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Zeittafel Zur Geschichte Stedorf/ Dörverden (Klaus-Ortel@T-Online.De Vor Mehr Ausgrabung in Lehringen (12 Km Ostwärts Von Stedorf Als Nahe Neddenaverbergen): Am 1 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 Zeittafel zur Geschichte Stedorf/ Dörverden ([email protected] vor mehr Ausgrabung in Lehringen (12 km ostwärts von Stedorf als nahe Neddenaverbergen): Am 1. April 1948 brachten Ar- 100.000 beiten in einer Mergelgrube nahe Lehringen den Nach- Jahren weis, dass Neandertaler des Spätacheuléens in dieser Ge- gend aktiv Großwild jagten. Man fand das Skelett eines ausgewachsenen 4 m hohen Waldelefanten zwischen des- sen Rippen eine hölzerne, sorgfältig bearbeitete Stoß- lanze aus Eibenholz steckte. Das Gewicht des stürzenden Abb. 01: Jagd auf den Waldele- Elefanten hatte die ihm von vorne in den Brustkorb fanten vor mehr als 100.000 Jahren gestoßene 2,40 m lange Lanze halbkreisförmig gebogen, in Lehringen plattgedrückt und in mehrere Teile zerbrochen. Die Ernst Probst, Deutschland in der Folgerung, dass Urzeitmenschen auch in den Auewäldern Steinzeit und des Aller-Weser Dreieck auf der Jagd gewesen waren ist Rektor A. Rosenbrock aus der Handbuch Landkreis Verden). sicherlich nicht hergeholt. (Nach 7jährigem Rechtsstreit mit Die Pollenanalyse, wie auch der Waldelefant selbst, Niedersächsischem Landesmuseum ist die Lanze ab 1955 im ordnen das Jagdereignis in das Eem-Interglazial (Warm- Domherrenhaus in Verden aus- zeit) von vor 126.000 bis 115.000 Jahren ein. gestellt.) 100.000 1972 Faustkeil in Stedebergen. Auch im Aller-Weser bis Dreieck gibt es Hinweise auf den Aufenthalt von Urzeit- 50.000 menschen. In der Kiesgrube in Stedebergen baggerte H. v. Chr. Intemann aus Stedorf 1972 einen Faustkeil aus. Der Faustkeil ist 19 cm lang, dabei nur 3 cm dick und besteht aus schwarzem Tonschiefer. Über sein Alter streiten die Abb. 02: Faustkeil aus Stedebergen Experten: Er kann mehr als 100.000, aber auch „erst“ www.landkreis-Verden.de/-archä- ologie 50.000 Jahre alt sein. Damals lebten noch Neandertaler. 1500 Grabhügel im Diensthoper Holz, das sind runde Erhe- v. Chr bungen von 10 bis 20 Metern Durchmesser, etwa ein bis zwei Meter hoch. Sie sind datiert in die sogenannte „Hü- gelgräberbronzezeit“ (1600-1200 v. Chr.), als man rei- chen und mächtigen Verstorbenen Grabhügel errichtete. Abb. 03: Hügelgrab bei Dienst- Auffällig an den Diensthoper Gräbern sind die fehlenden hop unter einem Erdhügel, in der Mitte der Sarg aus einem Eichen- Steine, denn die waren in der Region knapp. stamm. (geöffneter Hügel) 500 vor 1956 Grabfunde in Dörverden "Auf dem Hambusch", An Funden besonders zu er- wähnen: Ein eisernes Schwert bis im Bereich des Dünengeländes an der Einmündung des und ein eiserner Schildbuckel 1000 Barmer Weges in die B215. Dieser große ur- und früh- aus dem 6./7. Jahrhundert sowie n. Chr geschichtliche Friedhof war gemischt belegt. Die ältes- sächsische Glasperlen. ten Bestattungen, Brandgräber aus der Völkerwande- Grabung durch Dr. Albrecht rungszeit, gingen bis in die Jahrhunderte vor Christi zu- Genrich 1956-1858, Ausgra- bungsbericht von 1963, „Der rück. Die mit Waffen und Schmuck reich ausgestattete gemischt belegte Friedhof Dör- süd-nord orientierte Körpergräber und die zeitgleichen verden“. Verlag August Lax, Brandbestattungen sind den alten Sachsenstämme zuge- Hildesheim ordnet. - 1- Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 noch Christliche Körperbestattungen in O-W-Richtung über- 500 vor lagerten heidnischen S-N-Gräber. Die ununterbrochene bis Nutzung des Dörverdener Friedhofs von der vorchristli- 1000 chen Zeit bis mindestens in das 10. Jahrhundert hinein n. Chr bestätigen die frühe und kontinuierlich Besiedlung und lassen auf eine christliche Gemeinde schließen. Das un- termauern die Annahme, dass um das Jahr 900, nach der Gründung des Bistums Verden um 810, auch in Dörver- den eine erste christliche hölzerne Kirche auf dem nahen Abb. 04: Claudius uralten Kult- und Gerichtsplatz mitten im Dorf entstand. Ptolemäus (ca. 100 bis 180 Die Grabungen von Dörverden haben aber auch die bis- n. Chr.) Kartograph, Geo- graph und Astronom in herige Vermutung (Hoffnung?) bestärkt, nach der das von Alexandria. dem alexandrinischen Geographen Ptolemäus (um 150 n. www.kirche-dörverden.de Chr.) erwähnte Tulifurdon mit Dörverden identisch ist. 700 1963 entdeckte man einen weiteren Urnenfriedhof, den Heimatkalender 1966, Seite bis „Dotkamp-Friedhof“, auf einem Grundstück an der 88ff, Dr. D. Schünemann. 400 vor Diensthoper Straße. Der Fund, 36 Rauhtopf-Urnen, ohne Die Ausgrabung leitete Rek- Chr. erkennbare Ordnung zum Teil dicht gedrängt zusammen- tor Karl Schwacke. stehend, konnten in das 7. bis 4. Jahrhundert vor Chr. da- tiert werden. Die relativ kleine Zahl der Urnen sprach für Eimerförmiges Tongefäß mit ein früheisenzeitliches Urnenfeld, in dem man 200 bis- gerauter Oberfläche und 300 Jahre lang die Bewohner eines dem Dorf vorgelager- gewellten Rand. ten Gehöftes bestattete. 100 1912 fand der Maschinist Wilhelm Wilms beim Ausheben vor Chr. des Weserkanals im Schüttgut ein Bronzegerät. Der Fund weist auf antike Schifffahrt auf der Weser hin. Das Gerät, keltischen Ursprungs, soll aus dem 5.-4. Jahrhundert vor Chr. stammen.Es handelte sich um Zubehör eines römi- schen Schiffes? Das 7 cm lange Bronzeteil wird im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover aufbewahrt. (www.landkreis-Verden.de/-archäologie) Abb. 05: Foto: René Scholz ca. 100 Anfang September 1977: Fund eines Rennofens bei nach Erdarbeiten in Stedorf, auf dem Loh, Röntgenstraße, da- Chr. tiert den Beginn der Stedorfer Geschichte bis in die Zeit vor Christi Geburt zurück. Bauarbeiter entdeckten Kera- Rennofen mik, Eisenschlacke und Reste eines Rennofens, wie er von der römischen Kaiserzeit bis zum Hochmittelalter (ca. 1300 n. Chr.) für die Verhüttung von Raseneisenerz Abb. 06: Germanischer Ren- verwendet wurde. Im Rennofen wurde ein Erz- und Holz- nofen mit eingetieftem Herd kohle- Gemisch auf etwa 1500 Grad (Temperatur unter (nach R. Dehnke) dem Schmelzpunkt von Eisen) erhitzt. Die flüssige Schla- Frühkaiserzeitliche Funde, cke abgelassen und die poröse Eisenluppe (schwammarti- Stedorf, Auf dem Loh, Sept. ge Eisenbrocken) später durch erwärmen und ausschmie- 1977, den weiterverarbeitet. W. Bredthauer, D. Schüne- Eine aus Lehm geformter Winddüse und eine Menge mann Eisenschlacke stellte Walter Bredthauer sicher. - 2 - Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 08.bis Datiert 8. bis 16. Jahrhundert „Partielle Ortswüstung Wüstung Geestefeld, 16.Jh. Geestefeld“. Entdeckt im Jahr1969 von Dr. Erhard Deis- Kerstin Hofmann, Februar ting. Hinweise auf die Verhüttung von Eisenerz. Die mit- 1993 Geestefeld telalterlichen Funde wurden im Rahmen einer Notber- gung von 1991 sichergestellt. 772 772 begannen die Sachsenkriege Karls des Großen. Sie Ch. G. Pfannkuche, Die äl- bis endeten mit dem fränkischer Sommerfeldzug 804. tere Geschichte des Bisthu- 804 mes Verden, Seite 3 bis 9 782: Aufteilung des „Land der Sachsen“ in fränkische Sachsen- Grafschaften auf dem Reichstag von Lippspringe. Den kriege sächsischen hartnäckigen Widerstand soll Karl mit bruta- ler Repression beantwortet haben, wie mit dem berüch- tigten Blutgericht von Verden und der Umsiedlung von Teilen der sächsischen Bevölkerung. 785: Ließ sich Herzog Widukind taufen und leistete Karl den Treueeid. Daraufhin unterwarfen sich ein Großteil der Sachsen, doch noch bis 804 kam es immer wieder zu Unruhen (Kriegszug der Franken nach Nordelbien). Abb. 07: Karl der Große 786 Mit einem gefälschten Gründungsprivileg Karls des Nach dem angeblichen Ori- Großen aus dem Jahre 786 für das Bistum Verden ver- ginal im königlichen Archive Bistum suchte der Verdener Bischof Hermann (1148-1167) seine zu Hannover.) Verden gefährdeten Grenzen zu wahren! Hier hieß es: König Karl stiftet ein Bisthum in Verden, unterwirft das- Urk. 1(1) Verdener Ge- selbe dem Erzbisthum Mainz, überweist 200 Mansen mit schichtsquellen, Wilhelm v. Zubehör, verpflichtet die Unterthanen in dieser Diöcese Hodenberg Heft 2 von 1857 Seite 11 zur Abgabe des Zehnten, sichert dem Bisthum den Besitz seiner künftigen Güter und Privilegien, übergiebt dassel- Manse: ein mittelalterliches be dem Suitbert und bestimmt die Grenzen desselben. Flächenmaß, entspricht etwa Mainz, 23. Juni 786 11-16ha (Wikipedia) Das Bistum Verden entstand vermutlich im ersten Jahr- zehnt des 9. Jahrhunderts (nach 810) aus dem Verdener Missionsbezirk. 849 14. Juni 849: Erstmalige Verleihung von Immunität und Landschaftsverband Stade: den Königsschutz an den Bischof Waldgar von Verden Immunität und Landesherr- Königs- (814–865) für sein Bistum durch König Ludwig. Somit schaft, Beiträge zur Ge- schutz schichte des Bistums Verden, besaßen die Verdener Bischöfe weltliche Herrschafts- 16.06.1999 rechte und durften selber Recht sprechen. (Landesherr) 918 Heinrich (876-936) (Luidolfinger), Herzog von Sachsen Dieter Brosig, Niedersach- wird von seinem schärfsten Widersacher (dem Kon- sen, das Land und seine Ge- König radiner König Konrad I.) zu dessen Nachfolger vorge- schichte, Seite 31 Ost schlagen. Als Heinrich I. (Vogler auch Finkler) war von franken Das Geschlecht der Luidol- 919-936 König des Ostfrankenreich (Sachsen, Franken, finger nannte sich später Schwaben und Bayern) aus dem sich das Deutsche Reich Ottonen. entwickelte. Ihm folgte sein Sohn als Otto I. (der Große 912-973) nach. - 3 Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Stedorf/ Dörverden Bearbeitungsstand Januar 2019 985 30. November: Markt-, Münz-, Bann- und Zollge- rechtsame für Verden schenkte König Otto III. auf Bitten Gerecht- seiner Mutter Theophanie (und auf Vermittlung
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