Insecta Zeitschrift Für Entomologie Und Naturschutz
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Insecta Zeitschrift für Entomologie und Naturschutz Heft 9/2004 Insecta Bundesfachausschuss Entomologie Zeitschrift für Entomologie und Naturschutz Heft 9/2004 Impressum © 2005 NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. Herausgeber: NABU-Bundesfachausschuss Entomologie Schriftleiter: Dr. JÜRGEN DECKERT Museum für Naturkunde der Humbolt-Universität zu Berlin Institut für Systematische Zoologie Invalidenstraße 43 10115 Berlin E-Mail: [email protected] Redaktion: Dr. JÜRGEN DECKERT, Berlin Dr. REINHARD GAEDIKE, Eberswalde JOACHIM SCHULZE, Berlin Verlag: NABU Postanschrift: NABU, 53223 Bonn Telefon: 0228.40 36-0 Telefax: 0228.40 36-200 E-Mail: [email protected] Internet: www.NABU.de Titelbild: Die Kastanienminiermotte Cameraria ohridella (Foto: J. DECKERT) siehe Beitrag ab Seite 9. Gesamtherstellung: Satz- und Druckprojekte TEXTART Verlag, ERIK PIECK, Postfach 42 03 11, 42403 Solingen; Wolfsfeld 12, 42659 Solingen, Telefon 0212.43343 E-Mail: [email protected] Insecta erscheint in etwa jährlichen Abständen ISSN 1431-9721 Insecta, Heft 9, 2004 Inhalt Vorwort . .5 SCHULZE, W. „Nachbar Natur – Insekten im Siedlungsbereich des Menschen“ Workshop des BFA Entomologie in Greifswald (11.-13. April 2003) . .7 HOFFMANN, H.-J. Insekten als Neozoen in der Stadt . .9 FLÜGEL, H.-J. Bienen in der Großstadt . .21 SPRICK, P. Zum vermeintlichen Nutzen von Insektenkillerlampen . .27 MARTSCHEI, T. Wanzen (Heteroptera) als Indikatoren des Lebensraumtyps Trockenheide in unterschiedlichen Altersphasen am Beispiel der „Retzower Heide“ (Brandenburg) . .35 MARTSCHEI, T., Checkliste der bis jetzt bekannten Wanzenarten H. D. ENGELMANN Mecklenburg-Vorpommerns . .49 DECKERT, J. Zum Vorkommen von Oxycareninae (Heteroptera, Lygaeidae) in Berlin und Brandenburg . .67 LEHMANN, U. Die Bedeutung alter Funddaten für die aktuelle Naturschutzpraxis, insbesondere für das FFH-Monitoring . .77 LEHMANN, U., Beobachtungen zum Flugverhalten von Ohrwürmern am Licht in D. MATZKE Siedlungsgebieten (Insecta, Dermaptera) . .81 MÜLLER-KROEHLING, S. Tagungsbericht zum 1. Internationalen Expertentreffen zum Hochmoorlaufkäfer (Carabus menetriesi pacholei) vom 15./16.11.2002 in Freising . .87 Laudatio, anlässlich der Verleihung der Ehrennadel des Naturschutz- bundes in Silber an JOACHIM SCHULZE, Berlin . .93 Nachruf Dr. SIEGFRIED LÖSER 1938-2004 . .95 Buchbesprechungen . .34, 98 Auslieferung: Februar 2005 Redaktionelle Hinweise Manuskripte für Tagungsberichte, wissenschaftliche Beiträge, Tätigkeitsberichte, Kurzmeldungen usw. sind bitte an die Redaktion zu richten. Für die Abgabe der Manuskripte gelten folgende Hinweise: Zeilenabstand 1 1/2-zeilig, Rand von mindestens 3 cm, Nummerierung der Seiten, Art und Gattungsnamen in kursiv, Autorennamen in KAPITÄLCHEN, Her- vorzuhebenes kann fett gedruckt werden. Beispiele für die Abfassung der Literaturzitate sind dem vorliegenden Heft zu ent- nehmen. Der Beitrag sollte sowohl als Papierausdruck, als auch als Textdatei (neue Rechtschreibung, Fließtext, ohne Silbentrennung, keine Formatierungen, ausgenommen fett, kursiv und KAPITÄLCHEN) auf Computerdiskette abgegeben werden. Abbildun- gen wie Strichzeichnungen, Karten etc. sind auf reinweißem Karton oder auf Transparentpapier auf gesondertem Bogen beizufügen und eindeutig zu beschriften. Die Autoren verantworten den Inhalt ihrer Beiträge selbst. Honorare werden nicht gezahlt. Von jeder Arbeit werden den Autoren 30 Seperatdrucke kostenlos zugestellt. Darüber hinausgehende Heftbestellungen sind gebührenpflichtig. Ein Nachdruck – auch auszugsweise – bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Insecta, Heft 9, 2004, Seite 5-6 Vorwort Vom 11. bis 13. April 2003 fand in Greifs- gerade zu unseren Lieblingen zählen, wie etwa wald im Zoologischen Institut & Museum der Haus-, Material- und Vorratsschädlinge, dar- Ernst-Moritz-Arndt-Universität ein Workshop unter auch zahlreiche synanthrope Arten, die des BFA Entomologie statt, zum Thema „Nach- bei uns in Mitteleuropa nur in Gesellschaft des bar Natur – Insekten im Siedlungsbereich des Menschen dauerhaft lebensfähig sind, oder Ne- Menschen.“ Die Tagung wurde von Professor ozoen, die erst durch die Fernreisetätigkeit des MÜLLER-MOTZFELD organisiert und geleitet, der Menschen seit dem Jahre 1500 zu uns kamen. den Workshop mit folgenden Worten ankün- Auf der anderen Seite stehen jene gefährdeten digte: und vom Aussterben bedrohten Arten unserer „An den Insekten scheiden sich die Geister, Heimat, die es zu schützen und für kommende nicht jeder Nachbar ist uns lieb und angenehm Generationen zu bewahren gilt, darunter auch oder tolerierbar. So boten die Siedlungen der zahlreiche Insekten. Selbst in den Großstädten, Menschen schon seit ihrer Entstehung vor ca. als den wohl am stärksten vom Menschen ge- 10 000 Jahren zahlreichen Insekten hervor- prägten Ökosystemen, existiert noch solch ragende Entwicklungsbedingungen, meist sind schützenswerte Rest-Natur. Dem Vorkommen es gerade jene Arten, die wir Menschen nicht von ganz gewöhnlichen Arten, wie Tagpfauen- Die Teilnehmer des Greifswalder Workshops des BFA Entomologie zum Thema „Nachbar Natur“ 6 Insecta, Heft 9, 2004 auge, Siebenpunkt-Marienkäfer und Steinhum- barer Erlebnisbereich für den Menschen auch mel kommt in der Stadt als Symbolträger für künftig zur Verfügung steht.“ Natur eine größere Bedeutung zu als im Um- Eine Übersicht über die Vorträge und eine land. Immer mehr Menschen (ca. 50 %) leben kurze Zusammenfassung der Themenkomplexe bereits in Städten, die urbanen Systeme dehnen ist im folgenden Beitrag von WERNER SCHULZE sich rasant aus, für viele Menschen wird hier (Bielefeld) zu finden. Drei der auf dem Work- auch der erste Kontakt zur Natur hergestellt, shop gehaltenen Vorträge werden in diesem eben durch jene Rest-Natur und die dort leben- Heft veröffentlicht, und zwar von HANS-JÜRGEN den oft ganz „gewöhnlichen“ Arten. Bildungs- HOFFMANN (Köln) über Neozoen in der Stadt, Defizite, Unsicherheit im Umgang mit wilden von HANS-JOACHIM FLÜGEL (Knüllwald) über Pflanzen und Tieren, wie sie in den Begriffen Bienen in der Großstadt und von PETER SPRICK „Unkraut“ oder gar „Ungeziefer“ zum Aus- (Hannover) über Insektenkillerlampen. Die an- druck kommen, gilt es abzubauen und Einfluss deren Beiträge des Heftes beinhalten verschie- auf die Stadtplanung zu nehmen, sodass ein dene entomologische Themen zu Faunistik und Mindestmaß an Natur in der Stadt als unmittel- Naturschutz. JÜRGEN DECKERT Insecta, Heft 9, 2004, Seite 7-8 WERNER SCHULZE, Bielefeld „Nachbar Natur – Insekten im Siedlungsbereich des Menschen“ Workshop des BFA Entomologie in Greifswald (11.-13. April 2003) 56 Entomologinnen und Entomologen und – Wenn die Nacht zum Tag wird – Wirkung andere am Thema Interessierte kamen im Zoo- von künstlichem Licht auf Natur und Insek- logischen Institut und Museum der Ernst-Mo- ten (GERHARD EISENBEIS, Mainz); ritz-Arndt-Universität in Greifswald zusam- – Insekten als Thema in der Umweltbildung men. Prof. GERD MÜLLER-MOTZFELD und seine (MELANIE VON ORLOW, Berlin); Mitarbeiter hatten eine Tagung organisiert, die – Bienen in der Großstadt – Konzept für ein neben der Auseinandersetzung mit dem Thema „Insekt des Jahres“ (HANS-JOACHIM FLÜGEL, die persönlichen Kontakte von Insektenkund- Knüllwald); lern und Naturschützern mit ganz unterschied- – Projekt „Mantis“: Zum Vorkommen von lichen fachlichen Schwerpunkten und Arbeits- Mantis religiosa in Berlin (DÖRTHE THIEL, ansätzen in den Vordergrund stellte. Aus Sicht Potsdam); der Entomologie sollte auch ein Beitrag geleistet – Die Wollige Napfschildlaus Pulvinaria regalis werden zur Kampagne des NABU „Nachbar (Homoptera: Coccidae) – Bemerkungen zu Natur. Ökologische Konzepte für Städte und Biologie und Ausbreitung in Deutschland Dörfer“. (WERNER SCHULZE, Bielefeld); Das Rahmenprogramm befasste sich mit – Insekten als Vorratsschädlinge (MATTHIAS dem Tagungsort und seiner besonderen Lage SCHÖLLER, Berlin); am Bodden und am Flüsschen Ryk. Frau K. – Wem nützen eigentlich Killerlampen? (PETER BROZIO vom ILN Greifswald führte in einem SPRICK, Hannover); Lichtbildervortrag in „Innerstädtische Lebens- – „Projekt Stadtlandschaftsentwicklung Greifs- räume – eine Wanderung durch Greifswald“ wald“ (VOLKER WACHLIN, Leist; J.-C. KORN- ein, und eine Exkursion am Abschlusstag bei MILCH, Greifswald; T. MARTSCHEI, Greifs- herrlichem Wetter zur Salzstelle vor der Stadt wald). und über die Wallanlagen der ehemals befestig- ten Stadt rundeten eine überaus gelungene Ar- Zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt beitstagung ab. scheinen weder die Entomologie noch die allge- meine Stadtökologie in der Lage, eine geschlos- Die folgenden Fach-Referate wurden vorgetra- sene Theorie der Organismen oder auch nur gen: der Insekten im vom Menschen gestalteten – Insekten in Dorf und Stadt – eine kritische Be- Siedlungsbereich vorzulegen, eindeutig ableit- trachtung (KLAUS CÖLLN, Köln); bare Handlungsempfehlungen sind daher noch – Naturschutz in der Stadt – warum? (GERD nicht möglich. Die Vielschichtigkeit sowie das MÜLLER-MOTZFELD, Greifswald); breite Spektrum der Referate des Greifswalder – Insekten als Neozoen in der Stadt (HANS-JÜR- Workshops und die z.T. recht kontroversen GEN HOFFMANN, Köln); Diskussionen machten das deutlich. 8 Insecta, Heft 9, 2004 Die im Folgenden zusammengestellten Aus- – allerdings zeigen selbst kleine und kleinste sagen stellen die Ergebnisse der Tagung dar. Lebensräume in den Randbereichen und Phänomene und Tendenzen sowie fachliche manchmal sogar mitten in Städten eine spe- und Naturschutz-Probleme sollen dadurch auf- zifische und manchmal artenreiche Insek- gezeigt