Die Privatbibliothek Rudolph Gwalthers

Autor(en): Leu, Urs B.

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Librarium : Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen- Gesellschaft = revue de la Société Suisse des Bibliophiles

Band (Jahr): 39 (1996)

Heft 2

PDF erstellt am: 24.09.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-388609

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http://www.e-periodica.ch URS B.LEU DIE PRIVATBIBLIOTHEK RUDOLPH GWALTHERS

Die noch weitgehend erhaltene Bibliothek ren Jahrhunderten geschaffen wurden und Rudolph Gwalthers (1519-1586), des deren Bestände daher grundsätzlich auch späteren Nachfolgers Heinrich Bullingers erst nach der Simmlerschen Schenkung als Vorsteher der Zürcher Kirche, besteht eingingen. Gewisse Handexemplare gelangten aus sechs handschriftlichen1 und 368 auf unbekannten Wegen in andere gedruckten Werken. Die Druckschriften werden Bibliotheken, deren Bestände zusammen mit der in insgesamt 222 Bänden gebunden Stadtbibliothek 1917 in der Zentralbibliothek in der Zentralbibliothek Zürich verwahrt2. vereinigt wurden, so in die Gwalthers Bibliothek wurde bis anhin Kantonsbibliothek, die Bibliothek der weder von der buchgeschichtlichen noch Medizinischchirurgischen Gesellschaft oder die von der geschichtlichen Privatbibliothek des Altphilologen Hans Jakob Forschung berücksichtigt. Dies wohl nicht Ochsner (1776-1849). Darüberhinaus zuletzt daher, weil man sich ihres Umfangs tauchen Gwalther-Bände sogar im Handel auf, und ihres kulturgeschichtlichen Wertes wie etwa sein Handexemplar von Gessners nicht bewußt war. «Bibhotheca universalis» (Zürich 1545), das 1991 vom Antiquariat Rosenthal in Berkeley angeboten wurde3. Geschichte der Bibliothek ImJahr 1677 fand eine Neuverteilung der Literatur in der Stadtbibliothek statt, von Welchen Weg die Bücher nach dem der auch Gwalthers Bibliothek betroffen Ableben Gwalthers am 25. Dezember 1586 bis war: «Jetzt wurden die Bücher vom obern zu ihrem Eingang in den Besitz der Boden an ihren neuen Ort versetzt und, da Stadtbibliothek nahmen, ist nicht leicht zu sie bisher willkührlich zusammengestellt rekonstruieren. Gemäß einem Eintrag im waren, nunmehr nach der Verwandtschaft Schenkungsbuch der ehemaligen Stadtbibliothek ihres Inhaltes zusammengeordnet undjeder in Zürich gelangten die Gwalther-Bücher Hauptwissenschaft ihre besonderen Büchergestelle am 25.Februar 1629 in den Besitz derselben. zugetheilt6.»Daher findet man heute Die Büchergabe wird unter dem Schenkernamen einerseits in gewissen alten Signaturen der des Pfarrers und wohl bedeutendsten ehemaligen Stadtbibliothek eine fachspezifische Zürcher Dichters des 17.Jahrhunderts, Anhäufung von Büchern aus Gwalthers Johann Wilhelm Simmler (1605-1672), Besitz, regelrechte «Gwalthernester». aufgeführt, der «neben seinen Miterben die Anderseits kann dem heutigen Benutzer gantze Gwaltherische Bibliothec von ohn- der Zentralbibliothek die Gwalther-Biblio- gefahr 300 Stuken, worüber ein sonderbare thek aus diesem Grund nicht mehr «en Verzeichnung gemachet ward3», der bloc» am Gestell präsentiert werden. Die Stadtbibliothek überlassen hat. mittlerweile wiedergefundenen Handexemplare Die im Donatistenbuch erwähnten 300 wurden größtenteils während der letzten Stück4 beziffern mit Sicherheit nicht die sechs Jahre im Rahmen einer internen Gesamtzahl der Drucke, die Gwalther in Rara-Selektion wiedergefunden. Als seinem Besitz hatte, zumal sich in der Identifikationskriterien galten persönliche Zentralbibliothek Gwalther-Bücher befinden, die Besitzeinträge, handschriftliche Annotationen, in Signaturen aufgestellt sind, die ehemals Widmungen auf dem Titelblatt, Wappen in der alten Stadtbibliothek erst in späte¬ und Supralibros7. Viele dieser Drucke sind

96 in Sammelbänden zusammengebunden, die IN OMNES APOSTO nicht immer nur Werke aus Gwalther- LICAS EPISTOLAS, DIVI VIDELICET Besitz beinhalten, was die Identifikation P A V L [ XIHI. ET VIL CANONICA S, COMMENTAMI Heinrychi Bullingcri,ab ipfo fam rccognia, & erschwert. Wir neigten dazu, auch Werke zur nonniiüis in Iocis auifK, Gwalther-Bibliothek zu zählen, die über keines der Identifikationskriterien ACCESSIT operi Index copiofus.acccircntmad fìntili quoqi genannten duo libelli, alrcr de Teftanicnto dei unico 5i Kcerno,.ilKru«rode verfügen, wenn die entsprechenden Bücher Vtraqj inCluifto natura. kein späteres Druckjahr als 1586, das Todesjahr Gwalthers, aufwiesen und mit mindestens einem klar erkennbaren Handexemplar Gwalthers in einem zeitgenössischen Einband vorlagen. Eine weitere Problematik bei der Suche nach Gwalther-Büchern stellte der Umstand dar, daß in den Beständen der Zentralbibliothek auch Bücher seines gleichnamigen Sohnes Rudolph Gwalthers des Jüngeren (1552-1577) vorhanden sind. Diese sind teilweise durch den Hi; eft filini mens düeiflus in quo placata tir »nima ma,ipfum audiic. Besitzeintrag «Rudolphus Gualterhus F.»auf dem Titelblatt zu erkennen, wobei das «F» für «Filius» (Sohn) steht. Da dieses «F» nicht selten auch fehlt, insbesondere bei Widmungen, T1GVRI APVD CHÏUST0PHOR.VMFROSCHOVER.VM, Jtai/iMJrtMJ"» M. D' XXX IX ist eine eindeutige Zuordnung, ob das Buch aus dem Vorbesitz des Vaters oder des x>„„. mjfi c**H~.~7fe~i. Sohnes nicht AJ-a. stammt, immer möglich. Auch _£„|,f..S- ft~,kfrrJit. | f die Unterscheidung der Handschrift der beiden Gwalther ist gelegentlich schwierig. , Im omnes Apostolicas Epistolas Zweifelhafte Bände haben der in Regel Zürich 153g, mit Besihvermerk Gwalthers keine Aufnahme in unsere Kartei der (Signatur: $.40). Privatbibliothek Rudolph Gwalthers des Älteren gefunden. linger sein Lehrer wurde. Bullinger schloß Biographie und Bibliophilie den begabten Jüngling in sein Herz und nahm ihn später in seinen Haushalt auf. In Wie jede Gelehrtenbibliothek ist auch denJahren 1537-1541 folgten verschiedene diejenige Gwalthers über Jahrzehnte Auslandaufenthalte: 1537 reiste er mit dem gewachsen. Es wiederspiegeln sich in ihr die Engländer Nikolaus Partridge, der damals Interessen und Arbeitsgebiete sowie bibliophile in Zürich studierte, nach England. Gwalthers wie fachliche Liebhabereien, aber auch handschriftlicher und hochinteressanter einzelne Lebensstationen des Besitzers. Reisebericht mit Karten der Reiseroute Rudolph Gwalther wurde im Herbst befindet sich heute ebenfalls in den 1519 in Zürich geboren. Sein Vater, von Beruf Beständen der Zentralbibliothek Zürich Aus Zimmermann, wurde, noch bevor der dieser Zeit vor dem Universitätsstudium junge Gwalther das Licht der Welt erblickte, haben sich dreizehn Werke erhalten, die von einem herabfallenden Balken erschlagen, Gwalther mit einem Besitzeintrag und weshalb ihn seine Mutter viel zu früh entsprechender Jahresangabe versehen hat, zur Welt brachte. 1528 wurde er nach Kappe! was nicht heißt, daß er nicht noch weitere zur Schule geschickt, wo Heinrich Bui- Werke besessen oder geschenkt erhalten

97 hatte. Es handelt sich dabei in der Hauptsache die Todesstunde des Humanistenfürsten um die Klassikerausgaben eines annotierte, sondern weil er auch gewisse Cicero, Lukian und Pomponius Mela, den seiner eigenen Predigtreihen in chronologischer Grammatiker Aelius Donatus, Abfolge festhielt. sprachwissenschaftliche Werke der Humanisten Im Herbst 1538 bezog er die Universität von Rotterdam, Philipp Melanchthon , verbrachte aber den Winter infolge und Rudolph Agricola sowie theologischem der Pest in Straßburg. Im Wintersemester Schriftgut von Erasmus und von 1539/40 finden wir ihn in Lausanne und in Juan Louis Vives sowie zwei griechische Morges, wo er wohl auch mit dem Zürcher Bibelausgaben. Die eine davon ist ein Polyhistor Konrad Gessner zusammentraf, griechisches Neues Testament, das 1531 in der damals in Lausanne die Griechischprofessur Basel erschienen ist und das seit 1536 in inne hatte und von dem er vermutlich seinem Besitz war9. Dieses Neue Testament ist damals ein lateinisches Neues Testament für Gwalthers Biographie von Bedeutung, geschenkt erhielt, das sich zunächst im weil er darin nicht nur seiner Verbundenheit Besitz Gessners befand10. Nach erneutem zu Erasmus von Rotterdam Ausdruck Aufenthalt in Basel setzte er seine Studien verlieh, indem er auf dem Titelblatt oben in Marburg an der Lahn fort, wo der berühmte Humanist und neulateinische Lyriker Helius Eobanus Hessus (1488-1540) lehrte. Hessus schenkte dem Zürcher Studenten in seinemTodesjahr 1540 seine Homers Ilias ins Lateinische". h,- W*. Übersetzung von hf"*v y Am Schluß des Bandes hat Gwalther die ersten zwölfZeilen der lyrischen «Fasti» von Hessus niedergeschrieben, die der Dichter, Jt:*r laut Gwalther, infolge seines frühen Ablebens nicht mehr zu vollenden vermochte. m Zusammen mit den hessischen Theologen im Gefolge des Landgrafen Philipp nahm er 1541 am Regensburger Reichstag teil. Im darauffolgenden Sommer kehrte er nach Zürich zurück. In Gwalthers Bibliothek tragen 110 Titelblätter einen eigenhändigen Besitzvermerk. TE, JtsvS OWEN [K. T\ J Nur zwölf davon fallen in seine Studienzeit, obschon er sich während der betreffenden SK Jahre 1538-1541 etliche Bücher mehr SP. ^¦>%1Xfi angeschafft oder geschenkt erhalten haben dürfte. Die Titel mit Besitzvermerk berühren Cìfe.-a !*)',(?¦"-• -firr-r j fi. ¦/,.,,",-..,„ .„„„, /fr die unterschiedlichsten Fachgebiete von \IUii^.' m- ,'.r,LU;„ „,,-, LTjfir ..„..fi. Geographie über Literatur bis zu Philosophie ' und "}s/.~-„ Nan,-ta*M V^va/a*-V^aaa/rf- /aaIsalA./* i'.^'L/l, y., Theologie. i>c-l .^.jtr ß'xxJi'fr m' rffi Gwalther wurde im Sommer 15 41 zum fifil^h fianMu-ri „a,M.y> f*, rarie^—r Prediger in Schwamendingen ernannt. Von ff a * J X nun an stand er ganz im Dienst der Zürcher Kirche, wurde Pfarrer an der St. Aman, De expeditione Alexandri..., Basel[1538], 1542 Peterskirche, des mit selbstgezeichnetem Wappen Gwalthers aufdem Innen¬ 1547 Dekan Zürichsee-Kapitels deckel (Signatur: ig.6i8). und 1575 schließlich Nachfolger Bullingers im Amt als Antistes. Seine berufliche und DEFENSIO ORTHODOXAE literarische Betätigung bewegte sich fidei de facraTrinitate,c6tra prodigio- hauptsächlich im Bereich der Theologie, genauer ibs errores Michaelis Serueti Hifpani: des und der Hierbei Predigens Bibelexegese. vbi oftenditur hsreticos iureGladü co- darf nicht übersehen werden, daß er ercendos dehomine als einer der beachtenswertesten Schweizer efTe,&nominatim hoc Dichter des 16. Jahrhunderts in die tam impio iuftè & meritò fumptu Literaturgeschichte eingegangen ist. Sein berühmtestes Geneua; fuilTe fupplicium. literarisches Werk ist das lateinische Bibeldrama «Nabal» von 1549. Weiter hat sich Gwalther wiederholt als Übersetzer Per Iohannem Caluinum. einen Namen geschaffen. Er vollendete zusammen mit Bibliander, Collin und Pellikan die von LeoJud begonnene lateinische Zürcher Bibel, besorgte eine Textrevision von Erasmus' Neuem Tes tament «und übersetzte die Bücher Mosis und den Psalter ins Deutsche. Seine Übersetzung der deutschen Schriften Zwingiis ins Lateinische kommt der Zwingli-Forschung heute noch zu Gute".» Angesichts der Hingabe Gwalthers an Theologie und Kirche erstaunt es nicht, daß der größte Teil seiner Privatbibiothek ebenfalls der Theologie gewidmet ist. Der Oliua Roberti Stephani. deutlich am häufigsten auftretende Autor M. D. L 111 I. ist sein Mentor und Förderer Heinrich Bullinger. Die meisten Bullinger-Werke der Gwalther-Bibliothek tragen eine handschriftliche Widmung des Verfassers zuhanden seines Zöglings. Auch andere Zürcher Theologen und Zeitgenossen sind gut Johannes Calvin, Definsio orthodoxaefidei de sacra Treni- vertreten wie etwa der Alttestamender und tate..., [Genf] 1554, mit Widmung Calvins an Gwalther (Signatur: D 112). Hebraist Theodor Bibliander, der Arzt und Professor für Naturgeschichte Konrad Gessner, die Theologen Ludwig Lavater und Viret sowie der LutheranerJohannes Brenz und andere. Wider Erwarten und Urbanus Rhegius, des Engländers stößt man hingegen nur auf ein Werk von John Fox, der Italiener Bernardino Ochino, und lediglich auf zwei Pietro Paolo Vergerlo, Battista Giovanni von . Dafür finden sich acht Vergerio und Pietro M. Vermigli, des Polen Titel von Luthers Weggefährten Philipp Johannes a Lasco und anderer mehr. In Melanchthon und zahlreiche Werke aus apologetischer und exegetischer Hinsicht dem schweizerischen und europäischen standen die Kirchenväter bei den Reformatoren Protestantismus, so beispielsweise Schriften in hohem Ansehen. Es ist daher der Reformatoren Johannes Oekolampad, naheliegend, daß sie auch in Gwalthers Bibliothek Wolfgang Musculus und Joachim Vadian gut vertreten sind. An Kirchenväterausgaben wie auch der Westschweizer Theologen konnte er, um nur die wichtigsten Johannes Calvin, Theodor Beza und Pierre zu nennen, die zum Teil dickleibigen Folian-

99 ten des Ambrosius, Athenagoras, Basilius, Viret. Weitere nennenswerte Donatorennamen Chrysostomus, Epiphanius von Zypern, sind: die in Basel tätigen Gelehrten Gregor von Nazianz, Hieronymus, Irenäus. Johannes Grynaeus und Johannes Wirth Laktanz, Theodoret und Tertullian sein (Hospinianus), die Polen Johannes a Lasco eigen nennen. Aber was wäre ein Theologe, und Florian Susliga, der evangelische insbesondere ein Reformator, ohne Spanier Francisco de Enzinas (Dryander) SO¬ die Bibel? Nebst einer handlichen, handschriftlichen Vulgata aus dem 13./14. Jahrhundert standen ihm nicht weniger als neun gedruckte Bibeln oder Bibelteile zur POR I S OSSI V M n-y.'-r Verfügung: ein hebräisch-lateinisches und ^r.VTZR-ioB-i ein griechisches Altes Testament, ein griechisches und zwei lateinische sowie ein griechisch-lateinisches Neues Testament und je eine französische und lateinische Vollbibel und ein hebräisch-lateinisches

Matthäusevangelium.

Donatoren

Rudolph Gwalther hat einen schönen Teil seiner Bibliothek nicht selber erworben, sondern geschenkt erhalten. Ungefähr 150 Titelblätter weisen einen Schenkungs- eintrag auf. Es sind drei Personen, die sogar mehr als zehnmal als Donatoren von Büchern an Gwalther in Erscheinung treten: Heinrich Bullinger mit 31, der 1559 bei Gwalther logierende Picarde Antoine Cheron13 mit 14 und Theodor Bibliander mit 11 Widmungsexemplaren. Weitere Zürcher Schenker sind:JohannJacob Ammann, Johannes Fries, Konrad Gessner, Konrad Klauser, Ludwig Lavater, Josias Simmler, Pietro M. Vermigli, Heinrich Wolf, Johannes Wolf, Kaspar Wolf, Huldrych Zwingli der Jüngere sowie Froschauer Christoph Anatomische Tafel aus: Vesalius, Andreas, De humant der ein Jüngere. Letztgenannter bekannter corporisfabrica libri Septem, Basel 1543 Buchdrucker, zu dem sich die Basler Druk- (Signatur: Md P2a). ker Nikolaus Bischofjohannes Oporin und Robert Winter sowie der Straßburger Druk- ker Crato Mylius gesellen. Nebst Antoine wie Taddeo Duno, . Cheron ist die französischsprachige Welt , Pietro Paolo Vergerio und vertreten durch Widmungsexemplare von Pietro M.Vermigli italienischer Zunge. Die Johannes Calvin, dessen Sekretär Charles ethnische und sprachliche Vielfalt der de Joan (Jonvillaeus), Johannes Budaeus, genannten Schenker legt ein beredtes Zeugnis dem berühmten Humanisten Petrus Ramus von der europäischen Breitenwirkung der und dem Waadtländer Reformator Pierre Zürcher ab. Quantitative Aspekte

Wie erwähnt, überragen in Gwalthers Bibliothek die theologischen Werke zahlenmäßig h deutlich. Schätzungsweise etwas urwn mehr als die Hälfte aller Bücher dürfte theologischer Natur sein. Darüber hinaus sind unterschiedliche weitere Fachgebiete vertreten, was einem nicht erstaunt, hat sich

schon als i Gwalther Student nicht allein auf oiwy- n^-ittQ wçwç bv "35 ww»ö ay\ vaiavi yw/ra Sn^rvp us das Studium derTheologie beschränkt, sondern auch Philologie, Mathematik und Poesie betrieben14. In seiner Bibliothek fanden folgende weitere Sachgebiete Berücksichtigung: HEBRAICA Ë BIBLIA LATINA PLANE Q_V NOVA ÎEBAST. HVNSTERI je zwei bibliographische, enzyklopädische tralatione, podomncisomnium 1 lacreiins ubiuis gentium aedittones euulgata> &quoadficripotuit,hebra["c£eucritaöconfbrmata:adic

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Schluß eines Brießes von Rudolph Gwalther an den Konstanzer Reformator Ambrosius Blarer aus dem Jahr 1542 (Signatur: Ms A 40, Nr. 11). ganze Gwalther-Bibliothek ist indessen um Werk bereits zur antiquarischen Rarität einiges höher zu veranschlagen. Der effektive geworden und schwer zu finden war20. Wert dieser Büchersammlung wird erst Der zweithöchste Preiseintrag von zehn recht deutlich, wenn man sich die damaligen Pfund findet sich gleich in zwei Werken, Einkommensverhältnisse vor Augen und zwar einerseits in der zweibändigen führt. Der Reformator Huldrych Zwingli Basler Cicero-Werkausgabe von 153421, die beispielsweise schrieb 1526 in einem Brief Gwalther seit 1535 besaß, und anderseits in an Konrad Pellikan. daß sein Gehalt bei Vesals anatomischer Jahrhundertleistung, 60 bis 80 Gulden jährlich liege13, was etwa in seiner «De humani corporis fabrica22», 120 bis 160 Pfund entspricht, das zur Verfügung die 1543 in Basel bei Oporin erschienen gestellte Pfarrhaus nicht inbegriffen. war und die Gwalther bereits im Trotz dieses bescheidenen Einkommens Erscheinungsjahr seiner Bibliothek einverleiben gelangte auch er in den Besitz einer stattlichen konnte. Es ist ein Rätsel, wie der damals Privatbibliothek16, die nach seinem Tod sechzehnjährige Jüngling zehn Pfund für der Stiftsbibliothek für 200 Pfund verkauft seinen «Cicero» aufzubringen vermochte. wurde17. Zwar stiegen die Löhne im Laufe Vermutlich war Heinrich Bullinger an der des 16. Jahrhunderts, so daß ein Basler Arzt 158g immerhin 267,5 Pfund verdienen konnte, während ihm 1541 lediglich 75 LEGENDEN ZU DEN FOLGENDEN bis 100 Pfund zukamen18. Trotz steigender SECHS ABBILDUNGEN Löhne war das lö.Jahrhundert aber geprägt Koloriertes Titelblatt Mela, De orbis von Preisanstieg und letztlich von einem 1 von Pompenius situ Paris 1530, mit dem relativ häufigen, beinahe Reallohnverlust. Daß gewisse Gelehrte, stereotypen Besitz-und Preiseintrag Gwalthers (Signatur: auch Gwalther, dennoch soviel Geld in Tl02.l). zwischen ihre Bücher investierten, zeugt von einer 2 Pompomus Mela, De situ orbis [Basel, und 1538], mit den typischen,fein säuberlich enormen Wertschätzung derselben. 1536 angebrachten Marginalien Gwalthers (Signatur: Tfio). Das Buch in Gwalthers Bibliothek mit 3 Einband aus derBibliothek Gwalthers mit Supralibros dem höchsten Preiseintrag von 18 Pfund ist R G und eingeprägtem paraphrasiertem Bibelvers «Verbum die in zwei mächtigen Folianten gebundene Domini manet in aeternum- (Signatur: 5.44). Neues Testament, [Basel 1531], mit handschriftlichen Auslegung der Paulusbriefe des Kirchenvaters 4 Einträgen Gwalthers auf dem Vorsatzblatt zur Chrysostomus, die 1529 in Verona Todesstunde von Erasmus und mit chronologischer Auflistung erschienen ist19. Gwalther ist gemäß gewisser seiner Predigtreihen (Signatur: Bibl 34p). De humam libri Besitzeintrag im Jahr 1550 Eigentümer dieses 5 Vesalius, Andreas, corporisfabrica Septem, Basel mit Besitz- und Gwalthers Werkes geworden. Der recht stattliche Preis 1543, Preiseintrag (Signatur: Md P2o). mag davon herrühren, daß dieses 21 Jahre 6 Vulgata-Handschrift,Frankreich 11./14. Jahrhundert, vor Gwalthers Anschaffung gedruckte aus Gwalthers Besitz (Signatur: Ms Car C ijfi- /^pomponiîMELAE DE ORBIS SITV LIBRI Commenta très, accuratifliir.eemédatiavnàcum rijsloachimi VadianiHduetij caftigatiorù büs,8c mülris in iocisau<äioribus fa äis: hS id quod câdidus led?, or obiter.aSC intranfcurfu facile de* prehendet. J 'fmsässifi m A DIE C T A ftitilprnlermloci aliquot ex v A DIA NI cömentetrijsfttm* matintrcpctlU, & obttcr expltcMim mo titro loan« C A H E R T1 admodum commit. V À D1A N O non —3

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107 spricht daher etwa dem Preis, den Bullinger 9 Signatur: Bibl 34p. 10 Diesen Hinweis verdanke ich Herrn Kurt für die gleiche Bibelausgabe bezahlt hat J. Rüetschi, Institut für Schweizerische der Kosten die zuzüglich genannten für Reformationsgeschichte, Bullinger Briefwechsel, Kirchgasse Einbände. g, 8001 Zürich. Er ist der zurzeit beste Gwal- ther-Kenner und arbeitet an einer ausführlichen ANMERKUNGEN Biobibliographie Rudolph Gwalthers. Das Neue Testament hat die Signatur: 8 bis 109. 1 Die von Gwalther verfaßten eigenen 11 Signatur: 17.148. handschriftlichen Werke sind hier nicht mitgezählt. 12 KurtJ.Rüetschi: Rudolf Gwalther's Studienzeit Eine der genannten sechs Handschriften stellt und Verzeichnis seiner Briefe und Werke, eine in Frankreich hergestellte Abschrift der Vulgata Zürich, Lizentiatsarbeit phil. 1,1970, S. 10. aus dem 13./14.Jahrhundert dar (Signatur: 13 Zu Cheron vgl. Société de l'histoire du Ms Car C 179). Die weiteren fünf Handschriften protestantisme français - Bulletin historique et sind beschrieben in: Beat Matthias von Scarpa- littéraire, Tome 39, Paris 1890, S.387-89; Hippolyte tetti, Rudolf Gamper, Marlis Stähli: Katalog der Aubert, Henri Meylan, Alain Dufour (Hsg.): datierten Handschriften in der Schweiz in Correspondance de Théodore de Bèze, Tome 3, lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis Genève 1963, S. 154^ 1550, Band 3, Die Handschriften der Bibliotheken '¦i Vgl. Emil Egli: Artikel «Rudolph Gwalther». St.Galien, Zürich/Dietikon 1991, S.171, 182, in: Realencyklopädie für protestantische Theologie r85f., 198. Die genannten sechs Handschriften und Kirche, Bd.7, Leipzig 1899, S. 222. sind im Besitz der Zentralbibliothek Zürich. Die 15 Huldreich Zwingli: Sämtliche Werke, Band vorliegende Abhandlung beschränkt sich auf die 8, Leipzig 1914, S.4ggf, Beachte: 1 Gulden Druckschriften aus Gwalthers Besitz. 2 Pfund. 16 2 Die Bibliothek Gwalthers wie auch diejenigen Vgl. Walther Köhler: Huldrych Zwingiis Heinrich Bullingers und Konrad Gessners Bibliothek, Zürich r92i (Neujahrsblatt des sowie Bücher aus anderweitigem Vorbesitz, sofern Waisenhauses, 84). in der Zentralbibliothek Zürich vorhanden, sind 17 Vgl. Martin Germann: Bibliotheken im in einer speziellen Provenienzenkartei in der reformierten Zürich: Vom Büchersturm (1525) zur Sammlung Alte Drucke verzeichnet. Gründung der Stadtbibliothek (rÔ2g), in: Herbert 3 Das sogenannte Donatistenbuch der G. Göpfert u.a. (Hsg.): Beiträge zur Geschichte Stadtbibliothek befindet sich im Besitz der des Buchwesens im konfessionellen Zeitalter; Zentralbibliothek unter der Singatur Archiv St 22. Der Wiesbaden ^85, S.ig6. Vgl. ebenda S.199: Laut zitierte Eintrag dort auf S. 546. Im Manuskript von Konrad Pellikans Benutzungsreglement der J.J.Wagners «Historia Bibliothecae Tigurinorum Stiftsbibliothek im Großmünster von 1532 sollten jährlich Civicae» von 1683 wird auf Folio 35rJohann für etwa 10 Gulden Bücher gekauft werden. Wilhelm Simmler unter dem Jahr 1632 als einer der lS Vgl. abbrecht Burckhardt: Geschichte der «Curatoren» aufgeführt, die der Burgerbibliothek Medizinischen Fakultät zu Basel 1460-1900, Basel vorstanden (Signatur: Ms B 89.4). i9i7,S.4r4ff. 4 Es ist nicht klar, ob man sich unter diesen 19 Signatur: B 62 und B 63. 300 Stück 300 Bände oder einzelne Drucke 20 Vgl. Hellmut Rosenfeld: Bücherpreis, vorzustellen hat. Zahlreiche Drucke aus Gwalthers Antiquariatspreis und Einbandpreis im 16. und 17.Jahr¬ Besitz wurden später in der Stadtbibliothek neu in hundert, in: Gutenbergjahrbuch 1958, S. 3581Ï. 51 einem Band zusammengefaßt oder mit anderen Signatur: W r6 und W 17. Schriften zusammengebunden. Es ist daher nicht " Signatur: Md P 2a. Vgl. dazu auch: möglich, diese 300 Stück substantiell zu Huldrych M F. Koelbing: Andreas Vesal: Vom Bau al. rekonstruieren. des menschlichen Körpers, in : aMfred Cattani et 5 Vgl. Bernard M. Rosenthal, Booksellers, (Hsg.) : Zentralbibliothek Zürich - Alte und neue Berkeley (California), Catalog 32, Berkeley 1991, Schätze, Zürich rgg3, S. 58ff. und r86ff. s- 37-39- 53 Friedrich Rudolf: Ein Erinnerungsblatt an Vgl. Salomon Vögelin: Geschichte der Andreas Vesalius, in: Baslerjahrbuch rg43,S.ri8, Wasserkirche, Zürich 1848, S. 69. 24 Signatur: 8 bis 39 und 8 bis 40. 7 ZuWappenundSupralibrosvgl.AWegman: 23 Signatur: Zw 3or und Zw 302. 56 noch Schweizer Exlibris bis zum Jahre rgoo, Band 1, Die betreffenden Bände weisen heute Zürich 1933, S. 284. einen alten Pergamenteinband auf, der aber 8 Vgl. die Handschrift mit der Signatur: Ms nach dem lö.Jahrhundert hergestellt worden sein L87. DerText wurde mit Einleitung und deutscher dürfte. Übersetzung herausgegeben von Paul Boesch: 27 Vgl. Hellmut Rosenfeld: Bücherpreis, Anti- Rudolph Gwalthers Reise nach England im Jahr quariatspreis und Einbandpreis im r6. und 1537, in: Zwingliana, Band 8, Zürich 1947, S. 433ff. ^Jahrhundert, in: Gutenbergjahrbuch rg58, S. 362f.

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