AHB Die Anschlussrehabilitation
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
eBook-Ausgabe vom 01.10.2021 AHB Die Anschlussrehabilitation Das Einleitungsverfahren der Deutschen Rentenversicherung Bund Informationen für Ärzte, Sozialdienste und Leistungsträger Herausgeber: Deutsche Rentenversicherung Bund Geschäftsbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation 10709 Berlin, Ruhrstraße 2 Postanschrift: 10704 Berlin Telefon: 030 865–0, Fax: 030 865–27089 Internet: https://www.deutsche-rentenversicherung.de E-Mail: [email protected] Vorwort Das im Jahre 1976 von Rentenversicherung und Krankenversicherung entwickelte Verfahren der Anschlussrehabilitation ist ein wichtiges Bindeglied zwischen der stationären Krankenhausversorgung und einer zeitnahen Wiedereingliederung gesundheitlich beeinträchtigter Menschen in das Alltags- und Erwerbsleben. Ermöglicht wird dies durch eine flexible Verknüpfung aufeinanderfolgender Behandlungsabschnitte. Das Verfahren stellt im Interesse der Patienten die gezielte und unmittelbar weiterführende Behandlung gesundheitlicher Einschränkungen im ambulanten oder stationären Rahmen einer medizinischen Rehabilitation sicher. Die Überleitung von der stationären Krankenhausversorgung in die Anschlussrehabilitation kann dabei ohne vorherige Einbindung der Leistungsträger durch das Krankenhaus gemeinsam mit dem Patienten geplant und organisiert werden. Unter Berücksichtigung der medizinisch-technologischen Entwicklung und im Einklang mit hohen Qualitätsstandards gewährleistet der so beschleunigte und entbürokratisierte Zugang zur medizinischen Rehabilitation eine nahtlose Versorgung der Betroffenen – ohne Unterbrechungen und lange Wartezeiten. Die Anschlussrehabilitation trägt damit zu einer möglichst ineinandergreifenden Gesundheitsversorgung in Deutschland bei. Die vorliegenden Informationsmaterialien wenden sich an alle mit der Einleitung und Durchführung der Anschlussrehabilitation befassten Fachkräfte in den Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen sowie bei den beteiligten Krankenkassen und in den Beratungsstellen. Sie bieten Wissenswertes rund um die Anschlussrehabilitation sowie speziell zum Einleitungsverfahren der Deutschen Rentenversicherung Bund und zu den dabei für die Anschlussrehabilitation in Betracht kommenden Rehabilitationseinrichtungen. Wir danken den Ärzten und Sozialdiensten in den Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen, der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e. V., den Beratungsstellen bei den Leistungsträgern, den beteiligten Krankenversicherungsträgern sowie allen weiteren Prozessbeteiligten, die durch ihre qualifizierte und fachlich kompetente Arbeit dazu beitragen, dass sich das gemeinsame Verfahren in der Praxis bewährt. Deutsche Rentenversicherung Bund, Trägerbereich 5 6 Inhalt Einführung 1 AHB – Was ist das? .................................................................... 9 2 Voraussetzungen für eine AHB .................................................. 10 Verfahren 3 Einleitung der AHB ................................................................... 13 4 Durchführung der AHB ............................................................. 19 Besonderheiten 5 AGM-Verfahren ....................................................................... 21 6 Disease-Management-Programme (DMP) .................................... 22 7 AHB für Bundeswehr-Soldaten .................................................. 22 8 AHB für Polizei-Vollzugsbeamte bei der Bundespolizei .................. 23 9 Nachgehende Leistungen .......................................................... 23 10 Rehabilitation für Kinder und Jugendliche ................................... 24 Datenschutz und Sozialgeheimnis 11 Umgang mit persönlichen Daten ................................................ 25 Auskunft und Beratung ................................................................... 27 Formulare ..................................................................................... 29 Übersichten 1 AHB-Direkteinleitung: Zugang zur AHB der DRV Bund .................. 32 2 AHB-Schnelleinleitung: AGM-Verfahren als Alternative ................. 33 Anhänge 1 Vereinbarung über ein gemeinsames AHB-Verfahren in der Fassung ab 01.04.1998 ............................................................ 38 2 Sozialmedizinische Erläuterungen .............................................. 41 3 AHB-Indikationen und anerkannte AHB-Einrichtungen .................. 47 7 Inhalt Indikation: 1 Krankheiten des Herzens und des Kreislaufsystems 49 Indikation: 2 Krankheiten der Gefäße ...................................... 59 Indikation: 3 Entzündlich-rheumatische Krankheiten ................. 64 Indikation: 4 Konservativ und operativ behandelte Erkrankungen des Bewegungsapparates und Unfallfolgen ............ 72 Indikation: 5 Gastroenterologische Erkrankungen einschließlich Operationen an Verdauungsorganen ................... 105 Indikation: 6 Endokrine Krankheiten ...................................... 108 Indikation: 7 Krankheiten der Atmungsorgane einschließlich Operationen ..................................................... 111 Indikation: 8 Nephrologische Erkrankungen ............................ 115 Indikation: 9 Urologische Erkrankungen ................................. 117 Indikation: 10 Neurologische Krankheiten einschließlich Operationen an Gehirn, Rückenmark und an peripheren Nerven .......................................... 119 Indikation: 11 Onkologische Krankheiten ................................ 131 Indikation: 12 Gynäkologische Krankheiten einschließlich Operationen am weiblichen Genitale .................. 181 Indikation: 13 Organ-Transplantationen und –Unterstützungs- systeme ........................................................ 183 4 Beschreibung der AHB-Einrichtungen ........................................ 191 8 Einführung 1 AHB – Was ist das? Die Anschlussrehabilitation (AHB) ist eine ganztägig ambulante oder stationäre Leistung zur medizinischen Rehabilitation, die bei bestimmten Erkrankungen1 in Betracht kommt, sich unmittelbar an eine stationäre Krankenhausbehandlung2 anschließt und nach besonderen Vorgaben der Rentenversicherungsträger und der beteiligten Krankenkassen eingeleitet und in ausgewählten Rehabilitationseinrichtungen durchgeführt wird. Nach ihrer Charakteristik handelt es sich um eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation, bei der die Besonderheit nur in der Form des Zugangs (Schnell- oder Direkteinleitungsverfahren) besteht. Eine AHB soll dazu beitragen, beeinträchtigte oder verlorengegangene körperliche und organbezogene Funktionen und Fähigkeiten schnell und in einer stetigen Behandlungsabfolge wiederherzustellen oder zumindest so zu kompensieren, dass die Belastungen und Anforderungen des Alltags und des Berufslebens wieder bewältigt werden können. Unter Einbeziehung der physischen, psychischen und sozialen Aspekte einer Erkrankung ist sie aber auch darauf gerichtet, die Patienten mit einer entsprechend ganzheitlichen Behandlung durch Ärzte und qualifiziertes therapeutisches Personal umfassend zu rehabilitieren und zu betreuen. Dieser integrative, interdisziplinäre Rehabilitationsansatz zielt über eine organ- und symptombezogene Nachbehandlung zur Besserung funktioneller Einschränkungen hinaus auch auf die Förderung gesundheitsbewusster Verhaltensweisen in Alltag und Beruf. Die AHB findet in geeigneten Rehabilitationseinrichtungen statt, die eine solche ganzheitliche Rehabilitation im jeweiligen Indikationsbereich bieten. Die Auswahl der Rehabilitationseinrichtung und die Einleitung des Verfahrens erfolgen jeweils durch die Ärzte und Sozialdienste in den Krankenhäusern. Ort und Art der Durchführung (ganztägig ambulant oder stationär) werden dabei von medizinischen, organisatorischen und strukturellen Kriterien (unter anderem dem Gesundheitszustand, der Lebenssituation, der Entfernung und dem Angebot an geeigneten Rehabilitationseinrichtungen) bestimmt. Die folgenden Kapitel schildern, unter welchen Voraussetzungen die gesetzliche Rentenversicherung Anschlussrehabilitationen erbringt und – am Beispiel des AHB-Direkteinleitungsverfahrens der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund) – wie die Betroffenen in möglichst direktem Anschluss an die stationäre Krankenhausbehandlung ihre Rehabilitation durchführen können. 1 Siehe Anhang 2, AHB-Indikationen – Indikationsgruppen 1 bis 13 (S. 46 ). 2 Das Kriterium der stationären Krankenhausbehandlung ist bei neurologischen Krankheiten (siehe Anhang 3, Indikationsgruppe 10 S. 119 ) auch erfüllt, wenn es sich dabei um eine Frührehabilitation in einer neurologischen Rehabilitationseinrichtung ohne Krankenhauszulassung im Sinne der §§ 108, 109 SGB V handelte. 9 Einführung Die Ausführungen werden ergänzt durch die Verfahrensgrundsätze zur sogenannten AGM (das alternative Schnelleinleitungsverfahren der DRV Bund), sowie zu weiteren Rahmenbedingungen und Besonderheiten beim Wechsel der betroffenen Patienten vom Krankenhaus in eine AHB- Einrichtung. 2 Voraussetzungen für eine AHB Die Möglichkeit der Einleitung einer Anschlussrehabilitation ist von dem Vorliegen medizinischer, rechtlicher und verfahrenstypischer Voraussetzungen im Einzelfall abhängig. 2.1 Medizinische Voraussetzungen Für die Identifizierung einer im Anschluss an die stationäre Krankenhausbehandlung erforderlichen AHB werden durch den medizinischen Dienst des Krankenhauses zunächst Rehabilitationsbedarf (Indikation), Rehabilitationsbedürftigkeit (Erfordernis) und Rehabilitationsfähigkeit (Belastbarkeit) beurteilt. Die Kriterien hierfür richten sich nach dem sogenannten AHB- Indikationskatalog (aktuell