Forum www.pro-bahn.ch Pro Bahn Schweiz • Pro Rail Suisse • Pro Rail Svizzera

Info Interessenvertretung der Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs 1/13

Bild: BLS Mit FABI in die Zukunft

Weichenstellung für den öffentlichen Verkehr: VCS-Initiative und Gegenvorschlag Blick über die Grenze: , , Belgien, Italien

Schwerpunkt „FABI – Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur“ ab Seite 3

Schwerpunkt 2/2011 InfoForum 1 Editorial

Inhalt

Schwerpunkt FABI FABI entwickelt sich positiv...... 3 Ostschweiz lobbyiert für Y-Variante...... 4 Daten und Fakten zu FABI...... 5 VCS hält öV-Initiative für besser...... 6 LITRA ist für den Gegenvorschlag...... 7

Aktuell Kurt Schreiber Schweiz: Die öV-Karte kommt...... 8 Präsident Zürich–München: Das ewige Trauerspiel...... 9 Pro Bahn Schweiz Jubiläum: 100 Jahre Lötschbergbahn...... 10-11 In Frankreich rollt bald der Billig-TGV...... 12 Die neuen WC-Welten der SBB...... 13

Blick über die Grenze Unschöne Nebengeräusche ÖV-Region Breisgau...... 14-15 Auch die nationalrätliche Verkehrskommission befürwortet mehrheitlich die erste Aus- Mit Tram und Bahn in Belgien...... 16-17 D bauetappe der Vorlage „Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur“ (FABI) von 6,4 Das Eisenbahnmuseum von Mulhouse ...... 18 Milliarden Franken. Damit folgt sie den Vorgaben des Ständerats – es wird also in beiden Hochgeschwindigkeitskonkurrenz in Italien....19 Parlamentskammern am gleichen Strick und erst noch in die richtige Richtung gezogen. Unschön ist der Aufschrei von Economiesuisse und Gewerbeverband, die beide nicht Pro Bahn intern wollen, dass das Bahnnetz effizient ausgebaut wird. Es sei zu teuer. Wie bitte war das mit der von beiden Organisationen befürworteten Unternehmenssteuerreform? Eigentlich Hans Schärer scheidet als für KMU vorgesehen, aber in erster Linie von Grossunternehmungen ausgenutzt, hat Präsident der Region Ostschweiz aus...... 20-21 sie Milliardenlöcher in die Bundeskasse gerissen. Hier soll deswegen nicht von Geldver- Umfrage zu Schalteröffnungszeiten...... 22 schwendung gesprochen, aber den beiden Organisationen signalisiert werden, dass mit Werbung an ÖV-Fahrzeugen...... 23 FABI Gelder fliessen, welche nachhaltige und zukunftsgerichtete Investitionen darstellen. Somit sind Meinungsänderungen willkommen.

Quelque grincement Impressum Même la Commission des Transports du Conseil National approuve à la majorité F InfoForum 1/2013, Versand: 14. März 2013 le financement par 6,4 milliards de francs, des premières étapes du Financement Herausgeber Pro Bahn Schweiz (PBS) et aménagement de l’infrastructure ferroviaire (FAIF). Ce faisant, elle suit la Interessenvertretung der Kundinnen und Kunden des recommandation du Conseil des Etats. Autrement dit, les deux Chambres du Parlement öffentlichen Verkehrs Postfach 2224, 8021 Zürich tirent en ensemble sur la même corde et dans la bonne direction. T 044 741 49 90, M 079 401 05 40 www.pro-bahn.ch, [email protected] Par contre, la levée de boucliers d’Economiesuisse et de l’Union suisse des Arts et Métiers Postkonto: 82-4920-4 (USAM) contre l’agrandissement efficace du réseau ferroviaire est regrettable. Les deux Redaktion Gerhard Lob (gl) organisations affirment que le projet est trop coûteux. Mais qu’en est-il de réforme cp 361, 6604 Locarno T 091 752 38 29 fiscale des entreprises, soutenue par l’USAM et Economiesuisse? Prévue pour les PME, [email protected] elle profite surtout aux grandes entreprises et coûte des milliards à la Confédération. Mitarbeit Pro Bahn Jean-Pierre Baebi, Edwin Dutler, Walter Finkbohner, André C’est pourquoi, il s’agit de signaler à ces deux organisations, qu’en l’occurrence, il ne Guillaume, Tibert Keller, Hans Rothen, Hans Schärer, Peter Schläppi, Kurt Schreiber, Andreas Theiler. Gastbeiträge: faut pas parler de coûts supplémentaires qu’entrainerait le FAIF, mais d’afflux d’argent en Caroline Beglinger (VCS), Matthias Dietrich (LITRA) faveur d’investissements durables orientés vers l’avenir. Tout changement d’avis sera le Bilder bienvenu. Pressedienste, Redaktion, soweit nicht anders erwähnt Korrektorat Stefan Schweizer Inserate und Druck Rub Media AG Qualche spiacevoli rumore Seftigenstrasse 310, 3084 Wabern La maggioranza della Commissione dei trasporti del Consiglio Nazionale approva il finan- Postfach 6364, 3001 Bern I T 031 380 14 95, F 031 380 14 91 ziamento di 6,4 miliardi delle prime tappe del piano di “Finanziamento e ampliamento [email protected] dell’infrastruttura ferroviaria” (FAIF). Questa decisione segue la via presa dal Consiglio degli Grafisches Konzept und Layout mbDesign Marco Bernet, Konzept und Gestaltung Stati. Le due Camere del Parlamento uniscono così le loro forze e procedono assieme nella Holderbachweg 24, 8046 Zürich buona direzione. T 044 362 76 77, M 079 472 35 62 [email protected] Per contro Economiesuisse e Unione Svizzera delle Arti e dei Mestieri (USAM) si oppongono Auflage ad un ampliamento delle infrastrutture ferroviarie. Le due organizzazioni affermano che il 2000 Exemplare, 4 x jährlich progetto é troppo costoso. Che dire allora della riforma fiscale delle imprese sostenuta da Mitgliedschaften Europäischer Fahrgastverband, Europäischer Verband für USAM e da Economiesuisse? Nata quale sostegno per le piccole e medie imprese, utiliz- die Entwicklung des Schienenverkehrs zata soprattutto dalle grandi imprese, ha provocato buchi miliardari nelle casse federali. Nächste Ausgaben InfoForum 2/2013 13. Juni 2013 Desideriamo pertanto segnalare alle due organizzazioni che il denaro investito per il piano Inserate- und Redaktionsschluss 22. Mai 2013 FAIF non é uno sperpero bensì un valido investimento per un progetto durevole e orientato InfoForum 3/2013 12. September 2013 Inserate- und Redaktionsschluss 21. August 2013 al futuro. Ogni cambiamento di opinione a tal proposito sarà benvenuto.

2 InfoForum 1/2013 Editorial FABI

Dank Kapazitätsausbau fit in die Zukunft: Neuer Fernverkehr-Doppelstockzug Dosto der SBB. Bild (Designskizze): SBB Der Bahnausbau kommt voran Gute Nachrichten für den öV: Das Parlament will die Mittel für den Ausbau der Bahninfrastruktur verdoppeln. Die Volksabstimmung steht für 2014 an.

Gerhard Lob Voraussichtlich in der kommenden zierung zu sichern, muss daher unter anderem 2013 fällte die Kommission einen entsprechen- Sommersession wird der Nationalrat über die die Mehrwertsteuer von 2018 bis 2030 um ein den Entscheid. Auch den Ostschweizer Anlie- Vorlage für die Finanzierung und den Ausbau zusätzliches Promille erhöht werden. gen kam man entgegen (siehe separaten Arti- der Bahninfrastruktur (FABI) entscheiden. Die- Dieser grössere Ausbauschritt, wie er vom kel). Lediglich minimale Retuschen angebracht se Vorlage ist ein entscheidender Baustein für Ständerat beschlossen wurde, wird auch von hat die NR-Kommission im Vergleich zum Stän- die Zukunft des öffentlichen Verkehrs in der der Mehrheit der Verkehrskommission des Na- derat beim Umfang der Ausbauschritte. So wur- Schweiz. FABI schafft die Grundlagen, um den tionalrats wegen der Dringlichkeit der vorhan- de eine kurze Strecke im Tessin erweitert (Kapa- Bahnreisenden häufigere und schnellere An- denen Projekte und der besseren regionalen zitätsausbau Bellinzona – Tenero statt Contone gebote sowie mehr Platz in den Zügen und Ausgewogenheit befürwortet. Am 19. Februar – Tenero) und ein weiterer Planungsauftrag zum >>> Bahnhöfen zu bieten. Die Ausbauten sollen unter anderem auf den Strecken Bern–Luzern, Am gleichen Strick in die richtige Richtung Zürich–Chur und Zürich–Lugano den Halbstun- dentakt bringen sowie für einen Ausbau der Pro Bahn Schweiz freut sich über die bisherigen Ergebnisse der parlamentarischen Knotenpunkte Lausanne und Genf sorgen. Beratungen zu FABI. Die Botschaft des Bundesrats datiert vom 18. Kurt Schreiber Mit Genugtuung hat Pro Bahn Bekanntlich haben verschiedene Wirtschafts- Januar 2012. Bei der parlamentarischen Bera- Schweiz von der Entscheidung der national- organisationen und der Gewerbeverband tung ist der Ständerat schneller unterwegs als rätlichen Verkehrskommission (KVF-NR) vom Vorbehalte oder gar Ablehnung gegenüber der Nationalrat. Die kleine Kammer hat bereits 19. Februar 2013 Kenntnis genommen, dass diesem Vorhaben signalisiert. An dieser während der Wintersession im Dezember 2012 für die erste Ausbauetappe des Projekts „Fi- Stelle möchte Pro Bahn Schweiz einfach in die FABI-Vorlage verabschiedet. Der Ständerat nanzierung und Ausbau der Bahninfrastruk- Erinnerung rufen, dass dank FABI Aufträge ist dabei weit über die Vorschläge des Bundes- tur“ (FABI) 6,4 Milliarden Franken eingesetzt in Milliardenhöhe zu Gunsten von Wirt- rats hinausgegangen. Neben dem unbefristeten werden sollen. Damit folgt diese Kommissi- schaft und Gewerbe ausgelöst werden, was Bahninfrastrukturfonds (BIF) ist ein erster Aus- on den Empfehlungen des Ständerats – es gerade auch für sie positiv zu werten ist. In bauschritt bis zum Jahr 2025 über 6,4 Milliarden wird also in beiden Parlamentskammern am diesem Sinne hofft Pro Bahn Schweiz, dass Franken gut geheissen worden. Der Bundesrat gleichen Strick und erst noch in die richtige der von diesen Organisationen signalisierte hatte einen Ausbau von lediglich 3,5 Milliarden Richtung gezogen. Widerstand wieder aufgegeben wird. Franken vorgeschlagen. Um die Gesamtfinan-

FABI 1/2013 InfoForum 3 Verwendung der Mineralölsteuermittel einen andern Akzent setzen: Diese sollen nicht ein- fach vorbehaltlos in den Bahninfrastrukturfonds fliessen, sondern einzig zum Begleichen der aufgelaufenen Schulden im bisherigen FinöV- Fonds dienen. Sobald diese Schulden abgezahlt sind, sollen sie wieder ihrem verfassungsmässi- gen Zweck zugeführt werden. Damit sollen bür- gerliche Politiker beruhigt werden. FABI ist der direkte Gegenentwurf des Bun- desrats zur Volksinitiative „Für den öffentlichen Verkehr“ des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS), die am 6. September 2010 eingereicht wurde. Diese Volksinitiative fand im Parlament bisher kaum Unterstützung. Die Initiative, welche die Hälfte der bisher für den Strassenverkehr vor- gesehenen Mittel dem öffentlichen Verkehr widmen möchte, stellt nach Ansicht von Stän-

Bild: SBB derat und Verkehrskommission des Nationalrats nicht die bestmögliche Lösung dar, „da sie eine >>> Bahnhof Stadelhofen erteilt. So gut wie sicher trag der Kantone von 500 Millionen Franken Umverteilung vornimmt, ein Loch in der Stra- ist, dass Pendlerinnen und Pendler künftig stär- neu im Gesetz verankert werden. Es soll also ssenkasse hinterlassen würde und damit die ker zur Kasse geben werden, um den Bahnaus- bei einem Pauschalsystem bleiben und die Las- beiden Verkehrsträger gegeneinander ausspielt, bau zu finanzieren. In der NR-Kommission hält ten sollen gemäss einem interkantonalen Ver- anstatt sie sinnvoll zu kombinieren.“ man es für richtig, ein bescheidenes raumplane- teiler auf die Kantone aufgeteilt werden. Der Die Volksabstimmung zu FABI findet voraus- risches Signal zu setzen, indem der Bund die zu- ursprüngliche Vorschlag, wonach die Kantone sichtlich im Jahr 2014 statt. Ob der VCS die In- nehmende Distanz zwischen Arbeitsplatz und die Finanzierung der Publikumsanlagen in den itiative „Für den öffentlichen Verkehr“ zurück- Wohnort nicht steuerlich belohnt. Die umstrit- Bahnhöfen übernehmen sollten, wurde fallen zieht, ist noch nicht klar. In ihrem Gastbeitrag tene Begrenzung des Pendlerabzugs auf 3000 gelassen. Tatsächlich hatte sich schon in der für dieses InfoForum preist die Co-Geschäfts- Franken fand daher eine Mehrheit. Durch diese Vernehmlassung gezeigt, dass diese Vorschlag führerin des VCS, Caroline Beglinger, nochmals Massnahme sollen fast 200 Millionen Franken wegen praktischer Umsetzungsschwierigkeiten die Vorteile der Initiative an. Doch sicher ist, in den Bahn-Fonds fliessen. auf Widerstand stösst. dass auch mit dem Gegenvorschlag sehr viel Ein Diskussionsthema bleibt die Beteiligung Gegenüber Ständerat und Bundesrat möch- erreicht wird. In diesem Sinne hat die Initiative der Kantone. Demnach soll ein jährlicher Bei- te die NR-Verkehrskommission in Bezug auf die schon viel bewirkt.

Ostschweiz lobbyiert erfolgreich für Bahn-Y Beim Ausbau der Bahn-Infrastruktur sollen im Rheintal erste Doppelspurabschnitte realisiert werden.

Gerhard Lob In der Ostschweiz setzt sich ein zwischen 175 und 220 Millionen in die Schie- St. Margrethen) auf. Die zweite Etappe steht in überparteiliches Komitee für den Ausbau des neninfrastruktur gefordert. Dafür hat sich die Bern aber noch nicht zur Diskussion. Eisenbahnnetzes Bodensee-Rheintal ein. Lan- Ostschweiz im Rahmen der parlamentarischen Neben dem erwähnten Doppelspurausbau ciert wurde diese Initiative von den St. Galler Beratung von FABI eingesetzt – bisher mit Er- der Rheintalstrecke wird die umsteigefreie Ständeräten Paul Rechsteiner (SP) und Karin folg. Erste Doppelspurabschnitte sollen gemäss Anbindung des Rheintals an das nationale IC/ Keller-Sutter (FDP). Dabei sind die halbstündli- Entscheiden von Ständerat und der Verkehrs- IR-Netz angestrebt. Zusätzlich werden die chen Schnellzugsverbindungen von Chur nach kommission des Nationalrats entstehen. grenzüberschreitenden Anschlussverhältnisse St. Gallen und die Anbindung von Kreuzlingen Gemäss dem Komitee sind zu einem späteren in Konstanz, St. Margrethen und Buchs SG ver- und Konstanz entlang des Bodensees die Kern- Zeitpunkt im Rahmen der zweiten Etappe auf bessert. Davon sollten die neuen S-Bahn- und punkte des so genannten Konzeptes „Boden- der Bodenseelinie weitere Infrastrukturausbau- öV-Konzepte im Raum Vorarlberg/Liechtenstein see-Rheintal Y“. ten in Höhe von 280 bis 400 Millionen Franken profitieren. In Konstanz würde eine neue Op- Der durchgehende Doppelspurausbau der notwendig. Das Konzept „Bodensee-Rheintal tion für internationale Verbindungen aus dem heutigen Einspurstrecke im Rheintal ist das Y“ baut auf den bereits von Bund und Kantonen Raum Stuttgart/ via Singen–Konstanz Ziel im Bereich Infrastruktur. Im Rahmen die- im Rahmen von HGV und ZEB beschlossenen nach Chur entstehen. ses Konzeptes wurden in einem ersten Schritt Investitionen zur Verbesserung der Bahninfra- mit Horizont 2020 im Rheintal Investitionen struktur (insbesondere zwischen St. Gallen und Internet: www.bahn-y.ch

4 InfoForum 1/2013 FABI FABI – Ausbauschritt 2025 nach Ständerat

Quelle: BAV, Stand 14.12.2012 Ausbauten ZEB und 6,4-Mrd-Variante Stand / Etat 14.12.12 (Variante Ständerat) Aménagements ZEB et variante à 6,4 milliards (variante Conseil des États) 5

5 10

18

9 11 4 19 8 6 16 15 7 3 16

16

14 16 1

1 17 12 2

13

LEGENDE / LÉGENDE

Ausbauten ZEB Ergänzungen Ständerat zu Ausbauschritt 2025 (total 6,4 Mia.) Aménagements ZEB Compléments Conseil des États à l’étape d'aménagement 2025 (total 6,4 milliards)

Ausbauschritt 2025 (3,5 Mia.) Kredite für Projektierung, Planung und Studien Etape d'aménagement 2025 (3,5 milliards) Crédits pour la plani cation et des études

Ausbauschritt 2025 (6,4 Mrd. Fr.) und ZEB Étape d’aménagement 2025 (6,4 milliards de francs) et ZEB (Legende) (Légende)

1 Lausanne–Genf: Kapazitätsausbau; 1 Lausanne–Genève: extension de capacité; 2 Knoten Genf: Kapazitätsausbau; 2 nœud de Genève: extension de capacité; 3 Lausanne–Bern: Beschleunigungsmassnahmen; 3 Lausanne–Berne: mesures d’accélération; 4 Ligerz–Twann: Kapazitätsausbau; 4 Gléresse–Douanne: extension de capacité; re 5/5 Ost (1. Etappe), Ergolztal: Kapazitätsausbau; Pratteln: Entflechtung; 5/5 Bâle Est (1 étape), Ergolztal: extension de capacité; Pratteln: désenchevêtrement 6 Knoten Bern: Kapazitätsausbau; 6 nœud de Berne: extension de capacité; 7 Gümligen–Münsingen: Kapazitätsausbau; 7 Gümligen–Münsingen: extension de capacité; 8 Bern–Luzern: Leistungssteigerung; 8 Berne–Lucerne: augmentation du rendement; 9 Zürich–Chur: Kapazitätsausbau; 9 Zurich–Coire: extension de capacité; 10 Rupperswil–Mägenwil: Leistungssteigerung; 10 Rupperswil–Mägenwil: augmentation du rendement; 11 St. Gallen–Chur: Kapazitätsausbau; 11 St-Gall–Coire: extension de capacité; 12 Contone-Tenero: Kapazitätsausbau; 12 Contone-Tenero: extension de capacité; 13 Lugano: Kapazitätsausbau; 13 Lugano: extension de capacité; 14 Vevey–Blonay: Leistungssteigerungen; 14 Vevey–Blonay: augmentation du rendement; 15 Luzern–Stans/Giswil: Leistungssteigerungen; 15 Luzern–Stans/Giswil: augmentation du rendement; 16 Landquart/Chur–Davos-St. Moritz: Leistungssteigerungen; 16 Landquart/Chur–Davos-St. Moritz: augmentation du rendement 17 Zermatt–Täsch/Fiesch: Leistungssteigerungen; 17 Zermatt–Täsch/Fiesch: augmentation du rendement; 18 St. Gallen–Rapperswil/Wil–Nesslau: Leistungssteigerungen; 18 St. Gallen–Rapperswil/Wil–Nesslau: augmentation du rendement; 19 Worblaufen–Solothurn: Leistungssteigerungen; 19 Worblaufen–Soleure: augmentation du rendement; 1 Projektierung Kapazitätsausbau Aarau–Zürich 1 Planification extension de capacité Aarau–Zurich 1 Projektierung Kapazitätsausbau Zürich–Winterthur (Brüttener) 1 Planification extension de capacité Zurich–Winterthur (Brüttener) 1 Projektierung Kapazitätsausbau Thalwil–Zug (Zimmerberg) 1 Planification extension de capacité Thalwil–Zug (Zimmerberg) 1 Projektierung Kapazitätsausbau Zug–Luzern (Tiefbahnhof bzw. Durch- 1 Planification extension de capacité Zug–Luzern (gare souterraine ou gare de pas- gangsbahnhof) sage ) 1 Projektierung Bahntechnik-Ausrüstung Ferden–Mitholz im Lötschberg- 1 Planification équipement technique ferroviaire Ferden–Mitholz dans le tunnel de Basistunnel base du Loetschberg e 2 Studien für Basel-Mittelland (3. Juradurchstich), 2 Etudes pour Basel-Plateau (3 percée du Jura), 2 Studien für die Neubaustrecke Axen 2 Etudes pour le nouveau tronçon de l’Axen 2 Studien für Lausanne-Bern 2 Etudes pour Lausanne-Berne

ZEB: einzelne Massnahmen siehe www.bav.admin.ch sowie www.sbb.ch/zeb ZEB: mesures isolées cf. www.bav.admin.ch ainsi que www.cff.ch/zeb

Ausbaschritt 2025 (3,5 Mia.) Etape d’aménagement (3,5 milliards)

Ergänzungen Ständerat zu Ausbauschritt 2025 (total 6,4 Mia.) Compléments Conseil des États à l’étape d’aménagement 2025 (total 6,4 milliards)

Kredite für Projektierung, Planung und Studien Crédits pour la planification et des études

FABI 1/2013 InfoForum 5 „Die Initiative setzt die richtigen Prioritäten“ Caroline Beglinger, Co-Geschäftsleiterin VCS, hält den Gegenvorschlag für gut. Die Initiative sei aber noch besser.

Caroline Beglinger Fast wäre man versucht zu verkehrs sind. Vielerorts ist der Bahnverkehr denken, die Initiative „Für den öffentlichen Ver- weitaus effizienter als der Strassenverkehr: kehr“ hätte ihren Zweck erreicht. Nachdem sie insbesondere im Agglomerationsverkehr, aber im September 2010 mit 140 000 Unterschriften auch als Städteverbindung zwischen den gro- eingereicht worden war, stellte der Bundesrat ssen Zentren oder im internationalen Güterver- sehr bald einen direkten Gegenvorschlag vor. kehr. Umgekehrt findet der öffentliche Verkehr Der Ständerat als Erstrat verbesserte diesen auch auf der Strasse statt, und das Auto spielt nochmals deutlich, die Kommission des Natio- im ländlichen Raum eine wichtige Rolle. Daher nalrats stützt diese Verbesserungen. Der Ge- wird die Hälfte der Spezialfinanzierung für den genvorschlag in seiner jetzigen Form sichert die Strassenbau reserviert. Denn Nationalstrassen Zukunft des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz sollen auch in Zukunft erhalten und saniert wer- für die kommenden Jahre und Jahrzehnte. Und den können. Caroline Beglinger. Bild: zVg für die nächsten fünfzehn Jahre konkretisiert er ein stolzes Investitionsprogramm für die Bahn. neu verteilt. Heute fliesst die Mineralölsteuer Ökologische Vorteile Warum also festhalten an der Initiative „Für den zur Hälfte in die Staatskasse, und das soll so Und hier kommt nun die ökologische Seite des öffentlichen Verkehr“, kurz öV-Initiative? Worin bleiben. Die andere Hälfte wird seit den 60er Initiativvorschlags voll zum Tragen. Für viele liegen ihre Vorteile? In zwei wesentlichen Punk- Jahren, als man anfing, Nationalstrassen zu bau- Fahrten und Transporte ist der öffentliche Ver- ten schneidet die öV-Initiative wesentlich besser en, der Spezialfinanzierung Strasse zugeteilt. kehr die wesentlich ökologischere Variante als ab als der bundesrätliche Gegenvorschlag: der Der Mineralölsteuerzuschlag fliesst sogar ganz Lastwagen oder Autos. Die Fahrt einer Person Einsatz von Steuergeldern und die nachhaltige in die Spezialfinanzierung. Gebaut werden mit von Lausanne nach Genf benötigt sechs Mal Entwicklung der Schweizer Verkehrsinfrastruk- diesem Geld vor allem Nationalstrassen, zum weniger Energie als die gleiche Fahrt mit dem tur. Was heisst das konkret? Teil Kantonsstrassen, und ein kleiner Teil fliesst Auto. Was den Platzbedarf anbelangt, ist die in die Finanzierung von Verkehrsinfrastrukturen Bahn sogar zwölf Mal effizienter als die Strasse, Keine neuen Steuern für den öffentlichen Verkehr – insbesondere in um eine Person einen Kilometer weit zu trans- Die öV-Initiative schlägt ein Finanzierungsmo- den Agglomerationen. portieren – und das unter Berücksichtigung der dell vor, welches keiner neuen Steuern bedarf. Die öV-Initiative schlägt vor, aus dieser Spe- durchschnittlichen Belegungsgrade. Die Billettpreise steigen ebenfalls nicht, um die zialfinanzierung beide Verkehrsträger gleich- Die Grundidee der öV-Initiative, das zukünf- Fahrgäste an den Kosten für den Ausbau des berechtigt zu finanzieren: Schiene und Strasse. tige Verkehrswachstum hauptsächlich mit dem Schienennetzes zu beteiligen. Die öV-Initiative Und das aus der ganz einfachen Überlegung öffentlichen Verkehr zu bewältigen, hat durch- wählt einen anderen Weg: Das Geld, welches heraus, dass Strasse und Schiene sich ergän- wegs positive Auswirkungen auf den Energie- der Bund in Schiene und Strasse investiert, wird zen und komplementäre Elemente des Land- verbrauch und den CO2-Ausstoss des Schweizer Verkehrs. Wollen wir nicht die letzten Quadrat- meter Landschaft mit Strassen überbauen oder von Bern nach Zürich eine zweite Etage auf die A1 legen, ist die Bahn das richtige Transport- mittel. Mit ihr können Massen effizient bewegt Fahrgast-Knigge werden, und genau das passiert im Schweizer Mittelland. Schon jetzt legen Herr und Frau Schweizer durchschnittlich 2258 Bahnkilometer pro Jahr zurück und allein mit der SBB sind täg- lich knapp eine Million Menschen unterwegs. Der VCS hat zusammen mit seinen über 20 alliierten Organisationen mit der öV-Initiative die Debatte lanciert, wie der öffentliche Ver- kehr, einer der Pfeiler unserer wirtschaftlichen Effizienz, auch in der Zukunft seinen Quali- tätsstandard halten und noch weiter ausbauen Richtiges Verhalten beim Zugfahren kann. Der Gegenvorschlag ist ein guter Vor- In diesem Fahrgast-Knigge präsentieren wir Ihnen einige alltägliche Zug- schlag für die Bahn. Aber die Initiative ist noch Situationen mit einem Augenzwinkern und Hinweisen für entspannteres Reisen. besser, denn sie bewirkt eine ganzheitliche Ver- www.sbb-deutschland.de/knigge/SBB_Fahrgastknigge.pdf kehrspolitik mit einer klaren Priorisierung der nachhaltigen Verkehrsträger.

6 InfoForum 1/2013 FABI Langfristig in die Zukunft investieren Matthias Dietrich, Geschäftsführer LITRA Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr, unterstützt den FABI- Vorschlag des Parlaments.

Matthias Dietrich Die Schweizer Verkehrspolitik ren Preis zu bezahlen, wenn sie ein Angebot in steht vor einer Grundsatzentscheidung: Mit der Anspruch nehmen. Die Redlichkeit verpflichtet Vorlage „Finanzierung und Ausbau der Bahn- jedoch auch zur Feststellung, dass auch die öf- infrastruktur (FABI)“, dem Gegenvorschlag zur fentliche Hand und die Volkswirtschaft zu den VCS-Initiative, werden die Weichen für die öV- Nutzern des öffentlichen Verkehrs zählen. Sie Zukunft gestellt. Auch wenn dieses sprachliche bestellen Leistungen, weil sie wissen, dass ohne Bild zu hochgegriffen scheint, so ist es für die öV die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes FABI-Vorlage angebracht. Vor lauter Diskussio- langfristig genauso leidet, wie kurzfristig unse- nen um die diversen regionalen Ausbauprojekte re Wirtschaft von heute auf Morgen still stehen und die unterschiedlichen Finanzierungsquellen würde. Insofern ist der vermehrte Einsatz von tritt der eigentliche Kern der Vorlage beinahe in Steuermitteln für die Verkehrsinfrastruktur – ge- den Hintergrund: Mit FABI wird das Schienen- nauso wie höhere Billettpreise – nötig und ehr- Matthias Dietrich Bild: zVg netz der Schweiz eine unbefristete Finanzie- lich, wenn auch nicht populär. rungsgrundlage für Unterhalt, Betrieb und Aus- Hier unterscheidet sich die FABI-Vorlage zent- bau erhalten. Der neue Bahninfrastrukturfonds ral von der VCS-Initiative: Es ist nicht zielführend bringt – unabhängig von konjunkturellen und Ein zukunftsfähiges Angebot für den Perso- das Finanzierungsproblem der Schiene zu lösen, politischen Launen – Investitions- und Planungs- nen- und Güterverkehr gibt es jedoch nicht zum indem man dafür der Strasse eines beschert. sicherheit für das Bahnnetz, eine unabdingba- Nulltarif. In der aktuellen Finanzierungsdiskussi- Verabschieden wir uns von alten Dogmen. Ob re Notwendigkeit. Sollte sich der Vorschlag des on wird der Begriff „Nutzerfinanzierung“ bei- Schiene oder Strassen, schaffen wir uns eine Ständerates durchsetzen und vor Volk und Stän- nahe inflationär und mit den unterschiedlichs- nachfragegerechte und ökologische Mobilität. den bestehen, so wird die Schweiz sein Schie- ten Motivationen verwendet. Wir haben uns Das bedingt ehrlicherweise, dass wir uns nicht nennetz à jour haben, und zwar heute, morgen dieser Diskussion zu stellen. Die öV-Kundinnen nur für einen Schienen- sondern auch einen und auch übermorgen. und -Kunden haben ohne Wenn und Aber ih- Strassenfonds einsetzen.

Neu

TGV LYRIA BRINGT SIE DIREKT ANS MITTELMEER.

TGV Lyria verbindet jetz Genf direkt mit Marseille, Nizza und Montpellier. Tauchen Sie ein in die Aromen, Landschaften und das Licht des Mittelmeers.

Marseille, 3h32*, 1 Hin-/Rückfahrt täglich

Genf Nizza, 6h19*, 1 Hin-/Rückfahrt täglich Montpellier, 3h48*, 1 Hin-/Rückfahrt täglich

* Kürzeste Reisezeit www.tgv-lyria.com Aktuell

Elektronische öV-Karte auf dem Vormarsch Die Branche des öffentlichen Verkehrs plant, 2015 die elektronische öV-Karte einzuführen und damit den Zugang zum öffentlichen Verkehr zu vereinfachen.

Gerhard Lob Voraussichtlich zum Fahrplanwech- Der in der Karte eingesetzte Chip basiert auf dabei die neuen Kontrollgeräte, die von den sel im Dezember 2014 werden öV-Kundinnen der RFID-Technik, die heute bereits in Skigebie- einzelnen Transportunternehmen selbst getra- und -Kunden in der Schweiz mit einer neuen ten zum Einsatz gelangt. Damit wird die Identi- gen werden. „öV-Karte“ ausgestattet. In einem ersten Schritt fikation der Reisenden und der Art des Fahraus- Erkannt hat die Branche auch, dass öV-An- geschieht dies aber nur für Besitzer von Gene- weises ermöglicht. Um den Anforderungen des gebote noch besser auf das „spezifische Fahr- ral- und Halbtax-Abos. Mit der technischen Datenschutzes Rechnung zu tragen, werden ge- verhalten“ angepasst werden müssen. Auslöser Neuerung will die Branche eine Plattform schaf- mäss VöV-Direktor Ueli Stückelberger allerdings für diese Einsicht war laut Stückelberger die De- fen, auf der schrittweise verschiedene Fahr- lediglich die Personalien der Reisenden gespei- batte rund um die Vorlage zur Finanzierung und ausweise und ergänzende Angebote integriert chert. Das Kontrollpersonal erhalte nur Informa- zum Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (FABI) werden können, wie der Verband öffentlicher tionen zur Art und Gültigkeit des Fahrausweises. im Parlament. Die Politik habe signalisiert, dass Verkehr (VöV) und die SBB Ende Februar in Bern Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) der Nutzer finanziell stärker in die Pflicht zu vor den Medien festhielten. begrüsste zwar die technische Neuerung, mahnt nehmen sei. Es ist geplant, den Kundinnen und Kunden aber an, dass künftige Schritte in Absprache Im Rahmen einer Vernehmlassung innerhalb mit der öV-Karte zusätzliche Angebote zur Ver- mit dem Datenschutzbeauftragten zu erfolgen des Verbandes will der VöV verschiedene neue fügung zu stellen, die auf Reisen nützlich sind. hätten. „Die öV-Karte ist ein erster Schritt zum Abos prüfen lassen. So sollen künftig Strecken- Gedacht ist an die Integration von Angeboten E-Ticket“, schreibt die Stiftung. Damit steige und Verbund-Abo kombiniert werden können. im Bereich der kombinierten Mobilität wie Velo- auch die Gefahr von Datenmissbrauch. Das „normale“ Einzelbillett, das auf allen Zügen und Automiete oder Gastro-Angebote der Spei- Der VöV beziffert die Kosten für die Einfüh- gültig ist, wird es auch in Zukunft geben. Ziel ist sewagen und Minibars. Denkbar sind später rung der öV-Karte auf 40 Millionen Franken, es jedoch, preislich tiefere Einstiegshürden für auch Angebote im Freizeitbereich (Skipass, Mu- wobei 80 Prozent auf den IT-Bereich entfallen. Gelegenheitsfahrer zu schaffen und gleichzeitig seum). Mit Sicherheit wird es künftig einfacher Die SBB übernimmt rund zwei Drittel der Kos- den öV in den Nebenverkehrszeiten besser aus- sein, Abos zu unterbrechen oder zu erneuern. ten. Nicht eingerechnet sind laut Stückelberger zulasten.

Eine Karte mehr … Öffentliche Veranstaltung Pro Bahn Schweiz begrüsst die öV-Karte grundsätzlich. Referat und Diskussion Ein Schwachpunkt könnte die automatische zum Thema Verlängerung sein.

Kurt Schreiber Die Fülle der bestehenden Kreditkarten und anderen „Ist der Tiefbahnhof Luzern Karten wird ab 2015 mit der öV-Karte ergänzt werden, welche den Zutritt zu den öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtern wird. Sie soll gestorben?“ nicht nur als Billett dienen, sondern auch weitere Zwecke erfüllen. Pro Referent Ständerat Konrad Graber Bahn Schweiz begrüsst es, wenn auf diese Weise eine kundenfreund- liche Lösung gefunden wird, die den Ansprüchen des Datenschutzes genügt. Dienstag, 9. April 2013 Auch mit der Einführung der öV-Karte bleiben Halbtax- und General- 20.00 Uhr bis 21.15 Uhr abonnement bestehen, eigentlich nichts Neues – wenn aber mit der Aula Bahnhofgastronomie im 1. OG gleichen Karte noch zusätzliche Dienstleistungen wie Konsumationen im Bahnhof Luzern im Speisewagen, von der Minibar oder Velo- oder Automiete bezo- Mit anschliessendem Umtrunk, Eintritt frei gen werden können, darf die Einführung der öV-Karte als Fortschritt bezeichnet werden. Wird eine öV-Karte gekauft, so erneuert sich ihre Gültigkeit nach Veranstalterin: Ablauf der Frist um ein weiteres Jahr, wie das bei Krankenkassen oder anderen Dienstleistungen der Fall ist. Dies vermag zwar Umtriebe vermeiden, aber ebenso gut solche schaffen, dann nämlich, wenn der Kündigungstermin aus irgendeinem Grund verpasst wird. Pro www.pro-bahn.ch Bahn Schweiz erwartet, dass solche Probleme auf kulante Art und Weise gelöst werden, sonst könnte sich diese Kartenverlängerung als Sektion Zentralschweiz, Hirschmattstrasse 54, 6003 Luzern Schwachpunkt herausstellen, was es zu vermeiden gilt.

8 InfoForum 1/2013 Aktuell Das Trauerspiel geht weiter Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Lindau–München zögert sich hinaus. Eine schlechte Nachricht für die direkte Bahnverbindung von Bayern nach Zürich.

Edwin Dutler Im Sommer des letzten Jahres ver- kündeten in schönen Sonntagsreden die Deut- sche Bahn, die SBB, der Freistaat Bayern und auch unser BAV optimistisch eine Inbetriebnah- me der elektrifizierten Bahnstrecke bis spätes- tens im Jahre 2017. Wer sich mit dem Projekt jedoch etwas intensiver befasste, dem war bald klar, dass hier von allen Seiten wissentlich oder unwissentlich nicht die Wahrheit gesagt wurde. Bei dem von der Deutschen Bahn so ungeliebten Projekt war wieder einmal Sand im Getriebe. Und jetzt ist es auf dem Tisch – die schlimms- ten Befürchtungen haben sich bestätigt. Im al- lerbesten Fall verzögert sich die Inbetriebnahme auf 2019. Die ist zurzeit nicht einmal bereit, einen konkreten Termin zu nen- nen. Viel lieber möchte man von der Schweiz noch mehr Geld für diese Bahnstrecke. Und die verantwortlichen Stellen beim BAV sind über- rascht und schmollen. Die Deutsche Bahn ver- sucht bereits, den schwarzen Peter abzuschie- ben. An einer Medienkonferenz erklärte der Sprecher der Deutschen Bahn wörtlich: „Derzeit gibt es keinen für diese Strecke zugelassenen Fernverkehrszug, der mit Neigetechnik fahren Die Wagen des EC 195 warteten am 21. Februar 2013 in Lindau über 30 Minuten auf ein Triebfahrzeug für die Weiterreise kann.“ nach München. Für die Reisenden war weder ein Speisewagen noch eine Minibar verfügbar: EuroCity-Qualität im Jahr 2013! Bild: Edwin Dutler Wegen den in den vergangenen Jahren voll- zogenen Rückbauten in den Unterwegsbahn- höfen wird es nach der Elektrifizierung längere 3 Stunden 15 Minuten ist deshalb reine Schön- Wer internationalen Fernverkehr aus Gross- Abschnitte ohne Kreuzungsmöglichkeiten (bis färberei, in der Praxis nicht realisierbar. Der vaters Zeiten erleben möchte, dem bietet sich zu 18 Kilometer!) geben. Die von der Deutschen Fahrplan wird verspätungsanfällig. Aber dies somit auf dieser Strecke noch jahrelang die Bahn in ihren Unterlagen publizierte Zeit von sind wir von der Deutschen Bahn ja gewohnt. Möglichkeit. Aber aufgepasst: Wegen Infra- strukturarbeiten in Österreich oder Deutschland wird die direkte Verbindung Zürich – München In Deutschland verkehren nun Fernbusse teils wochenlang stillgelegt und auf Teilstrecken mit Schienenersatzverkehr mit Umsteigen an- Seit dem 1. Januar 2013 dürfen in Deutschland Unternehmen bundesweit Linienfernverkehr geboten. Dass dann bei diesen Gelegenheiten mit Bussen anbieten. Eine Änderung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) hat dies auch noch der Speisewagen nicht mehr mitge- möglich gemacht. Bisher verhinderte eine Regelung im PBefG aus den 1930er Jahren, dass in führt wird, hat irgendwie System. Dazu gehört Deutschland parallel zu Strecken, auf denen Bahnverkehr angeboten wird, Linienbusse fahren. auch, dass ein SBB-Sprecher im Radio zu den Ausnahmen gab es lediglich für Verbindungen nach Berlin und für einige Zubringer zu Flughä- kritischen Bemerkungen zum internationalen fen und Messen. Fernverkehr erklärt hat, die Verbindungen in Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüsste die Aufhebung dieses Monopols Richtung Norden und Osten funktionierten für bestehende Fernverkehrsangebote. Liniengebundener Fernbusverkehr ist gemäss VCD, in doch gut. Ergänzung zur Bahn, eine weitere Möglichkeit klimaverträglicher Mobilität. So werden nun die neuen Busunternehmen Die Fernbusse verkehren auch über die Grenzen hinaus in die Schweiz. Ein Blick auf die Ange- bote ergibt - im Vergleich zur Bahn – teils extrem günstige Preise. So ist eine Fahrt von Mün- die Gelegenheit benützen, das vorhandene Po- chen nach Zürich mit dem Allgäu Airport Express ab 15 Euro zu haben, in knapp 4 Stunden, tential abzuschöpfen und mit umsteigefreien ohne Umstieg sowie mit Bordservice und WLAN. Sehr viele Buslinien bieten gratis Internetver- und preislich unschlagbaren Angeboten die bindungen an. Kundinnen und Kunden der Bahn abzuknöp- fen. Wann erwachen die Bahnen endlich und Einen guten Überblick über aktuelle Busverbindungen und Fahrpreise bietet die Webseite erkennen, dass es im internationalen Fernver- www.busliniensuche.de. kehr bereits fünf nach zwölf ist?

Aktuell 1/2013 InfoForum 9 Die Pionierbahn feiert Geburtstag Dieses Jahr jährt sich die Eröffnung der Lötschbergstrecke zum 100. Mal. Am 28. Juni 1913 fand die festliche Eröffnung statt, am 15. Juli desselben Jahres erfolgte die Betriebsaufnahme.

Jean-Pierre Baebi „Die BLS verbindet. Gestern, heute und in Zukunft.“ Unter diesem Motto feiert die BLS 2013 das 100-Jahr-Jubiläum der Lötschbergbahn. Am 31. März 1911 erfolgte der Durchschlag im Lötschbergtunnel, am 28. Juni 1913 die Fahrt des Eröffnungszuges. Heu- te, 100 Jahre später, ist die Lötschbergstrecke eine wichtige Transitachse. Die BLS Lötschbergbahn AG ist eine ehemali- ge, private Bahngesellschaft in der Schweiz. Mit einem normalspurigen Streckennetz von 245 Kilometern Länge gehörte sie zu den grösseren Privatbahnen der Schweiz. Sie unterhielt den Nord-Süd-Verkehr (Güter sowie Rollende Au- tobahn) über den Lötschberg und war für den Regionalverkehr im Grossraum Bern zuständig. Sie betrieb auch die Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee. Die BLS Lötschbergbahn AG wurde im Juni 2006 mit der Regionalverkehr Mittelland (RM) zur neuen BLS AG fusioniert; die neue Gesellschaft ist seit dem 27. Juni 2006 operativ.

Durchstich am Simplon Jubiläums-„Lötschberger“ mit Ae 6/8 in Spiez (oben); Die BLS wurde am 27. Juli 1906 unter dem offizielle Durchschlagsfeier, Lötschbergtunnel, Namen Berner Alpenbahngesellschaft Bern- am 14. Mai 1911: Die geladenen Gäste werden mit dem Bauzug von Kandersteg nach Goppenstein geführt (rechts). Lötschberg-Simplon für den Bau der Lötsch- Bilder: BLS AG; BLS Archiv berglinie gegründet. Seit dem 24. Juli 1901 fuhr bereits von Spiez nach Frutigen die Spiez- Frutigen-Bahn. Diese Bahn wurde am 1. Januar 1907 für 3 558 680.67 Franken von der BLS übernommen. Die ersten Sprengschüsse am 15. Oktober 1906 kündigten den Baubeginn des anfangs 1913 die Verwaltungen von Preussen, bach-Zweisimmen-Bahn, 1942 fusioniert zur 35 Lötschbergtunnels an. Im gleichen Jahr wurde Bayern und Baden sich auf 16 2/3 Hz als Bahn- km langen Spiez-Erlenbach-Zweisimmen-Bahn der Simplontunnel der SBB fertiggestellt. 1911 frequenz festlegten. Diese Änderung konnte (SEZ); der Gürbetalbahn und der Bern-Schwar- wurde der Lötschbergtunnel (Länge 14 612 m) ohne grosse bauliche Veränderung vollzogen zenburg-Bahn, 1944 fusioniert zur 52 km langen zwischen Kandersteg und Goppenstein durch- werden; einzig die Drehzahlregler der Genera- Gürbetal-Bern-Schwarzenburg-Bahn (GBS); der stossen. Als auch die Zufahrtsrampen auf bei- toren mussten angepasst werden. 43 km langen Bern-Neuenburg-Bahn (BN). den Seiten fertig gebaut waren, konnte am 15. Diese „mitbetriebenen Bahnen“ waren recht- Juli 1913 der durchgehende Betrieb von Spiez Mitbetriebene Bahnen lich eigenständige Gesellschaften mit eigenen nach Brig aufgenommen werden. Per 1. Januar 1913 fusionierte die BLS mit der Verwaltungsräten. Verwaltung und Betrieb be- Die bereits seit der Eröffnung mit 15 000 V Thunerseebahn (TSB), neben der Lötschberg- sorgte die BLS (und vor ihr die TSB), weshalb und 16 2/3 Hz elektrifizierte und aus 33 Tun- strecke (Spiez–Brig) umfasste sie fortan auch die Personal und Fahrzeuge freizügig eingesetzt neln, 3 Lawinenschutzgalerien sowie 22 Brü- Strecke Scherzligen (Thun)–Spiez–Interlaken–Bö- wurden. Einzig die Rollmaterialbeschaffungen cken bestehende Lötschbergachse wurde zu nigen sowie die Dampfschifffahrt auf dem Thu- mussten von den jeweiligen Verwaltungsräten einer wichtigen Eisenbahnstrecke im internati- ner- und Brienzersee. 1915 kam noch die Strecke entschieden werden, weshalb einzelne Unter- onalen Verkehr, vor allem zwischen dem Elsass der Münster-Lengnau-Bahn (MLB) dazu, die aber schiede zu erkennen waren. Diese Bahngesell- und Italien. Die Versuchsstrecke für den elektri- rechtlich von Anfang an Bestandteil der BLS war. schaften waren im Mehrheitsbesitz des Kantons schen Betrieb zwischen Spiez und Frutigen war Zwischen der BLS und folgenden Bahngesell- Bern, der nach dem Ersten Weltkrieg in der anfänglich für 15 Hz erbaut worden. Die Anla- schaften bestand von Anfang an ein Betriebsver- damaligen grossen Kohlennot per Regierungs- ge wurde auf 16 2/3 Hz angepasst, nachdem trag: der Spiez-Erlenbach-Bahn und der Erlen- dekret entschied, die Bahnen seien zu elektrifi-

10 InfoForum 1/2013 Aktuell Volksfeste an der Nord- und Südrampe

Pd Mit verschiedenen Veranstaltungen verbindet die BLS die Vergangenheit mit der Zukunft. Schwerpunkte des Jubi- läums sind die beiden grossen Anlässe an der Nord- und der Südrampe. Das Nordrampen-Fest in Frutigen findet am Wochenende vom 29./30. Juni 2013 statt und erlaubt es den Besuchern, die BLS zu „erfahren und erleben“. Es wer- den Geschichten zum Reisen vor 100 Jahren inszeniert, eine Ausstellung informiert über die Anfänge der zweitgrössten Schweizer Bahn. Auf den Gleisen des alten Bahnhofes stehen historische Raritäten, darunter die besonders starke Lokomotive Ae 6/8. In der grossen BLS-Ausstellung gibt’s die neusten Errungenschaften des Unternehmens zu besichti- gen: den Doppelstockzug „MUTZ“ ebenso wie den moder- nen Lösch- und Rettungszug und die modernste Lok von BLS Cargo. Am Wochenende vom 7./8. September 2013 wird die ganze Südrampe von Goppenstein bis Brig zur Festmeile. Es verkeh- ren historische und moderne Züge und an jedem Bahnhof an der Strecke werden technische und kulturelle Sehenswür- digkeiten vorgestellt. Zusätzlich wird am 6. September 2013 der neue Teilabschnitt des Wanderweges „Lötschberger Südrampe“ von Lalden via Naters bis Brig eröffnet. Zudem wird eine limitierte Anzahl von Tageskarten zu einem güns- tigen Preis verkauft, und es werden eine Sonderbriefmarke sowie ein offizielles Buch zum Jubiläum herausgegeben.

Details unter www.bls.ch

zieren, und der gleich die notwendigen Lokomo- Seit 1992 ist die Lötschbergbahn durchge- tiven bestellte, was den Bahnen den Übernamen hend doppelspurig. Die Arbeiten dazu wurden Berner Dekretsbahnen beziehungsweise den 1977 aufgenommen. Auf Verlangen des Bun- entsprechenden Lokomotiven den Namen De- des, der 1906 um eine Mitfinanzierung ange- kretsmühlen eintrug. gangen worden war, wurde der Lötschberg- tunnel doppelspurig gebaut und die Zufahrten Autoverlad am Lötschberg beim Bau für die Doppelspur vorbereitet. 1997 Nachdem das Elsass und Lothringen 1918 an fusionierten die SEZ, GBS, BN mit der BLS zur Frankreich übergingen, verlagerte sich der ur- BLS Lötschbergbahn AG. 2000 haben die SBB BLS Cargo AG gegründet. Das Unternehmen sprünglich anvisierte Transitverkehr aus Frank- und die BLS eine Basisvereinbarung unterzeich- bietet hauptsächlich im Alpentransit direkte reich via Grenchenbergtunnel auf den Grenz- net. Diese legt unter anderem fest, dass die BLS Verbindungen für den Güterverkehr zwischen übergang Basel. Doch dank dem wachsenden den SBB-Regionalverkehr (S-Bahn Bern) sowie Frankreich bzw. Deutschland und Italien an. Für Güterverkehr zwischen Deutschland und Italien die Regioexpress-Züge von Bern nach Luzern den Lastwagentransport wird für die RAlpin AG und dem Reiseverkehr ins Wallis hat es der BLS übernimmt und die SBB im Gegenzug den Fern- die Rollende betrieben. Das Unter- nicht an Verkehrsaufkommen gemangelt. verkehr auf dem BLS-Netz. Ab dem 12. Dezem- nehmen hat seit der Gründung den Güterver- Seit den 1950er Jahren betreibt die BLS ei- ber 2004 wurde der Vertrag umgesetzt. kehr der BLS von ca. 300 Mio. Ntkm auf 2.8 nen Autoverlad durch den Lötschbergtunnel. Im Jahr 2001 wurde gemeinsam mit der Rai- Mrd. Ntkm (2005) vervielfacht und im Alpen- Somit konnte der grosse Umweg mit dem Auto lion Deutschland AG und dem Spediteur Am- transit durch die Schweiz 2006 einen Marktan- über die Genferseeregion vermieden werden. brogio aus Italien eine Tochtergesellschaft, die teil von 40 Prozent erreicht.

Aktuell 1/2013 InfoForum 11 Der öV-Buchtipp In Frankreich lockt nun der Sorry, wir haben uns Low-Cost-TGV verfahren Die französische Bahn will mit dem billigen Hochgeschwindigkeitszug Gerhard Lob Vor einem Jahr sorgte ein SBB- „Ouigo“ neue Kunden gewinnen. Zugbegleiter für Furore, weil er auf der Fahrt von Bern nach Zürich mit der Ansage Gerhard Lob Die französische Staatsbahn SNCF von 5 Euro. Und Kinderwägen dürfen gratis „Nächster Halt Bahnhof Jungfraujoch“ und bietet ab dem 2. April einen neuen Low-Cost- mitgenommen werden. Die Billette können weiteren Sprüchen die Passagiere verdutzte. Für den Mitarbeiter hatte sein Verhalten Hochgeschwindigkeitszug unter dem Namen ausschliesslich über das Internet bezogen wer- wenig witzige Folgen. Sein Vertrag wurde „Ouigo“ an. Tickets für die türkisfarbenen, den. Entweder druckt man den Fahrschein aus nicht verlängert – er verbrachte zudem 10 doppelstöckigen TGV-Züge, die zwischen Paris oder lädt ihn aufs Handy. Tage in der Psychiatrie. und Südfrankreich verkehren, werden bereits Für die geringeren Kosten müssen die Fahr- ab 10 Euro verkauft. Mit dem neuen Angebot gäste gewisse Unannehmlichkeiten in Kauf In der Schweiz sind solche verwirrenden will die SNCF zum einen neue, insbesondere nehmen. So startet „Ouigo“ in Paris nicht in Durchsagen echte Ausnahmefälle, wesent- junge Kunden gewinnen. Zum anderen reagiert der Innenstadt, sondern ab Marne-La-Vallée lich häufig kommen sie offenbar in Deutsch- sie auf Billigfluglinien wie Easyjet und Ryanair. im Osten, als Standort von Eurodisney bekannt land vor, wenn man einem Buch Glauben Das Angebot ist gegenüber den herkömmli- und mit der Regionalbahn RER erreichbar (7.50 schenken will, dass vor kurzem im Ullstein- chen TGV wesentlich einfacher. Es gibt nur eine Euro vom Stadtzentrum). In Lyon steuert „Oui- Verlag erschienen ist. Zwei Spiegel-Online- Einheitsklasse. Auf den Barwagen wird verzichtet. go“ ebenfalls einen Bahnhof ausserhalb der In- Reiseredakteure haben die besten Anekdo- Beim Gepäck eifert man den Low-Cost-Fliegern nenstadt an, am Flughafen von Saint-Exupéry. ten aus der Bahnwelt zusammengetragen. nach. Der zweite Koffer kostet 5 Euro Zusatzge- SNCF will mit dem Billig-TGV eine Trend- Es handelt sich durchwegs um Leserzu- bühr. Strom aus der Steckdose ist nicht gratis, wende erreichen. Denn ihre TGV-Züge gene- schriften. „Sorry, wir haben uns verfahren“, sondern muss für 2 Euro angezapft werden. rierten in den letzten Jahren deutlich weniger lautet der Titel des Taschenbuchs. Dafür werden die eigentlichen Tickets we- Wachstum und gelten als teuer. Wer den klas- sentlich günstiger sein als in den klassischen sischen Hochgeschwindigkeitszug nicht wo- Eingeteilt sind die Anekdoten in Kapitel, TGV. Gemäss dem Low-Cost-Prinzip gilt: Je frü- chenlang vor Beginn der Reise bucht, muss oft die von Durchsagen über Verhaltensregeln her gebucht wird, desto billiger. Der Minimal- tief in die Tasche greifen. Insgesamt investiert bis zu Erlebnissen in Bahnhöfen reichen. preis ist 10 Euro. Bei starker Nachfrage können die französische Bahn zehn Millionen Euro in Darunter gibt es auch Zuschriften von die Preise zwischen Paris und Marseille maximal das neue Low-Cost-Angebot. Sie hofft, dass es Schweizer Kunden, wie diese aus Dietikon: 85 Euro betragen. Kinder kosten einen Fixpreis ab 2017 rentabel ist. www.ouigo.com „Ich hatte einmal das ‚Vergnügen’, im ICE von München nach Augsburg Zeuge folgender Durchsage zu werden: Verehrte Reisende, aufgrund persönlicher Gründe bleibt das Bord-Restaurant wieder einmal geschlossen.“ Eine Kundin aus Stuttgart berichtet von ihrer Lieblingsdurchsage: „Sor- ry for traveling with Deutsche Bahn!“, und ein weiterer Kunde gibt die Ansage eines Zugchefs wieder: „Unser Personal im Bord- restaurant würde sich gerne auf Sie freuen.“

Die unzähligen Geschichten rund um Plei- ten, Pech und Pannen, Stories von Hitzecha- os bis zu eingefrorenen Weichen, verwirrten Schaffnern und nervigen Mitreisenden sind eine vergnügliche Lektüre für Bahnfreunde. Wobei der geneigte Leser häufig wohl froh ist, sich nicht selbst in der beschriebenen Situation zu befinden. Ein Blick lohnt sich Mehr Service beim Warten auch in den kleinen Anhang über die lus- Erfreuliche Initiative der SBB: Am 12. Februar 2013 wurde im Bahnhof Bern ein neuer War- tigsten Namen von Bahnhöfen in Deutsch- teraum in Betrieb genommen. Erstmalig bei der SBB verfügt dieser über eine integrierte und land: „Nächster Halt Himmelreich“. bediente Kaffeebar. Kundinnen und Kunden können so die Wartezeit mit Kaffee, Getränken und Snacks überbrücken. Es besteht aber keine Konsumationspflicht. Geöffnet ist der neue Stephan Orth/Antje Blinda: Sorry, wir haben uns Warteraum und die Kaffeebar täglich von 06.00 Uhr morgens bis 01.00 Uhr nachts. Er bietet verfahren, Kurioses aus der Bahn, Ullstein, Berlin Platz für 25 Personen. Eine Sitzecke mit weiteren 12 Sitzgelegenheiten befindet sich direkt 2012, zirka 15 Fr. unter der Rolltreppe.

12 InfoForum 1/2013 Aktuell Wald, Berge, Wolken: Und hoffentlich bald ein neuer Duft in den WC der SBB. Bilder: SBB Die neuen WC-Welten der SBB Bis Ende Oktober 2013 werden 700 Toiletten der IC2000- und ICN-Flotte verschönert: Mit Foto-Folien und Duftspendern.

Gerhard Lob Toiletten im Zug: Es ist ein Dauerthe- teme investiert die SBB nach eigenen Angaben SBB unterwegs, davon sind 1435 offene Sys- ma. Und nicht immer das angenehmste. Mit jedes Jahr 10 Millionen Franken, bis 2014 kom- teme (Plumpsklos); von den 2114 geschlosse- den neuen WC-Welten wollen die SBB nun die men 14 Millionen für Entsorgungsanlagen und nen Systemen sind 1150 mit einem Bioreaktor Sauberkeit und das Erscheinungsbild der rollen- WC-Systeme dazu. ausgerüstet und 964 mit einem Fäkalientank. den Toiletten verbessern: Ein Waldausschnitt, Pro Bahn Schweiz begrüsst diese Massnah- Ab Ende 2016 sollen nur noch rund 180 Wa- eine Bergwelt mit Panorama, hellblaue Kacheln me, ist aber der Meinung, dass nach wie vor gen ohne geschlossene WC im gelegentlichen und ein blauer Himmel mit Schleierwolken. Mit ein wichtiger Mangel bestehen bleibt: In vielen Einsatz stehen, etwa für den Zusatzverkehr an diesen vier Motiven beklebt die SBB bis Ende Regionaltriebzügen gibt es nur ein WC; dabei wenigen Tagen im Jahr. Die umweltfreundlichen Oktober 2013 die Toiletten der IC2000- und wären zwei Toiletten ein absolutes Minimum, Bioreaktoren brauchen pro Spülung nur rund 5 ICN-Flotte. Dazu kommt ein Duftspender, der ein behindertengerechtes WC sowie ein norma- Deziliter Wasser, im Haushalt sind es 9 bis 12 Li- üble Gerüche neutralisieren und für einen fri- les WC. Erst dann wäre das Ziel eines vollum- ter. Zudem müssen diese WC-Typen laut SBB nur schen Duft in den WC sorgen soll. In die In- fänglichen Wohlbehagens erreicht. Übrigens: alle zwei bis drei Monate entleert werden, die standhaltung der geschlossenen Toilettensys- Zurzeit sind insgesamt 3549 WC in Zügen der Fäkalientanks dagegen alle zwei bis drei Tage.

Bahnknoten Basel – Gateway oder Nadelöhr? Am 15. und 16. Mai 2013 findet in Basel der erste trinationale Bahn-Kongress statt.

Peter Scheidegger Basel ist der wichtigste Grenz- Transportunternehmungen auf engstem Raum mern statt, unter dem Leitthema „Wirtschafts- übergang im Bahnverkehr mit der Schweiz. Hier hinzu. Umso wichtiger ist es, dass der Entwick- förderung durch Bahnausbau“. Zu diesem The- kreuzen sich Hochgeschwindigkeits- und Fern- lung des Bahnverkehrs im Raum Basel Beach- ma diskutieren auf dem Podium verschiedene verkehrszüge aus Frankreich und Deutschland, tung geschenkt wird. Politiker/-innen und Vertreter/-innen der trina- der wachsende internationale Güterverkehr so- Am „bk13“ informieren 25 Top-Referenten, tionalen Region Basel. Ergänzt wird das vielsei- wie der regionale Schienenverkehr auf den glei- unter anderen der CEO der SBB, Andreas Meyer, tige Programm durch exklusive Führungen zu chen Geleisen. Dies erschwert es, den S-Bahn- über Herausforderungen und zeigen Lösungen verschiedenen Brennpunkten in der Region Ba- Verkehr so gut zu entwickeln wie in anderen auf. Er richtet sich an Bahnexperten, Vertreter/ sel. bk13 will informieren, zu Diskussionen an- Agglomerationen. Ebenso herausfordernd sind -innen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung regen und Gelegenheit zum Networking bieten. eine langfristige und umfassende Verkehrspoli- sowie an die interessierte Öffentlichkeit, und tik und eine effektvolle Lobbyarbeit bei den na- fokussiert Themen wie die Abwicklung des Gü- tionalen Entscheidungsträgern für einen Raum, terverkehrs, der internationale Personenverkehr der sich auf drei Länder und in der Schweiz auf oder der Nahverkehr mit S-Bahn und Tram. Am Veranstaltungsort: Congress Centre Basel Daten: 15. und 16. Mai 2013 vier Kantone aufteilt. Beim Schienenverkehr Abend des ersten Kongresstages findet unter Infos: Tel. 061 271 43 44. kommen zudem verschiedene Eigentümer von der Leitung der Handelskammer beider Basel Details sowie Anmeldung unter Eisenbahninfrastrukturen und verschiedene das Symposium der Industrie- und Handelskam- www.bk13.ch

Aktuell 1/2013 InfoForum 13 Blick über die Grenze

Unterwegs im Raum Breisgau Die Region Breisgau ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern lässt sich auch mit dem öV bestens erkunden. Der schienengebundene Personenverkehr im Grossraum Freiburg soll weiter ausgebaut werden.

Ein „zugkräftiger“ Werbespruch für die BSB mit Nachhaltigkeit.

André Guillaume Die Universitätsstadt Freiburg auf französischem Boden. Dazwischen liegen Basel zahlreiche Intercity- und ICE-Züge und liegt rund 60 km nördlich von Basel am Rande naturgeschützte Rheininseln. nachts vor allem Güterzüge. Der Freiburger der Oberrheinischen Tiefebene, eingebettet in Hauptbahnhof kann von den Transit-Güter- eine klimatisch sehr bevorzugte Landschafts- Von der „Bimmelbahn“ zur S-Bahn zügen auf einer eigenen Güterlinie umfahren bucht zwischen den Ausläufern des Schwarz- Eisenbahntechnisch ist der Breisgau recht gut werden. Der durchgehende Vierspurausbau ist waldes, dem bekannten Rebbaugebiet des erschlossen. Das Bahnnetz besteht aus der in- noch in Planung und führt zu heftigen Diskussi- Kaiserstuhls, dessen Ursprung vulkanisch ist, ternationalen, doppelspurigen, abschnittweise onen bezüglich Lärmschutz und Trasseführung. und dem Tuniberg. Eine landschaftlich ab- bereits viergleisig ausgebauten Nordsüd-Tran- Ganz im Süden verkürzt demnächst der 9,2 km wechslungsreiche und reizvollen Region, die sitstrecke entlang des Oberrheins von lange Katzenberg-tunnel die Reisezeit nach Ba- sich Breisgau nennt. Im Westen bildet der via Offenburg, Freiburg, Müllheim nach Basel sel um bis zu 10 Minuten. Rhein die Grenze zu Frankreich. Der parallele sowie aus mehreren Neben- und Stichbahnen. Der schienengebundene Personenverkehr im Grand Canal d’, der bei Hüningen be- Auf der Hauptstrecke verkehren nebst dem Grossraum Freiburg soll in den nächsten Jahren ginnt und in Marckolsheim endet, liegt ganz stündlichen DB-Regionalexpress Offenburg – weiter gefördert und ausgebaut werden. So se- hen die Ausbaupläne für die Breisgau-S-Bahn (BSB) vor, die einzelnen Strecken zu Durchmes- Näher an die Neat serlinien zu verbinden und möglichst elektrisch zu betreiben. Eine Zweiglinie verbindet Freiburg Hans Rothen 15 Kilometer nördlich von Basel, züge und vereinzelte Güterzüge werden wie mit der Stadt am Rhein. Bis zur Zerstö- zwischen Bad Bellingen und Efringen-Kir- bis anhin den mit über 250 Zügen pro Tag rung der Rheinbrücke 1945 führte diese Bahn chen, wurde am 4. Dezember 2012 der dritt- belasteten Streckenabschnitt über das alte über Neuf-Brisach nach im Elsass. Auf längste Bahntunnel Deutschlands eingeweiht. Trassee befahren. Während der feierlichen ihr rollten vor 1914 direkte Schnellzüge Colmar Die Inbetriebnahme der beiden 9385 m Einweihung wurde der Wunsch geäussert, –Ulm! Seither ist sie unterbrochen. 1997 über- langen Röhren des Katzenbergtunnels ist dass es nicht nochmals 35 Jahre dauern soll, nahm die neugegründete Breisgau-S-Bahn, an ein weiterer Schritt im Ausbau des Güterver- bis der Vierspur-Ausbau Karlsruhe–Basel welcher die SWEG (Südwestbadische Verkehrs- kehrskorridors Rotterdam–Genua. Fernver- Realität wird. Vorgesehen ist der Endausbau gesellschaft) und die Freiburger Verkehrbetriebe kehrsreisenden von und nach Deutschland im Jahre 2022. Der deutsche Bundesverkehrs- VAG beteiligt sind, den einstellungsbedrohten bleibt durch den Tunnel die kurvenreiche minister Peter Ramsauer räumte ein: „Wir Betrieb von der DB. Sie hob die Sonntagsruhe Fahrt um den Isteiner Klotz erspart. Regional- sind nicht so schnell wie die Schweiz“. auf, führte den Taktfahrplan ein und beschaff- te moderne Diesel-Regio-Shuttle von Adtranz. Seither haben sich die Passagierzahlen verviel- facht, so dass zeitweise Fünffachtraktionen er- forderlich sind. Deshalb soll in naher Zukunft die Strecke ausgebaut, elektrifiziert und mit Dop- pelstockzügen betrieben werden. Ein weiterer Beweis, dass Nebenstrecken lebensfähig sind, wenn man sie dazu entsprechend ertüchtigt!

Bergauf ins Höllental In südöstlicher Richtung führt die wegen ihrer Steigung berühmte Höllentalbahn hinauf in den Einweihung des neuen Katzenbergtunnels am 4. Dezember 2012. Bild: H.Seidt, Rheinweiler Schwarzwald nach Titisee und Neustadt oder

14 InfoForum 1/2013 Blick über die Grenze Freiburg Hauptbahnhof von der Trambrücke aus: Ganz links ein Dieseltriebzug der BSB nach Breisach oder , in der Mitte der RE Offenburg – Basel Bad. Bf. und rechts ein ICE 2 aus Köln via Frankfurt Flughafen mit Ziel Basel SBB. Bilder: André Guillaume

VAG-Combino der Linie 1 an der Endhaltestelle Landwasser.

weiter als Dreiseenbahn über Bärental, dem mit den, elektrifizierten Verbindungsbahn Müllheim „Rebenbummler“ begegnen. Zahlreiche Buslini- 976 m höchstgelegenen Normalspurbahnhof – Neuenburg – Chalampé – Mulhouse wieder en knüpfen das öV-Netz der Region noch dichter. Deutschlands, dem Schluchsees entlang nach aufzunehmen. Später werden dann einzel- Seebrugg. Die Existenz dieser erst 1926 eröff- ne Zweistrom-Rhin-Rhone-TGVs bis Freiburg Renaissance du rail? neten und 1936 elektrifizierten Strecke wurde durchgebunden. Eine badisch-elsässische Gruppierung namens wiederholt in Frage gestellt. Inzwischen ist sie „Association Trans Rhin Rail“ kämpft für die fester Bestandteil des S-Bahn-Systems und dient Mit der Bahn durch die Reben Wiederherstellung der Bahnverbindung (Frei- auch dem Tourismus im Hochschwarzwald. Ein Ähnlich wie beim Vesuv oder Ätna umrundet burg –) Breisach – Colmar. Dazu müsste Brei- Durchbindung nach Breisach wird geprüft. die Eisenbahn den vulkanischen Kaiserstuhl mit sach nördlich umfahren, eine neue Rheinbrücke Östlich von Titisee-Neustadt schlängelt sich seinen imposanten Rebterrassen. Die Strecke erstellt und die Infrastruktur auf französischer eine dieselbetriebene, umweg- und steigungs- führt von Breisach über Sasbach und Endingen Seite erneuert werden. Die vielen Grenzgänger reiche Einspurstrecke entlang der Wutach- nach Riegel, wo Anschluss an die Rheintalbahn sollen dadurch wieder vermehrt auf die Schiene schlucht nach hinunter, wo besteht. Eine Zweiglinie führt von dort entlang gebracht werden. Es handelt sich um ein An- sie den Anschluss an die Schwarzwaldbahn dem östlichen Rand des Gebirges nach Süden liegen, welches seit vielen Jahren beidseits der herstellt. Auch ihre Existenz wurde wiederholt bis an der Breisachbahn. Die Kai- Grenze gefordert wird, dessen Finanzierung bis- in Frage gestellt, besonders im Zusammen- serstuhlbahn wird von der SWEG mit denselben her jedoch immer gescheitert ist. hang mit dem Bau der geradlinig verlaufenden Triebwagen betrieben wie die BSB. Gemeinsamer Schnellstrasse B 31. Dann wurde erwogen, den Betriebs-mittelpunkt mit modernen Depot- und Die Freiburger Stadtbahn grossen Bogen bei Rötenbach mittels eines lan- Werkstättenanlagen ist Endingen, so dass ein Im Gegensatz zu den benachbarten franzö- gen Tunnel zu ersetzen, doch erwies sich dies technisch einheitlicher Betrieb mit abgestimm- sichen Städten Mulhouse, Colmar und Stras- als zu teuer. Mittelfristig soll nun auch dieser ten Fahrplänen entstanden ist. Mit etwas Glück bourg hat die meterspurige Strassenbahn in Streckenabschnitt elektrifiziert und mit der kann man dem nostalgischen Dampfzug, dem Freiburg, die sich hier zu Recht Stadtbahn Breisachbahn zu einer BSB-Durchmesserlinie nennt, die Einstellungswellen der Nachkriegs- verknüpft bis Villingen ausgedehnt werden. Die zeit überlebt. Später wurde sie laufend mo- Möglichkeit von Flügelzügen ab Titisee nach Trinationale Fahrplan- dernisiert und ausgebaut. So verbinden heute Seebrugg und Villingen ist im Gespräch. auskunft im Raum Basel eigentrassierte Neubaustrecken die modernen Bei , nördlich von Freiburg, zweigt Wohnviertel im Westen und Süden der Stadt die Nebenbahn ins Elztal ab, welche über Wald- Über die Internetseite www.triregio.info mit dem historischen Zentrum. Ein Ring von kirch nach Elzach führt. Die Stilllegungsgelüs- können nun trinationale Fahrplanauskünfte Parkhäusern hat die Umwandlung der Innen- te der DB trafen auch diese Bahnlinie, deren im Raum Basel abgefragt werden. stadt in eine sehr attraktive Fussgängerzone er- Endabschnitt zeitweise ausser Betrieb war. Zum Beispiel kann eine Verbindung von möglicht, deren „Gässle“ von den berühmten Im Jahre 2002 übernahm die BSB den Ver- Todtnau (D) nach Himmelried (CH), oder „Bächle“ durchflossen werden. Weitere Stre- kehr. Inzwischen wurden Infrastruktur und von Hegenheim (F) nach Lörrach-Stetten (D), ckenerweiterungen sollen die Anbindung der Fahrzeugpark erneuert und der Taktfahrplan oder von St. Blasien (D, Landkreis Waldshut) Stadtbahnlinien an die diversen S-Bahn-Statio- nach St. Chrischona (CH) eingegeben eingeführt. Pläne sehen vor, die Elztalbahn zu nen in der Freiburger Peripherie ermöglichen. In werden. elektrifizieren und mit der von der SWEG betrie- Planung ist auch eine neue Umfahrungsstrecke benen Strecke – Staufen – Un- unmittelbar westlich des Altstadtgürtels. Vor- Beteiligt sind TEB (Trinationaler Eurodistrict termünstertal zu einer durchgehend elektrisch bildcharakter hat bis heute die Trambrücke über Basel), RVL (Regio Verkehrsverbund Lörrach betriebenen S-Bahn-Linie zu verknüpfen. die Bahngleise am Hauptbahnhof, welche den GmbH) und TNW (Tarifverbund Nordwest- Noch in diesem Jahr ist vorgesehen, den bequemen, direkten Zugang vom Tram zu den schweiz). Personenverkehr auf der grenzüberschreiten- Zügen ermöglicht.

Blick über die Grenze 1/2013 InfoForum 15 Auf Entdeckungstour zu belgischen Bahnen Eine durch die SBB organisierte Journalistenreise nach Belgien eröffnete auch den „eisenbahnverwöhnten“ Schweizern Einblicke in ein attraktives und vielfältiges Land, wo man sich rasch wohl fühlt.

Tibert Keller Belgien gehört – zu Unrecht – zu den spanischen Stararchitekten Calatrava geschaf- kämen vor allem aus den ehemals französischen weniger populären Destinationen. Und wenn, fene und 2009 eröffnete Bahnhof. Welch ein Kolonien. Die Stadt verfügt – etwas versteckt – dann beschränkt sich das Interesse meist auf die Kontrast zur deutlich französisch geprägten über ein sehenswertes Transportmuseum, wo EU Zentrale Brüssel. Dabei hat das 11-Millionen- Stadt, in der ein hoher Anteil an Ausländern, auch Fahrzeuge an die in den 60er-Jahren ein- Einwohner Land viele Gemeinsamkeiten mit der hauptsächlich aus dem afrikanischen Raum, gestellten Strassen- und Überlandbahnen von Schweiz. „Bei uns finden sie alle 20 Kilometer auffällt. Ein Stadtführer erklärt, dies liege haupt- Liège erinnern. eine sehenswerte Stadt“, sagt unser Führer im sächlich an der Sprache, denn die Einwanderer Brüssel wiederum bietet ein dichtes öV-Netz prächtigen, von sauberen Altstadtgassen ge- mit interessanten Tram-, U-Bahn- und S-Bahn-Li- prägten Brügge im Norden Flanderns. Im Ge- nien. So lässt sich Heysel, die Haltestelle am Tou- gensatz zu Wallonien im Süden, wo Französisch ristenmagneten Atomium, sowohl per Strassen- Amtssprache ist, wird hier Holländisch gespro- als auch per U-Bahn erreichen. Wunderschön chen. Trotz der Verwandtschaft mit dem Deut- ist die Fahrt auf der waldreichen Tramlinie 44 schen kommt man mit Französisch und Englisch nach Tevuren, wo ab dem Trammuseum auch besser voran. Denn diese beiden Sprachen ge- regelmässig historische Wagen zum Einsatz hören zum Schulstoff. In Flandern zumindest. kommen. Im Gespräch mit Einheimischen fühlt man sich schnell an unseren Röstigraben erinnert, denn Wallonischer Touristenort mit wie bei uns bilden in Belgien die beiden Sprach- Museumstram gruppen deutliche Mentalitätsunterschiede. Ein An das einst dichte Überlandtramnetz, das Besuch beider Regionen sei deshalb wärmstens sich über das ganze Land erstreckte, erinnert – empfohlen. ausser der Küstenlinie – praktisch nichts mehr. Lediglich im äussersten Westen der weitgehend Längste Tramlinie eingestellten oder auf „Metro Léger“ umge- Wenden wir uns Zielen zu, die auch für Eisenbah- stellten Linien von Charleroi findet sich in An- ninteressierte grossen Reiz ausüben. Dazu zählt derlues noch ein letzter Rest. Wenige Kilometer die „Kusttram“ genannte Strassenbahnlinie, südlich davon fahren auf dem zur Museumslinie die praktisch der ganzen belgischen Nordsee- reaktivierten und landschaftlich abwechslungs- küste entlang fährt und auf 68 abwechslungs- reichen Abschnitt zwischen Lobbes und Thuin reichen Kilometern 79 Haltestellen bedient; in wieder historisch wertvolle Überlandtramwa- der Sommersaison im Zehnminutentakt. Die ab gen. Sie sind von Freiwilligen restauriert und 1980 gefertigten, mit Niederflurabteilen nach- im eigenen Museum nahe der Kleinstadt Thuin gerüsteten Gelenkwagen fahren dabei bis zu 78 ausgestellt, einem von Touristen viel besuchten km/h schnell. Neue Züge sind bereits bestellt. Die ganze Tour dauert zweieinhalb Stunden. Besonders attraktiv ist der Abschnitt zwischen Oostende, dem bekannten Seebad sowie früher wichtigen Fährhafen, und Middelkerke, wo die Trams unmittelbar am Strand entlangfahren. Sanddünen, ähnlich Schneeverfrachtungen, fordern die Bahn genauso wie die Salzwasser- gischt. „Wir haben einen Zandzuiger“, also einen Sandsauger, sagt Inge Debruyne. Sie ist Mediensprecherin der Unternehmung DE LIJN, die auch ein dichtes Busnetz in Flandern be- treibt. An fünf Orten, darunter den Endstatio- nen Knokke im Norden und De Panne nahe der französischen Grenze, ist das Kusttram mit der staatlichen SNCB verknüpft.

Calatrava verstärkt Kontraste Das historische, dieselbetriebene, von Thuin aus eingesetzte Überlandtram (oben); und ein historischer Im wallonischen und damit französischsprachi- Wagen von 1903 auf der beschaulichen Brüsseler gen Liège überrascht der bombastische, vom Tramlinie 44 (unten links).

16 InfoForum 1/2013 Blick über die Grenze Amerikanisches Flair im aus Belgrad zurückgeholten und restaurierten PCC-Wagen (Tram bateau) der Museumsstrassenbahn Lobbes–Thuin. Bilder: Tibert Keller

Ort an der Sambre, wo auch weniger Eisenbah- dervoll, die Rhätische Bahn…“ Dazu muss er- Zürich gut acht Stunden. Per TGV beziehungs- ninteressierte auf ihre Kosten kommen. wähnt werden, dass über Jahrzehnte unzählige weise Thalys geht es zwar rund zwei Stunden belgische Kinder dank einer Krankenkasse Win- schneller, ist jedoch mit einem Bahnhofswech- Sympathien für die Schweiz terferien in der Schweiz verbracht haben. sel in Paris verbunden. Die dazu nötigen RER- Die Herzlichkeit der Wallonen gegenüber Belgien ist per Bahn gut erreichbar, und in- Billette sind bereits in der Schweiz erhältlich. Schweizer Gästen lässt sich ab folgender, in nerhalb des Landes bietet der meist dichte Takt- Zeitlich zwischen den beiden Routen liegen die Deutsch wiedergegebenen Reaktion eines fahrplan genügend Flexibilität. Die Direktverbin- Verbindungen via Köln, wohin auch ein City- Tramwagenfahrer ableiten: „Ah, Schweiz, wun- dungen nach Brüssel via Luxemburg dauern ab Night-Line-Zug fahren würde.

Der grandiose, Ende 2009 fertiggestellte Bahnhofneubau von Liège Guillemins ist ein Werk des spanischen Stararchitekten Calatrava (links); das eindrückliche „Kusttram“, hier bei Raversijde (rechts).

Der Info-Tipp

Eine gute Übersicht über die öV-An- bieter in Belgien bietet die Homepage www.railtime.be. Dort finden sich Links zu den Bahngesellschaften SNCB, Thalys, Eurostar, TGV-Europe und ICE International. Zudem gibt es Links zu U-Bahn, Strassenbahn oder Bus.

Blick über die Grenze 1/2013 InfoForum 17 Wo Bahngeschichte lebendig wird Ein Tagesausflug mit Bahn und Tram zum französischen Eisenbahnmuseum „Cité du train“ in Mulhouse.

Walter Finkbohner Mulhouse, die einst mit der Schweiz verbündete „Reichsstadt“, liegt per Re- gio-Express nur 22 Reiseminuten von Basel SBB entfernt. Sie ist mit dem „Musée de l'Auto“ seit langem als Mekka der Autoliebhaber bekannt. Doch seit einigen Jahren zieht das 2005 neu gestaltete Eisenbahnmuseum („Cité du train“) auch viele Freunde des Schienenverkehrs und seiner Geschichte in Frankreich an. Die Ausstellungsspezialisten haben keine Mühe gescheut, um in der 6000 Quadratmeter grossen Halle einen „Weg der Bahngeschichte“ zwischen 1844 und 1960 so zu gestalten, dass man sich in die jeweilige Zeit zurückversetzt fühlt. Zu jeder Lokomotive, jedem Wagen oder Bahnhof wird ein „Hörspiel“ präsentiert, wel- ches den Besucher über Jahrzehnte zurück ver- setzt. Sei es die Bergbahn in Chamonix mit den Touristen oder die dramatischen Momente der Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg, welche einen Zug zum Entgleisen bringen: Die Lokomotive liegt schliesslich zerstört neben den Schienen. Der Besucher erlebt die Bahnatmo- Eisenbahnmuseum in Mulhouse: Ein Bahnsteig der Geschichte. Bilder: C. Recoura sphäre mit Auge und Ohr wie ein Zeitzeuge. den 1,3 Kilometer Gleisen der Ausstellung we- Dekor dieses wohl berühmtesten Paradezuges Übergang in die Neuzeit der die wichtigsten Vertreter der Dampf-, Elek- der SNCF gestaltet wurde. Im netten Restaurant In der zweiten Halle betritt man die Neuzeit der tro- und Diesellokomotiven Frankreichs, noch werden preiswerte, familienfreundliche Gerichte Eisenbahn, welche mit dem Einsatz der „Trans- die Triebwagen (Michelins!) und die Salonwa- serviert. Der „Book Shop“ mit einer grossen An- Europ-Express-Züge“ begann: Die Ausstellung gen der französischen Präsidenten. gebotspalette befindet sich gleich beim Ausgang. ändert ihr Gesicht und der Besucher trifft die Der Museumrundgang nimmt mindestens Die kleine aber feine Altstadt von Mulhouse Weltrekord-Lokomotive BB9004 von 1956 ge- zwei Stunden in Anspruch. Empfehlenswert ist lädt ebenfalls zu einem Besuch ein. Besondere nau so im Original an, wie auch die damals re- die Vorbereitung des Rundgangs im Internet: Schmuckstücke sind das gotische Münster und volutionären P-Schlafwagen der CIWL und die www.citedutrain.com. Nach der Besichtigung das historische Rathaus aus dem 16. Jahrhun- eleganten „Inox“-TEE-Kompositionen der fran- empfiehlt sich die Einkehr im neuen Museums- dert mit den Wappen der damaligen, verbün- zösischen Bahnen (SNCF). Natürlich fehlen auf Restaurant „Le Mistral“, dessen Aussenfront im deten Eigenossenschaft.

Anreise und Infos

Von Basel SNCF fahren Regionalzüge der SNCF in 22 Minuten nach Mulhouse. Die Billette können am Schalter oder am Automaten gekauft werden. Jede halbe Stunde fährt entweder ein TER200 oder ein TER100 von Basel nach Mulhouse. Leider ist die direkte Fahrt von Zürich mit dem TGV zwischen Basel und Mulhouse zu teuer. Ab dem Bahnhofvorplatz in «Mulhouse Gare Centrale» fahren die Trams der Linie 3 in 16 Minuten zur Haltestelle Musées (Richtung Lutterbach, Tarifzone 1 A). Informationen auf www.solea.info. Billette im Büro der Solea am Bahnhof oder am Automaten. Infos: www.citedutrain.com Reisen zu Grossvaters Zeiten.

18 InfoForum 1/2013 Blick über die Grenze Konkurrenz auf hohem Niveau In Italien buhlen NTV und Trenitalia mit ihren Hochgeschwindigkeitszügen um Kunden. Auf der Strecke bleibt der Nahverkehr.

Gerhard Lob Seit bald einem Jahr wird die Hoch- geschwindigkeitsstrecke zwischen Mailand und Rom (sowie Neapel/Salerno) von der privaten Gesellschaft NTV (Nuovo Trasporto Viaggiatori) bedient. Der kommerzielle Betrieb wurde am 28. April 2012 aufgenommen (siehe InfoForum 2/2012). NTV hat mit ihren bordeaux-farbenen Italo-Zügen von Alstom (AGV 575) die Herzen vieler Zugfahrer erobert – auch dank sehr güns- tiger Preise. Auf der gleichen Paradestrecke rasen die roten Pfeile (Frecciarossa) des staat- lichen Eisenbahnunternehmens Trenitalia von Norden nach Süden und umgekehrt. Sowohl die private NTV als auch Trenita- lia überbieten sich mit Erfolgsmeldungen. So schrieb NTV am 7. Januar 2013, dass soeben die Schallmauer von zwei Millionen Passagieren durchbrochen wurde. Im Dezember habe man mit 445 697 beförderten Personen gegenüber November um 25 Prozent zugelegt. 94,4 Pro- zent der Züge erreichten pünktlich das Ziel. Seit dem 9. Dezember 2012 fahren die Italo-Züge übrigens bis Turin. Ab Mailand dauert die Fahrt 44 Minuten. Seit dem 12. Januar gibt es neue Bahnhöfen keinen direkten Fahrkartenverkauf, Konkurrenz Seite an Seite: Trenitalia- und Italo-Stand im Italo-Verbindungen zwischen Venedig und Rom doch es steht immer eine Person bereit, die hilft, Bahnhof Bologna. Bild: Gerhard Lob (via Padua–Bologna). ein Ticket am Automaten zu lösen. Bequem Trenitalia brüstete sich in einer Medienmit- lässt sich das Billett aber auch über Internet be- teilung vom 24. Januar damit, dass 2012 ein ziehen (www.italotreno.it). Die Kundenfreund- Fertigung der neuen absolutes Rekordjahr war. Mit 39,8 Millionen lichkeit von NTV hat sich erfreulicherweise auch ETR 610 beginnt im April Passagieren habe man gegenüber dem Vorjahr auf die staatliche Trenitalia ausgewirkt. Verbes- gl Die SBB haben im August 2012 bei um 6,5 Prozent zugelegt. Trenitalia bedient mit serungen sind spürbar. Alstom acht weitere Züge des Typs ETR 610 seinen Frecce (Frecciarossa, Frecciargento, Frec- Der Konkurrenzkampf auf dem hohen Ni- bestellt. Diese Neigezüge sollen als Über- ciabianca) auch Venedig, Ancona und Genua. veau der Hochgeschwindigkeitszüge lässt gangslösung nach der Ausmusterung der gleichwohl einen schalen Nachgeschmack zu- ETR 470 („Cisalpino“) Ende 2016 bis zur Dem Autoverkehr Anteile abtrotzen rück. Während Millionen und Milliarden an schrittweisen Einführung der 29 neuen Züge Italien ist bisher das einzige europäische Land, in Euro in das Hochgeschwindigkeitsnetz und in für den internationalen Nord-Süd-Verkehr dem es Konkurrenz auf Hochgeschwindigkeits- Top-Rollmaterial fliessen, darbt der Regional- zum Einsatz kommen. Kostenpunkt: 250 strecken gibt. Für NTV sind die jüngsten Pas- verkehr – von einer effizienten Transportkette Millionen Franken. sagierzahlen ein Beweis, dass die Konkurrenz nach Schweizer Vorbild ganz zu schweigen. Es Gebaut werden sie in Savigliano im Piemont spielt. Die Preise seien gefallen, und Trenitalia reicht, von Chiasso einen (hoffnungslos veral- bei der Alstom Ferroviaria SpA. Alstom- habe trotz der Konkurrenz zulegen können. teten) Nahverkehrszug nach Milano Porta Ga- Sprecher Renzo Radice: „Die Fertigung der „Zum ersten Mal schaffte es der öV in Italien, ribaldi (Haltestelle für Italo-Züge in Mailand) zu ersten Wagen-Chassis beginnt planmässig dem privaten Autoverkehr Anteile abzutrotzen, nehmen, um sich dessen bewusst zu werden. im April 2013 und der Start von deren Aus- mit positiven Effekten für die Sicherheit, für die Die Verlässlichkeit dieser Verbindung ist nicht rüstung ist für Anfang Juli vorgesehen.“ Umwelt und den Energieverbrauch“, sagt der gewährleistet. Immer wieder wird gestreikt Beim dortigen Alstom-Werk hat man alle Verwaltungsratsdelegierte von NTV, Giusep- oder Züge werden ohne Erklärung gestrichen Hände voll zu tun. Soeben wurde bekannt, pe Sciarrone. Auch im Flugverkehr zeigen sich („Treno soppresso“). Die Bahnpendler im Nah- dass 250 bis 300 Personen zusätzlich ange- Effekte: Die Zahl der Flüge zwischen Rom und verkehr können ein Lied von diesen Zuständen stellt werden sollen. Denn neben den ETR- Mailand ist rückläufig. singen. Ihnen nützt es wenig, dass die Fahrzeit 610-Zügen für die SBB haben Trenitalia 70 Wer mit dem Italo unterwegs ist, schätzt vor zwischen Rom und Mailand mittlerweile weni- Regionalzüge und die Ferrovie Nord Milano allem die grosse Freundlichkeit der Mitarbei- ger als drei Stunden beträgt und zwei Anbieter weitere 10 Regionalzüge bestellt. Auch aus Polen liegt ein Auftrag über 20 Züge vor. terinnen und Mitarbeiter. Zwar gibt es in den zur Auswahl stehen.

Blick über die Grenze 1/2013 InfoForum 19 Pro Bahn intern

Meilensteine im öV in der Ostschweiz Hans Schärer ist als Präsident der Sektion Ostschweiz zurückgetreten. In diesem Artikel blickt er zurück auf die Veränderungen, Erfolge und Enttäuschungen während seiner Amtszeit.

Hans Schärer Man erinnere sich noch an die abge- Konstanz nach Zürich mit Anbindung an den bahnhof über den Gleisen. Auch der Bahnhof wirtschaftete und verlotterte Bahnlinie am Bo- Flughafen, anfänglich mit wenigen Kurspaaren der RhB-Linie nach Arosa wurde umgestaltet. densee, welche die SBB am liebsten aufgeben von Montag bis Freitag und etwa drei Kurspaa- Alles in allem sind die Umsteigewege kürzer wollten. Nach langem politischen Hin und Her ren an Wochenenden. geworden und der ganze Bahnhof wurde leis- konnte dann die MThB (Mittelthurgaubahn) Später wurden dann diese Verbindungen bis tungsfähiger, auch dank der neuen Postautos- diese Bahnstrecke übernehmen, modernisier- Biel verlängert und zu einem Stundentakt mit tation über den Gleisen. Auch die vielen Shop- te sie, baute neue zusätzliche Haltestellen und ICN-Neigezügen ausgebaut. Heute verkehren ping Möglichkeiten beleben den Bahnhof und setzte erstmals Gelenktriebwagen (GTW) der diese Züge als Interregio (EW4-Kompositionen machen ihn zu einem beliebten Treffpunkt. Firma Stadler ein. Leider hatte sich dann die mit Lok und Steuerwagen) stündlich vom Bo- Mit dem Bau der Vereinalinie der RhB (Rhä- MThB mit anderen Projekten übernommen, densee ins Berner Seeland (Konstanz – Wein- tische Bahn) verkürzten sich die Reisezeiten ins sodass diese schlussendlich liquidiert wurde. felden – Zürich Flughafen – Zürich HB – Biel). Unterengadin erheblich. Dank guten Anschlüs- Daraus entstanden ist dann die THURBO AG, Nur dank geschicktem Verhandeln des Kantons sen an Bahn und Bus in den Knotenbahnhöfen welche zu 90 % der SBB AG und zu 10 % dem Thurgau und politischem Druck kam es zu die- wurde das Angebot im Engadin und in den Kanton Thurgau gehört. sem Erfolg. Bündner Südtälern markant aufgewertet. Heute gehören die THURBO und die SOB In der letzter Zeit tendieren die SBB dazu (Südostbahn) zu den führenden Bahndienst- Interregio- zu RegionExpress-Zügen zurück- Der Kanton Glarus wurde mit dem Glarner- leitern in der Ostschweiz. Beide Unternehmen zustufen. Damit kann man die Zugbegleitung Sprinter bekannt setzen immer wieder neue Massstäbe für den einsparen und mit Verhandlungsgeschick auch Der GlarnerSprinter wurde als RegioExpress im Regionalverkehr und fallen durch den kompe- noch Abgeltungen von Bund und Kantonen Jahr 2004 als Ersatz für den Wegfall der IC- tenten, freundlichen, ehrlichen Marktauftritt einfordern. So soll ab dem Fahrplanwechsel im Halte in Ziegelbrücke eingeführt. Von Montag und den guten Service auf. Dezember 2013 aus den IR Zürich – Chur ein RE bis Freitag verkehren 7 Zugspaare zwischen Die grosszügigen Abteile der ersten Klasse mit geänderter Haltepolitik werden. Da sind die Zürich und Schwanden, an Wochenenden zwei der neuen SOB-Regionalzüge (FLIRT von Stadler Kantone zukünftig finanziell gefordert, wenn zwischen Glarus und Linthal beschleunigte Rail) mit dem 2+1-Sitzteiler und viel Platz für die dieses Beispiel Schule macht. Zugpaare primär für den touristischen Verkehr. Beine rechtfertigen auch den hohen Preisunter- Wahrlich eine Pionierleistung, welche weit über schied von gegen 70 % gegenüber der zweiten Auch in Graubünden bewegte sich etwas die Kantonsgrenzen hinaus Beachtung fand. Klasse. Im Regionalverkehr unterscheiden sich Besonders in Erinnerung habe ich den Umbau Ab Juni 2014 soll der GlarnerSprinter stünd- in der Regel die beiden Klassen kaum vonein- des Bahnhofs Chur mit dem grosszügigen Bus- lich verkehren, sieben Tage die Woche und bis ander. Damit ist bei den Fahrausweisen der (zu) hohe Preisunterschied nicht gerechtfertigt. Eine Tarifanpassung wäre da wünschenswert.

Thurgau: Frauenfeld-Wil-Bahn gerettet Sicher sind vielen Ostschweizern die politischen Debatten, welche die Umstellung der Frauen- feld-Wil-Bahn (FW) auf Busbetrieb forderten, noch in bester Erinnerung. Vor allem der Regie- rungsrat des Kantons Thurgau liess sich von der günstigeren Buslösung nicht blenden. Schliess- lich gab die kürzere Fahrzeit der Bahn mit der Gewährung aller Anschlüsse in Wil und Frau- enfeld den Ausschlag zu Gunsten der Schie- ne. Es hätten doppelt so viele Busse verkehren müssen um gleichwertige Anschlüsse an beiden Endpunkten sicher zu stellen. Die modernisier- te Bahn mit einem attraktiven Fahrplan konnte ihre Fahrgastzahlen enorm steigern und ist heu- te nicht mehr wegzudenken.

Der Siegeszug des „Cityvogels“ Im Jahr 1997 wagte man einen Versuch mit ei- nem RegioExpress (genannt „Cityvogel“) von FLIRT in Wattwil Bild: SOB

20 InfoForum 1/2013 Pro Bahn intern Linthal. Damit wird zwischen Schwanden und Zürich der lang ersehnte Halbstundentakt Wirk- Ein grosser Dank an Hans Schärer lichkeit. Leider hat der Sprinter in Ziegelbrücke keinerlei Anschlüsse nach Sargans–Chur und Andreas Theiler Zwanzig Jahre nach seinem –Buchs SG. Ab Schwanden verkehrt der Sprin- Eintritt bei Pro Bahn Schweiz hat Hans Schä- ter anstelle des Regionalzuges, welcher in Zie- rer sein letztes Leitungsamt bei PBS abgege- gelbrücke in den Vollknoten eingebunden ist. ben. Am 16. März macht er einem Nach- Für den südlichen Kantonsteil bedeutet das, folger als Präsident der Sektion Ostschweiz dass alle Anschlüsse gekappt werden. Der Platz. Kaum ein Mitglied hat sich seit den stündlich Sprinter wird sicher zu Mehrfrequen- Anfängen von Pro Bahn Schweiz so intensiv zen auf der Achse Schwanden – Zürich beitra- und selbstlos immer wieder eingesetzt wie gen. Demgegenüber steht der Frequenzverlust, Hans Schärer. Hier eine kleine Aufzählung. welcher wegen dem Wegfall von aktuell perfek- ten Verbindungen in die anderen Destinationen In den Anfangszeiten gab es noch keine entsteht. Schade, dass die SBB und die Politik Sektionen, man sprach damals von Regio- offenbar nicht gewillt sind, zwei gleichwertige nalgruppen. Hans Schärer trat der Gruppe Hans Schärer Bild: PBS Knoten in Ziegelbrücke zu realisieren. Zur vol- Ostschweiz bei und half dann rund vier len Stunde gibt es einen Vollknoten, zur halben Jahre später beim Aufbau der Sektion; dort Stunde einen halben. Das bewährte Prinzip des wurde er als Vizepräsident in den Vorstand intensive Knochenarbeit trug schliesslich Knotensystems wird missachtet. Das war die gewählt. Als der damalige Präsident zurück- Früchte, so dass wieder ein Vorstand gebil- bitterste Erfahrung für mich in meiner gesam- trat, übernahm Hans Schärer die Leitung. det werden konnte. Als Interimspräsident ten Amtszeit. Zum Präsidenten wurde er zwar erst 2002 fungierte einmal mehr Hans Schärer. gewählt, aber die Knochenarbeit erledigte er Grösster Erfolg: Tarifverbund Ostwind eben auch ohne den entsprechenden Titel. Da er nun bereits Übung hatte im Aufbau Der Tarifverbund Ostwind umfasst die Kantone von Sektionen, schritt er gleich noch zur Thurgau, St. Gallen und die beiden Appenzell. Gleichzeitig war er auf nationaler Ebene im nächsten Tat und half 2004 eine Sektion Er ist flächenmässig der grösste Tarifverbund Ressort Güterverkehr tätig, zwei Jahre lang Zentralschweiz zu gründen. Dort immer- und wird am dem kommenden Fahrplanwech- als Leiter, bis das Ressort stillgelegt wurde, hin fand Hans Schärer gleich von Anfang sel vom 15. Dezember 2013 um den Kanton weil zu viele Mitarbeitende wegen berufli- an eine Präsidentin und konnte sich selbst Glarus erweitert. Seit dem 1. Juni 2009 gilt der chen Interessenkonflikten demissionierten. In etwas entlasten. Denn unterdessen war Zonentarif, eine für die Kundeninnen und Kun- der Geschäftsleitung (heute Zentralvorstand) er auch noch zum Webmaster geworden. den des öffentlichen Verkehrs in der Ostschweiz war er von 2003 bis 2005. Weil er für die Diesen, wie bei ihm üblich, ehrenamtlich sehr willkommene Dienstleistung. Da kann man Sektionen verantwortlich war, übernahm ausgeführten Job bekleidete er von 2003 zur guten Zusammenarbeit und Kompromissfä- er in einer Notlage die Leitung der Sektion bis 2011. higkeit aller beteiligten Partner nur gratulieren. Espace Mittelland – diese stand vor der Auf- Ich wünsche dem Tarifverbund Ostwind weiter- lösung, weil sie niemand präsidieren mochte Der Zentralvorstand dankt Hans Schärer hin viel Erfolg. – und reiste fortan einmal pro Monat aus ganz herzlich für seinen weit überdurch- seiner Heimat nach Bern, um die Kerngrup- schnittlichen Einsatz. Dass PBS heute so Die Amtszeit geht zu Ende pensitzungen zu moderieren. Zwei Jahre erfolgreich dasteht und weitherum als Ich bedanke mich bei allen, welchen ich in mei- später fand sich endlich ein lokaler Präsident. verlässlicher Gesprächspartner anerkannt ner Funktion als Sektionspräsident begegnet ist, ist zu einem guten Teil seiner Arbeit zu bin, für die gute Zusammenarbeit und für all Um das Mass voll zu machen, stand auch verdanken. Eine Arbeit, die er nicht nur das, was wir zusammen erreichen konnten. Ich noch die Sektion Nordwestschweiz vor der pflichtbewusst, sondern auch mit dem nö- hatte mich stets bemüht kritisch und konstruk- Auflösung, weil der gesamte Sektionsvor- tigen inneren Feuer und – das sei hier noch tiv mitzuarbeiten. Zusammen mit dem ganzen stand zurückgetreten war. Hans Schärer einmal ausdrücklich ausgeführt – ehrenamt- Mitarbeiterteam konnten wir sehr viel bewegen nahm die Reaktivierung an die Hand; seine lich machte. und erreichen, doch blieb auch einiges uner- füllt. Ich bitte auch, das mir entgegen gebrach- te Vertrauen und Wohlwollen auch auf meinen Nachfolger zu übertragen. Bedanken möchte ich mich auch bei allen Mitgliedern der Sektion Ostschweiz.

Pro Bahn intern 1/2013 InfoForum 21 Die Wichtigkeit der Schalter Gönner Pro Bahn Gemeinden, Firmen, Die Mehrheit der Teilnehmenden bei einer Onlineumfrage spricht sich für Transportunternehmungen bediente Schalter aus. und Organisationen schätzen die Arbeit von Pro Bahn. Als Gönnermitglieder (CHF 500. – Andreas Theiler Theiler „Sind Ihnen bediente lichen Aussage von Markus Siegrist, Leiter des pro Jahr) unterstützen sie uns. Schalter am Bahnhof wichtig?“ – Diese Ein- Reisezentrums im Bahnhof Spiez. Gerade junge Der Gegenwert: Vorzugstarif gangsfrage zur letzten Umfrage auf unserer Leute aus der Smartphone-Generation würden für Inserate im InfoForum. Homepage (www.pro-bahn.ch) wurde mit ein- überproportional häufig nur zur Information, drücklichen 84 % bejaht. Auf den ersten Blick nicht zum Kauf, an den Schalter kommen. erstaunt das Ergebnis nicht, ist doch die Alters- Knapp die Hälfte der Personen, welche an struktur unseres Vereins asymmetrisch, viele der Umfrage teilnahmen, benützt den Schalter ältere Mitglieder prägten das Umfrageergebnis über sechs Mal pro Jahr. Andere Produkte, wie – genau ein Drittel der Antwortenden sind über zum Beispiel Eventtickets, werden dagegen nur 64 Jahre alt. selten erworben; dies deckt sich mit der Aussa- Auf den zweiten Blick dagegen gewinnen die ge diverser Verantwortlicher, dass es schwierig 84 % an Gewicht, denn über die Hälfte der Ant- ist, passende und damit rentable Zusatzproduk- wortenden besitzen ein Smartphone, könnten te am Billettschalter aufzulegen. also eigentlich die meisten Geschäfte, die sie am Bleibt noch die letzte Frage, diejenige nach Schalter tätigen, auch direkt erledigen. Dass dem den optimalen Öffnungszeiten. Wenig erstaun- nicht so ist, zeigt deutlich die Grenzen dieser Ge- lich erhielt dabei die Antwort „Von 6 bis 19 räte an. Auf die Frage „Wie oft informieren Sie Uhr“ 60 % der Stimmen. Schalter mit attrak- sich über eine Reise vorgängig am Schalter?“ tiven Öffnungszeiten werden mehr genutzt – antworteten 34 % mit „oft“ und nur 25 % mit aber was im konkreten Fall attraktiv ist, kann „nie“. Dies deckt sich übrigens mit einer erstaun- nicht allgemein beantwortet werden.

Unterstützung durch die Sektion Espace Mittelland Petition gegen mögliche Streichung der TGV-Verbindung von Bern via Neuenburg nach Paris.

Andreas Theiler In den letzten Jahren war das lung einigermassen abschätzen zu können. Die Ende der direkten TGV-Verbindung von Bern Pessimisten – die sich selber natürlich nicht so, nach Paris mehrmals angesagt worden. Eines sondern „Realisten“ nennen – sind überzeugt, der beiden Zugspaare wurde gestrichen, das dass für Bern nur die Verbindung über Basel eine verbleibende fährt allerdings seit dem Fahrplan- Zukunft hat; sie ist schliesslich auch schneller als wechsel von Bern noch weiter nach Interlaken. die „direkte“ Fahrt. Und dass sich in Frankreich Trotzdem starten Kanton und Stadt Neuenburg etwas ändern könnte, daran glauben sie erst gar nun eine Petition zum Erhalt der Verbindung. nicht. Und verweisen deshalb die Neuenburger Was geht da eigentlich vor sich? auf die TGVs von Lausanne nach Paris. Die Idea- Die Meinungen über die direkte Verbindung listen versuchen, ein Fahrplankonzept zu erstel- gehen in der Sektion Espace Mittelland (Pro BEM) len, welches den Grenzraum Schweiz–Frankreich diametral auseinander. Einig sind sich alle nur in als ein Ganzes ansieht und mit innovativen Ideen einem Punkt: Die Verbindungen aus der Schweiz dem öV in diesem Gebiet einen neuen Schub in den französischen Jura sowie innerhalb des geben will. Das Ressort Fahrplan von Pro Bahn französischen Juras sind „grottenschlecht“. Es ist Schweiz ist hier federführend – Interessenten übrigens die Schweiz, welche die Linie Neuchâtel zum Mitdenken sind immer willkommen. – Pontarlier jahrzehntelang vernachlässigt hat. Die Situation ist verzwickt, auch durch die Was aber könnte das richtige Rezept zur Heilung Diversität der Argumente innerhalb ProBEM. Gemeinden sein? Die Optimisten rechnen damit, dass durch Die Kerngruppe beschloss an ihrer Sitzung vom BL: Läufelfingen die Weiterführung der Linie nach Interlaken die 21. Januar, die Petition zu unterstützen und vor TG: Frauenfeld Passagierzahlen wieder steigen werden, dank allem mal abzuwarten, wie sich das Geschäft ZH: Dietikon, Dietlikon, der ausländischen Touristen, die so eine umstei- mit den Übersee-Touristen, welche von Paris Dübendorf, Elgg, Rafz, gefreie Verbindung zwischen zwei sehr attrak- nach Interlaken reisen, entwickelt (siehe dazu Richterswil, Schlieren, tiven Punkten erhalten. Dafür muss man aber unseren Text vom 21. November 2012 auf der Schwerzenbach, Thalwil, mindestens ein Jahr warten, um die Entwick- Homepage unter „Aktuell“). Uetikon, Wädenswil

22 InfoForum 1/2013 Pro Bahn intern Aussicht verweigert Korrigendum Ins InfoForum 4/2012 hat sich ein Fehler Gute Resonanz auf Brief an Regierungsräte wegen Werbung auf öV- eingeschlichen. Das Bild auf Seite 19 zum Fahrzeugen. Artikel „Überfüllter Regionalzug, leerer Glacier-Express“ zeigt nicht, wie in der Bildlegende beschrieben, den Glacier Ex- Andreas Theiler 19 Deutschschweizer Regierungs- press, sondern einen Regionalzug des Typs räten schrieben wir anfangs Oktober 2012 ei- „Komet“ der Matterhorn Gotthard Bahn nen Brief, in dem wir für alle öV-Kundinnen und (MGB). Wir bitten diesen Fehler zu entschul- -Kunden der Schweiz einen klaren Durchblick digen. Und wir bedanken uns bei unserem forderten. „Keine Reklamefolien auf den Fens- aufmerksamen Leser, Mathias Rellstab, der tern“ heisst das im Klartext. Schlechte Beispiele uns darauf aufmerksam gemacht hat. finden Sie noch auf unserer Homepage unter „Umfragen“. Wir stellten Ihnen vor einem knap- pen Jahr dazu einige Fragen, und Ihre Antwor- Eine Taube in der Hand… ten bestärkten uns, diese Briefe zu schreiben. oder auf dem Dach? Bis Ende 2012 erhielten wir aus zwölf Kan- tonen eine Antwort, keine schlechte Quote. Der neue RBS-Bahnhof Bern Eindrücklicher als die reine Zahl war aber der bringt für Reisende längere Inhalt einiger Antwortbriefe. „Wir teilen grund- Wege. sätzlich Ihre kritische Haltung zur Vollwerbung auf Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs“ – Peter Schläppi Die zuständigen Gremien „Wir verstehen Ihren Unmut“ – „Ich teile aber haben entschieden: Für den RBS (Regio- nalverkehr Bern – Solothurn) soll in Bern die Ansicht, dass mit Vollwerbung auf Fahrzeu- Ein Ärgernis: Werbung auf Bussen Bild: PBS gen eine gewisse Zurückhaltung geboten ist“ unter den Normalspurgleisen ein komplett – „Wir stimmen Ihnen zu, dass die Entwicklung neuer Bahnhof gebaut werden. Geplant zu Vollwerbung mit zugeklebten Fenstern auf der Absicht eines einheitlichen Corporate De- sind zwei Röhren in 17 Metern Tiefe mit je den Fahrzeugen des öV in die falsche Richtung signs zuwiderlaufen, wurde kaum kommentiert. zwei Gleisen und einem 12 Meter breiten geht“. Selbstkritisch stellte ein Regierungsrat Mehr Interesse erzeugte unser zweiter Hinweis, Mittelperron. Kostenpunkt: Gut 500 Millio- persönlich fest, in der Vergangenheit sei in sei- dass gerade vollverklebte Türen ein Verstoss nen Franken. Ausgehend vom prognostizierten Nach- nem Kanton auch einiges schief gelaufen; nun gegen das Behindertengleichstellungsgesetz fragewachstum hat man die Publikumsbe- gälten aber ganz klar und ohne Einschränkung sein könnten. Diese Argument wurde von eini- reiche grosszügig konzipiert. Die heutigen neue Regeln. gen Kantonen explizit aufgenommen; vielleicht Züge können gemäss Projekt um 50 Pro- Daneben gab es natürlich die sehr allgemein wurde dieser Aspekt bis jetzt gar nie bedacht. zent verlängert werden. Die betrieblichen gehaltenen, mehr oder weniger inhaltsleeren Wir werden Ende Januar auch noch die Re- Möglichkeiten (Anzahl Zugbewegungen) Antworten. Die überwiegende Zahl der Ant- gierungsräte der Romandie und des Tessins mit bleiben im heutigen Rahmen. worten wies allerdings darauf hin, dass die Wer- den gleichen Texten bedienen, denn dort sind Eine spätere Streckenverlängerung Rich- beeinnahmen nicht zu unterschätzen sind, ge- die Verhältnisse tendenziell noch schlechter als tung Westen (Inselspital) ist möglich. rade in diesen Zeiten, wo jedem Tarifaufschlag in der Deutschschweiz. Über die Reaktionen le- Im Vergleich zu heute werden die Wege für mancherlei Proteste folgen. sen Sie hier in der Ausgabe 2/2013. die RBS-Benützer vor allem Richtung Bahn- Unser Hinweis, dass vollverklebte Fahrzeuge hofplatz/ Altstadt länger und komplizierter. In den Sternen steht der Realisierungszeit- punkt dieses Projekts. Die gewählte Lösung Kontakte ist ein Monolith ohne Möglichkeit zu einer Etappierung oder Redimensionierung. Falls Zentralvorstand Ostschweiz Zürich Kurt Schreiber, Präsident Hans Schärer, Präsident Urs Schaffer, Präsident die Finanzierung auf Widerstand stossen Alte Steinacherstr. 13, 8804 Au ZH Falletenbachstrasse 5, 8867 Niederurnen; Flüelastr. 15, 8048 Zürich sollte, müssten die RBS-Benützer in Bern T 044 781 34 08 T 055 610 24 03 T 044 401 24 35 [email protected] [email protected] [email protected] möglicherweise noch sehr lange auf spür- bare Verbesserungen warten. Espace Mittelland ticino astuti Aldo Hänni, Präsident Elena Bacchetta, Präsidentin Böcklinstrasse 13, 3006 Bern Via Pometta 8a, 6500 Bellinzona Ausflug geplant T 031 352 83 46 T 076 474 21 79 [email protected] [email protected] Die Sektion Zürich organisiert unter dem Titel „Auf den Spuren der Strassenbahn Schaffhau- Nordwestschweiz Zentralschweiz Willi Rehmann, Präsident Karin Blättler, Präsidentin sen–Schleitheim“ einen Ausflug, welcher am Postfach 3834, 4002 Basel Hirschmattstr. 54, 6003 Luzern Samstag, 15. Juni 2013 stattfindet. Weitere T 061 421 31 80 T 041 210 28 72 [email protected] [email protected] Informationen folgen zur gegebenen Zeit und sind bei Andreas Keller erhältlich.

Pro Bahn intern 1/2013 InfoForum 23 16. Delegiertenversammlung Pro Bahn Schweiz

Samstag, 13. April 2013, Ligerz

Treffpunkt: 09.40 Uhr Schiffländte Biel/ Bienne (09.45 Uhr Abfahrt Schiff nach Ligerz) 10.40 Uhr DV – statutarischer Teil, anschliessend Mittagessen 14.30 Uhr Kultureller Teil, Kirche Ligerz 15.45 Uhr Abschluss der Delegiertenversammlung

Mitglieder von Pro Bahn Schweiz sind an der Delegiertenversammlung willkommen. Stimm-, Wahl- und Antragsrecht haben die von den Sektionen nominierten Delegierten. Interessierte melden sich bitte bis am 2. April 2013 schriftlich (Sekretariat Pro Bahn Schweiz, Dorfstrasse 21, 3323 Bäriswil) oder mittels E-Mail ([email protected]) an. Die Kosten für Billett und Mittagessen gehen zu Lasten der Teilnehmer.  Anmeldetalon

Ich nehme an der Delegiertenversammlung von Pro Bahn Schweiz am 13. April 2013 in Ligerz teil:

 Statutarischer Teil  Mittagessen (ca. 12.45 Uhr)  Kultureller Teil

Zutreffendes ankreuzen und Talon bis 2. April einsenden an: Pro Bahn Schweiz, Sekretariat, Dorfstrasse 21, 3323 Bäriswil, oder [email protected]

Name / Vorname

Adresse PLZ / Ort

Aus Vernunft: 125 km/h innerorts.