Nicht meckern - sondern MACHEN! Eine Projekt-Wanderung durch Mecklenburg-Vorpommern

Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Demokratie lebt vom Mitmachen und Ein‐ mischen. Das kann anstrengend sein, aber wer Foto © Ute Grabowsky, photothek.de mitmacht, kann viel bewirken. Nur an der Seiten‐ Keine Partnerschaft für Demokratie ist wie die an‐ linie zu stehen und zu meckern bringt niemanden dere. Jede Partnerschaft für Demokratie setzt ei‐ weiter - weder die eigenen Belange noch unser gene Akzente und trägt damit zu einer vielfältigen demokratisches Miteinander. demokratischen Kultur in Mecklenburg-Vorpom‐ mern bei. „Nicht meckern – sondern MACHEN“ lautet des‐ halb auch die Überschrift für die folgenden Seiten, In dieser Broschüre stellen die Partnerschaften für auf denen wir Sie mitnehmen in unsere Kommu‐ Demokratie gelungene Beispiele vor, die zeigen, nen, die eine Partnerschaft für Demokratie einge‐ was auf regionaler Ebene alles machbar ist und gangen sind und Orte für’s Einmischen eröfnen. wie sich vor Ort ganz konkret etwas tun lässt für unser Miteinander. Unter dem Dach des Bundesprogramms „Demo‐ kratie leben!“ gibt es inzwischen 19 solcher Part‐ Unsere Kommunen sind dafür genau der richtige nerschaften in Mecklenburg-Vorpommern, die mit Platz: Dort fallen Entscheidungen, die sich unmit‐ ihren Veranstaltungen, Projektförderungen und telbar auf uns auswirken, dort kann auch unser En‐ Aktionen einen wertvollen Beitrag für den gesell‐ gagement unmittelbar wirken. schaftlichen Zusammenhalt und das Gelingen un‐ serer Demokratie vor Ort leisten. Ich danke allen Aktiven in den Partnerschaften für Demokratie für ihre Arbeit und wünsche ihnen Menschen aus lokalen Initiativen, Verbänden und weiterhin viele gute Ideen. allen Bereichen der Gesellschaft – u. a. Wirtschaft, Schule, Politik und Verwaltung – machen sich hier gemeinsam stark für unsere Grundwerte. Einen besonderen Stellenwert hat dabei die Beteiligung junger Menschen. Die Jugendforen innerhalb der Bettina Martin Partnerschaften sollen ihre Teilhabemöglichkeiten Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur stärken. Mecklenburg-Vorpommern

1 Konferenzen in Wohnzimmern, Vorgärten, Parks Sporthallen 50 „Viele Menschen ins Demokratieboot holen“ 54 Adventskalender für Fest für Nachbarschaft, Kultur und Demokratie freundliches Miteinander 68 38 „Europa Channel“ in 56 Kurzflme über die Shoah 60

„Ich sehe was, was Du nicht siehst“ 76

„Mein Herz schlägt für Amt „Snacken an der Waterkant(e)“ “ 30 72 Vorurteile und unsichtbare Schranken Universitäts- und Marlow abbauen Hansestadt Rostock Amt -Trebeltal 34 Universitäts- und Hansestadt Amt Am Landkreis Rostock

Amt -Süd Usedom Hansestadt Wismar Amt Anklam Land Landkreis Nordwestmecklenburg Amt Ueckermünde

Amt am Stettiner Haf Amt Schwerin Amt - Stadt Neubrandenburg Stadt Waren (Müritz) Strasburg (Uckermark) Amt - Tal Parchim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Löcknitz Boizenburg/Elbe Landkreis Ludwigslust-Parchim Stadt Neustrelitz Amt Löcknitz- Boizenburg/Elbe - Lübtheen Lübtheen Ludwigslust Penkun

42 64 „Miteinander – Spuren „Mach dein Licht an!“ in die Zukunft“ 46 10 22 „Miteinander reden ist „Unsere Stadt – aktiv und bunt“ Papen & Berg – Teilhabe vor Ort besser als übereinander“ 6 26 „Bunter Blickfang der Inklusion“ „Demokratie lebt vom Mitmachen“ 14 „Theaterspiel! Weil´s Leben live am besten ist“ 18 Ehrenbürger, Demokrat, Sprachforscher, Pädagoge 2 In Mecklenburg-Vorpommern fördert das Bundesprogramm derzeit 19 Partner‐ schaften für Demokratie:

•LandkreisLudwigslust-Parchim •Boizenburg/Elbe-Lübtheen •LandkreisMecklenburgischeSeenplatte •StadtNeustrelitz •StadtWaren(Müritz) •StadtgebietNeubrandenburg •StadtWolgast/AmtamPeenestrom •AmtUsedom-Süd •AnklaminKooperationmitdemAmtAnklam Land Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ för‐ •AmtLöcknitz-Penkun,AmtamStettinerHaf, dert in ganz Deutschland lokale Partnerschaften Amt Torgelow-Ferdinandshof, Strasburg für Demokratie. Diese unterstützen Städte, Ge‐ (Uckermark) und Stadt Ueckermünde meinden und Landkreise dabei, lokale Handlungs‐ •StadtPasewalkundAmtUecker-RandowTal konzepte für Demokratie und Vielfalt zu entwi‐ •Universitäts-undHansestadtGreifswald ckeln und umzusetzen. •AmtNiepars Penkun •Universitäts-undHansestadtRostock Die Partnerschaften für Demokratie tragen dazu •LandkreisRostock bei, lokale Akteurinnen und Akteure zu aktivieren •AmtKrakowamSee,AmtMecklenburgische und zu vernetzen. Die Bürgerinnen und Bürger vor Schweiz Ort sollen zu zivilgesellschaftlichem Engagement •StadtMarlowundAmtRecknitz-Trebeltal ermutigt werden. Insbesondere die Beteiligung •LandkreisNordwestmecklenburg(außer junger Menschen am Gemeinwesen wird durch Wismar) die Partnerschaften für Demokratie gefördert. •HansestadtWismar

3 Ein Teil dieser Partnerschaften für Demokratie ist len Handlungsstrategie für Vielfalt und Demokra‐ schon seit 2007 durch die Förderung vorheriger tie bei. Bundesprogramme aktiv (vorher unter dem Namen„Lokale Aktionspläne“). Zur fachlichen und inhaltlichen Koordinierung der vor Ort durchgeführten Maßnahmen richten die Alle 19 Partnerschaften für Demokratie werden geförderten Kommunen jeweils eine Koordinie‐ auch in der Förderperiode 2020 bis 2024 durch das rungs- und Fachstelle ein. In der Regel ist diese Bundesprogramm „Demokratie leben!“ weiterge‐ Koordinierungsstelle bei einem freien Träger an‐ fördert. gesiedelt. Sie steuert die Umsetzung der Maßnah‐ men in der Partnerschaft für Demokratie, fungiert Wie funktioniert eine Partnerschaft für als zentrale Ansprechpartnerin und trägt zur Sicht‐ Demokratie? barmachung der Aktivitäten bei. Hierbei bündelt sie das vor Ort vorhandene Know-how und ver‐ In den Partnerschaften kommen die Verantwort‐ netzt alle beteiligten Akteurinnen und Akteure. lichen aus der kommunalen Politik, der Verwal‐ tung und Aktive aus der Zivilgesellschaft zusam‐ Den geförderten Kommunen werden aus dem men – aus Vereinen und Verbänden über Reli‐ Bundesprogramm Mittel für einen Aktions- und gionsgemeinschaften bis hin zu bürgerschaftlich Initiativfonds zur Verfügung gestellt, aus dem Engagierten. Anhand der lokalen Gegebenheiten konkrete Einzelmaßnahmen fnanziert werden und Problemlagen entwickeln sie eine gemeinsa‐ können. me Strategie für die konkrete Situation vor Ort. Für die ordnungsgemäße Verwendung der Förder‐ Als zentrales Gremium für die Umsetzung der lo‐ mittel ist ein in der kommunalen Verwaltung an‐ kalen Strategie wird in jeder Partnerschaft für De‐ gesiedeltes sogenanntes federführendes Amt zu‐ mokratie ein Begleitausschuss eingerichtet. Die ständig. Es fungiert als Ansprechpartner für das Begleitausschüsse sind mit Vertreterinnen und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen Vertretern der kommunalen Verwaltung und der und Jugend und verantwortet die rechtlichen As‐ lokalen Zivilgesellschaft besetzt, wobei die zivilge‐ pekte der Umsetzung der Partnerschaft für Demo‐ sellschaftlichen Ausschussmitglieder die Mehrheit kratie. stellen müssen. Sie entscheiden über die konkret umzusetzenden Maßnahmen und Projekte und Mindestens einmal im Jahr fndet vor Ort eine tragen wesentlich zur Weiterentwicklung der loka‐ Demokratiekonferenz statt, zu der alle relevanten

4 zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure sowie entsprechende Einrichtungen und Verant‐ wortliche aus Politik und Verwaltung eingeladen werden. Auf der Demokratiekonferenz refektieren sie gemeinsam den Stand, die Ziele und die Aus‐ richtung der weiteren Arbeit in der Partnerschaft für Demokratie. Für diese und andere Maßnahmen zur Vernetzung und Partizipation sowie zur Durch‐ führung einer wirksamen Öfentlichkeitsarbeit er‐ halten die geförderten Kommunen zusätzliche Mittel.

Ein wichtiges Anliegen ist darüber hinaus, die Be‐ teiligung gerade junger Menschen zu verstärken. Zu diesem Zweck werden in den geförderten Kommunen Jugendforen eingerichtet, die von Ju‐ gendlichen selbst organisiert und geleitet werden. In den Jugendforen setzen sich die Jugendlichen eigenständig mit den Zielen der Partnerschaft für Demokratie auseinander und entscheiden selbst, welche Maßnahmen und Projekte sie verwirkli‐ chen wollen. Hierzu werden gesonderte Förder‐ mittel bereitgestellt. Die Jugendforen liefern somit eigene Beiträge für die Ausgestaltung der Partner‐ schaften für Demokratie und tragen dazu bei, jun‐ ge Menschen für mehr Engagement zu gewinnen und ihnen Selbstwirksamkeit zu ermöglichen.

5 6 „Bunter Blickfang der Inklusion“ Gemeinsame Projekte der Lewitz-Werkstätten mit Peter-Joseph-Lenné-Schule bauen Hürden ab

„Kann ich diese mit jener Farbe mischen?“ oder sind, gab es solch einen intensiven Kontakt mitein‐ „Wie kann ich einen Baum malen, damit er realis‐ ander vor dem ersten Projekt nicht“, berichtet die tisch aussieht?“ Geduldig beantwortet Künstler Projektkoordinatorin der Lewitz-Werkstätten Kai Arendt aus Parchim die Fragen der acht Mäd‐ gGmbH Ariane Maschmeier.„Jetzt, da sind sich alle chen und Jungen der 8. und 9. Klasse der Peter-Jo‐ einig, ist das Eis gebrochen.“ seph-Lenné-Schule Ludwigslust sowie acht Be‐ schäftigten der Lewitz-Werkstätten gGmbH. Fünf Es sind Freundschaften entstanden zwischen Sommertage lang gestalten sie kleine Kunstwerke Schülerinnen und Schülern sowie den Mitarbei‐ auf witterungsbeständigen Platten, die anschlie‐ tenden der Lewitz-Werkstätten.„Ich bin überzeugt ßend an einem Containergebäude angebracht davon“, sagt Anett Nuklies vom federführenden werden. Amt der Partnerschaft für Demokratie, „dass diese Freundschaften auch auf ihr Umfeld abfärben und Mit dem Entstehen der Bilder entwickelten sich wiederum zu gegenseitigem Verständnis beitra‐ persönliche Beziehungen untereinander. Durch gen.“ Nach dem Motto„Bunter Blickfang der Inklu‐ die gemeinsame gestalterische Arbeit zwischen sion“ wurden Berührungsängste abgebaut. Ge‐ behinderten und nichtbehinderten Menschen lös‐ lernt haben die Beteiligten, dass auch Menschen ten sich Hemmungen sehr schnell auf. „Obwohl mit Handicap große Potenziale haben und das Schule und Werkstätten unmittelbare Nachbarn Miteinander beide Seiten voranbringen kann.

7 Dazu brauche es aber einen Anstoß, so die Projekt‐ Gerne denkt Anett Nuklies an die Ausstellungser‐ koordinatorin: „Die Akzeptanz des Andersseins öfnung 2017 zurück. „Alle Projektteilnehmenden spielt eine große Rolle.“ waren sehr aufgeregt. Daher wollten wir die Erläu‐ terung zu den Bildern selbst übernehmen. Zu un‐ „Die Akzeptanz des Andersseins spielt serer Überraschung waren gerade damit die Teil‐ nehmerinnen und Teilnehmer mit Handicap gar eine große Rolle.“ nicht einverstanden. Voller Stolz haben sie die Bil‐ der selbst erklärt.“ Mit den beiden Projekten in den Jahren 2017 und 2018 wurden rund 100 Personen direkt erreicht. Viel mehr Menschen sind durch die begleitende Öfentlichkeitsarbeit angesprochen worden. Die Kunstwerke wurden bei einem Sommerfest feier‐ lich enthüllt. Zudem zieren nun 70 unterschiedlich große rote, grüne und blaue sogenannte Berüh‐ rungspunkte das Containergebäude. 25 Schülerin‐ nen und Schüler der sechsten Klassen sowie Men‐ schen mit Handicap haben diese mit wetterfester Acrylfarbe bemalt. Auch diese Aktion ist ein Bau‐ stein für den„bunten Blickfang der Inklusion“.

8 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM FÖRDERGEBIET Landkreis Ludwigslust-Parchim, rund 212.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Menschen mit und ohne Handicap, Schülerinnen und Schüler mit und ohne Migrationshintergrund KONTAKT FINANZEN Koordinierungs- und Fachstelle rund 12.300 Euro Angesiedelt beim Landkreis Ludwigslust-Parchim

BETEILIGTE Annemarie Schimske Peter-Joseph-Lenné-Schule Ludwigslust Telefon: 03871 722 16 03 E-Mail: [email protected] PROJEKTTRÄGER www.kreis-lup.de/leben-im-landkreis/mitmachen/ Lewitz-Werkstätten gGmbH bundesprogramm-demokratie-leben/

9 10 „Unsere Stadt – aktiv und bunt“ Fair Friday – ein buntes Demokratiefest in Boizenburg

Im Rathaus von Boizenburg/Elbe steht ein großes Herz. Dieses große Herz ist ein besonderes – es ist nämlich aus beschrifteten Legosteinen gebaut. Viele Menschen haben dort den Satz „Demokratie ist für mich …“ vervollständigt und auf einen Le‐ gostein aufgeschrieben. Dieses bunte Demokra‐ tieherz erinnert heute an das Demokratiefest, das unter dem Titel „Fair Friday“ am 26. April 2019 in zung von der Seite der Politik – gezeigt“, sagt Do‐ Boizenburg stattfand. reen Mitter von der Koordinierungs- und Fachstel‐ le in Boizenburg. Rund 900 Menschen haben das Das Demokratiefest hat alle Träger und engagier‐ bunte Angebot aus Kunst, Geschicklichkeit und ten Bürgerinnen und Bürger angesprochen bzw. Kultur miterlebt. einbezogen. Viele Träger haben diese Möglichkeit der Kommunikation und Werbung für sich und das „Dieses Fest hatte eine große Wirkung und konnte demokratische Miteinander genutzt. „Die Teilnah‐ ein breites Besucher-Potpourri aufweisen. So wur‐ me und das aktive Mitwirken einiger demokrati‐ de wieder das Motto ‚Unsere Stadt – aktiv und scher Parteien vor Ort haben den Aktionstag auf bunt‘ durch zahlreiche Stände und Aktionen be‐ eine neue Ebene gesetzt und auch die Unterstüt‐ kräftigt. Wir haben ein deutliches Zeichen in der

11 Anderen Initiativen rät Doreen Mitter:„Nur Mut, es gibt kein Falsch oder Richtig bei der Herangehens‐ weise.“ Man dürfe nicht verzagen, wenn es nicht so läuft wie geplant. „Auch eine besuchte Veranstal‐ tung mit nur fünf Personen ist eine gute Veranstal‐ tung, denn sie hat fünf Personen erreicht und zur Teilnahme an dieser Veranstaltung motiviert.“

breiten Öfentlichkeit gesetzt, nicht nur mit dem Zweck der Begegnung von Mitmenschen, sondern auch der Festigung, Stärkung und Förderung von Akzeptanz, Toleranz und Respekt“, freut sich die Organisatorin. Sie ist davon überzeugt, dass viel Geduld und Ausdauer nötig ist, um das demokrati‐ sche Miteinander positiv zu fördern und ein Ab‐ driften der Gesellschaft in extreme oder autoritäre Tendenzen zu vermeiden. „Zusammenleben in Viele Menschen haben miteinander kommuniziert und bilden damit die Grundlage für ein gutes „Auch eine besuchte Veranstaltung mit nur Netzwerk, das eine lebendige und wehrhafte De‐ fünf Personen ist eine gute Veranstaltung, mokratie ermöglicht. So sind die Initiatorinnen und Initiatoren in Boizenburg aktiv – frei nach dem denn sie hat fünf Personen erreicht ...“ Grundsatz von Johann Wolfgang von Goethe: „Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch an‐ Vielfalt muss immer wieder neu eingeübt werden wenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss es und bedarf einer ständigen Sensibilisierung“, sagt auch tun.“ die Boizenburgerin.

12 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE BOIZENBURG/ELBE - LÜBTHEEN FÖRDERGEBIET Boizenburg/Elbe und Lübtheen, rund 18.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE breite Öfentlichkeit

FINANZEN rund 4.400 Euro Bundesprogramm„Demokratie leben!“ und 1.100 Euro Ehrenamtsstiftung Meck‐ lenburg-Vorpommern KONTAKT BETEILIGTE Koordinierungs- und Fachstelle Kooperation zwischen dem Verein Fair_bock(t) e.V. Träger: Internationaler Bund – Verbund Nord IB und der Stadt Boizenburg/Elbe, unterstützt von Südwestmecklenburg e.V. der VersorgungsBetriebe GmbH und der Ehren‐ amtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern Doreen Mitter Telefon: 038847 45 98 98 PROJEKTTRÄGER E-Mail: [email protected] Verein Fair_bock(t) e.V. www.aktiv-in-boizenburg-elbe-und-luebtheen.de/

13 14 „Theaterspiel! Weil´s Leben live am besten ist“ Mobiles Theater im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Theater vor Ort mit Stücken, die im Unterricht auf‐ anderem Fragen und Gedanken rund um Demo‐ gegrifen werden können, die aktuelle Themen be‐ kratie, Toleranz und ein friedliches Miteinander in handeln mit ProfsderdarstellendenKünste,die unserer vielfältigen Gesellschaft auf und entwi‐ auch in der Turnhalle gutes Theater machen – das ckelt daraus spartenübergreifende Theaterstücke. ist das Ziel der Zusammenarbeit von Schulen und „Theaterspiel“ im Landkreis Mecklenburgische Se‐ 2015 und 2016 tourte „Theaterspiel“ mit dem enplatte. Stück „ÜBERdasLEBEN oder meine Geburtstage mit dem Führer“ durch den Landkreis, ein Stück Theater in den Schulen von , Malchin, über Alltagswiderstand, Gräuel der NS-Zeit und Demmin, , Neubrandenburg, , den Wunsch„zu Latschen statt zu Marschieren“ für Penzlin, , Altentreptow, Tützpatz, Dargun Menschen ab elf Jahren. nutzten in den letzten fünf Jahren teilweise mehr‐ fach dieses Angebot, bauten es aus und entwickel‐ 2017 war„Theaterspiel“ mit dem Stück„‚Alle Satt?!‘ ten neue Formate für Schule im ländlichen Raum. Die Weltrettungstournee durch die Mecklenburgi‐ „Theaterspiel“ als mobiles Theater bringt Spiel, Im‐ sche Seenplatte zu Nahrungsmangel und Flucht‐ provisation, Text, Tanz, Musik, Gesang in die Schu‐ ursachen“ im Land unterwegs. Ziele waren unter len, und das mit großer Lust, Neugier und vor al‐ anderem die Entwicklung und Stärkung des De‐ lem Erfahrung. Das Theaterteam greift unter mokratiebewusstseins, Verbindungen aufzuzei‐

15 gen zwischen Verbrauchern, Nahrungsmangel Schulen nachhaltig im Landkreis Mecklenburgi‐ und Fluchtursachen in Theaterstück und Work‐ sche Seenplatte in Theatergruppen gearbeitet. shops, Verschwendung versus Fluchtursachen mit Schülerinnen und Schülern sowie Landraub und „Theaterspiel“ als mobiles Theater bringt Vertreibung zu diskutieren und westlichen Le‐ Spiel, Improvisation, Text, Tanz, Musik, Ge‐ bensstil versus Situation in Entwicklungsländern zur Debatte zu stellen. 2018 tourte das Stück er‐ sang in die Schulen, und das mit großer neut durch das Land. Lust, Neugier und vor allem Erfahrung.

„Können wir nicht auch mal selbst Theater spie‐ len?“, hieß es dann oft und so war der Grundstein für die Theatermacher gelegt. Das Theaterteam grif die Idee gemeinsam mit den Pädagoginnen und Pädagogen auf und bot nach den Auführun‐ Diese Angebote richten sich an Kinder und Ju‐ gen in Workshops die Gelegenheit, zu den im gendliche zwischen zehn und 14 Jahren. Pro Schu‐ Stück behandelten Themen selbst Szenen und Mi‐ le und Jahr wurden mindestens 250 erreicht. Die nidramen zu erarbeiten. In den Workshops wur‐ einzelnen Projekttage an Schulen haben sich be‐ den unterschiedliche künstlerische Schwerpunkte währt – frei nach dem Motto: „Theaterspiel! Weil´s gesetzt. Auch eine Theatergruppe hat sich entwi‐ Leben live am besten ist“. ckelt – die Theaterstarter. Mittlerweile wird an drei

16 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE FÖRDERGEBIET Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, rund 270.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren, Kinder und Jugendliche an Schulen

FINANZEN KONTAKT rund 4.000 bis 6.000 Euro pro Jahr Landkreis Mecklenburgische Seenplatte BETEILIGTE Partnerschaft für Demokratie Schulen im Landkreis Mecklenburgische Seen‐ Stef Schlick platte Telefon: 0395 570 87 54 04 PROJEKTTRÄGER E-Mail: [email protected] Freundschaftsverein – Witten e.V. www.demokratie-mse.de/

17 18 Ehrenbürger, Demokrat, Sprachforscher, Pädagoge Musical anlässlich des 200. Geburtstages von Daniel Sanders

Neustrelitz feiert im Jahr 2019 den 200. Geburts‐ keit zu rücken. So entstand die Idee für ein Musi‐ tag eines Sohnes und Ehrenbürgers der Stadt: cal-Projekt, an dem rund 100 Jugendliche und Er‐ Daniel Sanders. Er war zu seinen Lebzeiten ein kri‐ wachsene aus Neustrelitz mitwirken. tischer Geist, der sich als Sprachforscher, Pädago‐ ge und Demokrat für gesellschaftliche Reformen Der Musiker Torsten Harder hat aus den Texten ein engagierte. Seine„Xenien der Gegenwart“ thema‐ Musical komponiert. Die alten Sanders-Texte über‐ tisieren Machtmissbrauch, nicht eingelöste politi‐ setzt Harder in Pop, Rock, Blues und Klassik und sche Versprechen, bewusste Verbreitung von Lü‐ lässt sie von einem Projektchor und Sprechern gen zum eigenen Vorteil, Korruption, Un‐ vortragen. Eine Crossover-Band sorgt für das musi‐ gerechtigkeit, Zivilcourage, Gleichgültigkeit kalische Fundament des Werkes. Gesang, Sprache, gegenüber gefährlichen Veränderungen in der Tanz, Licht und Musik entfachen ein Feuerwerk der Gesellschaft, Abgestumpftheit sowie notorischen Sinnlichkeit. Dieses grandiose Zusammenspiel Pessimismus. trägt Sanders´ gesellschaftskritische Schriften in unsere heutige Zeit. „Ich will mit dem Musical Es lohnt sich, die Aktualität von Sanders´ Denken wachrütteln“, beschreibt Harder sein Werk. Auf und Handeln in Bezug auf die gesellschaftlichen überraschende Weise verdeutlicht es, wie frech, Umbrüche und Probleme der heutigen Zeit zu ironisch, witzig und gleichzeitig bitter ernst San‐ thematisieren und stärker ins Licht der Öfentlich‐

19 ders‘ Texte waren und welche Aktualität ihnen te und später die Jüdische Schule in Alt-Strelitz lei‐ noch heute innewohnt. tete? Der in Konkurrenz zu den Brüdern Grimm ein bis zur Zeit des Nationalsozialismus als Standard‐ „Anknüpfungspunkte für die Projekte sind Fragen werk der deutschen Sprache angesehenes Wörter‐ der Demokratiebildung und -entwicklung, buch schuf? Der mit Philosophen und anderen Ge‐ lehrten seiner Zeit einen intensiven Austausch der gesamtdeutschen sowie der regionalen pfegte und der sich in der 1848er-Reformbewe‐ Geschichte, das Verhältnis der Religionen unter‐ gung als führende Persönlichkeit in der Demokra‐ einander und die deutsche Sprache.“ tiebewegung engagierte?

Ausgehend von diesen Fragen will die Partner‐ Umrahmt wird das Musical-Projekt mit zahlreichen schaft für Demokratie gemeinsam mit der Stadt weiteren Veranstaltungen in Neustrelitz, die sich Neustrelitz auf Daniel Sanders und die von ihm an‐ mit dem Leben und Wirken ihres Ehrenbürgers be‐ gestoßenen Debatten neugierig machen und sie schäftigen. Wer war dieser Mensch, der in Neustre‐ aus heutiger Sicht hinterfragen, aufgreifen und litz aufwuchs, das Gymnasium Carolinum besuch‐ weiterdenken. „Anknüpfungspunkte für die Pro‐ jekte sind Fragen der Demokratiebildung und - entwicklung, der gesamtdeutschen sowie der re‐ gionalen Geschichte, das Verhältnis der Religionen untereinander und die deutsche Sprache“,sagt die Koordinatorin der Partnerschaft für Demokratie Neustrelitz, Dr. Monique Wölk vom CJD Nord.„Des‐ halb haben wir mit ganz unterschiedlichen Part‐ nern – zivilgesellschaftlich engagierten Gruppen, Jugendlichen und Vereinen – viele verschiedene Projekte und Aktionen zu Daniel Sanders umge‐ setzt. Das hat Daniel Sanders, sein Leben und Wir‐ ken und die Bedeutung seiner Schriften und An‐ sichten für die gesellschaftlichen Fragen und Probleme der heutigen Zeit in der Stadt bekannter gemacht und zu einem ofenen Dialog angeregt.“

20 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE STADT NEUSTRELITZ FÖRDERGEBIET Stadt Neustrelitz, rund 22.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neustrelitz, besonders junge Menschen

FINANZEN rund 25.000 Euro

BETEILIGTE KONTAKT Neustrelitzer Chöre, Kirchenchor der evangelisch- Koordinierungs- und Fachstelle lutherischen Kirchengemeinde Strelitzer Land, Träger: CJD Nord Tanzkompagnie und Theater Neustrelitz, Karbe- Dr. Monique Wölk Wagner-Archiv, Museum im Kulturquartier Meck‐ lenburg-Strelitz Telefon: 0151 40 63 92 37 E-Mail: [email protected] PROJEKTTRÄGER www.neustrelitz.de/leben/partnerschaft-fuer- CJD Nord demokratie/

21 22 Papen & Berg – Teilhabe vor Ort In Waren (Müritz) laden Krokodil und Frosch zum Austausch ein

Die beiden grünen Tiere sind aus Waren (Müritz) Plüsch-, Bade- und Ausmaltiere, die besonders bei nicht mehr wegzudenken. Der Frosch„Papen“ und den Jüngsten immer gut ankommen. „Mit dieser das Krokodil „Berg“ sind bei Aktivitäten der Part‐ Maßnahme der Öfentlichkeitsarbeit wollten wir nerschaft für Demokratie immer dabei. Zumeist anfänglich lediglich die Sichtbarkeit der Partner‐ Jugendliche schlüpfen in die Kostüme und erre‐ schaft vor Ort erhöhen“, erinnert sich Stefanie gen so die Aufmerksamkeit der Anwohnerinnen Reinart und gesteht lächelnd: „Wir haben uns von und Anwohner insbesondere im Stadtteil Papen‐ einem Projekt des Jugendforums inspirieren las‐ berg. „Papen“ und „Berg“ gehen vor Ort auf die sen, bei dem die Jugendlichen als Tiere verkleidet Menschen zu, fragen nach ihren Wünschen, Ideen bunt aufgetreten sind.“ und wie das Zusammenleben wahrgenommen wird. Sie hören aufmerksam zu. „Wir schafen da‐ „Wichtig ist es, einen Wiedererkennungswert mit einen niedrigschwelligen Zugang zu Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien“, sagt Ste‐ zu schafen und dauerhaft aktiv zu sein.“ fanie Reinart von der Koordinierungs- und Fach‐ stelle beim CJD Nord. Flyer oder andere textliche Jetzt sind Papen und Berg auf fast allen Veranstal‐ Ansprachen hätten sich in der Vergangenheit als tungen mit von der Partie – vom Kindertag über ungeeignetes Kommunikationsmittel herausge‐ den städtischen Umzug bis hin zum großen Ju‐ stellt. gendkonzert. Die angesprochene Altersgruppe reicht von Erstklässlern bis hin zu jungen Erwach‐ Mit den lebensgroßen Tierfguren erzeugt das Pro‐ senen. Auch auf dem jährlich stattfndenden Weih‐ jekt der lokalen Partnerschaft für Demokratie In‐ nachtsmarkt im Papenberger Jugendtref sind die teresse. Seit 2016 gibt es inzwischen die beiden beiden vor Ort, kommen mit den Menschen ins Tiere. Ergänzt wurden sie mittlerweile durch 1.300 Gespräch und erkunden die Bedarfe. „Wichtig ist

23 es, einen Wiedererkennungswert zu schafen und noch eine Stunde Vorbereitung sowie eine Nach‐ dauerhaft aktiv zu sein“, sagt die Projektleiterin. bereitungszeit von etwa ein bis zwei Stunden. „So können wir ein Identifkationsmerkmal set‐ Auch fnanziell sieht die Bilanz nach fast vier Jah‐ zen.“ ren Laufzeit positiv aus. Die relativ hohen An‐ schafungskosten mit circa 400 Euro für die Kostü‐ Nach ihrer Erfahrung sind viele Projekte bzw. Ide‐ me und 4.000 Euro für die Give Aways haben sich en zu anspruchsvoll und komplex.„Wir sollten un‐ gelohnt. sere Ziele nicht zu hoch stecken. Mit Formaten, die es ermöglichen mit den Menschen vor Ort in Aus‐ Das Motto „Papen & Berg – Teilhabe vor Ort“ hat tausch zu kommen, erreichen wir viel mehr.“ sich bewährt. Selbst Warens Bürgermeister ist mit Papen und Berg bestens bekannt, wie man unter Am Anfang stand die Planungsphase, die mit ca. anderem beim gemeinsamen Zieleinlauf des 30 Stunden zeitintensiv war. Danach aber ist der Beachcup-Sommerbiathlons im letzten Jahr vor Aufwand überschaubar. Jede Durchführung dau‐ Ort beobachten konnte. ert vier bis sechs Stunden, hinzu kommt jeweils

24 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE STADT WAREN (MÜRITZ) FÖRDERGEBIET Stadt Waren (Müritz), rund 21.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Kinder- und Jugendliche

FINANZEN KONTAKT rund 4.400 Euro zzgl. Aufwandsentschädigungen der„Tiere“ Externe Koordinations- und Fachstelle Träger: CJD Nord BETEILIGTE Stefanie Reinart städtische Jugendeinrichtungen, Schulen, Horte, Institutionen, Vereine und Verbände Telefon: 0160 144 00 17 E-Mail: [email protected] PROJEKTTRÄGER www.waren-mueritz.de/de/stadtpolitik- CJD Nord gremien/3.02-demokratie-leben/

25 26 „Demokratie lebt vom Mitmachen“ Breite Bürgerbeteiligung für Jubiläumsfeier 40 Jahre Datzeberg

Am Tag des Bürgerfestes trug Joel Ilchmann die or‐ Das Fest, das am 9. Juni 2018 auf dem Datzeberg ganisatorische Verantwortung und musste am anlässlich des 40. Geburtstages des Stadtteils ge‐ längsten auf dem Platz bleiben. Der Mitarbeiter feiert wurde, besuchten rund 1.000 Bewohnerin‐ des Stadtteilbüros Datzeberg erinnert sich:„Es war nen und Bewohner des Stadtteils und angrenzen‐ schon spät. Wir waren endlich mit dem Aufräumen der Wohngebiete. Ein bunter Reigen aus Kultur, fertig und ich schloss die letzten Sachen ein. Ich Gastronomie und anderen Angeboten brachte war total müde und froh, dass ich endlich nach Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen zusam‐ Hause konnte. Auf dem Heimweg musste ich am men. Viele neue Kontakte wurden geknüpft. „Ich Festplatz vorbei und ich bemerkte, dass der Platz bin überzeugt davon, dass das Gemeinschaftsge‐ noch voller feiernder Menschen war. Da war eine fühl im Stadtteil gestärkt wurde“, sagt Joel Ilch‐ super glückliche Atmosphäre. Die Leute hatten mann. „Berührungsängste waren nicht spürbar. sich ihre eigene Musik angemacht und standen Die Atmosphäre des Festes war vielfältig und überall in Gruppen verteilt, sich angeregt unter‐ friedlich“, erinnert er sich. haltend. ‚Da ist wirklich was Bedeutendes für den Stadtteil passiert‘, dachte ich so in dem Moment.“

27 Rund 100 Helferinnen und Helfer haben zum Ge‐ lingen des Festes beigetragen. „Demokratie lebt vom Mitmachen“, betont Peter Scheifer vom CJD

„Es entsteht ein stärkeres Bewusstsein, dass man selbst etwas erreichen kann und ein besseres Verständnis für Herausforderungen demokratischer Prozesse.“

Nord, der als Koordinator der Partnerschaft für De‐ mokratie Neubrandenburg das Projekt begleitet hat. Menschen wollen für ihre Nachbarschaft selbst aktiv werden und ihr Umfeld gestalten – das ist Bürgerbeteiligung im besten Sinne. Das Festko‐ mitee aus Bürgerinnen und Bürgern sowie Verei‐ nen zur Vorbereitung der Feierlichkeiten hat sich im Rahmen des Projektes fünfmal getrofen. Die Beteiligten haben dabei auch erfahren, dass De‐ mokratie sehr anstrengend sein kann und Zeit kostet. Es wurden viele Diskussionen und Streitge‐ spräche geführt, Argumente abgewogen, zuge‐ hört und Themen wieder und wieder besprochen. Schließlich wurde doch immer ein Konsens gefun‐ den. Das tolle Stadtteilfest, da waren sich alle ei‐ nig, war dann auch alle Anstrengung wert. Peter Scheifer resümiert:„Mit dem Bürgerfest wurde ge‐ zeigt: Nichts stärkt Zusammenhalt mehr als ge‐ meinsamer Erfolg. Es entsteht ein stärkeres Be‐ wusstsein, dass man selbst etwas erreichen kann und ein besseres Verständnis für Herausforderun‐ gen demokratischer Prozesse.“

28 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE STADT NEUBRANDENBURG FÖRDERGEBIET Stadt Neubrandenburg, rund 65.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils Datzeberg

FINANZEN 4.486 Euro

BETEILIGTE Vereine, Verbände, Unternehmen des Stadtteils Datzeberg und der Stadt Neubrandenburg, u.a. Stadtteil-AG Datzeberg (Neuwoba, Neuwoges, Grand City Property, Caritas, Polylux e.V., ASB, Be‐ hindertenverband, Berufiche Schule für Wirt‐ schaft und Verwaltung, Grundschule Datzeberg, KONTAKT Hofnungskirche am Datzeberg, MediClin Müritz- Klinikum GmbH), Bistro Schlemmerrunde, Gara‐ Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg genverein, Kleingartenverein Trockener Weg IV, Partnerschaft für Demokratie Neubrandenburg Bürgerinitiative Datzeberg, Stadtteilbüro Datze‐ Remo Bock berg, Hochschule Neubrandenburg Telefon: 0395 555 26 84 TRÄGER E-Mail: [email protected] Polylux e.V. www.demokratie-nb.de/

29 30 „Snacken an der Waterkant(e)“ Demokratiekonferenz in Wolgast ohne Tagesordnung

„Wolgast ist lebens- und liebenswert, weil …“ – so man auf langwierige Vorträge oder Schwerpunkt‐ lautete die Leitfrage für die Teilnehmenden der diskussionen. Vielmehr entwickelten sich die Ge‐ Demokratiekonferenz am Fischmarkt in Wolgast spräche ungezwungen und spontan – eine (De‐ am 29. August 2018. „Die Anwesenden sollten mokratie-)Konferenz ohne Tagesordnung. über die schönen Seiten Wolgasts nachdenken, sich dieser bewusst werden und nicht nur das Ne‐ Bei „Snacken an der Waterkant(e)“ kamen die Bür‐ gative diskutieren“, erläutert Projektkoordinatorin gerinnen und Bürger ins Gespräch und konnten Karin Braun vom Handels- und Gewerbeverein auf ausgeteilten Meinungskarten ihre Gedanken, Wolgast e.V. „Somit galt, jeder und jede, der oder Lob, Kritik, Wünsche oder auch Sorgen festhalten. die etwas Negatives zu sagen hat, musste vorher Politische Vertreterinnen und Vertreter des Amts‐ etwas Positives einbringen.“ Mit dem Titel „Sna‐ bereiches, wie zum Beispiel der Bürgermeister der cken an der Waterkant(e)“ wurde bewusst gewor‐ Stadt Wolgast und der Bürgermeister der Stadt ben und Neugier geweckt. Absichtlich verzichtete Lassan, gingen bereits vor Ort auf Fragen ein und

31 schufen eine Nähe zu den Bürgerinnen und Bür‐ Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie. „Der gern. Der Titel„Snacken an der Waterkant(e)“ wur‐ Politikverdrossenheit kann mit derartigen Veran‐ de wortwörtlich genommen. staltungen entgegengewirkt werden.“

„Wir haben damit ein einfaches, aber sehr efektives und gewinnbringendes Veranstaltungsformat umgesetzt, das mit verhältnismäßig geringem Aufwand große Erfolge erzielt hat.“

Die Veranstaltung habe gezeigt, dass das Format einen sehr guten Zugang zu den Bürgerinnen und Bürgern geschafen hat. Ihre Meinungen, Ideen, Kritiken und Anregungen konnten erfasst und ausgewertet werden. Im Jahr 2019 wurde in An‐ lehnung an„Snacken an der Waterkant(e)“ der„Du bist Wolgast“-Tag mit ähnlichem gutem Erfolg in‐ Die Aktion erreichte in der Region rund 250 Men‐ itiiert. schen. „Wir haben damit ein einfaches, aber sehr efektives und gewinnbringendes Veranstaltungs‐ format umgesetzt, das mit verhältnismäßig gerin‐ gem Aufwand große Erfolge erzielt hat“, fndet Ka‐ tharina Funke von der Koordinierungs- und

32 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE STADT WOLGAST/AMT FÖRDERGEBIET Stadt Wolgast und Amt Am Peenestrom mit sechs amtsangehörigen Gemeinden und einer amtsan‐ gehörigen Stadt, rund 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE breite Öfentlichkeit

FINANZEN rund 3.900 Euro

BETEILIGTE Stadtverwaltung Wolgast, politische Akteurinnen und Akteure der Region, Regionalzentrum für KONTAKT demokratische Kultur Vorpommern-Greifswald, Koordinierungs- und Fachstelle Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern, Elke Quandt und Katharina Funke Albert-Schweitzer-Familienwerk Mecklenburg- Vorpommern e.V. Telefon: 03836 25 11 22 E-Mail: [email protected] oder PROJEKTTRÄGER [email protected] Handels- und Gewerbeverein Wolgast e.V. www.demokratie-leben-wolgast.de/

33 34 Vorurteile und unsichtbare Schranken abbauen Lieper Klöneck gibt es seit fünf Jahren

Bei der Gründungsveranstaltung des Heimatver‐ Dies umreißt, wie es den Vereinsmitgliedern ge‐ eins Lieper Winkel e.V. stand Marina Sundmacher lungen ist, Alteingesessene und Zugezogene aller am Eingang und begrüßte kommende Gäste. Ei‐ Altersgruppen und sozialer Schichten zusammen‐ ner älteren Dame mit einem Rollator, aus dem Dorf zubringen. Mit dem „Lieper Klöneck“, das seit fünf kommend, reichte sie die Hand und sagte: „Herz‐ Jahren besteht und etwa 15 Veranstaltungen im lich willkommen auf dem Heimathof! Schön, dass Jahr anbietet, sind bereits 1.500 Menschen er‐ Sie da sind!“ Diese entgegnete unwirsch auf Platt‐ reicht worden. „Den besten Erfolg“, sagt Dr. Klaus deutsch: „Nu hör eis to, ick bün ne Einheimische Kögler vom Vereinsvorstand, „erzielt man durch und dat wir immer uns Heimathof!“ (Nun hör mal engagiertes, aber nicht dominierendes Auftreten. zu, ich bin eine Einheimische und das war immer Alle müssen immer das Gefühl haben, ihre Beiträ‐ unser Heimathof) und ließ sie stehen. Nach eini‐ ge selbstbestimmt gestalten zu können.“ Als we‐ gen Veranstaltungen, die sie besuchte, sagte sie: sentliche Elemente des Erfolgs sieht der Usedomer „Ick häf nicht dacht, dat ji, de Totreckten, dat das gelebte Beispiel der Vereinsmitglieder und dörchholln un uns Olln begiestern könn …“ (Ich den direkten persönlichen Kontakt. habe nicht gedacht, dass ihr, die Zugezogenen, durchhaltet und uns Alte begeistern könnt) und Mit den verschiedenen Veranstaltungen wird eine übergab ihr eine Spende. Plattform geboten, auf der der Dialog der Ziel‐ gruppe und das Gespräch mit politischen Ent‐

35 scheidungsträgerinnen und -trägern ermöglicht stimmte Veranstaltung. Mit dem Heimatmuseum und gefördert wird. „Wir verzichten grundsätzlich schafen sie ein regionales Identifkationsobjekt. auf elektronische Musikbeschallung“, erzählt Dr. „Wir wollen helfen, die gesellschaftlichen Verwer‐ Mit den verschiedenen Veranstaltungen wird fungen nach 1990 endgültig zu überwinden und eine Plattform geboten, auf der der Dialog der die gemeinsame Teilhabe am öfentlichen Leben zu stärken sowie das soziale und politische Enga‐ Zielgruppe und das Gespräch mit politischen gement der Einzelnen zu fördern“, sagt das Ver‐ Entscheidungsträgerinnen und -trägern er‐ einsmitglied. Das Zusammenleben ist reizvoller möglicht und gefördert wird. geworden. Vorurteile und unsichtbare Schranken sind zu einem großen Teil abgebaut worden. Durch die verstärkte Zusammenarbeit können aus Klaus Kögler. Denn es gehe ihnen darum, Grup‐ der Bevölkerung heraus viel leichter gemeinsame pengespräche zu ermöglichen. Per WhatsApp er‐ Projekte realisiert werden. mutigen sie zum aktiven Engagement für eine be‐

36 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE AMT USEDOM-SÜD FÖRDERGEBIET Amt Usedom-Süd, rund 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Alteingesessene und Zugezogene aller Alters‐ gruppen und sozialer Schichten sowie Urlaubs‐ gäste und Einwohnerinnen und Einwohner der weiteren Umgebung

FINANZEN KONTAKT rund 4.000 Euro pro Jahr Koordinierungs- und Fachstelle Träger: community coaching e.V. – Institut für BETEILIGTE Demokratieentwicklung Kirchengemeinde Morgenitz, freiwillige Feuer‐ René Lenz wehr, mehrere Vereine der Region Telefon: 0175 919 72 47 TRÄGER E-Mail: lap@demokratisches-.de Lieper Winkel e.V. www.wirvonhier-usedom.de

37 Foto: Joanna Kosinska © Unsplash.com

38 Adventskalender für freundliches Miteinander Anklam bietet in der Vorweihnachtszeit täglichen Tref an

Beim Fotoshooting im vergangenen Jahr konnten lender der besonderen Art. Täglich außer sonntags sich die Besucherinnen und Besucher verkleiden, sind Menschen aus Anklams Südstadt eingeladen, schminken und in Szene setzen.„Zunächst zierten gemeinsam eine harmonische Zeit beim Arbeiter- sich alle Besucher deutlich, als dann aber die Samariter-Bund zu verbringen. „Durch die ganz jüngste Teilnehmerin mit Begeisterung anfng, unterschiedlichen vorweihnachtlichen Angebote sich selber bunt zu bemalen und verschiedene ist für alle etwas dabei, womit sie sich gerne be‐ Hüte und andere Kopfbedeckungen ausprobierte, schäftigen oder was sie gerne erleben möchten. brach das Eis und plötzlich hatten alle Spaß. Egal Dadurch, dass die Angebote für die Bürger kosten‐ ob groß oder klein. Und es entstanden stunden‐ frei sind, können auch die Menschen daran teil‐ lang ganz wundervolle Bilder, die zum Teil mit gro‐ nehmen, deren fnanzielle Situation solche Extras ßem Stolz zu Weihnachten verschenkt worden nicht zulässt“, sagt Sylke Domes. Die Palette reicht sind“, erinnert sich Sylke Domes vom Arbeiter-Sa‐ von gemeinsamen weihnachtlichen Bastelnach‐ mariter-Bund in Anklam. mittagen, gemeinsamem Kochen oder auch dem Herstellen von Baumschmuck für die Südstadttan‐ Seit zwei Jahren bietet der Arbeiter-Samariter- ne. Auch gemeinsames Backen, Kafeetrinken Bund in der Vorweihnachtszeit einen Adventska‐ oder ein Besuch auf dem Anklamer Adventsmarkt

39 mit selbst hergestellten Laternen stehen auf dem das Kennenlernen unkompliziert ermöglicht und Programm. Der Nikolaus füllt die Stiefel und zum die Grundlage für ein freundliches Miteinander Höhepunkt kommt an Heiligabend der Weih‐ bietet. nachtsmann vorbei. „Ich persönlich bin überzeugt davon, dass wir die Mit diesem Adventskalender werden jährlich rund Menschen dort abholen müssen, wo sie sich befn‐ 90 Menschen erreicht.„So bekommen wir Zugang den – ohne Maßstäbe zu setzen und ohne zu ver‐ zu verschiedenen Menschen unterschiedlichen gleichen“, unterstreicht Sylke Domes. „In jedem Alters und Herkunft“, sagt die Mitarbeiterin des Menschen liegt ein Goldklumpen verborgen. Man Arbeiter-Samariter-Bundes. Viele Menschen leben muss sich nur die Mühe machen, ihn zu suchen.“ in der Südstadt Anklams nah beieinander und kennen sich trotzdem nicht. Mit dem Advents‐ kalender wird jährlich ein Event geschafen, dass

„Ich persönlich bin überzeugt davon, dass wir die Menschen dort abholen müssen, wo sie sich befnden – ohne Maßstäbe zu setzen und ohne zu vergleichen.“

40 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE STADT ANKLAM IN KOOPERATION MIT DEM AMT ANKLAM LAND FÖRDERGEBIET Hansestadt Anklam und Amt Anklam Land, rund 24.700 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Kinder und Jugendliche und deren Eltern aus al‐ len sozialen und kulturellen Herkünften KONTAKT FINANZEN Koordinierungs- und Fachstelle rund 2.500 bis 4.000 Euro pro Jahr Träger: community coaching e.V. – Institut für De‐ mokratieentwicklung BETEILIGTE René Lenz Johanniter-Kita Sonnenschein Telefon: 0175 919 72 47 PROJEKTTRÄGER E-Mail: [email protected] Arbeiter-Samariter-Bund www.anklam.de/

41 42 „Miteinander – Spuren in die Zukunft“ Tanz und Toleranz in Torgelow

Täglich mehr als 40 Kinder und Jugendliche mit Die Tanzgruppe„Diamonds“ hat sogar mehrfach – unterschiedlichem Migrationshintergrund leben zuletzt im Jahr 2019 – bei Talentwettbewerben in der Jugendberatungs- und Begegnungsstätte den ersten Platz abgeräumt. Das Tanztraining fn‐ im Stadtteil Spechtberg in Torgelow ein gemeinsa‐ det einmal wöchentlich unter Leitung einer ehren‐ mes Miteinander. Ob die Tanzkinder der „Dia‐ amtlichen Tanzlehrerin, unterstützt von einer Co- monds“, die Fußballer des „FC Pio“, die malenden Tanzlehrerin, statt. Etwa 15 Kinder gehören der Künstlerinnen und Künstler, die„Computermäuse“, Tanzgruppe an. Sie steht allen ofen, die tanzen die „Fahrradschrauber“ oder die „Jungen Gärtner“, möchten und die notwendige Bereitschaft und all das sind beliebte und aktive Gemeinschaften, Begeisterung für die Teilnahme am regelmäßigen die Dank engagierter und ofener Menschen re‐ Training und auch an öfentlichen Auftritten mit‐ gelmäßig im Jugendclub stattfnden.„Miteinander bringen. „Dabei wird nicht nur der Spaß am Tan‐ –SpurenindieZukunft“–vondiesemAnsatzsind zen, der körperlichen Aktivität vermittelt, sondern die Teilnehmenden in der Präventionsarbeit über‐ auch Werte wie Zusammenhalt, Teamgeist, Hilfs‐ zeugt und verweisen nicht ohne Stolz darauf, dass bereitschaft und Verlässlichkeit“, erzählt Kathrin die Gruppe bunt gemischt und einer für den ande‐ Linse von der Koordinierungs- und Fachstelle ren da ist. beim Kreisjugendring Vorpommern-Greifswald e.V.„Das Training und die öfentlichen Auftritte vor

43 Publikum stärken das Selbstwertgefühl und haben, wo sie aktiv miteinander kommunizieren, Selbstvertrauen jedes Teilnehmenden.“ spielen und lernen können“, erläutert die Projekt‐ mitarbeiterin.„Es werden keine Unterschiede sozi‐ Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter leitet und betreut al, religiös oder ethnisch gemacht. Was zählt, ist die „Jungen Gärtner“. Er gibt sein Wissen um die das gemeinsame Miteinander, Förderung sozialer richtige Pfege ausgerichtet an den Bedürfnissen und emotionaler Kompetenzen wie gegenseitiger der Pfanzen gerne weiter. „Ein besonderes Anlie‐ Respekt, Hilfsbereitschaft, Empathie und die Ach‐ gen ist es, den Kindern und Jugendlichen aktiv tung vor dem Anderen.“ Toleranz in Torgelow wird und mitgestaltend zu vermitteln, welche Pfanzen gelebt.

„Es werden keine Unterschiede sozial, reli‐ giös oder ethnisch gemacht. Was zählt, ist das gemeinsame Miteinander.“

es gibt und welche Arbeiten für deren Aufzucht und Pfege notwendig sind“, so Kathrin Linse.„Ge‐ rade unser Hochbeet mit den zahlreichen Obst- und Gemüsepfanzen erfreut sich großer Beliebt‐ heit.“

„Wir wollen innerhalb und außerhalb der Einrich‐ tung Angebote zur Verfügung stellen, damit alle Kinder einen gemeinsamen Ort der Begegnung

44 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE AMT LÖCKNITZ-PENKUN, AMT , AMT TORGELOW-FER‐ DINANDSHOF, STRASBURG (UCKERMARK) UND STADT UECKERMÜNDE FÖRDERGEBIET Amt Löcknitz-Penkun, Amt Torgelow-Ferdinands‐ hof, Amt Am Stettiner Haf,StadtUeckermünde, Stadt Strasburg, rund 44.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Ehrenamtliche, Kinder- und Jugendliche KONTAKT FINANZEN Koordinierungs- und Fachstelle rund 3.500 Euro Träger: Kreisjugendring Vorpommern-Greifswald e.V.

BETEILIGTE Kathrin Linse Vereine, Initiativen, Organisationen der Region Telefon: 03973 21 01 41 E-Mail: [email protected] TRÄGER www.kjr-vg.de/index.php/demokratie/ Kreisjugendring Vorpommern-Greifswald e.V. partnerschaft-fuer-demokratie

45 46 „Miteinander reden ist besser als übereinander“ Pasewalker Stadtgespräche organisieren das Mitmachen

„Miteinander reden ist besser als übereinander, die Gestaltung in und von Pasewalk betrefen, zur wird jedoch viel zu wenig praktiziert“, fnden viele Sprache kommen. Menschen in Pasewalk. Das soll sich ändern mit den Pasewalker Stadtgesprächen, die bereits zwei‐ „Es kommen immer Menschen, die Missstände an‐ mal stattgefunden haben. „Diese Veranstaltung sprechen, aber die auch das Potenzial der Stadt se‐ stellt eine neue und bürgernahe städtische Kom‐ hen und konkrete Ideen haben“, beobachtet Bür‐ munikationsform dar, deren Fortsetzung von der germeisterin Sandra Nachtweih. „Außerdem Beteiligung und den Vorstellungen der Pasewalker bekommen Menschen mit, wie Entscheidungspro‐ Bürgerinnen und Bürger abhängen wird“, sagt In‐ zesse der Verwaltung laufen.“ Schließlich sei es itiatorin Annett Freier vom DemokratieLaden An‐ nicht unbedingt Desinteresse, wenn die Verwal‐ klam. tung ein Thema nicht vorantreibe, sondern es kön‐ ne auch daran liegen, dass Prioritäten anders ge‐ Neben Fragen wie „Wer ist eigentlich wofür in der setzt werden mussten. Stadt zuständig? Wer hat welche Rechte, Pfichten und Möglichkeiten? Wie schafen wir es, gut mit‐ Nach den ersten beiden mit 40 bis 50 Teilnehmen‐ einander ins Gespräch und auch ins Handeln zu den besuchten Stadtgesprächen soll das Format kommen?“ werden städtische Vorhaben, neue Ide‐ nun regelmäßig je einmal im Frühjahr und im en sowie Vorstellungen und Wünsche von Bürge‐ Herbst stattfnden.„So entsteht nach und nach ein rinnen und Bürgern, die das Zusammenleben und Dialog zwischen Verwaltung und Bürgerinnen

47 und Bürgern“, sind sich Annett Freier, Sandra Beim Thema„Grüne Stadt“ gibt es zum Beispiel be‐ Nachtweih und der Stadtpräsident Ralf Schwarz reits zahlreiche Ideen, Engagement und Vernet‐ einig. „Alle Interessierten können mitverfolgen, zungsmöglichkeiten. So ist die Initiative „Bienen‐ was auf den Weg gebracht wird.“ freundliche Stadt Pasewalk“ bereits im Bereich Ökologie aktiv. Der Vorschlag, die Pfege der Grün‐ Themen waren unter anderem: aktuelle Entwick‐ fächen mit ehrenamtlicher Arbeit zu verbinden, lungen bei der Freiwilligen Feuerwehr, der Stand wird hier von allen Seiten positiv aufgenommen. der Dinge in Sachen Kürassierpark, Lokschuppen, Die Bepfanzung und Pfege von Hochbeeten in Stadtteilmensa, Verkehrskonzept, Jugendarbeit der Umgebung könnte durch einzelne Partnerin‐ nen und Partner wie Schulen, Vereine oder durch „Wir bieten nichts Fertiges, sondern das Einzelpersonen übernommen werden. Format wird stets weiterentwickelt – immer mit den Partnern vor Ort bzw. zusammen „Man muss nicht alles neu erfnden“, sagt Annett Freier, „es gibt schon etwas, da kann man ando‐ mit Vertretern der Zielgruppe.“ cken.“ Es brauche jemanden, der Handlungsemp‐ fehlungen anbietet, koordiniert und die Organisa‐ und DRK-Kita-Ausbau. Auch unter dem Motto tion unterstützt. „Wir bieten nichts Fertiges, „GRÜNE STADT“ und„AKTIVE STADT“ konnten Ide‐ sondern das Format wird stets weiterentwickelt – en für ein besseres Klima, sowohl im ökologischen immer mit den Partnern vor Ort bzw. zusammen als auch im sozialen Sinne verhandelt werden. mit Vertretern der Zielgruppe.“

48 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE STADT PASEWALK UND AMT UECKER- RANDOW TAL FÖRDERGEBIET Stadt Pasewalk und Amt Uecker-Randow Tal, rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT KONTAKT ZIELGRUPPE Koordinierungs- und Fachstelle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pasewalk Träger: schloss bröllin e.V.

FINANZEN Katharina Husemann rund 600 Euro Telefon: 039747 56 50 22 E-Mail: [email protected] BETEILIGTE www.pasewalk.de/de/rathaus-buergerservice/ DemokratieLaden Anklam demokratie-leben/

49 50 Konferenzen in Wohnzimmern, Vorgärten, Parks oder Sporthallen „DemokraTISCH“ als Demokratiekonferenz

„Am Anfang stand die Frage: Wie erreichen wir „Demokratie bedeutet, gemeinsam Lösungen fn‐ Menschen, die nicht zu einer Tagung oder Konfe‐ den. Und gemeinsam funktioniert, wenn wir fra‐ renz kommen? Wenn es um Demokratie geht, gen, zuhören, erzählen, Perspektiven wechseln. In‐ dann geht uns das alle an. Dann müssen wir uns teressierte aus Vereinen, Initiativen, Politik, gegenseitig zuhören, wissen was uns bewegt“, er‐ Verwaltung oder Privatpersonen laden zu einem innern sich Laura Freitag und Anita Völlm von der Demokratie-Tisch ein“, berichten die Koordinato‐ Koordinierungs- und Fachstelle, Kultur- und Initia‐ rinnen. tivenhaus Greifswald e.V. Und so entstand die Idee, die zweite Demokratiekonferenz der Partner‐ Die Gastgeberinnen und Gastgeber haben Ver‐ schaft für Demokratie verteilt über ganz Greifs‐ pfegungsgutscheine, Flyer zum Einladen und ei‐ wald stattfnden zu lassen. Am DemokraTISCH! nen Methodenkofer für das gegenseitige Ge‐ schichtenerzählen erhalten. Damit wurden im An bunt besetzten Tischen in Wohnzimmern, Vor‐ September 2019 über 100 Menschen erreicht. Das gärten, Parks oder Sporthallen klönen, schnacken, ursprüngliche Ziel von zehn Tischen wurde schnell erzählen Greifswalderinnen und Greifswalder das, überschritten. Am Ende gab es 14 Termine. was sie hier bewegt. Es geht um ihre Geschichten und Gedanken über Greifswald heute, früher und „Den spannendsten Moment fand ich, als in einer für die Zukunft. Gruppe, die sich regelmäßig trift, der Satz aufkam:

51 ‚Mensch, jetzt weiß ich ein wenig mehr über dich, Änderung des Blickwinkels anregen kann“, resü‐ darüber haben wir uns ja noch nie unterhalten.‘ Da miert die Koordinatorin. Das Projekt ist zudem entwickelte sich ein Gespräch zwischen einer Frau, die von sich sagte, dass sie eine braune Diktatur „Mensch, jetzt weiß ich ein wenig mehr und eine rote Diktatur erlebte, und einem jungen über dich, darüber haben wir uns ja noch Gefüchteten aus Syrien. Beide hatten Fragen an nie unterhalten.“ ihr Gegenüber und ihr Leben in diesen unter‐ schiedlichen Zeiten und Situationen“, erinnert sich noch nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse sollen Anita Völlm. in einer Ausstellung präsentiert werden. Bei fast al‐ len Tischen wurde über Beteiligung von Bürgerin‐ „Die Menschen hatten Gelegenheit sich auszutau‐ nen und Bürgern gesprochen. „Diese Ergebnisse schen, einander zuzuhören und einander kennen‐ werden wir noch in die Bürgerschaft tragen, so‐ zulernen. Ich denke, dass so etwas im Kleinen eine dass die Diskussionen weiter geführt werden.“

52 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE UNIVERSITÄTS- UND HANSESTADT GREIFSWALD FÖRDERGEBIET Universitäts- und Hansestadt Greifswald, rund 60.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Bürgerinnen und Bürger der Universitäts- und Hansestadt Greifswald

FINANZEN KONTAKT rund 1.100 Euro Koordinierungs- und Fachstelle BETEILIGTE Träger: Kultur- und Initiativenhaus Greifwald e.V. verschiedene Vereine und Initiativen der Stadt, Laura Freitag und Anita Völlm u.a. Sportbund, Interkulturelles Café, Caritas und Mehrgenerationenhaus Telefon: 03834 412 79 88 Mobil: 0179 129 03 27 PROJEKTTRÄGER E-Mail: [email protected] Kultur- und Initiativenhaus Greifwald e.V. www.pfd-greifswald.de/

53 „Viele Menschen ins Demokratieboot holen“ Unterschriften für einen Radweg in Niepars

Das Ziel haben sie deutlich vor Augen: viele Men‐ Freyberger, die sich selbst als Impulsgeberin ver‐ schen in der Umgebung von Niepars wünschen steht. „Wir haben die Menschen vor Ort in ihren sich einen Radweg vom Bodden an die Barthe bis Möglichkeiten und ihrer Selbstwirksamkeit unter‐ ins Binnenland. Dafür haben sie im Sommer 2018 stützt.“ Mit einer Unterschriftensammlung erleben rund 3.000 Unterschriften gesammelt. „Wir waren Menschen, dass es gar nicht so schwierig ist, sich viele Stunden unterwegs auf verschiedenen Fahr‐ aktiv zu beteiligen und einen Beitrag für Demokra‐ radstrecken und haben Menschen angesprochen“, tie zu leisten. erinnert sich Kristina Freyberger von der Koordi‐ nierungs- und Fachstelle der Partnerschaft. „So‐ Dafür war es notwendig immer wieder auf Men‐ wohl Einheimische als auch Touristen haben mit schen zuzugehen und über das Projekt aufzuklä‐ ihrer Unterschrift ein klares Signal für einen Fahr‐ ren.„Zuhören und auf die Bedarfe der Betrofenen radweg an der L 21 gesetzt.“ eingehen ist sehr wichtig“, hat die Projektleiterin erfahren. Nicht immer seien die Diskussionen ein‐ Mit dem Radweg würde eine Möglichkeit ge‐ fach gewesen, räumt sie ein. schafen, „von der Küste aus die Dörfer und Ge‐ meinden im Binnenland zu erkunden und ihre „Wir haben die Menschen vor Ort in ihren Schönheiten zu entdecken. Die Region präsentiert Möglichkeiten und ihrer Selbstwirksamkeit sich mit einer Vielzahl von Backsteinkirchen, Guts‐ häusern, Seen und Naturschutzgebieten und wäre unterstützt.“ mit dem Fahrradweg ideal touristisch zu erschlie‐ „Vielleicht“,so hoft Kristina Freyberger,„braucht es ßen. Das gilt besonders für Familien mit Kindern, beim nächsten Mal keinen Impulsgeber, sondern die ohne Auto die Region entdecken wollen“,heißt eine Gruppe stößt von sich heraus eine solche In‐ es in dem Aufruf. itiative an.“ Zudem kann man damit einen mög‐ lichst breiten Konsens über Parteigrenzen hinweg „Mit dem Projekt wollten wir möglichst viele Men‐ schafen und dabei auch auf Gruppen zugehen, schen ins Demokratieboot holen“, erzählt Kristina die man sonst schwer erreicht.

54 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE AMT NIEPARS FÖRDERGEBIET Amt Niepars, rund 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner KONTAKT ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT Koordinierungs- und Fachstelle ZIELGRUPPE Kristina Freyberger Einheimische sowie Touristinnen und Touristen Telefon: 0178 39 32 360 E-Mail: TRÄGER [email protected] Für Vielfalt und Demokratie e.V. www.demokratie-leben-niepars.de/

55 56 „Europa Channel“ in Rostock Format bei Radio LOHRO mit politischen Bildungsinhalten

Ganz im Zeichen von Europa stand die monatliche festgelegten Thema. Das Mitmachradio LOHRO, Sendung „Europa Channel“, die beim Mitmachra‐ das als Kooperationspartner gewonnen werden dio LOHRO in Rostock ab Ende 2018 zu hören war. konnte, hat die Sendungen mit ihren kompeten‐ Die Themen reichten von den europäischen Spra‐ ten Moderatorinnen und Moderatoren unter‐ chen, der Justiz, Gewalt gegen Frauen bis hin zum stützt. Aber auch fünf ehrenamtlich Engagierte Kulturerbe.„Das Besondere an diesem Projekt war trugen zum Gelingen der Sendungen bei. Sowohl es“, sagte der Verantwortliche beim Europäischen Seniorinnen als auch ein Student der Politik- und Integrationszentrum Rostock e.V., Marcel Barche, Geschichtswissenschaft und ein Österreicher, der „dass wir politische Bildungsinhalte an eine breite sein Freiwilliges Soziales Jahr bei LOHRO absol‐ Öfentlichkeit herantragen. Durch die Themenviel‐ vierte, komplettierten das bunt gemixte Team. falt bot sich jedem Interessierten, gleich welchen Geschlechts, sozialen Status‘ und Bildungshinter‐ Dank der engagierten Mitstreiterinnen und Mit‐ grunds, die Möglichkeit, komplexe Themen in ei‐ streiter konnten für jede Sendung namhafte Ge‐ ner einfachen Art und Weise präsentiert zu be‐ sprächspartnerinnen und Gesprächspartner ge‐ kommen.“ wonnen werden, die sachkundige Interviews gaben. Dazu gehörten unter anderem die Ministe‐ Der„Europa Channel“ wurde als monatliche Radio‐ rin für Soziales, Integration und Gleichstellung des sendung zu einem ganz konkreten Thema konzi‐ Landes Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Dre‐ piert. Jeden dritten Dienstag im Monat widmete se, die Pressesprecher der Generalstaatsanwalt‐ sich das Redaktionsteam von 18 bis 19 Uhr einem schaft Rostock und der Staatsanwaltschaft Ro‐

57 stock, die Leiterin des Frauenschutzhauses Zudem habe man eine neue Zielgruppe erschlie‐ Güstrow, Karin Wien und die Vorsitzende des Fach‐ ßen können: „Menschen, die auf Grund ihrer Ein‐ verbandes Moderne Fremdsprachen Mecklen‐ bindung in den Beruf möglicherweise nicht die burg-Vorpommern, Dr. Margitta Kuty.„Dadurch ist Möglichkeit haben, politische Bildungsveranstal‐ der ‚Europa Channel’ ein wertvoller und berei‐ tungen wahrzunehmen; Menschen, die außerhalb chernder Beitrag für die Region“, betont Marcel Rostocks wohnen und denen sich nicht die Chan‐ Barche. ce bietet, an Vorträgen und Diskussionen teilzu‐ nehmen. All jene politisch Interessierten konnten durch das Mithören bei der Liveübertragung per „Das Besondere an diesem Projekt war es, Radio oder per Stream an aktuellen Themen unse‐ rer Gesellschaft teilhaben“, freut sich der Projekt‐ dass wir politische Bildungsinhalte an eine verantwortliche. An der Fortsetzung des Formates breite Öfentlichkeit herantragen.“ „Europa Channel“ wird derzeit gearbeitet.

58 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE UNIVERSITÄTS- UND HANSESTADT ROSTOCK FÖRDERGEBIET Universitäts- und Hansestadt Rostock, rund 210.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Jugendliche verschiedener Herkunft, breite Öfentlichkeit

FINANZEN KONTAKT rund 4.000 Euro Koordinierungs- und Fachstelle Träger: Bunt statt braun e.V. BETEILIGTE Matthias Siems Kulturnetzwerk e.V. (Radio LOHRO) Telefon: 0381 252 35 61 TRÄGER E-Mail: [email protected] Europäisches Integrationszentrum Rostock e.V. www.partnerschaft.buntstattbraun.de/

59 60 Kurzflme über die Shoah Im Landkreis Rostock wird Geschichte lebendig

Die Auseinandersetzung mit der Shoah und den tismus in der Region und an der Schule getan. Ak‐ Folgen hat bereits eine lange Tradition an der Eu‐ tuelle Fragen werden diskutiert und viele treten ropaschule Rövershagen. Seit über 15 Jahren be‐ ein für eine pluralistische und demokratische Ge‐ schäftigen sich Schülerinnen und Schüler in der sellschaft. „Die Geschichte verjährt nicht. Wir dür‐ Arbeitsgruppe„Kriegsgräber“ mit den Gräueltaten fen nicht vergessen und wollen andere erinnern des Dritten Reiches. Um die zahlreichen erarbeite‐ an schreckliche Zeiten, in denen Randgruppen ge‐ ten Interviews und Dokumente aufzubereiten, ha‐ bildet und getötet wurden“, sagt der 15-jährige ben die Schülerinnen und Schüler inzwischen Schüler Christoph Nikolai Labrenz. sechs Kurzflme gedreht. Mit dieser Mischung aus Arbeiten mit modernen Medien und Kontakt mit Dabei recherchierten die Jugendlichen zu Schick‐ Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wird Geschichte le‐ salen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern (Ro‐ bendig. stock, Anklam, Bad Doberan, Güstrow, Schwerin, , Parchim, Pasewalk) und im europäi‐ Bestandteil der Demokratieerziehung an der schen Ausland (Ungarn, Tschechien, Polen, Ukrai‐ Schule ist die Beschäftigung mit dem Holocaust. ne, Israel, Rumänien). So konnte die Gruppe in An‐ Mit dem Projekt wird aktiv etwas gegen Antisemi‐ klam Stolpersteine und in Rostock Denksteine

61 verlegen. Am Hauptbahnhof Rostock wurde auf Um allen Jugendlichen der Europaschule die Mög‐ Initiative der Gruppe eine Erinnerungstafel an die lichkeit zu geben, diese Filme im Rahmen des Un‐ deportierten Juden der Stadt installiert. Seit meh‐ terrichts und auch eigenständig anzuschauen,

„Die Geschichte verjährt nicht. Wir dürfen wurde ein beweglicher und erweiterbarer Video‐ stand entwickelt. Damit wird ein Wiedererken‐ nicht vergessen und wollen andere erinnern nungswert zu den bisherigen und künftigen Pro‐ an schreckliche Zeiten, in denen Randgruppen jekten „Leben nach der Shoah“ geschafen. Die gebildet und getötet wurden.“ Filme werden von den Schülerinnen und Schülern der Arbeitsgruppe selbstständig produziert. Die reren Jahren organisieren die Schülerinnen und Projektleiter sind dabei nur beratend tätig. Die Ju‐ Schüler Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeit‐ gendlichen arbeiten außerhalb des Unterrichts an zeugen, an denen auch Studierende der Universi‐ dem Projekt. tät Rostock, Eltern und interessierte Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Gemeinden teilge‐ nommen haben. Die Jugendlichen interviewten Überlebende der Shoah und Nachfahren von Tä‐ tern.

62 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE LANDKREIS ROSTOCK FÖRDERGEBIET Landkreis Rostock, rund 215.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Jugendliche und weitere Interessierte

FINANZEN rund 14.000 Euro

BETEILIGTE KONTAKT Europaschule Rövershagen, Förderverein Verbun‐ dene Regionale Schule und Gymnasium an der Landkreis Rostock e.V., Projektgruppe von Schüle‐ Federführendes Amt rinnen und Schülern der Europaschule sowie Leh‐ Martina Wessolowski und Stef Stiehler rerinnen und Lehrer der Europaschule Telefon: 03843 75 56 12 00 oder 03843 75 56 12 06 TRÄGER E-Mail: [email protected] Förderverein Verbundene Regionale Schule und www.landkreis-rostock.de/landkreis/kreisverwaltung/ Gymnasium an der Rostocker Heide e.V. kreisentwicklung/demokratie_leben/

63 64 „Mach dein Licht an!“ Kindercamp in der Mecklenburgischen Schweiz

Workshops, Geländespiel, Seetag und Kinderparty Dann als ich alt genug war, wollte ich etwas in mei‐ –dassindeinigederHöhepunktebeimKinder‐ ner Region bewegen und Kindern das ermögli‐ camp in Belitz in der Mecklenburgischen Schweiz. chen, was mir so viel gegeben hat, als ich in ihrem Rund 100 Kinder aus der Region verbrachten ge‐ Alter war. Außerdem wollte ich einen Freundes‐ meinsam eine unbeschwerte Woche. „Das Beson‐ kreis aufbauen, mit dem wir unsere Heimat gestal‐ dere ist“, sagt Projektleiter Eric Klausch von Power ten konnten, bevor alle in die weite Welt hinausge‐ On e.V.,„dass wir eine Atmosphäre der Begegnung hen“, erzählt der Initiator, der sich selbst als schafen. Wir sehen Potenziale in jeglichen Situati‐ Heimatretter und Ideengeber sieht. onen und Personen.“ Kinder aus allen sozialen Schichten, aus prekären familiären Situationen Das Motto „Mach Dein Licht an!“ zeigt sich im ge‐ und gefüchtete Kinder erlebten die Zeit zusam‐ lebten Tag.„Das Gefühl etwas zu verändern ist un‐ men. „Der Aufwand ist hoch“, räumt Eric Klausch beschreiblich. Es beginnt ganz klein, in unserem ein. Aber es lohnt sich. Fall haben wir hier und da das Herz eines Kindes bewegt und damit die Welt für ein Kind. Inzwi‐ Noch gut erinnert er sich an seine eigene Kindheit: schen setzen wir Impulse in der ganzen Region „Ich habe als Kind Kindercamps geliebt, weil man und dieses Gefühl ist toll. Wir gestalten unsere Le‐ sich hier ganz neu selbst entdecken konnte. Keine ben und geben hofnungsvolle Impulse für Kinder Lehrer oder Eltern, die ganz genau wussten, was aus unserer Region und inspirieren Menschen weit man kann und was nicht. Ich konnte aus meiner über unsere Projekte hinaus“, sagt Eric Klausch sozialen Rolle ausbrechen und mich neu erfnden. nicht ohne Stolz.

65 Menschen kommen in Kontakt. Zwischen Genera‐ tionen, Nationen, Konfessionen. Das gibt Hof‐ nung, Gemeinschaft und fördert die Toleranz, baut Ängste und Vorurteile ab, fordert aber auch heraus und macht unsere Gemeinde stark. Menschen kommen in Kontakt. Zwischen Generationen, Nationen, Konfessionen.

Da ließ er sich auch morgens um sieben Uhr un‐ sanft wecken. „Wir hatten noch eine Stunde zu schlafen. Vor dem Zelt standen unsere zwei Lieb‐ lingsspitzbuben und klopften an das Zelt. „Anto‐ nio, Antonio! Mach mal einen Flick-Flack!“, erinnert sich Eric Klausch.

66 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE AMT KRAKOW AM SEE, AMT MECKLENBURGISCHE SCHWEIZ FÖRDERGEBIET Amt Krakow am See, Amt Mecklenburgische Schweiz, rund 17.855 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Kinder aus allen sozialen Schichten aus der Regi‐ on, gefüchtete Kinder, Kinder aus prekären famili‐ ären Situationen

FINANZEN KONTAKT rund 2.000 Euro Koordinierungs- und Fachstelle Träger: CJD Nord BETEILIGTE Anne Pressentin Dorfgemeinschaft Telefon: 0170 418 21 28 TRÄGER E-Mail: [email protected] Power On e.V. www.demokratie-krakow-meck-schweiz.de/

67 68 Fest für Nachbarschaft, Kultur und Demokratie Aktionstag in Bad Sülze rückt Ehrenamt ins Licht

Im Hochsommer ging es in Bad Sülze heiß her. nierungs- und Fachstelle bei der Portablo gGmbh. Zum Aktionstag der Vereine als „Fest für Nachbar‐ „Wir wollten damit Vielfalt, Toleranz und Demokra‐ schaft, Kultur und Demokratie“ kamen im Rahmen tie in das Bewusstsein der Bevölkerung bringen des Salz-Stadt-Festivals rund 500 Menschen zu‐ und eine Sensibilisierung für die Themen bewir‐ sammen, um ihre Arbeit in der Öfentlichkeit zu ken, die Vielfalt der Region präsentieren, Men‐ präsentieren. Der 13. Juli 2019 diente als Tref‐ schen für die jeweilige Vereinsarbeit interessieren punkt für Ideenkonferenzen, Begegnungen, Pla‐ und gemeinsam Ofenheit für die‚Kultur der Ande‐ nung, Information und Fortbildung sowie als Ak‐ ren‘ zeigen.“ tionsraum der Vereine. Zudem wurde bei Vereinen der Region Interesse „Vereine und Initiativen haben Aktivstationen, Prä‐ an künftigen gemeinsamen Kooperationen ge‐ sentationen oder Kommunikationsorte mit Bezug weckt, die insbesondere kleinen Vereinen ohne ei‐ zu ihrer Arbeit und zu den Themen entwickelt. Die gene Ressourcen die Möglichkeit geben, aktiv mit‐ Vereine bereiteten sich gemeinsam auf den Akti‐ zuwirken. „Der Aktionstag hat nicht nur die onstag vor“, berichtet Uwe Bobsin von der Koordi‐ Vereine der Region gestärkt, sondern die Bedeu‐

69 tung des Ehrenamtes weiter ins Licht der Öfent‐ Die Zusammenarbeit funktionierte sehr gut. Ver‐ lichkeit gerückt. Gerade Kinder und Jugendliche bindliche Absprachen einzuhalten, so haben die konnten sich über die unterschiedlichen und viel‐ Mitwirkenden gelernt, sei manchmal eine Kunst. fältigen Möglichkeiten, eigene Interessen in einer Die Kommunikation zwischen den Akteuren habe sich verbessert. Auch gegenseitige Vorbehalte „Frei nach dem Motto: Du musst dich zeigen, wurden abgebaut. „Wir brauchen die Zusammen‐ damit du gesehen wirst.“ arbeit zivilgesellschaftlicher Akteure und geeigne‐ te Plattformen, um Meinungen in der Öfentlich‐ keit darzustellen“, betont Uwe Bobsin. Vereinstätigkeit wahrzunehmen, informieren“, sagt Uwe Bobsin.„Frei nach dem Motto: Du musst dich zeigen, damit du gesehen wirst.“

Die Palette der Vereine und Organisationen reich‐ te vom Förderverein der Kirche über Jugendfeuer‐ wehren, Tafel, Heimatverein bis zum Sportverein.

70 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE RECKNITZTALGEMEINDEN FÖRDERGEBIET Stadt Marlow und Amt Recknitz-Trebeltal, rund 13.500 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Ehrenamtliche, Kinder- und Jugendliche sowie ihre Eltern KONTAKT FINANZEN Koordinierungs- und Fachstelle rund 2.500 Euro Träger: Portablo gGmbh – Institut für Evaluation, Qualifzierung und Beteiligung BETEILIGTE Uwe Bobsin Vereine, Initiativen, Organisationen der Region Telefon: 0151 15 79 46 04 PROJEKTTRÄGER E-Mail: [email protected] Freundeskreis Popkultur e.V. www.pfd-recknitztal.de/

71 72 „Mein Herz schlägt für Nordwestmecklenburg“ Beteiligungscamp in Warin

„Wenn ich für einen Tag Bürgermeister wäre, dann chen selbst gemeinschaftlich die Ausgestaltung würde ich einiges verändern: Spielgeräte am des fünftägigen Camps planen. Sie gaben sich ei‐ Strand, Beschilderung von Sehenswürdigkeiten genständig den Gruppennamen und eine Camp- und den Entenmist entfernen.“ Das sind einige Ide‐ und Gruppenordnung. Zum Rahmenprogramm en, die 38 Kinder und Jugendliche beim Beteili‐ gehörten Planspiele, Touren mit dem Drachen‐ gungscamp in Warin entwickelt haben. Für fünf boot, ein Quizduell, Jugendtalk, sportliche Aktivi‐ Tage haben sich die Jugendlichen im Alter von täten wie Fußball, Volleyball, Badminton, Schwim‐ zwölf bis 19 Jahren in den Sommerferien im Her‐ men und das gemeinsame Zubereiten der zen Nordwestmecklenburgs getrofen und bewie‐ Mahlzeiten. sen, dass ihr Herz für Nordwestmecklenburg schlägt. Bei den Fahrten im Drachenboot saßen bis zu 20 Kinder„gemeinsam in einem Boot“. In der Zeit des Im Rahmen des Camps haben die Kinder und Ju‐ Ausfugs mit dem Drachenboot mussten die Ak‐ gendlichen die Strukturen und Werte der Demo‐ teure sich miteinander auseinandersetzen. Nie‐ kratie kennengelernt. Von Beginn an wurden alle mand konnte sich ausschließen oder ausgeschlos‐ Teilnehmenden demokratisch in die Prozesse ein‐ sen werden. Denn nur gemeinsam kamen sie ans gebunden. Somit erfuhren sie reale Beteiligung. Ziel. Dabei kam es auf gemeinsame Rücksichtnah‐ Am ersten Tag konnten die Kinder und Jugendli‐ me und Akzeptanz an.

73 berichtet Lars Ruttke. „Die Jugendlichen demons‐ trierten, dass sie klare Vorstellungen zu ihren Le‐ bensbedingungen haben. Sie haben klar artiku‐ liert, was sie sich wünschen. Von den Erwachsenen fühlten sich die Jugendlichen ernst genommen“, so der Projektkoordinator.

Ein Höhepunkt war das„Actionbound“. Hier konn‐ ten die Kinder und Jugendlichen Bewohnerinnen und Bewohner sowie Gäste der Stadt zu aktuellen Themen interviewen, die sie selbst festlegten. Zu‐ dem kamen sie während des „Grillduells“ mit Poli‐ tikerinnen und Politikern aus Kreis- und Kommu‐ nalpolitik ins Gespräch und teilten ihre Erfahrungen als Jugendexpertinnen und -exper‐ ten mit. Sie diskutierten mit den Erwachsenen ihre Wünsche zur Um- und Neugestaltung der Stadt. Es wurde zudem verabredet, dass der Jugendrat Nordwestmecklenburg sich für einen stimmbe‐ rechtigten Sitz im Jugendhilfeausschuss bewirbt. „Alle Teilnehmenden fanden schnell her‐ aus, dass vieles nur gemeinsam funktio‐ „Alle Teilnehmenden fanden schnell heraus, dass vieles nur gemeinsam funktioniert. Wenn alle an niert. Wenn alle an einem Strang ziehen, einem Strang ziehen, kann man mehr bewirken“, kann man mehr bewirken.“

74 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG FÖRDERGEBIET Landkreis Nordwestmecklenburg, rund 155.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis Nord‐ westmecklenburg, Vertreterinnen und Vertreter aus der kommunalen Politik und dem Kreistag

FINANZEN rund 5.125 Euro zuzüglich 5.125 Euro Kofnan‐ zierung durch die Partnerschaft für Demokratie KONTAKT Wismar Koordinierungs- und Fachstelle BETEILIGTE Träger: Kreisjugendring Nordwestmecklenburg e.V. Kinder- und Jugendparlament der Hansestadt Lars Ruttke Wismar, Jugendrat Nordwestmecklenburg Telefon: 03841 224 28 07 PROJEKTTRÄGER E-Mail: [email protected] Kreisjugendring Nordwestmecklenburg e.V. www.demokratie-leben-nwm.de/

75 76 „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ Jugendtalk in Grevesmühlen

„Jugendgerechte Lebensbedingungen schafen wählte Format des World Café wurde von allen und sichern, also kostenfreien ÖPNV für Jugendli‐ Teilnehmenden begrüßt. Mitglieder des Kinder- che, Mobilität im ländlichen Raum, Demokratie er‐ und Jugendparlamentes der Hansestadt Wismar lebbar machen und Jugendclubs den Bedürfnis‐ und des Jugendrates Nordwestmecklenburg mo‐ sen anpassen“, so lauten die Ergebnisse des derierten die drei Thementische. 16 Jugendliche, Jugendtalks, der am 13. Mai 2019 in der Malzfabrik 16 Politiker und fünf interessierte Erwachsene in Grevesmühlen stattfand. nahmen teil. Obwohl die Zahl der teilnehmenden Jugendlichen gering war, kamen an jedem Tisch Zweieinhalb Stunden wurde fair und rege mitein‐ rege Diskussionen zu Stande. ander diskutiert. „Während der ganzen Zeit hielt man sich an die Gesprächsregeln“, erinnert sich Insbesondere das Thema „Jugendclub“ rückte in Beteiligungskoordinatorin Pia Schmitt. Das ge‐ den Fokus. Hier fndet seitdem ein fortwährender

77 Austausch statt. Die Wünsche reichen von länge‐ mit Trägern usw. vernetzen können, die Projekte ren Öfnungszeiten am Abend und am Wochen‐ bereits durchgeführt haben und andere durch die ende bis hin zu mehr Mitbestimmung bei der Aus‐ Erfahrungen unterstützen können.“ wahl an Aktivitäten, mehr Ausfüge und eine bessere Anbindung an den öfentlichen Nah‐ „Die Jugendlichen demonstrierten, dass sie klare verkehr. Vorstellungen zu ihren Lebensbedingungen ha‐ ben. Sie haben klar artikuliert, was sie sich wün‐ „Die Jugendlichen demonstrierten, schen. Von den Erwachsenen fühlten sich die dass sie klare Vorstellungen zu ihren Jugendlichen ernst genommen“, resümiert die Lebensbedingungen haben.“ Beteiligungskoordinatorin. Der Leitsatz „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ hat gezeigt, dass es sich „Der regelmäßige Austausch von Kindern und lohnt, miteinander ins Gespräch zu kommen. Jugendlichen mit Erwachsenen ist sehr wichtig, damit die Erwachsenen die Wünsche und Vorstel‐ lungen Jüngerer nicht aus dem Auge verlieren. Austausch ist auch wichtig, damit den Jugend‐ lichen das Gefühl vermittelt wird, angenommen und ernstgenommen zu werden“, betont Pia Schmitt. „Wir können uns vorstellen, die Ergeb‐ nisse und Projekte auf Veranstaltungen, wie z.B. einer Demokratiekonferenz vorzustellen, damit andere die Möglichkeiten kennenlernen und sich

78 PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE HANSESTADT WISMAR FÖRDERGEBIET Hansestadt Wismar, rund 43.000 Einwohnerinnen und Einwohner

ZUM VORGESTELLTEN PROJEKT ZIELGRUPPE Kinder und Jugendliche der Hansestadt Wismar und aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg, Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerschaft Wismar und des Kreistages, interessierte KONTAKT Erwachsene Koordinierungs- und Fachstelle BETEILIGTE Träger: Stadtjugendring der Hansestadt Wismar e.V. Kinder- und Jugendparlament der Hansestadt Dirk Menzel Wismar, Jugendrat Nordwestmecklenburg Telefon: 03841 224 28 03 TRÄGER E-Mail: [email protected] Stadtjugendring der Hansestadt Wismar e.V. www.demokratie-leben-wismar.de/

79 Herausgegeben durch:

Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern / Landeskoordinierungsstelle Demokratie und Toleranz

Jägerweg 2 19053 Schwerin

Telefon: 0385 / 588 17950 Fax: 0385 / 588 17952

E-Mail: [email protected]

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Stand: 12/2019

Redaktion: Renate Heusch-Lahl Gestaltung: Heike Sählbrandt Druck: STEFFEN MEDIA GmbH

Produziert auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier, ausgezeichnet mit dem blauen Umweltengel und dem EU Eco-Label.

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