Restitutionsbericht Universalmuseum Joanneum, Graz 2010.Pdf
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Restitutionsbericht 1999–2010 8 Vorwort Inhalt Wolfgang Muchitsch 10 Einleitung Helmut Konrad 12 Vorwort der Herausgeberinnen Karin Leitner-Ruhe 16 Das Universalmuseum Joanneum und sein Umgang mit Raubkunst von 1938 bis heute 17 Vorgänge während des Krieges – Das Joanneum während der NS-Zeit 17 Organisationsstruktur und personelle Besetzungen im Joanneum 18 Enteignungen und Verteilung von Kunstgegenständen während der Kriegszeit 20 Erwerbungen aus Wiener Sammlungen für das Landesmuseum Joanneum 20 Die Situation in der Steiermark 20 I. Budgetäre Situation – „Judenkredit“ 21 II. Die Rolle des Joanneums bei Enteignungen 25 III. Gegenstände aus den Synagogen – Plünderung 1938 und Rückgabe 1946 26 IV: Bergungen und Luftschutzdepots 27 Zur Restitution am Landesmuseum Joanneum zwischen 1945 und 1955 28 Provenienzforschung am Landesmuseum Joanneum seit 1998 28 Der Arbeitskreis „Erwerbungen und Rückstellungen aus jüdischem Besitz 1938 bis 1955“ 31 Vernetzung und Literatur 32 Rückgaben seit 1998 33 Offene Fragen 36 Forschungsbericht 1999–2010 37 Erklärungen zum Forschungsbericht 1999–2010 38 Restituierte Objekte seit 2000 Karin Leitner-Ruhe 40 Alte Galerie 41 Erklärungen zum Bericht der Alten Galerie 42 Eindeutig bedenkliche Erwerbungen 42 Einbringung Gestapo 43 Einbringung Vugesta 45 Rudolf Gutmann, Wien und Kalwang 47 Robert Spira, Graz 49 Möglicherweise bedenkliche Erwerbungen 49 Auktionshaus Kärntnerstraße, Wien 51 Auktionshaus Weinmüller, Wien 54 Erwerbungen aus dem Grazer Kunsthandel 1938 bis 1945 57 Sammlung Eisler 58 Causa Lion 60 Eindeutig bedenkliche Erwerbungen – vollkommen restituiert 60 Oscar Bondy, Wien 62 Valerie Eisler, Wien 64 Leo und Helene Hecht, Wien 66 Albert Pollak, Wien 68 Alphonse und Louis Rothschild, Wien 70 Jüdischer Besitz aus Güssing 71 Erwerbungswünsche – nicht in der Alten Galerie eingetroffen 71 Arthur und Marianne Lourié, Wien 72 Margarethe Weinberger, Wien 73 Sándor Wolf, Eisenstadt 74 Synagoge Rechnitz Gudrun Danzer 76 Neue Galerie 77 Vorbemerkungen zum Bericht der Neuen Galerie 81 Eindeutig bedenkliche Erwerbungen 81 Aus jüdischem Besitz in Graz und München sowie aus unbestimmtem jüdischen Besitz 84 Übernahmen aus dem Denkmalamt 85 „Versteigerung Dir. Meyer“, Graz 1940 89 Herr Grün, Wien 90 Möglicherweise bedenkliche Erwerbungen 90 Drei Werke unbekannter Herkunft 92 Kunsthandel: möglicherweise und eindeutig bedenkliche Erwerbungen 94 Artaria, Wien 96 Dorotheum, Wien 116 Franke, Kunsthandlung, München 116 Karl & Faber, Kunst- und Literatur-Antiquariat, München 118 Galerie St. Lucas, Wien 118 Moser, Kunsthandlung, Graz 120 Neue Galerie, Wien 122 Galerie Neumann, Wien 122 Adolph Weinmüller, Wien 124 Galerie Welz, Wien und Salzburg 130 Möglicherweise bedenkliche Erwerbungen – Treuhänder 130 Franz Ottmann, Wien 132 Eindeutig bedenkliche Erwerbungen – teilweise restituiert 132 Josef Blauhorn, Wien 135 Alfred und Valerie Eisler, Wien 143 Jüdischer Besitz aus Güssing 147 Eindeutig bedenkliche Erwerbungen – restituiert / Restitution in Vorbereitung 147 Albert Pollak, Wien 152 Ankäufe über die Vugesta 158 Eindeutig bedenkliche Erwerbungen – vollkommen restituiert 158 Hugo und Malvine Blitz, Wien 160 Oscar Bondy, Wien 162 Rudolf Gutmann, Wien und Kalwang 163 Alphonse und Louis Rothschild, Wien 168 Robert Spira, Graz 174 Leopold Weinstein, Wien Monika Binder-Krieglstein 180 Kulturhistorische Sammlung 181 Einleitung 182 Eindeutig bedenkliche Erwerbungen 182 Objekte aus unbekanntem steirischen „Judenbesitz“ 182 SA-Alteisensammlung Hartberg 183 Nathan Eidinger, Wien 185 Albert Pollak, Wien 187 Franz Ruhmann, Wien 189 Robert Spira, Graz 191 Möglicherweise bedenkliche Erwerbungen 191 Dorotheum, Wien 191 Metallsammlung Floßlend 192 Eindeutig bedenkliche Erwerbungen – vollkommen restituiert 192 Oscar Bondy, Wien 194 Rudolf Gutmann, Wien und Kalwang 197 Ernst Pollack, Wien 198 Alphonse und Louis Rothschild, Wien 200 Ludwig (Louis) Weiner, Wien und Krieglach 201 Objekte unbekannter Herkunft aus der ehemaligen Untersteiermark 202 Die Synagogen Güssing und Graz 204 Erwerbungswünsche – nicht in der Kulturhistorischen Sammlung eingetroffen 204 Samuel Kiesel, Wien 205 Otto Pick, Wien 206 Restitutionen außerhalb des Forschungsberichts von 1999 Karin Leitner-Ruhe 207 Zur Restitution von Egon Schieles „Hafen von Triest“ Barbara Kaiser 211 Zur Restitution einer Statue des Fliegenden Mercur an das Schlossmuseum Pavlovsk Karl Peitler 213 Zu den Restitutionen des Münzkabinetts am Universalmuseum Joanneum 216 Anhang 217 Grundliteratur – Kurzzitate 218 Abkürzungen von Archiven, Archivalien und Behörden 219 Index 224 Impressum Vorwort Der Kunstraub durch den Nationalsozialismus ist nur ein Aspekt der umfassenden Vernichtungs- und „Arisierungspolitik“, die die NS-Führung gegen ihre „Gegner“ innerhalb und außerhalb ihres Reiches einschlug und die auch in Österreich mit der Okkupation am 12. März 1938 zur Anwendung gelangte. Bereits seit Mitte der 1930er-Jahre „säuberten“ die Nationalsozialisten – einem konfusen Theorien- Konglomerat folgend – ihr Reich von unerwünschten Zeugnissen zeitgenössischer Kunst. Wenige Jahre später rafften sie in ganz Europa in ungeheuren Beutezügen und vielfach unter Zuhilfenahme legalistischer Winkelzüge jene Kunstwerke zu- sammen, die ihrer Ideologie entsprachen, um sie in deutsche Museen zu überfüh- ren oder um solcherart die Sammlungen von NS-Größen zu vergrößern. Im Jahr 1998 wurden die österreichischen Museen nach der mittlerweile berühmten Beschlagnahme zweier Gemälde von Egon Schiele in New York mit einem Schlag gezwungen, sich ihrer eigenen Geschichte und Rolle während des NS-Regimes und unmittelbar danach zu stellen und vor allem die Provenienz und Rechtmäßigkeit ihrer Sammlungszugänge seit 1938 kritisch zu hinterfragen. Obgleich Häuser wie das Universalmuseum Joanneum im Zuge der verschiedenen Restitutionsgesetze der Nachkriegszeit rund 95% der unrechtmäßig erworbenen Kulturgüter resti- tuiert hatten, verblieben einzelne „herrenlose“ Kunstgüter bzw. solche, die ihren ursprünglichen Besitzerinnen und Besitzern für die Erteilung von Ausfuhrgenehmi- gungen abgepresst wurden, in Sammlungen öffentlicher Museen. 1998 setzte daher in einigen österreichischen Museen eine intensive Forschungs- arbeit zur Provenienz, d.h. zur Herkunft von Sammlungsobjekten, ein. Mehrjährige Forschungsprojekte, vielfach in Zusammenarbeit mit Universitäten, wurden ge- startet, um vor allem die konkrete Frage nach der Eigentümerschaft von während der Zeit des Nationalsozialismus enteigneten, geraubten, erpressten oder auch auf Druck weit unter dem Marktwert verkauften Objekten zu recherchieren. Im Universalmuseum Joanneum wurde im April 1998, einige Wochen nach der Schiele-Beschlagnahme in New York und der dadurch ausgelösten öffentlichen De- batte, als einem der ersten Museen in Österreich ein Arbeitskreis zu „Erwerbungen und Rückstellungen aus jüdischem Besitz 1938–1955“ eingesetzt. Durch die Bereit- stellung entsprechend qualifizierten Personals konnte bereits Ende 1999 der Steier- märkischen Landesregierung ein umfassender, 400-seitiger Forschungsbericht vor- gelegt werden. Auf dieser Basis wurde vom Steiermärkischen Landtag am 14. März 2000 ein eigenes Landesverfassungsgesetz zur Rückgabe fraglicher Erwerbungen aus der NS-Zeit beschlossen, worauf noch im selben Monat die ersten Objekte an die Erben von Alphonse und Louis Rothschild restituiert werden konnten. Seit diesem Zeitpunkt hat das Universalmuseum Joanneum bislang 28 Objekte der Alten Galerie, der Neuen Galerie Graz, der Kulturhistorischen Sammlung und der Münzensammlung an insgesamt zwölf erbberechtigte Personengruppen bzw. deren Vertreter/innen zurückgegeben. Zwei Restitutionsfälle, bei denen die juristische Bestätigung der Erbfolge noch zu erfolgen hat, werden derzeit bearbeitet. Unter den restituierten Objekten befinden sich Kunstwerke, die zuvor zu den Highlights der Sammlungen zählten, wie Egon Schieles Hafen von Triest aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz oder der sogenannte Straußenpokal aus der Kulturhistorischen Sammlung. Das Universalmuseum Joanneum war das erste österreichische Museum, das Ob- jekte von zweifelhafter Herkunft im Internet publiziert hat, um dadurch die Pro- venienzforschung zu erleichtern. Aktuell sind 48 derartige Objekte auf unserer Website angeführt. Während die ersten Restitutionsfälle aus großen und gut doku- mentierten Sammlungen stammten und – vor allem mit Unterstützung der Israeli- tischen Kultusgemeinde – relativ leicht abzuschließen waren, gestaltet sich dies bei kleineren, unbekannteren Sammlungen zurzeit oftmals sehr schwierig. Um den aktuellen Stand der Provenienzforschung am Universalmuseum Joanneum zu dokumentieren und vor allem der weiteren Forschung zugänglich zu machen, haben wir uns auf Anregung der Kulturreferentin des Landes Steiermark, Landes- rätin Dr.in Bettina Vollath, entschlossen, auf Basis des Forschungsberichts von 1999 den heutigen Stand nach nunmehr zwölfjähriger Recherche in der vorliegenden Form zu publizieren. Der Dank der Geschäftsführung gilt dabei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich in diesen Jahren in den einzelnen Sammlungen intensiv um dieses Thema bemüht haben, stellvertretend für alle sei Frau Dr.in Karin Leitner-Ruhe gedankt, die sich als Beauftragte für alle Fragen der Restitution in diesen Jahren auch in der Fachwelt einen Namen gemacht hat, sowie den Kolleginnen Dr.in Gudrun Danzer und Dr.in Monika Binder-Krieglstein. Aber auch allen Institutionen, die uns weiter- hin in unserem Bestreben unterstützen, der Gerechtigkeit Genüge zu tun, danken wir sehr herzlich – vor allem