Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019

Zeittafel zur Geschichte Stedorf/ Dörverden ([email protected] vor mehr Ausgrabung in Lehringen (12 km ostwärts von Stedorf als nahe Neddenaverbergen): Am 1. April 1948 brachten Ar- 100.000 beiten in einer Mergelgrube nahe Lehringen den Nach- Jahren weis, dass Neandertaler des Spätacheuléens in dieser Ge- gend aktiv Großwild jagten. Man fand das Skelett eines ausgewachsenen 4 m hohen Waldelefanten zwischen des- sen Rippen eine hölzerne, sorgfältig bearbeitete Stoß- lanze aus Eibenholz steckte. Das Gewicht des stürzenden Abb. 01: Jagd auf den Waldele- Elefanten hatte die ihm von vorne in den Brustkorb fanten vor mehr als 100.000 Jahren gestoßene 2,40 m lange Lanze halbkreisförmig gebogen, in Lehringen plattgedrückt und in mehrere Teile zerbrochen. Die Ernst Probst, Deutschland in der Folgerung, dass Urzeitmenschen auch in den Auewäldern Steinzeit und des Aller-Weser Dreieck auf der Jagd gewesen waren ist Rektor A. Rosenbrock aus der Handbuch Landkreis Verden). sicherlich nicht hergeholt. (Nach 7jährigem Rechtsstreit mit Die Pollenanalyse, wie auch der Waldelefant selbst, Niedersächsischem Landesmuseum ist die Lanze ab 1955 im ordnen das Jagdereignis in das Eem-Interglazial (Warm- Domherrenhaus in Verden aus- zeit) von vor 126.000 bis 115.000 Jahren ein. gestellt.) 100.000 1972 Faustkeil in Stedebergen. Auch im Aller-Weser bis Dreieck gibt es Hinweise auf den Aufenthalt von Urzeit- 50.000 menschen. In der Kiesgrube in Stedebergen baggerte H. v. Chr. Intemann aus Stedorf 1972 einen Faustkeil aus. Der Faustkeil ist 19 cm lang, dabei nur 3 cm dick und besteht aus schwarzem Tonschiefer. Über sein Alter streiten die Abb. 02: Faustkeil aus Stedebergen Experten: Er kann mehr als 100.000, aber auch „erst“ www.landkreis-Verden.de/-archä- ologie 50.000 Jahre alt sein. Damals lebten noch Neandertaler. 1500 Grabhügel im Diensthoper Holz, das sind runde Erhe- v. Chr bungen von 10 bis 20 Metern Durchmesser, etwa ein bis zwei Meter hoch. Sie sind datiert in die sogenannte „Hü- gelgräberbronzezeit“ (1600-1200 v. Chr.), als man rei- chen und mächtigen Verstorbenen Grabhügel errichtete. Abb. 03: Hügelgrab bei Dienst- Auffällig an den Diensthoper Gräbern sind die fehlenden hop unter einem Erdhügel, in der Mitte der Sarg aus einem Eichen- Steine, denn die waren in der Region knapp. stamm. (geöffneter Hügel) 500 vor 1956 Grabfunde in Dörverden "Auf dem Hambusch", An Funden besonders zu er- wähnen: Ein eisernes Schwert bis im Bereich des Dünengeländes an der Einmündung des und ein eiserner Schildbuckel 1000 Barmer Weges in die B215. Dieser große ur- und früh- aus dem 6./7. Jahrhundert sowie n. Chr geschichtliche Friedhof war gemischt belegt. Die ältes- sächsische Glasperlen. ten Bestattungen, Brandgräber aus der Völkerwande- Grabung durch Dr. Albrecht rungszeit, gingen bis in die Jahrhunderte vor Christi zu- Genrich 1956-1858, Ausgra- bungsbericht von 1963, „Der rück. Die mit Waffen und Schmuck reich ausgestattete gemischt belegte Friedhof Dör- süd-nord orientierte Körpergräber und die zeitgleichen verden“. Verlag August Lax, Brandbestattungen sind den alten Sachsenstämme zuge- Hildesheim ordnet.

- 1- Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch Christliche Körperbestattungen in O-W-Richtung über- 500 vor lagerten heidnischen S-N-Gräber. Die ununterbrochene bis Nutzung des Dörverdener Friedhofs von der vorchristli- 1000 chen Zeit bis mindestens in das 10. Jahrhundert hinein n. Chr bestätigen die frühe und kontinuierlich Besiedlung und lassen auf eine christliche Gemeinde schließen. Das un- termauern die Annahme, dass um das Jahr 900, nach der Gründung des Bistums Verden um 810, auch in Dörver- den eine erste christliche hölzerne Kirche auf dem nahen Abb. 04: Claudius uralten Kult- und Gerichtsplatz mitten im Dorf entstand. Ptolemäus (ca. 100 bis 180 Die Grabungen von Dörverden haben aber auch die bis- n. Chr.) Kartograph, Geo- graph und Astronom in herige Vermutung (Hoffnung?) bestärkt, nach der das von Alexandria. dem alexandrinischen Geographen Ptolemäus (um 150 n. www.kirche-dörverden.de Chr.) erwähnte Tulifurdon mit Dörverden identisch ist. 700 1963 entdeckte man einen weiteren Urnenfriedhof, den Heimatkalender 1966, Seite bis „Dotkamp-Friedhof“, auf einem Grundstück an der 88ff, Dr. D. Schünemann. 400 vor Diensthoper Straße. Der Fund, 36 Rauhtopf-Urnen, ohne Die Ausgrabung leitete Rek- Chr. erkennbare Ordnung zum Teil dicht gedrängt zusammen- tor Karl Schwacke. stehend, konnten in das 7. bis 4. Jahrhundert vor Chr. da- tiert werden. Die relativ kleine Zahl der Urnen sprach für Eimerförmiges Tongefäß mit ein früheisenzeitliches Urnenfeld, in dem man 200 bis- gerauter Oberfläche und 300 Jahre lang die Bewohner eines dem Dorf vorgelager- gewellten Rand. ten Gehöftes bestattete. 100 1912 fand der Maschinist Wilhelm Wilms beim Ausheben vor Chr. des Weserkanals im Schüttgut ein Bronzegerät. Der Fund weist auf antike Schifffahrt auf der Weser hin. Das Gerät, keltischen Ursprungs, soll aus dem 5.-4. Jahrhundert vor Chr. stammen.Es handelte sich um Zubehör eines römi- schen Schiffes? Das 7 cm lange Bronzeteil wird im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover aufbewahrt. (www.landkreis-Verden.de/-archäologie) Abb. 05: Foto: René Scholz ca. 100 Anfang September 1977: Fund eines Rennofens bei nach Erdarbeiten in Stedorf, auf dem Loh, Röntgenstraße, da- Chr. tiert den Beginn der Stedorfer Geschichte bis in die Zeit vor Christi Geburt zurück. Bauarbeiter entdeckten Kera- Rennofen mik, Eisenschlacke und Reste eines Rennofens, wie er von der römischen Kaiserzeit bis zum Hochmittelalter

(ca. 1300 n. Chr.) für die Verhüttung von Raseneisenerz Abb. 06: Germanischer Ren- verwendet wurde. Im Rennofen wurde ein Erz- und Holz- nofen mit eingetieftem Herd kohle- Gemisch auf etwa 1500 Grad (Temperatur unter (nach R. Dehnke) dem Schmelzpunkt von Eisen) erhitzt. Die flüssige Schla- Frühkaiserzeitliche Funde, cke abgelassen und die poröse Eisenluppe (schwammarti- Stedorf, Auf dem Loh, Sept. ge Eisenbrocken) später durch erwärmen und ausschmie- 1977, den weiterverarbeitet. W. Bredthauer, D. Schüne- Eine aus Lehm geformter Winddüse und eine Menge mann Eisenschlacke stellte Walter Bredthauer sicher.

- 2 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 08.bis Datiert 8. bis 16. Jahrhundert „Partielle Ortswüstung Wüstung Geestefeld, 16.Jh. Geestefeld“. Entdeckt im Jahr1969 von Dr. Erhard Deis- Kerstin Hofmann, Februar ting. Hinweise auf die Verhüttung von Eisenerz. Die mit- 1993 Geestefeld telalterlichen Funde wurden im Rahmen einer Notber- gung von 1991 sichergestellt. 772 772 begannen die Sachsenkriege Karls des Großen. Sie Ch. G. Pfannkuche, Die äl- bis endeten mit dem fränkischer Sommerfeldzug 804. tere Geschichte des Bisthu- 804 mes Verden, Seite 3 bis 9 782: Aufteilung des „Land der Sachsen“ in fränkische Sachsen- Grafschaften auf dem Reichstag von Lippspringe. Den kriege sächsischen hartnäckigen Widerstand soll Karl mit bruta- ler Repression beantwortet haben, wie mit dem berüch- tigten Blutgericht von Verden und der Umsiedlung von Teilen der sächsischen Bevölkerung. 785: Ließ sich Herzog Widukind taufen und leistete Karl den Treueeid. Daraufhin unterwarfen sich ein Großteil der Sachsen, doch noch bis 804 kam es immer wieder zu Unruhen (Kriegszug der Franken nach Nordelbien). Abb. 07: Karl der Große 786 Mit einem gefälschten Gründungsprivileg Karls des Nach dem angeblichen Ori- Großen aus dem Jahre 786 für das Bistum Verden ver- ginal im königlichen Archive Bistum suchte der Verdener Bischof Hermann (1148-1167) seine zu Hannover.) Verden gefährdeten Grenzen zu wahren! Hier hieß es: König Karl stiftet ein Bisthum in Verden, unterwirft das- Urk. 1(1) Verdener Ge- selbe dem Erzbisthum Mainz, überweist 200 Mansen mit schichtsquellen, Wilhelm v. Zubehör, verpflichtet die Unterthanen in dieser Diöcese Hodenberg Heft 2 von 1857 Seite 11 zur Abgabe des Zehnten, sichert dem Bisthum den Besitz seiner künftigen Güter und Privilegien, übergiebt dassel- Manse: ein mittelalterliches be dem Suitbert und bestimmt die Grenzen desselben. Flächenmaß, entspricht etwa Mainz, 23. Juni 786 11-16ha (Wikipedia) Das Bistum Verden entstand vermutlich im ersten Jahr- zehnt des 9. Jahrhunderts (nach 810) aus dem Verdener Missionsbezirk. 849 14. Juni 849: Erstmalige Verleihung von Immunität und Landschaftsverband Stade: den Königsschutz an den Bischof Waldgar von Verden Immunität und Landesherr- Königs- (814–865) für sein Bistum durch König Ludwig. Somit schaft, Beiträge zur Ge- schutz schichte des Bistums Verden, besaßen die Verdener Bischöfe weltliche Herrschafts- 16.06.1999 rechte und durften selber Recht sprechen. (Landesherr)

918 Heinrich (876-936) (Luidolfinger), Herzog von Sachsen Dieter Brosig, Niedersach- wird von seinem schärfsten Widersacher (dem Kon- sen, das Land und seine Ge- König radiner König Konrad I.) zu dessen Nachfolger vorge- schichte, Seite 31 Ost schlagen. Als Heinrich I. (Vogler auch Finkler) war von franken Das Geschlecht der Luidol- 919-936 König des Ostfrankenreich (Sachsen, Franken, finger nannte sich später Schwaben und Bayern) aus dem sich das Deutsche Reich Ottonen. entwickelte. Ihm folgte sein Sohn als Otto I. (der Große 912-973) nach.

- 3 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 985 30. November: Markt-, Münz-, Bann- und Zollge- rechtsame für Verden schenkte König Otto III. auf Bitten Gerecht- seiner Mutter Theophanie (und auf Vermittlung des Bi- same schofs Hildebold zu Worms und des Herzogs Bernhard) dem Verdener Bischof Erpo (Erph) ([…] eccleste magni meriti episcopo concessimus mercatum et moneta faere in predikto loco verdensis). Er verlieh ihm damit die alleinige Macht über die Eigen- behörigen und Colonen der Verdener Kirche, über seinen Abb. 08: Evangeliar Kaiser Ottos III. - 980-1002 Vogt, und die Hochjagd im Gaue Sturmi. (Otto zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt, war Deutscher König Hodenberg, Verdener Ge- schichtsquellen, Heft 2 von ab 983, Kaiser von 996-1002. 1857, Urkunde 4, S. 18/19

1006 12. März 1006: König Heinrich II. (973-1024) nahm Verdener Geschichtsquellen, Richter auf Bitten Bischof Bernar (Berhard II. 993-1013) die Kir- Hodenberg, Heft 2, 1857, liche che zu Verden im Gaue Sturmi an der Aller in seinen Urk. 6, Seite 22-24 Gewalt (nach dem Originale im kö- Schutz und befreite die dazu gehörigen Kirchen, Ort- niglichen Archiv Hannover) schaften, Ländereien und sonstige Besitzungen von der richterlichen Gewalt. „Frose“ 12. März 1006 1123 Schenkung Stederdorp ist nach neuen wissenschaftlichen Mindermann : Verdener Ur- Erkenntnissen nicht Stedorf Kreis Verden, sondern Steder- kundenbuch 1. Abteilung, 1123, S. 102 falsches dorf Kreis Uelzen. Die früheste urkundliche Nennung Ste- Stedorf dorfs stammt demnach nicht von 1123. Verdener Geschichtsquellen Dort hieß es: Bischof Thiemar zu Verden (Dietmar 1116- W. v. Hodenberg, Heft 2, Urkunde 16, Seite 35, siehe 1148) schenkt den Domherren des Verdener Domkapitels auch Urk. 19 S. 38. zur Verbesserung der Präbenden Zehnte in Eyßel und ein Werkhaus mit sechs Mansen in Stederdorp ([…] et opera- email vom 02. Mar 2011, riam donum in stederdorp ex VI mansis constructam... mindermann@landschafts- verband-stade.de 1142 Der Welfe Heinrich der Löwe (geb. um 1129 bis 1195) war Wikipedia bis als Heinrich III. Herzog von Sachsen, das auch Westfalen 1180 und Engern (Angraria) umfasste, sowie von 1156 bis 1180 Herzog von Bayern. 1152 06. Januar 1152: Papst Eugen III. nahm das Stift Verdener Geschichtsquellen, Verden in seinen Schutz und bestätigt demselben den Hodenberg, Heft 2, 1857, Urk. 20, Seite 40 Verden Besitz seiner jetzigen und zukünftigen Güter. 1179 Januar 1179 erging beim Wormser Hoftag gegen Hein- Die aeltere Geschichte des bis rich den Löwen in dessen Abwesenheit auf Betreiben der vorm. Bisthumes Verden, 1181 Fürsten die Androhung der Acht. Ch.G. Pfannkuche, Seite 81 Heinrichs März 1180 verurteilte der Hoftag zu Gelnhausen, Hein- Sturz rich den Löwen als Majestätsverbrecher. Sein Reichslehen wurde eingezogen. Nutznießer waren Erzbischof Phillip Teilung Sachsen von Köln und Bernhard von Anhalt. Ab 1181 zerfiel somit das Stammesherzogtum Sachsen in zwei Herzogtümer, das kölnische in Westfalen und das askanische im östlichen Teil Sachsens (Haus Anhalt), zu Abbildung 09: Heinrich dem vorübergehend auch das Stift Verden gehörte. der Löwe 1129- 1195

- 4 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1188 07. Dezember setzt Heinrich VI. (Sohn Barbarossa) Die aeltere Geschichte des Rudolf I. (1189-1205) als Bischof von Verden ein, ver- vorm. Bisthumes Verden, Bischof mutlich als Belohnung für seine Verdienste als Reichsno- Ch.G. Pfannkuche, Seite 84 Rudolf tars von Kaiser Barbarossa. Rudolf nutzt das im Welfen- gebiet entstandene Machtvakuum zu einen aggressiven Verdrängungskampf gegen die kleinen Grundherren. 1189 Juni: Endgültige Rückkehr Heinrich des Löwen nach Wikipedia Heinrich der und Rückeroberung Sachsens. Das Hee- Löwe Heinrich resaufgebot Barbarossas Sohn Heinrich VI. gegen Hein- der Löwe rich den Löwen endete im Fuldaer Frieden. 1194 wieder in die Gnade des Kaisers aufgenommen, starb er am 06. August 1195. 1202 Entstehung der Grafschaft Hoya: Um das Jahr 1200. Hoyer Urkundenbuch, Hoyer 1202 erscheint ein „Heinricus comes de Hogen“ unter Hausarchiv Bd. 1 von 1855, Graf- den Zeugen des Bremer Erzbischofs Hartwig in einer Ur- Seite XXIV schaft kunde des Kloster Osterholz. Eine „Comicia Hoyensis“ Graf v. Roit zu Hoya, Hin- Hoya stammt aus Jahr 1226. tergründe zur Historie In- Graf Heinrich I. (1202-1235) soll ein vertriebener fries- formationen zum Grafenti- tel , Google ländischer Häuptling namens Hayo (Heinrich) gewesen sein, der die verworrenen Landesverhältnisse der Periode Ch.G. Pfannkuche, Die ältere nach Heinrich dem Löwen nutzte. Anfang des 13. Jahr- Geschichte des BistumesVer- den, Seite 97 hunderts überließ der Graf von Wunstorf ihm je eine Grafschaft in Nienburg und Minden. Heinrich kaufte vom Verdener Bischof Rudolf I. einige im „Freybanne bey Rosebrok belegene Besitzungen“ (später als „Krum- me Grafschaft“ bekannt) und begann mit dem Bau einer Burg, die aber der Bischof sofort zerstören ließ. Die neue Nachbarschaft sollte den Bischöfen noch viele Probleme Abb. 10:.Wappen der bringen, denn nach kurzer Zeit besaß das Grafenhaus Grafen von Hoya Hoya erhebliche Güter, auch auf dem Gebiet des Stiftes. 1210 Bischof Iso (Yso) von Wölpe (1205-1231) erbaut und www. verden.de/downloads/ bezieht in Verden den „Hof des Stiftes Verden“. datei/stiftshof (7) 1219 07. November : Erste urkundliche Nennung von Ste- Westener Besitz, des Bi- dorf: „Heinrich Herzog von Sachsen und Pfalzgraf bei schofs Iso von Verden gemäß Erste Rhein (1173-1227), als Reichsverweser des Kaiser Fried- Hoyer Hausbuch Erste Abt. Urk. 4 und 5 Nennung rich, confirmiert unter Kaiserlichem Banne den Verkauf Stedorf der von den Edlen Frauen Algisa und Alena von Westen W. v. Hodenberg, Verdener dem Bischof Iso und der Verdener Kirche abgetretenen Geschichtsquellen, Heft 2, von 1857, Urk. 43 und 44, Güter in Westen und die Curie Barnstedt (das Erbe der Seite 66-71 Töchter Heinrich von Westen), wie auch die Entsagung aller etwaigen Lehns- oder sonstiger Ansprüche an oder Mindermann(Verdener Ur- kundenbuch 07.11.219 Nr. gegen diese Kirche, namentlich des Westener und eines 244 und 245. Teilzehntens in „Sibudeswerthre“ und zweier Hufe in Stedorf (et duobus masis in stederthorpe)“. Ch.G. Pfannkuche, Die ältere Geschichte des Bistumes (Der Kaufpreis soll 500 Mark betragen haben. Die Herrschaft Wittlohe, Verden, Seite 299 bestehend aus Dorf, Pfarre und Mühle kostete damals 80 Mark.)

- 5 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1223 März 1223: Bischof Iso beseitigt die das Volk bedrück- Nach dem Original im kö- enden und die Kirche belastenden Kirchenvögte. niglichen Archiv zu Hanno- Wahne- Kaiser Friedrich II. (1194-1250) nimmt Bischof Iso zu ver. (Abgedruckt bei Ha- renberg S. 422) bergen Verden und dessen Kirche samt ihrer Besitzungen und Privilegien in seinen Schutz, und bestätigte die vom Bi- schof nach dem Tode des Vogts Konrad (Wahnebergen) W. v. Hodenberg, Verdener Geschichtsquellen, Heft 2, getroffene Bestimmung, nach welcher die Vogtei über die Urk. 46, Seite 73/75 Stadt und das Stift Verden fortan Niemandem wieder zu Lehen ertheilet, oder sonst wie aus der Hand des Bi- schofs genommen werden sollte. Ferentium, im März 1223 1230 03. Juni: Bischof Iso/ Yso zu Verden thut kund, dass W. v. Hodenberg, Verdener Konrad und Heinrich von Wanebergen, Söhne der Ver- Geschichtsquellen, Heft 2, Urk. 51, Seite 84/ 85 Bischof dener Vogtes Konrad, im Gerichte bei Achim am 14. Mai Iso auf ihre vermeintlichen Ansprüche an die Belehnung mit eben dieser Vogtei, an eine Hufe in „Moule“(Maulohe) und sonstige Güter durch Vermittlung seines Neffen, des Propstes Johann zu Hildesheim, Verzicht geleistet und

dafür Bürgen theils gestellt haben, theils stellen wollte. Abb. 11: Bischof Iso von Rotenburg 3. Juni 1230 Wölpe 1167-1231 1235 21. August 1235: Reichstag in Mainz, Entstehung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. Otto das Kind Braun- (1204-1252), ein Enkel Heinrich des Löwen, hatte seine schweig Lüneburg ererbten Eigengüter (Allodialbesitz der Welfen in Sach- sen), an den Kaiser Friedrich II (1194-1250) abgetreten und sie unter dem Titel eines Herzogs von Braun- schweig und Lüneburg (Stammherzogtum der Welfen) als erbliches Reichslehen wieder empfangen. So kam ein Abb. 12: Otto das Kind Teil des Verdenschen Sprengels unwiederbringlich unter Ch.G. Pfannkuche, Die ältere weltliche Landeshoheit. Geschichte des Bisthumes Das Herzogtum wurde im Hochmittelalter mehrmals ge- Verden, Seite 113/ 114 teilt und wieder zusammengeführt. Wikipedia, Otto das Kind 1259 13. März 1259: Vier Meier verwalten im Stift den Be- W.v. Hodenberg, Verdener sitz der Domherren. Bischof Gerhard I. (1251-1269) zu Geschichtsquellen Urk. 75, vier Verden verlieh diesen, welche die Präbenden (Pfründen) Seite 117, Seite 120 Meier verwalten, Freiheit von allen Vogtei-Diensten und legte (Redemption >> Rückkauf/ die Redemptionssumme für sie auf vier Mark fest. Auslösung)

1262 18. Februar: Hinweis auf Villikation Stedorf (Einheit Mindermann, 1262, Nr. 478 aus Herrenhof und mehreren Bauernstellen). Seite 525. (in Lothe cum Villi Bischof Gerhard I. bekennt, dass der Verdener Dom- omnibus attinenciis quod per kation tinebat ad duas villicaciones, propst, Domdekan und das Domkapitel ein Gut in Lothe scilicent Dorverden et Ste- (Loh bei Petershagen), das zu den beiden den Domprä- dorf) benden abgabepflichtigen Villikationen Dörverden und nicht Lohof Stedorf gehörte, für 70 Mark Bremer Silber an Abt und neueste Erkenntnisse Konvent des Kloster Loccum verkauft habe.

- 6 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1275 03. September: Propst Burchard, Dechant Gerhard Hodenberg, Verdener Ge- und das Domcapitel zu Verden erneuern ein altes Her- schichtsquellen Urkunde 98, vier kommen zum Besten der vier Meier (siehe 1259), wel- Seite 149. Meier Erh. Deisting, Historisch- che die Domherrenpräbende verwalten. Urk. 77 bezieht geographische Wandlung im sich auf die beiden Haupthöfe in Stedorf und Dörverden. Gebiet Verden, Seite 41 1277 Ein Ritter in Dörverden: Als „thidercius dictus de dor- Hoyer Hausarchiv Urkunde verden armiger“ wurde erstmals ein Romelen genannt. 1531, Seite880 Romelen 1284 trat er als Zeuge des Ritters Rudolf v. Klenke auf. Romelen: W. Bredthauer, Die Romelen in Dörverden waren Dienstmannen sowohl Einheitsgemeinde Dörverden der Verdener Kirche wie auch der Grafen von Hoya. Ihr von 1976, Seite 63 Lehnbesitz lag in Dörverden, Rethem, Bücken Landes- bergen und Drakenburg. 1564 noch unter dem Dörverde- ner Gerichtsadel genannt, starb 1579 die Familie aus. 13. Jh. Salzhandel im Stift Verden. Eine Vielzahl von Urkun- Pfannkuche, Hodenberg, den bezeugen im 13./14. Jahrhundert den Handel mit Mindermann Salz Salz, aber auch den Kauf/Verkauf Lüneburger Salinen handel durch die Verdener Bischöfe und das Dom-Capitel. Der Salzhandel hatte im Mittelalter höchste wirtschaftliche Bedeutung, Salz diente ebenfalls als Zahlungsmittel. 1280 Fehde zwischen Bischof Konrad I. (1269-1300 Sohn von Ch.G. Pfannkuche, Die ältere bis Otto das Kind), Braunschweig -Lüneburg) und Erzbi- Geschichte des Bisthumes Verden, Seite 130 1281 schof Gisbert von Bremen. 22. Oktober 1281: Erzbischof Giselbert von Bremen Hoyaer Wochenblatt vom Dom veranstaltete einen Streifzug nach Verden, bei welchem 07.10.1933 brannte er das Süderende niederbrannte. Nur die Andreas-Kirche blieb verschont. Aus dem Dom, konnten nicht einmal die Reliquien und Kleinodien des Ritus gerettet werden. Zum Ersatz des zerstörten Domes beschloss Bischof Konrad einen neuen würdigeren Bau von Quadersteinen und legte 1290 dazu den ersten Grundstein. 1288 22. Oktober: Churfürst Albrecht II. (Askanier, 1250- Bischof Konrad I. Herzog 1290) von Sachsen, Engern und Westfalen, […] be- von Braunschweig und Lü- Gograf- kennt, dass er Bischof Konrad I. von Verden, seinem On- neburg (1269 bis 1300) schaft kel, das Eigentum der „Gografschaft“ genannten Graf- Mindermann, Urkundenbuch schaften, also das Obereigenthum der Comitien, Gograf- Band 1, 1288 Nr. 656, Seite schaft in Verden, Dörverden, Schneverdingen, Visselhö- 692. vede und Scheeßel übertragen hat. [...] in Verda videlicet Hodenberg, Verdener Ge- et Dorverden, Sneverdinge, Visleovede et Scesle [...] schichtsquellen, zweites Heft Nach dem Sturz von Heinrich dem Löwen herrschte in von 1857, Urk.102, Seite 154 Sachsen lange Zeit Ungewissheit um den Besitz der Her- Ch. G. Pfannkuche, Die äl- zogswürde, die mal beim Hause Sachsen-Lauenburg und tere Geschichte des Bisthu- dann wieder beim Hause Braunschweig-Lüneburg zu fin- mes Verden, Seite 132/133 den war. Durch die Übertragung der „Gografschaft“ an den Bischof verlor der Adel im Bistum die Gewalt, mit der er bislang frühere, von den Bischöfen erworbene weltliche Hoheitsrechte, unterlaufen hatte.

- 7 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch Nur in der Gografschaft Dörverden änderten sich die Osmers Amt und Dorf Gograf- bisherigen Gerichts-Verhältnisse bis in die erste Hälfte Westen Seite 32 schaft des 16. Jahrhunderts nicht. Wegen ihres umfangreichen „Dem Bischop to Verden tho erkandt is: De hohe Over- Streubesitzes hatten sich die Grafen von Hoya mit dem richheit und Halsstrafe mit Bischof geeinigt, dass sie dem Untergericht vorstanden. Dotslegern und Deven.“ 1300 Der Hof Borstel wurde als hoyaisches Meiergut geführt. Anfang des 20. Jh: „Familie Borstel (1821: 2 Feuerstellen, 15 Einwohnern; Einstelliger Hof, zum Berge“, Tochter mit Jahrhunderte lang im Besitz der Bollands.) Carl Prigge verheiratet. 1315 11. Oktober: Albert, Domherr zu Verden […], bekundet, Mindermann Urkundenbuch dass Graf Otto II. von Hoya ihm den Hof des Meiers Ber- Band 2, Nr. 139, Seite 120 Stedorf told sowie einen weiteren Hof in Stedorf mit allem Zube- Hoyer Urkundenbuch, Hoyer hör für 100 Mark Bremer Silber verkauft hat ([…] cu- Hausarchiv Urkunde 57, riam villici Bertoldi et ad hoc unamaliam curiamin villa Seite 40 u. 41 Stetherdorpe […]) 1330 03. Juni: Bischof Nicolaus zu Verden tauscht mit dem Hoyer Urkundenbuch Grafen Gerhard von Hoya einige leibeigene Leute […] Urkunde 78, Seite53 und Stedorf (im Kirchspiel Dörverden, Amt Westen) 1331 Im „registro bonorum“, dem Register der bischöflichen Mindermann Urkundenbuch Tafelgüter, während des Pontifikats Bischof Nicolaus Bd. 2, Nr. 102, Tafel von Kesselhodt (1312-1331) heißt es: [1 bis 12], 13 Item Seite 81 güter tho Stederdorpe soven voghedaftige hove und twey hove Chr.G.Pfannkuche Ältere [...] (14) - Item tho Dorverden VI voghedaftige hove und Geschichte des ehemaligen viff besunderght hove, ein itlich gifft […] Bisthumes und jetzigen Die Höfe waren in 2 Kategorien eingeteilt:„vogthaftige“, Bisthumes Verden Seite 138 bekamen gegen vertragsmäßige Übernahme von „Abgif- ten“ Schutz verliehen, „besonderen Höfe“, wurden gegen willkürlich festgelegtes (angemaßtes) Grundeigentum verliehen, ihre „Lasten“ waren meist bedeutend höher als bei den vogthaftigen. Im Kirchspiel Dörverden gab es 6 „vogthaftigen Höfen“ 5 „besondere Höfe“. 1340 Das Sandsteinfundament der Dörverdener Kirche, der www.kirche-dörverden.de schon frühzeitig nach der Gründung der Name "St. Cos- Kirche mae et Damiani" verliehen wurde, geht auf das 13. Jahr- hundert zurück. 1340 wurde sie erstmalig genannt und als Tafellehen des Verdener Bischofs bezeichnet. 1343 Die Teilung der Grafschaft Hoya ist nicht beurkundet. Hoyer Hausarchiv, I. Abtei- bis Die Teilung in eine Nieder-Herrschaft Hoya (Graf lung, Olde Hoya, Seite XXVIII - XXXIX 1346 Gerhard II. 1319–1383) und eine Oberherrschaft Hoya Residenz Nienburg (Graf Johann II. 1319-1377) erfolgte Hoyer Hausarchiv, Heft V Teilung aber wahrscheinlich zwischen 1343-1346. Hoya Die Grafschaft wurde trotz Teilung gemeinsam regiert. Wikipedia, Grafschaft Hoya Die Urkunde 500 des Hoyer Hausarchiv vom 19. No- vember 1459 beurkundet die Namen Ober- und Nieder- herrschaft. (Namensgebung erfolgte entsprechend der Lage der Gebiete im Verlauf der Weser)

- 8 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1349 Schwarzer Tod wird die große europäische Pandemie Carl-Hans Hauptmeyer, Nie- bis von 1347 bis 1353 bezeichnet, die geschätzte 25 Millio- dersachsen, Seite 37 1350 nen Todesopfer, ein Drittel der damaligen europäischen Erich Keyser, die Pest in Bevölkerung, forderte. Während die ländlichen Gebiete Niedersachsen Pest nahezu verschont geblieben sein sollen, wurden Hamburg und Bremen massiv von der Pandemie getroffen. Am Heimatkalender 1993, Otto schlimmsten betroffenen waren die Orte, die an den Voigt, Die Pest in Verden, wichtigen Heer- und Handelsstraßen und entlang der Seite 142-146 Niederelbe, der Weser, Leine und Aller lagen. 1350 25. November: Domherr Ditmar Scheleke zu Minden Hoyer Hausarchiv Urkunde verkaufte dem Grafen Gerhard von Hoya zwei Höfe zu Nr. 132, Seite 87 2 Höfe Stederdorf (Stedorf) und einen Hof zu Ryde (Rieda). 1352 Ditmar der Ältere und Ditmar der Jüngere von Broclo, Egerkeszen (Eggrikeshusum) Bürger zu Verden, verkaufen dem Knappen Herman lag bei Magelsen, Amt Hoya. Egerk- Tzystik und seiner Frau Ermengard für 44 Bremer Mark Archiv Bücken Urk. 50. vom 25.07.1281. eszen einen Hof zu Egerkeszen samt Zubehör und eigenen Leuten. gemäß Hoyer Hausarchiv (Eggrikeshusum/Eggerikessen gilt als „Ortsnamenwüs- Seite 89 tung“; die Gehöfte entstanden neu im Süd-Westteil von Hoyaer Wochenblatt vom Magelsen) 19.03.1931 1351 Hoyaer Fehde: Ein Konflikt zwischen der Hansestadt bis Bremen und der Grafschaft Hoya. Das durch Pest Ein- 1359 wohner geschwächte Bremen warb Leibeigene an, die nach einem Jahr in Bremen (Stadtluft macht frei) ihre Fehde Bürgerfreiheit erhielten. 1356 beanspruchte der Graf von Hoya für seine „umgezogenen Eigenleute“, nunmehr frei- en Bürger, die Auslieferung, die Bremen nicht gewährte. Ab 1358 ließ eine fragwürdige Wahl zum Bremer Erz- bischofs den Konflikt erneut ausbrechen. Der von Hoya abhängige Bischof Gottfried von Arnsberg versuchte Abb. 13: Gellnhauser Privileg von 1186 „Stadtluft macht frei“. sich gegen den Bischof Moritz von Oldenburg zu be- Hoyer Hausarchiv Urkunde haupten, was ihm aber lediglich für ein Jahr gelang. Nr. 134, Seite 88 1358 02. Oktober: Ritter Clüver und seine Söhne bekennen Mindermann, Urkunden- und bezeugen, dass sie dem Grafen Gerhard III von buch, Bd. 2, Nr. 772, Seite Vogtei Hoya ein Haus und die Vogtei über mehrere Höfe ver- 710 kauften: [1 bis 5], 6. […] de vogheyde over enen hof, denn Rodekoghele (Rotkappe) hadde to Stederdorpe .

1359 25. Januar: Die Clüver verkaufen dem Grafen Gerhard Hoyer Hausarchiv Urkunde von Hoya und Bruchhausen ein Haus in Gahlstorf Nr. 168, Seite 111 Vogtei (Kirchspiel Blender) und die Vogtei über die Höfe zur W. Bredthauer Dörverdener Ghobrygghe, Hohenaverbergen, Stedebergen, Geestefeld Urkundenbuch von 1985, und Stedorf (Kirchsp. Dörverden. Seite 5 ([…] onde de Voghdie ouer enen hof den rodekoghele (Rotkappe) hadde tho stederdorpe.)

- 9 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1361 14. April: Der Klosterabt Helmerich zu Rastede/Olden- Hoyer Hausarchiv Urkunde burg und der Convent überließen das freie Eigentum 182, Seite 120 Klenke „bona in Stederdorpe sita“, den Knappen Gebrüder (Knappe: Ein "kriegsfähiger" Klenke, erbgesessen auf Barme, mit denen dieselben und Niederadliger, jedoch ohne ihre Vorfahren von alters her vom Kloster belehnt waren. Ritterschlag.) 1369 23. November: Entsprechend den Welfischen Hausge- Ch.G. Pfannkuche, Die ältere setzen und nach dem Wunsch Herzog Wilhelm II. Geschichte des Bisthumes Lünebur- (1300-1369), er starb ohne männlichen Erben, wäre Her- Verden, Seite 189 gischer zog Magnus II. (Torquatus) von Braunschweig erbbe- Wikipedia, Lüneburger Erb- Erbfolge- folgekrieg, Schlacht bei Win- Streit rechtigt gewesen. Kaiser Karl IV. (1355-1378) betrachtete das Fürstentum als an das Reich „zurück gefallen“ und sen. belehnte Herzog Albrecht von Sachsen (Ascanien). Daraufhin entbrannte zwischen Albrecht und Magnus der Successions-Streit (lüneburgische Erbfolgestreit), der mit etlichen Unterbrechungen bis zum 28. Mai 1388 dau- erte, der Schlacht bei Winsen/ Aller und dem Tod von Magnus II. Heinrich (der Milde) errang den Sieg. Er war nun Fürst von Lüneburg (von 1388-1400) und anschlie- Abb. 14: Heinrich der Milde ßend von Braunschweig und Lüneburg bis 1416. Foto Rathaus Lüneburg 1373 Verdener Domdekan Johann Biskop und […] bestätigen, Mindermann, Urkundenbuch dass Dietmar von Ahausen [...] die Kapelle St. Pauli ge- Band. 2, Stiftung stiftet und mit folgenden Gütern dotiert habe: in Stedorf 2 Nr. 973, Seite 931 Hufen in dem „Bümmerhof“ genannten Hof; in Döhl- bergen […]. 1385 04. Dezember: Bischof Johann von Verden (1381– Hoyer Hausarchiv, Urkunde 1388) reversiert sich gegen den Grafen Otto III. von 1106 Reversion Hoya (1383-1428), welcher mit Willen seiner Brüder (208a), Seite 640 Heinrich, Domdechanten zu Verden, und Gerhard, reversiert > sich schriftlich Domküster zu Bremen, den [...], einen Hof zu Hutbergen, verpflichten (Duden= alter- tümlich) die Vogtei über einen Hof in Geestefeld und über einen Hof zu Stedorf, […] eine Kothe zu Dreßel und andere 1) in der Fußnote folgt eine Güter über der Aller im Stift Verden1) für 150 Lüneburger Aufstellung der sogenannten Mark ihm auf Wiederkauf überlassen hat. Krummen Grafschaft 1390 22. Juli: Graf Otto von Hoya und Bruchhausen ent- Hoyer Hausarchiv, Urkunde schied einen Streit zwischen Capitel St. Andreas zu Ver- 1110, Seite 644 Dom- den und einigen Einwohnern zu Oberboyen über den Capitel Zehnten von 2 Kämpen […] hed oppe dem knoyele dat ander hed de Töworp [...] dahin, dass der große und kleine Zehnten zu Oberboyen dem Capitel gehöre, auch der Zehnte von beiden streitigen Stücken an das Capitel entrichtet werden müsse. 1404 02. November: Die Gebrüder Hermann und Diederich Hoyer Hausarchiv, Urk. 355, Seite 213 Geestefeld von Holtorf verkauften dem Grafen Otto von Hoya ge- erbten Güter, […], einen Hof zu Gestevelde (Geeste- 2. Nov. (negesten daghes na all godes hylghen daghe) feld)), einen Hof zu Wechelde, […] für 80 Bremer Mark.

- 10 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 14. Jh. Bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts waren Grund und Boden im Stift in grundherrlicher Abhängigkeit. Grund- Größter Grundherr war die Kirche mit ihren verschiede- herr- nen Einrichtungen. Allein 427 Höfe befanden sich in bi- schaft schöflichem Besitz. Neben der Kirche und dem niederen Adel waren die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, die Grafen von Hoya und auch Klöster im Stift begütert. Die Bauern, die diese Höfe bewirtschafteten waren in der Mehrzahl hörig, leibeigen und wurden häufig ge- meinsam mit dem Besitz verkauft. Gab es anfangs noch Abb. 15: Grundherren freie Bauern, soll es im 14. Jahrhundert nur noch persön- lich Unfreie (mancipia, servi, litones) gegeben haben, Richard Hesse, wobei sich die „Kirchen- und Königsleute“ eines „besse- Entwicklung agrar-rechtli- cher Verhältnisse im Stifte ren Rechts“ erfreut haben sollen. […] Verden, Seite 6-11. Für das Verdener Stiftgebiet liegen seit Ende des 15. Jahrhunderts keine Verkaufsurkunde Eigenbehöriger Hoyaer Wochenblatt vom mehr vor. Der Verkauf Eigenbehöriger in den umliegen- 13.11.1931 den Gebieten blieb weiterhin Praxis. 1439 13. März: Graf Otto von Hoya und Bruchhausen über- Hoyer Hausarchiv Urkunde läßt Bischof Johann zu Verden einen Leibeigenen zu Ste- 462 und 463, Seite 293 Leib- derdorpe (Stedorf im Kirchsp. Dörverden) gegen einen eigen- anderen zu Doverden (Dörverden, beide Amts Westen) schaft 13. März Frydag nach Oeuli mei 1439 1457 Herbord von Mandelslo, Domprobst zu Verden vermacht Mindermann, Urkundenbuch einen Hof in Stedorf zur Stiftung einer täglichen Messe, Band. 2, Verkauf den er vom Grafen Otto dem Älteren und dessen Sohn Otto von Hoya und Bruchhausen gekauft hatte. 1459 19. November 1459: Wiedervereinigung der Grafschaft Hoyer Hausarchiv, Urkunde Hoya. Graf Johann von Hoya und Bruchhausen (obere 500, Seite 322 Wieder- Grafschaft), Sohn des verstorbenen Grafen Erich und die vereinig- Gebrüder Otto und Friedrich von Hoya und Bruch- ung Hoya hausen (niedere Grafschaft), Söhne des verstorbenen Gra- fen Otto V (1428-1451), vereinigen auf ewige Zeiten die Obere- und Niedere-Grafschaft (so nach dem Verlauf der Weser genannt), damit sie eine Grafschaft bleibe wie sie war, ehe ihre Großväter Gerhard und Johann, Grafen von Hoya und Bruchhausen, sie teilten. Die Grafen Jo- hann, Otto und Friedrich errichteten miteinander ein Schutz und Trutzbündnis, und bewilligen Privilegien. Abb. 16: Graf Otto von Hoya 1472 Die Grafen von Hoya verpfändeten den Lohof an den W. Bredthauer, Einheitsge- Lohof Verdener Domherren von Mandelsloh bis 1510? meinde Dörverden, S. 215

1497 1497 stirbt mit Otto VII die Hoyaer Linie aus. Die Nie- Hoyer Urkundenbuch Urk der-Grafschaft fällt an Nienburg, Graf Jost I.(1466- 561, Seite 368 (21.09.1501) Hoya 1507). Doch Kaiser Maximilian belehnt bereits 1501 den Herzog Heinrich (Mittleren) von Braunschweig und

- 11 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch Lüneburg vorsorglich mit der Nieder-Grafschaft für den Hoyer Urkundenbuch Hoya Fall, dass der noch vom Reiche belehnte Friedrich von Urkunde 564, Seite 369 1497 Hoya (1457-1503) ohne lehensfähige Nachkommenschaft (27.Juni 1502) Bremer Ver- sprechen sterben sollte. 1500 Heinrich I. der Ältere, (1463-151, Herzog zu Braun- Chr.G.Pfannkuche, die neu- schweig-Lüneburg und von 1503 auch Fürst von Braun- ere Geschichte des vor- Christoph schweig-Wolfenbüttel verschaffte seinem ältesten Sohn maligen Bisthumes und jet- zigen Herzogthumes Verden Christoph (1487-1558) die Ernennung zum Coadjutor von 1834 Seite 12 ff. im Erzstift Bremen und Stift Verden. (Beistand/ Nachfolger) 1502- Christoph (1487-1558) Herzog zu Braunschweig und 1558 Lüneburg, 1502 zum Bischof des katholischen Stifts Verden bestellt, von 1511 bis 1558 auch Erzbischof von Bischof Bremen. Er wurde erbitterter Gegner Martin Luthers, Christoph dem er die Anerkennung verweigerte, obwohl dieser in der Bevölkerung viele Anhänger gewinnen konnte. Christoph residierte gewöhnlich in Verden. Mit seiner wütenden Verfolgung des neuen Glaubens entfremdete er sich die protestantisch gewordene Stadt Bremen vollstän- Abb. 17: Christoph, Bi- schof v. Verden (1502-1558) dig, die ihm später mit ihrer zweimaligen siegreichen u. Bremer Erzbischof. 1511- Abwehr der Belagerung während des Schmalkaldischen 58) Krieges empfindliche Niederlagen bereitete (Pfannkuche beschreibt Christoph als einen gewalttätigen, starr- Chr.G.Pfannkuche, die neu ere Geschichte des vormaligen köpfigen, heuchlerischen eitlen Charakter der zu „Gränzenloser“ Bisthumes und jetzigen Her- Unsittlichkeit und Völlerei neigte.) zogthums, Anh.1 S. 275 1510 29. September: Graf Jobst von Hoya verschreibt dem Hoyer Hausarchiv, Urk 1225, Domcapitel zu Verden für 100 Rheinische Goldgulden Seite 696 Lohof 5 Gulden jährliche Rente aus dem Loehoff (Lohof) in der Verdener Marsch im Kirchspiel Dörverden. 29. Septem- ber (Am Dage Michaelis Archangeli) 1512 Kaiser Maximilian der I. hatte zwischen 1500 und 1512 Chr.G.Pfannkuche, die neue- das „Heilige römische Reich“ in 10 Reichskreise einge- re Geschichte des vormali- Reichs- teilt. Der X. Reichskreis, der Niedersächsische, war der gen Bisthumes und jetzigen Herzothums , Anh.1 S. 275 kreis nördlichste. Zu ihm gehörten das Erzbistum Bremen, während das Hochstift Verden, dass seit 1502 in Perso- Dieter Brosius, Niedersach- nalunion mit dem Erzbistum Bremen verwaltet wurde, in sen, Das Land und seine Geschichte, Ellert& Richter den Westfälischen Reichskreis eingegliedert wurde. Der Verlag) König von Dänemark war ein Fürst im Reichskreis X. 1516 Bischof Christoph (Verden) lässt im „Wedereppel“, süd- Rosenbrock Flurnamen, Ste- dorf Nr. 26, vgl. Barnstedt Feste östlich Hof Borstel Eichen schlagen, zum Bau der Feste Morgenstern vor Verden, welche 1518 die „Wurstfrie- (Wede = Wald; Morgen ab 1518 Wehräppel stern sen“ zerstörten. 1517 31. Oktober: Martin Luther soll persönlich seine 95 Wikipedia, Martin Luther Thesen auf der Tür der Schlosskirche in Wittenberg an- Luther geschlagen haben. Der Beginn der Reformation in Deutschland wird überwiegend auf diesen Akt bezogen.

- 12 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1519 28. Juni: Entscheidende Schlacht auf der „Soltauer Chr.G.Pfannkuche, die neu- Haide“. Sie beendete die „Hildesheimer Stifts-Fehde“ ere Geschichte des vormali- Stifts- zwischen dem Hochstift Hildesheim und den welfischen gen Bisthumes und jetzigen Fehde Herzogthumes Verden von Fürstentümern Braunschweig-Wolfenbüttel und Calen- 1834 berg mit dem Sieg der Hildesheimer. Im Stift Verden hinterließ die Fehde Raubzüge und Brennereien, schwere Verwüstungen in den Dörfern und Städten. Bischof Christophs Verwandte, sein Oheim Her- zog Erich von Calenberg, seine drei Brüder Heinrich, Wikipedia, Wilhelm und Franz Bischof von Minden, traten gemein- Hildesheimer Stifts-Fehde sam mit dem Herzog Heinrich von Lüneburg und den Grafen von Hoya, von Schaumburg und von Diepholz ge- gen den Fürstbischof Johann von Hildesheim an.

1521 Nach der Urkunde des Dörverdener Vogteigerichts un- Vogtei Dörverden: terstanden die Holzgeschworenen der Dörfer dem Verde- Kirchspiel Dörverden und Holz ner Bischof als obersten Holzgrefen. Kirchspiel Westen. 1522 15. April: Kaiser Karl V. belehnte die Gebrüder Otto Hoyer Hausarchiv, Urkunde und Ernst, Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, 1278, Seite 738, 1526 Hoya mit Schloss und Herrschaft Hoya und bestätigte damit (Urk 561). den von Kaiser Maximilian bereits am 21. September 1501 ausgestellten Lehnbrief. 1526 Weiterer Hinweis auf einen Vogtei für die Verwaltung Urkunde Domstift Nr. 289 von Besitz in Stedorf: Urkunde Domstift Nr. 289, nach Vogtei der Bischof Christoph die Herren von Honstedt mit einer Reihe von Höfen belehnte, […] sowie einer Vogtei über drei Höfe in Stedebergen, und drei Höfe in Stedorf. 1526 Am 02. Januar wurde Johann Bornemacher in Verden Wikisource.de auf dem Burgberg verbrannt. Nach seiner Störung der ka- Borne- tholischen Predigt zum „Marienfest“ am 08. Dez. 1525 Johann Bornemacher macher Friedrich Köster, Altertümer, mit lutherischen Glaubensgrundsätzen im Dom zu Verden Geschichten, Sagen von wurde er auf Befehl des Bremer Erzbischofs und Verde- 1856 Seite 107-117 ner Bischofs Christoph gefoltert und als Ketzer im noch katholischen Verden auf dem Burgberg verbrannt. Chr. G.Pfannkuche, die neu Doch auch mit dieser Maßregel konnte Bischof Chri- ere Geschichte des vormali- gen Bisthumes und jetzigen stoph nicht verhindern, dass sich die Reformation im Herzogthums, S. 24 Bistum Verden durchsetzte, wenn auch erst unter seinem Nachfolger, seinem Bruder Georg (1558 -1566).

1527 21. Mai: Graf Jost von Hoya (1507-1545) belehnt die Hoyer Urkundenbuch , Hoy- Gebrüder Heinrich und Diederich Behr, Söhne des ver- er Hausarchiv, Urk. 650, Sei- Gebrüder storbenen Ulrich von Behr, mit der „Hoyerwide“, mit te 430 Behr einem Hof zu Dorverden, auf welchem Bollant wohnt, einem Kampe genannt der Steinwerder, dem Knechte- lande vor dem boienlande, dem Steinrodt, zwei Höfe zu Stederdorpe (Stedorf), einem Kampe de Droen vor Ni- enburg, einem Burglehen zu Hoya.

- 13 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1533 Das Domkapitel lieh Jobst II. von Hoya 2.000 Mark unter C.G. Pfannkuche, die Ge- der Voraussetzung, dass er auf seinen vermeintlichen An- schichte des vormaligen Bis- Hoya spruch auf das Gericht Dörverden verzichtet. Sollte die tums Verden jährliche Verzinsung nicht pünktlich erfolgen, sollte sie aus verschiedenen Einkünften der Meierhöfe unter ande- rem von einem Hof in Stedorf, entnommen werden.

1535 Bischof Christoph erlässt als Landesherr ein Edikt über W. Bredthauer Dörverdener Zunftprivileg und Bannrechte städtischer Zünfte, welches Urkundenbuch von 1985; Zünfte innerhalb eines Umkreises einer Meile keine ländlichen Seite 8 Bann- Handwerker duldet: „Es sollen in unseren Verdenschen recht Vogtey kein Schmide, Schuhmacher, Schroder (Schneider) Chr.G.Pfannkuche, die neue- oder andere Ampte gebraucht werden, sunderß so sie re Geschichte des vormali- gen Bisthumes […] Verden deren Zutun oder Bedarf hetten, solche in unserer Stadt Verden die ingesessenen Ampten ersuchen.“ (Dieses Edikt wurde 1641 durch Bischof Phillip Sigis- Einheitsgemeinde Dörverden mund, am 15.10.1651 durch die Schwedenkönigin Chris- in Urkunden und Dokumen- tine und am 12.07.1735 durch König Georg bestätigt. ten, W. Bredthauer 1990 Einführung der Gewerbefreiheit 1869!) 1538 Erzbischof Christoph belehnt als Administrator des Stifts Es handelt sich um den äl- Verden die Gebrüder Kurt und Heinrich vom Hofe Staff- tester, erhaltener Meierbrief Belehn- horst (auf Burg Drakenburg) mit dem Doppelhof Geeste- (Erbhof-Brief) Vollhof Nr. 1 zu Geestefeld. ung feld. […] „an itzo Götte Weland undt Carsten Gestefeld wonen […]“ Anhang 1 Seite 177 1542 Ab 1542: Das Stift geriet in die Wirren kirchenpoliti- C.G. Pfannkuche, Die ältere scher Streitigkeiten, in die Verwicklungen und Händel Geschichte Verdens, Anhang Kirchen- des Bischof Christophs und seines Bruders Herzog Seite 276 politik Heinrich des Jüngeren von Braunschweig. Ungewöhnli- Richard Hesse, Entwicklung che „Schatzungen“ des Bischofs für Einquartierungen agrar-rechtlicher Verhältnis- und Erpressungen belasteten die Bauern wie auch eine se, Seite 77 allen erwachsenen Untertanen auferlegte Kopfsteuer.

1541 Herzog Heinrich von Braunschweig, der im Verborgenen die Wiedereroberung seines Herzogtums betrieb, stützte von seine Hoffnung auf Johann Rohde (den Neffen des Bre- Wrisberg mer Erzbischof Johann III.) und den Obristen v. Wris- berg, die er in seinen Sold genommen hatte. Politische und religiöse Spannungen und Konflikte be- herrschten Norddeutschland zwischen den Bauernkrie- gen (1525) und dem Schmalkaldischen Krieg (1547- 155). Obrist Christoph von Wrisberg war von dem bre- mischen Ritter Johann Rohde angeheuert worden, der

mit Bischof Christoph wegen der waldreichen Wingst- Abb. 18: Drei Landsknechte berge im Streit lag. Beide fielen über das Verdener Stift- gebiet her und brandschatzten und plünderten im Jahr Chr.G. Pfannkuche, die neu- ere Geschichte des vormaligen 1541 Blender und Lunsen. Bisthumes S.30-35

- 14 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1544 Kurz vor Ostern 1544 besetzten Rohde und Wrisberg Wiedemann, Geschichte des das Dorf Eitze und drohten es nieder zu brennen, würden Herzogtums Bremen von Brand 1866, S.104 Dörver- nicht 3000 Bremer Gulden Brandschatzgeld gezahlt. Bi- den schof Christoph verbot den Landständen die Zahlung. Chr.G.Pfannkuche, die neue- Das nahmen Rohde und Wrisberg zum Vorwand für den re Geschichte des vormali- Einfall in Dörverden bei dem das halbe Dorf, bis auf die gen Bisthumes und jetzigen Herzogthumes Verden steinerne Kirche niederbrannte und eine Frau zu Tode von 1834 Seite 33 kam, als auf die „dasigen“ Einwohner geschossen wurde. 1545 Anfang August stand Rohde mit 400 Kriegsknechten Chr.G.Pfannkuche, die neue- und 30 Reutern vor Verden. Einen Tag später folgte re Geschichte des vormali- Bedro- Wrisberg mit 3000 Fußknechten und 300 „Reutern“ bei gen Bisthumes und jetzigen Herzogthumes Verden von hung Eissel. Bischof Christoph verbot, sie hereinzulassen. Verden 1834 Seite 36 „Die Verdener hatten „beyde Brücken abgeworffen“. Dom-Capitel und Magistrat schlossen mit den Belagerer einen Vertrag über die Lieferung von Verpflegung, muss- ten aber ab 15. August den „Söldlinge“ für 8 Tage Quar- tier geben, die danach in das „Land Hadeln“ zogen. 1545 Erzbischof Christof zu Bremen überließ den Gebrüdern Hoyer Urkundenbuch, Urk. Heinrich und Diedrich Behr den in der Herrschaft Hoya 733, Seite 465 Behr gelegenen freien Hof zu Over-Boyen (Oberboyen) und empfing von ihnen dafür ihren Hof zu Stederdorf. 1546 Erzbischof Christoph ließ wieder „seine reformations- Wikipedia, von Wrisberg Wrisberg freudige“ Stadt Bremen belagern. Im März 1547 über- ließ erOberst v. Wrisberg das Oberkommando. Zur alles Chr.G.Pfannkuche, die neue- re Geschichte des vormali- entscheidenden „Schlacht bei Drakenburg“ im Mai 1547 gen Bisthumes und jetzigen kam v. Wrisberg zu spät und zog sich wegen erkannter Herzogthumes Verden von Unterlegenheit schnell zurück, wobei es ihm aber noch 1834 gelang, den Tross der Protestanten zu vernichten. 1546- Im Schmalkaldische Krieg von 1546-1547 standen sich Wikipedia Schalkalden 1547 Kaiser Karl V. und der „Schmalkaldische Bund“ unter Führung von Kursachsen und Hessen gegenüber, einem Chr.G.Pfannkuche, die neue- re Geschichte des vormali- Schmal- Bündnis protestantischer Landesfürsten und Städte. Karl kalden gen Bisthumes und jetzigen wollte die reichsrechtliche Anerkennung des Protestantis- Herzogthumes Verden von mus verhindern und die Macht der Reichsstände, im 1834 Seite 38-41 Reichstag einschränken. Mehr noch als das Erzstift Bre- men wurde das kleine Stift Verden durch diesen Krieg wirtschaftlich ruiniert. 1555 Religionsfrieden, hatte finanzielle Folgen für das Stift. Chr.G.Pfannkuche, die neue- Christoph versuchte sich seinen Gläubigern mit Hilfe re Geschichte des vormali- Frieden seines braunschweig-lüneburgischen Coadjutors, seinem gen Bisthumes und jetzigen Herzogthumes Anhang. 1 Bruder Georg, zu entziehen. (Beistand mit Nachfolgerecht) 1564 Eberhard v.Holle, seit 1561 Bischof von Lübeck, wurde Eberhard von Holle Holle 1564 auch Administrator des Bistums Verden. (Vorsteher Wikipedia eines juristisch selbständigen Kirchengebiets)

- 15 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1567 07. Oktober: Probst Otto und Graf Erich V. von Hoya Bredthauer Einheitsge- unternahmen eine Protestaktion bei der herzoglichen meinde Dörverden, Seite 70 Gericht Kanzlei von Braunschweig-Lüneburg. Sie forderten, dass Anhang Ältere Geschichte, das Gericht Dörverden nicht dem Stift Verden, sondern Übersicht über die neuere den Grafen von Hoya, als obersten Erbexen (Grundher- Geschichte Verdens, II vor- ren) zustehe. maliges Gericht Dörverden Seite 293 1568 10. Oktober: Im Verdener Dom feierte Bischof Eber- Chr.G.Pfannkuche, die neue- hard v. Holle (in Verden von 1564-1586) den ersten fei- re Geschichte des […] Ver- Refor erliche Gottesdienst nach dem „neuen geänderten Ritus“, dens, Seite 77 mation der aus der Lehre von Dr. Martin Luther herrührte. Geschichtswerkstadt Achim vom 28.10 2003, Damit galt die Reformation auch in Verden als einge- Jürgen Siemers führt. 1572 Die Aller veränderte ihr Flussbett zwischen Nocke und Chronik Westen Seite 38, Westen. Hatte sie bisher einen weiten Bogen in westli- Aller cher Richtung beschrieben, floss sie nun direkt nach Nor- Rezeß von August 1577, W. Bredthauer Dörverdener den. Der abgeschnittene Bogen, „Cowinkell“ genannt, lag Urkundenbuch von 1985, nun auf Westener Gebiet. Der lang anhaltende Streit zwi- Seite 12 schen den Ortschaften Otersen und Westen über die neu- en Besitzverhältnisse konnte erst 1575 geschlichtet wer- den. 1576 13. April: Hochzeitordnung des Bischofs Eberhard von Chr.G.Pfannkuche, die neue- Holle: „wie es […] des Stifftes Verden mit Hochzeiten re Geschichte des vormali- Hochzeit oder Brautlachten, mit Kindelbieren mit Kerkenmessen, gen Bisthumes und jetzigen Herzogthumes Verden von mit Vastelavendt und Pfingstbier hinfürder zu haltenn“. 1834, Seite 81 Hierzu einige der Bestimmungen: Zu Hochzeiten sollen nicht mehr als 20 Paare eingeladen werden, sowie acht Jürgen Siemers ,,Einschrän- kungen von Festlichkeiten Paar Jungfrauen, die bei der Hochzeit bleiben. Für jede im Jahre 1576„ VAZ Person über diese Zahl ist ¼ Taler Strafe zu bezahlen. Es 26.04.2011 sollen nicht mehr als vier Gerichte zu jeder Mahlzeit ge- reicht werden. Das Festessen soll nicht länger als zwei Stunden dauern ...usw. 1577 Das Verdener Domkapitel kauft den „von Warpschen W. Bredthauer Einheitsge- Geestefeld Lehnshof“ zu Geestefeld. meinde Dörverden, S. 215 1578 28. Januar: Acta Dörverdener-Stedorfer Burschaft W. Bredthauer Dörverdener wegen der Drift in der Lohmarsch. [...]ein rechtstreitlich Urkundenbuch von 1985, Loh- Burdach oder Buerrecht von der ganzen gemeine der Seite 14 marsch (Die Lohmarsch, gehörte zu Meier tho dorvörden geholden, to befragen dat der ge- Dörverden, zwischen Stedorf meinen Hude ton Wolheit der hörlinge (Zugehörigen) und Lohof, bis 1840 […], im Wedamhuße tho Dorverden am Dage Lavoli Communion-Wechselland.)

1581 Im Hoyer Lehnregister sind für das Amt Westen nachfol- Hoyer Urkundenbuch von Höfe- gende 33 Höfe aufgeführt: 1855 übersicht Stedorf 12, Geestefeld 9, Dörverden 6, Drübber 3, Barme 2, Nocke 1.

- 16 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1582 25. Februar: Der letzte Graf von Hoya (Nienburger Li- Hoyer Urkundenbuch von nie), Otto VIII., stirbt während eines Streites um Ge- 1855, Seite XXXIV bis Hoya richtshoheit und Landesgrenzen mit Bischof Eberhard XXXVII) Otto VIII v. Holle. Da er ohne Erben stirbt, wird die Grafschaft Wikipedia, Grafschaft Hoya Hoya unter den welfischen Linien aufgeteilt. (Die Bevölkerung der neu gebildeten Ober- und Nieder- grafschaften Hoya mussten bis zur erneuten Wiederver- einigung 1705 noch manchen Wechsel der Landesherr- schaft erleben. Für die Niedergrafschaft, den Ämter Hoya, Nienburg, Liebenau, Alt- und Neubruchhausen wechselte die Landesherrschaft acht Mal wegen fehlens männlicher Erben der verschiedenen Welfen-Häuser). 1584 28. Mai: Eine Verordnung Bischofs Eberhard v. Holles verpflichtet die Einwohner des Kirchspiels Dörverden zur Heer Instandhaltung des Heer-und Frachtweges durch die straße Große Dörverdener Marsch: „Wie des Caspels (Kirchspiel) Dörvern Heerstraße undt böse wege zuverbeßren […] sölche landtstraße gebüret.“ Die Heerstraße (so bis 1584 genannt), war die wichtige Verbindung von Norden nach Süden, führte ab Ste- debergen durch die Große Marsch in der Nähe des heu- Abb. 19: Eberhard von Holle, Lutherischer Fürst- tigen Schleusenkanals an Stedorf vorbei. Ab 1772 hieß bischof 1566 bis 1586 sie Verdener Weg oder Poststraße und ab 1843 Alter W. Bredthauer Dörverdener Fahrweg. Urkundenbuch von 1985, Seite 15 1585 Bei der Kirchenvisitation 1585 wurde angegeben, dass Chr.G.Pfannkuche, die neu - die Kirche in Dörverden ein bischöfliches Tafellehen sei ere Geschichte des vorma- Kirchen- und die Pfarrstelle vom Domdechanten verliehen würde. ligen Bisthumes und jetzigen visitation Herzogthumes Verden von „Eine Kirche, von der die zu Westen ein Filial gewesen 1834, Seite 296 sein soll, befand sich daselbst (in Dörverden) unstreitig schon in sehr alten Zeiten. “ 1589 Verdener Landwehr sollte den südlichen Wirtschafts- Das Buch über die Gemeinde raum Verdens gegen die Grafen von Hoya schützen. Sie Dörverden , von Nov. 2005, Land- zog sich von Rieda über die Heerstraße bei Stedebergen Seite 213. wehr „Weinkauf Brief (Gewinn- zur Feldmarkgrenze Ahnebergen/ Wahnebergen. kauf) Stedeberger Land- (Sie bestand aus dornenbestücktem Wall und Graben und wehr“ so Arendt zum Thorn einen Wachturm an der Heerstraße, heute Garten Gast- ertheilet d 20 ten Jan. 1589 wirtschaft „Zur Landwehr“.) 1590 21. Oktober: Weinkaufbrief für Hermann Wieben auf Weinkaufbrief von 21. Ok- Vollhof Nr. 27 zu Stedorf (Alte Reihe 18): tober 1590, Weinkauf „Wir Thumb Dechant Senior und Capitull der thumb Kir- W. Bredthauer Dörverdener Urkundenbuch von 1985, chen zu Verden thun kund [...], daß wir dem bescheiden Seite 20 Hermann Wieben zu Stedorf und Geschen seiner Haus- frawen unsern Hof umb einen ziemlichen Weinkauf (Ge- Weinkauf: kommt von Win- winnkauf) als 15 Thalern, […]. kop, Gewinn (Wikipedia)

- 17 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1591 29. Dezember: „Georg von Mandelßlohe“ und weitere Lohmarsch, siehe 1578 Domherrn beurkunden die Schlichtung eines langwieri- Rosenbrock Flurnamen, Ste- Loh- gen Streits zwischen den Dorfschaften Dörverden und dorf Nr. 15 marsch Stedorf um die Nutzung der Lohmarsch. Der wiederhol- te Streit um Saatjahre und Trift (Weiderecht) wurde durch Heimatkalender Verden 2006 Seite 107-112 Vergleich geschlichtet. Einmalig sechs, dann vier Jahre Saatzeit, dann vier Jahre Brache. Trift und Stoppelweide Urkunde: stand fortan allein den Dörverdenern zu. Anhang 2 Seite 179 Die wertvolle Originalurkunde überreichte als Dauerleih- VAZ vom 02. Febr 2006 gabe Bürgermeister Herbst am 02. Februar 2006 dem Kreisarchivar, Rolf Allerheiligen. 1600 Viehschatz: Nach dem Register für Stedorf gab es dort Regierungsarchiv Stade Rep im Jahr 1600 38 Meierhöfe und 17 Kötnerstellen. Es ist 5le, F111, Nr.91: Vieh- die erste komplette namentliche Auflistung der Hof- und „Acta betreffend Schatz ...“ schatz Register der Viehschatz vom Hausbesitzer unterschieden nach Meiern und Kötnern. Amte Verden und Rotenburg Es wurden gezählt 214 Pferde, 468 Rinder 241 Schweine 1600 und 1602 111 Schafe und 63 Immen. Auf der Viehschatz basierte die Steuererhebung. Es war abzuführen: pro Pferd 8, pro W. Bredthauer Einheitsge- Rind 4, pro Schwein 2, pro Schaf 1 und pro Bienenvolk meinde Dörverden, Seite 215/216 2/3 Schilling, insgesamt 126 Taler 16 Schilling. (1 Taler entsprach dem Gegenwert von 2 Zentner Roggen.) Die Dorfbevölkerung betrug bei 55 Feuerstellen ca. 400 Urkunde Einwohner. Der damaliger Schäfer war Hermann Reinitz, Anhang 3 Seite 180 der Kuhhirte Jürgen Bolland und der Schmied Eggert Wendt. Ein Viehschatzregister werden seit dem 14. bzw. 15. Jahrhundert geführt. 1606 21. Oktober: Inquisitionsprotokoll [...] ist zu Vehrden auf dem Markte ein hochnotpeinliches Halsgericht gehe- Hexen get über Wöbbecke Twietemeyer ut moris in praesentis Gregori Ritterhusen loco Richtsvogts, […] in ihrem Le- bende von Gott abgefallen, dahero sie billig zu strafen […], inhalt ihren Leib mit Feuer zu verbrennen. Wöbbecke Twietemeyer stammte aus Stedebergen, war der Hexerei angeklagt und starb unter den Händen der Folter- knechte, ehe ihr Leib dem Feuer übergeben wurde. Zwischen 1517-1648 erlitten allein in Verden 30 Hexen und 19 vier Zauberer das gleiche Schicksal. Abb. 20: Hexenprozess [1649 setzt Christina, die Schwedenkönigin und Herzogin Inquisitions-Protokoll von Bremen-Verden, diesem Treiben ein Ende. Doch kaum, vom 21. Oktober 1606, dass sie 1654 als Königin abdankte (sie konvertierte zum ka- W. Bredthauer Dörverdener Ur- tholischen Glauben), kam es von da an bis 1683 zu immer kundenbuch von 1985, wieder neuen Denunziationen.] Seite 26/27 1610 Um 1610 scheint die Pest für Stadt und Bistum Verden „Chronicon Verdense“, der besonders schlimm gewesen zu sein, so findet sich in Bischofschronik eines un- Pest dem „Chronicon Verdense“ der Hinweis: „Anno 1610 bekannten Verfassers, auf der Seite 229 war eine grosse giftige Pest, darinnen über 3000 Men- schen gestorben.“

- 18 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch Pest Möglich, dass diese hohe Zahl von Pesttoten für das ge- samte Stiftgebiet galt, denn in verschiedenen Personalien erscheint: „Tod durch die Pest“. Und wahrscheinlich ha- ben es die vielen Pesttoten notwendig gemacht, das am 18. Juni 1612 Fürstbischof Phillip Sigismund (1586- 1623) die Neuanlage eines Gottesackers (den heutigen Domfriedhof) verfügte. Abb. 21: Pest 1618 Februar: Meierbrief für Segelke Trans Witwe, Hille, W. Bredthauer Einheitsge- Meier- geb. Blöthen und Johann Harm Hinrich Pagels, Hof 23, meinde Dörverden, Seite 216 brief heute Alte Reihe 30. Segelke Thran war 1617 gestorben. 1618 23. Mai 1618 bis 24. Oktober 1648. 30jähriger Krieg D. Friedrich Köster, Alter- bis Über drei Jahrzehnte wurde in mindestens 13 Kriegen mit thümer, Geschichten und Sa- 1648 10 Friedensschlüssen die religiösen Gegensätze zwischen gen Seite 24ff der katholischen Liga und der protestantischen Union Dreißig- ausgetragen, ein innereuropäischer Konflikt auf deut- jähriger schem Boden. Krieg Dreißig- Doch letztlich trugen die kaiserlichen katholischen Habs- jähriger burger Mächte und das protestantische Deutschland, von Krieg ihren jeweiligen Verbündeten wie Dänemark, Schweden, Frankreich, Spanien, Niederlanden unterstützt, nur hege- moniale Interessenkonflikte aus. Norddeutschland war bis zum April 1625, bis die Dänen Abb. 22: Verden in den Krieg eintraten, vom Krieg verschont geblieben. 17. Jh. Bereits zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges waren die Richard Hesse, Entwicklung Bauern im Stift und späterem Herzogtum Verden persön- der agrar-rechtlichen Verhält- nisse..., Seite 155-158 persön- lich frei und nur noch wirtschaftlich abhängig von ihren lich Grundherren Sie konnten sich auch in der Folgezeit ihre Frei persönliche Freiheit bewahren. Auch die letzte Unfrei- heit, die „Wachsleibeigenschaft“ war ab 1783 beseitigt. 1619 Der Dänenkönig Christian IV, zum Kriegsoberst des Chr.G.Pfannkuche, die neue- bis „Reichskreises X“ gewählt, hatte 1619, seinen Sohn re Geschichte des vormali- 1629 Friedrich als Coadjutor, als Nachfolger des Welfen Phil- gen Bisthumes und jetzigen Herzogthumes Verden von Ver- lip Sigismund durchgesetzt. Friedrich war von 1623 bis 1834 waltung 1629 Fürstbischof von Verden, das Hochstift unter däni- scher Verwaltung. 1622 03. Juni: Einrichtung der Dörverdener Kirchspielschu- Älteste Schulurkunde vom le für Stedorfer und Dörverdener Kinder in der Brinkkate 3. Juni 1622, Schule des Adam Baleke, nach 1660 abgerissen, als Pfarrwit- siehe: wenhaus wieder aufgebaut (heute Standort Sparkasse). Anhang 4 Seite 183 1622 18. Juni: Eilert Thran und Anne Ostermeyer erhielten W. Bredthauer Dörverdener den Meierbrief für Hof Nr. 21 (Neue Reihe 25) nachdem Urkundenbuch von 1985, Meier- sein Vater Hermann Thran 1621 gestorben war. Der Seite 29 brief Hofname Thran hielt sich bis 1767 und wechselte dann zu Bartels und 1929 zu Precht.

- 19 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1622 07. August: Als Herzog Christian von Braunschweig und Lüneburg (1599-1626) von der erfolgten Wahl Sneden- Friedrich von Dänemark zum Coadjutor Kenntnis er- steine hielt, ließ er aus kleinlicher Rache die erst 1618 bei Drübber zwischen dem Stift und der Grafschaft Hoya Abb. 23: Snedenstein eingesetzten Grenzsteine (Snedensteine) wegreißen. Bi- Chr.G.Pfannkuche, die neuere schof Phillip Sigismund erzwang die Wiedereinsetzung. Geschichte , Seite 101 1623 Trotz Vereitelungsversuchedes Dom-Capitel trat Herzog Chr.G.Pfannkuche, die neue- Friedrich von Dänemark im Juni 1623 die Nachfolge re Geschichte des vormali- Coadjutor des am 19. März verstorbenen Phillip Sigismund, der gen Bisthumes und jetzigen Friedrich Herzogthumes Verden von ihn sich als Coadjutor gewünscht hatte, als Fürstbischof 1834, S. 103 in Verden an. 1625 Erst ab 1625 griff der Krieg auf Norddeutschland und speziell auf die welfischen Landesteile über. Christian Der Dänenkönig Christian IV. (1577-1648) führte seine IV. Armee über die Elbe und trat dem Heer Kaiser Ferdi- nand II. (1619-1637) und der katholischen Liga entge- gen, um die evangelische Freiheit zu verteidigen und die Besitzungen seines Sohnes Friedrich, Bischof von Ver- den, zu schützen. Er besetzte Verden am 27. Juni. Sein Hauptquartier verlegte er nach Rotenburg. Die lan- ge Besetzung bis Februar 1626 laugte das Stift völlig Abb. 24: Christian IV aus. Die Bevölkerung litt unter Einquartierung von Sol- Chr.G.Pfannkuche, die neue- daten, Versorgungsproblemen und unter eingeschleppten re Geschichte des vor- Krankheiten und Seuchen wie auch die Pest. Das Dom- maligen Bisthumes und jet- Capitel und der Magistrat der Stadt, flohen vor der Pest zigen Herzogthumes Verden und aus Angst vor Übergriffen nach Bremen. von 1834, Seite 106 1625 17. September: Das Domkapitel beschwert sich schrift- Richard Hesse, Entwicklung lich bei König Christian über die im Stift verblieben Dä- der agrar-rechtlichen Verhält- nisse..., Seite 85/86 Be- nischen Truppen. Hier heißt es unter anderem: […] sie schwerde hausen derartig, als ob ihnen das Stift zum Rauben übergeben sei […] nehmen sämtlichen Zehnten und Zinskorn des Bi- schofs und der Geistlichkeit [...] etliche Dörfern, Dörverden, Stedorf , Barme nebst der Kirche sind völlig ausgeraubt und Kelche, Meßgewänder, daneben Perde, Kühe und andere Fährnisse mit weggeführt... 1626 Ab 29. September: Die Regimenter der katholischen Liga rücken an und besetzten ohne Widerstand die Stadt Katho- Verden. Nach der für ihn siegreichen Schlacht bei Lutter lische am Barenberge (27. August 1626) besetzt Tilly Hoya, Liga Rethem, Langwedel, Rotenburg und auch Verden. Nun plünderte die zügellosen kaiserlichen Soldatenhaufen Tilly Kirchen und Ortschaften. Misshandlungen und Kriegs- lasten setzten der sich selbst überlassenen Landbevölke- rung zu. Im Herbst regelten die Besatzer die in Zukunft Abb. 25: Reichsgraf Tserclaes von Tilly vom Stift zu tragende außerordentliche Contribution.

- 20 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch Am 16. November von Stade kommend, beschoss König Chr.G.Pfannkuche, die neue- 1626 Christian IV. von Dänemark Verden und zog weiter nach re Geschichte des vormali- Nienburg. Die Festung Nienburg hielt unter Tilly immer- gen Bisthumes und jetzigen Tilly Herzogthumes Verden von hin einer halbjährigen Belagerung stand. 1834, Seite 107-108 1626 Die Pest war auch 1626 in Verden und im Stift noch nicht Heimatkalender 1990, Otto bis beendet und muss wohl besonders stark gewütet haben, Voigt, Seite 292-296 1633 denn das Domkapitel verließ „wegen eingerissener Pest Richard Hesse, Entwicklung zu Verden“ die Stadt und hielt sich in Bremen oder der der agrar-rechtlichen Ver- Pest Bischöflichen Residenz in Rotenburg auf. hältnisse..., Seite 87ff Zwischen 1626 und 1633 sollen in der Norderstadt etwa (Das Verbrennen von Be- die Hälfte und und in der Süderstadt etwa 2/3 der Häu- kleidung und Häuser der ser“abgebrannt, niedergerissen oder verwüstet“ gewesen Verdener Pesttoten diente sein. Von 421 Häusern in der Norderstadt waren 180 ver- offensichtlich der Hinderung nichtet und 48 verlassen und in der Süderstadt 168 ver- weiterer Ausbreitung der Pest.) wüstet oder abgebrannt. 1626 Die Abseitslage Stedorfs von der Heerstraße verhinderte W. Bredthauer Dörverdener bis nicht, dass Landsknechtshaufen das Dorf mehrmals plün- Urkundenbuch von 1985, 1640 derten und über 10 Gehöfte in Brand setzen. In dieser Seite31 Brände Zeit wurden wüst: Hof Nr. 1, Nr.3, Nr. 6, Nr. 8, Nr. 11, in Nr. 12, Nr. 14, Nr. 15, Nr. 17, Nr. 20 und Nr. 26. Stedorf Im Jahre 1701 beurkundete der Dörverdener Pfarrer Henricus Pape (1735-1756) die Aussage der Stedorfer Ehmke, Precht und True. Nach der waren nach Ein- marsch der Tillyschen Truppen 11 Stedorfer und 4 in Dörverdener Meierhöfe„wüst“ […] 1629 08. März: Das „Kaiserliche Restitution-Edikt“ (Kaiser Wikipedia Restitutionsedikt Ferdinand II.) erzwang die Wiedereinführung des katho- Chr.G.Pfannkuche, die neu Restituti- lischen Glaubens im Bistum Verden. ere Geschichte des vormali- on Am 22. Mai 1629, nachdem er den Friedensvertrag von gen Bisthumes und jetzigen Lübeck mit Kaiser Ferdinand II. geschlossen hat, Herzogthumes Verden von verzichtete König Christian auf alle Ansprüche seines 1834, Seite 111 Sohnes Friedrichs auf Bremen und Verden. Das Bistum nahm die Kirchengüter wieder in Besitz. Der lutherische Klerus musste, sofern sie es nicht schon freiwillig getan hatten, das Land verlassen. Als Folge des Restitutions- edikt zog am 26. Jan 1630 mit Franz Wilhelm von War- tenberg erneut ein katholischer Bischof in Verden ein, der sich jedoch nur bis 1631 halten konnte. Als Fürstbi- schof von Osnabrück und Regensburg und leitete er die Diözesen Minden und Verden. Ab November 1631 übernahm Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, Erzbischof von Bremen (bis Abb. 26: Fürstbischof Franz zu seinem Tode am 03. September 1634), als Bischof Wilhelm Graf zu Wartenberg, das Stift Verden und vertrieb die zahlreichen kaiserlichen und Herr zu Wald katholischen Geistlichen, die sich vorübergehend nach Rotenburg geflüchtet hatten.

- 21 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1631 17. September: Der schwedische König Gustav II. Chr.G.Pfannkuche, die neue- Adolf besetzte nach der gewonnenen Schlacht von Brei- re Geschichte des vormali- Schweden tenfeld gegen Tillys Armee das Stift Verden. Das Bistum gen Bisthumes und jetzigen Herzogthumes Verden von Verden kehrt zum protestantischen Glauben zurück. 1834, Seite 116 Nach der Vertreibung der Katholiken übertrug Schweden dem Landdrost Caspar Schulze die Verwaltung des Stiftes und betrachtete das Dom-Capitel als aufgelöst. 1631 Die Stedorfer Bauernschaft bemeierte Hermann Thran W. Bredthauer Dörverdener mit dem Kuhhirtenhaus (Herdehaus zu Stedorf), einen Urkundenbuch von 1985, Thran, ewigen und unwiderruflichen Erbkauf für 100 Thaler, Seite 31 Stedorf sowie eine Wiese auf dem Kronswerde und weitere Wiesen und Weiden, Kötner Nr.55 (Burbrink 2) 1634 11. Oktober: Bei der gewaltigen „Buchardiflut“ kamen 8.000 bis 15.000 Menschen ums Leben. Die größte Insel Buchar- des Wattenmeeres, Strand, zerbrach. Die Flut forderte diflut etwa 10.000 Menschenleben, geschätzte 50.000 Stück Vieh gingen verloren. Die Naturkatastrophe, die bei Neu- mond, Springflut und Südweststurm hereinbrach, hinter- ließ durch den gigantischen Stau von Wassermassen Abb. 27: Buchardiflut selbst noch im Aller-Weserdreieck gewaltige Schäden an Walter von Horn, Deichge- schichte des Aller-Weser-Drei- Deichen und Sielen. ecks, Seite 37 1634 24. November: Die Truppen des schwedische Oberst- Chr.G.Pfannkuche, die neue- Königs- leutnant Königsmark bezogen im Stift Verden Winter- re Geschichte des Herzog- mark quartier für die nächsten 4 Monate. Für deren Unterhalt tums Verden, Seite 117 waren monatlich Fourage und 2.500 Thaler gefordert. 1635 Februar: Gemäß Bremer Vertrag blieb das Stift Verden Chr.G.Pfannkuche, die neue- bei Schweden. Doch ein Streifzug des General Königs- re Geschichte des vormali- Süder- mark gegen Nienburg schwächte die Verdener Verteidi- gen Bisthumes und jetzigen ende Herzogthumes Verden von gung so weit, dass die Kaiserlichen in einem Streifzug 1834, Seite 119-124 am 11. Juli 1636 die Süderstadt ausplündern konnten. Zwischen 1636 und 1644 herrschte eine mehrjährige Richard Hesse, Entwicklung Ruhe. Bischof Friedrich III. von Dänemark kehrte zu- der agrar-rechtlichen Ver- hältnisse..., Seite 87 rück und übernahm wieder die Regierung. 1644 19. Oktober: Die Gebrüder Klenke traten die Dörver- Schuldschein v. 19.10.1644 dener Bockmühle an Ludolf v. Münchhausen in Drüb- gem. Hausbuch von Ramdohr/ Mühle Drübber,W. Bredthauer ber zur Schuldentilgung ab. (Erste urkundliche Erwäh- Dörverdener Urkundenbuch nung der Mühle. Sie soll Mitte des 16. Jahrhundert von von 1985, Seite 33 den Gebrüdern Klenke auf Barme erbaut worden sein.) 1644 06. Januar: Die Schweden unter Generalmajor Königs- HK 1984, Otto Voigt, Seite mark besetzten bei wechselndem Kriegsglück immer 146-160 Königs- wieder das Stift Verden und vertrieben den Bischof. Chr.G.Pfannkuche, die neue- mark Königsmark richtete sein Hauptquartier in der Stadt re Geschichte des vormali- Verden ein. Gegen Zahlung einer monatlichen Contribu- gen Bisthumes [...] Verden tion (Leistungsbeitrag) konnte die Stadt einen Waffen- von 1834 Seite 123 stillstand aushandeln.

- 22 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1647 In Stedorf waren 35 Meier, 12 Pflugkötner, 10 Brink- Flurnamen des Kreises Ver- Ein- sitzer, registriert. In Dörverden gab es zu dem Zeitpunkt den: A. Rosenbrock/ Otto wohner 19 Meier, 26 Kötner und 11Brinksitzer. Voigt, Seite 42/130 1647 Bereits am 08. Februar 1647 entschieden kaiserliche und W. Bredthauer Dörverdener schwedischen Legaten gemäß Satisfactions-Vertrag, dass Urkundenbuch v.1985, S. 33 Herzog- das Stift, gemeinsam mit dem ebenfalls säkularisierten Chr.G.Pfannkuche, die neu- tum Erzstift Bremen, mit dem Titel „Herzogtum“ als Reichs- ere Geschichte des vor- Verden maligen Bisthumes und jet- lehen an die Krone Schweden fallen soll. Dom-Capitel zigen Herzogthumes Verden und andere geistliche Collegien galten als aufgehoben. von 1834, S. 125-136 1647 Königin Christina von Schweden (1632-1654), Gustav Adolfs „gelehrte aber bizarre“ Tochter, galt als die erste zehn moderne emanzipierte Frau Europas. Sie verschenkte be- Stedorfer Höfe reits vor und nach der Säkularisierung einen großen Teil und der ihr zugestandenen Kirchengüter. Sehr großzügig ging Christina sie mit dem Güterbestand des Dom-Capitels um. So fin- den wir dessen 10 Stedorfer Höfe als Pertinenz (Land- gut) im Bestand der Kirche Lintloh wieder, an die von nun an der Meier- und Erbzins und Gefälle (obrigkeitli- che Abgaben) abzuführen waren. Abb. 28: Christina von Die Aktenführung lag in den Händen der Pastore der Schweden Kirchlintelner Kirche. Die Verwaltung der Stedorfer Höfe nahm bis zu deren Ablösung als landesherrschaftlichen Besitz (Mitte 19. Jahrhundert) zunächst das schwedische Amt Verden wahr, ab 1680 das Amt Westen. Die anderen Stedorfer Höfe verblieben im Adelsbesitz der v. Behr, v. Staffort und v. Drebber auf Drakenburg oder wurden dem Amt Verden übertragen. Auch die Dör- (V. Kirchensachen verdener ehemaligen Kirchengüter in Adelsbesitz gingen 6. Kirchspiel Kirchlinteln 8. Meier, Erbenzins und an das Amt Verden. sonstige Gefälle, welche der Der Hof Nr. 22 gehörte bereits als Pfarrmeierstelle der Kirche, Pfarre und Küsterei Kirche Lintlo. Am 28. Nov. 1843 vermeierte ihn die „Kö- zustehen und Ablösung sol- nigliche Kirchen Kommunion des Amtes Verden“ an Jo- cher Gefälle 1830-1843) hann Hinrich Barkhausen. 1648 1648 sollen in Stedorf 11, in Dörverden 4 Meierhöfe wüst Niedersächsisches Jahrbuch gewesen sein. In Verden waren 50 % der Häuser zerstört, von 1924, Wilhelm Röpke in Nienburg 70%. 1648 Westfälischer Frieden, Bezeichnung der Gesamtheit der Chr.G.Pfannkuche, die neue- Friedensverträge, die vom 15. Mai bis 24. Oktober 1648 re Geschichte des vormali- Westfäl. in Münster und Osnabrück geschlossen wurden und den gen Bisthumes und jetzigen Frieden Herzogthumes Verden von Dreißigjährigen Krieg in Deutschland beendeten. 1834, Seite 131 Das Erzstift Bremen fiel vertragsgemäß gemeinsam mit dem ebenfalls säkularisierten Hochstift Verden als „Her- zogtum Bremen und Fürstentum Verden“ an die schwe- dische Krone, mit Sitz in Stade und gehörte bis 1719 als Deutsche Provinz zum Königreich Schweden.

- 23 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1650 Der Hollandgang entwickelte sich nach dem Dreißigjäh- Hollandgang Wikipedia bis rigen Krieg als tausende Wanderarbeiter aus Nordwest- Niedersächsisches Jahrbuch, 1914 deutschland von sozialer Not getrieben saisonal (von Prof. Wilhelm Röpke: Beiträ- Ende März bis Ende Juli) in die Niederlande zogen, die ge zur Siedlungs,- Rechts,-und Holland- nach dem siegreichen Unabhängigkeitskrieg gegen Spa- Wirtschaftsgeschichte, gang Seite 89 nien einen wirtschaftlichen Boom erlebten, um dort zu arbeiten und das dringend benötigte Einkommen für sich und ihre Familien zu verbessern. Auch viele Dörverdener und Stedorfer verdingten sich in Holland vor allem als Tagelöhner in der Landwirtschaft zu schwerer und harter Arbeit, meist als Grasmäher oder Torfstecher, aber auch als Seeleute und als Hering-oder Walfänger. Abb. 29: Hollandgang 1660 Die Stedorfer trennen sich von der Kirchspielschule W. Bredthauer Dörverdener Dörverden und richtete eine dorfeigene, eine sogenannte Urkundenbuch von 1985, Schule Reihenschule ein, eine Schulform im 17. Jahrhundert, Seite 34 Stedorf bei der der Lehrer den Unterricht der Reihe nach in den Kirchenbücher Dörverden verschiedenen Häusern des Dorfes abhielt. Der erste www.tulifurdon.de/ Lehrer war von 1660-1698 Johann Burdorf. 1660 Anno 1660 beginnt Pastor Hieronymus Kiliani im Kirchenbücher Dörverden Kirchspiel Dörverden das Kirchenbuch zu führen. Die www.tulifurdon.de/ Kirchen- Tauf- und Trauregister der Kirche gehen bis 1660 zurück, Nach Verfügung der braun- bücher die Sterberegister bis 1694 und die Konfirmandenregister schweigischen Kirchenlei- bis 1795. Kirchenbücher führten die Pastore auch im lan- tung von 1569 sollten überall desherrlichen Auftrag. Sie waren bis zur Einführung der Kirchenbücher geführt wer- den. Standesämter im Jahre 1875 die wichtigsten, oft auch die einzigen offiziellen Dokumente. 1663 24. März: Für 1450 Taler verkaufte Ernst v. Münch- Walter Bredthauer, Ein- hausen die Dörverdener Mühle an den königlich schwe- heitsgemeinde Dörverden, Mühle dischen Landrat Johann v. Sandbeck zu Stedebergen. Seite 91 1698 erwarben die v. Ramdohrs (Drübber) die Mühle. 1664 Gemäß Rosebrock waren in Stedorf 1664 37 Meier, Flurnamen des Kreises 10 Kötner und 5 Brinksitzer registriert. Verden A. Rosenbrock/ Otto Voigt, Seite 129 Muster- 07. April: Gemäß Befehl der schwedischen Regierung ung in Stade erfolgte im Amt Verden eine Musterung der Johann Osmers, Chronik Landmiliz. Jeder Hauswirt musste einen Mann stellen. Westen Seite 45 Die Vogtei Dörverden brachte 272 Mann auf. (Kirchspiel Dörverden 126 Mann) 1665 Das Gogericht im Kirchspiel Dörverden, ein Niederge- Niedersächsisches Jahrbuch richt mit beschränkter strafrechtlicher Kompetenz, im 16. von 1924, Wilhelm Röpke, Amt Jahrhundert noch vom Grafen von Hoya gehalten, wurde Rechts- und Wirtschaftsge- Verden schichte in der ehemaligen 1665 zum letzten Mal abgehalten. Von nun an war das Grafschaft Hoya, Amtsgericht, das schwedische Amt Verden zuständig. Seite 71 - 74 Um die Mitte des 17. Jahrhunderts war das Amtsgericht in Zivilsachen eine ordentliche 1. Instanz, von der aus an das Landgericht angerufen werden konnte.

- 24 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1673 17. Januar: Walter von Horn schreibt: Wegen des trostlo- W. Bredthauer Dörverdener sen Zustandes des Stedorfer Deiches gab es vom Amt Urkundenbuch von 1985, Vogtei- Westen einen Befehl, den Deich am Laumund (heutige Seite 38 deich Schleusenkanalspitze) mit Busch und Pfählen zu be- Walter von Horn, Deichge- festigen. „Es ist befunden, daß an dem Stedorfer Theil schichte von 1964, Seite 39 des Weserdeichs auf 70 Fuß nothwendig der Deich ver- Der Vogteideich aus dem stärkt werden muß, alsmaßen die Stedorfer morgen, 13. Jh. nur gegen schwaches Sonntag früh, die nötigen Pfähle besorgen, Busch [...]“ Sommerhochwasser. Von 1673-1830 brach er 14 mal. (Kam der Befehl tatsächlich vom Amt Westen? Ei- Äcker übersandeten, teilwei- gentlich unmöglich, da es erst 1679 entstand), Stedorf se 1/3 der Korneinsaat ver- gehörte noch zum Amt Verden.) nichtet. 1675 Sept. 1675 bis Aug. 1676: Im Nordischen Krieg (hier Chr.G.Pfannkuche, die neue- Schwedisch-Brandenburgischer Krieg), im sogenannten re Geschichte des vormali- Nordi- Bremen-Verdener Feldzug, eroberten mehrere Staaten gen Bisthumes und jetzigen Herzogthumes Verden von scher des „Heiligen Römischen Reiches“ und „Dänemark“ das Krieg 1834, Seite 143 schwedische Herzogtum. Es blieb kurzzeitig, bis zum Kriegsende 1679, im Besitz des Königs von Dänemark. 1679 Im Zuge des Frieden von Saint-Germain im Jahre 1679 Johann Osmers, Chronik fiel das Herzogtum Bremen-Verden wieder an Schweden. Westen Seite 48 Celler Aber am 25. Januar im Celler Separat-Frieden, ei- Chr.G.Pfannkuche, die neue- Frieden nigten sich sich Schweden und Frankreich auf die Ab- re Geschichte des vormali- tretung der Vogtei Dörverden und des Amtes Theding- gen Bisthumes und jetzigen hausen an Braunschweig-Lüneburg. Der Lüneburger Herzogth. Verden Seite 146 Anteil (Georg Wilhelm von Lüneburg 1665-1705), die Vogtei Dörverden: Vogtei Dörverden und das Marschkirchspiel wurden or- Westen, Dörverden, Stedorf, ganisatorisch dem neu zu gründenden „Amt Westen-The- Barme, Geestefeld, Drübber, dinghausen“ mit Standort Westen unterstellt. Nocke, Hiddinghausen, Bor- Damit gehörte Stedorf und Dörverden zum Hoyaer stel Amt Westen, das nun bis 1859 Verwaltungs- und Ge- richtsmittelpunkt eines Distriktes von der Größe eines Drittels des heutigen Landkreises Verden war. 1680 Da sich die drei Welfenherzöge uneinig waren und die Johann Osmers, Chronik Schweden immer wieder neue Bedenken hatten, zog sich Westen, Seite 51 Huldi- die Ratifizierung des Celler Vertrages bis zum 05. De- Marschbezirk Vogtei Ver- gungseid zember 1680 hin. Die offizielle Übernahme fand für die den: Groß- und Klein- Vogtei Dörverden am 03. Februar statt. Dazu mussten Hutbergen, Rieda, Stede- sämtliche Untertanen erscheinen und sich mit dem Hul- bergen, Hönisch, Döhlber- digungseid auf die regierenden Herzöge von Braun- gen, Wahnebergen, Ahne- schweig-Lüneburg verpflichten. bergen, Barnstedt 1681 Ende 1681, nach etlichen Umgliederungen, zog Ober- Johann Osmers, Chronik hauptmann Julius August v. Bothmer als Rat und Hof- Westen, Seite 54 Amt richter mit seiner Familie in das Westener Amthaus ein. Westen Seine Machtbefugnisse umfassten den Vollzug herzogli- cher Verordnungen, polizeiliche Ermittlungen, die Recht- sprechung, den Strafvollzug und das Deichwesen.

- 25 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch Er zog Steuern ein, entschied über die Vergabe von Hö- Bothmer fen und beurkundete die Bemeierung. Er besaß ein Mitspracherecht in allen Kirchen- und Schulfragen. 1685 18. Juli: „Erste Celler Zehntordnung“ der Celler Hof- W. Bredthauer Dörverdener kammer. Sie enthielt die Rechte und Pflichten der Urkundenbuch von 1985, Celler „Zehntleute“. Damit war für die Bauern die Vorbereitung Seite 40 Zehnt- und Abwicklung der Abgaben dargelegt, zudem wurde ordnung Celler Zehntordnung vom zur ehrliche Ablieferung ermahnt. Selbst die Anzahl der 18.07.1658 und 09.01.1692 Bunde pro Hocke waren vorgeschrieben und für unredli- che Handlungen Strafbestimmungen vorgesehen. Eine „Zweite Zehntordnung“ erließ die Hofkammer am 09. Januar 1692.

1690 24. April: Stoppelweidenprozeß Dörverden/ Stedorf, W. Bredthauer Dörverdener Hudestreit contra Barme und Drübber in der Lohmarsch Urkundenbuch von 1985, Stoppel- der immer wieder aufflammte. Die Kläger beanspruchen Seite 41 weiden das gemeinsame Weiderecht für die abgemähten Felder. 1692 Am 19. Dezember erreichte Herzog Ernst August nach Wikipedia Kurfürstentum Braunschweig -Lüneburg langen Verhandlungen und Einsatz erheblicher Geldmit- Kurfürs- tentum tel, dass Kaiser Leopold I. dem hannoverschen Zweig Dieter Brosius, Niedersach- des Hauses Braunschweig-Lüneburger die neunte Kur- sen, das Land und seine Ge- würde des Reiches verlieh. Chur-Braunschweig- schichte Seite 105 Lüneburg (später Chur Hannover genannt.). 1695 19. November: Um den Brandschutz nicht nachlässig W. Bredthauer, Einheitsge- werden zu lassen, ließ die Celler Hofkammer von Zeit zu meinde Dörverden von 1979, Seite 201 Brand- Zeit die Pastore von der Kanzel „Feuererlasse“ verkün- schutz den. Auf die Verfügbarkeit von Leitern, Hacken und Ei- mern wurde besonders hingewiesen. 1698/99 19. September: Der Dörverdener Vogtei-Deich brach Zeittafel, W. Bredthauer Ein- auf 120 Fuß. Die Reparaturarbeiten durch die Bauern- heitsgemeinde, S. 216 Vogtei- schaft erfolgten nur unwillig und waren auch zum nächs- Walter Horn, Deich ten Hochwasser 1699 nicht abgeschlossen. Umfangreiche Deichgeschichte des Weser- Untersuchungen suchten nach Grund und Ursache. Aller-Dreiecks S. 44 ff um Die Zahl der „schatzpflichtigen Höfe“ im „Amt Westen“ Richard Hesse, Entwicklung 1700 betrug um 1700: 619 ganze Höfe, 153 halbe Höfe, 134 der agrar-rechtlichen Ver- Pflugköthner, und 296 Brinksitzer. hältnisse..., Seite 81ff 1709 Die Familie Lohmeyer übernahm den Lohof und hielt Zeittafel, W. Bredthauer Ein- ihn Jahrhunderte lang in ihrem Besitz. Der Lohof, ur- heitsgemeinde, Seite 217 Lohof sprünglich Hoyaer Besitz, war 1472 und 1510 an den Rengsdorf/ Lohmann: Das Verdener Dompropst von Mandelsloh verpfändet. Buch über die Gemeinde 1709 stiftete ein Lohmeyer der Dörverdener Kirche eine Dörverden von 2006, Seite silberne Oblatendose. 205 1883 kaufte Dr. Hesse/ Verden den Hof und ließ ihn 1912 Verdener Kreiszeitung vom zum Sommersitz ausbauen. (heute Familie v. Schwarz) 23.07.1924

- 26 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1710 Der Windmüller Wilhelm Gohde aus Mallen/Hoya kauf- Hausbuch Drübber, Bredt- te die Mitte des 16. Jahrhundert gebaute Bockmühle in hauer Einheitsgemeinde Mühle Dörverden von der Familie v. Ramdohr (Drübber). Dörverden von 1976, S. 91. 1712 06. September: Eine 12.000 Mann starke dänische Ar- Wikipedia, Großer nordische bis mee besetzte das schwedische Herzogtum Verden was Krieg 1715 eindeutig den Anstrengungen von Kurfürst Georg wider- Chr.G.Pfannkuche, die neue- sprach. Seit 31. Oktober 1714 auch König von England, re Geschichte des vormali- Churfürst wollte er seinen „Deutschen Staat“ bis an das Meer aus- gen Bisthumes und jetzigen Georg dehnen. Ihm überließ am 15. Juli 1715 der dänische Kö- Herzogthumes Verden von nig gemäß „Tractat von Wismar“ seine Eroberungsrechte 1834, Seite 149 an den „Herzogtümern Bremen und Verden“ gegen Aus- gleichszahlung 6 Tonnen Gold (227.000 Rthlr.). 1719 Der rechtliche Besitzwechsel der „Herzogtümer Bremen Chr.G.Pfannkuche, die neue- und Verden“ von Schweden nach Hannover kam erst re Geschichte des vormali- Provinz durch die Friedensschlüsse der Nachfolgerin Kö- gen Bisthumes und jetzigen Hannover Herzogthumes Verden von nig Karls XII., Eleonore, am 11. Juli und 09. November 1834, Seite 152-153 zustande, und, nachdem das Churhaus Hannover 1 Mil- lionen Thaler an Schweden zahlte. Die Abtretung wurde Damit war das Fürstentum vor den zusammengerufenen Landständen am 17. Mai Verden ab 1719 bis 1814 eine Provinz des Churfürs- 1720 in Stade verkündet. Der Stifthof in Verden wurde tentums Hannover. Sitz der hannoverschen Verwaltung des „Amtes Verden“. Bis zum Siebenjährigen Krieges (1756) „begleiteten se- Chr.G.Pfannkuche, die neue- Friedens- gensreiche Friedensjahre“ die Regierung der Könige Ge- re Geschichte des vormali- jahre org I. (1660-1727) und Georg II. (1683-1760). gen Bisthumes und jetzigen Herzogthumes Verden von Georg II. musterte am 13. Oktober 1741 in der Ge- 1834, Seite 152-153 gend um Verden ein „Corps von 6000 Dänen“, die sich von September 1741 bis Januar 1742 sammelten, um der gefürchteten französischen Invasion zu begegnen. 1721 In der Grafschaft Hoya und Diepholz wurde die Leibei- Rengstorf/ Lohmann Das Buch über die Gemeinde Dörverden genschaft erst ab 1721 langsam abgeschafft. Die Bauern von 2006" Seite 202: " Leibeigen in Stedorf galten schon lange vorher als persönlich frei Niedersächs. Jahrbuch Band und genossen innerhalb der Markgenossenschaft das 1/1924, Wilhelm Röpke, Recht auf Selbständigkeit. Die Bauer hatten ihr Hofwe- Bevölkerung ehemalige sen in Ordnung zu halten und den Herrendiensten und Grafschaft Hoya Pflichten der Naturalabgaben nachzukommen. Seite 4, 24ff 1724 17. Oktober: „Kirchenvisitation“ mit Beschluss der Wie- W. Bredthauer, Einheitsge- derinbetriebnahme der Schule in Dörverden. Das Stroh- meinde Dörverden von 1976, Schule dach, sollte erneuert, der Fußboden renoviert werden. Seite 116 Doch die Stedorfer verweigerten ihre Beteiligung mit Chr.G.Pfannkuche, die ältere dem Hinweis auf ihre eigene Schule. und neuere Geschichte des In dem Schreiben vom 11. August 1725 beschwerte sich vormaligen Bisthumes und der Dörverdener Küster Christian Hamelmann beim Amt- jetzigen Herzogthumes Ver- mann in Westen darüber, dass „die Stedorfer Bauern- den, Seite 304 schaft sich jetzo gäntzlich dawieder legen selbige (die Schule) ausbauen zu helfen“.

- 27 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1737 Der Stedorfer Meier Hof Nr.7 (Alte Reihe 29), ist ver- W. Bredthauer Dörverdener pflichtet, für v. Behr jährlich einen jungen Jagdhund Urkundenbuch von 1985, Herren- „auszufüttern“ und die Jagdgesellschaft zu beköstigen, Seite 45 dienst wenn sie nach Stedorf kommt. Gleicher Pflicht unterlag der Kuhlmannshof Dörverden Nr. 19 Große Straße 74. Im Mai ließ v. Behr vom Schünemannhof in Dörverden die Bestkuh eintreiben, obwohl der Eigentümer ihm 6 Taler in Gold angeboten hat. 1740 Bau des Dörverdener Pfarrhaus als Wohnfachwerk mit W. Bredthauer Dörverdener Strohdach und Viehdiele. Urkundenbuch von 1985, Seite 45 1744 12. März: Das Weserhochwasser durchbrach an vier Stellen den Flügeldeich im Dörverdener/ Stedorfer Hoch Raum, den Dörverdener Vogteideich auf 870 Fuß (260m) wasser Länge. Ein Teil des Wassers konnte bei Klein-Hutbergen über die teilweise weggerissenen Deiche wieder abflie- ßen. Der Stau großer Eismengen am Zusammenfluss von Aller und Weser hatte das Tauwasser auch über die höchsten Deiche strömen lassen. (Walter v. Horn Deichge- Abb.30: Ausschnitt aus schichte, Seite 69 ff) Deichkarte Amtmann G.F. Voigt vom 18.April.1744 Den Meiern in Stedorf und Dörverden wurde vom Amt Westen befohlen, fünf Spanndiensttage bei der Deichre- W. Bredthauer Dörverdener Urkundenbuch von 1985, paratur abzuleisten. Seite 45 u 46a 1744 18. April: Der Westener Amtmann Friedrich Voigt fer- W. Bredthauer Dörverdener tigt eine Handskizze mit den Deichzügen des Aller-We- Urkundenbuch v.1985, S.45. Hoch ser-Dreiecks an, auf der die besonders gefährdeten Stel- Walter v. Horn Deichge- wasser len hervorgehoben sind.(Durchbrüche: a-d). schichte S. 69-71 1754 29. Januar: „Königl. Groß-Britannische Chur-Fürstliche Jürgen Siemers, vom viel- Cammer in Hannover“: Aufforderung an die Verwal- fältigen Nutzen der Erdtuf- Kartoffel tungen „die Unterthanen destomehr aufzumuntern“ Kar- feln, VAZ von 2004 toffeln anzupflanzen.

1754 Die Stedorfer Meiers verboten den Kötnern, während der W. Bredthauer Dörverdener Vegetationszeit (vor Heu- und Kornernte) zu ihren Käm- Urkundenbuch von 1985, Lütje pen durch die Lüttje Marsch zu fahren, da es wegen der Seite 45 Marsch Flurzwangsverhältnisse an Zufahrtswegen mangelte. 1755 Im März führten Weser und Aller Hochwasser. Am Von Horn, Deichgeschichte Hoch- 02. April brach das Weserhochwasser zwischen Geeste- des Weser-Aller-Dreiecks wasser feld und Stedebergen bis zur Aller durch. Zur Entlastung Seite 96ff, der Marsch wurde bei Hutbergen der Deich durchsto- chen. 1755 Der Stedorfer Schulmeister Sudholtz (er wurde in Urkun- W. Bredthauer Einheitsge- den „Schuldiener“ genannt), gebürtig in Steierberg, Kreis meinde Dörverden S. 217 Umsingen Stolzenau, bat um Beibehaltung des „Umsingens“ zu Weihnachten.

- 28 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1756 Siebenjähriger Krieg: Preußen und Großbritannien bis kämpften gegen Österreich, Frankreich und Russland. 1763 Alle europäischen Großmächte der Zeit waren beteiligt. Gleichzeitig kämpften England und Frankreich um die 7jähriger Vorherrschaft in Nordamerika Krieg 26. Juli 1757: Nach verlorener Schlacht von Hasten- beck, sammelte sich die Armee der verbündeten Hanno- veraner unter dem Herzog von Cumberland im Raum Verden. Doch am 24. August zogen sich die Hannovera- ner unter Zurücklassung von umfangreichen Magazinen vor den nachrückenden Franzosen zurück. (Chr. G. Pfannkuche, die neuere Geschichte des vormaligen Bist- Abb.: 31 Franz. Dragoner humes und jetzigen Herzogthumes Verden, Seite 153) 1757 Nach den Hannoveranern besetzten am 28. August fran- Chr.G.Pfannkuche, die neue- zösische Truppen unter Kardinal Richelieu, das Stift Ver- re Geschichte des vormali- Besetzung den und die Stadt. gen Bisthumes und jetzigen Verden Herzogthumes Verden von Die Franzosen zogen am 09. September unter Zurück- 1834, Seite 154 lassung einer Besatzung weiter. Beide Armeen hatten die Felder rings um Verden verwüstet, die herbstliche Ernte Jürgen Siemers , Verden im war vernichtet. Zudem hatte die Bevölkerung den größten Siebenjährigen Krieg, VAZ Teil ihrer Pferde eingebüßt. Die Preis für Lebensmittel vom 20. Juli 2010 stiegen in unerschwinglich Höhen und es grassierte eine als Pest aber auch rote Ruhr bezeichnete Seuche und Viehseuchen. Im Verdener Dom hatten die Franzosen das Gestühl herausgebrochen, die Sakristei verwüstet und ein Lazarett eingerichtet. 1757 09. Oktober: Anlässlich der Bestattung des Johann Gü- Verdener Anzeigenblatt vom tersloh weist eine Nebenbemerkung im Kirchenbuch auf 12./13. Dezember1942: Ruhr, die grassierende Seuche und eine amtliche Anordnung Artikel: Dörverden die Furt Beerdi- vor Verden, H. Ludemann gung hin: 1757 (26) Oct.d.9d. (in der Stille) Johann Gütersloh aus Dörverdener Kirchenbücher Stedorf, der an der Ruhr verstarb, alt 66 Jahr. Vom Amt von 1758 ist unter 10. Oct. angezeigt, das bis auf weitere Verfü- www.tulifurdon.de/ gung keine offiziellen Beerdigungen, Leichenpredigten u. Größere Zusammenkünfte stattfinden sollen. Wegen dieses Erlasses erfolgten bis 1761 die meisten Be- erdigungen „in der Stille“, wenn auch teilweise öffent- lich! 1757 Im Winter 1757 plünderten die Franzosen im Kirchspiel Verdener Anzeigenblatt vom Dörverden. Plünderung des Lohmannhofes in Dienstho- 12./13.Dez. 1942: 7jähriger pe. Die Bauern waren danach gezwungen bei dem be- Heinrich Ludemann, Krieg Dörverden die Furt vor Ver- nachbarten Amt Hoya um die Überlassung von Saat- und den. Brotkorn bitten. Vermerk in der Pfarrakte: „Teure Zeit, Brot fehlt Pferde W. Bredthauer Dörverdener Urkundenbuch von 1985, weggenommen oder entkräftet, Hornviehsterben“. Seite 45

- 29 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1757 Am 17. Oktober hatte sich der Verdener Magistrat mit ei- VAZ vom 20. Juli 2010 nem Beschwerdeschreiben an die „Königliche Großbri- Jürgen Siemers , Verden im Be- tannische und Churfürstliche Braunschweig-Lüneburgi- Siebenjährigen Krieg, schwerde sche Regierung“ gewandt. Hier hieß es: „Obwohl hiebey im Großen eine gute Mannszucht gehal- 17. Oktober 1757: ten ist, So hat es doch bey diesen Ein -und Überfällen an unbeschreiblichen Lasten, Schäden und Erpreßung nicht gefehlt, und ein jeder Einwohner muß und wird lebens- lang mit bekümmertem Gemüthe beseufzen was er dabey zu seinem Theil ausgestanden und eingebüßet [...]“ 1757 Beim Durchmarsch französischer Truppen hatten Maro- W. Bredthauer Dörverdener deure auf dem Lohmannhof in Diensthop Vieh, Getreide, Urkundenbuch von 1985, Marodeu- Verpflegung, Hausrat, Schmuck und Geld gestohlen. Seite 45 re Von November bis Februar 1757 waren Französische W. Bredthauer Einheitsge- Dragoner in Stedorf einquartiert. meinde Dörverden, S. 217 1757 1757 begann die Auswanderung von Stedorfern und W. Bredthauer Höfeliste; Dörverdenern nach Amerika, unter anderen sind nachfol- Auswan- gende 3 Familien belegt: Wilhelm Pagels, Seite 16-30 derer 1. 1757 Anerbe Rippe Pöhler, Hof Nr. 24 (Alte Reihe 28) Johannes Plöger, Auswan- 2. 1775 Heirich Precht Hof Nr. 3 derer aus Dörverden 3. 1829 Dietrich Ehmken Hof Nr. 33 4. 1890 Heinrich Clasen Hof Nr. 16 (Alte Reihe 6) 5. 1897 Dietrich Bolland Hof Nr. 25 (Alte Reihe 26) Die Welle der Auswanderung erreichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. 1758 20. Februar: Die Verden besetzenden Franzosen zogen Chr.G.Pfannkuche, die neue- sich fluchtartig unter Hinterlassung ihres Lazaretts und re Geschichte des vormali- Hanno- umfangreicher Magazinvorräte nach Bremen zurück, als gen Bisthumes und jetzigen versche Herzogthumes Verden von Husaren Hannoversche Husaren, Herzog Ferdinand mit zehn Re- 1834, Seite154/155 gimentern, einzog. Nach 3 Tagen marschierte er weiter nach Hoya. Verden und Umgebung blieben weiterhin von hin- und herziehend Armeen nicht verschont. Das großes Französische Hospital wurde von einem Han- noverschen abgelöst, das bis 15. Februar 1763 blieb. 1758 Das fremde Kriegsvolk hatte auch Infektionskrankheiten, W. Bredthauer, Einheitsge- wie die rote Ruhr, eingeschleppt. Im Jahr 1758 starben meinde Dörverden, Seite 217 Ruhr im Kirchspiel Dörverden 118 Personen an der Ruhr. 1759 Johann Dietrich Precht (1731-1759), (Sohn von Gerke Die Nachfahren von Gerke Precht), Dörverden Hof Nr. 13 „Lübbers“ (Hofstelle seit Precht, Dr. H.-D. Boeker Precht 1784 als „Kochs Hof“ bekannt) kam vom Hollandgang vom 16. Jan.2014, schaaps- kopp.de nicht zurück. Er heuerte am 15. Mai 1759 auf dem Ostin- dienfahrer „Zuiderburg“ in Texel als Zimmermann für die Holländisches Nationalar- Reise nach Batavia an. Er starb am 01. Juli 1759 an Bord chiv, http://vocopvarenden. des Schiffes, das am 16. Februar 1760 Batavia erreichte. Nationaalarchief.nl/

- 30 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1760 Während des siebenjährigen Krieges waren in der Vog- Richard Hesse, Entwicklung tei Dörverden und der Marschvogtei knapp 5.000 Mor- der agrar-rechtlichen Verhält- Kriegsaus nisse..., Seite 119 wirkungen gen Saatland weniger bestellt als noch 1756. Viehbestand Untersuchung des Dienstwe- reduzierte sich um 239 Pferde und 887 Stück Hornvieh. sens , v. Münchhausen Es gab 166 Knechte weniger. 1760 Wegen der Einführung des Brandregisters war es not- W. Bredthauer, Einheitsge- wendig in Stedorf Hofnummern (Höfe-Nr.) einzuführen. meinde Dörverden, Seite 148 Brandre- (Feuerversicherungen waren die ersten Pflichtversiche- gister Wikipedia, Feuerversiche- rungen. Im 17./18. Jahrhundert schrieben vielerorts ge- rung setzliche Regelungen, die Brandversicherungen vor.) 1761 23. April: Pfarrer Daniel Schramm schreibt im Dörver- Pfarrer Daniel Schramm dener Kirchenbuch: […] langte hieselbst von Preuss. (1758-1775) Hospital Minden zu Schiffe ein Theil des Hannoverischen Hospi- Dörverdener Kirchenbuch Begrabene vom Mai 1761 tals, von mehr als 300 Kranken an, die in den Scheunen www.tulifurdon.de/ und Häusern verleget wurden. Ich übernahm in Erman- gelung eines Feldpredigers die Hospitals Arbeit, bis d 10. May, da alle Kranken nach Verden geschaffet wur- den. Binnen solcher Zeit sind im Hospital 42 Todte an- gefallen die vor dem Dorfe am sogenannten Sünder-Ber- ge, hinter Eimken Scheune beerdigt sind. 1763 Es waren wieder Französische Dragoner einquartiert. W. Bredthauer Dörverdener Die Dörverdener Bauernschaft gab an: „Vor die 200 Urkundenbuch von 1985, Seite 46 Dragoner französischen Dragoner für Bier, Brantwein und Fleisch bezahlt 80 Thaler.“ 1764 Gründung der „Celler Landwirtschafts Gesellschaft“ in Carl-Hans Hauptmeyer, Nie- Anlehnung an englische Vorbilder der sechziger Jahre dersachsen, Landesge- Celler und damit Abkehr von dem grundherrschaftlichen Sys- schichte und historische Landwirt- Regionalentwicklung, schaft tem, Agrarverbesserungsmaßnahmen, rationellen Acker- Seite 87 bau durch verbesserte Betriebsführung, Fruchtwechsel- systeme, Beendigung der 3-Felderwirtschaft. 1765 Trotz Prämien von der Celler Landwirtschaftsgesellschaft Walter Bredthauer, Ein- begann man in Stedorf nur zögerlich mit dem Anbau von heitsgemeinde Dörverden, Kartof- Kartoffeln, zunächst nur in „Kohlhöfen und Krautgär- Seite 163 feln ten“. Die Stedorfer Bauern taten den Kartoffelanbau als „ollen Dübelskram“ ab! Erst ab 1850 gab es in Stedorf auch den Feldanbau von Kartoffeln. 1766 1766 In Stedorf waren registriert: 6 Vollmeier, 30 Halb- Flurnamen des Kreises Verden meier, 3 Viertelmeier, 3 Großkötner, 15 Kleinkötner, A. Rosenbrock/ Otto Voigt, Seite 129 Ein- 12 Brinksitzer, 5 Anbauern. (Berufs-und Standesbezeichnung) wohner (Grundsteuer, hier vermutlich „Häuslinge“ mussten zwar Weidegeld, aber weder Kon- Zwangserhebung für französi- tribution noch Viehschatz bezahlen. sche Besetzung) 1771/72 Hornviehseuche, eine Viruserkrankung, die mit Quaran- W. Bredthauer Dörverdener täne und Keulung der erkrankten Tiere bekämpft wurde. Urkundenbuch von 1985, In Stedorf vernichtete die Seuche 1/3 des Viehbestandes. Seite 47

- 31 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1774/75 18. Dezember: Das Weserhochwasser durchbrach den v. Horn Deichgeschichte des Dörverdener Weserdeich auf 169Fuß (heute Voigteydeich Weser-Aller-Dreiecks Seite Deich- Symper Allee) und floss über das Mühlenfeld und die 109,110. durch- Große Dörverdener Marsch zwischen Geestefeld und Staatsarchiv Stade, Weser bruch- XVII Nr.173 bis 676. katastro- Stedebergen hindurch bis in die Aller, wodurch diese die phe Westensche Brücke und die Verdener Klappbrücke be- W. Bredthauer Dörverdener schädigte. Umfangreiche Gebiete bis Verden und Eißel Urkundenbuch von 1985, wurden in Mitleidenschaft gezogen. Der Verdener Ma- Seite 48, gistrat erhob Beschwerde wegen Deichbauversäumnisse. 1775 Stedorfer Zehntkarte von 1775. Im Hochmittelalter hat- Bredthauer, die Einheitsge- te sich die Bewirtschaftungsform „Gewannflur“ entwi- meinde Dörverden, von Zehnt- ckelt, die bis zur Flurbereinigung im Rahmen der „Ver- 1979, Seite 161 karte kopplung“ (1837/1840) Anwendung fand. Die Dorfge- W. Bredthauer, meinschaft bestellte die gesamte Ackerfläche in gleichem Heimatkalender 1989, Seite Gewann- 71 -75 flur Rhythmus (Flurzwang). Dadurch sparte man Überfahrt- rechte und Zugangswege. Um kein Kornland zu vergeu- Charte der Geestfeldmarken den geizte man mit Wirtschaftswegen. Die Ackerflur des von Dörverden und Stedorf Dorfes war entsprechend der Zahl der Höfe in Abschnitte des Amtes Westen von 1826, zu jeweils drei gleichgroße lange Ackerstreifen, die Gewanne, unterteilt. Die Länge der Ackerstreifen betrug mindestens das Zehnfache der Breite, um das Wenden mit Pfluggespannen auf ein Minimum zu reduzieren. 1775 Aufgrund der Deichbruchkatastophe und Beschwerden W. Bredthauer Dörverdener des Verdener Magistrats vom 29. April 1975 setzte das Urkundenbuch von 1985, Projekti- Amt Westen eine Deichkommission ein. Eine Deichpro- Seite 49 onskarte jektionskarte wurde entworfen und man stellte Überle- v. Horn, Deichgeschichte des gungen an, den Sommerdeich zurück zu verlegen und Weser-Aller-Dreiecks Seite eine Flutmulde zu schaffen. Die Überlegungen führten zu 109. der Deichkarte Stedorf (Staatsarchiv Stade Weser XVII Nr. 173 b Nr 676.) 1775 Dietrich Hinrich Precht (1753-?), Sohn und Anerbe von Originalurkunde: Amt Wes- Thies Hinrich Precht (1712-1785), Stedorf Hof Nr. 3 ten von 1785, Kreisarchiv Precht (Große Str. 132), verließ im Mai 1775 Stedorf zum 5/406 „Grasmähen in Holland“ (Hollandgang). Die Nachfahren von Thies Heinrich Precht: Dr. H.-D. Von Seeland teilte er seiner Familie in einem Brief mit, er Boeker vom 16. Jan.2014, habe auf einem Schiff nach Ostindien angeheuert. Unter www.schaapskopp.de dem Namen „Dirk Hendrik Pregt aus Stejdorp“ segelte er Kaiserl. Ober-Post-Amts-Zei- nach Batavia. Es gab es keine weiteren Kontakte zu tung Expedition, Hamb. 1785, seiner Familie. Kreisarchiv Verden 5/406 1785 starb sein Vater. Der Gutsherr v. Behr strengte beim Schreiben v. Behr vom Amt Westen eine öffentliche Suche an, um den Hof neu 14. November 1785. Kreis- vermeiern zu können. Doch auch auf die Suchanzeige, in archiv Verden 5/406 Zeitungen in Hamburg, Hannover und Amsterdam veröf- Jahrbuch Verden 2015 (HK) fentlicht, meldete sich der Gesuchte bis zum 16. März Seite 248 (Ostindienfahrer) 1786 nicht. So bemeierte v. Behr Hinrichs Bruder Johann Friedrich (1760-1803) mit dem Hof.

- 32 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1777 d 12.April: „[...] ein d 10. ej auf ein b dem Lohof Auszug Kirchenbuch Dör- versunkenen Schiffe ertrunkenen Schiffszieher namens verden www.tulifurdon.de/ Schiff- Brüning Ehler aus Achim gebürtig. NB sind 7 zugleich 1756-1794 Begrabene, Seite 152 bruch ertrunken, u nur der eine gefunden - alt 28 Jahre.“ Die Schiffskatastrophe ereignete sich, als ein mit Sand- steinen beladener, 25 m langer und 3 m breiter Weserlast- kahn auf Höhe Lohof/Niederboyen unterging. Sieben Menschen kamen ums Leben! Der Kahn transportierte Abbildung 32: Hausmarke 3 m lange behauene Oberkirchner Sandsteine, gekenn- zeichnet mit der Hausmarke „Wolfangel mit Andreas- kreuz und senkrechtem Strich“. Im Sommer 1924 wurde das Schiff entdeckt und im Herbst 1925 freigelegt. 1777 30. April: Während sich die Dörverdener Bevölkerung Bredthauer: Vor 200 Jahren, größtenteils in Verden auf dem Mark aufhielt, brach tags- VAZ vom 27.07.1977 Dorf- über ein schwerer Brand aus, dem 32 Wohnhäuser und brand Bredthauer, die Einheitsge- eine Vielzahl von Scheunen, Schuppen und anderer Ge- meinde Dörverden, von bäude zum Opfer fielen (gemäß „Special-Plan“ von Mai 1979, Seite 60 1777 des Amtes Westen). Wegen des starken Windes ver- breitete der Brand sich rasend schnell. Die Ursache blieb Anhang 5. Seite 184 unbekannt. Sicherlich haben Wohndichte und die stroh- Special-Plan, Teil des gedeckten Fachwerkhäusern erheblich zu dem Umfang Dorfes Dörverden, des Brandes beigetragen. Dorfbrand 1778 Die Brinksitzerstelle 87, (Stedorf Große Str. 146) war im Bredthauer, die Einheitsge- Besitz des Schmiedes Heinrich Wendt. (erste namentli- meinde Dörverden, von Schmied che Erwähnung eines Schmiedes in Stedorf.) 1979, Seite 218 1782 Heine Precht, Hof Nr. 1, verkaufte den „Thielbarg“ an W. Bredthauer, die Ein- der Dörverdener Mühle an den Windmüller Wilhelm heitsgemeinde Dörverden, Mühle Gohde, der 1710 den Mühlenbetrieb übernommen hatte. von 1979, Seite 218 (Thielbarg: „Tie“ bedeutet Versammlungsstätte, hier war der Dörverdener Versammlungsplatz der Bauernschaft). 1783 Johan Ziegler, „Soldat beim Heß. Hanausch „Sani Auszug aus Kirchenbuch Corps Not“ im Schiffstransport auf der Weser auf der Dörverden 22. Sept 1783 Schiffs- www.tulifurdon.de/ transporte Heimfahrt aus Amerika. Er fiel beim Ausstieg aus dem Schiff in die Weser und ertrank. Nach Weiterfahrt des Transports fand ihn der Fährmann. 1784 03. März: Hochwasser durch Eisgang auf Weser und Auszug aus Kirchenbuch Aller. Geestefeld stand total unter Wasser. Dörverden 3. Mart 1784 Hoch- Die Kirche konnte zu einer Taufe nur „per Schiff“ www.tulifurdon.de/ wasser erreicht werden.: d 2. Mart gebg u d 3. get. Heinr True […] das Kind wurde geb. da Geestefeld ganz unter Wasser stand, und wurde zu Schiffe hierher gebracht. Die Größe des Wassers rührt davon her, daß Weser und Aller zugleich austreten, beim Eisgange.

- 33 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1788 17. Juni: Die Hannoversche Kammer verpflichtete alle www.doerverden.de/portal/ Jungbauern zur Pflanzung und Pflege von je 24 Eichheis- Heister tern (Jungeichen) bei ihrer Heirat (auch „Bräu- W. Bredthauer, Die Ein- heitsgemeinde Dörverden, tigamsheister“ genannt). Das sollte der Holzverknap- von 1979, Seite 177 pung entgegenwirken. Die Pflanzpflicht wurde 1824 ge- gen 1 Taler Ablösegebühr wieder aufgehoben. Für die Jungeichen legte die Gemeinde „Pflanzhöfe“ an, so auch Am Hesterberg in Dörverden, der aus ursprünglicher Vogteipertinenz 1778 in Gemeineigentum überging. 1789 Stedorf baute ein eigenes Schulhaus am Buerbrink, ein W. Bredthauer Dörverdener Fachwerkhaus mit Rethdach für 551 Thaler 23 Groschen Urkundenbuch von 1985, Schul- 6 Pfennig. Es erhielt die Reihennummer 97 ?.100?? Seite 50 haus Die Haus- und Bauinschrift lautete: W. Bredthauer, Die Ein- Herr Gott beware dieses Hauß und alle, die eingehn und heitsgemeinde Dörverden, aus, daß kein unfall sie berühre und kein böser geist verfüh- von 1979, Seite 197 re. Soli deo gloria 1789 1793 Die Stedorfer Meierleute gaben bekannt: „Wir halten un- W. Bredthauer, Die Ein- sere Oberholzgerechtsame, die unbestritten sind für pra- heitsgemeinde Dörverden, Gerecht- edominierend, weil das Unterholz oder vulgo, der Busch, von 1979, Seite 197 same den Kötnern gehört, und der Natur der Sache nach die Anziehung des Oberholzes nicht einschränken darf.“ Oberholz: Alt- und Stammholz; Unterholz: am Waldboden verlaufendes Buschwerk. 1794 Aus neun Anbauernstellen entstand bis 1850 die Neue W. Bredthauer, Die Ein- bis Reihe. Diese Höfe und Häuser erhielten fortlaufende hö- heitsgemeinde Dörverden, 1850 heren Hofnummern. von 1979, Seite 148 und 218 Als Anbauer bezeichnete man im ländlichen Raum Neusiedler, die Wikipedia Anbauer Neue etwa ab Anfang des 19. Jahrhunderts in die Dorfgemeinschaft ein- Reihe traten und in einem Haus lebten, das auf einem zum Gemeineigen- tum gehörenden Grundstück stand. Sie waren nicht zur Nutzung der Allmende berechtigt. Sie arbeiteten als Handwerker, Händler oder Landarbeiter. 1796 In Stedorf waren registriert: 2 Vollmeier, 34 Halbmeier, Flurnamen des Kreises Verden, Einwohner A. Rosenbrock/ Otto Voigt, Sei- 3 Viertelmeier, 18 Kötner, 12 Brinksitzer, 5 Anbauern. te 129 1803 „Napoleonische Kriege“ ist die Sammelbezeichnung für de.wikipedia.org, bis die von Kaiser Napoleon I. in Fortsetzung der Fran- Napoleonische Kriege 1815 zösischen Revolutionskriege geführten Kriege. 1803 05. Juni: Einquartierung Französischer Infanterie, W. Bredthauer Dörverdener Einquar- Dragoner und Chasseurs (Jäger) in Verden und auf den Urkundenbuch von 1985, Seite 54 tierung Dörfern. 1803 05. Juli: Im Rahmen der Napoleonischen Kriege, kapi- Dieter Brosius, Niedersach- tulierte Hannover in der „Konvention von Artlenburg“. sen, Das Land und seine Hannover Das erfordert die Auflösung des hannoverschen „Stehenden Geschichte, (Ellert & Richter Verlag) S. 134 kapituliert Heeres“. Ein großer Teil der der Offiziere und Soldaten integrierte England in der Kings´s German Legion.

- 34 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1806 November 1806/ April 1813: Während der Franzo- Franzosenzeit: die Epoche senzeit (Zeitraum zwischen den Jahren 1804 und 1815) der französischen Besetzung Konkurs belasteten Kontribution und Munitionstransporte die und Annexion deutscher Ge- biete während der Napoleo- Gemeinde Stedorf schwer. Als Folge der Belastung und nischen Kriege. Überschuldung meldeten 17 Höfe Konkurs an. Wikipedia 1807 Der Verdener Bürgermeister Pfannkuche quittiert den Bredthauer, die Einheitsge- Stedorfern die jährliche Abführung an die Strukturkasse meinde Dörverden, von Schmal- von 50 Talern für den Schmalzehnt. (Schmalzehnt: 1979, Seite 164/ 218 zehnt (Wieso Schmalzehnt an die Abgaben für Kälber-, Füllen-, Lämmer-, Immenzehnt!) Stadt Verden?) 1807 07. Juli: Frieden von Tilsit, Ende des 4. Koalitionskrie- v. Stein-Hardenberg´sche bis ges zwischen Frankreich, Preußen, Russland, (Napoleon- Reform, Anpassung an die 1808 Alexander I.) Gesamteuropäische Entwick- lung. Reformen Preußische Reformen: Agrar-, Verwaltungs-, Heeresre- form; Bauernbefreiung von grundherrschaftlichen Real- Wikipedia lasten, kommunale Selbstverwaltung. Scharnhorsts Hee- resreform, die Reorganisation der preußische Armee. 1809 Zwei Lohmarschstücke „bei den Dornbüschen“ wurden Bredthauer, die Einheitsge- von dem Vollhof Barme Nr.1 für 115 Taler an den Ste- meinde Dörverden, von Loh- dorfer Halbmeier Johann Heinrich Precht, Hof Nr. 3 ab- 1979, Seite 220 marsch getreten. Sie litten unter Eisgang und Hochwasser, lagen für den Barmer zu entlegen und waren ihnen zu 93 Fuß (27m) Deichunterhaltung und Deichwache“ verpflichtet. 1810 14. Juli: Der nördlicher Teil Kurhannovers wird dem Kö- Dieter Brosius, Niedersach- König- nigreich Westphalen zugeschlagen, (Jérôme). Es erfol- sen, Das Land und seine reich gen die Aufhebung des überholten Standesrecht (Leibei- Geschichte, (Ellert & Richter Verlag) S. 136 Westfalen genschaft), die Aufhebung des Zunftzwanges, Trennung von Justiz und Verwaltung (Code Napoléon). Abschaf- fung der Patrimonialgerichtbarkeit (die Gerichtsbarkeit des Grundherren/ Gutsherren über seine Untergebenen) sowie die Festlegung von Maßen und Gewichten auf ein- heitlicher Stand. 1812 Rekrutierungswelle in Stedorf für den Russlandfeldzug. W. Bredthauer Dörverdener 24. Juni: Napoleon überschritt mit der „Grande Armeé“, Urkundenbuch von 1985, Rußland- (600.000 Mann aus 20 Nationen) den Grenzfluss Memel Seite 55 feldzug für die „Campagne de Russie“. Ihm gegenüber stand an- 1812, Napoleons Feldzug in fangs die 350.000 Mann starke Russische Armee unter Russland“, Adam Zamoyski, Fürst Michail Kutusow und General Pjotr Bagration. Die vom Februar 2012 Russen zogen sich hinhaltend und verzögernd kämpfend unter Vermeidung größerer Schlachten und Anwendung Wikipedia, Russlandfeldzug 1812 der Strategie der „Verbrannten Erde zurück. Bereits vor dem Wintereinbruch war die französische Armee durch fehlenden Nachschub, Unterernährung, Hunger und Krankheiten wie Typhus und Fleckfieber um ein Drittel geschrumpft. Als Katastrophe endete die Schlacht bei Borodino (100 km vor Moskau) am 07. September mit

- 35 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch insgesamt 80.000 gefallenen Soldaten. Napoleon erreich- Rußland- te das von der Bevölkerung verlassene Moskau und be- feldzug fahl am 18. Oktober 1812 den Rückmarsch. Nach einer letzten großen Schlacht an der Beresina erreichten Ende November lediglich etwa 18.000 verhungerte und kranke Soldaten des „napoleonischen Heeres“ die Memel. 1813 Freiheitskriege, nannte man die Kriegshandlungen, die de.wikipedia.org, Freiheits- bis zwischen den Truppen Napoleons und dessen Gegnern in kriege 1815 Mitteleuropa stattfanden, beginnend mit der Völker- schlacht von Leipzig (Oktober 1813) und endend mit der Freiheitsk Schlacht bei Waterloo. Sie bilden unter Preußischer Füh- riege rung als sechster Koalitionskrieg den Abschluss der Na- poleonischen Kriege. 1814 18. Sept bis 09. Juni: Wiener Kongress legte nach der Dieter Brosius, Niedersach- Niederlage Napoleons in Europa die Grenzen neu fest sen, Das Land und seine Hannover und definierte neue Staaten. Aus dem Kurfürstentum ent- Geschichte, (Ellert & Richter Verlag) S. 140-143 stand das Königreich Hannover. (Braunschweig, Olden- burg, Hessen-Kassel, Hessen-Homburg und die Stadt- Wikipedia, Hannover staaten Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt am Main). Zunächst, bis 1837, war der hannoversche König gleichzeitig König Englands. 1815 1815: Obwohl Superintendent Groschopf aus Vilsen be- Bredthauer, 300 Jahre Geschichte der Schulen in Schule reits am 17. May 1814 einen Schulneubau mit 2 Klassen- räumen forderte, musste in Dörverden Küster Varrelmann Stedorf und Dörverden Dörver- VAZ vom 23.02.1964 den weiterhin 105 Knaben und 88 Mädchen in dem einklassi- gen alten Schulhaus unterrichten. Es wurde erst 1817 zu zwei Klassen ausgebaut und Varrelmann konnte nun den „Gehilfslehrer Meine“ anstellen, der die Unterrichtung der Elementarklasse übernahm. 1817 25 Stedorfer Bauern forderten gemeinsam mit 62 Dör- W. Bredthauer Dörverdener Allmende verdener Kleinbauern die Auflösung der Gemeinheit. Urkundenbuch v. 1985, S.55 1818 In Stedorf kaufte man den Clüversche Kamp zur Dotie- Bredthauer, die Einheitsge- rung der Stedorfer Schulstelle. meinde Dörverden, S. 219 1819 09. bis 20. März: Zum ersten Mal fuhr ein Dampfschiff, Walter von Horn, Deichge- Herzog die „Herzog von Cambridge“, auf der Weser von Bre- schichte des Weser-Aller von Cam- men die 366 km lange Bergfahrt nach Hann.- Münden. Dreiecks, Seite 130 bridge Viele Stedorfer und Dörverdener standen jubelnd und www.flotte-weser.de winkend am Ufer als der Dampfer stöhnend und zischend die Weser hochzog. Er war 35 m lang, 4 m breit. Schnell HK, Heimatkalender 2009 stellte sich heraus, dass die 14 PS Dampfmaschine zu H. Lohmann,, Seite 335, schwach war. Oberhalb von Hameln mussten sogar Pfer- Upstand in Dörbern de vorgespannt werden, um die vielen Fahrwasserengen überwinden zu können. Für die Fahrt von Bremen bis Hann-Münden benötigte der Dampfer 9 Tage.

- 36 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1820 Erste Musterung von „Militärpflichtigen“. Wehrpflicht Meyers Konservations-Le- ist die gesetzliche Verpflichtung zum Kriegsdienst. Sie xikon von 1888 Wehr- begann in Preußen per Gesetz vom 03. September 1814 pflicht mit dem 17. und dauert bis zum 45. Lebensjahr. Die Militärpflicht begann mit dem 20. Lebensjahr, nämlich der Pflicht, sich der Aushebung zu unterwerfen. 1821 In Stedorf waren 88 Feuerstellen und 639 Einwohner ge- Flurnamen des Kreises Verden Einwohner A. Rosenbrock/ Otto Voigt, Sei- meldet, auf dem Lohof 1 Feuerstelle mit 17 Einwohnern. te 129 1823 Der Windmüller Heinrich Gohde tauschte seine hoch ver- Bredthauer, die Einheitsge- Mühle schuldete Bockmühle, die sich seit über 100 Jahren im meinde Dörverden, S. 219 Besitz seiner Familie befand, mit der Halbmeierstelle des klären ob tauschte oder ver- Dietrich Blöthe (Stedorf Nr. 1). Letzterer ließ sie von kaufte! dem Müllergesellen Wilhelm Loges betreiben. 1825 Amtliche Aufhebung des Flurzwanges, der vom Spät- Grundsteuermutterrolle mittelalter bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts, örtlich Stedorf 1840/42 Flur- auch sehr viel länger, galt. Flurzwang war eine Ver- Archiv Dörverden zwang einbarung, häufig aber auch die erzwungene Vorschrift seitens der Gemeinheit (Allmende), der Gesamtheit der Besitzer oder des jeweiligen Grundherren. 1825 Zur Schulstelle gehören im Jahr 1825 zwei Kuhweiden W. Bredthauer, die Einheits- auf dem Mühlenfeld, 2 Morgen Bruchwiese, 1 Schweine- gemeinde Dörverden, S. 219 Schule mast im Holze, ein Hausgarten mit 36 Obstbäumen, die vom Schulleiter betrieben wurden. 1826 Es begann in Stedorf die systematische Gemeindever- W. Bredthauer, die Einheits- waltung, geregelte Aktenführung und Inventarisierung gemeinde Dörverden, Gemeinde des Gemeindevermögens. Der Gemeinde gehören: 300 ha Seite 219 verwal- tung Gehölz (Eichen, Buchen Fichten), Heideland, Schä- ferhütte und -karren, 28 Schafhürden, 10 Schlagbäume zum Abwehren des Dorfviehs während des Austriebes, eine Handfeuerspritze und 20 Feuerleitern. 1826 09. Mai: Das „Rescript der königliche General-Direkti- v. Horn, Deichgeschichte des on Wasserbau“ hebt den Verlauf der Heerstraße durch Weser-Aller-Dreiecks .S.138 Heer die Große Dörverdener Marsch auf, da nach Fertigstel- Grundsteuermutterrolle Stedorf 1840/42 straße lung des Stedorfer-Riedaer Winterdeichs die Heerstra- ße (heute B215) in dessen Schutz verlaufen soll, nämlich entlang der „innere Berme“ des Winterdeichs. Berme 1826 Stedorf wurde verpflichtet zur Lieferung von Heu- und W. Bredthauer Dörverdener Strohlieferungen für 451 Reuterquartiere der hannover- Urkundenbuch von 1985, Verpflich sche Kürassiere, Dragoner und Husaren die an der „Reit- Seite 56 tung bahn“ in Dörverden untergezogen waren. 1826 Anbauer Friedrich Ahlers Nr.76 kaufte die Gemein- (Rosenbrock Flurnamen, schaftsweide in der Rehrslake aus der Gemeinheit (war Stedorf Nr. 52) Rehrslake bis 1840 Gemeinschaftsweide - und Holzung).

- 37 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1827 Beginn der Landvermessung für die Verkopplung der Verkopplungen, Separatio- Gemeinheiten (Allmenden) zur Bildung der Verkopp- nen, Markenteilungen die im Verkopp- lungsmasse in Dörverden und Stedorf. Neben der Berufs- 18. und 19. Jahrhundert in lung Deutschland als Vorformen und Standesbezeichnung der Meierleuten, Kötnern und der Flurbereinigung stattfan- Brinksitzern bildete sich eine vierte Sozialschicht, die der den. An- und Abbauern. Abbauern ließen sich auf privatem Verkopplung bewirkte die Grund nieder, Anbauern errichteten ihre Stelle auf Ge- Neuverteilung der landwirt- meineigentum. schaftlich genutzten Acker- 1828: Beginn der Verkopplung in Stedorf, Abschluss flächen. Separation verän- 1830. Es handelte sich um die Flurstücke: Lohmarsch, derte das Landschaftsbild Mühlenfeld, Stapelacker, Riedaer Ort, Wiehbüsche, Lege grundlegend. Sie löste die Dreifelderwirtschaft ab und Marsch, Geestefelder Holz, Kleine Marsch, Im Aller, In schuf die heutigen geometri- der Ahe, Storkslake, Rehrslake, Großes und Kleines schen Ackerformen. Moor, Lienert, Bocksfeld, Beym Schwarzen Berg, Große Wikipedia, Verkoppelung Geest, Dörverdener Holz, Kleine Heide vor Diensthop. 1828 Neue Feuerlöschordnung für Kirchspiel Dörverden. In W. Bredthauer Dörverdener Feuer- einem Sieben Punkte- Plan war das Material und Zustän- Urkundenbuch von 1985, löschord- digkeiten festgelegt. Zwei mit Rädern versehene Wasser- Seite 56 nung wagen, jeweils mit einem Wasserkübel, 2 Feuerleitern und Haken waren obligatorisch. 1828 Von 1828- 1831 erfolgte der Bau des Stedorf- Riedaer W. Bredthauer, Die Einheits- Deich gemeinde Dörverden S.28, S. Winterdeichs, er wurde „aufgekarrt“. (Wikipedia) 219 1829 08. Juli: Beendigung der Generalteilung der Gemein- W. Bredthauer, Die Einheits- gemeinde Dörverden, S. 195 heiten (Neufestlegung der Gemarkungsgrenzen) und pri- und 220 General- vate Neuverteilung der vormals gemeinsam genutzten teiung landwirtschaftlichen Flächen in Stedorf. Da jeder von „gutem“ Land etwas in Privatbesitz haben wollte, trat eine erneute Zersplitterung auf, die erst mit der späteren Flurbereinigung abgestellt werden konnte. 1829 Stedorf erhielt die Einquartierung von Kavallerieeinhei- W. Bredthauer, Die Einheits- gemeinde Dörverden, S. 220 Kavallerie ten für 36 Tage verordnet. 1829 Das Amt Westen untersagte Betreuungsmaßnahmen (Zeh- W. Bredthauer Dörverdener rung) zu Lasten der Gemeindekasse, so hatten die Ste- Urkundenbuch von 1985, Verbot dorfer geltend gemacht: „Beym zusammenbringen des Seite 57 Zehrung Hirtenkahrens verzerht: 2,5 Kannen Brantwein und 4¼ Lot (60g)Toback, 11Mariengroschen (1/36 Reichstaler.“ 1829 Die Dörverdener verweigern den Stedorfern die Ent- W. Bredthauer Dörverdener Ur- schädigung von 20 Reichstalern für die Nutzung der kundenbuch von 1985, S. 57 Loh- Stoppelweide in dem Wechselfelde, Lohmarsch genannt. marsch Hier hatten Stedorfer Meierleute bedeutendes Grundei- gentum, durften dieses aber während der 4 Druschjahre (Dreschen) nicht zum Weiden nutzen. Als Entschädigung für die „Druschjahre“ waren 20 Reichstaler zu leisten. Abb. 33: Reichstaler, von 1850

- 38 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1829 Ein Dorfrundschreiben verbot die Versammlung von Was mag der Grund gewesen Spinnerinnen und jungen Burschen in den Spinnstuben. sein??? Spinn- W. Bredthauer, Die Ein- stuben In der Stedorfer Schulstube befanden sich 1829: 11 Ti- heitsgemeinde Dörverden, sche, 14 Bänke, 3 Börde, und eine Tafel. 1829; Seite 220 1829 10. Juni Anordnung des Amtes Westen: „Rücksichtlich W. Bredthauer, Die Ein- polyzeilicher Draufsicht“ auf Straßen und Wegen sind heitsgemeinde Dörverden, Straßen die Wagenspuren jeden Sonnabend zuzustoßen und sorg- 1829; Seite 220 fältig zu eggen. 1831 April: „Achimer Krieg“: Durch Wegfall des Schiffslini- 1. Johann Osmers, Amt und enzuges durch Menschen (Flußschiffe mit Leinen von Dorf Westen, Seite 91ff. Schiffsli- 2. HK 2007, Seite 159, Trei- Menschen flußaufwärts ziehen) war bei den Häuslingsfa- deln Friedrich-Wilhelm Brandt nienzug milien im Amt Thedinghausen-Westen große Not entstan- den. Die verzweifelten Linienzieher stoppten die Schiffs- züge und zwangen die Schiffer anstelle der Pferde wieder Menschen vorzuspannen. Die hannoversche Regierung ließ Soldaten aufmarschieren und erstickte so den Auf- ruhr. Um die größte Not zu lindern zahlte sie den Schif- fern Prämien bei Menschenvorspann, was die Kritik der Weseranrainer Preußen und Bremen hervorrief. Abb.: 34 Treideln 1831 01. August: das Strohdach des Stedorfer Schulhauses W. Bredthauer, Die Ein- wurde abgenommen und durch ein Ziegeldach ersetzt. heitsgemeinde Dörverden, Schule 1833 erhielt die Schule Holzdielung als Fußboden anstel- von 1979; Seite 197 und 220 Stedorf le der vorherigen Lehmtenne. W. Bredthauer, 300 Jahre Als Folge des Anwachsens der Bevölkerung kam 1869 Geschichte der Schulen zu ein zweiter Klassenraum hinzu, 1887 wurde die Schule Dörverden und Stedorf, VAZ dreiklassig und 1916 wieder in zweiklassig zurückver- vom 11.01.1964 wandelt. Erst im Jahr 1948 wurde ein dritter Klassenraum dauerhaft angebaut. 1833 Ablösung des Schmalzehnten (Füllen-, Lämmer-, Käl- W. Bredthauer, Die Ein- ber- und Immenzehnt.) Zum Zeitpunkt der Ablösung heitsgemeinde Dörverden, Ablösung waren es 80 Taler für die Stedorfer Bauernschaft). von 1979; Seite 220 1833 Moses Davidson, Lohgerber in Verden, kaufte die in W. Bredthauer Dörverdener Davidson Konkurs gegangene Kötnerstelle Nr. 45 und verkaufte sie Urkundenbuch von 1985, 1854 an Johann Köster, der einen Krämerladen eröffnete. Seite 58

1839 Schiffslinienzug: Das heißt, Flusskähne mit Leinen vom W. Bredthauer Dörverdener Ur- Ufer stromaufwärts zu ziehen von Menschen aber auch kundenbuch von 1985, S. 58 Schiffs- Pferden. Das Amt Westen ordnete an, die den Schiffslini- linienzug enzug erschwerenden starken Bäume innerhalb von drei Tagen zu beseitigen. Als „Buckdriever“ (Weserböcke/ hölzerne Lastkähne, 35 m lang, 2,5 m breit, 60 Tragkraft), die von 8 - 9 „Rep- pern“ gezogen wurden, arbeiteten im Amt Westen 80 - 100 Kötner, Brinksitzer und Häuslinge, die im Schiffs- treck (Treideln) ihr Brot verdienten. Abb. 35: Buckdriever

- 39 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1839 25. April: Erlaß der Verordnung über die „Ablösung der W. Bredthauer, Die Ein- heitsgemeinde Dörverden, Ablösung Hofdienste“ Hand und Spanndienste, der Verpflichtung zur Arbeit für einen Grundherrn. 1829; Seite 220 1839 31. März: Vollmeier Ehler Twietmeyer (Drübber) ver- Grundsteuer Mutterrolle von kaufte eine zwischen Hiddinghausen und Hof Borstel ge- 1840/1842 Verkauf legene Bruchwiese für 175 Taler an den Halbmeier Hein- rich Höltje (Stedorf Nr. 32). Mit Heister (junge Buchen) bestandene Wiese 2 Morgen 37Ruten (0,6 ha) groß. 1840 Separation der Ackerflur (durch Flurbereinigung zu W. Bredthauer Dörverdener Privateigentum). Bis 1840 war das Flurstück „Im Aller“ Urkundenbuch v.1985, S. 58 Sepa-rati- Kommunion-Holzung und -Weide, auf dem 37 Stedorfer Grundsteuermutterrolle on Meierleute zur Holzung und Weide berechtigt waren. Stedorf 1840/42

1840 Dorfziegeleien entstanden in Stedorf und Dörverden. Die Heimatkalender 2007, Die Fachwerkbauweise ging im 19. Jahrhundert immer mehr Entwicklung von Ziegeleien Ziegeleien zurück. In Dörverden lassen sich mehrere Ziegeleien im heutigen Landkreis Ver- den von Manfred Bunge, nachweisen: Heinrich Ahlers, Otte (Flur Storkslake), Seite 188/211. G.v.d. Sandt/Troue, sowie eine Ziegelei in Geestefeld. In Stedorf sind vier Ziegeleien nachgewiesen, betrieben von Dr. Matthäi, von Halbmeier Troue, von Halbmeier Grefe (Ziegeleigrube Wiehbüsche, er stellte Dachziegeln her) und von Boveroux und Genossen. 1840 Loskauf der Höfe von ihren grundherrlichen Diensten Ablösungsbescheide: Kreis- bis und Pflichten bei der Hannoverschen Domänenkammer archiv Verden, 1855 für den 25fachen Jahresertrag durch Kapital, Rente oder W. Bredthauer Dörverdener bis zu 1/6 Landabtretung. Im Jahr 1840 waren nachfol- Urkundenbuch von 1985, Loskauf gende Meierhöfe in Stedorf im grundherrlichen Besitz Seite 58 bis 63 der Familie Behr in Hoya: Hof Nr. 3 Precht, Nr. 7 Deike, Nr. 9 Greve, Nr. 5, Nr. 20 Dunker, Nr. 36 Heimsoth, Nr. 39 Göbbert. 1841 26. Juli: Rezess; (ortsrechtlicher Vergleich) über die Stedorfer Holzinteressen- „Generalauseinandersetzung“ im Stedorfer Bruch, Tei- tenschaft, Grundsteuermut- Rezess lungsobjekt 438 Morgen Bruch, halb Holzung, halb Wei- terrolle 1840/42 de: Berechtigt waren 37 Meierleute in Stedorf. Gründung W. Bredthauer Dörverdener der „Stedorfer Holzinteressentenschaft“ die gemein- Urkundenbuch von 1985, schaftlich 1.223 Morgen Bruchland bewirtschafteten. Seite 59 1842 Begräbnissingen von den Schulkindern. Bei öffentlichen W. Bredthauer Dörverdener Beerdigungen sangen die Knaben der ersten Klasse am Urkundenbuch von 1985, Sarg ein geistliches Lied (bereits 1726 nachweisbar) Seite 61 1844 26. März1844: Für die Ablösung von 857 Thaler 13Gro- Amt Westen Thedinghausen, schen, zahlbar bei der Casse des Amtes Westen Theding- Ablösungs-Receß zwischen Rezess Königlicher Domainen-Cam- hausen, kaufte der Halbmeier Precht sich frei von den mer zu Hannover und Halb- grundherrschaftlichen Hoflasten des Meierhofes Nr. 3 meier Dietrich Heinrich Precht (vorher Familie Behr Hoya) Nr 3 Stedorf

- 40 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1845 Laut Mutterrolle (Ur-Kataster) befanden sich in der W. Bredthauer Dörverdener Ur- kundenbuch von 1985, Stedorfer Feldmark 1.123 ha Gemeinland (Allmende), Seite 61 Mutter 405 ha Ackerland, 107 ha Wiesenland, 500 ha Gehölze Rosenbrock Flurnamen, Stedorf rolle und Heide. Seite 129 1845 28. Februar Der Bauermeister Schünemann berichtete: W. Bredthauer, Die Ein- „Da wegen des hohen Schnee nicht zu gehen war, bin heitsgemeinde Dörverden, Winter ich zu Pferde hin nach Hoya, um Saatkorn zu kaufen.“ von 1976; S. 172 1845 Die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen be- „Wer hat denn nur den Dampf standen seit 1843. Für die Strecke Bremen-Hannover erdacht, die Fuhrleut’ um ihr Eisenbahn Brot gebracht, sie sind wahr- kam erst am 14. April 1845 der Vertrag zwischen Bremer lich übel dran, mit der ver- Senat und der Hannoverschen Kammer zustande. fluchten Eisenbahn!“ Der Verdener Einspruch von 1824 gegen den Bau der de.wikipedia.org/wiki/könig- Eisenbahn hat das Projekt bis 1845 verzögert. lich hannöversche staatsei- senbahn 1846 28. Oktober 1846: Eine Abordnung der Stedorfer Bau- W. Bredthauer, Die Ein- ernschaft erkundigte sich bei der Bahndirektion, ob die heitsgemeinde Dörverden, Eisenbahn Eisenbahn durch die Kleine Marsch gelegt würde. Sie er- von 1976; S. 98 99; S221 hielten den Hinweis: bei Weigerung würde enteignet. Am 15. November erfolgte in der Kleinen Marsch die Vermessungen und das Abstecken der Trasse des Bahn- körpers und dann begannen 1000 Arbeitskräfte mit den umfangreichen Erdarbeiten. Ein breiter Damm entstand, Eisenbahn und Flutbrücke wurden gebaut. 1846 Tischlerei Göbbert, Stedorf Kötnerstelle Nr. 45 (Zähl- W. Bredthauer Dörverdener Göbbert mannstraße 6). Ab 1912 Stellmacherei Heinrich Göbbert. Urkundenbuch v. 1985, S. 62 1847 12. Dezember: Der erster Dampfzug von Bremen nach Hannover passierte Stedorf. Seit ihrer Eröffnung erwies Eröffnung sich die Strecke als eine der wichtigsten Eisenbahnstre- Eisenbahn cken Deutschlands, da sie die Verbindung der bremischen und niedersächsischen Häfen nach Süddeutschland her- stellt. Zunächst fuhren täglich drei Züge von Hannover nach Bremen und zwei in Gegenrichtung. Fahrzeit betrug Abb. 36: Fahrplan von 1854 3½ Stunden (heute mit ICE 66 Minuten.) de.wikipedia.org/wiki/königlich (Abschluss der Elektrifizierung am 14. Dez. 1964) hannöversche staatseisenbahn 1847 Beginn des Ausbaus der Landstraße von Verden nach bis Nienburg (Heerstraße, heutige B215), die nun auf einer 1855 Berme, auf der Innenseite des Winterdeichs verläuft. Die bislang wetterabhängige Marschstraße wurde gepflastert! Abb. 37: Berme

1848 Teilweise Niederlegung des alten Dörverdener Flügel- W. Bredthauer Einheitsgemeinde Dörverden 1976, Seite 221 Deich deiches entlang der Strecke Kraftwerk - Lohof. 1848 Stedorf hatte 109 Wohngebäude mit 790 Einwohner Rosenbrock, Otto Voigt, Flur- Einwohner Geestefeld 6 Wohngebäude mit 53 Einwohner namen Kreis Verden, S. 129 1850 15. Februar: Die örtliche Holzaufsicht wurde „Ordentli- W. Bredthauer Einheitsgemein- Holzauf- chen Gerichten“ unterstellt. de Dörverden 1976, Seite 221 sicht

- 41 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1851 Heinrich Clasen, Stedorf Hof Nr. 16 (Alte Reihe 6), ver- W. Bredthauer Einheitsge- kaufte den „Landwehrort“ in der Wahneberger Feldmark meinde Dörverden 1976, Clasen an Wilkens Nr. 4 in Wahnebergen 2 Morgen 27 Ruten, Seite 221 (ca. 0,5 Hektar) 1852 Der Lohof wurde vom Amt Hoya abgegeben und dem W. Bredthauer Einheitsge- Amt Westen angegliedert. meinde Dörverden 1976, Seite Lohof 221 141 ha beiderseits des Westener Weges wurden mit Ei- Das Buch über die Gemeinde chen, Kiefern und Fichten aufgeforstet. Dörverden Seite 205 1852 11. November: Zu Martini erfolgte die Ablösung der W. Bredthauer Einheitsge- Pflicht- Pflichtbrote. meinde Dörverden 1976, brote (Pflichtbrote hatten die Einwohner für Pfarrer und Lehrer zu backen Seite 222 und zu liefern, ihr Gewicht sollte 6-8 Pfund betragen.) 1852 Der Berliner Huf- und Wagenschmied Beck gründet in W. Bredthauer Dörverdener Dörverden auf dem Sünderberg eine Schmiede. Urkundenbuch von 1985, Beck (Ab 1976 „Kaufhaus Haustechnik Beck“). Seite 63 1853 Der Westener Kuhhirte musste wegen unbefugten Hütens (Mariengroschen sind im nieder- sächsischen Raum geprägte Gro- Kuhhirte auf der Stedorfer Gemeinheit 2 Mariengroschen Strafe schen, die auf einer Seite eine bezahlen. stehenden Muttergottes darstellen) 1854 01. Mai: Der Lohof und der Hof Borstel wurden kom- W. Bredthauer Einheitsge- Lohof munal der Gemeinde Stedorf zugeschlagen. meinde Dörverden 1976, Ab April 1938 Besitz der Familie zum Berge Seite 221 1854 1854 beschädigte Blitzschlag die alte Bockmühle. 1856 www.dahnken.de/ bis vernichte sie ein Feuer total. 1857 entstand die Mühle windmuehle. 1884 neu als Galerie-Holländermühle, eine der ersten massiv gebauten Mühlen in unserer Region. 1884 kauft der Mül- Mühle lermeister Heinrich Winter aus Loge die Mühle. 1855 13. April 1855: Johann Hinrich Meyer, Hof Nr. 33 (Bur- Lebenlaufbeschreibung des brink 12), erbaute nach langwierigem Genehmigungsver- Hofbesitzers Heinrich Mey- Geils fahren durch die Königlich Hannoversche Landdrostei er, von 2013, Seite 9 Mühle gegenüber der Dörverdener Mühle eine weitere Mühle. Heimatkalender 2009, (Gesuch vom 04.April 1853). Klaus Roschmann Seite 70 Am 01. Oktober 1875 verkaufte Meyer die Mühle an den Müller Hermann Geils aus Wechhold. Ein Blitzein- Heimatkalender 2009,- schlag verursachte 1912 einen Brand, und am 5. Septem- Helmut Lohmann Seite 82 ber 1924 brannte die Mühle erneut. Das führten zur Ein- stellung des Betriebes. Da die Mühle immer mehr verfiel, erfolgte 2006 ihr Abriss. 1856 Feuerlöschordnung. Sechs Brandgeschworene hatten bei Die Brand- oder auch Feuerge- schworenen (heute würde man Feuer die Kommando und Polizeigewalt zu übernehmen. Brandschutzprüfer sagen) hatten ab Brand- Als Löschgerät hatte jedes Haus einen ledernen Lö- Mitte des 19. Jahrhunderts die geschwo- scheimer bereit zu halten. Das Löschwasser musste aus Aufgabe Brandschutzmaßnahmen rene zu überprüfen. Sie waren auch für dem jeweiligen Hausbrunnen geschöpft werden. das Löschgerät verantwortlich.

- 42 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1859 27. März 1859: Die erneute Gebietsreform der „Justiz - Johann Osmers, Amt und und Verwaltungsreform von 1848“ hatte die Aufgabe, die Dorf Westen Seite 98/99 Ämter Anzahl der Ämter zu reduzieren. Das Amt Westen wur- W. Bredthauer Einheitsge- de dem Amt Verden zugeteilt, womit Stedorf wieder meinde Dörverden Seite 222 dem Amt Verden unterstellt war. 1861 13. Januar 1861: Gesuch der Gemeinde Geestefeld bei Kreisarchiv Verden der Kircheninspektion Hoya, die Geestefelder Kinder (KAV) 6/115 b. Schule statt an der Schule zu Dörverden an der Schule in Stedorf zu unterrichten, was den Schulweg von unnötiger drei- viertel Stunde auf eine halbe Stunde verkürzen würde. Am 23. Januar 1861 diskutierten die Schulvorstände von Dörverden und Stedorf. Gemäß Protokoll des Pastor Hartwig vom 6. Februar 1861 sollte der Stedorfer Schul- vorstand nun die Gebühren und andere Einkünfte für die Unterrichtung von der 8 Geestefelder Schülern erhalten. Am 06. Juli 1861 verfügte das „königlich hannoversche Consistorium“, den „Schulverband Stedorf Geestefeld“. 1861 Teilung des Zwölfer-Bruches unter 12 Meierleuten. Das Rosenbrock Flurnamen, Ste- dorf Nr. 44 Teilung Flurstück lag nördlich Forst Höpen ostwärts der Mese. 1862 Kunstdünger in der Landwirtschaft. Um 1840 hatte der Wikipedia Kunstdünger Chemiker Justus von Liebig die wachstumsfördernde Kunst- Wirkung von Stickstoff, Phosphaten und Kalium nach- Guano importierter Seevogelkot dünger gewiesen. Zunächst kam nur Guano zum Einsatz. 1862 Die Stedorfer stellten den gemeinschaftlichen Vieh-Aus- W. Bredthauer Dörverdener Urkundenbuch von 1985, S. 64 Vieh- trieb für Kühe und Schweine im Bruche und für Schafe in austrieb der Heide ein und beendeten damit die Dorfhirtenzeit und Grundsteuermutterrolle Waldhütung. Stedorf 1840/42 1863 22. Juli: Verkopplung der Hibbelweide (Zickenweide). W. Bredthauer Einheitsge- Verkop- Mit 50Morgen 50 Ruten war sie Heuland für 21 Meier. meinde Dörverden 1976, pelung Seite 222 1864 22. Januar: König Georg V. erließ die Deich-und Ab- Walter Horn, wässerverordnung. Das Gesetz betraf u.a. den Bereich Deichgeschichten, S. 140 Deich- rechtsseitig der Weser, von Stedorf bis zur Einmündung verband W. Bredthauer Einheitsge- der Aller in die Weser. Aus der bisherigen „Deichge- meinde Dörverden 1976, schworenenordnung“ entstand 1864 der Dörverdener-Ste- Seite 180 dorfer Deichverband und aus dem ab 15.07.1960 der Wasser- und Bodenverband Aller-Weser-Dreieck. In Stedorf gab es im Jahr 1864 39 Meier, 17 Kötner, 14 Brinksitzer, 23 Anbauern. (Berufs-/Standesbezeichn.) 1865 Der 0,6 ha große Friedhof um die Kirche herum war dem W. Bredthauer Dörverdener wachsenden Bevölkerungsdruck nicht mehr gerecht und Urkundenbuch von 1985, Friedhof wurde am 16. Mai 1865 geschlossen. An seine Stelle trat Seite 64 der neue Friedhof zwischen Mühle und Bundesstraße W. Bredthauer Einheitsge- B215 (ein ehemaliges Küstergrundstück). 1902 erfolgte meinde Dörverden 1976, die Einweihung einer Friedhofskapelle (Leichenhalle). Seite 108

- 43 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1866 28. Juni 1866: Die hannoversche Armee kapituliert nach Karl Nerger, Das Ende des anfänglichen Erfolgen in der Schlacht bei Langensalza Königreichs Hannover 1866 König- gegenüber den preußischen Truppen. Heimatkalender 1966 reich Seite 100-107 Hannover Im Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich, einem Krieg, an dem das Königreich Hannover eigent- lich gar nicht hatte teilnehmen wollte, verlor es seine Un- abhängigkeit. Preußen entthronte die Welfen, annektierte das Königreich Hannover und machte es zur Provinz Hannover. Das hannoversche Militär verschmolz mit dem preußischen X. Armee-Korps. 03. Okt. 1866: Das Königreich Hannover hörte auf zu existieren. Durch „königlich preußisches Patent“ wurde Hannover mit Preußen vereinigt. Auch die Grafschaft Abb. 38: Königreich Hannover Hoya wurde preußisch! 1867 Seit jeher und bis zum Ende des 19. Jahrhundert war die Landwirtschaft ausschließlich von körperlicher Arbeits- Mechani- kraft von Menschen oder Tieren abhängig. Hatte man bis- sierung lang das Getreide mit Dreschflegeln gedroschen, und wa- ren auch die ersten mechanischen Dreschmaschinen be- reits seit Ende des 18. Jahrhunderts bekannt, setzte sich in Deutschland ab Mitte des 19. Jahrhunderts vermehrt, als erster Schritt der Mechanisierung, die Dreschmaschi- nen durch, die zunächst noch im „Göpel-Betrieb“ mit Abb. .39: Dreschen mit Muskelkraft, von Pferden oder Ochsen später auch mit Lokomobilantrieb Dampfmaschinen (Lokomobilen) betrieben wurden. Erste Wikipedia, Mechanisierung Versuche mit motorbetriebenen Zugmaschinen, den frü- Landwirtschaft5 hen Vorläufern der Traktoren und Ackerschlepper fanden W. Bredthauer Dörverdener statt. In Deutschland ist in diesem Zusammenhang der Urkundenbuch von 1985, Name Heinrich Lanz bekannt. Seite 64 1869 Die Stedorfer Schule erhielt ein zweites Klassenzimmer. W. Bredthauer, 300 Jahre Von 1869-1885 erfolgte der Unterricht also „zweiklassig“ Geschichte der Schulen zu Schule Dörverden und Stedorf (also in zwei Klassen). VAZ vom 26.01.1964 1869 21. Juni: Erlass der Gewerbeordnung die die Gewerbe- Fundstelle: Bundesgesetz- Zunft- freiheit inhaltlich bestimmt und regelt. Das bedeutete für blatt des Norddeutschen Bun zwang das Deutsche Reich die endgültige Aufhebung des Zunft- des Band 1869, Nr. 26, Seite 245 - 282 zwanges. Sie ermöglichte die Entfaltung des Handwerks auch auf dem platten Land. Obwohl im Jahr 1869 erlas- sen gilt sie mit inhaltlichen Änderungen noch heute. 1870/71 Der Deutsch-Französische Krieg (Kriegserklärung am de.wikipedia.org/wiki/ 19. Juli 1870) war die militärische Auseinandersetzung Deutsch-Französischer-Krieg Deutsches zwischen Frankreich (Napoleon III) und dem Norddeut- Reich schen Bund unter preußischer Führung gemeinsam mit Bayern Württemberg, Baden und Hessen. Der Sieg über Frankreich im Spätsommer 1870 führte zur Proklamation des „Deutschen Reichs“ am 18. Jan. 1871 in Versailles.

- 44 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1871 Der siegreiche Krieg und die Gründung des „Deutschen Dieter Brosius, Niedersach- Reichs“ rief auch in Nordwestdeutschland (Hannover/- sen, S 174 Deutsches heutiges Niedersachsen) bei vielen, die zum Preußentum Reich ein reserviertes Verhältnis hatten eine Welle nationaler Begeisterung hervor. Die Integration Hannovers machte Fortschritte, hatten doch die Nationalliberalen mit der Einigung Deutschlands ihr politisches Hauptziel erreicht. 1871 Deutsche Kaiserreich, die Bezeichnung des deutschen de.wikipedia.org/wiki/ bis Nationalstaats von 1871-1918, einer bundesstaatlich or- Deutsches_Kaiserreich 1918 ganisierte, monarchisch ausgerichtete konstitutionelle Monarchie. Die deutsche Reichsgründung erfolgte am Kaiser 18. Januar 1871 mit der Proklamation des preußischen reich Königs Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser in Versailles. Die einsetzende Phase der Hochindustrialisierung wan- delte Deutschland vom Agrar- zum Industriestaat. 1872 Ablösung des Korngefälles (Einkünfte beziehungsweise W. Bredthauer Einheitsge- Korngefälle Abgaben in Getreide), z.B. Pacht. meinde Dörverden, S. 222 1873 3. Januar: Auf den Weserwiesen präsentieren sich Mari- Hoyaer Wochenblatt vom Wetter enblümchen in großer Fülle und in den Gärten blühen 09.01.1873 schon viele Blumen. 1873 09. Juli 1873: Die Mark, auch Goldmark genannt, löste Google/ wikipedia im Zuge der Vereinheitlichung im neu gegründeten Deut- Goldmark schen Reich als erste einheitliche gesamtdeutsche Wäh- rung die Währungen der einzelnen Länder ab! 1873 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Stedorf. Die Chronik, 125 Jahre Freiwil- Frei Ausrüstung der 15 Mann starken Organisation mit Helm lige Feuerwehr Stedorf von 1998. willige und Bluse war eine Stiftung des Verdener Militärs. Dazu Feuer- kam eine Handdruckspritze mit Wasserkasten und Zube- wehr hör. Als Brandmeister wurde W. Kassebeer bestimmt. 1874 18. Mai 1874: Gründung des Stedorfer Schützenvereins Jubiläumsfest zu 100 Jahre Krieger- als „Kriegerverein Stedorf“. Die frühen Schützenverei- Schützenverein Stedorf, und verein ne setzten die mit der Bürgerwehr gegebene Tradition 125 jähriges Jubiläum. fort, den national patriotischen Geist jener Epoche. Der Name „Kriegerverein Stedorf“ macht das deutlich. Den gesellschaftlichen Stellenwert verlieh Freude am Schieß- wettbewerb und die mit dem Vereinsleben verbundene Kameradschaftspflege. 1874 10. Januar: Ergebnisse der am im 6. Wahlkreis der Pro- Hoyaer Wochenblatt vom vinz Hannover stattgefundenen Wahlen. Gewählt in Dör- 13.01.1874 und 17.01.1874, Wahlen verden/Stedorf Vollmeyer Precht 55/13, Vollmeyer Wes- terman 72/91, Arbeiter Wode 12/-. 1874 Ab 01. Oktober (in Preußen): Standesamt in Dörverden Google/wikipedia Standes- führt Personenstandsregister und erstellt Personalstands- www./tulifurdon.de/Kir- amt urkunden (Geburt, Eheschließung,Tod) für Dörverden, chenbücher/Dörverden/ Stedorf, Barme und Diensthop.

- 45 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1875 Hoyaer Wochenblatt vom 98.Juni 1875 Spar- kasse

1875 15. September: Um 11 Uhr brach in Wahnebergen ein Hoyaer Wochenblatt vom so heftiges Feuer aus, das in kurzer Zeit 4 Bauernhöfe mit 21.09.1875 Brand 11 Nebengebäuden und deren ganze Ernte eingeäschert Wahne- waren. Der unvorsichtige Umgang mit Streichhölzern bergen wird als Brandursache vermutet. Die Verdener Feuerwehr und eine Abteilung Ulanen unterstützten bei der Brandbe- kämpfung. 1876 13. März (Überschwemmungen) Hochwasser der Weser Hoyaer Wochenblatt vom hält seit über drei Wochen an und keine Aussicht auf 14.03.1876 Hoch- Besserung. Erst nach dem 23. März begann das Hoch- wasser wasser zu fallen 1876 21. März 1876: Ein Durchbruch des Weserdeiches bei Hoyaer Wochenblatt vom Geestefeld wurde seit Tagen und besonders gestern durch 21.03.1876 Weser- Aufbietung aller Kräfte verhindert. Mannschaften aus Deich Geestefeld, Stedorf und Dörverden arbeiteten Tag und Nacht am Weserdeich. 1876 23. November: Wegen Aufgabe des Ziegeleibetriebes Hoyaer Wochenblatt vom der früheren v. d. Sandt´schen Ziegelei zu Dörverden 16.11.1876 Ziegelei werden große Partien von Mauersteinen und Dachziegel zum Verkauf angeboten. 1876/78 1876, nach einem Blitzschlag musste der alte baufällige Verdener Anzeigenblatt vom Turm der St. Cosmae et Damiani Kirche in Dörverden 12./13.Dez. 1942: Kirch- entfernt werden. Von 1877-1878 entstand ein neuer Glo- Artikel: Dörverden - die Furt vor Verden. turm ckenturm, als Massivbau von Baurat Haase aus Hannover www.goermandt.de/pdf/ geplant mit einem Kostenaufwand von 21.000 Mark. Seit FaltblattKlein.pdf dem ist der schlanke, 41 m hohe Turm mit seinen 3 Glo- Einheitsgemeine Dörverden cken (eine frühgotische, eine Betglocke von 1764 und in Urkunden und Dokumen- eine große Glocke von 1838, das Wahrzeichen des Dor- ten, W. Bredthauer 1990 fes. 1877 02. Februar: Infolge des großen Sturms in der Nacht Hoyaer Wochenblatt vom 03.02.1877 Schiffs- von Dienstag zum Mittwoch sind auf der Weser zwei be- unter- ladene Schiffe, eines oberhalb Hoya, das andere unter- gang halb Dörverden gesunken. Letzteres, das dem Spediteur J. Stucke aus Minden gehörende, war mit 70.000 Rotstei- nen beladen. Die Rettung der Mannschaften erfolgte un- ter schwierigen Bedingungen. Die Löschung dieses 20 Fuß unter dem Wasserspiegel liegenden Schiffs erfolgte ab dem 07.April 1877 mit Tauchern aus Hamburg.

- 46 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1878 10. April. Dr. med Blume hat sich in Dörverden nieder- Hoyaer Wochenblatt vom gelassen als „prakt. Arzt, Chirurg und Geburtshelfer“. 13.04.1878 und 25.02.1882 Arzt Noch am 08. Februar 1882 versuchte Dr. Blume per Zei- tungsanzeige seine offenstehenden Rechnungen aus den Jahren 1879 und 1880 einzutreiben. 1878 19. Oktober: Morgens 10 Uhr. Subhastitations-Patent Hoyaer Wochenblatt vom und Edictalladung. In Zwangsvollstreckungssachen wider 24.09.1878 den Anbauer und Gastwirt Heinrich Kracke in Stedorf soll die demselben gehörende Anbauerstelle, Haus Nr. 85 öffentlich und meistbietend verkauft werden. Königliches Amtsgericht 111 Reinbold 1879 09. Juli: Stedorf, gestern gegen 11Uhr vormittags brann- Hoyaer Wochenblatt vom te das Wohnhaus des Vollköthners Wilh. Reinhardt total 10.Juli 1879 Brand nieder. Durch das Einschreiten des am Platze anwesenden Schornsteinfegermeister Wohlfahrt, sowie die Hilfe meh- rerer Dorfbewohnern konnte durch Abriss eines Neben- gebäudes das überspringen des Brandes auf Nachbarhäu- ser verhindert werden. 1879 20. November: (Interessanter Fund bei Stedorf) Im Hoyaer Wochenblatt vom Oktober ist bei Baggerarbeiten im Flußbett der Weser 22.11.1879 Mammut zwischen Lohof und Niederboyen der Beinknochen eines urweltlichen Tieres, wahrscheinlich eines Mammuts, zu Tage gefördert worden. Der 66 cm lange und 26 cm dicke Knochen ist in seiner Substanz vorzüglich erhalten. Der Fund ging an das Provinzialmuseum in Hannover. 1880 02. Februar.: Die Eisdecke über die Weser ist so stark, Hoyaer Wochenblatt vom dass sie eine natürliche Brücke über das Eis bildet, die 05.Februar 1880 Eis seit gestern mit Fuhrwerken passiert wird. 1880 Kalkdüngung, Gründüngung begannen sich auch in Ste- W. Bredthauer Einheitsge- dorf durchzusetzen. Man hatte erkannt, Gründüngung un- meinde Dörverden, S. 163 Grün- terstützt die Bildung von Humus und wirkt der Boden- Wikipedia Gründüngung düngung erosion und dem Auswaschen von Pflanzennährstoffen aus dem Boden entgegen. Z.B. beim Anbau von Lupinen wird der Boden zudem mit Stickstoff angereichert, so dass der nächsten anzubauenden Feldfrucht 30–40 kg Stickstoff pro Hektar zusätzlich zur Verfügung stehen. 1880 15. März: Am 15. März wird in Dörverden eine mit der Hoyaer Wochenblatt vom 13.03.1880 Telegraph hiesigen Ortspoststelle zu vereinigende Telegraphen- Betriebsstelle mit beschränktem Tagesdienst eröffnet. 1880 01. Dezember: Nach den Beschlüssen des Bundesrats Hoyaer Wochenblatt vom 27.11.1880 Volks- findet eine allgemeine Volkszählung statt. Die Ein- wohnerzahl im Deutschen Reich seit der letzten Zählung zählung Verdener Kreisblatt vom 21. im Jahre 1875 ist zu ermitteln. Das ergab gemäß Ver- Juli 1884 zeichniß III der Landgemeinden im Kreis Verden: Einwohner in Stedorf : 754; in Dörverden : 955.

- 47 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1881 26. Dez. 1980 bis 13. März 1981: Diverse Weserdeiche W. Bredthauer Dörverdener Ur- kundenbuch v. 1985, S. 65 in Ritzenbergen, Oiste, Hingste und Oberboyen brachen. Pegel Deichgeschichte Weser-Aller- Es wurde der bis dahin höchste Hochwasserstand der We- Dreieck, v. Horn, S. 142 ser gemessen: Pegelstand 8,27m. In der Marsch traten Hoyaer Wochenblatt vom 14.03. schwere Schäden auf. 1931 1881 17. Februar. (Deichbruch an der Aller) Vorgestern Abend Hoyaer Wochenblatt vom ist der Deich bei Barnstedt gebrochen in Folge der Eis- 22.02.1881 Deiche verstopfung der Aller. Überflutungen in Barnstedt, Klein- Borstel und Ahnebergen. 1881 12. Juli: Zwischen Dörverden und Hoya kollidierten Hoyaer Wochenblatt vom stromaufwärts zwei beladene Schleppfahrzeuge des 16.07.1881 Schiffs- Schleppverbandes des Dampfers Deutschland. Das erste kollision Schleppfahrzeug geriet auf Grund und wurde von dem folgenden Schleppfahrzeug gerammt, stark beschädigt und die Reisladung durchnässt. 1881 Im Herbst 1881 ist mit dem Erscheinen eines neuen Hoyaer Wochenblatt vom Kometen zu rechnen. Es handelt sich um den berühmten 16. Juli 1881 Komet sogenannten „Encke´schen von Anno 1807“.

1881 Im August 1881 hat sich Dr. med. Bode als praktischer Hoyaer Wochenblatt vom Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer in Dörverden nieder- 01. September 1881 Arzt gelassen. Im Juni 1882 verließ Dr. Bode Dörverden be- reits wieder. 1882 19. Januar: (Petroleumbohrungen in der Provinz Han- Hoyaer Wochenblatt vom nover) Seit kurzem hat die „Unitet Continental Oil Com- 24.01.1882 Petrole- pany“ in Dörverden mit Bohrungen nach Öl begonnen. um Auch mit den Gemeinden Langwedel, Daverden und Verden wurden Verträge vereinbart die Bohrversuche auf ihren Grundstücken gestatten. 1882 26. Juli: In Dörverden, im Hause des Kaufmann Schlie- Hoyaer Wochenblatt vom mann, hat sich Dr. med. C. Meyer niedergelassen. Er hält 29.07.1882 Arzt Sprechstunden in Westen, Eystrup, Rohrsen und Dörver- den. Aber auch er blieb nicht lange. Nach seinem Wegzug versuchte er durch Zeitungsaufruf seine Rechnungsforde- rungen erfüllt zu bekommen. 1882 Der Bau einer Weserbrücke in Gr. Hutbergen ist nun ge- Hoyaer Wochenblatt vom 21. sichert. Gemäß Schreiben des Landtagsabgeordneten 11.1882 und 13.02.1883 Brücke Meyer-Okel vom 18. November 1882 ist der Etat der Hut- Bauverwaltung für eine feste Weserbrücke mit einer er- bergen sten Rate für 1883/1884 auf 60 000 Mark festgelegt. Die Kosten des Baus sind auf 350 000 Mark veranschlagt.

1882 29. Dezember: Nachdem am 07. Dezember in Dörverden Hoyaer Wochenblatt vom der erste Lachs in der Weser gefangen wurde, sind seit- 02.01.1883 Lachse dem über 50 Lachse von Fischern gefangen worden.

- 48 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1883 15. April: Die Arbeiten an der Weserbrücke in Gr. Hut- Hoyaer Wochenblatt vom 17.April 1883 Brücke bergen beginnen. Die Lieferung von 160 Kubikmeter Hut- Kienholz zur Fundierung der Brücke und von 486 Ku- bergen bikmeter Betonsteine sind zum 24. April ausgeschrieben.

1883 Der Verdener Brennereibesitzer Hesse kaufte den Lohof W. Bredthauer Dörverdener als Sommersitz, nachdem er 1866 bereits den Schwar- Urkundenb. von 1985, S. 65 Lohof zenhof/ Döhlbergen und 1882 das Rittergut Hönisch ge- Verdener Nachrichten vom kauft hatte. (Brennerei wurde 1915 geschlossen.) 19.Juni.2013 (Gut Hönisch)

1884 Groß Hutbergen 22. Mai (Brückenbau) Vorgestern ist mit Hoyaer Wochenblatt vom dem Brückenbau über die Weser angefangen worden. Die 29.05.1884 Brücke erste Bohle für die Spundwand des diesseitigen Pfeilers Hut- ist eingerammt. Am 17. Oktober wurde der rechtsseitige bergen Strompfeiler fertiggestellt und am linken Ufer hat die Mauerung des Widerlagers begonnen. 1884 01. Mai 1884: findet gem. §1 des Pferde-Aushebungs- Verdener Kreisblatt vom Pferde- Reglements vom 12. Juni 1875 eine allgemeine Vormus- 16.04 1884, der Kreishaup- Ausheb- terung des Pferdebestandes statt. Für Dörverden morgens mann Geheimer Ober-Re- gierungsrath Roscher ung um 8 Uhr für Stedorf morgens um 9 Uhr. 1884 28. Oktober: Provinziallandtag 6. Hannoverscher Reich- Hoyaer Wochenblatt vom tagswahlkreis. Wahlresultate für Stedorf/Dörverden: 30.10.1884 und 18.11.1884 Wahl Wattenberg 20/19 Stimmen, v. Arnswaldt DHP 71/95 Verdener Kreisblatt vom Landtag Stimmen. Keiner der beiden Kandidaten erreichte im 01.11.1884 Wahlkreis Verden (Wattenberg 4606/ v. Arnswaldt 6084) (DHP (Deutsch Hannoversche Partei) gegründet aus Protest mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen. Stich- gegen Annexion Hannovers wahl am 14. November 1884 die v. Arnswaldt gewann. durch Preußen.) 1884 29. Oktober, 9½ Uhr: Herbst-Kontroll-Versammlung Verdener Kreisblatt vom 20.10.1884 Resevis- im Bezirk der 6. Kompagnie (Verden) im alten Exercier- ten hause Meyer´schen Stall für „sämmtliche Reservisten“ und die zur Disposition ihrer Truppenteile Beurlaubten und zu den Ersatzbehörden Entlassenen aus Stadt Verden und Ortschaften 1884 04. November: Hof-Verkauf in Stedorf der Halbmeier- Verdener Kreisblatt vom Auswan- stelle Nr. 14 (Große Straße 95) von Heinrich Wiebe mit 08.11.1884 derung ca. 115 Morgen Land wegen Auswanderung nach Otter- Hoyaer Wochenblatt vom tail, Minnesota, USA. 08.11.1884 1885 27. Januar: (Eisbrücke) Seit einigen Tagen ist die Weser Hoyaer Wochenblatt vom „zum stehen“ gekommen und seit gestern ist bei Gr. 29.01.1885 Eis- Hutbergen seitens der Landstraßenverwaltung eine Fahr- Brücke bahn über das Eis hergestellt.

- 49 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1884 Sonntag 09. Dezember 23:30 Uhr: Verhaftung des Spar- Lebenslaufsbeschreibung des Hofbesitzers Heinrich Meyer, kassen-Direktors Voss wegen der Unterschlagung. Er Stedorf. Seite 21 Voss hatte 2.793.754,96 Mark für den Kauf des Gutes Löhrs- Hoyaer Wochenblatt vom dorf und diverser Häuser unterschlagen. Die Polizei ver- 11.12.1884, 27.01.1885, 10.02 hinderte gerade noch seine Abreise. Er wurde später als 1885, 07.04.1894 geisteskrank eingestuft und in der Irrenanstalt Hildesheim Dreifach Kaiserhoch, Rolf Al- untergebracht, aus der er entkam. Er starb 1893 in New lerheiligen 1992, S. 44 York. Das Defizit wurde von 1885 bis 1893 mit Hilfe der Landrat Dr. Seifert „Voss-Steuer“ ausgeglichen. 1885 05. April: Feuer in Stedorf: morgens zwischen 5 und 6 Hoyaer Wochenblatt vom Uhr brannte das Wohnhaus Nr. 1 des Halbmeiers H. Bar- 09.04.1885 und 04.08.1885 Brand tels gänzlich nieder. Das Haus war bei der landschaftli- chen Brandkasse zu 6.300 Mark versichert. Der Verdacht auf Brandstiftung lag zunächst vor. Eine Zwangsversteigerung erfolgt am 22. August 1885 vormittags um 11 1/2 Uhr 1885 25. September. Gestern fand die Abnahme der neuen Hoyaer Wochenblatt vom Weserbrücke in Gr.Hutbergen statt und am 22. November 26.09.1885 und 14.11.1885 Hutber- werden die neue Wegstrecke bei Gr. Hutbergen sowie die gen neu erbaute Weserbrücke dem Verkehr übergeben. 1886 30. Januar: Gründungsversammlung des Männerge- www.kreiszeitung.de sangvereins EUTERPE. 30 Dörverdener hatten sich zum Euterpe Verein zusammengeschlossen. Der Verein feierte sein Jubiläumsschrift zum 100- jährigen Bestehen 125. Jubiläum am 30. Januar 2011. 1886 17. November: (Arzt) Der hiesige Arzt, Herr Dr. med. Hoyaer Wochenblatt vom Henrichs, wird demnächst von hier fortziehen. Dörverden 23.11.1886 Arzt hat damit innerhalb von 10 Jahren einen sechsmaligen Wechsel seiner Ärzte zu verzeichnen. 1886 18. Dezember: (Epidemie) Zur Zeit gibt es 129 Masern- Hoyaer Wochenblatt vom kranke in Dörverden, 5 Kinder starben an Bronchopneu- 25.12.1886 Epidemie monie (Lungenentzündung). Der Unterricht in der Schule ruht. 1887 24. Februar: Wahlresultate aus dem 6. Hannoverschen Hoyaer Wochenblatt vom Reichstagswahlkreis für Dörverden/Stedorf: Heye 51/49, 24.02.1887 Wahl v. Arnswald 110/95, Dr. Kuhlenbeck 3/2, Bebel 16/2 St. 1887 29. Dezember: (Viehzählung in Dörverden) 326 Stück Hoyaer Wochenblatt vom Viehzäh- Rindvieh, 78 Pferde. Größter Viehbestand Halbmeier 31.12.1887 lung Hermann Meyer. 1888 Gründung der Tischlerei Körber, Stedorf, Große Straße W. Bredthauer Dörverdener Ur- Körber 102. Sie bestand bis zu ihrer Aufgabe im Jahr 1975 kundenbuch von 1985, S. 65 1888 15. Juni: (Postalisches) In den Ortschaften Oiste, Ste- Hoyaer Wochenblatt vom dorf, Dauelsen, Armsen und Walle werden mit dem heuti- 16.06.1888 Post gen Tage „Posthülfsstellen“ in Wirksamkeit treten.

- 50 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1888 Deutsche Kaiserzeit: Unter Kaiser Wilhelm II. erlebte Wikipedia Kaiserzeit bis Deutschland eine Glanzzeit, die 1914, mit Beginn des 1918 1. Weltkrieges, jäh endete. Bahnbrechende Erfolge in David Fromkin: Europas letzter Sommer. München Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur ließen Deutschland 2005, S. 85f. zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt aufsteigen. Die durchschnittliche deutsche Arbeitslosenquote zwi- schen 1871 und 1914 betrug nur 1-2%. Heute verbindet man vielfach dieses Zeitalter mit Mili- tarismus und Untertanengeist. 1889 26. März: (Standesamt Dörverden) Der Gemeindevor- Hoyaer Wochenblatt vom Standes- steher Herr Heußmann ist zum Standesbeamten hierselbst 28.03.1889 amt ernannt worden, zum Stellvertreter Herr Quade. 1889 29. Juni: („Mammuthzahn“) Ein 4 kg schwerer großer Hoyaer Wochenblatt vom Zahn von einem „vorsündflutlichen Thiere“, vermutlich 04.07.1889 Mammut von einem Mammut wurde in Dörverden beim Baggern in der Weser gefunden. Der Zahn ist gut erhalten. 1889 24. April: Voß, der ehemalige Sparkassendirektor aus Hoyaer Wochenblatt vom Verden ist aus dem „Irrenhause in Hildesheim“ entflohen. 27.4.1889 Voß Seine Flucht scheint von langer Hand vorbereitet gewe- sen zu sein. Die Tür seiner Kammer war unverschlossen. Drei weitere Türen konnte er mit einem Schlüssel öffnen nachdem er sich an dem schlafenden Wärter vorbei ge- schlichen hatte. 1889 23. November: „Der Lehrer ist zur Vornahme empfind- Hoyaer Wochenblatt vom licher körperlicher Züchtigung berechtigt. Blutunterlau- 23. Nov. 1889 Züchti- fungen, blaue Flecken, Striemen für sich allein gehören gung nicht zu wirklichen Verletzungen, denn jede empfindliche Züchtigung, und zu einer solchen ist der Lehrer berech- tigt, läßt derartige Erscheinungen zurück. Der Lehrer ist nicht straffällig, wenn er die Züchtigung außerhalb der Schule vornimmt!“ (Oberverwaltungsgericht.) 1890/91 Der Eiswinter 1890/91 war streng und dauerte lange an. W. Bredthauer Einheitsge- Vom 25. November bis 23. März war die Weser zuge- meinde Dörverden, S. 222 Eis- froren. An den Osterfeiertagen (29. und 30. März 1891) Hoyaer Wochenblatt Winter gab es außerordentliche Schneestürme. 31.12.1890 1891 14.Juli: Der hiesige Schmiedemeister Kassebeer hat die Hoyaer Wochenblatt vom Wirts- „Concession zum Wirtshausbetriebe“ erhalten. Die Wirt- 17.07.1891 haus schaft ist bereits eröffnet.

1891 Verden 27.Juli: (Landrath) Der Regierungsassessor Dr. Hoyaer Wochenblatt vom Seifert ist mit Wirkung vom 24. Juli von Kaiser Wilhelm, 29.07.1891 Dr. in seiner Position als König von Preußen, zum Landrat Seifert des Kreises Verden ernannt worden. Die Stellung versah Seifert seit dem 29. Oktober 1890 kommissarisch.

- 51 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1891/92 30. Dezember Stedorf: Für den am 01. Januar 1892 als Verdener Kreisblatt vom Gemeindevorsteher ausscheidenden Halbmeier H. Precht 01.Januar 1892 Gemeinde wählte der hiesige Gemeindeausschuss denselben als sol- vorsteher Hoyaer Wochenblatt vom chen wieder, und Precht nahm die Wahl an, die Dienstzeit 03.Januar 1892 wurde auf 6 Jahre festgestellt.

1891 25. Oktober: Der Rittergutsbesitzer Liesegang in Ham- Hoyaer Wochenblatt vom mersdorf bei Braunsberg hat eine Maschine zum „Aus- 29.10.1891 Landwirt nehmen von Kartoffeln“ konstruiert, die treffliche Diens- schaft- te verspricht. Die Maschine besteht aus einem 3 m lan- maschine gem zylindrischen Drahtgeflecht an dessen Ende ein Pflug angebracht ist. Durch Pferde angetrieben wirft der Pflug Erde, Kartoffeln und Kraut in den Drahtzylinder, durch dessen Maschen die Erde hinausfällt. Probeflügen zeigt: die Einsparung an Zeit und Personal sind enorm. 1892 22. Januar: (Neuer Arzt) Der bisherige Arzt, Dr. Domi- Hoyaer Wochenblatt vom no aus Göttingen, der sich hier am 5. Dez. 1890 nieder- 26.01.1892 Arzt ließ, hat kürzlich Dörverden wieder verlassen. Nun hat sich Dr. med. Birkholz als praktischer Arzt hier niederge- lassen. Er wird Sprechstunden auch in den umliegenden Dörfern abhalten. 1892 23. September: Landrat Dr. Seifert setzte für die Zeit Verdener Kreisblatt vom vom 1. Oktober 1892 bis 30. April 1893 die Sonntags- 28.09.1892 Sonn- ruhe im Handelsgewerbe als zweistündige Pause für den Das wurde von da an bis tagsruhe Gottesdienst fest. Für Dörverden und Stedorf von 9Uhr15 ???? jedes Jahr wiederholt bis 11Uhr15! 1892 01. Oktober: Der Apotheker Lohmeyer aus Verden ist Protokoll der Gemeinderat- Apotheke bereit die Apotheke in Dörverden zu übernehmen. sitzung vom 31.07.1892 1892 10. Oktober: Um 1 Uhr soll der Verkauf Anbauerstelle Verdener Kreisblatt vom Verkauf Wilhelm Silbermann Stedorf Nr. 102 (Große Straße 108, 08.10.1892 und 19.10.1992 Otte). Wegzugshalber erfolgen. 1892 New York 02. November 1892. Ein Deutscher Namens Hoyaer Wochenblatt vom Ernst Voss ist in Hoboken „todt“ aufgefunden worden. Es 04.11.1892 Voss handelt sich nachweislich um den ehemaligen Sparkas- sendirektor Voss welcher im Jahre 1884 über 2 Millionen Mark aus der Sparkasse in Verden veruntreut haben soll. 1892 08. Dezember: Nach der hier „stattgehabten“ Viehzäh- Verdener Kreisblatt vom lung war der Bestand in Stedorf: 106 Stück Pferde, 19.10.1892 Viehzäh- 481 Stück Rindvieh, 984 Schweine, 222 Schafe, 112 Zie- lung gen und 24 Bienenstöcke 1892 4. Dezember: (Blutbad im Schafstall). In der Nacht vom Hoyaer Wochenblatt vom Freitag zum Sonnabend hat ein fremder Hund in den 06.12.1892 Blutbad Schafhürden des Vollmeiers P. Heuerhusen zu Hidding- hausen 20 Schafe gerissen. Trotz der Fährte im Schnee fand man den „Würger“ nicht.

- 52 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1892/93 12. Oktober 1892: Die Herbstdeichschau der Aller- und Verdener Kreisblatt vom Weserdeiche wurde, beginnend mit Stedorf für heute um 08.10.19892 Deiche 10 Uhr, und die Frühjahrsdeichschau, ebenfalls mit Verdener Kreisblatt 08.04. Stedorf beginnend, für den 19. April 1993 festgelegt. 19893 1893 16. Februar: Um 1 Uhr soll, als zweiter Termin festge- Verdener Kreisblatt vom setzt, der Verkauf der Halbmeierstelle Bartel in Stedorf 13.02.1893 Nr. 1 (Große Straße 89, Tauber) mit den darauf befindli- chen Gebäuden und 38 Morgen Grundbesitz erfolgen. 1893 4. Januar: minus 17,5 Grad Celsius. Das Eis auf der Hoyaer Wochenblatt vom Weser ist zum stehen gekommen. Trotz Arbeit der Eis- 05.01.1893 Eis brechdampfer bei Bremen hat sich das Eis erneut gesetzt. 1893 05. September: (Schweinepreise in Dörverden) Für gut Hoyaer Wochenblatt vom gepflegte 8-9 Wochen alte Ferkel wurden hier 15 Mark 07.09.1893 bezahlt. Fette Schweine von 3-400 Pfd Gewicht werden zu 45 Mark per 100 Pfund Lebendgewicht verkauft. 1893 03. November: Im hiesigen Kreise sind zur Wahl eines Verdener Kreisblatt vom Abgeordneten zum preußischen Abgeordnetenhaus nach- 04.11.1893 Wahl stehende Wahlmänner am Dienstag gewählt worden: für Gemeinde Stedorf Hofbesitzer Blome und Vorsteher Precht, für Dörverden Halbmeier H.Kuhlmann, Ingenieur Tiedemann und Vorsteher Heußmann. 1893 Wegen der Zunahme von Radfahrern im Straßenverkehr Jürgen Siemers, Anfänge veranlasste der Reg.Bez. Stade die Kennzeichnung von des Radfahrens in Verden, Rad- Fahrrädern mit Nummernschildern. Eine „Radfahrkarte“ VAZ.....? fahrer war mitzuführen, und am 04. Dez. 1899 erließ der Ma- radwege.udoline.de/frueher gistrat der Stadt Verden eine 12 Paragraphen umfassende Anordnung zum Verhalten der Radfahrer. 1894 29. Mai: Der Stedorfer Köthner H. Lühning hat eine be- Verdener Kreisblatt vom deutende Verbesserung an der Dreschmaschine erfunden. 30.05.1894 Mechani- Er ordnete die Leisten in der Schlagleisten-Trommel Patent- und technisches Bu- sierung schraubenförmig an, reduzierte dadurch den Luftdruck Land- rau Richard Lüders in Gör- wirtschaft und erreichte einen „geräuschreduzierten Gang“ und ein litz das Getreide und Stroh schonendes Dreschen. 1894 18. November: In Flammen standen zuerst der strohbe- Verdener Kreisblatt vom dachte Speicher und (wenig später) das ebenfalls in Fach- 19.11.1894 Feuer werkbauweise gebaute Haupthaus des Halbmeiers Hein- Hoyaer Wochenblatt vom rich Kracke (Nr. 35). Der Ostwind, die hiesige 21.11.1894 Dorfspritze wie auch die später eintreffenden Spritzen Es hatte glücklicherweise aus Dörverden, Rieda, Wahnebergen und Barnstedt konn- seit 10 Jahren in Stedorf ten weiteres Übergreifen des Feuers verhindern. nicht gebrannt! 1894 Gründung der Bäckerei Dietrich Freymuth; Stedorf, W. Bredthauer Dörverdener Anbauerstelle Nr.: 77, (Große Straße 148) Urkundenbuch von 1985, Bäckerei Seite. 65

- 53 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1894 03. Dezember: Noch unter dem Eindruck des Brandes Verdener Kreisblatt vom bei Kracke stehend beschloss die Stedorfer Gemeinde- 05.12.1894 Frei- versammlung die Neugründung einer freiwilligen Feu- Was hatte das auf sich, die willige erwehr. 25 Einwohner traten derselben sofort bei und Feuer- Gründung war bereits wehr wählten einen Vorstand. Als Hauptmann der Wehr wählte 1873?? man den Schmiedemeister und Gastwirt Kassebeer.

1896 02. Januar : (Kirchliche Statistik) Personelle Ereignisse Hoyaer Wochenblatt vom 05.01.1896 Kirchen- in der Kirchengemeinde Dörverden, Stedorf, Geestefeld, Statistik Barme, Drübber im Jahr 1995: Geboren 44 Personen (26 Knaben, 18 Mädchen), konfirmiert 36 (3. Knaben, 23 Mädchen), getraut 18 Paare. Mitglieder: 1.960 Personen (926 Männer und 1034 Frauen). Gestorben 34 Personen (15 ml., 19 weibl., 7 Kinder unter 14 Jahren). 1897 12 März: Der Schiffsverkehr auf der Weser ist ganz au- Hoyaer Wochenblatt vom 13.03 1897 Schiffs ßerordentlich rege. Es ist keine Seltenheit, dass täglich 8- verkehr 10 Schleppzüge stromauf und stromab passieren. 1897 12.Oktober: (Eisenbahnunfall). Zwischen 11 und 12 Hoyaer Wochenblatt vom 13.10.1897 Eisenbahn Uhr entgleiste bei Dörverden ein aus Bremen kommender Unfall Güterzug. Niemand verletzt. Von Bremen wurde sofort ein Werkstattwagen mit Personal zur Ausführung von Reparaturen an der Unfallstelle entsandt. 1897 09.August: die Stedorfer Feuerwehr feierte gestern ihr Hoyaer Wochenblatt vom Feuerwehr Stiftungsfest. Feuerwehrhauptmann Kassebeer. 11.08.1897 1897 Hoya, 28. November: (Amerika) Der Fahrpreis für die Hoyaer Wochenblatt vom Zwischendeckpassage ist vom Norddeutschen Lloyd um 25.11.1897 Fahrpreis Amerika 10 Mark erhöht worden. Sie betragen nach New York mit Schnelldampfer 150 M und mit Postdampfer 130 M. Nach Baltimore mit Post- oder Rolanddampfer 120 M und nach Galveston mit „Direktdampfer“ 130 Mark. 1898 26.Januar Dörverden: Zum Kirchenvorsteher wurden Hoyaer Wochenblatt vom gewählt: Gemeindevorsteher H. Heußmann Dörverden, 28.01.1898 Kirche Köthner D. Cordes Barme, Halbmeier H. Bartels und H. Meyer Stedorf. 1898 Februar 1898: (Allertalbahn) Es fiel die endgültige Hoyaer Wochenblatt vom ministerielle Entscheidung für den Beginn der Vorarbei- 02.02.1898 Bahn auf linkem Allertal Allerufer Bahn ten für die Nebenbahn Celle - Verden auf dem linken Al- lerufer über Wahnebergen. 1898 18. Juni: Wahlresultate von der Wahl am 16. Juni im Hoyaer Wochenblatt vom 6. Hannoverschen Reichstags Wahlkreis für Dörverden/ 18.06.1898 Wahl Stedorf: Meyer-Mahlen 36/20, v. Arnswaldt 36/74, Junge 43/5. Eine Stichwahl findet am Freitag 24. Juni statt. 1998 Beginn des Ausbaus der Alleruferstraße Wahnebergen- W. Bredthauer Dörverdener Allerufer Westen-Hüsen (heute K14) zur befestigten Straße. Urkundenbuch von 1985, Straße Seite 65

- 54 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1898 21. November: Dörverden, die hiesige Apotheke, eine Hoyaer Wochenblatt vom 24.11.1898 Apotheke Filiale der Ratsapotheke in Verden, befindet sich seit ei- niger Zeit in dem Wohnhaus des früher hier ansässigen Dr. med Henrichs. 1899 16. Januar: (Hochwasser) Die Weser ist seit Sonnabend Hoyaer Wochenblatt vom früh 8Uhr bis heute von 2,40 m auf 3,10 m gestiegen. 17.01.1899 1899 Hoya, 17. Juni: Das Fahrrad erobert sich stetig weitere Hoyaer Wochenblatt vom Kreise. Immer mehr wird der große Nutzen des Fahrrades 28.06.1899 Fahrrad anerkannt. Auf dem flachen Land noch vor 3-4 Jahren fast gar nicht benutzt, gibt es kaum noch ein Dorf, sei es auch noch so klein, wo nicht eine Anzahl von Rädern in Gebrauch sind. In Eitzendorf gab es noch im vorigen Jahr nur zwei Radler, heute sind bereits 10 Räder im Ge- brauch. Etliche Marken-Firmen bieten ihre Räder an. Der Verdener Magistrat erlässt eine Verordnung für Fahr- radfahrer in 12 Paragraphen. Seit 1993 müssen Fahrräder gekennzeichnet sein mit Schildern vorn und hinten, mit einem S für Provinz Hannover und einer Nummer. (Anfänge des Radfahrens von Jürgen Siemers) VAZ von März 2011, 1899 01. November: Heinrich Naundorf eröffnet einen Ge- VAZ vom 21.10 1999 mischtwarenhandlung an der Kirche in Dörverden. Jubiläum 100 Jahre 1900 14.März: (Voss Defizit) Das Defizit der Amtssparkasse Hoyaer Wochenblatt vom Voss Verden beträgt noch 960.759,00 Mark. 16.03.1900 1900 10. August: Mit dem 1. September 1900 tritt eine neue Hoyaer Wochenblatt vom Polizeiverordnung den Verkehr mit Fahrrädern betreffend 11.08.1900 Fahrrad auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen in Kraft. Sie ist für die ganze Provinz Hannover erlassen. 1900 Dörverden, 11. September (Radfahrerfest) Der Dörver- Hoyaer Wochenblatt vom dener Radfahrer-Verein, der bereits 50 Mitglieder zählt, 12.09.1900 feierte am Sonntag sein erstes Stiftungsfest. 1900 20. Mai 1900: Die Verdener Kreiszeitung berichtete: Hoyaer Wochenblatt vom Am Sonntag beging der Krieger-Verein Stedorf-Dörver- 18.04.1900 25.Jährig den die Feier seines 25jährigen Bestehens. Aus Anlaß Auszug aus der Verdener Kreis- Krieger- dieses patriotischen Festes waren fast alle Häuser der zeitung vom 22.Mai 1900 verein beiden Orte mit Guirlanden, Fahnen u.s.w. festlich ge- schmückt; […] Dem Festzug voran ritten 12 Schmucke Reiter in der Uniform der Königs-Ulanen, alsdann kam die Musikkapelle der ehemaligen Garde-Husaren aus Verden, dieser folgten die Krieger-Vereine von Stedorf- Dörverden, Eitzendorf, Kirchlinteln und Rethem, Kampf- genossen-Verein Verden, ein von 4 Schimmeln gezogener Festwagen, auf welchem sich 20 weißgekleidete, mit roth Abb.40: 25jähiges, Foto von und blauen Schärpen geschmückten Ehrendamen befan- 1900 www.schaapskopp.de, den, in deren Mitte sich eine die „Germania“ darstellen- Alte Bilder aus Stedorf de Jungfrau befand; [...]

- 55 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1900 29. November 1900: Die Trasse der Teilstrecke der Al- Hoyaer Wochenblatt vom lertalbahn Schwarmstedt-Wahnebergen-Verden ist end- 02.12.1900 und 29.09.1901 Allertal gültig festgelegt. Die Deckung der Grunderwerbskosten Bahn durch die beteiligten Gemeinden ist gesichert. Die pro- jektierte Bahnstrecke wurde bis zum 26. Sept von Feld- messer der hiesigen Gegend vermessen und abgesteckt. 1900 01. Dezember: Hannoversche Volkszählung, Hannoversche Volkszeitung vom 26.01.1901 Ort Wohnhäuser Haushalte männl. weibl. Gesamt Zählung Verdener Kreiszeitung Stedorf 114 127 324 333 657 25.09. und vom 05.10. 1901 Dörverden 189 206 442 461 903 19. Jh. Die Erfindung der Zentrifuge (1877) und der Einsatz von mechanischen Dampfzentrifugen führte um 1900 zu Zentri einer Gründungswelle von Molkereien, so 1901 Stedorf. fuge Wilhelm Lefeldt erfand und baute 1876 die erste Milch- schleuder. Sie trennte maschinell den Rahm von der Ma- germilch und revolutionierte die Milchverarbeitung. Das ermöglichte wesentliche Verkürzung der Fertigungszeiten für Butter und waren die Voraussetzung für deren indus- Abb. 41: Buttern, trielle Herstellung. Handzentrifuge (Für den Eigengebrauch hatten die Landfrauen das Buttern voll im Griff, siehe Abb. 41) 1900 19. Dezember: Gründung des „Landwirtschaftlichen Verdener Anzeigenblatt vom Konsumvereins Dörverden und Umgebung“ mit 24 Mit- 12./13. Dez. 1942: Raiffeisen Artikel: Dörverden die Furt vor gliedern, zunächst Grundstück 82a (Kirchstraße 20a). Verden. 1957 entstand ein neues Lagerhaus an der Diensthoper Heute „Raiffeisen Warenge- Straße. Ab April 1973 „Landwirtschaftliche Bezugs- und nossenschaft Grafschaft Hoya Absatzgenossenschaft Dörverden e.V“ und ab 1984 nutz- e.G.“, Raiffeisenmarkt Dör- te man die verwaiste Möbelfabrik Prigge/ Heyder. verden Diensthoper Str. 1901 19. Januar: Gestern feierte in Dörverden der neue hiesi- Hannoversche Volkszeitung vom 22.01.1901 Krieger- ge „Kriegerverein“ seine erste Festlichkeit. Der neue Ver- verein ein zählt bereits 40 Mitglieder. Verschiedene „Krieger“ Dörverden gehörten früher dem Verein Stedorf-Dörverden an. 1901 17. März: Das Haus in Dörverden, in dem bislang die Hannoversche Volkszeitung Apotheke Apotheke untergebracht war, kaufte Herr Otte. Der neue vom 19.03.1901 Apotheker Pieper, hat sich im Schliemann-Meyerschen Haus eingemietet, da er keinen geeigneten Bauplatz fand. 1901 Hoya, 23. Januar: Hochwasser gestern um 8 Uhr bei Hoyaer Wochenblatt vom 2.27 Meter heute 3.31 Meter, dh. 1,04 Meter innerhalb 24 24.01.1901 Hoch- Std. gestiegen. Das Eis steigt noch. An der Eisenbahnbrü- wasser cke hatte das Eis von Mindener Pionieren gesprengt wer- den müssen. Abend 27. Januar das Eis setzte sich in Bewegung, am 28. Januar ist die Weser eisfrei.

- 56 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1901 22.März: Der „Sprechverkehr“ zwischen Dörverden, Hannoversche Volkszeitung Stedebergen, Stedorf, und Westen (Aller) mit Alden, Ben- vom 28.03.1901 Telefon dingbostel, Bleckwedel Eitze, Jeddingen, Kirchboitzen, Hoyaer Wochenblatt vom Kirchlinteln, Neddenaverbergen, Tethem, Schwarmstedt, 26.03.1901 Visselhövede und Walsrode ist fortab zugelassen. Die Gebühr für ein Dreiminutengespräch beträgt zwischen 20 und 25 Pfennig.

1901 28. März: Der Lehrer Lüthe, der 8 Jahre die zweite Leh- Verdener Kreisblatt vom rerstelle in Stedorf inne hatte wird an die einklassige 30. März 1901 Lehrer Schule in Reer bei Intschede versetzt. Bereits am Montag Lüthe tritt der Schulamtskandidat Westermann seine Nachfol- ge an. (gem. königliche Regierung in Stade) 1901 20. Juli: Ein Blitzstrahl entzündete am Nachmittag das Verdener Kreiszeitung vom strohgedeckte Wohnhaus des Halbmeiers Heinrich Hölt- 23.07.1901 Feuer je, Nr.18. Das Haus, Mobilar, wie auch erhebliche Men- gen auf dem Boden gelagertes Heu, brannten total nieder. 1901 In Stedorf gründete Otto Hüpner eine Dampf-Molkerei Verdener Kreiszeitung vom mit einem feststehendem Dampfkessel (Eröffnung am 01. 26.09.1901 und 28.09.1901 Dampf- Oktober) in der heutigen Stedorfer Bahnhofstraße. Fuhr- 1901 Molkerei Hüpner Molkerei leute liefern die Milch aus den benachbarten Ortschaften Hoyaer Wochenblatt vom täglich an. In einem Siede-Apparat wird die Milch über 06.03.1902 100 Grad erhitzt, um alle Bakterien zu töten. Spätere Nutzung der Liegen- Aber bereits am 4. März 1902 hat Hüpner die im schaft: vorigen Herbst eröffnete Molkerei wieder verkauft. 1928 Schlachterei Weser- (Rationalisierungen, Zentralmolkereien und und die Direktab- marsch AG. holung beim Erzeuger ließen die Stedorfer Molkerei bereits 1931 Möbelfabrik Prigge 1923 unwirtschaftlich werden. Ab 28. Oktober 1923 betrieb 1965 Möbelfabrik Heyder 1973 Landwirtschaftliche Be- W. Schwoch aus Langwedel hier die „Schlachterei Weser- zugs- und Absatzgenossen- marsch AG“). schaft 1901 31. Oktober: Auszeichnung der Bezirkshebamme Meta Verdener Kreiszeitung vom 31.10.1901 Aus- Sophie Schröder durch den „Kgl. Herrn Landrath“ mit zeich- der von Ihrer Majestät, der „hochseligen Kaiserin und nung Königin Augusta“, gestifteten „Brosche für treue Diens- te“. Die Ausgezeichnete, im hohen Alter von 76, versieht ihren schweren Beruf seit März 1861. 1903 05. Februar 1903: In einer Versammlung des Kirchen- Verdener Kreiszeitung vom vorstandes der Gemeinden Stedorf und Dörverden wurde 05.02.1903 Kirche beschlossen, für beide Gemeinden gemeinsam einen Lei- chenwagen anzuschaffen. 1903 Am 25. April schreibt die Verdener Kreiszeitung: Verdener Kreiszeitung vom Den Einwohnern von Stedorf stehen vergnügliche Tage in 25.04.1903 Hochzeit Aussicht! Es sind nämlich 11 verlobte junge Mädchen vorhanden, welche noch im Laufe dieses Jahres Hochzeit halten werden!

- 57 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1903 25. Juli 1903: In Dörverden und Nachbargemeinden Ste- Hoyaer Wochenblatt vom dorf, Barme und Drübber ist für acht Tage das Pionier- 18.07.1903 Pionier Bataillon Nr. 9 aus Harburg einquartiert um mehrere Verdener Kreiszeitung vom Bataillon Brücken über Aller und Weser zu schlagen. Mit klingen- Nr. 9 28.07.1903 dem Spiel zog es in den Ort ein. Unterbringung: 3. und 4. Kompanie in Dörverden, 1. und 2. Kompanie in Ste- dorf, Musikkapelle in Barme und der Stab in Drübber. 1903 09. Oktober: Der heftige Sturm in der Nacht von Diens- Verdener Kreisblatt vom tag zu Mittwoch richtete großen Schaden in Stedorf und 10.10.1903 Sturm Dörverden an. Dächer abgehoben, Bäume entwurzelt. Das Pappdach vom Stall der Molkerei liegt nun seitwärts im Felde. Zirka 20-30 Obstbäume sind durchgebrochen. 1903 Die Teilstrecke Schwarmstedt-Verden der Allertal- Johann Osmers, Amt und bis bahn, wurde von 1903 bis 1905 erbaut. Die Allertalbahn Dorf Westen Seite 111-113 1905 war eine Eisenbahnstrecke von regionaler Bedeutung in STINT Verlag Bremen Niedersachsen. Sie verlief entlang der Aller und verband Hoyaer Wochenblatt vom Allertal- Gifhorn mit Verden über Celle, Schwarmstedt, Rethem 29.07.1903 bahn (Aller) Westen und Wahnebergen. Sie diente vorrangig Personenverkehr hatte nur dem Transport des in Wietze/Steinförde gewonnenen untergeordnete Bedeutung.- Kalis (1907-1923) in die industriellen Ballungsräume. 1904 28. März 1904: Die Schulbehörden stellten fest, dass das Schule im Wandel der Zeiten 1841 gebaute Dörverdener Schulgebäude für inzwischen von H.H. Bohne, Seite 16 Schule (heute Gästehaus Hotel Pfeffer- Dörver- 190 Schüler zu klein geworden war. Schulverband und mühle). den Kirchengemeinde kamen überein das Beckmannsche Grundstück an der Großen Straße zu kaufen (für 6000 Mark). Am 13. Juni 1907 wurde das darauf errichtete vierte Dörverdener Schulgebäude eingeweiht. 1905 Donnerstag, den 9. März d. Js. Morgens 8 1/2 Uhr. Verdener Kreiszeitung vom Musterung der im Jahr 1885 und früher geborenen Mili- 28.02.1905 Muster- tärpflichtigen, welche über ihr Militärverhältnis noch ung keine defenitive Entscheidung haben aus den Gemeinden [...], Stedorf, Dörverden, […]. 1905 8. März: Pfarrvakanz durch Ableben Pastor Bodenstab Hoyaer Wochenblatt vom Der ständige Pfarrkollaborator (Hilfspfarrer) Oesterley 09.03.1905 Pastor an der St. Lamberti-Kirche zu Hildesheim ist im gestri- Pfarrer gen Wahltermine mit überwiegender Majorität von den wahlberechtigten Mitgliedern der Kirchengemeinde Dör- verden zum neuen Pastor in Dörverden gewählt worden. 1905 20. März: Allertalbahn: Feierliche Einweihung der Hoyaer Wochenblatt vom Bahnstrecke Schwarmstedt-Verden über Wahnebergen. 10.03.1905 und 18.03.1905 Allerbahn Der Eröffnungszug verließ um 11Uhr mit 600 Festgästen Hoyaer Wochenblatt vom Schwarmstedt. Er hielt auf allen 12 Stationen und wurde 22.03.1905 von Vertretern der Regierungsbehörden und Gemeinden W. Bredthauer Dörverdener mit Ansprachen und Musik begrüßt. Er traf gegen 2 Uhr Urkundenbuch von 1985, in Verden ein. Die Streckenlänge beträgt 42,6 km. Seite 66

- 58 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1905 14. April: Der Besitz von Radfahrkarten (Führerschein Hoyaer Wochenblatt vom für Radfahrer, jeweils 1 Jahr gültig) ist vorgeschrieben. 04.02.1905 Rad- Das Ausstellen der Radfahrkarten erfolgt nur vormittags Verdener Kreiszeitung vom fahrer während der „Bureaustunden von 10 bis 1 Uhr“. Erfor- 18.04.1905 derliche Vorbescheinigungen der Gemeindevorsteher sind Der königliche Landrat Dr. vorzulegen. Seifert 1905 04. September: In Stade legt der Bezirksausschuss in ei- Originalurkunde aus dem nem Feststellungsverfahren die Entschädigung der für Besitz von Anke Kücker. Aller die Allertalbahn benötigten Grundstücke in Westen, bahn Geestefeld, Wahnebergen und Stedorf fest.

1905 13. September: Wegen der unsicheren Witterung er- Verdener Kreiszeitung vom laubte der königliche Landrat Dr. Seifert für Sonntag den 14.09.1905 17. September (aber außerhalb der Gottesdienstzeiten) die Vornahme und Durchführung von Erntearbeiten. 1905 09.Februar: Friedrich Fedler kaufte den Hof Nr. 60 W. Bredthauer Einheitsge- (Große Straße 142) von Doris Meyer geb. Wendte und meinde Dörverden von 1976 Fedler übernahm die Gastwirtschaft die seit 1845 bestand. Aus Seite 210 und Seite 222 dem alten Dorfkrug übernahm er das Bierzapfgerät und ein Schankzelt. Neben der Gastwirtschaft betrieb er auch bis 01. April 1963 ein Gemischwarengeschäft. 1905 28. November: Beginn der Volkszählung „im Deutschen Verdener Kreiszeitung vom Reich“. Die Zählpapiere sind durch die Haushalte am 01. 22.11.1905 Volks- Dezember ab 12:00Uhr bereit zuhalten. Die noch leben- zählung den Kriegsveteranen aus dem Feldzug 1870/71 sollen ebenfalls bei der Volkszählung ermittelt werden. Von den ehemals 1.250.000 Kriegern sollen noch 550.000 leben.

1906 31. März: Landrat Dr. Seifert referierte im Kreistag Ver- Hoyaer Wochenblatt vom den über das geplante Weserwehr bei Dörverden und 03.04.1906 Weserwehr stellte die Anlage eines Kraftwerks in Aussicht, eine An- Verdener Anzeigeblatt vom lage mit etwa 2.000 bis 3.000 Pferdestärken die in Elek- 02.04.1906 trizität umgesetzt „unsere Gegend“ mit Kraft versorgen kann, die von Industrie, Landwirtschaft und beim Betrieb der Eisenbahnen genutzt würde.

1906 21. September: Bauaktivitäten in der Marsch zum Ein- Hoyaer Wochenblatt vom richten der Maschinenfundamente der großen Dörverde- 23.09.1906 Schleuse ner Schleuse haben begonnen. Gestern lieferte die Bahn 700 Zentner Lokomobilteile. 20 Pferde benötigte man für den Transport des Hauptteils. Die Maschine soll 200 PS leisten und einen 30 m hohen Schornstein bekommen. Der Bau der Schleuse, der mehrere Jahre dauern soll, wird viel Leben nach Dörverden bringen.

- 59 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1906 September 1906: Etliche junge Männer in militärfähi- Hoyaer Wochenblatt vom gem Alter haben ohne Erlaubnis das Deutsche Reich ver- 21.09.1906 Wehr- lassen, um sich der Wehrpflicht zu entziehen. Es sind un- pflicht ter andern aus Dörverden, Hermann Lüning und Hinrich True und aus Stedorf Fritz Hustedt. Sie wurden in Abwe- senheit zu 180 Mark Geldstrafe oder 36 Tage Haft verur- teilt. 1906 01. Oktober: Einführung der ersten einheitlichen Rege- Wikipedia.org/kfz-kennzei- lung für die Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen. Sie trat chen 1906 Kenn- am 1. Oktober 1907 für die 26 Länder des Deutschen zeichnung Reichs in Kraft. Verdener Aller-Zeitung Ok- Kraftfahr - Röm. I stand für Preußen, tober 2009, Beginn der Mo- zeuge - S für die Provinz Hannover, - torisierung in Verden/ Ein- 128892 lfd. Nummerierung. führung Kennzeichnung, Diese Regelung galt bis 1945 und wurde nach Kriegsen- Jürgen Siemers de in den Besatzungszonen bis 1948 durch eine farbliche Kennzeichnung erweitert. Für die britische Zone schwar- ze Schrift auf blauem Grund. Ab 1948 bis 1956 galt eine von den Besatzungsmächten verfügte einheitliche Kennzeichnung: Britische Zone weiß auf schwarzem Grund BN für Niedersachsen 70 für Regie- rungsbezirk Stade. Das heutige System mit Unterscheidungskennzeichen VER, der Erkennungsnummer aus 2 Buchstaben und der mehrstelligen Zählnummer wurde am 01. Juli 1956 ein- geführt, die Europakenn- zeichnung erfolgte ab 1994. 1907 25. Januar 1907: Reichstagswahl in 6. hannoverschen Hoyaer Wochenblatt vom Wahlkreise, Wahlergebnis für Dörverden/Stedorf: 27.01.1907 Wahl Held 100/57, v. Lenthe 67/73, Henke24/13 1907 22. Juli: (Zeitalter der Dampfkraft) Eine amtliche Statis- Hoyaer Wochenblatt vom tik meldet für das Königreich Preußen den Bestand von 23.07.1907 Dampf- 108.334 feststehende und bewegliche Dampfmaschinen kraft mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 500.000 PS davon in der Provinz Hannover 7.133 Maschinen mit 272.413 PS. 1907 07. November: Dr. Behre in Dörverden hat den Telefon- Hoyaer Wochenblatt vom Arzt anschluß Nr. 1 07.11.1907 1908 18. Januar: Die Einrichtung eines Elektrizitätswerkes Hoyaer Wochenblatt vom Elektrizi- ist der Weser, an dem in Dörverden zu erbauenden Stau- 22.01.1908 und 25.01.1908 tät wehr beabsichtigt.

- 60 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1908 Januar/ Februar: Aufruf zur Anmeldung eines Strom- Verdener Kreiszeitung vom Anschlusses an dem in Dörverden geplanten Elektrizi- 16.01.1908 Anschluß tätswerk beim „Kreisausschussbureau“ bis 10. Februar Verdener Kreiszeitung VKZ Elektrizi- (Abgabe elektrischer Kraft). Für Elektromotoren sind die tät vom 15.02.1908 erforderlichen „Pferdestärken“ zu melden. Elektrisches Licht ist gesondert anzumelden. Zu erwar- tende Kosten: für Kilowattstunde (entspricht 1 ¼ Pferde- kraftstunden) für Kraft (Motoren) etwa 20 bis 22 Pfg, für Licht 45 Pfg. 1908 Dörverden, 30. März: (Schleusenbau) Die Pfeiler der Hoyaer Wochenblatt vom Kanal- Kanalbrücke, die den Lohof mit Stedorf verbindet, sind 01.04.1908 und 04.07.1908 Brücke fertiggestellt. Die Fahrwegbrücke über den derzeit noch auszuhebenden Schleusenkanal hat 51 Meter Länge.

1908 Für die Urwahlen am 11. Juni 1908, die Wahl eines Ab- Verdener Kreiszeitung VKZ Urwahl geordneten für das Haus der Abgeordneten, ist der Land- 11.04.1908 bezirk Verden in 14 Urwahlbezirke geteilt. Es werden die Wahllokale und die Wahlvorsteher bekanntgegeben. Für Stedorf: Kassebeersche Gasthaus, Gemeindevorste- her Precht. 1909 20. August: 175 Arbeiter begannen mit den Bodenarbei- Schleusenanlage Dörverden ten für Staustufe Dörverden, Kraftwerk, Schleuse und e-mail: Rolf Allerheiligen, Schleuse des Schleusenkanals, der das Weserknie abschneidet und Kreisarchiv vom 11. Februar 2010. den Lohof zu einer Insel macht. Die Schleuse, bestand aus einer 1910 erbauten und 1912 in Betrieb genomme- Artikel in der VAZ : nen großen Schleppzugschleuse und einer zusätzlichen „Binnenschiffe müssen in kleinen Schleuse, die 1938 in Betrieb ging. Dörverden stets eine kleine (Im Zuge der Anpassung der Mittelweser an die den gestiege- Pause einlegen.“ nen Anforderungen des Schiffsverkehrs im 21. Jahrhundert wurde die vorhandenen Schleusenanlage Dörverden ab 2009 auf Grund ihres baulichen Zustand durch einen Neubau er- setzt.) 1909 10. Dezember: Gründung als Stedorfer Posaunenchor. www.posaunenchor-doerver- Posaunen- Er stellte sich 1910 unter der Leitung des Lehrers Carl den de/ chronik.htlm chor Fricke erstmals der Kirchengemeinde in Dörverden vor. 1907 Trotz des „gewichtigen Arguments“, die Leitungsdrähte bis würden sich durch die starken Ströme schnell abnutzen, 1914 gelang es auf Initiative des Landrat Dr. Seifert gegen den Widerstand der Stadt Verden (man wähnte die Wirt- Elektrizi- schaftlichkeit des städtischen Gaswerkes bedroht), das Abb. 42: Kraftwerk Dörverden tät Laufwasserkraftwerk in Dörverden zwischen 1909 Verdener Kreiszeitung vom und 1914 errichteten zu lassen und auch in ein regionale 15. Februar 1908 Strom-Netz einzubinden. Ab Sommer 1912 entstand das Dreifach Kaiserhoch und rote Leitungsnetz und am 24. November 1913 erhellte zum Fahnen in Verden, Erinnerun- ersten Mal elektrisches Licht Stedorf und Dörverden. gen des Landrats Dr. Seifert

- 61 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1908 20. Mai: Als Neuregelung für den Radfahrverkehr ver- Hoyaer Wochenblatt fügt der Bundesrat zum 1. August 1908 das Verbot des vom 23.05.1908 Regelung Fahrens auf dem Bankett. Die landesrechtlichen Bestim- Verkehr mungen über das Mitführen von Fahrradsteuer-Quittun- gen und von Nummernschildern am Fahrrad gilt weiter. 1908 In Stedorf feiert am Sonntag, dem 19. Juli der „Radfahr- Hoyaer Wochenblatt Stif- vereins Wanderlust“ sein erstes Radlerfest. Es ist das vom 18.07.1908 tungsfest diesjährige Sommerfest und das erste Stiftungsfest. 1908 Am 15. Oktober, ist ein Meteor zu beobachten. Beson- Hoyaer Wochenblatt vom ders sehenswert sollen der farbenprächtige Glanz der 11.10.1908 Meteor Feuerkugel und der lange Schweif sein.

1908 Verden 17. Dezember: Das „Voss Defizit“ der Hoyaer Wochenblatt vom Amtssparkasse beträgt nach letztem Rechnungsabschluss 19.12.1908 Voss nur noch reichlich 89.000 Mark.

1909 29. April: Die Bauarbeiten am Kanal in Dörverden wur- Hoyaer Wochenblatt vom den wieder aufgenommen. Infolge des außergewöhnlich 01.05.1909 Kanalbau strengen Winters und des Hochwassers ruhten sie meh- rere Monate. Bei den Erdarbeiten sind 150 Mann, Rus- sen, Tschechen und Galizier eingesetzt. Mit dem Bau des Weserwehrs wird erst 1910 begonnen. Voraussichtlich soll das Wehr vier Öffnungen bekommen, wobei die beiden Mittelöffnungen 35 Meter weit sein sollen. 1909 Verden/Hoya 12. Oktober: Zur Koordination der Liefe- Hoyaer Wochenblatt vom rung elektrischen Stroms soll einer „elektrische Über- 13.10.1909 Überland- landzentrale“ eingerichtet werden. In Gemeinschaft mit zentrale dem Kreis Hoya wurde gestern vom Verdener Kreistag mit 13 Stimmen der ländlichen gegen 6 Stimmen der städtischen Abgeordneten die Einrichtung beschlossen. Vom 01. Juli 1912 soll elektrischer Strom abgegeben werden, sodaß mit diesem Zeitpunkt die Überlandzentrale in Tätigkeit treten wird. 1909 17.November: Der Viehhändler Heinrich Dahle aus Hid- Hoyaer Wochenblatt vom destorf hat in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Dörver- 20.11.1909 Dahle den ein zur Gemeinde Stedorf gehörendes, ca. 4 Himtsaat großes Grundstück erworben, um darauf eine „Schweine- mästerei en gros“ zu errichten. 1910 14. Februar: Abbruch des alten Gutswohnhauses auf Verdener Kreiszeitung vom Lohof dem Lohof. Ein moderner Neubau wurde zur Sommerre- 16.02.1910 sidenz des Verdener Brennereibesitzers Richard Hesse. 1910 02. März: Der nasse Winter 1910 hatte die Feldmark von Verdener Kreiszeitung vom 03.03.1910 Land- Stedorf derart grundlos werden lassen, dass land- wirtschaft wirtschaftliche Arbeiten nicht begonnen werden konnten.

- 62 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1910 22. März: Mit dem Bau der Gebäude der Schweinemäs- Hoyaer Wochenblatt vom terei Dahle ist begonnen worden. In dem modernen Stall 24.03.1910 Dahle soll Anfang Mai die Mast von 500 Schweinen beginnen. 1910 06. Mai: Hinweis auf das Inkrafttreten des „Gesetzes Verordnung über den Ver- über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen“ vom 03. Mai kehr mit Kraftfahrzeugen Kenn- 1909 (R.G.Bl.1910 S.437) und der dazu erlassenen vom 06. Mai 1910 (Landrat) zeichnung Verdener Kreiszeitung vom Kraftfahr Verordnung des Bundesrates (R.G.Bl. 1910 S. 389) vom 14.05.1910 zeuge 03. Februar 1910 für das Führen von Kraftfahrzeugen (Wagen und Fahrrädern) und deren Zulassung. Die vor dem 1. April 1910 erteilten Zeugnisse zum Führen von Fahrzeugen behalten bis zum 1. April 1911 ihre Gültigkeit. Neue „Fahrscheine“ sind bis 1. Oktober 1910 zu beantragen. 1910 11. Mai: Bauarbeiten am Kanal und Schleuse in Dörver- Hoyaer Wochenblatt vom den sind im letzten Monat gut voran gekommen. 13.05.1910 Schleuse Wehr Hoyaer Wochenblatt vom 24.06.1911

Zur Zeit arbeiten 6 Schwimmbagger mit 3 Dampfern an der Fertigstellung der Schleusenkanäle. Weitere 3 Bagger beschäftigen sich mit dem Ausheben der Wehrbaustelle. Insgesamt sind 470 Arbeiter im Einsatz. 1910 26. August: Man verspricht sich großen Nutzen für die Verdener Kreiszeitung vom Landwirtschaft von Weser-Stauwerk und Weser-Wehran- 28.08.1910 Grund- lage. Besonders die Landwirte, auch in Stedorf und Ste- wasser- debergen, werden in den Genuss der Erhöhung des stand Grundwasserstandes kommen. Um den Fischzug ergiebig zu erhalten wird auch in Dörverden am Wehr eine Fisch- schleuse gebaut. 1910 11. Oktober: Heinrich Precht, Stedorfer Gemeindevor- Verdener Kreiszeitung vom 13.10.1910 Ehrung steher erhielt nach 25 Dienstjahren als eine besondere Precht Ehrung das „Allgemeine Ehrenzeichen des Kaisers“. 1910 17. Oktober: Es erfolgte die Enteignung mit Entschädi- Verdener Kreisblatt vom gung von 24 Parzellen, öffentlicher Wege und Grund- 17.10.1910 Eisen- stücke für die Errichtung der Eisenbahnstrecke Wahne- bahn bergen-Schwarmstedt durch den als „Enteignungskom- missar“ fungierenden Landrat Dr. Seifert.

1910 20./21. Oktober: Diebstahl in Stedorf: Von einer Wä- Verdener Kreiszeitung vom scheleine im Garten des Wasserbauwarts Kürmeier in 24. Oktober 1910 Diebstahl Stedorf sind nachfolgende Wäschestücke gestohlen wor- den: 5 Herrenhemden, 6 Frauenhemden, 13 Stück wolle- ne Herren-, Damen-, und Kinderstrümpfe und eine Hose.

- 63 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1910 01. Dezember: Ergebnis der Volkszählung im Kreis Verdener Kreiszeitung Einwoh- Verden für Dörverden 1.168 (941) Einwohner; Stedorf 31.12.1910 ner 627 (638) Einwohner. (in Klammern Ergebnis von 1905) 1911 März: Die Maul- und Klauenseuche herrscht zur Zeit im Verdener Kreiszeitung vom Kreis Verden. Es wurden Sperr- und Beobachtungsbe- 23. März 1911 Seuche zirke zur Bekämpfung der Seuche angeordnet. Es werden Hoyaer Wochenblatt, am 26. März mehrere Sperrbezirke in Stedorf und Dör- mehrere Artikel im Jahr 1911 verden wieder zu Beobachtungsbezirke umgewandelt. unter Landwirtschaft und Forsten. 1911 04. Mai: Eine rege „Zureise“ von fremden Arbeitern Verdener Kreiszeitung vom konnte man in Dörverden in letzter Zeit feststellen. Die 06.05.1911 „Zureise“ Arbeiten am Kanal und der Wehranlage „mehren sich wieder“. Die Arbeiten am Weser-Stauwehr sind vergeben und sollen in Kürze aufgenommen werden.

1912 07. Januar: Die Nationalliberale Veranstaltung in Dör- Hoyaer Wochenblatt vom 12.01.1912 National verden war am heutigen Sonntag so stark besucht, dass die Räume die Besucher kaum fassen konnten. Als Redner traten auf der Reichstagsabgeordnete Held und der Landtagskandidat Heldberg.

1912 12. Januar: Neuwahlen für den Reichstag. Gemäß Kai- Verdener Kreiszeitung vom Wahl serlicher Verordnung vom 08. Dezember 1911 finden die 20.12.1911 Reichstag Neuwahlen für den Reichstag am 12. Januar 1912 statt. Hoyaer Wochenblatt vom Als Wahlvorsteher für Stedorf und Geestefeld wird Ge- 12.01.1912 meindevorsteher Heinrich Precht bestellt. Ergebnis aus dem 6. hannoverschen Reichstagswahl- kreise für Dörverden/Stedorf: v. Dannenberg 53/52, v.- Brochem 12/22, Held 102/32, Eberle 53/27, Heile 31/21.

1912 02. Dezember: Vorläufiges Ergebnis der Viehzählung Verdener Kreiszeitung vom im Kreis Verden. Der Viehbestand von 208 Haushalten 04. Jan. 1913 Viehzäh- lung inDörverden und 129 Haushalten in Stedorf betrug:

1912 01. April: (Eröffnung des Schleusenbetriebs) Um 09 Uhr Hoyaer Wochenblatt vom passierte das erste Schiff, der Dampfer Schauenburg mit 02.04.1912 Schleuse 4 „Weserböcken“ die neue Dörverden Schleuse. Den Schleppdienst versah der Regierungsdampfer Möwe. 1912 28. Juni: Die Stedorfer Bauernschaft verkauft die mit W. Bredthauer,, Die Ein- heitsgemeinde Dörverden Fischerei dem Deichwesen verbundenen Uferfischereigerecht- same an den preußischen Wasserbaufiskus. Seite 222

- 64 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1912 Am 16. April hatte der Stellmacher Heinrich Göbbert W. Bredthauer, Einheitsge- meinde Dörverden S. 222 Göbbert vor der Handwerkskammer in Harburg die Meisterprü- fung abgelegt. Danach richtete er auf der Kötnerstelle 45 (Zellmannstraße 6) eine Stellmacherei ein. (Nach seinem Tod am 03.02.1964 schlief die Stellmacherei ein.) 1912 Im Mai 1912 hat die Überlandzentrale in den Kreisen Hoyaer Wochenblatt vom Elektrizi- Hoya und Verden bereits einen Großteil der Masten für 30.05.1912 tät Masten die elektrischen Leitungen setzen lassen. Mit dem An- Leitungen bringen der Hochspannungsdrähte wurde begonnen.

1912 Am Sonntag 20. Oktober wird die neue Turnhalle in Hoyaer Wochenblatt vom Dörverden eingeweiht. 250 auswärtige Turner werden als 16.10.1912 Turnhalle Gäste erwartet. 1913 15. April: Unter Vorsitz des Seminarlehrers Tietjen fand Verdener Kreiszeitung beim Gastwirt Kassebeer eine zahlreich besuchte öffent- 16. April .1913 NLP liche Versammlung der „Nationalliberalen Partei“ statt. (bis 1918) Redner waren der Reichstagsabgeordnete Held und der Landtagskandidat Heldberg. Mit einem Hoch auf das Va- terland schloss die Versammlung spät in der Nacht. 1913 Heinrich Dahle, (1885 bis 1968), der von einem Hof in Zeitzeugin Gerda Düe (Dahle) Hiddestorf (Pattensen/ Laatzen) stammte, begann 1910 Dahle mit dem Aufbau einer Schweinemästerei in Stedorf, Hof 113 (An der Bahn 4). Nach der Inbetriebnahme der Stalls für 450 Schweine, entstand das großzügige Bauernhaus mit Deele, Kuhstall, Pferdestall und Heuboden. Bis 1945 lieferte der Betrieb schlachtreife Schweine nach Hanno-

ver. Die Schweine wurden an einer Eisenbahnkopframpe Abb. 43: Anwesen und Familie vor dem Stall in Eisenbahnwaggons verladen. Heinrich Dahle 1913 Am 16. Mai finden die Urwahlen zum Preußischen Ab- Verdener Kreiszeitung geordnetenhaus statt. 27. März 1913 Ur (Die Urwahl war zwischen 1848 und 1918 der erste Wahlgang bei der wahlen indirekten Wahl. Die Wahlberechtigten wählten nach den Regeln des Dreiklassenwahlrechts Wahlmänner, die die Abgeordneten bestimmten. Der Kreis Verden war dazu in 15 Urwahlbezirke geteilt.) 1913 13. November: Der Probebetrieb des staatlichen Kraft- Hoyaer Wochenblatt vom werks am Weserwehr in Dörverden ist seit 8 Tagen in 16.11.1913 22.11.1913 Kraftwerk Betrieb. Dörverden und 8 weitere benachbarten Gemein- den sollen ab 22. November mit Strom beliefert werden. 1914 31. Juli 1914: Erklärung des Kriegszustandes durch Kai- Extrablatt zum Hoyaer Wo- serliche Verordnung mit Wirkung 1. August 1914. chenblatt vom 31.Juli 1914, Kriegser- Seine Majestät der Kaiser hat das Reichsgebiet in klärung Extrablatt Hoyaer Wochen- Kriegszustand erklärt. Für die Maßregel sind lediglich blatt Thronrede vom 4. Erster Gründe der raschen und gleichmäßigen Durchführung 08.1914, und Weltkrieg der Mobilmachung maßgebend, und nicht die Besorgnis, daß die Bevölkerung die vaterländische Haltung werde Hoyaer Wochenblatt vom vermissen lassen. 03.08.1914

- 65 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Erster (Kriegserklärung des Deutschen Reiches erfolgte aufgrund des Weltkrieg Attentats von Sarajevo am 28. Juni und der am 28. Juli folgenden Kriegserklärung Österreichs-Ungarns an Serbien.) 1914 Im Frühjahr, nach dem „Austreiben“, gingen in Barnstedt Verdener Kreiszeitung vom und Stedorf durch Stiche der „Kriebelmücke“ einige Rin- 04.05.1916 Mücken der ein. Für 1916 wird geraten das Vieh einzureiben, bzw. bei Auftreten der Mücken nicht auszutreiben. 1915 03. Januar: Im Standesamtsbezirk Dörverden, (Dörver- Verdener Kreiszeitung vom den, Stedorf, Barme, Geestefeld und Diensthop) gab es 04.01.1915 Einwoh- bei einer Einwohnerzahl von ca. 2000, im Jahr 1914 ner (1913) nachfolgende Eintragungen: Geburten 64 (70), Eheschließungen 16 (21) davon 2 Kriegsehen, Sterbefälle 36 (41), (4 starben den „Heldentot für Vaterland“) Erster Am 01. August um 15:55 Uhr erließ Frankreich mit ei- Schriftenreihe Innere Füh- Weltkrieg ner Stunde Vorsprung vor Deutschland die Allgemeine rung Heft 5 Der Erste Welt- krieg von 1966 1914 Mobilmachung. Befehlsgemäß wurde die französische bis Grenze aber von deutschen Truppen nicht überschritten. Hoyaer Wochenblatt vom 1918 Am 3. August erklärte Deutschland Frankreich den 05.08.1914 Der Weltkrieg Krieg, da seit der Nacht französische Truppen ohne Kriegserklärung deutsche Grenzposten angriffen. Annita Schröder, Von 1914 bis 1918 waren 150 Stedorfer Männer auf al- Zusammenstellung von Be- len Kriegsschauplätzen eingesetzt. 27 kehrten nicht zu- richten des Verdener Kreis- blattes 1914/1915 Heimatka- rück. Kriegerverein und Schulkinder sammeln Geld für lender 2014 Seite 272 ff die Kriegswohlfahrtspflege. Als landwirtschaftliche Ge- meinde hatte auch Stedorf erhebliche Mengen an Lebens- mittel abzuliefern. Bereits Ende 1914 begann die Ratio- nierung von Brot, Brotgetreide und landwirtschaftlichen Produkte wie Butter, Eier, Kartoffeln und Fleisch. Die Veranlagung zu den Getreidelieferungen machten Kom- missionen, die alle Dörfer vor der Ernte bereisten und die Erträge des noch auf dem Halm stehenden Getreides schätzten. Wegen der höheren Schwarzmarktpreise ver- suchten Bauern ihre offiziellen Erträge gering zu halten. 1915 Januar: In Deutschland halten sich derzeit ca. 600.000 Hoyaer Wochenblatt vom Kriegsgefangene auf. 136.000 Kriegsgefangene sind das 03.01.1915 Ergebnis der letzten Angriffe Hindenburgs. 1915 24. Februar: Ein großer Rheinlastkahn im Schlepp des Hoyaer Wochenblatt vom Regierungsdampfers Reiher erreichte gestern mit Kohlen 25.02.1915 Kanal aus Herne das Elektrizitätswerk Dörverden. Er hatte als erster die Route über den kurz vorher dem Verkehr übergebenen Mittellandkanal genommen. 1915 28. Mai: Im Kreis Verden hat die Überlandzentrale 44 Hoyaer Wochenblatt vom Gemeinden, 5 Nebenortschaften und 5 einzelne Höfe 29.05.1915 Überland über Hochspannungsleitungen von 125,8 km Länge ange- schlossen. Die Baukosten betrugen 960.000 Mark.

- 66 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1916 31. Januar: Sämtliche Landwirte, die in ihren Betrieben Hoyaer Wochenblatt vom 04.02.1916 Gerste-be- Gerste anbauen, haben am 8. Februar 1916 anzuzeigen, stand wie viel Gerste sie vorrätig, bereits verbraucht oder abge- geben haben. Das königliche Bezirkskommando! 1916 17. März1916: Die Wiederwahl des Halbmeiers Hein- Verdener Kreiszeitung vom rich Precht zu Stedorf zum Gemeindevorsteher und des 31.03.1916 Precht Viehhändlers Fritz Meyer zum Beigeordneten vom April 1916 bis1922 wird bestätigt. Der königliche Landrat. 1916 7. April: Verordnung Bundesrat: Vom 1. Mai 1916 bis Hoyaer Wochenblatt vom zum 30. September herrscht in Deutschland erstmals die 08.04.1916 Sommer- neue Sommerzeit. Sie begann am Sonntag 30. April um 23:00 (Hierdurch soll der Staat 100 zeit MEZ und endete Sonntag 1. Oktober um 01:00 MEZ Millionen Mark einsparen.) 1917 Die drei Glocken der Cosmas & Damian-Kirche wurden WilhelmPagels 1998 Ein Dorf im Umbruch, Seite 14/15 Glocken 1917 von der Heeresverwaltung beschlagnahmt und zu Kanonen umgeschmolzen. Erst 1928 konnte die W. Bredthauer,, Die Ein- Gemeinde zwei neue Glocken mit einem Pferdewagen heitsgemeinde Dörverden von der Bahn abholen und neu einrichten. Seite 102 1917 29. April: Die Stedorfer Molkerei, die seit Ausbruch des Hoyaer Wochenblatt vom Krieges still lag, ist kürzlich von dem Molkereifachmann 08.04.1916 Molkerei W. Schwoch aus Langwedel gepachtet worden. Sie wird Verdener Kreisblatt vom zum 1. Juli wieder in Betrieb genommen worden. Aus 01.05.1917 Dörverden und Stedorf haben die Landwirte 3 Liter Verdener Kreisblatt vom Milch/Kuh abzuliefern, insgesamt etwa 1.000 Liter. 01.07.1917 1917 29. Juli: Eine unvermutete Überprüfung des Handge- Hoyaer Wochenblatt vom 30.07.1917 Hamstern päcks von Reisenden durch Gendarme auf dem Dörver- dener Bahnhof förderte eine Menge Kartoffeln, Eier und Butter ans Tageslicht. Sie wurden beschlagnahmt. Auch ein „Generalhamsterer“ aus Bremen wurde erwischt! 1917 Dörverden, 12. November Der Dörverdener Arzt Dr. Hoyaer Wochenblatt vom Arzt med. Behre wurde zum Militär eingezogen. Er wird als 14.11.1917 Armeearzt in Gent eingesetzt. 1918 12. März: Der Pächter Schoch kaufte die Stedorfer Mol- Verdener Kreisblatt vom kerei von dem ehemaligen Besitzer Otto Lücht. Die Ab- 10.03.1918 Molkerei lieferungspflicht von Milch während des Krieges führte die Molkereien im Kreis Verden zu neuer Blüte! 1918 Sammelt Maikäfer! Sie bilden ein vorzügliches Hüh- Hoyaer Wochenblatt vom 22.05.1918 Maikäfer nerfutter und Beifutter für Schweine. An Hühner können sie roh, an Schweine nur gekocht verfüttert werden. 1918 11. November: Am Vormittag unterschreiben Staatsse- Wikipedia, Erster Weltkrieg kretär Matthias Erzberger und Marschall Foch den Waf- W. Bredthauer Dörverdener Waffen- fenstillstandsvertrag von Compiègne zwischen Frank- Urkundenbuch von 1985, stillstand reich/ England und dem Deutschen Reich. Noch am selben Seite 66 Tag tritt der Vertrag in Kraft und damit war der Erste Welt- Anhang 8 Seite 190 krieg zu Ende, doch von 150 Stedorfern, die in den Krieg gezogenen waren, kamen 27 nicht mehr zurück. Gefallenendenkmal

- 67 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1918 09. November 1918 Ausrufung der Weimarer Republik www.planet.wissen.de bis durch Phillip Scheidemann. Ablösung der konstitutionel- 1933 le Monarchie durch die parlamentarische Demokratie. bpb: Bundeszentrale für politische Bildung Deutschland erlebt einen „demokratischen Frühling“. Doch die aufgezwungene Alleinschuld am Krieg und die Siedler Deutsche Geschichte, Weimarer Bedingungen des Friedens von Versailles erweisen sich Hagen Schultze, Weimar Republik als schwere Hypothek. Links- und rechtsradikale Strö- Deutscher November Seite mungen bekommen Aufwind. Wirtschaftskrisen, Inflation 155 ff und Arbeitslosigkeit erschüttern das Vertrauen der Bevöl- kerung in die neue Regierung und beeinflussen nachhal- tig die deutsche Politik. (Die Weimarer Republik verschliss innerhalb von 15 Jahren 15 Reichskanzler, von denen keiner am Stück länger als 2 Jah- re im Amt war, die meisten nur wenige Monate und eine Re- gierung übergab die Verantwortung der nächsten.) 1919 19. Januar: Erste reichsweite Wahl mit dem Ziel der de.wikipedia.org/National- Bildung einer verfassungsgebenden Deutschen Natio- versammlung Wahl nalversammlung. Es galt das Wahlgesetz vom 30. No- National- Wahlergebnis vember 1918, erstmals reichsweit ein allgemeines, glei- vers. Stedorf????? ches, geheimes und direktes Wahlrecht. Zum ersten Mal durften auch Frauen und Soldaten wählen. Das Wahlalter Ergebnis in der Ge- war von 25 auf 20 Jahre herabgesetzt worden. Wie im meinde Westen: SPD Reich, traten auch in den Dörfern die Gegensätzlich- erhöhte von 31,8% auf keiten zwischen dem linken und dem rechten Flügel im- 43,2%. mer deutlicher hervor. 1919 02. März: Für den Zeitraum vom 01. Jan. 1919 bis 1925 Verdener Kreisblatt vom Neuwah- erfolgten Neuwahlen für die Gemeindevertretung Ste- 07.02.1919 len dorf. Gewählt wurde zum Beigeordneten der Kötner Verdener Kreisblatt vom Stedorf Heinrich Fischer und zum Waisenrat der Halbmeier Hein- 13.02.1919 rich Ahlers. 1919 26. März: Wiedereröffnung des Dampf-Sägerei-Betrie- Hoyaer Wochenblatt vom Sägerei bes Heinrich Winter in Dörverden nach der Rückkehr 26.03.1919 seiner beiden Söhne „gesund aus dem Felde“. 1919 29. März 1919: Amtliche Bekanntmachung: Speck und Verdener Kreisblatt vom Fleisch aus Hausschlachtungen haben am Sonnabend, 28.03.1919 Hausschl- den 29. März 1919 von 9-12 Uhr die Ablieferungspflicht- Der Kreisausschuss des Kreises Verden achtung igen aus […] Stedorf in Verden auf dem städtischen Schlachthof abzuliefern. 1919 04. Mai 1919: Von 9 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends Verdener Kreisblatt vom Kreistags finden die Kreistagswahlen des Wahlverbandes der Land- 09.04.1919 wahlen gemeinden statt. Der Kreisausschuß Dr. Seifert. Verdener Kreisblatt vom 06. Mai: Ergebnis der Kreistagswahl im Wahlbezirk 2. 06. Mai 1919 Für Dörverden/Stedorf sind die Kandidaten: Hofbesitzer Hoyaer Wochenblatt vom Mügge (parteilos) 203/122 Stimmen, Abbauer Ahrbeck -/ 07.05.1919 29 Stimmen, Anbauer Grupe (DHP) 134/148 Stimmen.

- 68 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1919 13. Mai: Eine Feuersbrunst legte in den Nachmit- Verdener Kreisblatt vom tagstunden die Gehöfte der Anbauern Bockelmann und 15.05.1919 Feuer D. Meyer nieder. Das Feuer entstand im Bockelmann- Hoyaer Wochenblatt vom schen Stallgebäude. Nur wenig Inventar war zu retten. 16.05.1919 1919 Am 28. Juni 1919 unterzeichnet die deutsche Delegation www.phoenix.de im Spiegelsaal von Versailles den Friedensvertrag. Die Versailles Franzosen hatten den Ort als Revanche für die Kai- serproklamation von 1871 gewählt. Der Vertrag konsta- tierte die alleinige Verantwortung des Deutschen Reichs und seiner Verbündeten für den Ersten Weltkrieg. 1919 Herbst 1919: Die Energie-Erzeugung des Kraftwerks Hoyaer Wochenblatt vom Dörverden entspricht zeitweise in den Abendstunden 02.11.19 Kraft- nicht den Anforderungen der Verbraucher. Wegen des werk geringen Wasserstandes der Weser ist die Wasserkraft nur gering und es steht nur eine Dampfturbine mit 1.050KW zur Verfügung. Die zweite Turbine, die durch Kurzschluß beschädigt wurde, kann nicht mehr in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus ist die Kohleversorgung des Kraftwerks völlig unzureichend. 1919 07. November: Die erfolgte Wiederwahl nachstehend Verdener Kreisblatt vom aufgeführter Gemeindebeamten bestätigte der Landrat Dr. 13. Nov, 1919 Gemein- Seifert für Gemeinde Stedorf: als Gemeindevorsteher derat Stedorf Halbmeier Heinrich Precht, als Beigeordnete: Kötner Heinrich Fischer, Kötner Heinrich Diekmann, Halbmeier Heinrich Bartels, Halbmeier Heinrich True. 1920 03. März 1920: An Stelle des verstorbenen Halbmeiers Verdener Kreisblatt vom 17. März 1920 Holzge- Fritz Grupe zu Stedorf ist der neugewählte Halbmeier schwor- Hermann Pagels zum Holzgeschworenen des Gemeinde- nen bezirks Stedorf ernannt und in sein Amt eingeführt. 1920 Das erste Motorrad in Stedorf gehör- Abb. 44: Das erste Motorrad te dem Hufschmied Friedrich Pfaff. in Stedorf Motorrad Die Sensation war groß. Zum Motor- W. Bredthauer, Dörverden in radfahren auf öffentlichen Straßen, alten Ansichten , Foto 30 Plätzen und Wegen war eine „ausrei- chende“ Fahrerlaubnis erforderlich. Vermutlich handelte es sich bei dem Motor- rad um eine NSU 350TT, Baujahr 1912 mit Riemenantrieb und Zweizylinder V-Motor mit 349 cm³ Hubraum.

1920 Juli bis November 1920 Maul und Klauen-Seuche, Verdener Kreisblatt vom Die verseuchte Weide des Vollmeiers Kracke sowie des- 22. Juli 1920 Seuchen- sen Gehöft und die angrenzende verseuchten Weiden der Verdener Kreisblatt vom 26. November 1920 gefahr Köthner Rüter in Dörverden und die des Halbmeiers Fritz Wetjen in Stedorf werden zum Sperrbezirk erklärt.

- 69 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1920 06. Juni 1920 Reichstagswahl: Reichstagswähler ist, wer Verdener Kreisblatt vom am Wahltag Reichsangehöriger und 20. Jahre alt ist. Die 07. Mai 1920 Reichs- Ausübung des Wahlrechts ruht für Soldaten während der tagswahl Dauer der Zugehörigkeit zur Wehrmacht. 1920 13. Dezember: Speck- und Corned Beef-Verteilung. Verdener Kreisblatt vom 16. Ende der Woche gelangt für jede „Fett-versorgungsbe- Dezember 1920 Lebens- rechtigte Person“ zur Ausgabe auf der Fettmarke 244: Ein mittel Pfund durchwachsener Speck zum Preis von 14 Mk und ein halbes Pfund Corned Beef zum Preis von 5 Mk. 1921 Januar 1921: Infolge des Weserhochwassers musste die Hoyaer Wochenblatt vom Überlandzentrale auf Anforderung des Kraftwerks Dör- 21.01.1921 Elektrizi- verden den Strom abschalten, so dass mehrere Gemein- tät den kein Licht hatten. Die neue große Dampfturbine soll im Januar fertig gestellt werden. Zukünftig sollen weni- ger Störungen anfallen. Die Strompreise des vom Staatskraftwerk Dörverden ge- lieferten Stroms werden von der Überlandzentrale erhöht: für Licht 2,40 Mk (vorher 1,50 M) für Kraftzwecke 1,20 M (90 Pfg) pro Kilowattstunde. 1921 Februar 1921: Großen Schaden erleidet die Bahn da- Hoyaer Wochenblatt vom durch, dass manche Fahrgäste sich an den Glühstrümpfen 12.02.1921 Bahn der Beleuchtungskörper in den Wagenabteilen ihre Zigarette anzünden. Jeder neue Strumpf kostet 3,50 Mk. 1921 März 1921: Der neue Kreistag des Kreises Verden be- Hoyaer Wochenblatt vom steht aus 12 Angehörige bürgerlicher Parteien, 6 Mehr- 26.03.1921 Kreistag heits-Sozialdemokraten und 2 unabhängigen Sozialde- mokraten. 1921 Mai 1921: Zuckerverteilung: Für den Monat Mai wer- Verdener Kreisblatt vom 27. Lebens- den bei gleichzeitiger Abgabe von vier zusammenhän- April 1921 mittel gender Teilabschnitten der Zuckerkarte 750 Gramm Zu- cker für 5,50 Mark abgegeben. 1921 Mai 1921: Eine „Amerikanische Geldspende“ einiger Hoyaer Wochenblatt vom früherer Angehöriger der Gemeinde erfolgte aus alter Zu- 04.05.1921 Spende gehörigkeit. 10.000 Mark betrug die Spende als Beitrag Verdener Anzeigenblatt vom 03.05.1921 zur Errichtung eines Kriegerdenkmals. Bedingung der Spender: ein Bild des Denkmals zu erhalten. 1921 01. April: Lehrer Fricke, der 46,5 Jahre an der Stedorfer Hoyaer Wochenblatt vom Fricke Schule unterrichtete, geht am 1. April in den Ruhestand. 30.03.1921 1922 Februar 1922: Sämtliche Eichen an der Landstraße Dör- Hoyaer Wochenblatt vom 02.02.1922 VerkaufE verden-Westen (K15) sind vom Zimmermeister Wiebe für ichen 58.000 Mark gekauft worden. Sie werden gefällt und ver- arbeitet. An ihre Stelle kommen Apfelbäume.

- 70 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1922 01. April: Heinrich Precht, der 46 Jahre Gemeindevor- Hoyaer Wochenblatt vom steher von Stedorf gewesen ist, hat zum 1. April sein Amt 22.03.1922 Precht niedergelegt. Als Nachfolger wurde der Landwirt Hein- Ahlers rich Ahlers Nr.26 gewählt. 1922 Von 1922 - 1953 trugen die Schützen ihre Schießwett- Chronik Schützenverein Schützen bewerbe auf dem „Alten Schützenstand im Holze“ aus. Stedorf 1922 Der Dorfkrug Heldberg eröffnete auf der Kötnerstelle W. Bredthauer Einheitsge- Nr. 46, (Alte Reihe 9). Georg Heldberg führte ihn bis meinde Dörverdener von Heldberg 1946, dann übernahm Erich Heldberg. 1970 wurde die 1976 S. 223 Gastwirtschaft aufgegeben. 1922 Hoyaer Wochenblatt vom 19.08.1922 Reklame

1922 Dezember 1922: Inflation: Ein Pfund Kaffee kostet der- Hoyaer Wochenblatt vom zeit 3000 bis 3200 Mark. Das bedeutet bei 4500 Bohnen: 01.12.1922 Inflation eine Kaffeebohne kostet 70 Pfg und wenn man für eine Deutsche Inflation 1914- Schachtel Zündhölzer 10 Mark bezahlt, kostet bei 60 1923 Wikipedia Stück ein Streichholz 20 Pfg. Die Inflation in Deutschland von 1914 bis November W. Bredthauer Dörverdener 1923 basierte ursächlich auf der Finanzierung des Ersten Urkundenbuch von 1985, Weltkrieges und entwickelte sich im Sommer 1922 zur Seite 66 Hyperinflation. Noch Die Inflation erreichte im November 1923 ihren Gipfel: Inflation Eine Zeitung kostet 100 Milliarden Mark, ein Ei kostet 320 Milliarden Mark und ein Pfund Butter 3 Billionen Hoyaer Wochenblatt vom Mark. (3.000.000.000.000) 18.12.1922 18. Dezember 1922: Stand Dollar heute um 11:45 Uhr, vormittags 5.600 Mark bis 5.800 Mark 1923 14. Mai: Ende der Stromnot. Die Verbindung der Lei- Hoyaer Wochenblatt vom tungen des Staatskraftwerks Dörverden mit denen der 14.05.1923 Stromnot Stadt Hannover ist abgeschlossen. Da Hannover über er- hebliche Stromreserven verfügt können Aushilfslieferun- gen verzugslos übernommen werden. Außerdem steht auch noch das Elektrizitätswerk Minden-Ravensburg für Aushilfsstrom zur Verfügung. 1923 August: Umbau der Lehrerdienstwohnung in der Ste- Genehmigung vom 5.Juli Lehrer dorfer Schule. Rohbau- und Schlussabnahme geschieht 1922, Der Landrat 384 B durch ds Bauschöffenamt

- 71 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1923 23. Oktober: Der Dollar kostete heute um 11:00 Uhr Hoyaer Wochenblatt vom 35.000.000.000 Mark. Viele Käufer mussten wieder um- 23.10.1923 Renten- kehren weil das mitgebrachte Geld nicht reichte. mark/ Währungstechnisch wurde die Inflation am 15. Novem- Papier- ber 1923 durch Ablösung der Papiermark und Einfüh- mark rung der Rentenmark (später Reichsmark) beendet. 1 Bil- lionen Mark entsprach 1 Rentenmark. Erst 1928 erreich- ten die Reallöhne wieder das Niveau von 1913. 1923 01. Dezember: Die Kirchenaufsicht Dörverden geht von W. Bredthauer Dörverdener Hoya auf Verden über. Die organisatorischen Verbind- Urkundenbuch von 1985, Kirche lichkeiten zwischen Schule und Kirche werden getrennt. Seite 67 1924 25. März: Eröffnung der „Fleischwarenfabrik Weser- Verdener Kreisblatt vom marsch A.G.“ durch den stellvertretenden Vorsitzenden 27.03.1924 Fleisch- des Aufsichtsrates, dem Bahnhofswirt Hesse-Langwedel. fabrik Hoyaer Wochenblatt vom Die Schlachterei der Wurst- und Fleischfabrik ist mit mo- 28.03.1924 dernsten Maschinen ausgerüstet die mit Dampfkraft ar- beiten. Die Fabrik befindet sich auf dem Grundstück Ste- dorf (Nr. 110) der ehemaligen Molkerei von W. Schwoch. (In Dörverden ist bereits eine Verkaufsstellen für Fleischwaren dieser Fabrik beim Kaufmann Hinrich Naundorf eingerichtet. Auch für Verden ist eine Verkaufsstelle geplant.) 1924 April: Der Hauptausschuß des Kreislandbundes Hanno- Hoyaer Wochenblatt vom ver-Linden-Springe faßte einstimmig den Beschluß, die 05.04.1924 Einführung der Sommerzeit unbedingt abzulehnen, da die Landwirtschaft von jeher sich in ihrer Zeiteinteilung an die natürlichen Bedingungen halten muß. 1924 Am Himmelfahrtstag vom 29. bis 30. Mai, feierte der Verdener Kreisblatt vom Kriegerverein Stedorf sein Fünfzigjähriges Stiftungsfest 13.02.1924 50 Jahre in Verbindung mit dem Kreiskriegerverein Verden. Krieger- Verdener Kreisblatt vom verein 24.05.1924

Hoyaer Wochenblatt vom 28.05.1924

Abb. 45: 50 jähriges Jubiläum Kriegerverein Stedorf Um dem 50jährigen Jubiläum Farbe zu verleihen, waren benachbarte Vereine auch aus dem Kreise Hoya eingela- den, Reiter erschienen in historischen Turnieruniformen, Ehrendamen bildeten Spalier, Orden wurden zur Schau gestellt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und dem Festumzug fand der Festball in mehreren Zelten statt.

- 72 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1924 Fotosammlung H. Schröder. Dörverden Reitbahn Pfingsten

Fahrrad Radfahrer

Abb. 46: 08. Juni: Pfingstausflug Stedorf „Radfahrerverein Wan- derlust.“. Von links oben Jochen Asendorf, Hermann Remmert, Ernst Schröder, Heinrich Frese, Friedrich Ewers, Heinrich Thölke, Wilhelm Klausing, Fritz Lohmann Heinrich Block, Heinrich Lüth, Dietrich Göbbert, Wilhelm Müffelmann, Hermann Kedenburg, Willi Asendorf, Heinrich Diekhof, Fritz Behning 1924 04. September: Heute Nacht gegen 3 Uhr brannte die Verdener Kreisblatt vom Geils´sche Mühle plötzlich nieder. Verbrannt sind 100 05. Sept. 1924 Mühle Zentner Korn und Mehlvorräte. Der durch das Feuer HK 2009, Seite 88, Helmut verursachte Schaden war nur zum Teil versichert. Lohmann, Der Brandt und Probleme mit der Versicherung brachten Friedrich Geils offensichtlich in wirtschaftliche Schwie- rigkeiten. 1924/1925 Im Kiesbett der Weser im Bereich des Kuhlmann'schen Hoyaer Wochenblatt vom Hofes Niederboyen, gegenüber vom Lohof, wurde bei 13. August 1925 Schiffs- unter- Baggerarbeiten 1924 ein mit 22 Obernkirchener Sand- Dörverdener Kirchenbuch gang stein beladener alter etwa 15 Meter langer Weserlastkahn www.tulifurdon.de/ von entdeckt, 1925 ausgegraben und zur Besichtigung freige- 1756-1794 Begrabene, 1777 geben. Die erste Alterseinschätzung von „Vertretern des Seite 152 Verdener Heimatbundes“ auf 400-500 Jahren konnte erst Lohof durch den Fund eines Eintrages im Dörverdener Kirchen- buch im Jahr 2010 relativiert werden. Danach fand der Schiffsuntergang am 10. April 1777 statt. Eine weitere offizielle Untersuchung fand leider nicht statt. Schiffs- bauholz und Sandsteine wurden nicht weiter untersucht und auch nicht aufbewahrt. Die Reste des Kahns sollen Abb. 47: Untersuchung sogar wieder zugeschüttet worden sein.Ein Stein wurde Schiffsfund in Niederboyen für das Bornemacher-Denkmal in Verden verwendet! 1924 Zum Schulverband Stedorf - Geestefeld gehörten ins- VAZ vom 11. Januar 1964, Walter Bredthauer, Schul- gesamt 2,48 Hektar Ländereien. Für einen Teil dieser Flächen und eine Dienstwohnung im Schulhaus mit 300 Jahre Geschichte der Verband Schulen zu Dörverden und Hausgarten stand dem 1. Lehrer das Nutzungsrecht zu. Er Stedorf. war für die Beheizung der beiden Klassenräume zu- ständig. Noch 1928 stand dem 1. Lehrer die Nutzung von 0,8 Hektar Ackerland auf der „langen Marsch“ zu, die anderen Flächen waren verpachtet.

- 73 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1925 März/ April 1925: Nach dem überraschenden Tod des Verdener Kreisblatt vom 28. Reichspräsidenten Friedrich Ebert fand der erste Wahl- April 1925 Ebert- gang der Neuwahl am 29. März 1925 statt. Kein Kandi- Hoyaer Wochenblatt vom Hinden- dat erreichte die Mehrheit. Im notwendigen zweiten burg 26.03.1925 Wahlgang am 26. April 1925 siegte überraschend der Außenseiter Generalfeldmarschall Paul v. Hindenburg, der sich erst nach langem Zögern für den zweiten Wahl- gang hatte aufstellen lassen. Bis heute ist er das einzige deutsche Staatsoberhaupt, das vom Volk direkt gewählt wurde. Vereidigt am 12. Mai übte er das Amt bis zu sei- nem Tod am 02. August 1934 aus. Ergebnis der Reichspräsidentenwahl vom 26.April 1925:

26. April 1925 Hindenburg Marx Thälmann Reichsblock Volksblock Dörverden 353 224 6 244 194 Stedorf 245 131 4 152 111 1925 Kraftwerk Dörverden arbeitet seit ¼ Jahr nur noch mit Hoyaer Wochenblatt vom 07.05.1925 Dampf Wasserkraft. Dampfturbinen liegen still und werden nur noch bei Notfällen (Hochwasser, Eistreiben) eingesetzt. 1925 In der Kreisstadt Verden, 10.000 Einwohner, befinden Hoyaer Wochenblatt vom 14.08.1925 54 sich nicht weniger als 54 Gasthäuser. Der Magistrat Kneipen beschränkt Alkoholverkaufsstätten durch Konzessionen. 1926 03. Januar: Vierhundertster Jahrestag der Hinrichtung, Hoyaer Wochenblatt vom Verbrennung, des lutherischen ehemaligen Mönchs Jo- 30.12.1925 Gedenk- hann Bornemacher in Verden. Die Verdener setzten ihm stein auf dem Burgberg einen Gedenkstein, der aus der Ladung „Obernkirchner Steine“ des am 10. April 1777 bei Nie- derboyen untergegangenen Weserlastkahns stammte. 1927 26. August: Gründung der Bäckerei Ruge „Stedorfer Fünzigjähriges Jubiläum Ruge Landbrot“ auf der Kötnerstelle Nr. 52 (Alte Reihe 10), am 23. August 1977 dem vorherigen Tischlereibetrieb der Eltern. 1927 18.Dezember: das Treibeis, das in der Nacht von Sonn- Hoyaer Wochenblatt vom 24.12.1927 Eis an der abend zu Sonntag zum Stillstand gekommen war und am Schleuse Rande eine Dicke von 6 cm erreichte, hat sich am 23. De- zember wieder in Bewegung gesetzt. Die Dörverdener Schleuse wurde geöffnet um dem Eis freie Durchfahrt zu geben und den Wasserspiegel zu senken. 1928 23. Januar: Versammlung zur Gründung einer Molkerei- Hoyaer Wochenblatt vom genossenschaft in Verden. Gewünscht von Landwirten in 20.01.1928 und 24.01.1928 Molkerei Stedorf und Dörverden. 1928 13. Februar: Bei der gestrige „Predigerwahl“ erhielt Hoyaer Wochenblatt vom Pastor Knop aus Eschershausen von 486 Stimmen 324. 13.02.1928, 11.01.1928 und Pastor Trotz Vakanz seit 01.Nov.1927 erfolgt seine Einführung 02.04.1928 erst zu Ostern. Gemäß Verfügung vom 1. April.

- 74 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1928 Die in Kannen abgefüllt Milch musste jeweils auf einer W. Bredthauer Einheitsge- Bank abgestellt und mit Pferdefuhrwerken, später Trak- meinde Dörverden v. 1976 Milch Seite 223 Zentral- toren mit Anhänger, zur Zentralmolkerei in Verden trans- molkerei portiert werden. In Dörverden holte der Milchfuhrmann Hoyaer Wochenblatt vom Karl Lohmann (Koppelmann Lohmann) die Milch mit ei- 15.11.1937 nem 36 PS Lanz-Trecker ab. 1928 Sonntag 01. Juli: Turnfest des MTV Dörverden, schö- Hoyaer Wochenblatt vom 03.07.1928 Turnen nes Wetter 150 Teilnehmer. Auch Nachbarvereine Verden, Magelsen Haßbergen, Eystrup Hoya nahmen teil. 1928 01. Oktober: Umwandlung der 1926 gegründeten Spar- VAZ vom 10. Oktober 1959 kassenannahmestelle in eine Hauptzweigstelle der Spar- Artikel über den Sparkas- Sparkasse kasse Verden mit eigener Kontoführung. Die von Adolf senneubau von 1959 Heussmann verwaltete Annahmestelle entwickelte sich trotz Inflation schnell weiter zu einem „Mittelpunkt von Dörverden“. 1928 Am 24. November entschied das Preußische Staats- Regierungspräsident vom ministerium, dass mit Wirkung vom 01. Januar 1929 19. Dez. 1928 Geeste- Heimatkalender 2014, Seite feld die Landgemeinde Geestefeld (62 Einwohner) und der 293ff: Helmut Lohmann, „Hof Borstel“ in die Landgemeinde Stedorf eingegliedert Geestefeld 1929, Geestefeld und der Schulverband Stedorf/ Geestefeld (von 1861) will vor dem Staatsgerichtshof aufzulösen sei. klagen, 1928 Am 13. Juli: Ein Raub der Flammen wurde das Anwe- Hoyaer Wochenblatt vom sen des Dachdeckers Gerbes in Dörverden. Der 70 jähri- 14.07.1928 / 16.07.1928 Suizid ge hatte das Feuer selbst gelegt. Er erhängte sich später in der Wesermarsch. 1928 Kraftfahrzeugsteuer: Im Jahr 1926 zählte man in Hoyaer Wochenblatt vom 24.10.1928 Steuern Deutschland 571.893 Kraftfahrzeuge. Im Jahr 1927 wa- ren es bereits 723.935 und im Jahr 1928 erhöhte sich der Bestand auf 933.312 Kraftfahrzeuge. Wesentlich für den notwendigen Straßenbau war die Kraftfahrzeugsteuer. Im Jahr 1927 betrug sie 156 Millionen Reichsmark, wovon auf Preußen 90 Millionen Mark entfielen. 1928 31. November: Auch die Gemeinde Dörverden hatte Hoyaer Wochenblatt vom 05.11.1928 Glocken 1917 ihre Kirchenglocken dem Vaterland geopfert. Zwei neue Glocken, eine große von 26 Zentnern und ein klei- WilhelmPagels 1998 Ein nere stellte die Glockengießerei Gebr. Radler Hildesheim Dorf im Umbruch, Seite her, die beide am Reformationstag 1928 in feierlichem 14/15 Festzug der Kirche zugeführt und eingeweiht wurden. W. Bredthauer,, Die Ein- Pastor Knop erklärte die große Glocke zur Christusglo- heitsgemeinde Dörverden cke und die kleinere zur Lutherglocke. Seite 102 1928 Der Kreis Verden hat seit 1928 in Dörverden eine neue Hoyaer Wochenblatt vom Siedlung in der Nähe des Bahnhofs entlang der Haupt- 19.12.1928 und vom Siedlung straße vom Bahnhof in den Ort, errichtet. Sie bestehend 26.04.1929 aus einem Zweifamilienhaus und 8 Einfamilienhäusern.

- 75 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1928/ Ein besonders strenger Winter herrschte von 14 Tage vor 1929 Weihnachten bis weit in den März hinein. Temperaturen bis zu minus 30 Grad Celsius ließen die Weser trotz Jahr starker Strömung mit einer dicken Eisschicht zufrieren hundert und den Frost bis auf 1,2 m in das Erdreich eindringen. winter Wasserleitungen froren zu. Nach Eissprengungen in Hoya führte der Druck des sich langsam verschiebenden Eises zu Beschädigungen am Abb. 48: Stauwehr Dörverden Stauwehr Stauwehr in Dörverden. Obwohl man an mehreren Tagen Wilhelm Pagels, Ein Dorf im mit heißem Wasserdampf versuchte die Anlage vom Eis Umbruch, von 1998, Seite 35 zu befreien, hatte die steigende Eisdecke einen der „Ständer“ aus dem Fundament der Wehranlage gezogen Fritz Koch 14.07.2014 und das Stauwehr zum Einsturz gebracht. Die Hoyaer Wochenblatt vom Beschädigung erwies sich als so schwer, dass eine 12.03.1929 Reparatur des alten Wehrs nicht in Frage kam. Hoyaer Wochenblatt vom Von 1930 bis 1933 musste daher die Wehranlage in der 17.04.1931 heutigen Konstruktion neu errichtet werden. 1929 Am 9./12. Januar erklärten die Gemeinderäte von Gees- Heimatkalender 2014, Seite tefeld und Stedorf die zwangsweise Zusammenlegungen 293ff: Helmut Lohmann, Geeste- ihrer Gemeinden zum 01. Januar 1929 für rechtsungültig Geestefeld 1929, Geestefeld feld will vor dem Staatsgerichts- und beantragten ein Verfahren beim Staatsgerichtshof. hof klagen, Ein Verfahren fand vermutlich niemals statt! 1929 Die Weltwirtschaftskrise von 1929 war der schwere volkswirtschaftliche Einbruch in den führenden Indus- Weltwirt- trienationen. Unternehmenszusammenbrüche, massive schafts- Arbeitslosigkeit und signifikanter Rückgang des Preisni- krise veaus für Waren und Dienstleistungen beendeten in Deutschland die berühmten „Goldenen Zwanziger“ Im Jahre 1932 erreichte die Wirtschaftskrise mit über 6 Mil- lionen Arbeitslosen ihren Höhepunkt. Viele von ihnen waren zu Sozialhilfeempfängern geworden. Abb.: 49 Weltwirtschaftskrise

1929 02. Oktober: Die durch Dörverden führende Hauptstraße Hoyaer Wochenblatt vom (Landstraße Verden-Nienburg) wurde in Bereich der 30.Juni 1929 Haupt- Gastwirtschaft Heußmann verbreitert und der Som- straße merweg mit einer festen Steindecke versehen. Die Arbeiten konnten endlich beendet werden.

1930 04. Januar: Stedorf wurde „Eigenschulverband“. Kirch- Chronik der Schule zu Ste- lich hörte die Zugehörigkeit der Schule zu Hoya auf, sie dorf von 1929-1962 S. 5 Geeste- wurde Verden zugeteilt. Helmut Lohmann, Geeste- feld Lehrer Stöhlker schrieb dazu in der Schulchronik: feld 1929, Geestefeld will „Da Geestefeld zu Beginn des Jahres zu Stedorf kam, vordem Staatsgerichtshof wurden wir Eigenschulverband. Kirchlich hörte unsere klagen, vom 19.02.2013, Zugehörigkeit zu Hoya auf, wir wurden nach Verden Hoyaer Wochenblatt vom überwiesen.“ 06.09.1929

- 76 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1929 20. Juli: Der Wasserstand der Weser ist sehr niedrig. Hoyaer Wochenblatt vom Gestern geriet das Bockschiff Undine bei Ritzenbergen 20.07.1929 Schiffs- auf Grund. Erst gegen 8 Uhr abends war das Schiff wie- unfall der frei. Inzwischen hatten sich 7 Schleppzüge oberhalb und 6 unterhalb der Schleuse in Dörverden angesammelt. 1930 Aus dem 1848 gegründeten Zimmereibetrieb entwickelte W. Bredthauer Dörverdener sich die Hoch-und Tiefbaufirma H.F.Wiebe GmbH in Urkundenbuch von 1985, H.F. Dörverden, ein Familienunternehmen inzwischen in der Seite 89 Wiebe 6. Generation. 1932 stieg das Unternehmen in den W. Bredthauer Einheitsge- Gleisbau ein. Heutiges Leistungsspektrum: Neubau von meinde Dörverden S. 127 Wohn-, Geschäfts- und Industriegebäuden, Generalunter- de.wikipedia.org/wiki/Wie- nehmertätigkeit, Errichtung und Sanierung von Hoch- be_Holding und Ingenieurbauten, Straßen-, Rohrleitungs- und Kabel- tiefbau und die Erneuerung und Instandhaltung von Ei- senbahngleisen sowie damit verbundene Tiefbauarbeiten. Mehr als 1.300 Mitarbeiter erwirtschafteten 2009 einen Umsatz von ca. 300 Mio Euro. 1930 18. Februar: Der derzeitige niedrige Wasserstand der Hoyaer Wochenblatt vom Weser ließ in Barme einen Pferdewagen wieder zum 18.02.1930 Fähre Vorschein kommen, der bei Sturm am 17. Februar 1927 Barme mit der alte Holzfähre untergegangen war. Nur gering beschädigt wurde er geborgen und von seinem Besitzer wieder in Empfang genommen. 1930 Auf der ehemaligen Kötnerstelle Nr. 42 (Große Straße W. Bredthauer Einheitsge- Pfaff 113) eröffnete Karl-Heinz Pfaff (der Bruder des Schmie- meinde Dörverden S. 223 demeisters Pfaff) ein Elektromechanikwerkstatt, die er zumindest bis zum Jahr 1964 weiter geführt hat. 1931 04. Februar: Dörverden: Der im vorherigen Sommer Hoyaer Wochenblatt vom in Dörverden begonnene Neubau des Pfarrhauses steht 04.02.1931 kurz vor dem Bezug. Pfarrer Knop gedenkt es noch vor Ende März beziehen zu können. 1931 06. Mai: Die 1888 in Blender gegründete Firma Karl Prigge verlegte in das von ihr gekaufte, an der Bahn ge- Karl legene, Gewerbegrundstück der ehemaligen Molkereige- Prigge nossenschaft in Stedorf. In großen modernen Werkshallen Möbel- produzierte die Firma Schlafzimmer aus Kiefernholz, fabrik unter anderem für die Firma Karstadt Ab 1935 Kriegsaufträge, 1937 Errichtung eines zweiten Werk- Abb. 50: Möbelfabrik Karl stattgebäudes. Dez 1838 50 jähriges Jubiläum der noch in Prigge 1938, Photo Schroeder Blender gegründeten Möbelfabrik Prigge mit Betriebsappell. 1948 entstand ein neues Kesselhaus und der hohe Schornstein. Festzeitschrift der Dörver- Das sechzigjährige Jubiläum wurde mit 90 Mitarbeitern dener Möbelfabrik Prigge zu gefeiert. 50jährigen Bestehen 1938. 1952 endete die erste Krise mit einem Vergleich. Doch es ging Hoyaer Wochenblatt vom weiter bergab und 1960 kam das endgültige „Aus“ für die 06.12.1938 Möbelfabrik.

- 77 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1931 06. September: Das Verdener Kreisblatt, eine der ältes- Hoyaer Wochenblatt vom ten Zeitungen im Regierungsbezirk Stade, sie blickt auf 03.01.1931 und 08.09.1931 Verdener ein 100jähriges Bestehen zurück. Gegründet als Verdener Kreisblatt Wochenblatt von den Buchdruckern Tressan und Horn- kohl ist sie Eigentum der Familie Tressan-Mackensen. 1931 15. Oktober: In Verden wird die neue Umgehungsbrücke Hoyaer Wochenblatt vom (Nordertor-Brücke) über die Aller errichtet. Sie gilt bei 15.10.1931, 02.Dez.1931 Aller- ihrer Errichtung als die größte „Schweiß-Brücke der Brücken Welt“, d.h., die Stahlkonstruktion wird im Schweißver- Verden fahren verbunden. Vor einigen Tagen traf das Lastschiff mit den Stahl-Segmenten in Verden ein. Die fertigen 30 Einzelteile kommen direkt aus der Fabrik und werden miteinander verschweißt (keine Niete ist notwendig). Bereits nach wenigen Tagen ist schon ein Brückenbogen fertig. Das 360 Zentner schwere Mittelteil wird in in kürze von zwei 40 m-Kränen vom Lastschiff gehoben. 1931 26. November: Gründung eines evangelischen Frauen- Hoyaer Wochenblatt vom vereins in Stedorf mit Unterstützung des Dörverdener 26.11.1931 Frauen- Vereins. Nach 12 Gründungsmitgliedern traten noch verein weitere Frauen ein. 1932 13. März: Erster Wahlgang zur Wahl des Reichspräsidenten, Verdener Neue Nachrichten Wahlbeteiligung 86,2%, Hindenburg 49,6%, Hitler 30,2%. VNN 15.03.1932: Hinden- Wahlergebnisse Kreis Verden burg- 13.März Duesterberg Hindenburg Hitler Thälmann Winter Verdener Neue Nachrichten Hitler Dörv. 25 334 360 30 2 VNN 12.04.1932: Stedorf 48 169 152 11 10. April: Zweiter Wahlgang zur Wahl 10.April 32 Hindenburg Hitler Thälmann ungültig des Reichspräsidenten. Wahl- Dörverden 396 366 27 3 beteiligung 83,5%, Hinden- burg 53,1%, Hitler 36,7% Stedorf 184 183 4 1 1932 19. März: Die erste Hälfte des Weser-Stauwehrs in Hoyaer Wochenblatt vom Dörverden ist fertig. Seit 2 Jahren wird an dem neue zu 19.03.1932 Weser- erbauenden Stauwehrs gearbeitet. Noch im Jahr 1932 Wehr sollen die beiden linksseitigen Öffnungen, ein 42 Meter Schott und ein 24-Meter Durchlass errichtet werden. 1932 Bei den Reichstagswahlen am 31. Juli blieb die NSDAP Wikipedia Reichstagswahlen mit 171 Stimmen in Stedorf die stärkste Partei (37,3%). 1932 Wahlen Sie blieb es auch bei der 7. Reichstagswahl am 6. No- Chronik der Schule zu Ste- vember 1932 (33,1%). Insgesamt erlitt die NSDAP er- dorf von 1929-1962 S.19 heblichen Stimmverlusten im Deutschen Reich. 1932 November: Der Eisenbahngraben zwischen Stedorf und Hoyaer Wochenblatt vom Wahnebergen ist bedeutend vergrößert, er wurde zu ei- 19.11.1932 Eisenbahn nem kleinen Kanal ausgebaut. Damit sind die ungünsti- Graben gen Entwässerungsverhältnisse beseitigt, die durch das Dörverdener Stauwehr verursacht wurden.

- 78 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1933 30. Januar: Hitlers Fahnen wehten von vielen Häusern Wikipedia, Machtergreifung in Verden. Reichspräsident Paul v. Hindenburg vereidigte Verdener Anzeigenblatt vom NSDAP Adolf Hitler als Reichskanzler. Hindenburg versprach 31. Jan.1933 sich von dieser Regierung ein politisch geeintes Volk als Jürgen Siemers VAZ vom Ziel, ließ doch das im Oktober 1931 geschlossenen 31. Januar 2013 Zweckbündnis (Harzburger Front) der Deutschnationale Volkspartei (DNVP) mit „Stahlhelm Bund der Frontsol- daten“ und der nationalsozialistischen NSDAP die nicht unerhebliche Unterstützung der Bevölkerung erkennen. 1933 05. März: Wahl zum 8. Reichstag. Es war die letzte VAZ vom 31.Jan 2013 Reichstagswahl an der mehr als eine Partei teilnahm. NSDAP In der Stadt Verden stieg der Anteil der NSDAP um 700 Jürgen Siemers Band 14. Stimmen. Bürgermeister Dr. Urban weigerte sich nach der Wahl auf dem Rathaus die Hakenkreuzfahne zu his- sen. Er blieb bis zu seinem Tode 1937 Bürgermeister. 1933 Nachdem am 15. April 1919 der Versuch der Weimarer Chronik der Schule zu Ste- Nationalversammlung gescheitert war, den 01. Mai zum dorf von 1929-1962 S.23 1. Mai „gesetzlichen Feiertag“ zu bestimmen, benannte ihn nun das „Reichsgesetz vom 10. April 1933“ zum „Feiertag der nationalen Arbeit“ zum Ehrentag der Arbeit. 1933 09. Juni: Der neue Landrat des Kreises Verden, der Hoyaer Wochenblatt vom 10.06.1933 Landrat nationalsozialistische Landtagsabgeordnete Hauptmann a.D. Weber, wurde von den Beamten und Angestellten der Kreisverwaltung begrüßt und herzlich willkommen geheißen. 1933 16. Juni: Es waren 156 Haushalte, 728 Einwohner in Verdener Neue Nachrichten Stedorf registriert, 375 männlich, 353 weiblich. Es gab VNN vom 16.06.1933 Statistik 113 Landwirtschaftsbetriebe und 20 Gewerbebetriebe, Geestefeld: 8 Haushalte, 6 Landwirtschaftsbetriebe, 47 Einwohner, 23 männlich, 24 weiblich 1933 23. Juli: Wahl des Kirchenvorstandes Dörverden: Kir- Verdener Neue Nachrichten chenvorsteher Landwirt Dietrich Dieckhoff, Wasserbau- VNN vom 25.07.1933 Kirchen- arbeiter Dietrich Holze, Anbauer Hermann Koopmann, vorstand Landwirt Hermann Meyer Nr. 16. Für Stedorf/Geestefeld: Gemeindevorsteher Heinrich Ahlers Nr.26, Lehrer Adolf Stöhlker, Landwirt F. Wetjen, Landwirt H. Fischer und Landwirt W. Wohlers. 1933 27. Juli: Nach dreijähriger Bauzeit wird endlich im Verdener Neue Nachrichten Straßenzug Dörverden-Drübber die restliche Straßenstre- VNN vom 29.07.1933 Straßen- cke auf Barmer Gebiet mit einer Asphaltdecke überzo- Hoyaer Wochenblatt vom bau gen., nachdem schon vor Jahren das Untergrundpflaster 28.07.1933 verlegt wurde. Damit befindet sich die Straße von Ste- dorf bis über Eystrup hinaus in einem erfreulichen Zu- stand für die Fahrzeuglenker.

- 79 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1933 06. August: „Jetzt ist endlich die Zeit gekommen, wo Verdener Anzeigeblatt vom die neuen Verdener Allerbrücken von jedermann be- 06.08.1933 Aller- gangen und befahren werden können. In fast dreijähriger MK kreiszeitung.de Brücken Bauzeit haben wir in Verden zwei neue Allerbrücken be- Verden Bau der Nordbrücke in kommen, die auf lange Sicht hinaus auch höchsten An- Verden forderungen gewachsen sein dürften.“ Die neuen Brücken wurden, wenn auch ohne Festakt, Hoyaer Wochenblatt vom dem Verkehr übergeben. Bereits im Februar 1932 war der 05.03.1932 Einbau der Stahlbauteile abgeschlossen. Nur knapp vier Monate hat die Dortmunder Union gebraucht um die Schweißkonstruktion beiden neuen Brücken über die Al- ler, die Strombrücke und die Flutbrücke über das Über- schwemmungsgebiet zu errichten, wobei die eigentliche Montage der Schweißbrücke nur 6 Wochen brauchte. 1933 Die erste Aktion für das Winterhilfswerk 1933/34 setzt Verdener Neue Nachrichten VNN vom 26.08.1933 Winter- ein. Jeder dem die Volksgemeinschaft Herzenssache ist hilfswerk beweist dies durch Opfer für notleidende Volksgenossen. 1933 12. Nov. 1933: Reichstagswahl in Deutschland, 92,1% Verdener Neue Nachrichten stimmten für die nationalsozialistische Einheitsliste und VNN vom 14.11.1933 Wahlen bei „Volksabstimmung für Austritt aus dem Völkerbund“ stimmten 95,1% ( wie beabsichtigt) für den Austritt. noch 12.Nov. 33 Volksabstimmung Austritt aus Reichstagswahl Verdener Neue Nachrichten 1933 Völkerbund VNN vom 14.11.1933 Stimmber. Ja Nein NSDAP ungültig Wahlen Dörverden 947 892 31 883 52 Stedorf 494 442 16 432 38 1934 11. Mai: 25jährige Jubiläumsfeier des Posaunenchors Verdener Neue Nachrichten Dörverden-Stedorf, „unter den Eichen“ auf Hof Clausen. VNN vom 12.05.1934 Jubiläum „Zahlreiche“ Posauenchöre sowie viele Einwohner nah- Chronik der Schule zu Ste- men an dem „gewaltigen“ Ereignis teil. dorf von 1929-1962 S.25 1934 15. Juni: Die im Kraftwerk Dörverden vor Jahren mit Hoyaer Wochenblatt großem Aufwand eingebaute Dampfturbinenanlage ist vom 15.06.1934 Stromaus- nun als Reservekraftquelle überflüssig und wird entfernt. gleich 34 Stromausgleich bei Störungen für alle Kraftwerke der Provinz garantiert das Großkraftwerk Hannover. 1934 Am 20. Juni: Der freiwilligen Arbeitsdienstes (FAD) aus Hoyaer Wochenblatt vom dem Lager Hämelheide, der mit 200 Mann auf dem 15.06.1934 FAD Marsch nach Bremen ist, wird am Mittwoch Nachmittag in Dörverden und Stedorf bis zum Donnerstag Morgen Quartier nehmen. 1934 21. Juni: Der Ortsausschuss Dörverden der „Reichs- Verdener Neue Nachrichten schwimmwoche“ veranstaltet ein Stromschwimmen in VNN vom 22.06.1934 Sport der Weser. Mehrere Hundert Zuschauer verfolgten die Veranstaltungen mit Interesse.

- 80 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1934 19. August 1934: Volksabstimmung über die Vereini- Verdener Neue Nachrichten gung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichs- VNN vom 20.08.1934 Wahl kanzlers auf Adolf Hitler. Ergebnis im Altkreis Verden

19.Aug 1934 Stimmber. Ja Nein ungültig Dörverden 1118 937 67 14 Stedorf 494 423 31 12 1934 15. Oktober: Die niedrig gelegenen Dorfstraßen in Ste- Verdener Neue Nachrichten dorf werden mit den „gewonnen Erdmassen“ vom Dör- VNN vom 17.10.1934 Straßen- verdener Schleusenbau ausgebessert. Die Wegausbesse- bau rungen „machten sich notwendig“, da diese Wegstrecken bei regnerischem Wetter kaum zu passieren waren. Der Gemeinde entstehen dadurch relativ geringe Kosten. 1935 14. Februar: Beginn der Ausgestaltung des Ehrenhains Hoyaer Wochenblatt vom „Thingstätte Sachsenhain“ für die von Karl dem Großen 15.02.1935; Sachsen- hingerichteten 4.500 Niedersachsen. Dem Freiwilligen hain Arbeitsdienst sind 32.000 Tagewerke Arbeit für das Her- richten der Ehrenstätte übertragen. Mächtige Findlings- blöcke aus Warmsen und Bohnenhorst trafen bereits ein. An jeden „Teuren“, dessen Blut damals unter dem Beil des Henkers floss, soll ein Stein erinnern. 1935 20. März: Berufung zum Ehrenamt eines Dorfältesten Der Landrat, Az: K. vom durch den Landrat gemäß §§40 und 41 des Gemeinde- 20.März 1935, Weber Dorf verfassungsgesetz vom 15.12.1933. Es wurden 6 Ge- Beauftragter der NSDAP älteste meindemitglieder berufen. Die unter Nr. 1 und 2 genann- vom 1. Okt. 1935, ten sind auf die Dauer ihres Amtes in der NSDAP beru- Kreisleiter, Peper fen. Die Berufung wurde am 1.Oktober 1935 durch den Gemeindearchiv Stedorf Kreisleiter der NSDAP bestätigt. 1935 17. Mai 1935: Erstes Kinderturnfest des Männer-Turn- Verdener Neue Nachrichten vereins Stedorf in Verbindung mit der der Turnjugend VNN vom 17.05.1935 Turnfest Gruppe Verden. Ansprache durch Unterkreisführer Diers. 1935 Am 22. Juni erfolgte die Einweihung des Sachsenhains Hoyaer Wochenblatt vom im Rahmen einer Sonnwendfeier durch den Reichsführer 08.04.1935; 28.05.1935; Sachsen- Heinrich Himmler und Reichsleiter Alfred Rosenberg. 15.06. 1935 hain Himmler forderte in seiner Ansprache: „Bewahrt ihn gut Jürgen Siemers, VAZ 2005 als Heiligtum nicht nur dieser Gegend, sondern als hei- Bau Sachsenhain vor 70 ligsten Boden deutschen Blutes für ganz Deutschland.“ Jahren 1935 12. Juli.: Pastor Renner ist als neuer Seelsorger für die Hoyaer Wochenblatt vom Pastor gemeinde vorgesehen. Gemäß Superintendent Garrelts. 12.07.1935 1936 09. Januar: Auf Grund des Luftschutzgesetzes und der Verdener Neue Nachrichten Polizeiverordnung des Regierungspräsidenten hatte Bür- VNN vom 09.01.1936 Selbst- germeister Heinrich Ahlers Nr.26 in Zusammenarbeit mit schutz dem Luftschutzführer 23 Männer und Frauen aus Stedorf zu einem Lehrgang für Selbstschutz einberufen. 65 Frau- en meldeten sich zum Laienhelferkurs.

- 81 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1936 21. Januar: Heinrich Schäfer übernimmt die Geils´sche Verdener Kreisblatt vom Mühle Mühle und führt sie weiter. 21.01.1936 1936 Februar: Der Neubau der großen Schleuse am Weser- Hoyaer Wochenblatt vom Schleuse wehr bei Dörverden ist vollendet. Für Sportboote wurde 13.02.1936 eine neuartige Einrichtung geschaffen. Das Boot kann auf einen Landungssteg gezogen und an Land bis hinter die Schleuse gezogen und dort wieder eingesetzt werden. 1936 07. März 1936: Hitler ließ trotz höchsten Risikos, und Google, die Rheinlandbe- gegen den Rat seiner Generale, die „entmilitarisierte setzung 1936 Rhein- Zone“ des Rheinlandes besetzen. Hitler verletzt damit land die Verträge von Locarno und Versailles, schafft aber so die Voraussetzung und Verbesserung der Verteidigungs- fähigkeit des Deutschen Reichs nach Westen 1937 13. März: Pimpfenmusterung und Jungmädchenunter- Verdener Neue Nachrichten suchung in der Schule Dörverden auch für Stedorf. Er- VNN vom 11.03.1937 Muste- fassung Jahrgang 1927. Ärztliche Betreuung der Hitler- rung jugend von Jungen und Mädchen die zwischen dem 01. Jan und 31. Dez. 1927 geboren sind. 1936 29. März: Neuwahlen. Die entschlossene und erfolgrei- Chronik der Schule zu che Besetzung der „entmilitarisierten Zone“ hatte Hitlers Stedorf von 1929-1962, Wahlen Popularität in unglaublichem Maße gesteigert. So kam es, Seite31. dass die „Führerpartei“ deutschlandweit mit 98,8% Verdener Neue Nachrichten gewann. In Stedorf/ Dörverden stimmten 438/ 985 Wahl- VNN vom 30.03.1936. berechtigte für ihn! In Stedorf blieben lediglich 4 kranke Mitbürger der Wahlurne fern. 1937 02. August: Verkauf Freese`sche Erben, Anbauerstelle VNN vom 02.08.1936 Verkauf Stedorf Nr. 95 (Reerslake 3)

1937 09. August: Gegen 09:00 Uhr entstand in dem Stroh- Chronik der Schule zu dachhaus des Eisenbahners H. Riekenberg Hof Nr. 17 Stedorf von 1929-1962, Feuer (Alte Reihe 24) ein Feuer, dem das ganze Wohnwesen Seite34 zum Opfer fiel. Die Feuerwehren von Stedorf, Dörverden Verdener Neue Nachrichten und Westen konnten lediglich die Ausbreitung des Feuers VNN vom 09.08.1937 auf die Nachbarhöfe verhindern. 1937 07. Oktober : Zwischen 06:00 und 07:00Uhr erneuter Chronik der Schule zu Feueralarm. Hof Borstel, Heinrich Burdorf, es brannte Stedorf von 1929-1962, Seite Feuer eine Scheune. Durch Flugfeuer geriet ebenfalls eine 50 m 35 entfernte Scheune in Brand. Das Feuer war durch eine Verdener Neue Nachrichten offene Lichtquelle entstanden, die die Abgase eines VNN vom 07.10.1937 Benzolmotors entzündeten. Ein weiteres Umsichgreifen des Feuers konnte durch das Eingreifen der Feuerwehren aus Westen und Ahnebergen verhindert werden. Mit- bürger, die auf dem Weg zur Arbeit vorbeikamen, hatte sich geweigert zu helfen.

- 82 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1937/39 Februar 1937: Es begannen die Vorarbeiten für die Dr. H.-D. Böcker/ Cord Os- „Anlage Weser" in Dörverden. Hier, in dem vierten Werk terholz, www.schaapskopp.de/eibia EIBIA der EIBIA GmbH in Bomlitz, der Firma Wolff & Co, war die Fertigung von 900 t Nitrocellulose Pulver pro Monat geplant. Der eigentliche Baubeginn der Dörverdener An- lage startete im Jahre 1939. Als „Schattenwerk“ geplant, sollte die Anlage erst im Falle der Mobilmachung den Betrieb aufnehmen. Produktionsbeginn Oktober 1941. 1938 10. April: Ergebnis der Volksabstimmung und Wahl Chronik der Schule zu Ste- zum Großdeutschen Reichstag für Dörverden/ Stedorf: dorf von 1929-1962 S. 38 Reichs- Stimmliste 886/450, Stimmschein 48/10, gesamt stimm- Verdener Neue Nachrichten tagswahl berechtigt 934/460, Ja: 911/447, Nein: 20/13. VNN vom 04./11.04.1938 1938 17. April: Anordnung zur Bekämpfung des Franzosen- Verdener Neue Nachrichten Franzo- krauts bis spätestens 01. Juli 1938. Danach fanden überall (VNN) vom 20.06.1938 senkraut Kontrollen statt. 1938 Ende April: Hof Borstel, Der Bauer Heinrich Burdorf Chronik der Schule zu Ste- verkauft den Hof Borstel an den Bauer Friedrich zum dorf von 1929-1962 S. 38 Berge, der aus der Lüneburger Heide stammt. 1938 02. Mai: Bei Ausschachtungsarbeiten für den Keller- Chronik der Schule zu Ste- dorf von 1929-1962 S.38 neubau des Stellmachermeisters H. Göbbert Nr. 45 fand Siedlung man Überbleibsel einer älteren Siedlung, die etwa 1,50 Verdener Neue Nachrichten m unterhalb des heutigen Geländes liegt. Der gefundene (VNN) vom 03.05.1938 sogenannte Kugeltopf sowie die gefundenen Scherben sind aus dem 13. Jahrhundert. 1938 Bei der für den 17. Mai 1938 geplanten Großen Volks-, Verdener Neue Nachrichten Berufs-und Betriebszählung durch das Statistische (VNN) vom 17.02.1938 Volks Reichsamt wird erstmals eine Ermittlung der Abstam- VNN vom 22.03.1938 zählung mung und Vorbildung stattfinden. Jeder ist verpflichtet nachfolgende Frage zu beantworten: „War oder ist einer Wikipedia der vier Großelternteile der Rasse nach Volljude?“ Wegen des Anschlusses Österreichs am 13. März wurde die Zählung auf den 17. Mai 1939 verschoben. 1938 07. Juni: Beginn der Umpflasterung der Ortsstraße in Verdener Neue Nachrichten Stedorf. Die erste Teilstrecke, (heutige Alte Reihe) vom VNN vom 07.05.1938 Straßen- Bäcker Freymuth Hof 77 (Große Straße 148) bis Karl Chronik der Schule zu Stedorf bau Rennert Hof Nr. 49 (Alte Reihe 24) war innerhalb von 4 von 1929-1962 S.38 Wochen fertiggestellt. 1938 20. September: Deutsche Reichsbahn beabsichtigt den Verdener Neue Nachrichten (VNN) vom 21.09.1938 Bahn Wegübergang bei km 77,631 der Bahnstrecke Nienburg Verden in der Gemarkung Stedorf-Dörverden aufzuhe- ben. In der Zeit vom 23. September bis zum 6. Oktober kann jeder Beteiligte im Umfange seines Interesses ge- gen den Plan schriftlich oder mündlich zu Protokoll Ein- wendungen geltend machen. (Der Landrat. J.B. Seekamp)

- 83 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019

1938 09. Oktober: Erster Eintopfsonntag von sechs. Verdener Neue Nachrichten Erstmals in diesem Jahr wird sich die deutsche Nation (VNN) vom 07.10.1938 Eintopf- um den Eintopf versammeln. So soll den Millionen sonntag Wikipedia Eintopfsonntag Volksgenossen (Ostmark- und Sudetendeutsche) Hilfe gebracht werden. Die Differenz zwischen den Kosten für das sonst übliche Sonntagsessen und für den Eintopf, „von oben“ generell mit 50 Pfennig veranschlagt, wurde von den von Tür zu Tür gehenden Blockwarten der NSDAP kassiert und kam dem Winterhilfswerk zugute. 1938 Das 1938 im Grenzbereich der Gemarkungen Stedorf und Das Steinlager Dörverden, Dörverden erbaute Steinlager diente ab 1941 der Unter- Ein Bericht, Klaus Schütte, Steinlager kunft für die Fremdarbeiter der im Barmer Wald errichte- von 1987 ten Munitions-Pulverfabrik EIBIA. Etwa Zwei Drittel der Fläche gehörte zu Stedorf 1938 Am 11. Dezember, zum letzten Mal im Jahr 1938 wird in Hoyaer Wochenblatt vom ganz Niedersachsen gemeinsam wieder Eintopf gegessen. 08.12.1938 Eintopf Was der Führer eines 80-Millionen-Volkes isst, das isst mit ihm das ganze Volk! 1938 In nächster Zeit werden überall in Deutschland Ver- Hoyaer Wochenblatt vom dunklungsübungen durchgeführt. Sie sollen so abgehal- 14.09.1938, 15.09.1938, Verdunk- ten werden, dass das Wirtschaftsleben und der Verkehr 21.09.1938, 28.09.1938 lung nicht unterbrochen werden. Verdunklungsübungen dienen der Landesverteidigung. 1939 18. Januar: Großer Appell der „Werkscharen“ der Deut- Hoyaer Wochenblatt vom schen Arbeiterfront (DAF) Es nahmen 200 uniformierte 18.01.1939 Werk- Werkscharmänner aus dem Kreis Verden teil. Ziel ist die Werkscharen:"weltanschauli scharen cher Stoßtrupp" der NSDAP Erhaltung und Steigerung der menschlichen Arbeitskraft. in der Wirtschaft 1939 25. März: Hitler forderte den Oberbefehlshaber des Wikipedia Besetzung Polen Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, auf, die „polni- Polen sche Frage“ zu bearbeiten (Besetzung Polens). 1939 Am 04. Mai für Dörverden und am 08. Mai für Stedorf: VNN vom 13.04.1939 Muste- Musterung der Angehörigen der Geburtsjahrgänge 1906 Wehrbezirkskommando rung und 1907 gemäß Wehrgesetz vom 21. Mai 1935. Bremen II Zur Musterung haben zu erscheinen: alle Angehörigen der Geburtsjahrgänge 1906 und 1907 ohne Rücksicht auf ein eventuelles Wehrdienstverhältnis mit Ausnahme der in der Wehrmacht oder in der SS-Verfügungstruppe dienenden Wehrpflichtigen. 1939 17. Mai 1939: Vorläufiges Ergebnis der verschobenen Google, Wikipedia Volkszählung von 1938: Registrierte Einwohnerzahl in Die offizielle Auswertung für Statistik Stedorf 721, 362 männlich, 359 weiblich. 203 Einwohner das Deutsche Reich dauerte bis 16 Jahre, 47 über 65 Jahre, 69 Schüler. noch bis März 1941.

- 84 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1939 Im Jahr 1939 gab es im Landkreis Verden bereits 52 Der Landkreis Verden, Ackerschlepper (Trecker, Bulldogs). 1949 waren es 121, Landwirtschaft, Trecker 1953 395, 1960 1771 und 1961 2000. Damit besaßen Prof Hans Heinrich Seedorf. mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe W. Bredthauer Einheitsge- über 5 ha einen Schlepper. Für 1969 ermittelte Wal- meinde Dörverden S. 225 ter Bredthauer für Stedorf den Bestand von 34 Treckern. 1939 26. August 1939: Der Hauptlehrer und Ortsgruppenlei- Chronik der Schule zu Ste- ter Adolf Stöhlker wurde zur Wehrmacht einberufen, dorf von 1929-1962 1939, Stöhlker doch am 06. Dezember 1940, nach verschärfter Interven- Seite 41 tion durch den Schulrat Dudt, wieder freigestellt, da in Stedorf durch den häufigen krankheitsbedingten Ausfall seines Vertreters, Ludwig Oltmann (2. Lehrer von 1927 bis 1941), der Unterricht trotz vieler kurzzeitiger ander- weitiger Vertretungen häufig ausfallen musste. 1939 29. August: Verbrauchsregelung der Kreisverwaltungs- Verdener Neue Nachrichten behörde: Spinnstoffwaren und Schuhwaren dürfen wie (VNN) vom 29.08.1939 Bezugs- die in den Ausweiskarten aufgeführten Verbrauchsgüter VNN vom 31.08.1939. scheine nur gegen Bezugsschein bezogen werden. Bezugsscheine gibt es bei dem neu gegründeten Wirtschaftsamt. 1939 01. September: Ohne vorherige Kriegserklärung eröff- Wikipedia Zweiter Weltkrieg nete um 04:45 Uhr das Linienschiff Schleswig-Holstein Beginn das Feuer auf polnische Befestigungen auf der Wester- Polenfeldzug II. Welt- platte in Danzig. Bereits 5 Minuten vorher fanden bei ei- (01. Sept. bis 17.Sept. 1 krieg nem STUKA-Angriff auf das Städtchen Wieluń 1.200 939) Polen den Tod, die Stadt wurde weitgehend zerstört. Wikipedia: Wieluń Mit dem Polenfeldzug begann der Zweite Weltkrieg, ein Krieg, in dem zum ersten Mal die „Blitzkriegs-Taktik“ demonstriert wurde, die die Wehrmacht in den dreißiger Jahren entwickelt hatte. Plötzliche, schnelle, unerwartete Vorstöße ließen dem Gegner keine Gelegenheit, eine stabile Verteidigung zu organisieren. Stellungskrieg und Materialschlachten wurden vermieden. 1939 Seit dem 03. September befinden sich Deutschland nach Wikipedia Sitzkrieg Kriegserklärung von Seiten Frankreichs und Großbritan- Sitzkrieg niens formal mit diesen im Krieg. Von beiden finden bis Wikipedia Maginot-Linie zum Mai 1940 jedoch keine militärische Aktionen statt. Frankreich verharrt hinter der 5 Milliarden ancien Fran- cs teuren „Maginot-Linie“, einem Grenzwerk, das von den Ardennen bis zur Schweiz und von den Alpen bis zum Mittelmeer reichte und England hinter dem Kanal. „Sitzkrieg“ statt „Blitzkrieg“ der Deutschen Armee an der Grenze zu Frankreich. 1939 17. September: Bereits nach 17 Tagen war der „Polen- Wikipedia Polenfeldzug Feldzug“ beendet, wenn auch Warschau erst am 28. Polen September offiziell kapitulierte.

- 85 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1939 09. Oktober: Die Weisung Nr. 6 legte als Zeitpunkt für Schriftenreihe Innere Füh- den Westfeldzug, die Offensive gegen Franzosen und rung, BMVg 1966 „Der Sitzkrieg Engländer, den „Fall Gelb“, für den 12. Nov. 1939 fest. Feldzug im Westen“ Seite 55ff Der Angriffsbeginn wurde jedoch 29 mal bis zum 10. Mai 1940 verschoben. (Besetzung Niederlande, Belgiens Luxemburg, „Fall Rot“, militärische Niederlage Frankreichs) 1940 11. Januar bis 07. März: Wegen Kohlenmangels musste Chronik der Schule zu Ste- während des äußerst strengen Winters die Schule in dorf von 1929-1962 S. 43 Schule Stedorf vom 01. Januar bis zum 07. März geschlossen Verdener Neue Nachrichten bleiben und der Unterricht eingestellt werden. Gemäß vom 30 09.1939 Verdener Neue Nachrichten vom 30. Sept. 1939 hatte es pro Kopf lediglich 15 kg Kohle gegeben! 1940 07. Januar: Ausgabe der neuen Lebensmittelkarten an Verdener Neue Nachrichten die Bevölkerung des Kreises Verden. Die Aushändigung VNN, vom 05.01.1940 Lebens erfolgte gegen Rückgabe der Stammabschnitte der bishe- Ernährungsamt Abt. B mittel rigen, seit dem 17. Dezember 1939 gültigen Lebensmit- telkarten. Die Rückgabe der bis zum 14. Januar gültigen Lebensmittelkarten erfolgt am 11. Februar 1940. 1940 10. Mai: mit starken Bombenschlägen und überraschen- Zweiter Weltkrieg, Schrif- den Luftlandungen begann nach fast neunmonatiger Vor- tenreihe Innere Führung Heft Westfeld- bereitung der Westfeldzug. 2, BMVg Hellmuth Günther Dams zug 14. Mai : Kapitulation des niederländischen Heer. 28. Mai: Belgien übergab die Kapitulationsurkunde. Juni: Nach der Einschließung der alliierten Kräfte bei Dünkirchen (Engländer und Franzosen) trat ein Waf- fenstillstand in Kraft. (Eine Aufstellung von 1940 des französischen General Weygard verzeichnet 121.037 gefallene und 250.107 verwundete französi- sche Soldaten. Die Niederländer hatten etwa 2.000, die Belgier fast 3.000 Tote begraben. Die Briten bezifferten ihre Toten auf 11.000 Mann. Das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) nannte 27.074 Gefallene, 18.384 Vermisste und 111.034 Verwundete.) 1940 Der Neubau der Verdener Zentralmolkerei ist geplant. Hoyaer Wochenblatt vom Als mögliches Baugebiet kommt im nördlichen Verden 14.11.1940, 28.12.1940 Molkerei das Ortsgebiet „Maulshoop“ in Frage. 1941 September: Die Schulpflicht für Kinder, die das sechste Schulpflicht Schul- Lebensjahr vollendet oder bis zum 31. August vollendet Amtl. Schulblatt Nr. 5/1941 pflicht haben würden, begann ab 1941 der Schulbeginn nach den Chronik der Schule zu Ste- Sommerferien am 06. August. dorf von 1929-1962 S. 44 1941 Gemäß Runderlaß des „Reichsministers für Wissenschaft, Hoyaer Wochenblatt vom Erziehung und Volksbildung“ wird an allen Schulen als 12.09.1941/ 16.09.1941 Schrift „alleinige Schreibschrift“ nur noch die Deutsche Normalschrift gelehrt. Als Ausgangsschrift ist sie ein Wikipedia- Schriftmuster, das der optischen Orientierung für das Ausgangsschrift Schreiben lernen dient.

- 86 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1941 21. Oktober: Englische Flieger warfen gegen 22 Uhr Chronik der Schule zu Ste- dorf von 1929-1962 S. 45 Bombar- 4 Spreng- und 22 Brandbomben auf Stedorf ab, die zum dierung Glück nur geringen Schaden verursachten. Sie fielen zwischen Bahndamm und „Porkenkuhle“. Die 4 Bom- bentrichter waren 3 m tief, Durchmesser von 5-6 m. 1941 Bis Ende des Jahres 1941 wurden aus Stedorf 122 weite- Chronik der Schule zu Ste- Ein re junge Männer zum Wehrdienst eingezogen, davon dorf von 1929-1962 S. 46 berufung wurden 18 wieder entlassen. 1942 16. Januar 1942: Verschärfte Einschränkung der Kraft- Hoyaer Wochenblatt vom wagenbenutzung: Seit Kriegsbeginn ist die Benutzung 19.02.1942 Benut- von Fahrzeugen nur gestattet, wenn ein öffentliches In- zung von teresse an der Weiterbenutzung besteht. Aus kriegswirt- Kraft- wagen schaftlichen Gründen hat der Führer mit einer Anordnung vom 16.01.1942 bestimmt: Personenkraftwagen und Behelfslieferwagen dürfen im öffentlichen Dienst, im Wirtschaftsleben sowie im sonstigen Verkehr nur zur Erfüllung kriegswichtiger oder kriegsentscheidender und lebenswichtiger Aufgaben benutzt werden. 1942 17. Januar 1942: englische Flieger warfen 9 Bomben Chronik der Schule zu auf die Pulverfabrik EIBIA-Dörverden, das Todt-Lager in Stedorf von 1929-1962 Bombar- Barme ohne Schaden anzurichten. Seite 50 und 51 dierung In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni 1942 warf ein Zwei Blindgänger konnten englisches Flugzeug, das aus Himmelsrichtung Westen erst nach 14 Tagen durch ein anflog, neun Sprengbomben auf Dörverden, die mehrere Sprengkommando unschädlich Häuser im Bereich der Hauptstraße zerstörten und große gemacht werden. Löcher in die Straße rissen. 1942 Verbraucher, die im Besitz eines nicht mehr tragfähigen Hoyaer Wochenblatt vom Wintermantels sind und dringend einen neuen benötigen, 20.01.1942 Bezug können gegen Abtretung einer bestimmten Punktzahl einen Bezugsschein für einen neuen Wintermantel be- kommen. Der Bezugsschein für einen neuen Winterman- tel wird nur ausgehändigt, wenn der getragene Mantel unentgeltlich abgeliefert wird. 1942 10. Februar: Bei der Abnahme zweier Glocken in der Hoyaer Wochenblatt vom Kirche in Dörverden ereignete sich ein schwerer Unfall. 13.02.1942 Kirche Das Drahtseil riss und die 20 Zentner schwere Glocke, es Chronik der Schule zu Unfall war die älteste und 1928 erst wiederbeschafft, stürzte ab. Stedorf von 1929-1962 Es entstanden größere bauliche Schäden am Turmgewöl- Seite 50 be. Zimmermann Brünjes stürzte ab er verlor eine Hand. 1943 Eine ältere Landwirtschaftsgehilfin hatte ihre Arbeits- Hoyaer Wochenblatt vom stelle ohne Grund verlassen und trieb sich wochenlang 29.05.1943 Bummelei umher. Die Polizei nahm sie schließlich fest. Nun wird ihr der Richter klarmachen, dass in Deutschland eine Bummelei unter keinen Umständen geduldet wird.

- 87 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1943 Alarmanlage des Fährmanns in Dörverden mittels Ham- mer und Gebrauchsanweisung. Weser- Kummst durch de Werser/ Un wullst dar henaber/ Denn Fähre nützt di keen Fleitschen/ un ok keen „Hol aber“!/ Hau fast up dat Isen/ Hier mit düsse Hammer/ Dat hört de Fährmann/ In Dönzen und Kammer/ He kummt mit sein Schipp,/ Um die to halen. / Du brukst nicht to fleitschen/ Un ok nich to prahlen! Hoyaer Wochenblatt vom (Verfasst hat das Gedicht der Dörverdener Tischlermeister und 04.01.1943 Heimatdichter Wilhelm Reinhardt (1876-1954) 1943 Fremdarbeiter sind nicht unseres Blutes und unserer Art. Hoyaer Wochenblatt vom Daraus ergibt sich, daß ihnen gegenüber bei jeder Gele- 11.06.1943 Mehr genheit Zurückhaltung und Abstand notwendig sind, soll Abstand das Respektverhältnis, damit die hohe Einschätzung„un- seres Volkes als Führernation Europas“, nicht leiden! 1944 29. März: US-Bombenflugzeuge warfen auf dem Rück- 1.) Chronik der Schule zu flug von Mitteldeutschland um 14:23 Uhr etwa 300 Stedorf von 1929-1962 Bombar- Seite 60 bis 62 Brand- und 120 Sprengbomben auf Dörverden/ Stedorf 2.) Zeitzeuge Schröder dierung ab, trafen Häuser in der „Stedorfer Bahnhofstraße“, den 3.) Zeitzeugenbericht Clasen in Bahnhof, die Möbelfabrik Prigge und vor allem das 4.) Unfallbericht der EIBIA Stedorf Pulverfabrik vom 30. März Dör- Steinlager, wo allein 60-70 Bomben eine Vielzahl von 1944 verden Gebäude-, aber auch Personenschäden verursachten. Es 5.) Zeitzeugenbericht Hans gab zwei Tote und vierzehn Verletzte, vier davon schwer. Schmidt vom 24.05.2013 Die Möbelfabrik brannte. Große Holzvorräte, fertige Möbel und viele Maschinen, waren Opfer der Flammen. 08.Mai: Eine Luftschlacht fand zwischen 10 und 11 Uhr südlich von Stedorf statt. Lehrer Stöhlker berichte von sieben, Heinrich Clasen von acht abgeschossenen feindlichen „Terrorbombern“. Die Besatzungen waren abgesprungen und pendelten an ihren Fallschirmen in der Luft. Ein viermotoriger Bomber schlug in der Nähe des Bahnhofs Dörverden auf. 21. Mai: Luftangriff feindlicher Jagdbomber auf Kraft- Abb.: 51: Bahnhof nach US- Bomber-Angriff vom werk und Schleuse. Eine Zeitzünderbombe, sie wog 5 29.03.1944 Zentner, durchschlug das Dach des Kraftwerks danach eine Betondecke und landete im Keller. Gegen 23 Uhr, kurz vor ihrer Zündung, konnte die Bombe entschärft werden. Weitere Bomben fielen in die Feldmark und ins Wasser. (Zeitzeugenbericht Heinrich Clasen Stedorf Nr. 12) 02. Juni: In den frühen Abendstunden brach im Hause von Fritz Hadeler, Hof Nr. 60 (Alte Reihe 43) Feuer aus, das durch den schadhaften Schornstein entstand. Dem Feuerwehrführer Johann Meyer und seinem Stellvertre- Abb. 52: Möbelfabrik Prigge, ter,, ist die Rettung des Hofes zu verdanken. Sie waren Schäden nach dem US- im Spritzenhaus beschäftigt und hatten die Motorspritze Luftangriff vom 29.03.1944 bereits im Einsatz als die Feuerwehrleute eintrafen.

- 88 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1944 22. Juni: 108 Bombengeschädigte und Umquartierte aus Chronik der Schule zu Ste- Hamburg-Harburg und Wilhelmsburg wurden im Dorf dorf von 1929-1962 untergebracht. Unter ihnen waren 21 Kinder. Seite 62 1944 Juli: Ritterkreuzträger aus Stedorf. Bei den Rückzug- Chronik der Schule zu Ste- kämpfen südlich Reims verhinderte der in Stedorf gebür- dorf von 1929-1962 Ritter- tige (21.08.1919) Hauptmann Heinz Meyer (1944 in Bre- Seite 64. kreuz Abdruck Zeitungsartikel der men beheimatet) ohne eigene Verluste mit 6 Kampfpan- Verdener Neue Nachrichten zer Panther den Durchbruch eines weit überlegenen ame- rikanischen Panzerverbandes. Abschuss von zehn Sher- man KPz, 3 Panzerspähwagen eine Panzerabwehrkanone und 2 Panzerspähwagen mit Besatzung. Der „Führer“ zeichnete den tapferen Panzerführer mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes aus. 1944 23. August: Es konnte in Dörverden der neue Kinder- Chronik der Schule zu garten der Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) Stedorf von 1929-1962 NSV in Gegenwart der Partei festlich eingeweiht werden, von Seite 65 Bürgermeister, Ortsbauernführer und Schulleiter. Die 80 angemeldeten Kindern werden von 7 Fachkräften betreut. 10 Kinder sind aus Stedorf. 1944 15. September: 20 Holländerinnen, die wegen ihrer pro- Chronik der Schule zu Hollän deutschen Gesinnung aus Holland hatten flüchten müs- Stedorf von 1929-1962 derinnen sen, wurden in der Schule untergebracht. Der weitere Seite 63 Schulunterricht fand behelfsmäßig in der Tischlerwerk- statt von Karl und Johann Marben statt. Den Unterricht der I. und II. Klasse übernahm A. Peters, die Schulhel- ferin aus Hamburg. 124 Kinder besuchen den Unterricht. Ein 8jähriges holländisches Kind erkrankte an Diphtherie und wurde nach Verden ins Krankenhaus überwiesen. 1944 25. September: Aufruf des „Führers“ zur Bildung des Chronik der Schule zu Ste- Volkssturms aus allen waffenfähigen Männer im Alter dorf von 1929-1962 Seite 65, Volks- von 16-60 Jahren. Im Ortsgruppenbereich Stedorf stellte 66. sturm Adolf Stöhlker zwei Kompanien auf. Die 1. Kompanie mit 154 Mann übernahm er, die 2. Kompanie mit 158 Mann der Briefträger Heinrich Kracke aus Dörverden. (Die erwähnten 312 Mann sind hinterfragenswürdig! 1939 gab es in Stedorf 360 männliche Einwohner. 1941 waren weitere 104 Männer zum Wehrdienst eingezogen worden und von 1941 bis 1944 waren bereits 30 Ste- dorfer gefallen?Vermutlich bestand der Volkssturm aus einer Stedorfer- und einer Dörverdener Kompanie.) 1944 21. November: Umquartierung der hiesigen holländi- Chronik der Schule zu Ste- Holländer schen Flüchtlinge nach Dörverden, so konnte der Unter- dorf von 1929-1962 Seite 63. richt am 23. November im Schulgebäude wieder aufge- nommen werden.

- 89 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1944 Vom 31. Oktober bis zum 07. Dezember waren in Ste- Chronik der Schule zu dorf 90 Mann einer Werfer- und Nachrichten-Batterie Stedorf von 1929-1962 90 Mann einquartiert. Es war die einzige Einquartierung während Seite 65 des Krieges. 1945 Mitte Februar 1945: Auswirkung des Pogrom in Dör- https: //pogrome 1938-nie- verden. Die Jüdin Marianna Feldheim war seit 1933 mit dersachsen.de/verden Feldheim dem Christen Hermann Osterholz verheiratet. 7 Wochen Osterholz vor Kriegsende, aus Angst vor ihrer Ausweisung nach Pogrom Theresienstadt, versteckte sie dieser in einer heimlich ausgehobenen Erdgrube in seinem Geräteschuppen. Als er dann zur Wehrmacht eingezogen wurde, übernahmen die Nachbar ihre Pflege und sorgten für die Tochter. 1945 22. Februar: Fliegerangriff auf einen Flüchtlingszug Zeitzeugenbericht aus VAZ gegen Mittag bei Dauelsen. Elf englische Kampfflugzeu- vom 22.02.2013 Der schlimmste Tag englischer ge stürzten sich auf einen bei Dauelsen in einem Wäld- Flieger- angriff chen wegen Fliegeralarm in Verden wartenden Flücht- bei lingszug. Ohrenbetäubendes Schießen von eigener Flak Dauelsen und englischen Bordkanonen. 16 Tote über 60 Verletzte, die blutüberströmt und weinend herum irrten. Der Zug war nur noch ein Trümmerhaufen. Anschließend wurden die Flüchtlinge auf den einzelnen Bauernhöfen in Dauel- sen untergebracht. 1945 09. April: Britische Streitkräfte, Einheiten der 53rdWelsh Schriften der Gemeinde Division, überwanden bei Hoya ohne Feindkontakt die Dörverden: Kriegsende im Kriegs Kriegsbrücke über die Weser und drangen in das Weser- Raume Dörverden April ende 1945. Quellenauswertung Aller-Dreieck ein. Für dessen Eroberung war lediglich von 1989 ein Regiment, das 4thWelch-Regiment (53rdWelsh Divisi- rd rd 53 Welsh on) eingesetzt, das durch zwei Panzerkompanien des Chronik der 53 Welsh-Di- Division vision. C. N. Barclay 5th Royal Tank Regiments verstärkt war. 1945 10. April: Die Ortschaften Dörverden und Stedorf wur- Anhang 6: Kriegsende den kampflos und ohne Verluste von dem 4thWelch Re- in Dörverden Kriegs giment besetzt. In der Chronik der 53rd Welsh-Division Seite185-188 ende (C. N. Barclay) heißt es lapidar: On the 10thApril the 4thWelch were ordered to occupy 4thWelch- Regiment Stedorf and Westen and by 9 p.m. both places had been cleared. (Das Gewinnen des Ortes Westen sollte sich später Chronik der Schule zu Ste- als bedeutungsvoll für den weiteren Vorstoß herausstellen.) dorf von 1929-1962, Seite 68 Noch am selben Tag internierten die Engländer den Lehrer Adolf Stöhlker, weil er der Ortsgruppenleiter der NSDAP war. In den folgenden Tagen richteten die Briten in den beiden Klassenräumen der Stedorfer Schule Bier- stuben für ihre Soldaten ein. Die Briten zogen in den Ortschaften unter. Vom 10. April 1945 bis zum 10. Januar 1946 fiel der Schulunterricht wegen der Besetzung des Ortes durch die englischen Militäreinheiten aus.

- 90 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1945 12. April: In Geestefeld, das die Briten bereits im The History of the 53rd Laufe des Tages besetzt hatten, gönnte man ihnen nachts (Welsh) Division in the se- th 4 Welch- ein besonderes Erlebnis. Zwar hatte die D-Kompanie des cond World war, by Briga- Regiment dier C. N. Barclay 4th Welch Regiment (von Kampfpanzern unterstützt) im Nu die Soldaten des 1.Marine-Grenadier-Regiments 5 siehe Anhang 7: aus Stedorf und Geestefeld hinausgedrängt und sich zur Geestefeld Seite189 Nacht eingerichtet. Doch was den Walisern in der Nacht zum 13. April passierte, das ist schon eine besondere Ge- schichte. (siehe Anhang7) 1945 Freitag 13. April: An dem für Verden schwarzen Freitag Heimatkalender Sonderdruck sprengten Pioniere um 04:00 Uhr die Eisenbahnbrücke. 1984, Karl Nerger Seite 74 Aller- Um 10:00 Uhr folgte die Nordbrücke und eine halbe brücken Stunde später die Südbrücke. Verheerend für die Stadt Verden wirkte sich vor allem die Sprengung der Nordbrücke aus. 1945 In Verden, am 17. April 1945 kampflos durch 17th In- Lindemann Aufzeichnungen, fantry Brigade (53rd Welsh Division) besetzt, befiehlt -Der Kampf um Verden 1945 Besetzung Kommandeur Brigadier Maxwell Elrington den stellver- Verden Heimatkalender Verden tretenden Bürgermeister Landgerichtspräsident Linde- 1970, Johann Thies, Was vor mann und die Behörden- und Dienststellenleiter um 25 Jahren in Verden geschah. 16:00 Uhr ins Rathaus zur Befehlsausgabe, die dann aber auf den 18. April verschoben wird. 1945 In Verden übernimmt am 22. April 1945 LTC Haxworth Heimatkalender Verden als „Governor“ die Verwaltungsgeschäfte der Militär- 1970, Johann Thies, Was vor noch regierung (zunächst im „Hannoverschen Hof“ später in 25 Jahren in Verden geschah, Besetzung Seite 39-57 Verden dem Gebäude der Industrie-und Handelskammer Johan- niswall 17.) 1945 04. Mai: Teilkapitulation auf dem Timeloberg nahe Dieter Brosius, Niedersach- Lüneburg. Im nordwestdeutschen Raum bedeutete die sen, Seite221 Kriegs- Teilkapitulation für die Deutschen Streitkräfte das Ein- ende stellen aller Feindseligkeiten zu Lande, zu Wasser und in der Luft ab Samstag, den 5. Mai 1945, um 8.00 Uhr. Die Urkunde wurde unterzeichnet von Field Marshal Mont- gomery und Generaladmiral v. Friedeburg. 1945 Kriegsende 1945 Wikipedia, Kapitulation Kriegs- 07. Mai: Kapitulation Deutschlands in Reims. ende 09. Mai: Kapitulation Deutschlands Berlin Karlshorst. 1945 79 Stedorfer Soldaten, das waren 20 % der damaligen Ehrenmal Friedhof Stedorf männlichen Stedorfer Bevölkerung, kehrten nicht aus Gefallene dem Krieg zurück. Mit einem Ehrenmal auf dem Stedor- Anhang 8: Seite 187 fer Friedhof wird ihrer gedacht. 1945 12. Mai: Amtsenthebung des Bürgermeisters zu Dörver- Abschrift, Allied Mil. Gov. den Heinrich Otte und Einsetzung von Karl Witte als 118/MG/52 vom 12. Mai Bürger- dessen Nachfolger durch die Militärregierung, dem 1945 meister Allied Military Goverment 118 in Verden.

- 91 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1945 In Stedorf blieb bis zur Neuwahl am 10. Dezember 1945 Der Stedorfer Friedrich Grün- Heinrich Ahlers (Hof Nr.26/ Alte Reihe 20) als Bürger- hagen (ehemaliger Gemeinde- Bürger- bauamtsleiter/ 80 Jahre alt) be- meister im Amt. Die Militärregierung hatte ihn offen- stätigte den Verbleib des Bür- meister sichtlich als „unbelastet“ akzeptiert, da er erst am germeister Ahlers. 01. Mai 1933 in die NSDAP eintrat, kurz bevor die Partei Helmut Lohmann, 25.10. 2008 einen Aufnahmestopp verfügte, und so zu den sogenann- de.wikipedia.org/Märzgefallene ten „Märzgefallenen“ gehörte, Personen, die ohne eine 1933, NSDAP-Mitgliedschaft berufliche Nachteilen hätten hin- nehmen müssen. 1945 Juli 1945: Beginn der Entnazifizierung, eine alliierte In der britischen Zone fand Zielsetzung, die gemäß Potsdamer Abkommen die deut- die Entnazifizierung nur in Entnazi- sche und österreichische Gesellschaft, Kultur, Presse, sehr begrenztem Umfang fizierung statt und konzentrierte sich Ökonomie, Jurisdiktion und Politik von allen Einflüssen hauptsächlich auf die rasche des Nationalsozialismus befreien sollte. Der zu erfassen- Auswechslung der Eliten. de Personenkreis wurden in fünf Kategorien eingestuft: von 1.) Hauptschuldiger, bis 5.) Mitläufer. Ein sechsseiti- Karl Dietrich Erdmann: Das Ende des Reiches und die ger, aus 131 Fragen bestehender Fragebogen in englisch Neubildung deutscher und deutsch, war auszufüllen. In Stedorf mögen es um Staaten , Seite 119 die 100 Personen gewesen sein, die sich den Verfahren dtv wissenschaft unterziehen mussten, hauptsächlich um damit ein polit- isches Leumundszeugnis zu erhalten (Persilschein gen). 1945 15. September: Die britische Militärregierung ließ in ih- Dieter Brosius, Nieder- rer Zone, der Provinz Hannover, und den Ländern Braun- sachsen, Das Land und seine Parteien schweig, Oldenburg, Schaumburg Lippe, die Gründungen Geschichte, Seite 224 von Parteien zu und veranlasste parteipolitische NLP Niedersächsische Lan- Aktivitäten auf der Kreisebene, mit der Absicht, dass sich despartei 20.06.1945 ge- Parteien von „unten nach oben“ entwickeln. Neben den gründet Traditionsbezug auf traditionellen Linksparteien SPD und KPD formierte sich Deutschhannoversche Partei. CDU, FDP und die niedersächsische NLP. 1945 18. Oktober: Die Militärregierung bestimmt, dass sobald 18.Oktober 1945 die Gemeindevertretungen in den Gemeinden des Kreises Der Landrat, Ausführungs- noch Verden gebildet sind, die Bildung des Kreistages und bestimmungen Nr. 1 zu den Gemeinde- Richtlinien über die Ge- rat Kreisausschusses folgen soll. Die Zahl der Kreis- meindevertretung. tagsmitglieder sollte 46 betragen. Für die Wahlvorschläge müssen sich mehrere Gemeinden zusammenschließen. 1945 18. Oktober: Die Gemeindevertretungen sollen gemäß 18.Oktober 1945 „Ausführungsbestimmungen Nr. 1“ berufsständisch sein, Der Landrat, Ausführungs- Gemeinde- das heißt, die verschiedenen heimischen Berufe müssen bestimmungen Nr. 1 zu den rat Richtlinien über die Ge- entsprechend ihrer Stärke in den Gemeindeausschüssen meindevertretung. vertreten sein. Die Anzahl der Gemeindeausschussmit- Anlage: Anordnung der glieder und Beigeordneten (sie dürfen keine NSDAP Mit- Alliierten Militärregierung glieder gewesen sein) bestimmt der Bürgermeister auf Anordnung der Militärregierung, die dann die Ausschuss- mitglieder und Beigeordneten bestätigt. Deutsche Flücht- linge wie auch Frauen sollen im Gemeinderat vertreten sein.

- 92 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1945 Gemäß „Anordnung der Militärregierung zur Einsetzung Schreiben Landrat vom von gewählten, repräsentativen Räten“ hatte Bürgermeis- 15. Oktober 1945 Auswahl ter Ahlers für Stedorf, das als „eine Gemeinde mit „500 Gemeindearchiv Stedorf Gemeinde- Einwohnern oder mehr, aber weniger als 2000 galt“, eine rat Gemeindevertretung aufzustellen. In der Anordnung hieß es: a.) Der Bürgermeister wird von der Militärregierung ausgewählt. Er hat eine besondere und entscheidende Stimme im Rat. b.) Die Gemeindevertretung besteht aus dem Bürgermeister und 12 Räten, zuzüglich einen für je 500 Einwohner über die ersten 500 hinaus.

1945 Am 26. November bestätigte die Militärregierung (Major Allied Military Goverment B.C.H. Whicher) Bürgermeister Ahlers schriftlich die 118/MG/52 vom 26.Nov. Auswahl Billigung der von ihm vorgelegten namentliche Auswahl 1945 Gemeinde- von 11 Gemeindemitgliedern fü den Gemeinderat. rat Es waren die Herren: Lohmeier, Freese, Meyer Willi, Allied Military Goverment Höltje, Stegmann, Salten, Scheribel, Twietmeier, 118/MG/52 vom 4.Jan.1946 Göbbert, Wiebe, Ahlers Friedrich. Gemäß Hinweis waren 2 weitere Mitglieder nachzumel- den. Die Mitglieder Rauschenberger und Geib wurden am 4. Januar 1946 von der Militärregierung gebilligt. 1945 01. Dezember: Die Einwohnerzahl in Stedorf hatte sich Gemeindeakten Stedorf 020- auf 1.120 Personen erhöht! 1945/46 lebten zeitweise 01 Statistik bis zu 70 Personen auf dem abseits gelegenen Lohof. VAZ vom 31.05 2005 1945 10. Dezember: In der Gemeinderatssitzung, die mit 11 Protokoll der Gemeinderats- von der Militärregierung bestätigten anwesenden Ge- sitzung vom 10.Dezember Bgm. meinderatsmitglieder beschlussfähig war, war lediglich 1945 Meyer ein Tagesordnungspunk abzuarbeiten: Die Wahl eines Gemeindeakten Stedorf neuen Bürgermeisters. Einstimmig wurde unter Vorsitz von Bürgermeister Ahlers der Landwirt Heinrich Meyer Hof Nr. 18 zum neuen Bürgermeister gewählt. Meyer nahm die Wahl an. Ahlers meldete das Ergebnis umgehend der Militärregierung. 1945 15. Dezember: In der letzten von Bürgermeister Ahlers Protokoll der Gemeinderats- geleiteten Gemeinderatssitzung wurde ein Satzungsent- sitzung vom 15. Dezember wurf zur Regelung des Geschäftsganges bei der Gemein- 1945 deverwaltung von ihm vorgetragen und einstimmig ohne Gemeindeakten Stedorf Änderungsanträge vom Gemeinderat beschlossen. 1946 09. Januar: Mit Schreiben vom 09. Januar teilte der Der Landrat Az Nr. I/1 vom Landrat (Unterschrift Oberkreisdirektor Gröffel) der Ge- 09.Januar 1946 Bürger- meinde mit, dass die Wahl von Heinrich Meyer von der meister Militärregierung gebilligt und er damit zum Stedorfer Bürgermeister bestellt ist. Bürgermeister Heinrich Ahlers (bekannt unter dem Namen „Kopmanns Ahlers“ Bürger- meister von 1922-1946) erhielt vom Landrat Dank für seinen langjährigen Einsatz.

- 93 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1946 17. Januar: Es fand die erste Sitzung des durch die Mi- Johann Thies, Was vor 25 litärregierung einberufenen Kreistages des Landkreises Jahren in Verden geschah. Kreistag Verden statt. Johann Thies, am 20. Juni 1945 zum Land- Heimatkalender Verden von 1970: Urkunden aus dama- rat ernannt, hatte gemeinsam mit den nacheinander am- liger Zeit, Seite 39-57 tierenden Militärgouverneuren LTC Haxworth, Major Martinson und Major Whicher in den vergangenen Mo- naten den Übergang zu einer demokratischen Regie- rungsform vorbereitet. Gemeinderäte wurden von der Militärregierung für die Gemeinden berufen und 46 Ab- geordnete für den Kreistag ausgewählt und benannt. Den Vorsitz bei der ersten Sitzung hatte der damalige kommissarische Landrat (später Oberkreisdirektor ge- nannt) Gröffel. Der Kreistag wurde konstituiert und die Bildung von Kommissionen beschlossen. 1946 16. Februar: Bürgermeister Meyer legte der Militär- Verfassung Gemeindever- Regierung schriftlich die vom Gemeinderat am 20. Janu- tretung vom 16.02.1946, Verfassung ar verabschiedete „Verfassung der Gemeindevertretung Protokoll Gemeinderat vom der Gemeinde Stedorf“ vor. Sie wurde von Major B.C.H. 20.01.1946 Whicher gebilligt. Gemeindearchiv Stedorf 1946 1. April: Die „Verordnung Nr. 21“ der britischen Mili- tärregierung tritt in Kraft. Als Anlage enthielt sie „revi- Verordn. dierende Deutsche Gemeindeordnung (rev. DGO)“. 21 (Trotz des erklärten Willens der Militärregierung schrittweise eine Demokratie aufzubauen galt bis zu diesem Tage die „Deutsche Ge- Hermann Heins, Heimatka- meindeordnung vom 30. Januar 1935 RGBL I. S.49ff“) lender 1968 Seite 30-37 1946 Am 10. Januar, nachdem die Engländer die Schulräume Chronik der Schule zu wieder frei gegeben hatten, konnte der Schulbetrieb wie- Stedorf von 1929-1962 Schulbe- der aufgenommen werden. Für die Oberstufe in Dörver- Seite 68 ginn den und für die Grundschule in Stedorf bei Fräulein Schaare. Die Schule befand sich in einem organisatorisch schlechten Zustand. Die große Zahl der Schüler machte die Gestaltung des Stundenplans schwierig. 1946 Ab Ostern 1946 (24. April) begann die Schulpflicht Chronik der Schule zu Schul- (Schuljahr), wie bereits früher, wieder im Frühjahr. (Erst Stedorf von 1929-1962 pflicht im Jahr 1964 legte die Kultusministerkonferenz den Seite 68 Schulbeginn wieder auf den Herbst, den 01. August.) 1946 22. Mai: Die Stelle eines Gemeindedirektors, dem be- Kreisverwaltung Verden vom amteten Sachbearbeiter der Gemeinde, soll gem. Militär- 22.Mai 1946, Ober- Gemeinde regierung dauerhaft besetzt sein, weil Bürgermeister und kreisdirektor Gröffel Direktor ein Drittel der Gemeinderäte jährlich wechseln. 1946 01. September: Die Einwohnerzahl hatte sich in Dör- Heimatkalender 1990: verden und Stedorf durch Zuzüge von Vertriebenen und Vertriebene 1945-1952 in Statistik Flüchtlinge nahezu verdoppelt. Verden von Holger Baars, Seite 221-250 In Stedorf waren 1.215 Einwohner registriert. 639 Ein- heimische, 574 Vertriebene und Flüchtlinge.

- 94 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1946 15. September: Es fand die ersten freien Gemeinderat- VAZ vom 14.09.1950 wahlen nach dem Krieg statt. Sie basierte auf der Ver- VAZ vom 30.09.1949 Gemeinde ordnung Nr. 21 vom 1. April 1946 (der revidierende ratwahl Deutsche Gemeindeordnung rev. DGO). Wahlvorschläge VAZ Dezember 2014 Erste freie Gemeinderatswahlen von lagen vor. Anweisungen der Militärregierung legten für Jürgen Siemers die Gemeinderatswahl den Zeitablauf, die Voraussetzung für Wahlvorschläge, die Registrierung der Wähler und die Jahrbuch 2016 (Heimatka- lender), 1945 Übergang zu Bekanntgabe der Wahlvorschläge fest. Dieser Schriftver- demokratischer Selbstver- kehr, der für Dörverden vorliegt, ist für Stedorf nicht waltung, Helmut Lohmann mehr vorhanden. Seite 234-251 Das Ergebnis der Gemeinderatswahl wird durch das Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 28. September Ergebnis Gemeinderatswahl ersichtlich, da dort die Vereidigung der am 15. September Dörverden: Kreisarchiv Sign. 26-500 gewählten Gemeinderäte dokumentiert ist. Es waren die Herren: Heinrich Meyer, Friedrich Berg- mann, Heinrich Stegmann, Heinrich Meyer 70, Heinrich Thölke, Heinrich Müffelmann, Dietrich Kracke, Johann Radeke, Karl Thalmann, Heinrich Heimsoth, Karl Mar- ben, Fitz Ahlers 1946 28. September: Ordentliche Sitzung des Gemeinderats- um 20 Uhr in Stedorf. Zunächst wurden die am 15. Sep- Bürger- tember neu gewählten Gemeinderäte vereidigt; die Mit- meister schrift über ihre Vereidigung wurde unterzeichnet. Sodann erfolgte die Neuwahl des Bürgermeisters und seines Stellvertreters. Einstimmig wurde Bürgermeister Heinrich Meyer (Hof 18), Alte Reihe 31, als Bürgermeis- ter wiedergewählt. Als Stellvertreter des Bürgermeisters Abb. 53: Bürgermeister Meyer wurde Herr Heinrich Meyer in Stedorf Nr. 70 einstimmig Foto von 1961 gewählt. Die Aufgaben des Gemeindedirektors nahm der 71jährige Protokoll der Gemeinderat- Fritz Clausen wahr, in Stedorf geboren und ehemaliger sitzung vom 28.September 1946 Amtsrat der Oberrechnungskammer in Potsdam. Gemeindearchiv Stedorf 1946 21. Oktober: Der erste Kreistag nach dem Krieg trat Hermann Heins, Heimatka- zusammen, am 13. Oktober 1946 frei gewählt und von lender 1968 Seite 30-37 Kreistag der Militärregierung bestätigt. Der Landwirt Ratje Nie- Achimer Kreisblatt vom 09. buhr wurde zum Landrat gewählt. Ihm oblag nun, anders November 2006 als dem hauptberuflich tätigen „preußischen Landrat“ die Aufgabe eines „Parlamentspräsidenten“. Die britischen Geschichtswerkstatt Achim, Militärregierung stellte ihm als „staatlichen Landrat“, Bürgermeister später hauptberuflicher Oberkreisdirektor, den Achimer Bürgermeister Johann Gröffel zur Seite. Doch schon bald bat dieser den britischen „Gouverneur“, ihm die Bürde des Oberkreisdirektors abzunehmen. Sein Nach- folger war Dr. Kosauke.

- 95 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1946 29. Oktober: Volks- und Berufszählungen erfolgten in wikipedia.org allen vier Besatzungszonen Deutschlands unter Verant- Volkszählung in Deutschland Volks- wortung der Besatzungsmächte insbesondere, um die 1946 zählung Kriegsverluste und die Ströme von Flüchtlingen, Um- siedlern und Heimatvertriebenen zu erfassen. VERORDNUNGEN DER MILI- 1946 01. November 1946: Der Geburtstag Niedersachsens, TÄRREGIERUNG, DIE IM GANZEN die britischen Militärregierung bildete mit der Verord- BRITISCHEN KONTROLLGEBIET Geburt nung 55 das Land Niedersachsen aus der Provinz Han- GELTUNG HABEN Nieder- nover, den Ländern Braunschweig, Oldenburg und VERORDNUNG Nr.55, sachsen Schaumburg-Lippe. Am 09. Dezember 1946 konstituierte (Ordinance 55, Ceation of Land Niedersachsen) sich der Landtag unter . Die erste Landtagswahl fand am 20. April 1947 statt. 1946 13. November: Einwohnerzahl in Stedorf 1.245, 564 Gemeindeakten Stedorf 020-01 1947 27. Januar: Die „Nordeisen GmbH“, im Handelsregis- Die Währungsreform hat der ter unter der Adresse - Verden, Bremer Straße 37 - einge- Nordeisen GmbH vermutlich Nordeisen tragen, richtete eine Zweigstelle in dem umgebauten die Geschäftsbasis entzogen. GmbH Ende 1948 stellte sie den Schweinestall der Schweinemästerei Dahle ein. Die Fir- Betrieb ein. ma hatte den Gießereibetrieb in Bassum bereits aufge- nommen, in Stedorf wurde zunächst der gesammelte Schrott gelagert und für den Guss aufbereitet. 1947 20. April: Die ersten Wahlen zum „Niedersächsischen Niedersächsische Minister Landtag- Landtag“ erfolgte auf Anordnung der Militärregierung. des Inneren I/2 Nr. 467 vom wahl Gemäß Militärregierung ruhte für Personen, die vor dem 03.Februar 1947. Landeswahl-Anordnung 1. März 1933 Mitglied der NSDAP oder verschiedener Nr. 1 Organisationen der NSDAP waren das Wahlrecht (§3 Absatz 2 III.Sonderbestimmungen des Landeswahl- gesetzes). Das Wahlergebnis für Stedorf (Stimmbezirk 38): Wahl- berechtigte 732, abgegebene Stimmen 416, gültige Stimmen 395. Es entfielen 186 gültige Stimmen auf den Bewerber Fröbe (SPD), 10 auf Sattler (FDP), 8 auf Schenk (KPD) und 191 auf Fritz Siedenberg (NLP) 1947 September: Einwohnerzahl in Dörverden 2.130 in Ste- Statistik vom 01.März 1947 Statistik dorf 1.232, davon 1.321/643 Einheimische, 809/589 Zu- Heimatkalender 1990, gezogene und Flüchtlinge. Seite 216 1947 05. Oktober: Feuer beim Landwirt Fritz Meyer Hof Nr. Chronik der Schule zu Ste- 37 (Am Buerbrink 3) gegen 11:00 Uhr. Als die Feuerwehr dorf von 1929-1962 Feuer eintrifft sind das Dach und die Heu und Strohvorräte be- S. 74 reits in hellen Flammen. Nur die hinteren Wohnräume können vor der Feuerbrunst bewahrt werden. 1947 09. November: Ersatzwahl im Landkreis Verden für das Landkreis Verden vom Ersatz- verstorbene Mitglied des Niedersächsischen Landtages 15.Okt. 1947, 16. Okt. 1947, 27.Okt. 1947, wahl Fritz Siedenberg. Wahlergebnis für Stedorf/ Dörverden Bobber 2/6, Feitz 16/22, Garbelmann 11/6, Quellhorst 141/77, Willmsen 146/ 93.

- 96 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1948 18. Juni 1948: Die Militärregierungen gaben über alle Chronik der Schule zu Rundfunksender die Durchführung der Währungsre- Stedorf von 1929-1962 Währungs form für Sonntag, den 20. Juni 1948, bekannt. Nach Ein- Seite 81 reform zahlen von 60,- Reichsmark erhielt jeder pro Kopf zu- Wikipedia, Währungsreform nächst nur 40,- DM „Kopfgeld“. Die Bewirtschaftung 1948 von Lebens- und Versorgungsmitteln war damit beendet. 1948 01. September: Einwohnerzahl Stedorf 1.282 davon 651 Stedorfer Gemeindeakte Statistik Einheimische, 639 Zuzüge oder Flüchtlinge. (020-1) 1948 24. Juni: Als Reaktion auf die Währungsreform der Wikipedia, Berlin Blockade, Westzonen sperrten Sowjetische Truppen alle Zufahrts- Luftbrücke Berlin Luft- wege nach Berlin bis zum 12. Mai 1949 und verhinderte brücke so die Versorgung West-Berlins auf dem Landwege. Die Berlin Initiative des US-Militärgouverneur Lucius D. Clay, die „Luftbrücke“, versorgte das geteilte West-Berlin. 1948 08. August: Gründung der „Kommanditgesellschaft J. Stoffreste, in Reißwolfma- Grasshoff, Textilrohstoffe, Halb- und Fertigfabrikate“. schinen (den Droussetten) in Grasshoff Am 01. März 1949 startete die Firma im Steinlager ihre kleinste Stücke zerrissen, wurden in einen weichen Produktion, eine „Wolle-Reißerei und - Kämmerei“. Vor spinnfähigen Flausch um- allem Frauen bot sie eine Reihe von Arbeitsplätzen. gewandelt. 1948 Grasshoff beschäftigte 40 Mitarbeiter im Jahr 1952, 70 Heimatkalender 2010, Seite noch Mitarbeiter 1956. Recycling würde man heutzutage diese 208, H. Lohmann Grasshoff inzwischen völlig ausgestorbene Technik nennen. 1948 04. Oktober: Das von der „Besatzungsmacht“ mit meh- Niedersächsisches Gesetz- reren Verordnungen bestimmte Wahlgesetz fand nach der und Verordnungsblatt/1948/ Gesetz Wahl 1946 viel Kritik und wurde von dem 1947 gewähl- Nr. 26. (NI GVBL 1948) ten „Niedersächsischen Landtag“ am 4. Oktober durch Gemeindewahlgesetz vom 4. ein „Niedersächsisches Gemeindewahlgesetz“ und ein Okt. 1948 (gültig bis 1955) „Niedersächsisches Kreiswahlgesetz“ ersetzt. Daher mussten am 28. November 1948 neue Gemeinde- räte und neue Kreistage gewählt werden. Von nun an fan- den alle 4 Jahre Kommunalwahlen statt. 1948 28. November: Wahl neuer Gemeinderäte und Kreista- Wahlniederschrift über die ge nach dem neuen „Niedersächsischen Gemeindewahlge- Gemeindewahl am 28. No- Wahl setz“. Der neue Gemeinderat Stedorf setzte sich nun zu- vember 1948 sammen aus: DP Deutsche Partei 4 Sitze (Heinrich Meyer, Heinrich Stegmann, Heinrich Höltje, Heinrich Müffelmann), SPD 3 Sitze (Benno Zielke, Willi Otte, Karl Rennert) FDP 4 Sitze (Walter Ortel, Gotthilf Lang, Ilse Radler, Emil Lang). Die FDP vertrat offensichtlich die Flüchtlinge. Gewählte Bewerber, die keinen Sitz er- hielten, galten als Ersatzmänner. Abb. 54 Stimmzettel 1948 1948 01. Dezember: Im Steinlager lebten 1948 122 Familien Das Steinlager Dörverden, Steinlager insges. 290 Personen. Die britische Militärbehörde hatten Klaus Schütte 1987, Bericht das Steinlager in eine Treuhandgesellschaft entlassen. Gemeinde Dörverden Die Miete betrug 27 Pfennig/m², Wohnungsgröße 56m².

- 97 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1948 14. Dezember: Neuwahl des Bürgermeisters in Stedorf. Protokoll vom 14.12.1948 Heinrich Meyer (Hof Nr. 18) erhielt die meisten Ja- Gemeindearchiv Bürger- Stimmen, aber nicht die Mehrheit aller Stimmen wie es meister das Gemeindewahlrecht fordert. Die Abstimmung über 1848 die beiden Kandidaten lief nach folgendem Modus ab: Heinrich Meyer von der DP, der bisheriger Bürgermeis- ter, vereinte auf sich 3 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen. Benno Zielke von der SPD erhielt: 2 Ja- Stimmen, 8 Nein-Stimmen und eine Enthaltung. 1949 01. Januar: Lehrer Adolf Stöhlker hat den Schuldienst in Gemeinde Stedorf, Az 044-2 Stedorf wieder aufgenommen. Am 03. Mai übertrug ihm Chronik der Schule zu Stöhlker Schulrat Lührßen erneut die Leitung der Schule. Stedorf Seite 84 1949 03. Januar: Der Landkreis erklärt die Wahl des Bürger- Landkreis Verden vom 03 meisters Meyer, Stedorf (Nr 18) für ungültig und fordert Januar 1949 Bürger- deren Wiederholung, da nach §6 Abs.II rev. DGO vom Nieders. meister 21.12.1948 die Mehrheit der Stimmen sämtlicher Ge- Ges.u.Verord.Bl.Nr.34 vom Wahl meinderäte erforderlich ist. Eine Neuwahl ist nicht belegt. 30.12.1948 Nächste dokumentierte Wiederwahl 09.12.1950. 1949 Vom 23. Mai bis Ende 1949 erhielt der durch die Stau- Zeitzeugen, Wasserschutz mauer des Kraftwerkes und den Schleusenkanal abge- Wasserbau Hoya Wasser- trennte Weserarm im Bereich des Lohofs im Rahmen ei- VAZ vom 06.10.1949 schutz ner „Notstandsarbeit“ eine Uferbefestigung. Das Arbeits- amt vermittelte diese Arbeit an 40 Arbeiter. 1949 10. Mai: Die Berlinblockade machte es deutlich, dass bis www.bundestag.de/doku- zur Wiedervereinigung Deutschlands eine andere Stadt mentarchiv.de Bonn Berlin als Hauptstadt vertreten muss. Die Mitglieder des Parlamentarischen Rates entschieden sich mit knapper Mehrheit für Bonn als „vorläufige Bundeshauptstadt“. 1949 12. Mai: Die Sowjetunion beendete auf der Basis des am Wikipedia 12. Mai 04. Mai geschlossenen Jessup-Malik-Abkommens (USA/ Berlin UdSSR) die elfmonatige Blockade Berlins. 1949 23. Mai: Der Parlamentarische Rat stellte in Bonn in öf- www:/dokumentarchiv.de. fentlicher Sitzung fest, dass das am 08. Mai 1949 vom brd Grund- Parlamentarischen Rat beschlossene „Grundgesetz für gesetz die Bundesrepublik Deutschland“ durch die Volksver- tretungen von mehr als Zweidritteln der beteiligten deut- schen Länder angenommen worden ist. 1949 26. April: Die Schule in Stedorf erhielt in den Sommer- Chronik der Schule zu ferien ein drittes Klassenzimmer. 255 Schüler waren bis- Stedorf von 1929-1962 Schule lang in 2 Klassenräume von 3 Lehrkräfte unterrichtet Seite 82 Stedorf worden. Es fand Vor- und Nachmittagsunterricht statt. VAZ vom 22.09.1949 1949 01. Juni: Heinrich Vogeler als kommissarischer Schul- Schule im Wandel von leiter in Dörverden eingesetzt, am 01.01.1950 Ernennung H.H.Bohne, Seite 84, 86, 89 Schule zum Schulleiter, am 01.04.1952 Ernennung zum Rektor. Dörverden Nach einem Unfall starb Vogler 1953?

- 98 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019

1949 14. August: Die Deutschen wählten bei einer Wahlbe- www.bundestag.de/doku- teiligung von 78,5% den „Ersten Deutschen Bundestag“ mente Bundes- in den 420 Abgeordnete einzogen, darunter zehn Berliner Niedersächsische Wahlord- tagswahl Abgeordnete. Die CDU/CSU bildete mit 31 Prozent der nung zum 1. Bundestag vom Stimmen die stärkste, die SPD mit 29,2 Prozent die 07.Juli 1949 zweitstärkste Fraktion. Das Wahlergebnis für Gemeinde Wahlmeldung Stedorf: Stedorf: Wahlberechtigte 797 Stimmen, gültige Stimmen 1. Biester (SPD ) 140 2. Holsten (CDU) 34 545. Am 07. September 1949, trat die gewählte Deutsche 3. v. Merkatz (DP) 147 Volksvertretung in der provisorischen Hauptstadt Bonn 4. Behr (KPD) 5 zu ihrer ersten Sitzung zusammen. 9. Weiss (unabhängig) 213 1949 12. September: Die erste Bundesversammlung in Bonn Wikipedia, Bundesver- Heuss wählte Theodor Heuss zum ersten Bundespräsidenten. sammlung Deutschland 1949 Am 03. November diskutierte der „Erste Deutsche Bun- www.bundestag.de/doku- destag“ erneut die Hauptstadtfrage. Er bestätigt mit mente Bonn knapper Mehrheit die Entscheidung für Bonn. 1950 23. Februar: Nach langer schwerer Krankheit, die er Chronik der Schule zu Ste- sich im Internierungslager zugezogen hatte, verstarb der dorf 1929-1962 Seite 88 Stöhlker in Stedorf hochgeschätzte Schulleiter Adolf Stöhlker. VAZ vom 28.02.1950 Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg trat er im Novem- ber 1919 die Schulleiterstelle in Stedorf an, die er bis April 1945 und wieder ab 03. Mai 1949 wahr nahm.

1950 13. März: Die Nachbargemeinden Dörverden und Ste- VAZ vom 23.03.1950 dorf diskutieren die zukünftige Verwaltung des Stein- Steinlager lagers das von den Gemarkungsgrenzen beider Gemein- den ungefähr in der Mitte durchschnitten wird. Bisher verwaltete die Gemeinde Dörverden das zur Zeit von 500 Personen bewohnte Wohnlager. 1950 04. April: Benno Zielke wurde in der öffentlichen Ge- VAZ vom 06.04.1950 meinderatssitzung zum Gemeindedirektor gewählt, der Wahl Tischler Karl Marben als Ersatzmann für ihn in den Ge- meinderat und vom Bürgermeister vereidigt. Das Thema Wohnraummangel wurde diskutiert. Nach wie vor ist der Mangel an Wohnungsraum ein wegen der 100% Belegung der Gemeinde ein ernstes Thema. 1950 18. April: Bei der nicht öffentlichen Gemeinderatssit- VAZ vom 24.04.19550 zung stellte sich als der neue Hauptlehrer der Stedorfer Bräuer Schule, Rektor Bruno Bräuer, dem Gemeinderat vor.

1950 August: die an der Bundesstraße zwischen Stedorf und VAZ vom 29.08.1950 Geestefeld gelegene „Kieskuhle“ war in diesem Jahr Kieskuhle wieder gut besuchter Badeplatz. Umgeben von Weiden und Büschen erfreut sich das idyllische Gewässer durch klares Wasser und Kiesstrand großer Beliebtheit.

- 99 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1950 Auf der Brinksitzerstelle Nr 81 (Neue Reihe 14) eröffnete W. Bredhauer Dörverdener Gärtner Heinz Fortmann eine Gärtnerei mit Gemischkulturen. Urkundenbuch von 1985, Das neuen Gewächshaus dient der Zierpflanzenzucht. Seite 91 1950 13. September: Erste Volkszählung in der Bundesre- Stedorfer Gemeindeakte publik Deutschland: (020-1) Volks- Stedorf: 1.315 Einwohner, 612 ml.. 703 weiblich davon: VAZ vom 12.08.1951 zählung Hof Borstel: 26 Einwohner, 12 männlich, 14weiblich Geestefeld : 77 Einwohner, 39 männlich, 38 weiblich Gut Lohof : 54 Einwohner , 25 männlich, 29 weiblich 1950 Mit Wirkung 01. Oktober gliederte das Niedersächsische VAZ vom 01.11.1950 Umglie- Staatsministerium, das Flurstück 98/51 (Flur 3) aus der derung Gemeinde Barnstedt nach Stedorf um und das Flurstück 116/27 (Flur 7) von Stedorf nach Barnstedt. 1950 November 1950: Zwei neue Transformatoren wurden im Hoyaer Wochenblatt vom Kraftwerk Dörverden eingebaut. Die neuzeitliche Anlage 15.11.1950 Kraftwerk ist in Freiluftbauweise und Selbstluftkühlung ausgeführt. 1950 27. November: Schaupflügen mit Lanz-Treckern auf VAZ vom 01.12.1950 dem Acker des Landwirts Twietmeyer (veranlasst von Trecker Ing. Fricke aus Barme). Arbeitstechnischen Gründe, bes- sere Bodennutzung und der Mangel an Arbeitskräften dürfte die Anschaffung von Schleppern für die Feldbe- stellung bei den Hofbesitzern voran treiben. 1951 Januar: Gemeinde Stedorf hat Gelände für einen eige- Anhang 7, nen Friedhof erworben (10.500 DM). Das Kriegerehren- Kriegerehrenmal Friedhof mal soll von der Gedenkstätte vor der Schule dorthin VAZ vom 03.01.1951 verlegt werden. Eine Gedenktafel für die Gefallenen des VAZ vom 19.01.1951 letzten Krieges ist geplant. Am 10. Juni 1951 erfolgte im VAZ vom 18.04.1951 Rahmen einer Feierstunde die Einweihung. VAZ vom 14.06.1951 1951 In der Nacht zum 07. Januar richtete ein wütender Sturm VAZ vom 09.01.10951 in Stedorf erhebliche Schäden an. Mehre Obstbäume Sturm wurden entwurzelt, Dachpfannen abgerissen und das Wellblechdach eines Stalles abgedeckt. 1951 Von Januar bis Mai 1951, vor den Niedersächsischen VAZ vom 12.Febr. 1951 Landtagswahlen (06. Mai 1951) betrieb die „Sozialisti- VAZ vom 07. April 1951 SRP sche Reichspartei Deutschland“ (SRP) einen beispiellos VAZ vom 18.04.1951 massiven Wahlkampf mit unglaublichen 20.000 Wahl- Verdener Aller-Zeitung, kundgebungen. Während die Wahlversammlungen in Ste- Verbot und Auflösung der dorf mit Redner von SPD und NU nur mäßig besucht wa- Reichspartei von Jürgen ren, verzeichnete die SRP 50 Besucher. Kundgebungen, Weidemann. in denen der Generalmajor a.D. Otto Ernst Remer auf- Johann Osmers, Amt und trat, erzeugten überfüllte Hallen und Säle, wie am 09. Fe- Dorf Westen, Seite 162 bruar in Westen (900 Teilnehmer) und im April in Dör- verden, wo der Saal des Gasthofs Heußmann die 600 Sympathisanten nicht fassen konnte und Lautsprecher die Kundgebung nach draußen übertrugen.

- 100 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1951 06. Mai: Landtagswahl 1951. Wahlergebnis für Dörver- VAZ vom 18.04. 1951 den/Stedorf: SPD 373/165, NU 87/62, FDP 50/67, KPD Landtag 8/2, DRP 13/12, BHE 143/25, DSP 8/5, SRP 470/279. VAZ vom 07. Mai.1951 1951 Der Stedorfer Möbelfabrikant Karl Prigge wurde mit 7.448 Stimmen (nur 460 weniger als der Direktman- datsgewinner Gustav Schäfer von der SPD) auf einen der 16 Sitze der SRP im Landtag gewählt. 1951 10./11. Juni: Einsatz-und Bezirksleiter der SRP (sozia- VAZ vom 12. Juni 1951 listische Reichspartei) Niedersachsen versammelten sich VAZ vom 18. April1951 SRP im „Gasthaus Lange“ in der Dörverdener Bahnhofstraße. Der Tagung unter dem Landesvorsitzenden Finke-Varel wohnte auch der Generalmajor a.D. Remer bei. Im Mit- telpunkt der Tagung stand der Wille der Partei gegen die erhobenen Diffamierungsvorwürfe zu wirken. 1951 Juli 1951: Mit dem Wiederaufbau der am 13. April 1945 Hoyaer Wochenblatt mit 20 Fliegerbomben zu 250 kg zerstörten Nordbrücke vom 28.07.1951 Aller- über die Aller in Verden wurde begonnen. Britische Brücken Truppen hatten sie (?? wann ??) nur provisorisch unter Verden Verwendung der teilweise stehen gebliebenen Pfeiler und unter Verwendung einer „Bailey-Notbrücke“ repariert. 1952 27. März: Das EIBIA-Gelände wird durch eine Cuxha- Hoyaer Wochenblatt vom vener Firma enttrümmert. Die Überreste der Sprengun- 27.03.1952 EIBIA gen, die zu bergenden Betonbrocken, sind inzwischen begehrte Bauelemente für die Uferbefestigungen. 1952 28. April: Die bislang mit Kopfsteinpflaster befestigte Ste- VAZ vom 28.04.1952 dorfer Bahnhofstraße, erhielt auf 483 m (1/3 der Straßenlänge) Klinker, das sind Ziegel, die Bahnhof- einen 5 m breiten neuen Straßenbelag aus Pflasterklinkern für unter hoher Temperatur ge- Straße 27.000 DM. Die Zubringerarbeiten leisteten die Anwohner im brannt besonders Hand- und Spanndienst und ermöglichten so die schnelle widerstandsfähig werden. Fertigstellung. 1952 Mai: Kartoffelkäfer-Invasion in ungewöhnlichem Ausmaß. VAZ vom 08.05.1952 Obwohl die Stauden erst wenige Zentimeter aus der Erde ra- Kartoffelkäferinvasion Kartoffel- gen sind manche von 8-10 Käfern befallen. Ein Gartenbesitzer käfer sammelte an einem Tage von seinen angepflanzten Kartoffel- stauden 400 (!) Käfer ab und am nächsten Tag wieder 200. Von der Gemeinde wird ein neue Bekämpfungsmittel zur An- wendung gebracht.Eine Kommission zur Überwachung der Kartoffelkäferbekämpfung wurde gebildet. 1952 Juli: Wenn auch die Kieskuhle in Geestefeld für den VAZ vom 15.Juni 1952 Badebetrieb nicht zugelassen ist, so wurde bisher die „ba- Geestefelder Kieskuhle Kieskuhle defreudige“ Bevölkerung stillschweigend geduldet. In VAZ vom 06.Juli 1952 diesem Jahr beendete der Besitzer den Badebetrieb an ei- Er erklärte, dass sei für nem schönen Sommertag, indem er mit einem Jauchewa- die Pflege seiner Fisch- gen anrückte, den Kiesstrand bei Anwesenheit von Ba- zucht notwendig. denden mit Jauche besprengte und den Rest Jauche in den See abließ.

- 101 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1952 11. September: Die Nordbrücken in Verden (Nordertor- Hoyaer Wochenblatt vom brücke und Vorflutbrücke) im Zuge der B215 konnte am 12.09.1952 Aller- Donnerstag Mittag durch den Bundesverkehrsminister Brücken Seebohm wieder dem Verkehr übergeben werden. Sie Verden wurde mit Bundesmitteln nach den alten Plänen (ge- schweißte Stahl-Brücke) wieder aufgebaut. 1952 Oktober: Da in Stedorf keine ortseigenen Parteiorgani- VAZ vom 05.10. 1952 sationen bestanden, wurde auf Probleme bei der No- VAZ vom 10.10.1952 Gemeinde- minierung der Kandidaten für die Gemeinderatswahl über ratswahl Wählergemeinschaften hingewiesen. 1952 14. Oktober: Die Heimatvertriebenen der Gemeinde VAZ vom 17.10.1952 Stedorf veranstalteten am Dienstag Abend eine stark be- Wahl 52 suchte Versammlung in der Gastwirtschaft Heldberg. In öffentlicher Abstimmung beschlossen sie, der (DWG) „Deutschen Wählergemeinschaft Kreis Verden“ beizu- treten und legten ihre Kandidaten und deren Reihenfolge fest. Eine Liste mit 14 Bewerbern wurde erarbeitet. Weiter Wahlvorschläge für die Wahl am 09.11.1952 gab es von der SPD (10 Bewerber), und der „Wahlgemein- schaft des Kreises Verden/Stedorf“ WG (14 Bewerber) Abb. 55: Gestrichener Wahlvor- und den Wahlvorschlag Schuldt. Insgesamt gab es 39 schlag der „Deutsche Wählerge- meinschaft Kreis Verden“ Bewerber. 1952 24. Oktober: Der Gemeindewahlausschuss überprüfte in Protokoll der Sitzung des einer öffentlichen Sitzung die eingegangenen Wahlvorschläge Gemeindewahlausschusses Wahl 52 auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Wahlvorschläge wurden vom 24.10.1952. Gemeindearchiv Stedorf wie folgt zugelassen. 1. SPD: einwandfrei 10 Bewerber 2. Deutsche Wählergemeinschaft - Kreis Verden: einwandfrei 14 Bewerber 3. Wahlgemeinschaft des Kreises Verden, Ortsausschuss Stedorf: einwandfrei 14 Bewerber 4. Reinhold Schuld, unabhängig: einwandfrei 5. Hermann Steljes, unabhängig: einwandfrei 1952 Am 27.Oktober war der Gemeindewahlausschuss zu ei- Protokoll der Sitzung des ner dringenden Sitzung das SRP-Verbot betreffend zu- Gemeindewahlausschusses Wahl 52 vom 27.10.1952. sammengekommen. Nach zweistündiger Beratung wurde Gemeindearchiv Dörverden. beschlossen zur Entscheidung eine neue Ausschusssit- Altakten Stedorf Ordner Az: zung öffentliche beim Gastwirt Dreyer einzuberufen. 0-Wahlunterlagen 1947-55 1952 Am 28. Oktober: Durch das Verbot der SRP wurde die Protokoll der Sitzung des Überprüfung der Wahlvorschläge von der „Deutschen Gemeindewahlausschusses Wahl 52 vom 28.10.1952 bei Reinitz. Wählergemeinschaft“ notwendig. Es erfolgte eine Ab- Gemeindearchiv Dörverden. stimmung über die Zulassung der Wahlvorschläge. Altakten Stedorf Ordner Az: 1. Abstimmung: 4 ja, 4 nein 0-Wahlunterlagen 1947-55 2. Abstimmung ohne Wahlleiter ergibt 4 ja und 3 nein. Damit war der Wahlvorschlag „Deutsche Wählergemein- schaft“ zugelassen. Der Wahlvorschlag Stelljes ergibt 5 Nein und 3 Ja, also abgelehnt!

- 102 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1952 Am 30. Oktober 1952 bringt der Landkreis Verden Landkreis Verden Az.: Az:0/00/081 einen Schnellbrief des Niedersächsischen 0/00/081 vom 30.10.1952 Wahl 52 Gemeindearchiv Dörverden. Ministers des Inneren (Az: I/1-106.110) vom 29. Oktober Altakten Stedorf Ordner Az: 1952 der Gemeinde durch Boten zur Kenntnis. Nach Zif- 0-Wahlunterlagen 1947-55 fer I, 2/3 entscheidet der Oberkreisdirektor, das der Wahl- vorschlag der „Deutschen Wählergemeinschaft nichtig ist“ und nicht bekanntzugeben ist. 1952 30. Oktober: Die Vorschlagsliste der „Deutschen Wähl- BverfG, 23.10.1952 - IBvB ergemeinschaft Kreis Verden DWG“ musste in Stedorf I/51 DWG Gemeindearchiv Dörverden. am 30.10.1952 um 17:45 ersatzlos gestrichen werden, Altakten Stedorf Ordner Az: weil sie gemäß „ Niedersächsische Minister des Inneren 0-Wahlunterlagen 1947-55 die Merkmale einer Ersatzorganisation der SRP aufwies. Damit sollte der Vollzug des Urteils des Bundesverfas- VAZ vom 01.11.1952 sungsgerichts vom 23. Oktober 1952, Verbot der SRP, durchgesetzt werden. 1952 05. November: Eine Ortsgruppe Dörverden/ Stedorf des VAZ vom 05.11.1952 „Bundes Deutscher Soldaten Kreisgruppe Verden“ soll in Soldatenbund BdS der Gastwirtschaft Heußmann gegründet werden. Der Soldatenbund ist eine Interessenvertretung ehemaliger Soldaten zur Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. Die Zahl der Mitglieder in der Kreisgruppe Verden ist stark angewachsen. Die Gründungsversammlung wird der Kreisvorsitzenden GenLt a.D. Groschupf leiten. 1952 09. November: Kommunalwahlen, Gemeinderatswah- VAZ vom 13.11.1952 len in Stedorf. Neben „Wahlgemeinschaft des Kreises neuer Gemeinderat: Zweite Verden/Stedorf“ (WG) und der SPD gab es eine Wahllis- Walter Thölke 92 SPD Gemeinde- te der „Deutschen Wählergemeinschaft“ (DWG). Letzte- Willi Otte 102 SPD wahl Heinrich Thölke92 SPD 1952 re, es war die Liste der Flüchtlinge, war unmittelbar vor der Wahl wegen angeblicher SRP-Verstrickung auf An- Wilhelm Köhne 127 SPD Max Lazik 128 SPD weisung des Niedersächsischen Minister des Inneren am Heinrich Meyer 18 WG 30. Oktober 1952 gestrichen worden. Helmut Kraul 30 WG Ergebnis: Wahlbeteiligung: 57%, da die meisten Flücht- Heinrich Höltje 32 WG linge nicht wählten, SPD 398 Stimmen 33,3%, „Wahl- Ludwig True 23 WG gemeinschaft des Kreises Verden/Stedorf“ 773 Stimmen Fritz Meyer 83 WG Heinr. Meyer 29 WG 64,7%, Einzelbewerber Schuldt 23 Stimmen 1,92% Hermann Finkemeier148 1952 22. November: Die Mitglieder der „Deutschen Wähler- Beschwerde vom 22.11.52 gemeinschaft Kreis Verden“ DWG (Neubert, Diethelm, Gemeindearchiv Wahl Ortel, Neumann, Reisel, Sievert) legen bei der Gemeinde Stedorf Beschwerde gegen die Streichung ihrer Liste bei der Wahl am 09. November 1952 ein. 1953 06. März: Gemeinderatssitzung zur Entscheidung über VAZ vom 10.03.1953 Entscheid Einspruch der „Deutschen Wählergemeinschaft Kreis Gemein- Verden“ DWG gegen die Streichung von der Wählerliste derat zu den Gemeindewahlen am 09.11.1952. Wahl 52

- 103 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch In Geheimer Abstimmung mit 5 gegen 4 Stimmen wies VAZ vom 10.03.1953 der neue Gemeinderat den Einspruch mit „Behändi- Bescheid der Gemeinde Entscheid gungsschreiben“ vom 10. März 1053 ab. Gegen diesen Stedorf vom 10.03.1953 Gemein- Bescheid legte der Buchhalter Hans Diethelm Einspruch gegen Behändigungsschein. derat (Gemeindearchiv) Wahl 52 beim Landesverwaltungsgericht Oldenburg ein. 1953 Mittwoch 11. März: Altbürgermeister (Bürgermeister VAZ vom 12.03,1953 von 1922-1946) Heinrich Ahlers, Alte Reihe 20 starb im Ahlers Alter von 77 Jahren. 1953 17. Juni: Volksaufstand in der DDR verbunden mit De- monstrationen, Protesten und mit politischen und wirt- Volksauf- schaftlichen Forderungen. Der 17. Juni wurde von 1954 stand bis zur deutschen Wiedervereinigung am 03. Oktober 1990 als „Tag der Deutschen Einheit“ gefeiert, als erster in der BRD gegründeter Nationalfeiertag. Abb. 56 Quelle Wikipedia 1953 06. September: Wahl zum zweiten Bundestag. Der VAZ vom 07.09.1953 Bundestagsabgeordnete v. Merkatz (DP) wurde im Wahl- Wahl Schnellmeldung vom 06.09. Bundes- kreis wiedergewählt. Auszählung Stedorf/Dörverden: 1953 Wahlbezirrk 1 Stedorf tag 236/436 SPD, 268/461 DP, 36/87 DRP, 3/4 KPD, 91/254 BHE. 1953 29. September: Stedorfer Spätheimkehrer Erich Steg- VAZ vom 29. Sept. 1953 VAZ vom 01.Oktober 1953 Spät- mann traf aus neunjähriger russischer Kriegsgefangen- heimkeh- schaft auf dem Bahnhof Dörverden ein. Er wurde von rer einer großen Menschenmenge enthusiastisch begrüßt. 1953 Mit Wirkung vom 1. Oktober 1953 werden 12 Flur- Landkreis Verden, Haupt und stücke der Flur 3 in der Größe von 13.49.59 ha aus der Personalamt Az:0/00/010-40/2 vom 5. Oktober 1953; Gemeinde Stedorf in die Gemeinde Dörverden (Umge- Regierungspräsident meindung des Steinlagers) umgegliedert. Seit 1949 27.07.1955/5.08.1955 kämpfte Gemeinde Stedorf gegen diese Grenzänderung. Niedersächsisches 1953 03. November: Bei der Gemeinderatssitzung wurde ein Klaus Schütte, Steinlager Schreiben des Landkreises Verden zur Eingemeindung Dörverden, Gemeinde Dör- verden von 1987 Steinlager des Steinlagers nach Dörverden und zur „Änderung der VAZ vom 23.11.1953 Grenzen der Gemeinden Dörverden/ Stedorf“ verlesen, Auszug aus Protokoll des Stedorf wehrte sich erfolglos dagegen. Einwohner Gemeinderates vom 3. No- Steinlager: 105 (30 Haushalte), 49 männl., 56 weibl. vember1953 1954 27. Januar: Die „Kammer Stade des Landesverwal- VAZ vom 28.01.1954 tungsgerichts Oldenburg“ (sie tagte in öffentlich mündli- VAZ vom 29.01.1954 Wahl 52 cher Verhandlung im Sitzungssaal der Kreisverwaltung Verden), weist die Klage der früheren Mitglieder der Hoyaer Wochenblatt vom „Deutschen Wählergemeinschaft“ (DWG) gegen die Ge- 11.10.1954 meinderäte Stedorf, […] kostenpflichtig ab, da die DWG als Nachfolgerin der SRP gilt. Eine Berufung beim Ober- verwaltungsgericht in Lüneburg ist zugelassen.

- 104 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1954 Am 18. Juni1954 wird Karl Schwacke als neuer Rektor Schule im Wandel von H.H. der Volksschule Dörverden in sein Amt eingeführt. Er ist Bohne, Schuljahr 54/55 ab Schule seit dem 01.Januar 1946 als Lehrer in Dörverden tätige Seite 91 und übernahm am 01. April 1953 die Aufgabe des Schulleiters. Am 18.07.1968 wird er aus dem Schuldienst verabschiedet, 1954 Ostern 1954: Wegen der geänderten Zugehörigkeit des Chronik der Schule zu Ste- Steinlagers nach Dörverden zum 01. Oktober 1953 dorf von 1929-1962 Schule mussten zu Ostern 1954 von der Volksschule Stedorf 14 Seite 97 Kinder nach Dörverden umgeschult werden. 1954 Das Oberverwaltungsgericht für die Länder Niedersach- VAZ vom 09.01.1955 Wahl 52 sen, [...] hat in einer Sitzung am 07. Oktober 1954 in ungültig Verden für Recht erkannt: 1954 Auf die Berufung des Klägers (Hans Diethelm Stedorf II. OVG Az 42/54 25) wird das Urteil des Landesverwaltungsgerichts Ol- Gemeindearchiv Dörverden, noch Altakten Stedorf Ordner Az: denburg- Kammer Stade- vom 28. Januar 1954 geändert: 0 Wahlunterlagen 1947-55 Wahl 52 Der Bescheid des Beklagten vom 10. März 1953 wird ungültig aufgehoben. Die Einwendung des Klägers gegen die Wahl in der Gemeinde Stedorf vom 09. November 1952 ist begründet. Die Wahl wird für ungültig erklärt. 1954 28. Dezember : Die Gemeindewahl am 09.11.1952 ist Gemeindearchiv Dörverden durch Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg Wahl vom 07.10.1954 für ungültig erklärt worden. Nachdem Jeder Wahlberechtigte hat 3 1955 Stimmen, von denen er ins- das Urteil rechtskräftig geworden ist, hat in dieser Ge- gesamt 3 Kandidaten mit je meinde gemäß §34 des Niedersächsischen Gemeinde- einem Kreuz in einem Kreis wahlgesetzes vom 14.10.1953 (Nieders. GVBl. S.79) eine bezeichnen kann. Wiederholung stattzufinden. Zum neuen Wahltag wurde bestimmt: Sonntag, der 06. Februar 1955 1955 07. Januar: Nachdem die Gemeindeverwaltung auf- Landkreis Verden, Haupt- grund der Ungültigkeit der Gemeindewahl nicht mehr und Personalrat Beauf- besteht, wird Heinrich Meyer als Beauftragter für die Az: 0/00/010 vom 07.01 1955 tragter Verwaltung der Gemeinde bis zum Zusammentritt der zu wählenden neuen Gemeindeverwaltung bestellt. 1955 06. Februar: Ergebnis Neuwahl Gemeinderat Stedorf: VAZ vom 09.01.1955 Neuwahl 4 SPD (Heinrich Grieme, Walter Tölke, Willi Otte, Hein- Wahl 52 rich Schäfer), 4 Kreiswahlgemeinschaft (Heinrich Meyer, Schnellmeldung Gemeinde Stedorf (Gemeindearchiv) Helmut Kraul, Hermann Finkemeyer, Fritz Meyer), 3 Deutsche Wählergemeinschaft (Hans Diethelm, Georg Neubert, Benjamin Müller). 1955 04. März: Bürgermeisterwahl in einer öffentlichen Ge- VAZ vom 04.03.1955 meinderatssitzung in Stedorf. Von der SPD wurde der Bürger- langjährige Bürgermeister Meyer vorgeschlagen und ein- meister stimmig gewählt und als Stellvertreter (ebenfalls einstim- mig) der Eisenbahner i.R. Heinrich Grieme. Anschlie- ßend erfolgte die paritätische Wahl der Ausschüsse.

- 105 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1955 29. März: Verabschiedung Rektor a.D. Bruno Bräuer in VAZ vom 23.3.1955 Bräuer den Ruhestand im Rahmen einer Schulfeier. Als neuer Schulleiter wurde der langjährige 2. Lehrer Heinrich VAZ vom 05.04.1955 Martens vorgeschlagen und vom Regierungspräsidenten bestätigt. Ab Ostern erhält die Gemeinde einen zusätzli- chen Lehrer, Herrn Werner Gerland, dessen Ehefrau be- reits seit Juni vorigen Jahres hier als Lehrerin tätig ist.

1955 Mai: Seit einigen Tagen räumt ein Bombenräumkom- VAZ vom 25.05.1955 Kieskuhle mando aus Hannover Kriegsgerät und Munition in der Kieskuhle in Geestefeld, die zwar unbefugt aber trotzdem seit Jahren als beliebter Badeplatz genutzt wird. 25 Panzerfäuste und größere Mengen Flak- Infanteriemuni- tion und Granaten wurden gefunden. 1955 05. Juni: Den neue Seelsorger im Kirchspiel Dörverden, VAZ vom 08.06.1955 Pastor Pastor Lask, führte feierlich Superintendent Creuzig am Lask Sonntag in sein Amt ein. 1955 16. August: Erster Spatenstich für den Bau der Mit- Schulchronik Dörverden, telpunktschule in Dörverden auf dem Sünderberg. Hans-Heinrich Bohne Schule 18. Oktober Richtfest. Seite 95 1955/56 1955-1956: Es entstand die Siedlung „Auf der Geest“ mit Bredthauer Einheitsge- 12 Häusern („12 Apostel“ im Volksmund genannt) meinde Dörverden S. 224

1956 Grabung sächsischer Friedhof von Dr. Genrich auf dem Bredthauer Einheitsgemeinde bis „Hambuschfriedhof“ an der Straßengabelung B215, Dörverden Seite 62 und 140 1958 Der gemischt belegte Friedhof Barmer Weg. Heidnische und christliche Gäber vom 3. in Dörverden, A. Genrich, 1963 Hambusch bis 10. Jahrhundert. Diverse Grabbeigaben gefunden! 1956 24. Juni: Einweihung Schulneubau Dörverden Sünder- Schulchronik Dörverden, berg, 1. Bauabschnitt 4 Klassen, 2 Arbeitsgruppenräume, Hans-Heinrich Bohne Schule 1 Kochklasse, Werkraum, Zeichnen/ Musikraum. Seite 97 Weiter Unterricht von vier Klassen im alten Schulhaus. 1956 Das Juli-Hochwasser erforderte, dass der Sommerdeich VAZ vom 03.08.1956 Hoch- zwei Wochen lang gehalten werden musste. Am Stedorfer wasser Deich stand zeitweise das Wasser nur 2 cm unterhalb der Deichkrone. 3.000 zusätzliche Sandsäcke vom Landkreis Deich waren erforderlich und zwei Lastschiffe des Wasserbaus verstärkten die schwächsten Stellen. Die gesamte männliche Einwohnerschaft beteiligte sich am Wach- dienst. Trotzdem wurde im Bereich Gut Lohof fast die gesamte Ernte vernichtet. Abb. 57: Schafauftrieb Seit 1956 beweidet der Schäfer Anton Rehm aus Haimar, auf dem Weserdeich (Kreis Burg/ Celle) im Auftrag des Wasser- und Boden- W. Bredthauer, Die Einheitsge- verbandes jährlich die Aller-Weser-Deiche, damit die meinde Dörverden Seite 224 Schafhufe Maulwurfs- und Mäuselöcher zutreten.

- 106 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1956 28. Oktober: Gemeinderatswahl in Stedorf Ergebnis: Gemeindearchiv Dörverden Wahlberechtigte 686, Stimmzettel 507, ungültig 12, gül- Schnellmeldung Gemein- tige Stimmen 1.438. Ergebnisse: SPD: Heinr. Grieme, derats Friedr. Backhaus, Walter Tölke, Paul Chuleck, 580 Stim- wahl men, 4 Sitze, Wahlgemeinschaft des Kreises Verden: Heinrich Meyer, Helmut Kraul, Ludwig True, Herbert Heimsoth, Hermann Finkemeyer, 589 Stimmen, 4 Sitze. Gesamtdeutscher Block BHE (GB/BHE): Georg Neubert, Hans Diethelm, 269 Stimmen, 2 Sitze. 1956 28. Oktober 1956 Ergebnis der Wahl zum Kreistag Gemeindearchiv Dörverden Wahl (Wahlbezirk 2) für Gemeinde Stedorf gültige Stimmen: Schnellmeldung Kreistag SPD 528, DP48, GB/BHE 261, FDP 24, Wahlgemein- schaft (WG) 550 1957 25. März: Unterzeichnung EWG-Vertrag in Rom, zu- Vertrag zur Gründung der nächst Belgien, BRD, Frankreich, Italien, Luxemburg, EWG vom 25.03.1957 EWG Niederlande. Er trat Anfang 1958 in Kraft. (Google) 1957 15. September: Wahl zum 3. Bundestag: Ergebnis für Schnellmeldung über das Staedorf: Wahlberechtigte 678, Zahl der Wähler 589, Ergebnisse gültige Erststimmen 522, gültige Zweitstimmen 553 Gemeindearchiv Stedorf 1957 01. Dezember 1957: Versetzung des Vertragslehrers Der Regierungspräsident Bredt- Walter Bredthauer von Baden an die Volksschule in Ste- Az 21.23.II.A. vom 29.Nov. hauer dorf. Am 13. Juni 1959 erhielt er seine Übernahme in das 1957 und vom 13.Juni 1959 Beamtenverhältnis, Einweisung in Bes. Grp. A10. 1958 Ab März 1958 entstand die Niedersachsenkaserne in Sonderbeilage der VAZ vom Barme auf dem EIBIA-Gelände und 150 Wohneinheiten 19. Februar 2000 Kaserne für Soldatenfamilien Am 31. Dezember war die Anlage fertig gestellt. Zwei Monate später verlegte das in Muns- ter aufgestellte Panzerbataillon 33 nach Barme. 1958 Juli 1958: Ein Gewitterorkan im Süden Hannovers ver- www.dahnken.de ursachte in Dörverden schwere Sturmschäden an der Orkan „Winterschen Windmühle“. Sie musste stillgelegt wer- den. 1958 06. September: Erster Einsatz eines Mähdreschers in Werner Rengsdorf, der Region auf dem Feld von Heinrich Reineke in Stede- VAZ vom 03.09.2014 erster bergen, Schaulustige säumten die Stedeberger Feldwege. Mäh- Ein „Dechentreiter-Mähdrescher“, von einem Hanomag- drescher Schlepper gezogen und von einem luftgekühlten VW- Motor angetrieben hatte bereits nach der ersten Runde die ersten vier Säcke gefüllt. 1959 März 1959: Die Bundeswehr. Es rückten Pioniere aus VAZ vom 02. März 1959 Harburg, Plön, Nienburg München und Münster zur Bundes- Neuaufstellung des Pionierbataillons 11 in die Nieder- VAZ vom 16. März 1974 wehr achsenkaserne ein. Insgesamt 4.000 Soldaten sollten in Barme stationiert werden.

- 107 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1959 19. April: Wahl zum Niedersächsischen Landtag. Schnellmeldung Gemeinde Wahl Wahlberechtigte 751, gültige Stimmen 527, Stedorf vom 19.04.1959 Gustav Schäfer SPD erhielt in Stedorf 228 Stimmen. 1959 10. September: Eröffnung einer Zweigstelle der Spar- VAZ vom 09.04.1966 und Darlehnskasse Eystrup in Dörverden. 1959 13. März: Über das Vermögen der Firma Karl Prigge Amtsgericht Verden. Konkurs KG 5N1 und 2/59 wird Konkurs eröffnet. VAZ vom 14.03.1959 1959 12. Oktober 1959: Aufnahme des Sparkassenbetriebes Verdener Aller Zeitung vom in dem neuen, sich seit 1956 im Bau befindenden Ge- 10.10.1959 Spar- bäude der Hauptzweigstelle Dörverden der Sparkas- kasse se des Kreises Verden, an der Kreuzung Große Straße- Königsstraße. Hier befand sich früher das Pfarrwitwen- haus. Die Sparkasse wird weiterhin von Zweigstellenlei- ter Ameling geleitet. Die Sparkasse, die seit 1926 als Annahmestelle in Dör- verden vertreten ist, erhielt bereits 1928 die Berechtigung zur eigenen Kontoführung. Im Obergeschoss des neuen Gebäudes sind die Gemeindeverwaltung, Gemeindekasse und das Standesamt untergebracht. 1959 1959: Im Kreis Verden waren gemeldet: 4.454 Pkw Der Kreis Verden, Prof. Hans (2013 waren es bereits 79.000), 1.460 Arbeiter, 937 Heinrich Seedorf, Seite 315ff Statistik Beamte/ Angestellte, 818 Landwirte, 543 Kaufleute, 389 Handwerker, 182 Industrielle. 1960 April: Der Stedorfer Gemeinderat beauftragte einstim- VAZ vom 07.04.1960 Zusam- mig Dipl. Ing Francke die Planung der Kanalisation von men- Dörverden nunmehr auch auf das Gebiet der Gemeinde schluss Stedorf auszudehnen. 1960 11. Juni: Konkursverfahren, Aus für die Möbelfabrik Amtsgericht 19.05.1960 5N Prigge die der Tresenhersteller Heyder aus Scheeßel 1/59 vom Konkurs kaufte. Letzterer stellte hier von 1965-1967 Tresen her.

1960 03. Juni: 50 Jahre Posaunenchor Dörverden/Stedorf. VAZ vom 03.06.1960 1910 von Pastor Oesterlei und dem damaligen Stedorfer VAZ vom 01.07.1960 Posaunen Lehrer Fricke gegründet. 1922 Ablösung durch Lehrer Stöhlker übernommen. Im Krieg ruhte der Chor. Pfings- ten 1946 von 6 Bläsern wieder ins Leben gerufen. 1960 01. Juli: Inkrafttreten des Wasser- und Bodengesetzes, VAZ vom 13.06.1960 nachdem jede Landfläche in Marsch und Geest an einen Wasser- Verband angeschlossen sein muß Der Landkreis über- VAZ vom 03.10.1960 Boden nahm die Deichaufsicht. Die Deichverbände werden von Wasser- und Bodenverbänden übernommen. Nächste Aufgabe für Stedorfer Deichverband ist die Rückverle- gung der Deichenge bei Rieda, Wienberger Überfälle.

- 108 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1960 23. Oktober: Gemeindewahl, Wahlvorschlagslisten von VAZ vom 03.10.1960 SPD, BHE, Ortswahlgemeinschaft. Ergebnis: 11 Ge- VAZ vom 12.04.1961 Wahl meinderäte, 5 SPD, 2 BHE, 4 Ortswahlgemeinschaft. Gemeinde Vorschlagliste Gemeinde 09. April 1961: Erste Sitzung Gemeinderat, einstimmige Stedorf vom 28.09.1960 Wahl Heinrich Meyer zum Bürgermeister. 1961 Die Siedlung Öwelgönne (so hieß die Gegend bereits im W. Bredthauer Dörverdener 17. Jahrhundert) füllte mit 12 Wohneinheiten die Bau- Urkundenbuch von 1985, lücke zwischen Dörverden und Stedorf. Seite 70 1961 Weil nur noch die 4 Grundschulklassen in Stedorf unter- Schreiben Gemeinde Stedorf richtet wurden, empfahl der Regierungspräsident, dass vom 10.04.1961. Es wurde Schule die Dörverdener Schule auch die Leitung der Stedorfer eine mögliche Mei- nungsänderung telefonisch in Schule übernimmt. Doch der Stedorfer Gemeinderat, Aussicht gestellt lehnte ab, weil man ständige Lehrerwechsel befürchtete.

1961 01. Juni: Stedorf hatte nun 1.137 Einwohner Gemeindeakte (020-1)

1961 06. Juni: Dritte Volkszählung in der Bundesrepublik Wikipedia, Liste der Volks- Deutschland. Auf einer Fläche von 248.456 km² wurden zählungen in Deutschland Volkszäh- 56.174.826 Einwohner gezählt, das entsprach 226 Ein- lung wohnern/km². 1961 Vom 13. August 1961 bis zum 09. November 1989 tren- Wikipedia nte in der DDR „die Mauer“ das Stadtgebiet von Groß Mauer Berlin, die innerhalb der Nachkriegsordnung der Alliier- ten entstandenen Viersektorenstadt, in zwei Teile. Da die Mauer auch in dem ganzen West-Berlin umgebenden Gebiet der DDR errichtet wurde, war der Westteil der Stadt fortan eine von Mauern umgebene westliche Insel. 1961 03. September: Sonntag unglaublicher Badebetrieb an VAZ vom 04.09.1961 Kieskuhle der Kieskuhle in Geestefeld. Hunderte Badefreunde, Kraftfahrzeuge, Motorräder, Mopeds Fahrräder 1961 17. September: Vierte Bundestagswahl: Für Stedorf: Schnellergebnis Wahl Wahl Wahlberechtigte 814, Erststimmen/Zweitstimmen gültig Gemeinde Stedorf vom 625/ 616. Es erhielt v. Merkatz, CDU, 247 Erststimmen. 17.09.1961 Gemeinde-Archiv 1961 Dezember: Die beiden Gemeinden Dörverden und Ste- VAZ vom 04.12.1961 dorf sind in den letzten Jahren soweit zusammenge- Zusam- wachsen, dass kaum noch zu erkennen ist, wo der eine Helmut Lohmann, Hei- men- matkalender 2013, Seite schluss Ort aufhört und der andere beginnt. Die Gemeindevertre- 112-133, ter von Dörverden und Stedorf verhandeln über den Zu- Zusammenschluss 1962 sammenschluss beider Ortschaften. Beim Zu- sammenschluss käme man auf fast 4000 Einwohner. Die Einrichtung moderner Straßen, Kanalisation, Wasserver- sorgung, einer moderne zentralen Schulen wäre so mög- lich. Leistungsfähige Geschäfte, Kleinindustrie und Handwerk sind in Dörverden bereits vorhanden.

- 109 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1962 1962 12. Februar: Gemeinsame Sitzung beider Gemeinderäte VAZ vom 13.02.1962 in Anwesenheit des Oberkreisdirektors Berner im Gasthaus Fedler. Planung des Zusammenschlusses der Gemeinden Stedorf und Dörverden zur Großgemeinde. Bau einer vierklassigen Volksschule in Stedorf soll bald beginnen. 1962 28. Februar: In einer öffentlichen gemeinsamen Ge- VAZ vom 01.03.1962 meinderatssitzung von Dörverden und Stedorf im Gast- Zusam- haus Oestmann beschlossen fast einstimmig (Stedorf eine VAZ vom 12.03.1962 men- Gegenstimme, Dörverden einstimmig) die Gemeinderäte schluss VAZ vom 03.05.1962 den Zusammenschluss der Gemeinden zu 01. Oktober 1962. Nach Zusammenschluss wird die neue Gemeinde Heimatkalender 2013, Dörverden mit 26,53 km² größte Gemeinde des Kreises. Helmut Lohmann, Seite (Stedorf 16,36 km², Dörverden 10,17 km²). Der Ortsteil 112-133, Zusammen- schluss 1962 Stedorf wird zukünftig „Ortschaft“ genannt. Es wurde vereinbart, als neuer Bürgermeister Albert Fieddler, Bürgermeister Heinrich Meyer wurde als Verwaltungsangestellter übernommen ebenso wie der Gemeindebote Heinrich Schröder (Tuten-Heini). 1962 01. Juni: Baugenehmigung für neue Sporthalle Dörver- VAZ vom 1. Juni 1962 den erteilt. Auch der Sportplatz wird neu hergerichtet. 1962 20. Juni: Niedersächsische Landtag billigte einstimmig HK 2013, H. Lohmann, in allen drei Lesungen das „Gesetz über den Zusam- Seite 112-133, Zusam- Groß- menschluss der Gemeinden Dörverden und Stedorf“ zum menschluss 1962 gemeinde VAZ vom 23.06.1962 1. Oktober 1962 unter dem Namen „Gemeinde Dörver- VAZ vom 24.07.1962 den“. Mit 3.467 Einwohnern ist die Großgemeinde VAZ vom 26.08.1962 Dörverden die größte Gemeinde im Kreis Verden. Ein neuer Gemeinderat ist zu wählen, voraussichtlich am 11. November 1962. 1962 Noch vor dem Zusammenschluss werden in den nächsten VAZ vom 26.06.1962 Wochen in Stedorf neue Straßenlaternen aufgestellt. 1962 26. September: Genehmigung des Grenzänderungsver- Gebietsänderungsvertrag trages durch den Landkreis (für Stedorf war immer noch vom 26. 09. 1962, § 12 Schule eine vierklassigen Volksschule geplant), denn die Schul- HK 2013, H. Lohmann, politik des Landes tendiert nun immer mehr zum Bau von Seite 112-133, Zusam- Zentralschulen. Nun kann sich das Dörverdener menschluss 1962 Schulzentrum von der Grund- und Hauptschule zur Real- VAZ vom 27.09.1962 schule entwickeln. 1962 01. Oktober: Es fand eine erste gemeinsame Sitzung der VAZ vom 01.10.1962 beiden Verwaltungsausschüsse (Ersatz der bisherigen Gemeideräte) statt.

- 110 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1962 11. November: Wahl des neuen Gemeinderats. Die SPD VAZ vom 12. 11.1962 gewann mit 57% die absolute Mehrheit. Von 15 Gemein- VAZ vom 15.11.1962 Wahl deräten kommen 6 aus Stedorf. Es wurden gewählt: Groß gemeinde - von der SPD: Albert Fiedler, Heinrich Grieme, Wil- helm Thalmann, Karl Wömpers, Paul Chulek, Johann Ahlers, Friedrich Backhaus, Hermann Mühlenkamp, Lo- thar Blum, - von der Ortswahlgemeinschaft: Dietrich Dieckhoff, Hermann Meyer, Helmut Kraul, Fritz Meyer, - von dem BHE Georg Neubert und Alfred Weyde. 1962 05. Dezember: Erste Gemeinderatssitzung der Großge- VAZ vom 06.12.1962 meinde Dörverden im Gasthof Oestmann. VAZ vom 14.12.1962 Bürger- Albert Fiedler wird mit 10 Stimmen, bei (5 Enthaltun- meister gen) zum Bürgermeister der „Großgemeinde“ gewählt. Zum stv. Bürgermeister wird Georg Neubert mit 12 Stim- men gewählt. Er erklärte, das der BHE sich der SPD- Fraktion anschließen würde, die damit 11 Sitze inne hat. Geplante Maßnahmen: Ausbau des Trinkwassernetzes, Kanalisation (insbesondere nach Stedorf), eines Klärwer- kes. Straßenbau, Ausbau der Beleuchtung, Fahrrad- und Fußgängerwege. Ausbau des Wirtschaftswegenetzes in der Feldmark mit Mitteln des Grünen Plans. Einführung Abb. 58: Albert Fiedler Müllabfuhr, Wohnungsbauförderung. 1962 Das strohgedeckte Wohnfachwerk am Buerbrink Nr. 55 wurde abgerissen (Brinksitzer Struß/ Grupe). Nr.55 1718-1781 Lüdeke Ahnemann/ Catharina Elisabeth Bolland 1760-1815 Johann Heinr. Ahnemann/ Anne Dorothea Quade 1804-1877 Johann Friedrich Ahnemann/ Margarethe Wolters 1843-1923 Johann Heinrich Hermann Ahnemann/ Marie Dorothea Margarethe Meyer Abb. 59: Wohnfachwerk 1963 Neubau durch Bernhard Sulecki Nr. 55 1962 Dezember: Seit vielen Jahren macht in Dörverden ein VAZ vom 18.12.1962 Gemeindediener als Ausrufer mit einer Glocke seine Glocke Runde, um Bekanntmachungen und Neuigkeiten aus des Vereinsleben und Gemeindearbeit bekanntzugeben. Seit Gemein- dedieners rund 40 Jahren liegt die Aufgabe in den Händen der Familie Thalmann, heute ist es Wilhelm Thalmann der nach alter Sitte seine Runde macht. Ertönt die Glocke öffnen sich überall Fenster und Türen. Großes Aufsehen erregte er, als er letzte Woche erstmals in Stedorf er- schien. Abb. 60: Gemeindediener 1963 1963 Beginn der Elektrifizierung der Eisenbahnlinie Bremen- Eisenbahngeschichten aus Hannover. Am 14.12.1964 wurde der elektrische Betrieb Niedersachsen und Bremen nach Bremen und später bis Bremerhaven aufgenommen DB Vertrieb GmbH.de

- 111 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1963 27. Januar: Als neuen Gemeindebrandmeister wähl- VAZ vom 28.01.1963 ten die Mitglieder der Feuerwehren Dörverden und Ste- Feuerwehr dorf einstimmig den Landwirt Friedrich-Wilhelm-Meyer aus Dörverden. Er löst die bisherigen Brandmeister für Dörverden, Wessling und den für Stedorf, Precht ab 1963 08. April: Einer der populärsten Sportler im Regie- VAZ vom 08.04.2015 rungsbezirk Stade, der Vorsitzende des Kreissportbundes Poppe Verden, Kurt Poppe, ist am Wochenende anlässlich sei- nes 50. Geburtstages mit Ehrungen überhäuft worden. 1963 Dotkamp: Einen Urnenfriedhof entdeckte Heinz Hesse W. Bredthauer, Die Ein- Dörverden Nr.380 (Diensthoperstraße 52) beim Rohre heitsgemeinde Dörverden Dotkamp verlegen auf seinem Grundstück. Die anschließende Aus- von 1976, Seite 61 grabung leitete Rektor Karl Schwacke. Er bestimmte Heimatkalender 1966, Seite 36 Urnen aus dem 7. bis 4. Jahrhundert vor Chr. Das Ge- 88 ff, Dr. Schünemann biet des Dotkamp-Urnenfriedhof ist in der Zehntkarte als „Todt-Camp“, als geringwertiges Flurstück, vermerkt. Die Urnen standen ohne erkennbare Ordnung zum Teil dicht gedrängt zusammen. Dieser früheisenzeitlichen Friedhofs wurden in das 7. bis 4.Jh. vor Chr. datiert. Es wird angenommen, dass man hier die Toten von einer Dörverden vorgelagerte Siedlung oder einem bäuerli- chem Anwesen bestattete. 1963 28. Mai: Einweihung der Kläranlage in der Sympheral- VAZ vom 11.05.1963 Klär- lee, womit das größte Bauprojektes Dörverdens der VAZ vom 29.05.1963 anlage letzten Jahre zum Abschluss gebracht wird. 1963 Dienstag Juni: Der Gemeinderat beriet über den Ausbau VAZ vom 20.06.2015 der Gemeindestraßen. In einer Länge von 780 m soll in Gemeinde nächster Zeit die Symper Allee ausgebaut werden, da sie straßen nach Inbetriebnahme der Kläranlage an Bedeutung gewonnen hat. Kosten: annähernd 51.000 DM. 1963 11. September: Bürgermeister Fiedler stellt dem Ge- VAZ vom13.09.1963 meinderat den neuen Gemeindedirektor Horst Auster- Auster- mann vor, der am 01. August das Amt von Otto Hartung mann übernommen hat und vom Verwaltungsausschuss bereits in seinen Aufgabenbereich eingeführt ist. Unter 28 Be- werbern hatte ihn der Gemeinderat einstimmig gewählt. Bürgermeister Fiedler vereidigte Horst Austermann. Abb.: 61 Horst Austermann 1963 26. September: Ein Arbeitskreis hat 35 neue Straßenna- VAZ vom 23.10-1963 men ausgewählt und eben so viele Dörverdener Straßen- Straßen- namen einer erneuten strengen Korrektur unterzogen.. namen Bis zum 15. November haben die Einwohner die Mög- lichkeit weitere Vorschläge einzubringen. Für Stedorf wurden 21 Namen ausgewählt, die meist von Flurbe- zeichnungen hergeleitet sind.

- 112 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1963 Samstag Nachmittag überreichte Bürgermeister Fiedler VAZ vom 18.11.1963 den beiden Dörverdener Feuerwehren die Schlüssel für Feuer- zwei neue Feuerlöschfahrzeugen. Im Anschluss daran wehr fand eine Übung auf den Weserwiesen statt. 1963 03. Dezember: Beitritt zu dem aus 15 Gemeinden beste- VAZ vom 30.08.2013 zum hendem Trinkwasserverband des Kreises Verden (u.a. 50. Geburtstag des Trink- Trink- Dörverden mit eigenem Wasserwerk), die vorher in vier wasserverbandes wasser- Wasserverteilungsverbänden zusammengeschlossen wa- verband VAZ vom 29.10.1963 ren. Viel Überzeugungsarbeit in den Gemeinden und bei Grundstückseigentümer war erforderlich! 1963 14. Dezember: In einer außerordentlichen Sitzung des VAZ vom 14.12.1963 Gemeinderates wurde der neue Gemeindedirektor Horst Gemeinde- Austermann einstimmig für eine Amtszeit von 6 Jahren direktor gewählt. Der bisherige Gemeindedirektor Otto Hartung wird bis zum erreichen der Altersgrenze im April 1965 im Dienst der Gemeinde verbleiben. 1963 23. Dezember: Bestimmung des Ortsmittelpunktes für Verordnung über die Bestim- Gemeinden: „Der Ortsmittelpunkt für Dörverden ist die mung von Ortsmittelpunkten, Ortsmit- gem §2Abs.4 des Güterkraft- Einmündung der Kreisstraße 17 in die Bundesstraße 215 verkehrsgesetzes. Amtsblatt für telpunkt (Diensthoper Str./ Große Straße)!“ den Landkreis Verden Nr. 18/2009 1964 1964 20. Januar: TSV übernahm die im Oktober 1962 im VAZ vom 29.12.1964 Bau befindliche neue Sporthalle „Kurt-Poppe-Halle“ TSV 30 Jahre nach dem Abriss der alten Turnhalle, zwischen- zeitlich nutzten die Sportler Säle der Gastwirte, in Ste- dorf war es der Saal der Gastwirtschaft Heldberg. 1964 22. Januar: 100jähriges Bestehen des Stedorfer/ Weste- VAZ vom 22.1.1964 Deich- ner Deichverbandes. Kreisbauamtmann Walter v. Horn verband veröffentlichte sein Buch: „Deichgeschichte des Aller- Jümmer dieken! Een swaret Stück för'n Burn! Weser-Dreiecks“. Von besonderer Bedeutung war die Deich-und Abwas- serordnung vom 22. Januar 1864 von Georg V. Für die Grafschaften Hoya und Diepholz. 1964 07. Februar: Gemeinde Dörverden erhielt neue Straßen- VAZ vom 15.02.1964 namen, in beiden Ortsteilen waren damit 64 Straßen be- VAZ vom 18.02.1964 Straßen- VAZ vom 07.04.1964 namen nannt. Die meisten Straßennamen entstammen alten Flurbezeichnungen. Nun werden die Hausnummern fest- gesetzt. Die Hausnummernschilder sollen im Verlauf des Sommers auf Kosten der Gemeinde verteilt werden. 1964 29. Mai: Die Straße „Auf dem Loh“ erhielt eine feste VAZ vom 29.Mai 1964 Straßendecke, was ein Geschenk des Landkreises Verden Straßen anlässlich des freiwilligen Zusammenschlusses war. Ausbau Ringstr, mit 3-4m Breite geplant.

- 113 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1964 23. Juni: Ausbau des Trinkwassernetzes in Stedorf wird VAZ vom 25.06. 1964 Trink- in der Bahnhofstraße begonnen und von dort über die wasser Neue Reihe und die Buschmeyerstraße fortgesetzt. 1964 28. Juni: 5 VN 1/64. Über das Vermögen der Firma VAZ vom 31.07 1964 Fritz Ruge Ortsteil Stedorf ist am 27. Juli das Vergleichs- Ruge verfahren zur Abwendung der Konkurses eröffnet wor- den. Der Vergleichstermin findet am 14. September 1964 im Amtsgericht Verden statt. 1964 31. August: Neue Hausnummern wurden zugeteilt und VAZ vom 31.08.1964 Hausnummernschilder kostenlos an die Eigentümer ver- Hausnum- teilt. Schilder sind bis 15. Oktober an der Straßenseite mern des Hauptgebäudes zu befestigen. Die neuen Straßenna- mensschilder werden in Stedorf in den kommenden Wo- chen aufgestellt. 1964 27. September: Zweite Gemeinderatswahlen für die VAZ vom 29.09.1964 Großgemeinde Dörverden, 2.529 Wahlberechtigte. Wahl- Kommu- beteiligung 79%. Gesamtstimmen für: SPD 1.271, VAZ vom 01.10.1964 nalwahl 11 Sitze (64,5%), OWG (Wahlgemeinschaft Kreis Ver- den) 495 (25 %) 4 Sitze, BHE 212 (9%) 1 Sitz. SPD: Albert Fiedler, Karl Wömper, Hermann Mühlen- kamp Alfred Weyde, Johann Ahlers, Wilhelm Thalmann Friedrich Backhaus, Fritz Flemming, Heinrich Meyer, Lothar Blum, BHE: Georg Neubert, Ortswahlgemeinschaft: Dietrich Dieckhoff Fritz Meyer, Fritz Wiebe, Dr. Karl Stenger. 1964 27. Oktober: Bürgermeister Fiedler einstimmig wie- VAZ vom 28.10.1964 dergewählt. Ratsherr Neubert schloss sich wieder der Bürger- SPD an. Im Gemeinderat sind jetzt nur 2 Fraktionen ver- meister, SPD- treten die SPD-Fraktion mit 11 und die Ortsgemeinschaft Fraktion mit 4 Mitgliedern. Bürgermeister Fiedler berichtete über Verhandlungen über den Zusammenschluss mit der Ge- meinde Diensthop. 1964 28. Oktober: Im Zuge der Elektrifizierung der Bundes- VAZ vom 29.10.1964 bahn sollen die schienengleichen Bahnübergänge im Bahn Ortsteil Stedorf über die Strecke Bremen-Hannover be- seitigt und durch Brückenbauwerke ersetzt werden. Die Grundstückseigentümer werden zu einer Vorbesprechung am 5. November in das Gasthaus Reinitz gebeten. 1964 12. Oktober: Abschluss des Ausbaus der „Faulen Stra- VAZ vom 12. Okt. 1964 Straßen- ße“, eines weiteren Wirtschaftsweges in die Stedorfer bau Marsch mit einer 800 m langen Betondecke. 1964 14. Dezember: Der erste „Elektrozug“ passierte Dör- W. Bredthauer, Die Ein- verden auf der Fahrt von Hannover nach Bremen. heitsgemeinde Dörverden von 1976, Seite 23

- 114 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1965 1965 Januar 1965: Bezug des Kreisaltenheims in Dörverden, siehe dazu: nachdem am 23. März 1962 der Kreistag die Errichtung VAZ vom 22.02.1991 Altenheim eines Kreisalten- und Pflegeheims in Dörverden sowie Haus am Hesterberg/ den Ankauf der Fläche beschlossen hatte. Das Haus bietet Landkreis Verden unter anderem eine in drei Wohnbereiche gegliederte vollstationäre Pflegeeinrichtung, die insgesamt 85 Be- wohnerinnen und Bewohnern ein Zuhause bietet 1965 1965-1969: Der Feuerlöschteich am ostwärtigen Dor- W. Bredthauer, Die Ein- fende Stedorfs, die Poggenkuhle (auch Porgenkuhle), heitsgemeinde Dörverden Poggen wird zugeschüttet mit Abbruchmaterial des sogenannten von 1976, Seite 224 kuhle Wiebelagers „im kleinen Moor“, Dörverden. 1965 Februar: Das neue Gemeindewappen ist vom Minister des Inneren bestätigt. Nach dem Zusammenschluss bei- Wappen der Gemeinden hatte die Gemeindeverwaltung Heinz Bannier mit der Fertigung eines Wappens beauftragt, welches aus wesentlichen Teilen der ursprünglichen Wappen von Dörverden und Stedorf bestehen sollte. Die Windmühle stellt die Bockmühle von 1148 dar, die ge- Abb.: 62 Wappen Dörverden kreuzten Pferdeköpfe versinnbildlichen das Bauerntum. wikipedia.org/wiki/Dörverden 1965 März: Der Anschluss Stedorfs an das Wasserleitungs- VAZ vom 18.03.1965 netz konnte zum größten Teil abgeschlossen werden. Der Wasser- Gemeinderat hält sich bei der Planung des Anschlusses VAZ vom 02.06.1965 versor- gung der Ortsteile Geestefeld, Borstel und Lohof zurück und wartet auf die Realisierung der Kreiswasserversorgung. Im Laufe des Sommers soll der größte Teil Stedorfs an das Abwasserkanalnetz angeschlossen sein. 1965 Ostern 1965: Schule in Dörverden eröffnet die Klasse 5 Dörverden Schule im Wan- Real- des Aufbauzuges Realschule (bereits 1964 von Be- del der Zeiten, Hans-Hein- schule zirksregierung angeordnet) mit 19 Schülern. rich Bohne 1965 24. Mai: Bahnschranke am Posten 47 und zwischen Ste- VAZ vom 24.Mai 1965 dorf und Geestefeld sollen künftig von 22 bis 4.30 Uhr Bahn nachts wegen Personaleinsparungen geschlossen bleiben. 1965 02. Juli: Gemeinderat einigt sich auf neue Straßennamen VAZ vom 28.Juni 1965 im Neubaugebiet auf dem Loh: „Auf der Geest“, Straßen „Röntgenstr.“, „Hertz-Str.“ 1965 26. August: Erste Sitzung des Samtgemeinderates in der VAZ vom 26.08.1965 Gaststätte Rosebrock in Diensthop. Einstimmiger Be- Samtge- schluß der Geschäftsordnung für die Samtgemeinde- meinde Dörverden-Diensthop. Bürgermeister Fiedler wurde einstimmig zum Ersten Ratsvorsitzenden gewählt.

- 115 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1965 26. August: Im Saal der Gastwirtschaft Heußmann er- VAZ vom 09.04.1966 öffnet als Diskothek das „Studio Ex“. Tanzbar Das seit 1949 von den Eheleuten Rieck in „Heußmanns- Ex Kino auf dem Lande Hei- Saal“ Mittwochs und am Wochenende betriebene „mobile matkalender 2005,S. 109, H. Kino“ war bereits 1956 aufgegeben worden, als das neu Lohmann erbaute „Roxy“ Kino mit 200 Sitzplätzen eröffnete. 1965 20. Dezember: Deichalarmplan des Landkreises Verden VAZ vom 27.12.1965 zum Schutze der rechtsseitigen Weserniederung und der Amtliche Bekanntmachung Deiche Allerniederung. Einteilung in die Deichbezirke I bis IX. Landkreis Verden Deichbezirk III: Dörverden-Stedorf-Geestefeld: Deich- geschworene Heinrich True und Heinrich Müffelmann. 1965 Dezember: In den letzten fünf Jahren wurden in Dör- VAZ vom 20.121965. verden für die Abwasserbeseitigung annähernd drei Mil- Kanali- lionen Mark ausgegeben. Darin enthalten sind die Bau- sation kosten für die 1963 fertiggestellte neuen Kläranlage an der Symperallee. In 5 großen Bauabschnitten wurden na- hezu alle Straßen in Dörverden an das Kanalnetz an- geschlossen. Das 1961 von der IVG übernommene Ka- nalnetz von 1850 m konnte inzwischen auf 17.630 m Ge- samtlänge ausgebaut werden. 1966 1966 VAZ vom 09.04.1966

VAZ vom 26.08.1965

Einwohnerzahl in Dörverden 1939: 1.249, 1950 2.613. Am 30.06.1965 stellte das Niedersächsische Landesamt eine Einwohnerzahl von 3.699 fest.

1966 07. Februar: Starke Schneefälle in der Nacht in Ver- VAZ vom 08.02.1966 bindung mit starkem Wind führten zu dem schlimmsten VAZ vom 10.02.1966 Winter Verkehrschaos seit Jahren. Durch Schneeverwehungen VAZ vom 14.02.1966 VAZ vom 18.02.1966 zahlreiche Dörfer von der Außenwelt abgeschlossen. Die Bundeswehr setzte Fahrzeuge und Soldaten für die Schneeräumung ein. Das Wochenende um den 13. Fe- bruar brachte erneute starke Schneefälle. 1966 24. März.: Abwasserkanalisation: Baubeginn eines 2. VAZ vom 24. März 1966 Zwischenpumpwerks im Ortsteil Stedorf in der Neuen Abwasser Reihe zur Verbesserung der Abwasserentsorgung. Anlage in Dörverden „An der Reitbahn“ hat sich bewährt.

- 116 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1966 27. Juni: Beschluss Gemeinderat zum weiteren Ausbau VAZ vom 27. Juni 1966 Kinder des Kindergarten in Dörverden, Berliner Straße 1A. Die garten Gemeindeverwaltung will bis Ende des Jahres die Arbei- VAZ vom 18.08.1966 ten abgeschlossen haben. Die Gebühr für die ganztägige Betreuung wird voraussichtlich 40 DM/Monat betragen. 1966 01. Juli: Die Wohnraumbewirtschaftung im Kreis Ver- VAZ vom 20.06.1966 Wohn- den wird aufgehoben (rechnerischer Wohnungsdefizit raum gem Landesverwaltungsamt nur noch 0,7%). Lediglich in Barme beträgt der Wohnraumdefizit noch 10,8%. 1966 September: Gegenwärtig wird im Ortsteil Stedorf die VAZ vom 22.09.1966 Bundesstraße 215 ausgebaut, sowie die Begradigung von B215 gefährlichen Kurven vorgenommen, die in den letzten Jahren zu viele Unfälle führten. 1966 25. September: Einstellung des Personenverkehrs auf Wikipedia dem westlichen Abschnitt der Aller-Bahn (Verden Celle) Aller- auf Grund geringen Fahrgastzahlen. Der letzte Personen- Johann Osmers, Amt und Dorf Westen Seite 170 Bahn zug hielt am Abend des 24.Septembers in Westen. Von Verden aus verkehrten Güterzüge bis zum 28. Mai 1994 noch bis Rethem. Weite Teile der Strecke wurden nach der endgültigen Stilllegung 1995 vollständig abgebaut. 1967 1967 30. Januar: Im Rahmen der Bürgerversammlung in der VAZ vom 01.02.1967 Schule Gaststätte Otten informierte Bürgermeister Fiedler unter anderem über die Planung der Erweiterung der Mittel- VAZ vom 05.09.1967 punktschule um vier weitere Klassenräume. Sie sind genehmigt und sollen Ostern 1968 bezugsfertig sein. 1967 27. Januar: Eröffnung des Kindergartens in der Stein- VAZ vom 25. Febr. 1967 Kinder- siedlung Berliner Straße 1A, Vorstellung für Eltern und VAZ vom 24.06.1967 garten Erziehungsberechtigte. Der Kindergarten wird zur Zeit von 61 Kindern besucht. 1967 05. Mai: Stedorfer Bürger bildeten ein Spalier an der VAZ vom 05. Mai 1967 Bundesstraße für Bundeskanzler Kiesinger, der zu einer Spalier Wahlveranstaltung über die B215 nach Verden fuhr. 1967 04. Juni: Wahl zum 6. Niedersächsischer Landtag. SPD Wikipedia.org/wiki/Große 43,1%, CDU 41,7%. Die seit 1965 Große Koalition unter Koalition Wahl konnte weiter regieren. Koalition zerbrach später durch Mandatsübertritte zur CDU, da- durch stärkste Fraktion und machte vorgezogene Neu- wahlen 1970 notwendig. 1967 10./11. Juni: 3.Kreis-Turn-und Sportfest: Treffen der VAZ vom09.06.1967 Sport Sportler des Kreise auf den geräumigen Sportanlagen in VAZ vom 12.06.1967 Dörverden.

- 117 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1967 23. Juni: Die Gemeindeverwaltung bezog vier neu VAZ vom 23. Juni 1967 eingerichtete Räume im Dachgeschoss des Gebäudes der Gemeinde Kreissparkasse. 1967 25. Juni: Einweihung des Waldfriedhofs Dörverden mit VAZ vom 24. Juni 1967 Wald- Kapelle. Erste Bestattung erf0olgte am 26.09.1967 friedhof 1967 Wann?? Eröffnung der Altenwohnungen der Gemeinde ?????? am Klaus-Groth-Weg. 1967 04. September: Schweinezählung als Teilerhebung VAZ vom24.08.1967 durchgeführt. Zählung dient der Beurteilung der Markt- Zählung lage und der Ermittlung des Einfuhrbedarfs von Fleisch, Fleischerzeugnissen und Futtermitteln. Die Viehhalter sind auskunftspflichtig. 1967 15. September: Volksbank „Spadaka“ in der Dienst- VAZ vom 16.Sept. 1967 Spadaka hoper Straße heute eröffnete. 1967 09. November: Fertigstellung des Straßenbaus in den VAZ vom 24.11. 1967 Baugebiet „Totenkamp“, und der Straßen „In der Worth“ Straßen- und „Öwelgönne“, Die Baukosten für die drei Bereiche bau betrugen 129.000 DM. 1968 1968 28. März: Der Gemeinderat beschloss den Ausbau der Protokoll Gemeinderat Straßen „An der Bahn“, „Buschmeyerstraße“, „Scho- Stedorf Straßen- kamp“, „Goethe- und Schillerstraße“, Bebauungsplan bau „Auf dem Loh“ kann eingesehen werden. 1968 16. Juni: Flurbereinigungsplan gemäß Flurbereini- Aushang am 16.06.1968: FlurbG, Ausfertigungsdatum Flurbe- gungsgesetz (FlurbG) scheiterte in der Großgemeinde am 14.07.1953, Bekanntmachung reinigung Widerstand der Kleinbauern. vom 16.03.1967 (BGBC.I Seite 546 1968 22. Juni: Bebauungsplan „Auf dem Loh“ in Stedorf Protokoll Gemeinderat wurde beschlossen Stedorf 1968 01. Juli: Kommissionsprüfung des Realschulzuges auf Dörverden Schule im Wan- realschulgerechte Ausbildung durch Kommission ORR del der Zeiten, Hans-Hein- Real- Duvenbeck. Alle 16 Kandidaten erhielten das Real- rich Bohne schule schulabschlusszeugnis. 1968 August: Im Schulzweckverband Dörverden-Barme- Dörverden Schule im Wan- Zweck Diensthop wurde Gemeindedirektor Horst Austermann del der Zeiten, Hans-Hein- verband zum neuen Verbandsvorsteher gewählt; er löste den bis- rich Bohne herigen Amtsinhaber Albert Fiedler ab. Gemäß den Be- stimmungen des Schulverwaltungsgesetzes wurde ein Schulausschuss gebildet der erstmals 5 direkte Schulver- treter enthielt.

- 118 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1968 16. September: Landjugendgruppe Stedorf wurde ge- Chronik Stedorfer Landju- Land- gründet. 30 Gründungsmitglieder, Vorsitzende Ilsemarie gend jugend Lietzow und Hermann Grefe. 1968 29. September. Bei den Kommunalwahlen in Nieder- Google- chroniknet sachsen erreicht die NPD trotz Stimmenverlusten immer Wahl noch 5,2% der abgegebenen Stimmen, die SPD ver- zeichnet 41,7%, die CDU 38,9% und die FDP 9,2%. 1968 01.Oktober: Es übernimmt als neuer Rektor die Schul- Dörverden Schule im Wan- leitung der „Volksschule mit Förderstufe und Realschul- del der Zeiten, Hans-Hein- zug Dörverden“ Hans-Heinrich Bohne. Die feierliche rich Bohne Einführung erfolgte durch Schulrat Werner Wickbold. 1968 23. Oktober: Bürgermeisterwahl, Bürgermeister Albert VAZ vom 23. Okt. 1968 Fiedler Fiedler wurde wiedergewählt. 1969 1969 „Ton Afslut von dat Diekwark 1969“ Gedenkstein in Rieda von Entlastung der Deichenge Rieda durch Schließung der 1969 mit der Aufschrift: Deich „Wienberger Deichüberfälle“. „Wer nicht will Dieken der mutt Wieken“ 1969 Im Rahmen einer speziellen Landaufnahme entdeckt Kerstin Hofmann, „Die Dr. Erhard Deisting eine „partielle Wüstung“ in Geeste- Wüstung Geestefeld“ Wüstung feld. Scherben, Eisenschlacke und eine Spinnwirtel aus Ehrhard Deisting, Historisch- Geeste- der Zeit des 8.-16.Jahrhunderts wurden gefunden, der geographische Wandlung im feld Gebiet um Verden-Aller Fund gemeldet, doch nicht weiter ausgewertet. 1969 Mechanisierung in der Landwirtschaft: Walter Bredthauer , Die Mechani- In Stedorf gab es im Jahr 1969 nur noch 17 Pferde, dafür Einheitsgemeinde Dörverden sierung aber 34 Trecker und 14 Mähdrescher! Seite 225 1969 23. August: Verbreiterung und Begradigung der Großen VAZ vom 23. Aug. 1969 Große Straße von Stedorf bis zur Shell-Tankstelle in Dörverden Straße ist abgeschlossen. 1969 26. September: Erweiterungsbau des Kindergartens VAZ vom 26. Sept. 1969 Erweite- abgeschlossen: Kapazität für 100 Kinder rung 1969 September: Straßenbauarbeiten in Stedorf Alte Reihe VAZ vom 27. Sept. 1969 Straßen- und Große Straße abgeschlossen, in der Alten Reihe bau Hauptversorgungsleitungen für Trinkwasser verlegt. 1969 12. November: Erhöhung Kanalgebühren: Anschluss- VAZ vom 12. Nov. 1969 gebühr 600,- DM, Kanalbenutzung 24,- DM pro Ein- Kanal- wohner. Wassergeld blieb unverändert 0,35 DM/ m³, neu gebühren war die Mehrwertsteuer von 5,5 %

- 119 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1970 1970 01. Februar: Die Großbäckerei Ruge startete den Betrieb VAZ vom 01. Febr. 1970 in dem Neubau an der Großen Straße 79 in den 1200m² Bäckerei großen neuen Fabrikhalle. Zeitgemäße Automatisierung rationalisiert von nun an den Backvorgang, 1970 03. April: Albert Fiedler, der langjährige Bürgermeister VAZ vom 04. April 1970 von Dörverden, wurde in der Wahlkreiskonferenz der Landtag SPD mit großer Mehrheit als Landtagskandidat für den Wahlkreis 61 gewählt. 1970 13. April: Ergebnis der Haushaltsbefragung durch Mi- Bereits seit 1957 erhebt das Sta- krozensus in Dörverden 1968: Es gab 823 Wohngebäude tistische Bundesamt zusammen Mikro mit den Statistischen Landes- mit 1.175 Wohnungen für 3.754 Bewohner, je Bewohner ämtern bundesweit grundlegen- zensus 25,4 m² Wohnfläche für 1,48 bis 1,94 DM/m² Miete. Der de statistische Daten über Be- Mikrozensus ist eine gesetzlich angeordnete Haus- völkerung, Arbeitsmarkt sowie die Wohnsituation in Deutsch- haltsbefragung der amtlichen Statistik. land. 1970 April: Die Gemeinde Diensthop beschloss einen Grenz- VAZ vom 16. April 1970 Diensthop änderungsvertrag mit der Großgemeinde Dörverden. Am 01. Januar 1972 schloss sich die Gemeinde Dienst- hop freiwillig der Großgemeinde an, nun (zunächst) unter dem Namen Samtgemeinde Dörverden. 1970 03. Mai: Erster Dörverdener Internationaler Volks- VAZ vom 05. Mai 1970 1.Volkslauf lauf des TSV Dörverden. Es traten 1.845 Teilnehmern an. Die Schule Dörverden stellte an den Wettkampftagen Dörverden Schule im Wan- del der Zeiten, Hans-Hein- jeweils 13 Lehrerkollegen unter der Leitung von Rektor rich Bohne Hans Heinrich Bohne ab. 1970 15. Mai: Gemäß Erlass des Kultusministers ist der Real- Dörverden Schule im Wandel der Zeiten, Hans-Heinrich Realschule schulzug in Dörverden als „vollausgestaltet“ anerkannt. Bohne 1970 14. Juni: Wahl zum 7. Niedersächsischen Landtag. Der VAZ vom 15. Juni 1970 Bruch der Großen Koalition in Niedersachsen durch Wahl Mandatsübertritte zur CDU hatte zu vorzeitigen Neuwah- 1946 bis 1955 sowie von zum 7. len geführt. Die SPD erreichte 46,3 Prozent, die CDU 1957 bis 1970 niedersächsi- Landtag scher Minister in verschie- 45,7 Prozent. Alle anderen Parteien blieben unter der 5- denen Ressorts und von 1970 Prozent-Marke. Alfred Kubel (SPD) wurde am 8. Juli bis 1976 Ministerpräsident als Nachfolger des gesundheitlich angeschlagenen Ge- des Landes Niedersachsen org Diederichs zum Ministerpräsidenten gewählt. Er lös- te die Große Koalition ab. 1970 11. August: FDP-Kreisvorsitzender Dieter Dieckhoff Zeitzeuge Fritz Koch (Dipl.Ing agr) Dörverden tritt aus der Partei aus. Dieckhoff Dem Dörverdener Rat gehörte er ab 1961 an. Von 1981 Wikipedia/org/wiki/ dieter_dieckhoff bis 1986 war Dieter Dieckhoff Bürgermeister der Ge- meinde Dörverden. Bei mehreren Gemeindewahlen führ- te er die CDU-Liste als Spitzenkandidat an. Zwischen 1964 bis 1968 und von 1972 bis 1991 war er Kreistagsab- geordneter. - 120 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch Wann Eintritt in die CDU. ??? Zwischen 1975 und 1981 fungierte er als Vorsitzender der 1970 CDU-Kreistagsfraktion. In den Jahre 1981 bis 1986 war Dieckhoff er Landrat des Landkreises Verden. Dieter Dieckhoff war von Juni 1974 bis Juni 1990 für vier Wahlperioden Abge- ordneter im Niedersächsischen Landtag in Hannover. Er gehörte zeitweise dem Vorstand der CDU-Landtagsfrakti- Abb. 63: Bürgermeister Dieter on an. Dieckhoff, Foto von 1984 1970 12. August: Erweiterungsbau des Kreisaltenheimes VAZ vom 12. Aug. 1970 Alten- „Am Hesterberg“ wurde bezogen, das jetzt Platz für die heim Unterbringungen von 100 Personen bietet. 1970 14. September: Unter der Leitung von Oberkreisdirek- VAZ vom 16. Sept. 1970 tor Berner einigten sich im Saal der „Weserlust“ in Bar- Gebiets- me die Gemeinderäte von Ahnebergen, Barme, Dörver- reform den, Stedebergen Wahnebergen und Westen einstimmigen auf eine Gebietsreform im Aller-Weser-Dreieck. 1970 19. Dezember: Grundsteinlegung der Stedorfer Schüt- Jubiläumsschriften Schüt- zenhalle. Die Schließung der Gastwirtschaft Heldberg zenverein Stedorf zum Ein- Schützen 1970 und der Ausblick auf Erweiterung des Schießsports hundertjährigen vom 12. bis 15. Juli 1974 machte den Neubau einer Schützenhalle mit zugehörigem Schießstand erforderlich. Der neue Schießstand mit elektrisch laufender Zuganlage entstand auf dem Grund- stück des Gastwirts Reinitz. Das Grundstück ist heute Eigentum des Schützenvereins. 1971 1971 11. Januar: Konstituierende Sitzung für einen Samtge- meinderat der am 01. Januar 1972 aus der Taufe geho- Samtge- benen „Samtgemeinde Dörverden“ im Gasthaus Grot- meinde hum in Westen. Als Samtgemeinde-Bürgermeister wurde mit 11 Stimmen Dieter Dieckhoff (CDU) gewählt, 9 Stimmen für Albert Fiedler (SPD), Samtgemeinde- Direktor Horst Austermann. (Wahl wurde durch die spätere Entscheidung zur Einheitsgemeinde hinfällig.) Abbildung 64: 1971 Eine Samtgemeinde (von „gesamt“, „zusammen“) ist in VAZ vom 12. Jan. 1971 Niedersachsen ein Gemeindeverband, der bestimmte öffentliche Aufgaben anstelle seiner Mitgliedsgemeinden VAZ vom 03.01.1972 ein ausführt. Die Mitgliedsgemeinden bleiben dabei selbständige Rückblick juristische Personen und führen weiterhin selbstverantwortlich einen eigenen Aufgabenkreis. 1971 Februar: Das Aller-Weser-Dreieck soll zum Erholungs- VAZ vom 17. Febr. 1971 Touris- gebiet werden. Gründung des Verkehrsvereins Aller- mus Weser. Erster Vorsitzender Hermann Struß. 1971 17. Februar: Um 17:00 fand das lang ersehnte Richtfest VAZ vom 23. Febr. 1971 Feuer des Feuerwehrgerätehauses Stedorf statt.

- 121 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1971 01. Mai: 2. Internationaler Volkslauf in Dörverden mit VAZ vom 03. Mai 1971 2.Volkslauf 1.812 Teilnehmern. 1971 26. November: Der Gemeinderat entschied sich endgül- VAZ vom 26. Nov. 1971 tig für die Verwaltungsform der „Einheitsgemeinde“. Einheits- Die Form „Samtgemeinde“ wurde endgültig abgelehnt. gemeinde Einheitsgemeinden sind selbständige politische Gemein- den, die aus mehreren Ortsteilen bestehen. In Nie- dersachsen ist Einheitsgemeinde die offizielle Bezeich- nung für alle kreisangehörigen Gemeinden, die alle „kommunalen Aufgaben“ in eigener Zuständigkeit erle- digen.

1971 Dezember: Die Gemeinde ergänzte ihren Fuhrpark um VAZ vom 07. Dez. 1971 Fuhrpark einen Unimog für 90.000,- DM. 1972 1972 25. Februar: Erhöhung Kindergartengebühr um 10,- Kinder DM/Monat. 47,- DM vor- und 37,- DM nachmittags. 1972 04. April: Ein Katastropheneinsatz forderte die Ortsfeuer- VAZ vom 05. April 1971 wehren Stedorf und Dörverden. Das Tankschiff „Lübeck”, Katas- mit 846 t Heizöl beladen, war in der Schleuse beschädigt www.feuerwehr-stedorf.de/ trophe worden. Zwei Tragkraftspritzen pumpten an Bord das eindringende Wasser ab. Anschließend begleiteten 6 Feu- erwehrmänner das havarierte Schiff nach Minden! 1972 01. Mai: 3. Internationaler Volkslauf in Dörverden mit VAZ vom 03. Mai 1972 3.Volkslauf fast 1.700 Teilnehmern 1972 01. Juni: Feierliche Einweihung des Stedorfer Feuer- VAZ vom 30. Mai 1972 Feuerwehr wehrgerätehaus (Baukosten über 100.000,- DM). 1972 Juni: Der Dörverdener-Stedorfer Posaunenchor und die VAZ vom 22. Juni 1972 Beat-Band luden zu einer „Abendserenade“ an der Weser Posaunen ins Fischerhäuschen in der Kirchstraße in Dörverden und und Beat gaben im Wechsel ihr Können zum Besten. 1972 01. Juli: Nach Verabschiedung der Gebiets- und Ver- VAZ vom 30. Juni 1972 waltungsreform bilden die Gemeinden Ahnebergen, „Gesetz zur Neugliederung Einheits- Barme, Barnstedt, Diensthop, Dörverden, Hülsen, Stede- der Gemeinden im Raum gemeinde bergen, Wahnebergen, Westen und die Ortsteile Stedorf Verden“. Dör- verden und Geestefeld die „Einheitsgemeinde Dörverden“. An die Stelle von 70 Ge- Die Gemeindeverwaltung befindet sich in Dörverden, zu- meinden im Landkreis Ver- nächst im Gebäude der Kreissparkasse in der Großen den traten acht Großge- Straße 35. meinden. Verden, Achim, (In Deutschland gilt in der Regel eine selbständige Thedinghausen, Langwedel, Ottersberg, Dörverden, Oy- politische Gemeinde – insbesondere, wenn sie aus ten und Kirchlinteln. mehreren Ortsteilen besteht –als Einheitsgemeinde.)

- 122 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1972 17. Juli: Konstituierende Sitzung des „Interims-Ge- VAZ vom 17. Juli 1972 meinderates“ der „Einheitsgemeinde Dörverden“ in der Gemein- Gastwirtschaft Leipe in Hülsen. Albert Fiedler wurde derat nun mit 13 Stimmen und 10 Stimmenthaltungen zum Bürgermeister der Einheitsgemeinde gewählt und am 18. August erfolgte die Bestätigung von Horst Auster- mann zum Gemeindedirektor. 1972 30. August: 47 Jungen und Mädchen aus Hülsen, Wes- VAZ vom 30. Aug. 1972 ten, Wahnebergen, Ahnebergen und Stedebergen werden Schulbus zukünftig mit einem Bus der Verdener-Walsroder Ei- senbahn zur Schule nach Dörverden befördert, um dort die Klasse 5 der vierzügigen Förderstufe zu besuchen. 1972 22. Oktober: Bei dieser ersten Wahl zum Rat der Ein- VAZ vom 26. Okt. 1972 heitsgemeinde Dörverden nach der Gebietsreform durf- Kommu- te nur eine Stimme abgegeben werden, entweder für eine Gemeindewahl 1972- CDU Gemeindeverband nalwahl Liste oder eine Person. Die CDU erreichte 46,1 % der Stimmen. Die SPD holte mit gut 52 % die absolute cdu-doerverden.de/historie/ Mehrheit der Stimmen. Die FDP blieb mit unter 2 % be- gemeindewahl-1972 deutungslos und ohne Sitz. Auf die SPD entfielen somit 12 Sitze, die CDU erreichte 11 Sitze im neuen Rat. Im Wahlbereich Stedorf entfielen auf die CDU 258, auf die SPD 324 und die FDP 3 Stimmen 1972 13. November: Eine Sturmkatastrophe des Orkantief VAZ vom 14.Nov. 1972 "Quimburga" mit schwerem Unwetter verursachte Sturm schwere Schäden an Dächern und in den Wäldern in ganz Es wurden 167 km/h ge- Niedersachsen bei einer gehabt haben. messen. 1972 19. November: Die sozialliberale Koalition Brand/ VAZ vom 20. Nov. 1972 Wahl Scheel wurde bei den 7. Bundestagswahlen deutlich be- zum 7. stätigt. Die SPD war erstmals stärkste Fraktion im Bun- Bundes- destag. Mit 91,1 % konnte die höchste Wahlbeteiligung tag in Deutschland bei freien Wahlen erreicht werden. 1972 22. November: Grundsteinlegung für das Soldatenheim VAZ vom 23.Nov. 1972 Soldaten- Barme. Nach der Genehmigung durch das Bundesminis- heim terium für Verteidigung im August 1972 erfolgte das Richtfest am 21. Juni 1973 1972 Albert Fiedler SPD erhielt die meisten persönliche Stim- VAZ vom 28. Nov. 1972 men (875) bei der Gemeinderatswahl am 22. Oktober. Wahl Am 22. November wählte ihn der Gemeinderat erneut Bürger- meister zum Bürgermeister der Einheitsgemeinde Dörverden.. 1972 30. Dez: Die Bundesbahn stellt den Bahnhofsbetrieb in VAZ vom 30. Dez. 1972 Dörverden wegen fehlender Rentabilität zum 01. Janu- Bahnhof Zunächst soll noch ein Früh und ar 1973 ein. Der örtliche Fahrkartenverkauf, Abfertigung ein Spätzug halten, später wird von Reisegepäck und Expressgut entfällt. Im unbesetzten nur noch Busverkehr an- Bahnhof halten vorerst einige wenige Personenzüge, geboten. Güterwagen können weiterhin be-und-entladen werden.

- 123 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1973 1973 01. Januar: Zusammenfassung der Wasserwerke Dör- VAZ vom 14. April 1973 verden und Hülsen zum Eigenbetrieb. Nach privatwirt- Trink- schaftlichen Grundsätzen geführt förderten sie 1972 wasser 150.000 Kubikmeter Rohwasser. 1973 Januar: Auf einer Fläche von 83,51 km² lebten in Dör- VAZ vom 11. Jan. 1973 Einwohner verden 8.620 Einwohner. 1973 15. Februar: Eröffnung der Disco „Hawaii Insel“ im VAZ vom 15. Febr. 1973 ehemaligen „Roxy“ Kino, Große Straße 55.(neue Hits) Disco Im „EX“ bevorzugte man gepflegte Tanzmusik. 1973 März: Die „Pro-Kopf-Verschuldung“ der Gemeinde VAZ vom 19. März 1973 Verschul- Dörverden lag bei 601,54 DM. Der Durchschnitt im Re- dung gierungsbezirk Stade lag bei 606,14 DM. 1973 20. März: Das Straßenbauamt meldete den Abschluss VAZ vom 20. März 1973 des für 1973 geplanten Ausbaus der B 215 in Stedorf und B 215 die Verlegung der Bushaltestelle „Am Friedhof“ nach „Ruge“, Große Straße 79. 1973 17. Mai: Spielmannszug Dörverden feierte sein ein- VAZ vom 19. Mai 1973 Spiel- jähriges Jubiläum mit einer Feier in der Dörverdener mannszug Schule. 1973 25.-27. Mai: Bei strahlendem Sonnenschein fand die VAZ vom 28. Mai 1973 100 Jahre 100 Jahresfeier der Stedorfer Feuerwehr mit Festpro- Feuerwehr gramm und Nachbarschaftswettbewerben statt. 1973 06. Juli: Die Milchabholung erfolgt künftig nur noch VAZ vom 06. Juli 1973 Milch mittels Tankwagen von der Molkerei.(keine Kannen) 1973 30. Juli: „Volkshochschule (KVHS) Dörverden“ gegrün- VAZ vom 31. Aug. 1973 KVHS det. 1973 09. August: Baubeginn Stedorfer Friedhofskapelle. VAZ vom 09. Aug. 1973 1973 25. August: Samstag, Einschulung von 102 ABC-Schüt- VAZ vom 22. Aug. 1973 zen, in der Mittelpunktschule Dörverden. Insgesamt wer- Schule den 900 Schüler in 32 Klassen unterrichtet. Das sind 25 Klassen in Dörverden, drei in Stedorf und vier in Barme. 430 Schüler besuchen die Grundstufe, 215 die Förder- stufe, 155 die Hauptschule und 100 den Realschulzweig. 1973 30.August: Dreimal am Tag rückten die Feuerwehren VAZ vom 30. Aug. 1973 der Einheitsgemeinde aus zu gefährlichen Bränden im Brand- Wald und am Bahndamm. Ein 37jähriger gestand, aus stiftung Verzweiflung die Tat begangen zu haben. 1973 24. September: Dörverden erhielt weitere 250 „Schal- VAZ vom 24. Sept. 1973 tungseinheiten für Telefon“. 65 noch auf einen Anschluss Telefon Wartende konnten bedient werden. Es gibt nun 650 Fernsprechstellen im Ortsnetz Dörverden.

- 124 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1973 Oktober 1973: Als Kandidaten für die Landtagswahl VAZ vom 03. Okt. 1973 1974 schlug der Ortsverein der SPD mit großer Mehrheit SPD Hanns Tonnen vor, weil Albert Fiedler weiterhin Bürger- meister der Gemeinde bleiben will. 1973 Oktober : Die Gemeinde erhob Einspruch gegen die für VAZ vom 22. Okt. 1973 den Raum Dörverden beabsichtigte Fortschreibung des Raum- Bevölkerungszuwachs durch die Bezirksregierung Stade, ordnung da das Raumordnungsprogramm für die Gemeinde Dör- verden für 1990/2000 lediglich einen Bevölkerungszu- wachs von 475 auf 9.000 Einwohner prognostiziert. 1973 16. November: Richtfest der Stedorfer Friedhofskapelle VAZ vom 16. Nov. 1973 konnte gefeiert werden, voraussichtliche Kosten von Friedhof 124.000 DM werden erwartet. 1973 01. Dezember: Heute besteht die Standortverwaltung VAZ vom 01. Dez. 1973 Dörverden der Bundeswehr fünfzehn Jahre. Sie stellt mit StOV ihren jährlichen, Umsätzen von vielen Millionen DM einen beachtlichen Wirtschaftsfaktor für den Kreis Ver- den, Hoya und Fallingbostel dar. 1973 09. Dezember: Die „Stätte der Begegnung für alte Men- VAZ vom 11. Dez. 1973 Begeg- schen“ konnte mit einer Kaffeetafel eingeweiht werden. nung Die Kosten für die Einrichtung betrugen 140.000 DM. 1974 1974 01. Januar: Erhöhung der Wasserpreise für Stedorf und VAZ vom 05. Jan. 1974 Dörverden: Wasseranschluss von 400,- auf 500,- DM, Wasser das Wassergeld von 45 auf 60 Pfennig/ m³. 1974 05.Januar: Das erste Trimester der im Juli 1973 neu VAZ vom 05. Jan. 1974 gegründeten Volkshochschule war ein voller Erfolg. VHS VHS-Leiter Henze berichtete über die bisherige Arbeit. 1974 08. Februar: Eröffnung der „Stedorfer Pilsstuben“ VAZ vom 08. Febr. 1974 Pilsstuben (ehemals Fedler) durch Jakob Wiege 1974 28. Februar: 2.600 DM gab die Einheitsgemeinde Dör- VAZ vom 28. Febr. 1974 verden im Jahr 1973 für die Bücherei aus. 3.560 Entlei- Bücherei hungen fanden statt. Für 1974 sind 4.300 DM für die Bücherei im Haushaltsplan ausgewiesen. Die Leihge- bühren sollen zukünftig entfallen. 1974 Februar: Zahlreiche Straßen und Wege im Bereich der VAZ vom 28. Febr. 1974 Einheitsgemeinde Dörverden müssen umbenannt werden, Straßen- da nach der Eingemeindung der Orte einige Straßen namen denselben Namen tragen. Wünsche der Bevölkerung sollen berücksichtigt werden. Barme, Dörverden Hülsen, Westen und Wahnebergen sind betroffen.

- 125 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1974 06. März: Nach eineinvierteljähriger Bauzeit erfolgte VAZ vom13.Febr. 1974 VAZ die Einweihung Soldatenheim der Evangelischen Ar- vom 07. März 1974 Soldaten- beitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) in Bar- heim me im Beisein zahlreicher Vertreter des öffentlichen Le- bens, der Kirche und des Heeresmusikkorps 11. 1974 15. März: Ein großer Tag beim Pionierbataillon 11 in VAZ vom 16. März 1974 Bundes- der Barmer Niedersachsenkaserne, 15jähriges Dienst- wehr jubiläum, Bataillonsübergabe durch General Krause von OTL Berner an OTL Daniels und feierliches Gelöb- nis der Rekruten 4. Kompanie PiBtl 11. 1974 30 April: Bis zu 100 Schiffe passieren täglich die in den VAZ vom 30. April 1974 Jahren 1909/1910 erbaute Weser-Doppelschleuse bei Schleuse Dörverden und transportieren jährlich rund sechs Millio- nen Ladungstonnen (hauptsächlich Kies, Rohöl, Kohle). 1974 01. Mai: 5. Internationaler Volkslauf in Dörverden mit VAZ vom 02. Mai 1974 Volkslauf 1.630 Teilnehmern.

1974 Mai: Nach dem Rücktritt von am 07. Mai Google/ Wikipedia 1974 wählte der Bundestag Helmut Schmidt (SPD) am zu Helmut Schmidt: Beginn 16. Mai mit 267 Ja-Stimmen zum 5. Kanzler der Bun- „Unter seiner Führung über- stand die Bundesrepublik die Aera desrepublik. Die größten Herausforderungen sind die Schmidt Krisen besser als die meisten weltweite Wirtschaftsrezession, die Ölkrise seit der anderen Industriestaaten“ 1970er Jahre, sowie die Rentenfinanzierung. 1974 19. Mai: Die feierlich eingeweihte Friedhofskapelle VAZ vom 21. Mai 1974 Stedorf bietet 80 Sitzplätze und 20 Stehplätze, die Bau- Friedhof kosten betrugen 148.000 DM. 1974 Juni: Seit einigen Tagen begannen die Arbeiten für die VAZ vom 08. Juni 1974 Errichtung des Dörverdener Schulzentrum. Die Arbeiten Schulneu für den ersten Bauabschnitt für 2.300 m² Unterrichtsräu- bau me wurde aufgenommen (14 Klassenräume, 8 Sonder- klassen). Geplante Fertigstellung 1975/76. 1974 09. Juni: 8. Landtagswahlen in Niedersachsen. Der nie- VAZ vom 23. Okt.1974 dersächsische Ministerpräsident Alfred Kubel (1970- Wahl 1976) SPD, bildete nach den Landtagswahlen eine sozi- 8. alliberale Koalition (SPD 43,1 %; FDP 7%). Landtag Der Dörverdener Dieter Dieckhoff (CDU 48,8 %) zog in den Landtag ein. Die CDU war mit ihm erstmals stärkste Partei in Dörverden mit 2.229 Stimmen. 1974 Juni 1974: Der Gemeinderat beschloss den Bau eines VAZ vom 19. Juni 1974 Rathauses als neue zentrale Verwaltungsstelle, mit Frei- Rathaus zeiteinrichtungen, Bücherei, Feuerwehrgerätehaus und Bauhof in der Gemeinde-Ortsmitte. Nach einem zentraler Platz war gesucht worden. Daher kamen das Gelände der ehemaligen Möbelfabrik Prigge an der Stedorfer Bahn- hofstraße, das Amtshaus in Westen oder das Rathaus Bar-

- 126 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 me nicht in die Auswahl. Der in der Mitte des Ortsteils Dörverden liegende Joost-Hof, Große Straße 80, schien ideal und wurde gekauft. Ein Architektenwettbewerb konnte die Planer nicht überzeugen. Man einigte sich auf den Entwurfs des bei der Gemeinde angestellten Bau-Ing. Friedrich Grünhagen. 1974 01. Juli: Erhöhung der Kindergartengebühr: Gemeinde Dörverden Kinder- Für das erste Kind vormittags von 45,- auf 50,- DM/Mo- garten nat erhöht, nachmittags unverändert 35,- DM. 1974 12. bis 15. Juli: 100jähriges Jubiläumsfest des Schützen- VAZ vom 12. Juni 1974 100 Jahre vereins in Stedorf. Das Schützenfest folgt einem tradi- www.schützenverein-ste- Schützen tionellen Ablauf. Nach Antreten und Meldung des Schüt- dorf.de/historie zenmajor an den König läuft nach Klängen des Bläser- korps der Umzug durch das Dorf ab, der bei der Schüt- zenhalle endet. In diesem Jahr war das Jubiläumslied: „Theo, wir fahren nach Lodz...“ 1974 16. August: Schwerer Gewitterregen mit riesigen Ha- gelkörner mitten im Sommer richtete im Kreis Verden Eisklum- Millionenschäden an. Eisklumpen bis zu 2 Pfund fielen pen am Samstagmorgen um 06:00 Uhr vom Himmel. 18. Oktober: Der Bebauungsplan „Stubbenkamp“ wur- de vom Gemeinderat gebilligt. Abb. 65: VAZ v. 18.08. 74 1975 1975 31. Januar: Der Stedorfer Lehrer Walter Bredthauer VAZ vom 06. Febr. 1975 tritt in den Ruhestand. Seit Dezember 1957 bis Dezember Bredt- 1975 unterrichtete er und leitete die dreiklassigen hauer Volksschule in Stedorf. Er war ein im Ort verwurzelter Volksschullehrer „alten Schlages“, der der Heimatkunde einen hohen Stellenwert einräumte und seinen neuen Heimatraum erforschte, be- obachtete und viele Beiträge publizierte. 1975 10. März: Die „Landwirtschaftliche Absatzgenossen- VAZ vom 13. März 1975 schaft“ umbenannt in Raiffeisen-Warengenossenschaft, Raiffeisen kaufte die ehemalige Möbelfabrik Prigge mit 6.500 m² Grundstück. Zum 75jährige Bestehen der Genossenschaft sind für November 1975 Feierlichkeiten geplant. 1975 April: Aufnahme der Steinsiedlung in das Programm des VAZ vom 09. April 1975 Bundes und der Länder zur Modernisierung von Steinsied- Wohnungen. Mit öffentlichen Mitteln sollen Wohnungen lung einkommensschwacher Mieter modernisiert werden, vor allem die ohne Bad und WC.

- 127 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1975 17. April: Der Schulausschuss beschloss die Auflösung VAZ vom 17. Juli 1975 der Stedorfer Grundschule. Mit Beginn der Sommerferi- Schul- en 1975 werden die Schulräume der Stedorfer Schule haus leerstehen. Immer noch ungewiss ist die zukünftige Ver- Stedorf wendung. Das als niedersächsisches Bauernhaus gebaute Schulgebäude soll auf jeden Fall erhalten bleiben. 1975 01. Mai: Zum 6. Internationaler Volkslauf versammelten VAZ vom 03. Mai 1975 6.Volkslauf sich 1.682 Teilnehmer. 1975 15. Mai 1975: Grundsteinlegung für Dörverdener Rat- VAZ vom 15. Mai 1975 Rathaus haus Große Straße 80, der ehemaligen Hofstelle Joost. VAZ vom 30.07.1976 1975 Mai: Der Preis für Spargel liegt zwischen 2,- und VAZ vom 17. Mai 1975 Spargel 3.- DM/kg, Suppenspargel gibt es bereits für 80 Pfennig. 1975 Mai: Der Ausbau des Regenwasserkanals in der „Neuen VAZ vom 22. Mai 1975 Neue Reihe Reihe“ steht kurz vor dem Abschluss. 1975 23. Mai: Auf Befragen der Lokalzeitung stellte Ge- VAZ vom 24.5.1975. meindedirektor Horst Austermann fest, dass die Bürger Verwal- der Gemeinde im großen und ganzen mit der Arbeit des tung Rates und der Verwaltung zufrieden seien. 1975 04. Juli: „Grammophon-Tanz-Club“ in der ehemaligen VAZ vom 04. Juli 1975 Tanz „Hawaii-Insel“ (vorher Roxy-Kino) eröffnet. Knüller war Club die automatisch gesteuerte Musikanlage mit Lichtorgel. 1975 15. August: Richtfest des Rathauses, dem neuen zentra- VAZ vom 15.08.1975 Rathaus len Verwaltungsgebäude der Einheitsgemeinde Dörver- den in der Großen Straße 80. 1975 20. August: 10jähriges Jubiläum der „Ex-Tanzbar“: Jimmie Patrick, Fips As- 30 Stunden „Non-Stop“ mit Schobert und Black, Jimmie mussen. Weiß noch jemand „Ex“ Patrick und Fips Asmussen. wer das war?? 1975 August: Straßenbauarbeiten Neue Reihe und Reerslake VAZ vom 29. Aug. 1975 Straßenbau sind beendet. 1975 18. Oktober: Pattsituation bei erster Abstimmung im Rat VAZ vom 18. Okt. 1975 über Sitzverlust von Alfred Kuhlemann. Die SPD war der VAZ vom 08. Nov. 1975 Kuhle- Auffassung, er habe seinen Lebensmittelpunkt nicht mehr manns in Dörverden und müsse seinen Sitz daher abgeben. Laut Liste müsste ein SPD-Abgeordneter nachrücken. Dagegen erhob die CDU Einspruch. Landkreis als Aufsichtsbehörde gibt dem Gemeindedirektors recht. 1975 13. November: Nach vier turbulent geführten Sitzungen, VAZ vom 13. Nov. 1975 im vierten Anlauf trat Kuhlemanns schließlich zurück Kuhle- und der Westener Karl-Heinz Budnik (SPD) rückte in den manns Rat nach. Die CDU-Ratsherren hatten nur als Zuhörer teilgenommen. 1975 18. November: Am Dörverdener Bahnhof ist ein zentra- VAZ vom 18. Nov. 1975 Stellwerk les automatisches Stellwerk geplant.

- 128 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1975 29. November: Offizielle Einweihung des Schulerweite- VAZ vom 29. Nov. 1975 Einweih- rungsbaus der „Mittelpunktschule in Dörverden“. Nun ung gibt es 28 Klassenräume, 10 Fachräume und ein Foto- Schule labor. Rektor Hans-Heinrich Bohne begrüßte die Gäste mit dem Schulorchester in der Turnhalle. Der Landkreis will die Baukosten für die Sekundarstufe I zu 70 % tragen. 1976 1976 06. Januar: In der Arbeitsgemeinschaft (AG) der Sport- VAZ vom 06. Jan. 1976 vereine der Gemeinde Dörverden sind sechs Sportvereine AG mit 1.500 Mitgliedern, davon 800 Jugendliche, zu- Sport- sammen geschlossen. Vorsitzender ist der Dörverdener vereine Kurt Poppe. Der „AG der Schießsport treibenden Verei- ne“ gehören 9 Vereine an. 1976 Januar: Der CDU-Ratsherr Gerhard Voigts aus Stedorf Verdener Allerzeitung vom beschwerte sich in der Gemeinderatssitzung über den 22. Jan. 1976. Dörver- aggressiven Ton zwischen den Fraktionsvorsitzenden dener Dieter Dieckhoff (CDU) und Heiner Falldorf (SPD). Verhält- Für das Klima im Rat war bereits seit einiger Zeit der Be- nisse griff „Dörverdener Verhältnisse“ im Umlauf! 1976 06. Februar: Der geplanten altersbedingten Rücktritt Google/ Wikipedia des niedersächsischen Ministerpräsidenten Alfred Kubel neuer (SPD) überraschte mit der Wahl des CDU-Kandidat Die SPD/FDP-Koalition hatte zu Beginn der Legis- Minister- Ernst Albrecht zum neuen Ministerpräsidenten. Zwei präsident laturperiode einen Generati- Abgeordnete aus den Reihen der SPD/FDP-Koalition onswechsel im Ministerprä- hatten für Albrecht gestimmt. sidentenamt eingeplant 1976 März: Straße „Stubbenkamp“ wurde asphaltiert VAZ vom 10. März 1976 1976 15. April: Es gab das „erste Ja-Wort“ im Standesamt VAZ 15. April 1976 des neuen Rathauses. Nach Übergabe des Gebäudes am Gemeindeverwaltung bisher Rathaus 01. April begann bereits am 03. April der Einzug in das in Diensträumen im Ober- geschoss der Kreissparkasse neue Verwaltungsgebäude. In Kürze folgen Polizei, Gemeindebücherei, Freiwillige Feuerwehr und Bauhof. 1976 15. April: Gemeindeschwester machte im Jahr 1975 VAZ vom 15. April 1976 Gesund- 2.750 Hausbesuche bei 445 Kranken. Die Kosten für die heit Gemeinde betrugen 35.897 DM. 1976 26. Mai: Die Einführung der 10. Klasse Hauptschule VAZ vom 26. Mai 1976 und einer Orientierungsstufe ab 1977 wurde vom Ge- Schule meinderat beschlossen 1976 17. Juni: Die Dörverdener FDP-Mitglieder gründeten VAZ vom 17. Juni 1976 einen eigenen FDP-Ortsverband, um so bei der Kommu- FDP nalwahl am 03. Oktober mit einer eigenen Kandidaten- liste antreten zu können.

- 129 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1976 01. Juli: Fünfzigjähriges Betriebsjubiläum des „Lohn- VAZ vom 05. Juli 1976 unternehmens Twietmeyer“. Landwirtschaftliche Dienst- Twiet- leistungen im ländlichen Raum wie Arbeiten gegen meyer Rechnung oder Bereitstellung von Erntemaschinen. Ab 1953 wird es in 2. Generation von Heinrich Twietmeyer geführt. Der Maschinenpark besteht aus 8 Traktoren, 1 Großmähdrescher, 3 Feldhäcksler, 1 Groß-Kalkstreuer, 2 Pressen. 1976 08. August: Einweihung des neuen Rathauses. SPD VAZ vom 30. Juli 1976 lehnte Einweihung im kleinen Kreis ab. Nicht Repräsen- Einweih- tation sondern Wirtschaftlichkeit prägen das neue Rat- ung haus. Die Einweihung soll durch die Bürger der Ge- Rathaus Dör- meinde Dörverden als „Tag der offenen Tür“ erfolgen. verden Als „örtliches Konjunkturprojekt“ geplant, waren aus- schließlich einheimische Firmen am Bau des 1,8 Millio- nen-DM-Projektes beteiligt. Abb. 67: Das neue Rathaus 1976 24. August: Die Installation von Straßenlampen entlang VAZ vom 24. Aug. 1976 Beleuch- der Stedorfer Bahnhofstraße und im Baugebiet Stub- tung benkamp ist abgeschlossen. 1976 28. August: Die vierjährige Zusammenarbeit der fünf VAZ vom 28. Aug. 1976 vorher selbständigen Gemeinden in der „Einheitsgemein- Einheits- de Dörverden“ bewertete Gemeindedirektor Austermann gemeinde in einem Rückblick als erfolgreich. 1976 22. September: Inbetriebnahme der neue Ortsvermitt- VAZ vom 23. Sept. 1976 lungsstelle (OVSt Dörverden) im öffentlichen Telefon- OVSt netz, das inzwischen eine Kapazität von 1.220 „Beschal- tungseinheiten“ hat. 700 Sprechstellen sind geschaltet bei Erweiterung auf 40 Kilometer Ortskabel. 1976 September: Die Zählmannstraße erhielt eine Gosse und VAZ vom 24. Sept. 1976 Stedorf Schwarzdeckenbelag (Bitumenüberzug) 1976 September: Gründung des „Ernteclubs Stedorf“ aus der „Stedorfer Landjugend“. Nachdem für das Dörverdener Ernteclub Erntefest mehrfach junge Stedorfer geworben wurden, Stedorf entstand 1976 der Wille, in Stedorf selbst ein Erntefest zu organisieren. Der Ernteclub wurde zunächst von Her- mann Grefe organisiert, der bereits 1968 die Stedorfer Abbildung. 66: Ernteclub Landjugend als Vorsitzender gegründet hatte. Jubiläums-Broschüre 1976 03. Oktober: Sechzig Kandidaten bewarben sich für VAZ vom 04. Okt. 1976 23 Sitze bei den Wahlen zum Gemeinderat. Die Wahlbe- Gemeide- teiligung lag bei 91,53 % (5.402 Stimmen). rats- wahlen Albert Fiedler blieb weiterhin Bürgermeister. Die SPD erreichte mit 2.623 Stimmen knapp die absolute Mehrheit. Die CDU erhielt 2.534, die FDP 136 Stimmen. Die Sitzverteilung im Gemeinderat bleibt wie vorher: SPD 12 Sitze, CDU elf Sitze Opposition. Abb. 68: Neuer Gemeinderat

- 130 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1976 03. Oktober: Die Wahl zum 8. Deutschen Bundestag Goggle: wahl.tagesschau.de Wahl bestätigte die sozialliberale Koalition. Erste Wahl nach zum Rücktritt Bundeskanzler Willy Brandt. Der bundesweite VAZ vom 04. Okt. 1976 8. CDU/CSU-Stimmenanteil war jedoch deutlich angestie- Bundes- tag gen auf 48,6 %, SPD 42,6 %, FDP 7,9 %. Die soziallibe- rale Koalition unter Helmut Schmidt konnte sich be- haupten. 1976 22. Oktober: „Groß-Naundorf“, Dörverden Große Stra- VAZ vom 22. Okt. 1976 ße 37, eröffnet im Erdgeschoss einen neuen Lebensmit- Naundorf telmarkt. 1976 18. Dezember: Bürgermeister Fiedler ist mit dem „Ver- VAZ vom 22. Dez. 1976 dienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundes- Ehrung republik Deutschland“ ausgezeichnet worden. 1977 1977 01. Februar: Kindergarten Dörverden feiert seinen zehnten Geburtstag. Jedes Kind erhielt ein kleines Ge- Kinder- schenk. 116 Dörverdener Junioren betreut der Kinder- garten garten. Ab August wird ein Jahresplatz 60 DM/Monat kosten. VAZ vom 22. Dez. 1976 Abb. 69: Kindergarten 1977 01 Mai: 8. Internationaler Volkslauf mit 1.600 Teilneh- VAZ vom 23.04.1977 8. mern. „Lauf-mit-Geh-mit Halte Dich fit“. Bereits für fünf Volkslauf Starts und Stempel des DLV in der Volkslaufkarte erhält VAZ vom 03. Mai 1977 man das Volkslaufabzeichen in Silber. 1977 04. Juni: Zur Brandüberwachung über die Gemeinde- VAZ vom 04. Juni 1977 Brand grenzen hinaus ließ die Gemeinde einen 30 Meter hohen Mast Mast zwischen Barme und Westen aufstellen. 1977 14. Juni: Um 15:30 Uhr explodiert in Stedorf ein VAZ vom 15. Juni 1977 Kampfflugzeug vom Typ „Jaguar“ der „Royal Air-Force“ www.feuerwehr-stedorf.de/ Flugzeug- dicht über dem Boden. Dabei fand der 23jährige Pilot den VAZ vom 14.Juli 2007 absturz Tod. Die Maschine hat nur ganz knapp den Getreidesilo der Genossenschaft verfehlt. Das Triebwerk stürzte „auf dem Loh“ auf den Neubau der Familie Wiesner und brachte ihn zum Einsturz. An rund 40 Gebäuden hatte es Schäden gegeben. Aufräum- arbeiten nahm das Pionierbataillon 11 vor. Schadenshöhe von einer Mio. DM durch den spektakuläre Unfall. Abb. 70: Neubau Wiesner 1977 01. August: Einführung der neuen Schulform Orien- Wikipedia tierungsstufe (OS), für die Klassenstufen 5 und 6 mit der Schule Aufgabe, die Schüler in diesen zwei Jahren intensiv in VAZ vom 27.07.1977 ihrem Lernverhalten zu beobachten, um sie dann an die für sie geeignete weiterführende Schule zu verweisen. 1977 Neue Postleitzahl für Einheitsgemeinde Dörverden: VAZ vom 13.08.1977 PLZ statt 3091 zukünftig 2817

- 131 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1977 11. August: Bürgerversammlung der Einwohner von VAZ vom 10. Aug. 1977 Stedorf und Geestefeld. Es geht um das Planfeststel- Bürger- lungsverfahren für den Bau zweier Bahnüberführungen in versamm- Stedorf und Geestefeld. Die Bahn plant im Gegenzug lung vier Bahnübergängen zu schließen. 1977 18. August: Eröffnung von Imbiss und Partyservice- VAZ vom 18. Aug. 1977 Imbiss Brüns in Dörverden, Große Straße 45. 1977 23. August: 50jähriges Jubiläum der „Bäckerei Ruge“. Seit 1970 ein Großbetrieb mit neuer, 1200 m² großer Be- Ruge triebsanlage an der Großen Straße 79. Vollautomatische Brötchenbearbeitungsstraße. Stündlich verlassen bis zu 500 Brote oder 9000 Brötchen den Backkreislauf. Parallel läuft getrennt eine Konditoreiabteilung, deren Abb.71: Fuhrpark Ruge Spezialitäten im Laden des Neubaus und im Schnellcafé den Kunden angeboten wird. Der Verkauf des „Stedorfer W.Bredthauer,Entwurf einer Landbrotes“ erfolgt über Filialen bis Bremen. Täglich Stedorf-Chronik von 1970 werden Backwaren mit 16 Lieferwagen ausliefert. 1977 5.-10. September: Die Bürgerinitiative Dörverden veranstal- VAZ vom 02. Sept 1977 tete ihre „erste Umweltwoche“. In den beiden nächsten Jahren Umwelt sollen weitere folgen. 1977 September: Kleinen Schleuse. Betriebsstörungen und VAZ vom 23. Sept. 1977 Ausfälle an Toren, Schützen und Antriebsmaschinen Schleuse machten die Generalüberholung nach 43jähriger Be- triebszeit notwendig. 1977 Oktober: Gleise werden im Bereich des Dörverdener VAZ vom 15. Okt. 1977 Bahnhofs ausgewechselt. Mit erheblichem Kosten- Bundes- aufwand muss sich die Bundesbahn auf die hohe Ge- bahn schwindigkeit der Züge einstellen! 1977 19. Oktober: Zwischen 8:00 und 8:10 Uhr wurde im un- So die VAZ vom 19. Okt. verschlossenen Haus einer „alten“ Frau von 61 Jahren 1977 Diebstahl eine Handtasche mit 1.200 DM entwendet. 1977 23. Oktober: Archäologische Funde bei den seit VAZ vom 20.Okt. 1977 2000 September laufenden Erdarbeiten „Auf dem Loh“ be- VAZ vom 23. Okt 1977 Jahre weisen, Stedorf ist 2000 Jahre alt. Keramik, Eisen- siehe auch Seite 2 dieser Stedorf schlacke, Reste einer zweitausend Jahre alten Eisenver- Zeittafel! hüttung. W. Bredthauer zog Dr. Schünemann hinzu. 1977 01. Dezember: Bürgermeister Albert Fiedler tritt von VAZ vom 24.11.1977 seinem Amt als Bürgermeister aus gesundheitlichen Rücktritt Gründen zurück, bleibt aber Mitglied im Gemeinderat. VAZ vom 31. Okt. 1977 1977 05. Dezember: In einer Sondersitzung des Gemeinderats VAZ vom 05. Dez. 1977 Wahl wurde der 33jährige Stadtoberamtmann und bisherige Bürger- Fraktionsvorsitzende der SPD, der Stedorfer Hei- meister ner Falldorf, mit 12 zu 11 Stimmen zum neuen Bürger- Falldorf meister gewählt.

- 132 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1977 20. Dezember: Betriebsfertig hergestellt sind in Stedorf VAZ vom 23. Dez. 1977 Benutz- nachfolgend aufgeführte Trinkwasserleitungen und Ab- ungs- wasserkanäle mit Benutzungszwang für anliegende Be- zwang wohner: Schünenkamp, Röntgenstraße, Kurze Wand. 1978 1978 Januar: Es ereigneten sich in Hülsen fünf Großbrände www. feuerwehr-stedorf.de./ histo- ry innerhalb von vier Wochen. Es war Brandstiftung. Be- Feuer sonders schwer auf der Hofstelle Spöring. 1978 14. Januar: Der Planentwurf des Landkreises für die VAZ vom 14. Jan 1978 Bahnüberführung in Geestefeld wurde gebilligt. Überfüh- (Auf die Beantragung des Planentwurf für die Bahnüberführung am rung Bahnhof musste die Gemeinde noch bis 2002 warten.) 1978 01. Februar: Der Regierungsbezirk Stade, zu dem der Google/ wikipedia Landkreis Verden bislang gehörte, wurde dem „Regie- Stade/ rungsbezirk Lüneburg“ zugeteilt. Lüneburg (Diese Situation bestand bis Ende Dezember 2004. Die von vielen Seiten befürchtete Zusammenlegung der Landkreise Verden und Osterholz-Scharmbeck konnte aber verhindert werden. Seit 01. Ja- nuar 2005 ist die „Regierungsvertretung Lüneburg“ zuständig.) 1978 08. Februar: Kindergarten betreute vormittags 78 nach- VAZ vom 08. Febr. 1978 mittags 34 Kinder mit 6 Fachkräften und 3 Praktikanten. Kinder- Die Kosten beliefen sich auf 243.000 DM, der Zuschuss garten von der Gemeinde betrug 186.000 DM 1978 18. Februar: Die Einheitsgemeinde Dörverden hat VAZ vom 18. Febr. 1978 Einwohner 8.455 Einwohner und verfügt über 37 Gästebetten. 1978 14. März: Inbetriebnahme des hochmodernen automati- VAZ vom 14. März 1978 schen Stellwerks DF (Dörverden-Fahrdienstleiter) am Stellwerk Bahnhof Dörverden. Vollautomatischer Tastendruck er- setzt zahlreiche Handgriffe. Es ersetzt drei alte mechani- sche Stellwerke. 1978 25. März: Grundschule Dörverden hat nun 13 Klassen VAZ vom 25. März 1978 Schule mit fast 400 Schülern. 1978 08. April: Eine zweite Gemeindeschwester soll einge- VAZ vom 08. April 1978 Gemeinde- setzt werden um kranke und hilfsbedürftige Einwohner schwester kostenfrei zu unterstützen. Die Kosten sollen als Ar- beitsbeschaffungsmaßnahme vom Arbeitsamt getragen werden. Gemeinde wollte Fahrtkosten übernehmen. 1978 April: 33 Besucher der „Disco Ex“ hielten 30 Stunden VAZ vom 11.April 1978 Fete durch und feiern eine „Nonstop-Fete“ mit Live Bands. 1978 01. Mai: 9.Internationaler Volkslauf mit 1.408 Teilneh- VAZ vom 04. Mai1978 9. mern aus England, Finnland und der Türkei. „Dörverden Volkslauf wieder Mekka vieler Volksportfreunde.“

- 133 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1978 10. Juni: Die Eltern der Grund-, Haupt- und Realschüler VAZ vom 10. Juni 1978 schulfreie in Dörverden entschieden mit 795 von 1016 Stimmen für VAZ vom 14.04.1978 Samstage einen schulfreien Samstag im Monat. Die Schule heißt nun „Haupt und Realschule mit Orientierungsstufe“ 1978 04. Juni: Wahl zum 9. Niedersächsischen Landtag. In der VAZ vom 05.06.1978 Einheitsgemeinde Dörverden lag die Wahlbeteiligung der Wahl 6.005 Wahlberechtigten bei 79,5 %. Der CDU Kandidat Ernst Albrecht Minister- präsident, zum Dieter Dieckhoff setzte sich mit 2.261 gegen 2.196 Stim- 9. CDU 48,7 %, SPD 42,2 %, Landtag men knapp gegen SPD-Kandidaten Karl Ravens durch. FDP 4,2 % 1978 13. Juli: Die Umgestaltung des Bahnübergangs Stedorf VAZ vom 13.Juli 1978 Bahn wurde ausgeschrieben. 1978 15. Juli: Die ersten Schüler beenden ihre Schulausbil- VAZ vom 15. Juli 1978 dung in der Dörverdener Schule mit der „Mittlere Reife“. 1978 05. August: Eine Fußgängerampel für Stedorf an der VAZ vom 05. Aug. 1978 Bundesstraße, in der Nähe der Abzweigung „Am Bu- Ampel erbrink“ genehmigte der Landkreis. 1978 Juni: Kläranlage Dörverden bereitet Sorgen. Das ge- VAZ vom 27.Juni 1978 reinigte Wasser entspricht in mechanischer und biologi- Kläranlage scher Hinsicht nicht den Forderungen. 1978 01. Juli: Beginn der zweiten Umweltwoche wiederum in VAZ vom 15. Juni 1978 Umwelt Verbindung mit einem Flohmarkt, der im vergangenen Jahr großen Anklang gefunden hatte. Die Gemeinde stellt erneut den Rathausparkplatz zur Verfügung. 1978 Oktober: Dörverden erhielt ein neues Tanklöschfahrzeug VAZ vom 03. Okt. 1978 (Kosten 130.000 DM), das speziell für die Bekämpfung Feuer- von Waldbränden geeignet ist. Bei der Feierstunde zur wehr vor dem Gerätehaus sorgte der Spielmannszug für die musikalischer Umrahmung. 1978 28. Oktober: Rainer Herbst wurde zum Vorsitzenden VAZ vom 28. Okt. 1978 des CDU-Verbandes-Dörverden gewählt. Er hatte diesen CDU Posten bis 1996 inne. 1978 Dezember 1978: Der neue 550 m lange Deich ein- VAZ vom 31. Okt. 1978

schließlich Deichverteidigungsweg und Kleinschöpf- Seit dem Beginn der Deich werk, der den Ring um das 2.500m² große Gebiet des Baumaßnahme im Sommer dieses Stedorfer Deichverbands schließt, soll Ende des Jahres Jahres wurden 30.000 Kubikmeter Erdreich aufgeschüttet. fertig sein. Die Kosten in Höhe von 700.000 DM sollen allein vom Land Niedersachsen getragen werden. 1978 Seit drei Jahrzehnten werden in Dörverden „Tanzkontrol- Hoyaer Wochenblatt vom ler“ hergestellt, das sind Kontrollabzeichen für den Ein- 01.09.1948 Tanzkon- lass bei Tanzveranstaltungen, genannt „Tanzbänder“. VAZ vom 20.12.1978 troller Gegründet 1948 von Paul Buder und Alfred Weyde wer- Heimatkalender 2008, Hel- den die Bänder in Papier, Bast und Kunststoff in Heimar- mut Lohmann, Tanzkontrol- beit hergestellt. Im Mai 1952 betrug das Auftragsvolu- lerfabrik Seite 213-222 men „sage und schreibe“ 1.709.450 Stück.

- 134 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1979 1979 1979: Das Jahr begann mit einer Wetterkatastrophe, dem „schärfsten Winter seit Menschengedenken“. Nach „grü- schärfster nen Weihnachten“ überzogen seit dem 28. Dezember Winter Schneemassen den Norden. Ein eisige Oststurm erzeugte meterhohe Schneeverwehungen. Vereiste Stromleitungen zerrissen. 12 Tote gab es in Deutschland. Der Landkreis rief Katastrophenfall für Kirchlinteln und Dörverden aus, ordnete Schulausfall und Fahrverbot an für private Fahr- zeuge. Die Bauern stellten Räumdienste mit Treckern. Abb. 72: Auch die Bevölke- rung bekämpfte den Schnee. Erst am 16. Februar entspannte sich die Lage. Gemeinde Dörverden hatte mit 8 Räumfahrzeugen inzwischen die VAZ vom 06. Jan. 1979 meisten Gemeindestraßen einspurig befahrbar gemacht. VAZ vom 17. Febr. 1979 1979 03. März: Räumdienste mit den Fahrzeugen der Land- VAZ vom 03. März 1979 Winter- wirte und privaten Unternehmer kostete die Gemeinde dienst 20.000,- DM zusätzlich. 1979 01. Mai: 10. Internationaler Volkslauf Dörverden. Trotz VAZ vom 25.April 1979 10. des schlechten Wetters „drängelten“ sich 1.428 Teilneh- VAZ vom 03. Mai 1979 Volkslauf mern am Start. Zum Olympialauf starteten 167 Läufer.

1979 27. Mai: Die Bundesbahn schließt heute, endgültig mit VAZ vom 09. Mai 1979 Beginn des Sommerfahrplans 1979, die Bahnstation Dör- Der Bahnhof Dörverden wurde Schließ- 1979 geschlossen, die Bahnstrecke verden. D.h. es werden zukünftig wegen rückläufiger von Wahnebergen bis Rethem 1992 ung stillgelegt. Starkes finanziellem Bahnhof Fahrgastzahlen im Personenverkehr keine Personenzüge Engagement der Gemeinde, mehr in Dörverden halten. Beteiligung des Landes und des Zukünftig wird Dörverden durch die Bahnbuslinien Ver- Landkreises Verdenermöglichten die Wiedereröffnung des Bahnhof den-Nienburg und Schwarmstedt-Verden bedient. Dörverden am 28. Mai 2000. 1979 August: Neubau der Eisenbahnüberführungen über die VAZ vom 15.Aug. 1979 Brücken Bundesbahn, die Straßenbrücken in Stedorf und Geeste- feld kommt gut voran! 1979 August: Im Raum Dörverden werden Erdgasvorkom- VAZ vom 18. Aug. 1979 men vermutet. Erste geophysikalische Untersuchungen, Erdgas Probebohrungen, sollen Ende des Monats erfolgen. Die Erstellung von zwei seismischen Profilen ist geplant. Die Sprengungen werden im Umkreis von 2 km hörbar sein. 1979 September: Die Bürgerinitiative Dörverden führt ihre VAZ vom Umwelt dritte Umweltwoche durch. 1979 Oktober: Um 500.000 DM steigen durch die Erhöhung VAZ vom 22. Okt. 1979 der Energiepreise die Sachausgaben im Gemeindehaus- Energie- halt. Der Gemeinderat stellt daraufhin einstimmig ein sparen „Zehn-Punkte-Programm zur besseren Ausnutzung und zum Einsparen von Energie“ auf. Im Haushalt für 1980 werden erstmals 60.000 DM für Energiesparmaßnahmen angesetzt.

- 135 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1979 15. November: Weltweites Interesse an Dörverdener VAZ vom 15. Nov.1979 Heimatbuch von W. Bredthauer „Die Einheitsgemeinde Bredt- Dörverden (Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialge- hauer schichte). Auf ein überraschendes Echo stieß das vor 2 Jahren herausgegebene Buch. Es wird bereits als 2. Auf- lage (300 Exemplare) zu 15 DM angeboten. Nicht nur in Deutschland waren Archive und Bibliotheken interessiert, auch die Bücherei des Harvard-College und Kongress- Bücherei Washington zeigten Interesse. Abb. 73: Walter Bredthauer 1979 21. November: Neue Friedhofskapelle in Dörverden am VAZ vom 21. Nov. 1979 Friedhof „Alten Friedhof“ (an der Mühle) wird vorgestellt. 1979/80 Auch die 2. Ölkrise von 1979/1980, die wieder gravie- Google/ Wikipedia rende gesamtwirtschaftliche Auswirkungen hatte und 2. Ölkrise schon wie bereits 1973 durch die Erhöhungen der Rohöl- VAZ vom 22.12.1979 preise verursacht wurde, reagierten staatliche Stellen mit Energiespar-Programmen (Isolierfenstern usw.), um den Energieverbrauch zu senken. Der Ölimport in die BRD verringerte sich dadurch innerhalb von 3 Jahren von 148 auf 107 Mio Tonnen. Auch die Dörverdener SPD sucht nach Energiesparmaßnahmen. Ein Fragebogen soll Entscheidungshilfen bringen. 1980 1980 22. Januar: Die Gemeinde Dörverden ist verschuldet VAZ vom 24. Jan. 1980. mit 8.276.000 DM, das entspricht einer Prokopf-Ver- VAZ vom 19.Febr. 1980 Schulden schuldung von 969 DM. Unter anderem nannte der Käm- merer Dieter Budnik als Grund für die hohe Verschul- dung die Kanalisation in Hülsen und Westen, die Er- weiterung der Kläranlage, die Altenwohnungen, das aus- gebaute Schulsystem und die zahlreichen Sportstätten. 1980 13. Februar: Die Gemeinde Dörverden schrieb einen VAZ vom 13. Febr. 1980 Wettbe- Wettbewerb für die Einwohner zur Energieeinsparung werb aus. Vorschlage, die eine Kostensenkung zur Folge ha- ben, sollten prämiert werden. 1980 26. Februar: Freischaltung von 28 neuen Fernsprechan- VAZ vom 26. Febr. 1980 schlüssen. Es gibt jetzt in Dörverden 1.281 Fernsprech- Telefon hauptanschlüsse. 1980 22. Februar: Karnevalsfeier im Dörverdener Kreisal- VAZ vom 22. Febr. 1980 tenheim. Auch Gemeindedirektor Horst Austermann und Karneval der Landtagsabgeordnete Dieckhoff waren unter den Nar- ren. Eingeladen hatte das Heimleiterehepaar Hinrichs 1980 28. Februar: Die voll erschlossen Baugrundstücke Re- Verdener Nachrichten Grund- erslake und Quickborn waren innerhalb von vier Stunden 28. Febr. 1980 stücke verkauft zum Preis von 24-45 DM

- 136 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1980 17. März: Das Klima im Dörverdener Gemeinderat ist VAZ vom 19. März 1980 weiterhin gespannt. Wegen der Abstimmungsreihenfolge Spannung zweier Anträge verließ die CDU-Fraktion die Gemeinde- im Gemeinde ratssitzung. Die Lokalzeitung kommentiert: „Pokerspiele rat um die Urheberrechte“ von Anträgen und Beschlüssen sind im Rat der Gemeinde Dörverden Tagesordnung“. 1980 Ostern 1980: Neue Straßennamen in Stedorf. Baugebiet VAZ vom 16.Februar 1980 Reerslake „Im Lienert“, Baugebiet Quickborn: „Julius- Straßen Leber-Straße“ und „Alfred-Delp-Straße“ (statt Dietrich- VAZ vom 04. April 1980 Bonhoeffer-Straße) 1980 10. April: Fünf ebenerdige Bahnübergänge werden in VAZ vom 10. April 1980 den Ortsteilen Geestefeld und Stedorf geschlossen. Der Bahn- geplante dreispurigen Ausbau der Bahnstrecke Verden- über- Nienburg, der einen erheblich verstärkten Zugverkehr mit gänge sich bringt, macht die Aufhebung dieser Übergänge not- wendig. Nach zweijähriger Bauzeit stehen die beiden Ei- senbahnbrücken Geestefeld und Stedorf kurz vor ihrer Vollendung. Die Baukosten von etwa 6 Millionen DM Abb. 74: Eisenbahnüberführ- teilen sich zu jeweils einem Drittel Bund, Bundesbahn ung Geestefeld und Gemeinde. Die Schranke am Bahnhof wird vom 22. Mai an automatisch und vom Fahrdienstleiter über- wacht. 1980 30. Mai: Ausschreibung für die Klärwerkanlagen-Er- weiterung. Die seit 1963 bestehende alte Anlage (für VAZ vom 22.04.1980 Klärwerk 5.000 Einwohner) wird integriert. Bauzeit 1,5 Jahre ver- anschlagt, Kosten 3 Mio. DM. Es entsteht eine neue Pumpstation mit Sandfang und Vor-und Nachklärung. 1980 01. Mai: 11. Internationaler Volkslauf mit 1402 Teilneh- VAZ vom 03. Mai 1980 Volkslauf mern. 1980 19. Juli: Renovierung der Schleuse für 5 Mio. DM ab- VAZ vom 19.07.1980 geschlossen. Die 20 Tonnen schweren Torflügel des VAZ vom 04. Aug. 1980 Oberhaupts wurden mit einem 130-Tonnen-Autokran eingesetzt. 1980 29. Juli: Die Dorfjugend in Stedorf hat sich offiziell zum VAZ vom 29. Juli 1980 Ernteclub „Ernteclub Stedorf“ zusammengeschlossen. Er nimmt Jubiläum-Broschüre Jungen und Mädchen im Alter von 15 Jahren auf. 1980 24. bis 31. August: Vierte Umweltwoche mit Flohmarkt, VAZ vom 02.08.1980 Umwelt Filmvorführungen und Vorträgen. 1980 04. Oktober: Festliche Einweihung der neuen Turnhalle VAZ vom 04. Okt. 1980 Turnhalle in Dörverden. 1980 13. Oktober: THW sprengt den 35 m hohen Schornstein VAZ vom 13. Okt. 1980 Schorn- auf dem Gelände der Raiffeisengenossenschaft (ehemals stein Möbelfirma Prigge).

- 137 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1980 05. November: Gebühren für Kindergärten dürfen auf- VAZ vom 05. Nov 1980 grund eines Beschlusses der Landesregierung im Vor- Kinder- schulalter 10,- DM monatlich nicht übersteigen. Von garten 152 Kindern (geb. im Zeitraum vom 01. Januar 1974- 31. Januar 1975) besuchen 78 den Kindergarten. 1980 12. November: Das Bahnwärterhaus an der Bahn Gees- VAZ vom 12. Nov. 1980 Einweihung Bahnbrücken Bahn- tefeld-Stedorf wurde abgerissen. Es erfolgte die feierliche über- Übergabe der Überführungen (Bahnbrücken) in Stedorf gänge und Geestefeld an die Gemeinde. 1980 31. Dezember: Bürgermeister Heiner Falldorf wies in VAZ vom 31. Dez. 1980 seinem Jahresrückblick darauf hin, dass die Gemeinde Jahres- von 1976 bis 1980 25 Mio. DM investierte. Die größten rückblick Ausgaben waren: 8,7 Mio. DM für den Straßenbau, 5,9 Mio. DM für den Kanalbau und 5,6 Mio. DM für den Schulbau. Das führte zu einer erhöhten Kreditaufnahme. Die Gemeinde Dörverden beschäftigt 80 Mitarbeiter. 1981 1981 März 1980: Baulandpreise in Dörverden liegen zwi- VAZ vom 04. März 1981 schen 25 und 50,- DM/m². Zum Vergleich: Kirchlinteln Bauland 70,- und Luttum 90,- DM/m². 1981 09. März: Fernmeldeamt schaltete im Ortsnetz Dörver- VAZ vom 09. März 1981 Fernmelde den 1.440 Fernmeldeanschlüsse für 350.000,- DM. 1981 14. März: Hochwasser wegen intensiver Schneeschmel- Weser Kurier vom 16. März ze und tagelang anhaltender Regenfälle mit höchsten 1981 Hoch- Wasserständen seit vielen Jahren. Abfluss der Weser von wasser 2.650 m³ pro Sekunde. Vor dem Weserwehr in Bremen brach der Sommerdeich. 1981 15. April: Major Greenhalga besuchte gemeinsam mit VAZ vom 17. April 1981 Schriftsteller Friedrich Hasselmann und Bürgermeister Ge- Falldorf, die Ortschaften Geestefeld, Barnstedt und Wes- Heiner Falldorf, Schriften schichte der Gemeinde Dörverden, ten. Greenhalga wollte Material für das Regimentsmuse- April 1945, Kriegsende im um Cardiff zusammentragen, indem er den Spuren der Raum Dörverden, Waliser Einheiten der 53rd Welsh-Division bei der Beset- zung des Aller-Weser-Dreieck im April 1945 folgt. 1981 01. Mai: 12. Internationaler Volkslauf vom 01. Mai VAZ vom 04. Mai 1981 Volkslauf hatte 1.301 Teilnehmer. 1981 28. Mai: Ein D-Zug hielt unplanmäßig in Dörverden und VAZ vom 28. Mai 1981 ließ 135 Mitglieder und Gäste des Schützenvereins Ste- Bahnhof dorf zu den musikalischen Klängen des Weserliedes am Stellwerk zu einem Ausflug zur Bundesgartenschau Kassel einsteigen. Und das, obwohl die Bundesgarten- schau bereits am 27. Mai 1979 ??`?geschlossen hat.

- 138 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1981 25. Juni: Scheune von Heinrich Höltje in der Zähl- VAZ vom 25. Juni 1981 mannstraße brannte nieder. Es hatten Schüler im Stroh Feuer mit Feuer gespielt! 1981 27. Juni: Neue Straßennamen vergeben: „Im Lienert“, VAZ vom 27. Juni 1981 Straßen „Julius-Leber-Straße“, „Alfred-Delp-Straße“. 1981 03. Juli: Das Kraftwerk weiht ein Sozialgebäude ein. VAZ vom 03. Juli 1981 1981 24. September.: Erste Gerüchte über Verkauf des Stein- VAZ vom 24.Sept. 1981 Steinlager lagers. 1981 27. September: Bei den Gemeinderatswahlen erringt die VAZ vom 27. Sept. 1981 CDU überraschend mit 12 Sitzen die absolute Mehrheit, Gemeinde- SPD 10 Sitze, die FDP 1 Sitz. wahl In Stedorf erhielt die CDU 11 Stimmen mehr als die SPD. Dieter Dieckhoff (CDU) wurde Bürgermeister gewählt und Günther Meyer zum Ortsvorsteher Stedorf. 1982 1982 10. Februar: Nach Umfrage wollen 23,76% der 2.155 VAZ vom 10. Febr. 1982 Grundstückseigentümer in Dörverden den Anschluss an Gas die Versorgung mit Erdgas. 1982 12. März: Ein Grundstückseigentümer, der 60 Stück VAZ vom 15. März 1982 100jährige Eichen im Landschaftsschutzgebiet „Dörver- Land- dener Wiesen“ gefällt hatte, erhielt von der unteren Na- schafts- turschutzbehörde einen Bußgeldbescheid von 17.000,- schutz DM. Außerdem wurde er verpflichtet, für Neuanpflanz- ungen zu sorgen. Nach seinem Einspruch wurde das Bußgeld auf 5.000 DM ermäßigt. 1982 21. März: Die CDU erhielt bei den Landtagswahlen VAZ vom 23. März 1982 wieder die absolute Mehrheit. Ernst Albrecht wurde als Wahl Ministerpräsident bestätigt. Erstmals zog eine „Grüne zum Fraktion“ in den Landtag ein. Ergebnis Stedorf: CDU 10. Landtag 428, SPD 358, FDP 40, Grüne 38, Wahlberechtigte 1.092. Wahlbeteiligung 871 1982 01. Mai.: 13. Internationaler Volkslauf mit 1.123 Teil- VAZ vom 03. Mai 1982 Volkslauf nehmern 1982 13. Mai.: Sparkasse Dörverden weiht neue Räume ein. VAZ vom 13. Mai 1982 1982 29.Mai: Gemeinderat beschließt Erhöhung Wassergeld VAZ vom 29. Mai 1982 Wassergeld ab 1.Juli von 0,80 (seit 1975) auf 1,- DM 1982 17. Juni: 18 Dörverdener Unternehmen schlossen sich VAZ vom 17. Juni 1982 Selb- zusammen zur „Vereinigung der Selbständigen e.V.“ um ständige die Zusammenarbeit mit dem Rat und der Verwaltung der Gemeinde sowie den zuständigen Behörden, Verbänden und Organisationen zu verbessern.

- 139 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1982 10. August: Baggersee hinter der Bahn wird Fischteich VAZ vom 10. Aug. 1982 Fischteich des Vereins der Sportfischer, Baden verboten! 1982 01. Oktober: Der Deutsche Bundestag sprach Bundes- VAZ vom 02. Okt. 1982 kanzler Helmut Schmidt mit den Stimmen von CDU und Schmidt/ FDP das Misstrauen aus und wählte Helmut Kohl (CDU) Wikipedia Kohl zum neuen Bundeskanzler. Die Abstimmung gewann Helmut Kohl mit 256 Ja-Stimmen bei 235 Nein-Stim- men. Es war das zweite Misstrauensvotum in BRD. 1982 17. November.: Mehrere voll erschlossene Grundstücke VAZ vom 17. Nov. 1982 wurden von der Gemeinde Stedorf angeboten: Reerslake Baugrund für 40,- DM (9 Grundstücke), Quickborn für 45,- DM (1 Grundstück.) 1982 06. Oktober: Die Gemeinde Dörverden schloss mit der VAZ vom 06. Okt. 1982 „Gasversorgung Wesermünde GmbH“ einen Konzessi- Gas onsvertrag über die Lieferung von Erdgas ab. 1983 1983 Insgesamt gab es von Januar bis Dezember in Stedorf http://www.feuerwehr- und Dörverden 12 Brände. stedorf.de/history.html Feuer Neben den Bränden in Dörverden und Stedorf beunru- Brände higte eine Brandserie die Einwohner der Ortsteilen Wes- ten und Hülsen. In einer Serie von Brandstiftungen kam es innerhalb von 7 Monaten zu 6 Bränden in Westen. Der Sachschaden betrug über l Mio. DM. Trotz der ab Mai regelmäßig durchgeführten Streifengänge von Mitglie- dern der Freiwilligen Feuerwehr waren diese Brände nicht zu verhindern. 1983 09. Februar: Gewerbeaufkommen in der Gemeinde wird VAZ vom 09. Febr. 1983 sich im laufenden Jahr voraussichtlich um 40,1 % Gewerbe vermindern. 1983 26. Februar: EDV ist im Landkreis angekommen: Ver- VAZ vom 26. Febr. 1983 bindung zum Großrechner der „Kommunalen Datenver- EDV arbeitung Elbe-Weser“ besteht, die Gemeinde Dörverden ist künftig online. 1983 05. März.: Dörverden hat 8.523 Einwohner, 6.356 sind VAZ vom 05. März 1983 Ein- wahlberechtigt und 890 Einwohner über 70 Jahre alt. wohner 1983 08. März: Wahlergebnis der 10. Wahl zum Bundestag VAZ vom 08. März 1983 für den „Bundestagswahlkreis Osterholz-Verden“. In Ste- Wahl Martin Oldenstädt (CDU) ge- dorf wurden 942 Stimmen abgegeben. wann das Direktmandat im zum Für den Kandidaten Arne Börnsen SPD 448 Erststimmen, 10. Wahlkreis mit 46,6 % der Bundes- auf Martin Oldenstedt CDU entfielen 446 Stimmen, FDP Erststimmen. tag 16 und Grüne 28 Stimmen. Zweitstimmenverteilung: SPD 431, CDU 417, FDP 48 und Grüne 43.

- 140 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1983 28. April: Der Rathauseingang wird das Dörverdener VAZ vom 28. April 1983 Wappen Wappen in Bückeburger Sandstein angebracht. 1983 ???? Supermarkt „Plus“ Dörverden Große Straße 45 (Tengelmann) eröffnet. 1983 29. September: Der Gemeinderat beschloss in geheimer VAZ vom 29. Sept. 1983 Abstimmung Gemeindedirektor Horst Austermann, des- CDU sen Amtszeit nach über 20 Jahren ablief, nicht zu verlän- Auster- gern, sondern die Stelle neu auszuschreiben. Das Vor- mann gehen der CDU-Fraktion stieß auf breite öffentliche Kri- tik. Da es gegen Austermanns fachliche und dienstliche Kompetenz keine ernsthaften Argumente gibt, müssen rein parteipolitische Gründe für das Vorgehen der CDU vermutet werden, denn Austermann ist SPD Mitglied! 1983 04. November.: Gas für Dörverden. Nach 7 Monaten VAZ/ Verdener Nachrichten Bauzeit ist der Aufbau des Gasnetzes durch die „Gasver- vom 04. Nov. 1983 Gas sorgung Wesermünde GmbH“ abgeschlossen (GWM), Grundgebühr 29,- DM, 49 Pf/m³. 1983 09. November. Antrag der Post auf Antennenmast in der VAZ vom 21.Juli 1983 Kirchenstraße von der Bezirksregierung wegen Nähe zur Anten- Kirche erneut abgelehnt. Die Gemeinde hatte bereits im VAZ vom 09. Nov. 1983 nenmast Frühjahr den Bauantrag der Post auf einen Sendeturm für einen Breitbandkabel abgelehnt. Da die Post keine zumutbare Alternative sieht, versuchte sie es im ver- einfachten Genehmigungsverfahren bei der Bezirksregie- rung. 1983 12. November: Die IVG (Industrieverwaltungsgesell- VAZ, Verdener Nachrichten schaft in Bonn) bot den Verkauf des Steinlagers an: Der vom 12. Nov. 1983 Steinlager Gemeinderat beschloss Anfang Juni von den 76 Häusern des Steinlagers die zu kaufen, die keinen Käufer finden. 56 Häusern fanden einen privaten Käufer. Im November kaufte die Gemeinde die restlichen 20 Häuser. 1983 23. November.: „Kreisausschuss für Umwelt, Natur- Verdener Nachrichten vom schutz und Landschaftspflege“ weist Anträge von 6 Ste- 23. Nov. 1983 Natur- dorfer Bauern zurück, ihre als Acker genutzten Grund- schutz stücke aus den seit 1979 „einstweilig“ sichergestellten Flächen im Schutzgebiet „Dörverdener Wiesen und Barnstedter See“ zu streichen. 1983 26. November: Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude auf VAZ vom 26. Nov. 1983 Feuer der Hofstelle von Fritz Höltje (Bolland) in der Alten Reihe ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. 1983 02. Dezember: Fährdienst zum Lohof, der wegen ein- VAZ vom 02. Dez. 1983 wöchiger Reparatur der Kanalbrücke notwendig war, Fähre konnte wieder eingestellt werden.

- 141 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1983 16. Dezember: Der Gemeinderat lehnte mit den Stim- VAZ vom 16. Dez. 1983 men der CDU einen Bürgerantrag für eine „atomwaffen- atomwaf- freie Zone Dörverden“ ab. Den vom Dörverdener Frie- fenfreie denskreis initiierten Antrag hatten zwar 750 Personen Zone unterschrieben, doch fehlte bei den meisten Adresse und Geburtsdatum. Das führte zur Ablehnung. 1984 1984 09. Februar: Der Gemeinderat wählte mit den Stimmen VAZ vom 10. Febr. 1984 der CDU-Fraktion (12 zu 11 Stimmen) den 38jährigen VAZ vom 17. Aug. 1984 Wahl Geeinde- Karl Thies aus Dransfeld zum neuen Gemeindedirektor. direktor Horst Austermann, der sich ebenfalls zur Wahl gestellt hatte, erhielt die 11 Stimmen der SPD- und der FDP- Fraktion Seine Amtszeit endet damit am 16. August nach 20jähriger Amtszeit. Die Nichtwiederwahl Austermanns wurde von der Lo- kalpresse mit „legal, jedoch menschlich nicht korrekt“ kommentiert. Austermann übernahm am 20. März 1984 Abb. 75: Karl Thies die Betriebsleitung der VWE (Verdener-Walsroder Ei- Foto 1984 senbahn GmbH). 1984 23./24. März: Feuerteufel in Dörverden wieder aktiv. Elf VAZ vom 26. März 1984 Brände innerhalb weniger Stunden, davon 8 in der Feuer- Gemeinde Dörverden und 3 in Etelsen, Hönisch und http://www.feuerwehr- stedorf.de/history.html teufel Otersen. Die schwersten Schäden entstanden am Schul- zentrum und bei der Reißwollefabrik Grashoff. 1984 02. März: Im Gebiet der Gemeinde waren fünf Land- Dörverdener Wiesen, Land- schaftsschutzgebiete mit einer Fläche von 392 ha (4,7 % Amtsblatt Reg Bez Lüneburg schaft- vom 15.01.1984 schutz der Gemeindefläche) ausgewiesen. 1984 April: Zugang zur Weser in Dörverden mit Stacheldraht VAZ vom 26. April 1984 Weser verwehrt. Hinrich Ahlers reagiert auf Entscheidung des zugang Landkreises und hat den Zugang endgültig geschlossen. 1984 01. Mai: Voller Erfolg des 15. Internationalen Volkslauf. VAZ vom 03. Mai 1984 15. Trotz des wenig einladenden Wetters nahmen 922 Volkslauf Sportbegeisterte teil. 1984 21. Mai: „Auf diesen Tag haben wir lange gewartet“ VAZ vom 21. Mai 1984 sprach Vorsitzender Kurt Poppe bei der Übergabe des TSV neue Vereinsheims des TSV Dörverden. 1984 17. Juni: Zweite Wahl zum „Europäischen Parlament“ VAZ vom 18. Juni 1984 2. Europa der EG: Dörverden 6.393 Wahlberechtigte, Gültig 3.788: Wahl CDU 1.525, SPD 1.804, FDP 136, Grüne 234. 1984 Juli: Die am 30. März 1949 im Steinlager von Johann VAZ vom 26. Juni 1984 Grashoff gegründete Reißwollefabrik stellte ihre Pro- Reißwolle duktion ein. Das Vordringen synthetischer Stoffe ver- drängte die Reißwolle vom Markt.

- 142 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1984 07. August: D-Zug 739 hielt heute in Dörverden. Ob- VAZ vom 07. Aug. 1984 wohl seit Herbst 1979 keine Personenzüge mehr in Dör- D-Zug verden halten, ermöglichte diese Ausnahme 52 Ferien- kindern die Fahrt von Dörverden nach Hamburg. 1984 August 1984: Dörverdener Kläranlage soll demnächst VAZ vom 15. Aug 1984 hochwertigen Humus produzieren, Regenwürmer und Klär- Schilf sollen jährlich in drei Trockenbecken 500 Kubik- VAZ vom 30. Aug 1984 anlage meter Humus erzeugen. 1984 03. September: Arbeitsbeginn für Gemeindedirektor VAZ vom 04. Sept. 1984 Karl Thies (39). Bürgermeister Dieter Dieckhoff machte Thies ihn mit den Mitarbeitern der Verwaltung bekannt. 1984 04. Oktober: Erneute Übergabe „Forderung atomwaf- VAZ vom 06. Okt. 1984 fenfreie Zone“, an Bürgermeister Dieckhoff, jetzt mit atomwaf- 1300 Unterschriften. Text: „Der Rat der Gemeinde Dör- fenfreie verden verlangt, das Gebiet der Gemeinde von der La- Zone gerung, Stationierung und den Transport von Atom- und sonstigen Massenvernichtungswaffen freizuhalten“.

1984 18. Dezember: Beschluss der Gemeinde Dörverden zur VAZ vom 20. Dez. 1984 „Forderung einer atomwaffenfrei Zone“ verursachte etli- atomwaf- VAZ vom 22. Dez. 1084 fenfreie chem Wirbel bei Annahme und Ablehnung des Antrages Zone von Bernd Zerhusen. 1985 1985 Brandstifter hielten 1984 die Dörverdener Feuerwehr in VAZ vom 05. Februar 1985 Feuer- Atem, 64 Einsätze, Werte über 5 Millionen DM vor den wehr Flammen bewahrt. 1985 15. Februar: Dörverdener Baulandpreise fielen. Noch VAZ vom 15. Februar 1985 sind sie in Dörverden am teuersten mit durchschnittlich Bauland 55 DM/m². In Westen dagegen liegen sie bei 30 DM/m². 1985 05. März: Die Vereinigung der Selbständigen konnte im VAZ vom 05. März 1985 Selb- vergangenen Jahr ihre Mitgliederzahl um 13 auf insge- ständige samt 62 erhöhen. Die erste Jahreshauptversammlung fand im Gashaus „Schinderhannes“ statt. 1985 16. März: Der Ratsbeschluss der Gemeinde Dörverden VAZ vom 16. März1985 vom 18. Dezember 1984 (atomwaffenfreie Zone) ist atomwaf- rechtswidrig, so entschied der Oberkreisdirektor, weil der fenfreie Gemeinderat die von der Verfassung gezogenen Grenzen Zone der „gemeindlichen“ Zuständigkeit überschritt. 1985 Juni: Jüngste Einwohnerstatistik. Die Gemeinde VAZ vom 04. Juni 1985 Dörverden bildet als „einwohnerschwächste“ Gemeinde Ein- das Schlusslicht aller Kommunen im Landkreis Verden. wohner 65 Sterbefällen standen im 2. Halbjahr 1984 nur 39 Ge- burten gegenüber.

- 143 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1985 VAZ vom 15. Mai 1985

16. Volkslauf

01. Mai: 16. Internationaler Volkslauf und Volkswandern mit 718 Teilnehmern. Das Programm war von 43 auf 21 Wettbe- werbe erheblich gestrafft worden. Abb. 76/ 77: Volkslauf 1985 21. Mai: Mit dem „Verdienstkreuz am Band des Ver- VAZ vom 22. Mai 1985 dienstordens der Bundesrepublik“ wurde Georg Neubert Ehrung ausgezeichnet. 1985 11. Juni: Auf Initiative von Gerhard Voigts haben einige Mitglieder der Stedorfer Landjugend einen Treffpunkt Treff geschaffen, an dem sie sich im „Rentenalter“ wie- punkt dertreffen wollen. Herbert Dehmke und Willi Körber stifteten die Bank, Heinz Fortmann steuerte einen jungen Eichenbaum bei und Dieter Rienas holte den Stein, den Udo von Ohlen aufstellte. Die denkwürdige Inschrift ist von Hans Hermann. Abb. 78: Treffpunkt Rente „Do wat Du wullst de Lüe snackt doch:“ VAZ vom 11. Juni 1985 1985 13. Juni: Dörverdener Weserzugang ist wieder offen. Der VAZ vom 13. Juni 1985 Bootsanleger an der Uferwiese nahe der „alten Furt“ ist alte Furt wieder montiert und frei zugänglich. 1985 03. August: Rund 23.000 m² Waldfläche im „Winkel VAZ vom 03. Aug. 1985 Wald Hespenkamp/In der Wörth“ hat die Gemeinde gekauft. 1985 26. August: Verwaltungsausschuss vergab 4 Aufträge an VAZ vom 26. Aug. 1985 Dörverdener Firmen. 15.800 DM Befestigung Friedhofs- Aufträge wege, 15.000 DM Schmutzwasserkanal Schießstand Bar- me, 11.200 DM Straßenschäden in Westen und 8.500 DM Friedhof Hülsen. 1985 28. August: Getreideernte ist durch anhaltendes regneri- VAZ vom 28. Aug. 1985 sches Wetter erheblich im Rückstand. Getreide muss mit Ernte hohem Energieaufwand getrocknet werden. 1985 31. August: Der Tennisclub nahm zwei neue Tennis- VAZ vom 02. Sept. 1985 Tennis plätze an der Straße nach Diensthop in Betrieb. 1985 26. Oktober: Warenhauskette „Komet“ übernahm einen VAZ vom 26. Okt. 1985 Naundorf Teil des „Kaufhauses Naundorf“ in der Große Straße 37. 1985 30. Oktober: Rekordernte für Zuckerrüben erwartet. VAZ vom 30. Okt. 1985 Zucker 16,3 % Zuckergehalt. 1985 17. November: Die Gedenkstätte bei der Kirche wurde VAZ vom 18. Nov. 1985 umgewidmet zum Mahnmal für die Opfer und Leiden Denkmal Heimatvertriebener, Kriegsversehrter und Zwangsver- pflichteter fremder Nationen.

- 144 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1985 27. November: Die „Betriebsstelle Nordwest“ der Preu- VAZ vom 27. Nov. 1985 Preußen ßen Elektra soll Dörverden erhalten bleiben. Mit 80 Mit- Elektra arbeitern ist sie hier einer der größten Steuerzahler. 1985 02. Dezember: In einer Feierstunde wurde der kürzlich VAZ vom 02. Dez. 1985 fertiggestellte Erweiterungsbau des Schulzentrums vor- Schule gestellt. Die Baukosten von insgesamt knapp 2 Mio. DM übernahm zum größten Teil der Landkreis. Es sei ein zweckmäßiges Gebäude für über 700 Schüler und 50 Lehrkräfte betonte Bürgermeister Dieckhoff. 1986 1986 30. Januar: Männergesangverein „Euterpe“ in Dörver- VAZ vom 03. Febr. 1986 den feierte hundertjährige Vereinstradition mit vielen Euterpe Sangesbrüdern im Soldatenheim. Selbst der große Saal reichte für die vielen Besucher und Mitglieder nicht aus. 1986 Februar 1986: In Dörverden ist Bauland so günstig wie VAZ vom 19. Febr. 1986 lange nicht mehr. Trotz niedrigen Preisniveaus gab es Bauland 1985 kaum Verkäufe. Trotzdem ist beabsichtigt, weiteres Bauland zu erschließen! 1986 11. März: Dörverdener Bürgerversammlung zur Planung VAZ vom 13. März 1986 zur Städteerneuerung. Ortschaft Dörverden soll Bürger dörflichen Charakter behalten. 1986 01. April: „Kein April-Scherz!“ Dörverdener Osterge- VAZ vom 26. März 1986 schenk, die Gasversorgung Wesermünde GmbH senkte Heizgas zum 01. April den Arbeitspreis. Der neue Arbeitspreis für Heizgas beträgt 49 Pfg/m³; 5 Pfg/m³ weniger! 1986 26. April: Auch Gemeinde Dörverden war durch die Wikipedia Katastrophe von Tschernobyl betroffen, der Explosion Tscherno- des „Block 4“ des dortigen Kernkraftwerks infolge Kern- VAZ vom 27.April 1986 byl schmelze! Die Gemeindeverwaltung Dörverden unter- VAZ vom 13. Mai 1986 richtete Schulen und Kindergarten in den folgenden Wo- chen laufend über die aktuellen Werte der Radioaktivität. VAZ vom 28. Mai 1986 Der Bauhof tauschte regelmäßig den Sand in den öffentli- chen Sandkästen aus. 1986 01. Mai: 17. Volkslauf und Wandertag mit 792 Teilneh- VAZ vom 03. Mai 1986 17. mern. Mit 100%, einschließlich Klassenlehrerin, betei- Volkslauf ligte sich die zweite Klasse der Barmer Grundschule. 1986 02. Juni: Grundsteinlegung für den bereits 1975/76 ge- VAZ vom 04. Juni 1986 Rathaus- planten erweiterten Ratshausanbau durch Bürgermeister anbau Dieckhoff. Veranschlagte Kosten 300.000DM 1986 8./9. Juni: Stedorf stand zwei Tage völlig im Zeichen der VAZ vom 10. Juni 1986 Dorfgemeinschaft. Höhepunkt der „Stedorfer Vierkampf“ Vier- bestand aus Schubkarrenrennen, Reifenrollen, Tauziehen kampf und Hindernislauf.

- 145 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1986 Juni 1986: Nachdem Mitte April VAZ vom 05. Juni 1986 das Fundament des neuen Feuer- Abb. 79: Feuerwehrgerätehaus Feuer- wehrgerätehauses gegossen wurde, wehr bereits jetzt das Richtfest gefeiert Stedorf und nach kurzer Unterbrechung das Dach gedeckt. 1986 15. Juni: Landtagswahl in Dörverden. Wahlbeteiligung VAZ vom 16. Juni 1986 Wahl 79%. Die CDU büßte in der Gemeinde 8 % ein. zum 11. Von 6.505 Wahlberechtigten wählten Dieckhoff-CDU Landtag 1.833 (41%), Ravens-SPD 2.203 (47,6%), Grüne 255 (6,1%) und die FDP 231 (4,6%) 1986 15. Juni: Diskothek „Studio Ex“; erste Miss-Wahl in VAZ vom 10. Juni1986 Dörverden in Verbindung mit der „Miss Miss Corporation“. Um 01:15 stand das Ergebnis fest. Die Wahl dunkelhäutige Manuela Adofo wurde wurde zur „Miss Dörverden“ gewählt. 1986 06. August: Eröffnung der Mühlenapotheke in der Anzeigen-Post Diensthoper Straße. Neubau nach 4,5 Monaten Bauzeit vom 07. Aug. 1986 Apotheke fertiggestellt. 1986 August 1986: Fortschritt auf den Feldern, Großballen- VAZ vom 19. Aug. 1986 Landwirt- presse schafft mit rechteckigen Formaten bis zu 2,5 Me- schaft ter Länge ein neue Alternative für die Landwirtschaft. 1986 06./07. September: 30 Betriebe unter einem Dach. Erste VAZ vom 08. Sept. 1986 Leistungsschau des „Vereins der Selbständigen“ in Dör- Leistungs- verden, Handel, Handwerk und Gewerbe. Eine englische schau Militärkapelle der „912. Royal Lancers“ sorgten für die Unterhaltung der 15.000 Besucher. 1986 10. September: Um die Lärmbelästigung durch Bun- VAZ vom 10. Sept. 1986 deswehr-Lkw zu mindern, einigte man sich darauf, dass Bundes- die Bundeswehr sich innerorts an eine Geschwindig- wehr keitsbegrenzung von 40 km/h hält. 1986 05. Oktober: Bei den Gemeinderatswahlen errang die SPD VAZ vom 06. Okt. 1986 mit 12 Sitzen (50,1 %) die absolute Mehrheit, die CDU erhielt Horst Austermann in den Kommu- 11 Sitze (42,2 %), die FDP (3,2 %) verlor ihren bisherigen Kreistag! nalwahl Sitz, Grüne (3,7 %). Der CDU-Vorsitzende Dieter Dieckhoff gab als Grund für die Wahlniederlage u.a. die Querelen von 1984 um die Nichtwiederwahl von Horst Austermann (SPD) zum Gemeindedirektor an, denn Austermann hatte ihn auch bei der Kreistagswahl um 600 Stimmen überrundet. Bürger- 04. November: Der neue Rat der Gemeinde Dörverden meister- wählte Heiner Falldorf mit den Stimmen der SPD und wahl Stimmenthaltung der CDU zum neuen und ersten haupt- Abb. 80: amtlichen Bürgermeister in Dörverden gemäß „Vor- Heiner Falldorf schaltgesetz für die Änderung der niedersächsischen VAZ vom 05. Nov. 1986 Kommunalverfassung“.

- 146 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1986 Oktober 1986: Entlang der Weser plant Landwirt Her- VAZ vom 03. Sept. 1986 mann Meyer aus Drübber den Bau einer „9 Löcher Golf- Golf anlage“. Der Golfplatz soll an einen Golfclub verpachtet und von Meyer gepflegt werden. SPD und Verwaltungs- ausschuss fordern Nachweis der Umweltverträglichkeit zur Vermeidung von „Landschaftsverbrauch“. 1986 01. November: Freileitungsmasten, die alten Gittermas- VAZ vom 01. Nov. 1986 ten und Holzmastleitungen in Stedorf haben ausgedient. Frei- Überlandwerke Nord-Hannover (ÜNH) verlegt 20 KV leitung Erdverkabelung in Stedorf in 1 Meter Tiefe. 1986 08. November: Zuckerrübenbauern stehen vor einer VAZ vom 08. Nov. 1986 ausgezeichneten Ernte. Ein Durchschnittsertrag von 435 Doppelzentner pro Hektar wird erwartet. 1986 13. November: Stedorfer Schützenverein; es pflanzten VAZ vom 13. Nov. 1986 Königs- zum fünften Mal die „Majestäten“ traditionell „Königs- eiche eichen“ im Eichenhain. 1987 1987 02. Januar: Die vier Dörverdener Gemeindeschwestern VAZ vom 02. Jan. 1987 Diakonie verabschiedeten Bürgermeister und Gemeindedirektor in den Kirchendienst. Als Mitarbeiterinnen der „Diakonie- Sozialstation Verden“ sind sie weiterhin für die Dör- verdener Einwohner zuständig. 1987 Januar: Hochsaison bei Eis und Schnee. Für den Bauhof VAZ vom 17. Jan.1987 Eis+ bereiteten große Verwehungen und die hohen Schneeber- Schnee ge an den Straßenrändern Probleme. Doch der Schulver- kehr verlief offensichtlich vom Wetter unbehindert. Abb. 81: Eis und Schnee 1987 25. Januar: Wahl zum 11. Deutschen Bundestag in Dör- VAZ vom26.-27. Jan. 1987 Wahl verden. SPD 47,3 % deutlich vor der CDU mit 38,2 %, zum FDP 7,2 %, Grüne. Bei den Zweitstimmen lag die SPD in 11. 7 von 10 Wahlbezirken vorn. Trotz bundesweiter Verluste Bundes- tag der CDU von 4,5 % wird die „Christlich-Liberale Koali- tion“ unter Helmut Kohl fortgesetzt. 1987 05. Februar: Bau- und Planungsausschuss. Etwa fünf VAZ vom 06. Febr. 1987 Gemein- Minuten dauerte die Sitzung! Wieder einmal hatten sich derat die SPD-Mitglieder verweigert und schon vorher erklärt nicht in der Lage zu sein, der Ladung zu folgen. 1987 März 1987: Baulandpreise in der Ortschaft Dörverden VAZ vom 17. März 1987 Bauland zogen 1986 leicht an. Bodenrichtwert lag bei 60 DM

1987 26.März: Naturschutzbehörden erheben Bedenken ge- VAZ vom 26. März1987 Golf gen den Golfplatz des Landwirt Meyer in Drübber. Das Vorhaben ist ohne Änderung des Flächennutzungsplan nicht möglich.

- 147 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1987 13.April: Aussprache über die „Zusammenarbeit im Rat, VAZ vom 15. April 1987 Gemein- in den Ausschüssen und im Verwaltungsausschuss“. derat Bürger fragen bereits, „ob neben den Streitereien noch Zeit zur Behandlung von Sachfragen bleibt?“ 1987 13.April: In einer außerordentlichen Sitzung beschießt VAZ vom 15. April 1987 Orientie- der Rat (ohne Gegenstimmen) die Einführung der Orien- rung tierungsstufe an der Dörverdener Schule. 1987 01.Mai: 18. Internationaler Volkslauf, Beteiligung mit VAZ vom 04. Mai 1987 18. 660 Teilnehmern wesentlich geringer als in den Vorjah- Volkslauf ren. Grund dürften gleichzeitig stattfindende Veranstal- tungen an anderen Orten sein.

1987 30. Mai: Schüler fanden arsenhaltige Plättchen im Rah- VAZ vom 30. Mai 1987 EIBIA men einer Schüler-Arbeitsgemeinschaft der BBS Verden auf dem EIBIA-Gelände. Das Gebiet ist immer noch nicht vollständig entsorgt. 1987 27. Mai: Vierte bundesdeutsche Volkszählung. In Dörver- VAZ vom 22. Juli 1987 den sind Volkszählungsformulare an 8.500 Personen ver- Volks- teilt, Rücklauf erfolgte zu 98 %, 0,2 % Verweigerer, Ab- zählung gabe zum 10. August nach Hannover scheint problemlos. 1987 22. August: Ein Taubenei großer Meteorit durchschlug VAZ vom 22. Aug. 1987 mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit ein Plexiglasdach Meteorit in Dörverden. 1987 01. August: Die Gemeindeverwaltung stellte befristet VAZ vom 04. Aug. 1987 den Gartenbauingenieur Andreas Block als Umweltin- Umwelt genieur ein und machten mit ihm gute Erfahrung! 1987 15. September: Schließung des „R-Kauf-Verbraucher- VAZ vom 15.Aug. 1987 marktes“. Das Gebäude an der Diensthoper Straße und R-Kauf die Belegschaft werden von der KAFU-Handelsgesell- schaft übernommen.

1987 Oktober: 9.292 Einwohner wies die neueste Einwohn- VAZ vom 07. Okt. 1987 erstatistik auf mit einem deutlichen Männerüberhang. Ergebnis 4.865 männlich, 4.247 weiblich. 4.429 Dörverdener sind Volks- verheiratet, 3.899 ledig. In der sogenannte „Ortsmitte“, zählung Dörverden und Stedorf, lebten 4.189 Einwohner in 1.870 Haushalten. 1987 November: Mais hat den Rüben den Rang abgelaufen. VAZ vom 24. Nov. 1987 Ideales Kraftfutter für Schweine und Rinder. Gut ein Mais Siebtel der Äcker im Landkreis werden zur Zeit mit Mais bestellt. Gerste, Roggen und Weizen bringen es auf 65 %. Moderne Erntetechnik ermöglicht es Mais bereits auf dem Feld zu dreschen, zu vermahlen und zu Silieren (Silo einlagern).

- 148 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1987 November: Das EIBIA- Gelände gilt als „altlastverdäch- VAZ vom 26. Nov. 1987 tig“. Große Anfrage der Grünen im „Niedersächsischen EIBIA Landtag“. Die EIBIA- Gruppe verweigert Einsicht in die Akten der Industrieverwaltungsgesellschaft (IVG). 1988 1988 März: Preußen Elektra AG Betriebsstelle Nordwest. Zu- VAZ vom 05. März 1988 gesagte langfristige Sicherheit der Arbeitsplätze ist in Preußen Frage gestellt. Der Verlust von 20 Arbeitsplätzen wird be- Elektra fürchtet. 1988 10. März: Die Feuerwehrsirene bei der Altentagesstätte VAZ vom 10. März 1988 am Klaus Groth Weg bleibt und wird an das Netz ange- Sirene schlossen. Kompromiss: nach 6 Monaten neue Beratung. 1988 23. April: Tag des Baumes. Pflanzaktion für 32 Bäume. VAZ vom 22. März 1988 Tag des Schwerpunkt in den Ortsteilen Dörverden, Stedorf und Baumes Westen. 1988 Mai: Dieter Dieckhoff gibt sein Mandat im Dörverdener VAZ vom 21. Mai 1988 Gemeinderat auf. 27 Jahre war er in Gremien der Ge- Dieckhoff meinde tätig, 20 Jahre Fraktionsvorsitzender. Überschnei- dungen von Landtags- und Ratsterminen seien der Grund. 1988 24. Mai: Einkaufsplatz Dörverden. Gemeinderat be- VAZ vom 24. Mai 1988 schloss Studie über das Käuferverhalten in Dörverden. Studie Bis zu 30.000 DM sollen dafür bereitgestellt werden. 1988 28. Juni: EIBIA. Rund 23 Millionen hält die Industrie- VAZ vom 28. Jun. 1988 verwaltungsgesellschaft (IVG) in Bonn für Altlastensa- Altlasten nierung des Geländes bereit. „Bund für Umwelt und Na- turschutz“ schätzt die notwendigen Kosten auf rund 1 Milliarden DM. 1988 25. August: Golfplatz Drübber. Vorläufig nur Training VAZ vom 26. Aug. 1988 auf der „grünen Wiese“. Bremer Golfprofi Mike Ransom Golfplatz führte einen Einführungskurs durch. Planung weiter schwierig, da das vorgesehene Gelände auf den Gebieten von Verden und Nienburg liegt. 1988 26. August: Im dritten Anlauf nach 1987 und 1988 be- VAZ vom 26. Aug. 1988 antragt die Gemeinde für 1989 die Sanierungsmaßnahme Sanie- „Ortskern Dörverden“ zur Aufnahme in das Städtebau- rung förderungsprogramm. 1988 10. September: Eine Verkehrsinsel teilt die Diensthoper VAZ vom 10. Sept. 1988 Straße. Zwischen B 215 und Bahnhofstraße wird der Schikane Verkehr durch Fahrbahnteiler beruhigt. 1988 September: Sandabbau in der Gemeinde Dörverden VAZ vom 26. Aug. 1988 wirbelt Staub auf. Den Stedorfer Angelsee (Baggersee an Sand- der Stedorfer Eisenbahnbrücke) möchten die Verdener abbau Sportfischer vergrößert haben.

- 149 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1988 23. September: Sturmverwüstung; eine Windhose tobte VAZ vom 26. Sept. 1988 durch Ahnebergen. Freitag gegen 19:30 mächtige Ver- Windhose wirbelung. Fünf Wohnhäuser, eine Scheune und rund ein Dutzend Bäume lagen in der Windbruchschneise. 1988 Oktober: Verwertung von Klärschlamm bereitet zuneh- VAZ vom 28. Okt. 1988 mend Probleme. Ausbringen auf landwirtschaftliche Flä- Klär- chen stößt auf Schwierigkeiten. Eine technische Lösung schlamm wird weiterhin diskutiert. 1988 12. November: „Betriebsstelle Nordwest“ nahm vor VAZ vom 12. Nov. 1988 75 Jahren ihre Arbeit auf. Als eine Keimzelle der Preu- Preußen ßen Elektra AG ist das Kraftwerk in Dörverden mit den Elektra Anfängen der Preußen Elektra eng verbunden. 1988 Dezember: Für 70.000 DM sechs weitere „Schikanen“ VAZ vom 02. Dez. 1988 Schikane in Dörverden. „Stedorfer Bahnhofstraße“ und „auf dem Loh“ sollen weiter verkehrsberuhigt werden. 1988 22. Dezember: Das Weserhochwasser kam vorerst zum VAZ vom 26. Dez.1988 Hochwas- Stillstand. Bei dieser ersten Regenflut maß man in Dör- ser verden einen Anstieg von Pegel 6,74 auf 7,02 Meter. 1989 1989 Januar: Ergebnis der „Markt und Imagestudie“ für den VAZ vom 21. Jan. 1989 Studie „Einkaufs- und Dienstleistungsplatz Dörverden“ nach Auswertung von 800 Interviews. Hauptargument: Be- quemlichkeit und Standortnähe. Im Ort wird vor allem der kurzfristige Bedarf gedeckt, Lebensmittel mit 95,9 % an der Spitze. 1989 01. Januar: Die Gemeinde Dörverden wurde Mitglied VBN im Tarifverbund der Verkehrsverbund Bremen/Nieder- sachsen (VBN). 1989 10. Februar: Aufnahme der Ortschaft Dörverden im VAZ vom 10. Febr. 1989 dritten Anlauf in das „Städtebauförderungsprogramm“. Förde- Für 1989 stehen für die Sanierung des Ortskerns aus rung Hannover 700.000 DM zur Verfügung. In den nächsten 10 Jahren kann Dörverden mit Landesmitteln in der Höhe von 7 Mio. DM rechnen. 1989 17. Februar: Die Volkszählung von 1987 hat die in der VAZ vom 17. Febr. 1989 Kaserne in Barme stationierten 1.600 Soldaten nicht Volkszäh- berücksichtigt. Dadurch erleidet die Gemeinde einen Ver- lung lust von 350.000 DM. Im Innenministerium wird bereits ein kommunaler Finanzausgleich überlegt. 1989 14. April: Inbetriebnahme der Breitbandkabelanlage: VAZ vom 14. April 1989 17 Fernsehprogramme stehen zur Auswahl. 249 Wohn- Breitband einheiten beantragten Anschluss. Bis Ende des Jahres Ausbau auf 1029 Wohneinheiten möglich.

- 150 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1989 19. April: Das Sanierungsgebiet im Ortskern Dörverden VAZ vom 19. April 1989 Sanierung im Rahmen der Städtebauförderungsprogramm umfasst mit Altort, Steinsiedlung und Mühle 46 Hektar. 1989 01. Mai: 20. Volkslauf des TSV Dörverden mit 659 Teil- VAZ vom 04.05.1989 nehmern. VAZ vom 09.05.1989 1989 02. Mai: Start der Aktion „Essen auf Rädern“ mit Sauer- VAZ vom 03. Mai 1989 Essen kraut, Bockwurst und Kartoffelpüree, Paradiescreme. 1989 26. Mai: Abschluss der Untersuchung „Eisenzeitlichen VAZ vom 26. Mai 1989 Germanensiedlung“ in Hülsen. Rund 60.000 Scherben Germanen sichergestellt. Der offen gelegte Bereich liegt am ehema- ligen Dorfrand, wo es Werkstätten von Handwerkern, Ei- senschmelzöfen und Töpfer gab. 1989 18. Juni: 3. Europawahl mit 59,9 % Deutscher Wahlbe- VAZ vom 19. Juni 1989 3. teiligung. In Dörverden: Wahlberechtigte 6.713; CDU Europa- 1.182/32,3 %; SPD 1.753/48 %; Grüne 280/7,7 %; FDP Wahl 175/4,8 %; REP 158/ 4,3%. 1989 14. Juli: Tiefflugterror in Dörverden, 67 Tiefflüge an VAZ vom 14. Juli 1989 Tief- einem Tag gezählt. Offener Brief von Horst Austermann flieger an Verteidigungsminister Stoltenberg. 1989 01. August: Gemeinde erschließt 25 Bauplätze in at- VAZ vom 21. Aug. 1989 Bauplätze traktiver Lage. Ruhiges Wohnen frei von Durchgangs- verkehr in den Neubaugebieten „Gartenstraße“ und „Am Sünderberg“. 1989 03. September: Wie funktioniert die Gemeindeverwal- VAZ vom 22. Aug. 1989 tung. Dörverdener Bürger dürfen hinter die Kulissen Gemeinde VAZ vom 06. Sept. 1989 verwal- schauen. „Tag der offenen Tür“ in und um das Rathaus! tung Besucher strömten in Scharen! 1989 09. November: „Fall der Mauer“ nach über 28 Jahren Google/ Wikipedia Mauerfall ihrer Existenz. Bereits im Oktober 1989 zeichneten sich Vorbereitungen einer von der DDR-Regierung kontrol- lierten Reisetätigkeit ab. Doch die Öffnung der DDR- Grenze kam völlig unerwartet, trotz der vorhergehenden Massenkundgebungen und Forderungen nach Reisefrei- heit sowie die anhaltende sogenannte „Republikflucht“ über das östliche Ausland. 1990 1990 07. März: Zur Zeit leben in der Gemeinde 77 Asylanten, VAZ vom 14. Sept. 1989 Wohn- 45 Aus-und fast 80 Übersiedler. Für ihre Unterbringung raum fehlt Wohnraum. VAZ vom 07. März 1990 1990 31. März: Tag des Baumes. Seit 1988 gibt es ihn in der VAZ vom 15. Febr. 1990 Gemeinde. Die Pflanzaktion standortheimischer Laub- Tag des bäume im Werte von 5.000 DM erfolgte angesichts des Baumes milden Wetters diesmal früher im Jahr.

- 151 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1990 29.März: Schleuse in Dörverden. Nach Wiedereinsetzen VAZ vom 29. März 1990 Schleuse der 30 Tonnen Stahltore mit einem Spezialkran wird am 13. April die Schleuse wieder geöffnet.

1990 April: Dörverden wird zu Zwei Drittel (84 km²) von VAZ vom 20. April 1990 Gelände- Grün- und Ackerland bedeckt. Waldflächen (15 km²) er- struktur reichen Anteil von 18 %. Straßen bedecken eine Fläche von fast 145 Hektar und Wege von fast 186 Hektar. 1990 13. Mai: Erstmals bei einer niedersächsischen Land- VAZ vom 14. Mai1990 Wahl tagswahl gab es Erst- und Zweitstimmen. Die SPD wur- zum Google/Wikipedia de stärkste Fraktion und konnte gemeinsam mit den Gesamt Niedersachsen 12. Grünen die „Regierung Albrecht“ ablösen. In Dörverden Landtag SPD 44,2 % 71 Sitze (61dir) entfielen von 4.513 Erststimmen 2.281 auf die SPD, CDU 42,0 % 67 Sitze (67dir) 1.846 auf die CDU, 161 auf die Grünen, 130 auf die FDP. FDP 6,0 % 9 Sitze Von 4.508 Zweitstimmen erhielt die SPD 2.215, die CDU Grüne 5,5 % 8 Sitze Rep 1,5 % 1.763, die Grünen 217 und die FDP 196 1990 07. Juni: Der aus dem Jahr 1877/78 stammende Turm VAZ vom 07. Juni 1990 der Dörverdener Kirche wird noch weitere 6 Wochen Kirche eingerüstet bleiben. Für ca. 110.000 DM muss das Mau- erwerk saniert werden. Die Kosten trägt die evangelische Landeskirche. 1990 Juli: Angesichts des Truppenabbau der Bundeswehr auf VAZ vom 19. Juli 1990 Bundes- 370.000 Soldaten befürchtet man in Dörverden Einspa- wehr rung und damit Veränderungen im Bereich von Dienst- leistungen, Infrastruktur und Arbeitskräfte für den Stand- ort. Der Gemeinderat beschloss einstimmig eine Resolu- tion für den Erhalt des Bundeswehrstandortes Barme. 1990 27. Juli: Für das Schuljahr 1990/91 sind 35 zusätzlichen VAZ vom 27. Juli 1990 Nato Aussiedlerkindern einzuplanen. Die Einrichtung von För- Blocks derklassen ist unumgänglich. Die Wohnblocks in der Dörverdener Bahnhofstraße 74 werden zur neuen Adresse für Aussiedler. Vierundzwan- zig der Wohnungen in den sogenannten „NATO-Blocks, bis vor kurzem von Angehörigen der britischen Streit- Abb. 82: Nato-Block kräfte belegt“, sind bereits bezogen. 1990 14. September: Asylbewerber bereiten Dörverden Pro- VAZ vom 14. Sept. 1990 Asyl bleme. Die Zahl der in der Gemeinde lebenden Asylanten und Flüchtlinge liegt um 25 % über dem Vorjahr. Die Zahl von 82 Asylbewerbern liegt um 13 im Übersoll. Außerdem sorgen 89 DDR-Übersiedler und 119 Aus- siedler für Unterbringungsprobleme.

1990 September: Nun wissen die Dörverdener wieder was VAZ vom 19. Sept. 1990 Turmuhr ihnen die Kirchturmuhr geschlagen hat! Sie wurde im Rahmen der Turmsanierung gründlich überholt.

- 152 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1990 01. Oktober: Drohende Bahn-Stilllegung: Überlegungen VAZ vom 03. Okt. 1990 Bahn der DB wegen der erheblichen Erhaltungsmaßnahmen von 1.2 Mio DM, die Bahnstrecke Wahnebergen-Rethem stillzulegen. Die Industrie- und Handelskammer, die Landkreise Soltau-Fallingbostel und Verden sowie die Gemeinden Rethem und Dörverden sprachen sich für den Erhalt aus. 1990 03. Oktober: Einigungsvertrag „Deutsche Einheit“ Bei- Wikipedia Tag tritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Ende der VAZ vom 03. Okt. 1990 Deutsche 41jährigen Geschichte der DDR. Einheit Der „Dritte Oktober“ wurde als Tag der Deutschen Ein- heit zum gesetzlichen Feiertag bestimmt. 1990 19. Oktober: Windenergie in Stedebergen. Volker Egel- VAZ vom 20. Okt. 1990 king wagte nach langwierigen Verhandlungen mit den Wind- Genehmigungsbehörden die Inbetriebnahme des ersten kraft Windkraftrades mit einer Leistung von 45.000 Watt. 1990 19. Oktober: Umweltbeauftragter ganz nach den Vor- VAZ vom 19. Okt. 1990 stellungen der Gemeinde. Lutz Brockmann (Diplom- Umwelt geograph) ist neu im Bauamt. Neben Landschaftspflege und Grünplanung bringt er fundiertes Wissen über Raum- ordnung und Landschaftsplanung mit. 1990 November: Die älteste Dörverdener Diskothek „Studio VAZ vom 03. Nov. 1990 EX“ schließt Betrieb nach 25 Jahren. Vor dem Umbau zur Heimatkalender 205, Loh- Diskothek Diskothek 1965 diente der Saal 7 Jahre als Kino und mann Seite 109 ff dann als Tanzsaal. Soll zukünftig als „Dolce Vita“ weiter Heimatkalender 207, Loh- bestehen. mann Seite 280-287 1990 November: Umbau des Betriebsgeländes der „Betriebs- VAZ vom 20. Nov. 1990 stelle Nordwest der Preußen Elektra AG“. Die alte 60 kV- Preußen Leitung mit 3 Transformatoren wird jetzt abgebaut und Elektra durch neue Transformatoren zur direkten Umspannung von 110 auf 20 kV ersetzt. 1990 02. Dezember: Die Wahl zum 12. Bundestag stand als VAZ vom 03. Dez. 1990 erste „Gesamtdeutsche Wahl“ ganz im Zeichen der Wie- Wikipedia Wahl dervereinigung. Bundeskanzler Kohl ging zum vierten zum 12. Mal als eindeutiger Sieger hervor. Die CDU erhielt bun- Bundes- tag desweit 43,8 % der Stimmen, die SPD 33,5 %, FDP11 %, Grüne 5.1 %. Neben den Bürgern der ehemaligen DDR waren auch die Westberliner nun erstmals wahlberechtigt. Die Zahl der Mitglieder des Bundestages wurde auf 656 Abgeordnete erhöht. 1991 02. Januar: Die ersten Rekruten aus Kreis Hagenow VAZ vom 03. Jan.1991 (ehemalige DDR) traten ihren Dienst in Barme an. Insge- Bundes- samt 4.500 Rekruten aus den fünf neuen Bundesländern wehr begannen heute ihre Ausbildung bei der Bundeswehr.

- 153 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1991 1991 Januar: Die Statistik der Kommunalen Datenverarbei- VAZ vom 21. Jan. 1991 tung Weser Ems (KDEW) zählt für die Gemeinde Dör- Statistik verden 9.717 Einwohner. Die 380 ausländische Mitbürger kommen aus insgesamt 33 Staaten, davon 171 aus der Türkei. 1991 17. April: Seit April wird an der Gemeindepartnerschaft VAZ vom 17. Apr. 1991 der Gemeinde Reinsdorf im Kreis Wittenberg gearbeitet. Reinsdorf Am 5./6. Mai besuchten 51 Reinsdorfer Sangesfreunde VAZ vom 08. Mai 1991 den Gesangverein Euterpe. 1991 01. Mai: Über 500 Starter in Dörverden. Beim 22. In- VAZ vom 04. Mai 1991 22. ternationalen Volkslauf/- Volkswandertag waren die Volkslauf Teilnehmer mit der geänderten Strecke sehr zufrieden. 1991 14. Mai: Das Postamt in Dörverden befindet sich seit VAZ vom 14. Mai 1991 1876 in der Königstraße 1. „Das Gebäude hat lange Post Tradition - schon zur Kaiserzeit wurden hier Briefmarken verkauft!“ Ein Neubau auf dem Grundstücks-Dreieck Bahnhofstraße/Ecke Harz ist geplant und soll 1992 be- zugsfertig sein. 1991 Mai: Bauarbeiten in Geestefeld wurden für eine Be- VAZ vom 17. Mai 1991 standsaufnahme einer historischen Siedlung gestoppt. Die Wüstung bereits 1969 gefundene Wüstung der 1000 Jahre alten VAZ vom 18. Mai 1991 Siedlung in Geestefeld musste auf Grund eines 1988 Kerstin Hofmann, „Die geänderten Flächennutzungsplan und einer im Mai 1991 Wüstung Geestefeld“ von begonnene unerlaubte Baumaßnahme einer Notgrabung Febr. 1993 unterzogen werden. Die Kreisarchäologin Dr. Gabriele Nowaczyk und drei Mitarbeiter hatten leider nur 1 Woche Zeit die Funde zu dokumentieren. Gefunden wurden 2 Brunnen, 6 Gruben, 60 Pfostenlöcher. 1991 25. Mai: Das Verteidigungsministerium gab bekannt, VAZ vom 25. Mai 1991 dass man den Abzug von 1.104 der 2.065 Soldaten in Bundes- Barme plant. Ältere Berufssoldaten sollen vorzeitig aus wehr dem Dienst ausscheiden können. Regierung will soziale Härten abfedern. Gemeindedirektor Thies prognostizierte erhebliche wirtschaftliche Einbußen für die Gemeinde. Die wegfallende Konsumquote für den privaten Ver- brauch dürfte bei etwa 20 Mio DM liegen. Die Folgen werden lange Zeit spürbar sein! Abb. 83: Stationierungsplan 1991 10. Juni: Der Gemeinderat forderte einstimmig die Lan- VAZ vom 10. Juni 1991 des- und Bundesregierung auf, für die Vermeidung eines Bundes- Truppenabzugs aus Barme einzutreten und „harmonisie- wehr rende Maßnahmen“ zugunsten der strukturschwachen Gemeinde Dörverden zu erwirken.

- 154 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1991 Ab August 1990 leistete der ehemalige Gemeindedirek- VAZ vom 19. Sept. 1991 tor und stellvertretende Bürgermeister Horst Austermann Amtshilfe über fast eineinhalb Jahre Amtshilfe in der Partner- Reinsdorf gemeinde Reinsdorf und bereitete die Gebietsreform vor. Man hatte ihn dort mit offenen Armen empfangen! 1991 20. September: Auf Betroffenheit und Unverständnis VAZ vom 09. Okt. 1991 stieß das Konzept zur Neuorganisation der „Territorialen Standort- VAZ vom 04.Febr. 1993 verwaltung Wehrverwaltung“, das die StoV Dörverden zur Außen- stelle der Standortveraltung Nienburg macht. 1991 06. Oktober: SPD und Grüne konnten ihre Kreistags- VAZ vom 07. Okt.1991 mehrheit ausbauen. Mit 18.917 Stimmen verbleibt Kommu- Christoph Rippich für weitere 5 Jahre Verdener Landrat. nalwahlen Horst Austermann (SPD) wurde mit 4.028 Stimmen wie- der in den Kreistag gewählt. Abb. 84: Wahlergebnis 1991 06. Oktober: Gemeinderatswahl: Die SPD verliert ihre VAZ vom 08. Okt. 1991 Gemein- absolute Mehrheit. SPD und CDU verlieren jeweils einen derat Sitz der an die Grünen und die FDP. Die SPD mit „Frischer Wind im Rat“. Bürgermeister Heiner Falldorf bleibt zwar mit 11 Sitzen VAZ vom 09. Nov. 1991 stärkste Fraktion doch Grüne und/oder FDP bilden das Zünglein an der Waage. Gültige Stimmen 14.684; CDU 6.367; SPD 6.816; Grüne 964; FDP 537 1991 25. Oktober: Die Eichen vor dem Rathaus in Dörverden VAZ vom 25. Okt.1991 Rathaus werden morgen gefällt, und zwar die beiden 80 Jahre al- ten Bäume, die den Eingang zum Rathaus bewachen. Trotz Einsetzen von Betonplomben konnte bei ihnen der Fäulnisprozess nicht gestoppt werden. 1991 21. November: Heiner Falldorf wurde mit zwölf zu elf VAZ vom 23. Nov. 1991 Bürger- Stimmen erneut zum Bürgermeister gewählt. Die Gruppe meister FDP/Grünen hat ihre Stimmen aufgeteilt. Ehler Lohmann (Grünen) wählte Falldorf. Horst Austermann wurde mit 12 Stimmen, sechs Enthaltungen, fünf Gegenstimmen als

stellvertr. Bürgermeister bestätigt. Es gibt keinen zweiten Abb. 85: Foto Falldorf- stv. Bürgermeister wie vorher angedacht. Austermann 1991 19. Dezember: Wann wird endlich das Dörverdener VAZ vom 19. Dez. 12.1991 Schwimm- Schwimmbad fertig? Seit 27 Jahren in Betrieb und seit bad Ende1990 wartet es auf die große Reparatur. Baubeginn wird nicht vor 1992 und die Fertigstellung nicht vor 1993 möglich sein. 1992 1992 20. März: Antennenturm in Barme. Einstellung des VAZ vom 20. März 1992 Baus 1990 aufgrund der Bonner Stationierungsentschei- Antennen- dungen (Flugabwehrgeschwader 35). Bund der Steuer- turm VAZ vom 01. Okt. 1992 zahler kritisierte den Bau und betrachtet die 1,6 Mio DM in den Sand gesetzt! Der Abbau des Turms wird geprüft.

- 155 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1992 14. April: Einwohnerzahl der Gemeinde übersprang die VAZ vom 14. April 1992 Einwoh- „Neuntausender“ Grenze. Dörverden profitiert in erster ner Linie an Zuzügen. 4.516 männliche Einwohner standen 4.533 weiblichen Einwohnern gegenüber! 1992 01. Mai: 23. Internationaler Volkslauf und Volkswandern VAZ vom 04. Mai 1992 23. mit 400 Teilnehmern. Vor dem großen Regen waren na- Volkslauf hezu alle Teilnehmer im Ziel. 1992 1992: Jörg Block gründete sein neues Autohaus Stedorf, www.autohausblock.de Alte Reihe Nr. 10 als „Freie Werkstatt“. Ab 1994, nach Werkstatt Abschluss eines Ford-Service-Vertrag, wandelte er es um VAZ vom 21. Juli 1995 Block in eine Vertragswerkstatt mit Neuwagenverkauf. 1992 Mai : „Aus“ für die Bahnstrecke Wahnebergen Rethem. VAZ vom 25. Mai 1992 Bahn Endgültig zum 01. September. Bereits zum 01. Juni wird der Güterverkehr eingestellt. 1992 Juli : Das widersprüchliche Verhalten der Kreisverwal- VAZ vom 23. Juli 1992 Wind- tung gibt zu denken. Windenergieanlagen werden theo- kraft retisch gefördert und in der Praxis abgelehnt. 12 Anträge von 26 wegen „Landschaftsverschandlung“ abgelehnt. 1992 Der Müllermeister Konrad Dahnken kaufte 1992 die www.niedersaechsische- Mühle Dörverdener Mühle und nahm Anfang Januar 1993 den muehlenstrasse.de Mühlenbetrieb wieder auf. 1992 12./13. September: Herbstmark der Selbständigen mit VAZ vom 11. Sept. 1992 Herbst- großer Gewerbeschau. Die Modeschau des Kaufhauses markt Naundorf war eine der Attraktionen. VAZ vom 15. Sept. 1992 1992 10. November: Anlieger fordern den Abriss der „Graß- VAZ vom 11. Nov. 1992 hoffschen Halle“: „Wir wollen das Ding loswerden,“ war Graßhoff die einhellige Meinung.“ Die Gemeinde aber will die VAZ vom 12. Nov. 1992 Hallen zum Kindergarten auszubauen. (Dieses Projekt blieb zwischen SPD und CDU bis zu seiner Fertig- stellung im Sommer 1996 heftig umstritten.) 1992 Dezember 1992: Auch im vierundzwanzigsten Jahr hat VAZ vom 10.12 1992 das Weihnachtskonzert in Dörverden nichts von seiner Weih- Anziehungskraft verloren. Zahlreiche Besucher waren nacht von den Darbietungen von Kirchenchor, Jugendchor, Posaunenchor und Flötengruppe begeistert. 1993 1993 Januar 1993: „Postamt Dörverden 1“ zieht um in das VAZ vom 21. Jan. 1993 neue Postamt in der Bahnhofstraße 12. Am Montag, Postamt 25. Januar öffnet nach halbjährlicher Bauzeit die Post in dem modernen angemieteten Neubau. 1993 März: Die Gemeinde sucht dringend Mietwohnungen VAZ vom 10. März 1993 für deutsche Wohnungsbedürftige und Flüchtlinge.

- 156 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1993 05. März: Mit Auflösungsappell und Einrollen der Ba- VAZ vom 08. März 1993 taillonsfahne beendete nach über 30 Jahren der Kom- Raketen- mandeur des Artillerieregiments 3 die Dienstzeit des im VAZ vom 24. März 1993 artillerie Jahre 1961 als ArtBtl 32 in der Niedersachsenkaserne Barme aufgestellten Raketenartilleriebataillons 32 (Ho- nest John) und der Begleitbatterie 3. 1993 23. März: Besuch des Bundesverteidigungsminister VAZ vom 23. März 1993 Volker Rühe beim Pionierbataillon 11 auf dem Standort- Bundes- übungsplatz. Er erklärte, dass der Standort Barme erhal- wehr ten bleiben würde und es es keine weiteren Auflösungs- pläne für den Standort gibt. 1993 01. Mai: 24. Internationaler Volkslauf, wird trotz der we- Verdener Aller Zeitung vom 24. nigen Teilnehmern (400) als gelungene Generalprobe für 8./9. Mai1993 Volkslauf den Jubiläumslauf 1994 gewertet. 1993 04. Mai: Versöhnung durch Erinnerung. 120 ehemali- VAZ vom 06. Mai 1993 Erinner- ge Zwangsarbeiter besuchten die Stätte ihre Gefangen- ung schaft im „Steinlager“ und auf dem EIBIA-Gelände. 1993 01. Juli: Dörverden/ Stedorf erhält eine neue fünfstellige Gemeinde Dörverden Postleitzahl Postleitzahl 27313. 1993 August 1993: Nach einjähriger, 100.000 DM teurer „Ge- VAZ vom05. Aug. 1993 Sport- neralüberholung“ übergab Horst Austermann den zweiten platz Sportplatz in Dörverden mit „lockerem Händedruck“ an den TSV-Vorsitzenden Brüggemann. 1993 24. August: Ein 70 Tonnen-Kran entfernte gestern von VAZ vom 25. Aug. 1993 Mühle der Winterschen Windmühle (sie war seit 1884, seit drei Generationen im Besitz der Familie Winter) die Haube. Am Vormittag waren, ebenfalls von der Firma Wil- helm Pätzmann (Winsen), die Flügel abgetrennt worden. Die Mühle wird mit einem Notdach winterfest gemacht. Die spätere Sanierung hängt laut Eigentümer Dahnken letztlich von der Finanzierung ab. Abb. 86: Haube am Kran 1993 Am 07. September, nach 15 monatiger Bauzeit wird das VAZ vom 03. Sept. 1993 Schwimm für 2,4 Mio DM renovierte Schwimmbad in Dörverden bad zum Baden freigegeben. Vormittags für den Schulbetrieb, nachmittags ist es für den öffentlichen Badebetrieb geöff- net. Die Wassertemperatur beträgt zwischen 28 bis 32 °C. Abb. 87: Schwimmbad 1993 September: Seit dem 01. April 1993 wird in Barme das VAZ vom 07. Sept. 1993 Transportbataillon 11 aufgestellt. Zum 01. April 1994 Bundes- soll die Friedensstärke, von sechs Kompanien und wehr 780 Soldaten erreicht sein. Die Soldaten stammen aus 26 verschiedenen Verbänden und Standorten. Mit 537 Klein und Großfahrzeuge wird das Bataillon in der Lage sein, 3.600 Tonnen Transportgüter, 490 m³ Betriebsstoff sowie 38 Großgeräte (Panzer) zu transportieren. Abb. 88: Transportbataillon 11

- 157 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1993 04. November: Abwassernetz in der Steinsiedlung wird VAZ vom 04. Nov. 1993 saniert wegen Wurzeleinwuchs, zerstörter Rohre und Abwasser alter Kanäle. Die Gesamtkosten sind mit rund 3 Mio. DM veranschlagt. 1993 November: Barmer Pioniere bereiten sich als „Zweites VAZ vom 09. Nov. 1993 Bundes- Kontingent“ für den Einsatz in Somalia vor. Bestand das wehr erste Kontingent noch aus 5 Soldaten, sind es jetzt 55 Soldaten für UNOSOM II (März 1993 - März 1995). 1993 November: Die Dörverdener Verwaltungshilfe für die VAZ vom 27./28. 11.1993 Partner- „Partnergemeinde Reinsdorf“ wird nach deren Einglie- gemeinde derung nach Wittenberg eingestellt. 1993 07. Dezember: Die beiden Windkraftanlagen in Stede- VAZ vom 20/21. Nov. 1993 Wind- bergen, seit Oktober 1990 ostwärtigen der B 215, werden kraft ab Anfang Dezember auf der anderen Seite um zwei Anlagen ergänzt. Mit rund 190.000 kW/Jahr rechnen die Betreiber der beiden neuen 150 kW-Anlagen. 1993 17. Dezember: Mit der Übergabe der Verdener Kasernen VAZ 18./19. Dez.1993 britische von den Briten an das Bundesvermögensamt endet die Garnison Geschichte der 300jährigen „Garnisonsstadt Verden“ Jürgen Siemers, Stadt Verden, eine Garnisonsstadt endgültig. Der letzte britische Soldat hat Verden verlas- mit Tradition, Band 9 sen! Bei Kriegsende gehörte Verden zu dem Gebiet, das von der 51. Highland Division besetzt war. Daher erhiel- ten die Kasernen britische Namen. Aus der Kolberg/Det- ting Kaserne wurde Ceithness-Barracks und aus der Nampcel Kaserne Sheil Barracks. Der Name der Gibralta Kaserne klang vermutlich bereits ausreichend britisch. 1994 1994 Januar: Hochwasser an Aller und Weser. Der „ab- VAZ vom 6. Jan. 1994 Hochwas- gesoffene neue Sportplatz“ in Wahnebergen entwickelte ser sich nach dem verspäteten Frosteinbruch Mitte Februar VAZ vom 19./ 20. Febr. 1994 zum gut besuchten Eisstadion. 1994 06. Januar: Am Geestefelder Weg wurde zur Erzeugung Wind- von „Erneuerbarer Energie“ die erste Stedorfer kraft Windkraftanlage (WKA) in Betrieb genommen. Die „Windmühle“ von der Firma „Südwind“ hat 37 KW Höchstleistung. Die Betreibergesellschaft, „Zeyn-Tilch GBR“ setzt sich zusammen aus Herbert und Marianne Tilch und dem Landwirt Heiner Zeyn, der den Standort der Mühle bereitstellte. Die Mühle produzierte gem. Hei- ner Zeyn bis von 1994 bis 2012 in 92.327 Betriebsstun- den 688.754 kW, die in den Schweinestall und das öf- fentliche Netz eingespeist wurden. Die Mühle hat einen Mast von 30 Meter Höhe, der mit Drahtseilen abgespannt Abb. 89: Windkraftanlagen ist und die Flügellänge beträgt 7 Meter . der „Zeyn-Tilch GBR“

- 158 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1994 13. März: 13. Niedersächsische Landtagswahl. VAZ vom 14. März 1994 Wahl Mit 2534 (Fritz Koch behauptet 1753?)Erststimmen Ergebnis Niedersachsen: zum 13. (51,4 %) blieb Dörverden fest in der Hand von Christi- SPD 44,3 %; CDU 36,4 %; Landtag na Bürmann. Der CDU Kandidat Wilhelm Hogrefe folgte Grüne 7,4 %; FDP 4,4 %; mit 1.872 Stimmen (38 %). Von 4.931 Erststimmen er- Rep. 3,7 %. hielt die SPD 2534, CDU 2.534, Grüne 434, FDP 210. Gerhard Schröder, als Mi- nisterpräsident wiedergewält, Die 5.443 Zweitstimmen verteilten sich auf SPD 2.130, bildete SPD-Alleinregierung CDU 2199, Grüne 540, FDP 222, Rep. 207. 1994 24. März: Immer noch „Land unter“ an der Weser. Der VAZ vom 24. März 1994 Hochwas- Pegelstand fiel gestern von 7,59 m auf 7,33 m. Leichte ser Entwarnung durch das Wasser- und Schifffahrtsamt. Bauern haben Probleme mit Frühjahrsbestellung. 1994 01. Mai: 25. Dörverdener Volkslauf. Selbst die Jubilä- VAZ vom 05. Mai 1994 letzter umsveranstaltung konnte den anhaltenden Teilnehmer- Volkslauf rückgang nicht stoppen. Bei nur 300 Teilnehmer wird der TSV künftig keine Volksläufe mehr veranstalten. 1994 20. Mai: „Feierlich Gelöbnis“ und 25.jähriges Partner- VAZ vom 18. Mai 1994 Gelöbnis schaftsjubiläum legten 300 Soldaten der Panzerpionier- kompanie 320, der 5. Kompanie des Transport Batail- VAZ vom 25. Mai 1994 lon 11 und der 6. Kompanie des Pionierbataillon 11 auf der Allerwiese am Amtshaus in Westen in Anwesenheit von Landrat Rippich und etwa 1.000 Zuschauern ab. 1994 12. Juni: Bei der Wahl zum Europaparlament gewann in VAZ vom 14. Juni 1994 Dörverden bei einer Wahlbeteiligung von 47,8 % die 4.Europa- SPD 1.471 Stimmen; die CDU 1.190; die Grünen 312, wahl Rep. 83 und die FDP 98 Stimmen. 1994 Juli 1994: Maßarbeit im Dörverdener Schleusenkanal. VAZ vom 02./03. Juli 1994 Schleuse Der erste von drei „Stauverschlüssen“ des Weserwehr ist installiert. Im Dezember soll die Anlage wieder in Be- trieb genommen werden. Wasser-und Schifffahrtsamt Verden spricht von rund fünf Mio. DM. 1994 26. August: Gute Nachricht für die Wintersche Mühle. VAZ vom 26. Aug. 1994 Der Landkreis Verden beteiligt sich mit 190.000 DM an Mühle der Sanierung der 137 Jahre alten Mühle, verteilt auf die Haushaltsjahre 1994 bis 1997. Müllermeister Kon- rad Dahnken hat beim Landkreis erfahren, dass unver- züglich mit der Wiederherstellung der Galerie und dem Mauerwerk begonnen werden soll. Abb. 90: Wintersche Windmühle 1994 15. September: EIBIA-Gelände in Barme wird erneut VAZ vom 15. Sept. 1994 auf Altlasten untersucht. Im Rahmen einer Voruntersu- EIBIA chung sind etwa 25 tiefe Trockenbohrungen mit an- schließendem Ausbau zu Grundwassergütemessstellen vorgesehen. Rund achtzig 2 bis 5 Meter tiefe Rammkern- sondierungen werden abgeteuft. Mit dem Abschluss der Arbeiten wird bis Anfang Oktober gerechnet.

- 159 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1994 18. September: Vier neue Farbglas-Fenster in der „Cos- VAZ vom 21. Sept. 1994 mae und Damiani Kirche“ in Dörverden stiftete Her- Kirche mann Wiebe. Während eines festlichen Gottesdienstes wurden sie ihrer Bestimmung übergeben. 1994 22. September: Richtkranz über dem Volksbank-Neu- VAZ vom 22. Sept. 09.1994 Volks- bau, dessen Geschäftsfläche nun mehr als doppelt so groß bank ist. Der Umzug ist für Anfang 1995 geplant. 1994 16. Oktober: Wahl zum 13. Bundestag. Zum dritten Mal VAZ vom 17. Okt. 1994 in Folge gewann Arne Börnsen den Bundestagswahl- Wahl kreis 29 für die SPD. Bei 47,6 % hatte er einem Vor- zum 13. sprung von 11.357 Erststimmen. Ergebnis für Dörverden Bundes- tag bei 79,9 % Wahlbeteiligung: CDU 2.317 (42,1 %); SPD 2664 (48,4 %); FDF 123 (2,3 %); Grüne 310 (5,6 %). Zweitstimmen: CDU 2.084 (37,8 %); SPD 2.451 (44,5 %); FDP 384 (7 %); Grüne 363 6,6 %). Abb. 91: Bundestagswahl 1994 Bundeskanzler Kohl kann sich nur noch auf eine hauchdünne Mehrheit stützen. Die Kanzlerkandidatur von Rudolf Scharping dürfte damit gescheitert sein. Kohl und Kinkel bekräftigten ihren Willen die christlich liberale Koalition fortzusetzen. 1994 25. Oktober: Bereits fünf Jahren dauert die Diskussion VAZ vom 25. Okt. 1994 über den neuen Kindergarten an. Es scheinen die Argu- Kinder- mente für den Kindergarten im Graßhoffschen Gebäude garten stichhaltig. Dadurch würde die Steinsiedlung eine Auf- wertung erfahren. 1994 Dezember 1994: Die Sanierung der ehemaligen Winter- VAZ vom 02. Dez. 1994 schen Windmühle liegt, so Denkmalpfleger G. Precht, Mühle gut im Zeitplan. Noch vor Weihnachten soll das Gerüst abgebaut werden. 1994 20. Dezember: Die Kastanienbäume an der Sympher- VAZ vom 20. Dez.1994 Allee wurden ausgelichtet und gesichert. Für drei der 54 Bäume Bäume kam die Rettung leider zu spät Als Ersatz sollen drei Ahornbäume gepflanzt werden. 1995 1995 06. Januar: Vor allem im vierten Quartal stieg die Zahl VAZ vom 06. Jan. 1995 Kirche der Kirchenaustritte (26) in der Gemeinde Dörverden sprunghaft an. Waren es 1993 bereits 67 Kirchenaustritte, so erhöhten sich die Kirchenaustritte auf 83 im Jahr 1994. In Niedersachsen beträgt die Kirchensteuer immerhin 9 % der Lohnsteuer. 1995 01. Februar: Die „Entwicklungsstudie Dörverden 2020“ VAZ vom 01. Febr. 1995 Menschen die die Gemeinde gemeinsam mit dem Planungsbüro und Regi- „Mensch und Natur“ aus Hannover begonnen hat, kostet on Planungskosten von 98.000 DM, die zur Hälfte die Ge- meinde aufbringen muss. Es sollen Anstöße zur Einkom- mensverbesserung gefunden werden.

- 160 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1995 Februar 1995: Hohes Fremdwasseraufkommen bereitet VAZ vom 04./05. Febr.1995 Klär- der Kläranlage der Gemeinde Probleme. Bei Trockenheit VAZ vom 07. Febr. 1995 anlage fließen täglich 1.300 m³ durch die Kläranlage. Bei dem Hochwasser der letzten Woche wurde ein fast vierfacher Spitzenwert von 4.050 m³ gemessen. Obwohl die Wasserstände der Weser sinken sind noch weite Teile der Stedorfer Marsch überflutet. Abb. 92: Hochwasser 1995 05. März: Einweihung des Gemeindehauses mit einem VAZ vom 01.März 1995 Gemein- Festgottesdienst nach umfangreicher Renovierung. Es de blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. 1817 be- haus schloss die Gemeinde den Neubau als Küster - und Schulhaus. Am 20.11.1840 brannte es ab und wurde durch einen massiven Ziegelbau mit Rotziegeldach er- setzt. Noch bis 1956 nutzte man die beiden großen Räume als Schulräume. Abb. 93:Gemeindehaus Kirchstraße 1995 15. März: Nach langem Hin und Her, Eingaben, VAZ vom 16. März 1995 Bundes- falschen Versprechen, Widerrufen, gab das Bundesver- wehr teidigungsministerium bekannt, dass das Panzerpionier- VAZ vom 21. März 1995 bataillon 11 mit rund 780 Soldaten und 8 zivilen Stellen. in Barme zum 30. September 1997 aufgelöst wird. Der Gemeinderat protestierte erneut (ohne die Stimmen des Grünen und der FDP) beim Verteidigungsminister. 1995 03. April: Die Volksbank nimmt den Neubau ihrer Fi- VAZ vom 1./2. April 1995 Volks- liale in Dörverden offiziell in Betrieb. Am Sonntag, im bank Rahmen eines Tages der offenen Tür, stellt sich die Bank VAZ vom 04. April 1995 mit neuen Techniken im Dienstleistungsservice vor. 1995 25. April: Ende von 100 Jahren Eisenbahngeschichte. VAZ vom 25. April 1995 Eisen- Nur noch der Schotterlauf der ehemaligen Rethemer bahn Bahntrasse ist vorhanden. Die Schienen hat ab März trasse 1995 die Firma Villmann für die Bahn demontiert und abgefahren, insgesamt 5.250 Tonnen Stahl. Die Fraktio- nen aus Rethem und Dörverden diskutieren über Ankauf und Weiterverwendung, und denken über einen Rad- und Wanderweg nach. 1995 01. Juni: Bis Ende Januar 1996 soll die Graßhoffsche VAZ vom 01. Juni 1995 Kinder- Halle zur Kindertagesstätte, Gemeindesaal und Bücherei garten umgebaut sein. Der Umbau der 1938 erbauten Halle ist mit rund 4,5 Mio DM veranschlagt. 1995 26. Juni: Für einen Nettopreis von 910.000 DM ver- VAZ vom 26. Juni 1995 Trink- kaufte die Gemeinde das Leitungsnetz des gemeindeei- wasser genen Wasserwerks in Dörverden, Stedorf und Hülsen. an den Trinkwasserverband Verden. Da das Dörverdener Wasserwerk nicht einmal als Notversorgung benötigt wird, werden die Brunnen verfüllt.

- 161 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1995 11. August: In den kommenden Wochen) soll mit dem VAZ vom 11./16. Aug. 1995 Ausbau der B215 (Große Straße) begonnen werden. In B215 einer öffentlichen Versammlung erfuhren die Bürger, dass auf einer Länge von 2,4 km zwischen Einmündung „Alte Reihe“ und „Barmer Weg“ mehrere Fahrbahnteiler zur Beruhigung des Straßenverkehrs beitragen sollen. Rad- und Fußwege werden beiderseits verbessert. Bereits im November soll der Ausbau abgeschlossen sein. Abb. 94: Bauarbeiten B215 1995 08. September: Das Staatshochbauamt lässt in der Ka- VAZ vom 08. Sept. 1995 Kaserne serne in Barme das Fernleitungsnetz erneuern und um- Barme fangreiche Energieeinsparungsmaßnahmen vornehmen. Anfallende Kosten: 16,5 Mio DM für das Fernleitungs- netz, für das Abwassernetz 7,5 Mio DM, und für die Wasserversorgung 2,1 Mio DM ! 1995 15. November: Nach über 44 Jahren schließt heute die VAZ vom 15. Nov. 1995 Tankstelle Deppe an der B215. 1951 begannen mit Tankstelle Handpumpe und Hebebühne Fritz und Ursula Deppe. 1995 23. November: Gut zwei Jahre nach der Somalia-Missi- VAZ vom 23. Nov. 1995 Bundes- on stehen die Soldaten des Pionierbataillon 11 vor ihrem VAZ Weihnachten 1995 wehr zweiten Einsatz unter dem Mandat der UNO. 50 Pioniere Geconifor bereiten sich auf die Teilnahme an „Geconifor“ in Bosnien vor. Sie sollen Anfang Februar von Köln Wahn nach Split ausfliegen. 1996 1996 Januar: Die Sanierung der Dörverdener Windmühle ist VAZ vom 17. Jan. 1996 Wind- soweit fortgeschritten, dass in ca. vier Wochen der Ein- mühle bau der massiven Flügelwelle abgeschlossen sein wird. 1996 17. Januar: Das Transport-Bataillon 11 wird um eine VAZ vom 17. Januar 1996 Bundes- Kompanie verstärkt. Die Aufstockung ist eine Folge der wehr „Feinausplanung der Binnenstruktur der Streitkräfte“ be- dingt durch die organisatorische Neuausrichtung der ge- samten Bundeswehr. 1996 23./24. Januar: Gleich zweimal, gestern und heute, VAZ vom 23. und 24. Jan. Brandstif- schlug ein Brandstifter auf dem Hof Stahmann in Stedorf 1996 tung zu. Die Polizei nahm einen 24jährigen Tatverdächtigen Stedorf fest. Verdacht bestätigte sich nicht. 1996 Februar: Baustopp an der B215, Straßenbaufirma. VAZ vom 20. Febr. 1996 Straßen- Brünjes ist in Zahlungsschwierigkeiten, musste Großteil bau der 130 Beschäftigten entlassen. Noch am 17. März ruhte VAZ vom 16./17. März 96 die Arbeit. Nach Beendigung der Frostperiode weiter VAZ vom 12. April 1996 Baustopp. Gemeinde kündigte Vertrag und forderte Scha- densersatz. Voraussichtlich Anfang April gehen die Bauarbeiten endlich mit Firma Matthäi weiter.

- 162 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1996 20. März: Nachdem am 17. April 1992 der erste Bauab- VAZ vom 20. März 1996 Kreis- schnitt begann, konnte nun der zweite Bauabschnitt des altenheim Kreisaltenheim mit Fertigstellung des neuen Pfle- VAZ vom 26. März 1996 gewohnhauses abgeschlossen werden. Es gibt 60 neue Pflegewohnplätze. Die Einweihung und Schlüsselüber-- gabe erfolgte durch Landrat Rippich. 1996 26. März: Heiner Falldorf stellt sich als SPD-Kandidat VAZ vom 26. März 1996 Bürger- zur Wahl des hauptamtlichen Bürgermeisters gemäß meister „Vorschaltgesetz für die Änderung der niedersächsischen VAZ vom 23. April 1996 Kommunalverfassung“. Für die CDU tritt Reiner Herbst aus Westen an. 1996 April 1996: Obwohl die Brandgefahr zunehmend VAZ vom 18. April 1996 Brand- wächst, der Waldbeobachtungsturm hat inzwischen aus- turm gedient. Nicht nur, dass er in die Jahre gekommen ist, in- zwischen wird er von etlichen Bäumen überragt. 1996 21. April: Premiere: Erster Wochenmarkt in Dörverden VAZ vom 23. April 1996 Wochen- vor dem Rathaus. Bürgermeister Falldorf eröffnete den markt Markt mit seinem großen Angebot auf 12 Ständen. Der Markt stellt die Umsetzung eines der Vorschläge der Ent- wicklungsstudie „Dörverden 2020“ dar. 1996 25. April: Dörverdener Mühle. In Präzisionsarbeit setzte VAZ vom 26. April 1996 Mühle ein 80-Tonnen-Kran die 18 Tonnen schwere Haube wieder auf. Besitzer Dahnken und Denkmalpfleger Precht beobachteten aufmerksam die Aktion. 1996 15. Mai: Horst Rimkus feierte in Stedorf das Richtfest VAZ vom 15. Mai 1996 Reithalle seiner neuen Reithalle. Auf dem 1,5 ha großen Grund- Rimkus stück entstanden eine 20 mal 40 m große Halle, 24 Pfer- deboxen, eine Führungsmaschine und eine Waschbox. 1996 August 1996: Die teuerste Bauruine der Gemeinde, der VAZ vom 17./18. Aug: 1996 73,5 Meter hohe Antennenträger der Bundeswehr in Bar- Antennen- me, wechselte zur Kommunikationsbranche. „Mannes- träger mann Mobilfunk“ will ihn für das D2 Netz aber auch für das D1 Netz der De-Te-Mobil nutzen.

1996 14. September: Vom „Schinderhannes“ zum „Landhaus VAZ vom 11. Sept. 1996 Dörverden“. Aus der ehemaligen, 100 Jahre alten Bahn- Bahn- hofsgaststätte entstand ein Wohn- und Geschäftshaus mit hofs- Restaurant „Orient Express“. Außerdem gibt es einen gaststätte gemütlichen Biergarten und zwei Kegelbahnen nach neuester Technik. 1996 24. Oktober: Sanierung der Dörverdener Mühle ist weit- VAZ vom 24. Okt. 1996 Mühle gehend abgeschlossen, die Flügel drehen sich wieder. Die Überholung der inneren Antriebstechnik für die Mahlgänge soll noch dieses Jahr erfolgen.

- 163 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1996 Kommunalwahl ´1996: Ablauf der Wahl, bei der vieles VAZ vom 13. Sept.1996 neu ist. Für Dörverden gibt es 3 Stimmzettel. Jeweils Kommu- einen für die Kreistags - und Gemeinderatswahl und nalwahl einen für die Direktwahl des nun hauptamtlichen Bürger- meisters. Für den Bürgermeister darf man nur eine Stim- me abgeben. Sowohl für die Gemeinde- als auch Kreis- tagswahl hat jeder Bürger drei Stimmen, die er entweder einer Liste, oder bis zu drei verschiedenen Listen oder Direktkandidaten geben kann. Erstmals ist jeder, der bis zum Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet hat, wahlbe- rechtigt. Doch sehen die landesgesetzlichen Regelungen zum „Minderjährigenwahlrecht“ vor, dass den Jugendli- chen unter 18 Jahren nur das aktive Wahlrecht zusteht, d.h., sie dürfen wählen, sind aber nicht als Gemeinderats- mitglied wählbar. Abb. 95: Kandidaten 1996 15. September: Wahl Bürgermeister. Da kein Kandidat VAZ vom 16. Sept. 1996 Bürger- mehr als 50 % bekam, Falldorf 47,4 %, Herbst 42,2 %, ist meister- am 29. September Stichwahl. Ergebnis Gemeinde- In den Kreistag ziehen aus wahl Dörverden ein: Horst Aus- ratswahl Dörverden bei 14.684 Stimmen, SPD 6.816; termann, Wolfgang Henze CDU 6.367; Grüne 964; FDP 537. (SPD) und Günther Meyer Für den Kreistag erhielt von 13.682 Stimmen die CDU und Karl Thies CDU. Chri- 5.8o6; SPD 6.069; FDP 318; Grüne 1.489. stoph Rippich bleibt weitere Nach dem seit 17. Sept. endgültigen Ergebnis sind SPD 5 Jahre Landrat. und CDU mit jeweils elf Stimmen im Gemeinderat ver- treten. Ausschlaggebend sind nun die Grünen. 1996 29. September: Stichwahl zum Bürgermeister. Nur VAZ vom 30. Sept. 1996 Stichwahl 54 % der Dörverdener kamen zur Wahl. Heiner Falldorf gewann mit 51,9 %, mit 2.015 Stimmen. Für Rainer Her- bst stimmten 1.865 Dörverdener. 1996 30. Oktober: Abschied der Mitglieder der 23. Ratsperi- VAZ vom 26. Okt. 1996 ode. Die Verwaltungsreform führte nach 12jähriger Tä- Verab- VAZ vom 01. Nov..1996 schiedung tigkeit zur Entlassung von Gemeindedirektor Thies. Er beabsichtigt in die Privatwirtschaft zu wechseln. 1996 29. November: Restaurant und Hotel Pfeffermühle fei- Achimer Zeitung vom erte 25jähriges Jubiläum. 1992, nach vollständiger 28. Nov. 1996. Pfeffer- Restaurierung des ehemaligen Dörverdener Schulgebäu- VAZ vom 07. Dez. 1996 mühle des an der B215, wurde der Hotelbetrieb, aufgenommen. Nun ein bauliches Schmuckstück im Landhausstil. 1996 30. November: Dörverdener Kindergarten nach 6jähri- VAZ vom 30. Nov.1996 ger Planung im Beisein von Landrat Rippich und Ober- Kinder- kreisdirektor Jahn eingeweiht. Bürgermeister Falldorf garten wies in seiner Laudatio auf die bewegte Geschichte des Gebäudes in der Steinsiedlung an der Berliner Straße hin. Die 1.700 Quadratmeter umbaute Fläche kosteten 4,5 Mio DM.

- 164 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1996 28. Dezember: Trotz Anlaufschwierigkeiten, soll der VAZ vom 28. Dez. 1996 Wochen- Wochenmark am Rathaus (ein Ergebnis der Entwick- markt lungsstudie Dörverden 2020) im nächsten Jahr mit der Marktleiterin Karin Gadsdon weitergehen. 1996 Der Entwurf zum neuen Regionalen Raumordnungspro- Flächennutzungsplan Ge- Flächen- gramm prognostiziert für Dörverden bis zum Jahr 2010 meinde Dörverden von 1996 nutzungs- plan ein Zuwachs von 900 auf 10.500 Einwohner VAZ vom Dez. 1996 1996 03. Mai: Die Studie „Dörverden 2020 auf dem Weg zur Kommunale Umweltaktion Studie nachhaltigen Entwicklung“ wurde veröffentlicht und fand 1996: Dörverden 2020 auf dem 2020 Weg zu einer nachhaltigen landesweite Beachtung. Sie gilt als die erste Studie zur Gemeinde, Agenda 21, globalen Agenda 21 für einen ländlichen Raum. Schriftenreihe UAN Heft 28 1996 04. Mai: Die Dörverdener CDU schlug vor, die Bahn- VAZ vom 06.Mai 1996 Radweg trasse von Rethem nach Wahnebergen zur Tourismus- förderung als Radwanderweg auszubauen. 1996 Dezember 1996: In der Gemeinde Dörverden leben ?????? Arbeitslo- 5,2 % Sozialhilfeempfänger. Die Arbeitslosenquote in der sigkeit Gemeinde Dörverden beträgt 13,3 % und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt von 10,5 % im Arbeits- amtsbezirk Verden. Besorgniserregend ist der hohe Anteil von 17,7 % an Arbeitslosen unter 25 Jahren. Dörverden stellte in dieser Altersgruppe die höchste Quote im ge- samten Arbeitsamtsbezirk Verden (durchschn. 12,5 %). 1997 1997 Januar: Die Aller und Weser froren zu. Klirrende Kälte. VAZ vom 07. Jan. 1997 Tauwetter ab 12. Januar, doch die Weser ruht noch unter VAZ vom 15. Jan. 1997 Eis einem dicken Eispanzer von fast 30 cm. 1997 25. Januar: Badeurlaub in Bali. Dörverdener Eltern VAZ vom 28. Jan. 1997 Bade- protestierten auf dem Rathausplatz gegen die schlechte urlaub Unterrichtsversorgung. Besonders empörte man sich dass VAZ vom 14. Febr. 1997 Bali trotz dieser Situation 2 Lehrerinnen ein Sonderurlaub für Letztlich erklärte der nie- eine 12tägige Bildungsreise einschließlich 5 Tage Bade- dersächsische Kultusminister urlaub genehmigt worden war. Bis in den März hinein er- Professor Wernstedt: „Der schienen in der VAZ fast täglich Stellungnahmen der Sonderurlaub hätte nicht verschiedenen Ämter, Behörden und Regierungsstellen gewährt werden dürfen.“ und Leserbriefe zu diesem „brisanten“ Thema. Auch der VAZ vom 04. Dez. 1997 Stern hatte sich am 06. Februar des Themas abgenommen und war später von den beiden Lehrerinnen auf Schmer- zensgeld verklagt worden. VAZ vom 15. Jan. 1998 meldete: Verurteilung des Sterns zur Schmerzensgeldzahlung, von 7.500 und 5.000 DM! 1997 08. März: Der Weser-Radweg kann jetzt auch im VAZ vom 08. März 1997 Internet aufgerufen und eingesehen werden! Abb. 91: Bundestagswahl 1994

- 165 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1997 1997: Der Reitstall Rimkus eröffnete seine Reithalle in www.horstrimkus.de/ Rimkus Stedorf in der der Alten Reihe 21. Im Angebot sind unter anderem das Anreiten junger Pferde und Trainingsauf- enthalte für Reiter/innen aus dem In- und Ausland. 1997 18. April: Pionierstandort Barme aufgelöst. Nach 38 VAZ vom 05. April 1997 Bundes- Jahren beendete ein Außerdienststellungs-Appell die wehr Dienstzeit des Pionierbataillons 11. VAZ vom 21. April 1997 Bereits am 05. April waren die 3. PiBtl 11 außer Dienst gestellt und das Kraftfahrausbildungszentrum, die Zahn- arztgruppe und die Truppenverwaltung dem Transport- bataillon 11 zugeordnet worden. 1997 25. April: Die viele hundert Jahre alte Fährverbindung VAZ vom 25. April 1997 Fähre zwischen Westen und Otersen soll zum 01. Mai wieder aufgenommen werden. AUCOOP-Bootswerft aus Vege- VAZ vom 29. April 1997 sack lieferten am 23. April das sechs Meter lange und VAZ vom 04 .Mai 1997 zwei Meter breite Dielenschiff aus Eichenholz. Irmgard Rieck, die Tochter des letzten Fährmanns. wird das Schiff auf den Namen „Marie Hoffmann“ taufen. 1997 16. Mai: Die Ortskernsanierung im Bereich Steinsied- VAZ vom 16. Mai 1997 Ortskern- lung und Mühle ist abgeschlossen, rund 3 Mio. DM sind sanierung ausgegeben. Die dadurch entstandene Wertsteigerung muss nun anteilsmäßig von den Eigentümern an die „öf- fentliche Hand“ zurück gezahlt werden. Das Katasteramts ermittelt die Höhe der Wertsteigerungen und legt Ausgleichszahlungen fest. 1997 11. Juni: Dörverden bekommt ein Ärztehaus. Dafür wird VAZ vom 11. Juni 1997 das alte Heußmannsche Haus an der Großen Straße Ärztehaus abgerissen. Mit dem Neubau soll im August begonnen werden. Zum 01. April 1998 soll es bezogen werden. 1997 03. Juli: 32 Meter Stahl flach gelegt. Der 21 Jahre alte VAZ vom 03. Juli 1997 Wach- Turm zur Überwachung des Waldes gegen Waldbrände turm war wegen Rostfraß nicht mehr sicher. Er wurde abgeris- sen. Einen Ersatz wird es wegen der Kosten nicht geben. 1997 10. Juli: Neuer e-neukauf an der Diensthoper Straße. VAZ vom 21. Juni 1997 e-neukauf Eröffnung am 10. Juli in dem „runderneuerten“ Gebäude des ehemaligen Supermarktes. 1997 16. Juli: Tag der offenen Tür JUZ an der Berliner Straße. VAZ vom 15. Juli 1997 JUZ Das Jugendzentrum (JUZ) gibt es in Dörverden seit dem 01. August 1996. Das Personal wird über ABM-Mittel finanziert, die Jugendlichen renovierten die ziemlich verfallenen Räume. 1997 17. Juli: Zum Fahrplanwechsel im Frühjahr 2000 strebt VAZ vom 17. Juli 1997 Bahnhof die Gemeinde Dörverden die Wiedereröffnung des Bahnhofs an.

- 166 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1997 20. Juli: Die etwa 700 Teilnehmer der Fahrradtour „Der VAZ vom 21. Juli 1997 Biker! Norden fährt ab“ begrüßten die Dörverdener begeistert im Etappenort, säumten die Straße und feuerten die „bi- ker“ lautstark an. 1997 04. August: Wieder nach Bosnien: 76 Soldaten des VAZ vom 04. Aug. 1997 Bundes- Transportbataillons 11 wurden offiziell verabschiedet. wehr Gemeinsam mit 14 Soldaten einer deutsch-französischen Einheit und 19 französischen Soldaten werden sie Ende August im III. Kontingent GECONSFOR (German Contingent Stabilization Force) in Sarajewo eingesetzt, Zur Friedensstabilisierung in Bosnien-Herzegowina. 1997 18. August: Zweieinhalb Tage lang, seit Montag, war VAZ vom 22. Aug. 1997 KDEW ein Großteil der Datenverarbeitung in der Gemeindever- KDEW: Kommunale Daten- waltung lahmgelegt, nichts ging mehr! Die Verbindung verarbeitung Elbe Weser zur Datenzentrale der KDEW war gestört. 1997 26. November: Erfolg für Dörverden 2020. Die Bun- VAZ vom 26. Nov. 1997 Dör- destagspräsidentin verlieh den Initiative-Förderpreis „De- verden mokratie leben“. „Dach AG“ und die Gemeinde Dörver- 2020 den überzeugten, weil sie gemeinsam mit den Einwoh- nern ein neues Entwicklungsleitbild unter umwelt- und sozial gerechten Gesichtspunkten für die Gemeinde erar- beiteten. 1998 1998 16. Januar: Für eine „autonome Datenverarbeitung“, VAZ vom16. Jan. 1998 KDEW unabhängig von der KDEW, wird die Gemeinde 500.000 DM bereitstellen müssen. Zur Zeit erfolgt die Verkabelung, die eine Gesamtlänge von 7,5 km aufweist. 1998 16. Januar: Nur sehr langsam nähert sich die Gemeinde VAZ vom 16. Jan. 1998 Ein- der 10.000-Einwohnermarke. Am Jahreswechsel betrug wohner bei 9.519 Einwohner die Bevölkerungsdichte 115 Ein- wohner/ Quadratkilometer. 1998 01. März: Wahl zum 14. Niedersächsischen Landtag. VAZ vom 02. März 1998 Mit 2821 Erststimmen (51,4 %) blieb Dörverden fest in Ergebnis Gesamt: Wahl der Hand von Christina Bürmann. Der CDU Kandidat SPD 49,8 %; CDU 33,3 %; zum 14. Wilhelm Hogrefe folgte mit 2.069 Stimmen (37,7 %). Grüne 6,3 %; FDP 4,3 %; Landtag Von 5.493 Erststimmen erhielt die SPD 2.821, CDU Christian Wulf scheiterte 2.069, Grüne 299, FDP 118. Die 5.594 Zweitstimmen auch im zweitem Versuch Gerhard Schröder bleibt verteilten sich auf SPD 2.733, CDU 1.828, Grüne 345, Ministerpräsident FDP 235. 1998 03. März: Albert Fiedler gestorben. Er war der einziger VAZ vom 03. März 1998 Fiedler Ehrenbürger der Gemeinde Dörverden, ein Politiker mit Herz. Von 1961 bis 1977 Bürgermeister, Kreistagsab- geordneter von 1956 bis 1986.

- 167 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1998 09. April: Die alte Lohofbrücke hat ausgedient, der nie- VAZ von Ostern 1998 Lohof derländische Schwimmkran „Ibis“ nahm die 70 t schwere Brücke auf den Haken und bugsierte sie an Land. 1998 17. April: www.doerverden.de: Gemeinde im Internet VAZ vom 17. April 1998 internet vertreten. Eine Reise durch unsere Gemeinde wird auf dem offiziellen Portal der Gemeinde Dörverden angebo- ten. Hier findet man, die aktuelle Informationen und An- sprechpartner rund um die Themen Verwaltung, Soziales, Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Freizeit und Verkehr. Abb.96: www.doerverden.de 1998 23. April: Dörverdener Weserwehr für Radwanderer VAZ vom 23. April 1998 Weser- geöffnet. Der Weg über das Kraftwerkgelände ermöglicht radweg eine völlig neue Route des Weserradweges. Unter reger VAZ vom 07. Juli 1998 Beteiligung durch die Bevölkerung eröffneten die Bürgermeister Falldorf und Friedrich aus Hilgermissen Anfang Juli den Übergang. 1998 16./17. Mai: Jubiläum in Stedorf, 125 Jahre Freiwillige VAZ vom 20. Mai 1998 Feuerwehr Feuerwehr. 1998 17. Mai: Die Post hat schon wieder eine Filiale ge- VAZ vom 17. Juli 1998 Postfiliale schlossen. Nach Barme wird am 23. Dezember Westen Barme folgen. 1998 22. Juli: Kleine „Sonnenfabrik“ dank Preußen Elektra im VAZ vom 22. Juli 1998 Fotovol- Schulzentrum Dörverden in Betrieb genommen. Die taik kleine Anlage soll 1000 Kilowatt jährlich produzieren. 1998 August 1998: Nachdem die neue Lohofbrücke bereits VAZ vom 05. Jul. 1998 Lohof- am 04. August eingeschwommen wurde und die Über- brücke gangsflächen eingebaut sind, begannen am 17. August VAZ vom 19. Juli 1998 die Asphaltierungsarbeiten. Mit der Wiederinbetrieb- nahme der Brücke ist gemäß Wasser-und Schifffahrtsamt Verden Mitte August zu rechnen. 1998 11. August: Schieflage der Einwohnerstatistik. Mit VAZ vom 11. August 1998 Ein- 9.600 Einwohnern steht die Gemeinde Dörverden an wohner letzter Stelle aller Kommunen im Landkreis. Vergleicht man dagegen die Zahl der Asylbewerber steht Dörverden mit 200 Bewerbern ganz vorn. 1998 27. September: Wahl zum 14. Bundestag. Die Dörver- VAZ vom 28. Sept.1998 dener Wähler blieben ihrer Linie treu. Der SPD Kandidat Historischer SPD-Erfolg: Wahl Joachim Stünker holte bei seiner Premiere 53,6 % der Mit 41,4 % stärkste Partei.. zum 14. Erststimmen. Ergebnis für Dörverden bei 83,5 % Eine rot-grüne Mehrheit von Bundes- 12 Sitzen scheint möglich. tag Wahlbeteiligung: CDU 2.100 (35,9 %); SPD 3.140 (53,6 %); FDF 167 (2,9 %); Grüne 234 (4 %). Gerhard. Schröder beendet als Kanzler die Ära Kohl! Zweitstimmen: CDU 1.836 (31,3 %); SPD 3.034 (51,7 %); FDP 351 (6 %); Grüne 319 5,4 %)

- 168 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch

Wahl zum 14. Bundes- tag

Kohl legt Parteivorsitz nach 25 Jahren nieder. Kohl und Waigel gegen Große Koalition Abb.97: Joachim Stünker aus Langwedel 1998 27. Oktober: Nach Schröders Wahl zum 7. Bundes- Der Spiegel vom 25. Jan. Bundes- kanzler am 27. Oktober 1998 wird 1999 kanzler am 28. Oktober 1998 dessen Nachfolger als niedersäch- Wikipedia Minister- sischer Ministerpräsident. präsident Glogowski wurde bereits im November vorgeworfen sich materielle Vorteile im Amt verschafft zu haben und so trat er am 14. Dez. 1999 als Ministerpräsident zurück. trat seine Nachfolge am 15. Dez. an. 1998 15. November: Cosmae et Damiani-Kirche nach fünf- VAZ vom 15. Nov. 1998 Kirche monatiger Instandsetzung mit einem Festgottesdienst wieder eingeweiht. Die Predigt, die mit den Worten „Das Reich Gottes riecht nach Farbe“ begann, hielt Landessuperintendent Jürgen Johannesdotter aus Stade. 1998 28. Dezember: Die Gemeinde Dörverden kaufte den VAZ vom 29. Dez. 1998 Bahnhof Bahnhof Dörverden. Bürgermeister Falldorf unterschrieb um 12:00 Uhr den Kaufvertrag. Das Gelände umfasst rund 12.000 Quadratmeter, das Bahnhofsgebäude wurde gleich mit erworben. Der Bau der der neuen Fahrsteige ist für den Herbst 1999 vorgesehen. 1998 1998 gab es in Stedorf noch 10 Vollerwerbshöfe! Aufzählung????

1999 1999 12. Februar: Neufestsetzung der Kreisumlage entlastet VAZ vom 12. Febr.1999 die Gemeinde Dörverden um rund 284.000 DM. 1999 März 1999: Ab 26.Mai wird Dörverden jeden zweiten VAZ vom 20. März 1999 und vierten Mittwoch von dem Ausflugsschiff „La Vi- Schiffsan- surgis“ angesteuert. Schon lange besteht der Wunsch, leger nach einer Anlegestelle an der alten Fährstelle in Dör- verden. Für 70.000 DM soll sie eingerichtet werden. Der Weg wird verbreitert. An den Kosten für den Ponton be- teiligt sich die Europäische Union mit Fördermittel. Am 23. Juni legte erstmals die „La Visurgis“ an. Das Schiff ist für 298 Personen und 27 Fahrräder ausgelegt. Abb. 99: Weg zur Fährstelle VAZ vom 24. Juni 1999

- 169 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1999 09. März: Am Heisenhof, dem ehemalige Offiziersheim VAZ vom 09. März 1999 und Sitz der Standortverwaltung des Standortes Barme, Heisenhof zeigt die Gemeinschaft der Beginen Interesse, um ein VAZ vom 03. Juli 1999 Konvent für Frauen einzurichten. (Beginen, weibliche ordensähnliche Gemeinschaft gibt es seit dem 11. Jahr- hundert) Konkurrenz um den Kauf des Hofes gibt es zur Zeit nicht. Die Kosten liegen bei 10 Millionen DM. Be- reits am 03. Juli gaben die Beginen ihren Plan auf, doch nun sollte das Thema Heisenhof für die Gemeinde zur „unendlichen Geschichte“ werden.

Heisenhof Drübber: 1686 bis 1839 ehemaliges Rittergut Abb. 98: Teilansicht der Familie Ramdohr, gehörte seit den dreißiger Jahren Heisenhof zu der Anlage Weser der EIBIA GmbH. Als Verwal- tungsbüro der Pulverfabrik genutzt, bewohnte ab 1942 Buch von Jan Willem van das Obergeschoss des großzügige Landhaus der Direktor Borselen, Blitzmädel, Seite 82ff. Dr. Schmidt mit seiner Familie. Von 1957 bis 1996 ge- hörte die Anlage zur Niedersachsenkaserne als Offiziers- kasino und als Sitz der Standortverwaltung. 1999 20./21. März: In der Nacht wütete ein großer Hund auf VAZ vom 25. März 1999 dem Jochenshof in Schafwinkel. Im Blutrausch muss er Gänse- die Stalltür geöffnet und wild um sich beißend 70 Hüh- beißer ner, Enten und Gänse gerissen haben. Die Polizei sucht mit Hochdruck nach dem Übertäter. 1999 14. April: Einen weiteren Schritt zur Wiedereröffnung VAZ vom 14. April 1999 des Dörverdener Bahnhofs tat der Verwaltungsausschuss Bahnhof gemeinsam mit dem beteiligten Geschäftsbereich der DB-AG. Parkflächen, Fahrradständer und Fahrradboxen sind beschlossen. Kosten teilen sich zu 3/4 das Land und die Restkosten Gemeinde und Landkreis. 1999 15. April: Das größte und ehrgeizigste Bauprojekt des VAZ vom 15. April 1999 Klärwerk Jahres ist die Erweiterung der Kläranlage um die dritte Reinigungsstufe. 2,66 Mio. DM soll das kosten. 1999 26. Mai: Eine kleine Anfrage zum Hochwasserschutz im VAZ vom 26. Mai 1999 Gebiet des Stedorfer Deichverbandes beschäftigt den Deichver- niedersächsischen Landtag. Der 18 Kilometern lange band Deich, der das 2.000 Hektar große Verbandsgebiet um- gibt, weist Mängel auf. 1999 27. Mai: Der niedersächsische Minister für Europaan- VAZ vom 27. Mai 1999 gelegenheiten informierte sich in Dörverden über die von EU-Mittel der EU unterstützen Projekte. Mittel flossen in die Wiedereröffnung des Bahnhofs, Nachnutzung des Hei- senhofs, Öffnung des Weserwehrs für Radfahrer, Rad- wegkonzept ehemalige Bahntrasse, Amtshaus Westen, Fahrgastanleger in Dörverden, 400.000DM insgesamt.

- 170 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1999 30. Mai: Standort Barme feierte seinen 40jährigen Ge- VAZ vom 31. Mai 1999 Bundes- burtstag, Besucher kamen in Scharen. Die Pionierkom- wehr panie 320, die seit Anbeginn und das Transportbatail- lon 11 das seit dem 01. April 1993 in Barme stationiert sind, boten ein interessantes Programm. 1999 13. Juni: Bei der Europawahl in Dörverden gewann bei VAZ vom 15. Juni1999 Europa- einer Wahlbeteiligung von 42,8 % die SPD 1.357 wahl Stimmen (45,4 %); die CDU 1.311 (43,9 %); die Grünen 133 und die FDP 64 Stimmen. 1999 04. Juli: Nach ersten Vorüberlegungen vor viereinhalb VAZ vom 03. Juli 1999 Jahren zur Einrichtung eines Radweges von Rethem nach VAZ vom 22. Sept 1999 Bahn- Westen auf der ehemaligen Bahntrasse gab es nun nach trasse Fertigstellung der neuen Holzbrücke über die Wölpe freie Fahrt von Hülsen bis Bosse. 1995 wurde die Trasse gekauft. 1997 gab es Zuschüsse aus EU-Mitteln, die Schipse-Brücke umgebaut und einige kleinere Übergänge eingerichtet. Weiterer Ausbau nach Westen mit neuer Brücke über die Wätern mit einer günstig erworbener Abb. 100: Radweg Betonbodenplatte erfolgte im September. auf der Bahntrasse

1999 11. August: Letzte totale Sonnenfinsternis in diesem VAZ vom 29. Juli 1999 Jahrtausend. Von 12:31 bis 12:36 Uhr erfolgte die totale Eclipse Verfinsterung. Der Mond bedeckte vollständig die Sonne. VAZ vom 12. August 1999 Doch ein dichter Wolkenhimmel ließ in Dörverden nur für Sekunden einen Blick auf das Ereignis zu. 1999 01. September: Die Belegschaft (39 Mitarbeiter) des VAZ vom 01. Sept.1999 Kraftwerks in Dörverden, das als Keimzelle der Preußen- Kraft- Elektra gilt, soll komplett nach Landesbergen abgezogen werk werden. Die Konzernleitung strebt eine Verschlankung und Konzentration der Arbeitskräfte in der zentraleren Lage in Landesbergen an. 1999 Oktober: 100 Jahre Kaufhaus Naundorf, das größte VAZ vom 21. Oktober 1999 Kaufhaus im Aller-Weser-Dreieck in dritter Generation in Naundorf Familienbesitz. Die Einweihung des modernen Flachbaus erfolgte am 18. Dezember1965. Den großzügigen Lebensmittelsupermarkt übernahm die „Warenhauskette Comet“ im Oktober 1978, 1985 Erweiterung und Abb. 101: Kaufhaus Modernisierung der Textilabteilung. Naundorf im Jahr 1999 1999 06. November: Baustelle Dörverdener Mühle. Nur zwei VAZ vom 06. Nov.1999 Jahren nach der Sanierung der Mühle für 630.000 DM Mühle sind die ersten Nachbesserungen notwendig. Offensicht- lich wurde die Putzdicke von zwei Zentimetern nicht ein- gehalten oder das gelieferte Material nicht in Ordnung. Das angewandte Verfahren war wohl falsch! Man sieht kontinuierlichen Ausbesserungsarbeiten entgegen.

- 171 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 1999 17. November: Vor der Dörverdener Schleuse hatte das VAZ vom 18. Nov. 1999 mit 600 Tonnen Düngemitteln beladenes holländisches Schleuse Binnenschiff „Ecliptic“ Grundberührung. Das Schiff VAZ vom 20. Nov.19999 wurde auf Grund gesetzt und entladen. Am 19. November durfte das Schiff aus eigener Kraft seinen Löschhafen ansteuern. 1999 07. Dezember: Heiner Zeyn erläuterte das „Dörverdener VAZ vom 07. Dez.1999 System“ der Mastschweinehaltung Es handelt sich um Schwei- die Kooperation von 8 Landwirten, die sich zur Exis- nezucht tenzsicherung zusammengeschlossen haben 6 Betriebe haben sich auf das Mästen von Schweinen spezialisiert, ein Betrieb ist für die Aufzucht von Ferkeln zuständig, und ein weiterer zum Deckbetrieb umgestaltet. 1999 10. Dezember: „Dörverden Süd“ wird erschlossen. Das VAZ vom 10. Dez. 1999 größte Neubauvorhaben der letzten Jahre in der Gemein- Wohnungs- bau de ist begonnen. Rund 60 Wohnhäuser im Bereich Bahn und Diensthoper Straße sind geplant. Schmutzwasserka- nalisation entlang der Diensthoper Straße ist verlegt. 2000 2000 15. Januar: Die Deutsche Post schließt ihre Filiale nun VAZ vom 15. Jan. 2000 Postagentur auch in der Bahnhofstraße 12 in Dörverden! Eine Post- agentur im Kaufhaus Naundorf soll die Filiale ersetzen. 2000 16. März: Die Absicht 3.000 amerikanischen Landmi- VAZ vom 16. März 2000 nen im ehemaligen Munitionsdepot an der Hoyaer Straße Mun zwischenzulagern, ließ den Dörverdener Gemeinderat un- Depot verzüglich eine Veränderungssperre erlassen, denn das 16 Hektar große Areal ist als Vorsorgegebiet für Erholung ausgewiesen. 2000 04. Mai: Die Originalfahne des ehemaligen „Krieger- VAZ vom 04. Mai 2000 vereins Dörverden und Stedorf von1874“, des jetzigen Schützen- Schützenvereins, wurde bei Aufräumarbeiten in einem fahne Versteck im Zwischenboden der ehemaligen „Gaststät- te Fedler“ entdeckt. Der kostbare aber arg ramponierte „Schatz“ soll aufgearbeitet werden. 2000 05. Mai: Dörverdener Bahnhof ist für die Wiedereröff- VAZ vom 05. Mai 2000 nung gerüstet. Drei Wochen bleiben Bauarbeitern und Bahnhof Handwerkern noch, um dem Bahnhof ein neues „outfit“ zu verpassen. Parkplätze und Fahrradboxen stehen bereit, ebenso wie Wartehäuschen und Bahnsteige. 2000 Mai 2000: Anlässlich der Wiedereröffnung des Bahn- VAZ vom 13. Mai 2000 hofs am 28. Mai wird es in den Ortschaften Dörverden Bahnhof und Stedorf einen verkaufsoffenen Sonntag geben. Die Geschäfte öffnen von 13:00 bis 18:00 Uhr.

- 172 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2000 09. Mai: Steuerfahnder im Dörverdener Rathaus. Bür- VAZ vom 09. Mai 2000 germeister Falldorf soll angeblich zu Gunsten der Ge- KDEW meinde Lohnsteuern hinterzogen haben. Er musste sein VAZ vom 11. Mai 2000 Arbeitszimmer von drei Fahndern durchsuchen lassen Verdener Nachrichten vom und gegen Mittag sogar acht weiteren Fahndern sein Pri- 11. Mai 2000 vathaus zugänglich machen. Beweismaterial wurde nicht gefunden. Wie kam es zu dem Vorwurf? Offensichtlich VAZ vom 23. Mai 2000 handelte es sich um Ungereimtheiten im Rahmen der VAZ vom 31. Mai 2000 Auflösung eines Vertrages mit der KDEW („Kommunale Datenverarbeitung Elbe-Weser“), bzw. die Auflösung des Arbeitsverhältnis deren Mitarbeiter.

2000 28. Mai: Bereits um 04:15 Uhr hielt der erste Zug auf VAZ vom 26. Mai 2000 dem Bahnhof Dörverden. Ein fröhliches Fest mit Pauken VAZ vom 29. Mai 2000 Bahnhof und Trompeten, zwar ohne Sonne aber mit stürmischem Wind. Staatssekretärin Grote vom niedersächsischen Verkehrsministerium stellte die Wiedereröffnung als einen persönlichen Erfolg von Bürgermeister Falldorf heraus. Mit starkem finanziellem Engagement der Ge- meinde unter Beteiligung des Landes und des Landkrei- ses Verden gelang diese Wiedereröffnung. Täglich halten nun 50 Personenzüge. Mit dem Zug ist man in 6 Minuten Abb. 102: Bürgermeister in Verden und in 26 Minuten in Bremen. Falldorf gab „Freie Fahrt“

2000 30. Mai: Sturmtief „Ginger“ störte nicht nur die Wie- VAZ vom 30. Mai 2000 derinbetriebnahme des Bahnhofs. Zwischen 16:50 bis Bahnhof 18:25 Uhr war der Bahnverkehr zwischen Eystrup und Verden durch Äste in der Oberleitung unterbrochen. Ins- gesamt 31 Einsätze durch umgestürzte Bäume im Land- kreis beschäftigten die Feuerwehren.

2000 Pfingsten 2000: Mit Glockengeläut der St.-Annen-Kir- VAZ vom 16. Juni 2000 che und Applaus empfingen viele Besucher das 30 m Fähre lange Floß der Winsener Flößer an der Allerfährstelle Otersen-Westen. Am sechsten Tag ihrer 80 km langen Floßfahrt kündeten die 22 Flößer sich in zünftiger Zim- mermanns-Kluft mit Trompetensignalen an. 2000 August 2000: Via Dörverden nach Berlin. Auf dem VAZ vom 02. August 2000 Wasserweg in 12 Tagen von Amsterdam nach Berlin. Der Schleuse Weg der „Mona Lisa“, ein 82 m langes und 9,50 m brei- tes Binnen-Passagier-Schiff. Das Schiff fuhr von Amster- dam über den Rhein, den Weser-Datteln-Kanal, den Dort- mund-Ems-Kanal, den Küstenkanal, die Hunte bis Els- fleth, der Weser folgend bis Minden passierte es die Dörverdener Schleuse. Über den Mittellandkanal gelangte es in die Elbe und durch den Elbe-Havel-Kanal nach Berlin.

- 173 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2000 August 2000: Die Comet Filiale in Dörverden schließt VAZ vom 04. Aug. 2000 zum 23. September, 20 Mitarbeiter sind gekündigt. Von Naundorf der Schließung ist auch die Hoyaer Bäckereifiliale Uhde VAZ vom 06. Aug. 2000 betroffen. Das Kaufhaus Naundorf soll trotz der mit der VAZ vom 09. Aug. 2000 Schließung des Comet-Marktes verbundenen Umstruktu- rierung als Einkaufszentrum erhalten bleiben. Die Ge- schäftsleitung wird Richard Naundorf übernehmen. Die Postagentur bleibt bestehen. 2000 21. September: Das zweite Einsatzkontingent der Dör- VAZ vom 21. Sept. 2000 Bundes- verdener SFOR- und KFOR Soldaten des Transportba- wehr taillon 11 (rund 140 Mann) wurden am Mittwoch vom nach dem Kosovo verabschiedet. 2000 30. August 2000: Die Niedersachsenkaserne in Barme VAZ vom 30. Aug. 2000 gilt immer noch als „standortsicher“. Nach den bislang Bundes- bekannten Äußerungen des Bundesverteidigungsminis- wehr ters Scharping soll durch Schließung von Kleinst- standorten die Truppenreduzierung auf 255.000 aktive Soldaten erreicht werden. Barme mit der Niedersach- senkaserne zählt mit 1.350 Soldaten zu den Großstand- orten. 2000 12. Oktober: Eine dritte Glocke im Turm der St.Cos- VAZ vom 13. Okt. 2000 maes et Damiani Kirche macht nach 58 Jahren das Trio Kirchen- wieder komplett. Am 22. September, sollen erstmals die glocke drei Glocken zusammen läuten. Eine Spendenaktion machte es möglich. 2000 15. Dezember: Für Helle Aufregung sorgte ein Artikel VAZ vom 15. Dez. 2000 in der „Welt“ in dem eine Streichliste der Bundeswehr- Bundes- standorte veröffentlicht ist. Die Hardthöhe dementierte, VAZ vom 29. Dez. 2000 wehr entschuldigte sich mit einem Zwischenpapier. Die Ge- meinde ist besorgt, doch die Entscheidung liegt bei der Bundesregierung. 2001 2001 Januar 2001: Verteidigungsminister Scharping vertei- VAZ vom 30. Jan. 2001 digt das Konzept jeden zehnten Standort der Bundeswehr Bundes- zu schließen. Bis 2006 soll die Bundeswehr auf wehr 285.000 Mann verkleinert werden. Auch der Standort Dörverden steht mit 1.098 Dienstposten unter anderen Standorten auf der Streichliste. SPD-Ministerpräsident Gabriel will nachverhandeln. Umfangreiche wiederholte Protestaktionen von Gemeinde, Parteien und Bürgern über das ganze Jahr werden erwartet. Abb. 103: Minister Scharping 2001 01. Februar: „Brüns Bistro“ in der Großen Straße 45 ist VAZ vom 02. Febr. 12001 Bistro nach aufwendiger Restaurierung neu eröffnet.

- 174 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2001 Februar 2001: Die Bundeswehrliegenschaft in Barme VAZ vom 08. Febr. 2001

hat der Bund für 304.000 DM/jährlich von der IVG AG VAZ vom 12. Febr. 2001 IVG-AG (Industrieverwertungsgesellschaft, seit 1996 IVG Hol- VAZ vom 17. Febr. 2001 ding AG, Bonn) gemietet. Bei Kündigung des Vertrages besteht die IVG auf IVG AG: ehemals bundeseige- ne Gesellschaft. 1986 in eine Rückbau, dh. dem Abriss aller Gebäude. Das ist zwar Aktiengesellschaft umgewan- vertraglich nicht festgelegt, war aber bisher Praxis der delt und teilprivatisiert, 1993 Bundesvermögensverwaltung bei ähnlichen Fällen. erfolgte die Vollprivatisierung. 2001 08. Februar: Für Schotterrecycling und Untergrundsa- VAZ vom 08. Febr. 2001 nierung im Gleisbau hat die Firma Wiebe die größte Ma- RPM schine der Welt, die RPM 2002, entwickeln lassen. Sie ist 140 Meter lang und wiegt 580 Tonnen. Sie ermöglicht den Aushub des recyclebaren Schotters bis zur einer Tiefe von 700 mm und einer Breite von bis zu 4.600 mm und schafft 60 m/h, wobei ein Meter 1.000 DM kostet. 2001 11. Mai: Die Kommunalwahlen werfen ihren Schatten VAZ vom 11. Mai 2001 voraus. Im AUGE (Ausschuss für Umwelt und Gemein- Kommu- deentwicklung) lieferten sich Bürgermeister Falldorf und nalwahl sein Herausforderer Rainer Herbst ein so hitziges Rede- duell, dass der Ausschussvorsitzende die beiden Kontra- henten schon „vor die Tür schicken“ wollte. 2001 12. Mai: Der neue Spielplatz an der Bahn in Dörverden VAZ vom 12. Mai 2001 Kinder- bestand seine erste Bewährungsprobe. Das Frühlingsfest spielplatz lockte fast 200 Kinder an. 2001 07. Juni: Dörverdener Bürgerinitiative „Rettet den VAZ vom 07. Juni 2001 Bürgerin- Standort“ demonstrierte als 53köpfige Gruppe vor dem itiative Kanzleramt.

2001 17. Juli: In Rahmen einer Wahlkreisversammlung in VAZ vom 18. Juli 2001 Hagen-Grinde machten der Vorsitzende der SPD- Standort Bundestagsfraktion Peter Struck und der MdB Joachim Stünker es noch einmal deutlich: „der Bundeswehr- standort Dörverden mit 1.200 Soldaten und 100 Zi- vilbediensteten wird aufgegeben“. 2001 21. Juli: Bis zum 04. August bietet das Kaufhaus VAZ vom 21. Juli 2001 Naundorf einen Räumungsverkauf an. Über 100 Jahre Naundorf war das Kaufhaus eine feste Institution in der Gemeinde. Das 5.000 Quadratmeter große Grundstück soll an einen Investor verkauft werden. 2001 27. Juni: Das niedersächsische Umweltministerium VAZ vom 27.Juli 2001 sagte der Gemeinde 160.000 DM für die Verbesserung Hochwas- des Hochwasserschutzes zu. Im Gebiet des Stedorfer serschutz Deichverbandes werden zur Deicherhöhung um 68 cm 70.000 DM bewilligt, für den Wasser- und Bodenverband Westen-Diensthop 90.000 DM.

- 175 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2001 09. September: Rainer Herbst ist neuer Chef im Rat- VAZ vom10. Sept.2001 haus. 2.395 (52,51 %) der Wahlberechtigten stimmten für VAZ vom 12. Sept.2001 Kommu- ihn. Heiner Falldorf, der weiter im Gemeinderat bleibt, nalwahl Bürger- erhielt 2.166 Stimmen (47,49 %). meister Der neue Dörverdener Gemeinderat umfasst 25 Sitze. Die CDU 11 Sitze, die SPD 10, zwei Sitze holte sich die „Unabhängige Wählergemeinschaft Dörverden und Dörfe r“ (UWDuD) und einen Sitz die Grünen. Karl Thies ist über die UWDuD wieder im Gemeinderat. Die FDP ist nicht mehr im Gemeinderat vertreten. Abb. 104: Rainer Herbst 2001 22. September: Der Bau des Rad- Fußwegs von Dör- VAZ vom 22. Sept 2001 verden nach Westen hat begonnen. Von Dörverden aus Radweg wird er zukünftig parallel auf der rechten Seite der Kreisstraße K 15 verlaufen. 2001 01. November: Dienstantritt Bürgermeister Rainer VAZ vom 02. Nov. 2001 Bürger- Herbst. Er warb bei den Mitarbeitern um Mithilfe und meister partnerschaftliche Zusammenarbeit. Die Gemeinde zu einer „Bürgergemeinde“ auszubauen ist sein Ziel. 2001 21. November: Das neue Bürgerbüro im Rathaus Dör- VAZ vom 21. Nov. 2001 Bürger- verden ist eröffnet. Während der Öffnungszeiten der büro Verwaltung findet hier der Bürger eine erste Anlaufstelle zur Hilfe in Verwaltungsangelegenheiten. Roswitha Fenske ist die Ansprechpartnerin für Ratsuchende. 2001 05. Dezember 2001: Wie das Landesamt für Statistik VAZ vom29. Dez. 2001 mitteilte, ist umgehend ein Zensus-Test mit Stichtag Zensus 5. Dezember 2001 durchzuführen. Die Gemeinden haben neben Informationen bereits Unterlagen für Datenliefe- rungen an das Landesamt für Statistik erhalten. 2001 03. Dezember: Arbeit des Planungsbüros „Mensch und VAZ vom 03. Dez. 2001 Mensch Region“ ist nach siebenjähriger Tätigkeit beendet. Ein und Regi- 160seitiges Protokoll über Interviews, Bilanzen und on Ergebnisse zeigt Denkanstöße und theoretische Schritte für die Gemeindeentwicklung auf. 2002 2002 Januar 2002: Wartezeiten am Bahnübergang Bahnhof VAZ vom 04. Jan. 2002 Bahn- Dörverden sollen in wenigen Jahren der Vergangenheit übergang angehören. Der Landkreis beantragte das Planfeststel- lungsverfahren für die Aufhebung der höhengleichen Kreuzung der Bahnstrecke Hannover - Bremen mit der K15 Dörverden - Westen. 2002 28. Januar: Erste Einwohnerversammlung „neuer Art“ VAZ vom 31. Jan. 2002 Versamm- mit Bürgermeister Rainer Herbst im Kultursaal Dörver- VAZ, Leseforum vom lung den. Rund 50 Interessenten nutzten die Gelegenheit. 14. Febr. 2002

- 176 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2002 15. März: CDU, UWDuD und Grünen im Rat stimmten VAZ vom15. März 2002 Käm- für die Ausschreibung der Stelle des Kämmerers. Die merer Diskussion ist mit dem Dienstantritt des neuen Kämme- VAZ vom 16. April 2002 rers Günter Ebenthal zum 15. April beendet. 2002 10. April: Schützenverein Dörverden hatte zu einer VAZ vom 18. April 2002 kleinen Feier anlässlich des 100jährigen Geburtstages Jubiläum eingeladen. 73 Bürger traten am 10. April 1902 dem Ver- VAZ vom 21. Juni 2002 ein bei. Nach dem Krieg erfolgte am 04. März 1950 die „Wiedergründung“. 2002 03. Mai: Erstmals legte der Raddampfer „Wappen von VAZ vom 04. Mai. 2002 Minden“ in Dörverden an. Er wird in diesem Jahr auf der Rad- 300 km langen Strecke zwischen Vlotho und Dörverden dampfer verkehren. Das 55 m lange Schiff bietet 3 Salons, 130 Tischplätze und ein Freideck mit 120 Plätzen. 2002 13. Mai: Erinnerung an ein düsteres Kapitel der Ge- VAZ vom 13. Mai 2002 schichte mit einer Gedenktafel in der Friedhofskapelle. Zwangsar- Zwischen 1944 bis 1945 waren 27 Kinder von Zwangs- beiter- innen arbeiterinnen beerdigt worden. Sie starben, weil man ih- ren Müttern keine ausreichende Zeit für die Versorgung ihrer Kinder ließ. Die ursprünglich vorhandenen 27 Grä- ber auf dem Alten Ev. Friedhof an der Mühle waren in den 1960er Jahren widerrechtlich eingeebnet worden. 2002 14. Mai: Die Bäckerei Dietmar Baalk übernimmt die VAZ vom 16. Mai 2002 Bäckerei Landbäckerei Ruge, die in finanzielle Schwierigkeiten Ruge geraten war. Alle 34 Mitarbeiter erhielten neue Verträge, der Name wird zunächst erhalten bleiben. 2002 18. Mai: Bürger erbost! Bürgerversammlung zu Aus- VAZ vom 18.Mai 2002 Ausgleich gleichsbeträgen der Ortskernsanierung. Der Bodenricht- wert stieg um 10 % auf 7,50 €/m². Von 1989 bis 1999 Leserforum, 25.Mai 2002 flossen ca. 7 Mio. DM von Bund und Land in die Ver- besserung der Infrastruktur, die zurück zuzahlen sind. 2002 25. Juli : Starke Regenfälle ließen die Aller bei Westen VAZ vom 23. Juli 2002 Hochwas- bis zur Deichkante ansteigen, Gemessener Pegelstand: ser 5,60 m. An der Weser stieg das Wasser lediglich um 1 m, es bestand keine Hochwassergefahr. 2002 15. August: Radweg an der K15 nach Westen ist VAZ vom 15. Aug. 2002 Radweg freigegeben. Landrat Wächter ließ es sich nicht nehmen persönlich das letzte trennende Band zu zerschneiden. 2002 12. September: e-neukauf-Markt für Dörverden. VAZ vom 14. Sept. 2002 Nachdem Edeka Minden-Hannover das „Naundorf- e- Grundstück erworben hat, stimmte der Gemeinderat dem neukauf- Verkauf einer angrenzenden Gemeindefläche zu. Geplant Markt ist der Neubau eines e-neukauf-Markt, die Ansiedlung eines Discounter, (Aldi-Markt) und 180 Parkplätze.

- 177 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2002 22. September: Wahl zum 15. Bundestag. In Dörverden VAZ vom 23. Sept. 2002 holte die SPD mit Joachim Stünker 52,1 % der Erst- Das bundesweite Ergebnis ist Wahl zum stimmen, während Reinhard Grindel (CDU) abge- ein Bundestag mit 603 Sitzen: 15. schlagen nur auf 37,2 % kam. PDS 2, SPD 251, Grüne 55, Bundestag CDU 190, CSU 85, FDP 47 Ergebnis für Dörverden bei 80 % Wahlbeteiligung: Sitze. CDU 2.103 (37,2 %); SPD 2.948 (52,1 %); FDF 320 SPD/Grüne konnten mit knap- (5,7 %); Grüne 209 (3,7 %). per Mandatsmehrheit die Re- Zweitstimmen: CDU 2.005 (35,2 %); SPD 2.862 gierungskoalition unter Ger- (50,3 %); FDP 327 (5,8 %); Grüne 311 5,5 %). hard Schröder fortsetzen. Direktmandat für den Wahlkreis 35 Rotenburg-Verden: Joachim Stünker 47,71 %, Reinhard Grindel 37,94 %, Bei den Zweitstimmen kam die SPD auf 45,84 %, die CDU auf 35,44 %, FDP 7,59 % Grüne 7,83 %. 2002 25. Oktober: Heute Nachmittag wurde die neue Skater- VAZ vom 26. Okt. 2002 Skater anlage offiziell eingeweiht, nachdem der TÜV sie am Donnerstag abgenommen hatte. 2003 2003 Januar 2003: Eisregen und Hochwasser machen dem VAZ vom 04. Jan. 2003 Dörverdener Bauhof schwer zu schaffen. Abgebrochene VAZ vom 07. Jan. 2003 Hoch Äste sind zu beseitigen und etliche Bäume zu fällen. Das wasser Hochwasser hat einen Pegel von 6,70 Meter erreicht. Die K15 zwischen Dörverden und Westen musste gesperrt werden, Lohofinsel und Kraftwerk sind nicht mehr zu erreichen. In der Dörverdener Feldmark dehnten sich zwischen Weser und Aller große Wasserflächen aus. Seit dem 20. Januar hat die Gemeinde eine Zentrale Hochwasser-Anlaufstelle eingerichtet. Abb. 105: Hochwasser 2003 02. Februar Landtagswahl: Sieg für die CDU in Nie- VAZ vom 03. Februar 2003 dersachsen trotz geringer Wahlbeteiligung von 67,0 %. Wahl zum Nach 13 Jahren Opposition verfehlte die CDU mit 15. 91 Sitze (48,3 %) nur knapp die absolute Mehrheit. SPD Landtag 63 (33,4 %), die Grünen (7,6 %) und FDP (8,1 %) Im dritten Anlauf löst Christian Wulf Sigmar Gabriel ab. Wahlergebnis für Dörverden: Erststimmen SPD 1.766 (37,9 %), CDU 2.519 (54,1 %), Grüne 213, FDP 160. Abb. 106: Landtagswahl 2003 Zweitstimmen: SPD 1.688 (37,9 %), CDU 2.306 Den Wahlkreis gewann Wil- (54,1 %), Grüne 4,6 %, FDP 3,4 %. helm Hogrefe mit 54,2 %. 2003 So kann man zu Geld kommen. Im Februar 2002 ver- VAZ vom 02. Januar 2003 unfallten nacheinander zwei Autofahrer an einer Birke Geldma- zwischen Diensthop und Dörverden. 4.747 € stellte der schine Landkreis in Rechnung. Die Straßenmeisterei errechnete höchst „effizient“ über Funktionsverlust, Sofortmaß- nahmen und Nachsorge diesen Betrag. Der Marktwert ei- ner Birke mit etwa 16 cm Durchmesser soll aber nach Auskunft einer Baumschule lediglich 170,- € betragen...?

- 178 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2003 März: Die Zeit für den Bundeswehrstandort Barme läuft VAZ vom 10. März 2003 aus. Zum 01. April werden das Transportbataillon 11 und Bundes- die Panzerpionierkompanie 11 von ihrem Auftrag entbun- wehr den, ein Schritt, der für das Kraftfahrausbildungszentrum bereits erfolgte. Nach dem 30. September 2003 wird es in Dörverden keinen Soldaten mehr geben. 2003 20. März: Demo gegen den Irak-Krieg. Mit einer Men- VAZ vom 21. März 2003 schenkette demonstrierten am Vormittag mehr als 500 Demo Schüler und Lehrkräfte des Schulzentrums Dörverden gegen den Krieg im Irak. 2003 Juni 2003: Seit der Sanierung der Dörverdener Mühle VAZ vom 14. Juni 2003 durch den Landkreis von 1994-1996 und bereits notwen- Mühle diger Nachbesserungen von 1999 steht die Mühle bereits VAZ vom 20. Juni 2003 wieder vor dem Verfall. Eigentümer Dahnke und der Landkreis streiten über die Schuldfrage. Im Inneren sind große Flächen Putz abgefallen. Der verwendete Zement- mörtel verursachte Risse im Mauerwerk. Die Holzflügel, die man anstelle der seit der 50iger Jahre verwendeten Stahlflügel einsetzte, sind teilweise verfault. Die Über- prüfung durch einen Sachverständigen hat der Landkreis bisher abgelehnt. 2003 19. Juni 2003: Die Geilsche Mühle an der Diensthoper VAZ vom 21. Juni 2003 Straße ist wegen fehlender Verkehrssicherheit abgerissen Mühle worden. Lebenslaufbeschreibung des Hofbesitzers Heinrich Johann Heinrich Meyer ließ sie 1855 erbauen und Meyer Seite 9. verkaufte sie 1875 an den Müller Hermann Geils. Im Jahr 1906 brannte die Mühle aus. 2003 26. Juni: Neue Photovoltaikanlage Am Hesterberg 4. VAZ vom 26. Juni 2003 Photo- Die Module folgen automatisch der Sonne. Die maximale voltaik Leistung der 30 Quadratmeter Fläche beträgt 3,6 kW. 2003 letzte Augustwoche: Das ehemalige Gasthaus Heuß- VAZ vom 05. Sept. 2003 mann hat einen neuen Besitzer. Zum vierten Verstei- Gasthof gerungstermin war lediglich ein Gebot in Höhe von Heuß- mann 160.000 € eingegangen. Nach einwöchiger Bedenkzeit stimmte die Gläubigerbank zu. Das Fachwerkgebäude soll saniert und verpachtet werden. 2003 September: Während der Schulferien hat das Schul- VAZ vom 08. Sept. 2003 zentrum für 110.000 € ein neues Dach bekommen. Das Schule alte Flachdach wurde durch ein Walmdach mit 7 % Nei- gung ersetzt. 2003 14. September: Lutz Brockmann, ehemaliger Dörver- VAZ vom 15. Sept. 2003 dener Umweltbeauftragter ist in Verden mit 5.523 gegen Verden 4.492 Stimmen zum hauptamtlichen Bürgermeister ge- wählt worden.

- 179 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2003 30. September: Vier Jahrzehnte (44 Jahre), von 1959 - VAZ vom 30. Sept. 2003 2003 war die Niedersachsenkaserne der größte Arbeitge- Bundes- ber der Gemeinde, Arbeitsplatz für Soldaten und zivile wehr Mitarbeiter. Standort für Pioniereinheiten, Transportein- heiten, Panzertruppe, Fernmelder, Flugabwehr, Artillerie, Sanitäter und einem amerikanisches „Detachment“. 2003 02. Oktober: Der „Agenda-Arbeits- VAZ vom 02. Okt. 2003 kreis Fremdenverkehr“ will mehr Fremden- Touristen für den Besuch in der verkehr Gemeinde gewinnen. Ein neues Logo wirbt für Dörverden im Aller-Weser- Dreieck. 2003 04. Oktober: Die Weiterverwendung des Soldatenheims VAZ vom 04. Okt. 2003 bleibt eine „Unendliche Geschichte“. Trotz massiver Bürger brachten vor dem Soldaten- Vorstöße über Jahre von den verschiedensten Seiten gibt Heim ein Schild an: heim es immer noch keine Entscheidung. Darlehensschulden Geschlossen wegen Unfä- von 800.000 € schrecken jeden möglichen Käufer ab. higkeit und Verlogenheit Ohne eine Entscheidung des Finanzministers wird es der „Vertreter des Volkes“ nicht weitergehen. 2003 13. Oktober: bis zum 26. Oktober ist die B215 zwischen VAZ vom 14. Okt. 2003 Stedorf und Hönisch auf einer Länge von 5.100 Metern B215 gesperrt. Fahrbahn und Radweg werden von der Firma Matthäi erneuert. 2003 15. Oktober: Umbau der Kreissparkasse Dörverden VAZ vom 15. Okt. 2003 nach fünf Monaten abgeschlossen. 4.200 Kunden wurden Sparkasse mit persönlichem Anschreiben informiert. 2003 08. November: Dörverdener Mühle ist schon wieder VAZ 08. Nov.2003 ohne Flügel. Der beschädigte Drehkranz wurde ausge- Mühle baut, Vereinbarungen zum Ablauf und Umfang der Re- paratur der Flügel und des Außenputzes getroffen. Der Kopf wird im nächsten Jahr angehoben. 2003 06/07. Dezember: Erster Dörverdener Nikolausmarkt VAZ vom 08. Dez. 2003 rund um die Kirche lockte Besucher aus nah und fern. Nikolaus „Hier ist richtig was los“, staunten die Besucher. Neben dem Nikolaus, der den Markt in einer von Haflingern ge- zogenen Kutsche besuchte, lief auf der kleinen Aktions- bühne ein buntes Programm ab. 2003 17. Dezember: Trümmerlandschaft im Ortskern! VAZ vom 17. Dez. 2003 Naundorf Ein altes Bauernhaus musste dem Aldi-Markt weichen e-neukauf und das Kaufhaus Naundorf dem neuen „e-neukauf- Markt“.

- 180 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2004 2004 14. Januar: Die Weiterverwendung des Soldatenheims VAZ vom 14. Jan. 2004 ist endlich geregelt und Politik und Vereinigungen und Soldaten- Verbände klopfen sich gegenseitig und selber auf die VAZ vom 30. Jan. 2004 heim/ Forstenhof Schultern. Verkauft an den Verdener Gastronom Horst VAZ vom 06 .März 2004 Ölschläger, soll es als „Forstenhof“ am 12. März mit musikalischer Gestaltung durch die „Oldieband AGE41“ VAZ vom 15. März 2004 wieder eröffnet werden. 2004 29. Februar: Nach ausgiebigen öffentlichen Diskussio- VAZ vom 02.März 2004 Bürger- nen um den Verkauf der „Altenwohnungen Dörverden“ entscheid zeigte der Bürgerentscheid folgendes Ergebnis: VAZ vom 09.März 2004 Von 7.441 stimmberechtigten Bürgern nahmen lediglich Das Quorum, eine Maß- 2.265 (30,44 %) an der Abstimmung teil. 18 Stimmen nahme bei geringer Stimm- waren ungültig. Es sprachen sich 1.839 Bürger gegen und beteiligung, von 1860 Stim- 410 für den Verkauf aus. Das Quorum verhinderte das men (25% der Stimmbe- Ziel „nicht zu verkaufen“ Die Entscheidung des Bür- rechtigten) ließ das Ziel um 22 Stimmen verfehlen! germeisters, die Betreuungsstelle nach dem 01. April nicht wieder zu besetzen, unterlag heftiger Kritik. 2004 20. März: Grundsteinlegung für den neuen „e-neukauf- VAZ vom 20. März 2004 e-neukauf Markt“, Koppelstandort mit Aldi. Edeka investiert drei Millionen Euro, Eröffnung für August geplant. 2004 21. April: Nach sechsjährigem „hickhack“ hat die IVG VAZ vom 21. April 2004 für den Heisenhof bei der Auktion Anfang April einen Heisenhof Käufer gefunden. Den Zuschlag erhielt für 255.000 € VAZ vom 03. Juni 2004 eine Stiftung mit Sitz in England. Seit dem 01. Juni ist der Besitzerwechsel amtlich. 2004 11. Juni: Die neue Homepage der Gemeinde Dörverden VAZ vom 11. Juni 2004 Homepage ist seit Februar freigeschaltet. Sie überzeugt durch Benutzerfreundlichkeit und Aktualität. 2004 13. Juni: Bei der Europawahl erhält in Dörverden die VAZ vom 14. Juni 2004 CDU mit 43,3 % eine deutliche Mehrheit. Die SPD kam Europa- auf 32,5 %, die Grünen auf 9,6 % und die FDP auf 5,0 %. wahl Die Wahlbeteiligung lag lediglich bei 36 %. 2004 29. Juni: Erst jetzt wurde ein rechtsextremer Hinter- VAZ vom 29. Juni 2004 grund des neue Besitzer des Heisenhofs bekannt. Der Heisenhof Vertreter der „Wilhelm-Tietjen-Stiftung“ ist der als Rieger „Volksverhetzer“ verurteilte Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger. Gemäß IVG und Landkreis ist der Verkauf rechtsverbindlich und nicht mehr rückgängig zu machen. Rieger war ein deutscher Rechtsanwalt, Neonazi und NPD-Politiker. Neben seiner Tätigkeit als Strafverteidiger zahlreicher Rechtsextremisten war er als Multifunktionär der rechtsextre- men Szene sowie als Holocaust- Verleugner bekannt.

- 181 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Er verfügte über ein beträchtliches Vermögen, das er aus Erb- VAZ 08. Juli 2004 noch schaften von verstorbenen Gesinnungsgenossen und aus Ak- Rieger tien- und Immobiliengeschäften gewinnen konnte. So war er Testamentsvollstrecker des verstorbenen Wilhelm Tietjen (ge- schätztes Vermögen: mehr als eine Million Euro) Den „Nach- lass verstorbener Kameraden“ verwaltete Rieger unter dem Deckmantel der englischen „Wilhelm Tietjen-Stiftung für Fertilisation“. Er verstarb am 29.Okt. 2009. 2004 09. Juli: Nach 27 Jahren Orientierungsstufe an der Dör- VAZ vom 09. Juli 2004 verdener Schule werden zukünftig die 5. und 6. Klassen Schule in anderen Formationen oder an einer der weiterführen- den Schulen in Verden unterrichtet. 2004 21. August: Neue Aldi-Filiale heute eröffnet. Top- VAZ vom 21. Aug. 2004 Aldi- moderner Markt auf 760m² Grundfläche mit 160 Kun- Markt denparkplätze. 2004 02. September: Mit Sonderangeboten und Überra- VAZ vom 02. Sept. 2004 e-neukauf schungen eröffnete „e-neukauf“ auf 1.500m² Verkaufs- fläche. Wolfgang Meyer, selbstständiger Edeka-Kauf- mann, wechselte mit seiner bewährten Mannschaft von der Diensthoper Straße in den Neubau in der Ortsmitte. 2004 14. September: Die ersten historischen Militärfahrzeuge VAZ vom 15. Sept. 2004 Heisenhof rollten auf den Heisenhof. Jürgen Rieger macht Ernst. Damit zerschlug sich die Dörverdener Hoffnung, „der Heisenhof sei nur Spekulationsobjekt!“ 2004 02. Oktober: Schönes neues Dörverden. „Victoria Gar- VAZ vom 02. Okt. 2004 den“ Planer Georg Ernst stellt den Fachausschüssen sein Victoria Konzept vor. In zehn Jahren, so hofft der Visionär, könne Garden sein „Masterplan“ Wirklichkeit sein. 2004 06. Oktober: Bürgermeister Herbst startet „Kampagne VAZ vom 06. Okt. 2004 Heisen- gegen Extremismus“. Dörverden wehrt sich gegen Ra- hof dikalismus und Gewalt! 2004 01. November: Nach der Weser-Sporthalle ist nun auch VAZ vom 09. Nov. 2004 das Schwimmbad wieder in Betrieb und im Januar soll Blockheiz- die Sanierung der Grundschulsporthalle abgeschlossen kraftwerk sein. Heizkosten in Höhe von 18.000 € sollen durch das Blockheizkraftwerk eingespart werden. 2004 14. November: Rund Tausend Teilnehmer beim „Sonn- VAZ vom 15. Nov. 2004 Heisenhof tagsspaziergang“ in Dörverden gegen Rechtsextremis- mus. Die Polizei begleitete die Veranstaltung. 2004 30. Dezember: Nach dem Jahreswechsel gibt es in Dör- VAZ vom 30. Dez. 2004 Tankstelle verden nur noch eine Tankstelle. Die „Classic-Tankstelle“ wird zum Jahreswechsel geschlossen. Anfang Januar wird mit dem Abbau begonnen.

- 182 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2005 2005 14. Januar: Einweihung der Grundschulsporthalle. Wie- VAZ vom 14. Jan. 2005 Sporthalle dereröffnung nach neunmonatiger Bauzeit, nun „Kurt Poppe Halle „im Andenken an den langjährigen Förderer und Vorsitzenden des TSV Dörverden. 2005 03. April: Aktionstag gegen Rechtsextremismus. Bereits VAZ vom 04. April 2005 am Samstag begann der Aktionstag mit einer Mahnwache Heisenhof von etwa 50 Personen und kurzfristiger Vollsperrung der B215 durch Polizei vor dem Heisenhof in Dörverden. In Verden stellte sich Bürgermeister Herbst und weitere kompetente Vertreter dem Dialog. 2005 10. April: Gedenken an die Opfer der Gewalt. Zur 60. VAZ vom 08. April 2005 Wiederkehr des Kriegsendes in Dörverden durch die Be- Gedenken setzung durch die britische Armee fand auf den Friedhof, Kriegs- ende am Grabmal der verstorbenen Kinder der Zwangsarbeite- rinnen, eine Gedenkveranstaltung statt. 2005 24. April: Landratswahl im Kreis Verden. Bei einer VAZ vom 25. April 2005 Wahlbeteiligung von nur 30,1 % wurde zum ersten Wahl hauptamtlichen Landrat mit 53,2 % Peter Bohlmann ge- haupt- amtlicher wählt. Axel Rott unterlag mit 46,8 %. In Dörverden Landrat wählten 30,9 % der Wahlberechtigten mit 1.269 Stimmen ebenfalls Peter Bohlmann 2005 01. Mai: Erstes Frühlingsfest in Dörverden „Wir in der VAZ vom 02. Mai 2005 Bahnhofstraße“ gefeiert. Die ortsansässigen Dienstleis- Frühlings- tungs- und Handwerksbetriebe in der Bahnhofstraße bo- fest ten den vielen Besuchern aus nah und fern einige ab- wechslungsreiche Stunden. 2005 08. Mai: Am 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Welt- VAZ vom 09. Mai 2005 krieges marschierten 600 Demonstranten von Hassel zum Heisenhof Heisenhof. Polizei begleitete die Aktion ohne Zwi- schenfälle. Diverse Redebeiträge vor dem Tor. Jürgen Rieger und Gefolgsleute waren anwesend, ließen sich je- doch nicht blicken. 2005 15. Juni: Antrag für die „offene Ganztagsschule“ VAZ vom 15. Juni 2005 Dörverden genehmigt. „Im kommenden Jahr wird die VAZ vom 24. Juni 2005 Ganztags- Haupt- und Realschule als Ganztagsschule arbeiten schule VAZ vom 02. Juli 2005 können,“ erklärte Kultusminister Busemann. Am 02. Juli wurde bekannt, dass der Umbau mit maximal 2.146 Millionen Euro gefördert werden kann. 2005 01. Juli: Die „Beseitigung des Bahnübergangs Dörver- VAZ vom 01. Juli 2005 Bahn- den“ ist erneut im Gespräch. Die Deutsche Bahn (DB übergang Netz AG) plant die Wiederaufnahme der Planung ab 2007 und die Realisierung für das Jahr 2009!

- 183 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2005 11. Juli: Verkehrszählung an der B215 Ortsausgang Ste- VAZ vom 15. Juli 2005 Verkehrs- dorf. Von 05:00 bis 13.00 Uhr zählten Schüler 4.694 zählung Fahrzeuge (587 Lkw und 57 Gefahrguttransporter.) 2005 27. Juli: Der „Lüder von Bentheim“, Nachbau eines VAZ vom 28. Juli 2005 Weser- alten Weserkahns, legt in Dörverden an. Heute in Nien- kahn burg gestartet fuhr er bis Achim. Dreißig Ausflügler nutzten die Gelegenheit mitzufahren. 2005 29. Juli: Die VAZ meldet für Dörverden eine Ein- VAZ vom 29.Juni 2005 Einwohner wohnerzahl von 10.079 (gemäß Sozialatlas). Der Anteil an Ausländern beträgt 2.9 % und die Arbeitslosenquote VAZ vom 29.Juli 2005 liegt bei 11,3 %. Die Einwohnerzahl in Dörverden ist rückläufig, 2004 sank sie um 50 Personen auf 9.665 Ein- wohner. 94 Geburten standen 112 Sterbefälle gegenüber, 635 Einwohner verließen die Gemeinde. 2005 18. September: Die Wahl zum 16. Deutschen Bundestag VAZ vom 19. Sept. 2005 Wahl zum fand aufgrund der vorzeitigen Auflösung des 16. 15. Deutschen Bundestags bereits am 18. September Bundeszentrale für politi- Bundestag sche Bildung vom statt. Schröder und Merkel sahen sich zunächst beide als 01.09.2009 Bundeskanzler. Sitzverteilung: SPD 222, Union 226, FDP 61, Grüne 51, Linkspartei 54. Dörverden wählte Joachim Stünker (SPD) mit 48%, Grindel (CDU) 36,2%, Grüne 5%, FDP 3,9%. Die Wahlbeteiligung in der Gemeinde lag bei 78,4%. Zweitstimmen: Gültig 5.581; SPD 2.574, CDU 1.730, Grüne 326, FDP 439, Linke 219. Da weder Rot-Grün, noch Schwarz-Gelb die absolute Mehrheit von 308 Sitze erreichten, kam es zu einer Große Koalition unter Angela Merkel. 2005 11. November: Offizielle Feierstunde um 11:30 Uhr für VAZ vom 11. Nov. 2005 Sporthalle die Wiedereröffnung der „Wesersporthalle“ nach einein- halbjähriger Bauzeit. Die 1979/80 gebaute Halle bekam VAZ vom 12. Nov. 2005 ein neues Dach, einen flächenelastischen Sporthal- lenboden und neue Beleuchtung für insgesamt 540.000€. 2005 19. November: Zehn Monate vor der Kommunalwahl Verdener Nachrichten vom SPD im nächsten Jahr stecken die Dörverdener Sozialdemo- 19. Nov. 2005 kraten in einer Zerreißprobe. Nach Wolfgang Henze und Dieter Sprei hat auch Lars Austermann die Fraktion ver- lassen aber ebenfalls seinen Sitz im Rat beibehalten. Heiner Falldorf droht mit Parteiordnungsverfahren. 2005 20. November: Ohne Zwischenfälle verlief der vierte VAZ vom 21. Nov. 2005 Heisenhof „Sonntagsspaziergang“ zum Heisenhof. 700 Teilnehmer nahmen an der Demonstration teil. Zu den prominenten Aktivisten zählten: Bundestagsabgeordneter Stünker, Landrat Bohlmann, sein Vorgänger Wächter, sowie die Bürgermeister von Verden und Dörverden Bockmann und Herbst. Ein Polizeiaufgebot säumte den Weg.

- 184 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2006 2006 04. Januar: „Die Gemeinde Dörverden ist pleite, lebt VAZ vom 4. Jan. 2006 aber weiter über ihre Verhältnisse“, kritisiert die SPD die Finanzen katastrophale Finanzlage. Verschwendung von Steuer- geldern für die luxuriöse Sanierung des Amtshauses Westen und weitere andere Projekten erfolgte ohne Be- rücksichtigung der finanzielle Lage der Gemeinde. 2006 02. Februar: „Das Buch über die Gemeinde Dörver- VAZ vom 03. Febr. 2006 den“, ein 330 Seiten starkes Werk, zusammengestellt von Buch Werner Rengsdorf und Helmut Lohmann präsentierten Das Buch der Gemeinde Dörverden, Herausgeber Bürgermeister Herbst und die daran beteiligte Arbeitsge- Gemeinde Dörverden meinschaft der Öffentlichkeit. 2006 15. März: „Ausflugsverführer“ für die Region Bremen VAZ vom 15. März 2006 Fahrrad- stellt „Zwei-Flüsse-Radtouren“ an Aller und Weser vor. tour „Gen Osten nach Westen“ lautet der Titel einer Tour. 2006 23. März: Zivile Nutzung des Kasernengeländes (Kon- VAZ vom 23. März 2006 Konver- version). Viel Zeit kostete der Rechtsstreit zwischen sion Ka- Bund und IVG, der nun ist endlich ausgehandelt ist. Das VAZ vom 17. Mai 2006 serne Projekt „Victoria Garden“ wird es in der ursprünglichen Form nicht geben. Auch andere Bewerber als Georg Ernst sollen berücksichtigt werden. 2006 25. März: Kämmerer Ebental prognostiziert Haushalts- VAZ vom 25. März 2006 fehlbetrag von 4,5Mio Euro im Dörverdener Verwal- Finanzen tungshaushalt bis 2009. Belastungen betrugen bereits 2005 knapp eine Millionen Euro. Eine bedeutende Rolle spielt der geplatzte „Altenwohnungen-Verkauf“ an die Kreisbau. 2006 29. April: Der Vorstand der SPD Dörverden nominierte VAZ vom 29. April 2006 die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karin Meyer Bürger- aus Hülsen als Gegenkandidatin zu dem amtierenden VAZ vom 03. Mai 2006 meister- nominie- Bürgermeister Herbst für die Wahl am 10. September. rung Noch vor wenigen Wochen hatte die 45 jährige Diplom- Verwaltungswirtin eine Kandidatur ausgeschlossen. 2006 29. April – 1. Mai: Feierlichkeiten zum 951 Jahrestag VAZ vom 29. April 2006 951 des Ortes Westen. „Drei tolle Tage“ mit Wiedereröffnung VAZ vom 30. April 2006 des historischen Amtshauses von 1761, Start der Fährsai- Jahre VAZ vom 02. Mai 2006 Westen son, 3. Aller-Rad-Tag , großes Dorffest. 2006 05. bis 07. Mai: Erstes Dörverdener Frühlingsfest mit VAZ vom 04. Mai 2006 Gewerbemarkt. Mit rund 50 Firmen, Informationen rund Frühlings- um Haus, Garten, Freizeit, Auto, Werkzeug, Land und VAZ vom 08. Mai 2006 fest/ Gewerbe- Forsttechnik als Schaufenster der Region. Angenehme markt Temperaturen lockten zahlreiche Interessenten in Aus- stellungszelt und Freifläche am Rathaus.

- 185 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2006 27. Mai: Aus Gülle Gold machen! Erste Biogasanlage VAZ vom 27. Mai 2006 in der Gemeinde in Betrieb genommen. Rund eine Mil- Biogas lionen Euro hat der Wahneberger Hinrich Engelke in- vestiert, um ein zusätzliches Standbein für seinen land- wirtschaftlichen Betrieb zu schaffen. Vorrangig Maissi- lage und Schweinegülle werden vergoren. 2006 23. Juli: Tourismus: Eröffnung der „Energieroute“ über VAZ vom20. Mai 2006 40 Stationen von Verden über Dörverden bis Celle. Sie Fahrrad- verläuft überwiegend auf bereits ausgewiesenen Radwe- VAZ vom 22. Juni 2006 tour gen. Themen sind Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, VAZ vom 25. Juni 2006 Biogas, Erdwärme und Holz. 2006 06. Juni: Die Parteien gaben ihre Kandidatenlisten für VAZ vom 06. Juni 2006 die Gemeinde- und Kreistagswahl am 10. September be- Kom- kannt. Während bei der CDU 27 Kandidaten von Bür- VAZ vom 03. Juni 2006 munal- germeister Herbst angeführt werden, ist das bei den wahl- UWDuD kandi- 29 Kandidaten der SPD Karin Meyer. Die UWDuD tritt Unabhängige Wählerge- daten mit einer eigenen Liste und 14 Kandidaten an, angeführt meinschaft Dörverden und von Karl Thies. Die Grüne Liste tritt mit 6 Kandidaten Dörfer (seit 2001) und FDP mit 2 Kandidaten an. 2006 21. August: Das zum Schandfleck verkommene Gebäu- VAZ vom 21. Aug. 2006 de mit wechselvoller Geschichte wird es ab Juni 2007 Roxy nicht mehr geben. 1956 als erstes Kino mit dem Namen VAZ vom 21. Juni 2007 „Roxy“ gebaut, dann „Diskothek Hawaii-Insel, Omega, Scala, Aqua“. Die einstige „Pilgerstätte“ in Dörverden hat einen neuen Besitzer, den Bauunternehmer U. Wiebe. 2006 01. September. Nachfolgenutzung der Kasernenanlage. VAZ vom 01. Sept. 2006 Gemeinde Dörverden bewirbt sich für das Güterver- Konversi- kehrszentrum (GVZ) aber auch andere Projekte sind an- on gedacht wie Biodieselanlage, Biomassekraftwerk, Kom- petenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe. Schwer- punktnutzung für die Energieerzeugung. 2006 02. September: M&F-Fashion-Trading, neu in Dörver- VAZ vom 02. Sept. 2006 Über- den, bietet auf 150 m² Bekleidung in Übergröße und größe hochwertige Bekleidung zu sehr günstigen Preisen an. 2006 10. September: Jubel bei der SPD. Karin Meyer ist neue VAZ vom 12.Sept. 2006 Bürgermeisterin. Von 4.605 Stimmen fielen 2.332 auf sie VAZ vom 14.Sept 2006 Kommu- und 2.273 auf Rainer Herbst (Differenz 59 Stimmen). Er nalwahlen will sein CDU-Mandat nicht wahrnehmen. Ergebnisse Gemeinderatswahl: Von 13.777 Stimmen er- hielt SPD 5.549; CDU 5.519; Grüne 854; NPD 610; UWDuD 983 Stimmen. SPD und CDU sind im Gemeinderat jeweils mit 10 Sit- zen vertreten, UWDuD stellt zwei Ratsherren, Grüne und NPD jeweils einen Ratsherren. Abb.107: Gemeindewahl 2006

- 186 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2006 06.September: Stedorfer Deichverband. Deichverstär- VAZ vom 13..Juni 2006 kung zwischen Bahndamm bei Wahnebergen und derAl- VAZ vom 06.Sept.2006 Deich lernordbrücke (eine Strecke von 2,7 km) ist abgeschlos- sen. Insgesamt 20.000 Kubikmeter Bodenmaterial wur- den bewegt der Deich um 60 cm erhöht. 2006 29. September: Wahlkampfanalyse für den Kreistag VAZ vom 29. Sept 2006 abgeschlossen. Heiner Falldorf bleibt Fraktionsvorsit- Kreistag- zender. Wichtigste Aufgabe ist der Abbau der Schulden- wahl last der Gemeinde! Bei der Kreistagswahl hat die SPD mit über 42 % deutlich vor der CDU gelegen. In den Kreistag wurden gewählt: SPD: H.Falldorf, T. Auster- mann, M. Haase, H. Möller, J. Sodys. CDU: H. Boden- stab, Meyer-Cordes, A. Mohr, J. Richter, A. Rosenthal. 2006 02. Oktober: Kreistag Termin für die Wahl des neuen VAZ vom 02. Okt.2006 Landrat Landrats 14. Januar 2007 2006 08. Oktober: Sechster Sonntagsspaziergang zum Hei- VAZ vom 06.10.2006 Heisenhof senhof. 2006 01.November: Die neue Dörverdener Bürgermeisterin VAZ vom 02.Nov. 2006 Bürger- Karin Meyer hatte heute ihren ersten Arbeitstag meisterin 2006 08. November: Melkerinnen-Skulpturen wurden zum VAZ vom 08. Nov. 2006 Nikolaustag fertig und am 07. Dezember aufgestellt. Eine VAZ vom 01. Dez. 2006 Melkerin- Stiftung und die Kreissparkasse finanziert den Verdener-Nachr. v. 09. 12. nen Löwenanteil der Kosten. Die Einweihung erfolgte durch Pastor Haar und Helmut Lohmann bei Sturm und Regen. Es ist ein Denkmal für starke Frauen. Es soll daran erinnern, dass seit 1850, über mehr als einhundert Jahre lang, Dörverdener Kühe auf dem Koyl weideten und dort gemolken werden mussten. Die Frauen und ihre Milchkannen setzte eine Fähre über die Weser. Abb. 108: Melkerinnendenkmal 2006 25. November: Ein mobiles Tierseuchenbekämpfungs- VAZ vom 25. Nov 2006 Konversi- zentrum wird auf dem ehemaligen Wasserübungsplatz on der Pioniere eingerichtet, 33 Container sind bereits auf- gestellt. Zur Einweihung am 11. Dezember hat sich Minister Seehofer angemeldet. 2007 2007 Februar 2007: : Neue Straßenleuchten; Gemeinde will VAZ vom 03. Febr. 2007 Straßenleuchten austauschen. Die zunehmend teuren Beleuch- Reparaturen der alten Pilzleuchten machen es notwendig. tung Für das kommende Jahr hat die Gemeinde 25.000 Euro bereitgestellt. Die neuen Leuchten mit gelbem Licht haben 50 Watt und kosten 350 Euro pro Stück.

- 187 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2007 08. März: Auch beim zweiten Termin fand bei der VAZ vom 08. März 2007 Zwangsversteigerung die ehemalige Bahnhofsgaststätte Versteige- keinen neuen Besitzer. Der Verkehrswert ist auf 351.000 rung Euro festgesetzt. Aus taktischen Gründen wartet man auf die nächste Versteigerung. 2007 12. März: Biogasanlage in Kirchlinteln bringt Einspa- VAZ vom 12. März 2007 rung von 2.750 Tonnen Kohlendioxid jährlich, erzeugt Biogas Strom für 1.190 Haushalte und zusätzliche Wärme für 25 Haushalte. 2007 14. März: Haushaltsentwurf fiel durch, obwohl der VAZ vom 16. März 2007 Fehlbetrag auf 175.000Euro reduziert werden konnte. Haushalt Nur Bürgermeisterin stimmte mit ja. Die prekäre Si- tuation der Gemeinde wird allein schon durch die Höhe der Zinsen von 300.000Euro jährlich deutlich. 2007 20. März: Amtsgericht Jena ordnete Nachtrags-Liqui- VAZ vom 20. März 2007 dation an, Hausverbot für Rieger da Heisenhof als her- Heisenhof renloses Objekt gilt. Anwalt Borchart im thüringischen Verdener Nachrichten vom 28. März 2007 Plößneck ist jetzt Liquidator der Tietjenstiftung (Brief- kastenfirma Wilhelm Tietjen Stiftung GmbH Limited) Aus dem britischen Handelsregister gestrichen, weil Rie- ger versäumt hatte den Geschäftsbericht rechtzeitig beim Londoner Registergericht vorzulegen! 2007 28. März Liquidator Alf-Heinz Borchart besichtigte den VAZ vom 04. April 2007 Heisenhof. Es wurde strengstes Stillschweigen über Heisenhof Pläne vereinbart. Möglicher Rückkauf durch die Ge- Verdener Nachrichten vom 05. April meinde? Einstweilige Verfügung gegen Verkauf. 2007 23. März: Einheitliche Regelung für die Straßenbe- VAZ vom 23. März 2007 Beleuch- leuchtung. Zukünftig soll die Straßenbeleuchtung in tung Dörverden um 23:30 Uhr abgeschaltet werden. 2007 Ende März: Abschied vom „Gasthaus Reinitz“ in Ste- VAZ vom 26. März 2007 dorf. Über 30 Jahre „Vereinskneipe der CDU“. Es war Verdener Nachrichten vom Reinitz nicht nur die letzte echte Dorfkneipe in der Gemeinde 31. März 2007 sonder auch die letzte Gastwirtschaft in Stedorf!. VAZ vom 05. April 2007 2007 05. Mai: Dörverdener Haushalt von einem Bündnis aus VAZ vom 05. Mai 2007 !!!! CDU, UWDuD und Grünen genehmigt. 2007 06. Mai: Siebenter und letzter?? Sonntagsspaziergang VAZ vom 08. Mai 2007 zum Heisenhof. Etwa 300 Teilnehmer trafen sich in der Heisenhof Hoffnung, dass dieser Spaziergang auch der letzte sei. 2007 Nach Sommerferien beginnt das Programm „eigenver- VAZ vom 09. Juni 2007 antwortliche Schule“ in Niedersachsen. Mehr Qualitäts- Schule kontrollen, mehr Befugnisse für Schulleiters, weniger Erlasse, mehr Eigenverantwortung in allen entscheiden- den Fragen in der Schule.

- 188 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2007 21. Juli: Landrat Bohlmann regt an, dass der Kreis der Verdener Nachrichten „klammem Gemeinde Dörverden“ mit einer „ergänzen- vom 21. Juli 2007 Kreiszu- den Kreiszuweisung“ von knapp 450.000 Euro unter die VAZ vom 24. Juli 2007 weisung Arme greift. Das erstmalige Ereignis soll am 17. und 28. September im Kreistag beraten werden. 2007 18. August: Die Bürgermeisterin rief um Mithilfe und VAZ vom 21. Aug. 2007 Sportplatz 19 Bürger packten an. Dank des engagierten Einsatzes Dörverdener Bürger kann das Sportgelände am Sünder- berg wieder für „100 m-Sprints“ genutzt werden. 2007 04. September: Der schon seit 1999 andauernde VAZ vom 04. Sept. 2007 Mühle Rechtsstreit wegen Restaurierung der Mühle zwischen dem Besitzer Dahnken und dem Landkreis Verden soll heute, nach einer Ortsbegehung durch die 2. Kammer des Oberlandesgericht Celle, abgeschlossen werden. 2007 30. September: Zum letzten Mal werden am heutigen VAZvom28. Sept. 2007 Kirche Sonntag die Glocken der St. Georg Kirche in Barme läuten. Durch den Abzug der Bundeswehr waren die Gebäude für die verbliebene Kirchengemeinde zu groß. 2007 01. November: Nachdem die Post zum 31. Oktober den VAZ vom 02. Nov. 2007 Post- Vertrag mit e-neukauf kündigte, ist die „neue Postagen- agentur tur“ im M&S-Fashion-Trading am Sünderberg 1 einge- richtet. 2007 27. November: Neonazi Rieger vor dem Aus? Wie NDR VAZ vom 27. Nov. 2007 Info berichtete waren am 26. Nov. auf dem Heisenhof Rieger abgestellte Wehrmachtsfahrzeuge und umfangreiche Wahlunterlagen der NPD beschlagnahmt worden. Die Gemeinde erhofft das Ende der Affäre Rieger! 2008 2008 25. Januar: Ehemaliges Kasernengelände: Die Firma VAZ vom 25. Jan. 2008 Wiebe benötigt Stellfläche für diverse Maßnahmen und Wiebe Stellflächen für Schienengebundene Fahrzeuge. Es scheint möglich die alte Schienentrasse wieder zu akti- vieren. Mit der IVG hat die Firma Wiebe bereits Grund- stücksverhandlungen begonnen. 2008 27. Januar: Landtagswahl. Bei einer Wahlbeteiligung VAZ vom 28. Jan. 2008 von 57,9 % holte sich der CDU-Kandidat Wilhelm Ho- Wahl zum grefe in Dörverden, wie bereits vor 5 Jahren, wieder die 16. meisten Stimmen, 1.851, das sind 45,5 % der Erststim- Landtag men. Der erstmals antretende Gerhard-Otto Dyck musste sich mit 1.345 Stimmen, 33,3 %, zufrieden geben. Im Landkreis Verden, Wahlkreis 61 entfielen bei den Zweit- stimmen auf die CDU 42,9 %, SPD 30,9 %, Grüne 10,1 %, FDP 88,8 % und Linke 7,3 %.

- 189 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2008 31. Januar: Räumungsverkauf des Baumarktes der Fir- VAZ vom 31. Jan. 2008 Firma ma Beck. Die Schließung erfolgte aufgrund eines nicht Beck weiter vom Betreiber hinnehmbares Kosten-Nutzen-Ver- hältnis! 2008 07. März: Der Gemeinderat hat den Weg für die erste VAZ vom 07. März 2008 Dörverdener Bürgersolaranlage freigegeben. Das Dach Solar der Weser-Sporthalle bietet Platz für 250 m² Kollektor- fläche mit einer Leistung von 30 kW. Ab 01. Januar 2009 soll sie für die nächsten 20 Jahre eine Einspeisungsver- gütung von 46,75 Cent/kWh erbringen. 2008 11. März: Nachdem die SPD-Fraktion bei der jüngsten VAZ vom 11. März 2008 Ratssitzung wieder einmal (wie schon häufiger zuvor) bei Ratssit- einer wichtigen Abstimmung der Bürgermeisterin nicht zung folgen wollte, legt die CDU der Bürgermeisterin den Austritt aus dem örtlichen SPD-Vorstand nahe. 2008 03. April: Der erneute Umbau der Haupt-und Realschu- VAZ vom 03. April 2008 le beeindruckt mit der neuen Mensa. Sie bietet Platz für Mensa 150 Personen. In dem Küchentrakt wird das vom „Haus am Hesterberg“ gelieferte Essen für die Ausgabe vorbe- reitet. Insgesamt 2 Millionen Euro sind verbaut worden, von denen der Bund 90% trägt. Die Fertigstellung soll im Mai erfolgen. 2008 12. Juni: Anlässlich der Einweihung der Mensa der VAZ vom 13. Juni 2008 Haupt-und Realschule in Dörverden wurde erinnert, dass Schule bereits 2002 der Weg zur Ganztagsschule frei gemacht und 2006 in offener Form eingerichtet wurde. 2008 22. Juni: Der rechtsextremistische Jürgen Rieger hat die VAZ vom 23. Mai 2008 Verfügungsgewalt über den Heisenhof zurück erhalten. Heisenhof Daher ist ein erneuter Sonntagsspaziergang geplant. 2008 26. Mai: Gründungsveranstaltung für Bürgersolaranlage VAZ vom 24. Mai 2008 in Dörverden. Es wurde die „Sonnenenergie Dörverden Solar GbR“ gegründet. 27 Bürger Mitglieder. 88 Anteile für jeweils 750 € gezeichnet (66.000 Euro), Dorit Schorling (Ahnebergen) und Thomas Krug (Westen) als Geschäfts- führer gewählt. Gesamtkosten von 140.000 Euro. Mit einer Rendite von 5,5 % wird gerechnet. 2008 07. Juni: H.F. Wiebe plant im Kasernengelände eine Be- VAZ vom 07. Jun. 2008 triebsstätte für Wartungs- und Reparaturarbeiten. Eine Wiebe Machbarkeitsstudie ist abgeschlossen, Gemeindeverwal- tung, niedersächsisches Wirtschaftsministerium und IVG sprachen über weitere Realisierungsschritte. Das Beson- dere ist die Anbindung des Gewerbegebietes an die Bahnstrecke Bremen-Hannover durch ein mehr als drei Kilometer langes Industriestammgleis.

- 190 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2008 18. Juni: Workshop zum Nutzungskonzept „Häuser in VAZ vom 18. Juni 2008 der Ortsmitte“ hinter dem Rathaus, Stiftung Wiebe ge- Kulturgut plant. Die Stiftung hat sich unter anderem den Erhalt historischer Bausubstanz in der Gemeinde Dörverden zum Ziel gesetzt. 21. Juni: Mitgliederversammlung änderte den Name in „Ehmken-Hoff“. Hermann Wiebe ist bereit, im Rahmen einer Stiftung das alte Bauernhaus (Ehmken Hoff), das in der Sympherallee stand in der Worth errichten zu lassen. Abb. 110 Aufbruchstimmung in Dörverden. VAZ vom 21. Juni 2008 2008 24. Juli: Es war ordentlich was los an der Weser wäh- VAZ vom 25. Juli 2008 rend der 14tägigen Floßfahrt „Lebendige Weser“. An der Flößen eigens eingerichteten Zollstation in Dörverden warteten etwa 300 Schaulustige auf das 44 m lange und 120 t schwere Floß der „Weserflößer Reinhardshagen“ mit ih- rer 15köpfiger Besatzung. Hier wurde das mitgebrachter Einbecker Bier und der „Wesertaler“ gegen Kartoffeln Abb. 111: Weserflößer und Räucheraal eingetauscht. 2008 01. August: Blitzschlag in den Dachstuhl des aus dem VAZ vom 02. Aug 2008 Jahr 1784 stammenden Kochs Hofs Nr.13 in Dörverden. Kochs Hof Düstre Straße 7. Es ist ein niederdeutsches Hallenhaus in Zweiständerbauweise. Gesamtschaden von 200.000 €. 2008 22. August: Die in Gründung befindliche H. F. Wiebe- VAZ vom 22. Aug. 2008 Stiftung konnte in zügigen Verhandlungen die Reste des Ehmken Koch Hofs erwerben. Es soll wie auch der Ehmken-Hoff Hoff auf dem Platz hinter dem Rathaus wieder aufgebaut werden. Die SPD ist dagegen, das Grundstück hinter dem Rathaus im Erbbaurechtes der H. F. Wiebe-Stiftung zu überlassen. 2008 27. August: Gründung der „Wirtschafts- und Struktur- VAZ vom 27. Aug 2008 entwicklungsgesellschaft GmbH“ von Kreis, Gemeinde Gemeinde Dörverden und Verdener-Walsroder-Eisenbahn VWE. VWE Erstes Ziel ist das Stammgleis im Kasernengelände mög- licherweise für die Firma Wiebe. Bau- und Planungsaus- schuss stimmte zu. 2008 20. September: Mit großer Mehrheit hat der Gemein- VAZ vom 20. Sept. 2008 Ehmken derat die Grundstück Stiftung für die Wiebe-Stiftung Hoff beschlossen. Zwei denkmalgeschützte Gebäude sollen aufgebaut werden. 2008 10. September: Fünf Jahre nach dem Abzug der letzten VAZ vom 10. Sept. 2008 Soldaten scheint sich die Entwicklung eines Gewerbege- Gewerbe- bietes abzuzeichnen. Auf etwa 6 Millionen Euro werden gebiet die Kosten für die Entwicklung geschätzt. Nur wenn die Hälfte durch EU-Mittel gefördert wird, kann sich der Landkreis das leisten.

- 191 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2008 12. September: Der Kreistag stimmte ebenfalls für die VAZ vom 13. Sept. 2008 Stammgleis GmbH im zukünftigen Gewerbegebiet Dör- verden-Barme. Das größte Gewerbegebiet im Kreis. 2008 19. September: Als Glücksfall für die Gemeinde wurde VAZ vom 19. Sept. 2008 mit einstimmigem Ratsbeschluss die weitere Planung für Gewerbe- das Gewerbegebiet beschlossen. Firma Wiebe will gut gebiet 40% des etwa 80ha großen Geländes übernehmen. 2008 17. Oktober: 2,4 Millionen Euro stehen für die Er- VAZ vom 17. Okt 2008 schließung des Gewerbegebiets in Barme bereit. Als er- Gewerbe- ster Investor plant die Firma Wiebe ein Ausbesserungs- gebiet werk für ihre Gleisbaumaschinen. 2008 18. Oktober: Bürgersolaranlage in Dörverden einge- VAZ vom 20. Oktober 2008 weiht. 166 Hochleistungs-Solar-Module sollen pro Jahr Solar auf 250 m² Dachfläche rund 24.000 Kilowattstunden erzeugen. Die Gemeinde will das Projekt fortschreiben. 2008 28. Oktober: Die Mitgliederversammlung des „Ehm- VAZ vom 28. Okt. 2008 Ehmken ken-Hoff-Vereins“ hat die Vereinssatzung verabschiedet. Hoff Archäologischen Probegrabungen sollen im November beginnen. 2008 30. Oktober: Der Ehmken-Hoff-Verein hat diese Woche VAZ vom 30. Okt. 2008 das 101te Mitglied begrüßt. 2008 28. November: Gründung der „HF. Wiebe Stiftung“. VAZ vom 04. Dez. 2008 Kulturzentrum als Kommunikationszentrum, Ort der Be- Ehmken gegnung, Miteinanders und Zusammenleben. Die Stif- Hoff tung hat die Arbeit aufgenommen und erste Personalent- scheidungen getroffen., Die Stiftung wird eng mit dem „Ehmken-Hoff-Verein zusammenarbeiten. 2008 Im Zuge der Anpassung der Mittelweser an den heutigen Wasser und Schiffahrtsver- Schiffsverkehrs erfordert die in den Jahren 1910-1912 waltung des Bundes, wsv.de, Schleuse erbaute Schleusenanlage Dörverden wegen ihres bauliche Neubauamt Hannover Zustand den Neubau. Bei der europaweiten Aus- schreibung erhielt die Arbeitsgemeinschaft Wiebe/ Mat- thäi/ Bögl den Auftrag. Das Riesenprojekt mit Baukosten von 45 Mio Euro soll ausschließlich aus Bundesmitteln finanziert werden. Die neue Schleuse soll mit 139 m Länge den sogenannten Großmotorgüterschiffen (GMS) von 110 Metern Länge auf der Mittelweser zwischen Minden und Bremen gerecht werden. 2008 13. Dezember: Verdienstmedaille des Verdienstordens VAZ vom 13. Dez. 008 Verdienst- der Bundesrepublik Deutschland für Gerhard Intemann medaille für sein Engagement für den Erhalt naturnaher Lebens- räume und Flusslandschaft. 2008 22. Dezember: Kulturgut Ehmken Hoff jetzt „online“ VAZ vom 22. Dez. 2008 unter www. ehmken-hoff.de zu erreichen.

- 192 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2009 2009 08. Januar: Die 6 Laufwasserkraftwerke entlang der Statkraft ist der europaweit größte Erzeuger erneuerbarer Energien. Kraftwerk Weser mit einer Kapazität 32 Megawatt sind zum 01. Ja- Der Konzern baut und betreibt nuar 2009 von der E.ON auf den norwegischen Energie- Wasser-, Wind-, Gas- und Fern- wärmekraftwerke und ist zudem konzern Stratkraft übergegangen. Am 08. Januar erfolgte ein bedeutender Akteur an den eu- die feierliche Übernahme durch Dag Smedbold (Regional ropäischen Energiehandelsbörsen. Der Konzern beschäftigt etwa Vice Präsident der Stratkraft). 3.400 Mitarbeiter in über 20 Län- Maik Thalmann bleibt weiterhin Standortleiter. dern. 2010 2010 01. März: Grundsteinlegung, Begrüßung zum Baube- VAZ vom 02. März 2010 ginn des Kulturzentrum Ehmken- Hoff durch den Vor- standsvorsitzenden der H.F.-Wiebe-Stiftung Rainer Herbst. 2010 07. Juli: Richtfest für den „Kochs Hofs“ und des Wirt- VAZ vom 08. Juli 2010 Kochs Hof schaftsgebäudes. Weitere Gebäude, wie der historische Ehmken Hoff, Speicher und Backhaus folgen.

2010 28. April: Eröffnung des Wolf-Centers, ein 5,2 Hektar Weser-Kurier vom 28. April Wolf großer Wildpark in Barme auf dem Gelände der ehemali- 2010 Center gen Niedersachsenkaserne. Viel Politik war anwesend. Am 22. November 2012 besuchte auch Bundespräsident Zeit vom 22.11.2012) Wulf das Wolfcenter. 2010 November:· Öffentliche Fördermittel in Höhe eines Kreiszeitung.de Förder zweistelligen Millionenbetrages stehen ab 2011 für In- 11. November 2010 mittel vestitionen in der Gemeinde Dörverden zur Verfügung, ließ Landtagsabgeordneter Wilhelm Hogrefe nach der Beratung des Kreishaushaltsentwurfs in der CDU-Frakti- on verlauten: „Schwerpunkte werden der Anschluss des Kasernengeländes an die Bahnlinie, der Neubau der Überführung am Bahnhof und der Hochwasserschutz sein.“ 2010 2010: Von im Jahr 1949 bewirtschafteten 291.327 VAZ vom April 2011 Bauern- Bauernhöfen in Niedersachsen existieren lediglich noch höfe 41.370 und jährlich geben etwa weitere 3 Prozent auf. Die Durchschnittsgröße betrug 1949 neun Hektar, aktuell sind es 62 Hektar. Knapp 6.000 Betriebe weisen sogar eine Größe von 100 bis 200 Hektar und rund 1.500 eine Größe von mehr als 200 Hektar auf. Diese 7.500 Großbe- triebe bewirtschaften ein Fläche von knapp 1,3 Millionen Hektar. Das ist bereits die Hälfte der gesamten land- wirtschaftlichen Fläche in Niedersachsen.

- 193 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2011 2011 Januar: Lauras Ziegenhof, im Januar begann Laura VAZ 19. Oktober 2011 (Christel Laura Meyer-Gieschen mit der Ziegenhaltung auf dem Hof der Niemann) Familie in Stedorf in der Buschmeyerstraße. Inzwischen hält sie 50 behornte und nicht behornte Thüringer Wald- ziegen. Seit Juli ist die hofeigene Käserei in Betrieb, in der ein Dutzend verschiedener Käsesorten produziert werde. Verkauf erfolgt in dem kleinen Hofladen Abb. 112: Lauras Ziegenhof 2011 22. Februar: Der Wiederaufbau des Fachwerkgebäudes Weserkurier vom Ehmken wird als Kochs Hof im Bereich des Ehmken-Hoff geför- 03. März 2011 Hoff dert vom Amt für Landesentwicklung mit 100.000 €. 2011 01. März: Feierliche Eröffnung des ersten Bauabschnitts VAZ vom 28. Febr. 2011 des Ehmken-Hoffs. Der Kochs Hof und das Wirtschafts- Blaues Blatt 201102.pdf Ehmken gebäude wurden der Öffentlichkeit vorgestellt. Hoff Nach nur 365 Tagen Bauzeit wurde das Kulturgut Ehm- ken-Hoff um 18:00 Uhr mit der symbolischen Schlüssel- übergabe von dem Architekten Kreitel-Haberhauffe an den Vorsitzenden der H.F.Wiebe Stiftung Rainer Herbst eröffnet. Mit dem Wiederaufbau des historischen Fach- werks des Ehmken-Hoffs steht bereits das nächste Groß- Abb. 113 Kochs Hof, projekt auf dem Kulturgut an.

2011 Am 23. April, am Ostersamstag war es wieder soweit. VAZ; 16. April 2011 Bereits um 17:30 Uhr wurde vom „Ernteclub Stedorf:“ Oster- an der Mühle das Feuer entfacht. Jung und Alt trafen sich Wie Phönix aus der feuer beim Osterfeuer mit Musik und zur Stärkungen mit Asche Bratwurst und Getränken. 2011 09. Mai: Sechste Volkszählung. Die erste Gesamtdeut- Google/ Wikipedia Volks- sche Volkszählung seit 1946 zählung 2011 18. August: Jägerschaft legte in Stedorf acht Biotope an. VAZ vom 18. Aug. 2011 In Stedorf sollen sich auch die Amphibien wohl fühlen! Biotope In der Gemarkung Stedorf entstand auf einer gemeinde- eigenen Fläche ein Teich, der sich zum Biotop für Am- phibien, aber auch für andere Tierarten entwickeln soll. 2011 30. August: Auf dem Erntefest in Eissel bot der Hei- VAZ; 30. Aug. 2011 matverein eine eindrucksvolle Vorführung „Pflügen wie Pflügen vor 50 Jahren“ Mit einem Gespann aus zwei Kaltblut- pferden und einem Pferdepflug wurde eindrucksvoll die mühselige Arbeit auf dem Feld dargestellt.Mit einem guten Gespann schaffte man früher am Tag etwa drei Morgen, also 0,75 Hektar. Dann war der Mann hinter dem Pflug aber gut seine 50 Kilometer gelaufen Abb. 114: Pflügen

- 194 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2011 05. Oktober: Laut Herrn Janßen, dem derzeitige Direk- Weserkurier vom 05. Okt. tor der Wilhelm-Tietjen-Stiftung, ist der notarielle Kauf- 2011 Heisenhof vertrag am 30. Sept. 2011 von Frau B. Meyer, Kirchlin- Weserkurier vom 31. Okt. teln für eine unbekannte Gruppe von Eigentümern unter- 2011 schrieben worden. Eine Änderung im Grundbuch ist noch nicht erfolgt. Meyer will mit Hilfe von Investoren aus dem Mittleren Osten hier ein Erholungszentrum ent- stehen lassen. Allgemein wird vermutet, dass Meyer als Strohmann den drohenden Abriss verhindern soll. 30. Oktober: Breite Unterstützung für den Erhalt des Heisenhofs. Besichtigungstour von Hunderten von Besu- chern. 2012 2012 Sonntagstipp 29. Jan. 2012

Bahn- www.doerverden.de, Ge- über- meinde Dörverden, Nach- führung richt aus dem Rathaus 26.03.2012 Neubau Straßenüberführung

Abb. 115: Bahnüberführung

30. Januar: Südlich vom Bahnhof Dörverden soll für die Kreisstraße 15 (K15) ein Überführungsbauwerk ent- stehen, sowie eine Fußgängerunterführung im Bahn- hofsbereich. Planfeststellungsverfahren von 1978 zwi- schen Deutscher Bahn und Landkreis Verden ist abge- schlossen. Beginn Mai 2012, Fertigstellung Okto- ber 2013. Der Verlauf der Kreisstraße 15 wird ge- schwenkt und mit einem Kreisverkehr in der Ortslage in den alten Straßenverlauf eingebunden. 50.000 m³ Erde sollen für die Rampe aufgeschüttet werden. Baukosten: von 9,3 Mio € sind eingeplant. 2012 07. März: Anlässlich der Verabschiedung von Joost VAZ vom 09:März 2012 Meyerholz wurde Heiner Zeyn als Stellvertreter des Landvolk „Niedersächsischen Landvolk Kreisverband Rotenbur- Verden „ wiedergewählt. 2012 22. März: Richtfest für den wiederaufgebauten Ehm- Sonntagstipp vom 25. März ken Hoff wurde gefeiert. Die H.F.Wiebe Stiftung ließ das 2012 Ehmken im Kernbereich bis zum Jahr 1545 zurückdatierte Haus, Hoff das vorher in der „Symper Allee“ seinem Verfall ent- gegen sah, standhaft und attraktiv wieder entstehen.

- 195 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2012 01. Juli: Vor 40 Jahren traten an die Stelle von 58 Ge- VAZ vom 26. Juni 2012 meinden des Landkreises Verden 8 neue Große Einhei- ten, unter anderem die „Einheitsgemeinde Dörverden“. 2012 13. Dezember: Großes Loch im Haushalt der Gemeinde VAZ vom 15. Dez. 2012 Dörverden. Sie muss zahlt 840.000 € an das Finanzamt zurückzahlen. Für die Jahre 2008 bis 2012 verlangt die Steuerbehörde diesen Betrag wegen deutlich niedriger Gewinne der ansässigen Firmen zurück. 2013 2013 20. Januar: Adrian Mohr ist Spitze, als CDU Kandidat VAZ vom 21.Jan.2013 holt er in Dörverden fast 50 Prozent der Erststimmen und Land- damit die Direktkandidatur für den Landtag. Die SPD tagswahl Kandidatin Dörte Liebtruth blieb mit 36,4 % zurück. Die Dörverden wählten mit ihrer Erststimmen 2.078 CDU; 1.518 SPD; 98 FDP; 290 Grüne, mit der Zweitstimmen 1.685 CDU; 1.371 SPD; FDP 344; Grüne 463. Die CDU/FDP Koalition von Ministerpräsident Mc Al- lister wurde mit 45,9% und 68 Sitzen abgewählt, die Abb. 116: Landtagswahl SPD/Grünen siegten mit 46,3% und 69 Sitzen. 2013 2013 26. Febr.: Aktionsgruppe Bauernhof katalogisiert alte VAZ vom 26. Febr. 2012 Bauernhöfe in Stedorf. Hier ist das dritte Aufgabenfeld. Aktion Historische Gebäude in Dörverden und fast alle Gebäude Bauernhof in Ahnebergen wurden bereits besucht. 2013 06. März: Mitgliederversammlung des Ehmken-Hoff VAZ vom 08-03.2013 Ehmken Vereins. Mit nur einer Gegenstimme wurde Gerhard Hoff Meyer als erster Vorsitzender bestätigt. Bei den Mitglie- dern bedankte er sich für ihr großes Engagement. 2013 26. März: Noch immer ist keine Umschreibung des Hei- VAZ vom 26. März 013 Heisenhof senhofs im Grundbuch erfolgt. Weder haben die Käufer ihre Pläne für ein Wellness-Center realisiert, noch der VAZ vom 01. März 2013 Landkreis Verden die Abrisspläne umgesetzt! 2013 09. September: Der Parlamentarische Staatssekretär VAZ vom 10.Sept. 2013 Schleuse beim Bundesminister für Verkehr Enak Ferlemann weihte gemeinsam mit dem Präsidenten der Generaldirektion VAZ vom 01.März. 2013 Wasserstraßen und Schifffahrt die neue Schleuse in Dör- VAZ vom 05.Juli. 2013 verden ein, die mit ihren zukunftsfähigen Abmessung die vor fast 100 Jahren errichtete Schleuse ersetzt. Rund 50 Mio. € an Steuermitteln wurden investiert. Bereits im Dezember 2012 war im Oberwasser das Drehsegmenttor und am 29. Februar mit schwerem Gerät das zweiteilige Untertor (je 30 t) eingebaut worden. Am 04. Juli wurde die Schleusenkammer erstmals geflutet. Anschließend begann der Probebetrieb.

- 196 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2013 15. September: Am Sonntag hat Dr. Heinz-Dieter Bö- VAZ vom 17.09. 2013 cker die Stedorfer Schulchronik der Jahre 1929-1962 im Schul- Gebäude der alten Stedorfer Schule vorgestellt, eine Auf- Chronik der Schule zu Stedorf, Herausgeber chronik arbeitung des Orginalaufzeichnung von den damaligen Stedorf Ehmken Hoff e.V. Lehrern Adolf Stöhlker, Anneliese Schaare, und Elfriede Gerland. Sie enthüllt viele Ereignisse aus dem Schulall- tag, dem Leben in Stedorf und politischen und sozialen Verhältnisse. 2013 27. September: Bei Volksfeststimmung erfolgte am VAZ vom 28.09.2013 Bahnhof Dörverden, an der Kreisstraße K15, die Freiga- VAZ vom 31.12.2013 Eisen- be von Eisenbahnüberführung und Fußgängertunnel. Auf bahnüberf diesen Tag hatte man seit dem Planstellungsverfahren ührung von 1978 lange gewartet. Matthias Oetting, Landrat Bohlmann und Bürgermeisterin Karin Meyer bedankten sich für die Geduld der Anwohner. 11,8 Mio.€ hatten der Landkreis Verden und der Bund für den Bau aufge- wendet. Abb. 117: Einweihung 2014 25. Mai 2014: Europawahl und Bürgermeisterwahl in VAZ vom 26.05.2013 Dörverden. Dörverden hat einen neuen Bürgermeister. Wahl Bei einer Wahlbeteiligung von 61,8% wählten die Bürger Bürger- mit 2.263 Stimmen den parteilosen Alexander v. Seg- meister gern aus Westen. Karin Meyer wurde mit 2.141 Stimmen und abgewählt. Europa Bei der Europawahl erhielt die CDU 1.680, die SPD 1.479, die Grünen 389, die FDP 64 und die Linken 45 Stimmen. Die AfD (Alternative für Deutschland) legte mit 227 Stimmen einen erstaunlichen Start hin!

- 197 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Anhang 1 ältester Meierbrief aus dem Jahr 1535

- 198 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Original Kopie des Ältester (Erb-)Lehnbrief für den Hof Nr. 1 in Geestefeld von 1538 (aus Kreisarchiv Verden 5/413a, Geestefeld Nr. 1

Wir Christoffer von Gottes gnaden Ertzbischoff zu Bremen, Administrator des Stiffts Verden, Hertzog zu Braunschweig undt Lüneburg, bekennen mit dießem unserm briwe, offentlich für unß, unßere Nachkommen, sonderlich unseres Stiffts Verden, das wir die achtbaren unsere lieben getreuen, Curdten und Heinrichen gebrüder vom how undt ihre Erben, auch was von ihnen, in zu- künftiger Zeit herkommen und geboren werden mag, auß sonderlichen gnaden, undt das sie uns und unserem Stifft Verden, hinfür Treu undt holt sein sollen und wollen, mit dem heilen Hoffe zu Gestefeldt, so nun in Zwey Part von ander getheilet, und itzo dar- auf Götte Welandt undt Casten Gestefeldt wonen, mit all Ihren eigenthumb nutz undt gerechtigkeit in maßen derselben vom hof Großvater sehliger Curdt vom hof, gebrauchet undt innen gehabt, Sie auch nun hinfür in solcher gestaldt den zu einem Ewigen Erb- lohne zu gebrauchen, verliehen undt damit begnadet haben undt thun das auch nochmahlß hiermit wißentlich in Krafft dieses Bri- wes, also das sie undt ihre Erben, auch was von ihnen Zukünftiger Zeit herkommen undt geboren werden mag, denselben hoff mit alle seiner ein und Zubehörungen, es sey an kornland, holtzungen, waßer, wiesen und weiden auch dem eigenthumb nichts außbe- schieden, zu ihrem besten nutz und Vortheil unverhindert den besren und iedermann möglichen in ewigkeit gebrauchen besitzen und genießen sollen undt mügen, doch uns an diesen fürstlichen Oberikeiten, gemeinen landtschatzung und sonsten on schaden, das zur Urkunde haben wir diesen brieff hir unden mit unserm gewonli- chen hant Zeichen bevestiget und unserm ingesiegel wißentlichen besiegeln laßen. Geben zu Verden des Mitwochens nach Vocem Jucunditatis im Jahre nach Christy unseres Herrn geburt 1538. (29.Mai 1538) Christophorus M ppria

Aufcultata & collationata est presens Copia a Melteodon zito Elia Notaria pub Cuod hac mea manuattestor

- 199 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Anhang 2 Stoppelweidenprozess

Abb. : Die kostbare Originalurkunde: vom 29.Dez. 1591, (Heimatkalender 2006, Seite 107, von Helmut Lohmann. Foto: Concept Digital)

Zu wiszenn vnndt kundt sey Allermenniglichenn Nachdeme zwischen den Dorffschafften Ste- derdorffe Clegern (Klägern) an einem Vnd Doruerden beclagtenn (Beklagten) andertheils vant wegen deß Driftes in die Lohemarsch eine Zeithero Irrung und Zweydracht erwachsen.[...] Demselben Vorzubauwen haben die Erwürdige, Edle, Ernueste, Auch Ehrbare und Wohlgelarte p Her Geörg von Mandelßlohe Senior und Her Wilken Klenke, Domherr der Kirchen zu Ver- den, Johann von Asselen, fürstlicher Bischofflicher Rath vundt Her Heinrich Haßelbusch De- chant zu S. Andreas scp Vf fleißige bitte Vnndt ersuchen beyder Partheien dieser streitigen Sa- che vndt Irrung sich vndernommen. […] Zue Verden, am Jahre Tausendt fünfhundert vnndt mit ausgange des einundtneunzigsten Jahrß den 29. Monaztagk Decembriß.

Zusammenfassend wurde am 29. Dezember 1591 vertraglich vereinbart, dass die Lohemarsch nach der Brachezeit sechs Mal besät und von beiden Streitparteien genutzt werden soll; danach soll es beim alten Brauch von vier Jahren Saatzeit bleiben (dann Brache). Die Trift und die Stoppelweide sollten fortan nur den Dörverdenern allein zustehen. Ferner sollte jeder unter Androhung von Strafe seine Zäune bis zum Michaelistag (29. September) stehen lassen. Die Urkunde stammte aus einer Altpapiersammlung des Schützenvereins und war glückli- cherweise vom Gemeindebrandmeister herausgefischt worden

- 200 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Anhang 3 Viehschatzregister der Gemeinde Stedorf von 1600

- 201 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019

- 202 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019

Schatzregister sind zur Erhebung von Steuern angelegte fiskalische Aufzeichnungen, nach Orten, beziehungsweise Kirchspielen geordnet, in denen die Abgabepflichtigen namentlich und die Höhe der von ihnen zu entrichtenden Steuern aufgeführt sind. Seit dem 14. oder 15. Jahrhundert wurde ein Viehschatzregister geführt, das die Viehbestände auf jedem Hof notier- te. Das erste Viehschatzregister für Stedorf ist aus dem Jahr 1600. Es ist die erste komplette namentliche Auflistung der Hof- und Hausbesitzer unterschieden nach Meiern und Kötnern. Die Höfe, die Pferde hielten, galten als Meierhöfe. Pferdelose Höfe waren meist Kötnerstellen. Aus dem Register ist zu erkennen, dass es 1600 in Stedorf 38 Meierhöfe und 17 Kötnerstellen gab. Leider enthält das Register weder eine Ordnung nach der Größe der Höfe noch eine Angabe zu deren Lage. Walter Bredthauer hat die verschiedene Höfe nach Namen den Hof- nummern, die erst1760 eingeführt wurden, zugeordnet (grau unterlegte letzte Spalte). Die Kötnerstellen waren meist Nebenstellen zu den Meierhöfen, um so stets landwirtschaftli- che Hilfskräfte und Handwerker zur Hand zu haben. Nach dem Viehschatzregister des Amtes Verden und Rotenburg von 1600 lag Stedorf an der Spitze aller Dörfer im Altkreis Verden. Bei 55 Feuerstellen bestand die Dorfbevölkerung aus ca. 400 Einwohnern. Es waren in Ste- dorf 38 Meier und 17 Kötner ansässig. Der Viehbestand belief sich auf: 214 Pferde, 459 Rinder, 238 Schweine, 111 Schafe und 63 Immen. Im Jahr 1600 waren: Hermann Reinitz der derzeitige Schäfer, Jürgen Bolland der Kuhhirte und Eggert Wendt der Schmied in der Gemeinde Der Stand der Brinksitzer bildete sich erst nach dem Dreißigjährigen Krieg. (niedersächsisches Staatsarchiv Stade Rep.5le F111 Nr.91) - 203 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Anhang 4 Älteste Schulurkunde von 1622

Verden wurde um 800 als Bischofssitz gegründet und erhielt 1259 die Stadtrechte. Bischofssitz war die Stadt bis 1643, ab 1568 mit evangelischen Bischöfen (eine Ausnahme von 1630- 1634). 1648 wurde aus dem Bistum das Herzogtum Verden, welches bis 1712 unter schwedischer Herrschaft stand. Durch Annektion wurde das Gebiet 1712-1715 dänisch. Hannover erwarb Bremen und Verden durch Kauf, mußte 1729 auch noch eine Abfindung an Schweden zahlen. 1866 wurde aus dem Königreich die preußische Provinz Hannover. 1945 wurde aus der Provinz Hannover das Land Niedersachsen. Der Kreis Verden kam zum Regierungsbezirk Stade, nach einer Gebietsreform (Zusammenlegung) zum Regierungsbezirk Lüneburg.

- 204 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Anhang 5 Specialplan eines Theils des Dorffes Dörverden

- 205 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Anhang 6 Kriegsende in Dörverden und Stedorf

Am 10. April war das 4thWelch-Regiment (160thInfantry-Brigade) unterstützt von zwei Kompanien des 5thRoyalTank Regiment auftragsgemäß weiter nach Stedorf und Westen vorgestoßen. Bereits um 21:00 Uhr desselben Tages hatten die A- und C-Company Westen ge- nommen und und die B- und D- Company Stedorf besetzt. Im Weser-Aller-Dreieck, geriet das 1. Bataillon der 2. Marine-Infanterie-Division in großer Bedrängnis. Doch die Briten ließen sich Zeit, wollten kein unnötiges Risiko eingehen. Ein Dorf nach dem anderen fiel so in britische Hand. Trafen die Briten auf Widerstand, zogen sie sich kurzzeitig zurück. Artillerie, Kampfpanzer, Flammenwerfer und Air-Force klärten die Situation. Auch Dörverden und Stedorf kamen nicht unbeschadet durch den Krieg. Die Pulverfabrik EIBIA-Dörverden und das Todt-Lager in Barme waren viermal, vom 11.Februar 1941 bis zum 22.Februar 1945, von Tieffliegern bzw. einzeln fliegenden britischen Bombenflugzeugen an- gegriffen worden. Schwerwiegende Schäden entstanden in der stark befestigten und hervorragend getarnten Anlage jedoch nicht. Der Nachtangriff am 07. Mai 1941 ließ kaum Schäden zurück. Die Produktion von Pulver hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht begonnen (erst im Oktober 1941). Am 29. März 1944 flogen US-Bomber einen Großangriff auf Dörverden, Stedorf und das Steinlager. Etwa 400 Brand- und Sprengbomben trafen Bahnhof, Möbelfa- brik Prigge und vor allem das Steinlager, wo allein 60 - 70 Bomben eine Vielzahl von Gebäude-, aber auch Personenschäden ver- ursachten. Es gab zwei Tote und vierzehn Verletzte, vier davon schwer. Zu einer Luftschlacht kam es am 08.Mai 1944 südlich von Dörverden. Sieben feind- liche „Bomber“ wurden abgeschossen und ihre Besatzungen pendelten an Abb.:118 Stedorf, Schäden Möbelfabrik Prigge nach US-Luftangriff am 29.März 1944, Fallschirmen der Erde entgegen. Ein viermotoriger amerikanischer Bomber stürzte bei der Gärtnerei Brüns ostwärts der Bahn ab, so berichtete der damalige Schulleiter Stöhlker. Ein Bombenangriff auf das Kraftwerk am 10. November 1944 richtete kaum Schaden an, denn die Bomben schlugen wirkungslos als Blindgänger durch. Auch in Dörverden und Stedorf hatte man sich, wie überall, auf den Feind vorbereiten müssen. Gemäß „Führerbefehl“ vom 25. September 1944 waren aus den nicht eingezogenen Männern zwei Volkssturm-Kompanien*) gebildet worden, die vom 19. bis 24.März 1945 in Dörverden drei Panzersperren eingerichtet hatten.

*) In der Stedorfer Schulchronik schreibt der erste Lehrer und Ortsgruppenführer Adolf Stöhlker: in unserem Ortsgruppenbereich stellte ich 2 Kompanien auf. Die 1.Kompanie, 154 Mann, übernahm ich selber und die 2. Kompanie, 158 Mann, übernahm Heinrich Kracke aus Dörverden. Hierzu noch eine Anmerkung: 1939 gab es in Stedorf 360 männliche Einwohner. 1941 waren davon 104 eingezogen und bis 1944 30 Stedorfer gefallen.

- 206 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Eine Sperre war auf der Großen Straße zwischen den Scheunen Joost-Hof und Ruge-Haus, Große Straße 39, eingerichtet. Die zweite Panzersperre war in der Bahnhofstraße aufgebaut, zwischen der Scheune von Bahnhofstraße 5 und Düstere Straße 1. Die hierfür verwendeten dicken Eichenstämme aus der EIBIA und den zum Verfüllen benötigte Kies hatte Karl Winter, Dörverdener Mühle, geliefert. In der „Chronik der 53rdWelsh-Division“ wird die Einnahme von Dörverden nur in einem Nebensatz erwähnt, die Besetzung scheint einen Bericht im Kriegstagebuch nicht wert gewesen und ohne Probleme für den Angreifer abgelaufen sein. Es heißt dort lapidar: „On the 10thApril the 4thWelch were ordered to occupy Stedorf and Westen and by 9 p.m. both places had been cleared.“ Auch der bekannte Heimatkundler Walter Bredthauer, der seit 1957 als Lehrer an der Stedorfer Schule tätig war und seine Informationen von Zeugen erhalten hat, erwähnt in seinen vielen Publikationen keine Zerstörungen. Robert Kienzle dagegen schreibt in seiner Darstellung des „Kriegsgeschehens im Landkreis Verden, Unser Krieg-April 1945“, dass Dörverden wegen Widerstands sturmreif geschossen wurde, viele Gebäude sollen Volltreffer erhalten haben. Doch so war es sicherlich nicht! Die Briten hatten ihr „Erscheinen“ erstmals am 09. April, am Vortage des Angriffs, von jenseits der Weser artilleristisch ankündigt. Eine einzelne Granate schlug zwischen „Elektro- Heußmann“ und „Cosma et Damiani-Kirche“ ein und hinterließ einen tiefen Krater. Durch Granatsplitter und die Druckwelle kam es zu Beschädigung von Kirchenfenstern, am Altar und Decke der Kirche sowie am südostwärtigen Stützpfeilers. Noch heute kann man hier die Splitterlöcher deutlich erkennen. Als die Waliser gegen Mittag Dörverden erreichten, sollen die Panzersperren nicht verteidigt gewesen sein, der Volkssturm war erst gar nicht erst angetreten. Er hatte sich auf den Hof Osterholz (heute Am Sünderberg 2) zurückgezogen und sich später durch das Zeigen eines weißen Bekleidungsstück, hochgehalten an einer Forke, den den Briten ergeben., so berichtete Renate Rosebrock (geb. True Bahnhofstr. 8.) Die restlichen zurückgelassenen Panzerfäuste hatten sich Hitlerjungen angeeignet, die nun Dörverden verteidigen wollten. Was nun folgt, ist die vermutlich „wahre Geschichte“ Es berichteten Mariechen Stühring (geb. Holze, geb. 1817) und Gisela Mauske (geb. Kruse): „Auf der Königstraße, in der Nähe der Bäckerei Kruse haben mehrere Hitlerjungen mit Panzerfäusten auf das Eintreffen der Engländer gewartet. Oma Kruse (Bäckerei Kruse, heute Mauske) hat die herumstehenden Jungen mehrfach zum Kuchenessen in die Bäckerei eingeladen. Anfangs haben diese, vermutlich im Hinblick auf ihre geplanten Heldentaten, abgelehnt, sich dann aber wohl die Warterei versüßen lassen wollen. Außerdem regnete es immer wieder und da war der Aufenthalt in einer warmen Backstube sicherlich die bessere Alternative. Sich vom Gedanken an leckeren Kuchen einnehmen lassend, sind sie Oma Kruse in die Bäckerei gefolgt. Und, als sie dort bei Kaffee und Kuchen saßen, da sind dann die Briten in Dörverden einmarschiert.“ (Mariechen Stühring, geb. Holze, Zeitzeugenbericht von 2006)

Der zweite Retter war der Hausschlachter Fritz Heußman, damals 72 Jahre alt, Hofname Essigheußmann, (heute Große Straße 78). Über ihn und die damalige Situation berichtete Fritz Koch Hermannstr. 12, der bei Kriegsende 7 Jahre alt war und der gleich gegenüber der Panzersperre in der Großen Straße wohnte, in dem alten Fachwerkhaus an der Ecke Große Straße/ Königstraße:

- 207 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019

„Soweit ich mich erinnere, waren in Dörverden zwei Panzersperren und eine Panzerfallgrube eingerichtet: Eine Panzersperre in der Großen Straße zwischen der Scheune vom Joost-Hof und dem Haus von Ruge (genannt „Hunde-Ruge“, Große Straße 39). Das war in dem Bereich, der früher Rabe gehörte und den Joost später kaufte; heute ist es das Ratshausgrundstück „Große Straße 80“. Die zweite Panzersperre gab es in der Bahnhofstraße zwischen der Scheune von (Bollands) True (heute Bahnhofstraße 5) und dem Wohnhaus von Sattler Fricke (heute Düstre Straße 1). Karl Winter (Mühle und Sägewerk Dörver- den) hatte dazu die Baumstämme und den Kies angeliefert, mit dem die Panzersperren gefüllt wurden. Er hat die Panzersperren spä- ter auch wieder abge- baut und das Material „vereinnahmt“. Beide Panzersperren waren so eingerichtet, dass (wenn man es wuss- te) sie seitlich durch die Scheunen passiert wer- den konnten, denn Joosts und Trues Scheunen hatten große Tore auf beiden Gebäudeseiten. Waren sie geöffnet, konnte man durch sie die Panzersperren umgehen Das nutzten die Einheimischen, vor allem aber die deutschen Truppen auf ihrem Rückzug. In der Kirchstraße, beim Stallgebäude der Gastwirtschaft Fricke, Deutsches Haus, (Kirchstraße 19) hatte man eine sogenannte Panzerfalle errichtet. Dazu war quer über die Kirchstraße eine Grube von etwa 2 m Tiefe und 5 m Breite ausgehoben worden. Sie nahm fast die gesamte Breite der Straße ein. Gegen Mittag des 10. Aprils trafen die ersten britischen Soldaten auf die Panzersperre in der Großen Straße. Die Spitzengruppe bestand aus zwei offenen Schützenpanzern, denen ein Kampfpanzer folgte, erstaunlicherweise mit nach hinten gezurrter Kanone. Welche Typen oder Typenbezeichnung diese Panzer hatten, kann ich nicht sagen. Die Schützenpanzer nannten wir Kinder „Schaukelpanzer“, weil sie beim Anfahren ziemlich stark nach vorn und hinten einfederten. Als der Trupp auf die Panzersperre traf, richtete der Panzer die Kanone nach vorne, offensichtlich in der Absicht die Panzersperre im direkten Beschuss zu zerstören. Plötzlich sprang der auf dem Hof vor der Panzersperre lebende Hausschlachter Fritz Heußmann mit einem weißen Tuch auf die Straße, lief dieses heftig schwenkend auf die britischen Soldaten zu und redete auf die britischen Soldaten auf Plattdeutsch ein.. Möglicherweise haben ihn die Waliser nicht wörtlich verstanden, doch immerhin konnte er ihnen deutlich machen, wie die Sperre ohne Zerstörung umgangen werden konnten. Heußmann zeigte ihnen, wie man durch die beiden Scheunentore der Scheune auf dem Joost-Hof hindurch die Sperre umgehen konnte. Vorsichtig, bei gleichzeitiger Sicherung, öffneten die Soldaten erst das eine und dann auch das zweite Scheunentor. Dann passierten Panzer und Schützenpanzer die Panzersperre, ohne einen Schuss abgegeben zu haben.

- 208 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Die gleiche Methode erlaubte den Bri- ten auch die Panzersperre in der Bahn- hofstraße zwischen Fricke und True (Bahnhofstraße 8) zu umgehen. Sie fuh- ren durch die beiden Scheunentore von Trues Scheune, wobei der Panzer die ihm im Weg stehende Dreschmaschine vor sich herschob (bestätigt durch Hans Schmidt, Diensthoper Str. 32a vom 24.05.2013). Ich kann mich nicht erinnern, zu die- sem Zeitpunkt noch deutschen Soldaten im Zentrum von Dörverden gesehen zu haben. Wenn überhaupt, hielten sich hier nur noch Jungvolk bzw. Hitlerjun- gen auf. Auch der sogenannte Landsturm war verschwunden. Sofern die Briten hier Gefangene genommen haben sollten, können das nur Angehörige des Jung- volks oder der Hitlerjugend gewesen sein.“ Soweit der Bericht von Fritz Koch.

Bei den „Schaukelpanzern“, den offenen Schützenpanzern, dürfte es sich um den „Carrier Universal Mark I“ gehandelt haben. Der KPz, er war vermutlich vom Typ des britischen „A27M Cromwell Cruiser Mk IV“ oder dem amerikanischen „Sherman Mk IV“, denn mit beiden Typen war das 5th Royal Tank Regiment 1945 ausgerüstet. Die Abmessungen dieser beiden Typen waren ähnlich (etwa 6,5m lang, knapp 3m breit, und etwa 2,8m hoch, Gewicht etwa 28 t). Beide waren sehr ma- növrierfähig und hatten eine 75mm-Kanone. Sie waren in ihren Abmessungen kaum größer als ein hoch beladener Heuwagen. Es fiel kein einziger Schuss. Die Briten zogen in Dörverden ein, besetzten die neuralgischen Punkte und zogen auf den einzelnen Höfen unter. Ein Panzer sicherte an der Kreuzung vor der „Gaststätte Heußmann“. Die Artillerie hatte Stellungen im Bereich „Reitbahn“ und „Im kleinen Moor“ bezogen, von wo sie nach Barnstedt wirkte. Hätten die Hitlerjungen tatsächlich die Panzerfäuste eingesetzt, bzw. hätte sich die Engländer an den Panzersperren bedroht gefühlt, ganz sicher hätten sie sich vorläufig zurückgezogen und Dörverden wäre wie Barnstedt und Ahnebergen sturmreif geschossen den Flammen zum Opfer gefallen. Dank des umsichtigen Handelns von Oma Kruse und Fritz Heußmann ist Dörverden vor größerem Schaden bewahrt geblieben. Viel Leid und Zerstörung ist so vermieden worden! Doch Dörverden war „erobert“, die ausländischen Zwangsarbeiter fühlten sich befreit und bedrohten aus Freude über ihre Befreiung die Dörverdener Bevölkerung, zerstörten und plünderten, und die Briten marschierten weiter nach Stedorf. Das Kraftwerk, nun in „Feindeshand“, lieferte vorerst weiterhin Strom nach Verden und in die Dörfer. Nun vom Feind besetzt, war es ein Ziel für die deutsche Artillerie, die sich noch im Bereich Verden aufhielt. Doch glücklicherweise hatte auch die Deutschen nicht mehr Erfolg als vorher die Alliierten. - 209 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Anhang 7 Geestefeld, Darstellung des Kompaniechefs der „D“ Kompanie,

„Am 12. April 1945 erhielt ich den Auftrag die Ortschaft Geestefeld einzunehmen, unterstützt durch einen Trupp von drei Panzern. Nachdem der Feind Verluste von 12 Toten hatte hinnehmen müssen, zog er sich hastig zurück. Wir gruben uns für die Rundumverteidigung der kleinen Ortschaft ein und bereiteten uns auf die Verteidigung während der Nacht vor. Die Kompanie war einige Meilen vor dem Rest des Bataillons abgesetzt. Entsprechend der nur begrenzten Anzahl verfügbarer Soldaten legten wir die Kampfstände der Gruppen und Züge so an, dass sie sich gegenseitig mit Feuer unterstützen konnten. Die Nacht kam und hüllte das Dorf in völlige Dunkelheit. Alles war ruhig, die halbe Kompanie machte Dienst in den Stellungen, während die andere Hälfte in den Häusern ruhte. Ich war im Kompaniege- fechtsstand, als ich gegen Mitternacht von einem Melder eine ziemlich niederschmetternde Meldung erhielt. Feindkräfte waren ungesehen in unseren Verteidigungsraum eingesickert, hatten die Wachen überwältigt, waren in die Häuser eingedrungen und hatten die Schläfer mit dem Befehl „hands up“ geweckt. Mit erhobenen Händen hatten meine Männer vorerst keine weitere Möglichkeit des Handelns. Die Situation war ernst, da zur selben Zeit der Kompaniegefechtsstand unter Beschuss lag. Jede Bewegung unsererseits zog einen Feuerstoß MG-Feuer nach sich. Noch bevor ich irgendwelche Gegen- maßnahmen einleiten konnte, ereignete sich eine Reihe von lauten Explosionen. Der Feind feuerte mit Panzerfäusten auf die Transportfahrzeuge und den Kompaniegefechtsstand. Im Gefechtsstand gab es eine ohrenbetäubende Explosion. Während der Angriff weiter ging wackelte das ganze Gebäude und begann zu brennen. Ich befahl der Ge- fechtsstandbesatzung über die freie Fläche zu einem etwa 100 yard entfernten Gebäude durchzubrechen, von wo ich mit dem dort untergebrachten und bisher nicht beteiligten Zug die Situation bereinigen wollte. Gerade in diesem Moment explodierte die Reservemunition mit lautem Krachen und das Gebäude begann einzustürzen. Wir konnten keine Sekunde länger bleiben und flüchteten durch ein Loch, wo vorher noch ein Fenster gewesen war, zu unserer neuen Position. Beleuchtet von den Flammen sah ich meinen Hauptfeldwebel an mir vorbei sprinten. Er drehte sich zu mir um und rief: „Und ich wollte morgen in Urlaub gehen...“ Die Situation war sehr unübersichtlich und es war kaum möglich Feind und eigenen Leute auseinander zu halten. Doch nun begann ein allgemeiner Rundumschlag (general free for all) und plötzlich sahen sich die Deutschen angegriffen von meinen unbewaffneten Männern, die nur mit bloßen Fäusten und Füßen auf die Deutschen eindroschen. Im Krieg ist kein Platz für Etikette. Hier ging es darum sich mit Schlagkraft und Courage durchzusetzen. Nahezu gleichzeitig griffen die Männer, die gefangen genommen worden waren, ihre Bewacher an. Ein Gefreiter, der beim Flüchten einen Lungenschuss erhalten hatte, drehte um, kam zurück ins Haus und stürzte sich erneut auf die Deutschen wobei er ums Leben kam. Über kurz oder lang war der Feind vernichtet, einschließlich der beiden Offiziere. Keiner von ihnen hatte eine Schussverletzung und der Feind lernte aus Erfahrung, wie gefährlich britische Soldaten auch unbewaffnet, nur mit ihren Fäusten bewaffnet, sind. Diese Lehrstunde im unbewaffneten Kampf gab es umsonst. Bald darauf zog sich der Feind unter Zurücklassung seiner Toten und zweifellos mit nachhaltiger Erinnerung an den Kampf zurück. Er hatten keinen einzigen Gefangenen mitnehmen können. Wie dem auch sei, die deutschen Marineinfanteristen kämpften mutig und tapfer. Bei Sonnenaufgang traf ein Carrier-Zug ein, um uns zu unterstützen, doch zu der Zeit war der Kampf vorbei und wir hatten uns bereits neu organisiert und aufgeräumt. Nicht ein Ziegel von meinem Gefechts- stand war auf dem anderen. Alle Transportfahrzeuge waren zerstört mit Ausnahme der drei Panzer und diese konnten nur deshalb gerettet werden, weil bereits während des Kampfes unter erhöhtem Risiko die Brände gelöscht worden waren. Die Sanitäter waren immer noch mit dem Verbinden der verletzten Fäuste beschäftigt.Ich hatte nur noch das, was ich am Leibe trug. Meine komplette Ausrüstung lag in dem total zerstörten Gefechtsstand. So weit wir es hinterher feststellen konnten, es waren zwei Feind-Patrouillen aus zwei verschiedenen Richtungen, jede etwa zwanzig Mann stark, durch unsere Verteidigungsstellungen hindurch geschlüpft.“ Soweit der Kompaniechef. Viel Feind, viel Ehr! Andere Quellen sprachen von einem deutschen Einsatz in Zugstärke!

- 210 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Anhang 8: Ehrentafel der Gefallenen aus Dörverden-Stedorf,

Stele auf dem Friedhof. Das Kriegerdenkmal stand zunächst auf dem Buerbrink, dem zentralen Platz des Ortes. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es ergänzt und später auf den 1951 neu eröffneten örtlichen Friedhof versetzt.

zum Andenken an ihre im Weltkrieg gerfallenene Söhne errichtet von den dankbaren Gemeinden Stedorf und Geestefeld

Namen der Gefallenen: 1. Weltkrieg:

Dienstgrad Name Vorname Todesdatum & Ort Muskt. BACKHAUS Dietrich 30.10.1917 Flandern Sergt. BARCKHAUSEN Hermann 28.09.1918 Flandern Reserv. BÖTTGER Wilhelm 01.02.1915 Bolnow Landstm. CLAUSEN Fritz 28.06.1917 Ostafrika Muskt. CORDES Dietrich 03.10.1915 Dünaburg Gefr. DIECKMANN August 15.11.1916 St. Pierre Reserv. DIECKMANN Willi 25.11.1918 Lazar. Gelsenkirchen Gefr. DITTMER Fritz 25.07.1917 Lazar. Verden Wehrm. DREYER Heinrich 04.10.1917 Zonnebeke Ers. Reserv. DUNKER Fritz 31.05.1915 Lazar. Königsberg Wehrm. FREESE Heinrich 04.10.1917 Zonnebeke Muskt. GRAUERHOLZ Friedrich 11.09.1915 Lawena Offz. Stellv. GUHR Alex 17.04.1915 Priesterwald Muskt. HESSE Hermann 22.10.1914 Merkem Gefr. HÖLTJE Hermann 14.12.1918 Kiew Füsel. KOOPMANN Wilhelm 08.08.1918 Franz. Gefangensch. Gefrtr. LÜTH Carl 15.11.1914 Lazar. Douai Gefr. MARBEN Friedrich 24.10.1918 Flandern Pion. MEYER Wilhelm 09.05.1918 Wolmar

http://www.denkmalprojekt.org/.../doerverden-stedorf Datum der Abschrift: 05.10.2008 Beitrag von: Heinz-Dieter Böcker Foto © 2008 Heinz-Dieter Böcker

- 211 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 2. Weltkrieg: Dienstgrad Name Vorname Todesedatum & Ort Uffz ASENDORF Ernst 17.08.1941 Russland Soldat AUGUSTIN Dietrich 17.08.1941 Russland verstorben Uffz BECKMANN Fritz August 1944 Rumänien vermißt Ogefr. BEHRMANN Heinrich 01.11.1941 Rußland OMaat BERGMANN Fritz 15.06.1945 Belgrad verstorben Gefr BIWOLL Paul 14.01.1945 Frankr. Ogefr. BRATTKE Hugo Dez. 1942 Russland vermisst Ogefr. BROSZEIT Fritz 12.08.1944 Rumänienh vermisst Soldat BRÜMMER Diedrich 13.08.1941 Russland Gefr BRÜNS Christel 27.07.1942 Russland Soldat BRÜNS Wilhelm Juli 1944 Russland vermisst O.Reiter BURDORF Friedrich 16.09.1941 Russland vermisst Sooldat BURDORF Hans-Hilmer 16.05.1942 Russland OGefr CLASEN Heinrich 07.05.1946 Stedorf verstorben Soldat CORDES Heinrich 30.03.1945 Hirschberg vermisst Gefr DAHLE Fritz 19.02.1943 Lazarett verstorben OLtn DAHLE Heinz 20.01.1943 Russland Uffz DALLMANN Erich 10.12.1941 Russland Feldw. DREYER Erich 22.02.1945 Ostpreuß vermisst Soldat DREYER Heinrich Jan 1945 Ostpreußen vermisst Gefr DREYER Hermann 23.07.1943 Russland Uffz DUNKER Fritz 20.01.1957 Russland verstorben Hptm Von ENGEL Karl Hinrich 28.08.1944 Rumänien vermisst Soldat ERDMANN Günter 20.01.1947 Russland Feldw FEDLER Heinrich 26.09.1941 Rumänien verstorben Gefr FRICKE Adolf 13.01.1944 Kroatien Gefr GINSBURG Christian 23.12.1943 Russland Gefr GINSBURG Herbert 10.04.1942 Russland Gefr GINSBURG Rudolf 12.12.1943 Russland Gefr GRAUERHOLZ Fritz 10.02.145 Ostpreußen OGefr GRUPE Heinrich 26.05.1945 Russland verstorben Uffz HEIMSOTH Fritz 28.08.1942 Russland Uffz HEIMSOTH Heinrich 10.10.1943 Russland StGefr HEIMSOTH Wilhelm 08.01.1945 Schlesien vermisst Uffz HELDBERG Georg 04.09.1941 Russland Gefr HELLWINKEL Hermann 21.01.1944 Russland OGefr HESSE Willi 26.01.1943 Russland Soldat HEUER Eduard 17.09.1943 Russland vermisst Gefr HÖLTJE Friedrich 15.03.1945 Bischmi. Gefr HÖLTJE Heinrich 27.04.1947 Russland verstorben

- 212 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Soldat HUSTEDT Erich 30.08.1944 Rumänien vermisst Gefr HUSTEDT Wilhelm 17.07.1943 Russland Uffz JOHN Wilhelm 28.10.1944 Frankreich Soldat KALINKE Gert Seit 1845 Jugoslawien vermisst Gefr KALINKE Horst 01.08.1943 Russland Gefr KAUP Willi 10.08.1943 Russland Gefr KNIERIEM Wilhelm 08.01.1944 Russland Fahnenj KRACKE Heinrich Febr 1945 Thorn vermisst Feldw KRACKE Karl 10.03.1942 Russland Volkssturm KÜHL Hermann 04.03.1945 Pommern vermisst OGefr LINGE Dietrich 21.12.1942 Russland Gefr MEYER Friedel 14.01.1944 Insterburg vermisst Flakhelfer MÜFFELMANN Wilma 29.11.1944 Hannover OGefr NIEBUHR Heinrich 23.10.1944 Russland verstorben HGefr NÜCKE Ernst 08.09.1944 Frankreich POWmstr OTTEN Fritz Aug 1944 Russland vermisst POWmstr PFAFF Karl 26.04.1945 Pommern vermisst OGefr PRECHT Heinrich 26.12.1944 Lettland LtnzS RADLER Joachim 03.09.1944 Jugoslaw Uffz REISEL Helmuth 15.05.1942 Russland Feldw REISEL Siegfried 02.01.1942 Russland OGefr RIEKENBERG Heinrich 10.03.1945 Hela Gefr RIEKENBERG Heinrich 10.03.1944 Russland vermisst Gefr SCHAAL Ernst 10.02.1945 Pommern Soldat SCHLACHT Albert 05.09.1944 Rumänien vermisst OGefr SCHLENKER Otto 19.11.1944 Ungarn gestorben Gefr SCHULZ Heinz 30.11.1942 Altöttg gestorben Polizeimstr SEKATZEK Engelbert 24.10.1945 Beuthen verstorben OGefr STEGMANN Erich 05.02.1944 Russland Uffz STÖVESAND Heinz 29.03.1942 Russland Gefr SUHR Heinz 14.02.1944 Russland vemisst OGefr TALMANN Friedrich 23.12.1944 Belgien Soldat THIES Wilhelm 08.12.1944 Russland vermisst Gefr TRUE Ehler 03.12.1943 Russland vermisst Soldat WARNEKE Friedrich 16.11.1945 Jugoslaw verstorben Soldat WERNER Paul 20.01.1944 Russland vermisst OGefr WESTHOFF Friedrich 24.08.1942 Russland OGefr WIEBE Karl 14.05.1942 Russland http://www.denkmalprojekt.org/.../doerverden-stedorf Datum der Abschrift: 05.10.2008 Beitrag von: Heinz-Dieter Böcker Foto © 2008 Heinz-Dieter Böcker Die fünf Gräber der am 12. April 1945 in Geestefeld Gefallenen des Marine-Grenadier- Regiment 7 wurden 1956 auf den Soldatenfriedhof Daverden verlegt. Es waren: Matrose Sieder, Matrose Seegel, Matrose Schumacher, Fähnrich Kaspel und Maat Nöh

- 213 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019

Quellen Zeittafel

Veröffentlichungen Walter Bredthauer:

• Urkundenbuch der Einheitsgemeinde Dörverden von 1985 • Die Einheitsgemeinde Dörverden, Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Aller- Weser-Dreieck, Erste Auflage von 1976, von Walter Bredthauer, • Die Einheitsgemeinde Dörverden, Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Zweite Auflage von 1979 • Zur Geschichte Niedersächsischem Bauerntums, • Die Großgemeinde Dörverden und die Nachbargemeinden Barme-Diensthop, Kreis Verden (Aller), von 1965 • Entwurf Chronik Stedorf von ? 1969) • Dörverden in Alten Ansichten von Walter Bredthauer, Europa-Bibliothek- Zaltbomme/ Niederlande MCMLXXVII • Die Einheitsgemeinde Dörverden und ihre zehn Altgemeinden gestern und heute, Geiger- Verlag, Horb a.N. W. Bredthauer ISBN3-89264-085-8 • Dom zu Verden und seine Bischöfe, Heimatkalender 1960, Seite 32 • Landschaft um Verden, Heimatkalender 1963, Seite 45 • Das Mühlengewerbe im Altkreis Verden, Heimatkalender 1966, Seite 76, • Die Deiche, Aus der Geschichte der Deiche an Weser und Aller, Heimatkalender 1973, Seite 152 • Niederschläge, Heimatkalender 1973, Seite 151, • Gewässer des Landkreis Verden, Heimatkalender 1973, Seite 135 • Snedensteine von Diensthop, Heimatkalender 1976, Seite 151 • Münz und Geldwesen im Urkundenspiegel, Heimatkalender 1978, Seite 13 • Tagesarbeit auf einem Bauernhof heute, Heimatkalender1989, Seite 72 • 100 Jahre Schützenverein Stedorf, 1974 Jubiläumsschrift • 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stedorf, 1973 • Postwesen, Heimatkalender 1977, Seite 70, • 125 Jahre Schützenverein Stedorf, 1999 • 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stedorf, 1998 • Weserschifffahrt, Alte Urkunden berichten, Heimatkalender 1973, Seite 168, • Die ev. luth. Kirchengemeinde Dörverden, Heimatkalender 1986, Seite 88 • Deichdurchbruch 1774 Dörverden, Heimatkalender 1988, • Dörverden, das vergessene Vogteigericht • Frühkaiserzeitliche Vorgeschichtliche Fund auf der Feldmark Stedorf, an der Straße „Auf dem Loh“ Sept. 1977, W. Bredthauer

• Johann Georg Friedrich Jakobi, Geographische Schriften, Fünfter Theil, Enthält: Die geographische Einleitung und Beschreibungen der meisten Länder der Westphälisch- und Niedersächsischen Kreise, von 1786 • Urban F.C. Manecke: Beschreibung der Aemter Westen und Tedinghausen., Zöllner zu Lüne- burg von 1798, Aller Verlag Hamburg 1988 • Peter Ludwig von Kobbe: Geschichte und Landesbeschreibung der Herzogtümer Bremen und Verden, Göttingen bei Vanderhoeck und Ruprecht, von 1824 (books.google.com/.../Geschichte_und_...) • Dr. Albert Hüne, Geschichte des Königreichs Hannover und Braunschweig, Zweiter Theil, Erste Abteilung, Hannover 1830 • Ch. G. Pfannkuche: Die ältere Geschichte des vormaligen Bisthumes Verden, 781 – 1300,

- 214 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 dargestellt von Chr. G. Pfannkuche, Verden, Druck und Verlag von Friedrich Bauer, von 1830 • Ch. G. Pfannkuche: Die neuere Geschichte des vormaligen Bisthumes und jetzigem Herzogt- humes Verden, von 1300 – 1470, von Chr.G. Pfannkuche, Verden Verlag bei Tressan und Hornkohl, von 1834 • D. Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden, Stade 1856, in Commission bei A. Pockwitz • Wilhelm von Hodenberg, Verdener Geschichtsquellen, zweites Heft, CelleCapaun- Karlowasche Buchhandlung 1857 • Wilhelm von Hodenberg: Hoyer Urkundenbuch: Hoyer Hausarchiv, Band 1, Hannover, Verlagshandlung der Gebrüder Jänecke, 1855 • Richard Hesse: Entwicklung der agrar-rechtlichen Verhältnisse im Stifte, späteren Herzogtum Verden, Halle, 1900 Jena, Verlag Gustav Fischer • Wilhelm Röpke: Niedersächsisches Jahrbuch, Neue Folge der „Zeitschrift des Historischen Vereins Niedersachsens“ August Lax, Verlagsbuchhandlung von 1924. Beiträge zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der bäuerlichen Bevölkerung in der ehemaligen Grafschaft Hoya (Professor Dr. phil. 1899-1966, gilt als Vater der Sozialen Marktwirtschaft) • Theodor Wolters, die Lage des Bauernstandes im Bistum Verden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Hamburg 1932), • Alexander Rosenbrock: Flurnamen des Kreises Verden, Schriftenreihe des Verdener Heimat- bundes e.V., Verden Lührs & Röver, 1961 • Der Landkreis Verden:Amtliche Kreisbeschreibung Landeskundliche-statistische Kreisbeschreibung als Grundlage für Verwaltung und Landesentwicklung, Band 20, Walter DornVerlag 1962 • Deisting, Erhardt, Historisch-graphische Wandlung im Gebiet um Verden-Aller unter besonderer Berücksichtigung der Wüstungen, Mitteilungen der Geographische Gesellschaft Hamburg, Band 16, 1973. • Klaus Schütte: Das Steinlager Dörverden/Ein Bericht (1987), Herausgeber Gemeinde Dörverden. • Susanne Lipps: Fluviatile Dynamik im Mittelwesertal während des Spätglazials und Holozän, Hannover 1988 • Hans Lucht, Milchwirtschaft- Molkerei Verden, Molkereimeister, Heimatkalender 1989, Seite 80 • Werner Rösener: Prof. Dr.: Agrarwirtschaft, Agrarverfassung und ländliche Gesellschaft im Mittelalter, Enzeklopädie Deutscher Geschichte Band 13, Oldenbourg 1992 • Werner Rösener, Bauern im Mittelalter, C.H.Beck, ISBN 3 406 304486 • Kerstin Hofmann: Die Wüstung Geestefeld, ein fast zerstörtes Bodendenkmal, das viele Fragen aufwirft von, Februar 1993 • (Q07) Ernst Schubert, Geschichte Niedersachsens vom 9.Jahrhundert bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert Band 2, Teil 1, Politik, Verfassung, Wirtschaft, Hans Patze, 1997 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover • Wilhelm Pagels: Ein Dorf im Umbruch, Anmerkungen zur Entwicklung von Dörverden und Stedorf im 19. und 20. Jahrhundert, Dezember 1998, • Arend Mindermann: Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden , Band 1, von den Anfängen bis 1300, Landesverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2001 • Arend Mindermann: Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden , Band 2, von den Anfängen bis 1300 - 1380, Landesverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2004 • Carl-Hans Hauptmeyer Prof.: Niedersachsen, Landesgeschichte und historische Regionalentwicklung im Überblick. Isensee Verlag Oldenburg, 2004 • Karl H. Schneider: Am Vorabend der Bauernbefreiung, Agrarische Verhältnisse und frühe Reformen in Niedersachsen im 18. Jahrhundert, Hannover 2006

- 215 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 • Brigitte Hoffmann, Zeitzeugen berichten, Gemeinde Dörverden, 2006 • Heiner Falldorf, Schriften der Gemeinde Dörverden, April 1945, Kriegsende im Raum Dörverden, • www.tulifurdon.de/Geschichte/VeröffentlichungslisteDoerverden.pdf, Liste Veröffentlichungen Bis 2009, • Georg Müller, kleine Namenserklärung aus dem Niederdeutschen zu Feld, Flur, Haus und Hof, von 2001 (www.wallhecke.de) • Neithard Bulst, Vier Jh. Pest in niedersächsischen Städten, vom Schwarzen Tod 1349-1351 bis in die erste Hälfte des 18.Jh., Seite 251-263 • Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Herausgeber Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen, Band 66, 1994, Hans Werner Goetz. • Herbert Schwarzwälder, Ottersberg von den Anfängen bis zur Franzosenzeit, Teil 1Verlag Atelier im Bauernhaus • Ernst Meier, Hannoversche Verwaltungsgeschichte 1680 - 1866 • Kirchner- Raddestorf, Wirtschaftsgeschichte, Leben und Arbeit in einem ländlichen Raum www.kirchner-raddestorf.de/h eimat/regional • Döbler, Hansferdinand, Kultur und Sittengeschichte der Welt, Jäger Hirten Bauern, Bertelsmann 1971

Einwohner in Stedorf (Quelle: Archiv Gemeinde Dörverden (Stedorf 020-1) Datum 1600 1821 17.05. 01.12. 01.10. 01.01. 01.10. 01.03. 23.03. 1962 1939 1945 1946 1947 1948 1949 1950 Einheimische (Stedorfer) 400 639 719 639 642 652 643 660 Deutsche aus deutschen Be- 67 76 73 84 88 satzungszonen, Zugezogene Flüchtlinge aus deutschen 507 513 557 580 577 Gebieten vor 01.05.45 Gesamt Bevölkerung 400 639 719 1.120 1.213 1.233 1.282 1.309 1.325 1.202

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