Dezember 2008

Herausforderungen annehmen

Neue CSU-Fraktion Verantwortung übernehmen in schwieriger Zeit • Chancen der Menschen im Blick • Aufgaben Angehen AK-Leiter und ihre Schwerpunkte • Milchmarkt 2 4/08

von Georg Schmid, Fraktionsvorsitzender

Verantwortung übernehmen in schwieriger Zeit

„Die vor uns liegende Legislaturperiode wird nicht einfach werden. Niemand weiß, wie sich die Steuereinnahmen Der Freistaat Bayern wird entwickeln werden. Der Freistaat Bayern hat in der Vergangenheit sparsam gewirtschaftet. Wir bleiben deshalb politisch handlungsfähig." Foto: Bildarchiv Bayerischer Landtag auch in Zeiten der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise Die gesamte globale Ökonomie leidet unter Wir haben immer mehr Senioren, die erfreu- seine Schwerpunkte im Blick den größten Schwierigkeiten seit der Welt- lich fit sind, geistig und körperlich mitten im wirtschaftskrise von 1929. Die weltweiten Leben stehen. Und auf der anderen Seite ha- haben: Kinder, Bildung, Arbeit. Probleme der Finanzmärkte schlagen auf ben wir immer weniger junge Mitmenschen. Deutschland und damit auch auf Bayern Deshalb brauchen wir eine Art neuen Gene- durch. Mit dem kürzlich im Bayerischen rationenvertrag, in dem wir die Lebenserfah- Landtag beschlossenen Unterstützungspaket rung, die Reife und die Leistungsfähigkeit der zugunsten der Landesbank haben wir dafür älteren Menschen dankbar in Anspruch neh- gesorgt, dass unsere Sparkassen in ganz men. Bei diesem Thema möchten wir als CSU- Bayern, unsere Kommunen, der Mittelstand, Landtagsfraktion eine breite gesellschaftliche die Sparer und ihre Sparbücher keinen Scha- Debatte anstoßen. den erleiden. Auch in den vor uns liegenden Jahren werden Die vor uns liegende Legislaturperiode wird wir uns für ein wirtschaftlich starkes Bayern nicht einfach werden. Niemand weiß, wie sich einsetzen. Mittelstand, Handwerk, Industrie die Steuereinnahmen in den nächsten Jahren und Handel ebenso wie die Landwirtschaft entwickeln werden. Dennoch können wir sorgen dafür, dass es im Freistaat mehr Ar- heute sagen: Weil in den letzten Jahren der beitsplätze und weniger Arbeitslose als an- Freistaat Bayern seinen Haushalt verantwor- derswo in Deutschland gibt. Davon profitieren tungsvoll und sparsam bewirtschaftet hat, alle. Wir müssen permanent daran arbeiten, können wir heute auf Reserven zurückgreifen. dass in Bayern auch die Arbeitsplätze der Zu- Wir bleiben damit politisch handlungsfähig. kunft entstehen. Wir sind im globalen Wett- Diesen Handlungsspielraum werden wir so bewerb gut aufgestellt. Aber es wäre falsch, nutzen, wie wir das vor der Wahl versprochen sich auf den Lorbeeren auszuruhen. haben: Für Kinder, Bildung und Arbeit. Wir ha- Auf die Volkspartei CSU haben sich die Men- ben immer gesagt, dass der „Rohstoff Geist“ schen in Bayern immer verlassen können. Das unsere wichtigste Ressource ist. Das gilt auch, gilt auch künftig. oder sogar gerade, in wirtschaftlich schwie- rigen Zeiten. Deshalb gilt für den nächsten Doppelhaushalt, den wir im Frühjahr beschlie- ßen werden, dass die Investitionen in kleinere Bildnachweise: Klassen, mehr Lehrer, bessere Bildung und bes- sere Kinderbetreuung so kommen, wie wir das Titelbild: Fotolia angekündigt haben und für richtig halten. Bild Interview Seite 4: dpa Unsere Gesellschaft verändert sich. 4/08 3

Landwirtschaft „Die bayerischen Milchbauern müssen mit För- Agrartopf der EU insgesamt erhalten. Allerdings derprogrammen und einer Marketing­initiative werden bis zum Jahr 2012 die voll einkommens- für das Produkt Milch unterstützt werden“, for- wirksamen Direktzahlungen an die Bauern dert Gerhard Eck, Vorsitzender des Ausschusses spürbar sinken. Zusätzliche fünf Prozent der für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Direktzahlungen fließen dann unter anderem Bayerischen Landtag. Denn die Entscheidung in Projekte zur ländlichen Entwicklung. Dies der europäischen Agrarminister, die Quotenre- bedeutet insgesamt 35 Millionen Euro weniger gelung im Milchmarkt bis zum Jahr 2015 ganz Direktzahlungen an die ­bayerischen Landwirte. Milchmarkt abzuschaffen, stelle die Landwirte vor große „Umso mehr müssen wir aufpassen, dass wir Herausforderungen. Es komme drauf an, den die Mittel gezielt einsetzen und auch abrufen“, jetzt in Milchmarkt in den kommenden Jahren in Ord- betonte Eck. nung zu bringen. „Das größere Angebot bei Ordnung gleichzeitig geringer Nachfrage ist eine außer- Unabhängig von der schwierigen Situation an ordentlich schwierige Situation für unsere Bau- den Milchmärkten dürfen auch die berechtigten bringen ern“, so Eck. Anliegen und Sorgen der Ackerbauern und Schweinehalter nicht ganz vergessen werden. Dies gilt insbesondere auch in Hinblick auf die Milchquote bis 2015 ab 2010 anstehende Umverteilung der Direkt- zahlungen. abgeschafft – aber auch Teilerfolg für Bayern in Brüssel BAYERN FAKTEN

Höchste Hopfenernte in Bayern seit zwölf Jahren: Die Hopfenbauern haben Foto: Fotolia in diesem Jahr mit 32.800 Tonnen die höchste Ernte eingefahren. Dies ist, so Jeder Landwirt kann nach der aktuellen EU- das Bayerische Landesamt für Statistik, Entscheidung ab dem Jahr 2015 so viel Milch eine Steigerung um 18 Prozent im Ver- produzieren, wie er möchte. Bis dahin wird die gleich zum Vorjahr (27.800 t). Der mehr- Milchquote jedes Jahr um ein Prozent erhöht. jährige Durchschnitt der Jahre 2002 bis „Die Gefahr von Dumpingpreisen bei der Milch 2007 (26.900 t) wurde sogar um 22 Pro- steigt so weiter an“, warnte Eck. „Wir sehen zent übertroffen. heute schon, wie der Lebensmitteleinzelhandel Ausschlaggebend für diese Entwicklung bei den Milchpreisen Druck macht. Dabei kön- war nach Auskunft des Landesamts zum nen die kleinen und mittelgroßen Betriebe in einen die Zunahme der Anbaufläche Bayern nicht mehr mithalten.“ auf knapp 16 100 Hektar binnen Jahres- frist um 6,1 Prozent. Zum anderen war Allerdings ist es Bundesagrarministerin Ilse die Steigerung des durchschnittlichen Aigner in den Verhandlungen auf europäischer Hektarertrags um elf Prozent auf 20,4 Ebene gelungen, eine Überprüfung des Milch- Dezitonnen aufgrund der günstigen markts in den Jahren 2010 und 2012 zu errei- Witterungsbedingungen dafür verant- chen. Bei Bedarf kann die Quotenerhöhung wortlich. nochmals in Frage gestellt werden. Dies sei ein wichtiger Teilerfolg. Zuwachs: Bayerns Bevölkerung wird bis ins Jahr 2026 weiter wachsen. Dies Um die befürchteten Einbußen abzufedern, darf ermittelte das Bayerische Landesamt für Deutschland einen Milchfonds in Höhe von bis Statistik für die 25 kreisfreien Städte und zu 350 Millionen Euro einrichten. Finanziert wird 71 Landkreise Bayerns. Die demogra- er allerdings nicht aus neuen Mitteln, sondern fische Entwicklung unterscheidet sich aus dem Topf für die Direktzahlungen an die dabei aber erheblich. Die Bevölkerungs- Bauern. Eck: „Ziel muss sein, mit den Mitteln zahl im Regierungsbezirk Oberbayern aus dem Milchfonds die Milchproduktion in wird nach diesen Berechnungen um über Bayern zu sichern.“ Diese Maßnahme erhalte zehn Prozent ansteigen. Dahingegen ist auch viele Arbeitsplätze in der bayerischen in den nord- und ostbayerischen Rand- Milchwirtschaft. Als „ungünstig für die bay- gebieten Bayerns mit einem Rückgang erischen Bauern“ bezeichnete Eck die Um- der Bevölkerung zu rechnen. schichtungen im Agrarhaushalt. Zwar bleibt der 4 4/08

Interview mit Ministerpräsident Horst Seehofer

„Die Zukunftschancen der Menschen stehen für mich im Mittelpunkt“

Ministerpräsident Horst Herr Ministerpräsident, Sie sind sozu- zu erhalten, müssen wir die Konjunktur stüt- Seehofer über Herausfor- sagen ein „Zuagroasder“, Sie kommen zen und besonders belasteten Branchen hel- aus der Bundes- in die Landespolitik. fen. Das von der Bundesregierung mit unserer derungen, Erwartungen Wie gefällt Ihnen Ihre neue Aufgabe im Unterstützung beschlossene Konjunkturpaket und personelle Perspektiven Freistaat? ist dazu ein wichtiger Schritt, geht aber nicht weit genug. Auch die von uns seit langem im Freistaat. Ich bin mit großer Freude, aber auch Ehrfurcht geforderten steuerlichen Entlastungen der vor der Verantwortung an das neue Amt des Bürger müssen endlich kommen. Gerade jetzt Ministerpräsidenten herangegangen. Mir ist brauchen die Menschen mehr Netto vom Brut- klar, dass Partei, Fraktion, vor allem aber die to in der Tasche. Im Mittelpunkt meines Re- Menschen im Land mir große Erwartungen gierungshandelns werden die Zukunftschan- mit auf den Weg gegeben haben. Ich spüre cen der Menschen im Freistaat stehen. Das die Freude, dieses Land zu repräsentieren ge- bedeutet zum Beispiel mehr Geld für Schulen nauso wie den Druck, die Erwartungen der und Hochschulen, erhöhte Anstrengungen bei Menschen zu erfüllen. der Integration und eine Rückbesinnung auf die soziale Marktwirtschaft. Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Regierungsarbeit in den nächsten fünf Trotz erheblicher Stimmenverluste ist Jahren? Was ist die programmatische die CSU in den Regionen nach wie vor Leitlinie der Seehofer-Regierung? stark verankert. Fast alle, nämlich 90 der 91 Stimmkreise, wurden von der Die Menschen machen sich große Sorgen CSU direkt gewonnen. Die Fraktions- wegen der Auswirkungen der internationa- mitglieder sind Frühwarnsystem für len Finanzkrise. Auch nach den aktuellen die Parteispitze, die Fraktion gilt als Prognosen der Wirtschaftsweisen müssen wir „Herzkammer der CSU“. Wie wird die in der Folge der Bankenkrise mit erheblichen Zusammenarbeit zwischen Minister- konjunkturellen Auswirkungen rechnen. Die präsident und Fraktion aussehen? Bewältigung dieser Folgen steht deshalb ganz oben auf der politischen Agenda. Meine Die CSU-Landtagsfraktion hat mich in gro­ßer Regierung wird alles daran setzen, Bayern er- Geschlossenheit zum Ministerpräsidenten folgreich durch diese Turbulenzen zu führen. vorgeschlagen. Ich bin mir bewusst, dass ich Um Arbeitsplätze zu sichern und Wohlstand mir dieses Vertrauen in der Regierungsarbeit 4/08 5

Bayerische Minister- präsidenten

Horst Seehofer seit 2008

Dr. Günther Beckstein 2007 – 2008

Dr. 1993 – 2007

Dr. h.c. Max Streibl 1988 – 1993 immer wieder neu erwerben muss. Meine Landesteile, alle Bevölkerungsschichten, alle Reihenfolge bei der Vorbereitung politischer Berufe, alle Konfessionen und alle Altersgrup- Entscheidungen heißt: Zuhören, Diskutieren pen sich aktiv in die Arbeit der CSU für eine und dann entscheiden. Der Dialog mit der erfolgreiche Politik für Bayern einbringen. Dr. h.c. Franz Josef Strauß Fraktion ist mir wichtig. Ich ermuntere jeden, 1978 – 1988 sich aktiv, konstruktiv und – wo nötig – auch Sie sind Ministerpräsident und CSU-Vor- kritisch einzubringen. sitzender in Personalunion. Wie wollen Sie Akzente auch in der Bundespolitik Der Koalitionsvertrag mit der FDP ist setzen? Dr. h.c. Alfons Goppel auf große Zustimmung gestoßen, die 1962 – 1978 Kabinettsumbildung hingegen wurde Mit Michael Glos und sitzen wir als von verschiedenen Seiten kritisiert, weil CSU in wichtigen Politikfeldern in Berlin mit erfahrene CSU-Minister, die älter als 60 am Kabinettstisch. Als Parteivorsitzender der Jahre sind, nicht mehr berücksichtigt CSU bin ich im Koalitionsausschuss bei allen Dr. Hans Ehard wurden. Was war der Grund für diese wesentlichen Entscheidungen auf der Ebene 1946 – 1954 / 1960 – 1962 radikale Verjüngung des Kabinetts? der Bundespolitik beteiligt. Und: Wir haben eine starke und selbstbewusste CSU-Lan- Nach der verheerenden Wahlniederlage bei desgruppe in Berlin. Unsere Durchsetzungs- den Landtagswahlen habe ich mehrfach fähigkeit haben wir zuletzt bei der Debatte Dr. Hanns Seidel deutlich gemacht, dass ich auf einen Neuan- um die Erbschaftsteuer unter Beweis gestellt. 1957 – 1960 fang setze. Ich habe bei der Kabinettsbildung Gleiches wird in den nächsten Wochen und deshalb bewusst neue Kabinettsmitglieder Monaten bei der dringend notwendigen Steu- berufen, die diesen Neuanfang verkörpern erentlastung der Bürgerinnen und Bürger ge- können. Das neue Kabinett ist ein Kabinett schehen. Dr. Wilhelm Hoegner mit Perspektive. Es soll der erfolgreichen Poli- 1945 – 1946 / 1954 – 1957 tik der CSU für die nächste Dekade ein Gesicht geben. Natürlich war es schmerzlich, dass ich hoch angesehene und kompetente Kabinetts- mitglieder nicht mehr berufen konnte. Mir Fritz Schäffer geht es nicht um eine schematische Alters- 1945 grenze und auch nicht um die Abwertung der Kompetenz älterer Kollegen. Ich will, dass alle 6 4/08

Vorstandswahlen

Starke Vertretung

Bewährtes Team an der Spitze der CSU-Landtagsfraktion (von links) Thomas Kreuzer, Renate Dodell, Georg Renate Dodell, Schmid, Alexander König und Karl Freller. Foto: CSU-Fraktion Thomas Kreuzer, „Stark und selbstbewusst wird der neu ge- seinen Stellvertretern auch die zwölf Ar- Karl Freller und wählte Fraktionsvorstand die CSU-Fraktion beitskreisvorsitzenden sowie fünf Beisitzer Alexander König sind innerhalb und außerhalb des Parlaments an. Aufgabe des Vorstands ist es, Schwer- vertreten“, kündigte Fraktionschef Georg punkte für die politische Arbeit zu setzen, stellvertretende Schmid an. Bei den fraktionsinternen Wahl- Vorlagen und Empfehlungen für die Frakti- Fraktionsvorsitzende. en wurden die bisherigen stellvertretenden onsversammlung vorzubereiten und dafür Fraktionsvorsitzenden Renate Dodell (Ober- Sorge zu tragen, dass Grundsatzbeschlüsse bayern), Karl Freller (Mittelfranken) und der Fraktion in konkrete Initiativen umge- Thomas Kreuzer (Schwaben) im Amt bestä- setzt werden. tigt. Neu gewählt wurde Alexander König Weitere Informationen zum Thema (Oberfranken), nachdem Helmut Brunner finden Sie im Internet: als Landwirtschaftsminister in das Kabinett berufen worden war. Dem Fraktionsvor- www.csu-landtag.de stand gehören neben dem Vorsitzenden,

IGLU-Studie

„Das gute Abschneiden unserer Grundschüler Bayern auf dem richtigen Weg bei der IGLU-Studie bestätigt, dass wir in der Bildungspolitik auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Georg Eisenreich, bildungspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion. Eisenreich gratu- lierte den Schülern zu ihren guten Ergebnis- sen und dankte den Lehrern für ihr großar- tiges pädagogisches Engagement. „Weder TIMSS noch IGLU sind ein Argument für eine Verlängerung der Grundschulzeit. Die guten Ergebnisse der 15-jährigen bayerischen Schülerinnen und Schüler in der neuesten PISA-Studie zeigen, dass unser differenziertes Schulsystem mit vielfältigen Bildungswegen für vielfältige Talente erfolgreich ist“, so Ei- senreich. Bei der Lesekompetenz, die auch in der IGLU-Studie getestet wurde, stehe Bayern bei PISA auf Rang zwei. Eisenreich verwies auch auf die ELEMENT-Studie des Berliner Pädagogikprofessors Rainer Lehmann, die feststellt, dass eine längere gemeinsame Schulzeit bis zur 6. Klasse dazu führe, dass leistungsschwächere Schüler keinen Vorteil haben, aber leistungsstärkere Schüler einen Leistungsrückstand aufweisen. Eisenreich betonte, dass die Bayerische Die IGLU-Studie bestätigt, dass Bayern in der Bildungspolitik auf dem richtigen Weg ist. Auch die Ergebnisse der Staatsregierung das Übertrittsverfahren kind- PISA-Studie zeigen dies. Foto: Fotolia und begabungsgerecht weiterentwickeln. 4/08 7

Gemeinsam für Bayern: Die CSU-Abgeordneten der 16. Legislaturperiode

Martin dr. Otmar Annemarie Markus Oberbayern Bachhuber Bernhard Biechl Blume TÖLZ / WOR MÜNCHEN-Pasing ROSENHEIM-West M-Ramersdorf

Reinhold Renate Georg Erika Dr. Thomas Christine Bocklet Dodell Eisenreich Görlitz Goppel Haderthauer

FFB-Ost Weilheim-Sch. MÜNCHEN-Altstadt PFAFFENHOFEN / ND LL / FFB-West Ingolstadt / ND

Ingrid Dr. Florian Dr. Marcel Andreas Prof. Ursula Alexander Heckner Herrmann Huber Lorenz Männle Radwan

Altötting Freising Mühldorf a. Inn M-Giesing Starnberg Miesbach

Roland Siegfried Kerstin Jakob Bernhard Dr. Ludwig Richter Schneider Schreyer- Schwimmer Seidenath Spaenle Stäblein BGL Eichstätt MÜNCHEN-Land-Süd Erding Dachau M-Schwabing

Klaus Christa Klaus Joachim Ernst Dr. Thomas Steiner Stewens Stöttner Unterländer Weidenbusch Zimmermann

Traunstein Ebersberg ROsenheim-Ost München-Moosach M-Land-Nord M-Bogenhausen 8 4/08

Helmut Gertraud Erwin Konrad Niederbayern Brunner Goderbauer Huber Kobler REGen / FReyung Landshut Dingolfing Passau-Ost

Martin Reserl Bernd Walter Josef Neumeyer Sem Sibler Taubeneder Zellmeier

Kelheim Rottal-Inn Deggendorf Passau-West Straubing

Petra Heinz Albert Philipp Graf Dettenhöfer Donhauser Füracker VON UND ZU Oberpfalz Lerchenfeld Weiden Amberg-Sulzbach Neumarkt Regensburg-Land

Oberfranken Jürgen Heike Tobias Dr. Franz Markus Sylvia Otto Coburg Reiss Rieger Sackmann Stierstorfer Zeitler Tirschenreuth Regensburg-Stadt Cham R-Land-Ost Schwandorf Bambg.-Stadt

Alexander König Hof Heinrich Rudrof Bambg.-Land Martin Schöffel Wunsiedel Gudrun Jürgen w. Melanie Alexander Brendel- Heike Huml König Gudrun Brendel-Fischer Oberfranken Fischer Kulmbach Kulmbach Coburg Bamberg-Stadt Hof Christian Meissner Kronach / LIF Walter Nadler Bayreuth Eduard Nöth Forchheim Christian Walter Eduard Heinrich Martin Meissner Nadler Nöth Rudrof Schöffel

Kronach / LIF Bayreuth Forchheim Bamberg-Land Wunsiedel 4/08 9

Dr. Günther Klaus Dieter Kurt Karl Mittelfranken Beckstein Breitschwert Eckstein Freller Nürnberg-Nord Ansbach-Nord Nürnberg-Land Nürnberg-Süd

Petra Hans Joachim Hermann Guttenberger Herold Herrmann Imhof

Fürth NEA / FÜ-Land Erlangen Nürnberg-Ost

Christa Dr. Markus Gerhard Dr. Manfred Matschl Söder Wägemann Weiss

Erl-Höchstadt Nürnberg-West WUG / AN-Süd Roth

Prof. Dr. Gerhard Dr. Otto Oliver Winfried Eck Hünnerkopf Jörg Unterfranken Bausback Aschaff.-West Schweinfurt Kitzingen Würzburg-Stadt

Robert Manfred Berthold Eberhard Kiesel Ländner Rüth Sinner

Bad Kissingen Würzburg-Land Miltenberg Main-Spessart

Barbara Dr. Bernd Peter Stamm Weiss Winter

Liste HaSSberge / NES Aschaff.-Ost 10 4/08

Johannes Bernd Thomas Dr. Beate Schwaben Hintersberger Kränzle Kreuzer Merk Augsburg-West Augsburg-Ost Kempten / OA Liste

Josef Reinhard Franz Eberhard Alfred Miller Pachner Pschierer Rotter Sauter

Memmingen Aichach-Fdb. Kaufbeuren Lindau / Sonthofen Günzburg

Georg Peter Angelika Max Georg Schmid Schmid Schorer Strehle Winter

Donau-Ries Neu-Ulm Marktoberdorf Augsburg-Land-Süd A-Land / DLG 4/08 11

Erste Landtagspräsidentin

Erstmals eine Frau an der

Spitze Fraktionsvorsitzender Georg Schmid gratuliert Barbara Stamm zu ihrer Wahl. Foto: Rolf Poss

Der Bayerische Landtag hat mit der CSU- Hauses sein und mein Amt nicht unpolitisch, Barbara Stamm übernimmt Politikerin Barbara Stamm erstmals eine Frau aber überparteilich und gerecht ausüben.“ als Landtagspräsidentin das zur Landtagspräsidentin gewählt. Sie erhielt Die Abgeordneten sollten ihre Gestaltungs- in der konstituierenden Sitzung 164 von 187 möglichkeiten selbstbewusst nutzen. So dürfe zweithöchste Staatsamt in Stimmen. Die 63 Jahre alte Unterfränkin war man in kritischen Situationen nicht vorschnell Bayern. fünf Jahre lang Sozialministerin und in der nach bundeseinheitlichen Regelungen rufen. vergangenen Legislaturperiode Landtags- Erster Vizepräsident des Landtags ist der vizepräsidentin. Barbara Stamm über ihre ober­bayerische CSU-Landtagsabgeordnete neue Aufgabe in ihrer Antrittsrede: „Es ist Reinhold Bocklet. für mich eine Ehre, aber auch eine große Weitere Informationen: Verpflichtung, an die Spitze des Bayerischen Landtags zu treten. So wie wir Abgeordnete des ganzen ­bayerischen Volkes sind, möchte www.barbarastamm.de ich auch Präsidentin des gesamten Hohen www.bayern.landtag.de Gratulation und Anerkennung für Barbara Stamm „Das ist ein großartiger Erfolg für Bar- Frau dem Landtagspräsidium in Bayern vor – bara Stamm, aber auch für unseren lang- ein historisches Moment in der Parlaments- jährigen Kampf um Gleichberechtigung geschichte unseres Freistaats. Ihre Wahl der Frauen in der Politik“, gratuliert die bringt nicht nur die große Anerkennung FU-Landesvorsitzende Emilia Müller. „Mit für ihr langjähriges und hervorragendes Barbara Stamm wird nun eines der wich- persönliches Engagement zum Ausdruck, tigsten Ämter Bayerns weiblich geprägt. sondern ist auch ein deutliches Signal nach Es entspricht den Vorstellungen unserer außen, denn: auch in politischen Spitzen- Gesellschaft, dass Spitzenfunktionen funktionen sind Frauen längst unverzichtbar! auch von Frauen eingenommen werden.“ Ich gratuliere Barbara Stamm aufs Herz- Emilia Müller, Europaministerin lichste und wünsche ihr für dieses wichtige und verantwortungsvolle Amt alles Gute.“ „Ich freue mich sehr für Barbara Stamm. Melanie Huml, Staatssekretärin im Ministe- Der Landtag wird von ihrer Erfahrung, ih- rium für Umwelt und Gesundheit rem Fleiß und ihrer Kreativität profitieren. Sie trägt in diesen schwierigen Zeiten eine „Die auf die Menschen zugehende, of- hohe Verantwortung für ganz Bayern. Ge- fene Art von Frau Stamm kann dazu bei- rade ihr Einsatz für die Schwächsten in tragen, die Distanz der Bürgerinnen und unserem Land zeigt: Auf Barbara Stamm Bürger zur Politik abzubauen. Sie öff- können sich die Menschen verlassen.“ net das Maximilianeum damit für alle.“ Georg Schmid, CSU-Fraktionsvorsitzender Professor Ursula Männle, Vorsitzende des Ausschusses für Bundes- und Europaangele- „Mit Barbara Stamm steht erstmals eine genheiten. 12 4/08

Fraktion intern Christian Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten meissner und deren Lebensräume erhalten. Weitere nahezu gleichrangige Ziele bleiben die Umsetzung der Wasser- Arbeitskreis rahmenrichtlinie, die zu biologisch Kommunale Aufgaben vielfältigen und chemisch einwand- Fragen und Innere Sicherheit freien Fließgewässern führen soll. anpacken Wir wollen auch eine erkennbare Re- duzierung des Flächenverbrauches, die Bekämpfung der täglichen Gei- Welche Schwerpunkte setzt „Der Arbeitskreis für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit berei- ßel Lärm oder die Reduzierung der die CSU-Fraktion in den kom- tet die Sitzungen des gleichnamigen Feinstaubbelastung. Um dafür Un- Ausschusses vor und berät über terstützung zu erfahren, setzen wir menden Monaten? Die zwölf aktuelle Fragen aus dem Bereich weiter auf die schulische und außer- neuen Leiter der Arbeitskreise der Kommunal- und Sicherheitspo- schulische Umweltbildung. litik. Im Bereich der Sicherheitspo- Unsere Gesundheitspolitik muss in stellen ihre Ideen vor. litik wollen wir die Spitzenstellung erster Linie sicherstellen, dass auch ­Bayerns als sicherstes Land bewah- künftig allen Menschen in Bayern ren und weiter ausbauen. Dabei flächendeckend eine gute medizi- halten wir die Balance zwischen nische Versorgung zur Verfügung dem polizeitaktisch Notwendigen steht. Den zum 1. Januar 2009 in und dem Schutz der Privatsphäre Kraft tretenden Gesundheitsfonds des Einzelnen. Damit die bayerische werden wir kritisch begleiten und – Polizei den sich stetig wandelnden wo nötig – Korrekturen anstreben. Anforderungen einer modernen Von zentraler Bedeutung in den und höchst mobilen Gesellschaft kommenden Monaten wird die gewachsen ist, werden wir neben Änderung des Nichtraucherschutz- der Sach- auch die Personalausstat- gesetzes sein. Hier müssen wir die tung der Polizei optimieren. Mit der Ausnahmen vom generellen Rauch- Einstellung von jeweils 500 zusätz- verbot so gestalten, dass der hohe lichen Beamten in 2009 und 2010 ist Nichtraucherschutz erhalten bleibt, hierzu ein erster, wichtiger Schritt aber auch Raucher Möglichkeiten georg getan. haben, in der Gastronomie zu rau- Winter Kommunalpolitik ist Politik für die chen, ohne dass es dabei zu Wett- Menschen vor Ort, hier wirken sich bewerbsverzerrungen zwi­schen den gastronomischen Betrieben Arbeitskreis die nationalen und internationalen kommt.“ Staatshaushalt Entwicklungen unmittelbar aus. und Wir wollen, dass die Kommunen Finanzfragen möglichst viele Aufgaben eigenver- antwortlich erledigen und werden Georg dafür sorgen, dass sie die dazu not- eisenreich „Finanzmarktkrise und Rezession wendige Finanzausstattung erhal- sind auch für Bayern eine riesige He- ten.“ rausforderung. Diese Probleme gilt Arbeitskreis es im gemeinsamen Schulterschluss Bildung, der Länder mit dem Bund und der dr. otto Jugend und Eurozone zu meistern. Hünnerkopf Sport Der neue Doppeletat 2009/10 wird deshalb schwieriger. Wir können auf die starke Leistungsfähigkeit un- Arbeitskreis „Auch in der neuen Wahlperiode serer Bürgerinnen und Bürger, eine Umwelt und hat Bildung oberste Priorität. Das hochmoderne Industrieproduktion Gesundheit Ergebnis der PISA-Länderauswer- und ein qualifiziertes Handwerk mit tung zeigt, dass Bayern auf einer vielen Ausbildungsplätzen bauen. guten Substanz aufbauen kann und Ich bin überzeugt, dass die objek- bei den Reformen auf dem richtigen tive Wahrnehmung unserer Stärken „Wir richten unsere Politik am Leit- Weg ist. die Basis für das Vertrauen ist, das bild der Nachhaltigkeit aus. Ober- Ziel ist, die Kinder und Jugend- wir zur Lösung unserer Zukunftsauf- ste Priorität haben dabei alle Ak- lichen mit ihren unterschiedlichen gaben brauchen. Unser Ziel ist es, tivitäten, welche die Ursachen des Talenten bestmöglich zu fördern. die Spitzenstellung Bayerns als at- Klimawandels bekämpfen. Mit der Dafür stellt Bayern mit dem diffe- traktivem, leistungsstarkem Stand- bayerischen Biodiversitätsstrategie renzierten Schulsystem vielfältige ort im Wettbewerb der Regionen zu wollen wir in enger Kooperation Bildungswege zur Verfügung. Die sichern.“ vor allem mit den Landnutzern die Durchlässigkeit des bayerischen 4/08 13

Schulsystems soll weiter erhöht gerhard Die Weiterentwicklung der Familien- werden. Die CSU will zudem mehr eck unterstützung (Landeserziehungs- in die Bildung investieren und die geld) steht ebenso im Mittelpunkt so genannte „demographische Ren- wie die qualitative Stärkung der dite“, also die Kostenreduzierung, Arbeitskreis Bildung, Erziehung und Betreuung die rechnerisch durch den Rückgang Ernährung, der Kinder (Verbesserung des An- der Schülerzahlen entstehen wird, in Landwirtschaft stellungsschlüssels in Kindertages- vollem Umfang für das Bildungssy- und Forsten stätten). stem einsetzen. Die Verbesserung der Rahmenbe- Das heißt konkret: Kleinere Klassen, „Als neuer Arbeitskreisvorsitzen- dingungen in der Pflege mit dem mehr Ganztagsschulen und eine der will ich dazu beitragen, dass Ziel, dass Ältere die von ihnen be- bessere Förderung.“ in ­Bayern unsere flächendeckende, vorzugte Wohn- und Pflegeform er- bäuerlich geprägte Landwirtschaft halten, wird die sozialpolitische Ar- das Rückgrat der Entwicklung im beit im Bayerischen Landtag in den petra ländlichen Raum bleibt. Dazu ge- nächsten Monaten mitbestimmen. guttenberger hört für mich das Agrarmodell einer Auch die Herausforderungen in der multifunktionalen Landwirtschaft. Behindertenpolitik zu bewältigen Klar ist für mich auch, dass der (stärkere Teilhabe und Angebot für Arbeitskreis ländliche Raum weiter aktiv gestal- ältere Menschen mit Behinderung) Verfassung, Recht, tet werden muss. Das Engagement ist für uns eine vorrangige sozialpo- Parlamentsfragen der Bürger vor Ort ist hier genauso litische Aufgabe. und Verbraucher- wichtig wie die Vorgaben der Poli- Politik für und mit älteren Menschen schutz tik. Wir wollen den Bewohnern des muss in neuen Formen die aktive ländlichen Raums weiter attraktive Mitgestaltung und soziale Sicherung „Das Hauptaugenmerk der Arbeit Lebensbedingungen bieten – mit Ar- zum Ziel haben. Alle Maßnahmen des Arbeitskreises für Verfassung, beitsplätzen, Infrastruktur und Zu- werden im Dialog mit den Betrof- Recht, Parlamentsfragen und Ver- kunftschancen für die nachfolgende fenen und ihren Interessenvertre- braucherschutz wird auch in der Generation. tungen (z. B. Wohlfahrtsverbände) 16. Wahlperiode des Bayerischen Die Schwerpunkte in den nächsten entwickelt und beraten werden.“ Landtags auf einem bürgerfreund- Monaten liegen in der Ausgestal- lichen und gleichzeitig wehrhaften tung des Ernährungsbereiches, der demokratischen Rechtsstaat liegen. im Ausschuss neu hinzugekommen Bernd Unsere Schwerpunkte sind dabei die ist. Daneben werden wir uns Ge- sibler Sicherung einer leistungsfähigen, danken über eine Neuausrichtung an den Bedürfnissen der Bürger der Staatsforsten machen, denn orientierten Justiz und die Gewähr- eine alleinige Gewinnausrichtung Arbeitskreis leistung eines gerechten Strafvoll- entspricht nicht unserem Ziel einer Hochschule, zugs, der vorrangig das Interesse nachhaltigen Politik. Forschung und der Menschen an Sicherheit und Im Vordergrund der Arbeit in den Kultur Schutz vor weiteren Straftaten be- ersten Monaten wird aber sicherlich rücksichtigt. Auch werden wir uns die Milchpolitik stehen, gerade was verstärkt der Erarbeitung von Lö- „Die neue 16. Legislaturperiode die Konzeption des Milchfonds an- sungsvorschlägen für Probleme des bringt für die Hochschul- und Kultur- geht.“ Ausländer-, des Zuwanderungs- und politik in Bayern große Herausfor- des Staatsangehörigkeitsrechts und derungen mit sich: Wir werden das Hochschulrecht weiter reformieren der Begleitung der entsprechenden Joachim Vorhaben auf europäischer Ebene und in diesem Rahmen die Eigenver- unterländer widmen. Einen ganz besonderen antwortung unserer Universitäten, Stellenwert werden jedoch die Be- Kunst- und Fachhochschulen sinn- lange des Verbraucherschutzes ein- voll ausbauen. Die Begleitung des Arbeitskreis Bologna-Prozesses, die Umsetzung nehmen. Nach der Aufdeckung des Soziales, der neuen Hochschulsteuerungsin- Missbrauchs von Kundendaten in Familie und strumente insbesondere in Gestalt der Wirtschaft sind strengere Vorga- Arbeit ben für den Handel mit solchen ein der Zielvereinbarung sowie die Leh- wichtiger Punkt, auf den wir ganz rerbildung liegen mir besonders am besonders achten werden.“ „Vorrangiges Ziel ist die Unterstüt- Herzen. Im Zentrum unserer derzei- zung aller Maßnahmen, um die sozi- tigen Anstrengungen aber steht vor ale Spaltung des Landes zu vermei- dem Hintergrund stark steigender den und Armutsursachen präventiv Studierendenzahlen das Hochschul- zu bekämpfen. Dazu gehört z.B. ausbauprogramm. 38.000 weitere Weitere Informationen aus den auch ein warmes Mittagessen für Studienplätze werden geschaffen. Arbeitskreisen finden Sie unter: Kinder und Jugendliche aus sozial Die anstehende Dienstrechtsreform schwächeren Familien in Ganztages­ gibt uns die Möglichkeit, eine not- www.csu-landtag.de einrichtungen. wendige attraktive Professorenbe- 14 4/08

soldung zu schaffen, um die besten prof. ursula kräftigen, besonders mit schnellem Köpfe in Lehre und Forschung an männle Internet. Als Tourismusland Nr. 1 unsere bayerischen Hochschulen zu in Deutschland haben wir weitere holen. Chancen, wenn wir Wettbewerbs- Arbeitskreis Bereits heute ist Bayern einer der lei- nachteile abbauen und neue Ange- Bundes- und stungsfähigsten Forschungsstand- bote schaffen. Nicht zuletzt muss Europa- orte Europas. Um dies zu bleiben, zügig die Verkehrsinfrastruktur im angelegenheiten müssen wir insbesondere den Wis- Bereich Schiene ausgebaut und mo- sens- und Technologietransfer zwi- dernisiert werden. Das gilt für den schen Wissenschaft und Wirtschaft Nahverkehr ebenso wie für die ge- „Die Arbeit wird im Themenbereich weiter verbessern. samte technische Infrastruktur.“ Europa zunächst wesentlich von der Gerade im Zeitalter der Globali- Europawahl bestimmt sein. Es gilt, sierung kommt der Kulturpolitik in den bayerischen Bürgerinnen und Staat und Gesellschaft eine außer- Bürgern die Auswirkungen Brüsseler ordentlich hohe Identität stiftende Sylvia Entscheidungen auf unsere Region Funktion zu. Deshalb wollen wir stierstorfer zu verdeutlichen und die Einfluss- den Kulturstaatsauftrag unserer möglichkeiten aufzuzeigen. Wich- Verfassung konsequent mit Leben Arbeitskreis für tige Themen sind weiterhin die Um- erfüllen. Eingaben und setzung des Lissaboner Vertrages Schließlich gilt es, im Bereich der Me- Beschwerden und – bei dessen eventuellem Schei- dienpolitik verstärkt eine Qualitäts- tern – die Anpassung der bisherigen debatte zu führen. Zudem müssen Verträge an die Erweiterung der EU. insbesondere die Medienpädagogik Die Erprobung der Subsidiaritäts- sowie die regionale Rundfunkstruk- kontrolle soll unabhängig vom Ver- „Pro Jahr werden rund 3.000 Ein- tur gestärkt werden.“ trag bereits jetzt erfolgen, diese ver- gaben und Beschwerden an den stärkt den Einfluss der Landtage auf Petitionsausschuss des Bayerischen die Europapolitik. Auf der Bundes­ Landtags herangetragen, hinter de- Ingrid ebene wird der Arbeitskreis die Dis- nen Zehntausende von Bürgerinnen Heckner kussion um die Föderalismusreform und Bürgern stehen. Das in der II kritisch begleiten. Bundesthemen ­Bayerischen Verfassung verankerte werden wegen der geänderten Si- Recht auf Eingaben und Beschwer- Arbeitskreis für den gilt nicht nur für Menschen, die Fragen des tuation im Bundesrat eine größere Bedeutung erlangen.“ im Freistaat wohnen, sondern kann öffentlichen von allen Deutschen, aber auch von Dienstes Menschen ausländischer Herkunft genutzt werden. Die Bürgerinnen erwin und Bürger können sich zum Bei- „Hauptaufgabe für die kommenden Huber spiel in Bausachen, bei Problemen zwei Jahre ist die gesetzgeberische im Umgang mit Behörden, bei Be- Umsetzung der Dienstrechtsreform. schwerden über Gebührenbescheide Arbeitskreis für Ich verstehe unseren Arbeitskreis und in allen Fällen, in denen sie sich Wirtschaft, dabei als Partner der Beschäftigten. nicht angemessen behandelt fühlen, Infrastruktur, Den während der Erarbeitung des an den Petitionsausschuss wenden. Eckpunktepapiers begonnenen Dia- Verkehr und Technologie Der CSU-Arbeitskreis für Eingaben log mit den Verbänden möchte ich und Beschwerden befasst sich im weiterführen und intensivieren. Ziel Vorfeld der Ausschusssitzung mit „Die aufziehende wirtschaftliche der Dienstrechtsreform muss sein, den Petitionen und erörtert, ob und Rezession und ihre Auswirkungen die Motivation der Beschäftigten im wie den Bürgerinnen und Bürgern auf Bayern stehen in den nächsten öffentlichen Dienst in Bayern weiter geholfen werden und wie zwischen Monaten im Mittelpunkt. Es gilt, zu stärken. Dieses Ziel verfolgen ihnen und den Behörden vermittelt Arbeitsplätze zu sichern und zu ret- wir auch mit der Schaffung neuer werden kann.“ Beförderungsmöglichkeiten. Dabei ten und die Wettbewerbsfähigkeit ist es mir besonders wichtig, zwi- unserer Wirtschaft zu stärken. Dazu schen den einzelnen Ressorts einen gehört ein wirksamer Schirm um den Gleichklang im Hinblick auf die Be- Mittelstand, vor allem im Bereich förderungschancen herzustellen.“ von Kfz-Handel und Autozulieferern. Wir müssen den ländlichen Raum

Herausgeber: CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Maximilianeum, 81627 München • Verantwortlich: Kathrin Gwosdek, Stephanie Bachmann, Telefon: (0 89) 41 26 - 2712 , Telefax: (0 89) 41 26 - 17 87, [email protected] • Redaktion: Ulrike Grzimek, Franz Stangl, Simon Rehak GRAFIK: Holger Prawitt, Ernst Vögel jun. dRuck: Druck+Verlag Ernst Vögel GmbH, www.voegel.com • Internet: www.csu-landtag.de 4/08 15

Impressionen aus dem Landtag Ein Blick hinter die Kulissen: CSU-Abgeordnete nehmen Arbeit im Landtag auf

In der Fraktion wird in Sachfragen lange diskutiert. Im Bild Eberhard Sinner.

Reibungsloser Ablauf: Die Offizianten teilen vor und während der Arbeitssitzung Unterlagen aus.

Vor der Fraktionssitzung: Der neue Abgeordnete Manfred Ländner trägt sich in die Anwesenheits- liste ein.

Viel Arbeit bei fraktionsinternen Wahlen: Die vier stellv. Vorsitzenden Karl Freller, Renate Dodell, Ale- xander König und Thomas Kreuzer beim Auszählen. Gleich beginnt die Sitzung: Die Abgeordneten Klaus (v.l.) Stöttner und Klaus Steiner im Gespräch.(v.l.)

Intensive Diskussion bei der Arbeitsgruppe Frauen.

Intensive Absprachen der Koalitionspartner: Die Fraktionsvorsitzenden Georg Schmid und Thomas Hacker.

Weitere Bilder und Informationen aus dem Landtag finden Sie unter:

Auch bei der Jungen Gruppe gibt es in der Pfalzstu- www.csu-landtag.de Oberfränkische Abgeordnete lächeln fürs Pressefoto. be viel zu besprechen. 16 4/08

Zu guter Letzt FRAKTION INTERN

Mit Dr. Paul Wilhelm verliert Bayern einen leidenschaftlichen Parlamentarier und einen allseits geachte- ten Hochschulpolitiker. Seine Fachkompe- Wir wünschen Ihnen und tenz war weit über die Grenzen der Partei und des Freistaats hinaus geachtet und Ihrer Familie gefragt. ein frohes Weihnachtsfest, Größe und demokratische Leidenschaft hat Wilhelm bewiesen, als er nach seinem besinnliche Stunden Ausscheiden aus der Bayerischen Staatsre- gierung wieder mit ganzer Kraft und mit und viel Erfolg den Hochschulausschuss des für das neue Jahr Bayerischen Landtags leitete. Mit seinem engagierten Eintreten für Wissenschaft, Gesundheit, Glück, Forschung und Kunst und seiner Überzeu- Erfolg und Gottes Segen. gungskraft hat er dem Freistaat Bayern und seinen Menschen hervorragend ge- dient. Paul Wilhelm verstarb am 25. No- vember, an seinem 73. Geburtstag.

In der Fraktion gab es wieder einen runden Geburtstag zu feiern: Der frühere Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein feierte in Nürnberg am 23. November seinen 65. Geburtstag.

Am 16. Oktober ...... sondern eine gerechte Berücksichtigung von ...... Für Wirtschaft und Kosten, die im Zusammenhang mit der Arbeit ist mit Dr. Hans Weiß einer der Gründer- Umwelt – Eine Prämie für den Autoneukauf. entstehen." Es gehe ihm zwar nicht um Bes- väter der CSU verstorben. Als langjähriger Eine Gemeinschaftsaktion von Staat und Wirt- serwisserei. „Aber dass die CSU mit ihren For- Oberbürgermeister von Bad Kissingen und schaft in Form einer Neukaufprämie für Autos derungen damit voll bestätigt wird, darf man als Vorsitzender des ­Bayerischen Gemein- hat der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU- auch mal feststellen.“ „Die Nachzahlungen für detages hat er am Wiederaufbau Bayerns Landtagsfraktion, Erwin Huber, vorgeschlagen. die Arbeitnehmer müssen kommen. Wer jetzt Neben der befristeten und in ihren Wirkungen nachträglich etwas wegkürzen will, versündigt wesentlichen Anteil. Auch die Gebietsre- nicht abschätzbaren Absenkung der Kfz-Steu- sich an den Leistungsträgern dieser Gesellschaft form der siebziger Jahre hatte Dr. Weiß er soll eine deutlich spürbare und damit wirk- und untergräbt das Vertrauen in die Politik“. Es wesentlich mitgestaltet. same Neukaufprämie gestartet werden. Damit sei ohnehin schon „grundfalsch gewesen, sich Sein Rat und seine juristische und kom- könnten sowohl ökonomische wie ökologische erst vom Gericht eine Klatsche zu holen, bevor munalpolitische Sachkunde waren über Ziele gefördert werden. Huber hat Verantwor- die Politik reagiert. Wäre es nach uns gegangen, tungsträger in Politik und Wirtschaft aufgefor- hätte die Politik schon vorher gezeigt, dass sie Jahrzehnte gefragt. Den Bayerischen Senat dert, ein gemeinsam finanziertes Instrumenta- handlungsfähig ist“, stellte der CSU-Fraktions- hat er als Präsident auch in schwierigen rium zum Ersatz von alten Autos zu schaffen. chef fest...... Lagen mit Sachlichkeit und Gelassenheit Wenn auf diese Weise „alte Stinker“ aus dem ...... geführt. Verkehr genommen würden, hätten neben . Meinungsvielfalt durch präzise Regelungen der Wirtschaft Umwelt und Klima den größten sichern. Eine Reform des Medienkonzentrati- Nutzen...... onsrechts fordert Eberhard Sinner, der medi- Die Landtagsfraktion in Zahlen: ...... Die Nachzahlung an die enpolitische Sprecher der CSU-Fraktion. „Wir Seit 28. September gehören der CSU- Pendler muss ungekürzt kommen – Pauschale müssen die Meinungsvielfalt durch präzise Landtagsfraktion 92 Abgeordnete, davon auch künftig mindestens 30 Cent. „Jetzt muss Regelungen sichern und gleichzeitig crossme- 19 Frauen, an. Ingesamt 16 Abgeordnete schnell Klarheit für alle Arbeitnehmer her. Auf diale Aktivitäten von Medienunternehmen er- wurden neu in den Landtag gewählt. Ab- keinen Fall darf nun die Pendlerpauschale ge- möglichen“, erklärte Sinner angesichts Urteils kürzt werden. Das würde all jene verhöhnen, des Oberlandesgerichts Düsseldorf, nach dem geordneter Bernd Kränzle aus dem Stimm- die mit ihrer Hände Arbeit erst dafür sorgen, die Übernahme von ProSiebenSat.1 durch kreis Augsburg – Ost ist mit 67 Jahren der dass der Staat überlebensfähig ist.“ Das sagt Springer zurecht gestoppt worden sei. Die „Alterspräsident” der Fraktion, jüngstes Georg Schmid, der Vorsitzende der CSU-Frak- aktuellen gesetzlichen Regelungen seien zu Mitglied ist mit 31 Jahren der oberfrän- tion im Bayerischen Landtag, zur Entscheidung pauschal und würden der modernen Medien- kische Abgeordnete Martin Schöffel aus des Bundesverfassungsgerichts zur Pendlerpau- landschaft nicht gerecht, so Sinner...... schale. „Die Pendlerpauschale ist kein Almosen, ...... dem Stimmkreis Wunsiedel.