Diplomarbeit
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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Architektur des Renaissanceschlosses Ungarschitz/Uher čice in Südmähren“ Verfasserin Alena Skrabanek Angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, im Juli 2008 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 315 Studienrichtung lt. Studienblatt: Kunstgeschichte Betreuer: O. Univ.-Prof. Dr. Hellmut Lorenz Dank an: Bernd Moidl Eva Štepánová Heidemarie Pollak Hellmut Lorenz Jan Kozdas Paul Mitchel Architektur des Renaissanceschlosses Ungarschitz/Uher čice in Südmähren S. 3 1. Vorwort S. 3 2. Forschungsziel S. 4 3. Forschungsstand S. 6 4. Quellenlage S. 7 5. Allgemeine Auflistung des renaissancezeitlichen Bestandes S. 8 6. Der Bau unter den Kraigern von der Kraig S. 8 6.1. Erste Bauphase, Kraig I S. 8 6.1.a) Kraig I, Gründung S. 10 6.1.b) Kraig I, Bestand S. 12 6.1.c) Kraig I, Datierung S. 13 6.1.d) Kraig I, Vergleich mit Datschitz S. 15 6.2. Zweite Bauphase, Kraig II S. 15 6.2.a) Kraig II, Bestand S. 17 6.2.b) Kraig II, Kleintraktzubau S. 19 6.2.c) Kraig II, Vergleich mit Limberg S. 20 6.2.d) Kraig II, Wenzel Kraiger von der Kraig als Bauherrenpersönlichkeit S. 22 6.2.e) Kraig II, Vergleich mit Prager Adelspalästen S. 24 6.2.f) Kraig II, Vergleich mit Teltsch S. 26 6.2.g) Kraig II, Vergleich mit Budkau S. 27 7. Altbestand im Südflügel S. 28 7.1. Bestand S. 29 7.2. Projektzuschreibungs- und Datierungsproblem S. 30 8. Übernahme von Ungarschitz durch die Streun von Schwarzenau S. 30 8.1. Verkauf durch die Kraiger von der Kraig S. 31 8.2. Ankauf durch die Streun von Schwarzenau S. 35 Exkurs: Genealogie und Herrschaftsstruktur der Streun von Schwarzenau S. 39 Exkurs: Nebensitze der Streun in Niederösterreich S. 41 9. Der Bau unter den Streun von Schwarzenau S. 41 9.1. Erste Bauphase, Streun I S. 41 9.1.a) Streun I, Datierung S. 41 9.1.b) Streun I, Bestand Nord- und Südtrakt S. 47 9.1.c) Streun I, Typologie im Vergleich S. 52 9.2. Zweite Bauphase, Streun II S. 52 9.2.a) Streun II, Datierung und Disposition S. 53 9.2.b) Streun II, Bestand S. 61 9.2.c) Streun II, Typologie des Vorhofes im Vergleich S. 64 9.2.d) Streun II, der Wohnturm im Vergleich S. 65 9.2.e) Streun II, charakteristische Turmhelme bei Bauten der Streun S. 66 9.2.e) Streun II, Typologie des Gartens im Vergleich S. 67 10. Kolonnadengalerie S. 67 10.1. Forschungslage S. 68 10.2 Kolonnadengalerien in Böhmen und Mähren S. 69 10.2.a) Frühe Kolonnadengalerien S. 69 10.2.a.I) Teltsch/Tel č S. 74 10.2.a.II) Optschno/Opo čno S. 76 10.2.b) Früheste Kolonnaden in Mitteleuropa und Ableitung der Gebälksform S. 79 10.2.c) Späte Kolonnadengalerien S. 79 10.2.c.I) Neuhaus/Jind řich ův Hradec S. 83 10.2.d) Kolonnadenloggien der Familie Waldstein S. 83 10.2.d.I) Pirnitz/Brtnice S. 85 10.2.d.II) Ungersberg/Sádek S. 85 10.2.d.III) Pullitz/Police 1 S. 85 10.3. Die Position von Ungarschitz in der Bautengruppe der böhmisch-mährischen Kalonnadengalerien S. 90 10.4. Säulenarchitektur bei Bauten der Streun S. 91 10.4.a) Säulengalerien in Schloß Schwarzenau S. 92 10.4.b) Säulenagalerien in Schloß Freidegg S. 94 10.5. Serliorezeption bei Bauten der Streun S. 94 10.5.a) Ferschnitz S. 98 10.5.b) Windigsteig S. 98 10.5.c) Vitis S. 99 10.5.d) Hirschbach S. 100 10.5.e) Ungarschitz S. 103 10.5.d) Freidegg S. 103 10.5.g) Stilentwicklung und Architektenfrage S. 103 10.6 Ausstattung und Terrakotta S. 107 10.6.a) Schwarzenau S. 107 10.6.b) Ferschnitz und Freidegg S. 108 10.6.c) Schallaburg S. 110 10.6.d) Ungarschitz S. 112 11.1) Zusammenfassung S. 114 11.2) Abstract S. 116 12) Literaturverzeichnis S. 122 13) Abbildungsnachweis S. 125 14) Abbildungsteil 2 1. Vorwort Das Renaissanceschloß Ungarschitz/Uher čice befindet sich im südmährischen Thayagebiet nahe der niederösterreichischen Grenze (Abb. 393). Der überwiegende Anteil der Schloß- anlage entstand in mehreren Bauetappen während des 16. Jahrhunderts. Zwei Adelsge- schlechter prägten den Bau, die mährischen Kraiger von der Kraig/Krají řové z Krajku hielten Ungarschitz bis zu den 1560er Jahren, danach erstanden die niederösterreichischen Herren Streun von Schwarzenau/Štrejnové ze Švarcenavy die ehemaligen Kraigergüter und verloren ihrerseits den Besitz 1628. Der heute teils stark beschädigte Zustand des Schlosses spiegelt die Zweckentfremdung und den politisch angetriebenen Verfall des Objektes in der grenz- nahen Ortschaft während der kommunistischen Ära wieder. Durch die Restaurierungs- ambitionen der letzten Jahre ist der Bestand des heute staatlichen Schlosses vor weiterem Verfall gesichert. Die im Zuge der Restaurierung durchgeführten technischen, historischen und kunsthistorischen Untersuchungen zu Teilaspekten des Ungarschitzer Schloßbaus wurden bislang in keine umfassendere kunsthistorische Forschung zur Ungarschitzer Schloß- architektur des 16. Jahrhunderts eingearbeitet. Ein Hauptaugenmerk dieser Diplomarbeit stellt der Versuch dar, das kulturelle Umfeld der Schloßanlage in einen historisch richtigen Kontext zu setzen, der im länderübergreifenden Herrschaftsgebiet der Streun von Schwarzenau begründet ist. Mit dem Aufgreifen des Themas Architektur des Renaissanceschlosses Ungarschitz in Südmähren erfolgt ein Versuch an den Forschungsschwerpunkt Kunstlandschaft Mitteleuropa anzuknüpfen, welcher unter einer durch Hellmut Lorenz formulierten Prämisse steht, nationale Kunstgeschichtsforschung, die an modernen Staatsgrenzen endet und historische Querverbindungen vernachlässigt, zu überwinden. 2. Forschungsziel Im Rahmen dieses Forschungsbeitrages soll die Bauentwicklung und die Bedeutung des Ungarschitzer Schlosses im 16. Jahrhundert untersucht werden. Spätere Zubauten und bauliche Adaptierungen werden nur erwähnt, wenn sie den renaissancezeitlichen Bestand betreffen oder diesen ersetzen. Die Basis für die Untersuchung bildet der Baubestand, Quellen und der im nachfolgenden Kapitel aufgelistete Forschungsstand zur Baugeschichte des Ungar- schitzer Schlosses. Neue Erkenntnisse zum renaissancezeitlichen Bestand können teilweise durch Entdeckungen der laufenden Restaurierungsarbeiten gewonnen werden. Desiderata bezüglich der Datierung und Erfassung einzelner Bauetappen, der Zuschreibung, sowie der 3 Einordnung von Ungarschitz im zeitgenössischen Schloßbau in Mitteleuropa sollen aufgezeigt und diskutiert werden. Aufgrund der vielen Bauphasen sollen die unterschiedlichen Ausbau- zustände des Ungarschitzer Adelssitzes chronologisch auf die jeweiligen Bauherren bezogen werden. Durch die Untersuchung der Herrschaftsstruktur und des persönlichen Umfeldes der Bauherren soll die Funktion des Ungarschitzer Adelssitzes festgestellt werden. Mithilfe von Vergleichen sollen Einflüsse auf die Architektur des Ungarschitzer Schlosses abgeleitet werden. Schwerpunkte der Untersuchung sollen bei den bedeutenderen Bauphasen des Schlosses in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in der Ära der Streun in Ungarschitz, gesetzt werden. Die bislang kaum beachteten, starken baulichen Bezüge zwischen der Entwicklung des südmährischen Herrensitzes der Streun in Ungarschitz und den Bauaufträgen der Streun in Niederösterreich sollen analysiert werden. Der Kolonnadengalerie, dem bemerkenswertesten Bestandteil der Ungarschitzer Schloßarchitektur, soll ein umfassenderes Kapitel gewidmet sein, in dem auf die Entwicklung des Typus der Hofkolonnade als einer Sonderform in der böhmisch-mährischen Renaissancearchitektur eingegangen werden soll. Die Verankerung des anonymen, in Ungarschitz tätigen Architekten soll den Abschluß dieses Forschungsbeitrages bilden, wobei das Auftreten einer durch die Rezeption des Architektur- traktates Sebastiano Serlios geprägten Formensprache bei mehreren Bauten aus dem Umkreis der Streun thematisiert werden soll. 3. Forschungsstand Eine wichtige frühe Forschungsarbeit zur Renaissancearchitektur des Ungarschitzer Schlosses stellt die von August Prokop 1904 veröffentlichte Baugeschichte mit Grundrißabbildungen der Anlage (Abb. 6) dar. 1 Wertvolle Hinweise zur Herrschaftsgeschichte, die bei späteren Untersuchungen kaum herangezogen wurden, gewährt Frantíšek Václav Pe řinka in lokaltopo- über Schloß Ungarschitz. 2 Písa říks Baugeschichte basiert auf einer in der Diplomarbeit übernommenen Bauaufnahme des Schlosses durch M.O. 1969. 3 Der Großteil der Arbeit von Písa řík umfaßt eine allgemeine Auflistung des Bestands ohne dem Versuch genauerer Datierungen und ohne einer eingehenderen kunsthistorischen Analyse. In den Fußnoten der 1 Prokop August, Die Markgrafschaft Mähren in kunstgeschichtlicher Beziehung, Grundzüge einer Kunstge- schichte dieses Landes mit besonderer Berücksichtigung der Baukunst, Band III, Das Zeitalter der Renaissance, Wien 1904, S. 284f. 2 Pe řinka Frantíšek Václav, Vlastiv ěda moravská, II. Mistopis Moravy, Teil VI., Znojemský kraj, Znojemský Okres, Brünn 1904; Jaroslavský Okres, Brünn 1905; Vranovský Okres, Brünn 1906. 3 Písa řík Boleslav, Zámek Uher čice, ungedr. Dipl., Brünn 1973, Anhang: M.O. 2203-3, Uher čice Zámek, Areál zámku a okolí a p řehled výkresú, Brünn 1969; Moravský zemský archiv Brno, F202, Nr. 355, podorys, pohled, řezy, 1:100, 1:50. 4 Diplomarbeit wurden teils belangreiche historische Recherchen untergebracht, die nicht von Písa řík selbst stammen, sondern von einem nicht zitierten Historiker geliefert wurden. Jan Muk und Luboš Lancinger beschäftigten sich 1974 und 1980 mit der Bauge-schichte des Ungarschitzer Schlosses. 4 Die technische Bauforschung und Bestandsaufnahme von 1974 bildet die Grundlage für die 1980 in einem knappen Beitrag zusammengefaßte, publizierte Bauentwicklung