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MÄRZ · ausstellung 2014 Vorsatz: Egon Schiele, Bäuerinnen, 1910 (Kat.Nr. 28) Nachsatz: Olga Wisinger-Florian, Blühender Mohn, (Kat.Nr. 22) März · ausstellung 2014 Verkaufskatalog Österreichische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts 3. bis 29. März 2014 Galerie Kovacek & Zetter GmbH Stallburggasse 2 A-1010 Wien Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 18 Uhr Sa 11 – 14 Uhr Telefon +43/1/512 86 36 Telefax +43/1/513 49 57 [email protected] www.kovacek-zetter.at Wir freuen uns, Sie zu unserer März · Ausstellung einladen zu dürfen. Wie jedes Jahr wird diese von einem umfassenden, wissenschaftlich genau recherchierten Katalog begleitet. Selten ist es uns gelungen, Ihnen eine qualitativ so hochwertige Werkschau österreichischer Malerei vom 19. Jahrhundert über den Stimmungsimpressionismus, den Expressionismus bis hin zur Kunst nach 1945 zu präsentieren. Eines der absoluten Highlights stellt das im Jahr 1910 entstandene Aquarell „Die Bäuerinnen“ von Egon Schiele dar. Eine expressive Studie von sechs Frauen in ländlicher Tracht, die in der starken Konturierung der Figuren und der markanten Linienführung der Gesichter die charakteristische Bildsprache des Malers aufweisen. Speziell das Antlitz der vordersten Frau und der schwarz eingerahmte Kopf rechts hinter ihr besitzen mit ihren weißen Augenhöhlen und der länglichen Physiognomie die eindringliche und oft er- schreckende Expressivität von Schieles typischen Figuren. Egon Schiele ist heute mit Gustav Klimt der wichtigste österreichische Maler des 20. Jahrhunderts, dessen Werke am internationalen Kunstmarkt Höchstpreise erzielen und zu den gesuchtesten Sammlerstücken avanciert sind. Ungefähr zehn Jahre später malte Carl Moll das imposante Bild „Dahlien“ in dem er die weißen und pin- ken Blumen mit einem aufgelösten Pinselduktus und einer beeindruckenden Lichtgestaltung mit großer Virtuosität auf die Leinwand setzte. Sein berühmter Lehrer, Freund und Meister Emil Jakob Schindler, der Begründer des österreichischen Stimmungsimpressionismus, von dem das kleine Bild „Weite Landschaft“ in der Ausstellung zu sehen ist, hat Carl Moll sowohl privat als auch künstlerisch entscheidend geprägt und inspiriert. Doch schon sehr bald löste sich Moll vom großen Vorbild und es entstanden zunächst die secessionistischen, feinen Werke bis er in den 1920er Jahren zu eben dieser strahlenden, leuchtenden Malerei in einer breiten Spachteltechnik fand, wie sie in unserem Hauptwerk zu beobachten ist. Weitere wichtige Schindler-SchülerInnen wie Olga Wisinger-Florian, Tina Blau oder Hugo Darnaut und Rudolf Ribarz sind mit interessanten Arbeiten vertreten. Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben und wünschen viel Freude bei der Lektüre des Kataloges. Für Fragen, Preisauskünfte und Führungen durch die Ausstellung stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung. Claudia Kovacek-Longin Sophie Zetter-Schwaiger Sophie Cieslar Kathrin Macht Claudia Kovacek-Longin Stefan Rodler Ina Tempfer Sophie Zetter-Schwaiger Jenny Reiter indeX Alt Jakob und Rudolf . 3 Amon Rosalia . 1 Blau Tina . 19, 20 Brandeis Antonietta . 5 – 7 Brunner Ferdinand . 25 Damisch Gunter . 43 Darnaut Hugo . 21 Defregger Franz von . 9 Diesner Gerhild . 40 Eisenschitz Willy . 38, 39 Eybl Franz . 2 Heuberger Felix . 26 Hörmann Theodor von . 14 –16 Jungnickel Ludwig Heinrich . 36 Kaufmann Adolf . 17 Kurzbauer Eduard . 11 Lach Andreas . 4 Littrow Leontine von . 13, 23 Moll Carl . 29, 30 Mønsted Peder Mørk . 24 Raffalt Ignaz . 10 Reichert Carl . 8 Ribarz Rudolf . 18 Schiele Egon . 28 Schindler Emil Jakob . 12 Stoitzner Josef . 27, 35 Thöny Wilhelm . 37 Walde Alfons . 31 – 34 Weiler Max . 41, 42 Wisinger-Florian Olga . 22 Rosalia Amon wurde am 4. März 1825 in Palermo geboren und war mit großer Wahrscheinlichkeit die rosalia aMon Tochter des steirischen Malers Carl Amon. Die Künstlerin zählt zu den seltenen erfolgreichen Biedermeier 1 (Palermo 1825 – 1856 Wien) Malerinnen und war in Wien Meisterschülerin von Ferdinand Georg Waldmüller. Als Frau in diesem gutbe- zahlten, hochrangigen Fach der Malerei tätig zu sein, war damals nicht leicht. Es gehörten dazu sicherlich ein kleine fischer starkes Selbstbewusstsein sowie überragendes Können, die ihr ermöglicht haben, sich als weibliche Malerin 1848 Öl auf Holz im anspruchsvollen Wien zu behaupten. Ab 1841 stellte sie auf den Kunstausstellungen der Akademie ihre 31,2 x 39,6 cm Bilder aus. Sie konzentrierte sich auf Porträtmalerei und die Darstellung von Blumen und Früchtestillleben, Signiert und datiert rechts unten: wobei der Einfluss ihres Lehrers und Vorbildes Ferdinand Georg Waldmüllers, der ihr selbst höchste Kunst- R. Amon 1848 fertigkeit attestierte, deutlich zu spüren ist. Einer Anekdote zufolge hat Waldmüller sogar aus Rücksicht auf Provenienz: Privatbesitz Wien seine in der Blumenmalerei sehr begabte Schülerin nach dem Jahr 1843 aufgehört Stillleben zu malen. Ob Literatur: Vgl.: Biedermeier. Gemälde aus der das der Wahrheit entspricht ist schwer nachzuvollziehen, jedenfalls hat der Meister in den Folgejahren keine Österreichischen Galerie Belvedere, Ausstel- lungskatalog, Minoritenkloster, Tulln an der mehr gemalt. Donau 2005; Ein Blumenstrauß für Waldmüller. Stilleben Die Werke Rosalia Amons beeindrucken durch hohe malerische Präzision und handwerkliche Qualität. Bilder Ferdinand Georg Waldmüllers und seiner Zeit, der Künstlerin befinden sich im Wien Museum sowie in der Österreichischen Galerie Belvedere und tauchen Ausstellungskatalog Österreichische Galerie Belvedere, Wien 1993; im Kunsthandel nur sehr selten auf. Sie starb 1856 in Wien. Gerbert Frodl, Klaus Albrecht Schröder (Hg.), Wiener Biedermeier. Malerei zwischen Wiener Kongress und Revolution. Ausstellungskatalog Da aus der Hand Rosalia Amons nicht allzu viele Bilder bekannt sind, ist es umso erfreulicher, dass das Kunstforum Bank Austria, Wien 1993; reizende Genrebild „Kleine Fischer“ aus dem Jahre 1848 erstmals in dieser Ausstellung präsentiert wer- Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhun- den kann. Die Szene zeigt drei Kinder in Bauernkleidung, vermutlich Geschwister, die sich am Rande eines derts. Band I, Österreichische Galerie Belvedere, kleinen Bächleins auf dem Boden niedergelassen haben. Der Älteste der drei hat sich aus einem Ast eine Wien 1992, S. 56.; Angelrute gebastelt, mit der er nun höchst konzentriert und offenbar auch erfolgreich im Wasser fischt, wie Gerbert Frodl, Wiener Malerei der Biedermeier- zeit, Rosenheim 1987 man anhand des kleinen Fisches, den die größere Schwester in ihrer rechten Hand hält, erkennen kann. Das halboffene, zerknitterte Hemd des Buben, dessen weiße Falten die Malerin gekonnt wiedergibt und seine nackten Füße, die halb im kühlen Nass liegen, deuten auf einen heißen Sommertag hin, den sich die Kinder am kühlen Gewässer vertreiben. Im Hintergrund sind die hölzerne Wasserleitung einer Mühle und ein male- risches Haus inmitten eines dichten Waldes zu erkennen. Kleine Idyllen aus dem täglichen Leben gegriffen, häufig familiäre Szenen mit spielenden Kindern im Garten, sind typisch für die biedermeierliche Genremalerei, deren Blütezeit sich zwischen 1850 und 1860 bereits dem Ende zuneigt. Gerbert Frodl schreibt dazu treffend: „Nirgendwo ist der Begriff der „guten alten Zeit“ greif- barer und nirgendwo wird das Gefühl einer „unbestimmten Sehnsucht“ im Bildbetrachter mehr geweckt“ 1. Der große Einfluss, den Ferdinand Georg Waldmüller (der angeblich sagte, Malen sei nichts anderes als „ein Zeichnen mit Pinsel und Farbe“ 2) auf seine Schülerin ausübte ist auch in diesem Werk nicht zu leugnen. Besonders Partien wie das seidige Haar der Kinder, in dem die Sonne reflektiert, und die rosigen, leicht glänzenden Gesichter sind äußerst fein und realistisch gemalt und zeugen vom hohen technischen Können Rosalia Amons, die sich aufgrund dessen als eine der wenigen Frauen in der Biedermeierzeit erfolgreich als Malerin profilieren konnte. Ihre Werke zählen heute aufgrund ihres kleinen Oeuvres und der hohen Qualität zu gesuchten Raritäten. 1 Gerbert Frodl, Wiener Malerei der Biedermeierzeit, Rosenheim 1987, S. 20. 2 s.o., S. 23. Franz Eybl wurde 1806 in der damaligen Wiener Vorstadt Gumpendorf geboren. Der vielseitig begabte junge franz eybl Künstler besuchte bereits ab 1816 – im Alter von zehn Jahren – die Akademie der bildenden Künste in Wien. 2 (Wien 1806 – 1880 Wien) Dort war er zunächst bei Josef Klieber in der Erzverschneidungs- und Kunstprofessionistenschule, ab 1817 studierte er bei Josef Mössmer in der Landschaftsklasse. Von 1820 bis 1823 belegte er Modellzeichnen nach stilleben Mit bluMen und früchten der Antike bei Johann Baptist Lampi und Franz Caucig, ehe er schließlich bis 1828 bei Johann Peter Krafft die 1855 Klasse für Historienmalerei absolvierte. 1825 erhielt Franz Eybl den Gundel-Preis sowie 1828 den Lampi- Öl auf Holz Preis. 1830 heiratete er Antonia Jordan. Bereits seit 1843 war der angesehene Künstler Mitglied der Wiener 58 x 45,5 cm Akademie, ab 1853 Kustos an der Kaiserlichen Gemäldegalerie im Belvedere und ab 1867 auch Lehrer an Signiert und datiert rechts unten: F. EYBL (1)855 der dortigen Restaurierwerkstätte. 1933 wurde der Eyblweg in Wien-Leopoldau nach dem Künstler benannt. Provenienz: Privatsammlung Wien; Franz Eybl widmete sich zunächst der Landschafts-, Genre- sowie der Historienmalerei, wobei er sich seine Privatsammlung Salzburg Themen meist aus der bäuerlichen Welt suchte. Nach 1840 geriet er zunehmend unter den Einfluss von Fer- Literatur: Ein Blumenstrauß für Waldmüller. dinand Georg Waldmüller, dessen Lichteffekte er aufgriff. Franz Eybls große