsichinderRegelinhorizontal angeordnetenLagen,dieinderBodenkundealsBodenhorizontebezeichnet werden.DieHorizontabfolgevonderGeländeoberflächebiszumunveränderten GesteinbestimmtdiegenaueBenennungderBodentypen.

IndervorliegendenGÜK250istdieVerbreitungder(Bodenausgangs-)Gesteineim Landedargestellt.SieenthältbereitsingroberFormdiefürdie Ausbildungund EigenschaftenderBödenwichtigeInformationüberdieKörnungdermineralischen Bestandteile(Sand,Lehm,Schluff, Ton).SowirddieVerbreitungderBodentypen wesentlichvonderVerbreitungder Ausgangsgesteinevorgegeben,daesinvielen GesteinenzutypischenBodenbildungenkommt.Soistzuerklären,dassdieGeo- logischeKartehäufigbereitsdasMusterderBodenkartevorgibt. Aufbauendaufder vorliegendenKarteisteineentsprechendeBodenübersichtskartealsSchwester- karteinBearbeitung.

DiebodensystematischeGliederungderBödenerfolgtnachder ArtdesWasser- einflusses(z.B.Grundwasserböden,Stauwasserböden),nachdemVorhandensein vonKalkindenoberenBodenhorizonten(z.B.Kalkmarsch)nachMerkmalender

29 Verwitterung,Mineralneubildungund-verlagerungimBodenprofil(z.B.Braunerde, Podsol)odernachderMengeanorganischerSubstanzimBoden(z.B. Anmoor- gley,Moore).

InSchleswig-HolsteinhabensichinderNacheiszeitinsandigen Ablagerungen hauptsächlichBraunerdenundPodsoleentwickelt,währendindenlehmigenund tonigen AblagerungenParabraunerdenundPseudogleyedominieren.Inden nacheiszeitlichen AblagerungendesKüstenholozänssindverschiedeneMarsch- böden-indenFlusstälern AuenbödenundGleye-ausgebildet.Niedermooreund HochmoorefindensichindenBereichenindeneneszuentsprechendem Torf- wachstumkommenkonnte.

BodenprofileinesPodsols

30 BodenprofileinerKalkmarsch BodenprofileinesHochmoores

MitdengenanntenBodentypenundBodenausgangsgesteinensindbestimmte EigenschaftenderBödenhinsichtlichihrerNutzbarkeitundihrerFunktionenim Naturhaushaltverbunden.SoeigenensichdieimÖstlichenHügellandweitver- breitetenlehmigenParabraunerdenausGeschiebelehmaufgrundihrerguten WasserhaltekraftundgutenNährstoffverfügbarkeitbesserfürdenGetreideanbauals sandigereStandortemitnährstoffarmenPodsolenwiesieaufderGeestverbreitet sind.Grundwassernahe,nasseBöden(GleyeundMoore)bietenvollkommen andereLebensräumealstrockenesandigeBödenderDünen(z.B.Regosoleund Podsole). AuchdieFilterfunktionderBödenfürdasGrundwasseristvonden Bodeneigenschaftenabhängig.Sotragengrobkörnige,humusarmeBraunerden beispielsweisezwarzueinerhohenGrundwasserneubildungbei,könnendas SickerwasserjedochnichtsogründlichfilternwielehmigeParabraunerden.

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