Malakologisches Aus Dem Ostalpenraum
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© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Linzer biol. Beitr. 24/2 383-662 31.12.1992 Malakologisches aus dem Ostalpenraum C. FRANK Herrn Hofrat Dir. Dr. Oliver E. PAGET zu seinem 70. Geburtstag im April 1992 herzlich gewidmet. Ab s t r a c t: About Mollusca of the Eastern Alpine Region. This malacological study comprises a large area of the Eastern Alpine Region. At first, it summarizes the most important malacological papers since KLEMMs monography appeared (1974a). Vegetation, geology and hydrography of the investigated area are characterized, and the 146 localities are described, arranged in 23 larger territories, mainly in Austria. 188 species and subspecies of mollusca have been recorded. Their ecology, biology and distribution, particularly in Austria, are discussed. Each local fauna is represented with a species and individual spectrum. The systematic position and zoogeographical patterns of peculiar species are reviewed. Key words: Mollusca (Gastropoda, Bivalvia), Eastern Alpine Region, Ecology, Distribution Inhalt Einleitung 384 Kommentierte bibliographische Übersicht 385 Material und Methoden Untersuchungsgebiet Vegetation und Geologie 398 Hydrographie 403 Fundorte 413 Methoden 423 Ergebnisse Faunistik Cyclophoracea 425 Valvatacea 429 Truncatellacea 429 EUobiacea 435 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at 384 Planorbacea . 435 Lymnaeacea 436 Cochlicopacea 438 Pupillacea 439 Buliminacea 454 Claustliacea 455 Succineacea 466 Achatinacea 468 Punctacea 468 Gastrodontacea 470 Euconulacea 470 Vitrinacea 471 Limacacea 482 Arionacea 485 Helicacea 486 Sphaeriacea 506 Die Molluskengemeinschaften 509 Zoogeographische Gruppen 594 Zusammenfassung und Diskussion 596 Dank 614 Literatur..... 615 Register 635 Anhang 651 Einleitung KLEMM (1974a) gibt neben einer umfassenden Literaturübersicht (S. 486- 492) auch eine Darstellung des damaligen Erforschungsstandes der österrei- chischen Bundesländer (S. 13-20). Außer Arbeiten, die das Gebiet der ehe- maligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie betreffen, findet man so- wohl Untersuchungen einzelner Arten, Gattungen und Familien mit taxono- mischen Revisionen, als auch Gebietsbearbeitungen, faunistisch-ökologische Studien und Literaturangaben über die eiszeitlichen Einflüsse auf die Tier- welt. Diese Übersicht betrifft die terrestrischen gehäusetragenden Gastropoden, während der Catalogus Faunae Austriae (KLEMM 1960b) eine Gesamtdar- stellung der bekannten Weichtiere Österreichs enthält. Als ein Vorläufer der Landschneckenmonographie (1974a) ist KLEMM (1954) zu sehen. Die Ar- beit bietet eine erste Zusammenfassung der Molluskenfauna (Gastropoda et Bivalvia) eines größeren Teiles der Ostalpen. Sie enthält auch Ergänzungen aus der Literatur. In den Hintergrund gedrängt sind aber die niederösterrei- chischen Voralpen und das Grazer Bergland. Weiters enthält die Arbeit © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at 385 schon ziemlich differenzierte ökologische Gruppierungen und zoogeographi- sche Tabellen. Aus KLEMM (1974a) geht auch hervor, welche Teilgebiete Österreichs noch wenig besammelt waren: In Vorarlberg waren es der Norden zwischen Bo- densee und Kleinem Walsertal; der Mittelteil des Landes war nur durch Ein- zelfunde belegt; in Nordtirol die Lechtaler Alpen zwischen Lech und Inn, das nördliche Karwendel- und Sonnwendgebirge, die Ötztaler Alpen und die zwischen den Haupttälem liegenden Bergrücken und -gipfel, Ötz-, Pitz-, Kaunser- und Oberinntal, Tuxer Alpen zwischen Wipp- und Zillertal, die Kitzbüheler Alpen zwischen Zillertal und der Großen Ache (Kitzbühel). In Salzburg war es der Salzburger Anteil der Kitzbüheler Alpen (im Pinzgau), die Bergrücken und Gipfel zwischen den Tauerntälera vom Hauptkamm der Hohen Tauern zur Salzach hin, die Leoganger Steinberge, der Großteil des Steinernen Meeres, der Reiteralpe und der Dientner Berge, große Teile des Tennengebirgsplateaus sowie der nördliche und nordöstliche Lungau; in Oberösterreich waren es südlich der Donau die Gebiete vom Hausruck öst- lich, nördlich der Traun bis zur Donau; nördlich derselben der Großteil des Mühlkreises. In Niederösterreich waren es das Waldviertel nördlich der Do- nau, der nördwestliche Teil des Landes nördlich und nordwestlich der Thaya, auch das nördliche Marchfeld und das Alpenvorland südlich der Do- nau (vom Wienerwald bis zur Enns); in Burgenland nahezu der ganze südli- che Landesteil; in der Steiermark die Schladminger und Wölzer Tauern, die nördlichen Lavanttaler Alpen vom Neumarkter Sattel bis zur Stubalpe, die Stub- und Koralpe und der südliche Landesteil. In Karaten waren es die nördliche Schieferzone nördlich der Gurk bis zur Landesgrenze, das Lavant- tal, die Saualpe, der Kärntner Anteil von Pack und Koralpe, die Kreuzeck- Gruppe zwischen Drau- und Mölltal, die Afritzer Berge zwischen Millstätter See und Ossiacher See, die Karnischen Alpen zwischen Gartnerkofel- und Plöckengebiet; in Osttirol einige Bergstöcke in hochalpiner Lage. Kommentierte bibliographische Übersicht Inzwischen ist - sicherlich oft durch KLEMM (1974a) angeregt - malakologisch viel ge- schehen. Da sich die vorliegende Arbeit netzartig über einen großen Teil Österreichs erstreckt, sollen die wichtigsten Publikationen ab 1974 im folgenden kurz besprochen werden. FRANK bearbeitete große Teile der Steiermark: Den Grazer Schloßberg (1975a), die öst- liche Steiermark (Weizer Bergland und Fischbacher Alpen, 1975b), das Grazer Becken © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at 386 und seine Randgebiete (1975c, 1976a, 1977b), die mittlere Steiermark (1975d, 1977a), Teile der westlichen und südwestlichen Steiermark (1976b, d, 1978a, b, c); eine Zusam- menfassung der Sammelergebnisse aus diesen Gebieten enthält (1979), eine Obersicht über die die Steiermark betreffende malakologische Literatur (1976c). Neben einigen kleineren faunistisch-ökologischen Mitteilungen (1980, 1982b), Erst- und Wiederfunden bzw. Fundberichten über seltene Arten in Ostösterreich (1982c, d, 1983a, c, 1984c, 1985a, c, 1986a, 1988c, e, 1990a, b) steht eine ganze Reihe größerer Gebietsbearbeitun- gen; vor allem das gesamte Donautal (1981, 1982a, 1984d, 1985e, 1987b, c, e, 1988b, f, g, 1989, 1990c), wesentliche Donauzuflüsse wie Leitha (1985b), Rußbach (1985d), Kamp (1986d, 1987d), March (1988a), Fischa (1988d), weiters die Hundsheimer Berge und der Spitzerberg im östlichsten Niederösterreich (1983b, 1984b), die Leiser Berge im Weinviertel (1984a), die Falkensteiner Juraklippen im nordöstlichen Niederösterreich (1987a), das Hochberneck, Ötschergebiet (1986c); eine Revision einer im Niederöster- reichischen Landesmuseum befindlichen großen Sammlung wurde (1986b) publiziert, ei- ne große Zusammenfassung der eigenen Sammeldaten aus Salzburg, Ober- und Nieder- österreich, Steiermark, des Burgenlandes und Kärntens (1988/89). REISCHOTZ (1974, 1986c) gibt eine Darstellung der Nacktschnecken Österreichs, wobei (1986c) deren Ökologie, Biologie und vorhandene Literaturzitate ausführlich enthält, die Arten systematisch reiht, die in Österreich bekannten Funddaten nach Bundesländern ordnet und .Verbreitungskarten bietet. Eine weitere wesentliche Arbeit ist REISCHOTZ (1981a): die bekannten rezenten Wasserschnecken Österreichs (62 Arten), mit Aktuali- sierung der Nomenklatur seit dem Catalogus (KLEMM 1960b) und der Neubeschreibung von Iglica gratulabunda kleinzellensis REISCHOTZ; ebenso interessant sind die Hydro- bioidea Niederösterreichs, Wiens und des Burgenlandes (REISCHOTZ 1988), mit Syn- onymie, Verbreitungskarten, Literaturangaben und Zeichnungen der einzelnen Arten. Die Gefahrdungsstufen der österreichischen Mollusken bringen REISCHOTZ & SEIDL (1982), KOHNELT (1983) [sehr allgemein gehalten, mit wenig konkreten Angaben] und FRANK & REISCHOTZ (1991 in litt.; ausfuhrlich - mehr als 400 Arten und Unterarten, mit eingeschleppten Arten, deutschen Namen, Angaben zu allgemeiner und österreichischer Verbreitung, Ökologie). Neuere, meist kürzere Beiträge, die größere Teile Österreichs betreffen, sind: KLEMM (1974b): Neue, fortlaufend numerierte Fundorte von Cylindrus obtusus [die Numerierung wurde von MARTENS (1895) begonnen, der 7 Standorte dieses Tieres kannte]. Die neuen Fundorte liegen in Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Steiermark (die meisten) und Kärnten (gesamt: Nr. 153-211). REISCHOTZ (1978a): Deroceras klemmi GROSSU 1972; seine Untersuchung des Typus und Paratypus ergab die Zugehörigkeit zu 2 verschiedenen Arten; die Paratypen (Rockytzan bei Pilsen, leg. FIALA 1892) stellt der Autor zu D. (Plathystimulus) praecox WIKTOR. Er betrachtet D. klemmi GROSSU als Synonym von D. lothari GlUSTI 1971. Die letztere, aus Zentralitalien beschrieben (Monte Reatini), entspricht der GROSSUschen Art, nur in der Färbung bestehen Unterschiede. Anatomische Untersuchungen erfolgten an Exemplaren aus Jugoslawien, Italien, Österreich, Ungarn, Deutschland. - Der Autor schlägt ferner vor, die Artengruppe um D. (Agriolimax) agreste von der Gruppe um D. reticulatum abzutrennen und für letztere den Untergattungsnamen Malino GRAY 1855 zu verwenden. © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at 387 REISCHOTZ (1983a): Ferrissia in Österreich; Durchsicht von Sammlungsbeständen, Lite- raturstudium und eigene Sammlungstätigkeit ergaben 8 Fundorte von F. wautieri aus 6 österreichischen Bundesländern. Die Art liegt in 2 Formen, die an keinem der Fundorte zusammen auftreten, vor - einer rundlichen, flachen Form (Donaugenist bei Wien; Eu- gendorf, Tümpel bei Mühlberg -