7-8/Juli-August 2007 Österreichs Insiderblatt für die Elektrobranche P.b.b. Erscheinungsort Wien; Verlagspostamt 1170 Wien; Versandpostamt 8000 Graz; DVR0454591; Zulassungs Nr.: 02Z032978M Nr.: Zulassungs DVR0454591; 8000 Graz; Versandpostamt Wien; 1170 Verlagspostamt Wien; Erscheinungsort P.b.b. EditorialEditorial

Liebe Leser!

E&W ist 25. Das ist nicht und bin die vergangenen Mo- beweihräucherung. Daher werden Sie in dieser nur schön (zumindest für uns, nate bei den Redaktionsbe- E&W auch keine Aussagen von Lesern finden, die wir uns dafür in der Nacht sprechungen nicht müde ge- die mehr oder weniger glaubhaft versichern, ohne statt der Kronenzeitung eine Zeit der worden zu betonen, dass wir E&W sofort zwei Packerln Schlaftabletten mit ordentliche Decke über den rechtzeitig anfangen müssten dem Inhalt einer Whiskey-Flasche hinunterzu- Kopf ziehen können), sondern an dieser Mutter aller heuri- spülen, weil ihr Leben dann keinen Sinn mehr auch eine Gelegenheit, bei der Zombies gen E&W-Ausgaben zu wer- hätte. man nicht nur zwangsläufig, ken. Aber es kam, wie wir das So etwas erschien uns allen wenig sinnvoll in sondern beinahe ein wenig (fast) alle aus der Schule ken- dieser Ausgabe, die vielmehr von persönlichen zwanghaft über die Zeit nach- nen: Für eine Prüfung wird Historien dominiert werden sollte. Wir wollten denkt. immer erst dann gelernt, wenn sich’s fast nicht die Menschen in den Vordergrund spielen und Aber keine Angst, ich komme jetzt nicht mit so mehr ausgeht. Bis zu diesem Punkt der Ver- nicht das Medium. Das sollte wohl jedes erns- statistischem Quatsch wie der überraschenden zweiflung mit garantierter Selbstgeißelung gibt’s thafte Medium auszeichnen: Sich nicht wichti- Behauptung, dass in 25 Jahren 9.125 Tage bzw immer etwas, das gerade viel wichtiger ist. ger nehmen als die Geschichten, die es zu be- 219.000 Stunden stecken. Obwohl das natür- Daher auch meine Mutation zum Zombie: Der richten erdacht wurde. Ob uns das gelungen ist, lich nicht ganz uninteressant ist. Und außerdem, Unterschied zwischen Tag und Nacht war für müssen Sie selbst entscheiden. fällt mir gerade ein, liebe ich Quatsch. mich in den vergangenen Wochen nur insofern Unvermeidbar war, dass wir nur eine verschwin- Daher darf ich Sie doch darüber informieren, zu erkennen, als in der Nacht das Telefon selte- dend geringe Anzahl von Menschen zu Wort dass, seit 1982 drei Tollkühne einen friedlich vor ner geläutet hat (so ab Mitternacht rührte sich kommen lassen konnten. So gut wie sicher ist sich hin schlummernden Fachzeitschriftenmarkt nicht einmal mehr meine Frau um zu fragen, ob daher, dass der eine oder andere enttäuscht sein mit einem neuen, progressiven Fachmedium ver- ich zum Abendessen nach Hause käme) und ich wird, weil er zu den vergangenen 25 Jahren viel störten, immerhin 287 E&W-Ausgaben mit die Schreibtischlampe einschalten musste, um mir zu sagen gehabt hätte und nicht zu Wort ge- insgesamt 26.038 Seiten erschienen sind. zwischen dem Tippen auf der Computertastatur kommen ist. Dazu zwei Dinge: Zum einen be- Und wenn man sich dann noch überlegt, wie viel deutet die Auswahl jener Menschen, deren per- bedrucktes E&W-Papier in diesen 25 Jahren Ich war quasi ein gegen die Einbahn sönliche Geschichten Sie in dieser E&W lesen aus den Druckmaschinen gekommen ist, dann fahrender Zombie. Kein Toter, der noch können, keine Wertung – sie hat sich zum Teil sind das unglaubliche 351.513.000 Blatt. Da- ein bisschen lebt, sondern mehr ein sogar zufällig ergeben. Und zum Zweiten wer- mit könnte man eine Fläche von ca. 21,6 Qua- den wir auch in den nächsten Ausgaben bis Jah- dratkilometern bzw 3.027 Fußballfelder bede- Lebender, der ein bisschen tot ist. resende Branchen-Persönlichkeiten zu Wort cken. Und weil´s mein erstes (Zeitungs-) Baby kommen lassen und unser Jubiläum (unver- ist, darf ich natürlich auch E&W P.O.S. nicht ab und zu eine Handvoll Cashew-Nüsse in den schämterweise) noch ein wenig auskosten. vergessen: Seit dessen Start 2000 sind 45 Aus- Mund zu schieben oder an meinem Kaffee-Hä- Und weil die Zeit – obwohl eines der faszinie- gaben mit insgesamt 2.504 Seiten erschienen. ferl zu nippen (jetzt würden ein paar von Ihnen rendsten Themen unserer Existenz – jetzt wie- Auch mit dem P.O.S.-bedruckten Papier (rund vermutlich gerne wissen, aus welcher Maschine der einmal zu kurz gekommen ist, möchte ich 20 Mio Blatt) könnte man den Rasen von etwa der Kaffee gekommen ist, aber ich verrat’s justa- mit einem Gedicht von Erich Kästner schließen: 173 Fußballfeldern abdecken. ment nicht). Zurück zur Zeit: Wenn Sie diese Zeilen lesen, „Das geht sich alles nicht aus”, war jedenfalls Mein Reich ist klein und unbeschreibbar weit. ist meine Rückverwandlung vom rotäugigen der häufigste Satz, der mir immer wieder durch Ich bin die Zeit. Zombie zur durchschnittlichen Nervensäge ver- den Kopf gegangen ist. Und wie’s die interne Ich bin die Zeit, die schleicht und eilt, mutlich bereits abgeschlossen. Zensurabteilung in meinem bescheidenen Hirn- die Wunden schlägt und Wunden heilt. Ob das für meine Umwelt tatsächlich eine Ver- kastl so haben wollte, wurde dieser Satz meinen Hab’ weder Herz noch Augenlicht. besserung darstellt, weiß ich allerdings nicht. Mitarbeitern gegenüber zuverlässig und vollkom- Ich trenn’ die Gut’ und Bösen nicht. Auch war ich im strengen Wortsinn eigentlich men automatisch stets zu einer Wortkette trans- Ich hasse keinen, keiner tut mir leid. kein typischer Zombie, der definitionsgemäß ja formiert, die wie „Durchhalten, das wird eine Ich bin die Zeit. ein Untoter ist, also ein Toter, der noch ein biss- Super-Nummer”, klang, wenn sie aus meinem chen lebt. Eher war ich in den vergangenen Wo- Mund kam. chen ein Lebender, der ein bisschen tot war. Also Nun, es ist sich schließlich irgendwie ausgegan- quasi ein gegen die Einbahn fahrender Zombie. gen, weil alle (inklusive dem Senior) zu- Aber genug der Haarspalterei. sammengeholfen und großartige Arbeit geleistet Zumindest bin ich nun auch wieder für Men- haben. Dabei muss ich jetzt aufpassen, nicht ge- schen ansprechbar, die ursächlich nichts mit dem nau das zu tun, was wir uns in Selbstbeschrän- DI Andreas Rockenbauer Zustandekommen dieser Jubiläumsausgabe zu kung für diese Jubiläumsnummer verboten ha- Herausgeber tun haben. Dabei habe ich es kommen sehen ben: Die klassische und weit verbreitete Selbst- 4 IN DIESER E&W: E&W 7-8/07

25 Jahre Rückblick:

Diesem Jubiläum ist der Sonder- teil dieser Ausgabe gewidmet. E&W hat dazu unter anderem so manchen Player zu seinen Erinne- rungen an ein Vierteljahrundert Elektrobranche befragt, hat den Aufstieg der Kooperationen nach- gezeichnet, die besten Sprüche gesammelt oder auch einmal einen Blick auf die eigene Prognosen-Bilanz geworfen. Lesen Sie mehr über 25 Jahre E&W ab Seite 74.

Rubriken Hintergrund Telekommunikation Multimedia 3 Editorial 10 „Da kann man wirklich 28 Halbe Scheidung 42 Da hat alles gepasst 6 Leute etwas bewegen“ SEAG übernimmt Expert Thaller eröffnet Zertifizierung der Netzbetreiber-Distribution größte Loewe-Galerie 7 Edabei „Stromsparmeister” startet 30 „Neue Shops aufzubauen Europas 8 Edabei Spezial 12 „Jetzt bringen wir die ist meine Spezialität“ 43 Alles rund Romantik pur beim PS auf die Straße“ Andreas Petermandls Premiere setzt auf die Sommerfest Trendumkehr mit Interpretation der Bundesliga Factoryagency Exklusiv-Strategie 44 Klang-Elite 14 Wider die Wegwerfkultur 32 Antiklimax 1. „Bose Day“ von Nachhaltigkeit mit Brief und One ist verkauft Bose Professional Siegel 34 Distribution neu 46 Distribution geklärt 18 Umbau unterm UpCom und T-Mobile ziehen marschiert Glassturz erste Bilanz weiter mit HB Neues Leben in der 38 Intuitiv 48 Volle (HD-)Kraft voraus Haas-Pyramide richtig Sharp: Innovationen 22 „Werden Sie so Nokia Category Management und Serviceoffensive wie Ihr im Handel 49 Reinschauen lohnt sich Kaffee“ 40 Wege zum Schotter Kreative Geister im Visier Wenn sich Querdenker zum Dangaard zeigt, von Color Drack Workshop treffen wo’s langgeht 50 Digitale 24 Visionen zur Marke 41 Aus Klicks Euros Halbzeit Brand Logic Marken- machen Zwischenbilanz symposium 2007 Mobilkom forciert Partner bei DVB-T 26 Communites, Online Shop-Programm Convenience & Co Unter der Lupe: Der Kunde der Zukunft

Infos für Insider: www.elektro.at Juni 2007: 54.941 Visits Jänner bis Juli 2007: mehr als 2,2 Mio PageViews ! E&W 7-8/07 IN DIESER E&W: 5

25 Jahre E&W

74 Ich bereue (fast) nichts Eine persönliche Bilanz von Helmut J. Rockenbauer 76 Advokat und Publizist E&W-Mitbegründer Fritz Knöbels Sicht 78 Damals & heute Die E&W-Crew vor 25 Jahren 80 Wie ein roter Faden Die E&W-Strategie: Konstant über 25 Jahre 86 Die Lehrlingsmeister Acht Jahre Junior Sales Award 90 Als die Welt noch in Ordnung war – oder? 25 Jahre Elektro-Branche aus prominenter Sicht 94 Kurz und gut E-Technik Hausgeräte Management Erich Kurz: Als erster vor dem Vor- hang – erfolgreicher denn je 52 Edabei 55 Sie kamen, sahen und 70 Winner & Loser 98 Das ist alles nur geklaut 53 Gegen den Strom „begriffen“ Traditionelles Sortiment Kriminalfälle, die die Branche Schracks neues Produkt-Info-Tage bei 1-4/07 bewegten Logistikzentrum Whirlpool 71 Trügerisches 104 Ein Echter 56 Küchenduft statt Lebenszeichen Partner 54 Endkunden im Visier Die Kooperation im E&W-Gespräch Gira geht in die Tiefe Alltagsmief Veränderungen in den Was steckt hinter der Vertriebskanälen 1-4/07 108 Expertengespräche Zwei Brancheninsider im Small-Talk neuen -Galerie 72 Du sollst deine Kunden 60 Eine Extra-Klasse lieben ... 112 Von Funken und Zacen E&W plaudert mit den Funkies für sich Kommentar Gute Stim- von Manfred Missbach 116 Koops von gestern mung auf Von solchen, die verschwunden sind der Extraklassetagung 2007 118 Die besten Sager aus 25 Jahren, Teil 1 64 Monk grüßt Pointen der Branche P&G sorgt für Ordnung im 120 Unternehmer, Sortiment Intellektueller, Philanthrop 66 Let’s show Das Phänomen Walter Köck SEB holt sich Verstärkung 124 „Der Köck hat mir eine betoniert“ 67 Kompetenz vor Ort Christian Blumberger: Vom Mehr Gewicht für Preis-Saulus zum Disti-Paulus Elektra Bregenz-AD 132 Abgeblitzt 68 Drum & Basic Foto-Schmankerl aus 25 Jahren Weltneuheit Titan von Eudora 134 Mit einem blauen Auge 69 Öko, Eis und Küche Der Einstieg der Großfläche in Österreich startet in den Sommer 138 Als Falco auf Columbo traf Friedrich Sobol: 29 Branchenjahre und kein bisschen leise 140 Richtig oder falsch? E&W-Prognosen im Rückblick IMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger) und Anzeigenverwaltung: Elektro und Wirtschaft Zeitschriftenverlagsges.mbH, 1160 Wien, 146 Playing Captain Wilhelminenstraße 91/II C, Telefon 01/485 31 49 Serie, Telefax 01/486 90 32/30, ISDN: 01/481 83 40, Internet: www.elektro.at, Alfred Janovsky: Aus „Sünde” wurde eMail: [email protected], [email protected] • Geschäftsführer DI Andreas Rockenbauer • Herausgeber DI Andreas Leidenschaft Rockenbauer, Helmut J. Rockenbauer • Redaktionsleitung Mag. Lilly Unterrader • Redaktion Heidi Hölbling, DI Andreas Rockenbauer, Helmut J. Rockenbauer, Ronald Rockenbauer B.A., Wolfgang Schalko, Mag. Dominik Schebach, Mag. Stefan Taferner, 150 „Wollte zu den Rangern“ Mag. Lilly Unterrader • Anzeigen Marcus Plattner, Sylvia Populorum • Grafik Alexander Khun, Martin Mares • Grundlegende Michael Krammer zwischen Plan und Richtung Unabhängige Fachzeitschrift für den Elektrohandel und das -gewerbe • Hersteller Leykam, Let’s Print, 8057 Graz, Zufall Ankerstraße 4 • Abonnements Ein Jahresabonnement für Österreich 11 Ausgaben EUR 52,80 (inkl. 10% MWSt.) Einzelpreis 156 Erfolgsfaktor Mensch EUR 7,04 (inkl. 10% MWSt.) Preis für Auslandsabonnement Europa EUR 99,00 (inkl. 10% MWSt.) Übersee EUR 170,–. Das Abon- Roman Jäger: Von Asterix bis nement verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn es nicht bis spätestens 31.10. lfd. Jahres schriftlich gekündigt wird. Für unver- Whirlpool langt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Bei mit „Advertorial” gekennzeichneten Seiten handelt es sich um bezahlte Anzeigen. 158 Von der Titanic und anderen Untergängen Marken im Wechselspiel Jahresschnitt 2006: Druckauflage: 13.094, Verbreitete Auflage: 12.749 6 LEUTE E&W 7-8/07

Saeco bürtige Deut- hat erst vor che tätig. sche löst damit zwei Jahren Zu Okay sagt Weinerek: „Ich halte Personalrocha- Stefan Kinkel den Posten des das Konzept immer noch für gut den gibt es der- ab, der seiner- Director of und Erfolg versprechend. Das zeit bei in seits nach Sales beim Unternehmen hat jedenfalls den Österreich und Deutschland zu- Netzbetreiber Background, um in Österreich Deutschland. rückkehrt, um übernommen. weiterzukommen.” Kurze Zeit nach- die Geschäftsführung von Neff Über die Gründe seines Abganges dem Michael Deutschland zu übernehmen. haltet sich der Netzbetreiber der-

leute Walter Müller Lipburger die Mit Dipl.BW (FH) Thomas Pfalzer löst zeit bedeckt. österreichischen Agenden des ein langjähriger Neff-Mitarbeiter Als Nachfolger Gerade erst Vorstandes zurückgelegt hatte, Stefan Kinkel als Neff-Marken-Chef von Winko- frischgebacke- um sich „auf seine deutschen Auf- Österreich ab. Der 47-Jährige war vitsch steht be- ner Zac of the gaben zu konzentrieren”, folgte ei- bereits 1987 in die Neff GmbH Bret- reits Rudolf Life (siehe ne zweite Meldung. Lipburger ten eingetreten und infolge in Schrefl fest. auch S. 8), kehrt auch leitender Stellung in diversen Ver- Schrefl ist kein schmiedet Saeco triebszentren in Deutschland tätig. Unbekannter Walter Müller Deutschland Seit 2001 verantwortete er die Mar- bei 3, über- bereits große Pläne für die Zeit den Rücken. kenverkaufsleitung Constructa- nimmt er doch mit diesem Schritt nach Sony, wo er noch bis zum 1. Wie die Saeco Neff für das Gebiet Frankfurt und wieder seine alte Position. Oktober seinen Dienst als Ver- GmbH in Eigel- Leipzig. triebsleiter verrichten wird. Auf die tingen ankün- Leo Zvitkovits Frage, ob danach die Pension inklu- digt, verlässt Hannes Ametsreiter sive Zeit zum Garteln (Red Zac Mar- Lipburger das ist von Motoro- ketingleiterin Irene Schantl über- Unternehmen auf eigenen Wunsch. Hannes Amets- la zu AKL ge- reichte ihm neben dem Zac of the Ihm folgt, wie auch in Österreich, reiter verstärkt wechselt. Der Life auch einen Gartenzwerg) an- ein Führungsduo, bestehend aus als Marketing- 31-Jährige wird stehe, kann er nur lachen: „Pen- Norbert Kornettka und Peter Eber- vorstand die bei dem Distri- sion? Dafür bin ich zu jung!“ Aber er le. Kornettka übernimmt den Vor- Führungsetage butor als Ver- habe schon Pläne, wie er weiter be- sitz der Geschäftsführung, Eberle der neu gegrün- triebsleiter Key richtet. „Ich mache mich selbst- wird zum neuen Direktor Finanzen deten Telekom Account, den ständig!“ Gemeinsam mit Freunden bestellt. In Ös- Austria Festnetz Bereich von freien Mobiltelefonen will er die Sache angehen. Und was terreich ver- neben Rudolf Fischer als CEO und und den Zubehörverkauf forcieren. soll’s werden? „Wir werden schlecht lässt zudem Gernot Schieszler als CFO. Amets- gehende kleine und mittlere Betrie- Key Accounter reiter wird seine Position als CMO Walter Weinerek be kaufen und sanieren!“ Welche Christian der Mobilkom allerdings nicht auf- das sein werden, weiß das Sony-Ur- Schimkowitsch geben. Auf Grund seiner Doppel- Mit 31. Juli wird gestein noch nicht. Eines sei jedoch das Unterneh- funktion könne die Telekom ihre Walter Wei- fix: „Sicher keine Betriebe aus der men. Seine Stel- Schlagkraft am Markt deutlich ver- nerek, bislang Branche“, wie er weiter ausführt. le wird dem Vernehmen nach nicht stärken, heißt es von Seiten CEO Fi- Weißwaren-Ein- Das würde ihn nämlich nur ab einer nachbesetzt. scher. käufer bei Okay, gewissen Fläche reizen. „Und das das Unterneh- Geld für einen Cosmos habe ich Philipp Tunner (35) Josef Gludovatz men verlassen. nicht“, schmunzelt Müller. Außer- „Ich habe im- dem hätte er auch beim Sortiment verstärkt ab so- Einer der letz- mer gesagt, dass das ein Job für et- gewisse Probleme, spinnt er den fort Varta/Re- ten prominen- wa zwei Jahre ist. Jetzt haben wir Gedanken weiter. „Ich wäre da wohl mington im Ver- ten Vertreter uns getrennt, das ist ganz normal”, oder übel an eine Marke gebun- trieb für den der ehemaligen resümierte Weinerek im E&W-Ge- den.“ Was nach 22 Jahren Sony Westen Öster- Telering-Riege, spräch. In den kommenden Wochen irgendwie einleuchtend ist. reichs. Der ehe- verlässt T-Mobi- will er sich „am freien Markt um- malige Spitzen- le: Josef Gludo- schauen” und sollte das wider Er- Für unsere weitere Expansion in Öster- sportler Tunner kann bereits auf vatz trennt sich warten nicht klappen, eventuell reich suchen wir eine/n Vertriebs- langjährige Erfahrung als Key von T-Mobile im beiderseitigen Ein- selbstständig machen. Immerhin beauftragte/n Haus- & Systemtech- Accounter im Lebensmittelhandel vernehmen. Er sucht neue persönli- gäbe es in seiner Heimatstadt Mis- nik. Das Unternehmen bietet während und im Kosmetikbereich verwei- che Herausforderungen und wird telbach genügend Potenzial. „Ich der Einarbeitungsphase ein umfangrei- sen. Tunner soll in seiner Tätigkeit den Netzbetreiber mit 31. August fürchte mich vor keiner Arbeit und ches Ausbildungspaket am Sektor er- vor allem den Ausbau der Marke verlassen. Josef Gludovatz war zu- bin bekannt für meine Hand- neuerbare Energien - einem Segment Remington vorantreiben. letzt Leiter Key Account Retail Sales. schlagsqualität”, pocht der 53jähri- der Zukunft. Ihre Bewerbungsunter- ge Brancheninsider auf seine Qua- lagen senden Sie bitte an: Thomas Pfalzer (47) 3 litäten. Außerdem könne ihm nie- STIEBEL ELTRON GmbH, mand so leicht ein „X” für ein „U” Herrn Thomas Mader, heißt seit 1. Juli der neue Mann an Peter Winkovitsch verlässt völlig vormachen, er sei ja immerhin Eferdinger Str 73, 4600 Wels der Neff-Spitze Österreich. Der ge- überraschend 3. Der 38-Jährige schon lange genug in dieser Bran- E&W 7-8/07 EDABEI 7

GANZ IN SCHWARZ hatte sich der Carl Henry Gruber, in Szene gesetzt Großteil der Besucher im Wiener Mu- vom Stylisten Sergej Benedetter: seumsquartier eingefunden – war „Mit der Bilderreihe in der

Gorenje Österreich-Chef Uros Marolt als Model in eigener Sache. edabei

Uros Marolt konnte viele „seiner” Schauplatz aber nicht nur am Bild, menschlichen Models am stylischen sondern auch in Persona begrüßen.

Doppelt vor Ort: Dancing Stars Kelly und Andy Kainz der Dresscode für die Veranstaltung Designküche by Ora-Ito wollte ich doch eindeutig gewesen: black. So aufzeigen, dass ein tolles Styling galt es in den Abendstunden des 13. auch in der Küche wünschenswert Juni eine Küchenlinie zu feiern, die ist. Abendkleid und Perlen, Anzug eben auf die dunkle Nichtfarbe setzt und Krawatte sind willkommen – hier – Gorenjes Ora Ito-Geräte. Gezeigt sehe ich die Zukunft.” Prominente wurden die Designobjekte dabei wie die Dancing Stars Andy und Kel- nicht nur in ihrer ganzen Größe, son- ly Kainz präsentierten so eine gänz- dern auch in einem etwas anderen lich neue Sicht auf die großen Haus- Licht – als Objekte des Fotografen haltsgeräte. Gorenje Österreich-Chef Eine etwas andere Sicht auf die großen Haushaltsgeräte.

setzt auf Fachhandelstreue

In der Unternehmensphilosophie von JURA steht die Fachhan- delstreue ganz oben. Deshalb wird auch im immer wichtiger werdenden Thema des Internetvertriebs ein neuer Meilenstein seitens JURA gesetzt. Durch die Einführung des JURA Shop- beraters (www.jura-shopberater.at) wird der Kanal Internet nun auch aktiv bearbeitet, indem die Kunden-Frequenz der JURA Webseite an die autorisierten Händler weitergegeben wird. So ist und bleibt die Marktpflege im Internet ein wichtiger Bestand- teil der Unternehmensstrategie. Um die Marke JURA weiter zu stärken, werden in diesem Jahr die Verkaufsförderungsaktivitäten forciert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erhöhung der Vorführungen am POS. Neben öster- reichweiten Messen gehört das Sponsoring und mit diesem auch das Kaffee-Catering zu den forcierten Aktivitäten. So ist JURA zum Beispiel bei der Weltgymnaestrada (Vorarl- berg) vom 8. bis 14. Juli für über 23.000 Teilnehmer und bis zu 100.000 Besucher exklusiver Kaffee-Partner. Durch Roger Fe- derer (Nummer 1 im Welttennis), den Markenbotschafter von JURA, wird auch im Bereich Tennis das Kaffee-Catering über- nommen. So sorgt JURA zum Beispiel beim „Series Gold“-Ten- JURA Elektroapparate VertriebsgesmbH nisturnier Austrian Open in Kitzbühel, beim Generali Ladies in Interpark Focus 1, A-6832 Röthis Linz als auch beim Davis Cup in Prag für perfekten Kaffeege- Tel: +43 (0)5523/56695, Fax: +43 (0)5523/56695-16 nuss. [email protected], www.jura.com 8 EDABEI-SPEZIAL E&W 7-8/07

Zum traditionellen Red Zac-Sommerfest in Bieder- mannsdorf südlich von Wien rief die Euronics-Füh- rung rund um GF Mag. Peter Osel. Der hatte den anwe- senden Industrievertretern Erfreuliches zu be- richten, auch wenn während seiner Präsentation die Lichter (und auch der Beamer) ausgingen. Das to- bende Unwetter konnte die Stimmung jedoch nicht trüben und so schritten die Red Zacler bei Kerzen- schein zur Verleihung des Zacs of the Year. Erstmals vergab die Kooperation auch den Zac of the Life- Award. Gefeiert wurde im Anschluss sowieso – trotz Stromausfall und Sturm.

... und dann war plötzlich das Licht aus und der Gartenzwerg da. RED ZAC FEIERT DEN SOMMERBEGINN Eine Zac-Verleihung der anderen Art bei Kerzenlicht. Im Bild: Red Zac Marketingleiterin Irene Schantl und Zac of the Life Gewinner Sony Romantik Vertriebsleiter Walter Müller. pur beim Sommerfest

DIE DRÜCKENDE HITZE lag schwer ration in Magenta noch unter dem schafften die „Roten” nette Um- len. Nach Marken gegliedert ist über der Red Zac-Zentrale in Motto „die Zukunft ist Red” ei- satzzuwächse. Allein die Segmente Sony in der UE mit 25% nach wie Biedermannsdorf an diesem 21. nen kurzen Überblick über das ab- Telekom und Multimedia erlitten vor die Nummer 1. Dahinter ran- Juni. Red Zac-GF Mag. Peter gelaufene Geschäftsjahr. Insgesamt einen Einbruch. Bei der Telekom gieren gleich auf und Pana- Osel kündigte jedoch bereits zu konnten die Zacler ihren Umsatz Hardware sogar um 19,1%. Und sonic mit jeweils 17%. „In der Beginn seiner kurzen Präsenta- um 16,7% steigern. Bei UE konn- das trotz gesteigerter Anmeldezah- Weißware haben wir schon ein tion das „Ende der Hitzewelle” ten sie überdurchschnittliche 33%, len, wie Osel erklärte. Auch die schönes Maß an Konzentration er- an. Damit sollte er Recht behal- beim an sich stagnierenden WW- minus 6,8% im Multimediabereich reicht”, kommentierte Osel die ten – gingen doch bereits 20 Mi- Markt immerhin 3,2% zulegen. waren weniger erfreulich, „es hat Zahlen: Miele am ersten Platz nuten später der Sturm los und Auch bei Kleingeräten und der aber einen starken Preisverfall ge- (34%), gefolgt von BSH Bosch die Lichter aus. Grauware sowie dem Handel geben”, erklärte der GF die Zah- (18%) und BSH (13%).

Umsatzplus Zuvor gab ein zufriedener Osel den Industriepartnern der Koope-

KURZ UND BÜNDIG:

Zac of the Year wurde das Team von rund um GF Peter Pollak. Im „Menschen- Wuzler” ging zu Den ersten Zac of the Life- später Stunde Award erhielt Sony-Urgestein noch die Post ab. Walter Müller. Ein Red Zac-Team Red Zac konnte im vergange- spielte gegen die nen Geschäftsjahr ihre Umsätze Industrie-Aus- insgesamt um 16,7% steigern. wahl. E&W 7-8/07 EDABEI-SPEZIAL 9

Auch die Werbung Red Zacs prä- sentierte Peter Osel sichtlich stolz. „Wir haben Promotions mit Her- bert Prohaska und Zeitungsbeila- gen in einer Auflage von 1,6 Mio Stück gemacht.” Außerdem konn- te die Kooperation über das Sponsoring der Red Zac Erste Liga 1,5 Mrd Bruttokontakte lu- krieren. Die Werbeausgaben be- liefen sich insgesamt auf 4,9 Mio Euro. „Das ist beeindruckend”, so Osel. Während dieser Worte BSH-Boss Dkfm. Franz Schlechta trinkt auf Red Zac. Auch Bosch-Markenchef Peter Henner und Red Zac- machte es zack – und der Strom Im Hintergrund: Miele-Chef Josef Vanicek. Obmann Wolfgang Mörth unterhielten sich am war weg. Die anwesenden Indus- Red Zac-Sommerfest. trievertreter quittierten das Ereig- nis belustigt mit Rufen nach dem Elektriker. Da sich dieser auf die Schnelle nicht einfand, über- gab das Red Zac-Team die Zac- Awards bei Kerzenschein.

Zac of the Life Peter Osel übergab dann auch den Zac of the Year an den „Er- finder des Bohrmaschinenstaubs- augers”: Dyson. GF Peter Pollak nahm ihn natürlich dankend ent- gegen. Die heuer zum ersten Mal Die Zac-Gewinner und die Red Zac-Führungsriege: (v.l.) Peter Ex-Teamchef und Red Zac-„Aufsteller” Herbert vergebene Auszeichnung Zac of Pollak, GF Dyson, Walter Müller, Vertriebsleiter Sony, Irene Prohaska hatte sichtlich Spaß am Sommerfest the Life für das „Lebenswerk” ei- Schantl, Marketing Red Zac, Mag. Peter Osel, Red Zac GF. „seiner” Kooperation. ner Branchenpersönlichkeit „die sich um den EFH verdient ge- macht hat, aber auch Handschlag- qualitäten besitzt”, so Osel, ging an Walter „Sony” Müller. Dieser bekam von Irene Schantl zum Abschluss seiner Karriere bei Sony (siehe S. 6) einen Garten- zwerg. Müller freute sich sowohl über den Award als auch über das Geschenk: „Vom Totengräber der Branche (© Kurt Weiss) zum Zac of the Life, es ist ein wunderschö- nes Gefühl, wenn man alt wird”, scherzte der Geehrte. HB Multimedia GF Mag. Philipp Dainese im Gespräch Zum gemeinsamen Begießen der Die Farbe des Abends war T-Mobile Key Account mit Siemens Key Account Manager Harald Pölzl. Manager Stefan Nemeth auf Anhieb sympathisch und Auszeichnungen fanden Gäste auch Dangaard GF Kurt Dojaczek, sonst eher Orange wie Gastgeber im (windgeschütz- zugetan, schien das Sommerfest zu genießen. ten und trockenen) Garten der Zentrale zusammen und erfreuten sich auch an den köstlich gegrill- ten Steaks und Garnelen. Und als zu später Stunde dann der Strom doch wieder Einzug in Biedermannsdorf fand, brachte das Red Zac-Team noch die Energie auf, um bei Flutlicht ge- Kühles Bier und die ersten gen ein Team aus Herstellerver- Snacks waren serviert, die tretern eine Partie „Menschen- Plätze in den Fauteuils ge- Wuzeln” zu spielen. ■ füllt und die versammelten Gäste fühlten sich sichtlich INFO: www.redzac.at wohl. 10 HINTERGRUND E&W 7-8/07

Bereits in der April-Ausgabe berichtete E&W von KR Ing. Wolfgang Krejcik ist überzeugt. den Plänen des Bundesgremiums, das Energiespar- „An diesem Thema thema offensiv und konzertant anzugehen. - Nicht kommt man in der Branche nicht zuletzt, um es nicht Dritten zu überlassen und vorbei.” Jetzt steht für ihn an oberster dann automatisch in der Defensive zu sein. Die Stelle, auch die ersten Weichen in die Energiesparzukunft wurden Händler von der Wichtigkeit und nun erfolgreich gestellt, jetzt heißt es, auch die Nachhaltigkeit des Projektes zu über- Partner im Handel fit zu machen. Eine ent- zeugen. sprechende Händlerzertifizierung startet in den nächsten Wochen.

ZERTIFIZIERUNG DER „STROMSPARMEISTER” STARTET „Da kann man wirklich etwas bewegen”

„WER, WENN NICHT WIR?“ So lau- für Leben und Umwelt, BM für das nach Erstgesprächen ob der zierungsprozess praxisgerecht, tet die klare und über jeden Wirtschaft), die Landesregierun- starken Thematik bzw auch auf- gleichzeitig nicht zu fordernd, Zweifel erhabene Ansage von gen, die lokalen Stromanbieter, grund von teilweise strengen Vor- und trotzdem qualitativ sein muss. Bundesgremial-Obmann KR Hersteller, Fachhandelskoopera- gaben der EU voraussichtlich Und Krejcik macht deutlich: „Ei- Wolfgang Krejcik in Sachen tionen sowie Tageszeitungen, Ma- auch tun, zeigt sich der Gremial- nes ist auch klar, nur weil einer Energiespar-Kampagne. Denn gazine und der ORF sollen an ei- Obmann in einer ersten Kammermitglied ist, ist er nicht auch die Tragweite bringt er nem Strang ziehen. - Und werden Zwischenbilanz zuversichtlich. automatisch Stromsparmeister.“ schnell auf den Punkt: „Das ist Doch der nächste und wichtigste Schließlich wäre es im allgemei- kein Projekt für drei Wochen Schritt, steht für Krejcik unmittel- nen Interesse, die Glaubwürdig- oder zwei Monate, sondern dieses KURZ UND BÜNDIG: bar bevor: „Wir müssen nun die keit gegenüber den Kunden zu Thema wird uns die nächsten Ab sofort werden in allen Händler von der Wichtigkeit und gewährleisten. Krejcik: „Wir kön- Jahre - mich sicherlich bis zur Bundesländern Termine zur Zer- Zukunftsträchtigkeit dieser The- nen die Konsumenten nicht zu Pension - begleiten.“ Und weil tifizierung zum „Stromspar- matik überzeugen!” Denn, so Leuten schicken, die keine Ah- man dieses Thema nicht Dritten meister” angeboten. Krejcik: „Je länger man darüber nung haben, sonst können wir die überlassen wollte - schließlich hat nachdenkt, desto klarer ist, dass Aktion gleich begraben.“ 25% der Verkäufer müssen man aus den Erfahrungen anderer man an diesem Thema sowieso Begeistert zeigen sich von der zertifiziert sein, damit der Be- Branchen gelernt - um dann aus nicht vorbeikommt.“ Zertifizierung bereits jetzt die trieb als zertifiziert gilt. der Defensive agieren zu müssen, Energieversorger, wie Dunkl an- hat sich das Gremium für die Of- Terminvorgabe ist nachwievor Die Zertifizierung merkt. „Diese haben bereits ange- fensive entschieden. Unter dem die Futura. Richtig an die Medien Um als „Stromsparmeister“ (eine kündigt, ihre ,Energieberater’ (so Motto „Wir sind Stromsparmeis- gehen will Krejcik jedoch erst, Änderung der Bezeichnung ist deren offizielle Berufsbezeich- ter” arbeiten Gremial-Obmann wenn händlerseitig eine erste noch möglich) zu gelten und sich nung) auch zertifizieren zu las- Krejcik und Projektleiter Robert Flächendeckung erreicht ist. dabei gleich von Beginn an zu sen.” Dunkl nun schon seit vielen Wo- Mindestens 100 Händler er- profilieren, werden ab sofort in Jeder Händler ist also ab sofort chen an der Umsetzung. Doch wartet sich Krejcik für diesen den Bundesländern Händlerzerti- eingeladen, sich zertifizieren zu die Zahl der Proponenten ist ersten Zertifizierungs-Durch- fizierungen durchgeführt. Wobei, lassen, aber, macht Krejcik deut- groß. Mehrere Ministerien (BM gang. wie Krejcik festhält, der Zertifi- lich: „der Händler muss aktiv E&W 7-8/07 HINTERGRUND 11

sein.“ – Schulungen, e-Learning, ein Test, eine Kooperation mit „topprodukte.at” sowie Unterlagen und sogar Formulierungen für das Verkaufsgespräch – in dem das Thema Energiesparen aktiv ange- sprochen werden soll – gehören zum Programm, dessen Ausarbei- tung Robert Dunkl in Koopera- tion mit „Klima-Aktiv” gerade fi- Diese Logo wird künftig der rote Faden der „Stromsparmeister” sein. nalisiert. Der Gremial-Obmann ortet je- ten Händlern erreicht haben.“ Krejcik weiter: „Die Kassadame und der Arbeitszeit ganz zu denfalls eine große Chance: Flächendeckend heißt? Krejcik: vom Eduscho ist nicht unsere schweigen.” Nicht nur die Ver- „Auch das Thema DVB-T hat „Österreichweit mindestens eine Zielgruppe.” brauchswerte, auch die Nutzung uns gezeigt, dass die Konsumen- dreistellige Zahl an Betrieben.” der Waschmaschine oder des TV- ten da gleichermaßen zu großen Und da die Zertifizierung an den Das Energie-Sparbuch Geräts sind daher das Thema. und kleinen Händlern kommen. Betrieb geknüpft ist, heißt das, so Neben den zertifizierten Händ- Krejcik: „Eigentlich stehen wir – Das ist ein Glaubwürdigkeits- Dunkl: „Mindestens 25% des Ver- lern steht auf der anderen Seite vor einer kompletten Neuorien- thema – und da hat auch und ge- kaufspersonals muss zertifiziert auch das Logo und das „Strom- tierung.” rade der kleine Händler die Mög- sein.” - Krejcik: „Idealerweise soll- sparbuch” als Projekt-Klammer Die größte Herausforderung sieht lichkeit, sich zu profilieren und te sich der Händler selbst auch bereits fest. Krejcik: „Letztenendes Krejcik beim Thema Stand-by. Leistung zu bringen. – Und”, prüfen lassen.” In diesem Zu- werden wir den Konsumenten in „Auch wenn es hier teilweise an setzt Krejcik nach, „seiner urei- sammenhang ist auch - da viele der Energiesparthematik beim Daten mangelt, wir werden das in gensten Aufgabe nachzukom- Branchenbetriebe Mischbetriebe Thema Kostenfaktor erwischen.” Schwung bringen müssen, und men.“ Denn wie der Gremialob- sind, und diese Aktion lediglich Im Format eines echten Sparbu- wenn wir die Werte selbst mes- mann klarstellt: „Hier wird keiner den Handel mit Weißware, Ener- ches soll daher das Strom-Spar- sen”, ist Krejcik zur Tat bereit. bevorzugt.” – Selbstverständlich giesparlampen und Stand-by-Ge- buch dem Konsumenten zu ei- Aber Krejcik ist auch offen für nem „Guthaben” dank minimier- Vorschläge: „Ich bin für jede An- tem Stromverbrauch verhelfen. regung dankbar.” So lautet seine Robert Dunkl tourt Der Clou dabei: Mit dem Aufforderung: „Macht mit, über- derzeit durch ganz „Stromsparbuch” wird der Kon- legt selbst,was könnt ihr in eurem Österreich um die sument dann konfrontiert, wenn Bereich tun. Denn hier kann man Zertifizierungster- er dafür empänglich sein dürfte - als Elektrohändler seinen Beitrag mine für Händler nämlich mit der Stromrechnung. leisten. Hier kann man wirklich festzulegen. Der Kunde findet darin dann ne- etwas bewegen.” ben Geräte-Vergleichs-Möglich- keiten auch die Adressen von zer- Marketing-Instrument nutzen tifizierten Stromsparmeistern, die Dass das Energiesparthema noch beraten sollen. Zusätzlich gibt’s viel mehr sein kann, skizziert Krej- möglicherweise noch ein Zuckerl cik so: „Das kann ein wesentliches für den Endkonsumenten, wie Marketinginstrument für die Zu- Krejcik andeutet. Dunkl: „Eine kunft eines Händlers sein. So kann Message soll dabei auch sein: ,Ein er sich mittel- und langfristig einen Gespräch mit dem Fachhändler Auftrag gegenüber Handelsfor- spart dir Geld.’“ men, die auch Elektrogeräte ver- Dass dieses Projekt ein weit rei- kaufen (wie der Lebensmittelhan- sind auch Media Markt und Cos- räten umfasst, eine Kooperation chendes ist, zeigen auch die nach- del etc.) holen. Da können wir uns mos eingeladen sich zu zertifizie- mit der Innung geplant. folgenden Pläne: Gespräche mit echt profilieren.” – Nachsatz: ren. – Krejcik: „Sie müssen nur Die individuelle Umsetzung ob- Herstellern von Kleingeräten, et- „Derartige Möglichkeiten gibt’s nach unseren Regeln spielen.“ liegt in jedem Fall den Bundes- waige Auszeichnungen von Gerä- nicht viele!”. ländern. Auch sieht Krejcik viel ten mit einem „grünen Ma- Als Termin für die erste Bilanz ha- Glaubwürdigkeit hat Priorität Potenzial für Kooperationen. So scherl” sowie Preisausschreiben ben sich Krejcik und Dunkl nach- Oberste Priorität hat für Krejcik könnten Aktionen, wie der ak- sind angedacht. wievor die Futura gesetzt. Krejcik: in jeder Beziehung die Glaub- tuelle „Sommer-Bonus” für „Zudem”, so Krejcik:„gibt es ge- „Nach der Bundesgremialsitzung würdigkeit. Daher lässt er sich in Kühlgeräte der Energie-AG OÖ nug Themen, wo noch Unklar- am Futura-Freitag werden wir in der Umsetzung auch nicht unter unter dem Dach der Stromspar- heit besteht!”. Dunkl bringt ein der Pressekonferenz über den Sta- Zeitdruck bringen: „Wir dürfen meister zu bringen sein. Denkbar Beispiel: „Wussten Sie, dass die tus berichten.” Und dann, sind sich keine Fehler machen und die sei alles. Lediglich der Grundge- Reinigung mit Pyrolyse allein Krejcik und Dunkl sicher, werden Glaubwürdigkeit verlieren. Es danke dürfe dabei nicht verwäs- vom Kostenaufwand pro Reini- sich viele über das Thema interes- geht nicht um eine Woche früher sert werden: „Glaubwürdige gungsvorgang rund zwei Euro sieren. Jetzt heißt es daher nur, bei oder später, wir gehen damit erst Energieberatung. Eine Message weniger kostet, als eine mit che- den Ersten mit dabei zu sein. ■ an die Medien, wenn wir eine er- muss sein: Der Elektrohändler ist mischen Reinigungsmitteln? - ste Flächendeckung an zertifizier- der Fachmann für diese Fragen.“ Von der chemischen Belastung INFO: www.der-elektrohandel.at 12 HINTERGRUND E&W 7-8/07

„KNÜLLERPREISE” ALS MITTEL ZUM ZWECK „Jetzt bringen wir die PS auf die Straße”

Beim Fachhandel günstiger einkaufen als im Online-Shop. Mit dieser völlig neuen Botschaft ging Ende Juni das erste Factoryagency-Flugblatt an den heimischen Endkonsumenten. Gleichzeitig wurde darin (in Kooperation mit Geizhals) aktiv zum Preisvergleich im Internet aufgerufen. Und doch ist all

das nur„Mittel zum Zweck”: Nämlich eine Plattform für stabile Preise zu Mit „Preisen (wie) im Internet” sorgte das erste schaffen um damit eine Win-Win-Situation für Handel und Industrie Factoryagency-Prospekt für Aufsehen. ADL-GF Peter Schatzinger verspricht: „Das nächste folgt herzustellen. im September.”

VIELE TUN ES. Und (fast)alle tun es bringer” bewirbt. Letztere mit der täuschung ist jedoch keine Rede. mium gefahren wird. Und ande- unaufgefordert. Den Preisver- klaren Aufforderung (in Koopera- – Schatzinger: „Die Zugriffe auf rerseits nicht zuletzt durch ent- gleich im Internet. – Bis jetzt. tion mit Geizhals): „Testen Sie unsere Homepage sind stark ge- sprechende Frequenz und Stück- Denn erstmals versucht mit uns. Der Vergleich macht Sie si- stiegen, die Verkäufe im Internet zahlen auch weitere „strategische „factoryagency” ein Unterneh- cher.” Doch mit noch einem wei- sind – wenn auch von niedrigem Partnerschaften” (im Sinne von men, genau diesen Trend, der bis- teren Argument wartet Factorya- Niveau – um 300% in die Höhe neuen Lieferanten) zu begründen. lang zumeist weg vom Fachhan- gency auf: „Sparen Sie 20 Euro, gegangen. In der Geizhals-Hitlis- So soll das Konzept zu einer del geführt hat, umzukehren. – indem Sie beim Fachhändler be- te waren einige der Preisknüller Plattform werden, die für den Wer kennt das nicht? Ein Gerät stellen.” Die Online-Kaufvariante in der Top-Ten-Liste bei den Hits, Handel als auch die Industrie eine wird in einem aktuellen Prospekt wird dadurch teurer als der Kauf die Waschmaschine sogar im ge- Win-Win-Situation ermöglicht. beworben, der Konsument geht beim Fachhandel. - Der Schnäpp- samten Bereich Haushaltsgeräte Klaus Aumayr wird dazu auch auf ins Internet, um selbst mal nach- chenjäger hat so fast „keine Alter- auf Platz 1.” der Futura die Gespräche suchen. zuprüfen, und findet das gleiche native” zum Fachhandel. Und auch im Handel hat es Reak- Lieferantenbedarf sieht Schatzin- Gerät um (im Extremfall) bis zu tionen gegeben, wie ein Blick auf ger vor allem bei Kleingeräten mehrere hundert Euro günstiger. Erste Reaktionen Geizhals zeigte. Der beworbene und der Braunware. Wobei sich So geschehen etwa mit einem Wie die erste Aussendung gelau- Samsung-Plasma wurde auf Geiz- auch hier bereits einiges tut. Die Einbaugerät einer A-Marke, das fen ist? Peter Schatzinger gesteht: hals bald von „electronic4you” und Schweizer Espressomaschinen- im Prospekt einer Fachhandels- „Es ist etwas hinter unseren Er- „EP:Schreck” unterboten. marke Nivona ist frisch gelistet kooperation um satte 700 Euro (!) wartungen geblieben. Man muss und mit Schaub Lorenz ist auch teurer beworben wurde als es im jedoch bedenken, dass das Pros- „Kein System für Negeranten” ein künftiger Exklusivlieferant in Netz zu finden war. Kein seriöser pekt etwas gänzlich Neues war. Dass diese preisaggressive Vorge- der Braunware fixiert. Händler könnte einem Kunden Das muss erst sickern.” Von Ent- hensweise jedoch auch auf Kritik Wenn auch der Weg zum eigent- diesen Preisunterschied auch nur seitens des Handels stößt (Kom- lichen Ziel noch ein steiniger sein ansatzweise argumentieren. mentar: „System für Negeran- dürfte, Peter Schatzinger ist voll KURZ UND BÜNDIG: ten”), war dabei fast abzusehen. motiviert. „Vor einigen Monaten Trendumkehr Doch ADL-Mastermind Klaus meinte ich – ADL sei ein Ferrari Das erste Prospekt: Am ersten Den Trend umkehren lautet da- Aumayr verweist dabei auf eines: auf Felgen. Jetzt beginnen wir, die Prospekt beteiligten sich rund her die Devise von „factoryagen- „Die Frequenzbringer sind ledig- PS auf die Straße zu bringen.” Ei- 50 Händler aktiv, die Auflage cy”. Mit dem ersten Flugblatt lich das Mittel zum Zweck”. Der nen weiteren Boost erwartet er betrug 450.000 Stück. Ende Juni hat man sich auf gänz- vordergründige Zweck: die Fre- sich zudem vom nächsten Pro- lich neues Terrain begeben. GF Fachhandel statt online: Mit quenz jener Kunden zu nutzen, spekt im September. In höherer Peter Schatzinger ist mächtig der Message „20 Euro sparen die sonst wohl nie in den Fach- Auflage und mit 16 Seiten soll es stolz: „Erstmals haben wir den durch Kauf beim Fachhandel” handel gekommen wären. Ziel ist erscheinen und auch der Aufhän- Schritt gewagt, eine Printwer- sollen sonst nie greifbare Kun- dabei nicht, die Frequenzbringer ger ist schon klar: Die nagelneue bung mit einem Online-Shop den mobilisiert werden. zu verkaufen. Der hintergründige: AAAEudora Titan, die es aus- (hinter dem eine ganze Schar von Mittel zum Zweck: Die Fre- Eine langfristige Trendumkehr schließlich über das Agentursys- Fachhändlern steht) zu kombinie- quenzbringer dienen als Mittel hin zum kombinierten Verkauf tem geben soll. ■ ren.” Ein Flugblatt war das Ergeb- um den Ausbau des Systems zu von Ware und Dienstleistung, wie nis, das Exklusivware, freie Ware ermöglichen. sie bereits in der Exklusiv-Schie- INFO: www.factoryagency.at und die so genannten „Frequenz- ne von ADL mit Eudora Pre- 14 HINTERGRUND E&W 7-8/07

Im Zeichen der guten (und nachhaltigen) Sache (v.l.): Sepp Eisenriegler, MAS („die umweltberatung- Obmann und RepaNet), Dr. Norbert Weiß (Mit- autor des Buches „Die Reparaturgesellschaft”), Dr. Johannes Stern (Österreichisches Normungsinstitut), Robert Binder (Eurotech- HB-GF), Norbert Hackl (Mechatroniker-Meister) und DI Sabine Seidl („die umweltberatung”) präsen- tierten Ende Juni das weltweit erste Nachhaltig- keitssiegel für Elektro- geräte.

ERSTES SIEGEL FÜR NACHHALTIGKEIT BEI ELEKTROGERÄTEN PRÄSENTIERT Wider die Wegwerfkultur

Von den Initiatoren wird es als Meilenstein in der Gegenbewegung zur Wegwerf-Gesellschaft gewertet. Das Ende Juni präsentierte Nachhaltigkeitssiegel für Elektrogeräte. Als Pionierprojekt in Österreich gestartet, soll das Siegel später auch Vorbildwirkung für den europäischen Raum und darüber hinaus haben. Und auch für die nötige Seriosität des Siegels ist gesorgt. Als Projektpartner steht das Österreichische Normungsinstitut Pate.

SIE MEINEN ES wirklich ernst: Mit Falle eines Gebrechens reparieren pläne ließen Reparateure und sten damit ausgezeichneten Pro- der Umwelt, der Ressourcen- zu wollen. Doch in vielen Fällen Konsumenten die Haare raufen. dukte wurden der Öffentlichkeit schonung und nicht zuletzt der sind Geräte dafür gar nicht ge- Dem wollte man etwas entgegen- präsentiert. Als Pionierarbeit, die Wertschöpfung im eigenen Land. baut. Verschweißungen, fehlende setzen und die Idee eines Nachhal- auch europa- und weltweit um- Augenscheinlich wird das an klei- Ersatzteile oder mangelnde Bau- tigkeitssiegels wurde geboren. Mit gesetzt werden könnte, bezeich- nen Details, etwa wenn Sabine dem Projekt Nachhaltigkeitssiegel nete Dr. Johannes Stern, Leiter Seidl, Mitinitatorin des Ende Juni wird nun das Ziel verfolgt, Herstel- PR und Medien des Österreichi- präsentierten Nachhaltigkeitssie- KURZ UND BÜNDIG: lerInnen zu motivieren, langlebige, schen Normungsinstitutes, dabei gels, mit öffentlichen Verkehrs- gut reparierbare Geräte (der Weiß- das Siegel. Und weiter: „Das ös- Testland Österreich: In einem mitteln statt mit dem Auto zur und Braunware) mit einem Nach- terreichische Normungsinstitut Pilotprojekt startet das Siegel Pressekonferenz anreist. – Doch haltigkeitssiegel zertifizieren zu las- sorgt dafür, dass die Zertifizierung in Österreich, von wo es Maß- was genau steckt nun hinter dem sen. Das Siegel selbst, das direkt am langlebiger Bedingungen anhand stäbe für Europa und die Welt Gerät angebracht wird, soll so Nachhaltigkeitssiegel? setzen soll. strenger Kriterien erfolgt.“ So Vor rund zehn Jahren – der Trend Konsumenten eine glaubwürdige sind die Richtlinien für das Siegel zur Wegwerfgesellschaft war be- Nachhaltigkeit und Reparatur- Entscheidungshilfe beim Neukauf sowie die zertifizierten Prüfer in reits in vollem Gange – erschien freundlichkeit sind die grundle- von Geräten bieten. Für den Han- ON-Regeln – ähnlich den das Buch „Die Reparatur-Gesell- genden Kriterien des Siegels. del bietet es zudem eine seriöse Ar- „Önormen” klar definiert. schaft – Das Ende der Wegwerf- Braun- und Weißware können gumentationsgrundlage für den Und Sepp Eisenriegler, Obmann mit dem Siegel ausgezeichnet gesellschaft“ von Dr. Norbert wertigen Hinaufverkauf. von „die umweltberatung“ Ös- werden. Weiß, Evely Blau und Antonio terreich und „RepaNet“ und Wenisch. Inhalt dieses Buches war ON-Regeln definieren die Krite- Testland Österreich Präsident von „RREUSE“ unter- ua das aufgezeigte Bedürfnis der rien für die Vergabe und die Am 28. Juni war es schließlich so- strich nochmals, dass Reparaturen Menschen, Dinge des Alltags im Prüfung der Geräte. weit, und das Siegel sowie die er- und Langlebigkeit in der heutigen E&W 7-8/07 HINTERGRUND 15

Zeit tatsächlich noch gefragt wä- Drittel würde sogar 200 bis 250 Doch welche Kriterien sind es die verwendeten Rohstoffe, die ren: „Das ist ein Bedürfnis der Euro für die Reparatur zahlen. nun, die erfüllt werden müssen, Fairness gegenüber den Men- Menschen.“ Und: „Dieses Zei- Zwei Drittel gaben weiters an, ein um ein derartiges Siegel zu be- schen, die in der Rohstoffgewin- chen soll einen Trend starten“, so derartiges Siegel beim Kauf von kommen? Norbert Hackl, Me- nung und Produktion arbeiten, seine Hoffnung. Eisenriegler Geräten zu berücksichtigen, 85% chatronikermeister und zertifi- sowie mögliche gesundheitliche brachte zudem einen weiteren erachten ein derartiges Siegel für zierter Prüfer nannte einige der Auswirkungen der Produkte. Aspekt ins Feld: Durch Reparie- wichtig. Und auch die Wirtschaft- Kriterien: ren kann ein Teil der Wertschöp- lichkeit der Reparatur sei gege- 3 eine durchschnittliche Le- Gewinnspiel & Info-Offensive fung, der durch die zunehmende ben, so Weiß: „Eine Erhebung er- bensdauer von mindestens Für eine entsprechende mediale gab, dass eine Repara- zehn Jahren Umsetzung und Nachfrage sei- tur bei 98% der Herde, 3 Das Gerät muss gut zerlegbar tens der Endkonsumenten sollen 95% der Geschirrspüler sein. D.h. Verbindungen, die vor allem in der Einführungspha- und 94% der Waschma- im Reparaturfall zu öffnen se des Siegels eine verstärkte Mar- schinen rentabel sei.“ sind, müssen ohne Zerstörung keting- und Öffentlichkeitsarbeit Die technische Mög- des Gehäuses zulösen sein. sowie ein Gewinnspiel sorgen. lichkeit der Reparatur Auch Publikumsmedien wie die sei jedoch in vielen Fäl- 3 Ersatzteile und Zubehör müs- Kronenzeitung oder das Bezirks- len nicht gegeben, denn sen verfügbar sein. journal berichteten über die Ein- bei 54% der zu reparie- 3 Eine Anleitung für Einstellun- führung des Siegel. renden Geräte mangelt gen, die nach dem Tausch von Weitere mediale Aufmerksamkeit Direkt am Gerät angebracht, soll das Siegel es schlicht an Ersatztei- Bauteilen erforderlich sind, wird dem Siegel im Herbst durch Konsumenten eine objektive und seriöse len. muss verfügbar sein. In der das Erscheinen des Buches „Das Entscheidungshilfe geben. Praxis bedeutet dies zB bei Buch der sieben Siegel“, einen Eudora mal zwei TV-Geräten Hinweise zur Ratgeber im „Siegeldschungel”, Abwanderung der Fertigung ins Mit dem Siegel wurden am 29. Einstellung der Regelspan- zuteil. Bleibt nur noch zu hoffen, Ausland fließt, wieder zurück Juni auch die ersten ausgezeich- nung nach dem Tausch des dass sich mehr Industriepartner nach Österreich geholt werden. neten Geräte vorstellt. Gleich ZF-Moduls. mit diesem Siegel zertifizieren las- Auch Norbert Weiß unterstrich zwei Serien der Marke Eudora Zu nachhaltigen Produkteigen- sen. ■ anhand einer aktuellen Diplomar- wurden mit dem Siegel ausge- schaften, die für KonsumentInnen beit, dass Reparieren – entgegen zeichnet. Einerseits die bereits seit interessant sind, zählen weiters: INFO: www.umweltberatung.at, vielen Behauptungen und Trends vielen Jahren bewährte Babyno- der Energieverbrauch der Geräte, www.on-norm.at – nach wie vor ein Thema ist. Der va-Reihe, auf der anderen Seite Studienautor führte im Zuge der das neue Aushängeschild der Eu- Recherche eine Umfrage durch, dora-Range: AAAEudora Titan, derzufolge zwei Drittel der Be- die erste Waschmaschine mit einer fragten eine fünf Jahre alte Wasch- herausnehmbaren Wäschetrom- maschine für 100 Euro oder mehr mel. (Mehr zum neuen Eudora- reparieren lassen würden. Ein Highlight auf Seite 68)

VORAUSSETZUNGEN UND KRITERIEN

3 Das Projekt „Nachhaltigkeitssiegel für gut reparierbare Produkte“ wird im Rahmen der Programmlinie „Fabrik der Zukunft“ (einer Ko- Kundenbindung operation des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Tech- nologie mit der Forschungsfördergesellschaft) durchgeführt. 3 Wie das Nachhaltigkeitssiegel vergeben wird und welche Kriterien die Geräte erfüllen müssen, ist in zwei ON-Regeln – ähnlich den ÖNORMEN à la carte – penibel festgelegt. 3 Das Siegel wird nach einem genauen Prüfungsverfahren vergeben, in dem die Qualitätsstufe „Ausgezeichnet“, „Sehr gut“ oder „Gut“ er- mit der reicht werden kann. Geräte, die die Stufe „Gut“ nicht erreicht, erhal- ten das Siegel nicht. 3 PartnerInnen im Projekt Nachhaltigkeitssiegel unter der Projektlei- Comfort Card tung von Georg Pirkner sind das ON-Institut, „die umweltberatung”, Norbert Weiß - der Autor des Buches „Die Reparaturgesellschaft“, die Arge Müllvermeidung sowie zwei Mitgliedsbetriebe des Reparatur- RBS (RD Europe) GmbH Netzwerks Wien: das Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z und die Zweigniederlassung Österreich Firma Norbert Hackl. Vienna Twin Tower Wienerbergstrasse 11/12A, 3 Die ersten mit dem Siegel ausgezeichneten Produkte sind die brand- A-1100 Wien – Austria, Tel.: 01 99460 6274 neue Waschmaschine AAAEudora Titan sowie die Eudora Babynova, www.comfortcard.com, www.rbs-online.at die Euronova 353 und 355, die Babynova 380 Rapid und 385 Rapid. 18 HINTERGRUND E&W 7-8/07

Haas-GF Wolfgang Pelz hat große Pläne – und zeigt sie auch her: Die Haas-Pyramiden sollen – wieder – zu Pilgerstätten werden. „Bei einer täglichen Frequenz von 1.500 Besuchern sind wir jetzt halt schon ein bisserl abgewohnt.”

NEUES LEBEN IN DEN HAAS-PYRAMIDEN – 7RABBITS IM NETZ Umbau unterm Glassturz

Am 4. Oktober dieses Jahres findet die große Eröffnung der umgebauten Haas-Pyramiden statt. Wobei an den „Glaspalästen” rein äußerlich kaum etwas geändert, ihr Innenleben jedoch komplett umgestaltet wird. Geschäftsführer Wolfgang Pelz zeigte E&W die Pläne für den „Haas neu” und erläuterte das Konzept, das hinter dem vielbeachteten Internetauftritt von 7rabbits steht – jenem Online-Shop, der ja zumindest von der Eigentümerstruktur her mit Haas eng verbandelt ist (siehe Kasten).

„WIR SIND KEINE Pilgerstätte gen zu erarbeiten. „Dabei wol- len wir das perfektionieren, was dio-Werkstatt etwas mehr als mehr”, begründet Haas-Ge- wir im Jahr 2000 in einem er- 4.500 m2 werden. Ein neuer Pa- schäftsführer Wolfgang Pelz den sten, damals revolutionären noramalift soll den Blick auf das derzeitigen Umbau der berühm- KURZ UND BÜNDIG: Schritt eingeführt haben: Less is umgestaltete Innenleben der be- ten „Glaspyramiden” vor den To- „Haas neu” ab 4. Oktober: more, weniger ist mehr. Wir kannten Glaskörper in Gerasdorf ren Wiens, „als wir die Pyrami- werden in Zukunft noch mehr freigeben. Deadline für die Fer- 2 den im Jahr 2000 eröffnet haben, 3 ca. 4.500 m Verkaufsfläche von diesem ,Noch weniger’ ha- tigstellung des gesamten Um- sind alle gekommen, um sich 3 weniger Marken, weniger ben”, erklärt Pelz die Strategie, baus: der 4. Oktober 2007 – für diese Sensation anzuschauen. Produkte, mehr „Raum” die dem aktuellen Umbau zu- diesen Donnerstag ist die feierli- Aber bei einer täglichen Fre- 3 acht bis zehn Themenwelten grunde liegt, „denn mit einer zu che Eröffnung geplant. quenz von etwa 1.500 Besu- großen Auswahl verunsichert chern sind wir jetzt halt schon 3 selbsterklärende Terminals man Konsumenten nur. Wir Acht bis zehn Welten ein bisserl abgewohnt.” 3 innovatives Lichtkonzept, straffen unser Angebot auch, was Konkret sollen etwa acht bis Damit die Kunden auch in Zu- große, emotionale Bilder die Auswahl der Marken anbe- zehn Themenwelten inszeniert kunft unter den schrägen Glas- 3 Loewe-Galerie als einzige langt.” Den Produkten wird ab werden. Grenzen, die heute gel- dächern zum Kaufen angeregt „Marken-Ecke” Herbst um rund fünf bis zehn ten, wie zum Beispiel die ge- werden, hat man im August des Prozent weniger Platz einge- sonderte Präsentation von Ton- 3 Restaurant mit Nichtrau- vergangenen Jahres die Shop räumt, wobei generell aus rund trägern werden verschwinden – cherzone (Glaswand) Consult mit Mastermind Arndt 4.300 m2 Verkaufsfläche durch alles wird im Verbund gezeigt, die Traindl beauftragt, ein neues 3 neues Logo, farblich leicht den Wegfall des Lastenaufzuges zitierten Tonträger etwa gemein- Konzept für den Haas von mor- abgeänderter Markenauftritt und die Auslagerung der Autora- sam mit DVDs und ganz in der E&W 7-8/07 HINTERGRUND 19

Nähe der TV-Geräte. „Weil heu- Seiten der Industrie, aber wir „gekürzt” und weisen dann nur Temperatur anders einsetzbar. te Bilderwelten gefragt sind, wollen keine reinen Markenwel- mehr eine Höhe von 2,50 Meter „An einem heißen Tag wie heu- auch bei der Musik”, so der ten vorführen. Da verliert der auf. te, können wir durch blaues Haas-Geschäftsführer. Kunde den Überblick und wir Farblich werden die künftigen Licht für eine kühlere Atmo- Viele Bereiche, wie etwa das stehen nach wie vor für eine Haas’schen Erlebniswelten ganz sphäre sorgen,” denkt der Haas- Thema MP3, werden – auch neutrale Kundenberatung.” dezent durchgestylt, sprich ein Geschäftsführer in den heißen räumlich – in die Nähe der PCs Oberstes Credo ist und bleibt im zarter Alabaster-Ton dominiert Junitagen anno 2007 an zukünf- rücken, denn, so Wolfgang Pelz, Hause Haas natürlich auch die die Farbgestaltung, abgerundet tige optische Coolness. Das Licht „es gibt eben vieles, das mehr Serviceorientierung, sprich die durch Olivholz und einen grau- wird jedoch in Zukunft nicht oder weniger direkt mit dem PC Ausrichtung auf die Bedürfnisse en Boden. nur von der Decke strahlen, son- zusammenhängt.” der Konsumenten. Um diesem dern auch als indirektes Back- Ein ganz besonderes Schmankerl Anspruch gerecht zu werden, Highlight Licht light eingesetzt und so von allen wird sicher die sogenannte Ga- will man sich verstärkt auch um Was jetzt vielleicht wenig spekta- Seiten viel Stimmung machen. mezone darstellen. „Hier kann jene Kunden kümmern, die sich kulär klingt, hat seinen größten „Wenn wir eine Aktion laufen

Mit Sicherheit kein Science-fiction-Roman : Gerne blättert Wolfgang Pelz im Bilderbuch, das da heißt: „Haas neu”. online gespielt werden, da gibt es vieles nicht trauen, weil sie zB Trumpf noch nicht ausgespielt: haben, können wir unsere Pro- ein großes Potenzial an Interes- glauben, dass sie mit den Geräten Highlight des Ladenbaues im dukte zum Beispiel in gelbes sierten, die wir mit dieser inter- nicht umgehen können. „Wir wahrsten Sinne des Wortes ver- Licht tauchen”, weiß Pelz um die essanten Sache vertraut machen setzen nicht auf eine künstliche spricht das Lichtkonzept von Signalwirkung der Sonnenfarbe. wollen.” Marktsättigung und versuchen „Haas neu“ zu werden. „Damit Wer dennoch Erfrischung oder Anders als bisher werden auch einem Kunden die vierte Digi- bringen wir Farbe ins Gesche- vielleicht eine kleine Nachdenk- die Haushaltsgeräte ausgestellt. In talkamera anzudrehen, sondern hen”, verrät GF Pelz, „aber pause braucht, kann im einge- der Schauküche beispielsweise wir wollen die Menschen für nicht, wie bisher üblich, für jedes gliederten Restaurant (auf-)tan- werden die Geräte in Zukunft Geräte erwärmen, die sie wirk- Thema einen anderen Farbton, ken. „Hier hat es ein kleineres auswechselbar und nicht auf ei- lich brauchen und von deren sondern: alle Farben für alle Be- Management-Buy-out gegeben, nen Anbieter beschränkt sein. Nutzen wir sie überzeugen kön- reiche.” Licht wird gestaltbarbar erzählt der MBO-erfahrene Und bei den Waschmaschinen nen.” Wolfgang Pelz, „nach einigem soll eine für den Konsumenten „Der Umbau kostet uns – Hin und Her mit verschiedenen anschaulich präsentierte Gegen- Selbsterklärende Terminals die Ausgaben für das Marke- Pächtern haben wir das Restau- überstellung zwischen einem Neben dem geschulten Verkaufs- rant einem Mann anvertraut, der ting rund um die Neueröff- Topprodukt und einem Billigan- personal (Pelz: „Wir haben mehr vorher hier Koch war.” Eine gebot (das bei Haas nicht erhält- Verkäufer als alle anderen in der nung nicht mitgerechnet – Glaswand wird in Zukunft den lich sein wird) die Entscheidung Branche.”) werden selbsterklä- 2,3 Millionen Euro. Und Nichtraucher- vom Raucherbe- zugunsten der besseren Ausstat- rende und ganz einfach zu be- worauf wir besonders stolz reich abtrennen – Platz zum Sit- tung leicht machen. dienende Terminals die Aufgabe sind: Wir finanzieren das zen und Wohlfühlen gibt’s den- übernehmen, Hemmschwellen Ganze rein aus dem noch mehr im neu gestalteten Nur Loewe-Galerie zu überwinden. Haas-Restaurant. Die einzige „Markenecke” wird Um das Angebot überschaubarer Cash-flow.” Auf viel (Wohl-)Gefühl setzt man übrigens einer 70 m2 großen zu machen, wird die Gondelhö- Wolfgang Pelz auch bei der Auswahl der Bild- Loewe-Galerie eingeräumt. Hier he auf der gesamten Verkaufsflä- welten im umgestalteten Ver- will man bei Haas seinen Grund- che generell um zehn Zentime- – für jeden Bereich individuell kaufsraum. Mit großen (2 x 2 sätzen treu bleiben, wie Wolfgang ter herabgesetzt und beträgt dann oder auch einheitlich für die ge- bzw 2x 1,5 Meter) „Emotion-fo- Pelz betont: „Wir hatten diesbe- nur mehr 1, 35 Meter, die Wand- samte Verkaufsfläche – und ist je tos” will man den Kunden in an- züglich sehr viele Anfragen von regale werden gar um 30 cm nach Anlass, Stimmung oder dere Welten eintauchen lassen. ❯ 20 HINTERGRUND E&W 7-8/07

Es geht rund: Ob beim Online-spielen oder beim Reinhören in das aktuelle CD-Angebot, an den Theken des „Haas neu” kommen Seh-, Hör- und Tastsinn auf ihre Kosten. Und im umgebauten Restaurant gibt’s Entsprechendes zum Riechen und Schmecken.

Logo frisch gestylt feierliche Eröffnung nicht sparen Zu hören, zu lesen, zu schauen schutztag und ohne gleich den Apropos Bild, apropos neu und wird, steht fest. Ab der zweiten Wenn sich also am 4. Oktober Hl. Franziskus anrufen zu wollen apropos Farbe: Frisch gestylt Septemberhälfte werden neue die ersten Kunden unter den – von wegen Pilgerstätte und so wird sich im Herbst auch das Sujets plakatiert, weitere Aktio- Glassturz begeben, wird sicher – das ist ja nicht gerade das Haas-Logo zeigen, und das Tür- nen sind in Planung. „In diesem schon einiges über den „Haas schlechteste Omen für ein Ge- kis, das neben dem leuchtenden Bereich war Haas nie faul,” lässt neu” zu hören, zu lesen und zu schäft namens Haas). ■ Rot Symbolfarbe des Unterneh- Pelz einiges Medien-Tam-tam schauen gewesen sein (übrigens: mens war, bekommt einen tech- erwarten. Der 4. Oktober ist der Welttier- INFO: www.haas-el.at nischeren Unterton, sprich: wird ein bisserl „blauer”. Die Ha(a)sen, deren Konterfei die WWW.7RABBITS.AT – SEIT 25. JUNI AUF Werbung aus dem Hause Haas DU UND DU MIT DEM INTERNETKUNDEN bisher zierten, werden sich in Zukunft jedoch etwas rarer ma- „Da macht vorher noch der Meinl am Graben einen Drive-in auf”, chen. Pelz: „Sie bleiben für so sagt Haas-Geschäftsführer Wolfgang Pelz zum Thema Internetshop manche Aktion noch im Einsatz, – mit Internetpreisen – unter der Marke Haas, „sicher: einen Haas- aber wir lassen sie schön langsam Webshop gibt es schon länger, doch da gelten bekanntlich unsere davonhoppeln.” Ladenpreise. Und das wird auch so bleiben.” Gehen lässt die Haas-Geschäfts- Was ist also mit 7rabbits, jenem Online-Shop, der ja wohl nicht ver- führung vor der Neueröffnung leugnen kann, mit den Haasen verbandelt zu sein, sind doch drei auch das eine oder andere Ak- seiner sieben Gesellschafter auch die Eigner von Haas? „Wir rea- tionsgerät. Ab dem 6. August fin- gieren hier auf den Markt und natürlich wollen wir uns und der In- det der Verkauf auf dem bis zu dustrie dieses Geschäft nicht entgehen lassen,” so Pelz, „aber wir diesem Zeitpunkt bereits fertig- haben eine ganz klare rechtliche Trennung zwischen diesen beiden gestellten überdachten 2.000 m2- Firmen. Martin Pohl ist allein zeichnungsberechtigter 7rabbits-Ge- Parkplatz statt - eine Sortiments- schäftsführer, ich habe diese Positon bei Haas inne. Und wenn es bereinigung ist da naheliegend. da jemals zu Konflikten kommen sollte, weiß ich, auf welcher Seite ich stehe – und auf welcher Seite ich kämpfe.” 2,3 Mio Euro Von Seiten der Industrie sei man bisher durchaus auf Zustimmung gestoßen. „Aber wir respektieren jene Lieferan- ten, die ihre Produkte generell aus dem Internethandel heraushalten”, sagt Wolfgang Pelz. Dass ein Projekt dieser Größen- ordnung einiges an Geld ver- 3 www.7rabbits.at bietet seit 25. Juni ein komplettes Sortiment. „Wir achten darauf, alle Produkte zu aktuellen schlingt, versteht sich von selbst: handelsüblichen Internetpreisen anzubieten, die Ware muss lagernd und sofort auslieferbar sein – Scheinange- „Der Umbau kostet uns – die bote wird es sicher nicht geben.” Apropos Auslieferung: Noch existiert kein Abholshop und, versichert Wolf- Ausgaben für das Marketing gang Pelz, noch ist auch kein konkreter Standort für einen zukünfigen geplant. „Aber irgendwann müssen wir rund um die Neueröffnung nicht auch hier reagieren”, lässt der Haas-Geschäftsführer – fast – keinen Zweifel an der weiteren Entwicklung der mitgerechnet – 2,3 Millionen sieben Kaninchen (die Hasen sind in der Webadresse zu Kaninchen mutiert. Pelz: „Das klingt einfach besser als Euro”, verrät der Haas-Ge- 7hares.”). schäftsführer, „und worauf wir 3 7rabbits geht auch einen anderen Weg zum Kunden als Haas. „Wir sagen du zu unseren Online-Kunden, das besonders stolz sind: Wir finan- bringt einen jungen Touch”, erklärt Wolfgang Pelz. Als Ansprechpartner für die Konsumenten agiert Peter Gass, zieren das Ganze rein aus dem Sohn des Miteigentümers Josef Gass. Ansonsten wurde bei der Gestaltung der Website, deren Leitfarbe ein Cash-flow.” kräftiges Grasgrün ist, auf Übersichtlichkeit und Einfachheit Wert gelegt. „Auch im Internet muss das Einkaufen Dass man auch bei den Marke- ein Erlebnis sein und das geht nur, wenn man sich zurechtfindet,” so Wolfgang Pelz. tingaktivitäten rund um die E&W 7-8/07 ADVERTORIAL 21

LIEBHERR AUSGEZEICHNETE SPITZENPRODUKTE

Der Name Liebherr steht für Innovationskompetenz und Dynamik. Als Spezialist für Kühl- und Gefriergeräte entwickelt und verwirklicht Liebherr konsequent neue und überzeugende Lösungen für noch mehr Frischekomfort, Bedienerfreundlichkeit und Energieersparnis.

DAFÜR WURDE LIEBHERR die flächenbündig in der Seitenwand inte- JETZT MIT DEM PLUS X AWARD grierte LED-Beleuchtung. Die Ausleuchtung GEKÜRT. gewährleistet dabei optimale Übersicht über Der PLUS X AWARD wird für herausragende die eingelagerten Lebensmittel. Leistungen in Innovation, Design, Bedienkom- Die einzigartige SoftSystem-Schließdämpfung fort und Ökologie vergeben. Damit werden sorgt selbst bei voller Beladung der Innentüre Markenprodukte mit echtem Mehrwert für für ein besonders sanftes Schließen. Ab ei- den Konsumenten ausgezeichnet. nem Öffnungswinkel von ca. 30° wird die Im Rahmen dieses größten Technologie-Wett- Türe automatisch geschlossen. bewerbs in Europa wurde Liebherr in der Ka- Mit dem PLUS X AWARD für Design wurde tegorie „Elektrogroßgeräte“ zur innovativsten der Vinidor Weinschrank in Edelstahlausfüh- Marke – „Most innovative Brand 2007“ – ge- rung WTes 4677 ausgezeichnet. wählt. Der Weinschrank überzeugte mit den drei un- Mit dem PLUS X AWARD für Bedienkomfort abhängig voneinander regelbaren Tempera- und Ökologie wurde das Einbaumodell IKB turzonen und einer getönten Isolierglastür mit 3454 für die 178-er Nische, mit BioFresh- UV-Filter. Mit den in den Trennplatten inte- Technologie in der Energieeffizienzklasse A+ grierten elektronischen Steuerungen sowie mierte Wärmeentwicklung der LEDs können ausgezeichnet. Innovativ bei den BioFresh- der LED-Beleuchtung ist dieser Weinschrank Weine auch über einen längeren Zeitraum Schubfächern der PremiumPlus-Modelle ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern bie- präsentiert werden. tet auch beste Lage für edle Weine in optima- Frischequalität, Bedienkomfort und Umwelt- ler Luftqualität. Die Temperatur der drei unter- freundlichkeit stehen bei allen Entwicklungen schiedlich groß konzipierten Weinsafes kann im Mittelpunkt. Mit dem neuen Einbau- und jeweils im Bereich von +5°C bis +20°C Weingeräteprogramm hat Liebherr diese Ma- eingestellt werden. So lassen sich beispiels- xime auch 2007 konsequent umgesetzt. weise Rot- und Weißwein sowie Champagner in einem Gerät in der jeweils optimalen Ge- nusstemperatur aufbewahren. Aber auch, wenn große Mengen langfristig gelagert wer- den sollen, bieten diese Geräte die optimalen Temperatur-Einstellungsmöglichkeiten. In jeder Temperaturzone gibt es eine zuschalt- und dimmbare LED-Beleuchtung, die jeweils in die Behälterdecke bzw. in die Isolations- platten integriert ist. Diese innovative Techno- logie gewährleistet die gleichmäßige Aus- leuchtung des Innenraumes. Durch die mini- 22 HINTERGRUND E&W 7-8/07

QUERDENKER-WORKSHOP MIT VERBLÜFFENDEN ERGEBNISSEN „Werden Sie so braun wie Ihr Kaffee”

Zugegeben, die Headline klingt nicht nach seriöser Beschäftigung und einem sinnvollen Thema. Aber lassen sie es uns anders ausdrücken: Der Autor dieser Zeilen – ein stadtbekannter Langschläfer – stand an einem Sonntag (3. Juni) um 5 Uhr 30 morgens auf, war um 9 Uhr in Bad Ischl, übte sich einen ganzen Tag lang im Querdenken und fuhr anschließend wieder drei Stunden lang nach Hause. Fazit: Er würde es sofort wieder tun!

WAS IN E&W 5/07 angekündigt diesem Tag werden bis zu wurde, fand am 3. Juni tatsächlich 1.000 Ideenfragmente produ- statt: Der Querdenker-Workshop ziert, aus denen am Ende min- von EP:Händler Hannes Pern- destens drei innovative Ideen kopf (EP:Exquisit) sowie der Trai- innerhalb der Vorgaben entste- ner Christian Leitner und Erwin hen.” Klar, dass da neben der Kargl. Mit dabei: Mitarbeiter Neugierde auch Skepsis ange- Pernkopfs, Schüler der Tourismus- sagt war. schulen Salzkammergut, Interes- Das Ergebnis des Tages übertraf sierte aus anderen Branchen, Trai- jedoch alle Erwartungen: Be- nerkollege Manfred Missbach, reits am Ende des Vormittags, Lukas Pachner aus der EP:Zentra- nachdem die Teilnehmer durch le - und E&W-Herausgeber An- allerlei Kreativitätsprozesse ge- dreas Rockenbauer. Insgesamt schickt worden waren, lagen hatten sich 23 Neugierige ver- nicht „bloß” 1.000, sondern Auch die hatten jede Menge Spaß: Vor- und Querdenker Hannes Pernkopf sammelt, um sich einen (Sonn-) gleich 1.375 Ideenfragmente vor. (Mitte) und die Trainer Erwin Kargl (links) und Christian Leitner. Tag lang dem fidelen Querden- Und nach Sichtung und Verdich- ken hinzugeben. tung am Nachmittag blieben dass wir an einem einzigen Tag „Sichten und Verdichten” ange- Was sich in den Stunden zwi- dann zumindest ein halbes Dut- derart viele und sehr konkrete sagt. Zentrales Werkzeug und Ge- schen 9 Uhr morgens und 17 zend zum Teil ganz hervorragen- Ideen entwickeln würden.” heimrezept der Trainer um aus Uhr im Gesundheitstempel „Vi- de Ideen (samt grob skizzierten den Ideenfragmenten des Vormit- asana” im schönen Bad Ischl Umsetzungsanleitungen) übrig. Kreativ auf Knopfdruck tags zu umsetzbaren Ideen zu wirklich abspielte, lässt sich Da staunte selbst Hannes Pern- Wie es dazu kam: Nach gar nicht kommen: Die 6-3-5-Methode, schlecht in Worte fassen. Lesen Sie kopf: „Meine Erwartungen wur- peinlichen „Aufwärm-Spielen”, was so viel bedeutet, als dass sechs im Folgenden vom Versuch, es den bei weitem übertroffen. Ich bei denen das erste Eis gebrochen Teilnehmer jeweils drei Ideen in doch zu tun. habe nie für möglich gehalten, wurde und einer zwanglosen fünf Minuten kreieren. Was hier Gruppeneinteilung ging’s Schlag ein bisschen wie Hokuspokus Ziel: Innovative Ideen auf Schlag: In den folgenden zwei klingt, funktioniert in der Praxis Beginnen wir vielleicht einmal KURZ UND BÜNDIG: Stunden wurden endlose Assozia- verblüffend gut. Nach mehreren mit dem Zweck der Veranstal- tionsketten geknüpft und Ideen- 6-3-5-Runden und einer ange- tung, der mit dem Untertitel gut Verblüffende Ergebnisse beim Netze gewoben. Schließlich en- regten Diskussion in Kleingrup- beschrieben ist: „Innovative Ideen Querdenker-Workshop von Han- dete der Vormittag mit dem pen, wurde die „Ideenstraße” mit für Marketing & Verkauf Weißwa- nes Pernkopf, Christian Leitner „Brain Race”, bei dem die Teil- den von den einzelnen Gruppen re und Espressomaschinen”. Die und Erwin Kargl: nehmer nicht nur durch die Gän- nominierten realisierbaren Ideen einzigen Vorgaben: „Keine der 1.375 „Ideenfragmente” wur- ge des Viasana hetzten, um sich gepflastert und einmal mehr far- Ideen darf ein Budget jenseits von den kreiert. möglichst viele der begehrten far- bige Pünktchen geklebt. Diesmal 3.000 Euro erfordern und sie Endergebnis waren ein halben bigen Ideen-Punkte auf Hemd, aber nicht auf Kleidungsstücke muss innerhalb von zwei Mona- Dutzend hervorragender Ideen Bluse oder Hirn picken zu lassen, und nackte Haut, sondern auf die ten realisierbar sein”, so stands in samt grober Umsetzungspläne. sondern ganz nebenbei eine ganz Rückseiten der besten Ideen, die der Einladung. erstaunliche Anzahl an Ideenfrag- auf rosa Zettel gekritzelt worden Weitere Workshops mit ande- Die von den Veranstaltern im Vor- menten entwickelten. waren. Jene mit den meisten ren Themen sollen folgen. feld angekündigten Ziele: „An Nach dem Mittagessen war Punkten wurden anschließend E&W 7-8/07 HINTERGRUND 23

von den schlauen und kreativen - und sehen lassen wird. E&W hier noch schnell verraten: Eine, schein für ein Solarium dazu Gruppen präsentiert. wird über die Umsetzung einiger der eher scherzhaft gemeinten schenken könnte. Mit dem Slogan Fazit eines kritischen Beobach- Ideen berichten. Ideen (sie schaffte es nicht in’s „Werden Sie so braun wie Ihr ters: spannender Tag, tolles Team- „Ideenfinale”, hatte aber immer- Kaffee” ... ■ work mit lieben Menschen, aus- Zu guter Letzt ... hin großen Lacherfolg zu ver- gezeichnete Trainer und ein Er- Was es mit dem Titel dieses Arti- zeichnen) sah vor, dass man zu je- INFO: www.trainerzirkel.at gebnis, dass sich sehen lassen kann kels tatsächlich auf sich hat, sei der Espressomaschine einen Gut- 24 HINTERGRUND E&W 7-8/07

Die Halle E des Wiener Museumsquartiers war bis auf den letzten Platz gefüllt. Kein Wunder: Die Rednerliste las sich wie ein Who is Who der internationalen Wirtschaftsgrößen.

BRAND LOGIC MARKENSYMPOSIUM 2007 Visionen zur Marke

Am Brand Logic Markensymposium des Innsbrucker Brand Logic Institutes gaben sich große Namen wie Anton Wolfgang Graf von -Castell, geschäftsführender Gesellschafter der Faber-Castell Unternehmensgruppe, oder Gerhard Bersenbrügge, CEO Nestle Nespresso SA, die Klinke in die Hand. Im Gepäck hatten sie alle Strategien und Tipps rund um die Marke.

„IDENTIFIZIERE EIN PROBLEM und Erst wenn man das geschafft habe, müsse man aber sein Kern-Pro- ce drückt sich in den einfachen du wirst einen Markt finden.” So könne man sich Anregungen aus dukt fördern, denn wenn man Dingen aus.“ Und das sei ein be- schloss Mario Preve, CEO des anderen Feldern holen. Zuerst dieses nicht verkaufen könne, wie sonders wichtiger Faktor am Weg Reisriesen Riso Gallo, seine Prä- solle es einem mit anderen Pro- zum Erfolg. Denn wenn jemand sentation und brachte damit eine dukten gelingen. „Man muss dar- gut bedient werde, gehe er an- grundlegende Überlegung auf KURZ UND BÜNDIG: über nachdenken, was die Kun- schließend los und erzähle davon. den Punkt, die jeder Unterneh- den wollen, und diesen Bedürf- „Er wird zum Botschafter des mer anstellen sollte. Darüber zu- Am Brand Logic Markensym- nissen Rechnung tragen“, beton- Unternehmens“, so Draper. mindest waren sich die Vortragen- posium 2007 beschäftigten te Draper weiter. ZB im Service- den des Symposiums einig. sich hochkarätige Experten aus bereich: „Was ist Service, wer ist Botschafter Theorie und Praxis mit dem der Kunde? Die Antworten auf Auch Gerhard Bersenbrügge sah Thema „Marke” Eine Vision diese Fragen sind die Schlüssel darin einen für Nespresso ent- So auch Peter Draper, ehemaliger Sie stellten Startegien zum um Loyalität aufzubauen“, erklär- scheidenden Erfolgsfaktor. „Fast Marketingdirektor des nicht nur Aufbau und Ausbau von te Draper und erläuterte seine 50% aller Neukunden kommen am Platz überaus erfolgreichen Marken vor. Ansichten anhand einiger Bei- zu uns durch Weiterempfehlung Fußballclubs Manchester United: So sei es wichtig, immer eine spiele. So wurde sein Gepäck vor oder weil sie eine Maschine als „Eine Vision zu haben ist extrem Vision zum Geschäft zu haben. Jahren von einer Fluglinie verlo- Geschenk erhalten haben.“ Das wichtig.“ Und zwar eine Vision Wenn man sich außerdem in ren. Als er dann in sein Hotel sei nur so, weil die Konsumenten für die Marke, das Geschäft und den Endverbraucher hinein- kam, gab man ihm an der Rezep- mit dem Service und der Qua- die Kunden, wie er weiter aus- denke, könne man schon gar tion sofort ein Notfallpaket – be- lität zufrieden seien. Immerhin führte. Um diese aber zu bekom- nicht mehr so viel falsch stehend aus Toiletteartikeln, einem habe auch der Nespresso-Club men, müsse man zuerst sein urei- machen. Hemd und einer Hose. Der Tag mittlerweile 3,1 Mio Mitglieder. genes Geschäftsfeld identifizieren. war gerettet. „Fantastischer Servi- 1,1 Mio davon sind alleine 2006 E&W 7-8/07 HINTERGRUND 25

neu dazugekommen. Doch auch Prinzipien Führungskraft cetta Lanciaux, Senior Advisor des vor diesen Erfolgen stehe zu Die Prinzipien zur Stärkung des Laut Markus Webhofer, ebenfalls GF Groupe Arnault und LVMH, allererst die Frage: „Was wollen Leistungskerns einer Marke stell- vom Institute of Brand Logic, nur zu gut. Sie sagt deshalb auch wir?“ Die Antwort gab Bersen- te Wolfgang Rigger, Managing komme es beim Erfolg von Mar- ohne mit der Wimper zu zucken: brügge: „Wir wollen eine Ikone, Partner des Institues of Brand Lo- ken immer darauf an, ob diese “Wir verkaufen die westliche der Louis Vuitton des Kaffee, wer- gic, vor. Ein Unternehmen müsse auch in der Organisation veran- Kunst des Vivre.” Nämlich seien den.“ Dazu gehöre, dass Nespres- so ein Erlebnis, und zwar das ul- (v. li.) Gerhard timative Kaffee-Erlebnis, verkau- Berssenbrügge fe, so Bersenbrügge. Service sei (Nestlé Nespresso), hier neben gutem Kaffee ganz Markus Webhofer wichtig, aber auch das „Drum (Institute of Brand Herum“, wie das Mitgliederma- Logic), Concetta gazin, die Clooney-Werbung Lanciaux (LVHM), oder die stylishen Nespresso- Anton Wolfgang Shops. „Das Image muss bleiben, Graf von Faber- auch wenn man gewisse Geschäf- Castell. te deshalb ausschlagen muss. Wir möchten zB nicht, dass unser Kaffee bei McDonalds verkauft wird“, erklärt der CEO die Stra- tegie des Unternehmens. Deshalb fand Bersenbrügge auch nichts dabei, als ihm Christian Schöln- hammer vom Institute of Brand Logic den Kilopreis des Nespres- so-Kaffees vorrechnete: rund 43 – wie auch die aus der Praxis kert seien. Denn das öffentliche bei Luxusprodukten neben hoher Euro. „Ich glaube, dass der Preis kommenden Redner bereits an- Markenprofil werde bei jedem Qualität und großer Produkti- angemessen ist“, so Bersenbrügge deuteten – zu allererst auf die Kundenkontakt gebildet. Diffuses dentität immer Emotionen im zu dem Moderator des Symposi- Kernkompetenz fokussieren. „Das Auftreten an diesen Kontakt- Spiel, aus der sich unter anderem ums. ist wie bei einer Baumbeschnei- punkten stelle sich hier oft als der Mehrwert ergebe. „Weg von dung“, so Rigger. Dann könne Hauptproblem dar, weshalb die der Quantität“, laute die Devise Gewöhnliches ungewöhnlich man sich auf das Prinzip der Ex- Kunden kein genaues Bild von im Luxussegment. Anton Wolfgang Graf Faber-Cas- In dieselbe Kerbe schlug auch tell verriet auch einiges über seine Steffen Seifarth, Regional Vice Markenstrategie. „Man muss sich President Deutschland und Öster- „Identifiziere ein Problem und du wirst einen besinnen und irgendwo Markt- reich des Kosmetikkonzerns Coty führer sein“, gab er zu bedenken. Markt finden.” Prestige Lancaster Group: „100 Denn mit nur wenig Aufwand Mario Preve, CEO Riso Gallo ml Duft bekomme ich beim Dis- könnten Marken ins Abseits ge- konter um 2 Euro. Für einen Duft drückt werden. „Marken werden um 80 Euro ist die Marke der meist von innen zerstört“, meinte zellenz stützen und damit den der Marke bekämen. „Bei der wesentliche Wertschöpfer, der der Graf. Deshalb sei es auch be- Markt bearbeiten. Als Beispiel Verankerung der Marke im durch den richtigen Service und sonders wichtig, dass die Füh- hierfür führte er den iPod an, der Unternehmen kommt deshalb das richtige Umfeld noch gestei- rungskräfte eines Unternehmens sowohl in Aus- als auch Durch- den Führungskräften große Ver- gert wird.“ Die Marke müsse die überzeugt von der Marke seien. führung als exzellent zu bezeich- antwortung zu“, bestätigte Web- Emotion und den Kopf des Ver- Und das Schlagwort „Einzigartig- nen sei. Erst wenn diese beiden hofer die Ausführungen Graf Fa- brauchers erreichen, denn „wenn keit“ habe für ihn auch große Be- Aufgaben erfolgreich erledigt ber-Castells. Sie seien die Bild- es einmal klick macht, dann ist deutung. Das beginne bei der seien, solle man sich auf die suk- hauer der Marke. Dabei gehe es der Kunde preisresistent“, so Seif- Corporate Identity, und führe zessive Kern-Erweiterung einlas- nicht um Softfacts, sondern um arth. Hingegen komme es zu ei- über einen klar erkennbaren sen. „Wenn man im Ideenkreis Inhalte, Hardfacts, wie zB Regeln ner puren Wertevernichtung Kundennutzen bis hin zur Identi- der Marke nach Themen sucht, für den Vertrieb. Und: Führungs- durch hohe Stückzahlen und dar- fikation mit und Begeisterung für kommt es zu einer Stärkung und kräfte müssen die Markenidee als aus resultierendem Preisverfall. die Marke der Persönlichkeiten, nicht zu einer x-beliebigen Aus- Vorbild leben. Nur wenn sie das Und der Weg zu gesundem Mar- die hinter der Marke stehen. „Ge- dehnung“, erklärte Rigger die täten, so sei das ein klares Signal kenwachstum? „Wenn es dem wöhnliche Dinge außergewöhn- beste Vorgehensweise und nannte an die Mitarbeiter, bekräftigte Unternehmen gelingt, sich in den lich gut machen“, fasste er eines die Marke Wick als Beispiel. Die- Webhofer die Bedeutung der Endverbraucher hineinzudenken, seiner Erfolgsgeheimnisse zusam- se habe mit einer Salbe begonnen Führungskräfte für den Erfolg ei- kann man nicht mehr viel falsch men. Denn es habe sich gezeigt, und sukzessive ihr Sortiment auf ner Marke. machen oder am Potenzial vorbei dass man mit dieser Philosophie Bonbons, Hals- und Nasensprays denken.“ ■ auch „in den Niederungen des und Hustensäfte ausgedehnt. Alles Emotion verkaufen Alltags ganz gut Geld verdienen jedoch im Umfeld des Kernbe- Dass sich Luxus nicht von alleine INFO: www.institute-brandlogic.com/ kann.“ reichs der Marke. an den Mann bringe, weiß Con- symposium_uebersymposium.php 26 HINTERGRUND E&W 7-8/07

NEUE LEBENSWELTEN, NEUE AUFGABEN, NEUE CHANCEN Communities, Convenience & Co.

E&W schaut in dieser Ausgabe zurück, aber – in bewährter Manier – auch nach vorne und nimmt den Kunden von morgen nochmals unter die Lupe: Er wird nicht nur in anderer Gestalt auftreten als der Kunde von heute (E&W berichtete in der letzten Ausgabe), er wird auch anders agieren. Motivforscherin Helene Karmasin zeigte am E&W-Maxday auch auf, auf welche gesellschaftlichen Entwicklungen sich Industrie und Handel noch einstellen werden müssen, wenn sie am Ball, oder besser gesagt, am Kunden bleiben wollen.

„WARUM VERHALTEN die Men- heißt das, entsprechende Ein- Helene Karmasin: schen sich so wie sie sich verhal- kaufs- bzw. Erlebniswelten in Sze- „Eines wollen die ten und was erwartet sich der ne setzen zu müssen, in denen der Leute ganz sicher Kunde in der Konsumwelt von Konsument das Gefühl hat, sich nicht: in einer morgen“, das sind die Fragen, die ausleben zu können und nicht blöden Umgebung alle von mir beantwortet haben unnütz seine kostbare Zeit zu ver- Zeit verplempern.” wollen“, erläutert Motivforsche- geuden. Die Motivforscherin: rin Helene Karmasin, „und ich „Eines wollen die Leute ganz si- kann nur sagen: Exakte Progno- cher nicht: in einer blöden Um- sen sind nicht möglich, wohl gebung ihre Zeit verplempern.“ aber begründete Vermuten darü- Die Gesellschaft der Zukunft ber, welche menschen Wünsche wird – noch viel mehr als die und Bedürfnisse die Produkte, Gesellschaft von heute – Gren- Dienstleistungen und Angebote zen in Frage stellen und versu- auf unseren Märkten lenken chen, diese immer weiter auszu- werden.“ dehnen. „Viele Menschen wol- Die Ergebnisse der Karmasin’- len den Rahmen ihrer Möglich- schen Vorschau, knapp zu- keiten sprengen“, so Karmasin, sammengefasst: Das allgemeine „und Industrie und Handel soll- soziokulturelle Umfeld wird sich ten sich deshalb überlegen: Wel- in den nächsten Jahren stark än- che Grenzen können wir aufbre- dern und die Menschen werden chen?“ Inseln, auf denen sie von den vie- Boden – eine Entwicklung, die vor allem mit den Kategorien len Trends und Neuerungen sich weiter fortsetzen wird(Slo- Raum, Zeit und Grenze ganz an- Nahwelten entstehen weitgehend verschont bleiben.” gan: For people like us). ders umgehen als sie es heute tun. „Aber“, so Karmasin weiter, „zu Sogenannte Nahwelten werden Gut vermarkten lassen werden „Sei mobil!“, heißt einer der An- jedem Trend gibt es einen Gegen- entstehen, „der Raum, der mir sich auch Dinge, die der Orien- sprüche mit denen sich in Zu- trend. Die einen können nicht gehört” zur wichtigen Rückzugs- tierung und Sinnsuche dienen. kunft fast jeder – ob er will oder weit genug kommen, keine Gren- zelle mutieren. Hier haben jene Schön, schlank und fit will er sein, nicht – auseinandersetzen wird ze unausgelotet lassen, die ande- eine Chance, die diese Rückzugs- der Kunde von morgen – und er müssen. Was schön und nach Frei- ren aber hassen diese Entwick- welten zur Verfügung stellen kön- will in vielen Bereich so wenig heit klingt, bedeutet für den Ein- lung geradezu, suchen sich ihre nen, die also die – im wahrsten wie möglich gefordert sein – gut zelnen jedoch oft „Stress zum Sinne der Wortes – Nischenmärk- für die Anbieter von sogenannten Quadrat“ – muss er doch zeigen, te bedienen. Conveniece-Produkten. „Natür- dass er in und an allen Lagen/Be- KURZ UND BÜNDIG: lich gibt es Freaks, die am liebsten reichen/Orten zuhause ist. Die Menschen suchen nach Wunsch nach Gemeinschaft alles selber machen, ausprobieren, neuen Konzepten für Raum, Zeit Der Mensch von morgen wird in herausfinden, der Großteil wird Keine Zeit verplempern und Grenzen. der Konsumwelt auch das suchen, aber ganz glücklich sein, wenn er Und der Zwang, seine Zeit mög- was die Gesellschaft ihm vielfach nicht mit diesen Dingen belangt Sie werden mobiler und „ge- lichst optimal nutzen zu müssen, schuldig bleiben wird: seine Zu- wird. Don’t make me think, heißt triebener” und akzeptieren im- wird dem einzelnen Individuum gehörigkeit. Der Wunsch nach die Devise, die allerdings nicht so mer weniger Einschränkungen – das Gefühl vermitteln, immer we- Gemeinschaft wird für die Entste- ausgesprochen wird und auf die wollen aus jedem Einkauf ein niger Zeit zur Verfügung zu ha- Erlebnis gestalten. hung entsprechender Communi- die Unternehmen antworten soll- ben. „Die Menschen werden im- ties in vielen Bereichen sorgen. ten: You press the button. We do mer getriebener“, weiß Helene Gegentrends entstehen als In- Schon seit längerer Zeit schießen the rest.“ ■ Karmasin vom Motivforschungs- seln gegen die vielen und steti- Flaggship-Stores bekannter Mar- gen Neuerungen. institut Karmasin. Für den Handel ken wie Schwammerl aus dem INFO: www.karmasin.at E&W 7-8/07 HINTERGRUND 27

Immer im Bild

SAGEM Communication, einer der weltweit führenden Hersteller in der Mobilfunk- und Breitbandkommu- nikation, erweitert sein Angebot an AGFAPHOTO-Lizenz-Produkten. Neben den bereits erfolgreich lancierten und etablierten Fotodruckern (AP1100 und AP2700) bringt man nun ein neues Top- Produkt auf den Markt: den digitalen Fotorahmen AGFAPHOTO AF5070M.

Mit dem AF5070M bringt SAGEM nach dem AGFAPHOTO AF5070 von der Speicherkarte. Neben Foto-Dateien kann der AF5070M einen weiteren attraktiven und leistungsstarken digitalen Fotor- auch MP3- sowie MPEG-Dateien abspielen und sogar Text-Doku- ahmen zu einem sehr günstigen Preis. Der AF5070M ist ein echtes mente lesen. Auf dem Display werden außerdem Kalender und Schmuckstück, das sich harmonisch in die Wohnungseinrichtung Uhrzeit angezeigt. Äußerst praktisch: Im Lieferumfang des Foto- integriert. Ob im Schlafzimmer, im Wohnzimmer oder im Büro – rahmens ist eine Fernbedienung für komfortable Bedienung ent- Der AF5070M bringt Ihre Lieblingsfotos dahin, wo Sie gerade sind. halten. Entweder im modernen Look aus schwarzem Kunststoff oder mit www.sagem.at; www.agfaphoto.com klassisch-elegantem Rahmen aus gebürstetem Aluminium. Email: [email protected] Superleichte Bedienung Der AF5070M bietet bei einer Bilddiagonale von sieben Zoll eine Auflösung von 483 × 234 Pixel und verfügt über einen integrierten Speicher von 128 MB. Die Fotos lassen sich einfach als Dia-Show anzeigen – via 3-in-1-Kartenlesegerät (SD/MMC/MS) auch direkt

bilteil macht das SINIO 1 zu einem echten Hingucker. Ein beleuchtetes Farbdisplay mit Symbol- Dynamisches Duo führung, Komfort-Freisprechen und Schnellwahl sorgen für einfache Be- Grundigs Markenimage und Sagems Know-how dienbarkeit. Zur Ausstattung des bilden den Grundstein für eine erfolgreiche Expan- SINIO A1 gehört darüber hinaus ein sion in Europa. Die Marke steht für starke digitaler Anrufbeantworter. Mit seiner Design-Orientierung und so genügt schon ein kurzer schlanken Form, den klaren Linien und SINIO 1 der effektvoll gestalteten, rot hinter- Blick, um zu wissen: Diese Geräte fallen aus dem leuchteten Tastatur ist das Grundig ILLION 1 mehr als ein kommu- Rahmen des Üblichen. nikativer Eye-Catcher fürs Wohnzimmer, bei dem ebenfalls durch ein beleuchtetes Farbdisplay mit Symbolführung, Sagem Communication startet die Vermarktung von schnurlosen Komfort-Freisprechen und Schnellwahl für ein- DECT-Telefonen unter der Marke Grundig in Österreich mit den fache Bedienbarkeit gesorgt ist – in der Variante Modellen CALIOS, SINIO und ILLION. ILLION A1 zusätzlich mit digitalem Anrufbeant- Das Grundig CALIOS 1 verbindet moderne Kommu- worter. nikation mit innovativem Design und sorgt mit seinem beleuchteten Farbdisplay mit Symbolführung, Frei- sprech-Funktion sowie Kurzwahl für höchsten Ge- www.sagem.at sprächskomfort. Mit dem integrierten Kartenleser e-mail: [email protected] lassen sich Kontakte einfach von der SIM- Karte Ihres Mobiltelefons auf Ihr CA- ILLION 1 LIOS 1 Telefonbuch kopieren. Das CA- LIOS A1 ist zusätzlich mit einem digitalen Anrufbeantworter ausgestattet. CALIOS 1 Moderne Ausstattung edel verpackt Das Grundig SINIO 1 verbindet elegantes Design und hochwer- tige Ausstattung, vor allem die innovative Ladestation für das Mo- Werbung 28 TELEKOMMUNIKATION E&W 7-8/07

SEA ÜBERNIMMT NB-DISTRIBUTION VON LEITZ Halbe Scheidung

Was sich bereits seit einigen Monaten ankündigte, wird mit 1. September Realität: Die Netzbetreiber-Distribution von Samsung-Mobiltelefonen wandert von Leitz Austria zu Austria (SEA). Leitz wird weiterhin Begeistert ist er von der Entwicklung nicht, aber er nimmts dennoch gelassen: Leitz Austria-Eigentümer Norbert Winkler sucht nach exklusiv „offene Geräte” von Samsung vertreiben. Alternativen zu den Samsung-Umsätzen. Mit Erfolg, wie es scheint ...

GANZ ÜBERRASCHEND kam der Consulting-Funktion überneh- vertreiben. Als Exklusiv-Distribu- „Hier ändert sich gar nichts.” Schritt für Leitz Austria-Eigentü- men. Ab 1.1.2008 macht Samsung tor waren uns natürlich die Hän- Nicht verhehlen kann Winkler mer Norbert Winkler nicht: „Das das Netzbetreiber-Geschäft dann de gebunden. Das ist jetzt vorbei.” eine gewisse Genugtuung darü- habe ich schon kommen gesehen, komplett alleine. Winkler: „Das ber, dass nach dem teilweisen Aus nachdem Samsung ab August des wurde in beiderseitigem Einver- Andere Hersteller lauern bei Samsung, andere Interessenten vergangenen Jahres die Handys an ständnis ausgehandelt.” Immerhin seien andere Hersteller ganz schnell zur Stelle waren: unserer Stelle importiert hat und Für Leitz Austria bedeute das ein bereits auf die Idee gekommen, „Was mich ganz besonders freut wir sie bei Samsung Electronics lachendes und ein weinendes künftig die Dienste von Leitz zu ist, dass es nicht lange gedauert Austria kaufen mussten. Bis dahin Auge. „Ein weinendes”, so der nutzen. Winkler schreibt das dem hat, bis wir aktiv kontaktiert wur- haben wir die Ware aus Korea im- Leitz-Chef, „weil zu dem Zeit- offensichtlich guten Image seines den. Wir haben in der Branche portiert.” punkt als wir mit Samsung begon- Unternehmens und seiner Mann- offensichtlich einen sehr guten Die Begründung seitens Samsung nen haben, die Marke in Öster- schafft zu. Viel könne er über die Ruf, der sich hauptsächlich auf für die Änderungen in der Distri- reich bedeutungslos war. Das ge- laufenden Gespräche zwar noch meine guten Mitarbeiter gründet. bution klingt plausibel: Nachdem samte Samsung Telekom-Geschäft nicht sagen, weil man Still- Die machen alle einen hervorra- die Netzbetreiber immer globaler in Österreich haben wir – allen schweigen vereinbart habe. Er genden Job. Wir haben daher bis aufgestellt seien und immer weni- voran Christian Kirchner – von könne aber immerhin verraten, jetzt keine einzige Kündigung ger Hardware-Entscheidungen der Stunde Null weg aufgebaut. dass zusätzlich zu den Samsung- aussprechen müssen und werden lokal getroffen würden, müsse Insofern ist das fast wie unser Geräten auch die Distribution den Personalstand halten.” man sich auch als Hersteller die- Baby. Und das abzugeben, tut na- von offenen Handys eines ande- Den Umsatz könne man zwar sen Strukturen anpassen. türlich schon ein bisschen weh.” ren Herstellers zur Diskussion nicht halten, aber das würde ent- Das lachende Auge von Winkler stünde, teilweise auch das Netzbe- schärft durch erheblich geringere „Völlig normaler Vorgang” jedoch sieht, dass Leitz nun eine treibergeschäft. Kosten. Winkler. „Insbesondere im Winkler: „In Wahrheit ist das Freiheit hat, die bis dato unbe- Bereits im Herbst dieses Jahres Bereich Service und Reparaturen, Ganze ein völlig normaler Vor- kannt war: „Wir sind jetzt nicht könnte es so weit sein und Leitz Marketing- und Werbung sowie gang und ich bin Samsung des- mehr ausschließlich darauf ange- Distributor einer weiteren Han- Finanzierung können wir sehr viel wegen nicht böse. Außerdem ha- wiesen, Samsung-Produkte zu dymarke werden, allerspätestens einsparen.” Das Geschäft mit „of- ben wir eine faire Regelung ge- für das erste Quartal 2008 muss fenen Geräten” werde, so rechnet funden. Auswirkungen auf Leitz man damit rechnen. Auf das Sam- Kirchner, weiter stark steigen, weil Austria hat das insofern, als wir KURZ UND BÜNDIG: sung-Geschäft habe das jedoch die Netzbetreiber die Subventio- uns jetzt um Ersatzumsätze um- Mit 1. September übernimmt keinen Einfluss. Winkler: „In un- nen ständig zurückschrauben schauen müssen.” Samsung Electronics Austria serer Vertragsvereinbarung steht müssten. Das hieße aber für die Um den Übergang so friktionsfrei die Netzbetreiber-Distribution nichts von Exklusivität. Was im- Zukunft, dass Kunden High End- wie möglich zu gestalten, ist SEA von Samsung-Mobiltelefonen. mer wir auch in Zukunft zusätz- Handys bald nur mehr frei kaufen schon jetzt in alle Gespräche mit lich machen, wir bleiben Sam- könnten. Kirchner: „Wenn sich Leitz Austria ist weiterhin für den Netzbetreibern involviert, weil sung Mobiltelefon-Distributor für die Provisionen weiter so entwi- die Distribution von „offenen ckeln, könnte bald der Fall eintre- bereits die gesamten Planungen für Geräten” zuständig. den österreichischen Markt.” das Herbstgeschäft laufen. Faktu- Neben dem Zubehörgeschäft, ten, dass die Handyspanne höher riert wird aber bis 31. August noch Leitz Austria wird das Handy- laufe auch das Geschäft mit Mul- ist als die Netzbetreiber-Provision. über Leitz Austria. Und über den Portfolio erweitern – Gespräche tifunktionsdruckern und Faxgerä- Wir rechnen heuer mit einem ersten September hinaus bis zum mit anderen Herstellern laufen ten von Samsung weiter wie ge- Markt von 250.000 bis 300.000 Jahresende wird Leitz eine Art bereits. habt. Prok. Christian Kirchner: offenen Geräten.” ■ 30 TELEKOMMUNIKATION E&W 7-8/07

Andreas Petermandl hier im Flaggschif seiner Shop-Kette, dem einzigen Franchise-3Store Österreichs. Der Welser Händler verfolgt konsequent eine Exklusiv- Strategie: Seine Shops sind jeweils auf einen Betreiber gebrandet.

ANDREAS PETERMANDL: EIGENINTERPRETATION DER EXKLUSIV-STRATEGIE „Neue Shops aufzubauen ist meine Spezialität“

Man kann zu den Exklusiv-Strategien der Netzbetreiber stehen, wie man will, Andreas Petermandl hat jedenfalls seine eigene Interpretation des Themas gefunden. Der Welser Händler betreibt bereits fünf Shops, von denen sich jeder auf jeweils einen Netzbetreiber konzentriert. Kein Wunder, wenn Petermandl das Aufbauen von neuen Shops als seine Spezialität betrachtet.

ANGEFANGEN HAT alles 2005, als 3Spot in der Welser Innenstadt an. der Händler weitgehend. Aus dem Cashflow Petermandl den bisher einzigen Auf eine eigene Marke verzichtet „Die Handelslandschaft ändert Beim Ausbau seiner Shop-Kette Franchise-3Store im Welser Ein- sich. Derzeit geht der Trend ein- hält Petermandl allerdings eine kaufszentrum SCW eröffnete. fach in Richtung Exklusivität. strikte Linie ein: Alle Erweiterun- Mit dieser Partnerschaft ist er KURZ UND BÜNDIG: Die Provider haben es mit den gen werden aus dem Cashflow fi- „groß geworden“, und Peter- Distributoren vorgezeigt“, be- nanziert. Weswegen Petermandl mandl arbeitet nach eigenen An- Andreas Petermandl setzt auf gründet Petermandl seinen An- auch nicht auf „Teufel komm gaben besonders gern mit 3 zu- konsequente Markenstrategie. satz. raus” neue Shops aus dem Boden sammen, weil bei diesem Betrei- Jeder seiner Shops ist auf Dabei ergeben sich aus der Strate- stampft. ber die Entscheidungsprozesse be- jeweils einen Netzbetreiber gie einige handfeste Vorteile, so- „Kontakte zu knüpfen und neue sonders schnell ablaufen. gebrandet und profitiert so wohl in der Position gegenüber Shops aufzubauen bis diese von Daneben hat der Händler aber direkt von den Marketing- den Netzbetreibern als auch im selbst laufen, das ist meine Spezia- seine Exklusiv-Strategie auch mit aktivitäten der Netzbetreiber. täglichen Betrieb, ist der Welser lität. Dabei ist es mir wichtig, anderen Mobilfunkern konse- Exklusivität bringt mehr Händler überzeugt: „Wenn ich meine eigenen Ideen einzubrin- quent verfolgt. So gehören dem Gewicht gegenüber den Mobil- einen exklusiven Shop betreibe, gen“, fasst Petermandl zusam- Imperium von Petermandl zu- funkanbietern. nehmen mich die Provider ernst. men. „Bis ich mich für ein neues sätzlich ein auf Telering und ein Arbeitserleichterung für die Ich habe einfach eine stärkere Po- Projekt entschließe, braucht es auf T-Mobile/Telering gebrande- Mitarbeiter, die sich mit einer sition gegenüber den Netzbetrei- allerdings mindestens ein halbes ter Shop sowie ein Store als Mo- Marke identifizieren können. bern und bekomme dadurch Jahr. Dabei möchte ich auch gar bilkom Business Partner und ein mehr Unterstützung von ihnen.“ nicht mit allen Betreibern zu- E&W 7-8/07 TELEKOMMUNIKATION 31

sammenarbeiten, sondern ich su- Kunde geht zur Marke che mir meine Partner sehr genau Aber auch in Bezug auf die Wahr- aus. Sie müssen dasselbe Ziel wie nehmung der Shops durch die ich verfolgen, schließlich steckt Kunden bringt eine eindeutige eine Menge Kapital in so einem Positionierung nach Ansicht von Shop.“ Petermandl nur Vorteile. „Der Damit das auch gut angelegt ist, Kunde geht zur Marke. Vor allem werden Synergien zwischen den dann, wenn er schon bei einem einzelnen Niederlassungen konse- Provider Kunde ist und ich profi- quent genutzt. So verfügen alle tiere zusätzlich vom Marketing Shops über eine einheitliche der Netzbetreiber“, so Peter- technische Ausstattung. mandl. „Natürlich schaut der Kunde, wie sich der Shop präsen- Erleichterung tiert. Da muss ständig alles perfekt für die Mitarbeiter Exklusiv ist auch die Luxus-Schiene, die Andreas Petermandl zusammen sein und der Kunde muss sich im Für die Mitarbeiter bringt die mit dem Grazer Designer Peter Aloisson verfolgt. Die Luxus-Handys Geschäft wohl fühlen.“ eindeutige Positionierung der glitzern mit Gold und Brillanten. Beim Franchise-3Store bringt der Shops eine deutliche Arbeitser- Auftritt unter der Netzbetreiber- leichterung, da sie sich auf nur ei- treibers identifizieren, was auch termandl bietet dabei den Mitar- Marke allerdings auch mit sich, nen einzigen Anbieter konzen- im Kontakt mit dem Kunden beitern des Unternehmens auch dass hier besonders viele Service- trieren müssen. Ein Punkt, auf handfeste Vorteile bringt. Das geht einiges an Aufstiegschancen. fälle bewältigt werden müssen, die den Petermandl besonderen Wert so weit, dass die 14 Mitarbeiter „Wenn er sich bemüht, kann ein nicht von 3 abgegolten werden. legt. So seien die Mitarbeiter ein- von Petermandl zwar zwischen Mitarbeiter bei mir relativ leicht „Das ist ein leidiges Thema, da für erseits bei allen Produkten des je- den einzelnen Shops wechseln, zum Shopleiter aufsteigen, der den Kunden immer der Provider weiligen Mobilfunkers absolut aber nicht zwischen den einzel- dann für das Tagesgeschäft verant- schuld ist“, so Petermandl. „Aber sattelfest und würden sich ande- nen Marken „springen“. wortlich ist“, erklärt der Welser der Kunde setzt dieses Service rerseits mit der Marke „ihres“ Be- Die Expansionsstrategie von Pe- Händler, der selbst regelmäßig einfach bei einem Netzbetreiber- hinter dem Verkaufspult steht, um Shop voraus.“ ■ den Kontakt zum Markt nicht zu LUXUS-SCHIENE verlieren.

Andreas Petermandl baut aber nicht nur seine Shop-Kette konsequent aus, sondern er erschließt sich auch ein neues Absatzgebiet im Bereich der Lu- xus-Handys. Dazu ist er eine Kooperation mit dem Designhaus Yellow Ja- cket für Geräte, die von Peter Aloisson gestaltet werden, eingegangen. Der- zeit sucht der Welser noch nach weiteren Partnern im EFH, die solche Ge- räte auch an den Mann bzw die Frau bringen können. Geplant ist der Vertrieb auf zwei Schienen, mit Schmuck-Covers und speziell mit hochpreisi- gen Geräten in der abso- luten Luxusklasse, die bereits in Großbritan- nien, Russland sowie im arabischen Raum ver- kauft werden. Der Preis der Schmuck- covers bewegt sich laut Petermandl in einem Be- reich von 99 bis 149 Euro. Der Preis wird unter an- derem durch das einge- setzte Material, Silber oder Edelstahl mit hän- disch gefassten Zirko- nien gerechtfertig. Richtig tief muss man für die Luxus-Handys in die Ta- sche greifen, erhalten doch die Handys eine Blende aus Weißgold, die ebenfalls mit Brillanten besetzt wird. Bis September wollen Aloisson und Petermandl bis zu acht Modelle anbieten können. Der Einstiegspreis liegt bei 10.000 Euro. „Luxus wird wieder gezeigt. Wie in der Vergangenheit Uhren oder Schmuck, werden Handys immer mehr auch zur Repräsentation eingesetzt. Da haben auch Gold und Brillianten ihre Berechtigung“, so Petermandl. 32 TELEKOMMUNIKATION E&W 7-8/07

Datendienste ONE: KRAMMER FOLGT BANG-JENSEN Einstiegsdroge 3GB

Wofür die Netzbetreiber bei Spra- Antiklimax che mehrere Jahre benötigt haben, soll bei Daten nun offensichtlich in Der One-Verkauf hat sich über die Jahre zum kürzester Zeit nachgeholt werden. Der Wettbewerb unter den Mobil- Lieblingsgerücht der Branche entwickelt. Zu oft funkern hat jedenfalls zu einem dramatischen Datenpreis-Verfall war der unmittelbar bevorstehende Verkauf geführt. Nach einer kurzen „Anfix- schon gemeldet worden. Umso schneller ging Phase” sind wir damit schon bald beim „Goldenen Schuss” in diesem dann der tatsächliche Vorgang über die Bühne. viel versprechenden Marktsegment. One war an Orange und Mid Europa Partners Als neue Einstiegsschwelle für den

aktuelles Konsumenten haben sich 3 GB-Da- verkauft, unmittelbar nachdem die ersten tenpakete etabliert, deren Preis gesicherten Nachrichten an die Öffentlichkeit Nun auch offiziell: Michael Krammer (siehe auch sich derzeit rund um 20 Euro ein- S. 150) soll nach dem Abschluss der Übernahme gependelt hat. Der letzte Preis- gedrungen sind: ein Antiklimax eben. den Posten des CEO bei One übernehmen. rutsch wurde ausgelöst, als One bei seinem Standardpaket H.U.I. das Übertragungsvolumen an jenes von Mitbewerber 3 anpasste – DABEI ist es hinter den Kulissen wird allerdings als gegeben gese- te Übergabe für September oder sprich von 1 GB/Monat auf 1,5 durchaus heiß hergegangen. hen, da die Übernahme von Oktober erwartet. GB/Monat erhöhte. Dort ließ man Minderheitseigentümer Orange One keine direkten Auswirkun- Der ehemalige Telering-CEO das nicht lange auf sich sitzen, lieferte sich zusammen mit sei- gen auf die österreichische Wett- und kurzeitige CEO des deut- schließlich ist ja das erklärte Ziel nem Partner, dem internationa- bewerbssituation hat. Das Ja aus schen Mobilfunkers E-Plus hatte von 3 im Datenbereich, Preis- und len Investment Fonds Mid Euro- Brüssel wird für September er- Orange bei der Übernahme im Markt-Führer zu werden, wes- pa Partners ein heftiges Bieterge- wartet. Hintergrund beraten und wurde wegen der Netzbetreiber sein Da- fecht gegen KPN. bereits seit dem Kauf gerüchte- tenvolumen im 3Daten-Standard- Zum Schluss war den beiden der Führungswechsel weise als neuer CEO gehandelt. paket kurzerhand auf 3 GB verdop- Netzbetreiber 1,4 Mrd Euro Dann wird es auch zu einer Ver- Offiziell wurde es allerdings am pelte, während der Preis mit 19 wert. Rund 200 Mio Euro mehr, änderung an der Spitze des 5. Juli, als die Mitarbeiter von Euro gleich blieb. als ursprünglich vorgesehen, wie Netzbetreibers kommen. CEO One im Rahmen einer Mitar- Ein Schritt, bei dem One nach einer die E&W-Redaktion erfahren Jørgen Bang-Jensen wird nach beiterversammlung informiert Schrecksekunde nachzog. Dieser hat. Wobei Mid Europa Partners zehn Jahren an der Spitze von wurden. Mobilfunker bietet jetzt sein Stan- mit 65% der Anteile die Führung One seine Funktion zurückle- dardpaket um 20 Euro an, betont hält. Immer vorausgesetzt, die gen. Sein Nachfolger ist kein Die Folgen aber daneben seine Fix-Preisgaran- Wettbewerbshüter Österreichs Unbekannter: Michael Kram- Für One verändert sich mit der tie. Dh, der Kunde wird bei der Über- und der EU geben ihr Placet zu mer. Laut Informationen vom Übernahme vor allem einmal die schreitung des Datenvolumens dem Deal. Deren Zustimmung Netzbetreiber wird die geordne- strategische Situation. In der bis- automatisch auf 56kbps herunter- herigen Konstruktion, 50,1% der gebremst, bzw kann mit einem Re- Jørgen Bang- Anteile hielt der deutsche Ener- fill-Paket um 5 Euro um jeweils 1 GB Jensen stand gieriese E.On, jeweils 17,45% Datenvolumen erhöhen. zehn Jahre lang die Mobilfunker Orange und Te- Die Aktivitäten von 3 und One ha- an der Spitze von lenor, sowie 15% TDN, war es ben inzwischen auch T-Mobile und One und ist damit für die Eigentümer oft schwierig die Mobilkom auf den Plan gerufen. einer der am zu einer Entscheidung zu kom- So zog T-Mobile innerhalb weniger längsten die- men. Dieses Hindernis ist jetzt Tage nach und launchte seinerseits nenden CEO bei überwunden. den Tarif Mobile Internet Medium 3 Österreichs Mo- Zumindest auf der Homepage bilfunkern. GB für 20 Euro. Was gegenüber von Orange wurde auch ein Er wird seinen dem ursprünglichen Paket eine Markenwechsel des Netzbetrei- Posten mit Ab- Verdopplung des Datenvolumens bers für die kommenden zwölf schluss der Wett- und eine Reduktion von 5 Euro/Mo- bewerbsprüfung bis 18 Monate angekündigt. nat bei der Grundgebühr bedeutet. durch die EU Zeitplan und Vorgehensweise ste- Als letztes hat die Mobilkom einen räumen. hen hier allerdings noch nicht Tarif von 3 GB/Monat um 22 Euro fest. ■ auf den Markt gebracht. Als ihr Atout führt die Mobilkom in ihrer INFO: www.one.at Kommunikation HSUPA und vor al- lem ihre Netzqualität ins Treffen. 34 TELEKOMMUNIKATION E&W 7-8/07 FOTO CREDIT - Stephan Boroviczeny Stephan CREDIT - FOTO High Noon für den Distributionsmarkt: Für T-Mobile Key Account Manager Stefan Nemeth, UpCom-GF Martin Lehmann und T-Mobile VL Wolfgang Lesiak überwiegen eindeutig die Vorteile der exklusiven Distributionspartnerschaft. (Regieanweisung – Musik, Ennio Morricone)

DREI MONATE EXKLUSIV Distribution neu

Mit der grundlegenden Neuordnung hat der Distributionsmarkt in Österreich eine zusätzliche Dynamik gewonnen. Exklusive Partnerschaften mit enger Zusammenarbeit zwischen Netzbetreiber und Distributor haben das frühere Modell ersetzt. Jetzt, drei Monate nachdem die letzten Nachbeben abgeklungen sind, ziehen T-Mobile VL Wolfgang Lesiak und UpCom-GF Martin Lehman eine erste Bilanz.

DER TREND zu exklusiven Part- dem Fachhandel, nach ihrer Ein- händler mit der Situation nicht In die selbe Kerbe schlägt auch nerschaften auf dem österreichi- schätzung überwiegen jedoch die glücklich sind. Sie müssen jetzt Lesiak, wenn er meint: „Nach schen Telekom-Markt war schon Vorteile. mit vier Distributoren zu- zehn Jahren Mobilfunk-Distribu- länger zu beobachten. Indem die „Mag sein, dass einzelne Fach- sammenarbeiten, wo sie vorher tion in Österreich war es an der Mobilfunker sich jetzt alle exklu- nur einen Ansprechpartner hat- Zeit, dass sich etwas in dieser sive Distributionspartner gesucht ten. Der Vorteil für den EFH ist Richtung ergibt. In den vergan- haben, wurde diese Entwicklung KURZ UND BÜNDIG: allerdings die erhöhte Betreu- genen Jahren hat sich das Thema allerdings auf die Spitze getrieben. ungsqualität unsererseits, weil wir Distribution in die falsche Rich- Nicht immer zur Begeisterung Erste Bilanz zur exklusiven als UpCom uns auf einen Betrei- tung entwickelt. Wir stehen des Fachhandels. Hat nun doch Distributionspartnerschaft ber mit zwei Marken konzentrie- weiterhin voll zur Distribution, ein Telekom-Fachhändler für je- T-Mobile und UpCom von ren können“, erklärt Lehmann. allerdings hat es sich gezeigt, dass den Netzbetreiber im Programm UpCom-GF Martin Lehmann und „Auch bringt die neue Situation hier neue Formen benötigt wer- jeweils einen Distributor als An- T-Mobile-VL Wolfgang Lesiak: auf dem Distributionsmarkt eine den.“ sprechpartner (immer vorausge- Höhere Betreuungsqualität deutlich höhere Transparenz in setzt, er wird nicht vom Mobil- für den Fachhandel der Betreuung für den Händler. Strategische Entscheidung funker direkt betreut). Womit vie- Konzentration der Mittel auf Die Distributoren sind nun ein- Die Konzentration auf einen An- le Fachhändler mit einem Schlag einen Betreiber durch UpCom mal unmittelbar vergleichbar, bieter wird nach Ansicht von bis zu vier Ansprechpartner ha- ermöglicht neue Dienste weswegen jetzt jeder Top-Qualität Lehmann vor allem auch dadurch ben, wo sie zuvor vielleicht mit liefern muss.“ notwendig, weil sich das Rollen- zwei Distributoren durchgekom- Exklusive Partnerschaft er- In der Vergangenheit ging dage- bild der Distribution ändert. So schließt neue Potenziale in der men sind. Wolfgang Lesiak und gen nach Ansicht Lehmanns im übernimmt UpCom für T-Mobi- Zusammenarbeit zwischen Martin Lehmann haben zwar Ver- Konkurrenzkampf der Distribu- le zusätzliche Aufgaben in der Be- Netzbetreiber und Distributor ständnis für die Vorbehalte aus toren viel Energie verloren. treuung des Fachhandels. Da- ❯ 36 TELEKOMMUNIKATION E&W 7-8/07

Das Rollenbild für men mit Fokus auf das Netzbe- nerschaft neue Potenziale freige- die Disrtibution än- treibergeschäft, das war unser As- setzt. dert sich. Ein Um- set. Jetzt haben wir unseren Tätig- „In der Vergangenheit war es bei stand, UpCom-GF keitsbereich sozusagen nochmals der Zusammenarbeit mit den ein- Martin Lehmann gut reduziert und können dafür den zelnen Distributionspartnern in ins Konzept passt: Fachhandel zB bei Datenlösun- Wirklichkeit immer die Frage – „Upcom war immer gen von T-Mobile besser unter- wie viel Marktanteil wollten wir ein extrem stützen. Diese Veränderung hat für gewinnen und wie viel waren wir schlankes und flexi- uns hervorragend gepasst und ich bereit, dem einzelnen Partner da- bles Unternehmen. halte die exklusive Partnerschaft für zu bezahlen? Und wenn wir Diese Veränderung mit T-Mobile für die strategisch eine Aktion planten, so war das hat für uns hervor- ragend gepasst und richtige Entscheidung.“ wegen des Wettbewerbs zwischen ich halte die exklu- Aus der Sicht von T-Mobile spra- den Distributoren immer eine sive Partnerschaft chen neben der vertieften Betreu- heikle Sache. Jetzt ist UpCom der mit T-Mobile für die ung der Fachhandelspartner gera- schnelle Umsetzer für die Marken strategisch richtige de die erwähnten schlanken Entscheidung.“ Strukturen für UpCom. „Wir wollen keinen Partner, der zuerst „Zurzeit liegt der Fokus ganz abspecken muss“, so Lesiak. „Und klar auf der Zusammenarbeit mit Martin Lehmann steht ein mit T-Mobile.” bei bietet der Distributor auch Das neue Anforderungsprofil an Manager mit langjährige Erfah- UpCom-GF Martin neue Services für seine Partner im die Distribution passt dem Up- rung an der Spitze des Distribu- Lehmann Fachhandel an. Dazu gehört auch Com-GF recht gut ins Konzept: tors, der auch unsere Sprache das Online-Tool Cash-Control „UpCom war immer ein extrem spricht.“ (siehe Kasten: Das große Los). schlankes und flexibles Unterneh- Die Partnerschaft zwischen T- T-Mobile und Telering, der auch Mobile und UpCom ist jedenfalls unsere entsprechend aufbereiteten auf Dauer angelegt, wie sowohl Produkte österreichweit verbrei- DAS GROßE LOS Wolfgang Lesiak als auch Martin tet“, so Lesiak. So kann dank der Lehmann bestätigen. „Das ist wie exklusiven Partnerschaft UpCom Manch einer mag sagen, dass UpCom bei der Verschiebung im Distribu- in einer Ehe, in der man sich ge- bei anstehenden Aktionen viel tionssektor das große Los im Frühjahr gezogen hat. Unbestreitbar ist, dass meinsam weiterentwickelt“, so früher informiert werden, als es der kleinste und „jüngste“ Distributor mit T-Mobile den größten Netzbetrei- der UpCom-GF. bisher der Fall war. Das bringt ber als exklusiven Partner gewonnen hat. Für Lehmann und Lesiak besteht eine deutliche Verbesserung beim allerdings genau in dieser Konstellation der große Vorteil in der Zu- Neue Potenziale Roll-out einer Aktion wie Fair- sammenarbeit: Während T-Mobile mit seiner Größe dem Gespann das not- wendige Gewicht verleiht, stellt UpCom die notwendige Flexibiltät sicher. Mit der Neuaufteilung des Distri- play gegenüber der Situation, als Der Distributor deckt derzeit mit fünf Außendienstmitarbeitern ganz Ös- butionsmarktes und den exklusi- T-Mobile noch mit mehreren terreich ab. Um auch in Zukunft die gestiegenen Anforderungen sicher zu ven Partnerschaften wurde für T- Distributoren zusammengearbei- bewältigen, ist UpCom gerade dabei, seine Mitarbeiterzahl aufzustocken. Mobile die Abstimmung mit Dis- tet hat. Die Bereiche Logistik und Verkaufsinnendienst wurden bereits verstärkt. tributions-Partner UpCom natür- Diese engere Zusammenarbeit Neu geschaffen werden soll die Position eines Vertriebsleiters, damit sich lich wesentlich vereinfacht. schlägt sich nicht zuletzt auch in Lehmann verstärkt auf die Führung des Gesamtunternehmens konzentrie- Gleichzeitig hat die exklusive Part- der Belieferung des Fachhandels ren kann. Seiner Unternehmensphilosophie, Konzentration auf’s Kerngeschäft und die notwendigen Dienste rund herum, will Lehmann jedenfalls weiterhin treu bleiben. „Mittelfristig wird UpCom sicher andere Geschäftsfelder wie zB freie Mobiltelefone erschließen. Zurzeit liegt der Fokus ganz klar auf der Zusammenarbeit mit T-Mobile. Da werde ich mir daneben keine zweite Baustelle aufmachen“, so Lehmann. „Die Fachhändler müssen jedenfalls das Gefühl haben, dass sie von uns alle notwendigen Dinge erhalten, um sich ganz auf ihr Geschäft und den Verkauf konzentrieren zu können.“ Keine Schwierigkeit habe die Umstellung der einzelnen Händler gebracht. Dieser Vorgang ist lauf Lehmann überraschend glatt abgelaufen. Vielmehr Für T-Mobile-VL verwundert es ihn dagegen, dass es selbst jetzt, drei Monate nachdem die Wolfgang Lesiak war Neuorganisation des Distributionsmarktes abgeschlossen wurde, Neuan- nach zehn Jahren meldungen von Händlern gibt. Der Distributor hat derzeit rund 780 Händ- Distribution ein ler unter Vertrag. neuer Ansatz Ein Beispiel der Unterstützungsmaßnahmen in diesem Zusammenhang ist notwendig: „Wir Cash-Control.at (www.cash-control.at). Dieses Webtool zeigt dem Händler stehen weiterhin unmittelbar an, was er beim Abschluss eines Vertrags verdient. Als Neben- voll zur Distribu- effekt erhält er eine Übersicht über die aktuellen Tarife. tion, allerdings „Es gibt viele Händler, die nicht immer den Überblick haben, welche Tarife hat es sich gezeigt, aktuell sind und welche Hardware dazu angeboten wird. Hier sieht er das dass hier neue sofort“, so Lehmann. Formen benötigt werden.“ E&W 7-8/07

AGFEO Telefonanlage Ein Beispiel für die neuen Services, die UpCom für den EFH AGFEO AS 45 umsetzt, ist das Online-Tool Cash- Neue Wege beschreiten Control. „Es gibt viele Händler, die Kommunikation über alle Netze nicht immer den Überblick haben, welche Tarife • Internet-Telefonie (VoIP) aktuell sind und • Analoge-Telefonie welche Hardware 40 dazu angeboten • ISDN-Telefonie wird. Hier sieht er Richtungsweisend und investitionssicher! Teilnehmer das sofort“, so Lehmann. AGFEO SECURITY LINE

nieder, erklärt der T-Mobile-VL: digerweise nur die kleinen Händ- „Hier sind nun Dinge möglich, ler“, betont Lesiak. „Krass ausge- die wir zuvor nicht einmal ange- drückt, in der Vergangenheit war dacht hatten. So war zB bei Up- ein Händler in der Distributions- Com während der Übersiedlung Betreuung ein Händler 2. Klasse. des Telering-Lagers unser Sicher- Mit der exklusiven Partnerschaft heitsbestand untergebracht und der Fachhandel wurde von dort beliefert.“ Und die exklusive „Das ist wie in einer Ehe, in Partnerschaft bringt natürlich der man sich gemeinsam auch eine engere Abstimmung weiterentwickelt“ zwischen den beiden Außendien- sten der beiden Unternehmen. UpCom-GF Martin Lehmann Aufwertung Innerhalb der Fachhandelsstrate- ist das nicht notwendigerweise gie von T-Mobile erlaubt die ex- der Fall. Es macht von unserem klusive Zusammenarbeit mit Up- System her keinen Unterschied, Com schließlich auch eine Auf- ob ein großer Händler von uns wertung der Händler in der Dis- direkt oder über UpCom betreut tributions-Betreuung. wird.“ ■ „UpCom betreut nicht notwen-

SCHWERPUNKTBILDUNG Wir gratulieren Die Aufwertung der Distributionsbetreuung wirkt sich nicht zuletzt auf den neuen Business-Schwerpunkt von T-Mobile aus. Der Netzbetreiber zu 25 Jahre E&W! setzt vor allem im Bereich der Klein- und Kleinstunternehmen auf den Fachhandel, wie VL Wolfgang Lesiak versichert: „Das kann jeder moti- vierte Fachhändler weit besser machen als jeder Direktvertrieb. Da hat er auf regionaler Ebene die notwendigen Kontakte, um die Unternehmen seiner Umgebung auf gleicher Augenhöhe anzusprechen und Lösungen wie Mini-VPN, BlackBerry oder Replace anzubieten. Das ist ein schöner Kuchen und es gibt da keine Produkte, die am EFH vorbei nur im Direkt- vertrieb angeboten werden. Wir müssen allerdings den FH fit machen, VoIP TK-Suite System-Telefonie Haussteuerung damit er dieselben Produkte anbieten kann wie die Shops. Das ist eine „unbedingte Notwendigkeit“ für uns.“ Daneben will Lesiak auch exklusive Partnerschaften mit dem EFH for- cieren: „Mit den zwei Marken T-Mobile und Telering kann am Markt ein permanenter Druck aufgebaut werden. Damit wird eine exklusive Part- nerschaft mit uns für den Händler sehr interessant – ein sicherer Hafen gleichsam.“ Ein Franchise-Modell sieht Lesiak dagegen für T-Mobile nicht als realistisch an. AGFEO Telekommunikation · Gaswerkstraße 8 · D-33647 Bielefeld Info-Line: 0700 CALL AGFEO (0700 2255 24336) · Fax: 0521/447 09-98 555 E-Mail: [email protected] · Internet: www.agfeo.de 38 TELEKOMMUNIKATION E&W 7-8/07

NOKIA SETZT AUF CATEGORY MANAGEMENT Intuitiv richtig

Der Telekom-Fachhandel sieht sich bei Mobiltelefonen einem zunehmend komplexen Umfeld gegenüber. Der Markt ist gesättigt, die Stückzahlen bei Mobiltelefonen stagnieren und die Kunden werden gleichzeitig immer anspruchsvoller sowie zum Teil auch immer besser in-

formiert. In dieser Situation setzt Nokia auf Category Die vier Kategorien im Handysortiment sollen dem Kunden auch durch Management, um die Situation des Fachhandels zu entsprechende Farbgebung in der Dekoration angezeigt werden. „Der Kunde soll mitkriegen, dass Handy nicht gleich Handy ist, sondern dass es für verbessern. unterschiedliche Bedürfnisse passende Geräte gibt ”, erklärt Gattinger.

FÜR CLAUS GATTINGER, Nokia POS-Gestaltung verwirrend wirken. Gattinger hält Rahmen der Dangaard-Road- Retail Account Manager, geht es Vordergründig dreht es sich bei daher auch den Einsatz von mehr show vorgestellt. schlicht ums hochwertige Ver- Category Management um die Kategorien für nicht sinnvoll. Was im Kleinen mit den Aufstel- kaufen: „Der Fachhandel steht POS-Gestaltung und da erfolgt In der ersten Umsetzungsphase lern gemacht wird, setzt Nokia heute beim Verkauf von Mobilte- auch von Seiten Nokias der erste durch die Nokia Shop Consul- übrigens im Großen mit einem lefonen vor sehr unterschied- Ansatz. In der einfachsten Form tants und interessierte Fachhänd- Shop-in-Shop-Konzept um. Die- lichen Anforderungen. Einerseits geht es dabei darum, das vorhan- ler wird hier viel mit neuem De- ses Möbelsystem gliedert das No- gibt es bei den Kunden ein ex- dene Sortiment übersichtlicher zu korationsmaterial und mit Farb- kia-Sortiment ebenfalls klar er- trem großes Spektrum, von gestalten. Dabei beschränkt sich gebung gearbeitet, um die unter- kennbar nach den vier Katego- kaum bis sehr gut informiert, der Handyproduzent ganz be- schiedlichen Kategorien für den rien. In Österreich ist dieses womit der Handel sehr flexibel wusst auf die vier Kategorien Kunden anzuzeigen. „Der Kunde Shopmöbel allerdings noch nicht sein muss. Gleichzeitig können „Connect“, „Achieve“, „Explore“ soll mitkriegen, dass Handy nicht im Einsatz. Das System basiert auf die Geräte immer mehr und und „Live“, da Untersuchungen gleich Handy ist, sondern dass es einem modularen Konzept, müssen anders verkauft werden. gezeigt hätten, dass mehr als vier für verschiedene Bedürfnisse pas- wegen der Kosten und des Platz- Und die Mobilfunker schließlich Kategorien für den Kunden nur sende Geräte gibt”, so Gattinger. bedarfs wird es aber voraussicht- fahren wegen des harten Wettbe- „Das wird mit den unterschied- lich nur bei einigen Top-Händ- werbs die Stützungen für Handys lichen Farben signalisiert. Damit lern zum Einsatz kommen. zurück und führen weniger Mo- KURZ UND BÜNDIG: kann der Kunde sich leichter im delle. Da geht es für Nokia da- Angebot zurechtfinden.“ Sortiment optimieren rum, neue Wege zu finden, um Category Management ist die Ziel ist es, dass der Kunde intuitiv Die Gestaltung am POS ist aller- hochwertige Mobiltelefone an Antwort Nokias auf einen eine Vorauswahl treffen kann und dings nur der erste Schritt in den Kunden zu bringen und en- zunehmend komplexen und so schneller und einfacher zu dem Richtung Category Manage- gagierten Händlern das Verkau- gesättigten Markt. Die Nokia für ihn richtigen Handy kommt. ment. „Die eigentliche Bedeu- fen zu erleichtern.“ Shop Consultants arbeiten mit Dazu dient einerseits der Karton- tung liegt im gemeinsamen Pro- dem EFH bei der Umsetzung des Mit seinem Konzept zum Cate- Aufsteller, der als Hintergrund im zess mit dem Händler. Im zweiten Konzepts zusammen. gory Management hat Nokia so Schaufenster oder in der Vitrine Schritt werden dazu die Daten einen Weg entwickelt. Das Vor- Farbwelten erleichtern dem dienen kann und mit seiner Farbe des Händlers analysiert. Auf dieser bild dazu lieferte der Lebens- Kunden die intuitive Vorauswahl die Kategorie des Handys signali- Basis werden Vorschläge für die mittelhandel, der seit den 90ern beim Handykauf. siert. Zur Präsentation der Han- optimale Gestaltung des Sorti- mit einer ähnlichen Situation Breitere Aufstellung bei einem dys dienen auch die so genannten ments bis hin zur Ladegestaltung konfrontiert ist. Und es sind auch gleichzeitig strafferen Sorti- Buttons. Mit diesen lassen sich und der Promotions erstellt. Das Handelsketten, die im Lebens- ment. Redundante Produkte Mobiltelefone sowie Schautafeln betrifft alle Elemente des Marke- mittelbereich tätig sind, die das werden eleminiert. in der entsprechenden Farbe und tings“, erklärt Gattinger. Category Management aus eige- Umsatzsteigerung im zweistel- mit selbsterklärenden Slogans So wird ein sinnvolles Sortiment nem Antrieb einfordern. ligen Bereich. kombinieren. Dem EFH wurden definiert und redundante Produk- Aufsteller und Buttons erstmals in te werden aus dem Angebot eli- E&W 7-8/07 TELEKOMMUNIKATION 39

Nokia-Partner zweistellige Zu- erwartet sich, dass das Category wachsraten bei Umsatz und Absatz Management damit im aufstre- erzielen. In Österreich ist der benden Markt der Handys ohne Handy-Produzent dagegen erst SIM-Lock eine besonders große dabei, Category Management bei Bedeutung erhalten wird. Hier einigen Händlern einzuführen. spielt die Marke des Endgeräts bei Dort geben die Shopconsultants der Auswahl durch den Kunden regelmäßig Empfehlungen über eine entscheidende Rolle. ■ die Sortimentsgestaltung betref- fend der Nokia Range. Gattinger INFO: www.nokia.at

NOKIAS VIER KATEGORIEN

Hier nochmals ein Überblick über die vier Kategorien, in die Nokia sein ge- samtes Portfolio eingeteilt hat: 3 Die Kategorie „Connect“ spricht die klassischen „Nur-Telefonierer“ an. Einer der Buttons mit entsprechender Tafel, die dem Kunden die Orientie- 3 Wer dagegen seinen Lifestyle auch mit dem Handy ausdrücken will rung durch das Nokia-Sortiment erleichtern sollen. und sein Endgerät auch auf seine speziellen Interessen wie Musik, Foto, Fashion oder Outdoor abstimmt, der wird sich in der emotiona- len Kategorie „Live“ wieder finden. miniert. So kann zB ein gestrafftes hion oder auch der meistverkauf- 3 „Achieve“ wendet sich an die Business-User und repräsentiert vor al- Sortiment gestaltet werden, das ten Handys optimieren“, legt lem die Geräte der Eseries. mit weniger Modellen trotzdem Gattinger dar. „Mit Category die unterschiedlichen Marken, Management lässt sich das Sorti- 3 Für diejenigen Kunden, die ihren Multimedia-Lebensstil vom PC lösen Formfaktoren und Kategorien ment reduzieren und trotzdem und ihre sozialen Web-Applikationen auch mobil nutzen wollen, bietet abdeckt. der Verkaufserfolg sichern.“ Kategorie „Explore“ mit den Geräten der Nseries die richtige Antwort. Die Kategorien ziehen sich konsequenterweise auch durch die Präsenta- „Das kann man für jeden Händler tion der Geräte und die damit verbundenen Farbwelten, sodass Kunde und ganz individuell spielen. Je nach Orientierung nach Marke Händler durch eine einfache Vorauswahl die Komplexität des Handykaufs Ausrichtung, lässt sich das Sorti- In Europa kann Nokia schon eini- vereinfachen können. ment in Richtung Business, Fas- ge Erfolge vorweisen. So konnten

                                                  40 TELEKOMMUNIKATION E&W 7-8/07

DANGAARD ROADSHOW Wege zum Schotter

Zum Schotter will Dangaard seine Partner im Fachhandel führen. Wie dies geschehen soll,

darüber hat der Distributor in seiner Roadshow Da waren sie noch drei, VL Peter Winkovitsch, hier mit Dangaard-GF Kurt Dojaczek berichtet. Dabei folgte das Unternehmen auch und Händlervertriensleiter Karl Schürz von 3, präsentiert dem EFH die neuen Möglichkeiten der exklusiven Distributon bei der Dangaard Roadschow. Kurz darauf hier seinem Motto. verließ Winkovitsch den Mobilfunkanbieter 3.

WER JETZT ABER GLAUBT, die erste Exklusivität in der Distribution Präsentation der freien Handys ständigen Integration von Smart- Roadshow von Dangaard fand in bringt deutliche Vorteile für den im Geschäft sowie einer entspre- phones in die IT-Umgebung ei- der nächsten Schottergrube statt, Handel, aber der Wettbewerb chenden Fokussierung des nes Unternehmens. Damit der der irrt. Schließlich ging es um verlagert sich und man muss die Händlers auf dieses Segment. Telekom-Fachhandel das Poten- den Schotter der anderen Art, Entscheidung treffen, mit wem Dafür bietet Dangaard Unter- zial der HTC-Geräte aber auch weswegen die vier Veranstaltun- man zusammenarbeitet“, so Do- stützung in Form von Sorti- ausnützen kann, wird eine Schu- gen in den Casinos Graz, Baden, jaczek. „Dangaard bietet in die- mentsberatung, ein 6-wöchiges lungsoffensive gestartet, mit der Innsbruck und Linz stattfanden. ser Situation seinen Partnern im Rückgaberecht auf die Hälfte ein Händler zum „HTC Certi- Ein angemessener Rahmen also, Handel ein Sorglos-Paket. Wir der Ware sowie bei entsprechen- fied Mobility Partner“ avancie- um die versammelten Händler fordern aber auch ein Bekenntnis dem Umsatz Zugriff auf das Vi- ren kann. Dazu werden sowohl über die neuen Gegebenheiten des EFH zu uns.“ trinenprogramm von Dangaard, Verkäufer- als auch Techniker- des Marktes zu informieren und das herstellerunabhängig ist und Seminare angeboten. Wege zu neuen Verdienstmög- Hoffnungsmarkt sich allen Platzverhältnissen an- lichkeiten im Telekommunika- Mit dieser Strategie soll der passen kann. Schlacht bei Daten tionssektor aufzuzeigen. Markt für freie Endgeräte for- Da die Netzbetreiber ihre Port- Eine Sonderstellung im Pro- Und da hatte Dangaard-GF Kurt ciert werden. Das Bekenntnis des folios weiter ausdünnen und da- gramm der Roadshow kam na- Dojaczek einiges zu berichten. Fachhandels besteht vor allem neben auch der Anteil der SIM- türlich 3 als exklusivem Netz- Es ging um nichts weniger, als auch aus einer Ausbildung der Only-Angebote immer mehr zu- werkpartner zu. Handelsver- die exklusive Partnerschaft von Mitarbeiter, einer ausreichenden nimmt, erwartet man sich bei triebsleiter Karl Schürz nutzte Dangaard mit 3 und die neuen Dangaard, dass der Marktanteil dann auch gleich die Möglich- Chancen auf dem Markt für of- KURZ UND BÜNDIG: der freien Endgeräte sich im lau- keit, die Vorteile von Dangaard fene Endgeräte sowie in den Be- fenden Jahr nochmals verdoppeln hervorzuheben. „Eigentlich reichen VoIP und Navigation, auf Dangaard-GF Kurt Dojaczek zu wird. wollten wir die Entwicklung zur die Dangaard in Zukunft seine den neuen Bedingungen im Zu diesem Hoffnungsgebiet ge- Exklusiv-Distribution nicht, aber Schwerpunkte setzen will. Dazu Telekom-Geschäft: hören auch die Business-Model- der Markt hat sich in diese Rich- war auf der Dangaard-Roadshow Die Glanzzeit des Netzbetrei- le von HTC, die eine besondere tung entwickelt. In dieser Situa- nicht nur der Netzbetreiber- bergeschäftes ist vorbei. Der Rolle im Programm von Dan- tion sprach für Dangaard, dass Partner 3 präsent, sondern auch Telekom-Fachhandel muss neue gaard spielen. „Diese Geräte bie- der Distributor bereits fest auf Nokia, Samsung und Sony Erics- Verdienstmöglichkeiten ten alles, was man für einen mo- dem Markt verankert ist. Dazu son sowie im Festnetzbereich erschließen. Hier will Dangaard bilen Arbeitsplatz braucht“, er- kommt, dass Dangaard uns ein Siemens Home and Office mit engeren Partnerschaften klärt Dojaczek. „Natürlich erfor- Rundum-Paket anbieten konn- Commuications zeigten ihre ansetzen. dern sie mehr Aufwand vom te“, erklärte Schürz. neuesten Produkte. Im Naviga- Schwerpunkt auf offene Händler beim Verkauf, aber Spe- Die Hauptstoßrichtung legte tionsbereich lag der Schwer- Geräte. Hier wird eine weitere zialisten können hier gutes Geld Schürz dabei auch gleich fest: punkt auf TomTom Works, einer Verdopplung des Marktanteils verdienen.“ Daten. „In Zukunft findet bei Flottenmanagement-Lösung für erwartet. Dem Dangaard-GF geht es hier Daten die Schlacht statt und da professionelle Anwender. vor allem um das Zusatzgeschäft, wollen wir Markt- und Kosten- 3 als exklusiver Netzwerkpart- „Die Glanzzeiten des Netzbe- das mit Business-Lösungen rund führer werden.“ ■ ner setzt auf Daten-Tarife und treibergeschäfts sind vorbei. Der um solche freien Endgeräte will hier Markt- und Kosten- Markt stellt uns vor komplett möglich wird. Das reicht von INFO: www.dangaard.at führer werden. neue Herausforderungen. Die Mail-Applikationen bis zur voll- E&W 7-8/07 TELEKOMMUNIKATION 41

A1 PARTNER ONLINE SHOP-PROGRAMM Aus Klicks Euros machen

Die Idee ist nicht ganz neu, aber zum Launch vor ein paar Jahren sei „der Fachhandel noch nicht so weit” gewesen. Deshalb erfolgte jetzt der Relaunch des „Affiliate Selling”-Programms. Das Prinzip: Wer über seine eigene Internetseite Kunden an den Mobilkom-Online-Shop vermittelt, Ursula Stejskal ist Leiterin des Alternativ Sales bei der Mobilkom und für das „Affiliate Selling”- bekommt bis zu 35 Euro Provision. Programm verantwortlich.

WER ALS HÄNDLER über ordentli- rungen jederzeit zu prüfen und die Installation des Banners hat te) 5 Euro. che Internet-Präsenz verfügt und gegebenenfalls die Anmeldung der Händler keinen Aufwand, Den Neustart des Programms er- sich Kunden nicht nur zufällig auf zurückzuweisen bzw den Vertrag kann seinen online-affinen Kun- klärt Ursula Stejskal damit, dass das dessen Homepage verirren, der zu kündigen. den ein attraktives Angebot bieten Internet für die Händler mittler- kann mit dem „Affiliate Selling”- Auch Unternehmen, die bis dato und bei entsprechender Nutzung weile deutlich an Bedeutung ge- Programm der Mobilkom ohne noch keine eigene Homepage ha- seiner Homepag schöne Provisio- wonnen habe: „Vor ein paar Jah- großen Aufwand zusätzliches ben, können auf den Online-Zug nen kassieren.” ren waren wir noch zu früh und Geld verdienen. der Mobilkom aufspringen: Noch Außerdem sei die Teilnahme am die Händler noch viel zu wenig Das Prinzip ist einfach: Wann im- im Juli wird man die Gestaltung Programm kostenlos, der mer ein Kunde von der Internet- von Homepages anbieten. Stejs- Händler erspare sich das La- seite eines Händlers (muss kein kal: „Wir unterstützen auch die gerrisiko und die gesamte Telekom-Händler sein!) durch Partner, die noch keine eigene Abwicklung, Zustellung und Klick auf einen extra dafür instal- Webseite haben.” Verrechnung erfolge über lierten Banner zum Online-Shop die Mobilkom. Mittelfristig der Mobilkom wechselt und an- Nur Vorteile ist geplant, dass es im A1 schließend dort einkauft, be- Attraktiv sollte das Programm Online-Shop auch die Mög- kommt der Händler eine schöne nämlich für viele sein: „Wir ha- lichkeit geben wird, dass der Provision von bis zu 35 Euro, die ben bereits einige Händler, die das Kunde sein Produkt beim auf Monatsbasis ausgezahlt wird. sehr intensiv nutzen, weil die Vor- Händler seiner Wahl abholt. teile auf der Hand liegen. Bis auf Konkret werden derzeit fol- Ruck, zuck dabei gende Provisionen geboten: Alles was dazu notwendig ist (ne- 3 5 Euro für Tarife wie A1 ben der eigenen Homepage) sind KURZ UND BÜNDIG: Member (Plus, Zero 1, Nach der Anmeldung findet man auf dem Online-Portal Banner, Buttons und/oder die Unterzeichnung des A1 Part- Zero 3, Mobiles Breitband Bis zu 35 Euro Provision gibt Textlinks für die Integration auf der ner Online Shop-Vertrags und 300/600/1200 oder A1 der Einbau eines Banners/But- es, wenn ein Endkonsument eigenen Homepage. über die Homepage des Händ- Data tons und/oder Textlinks auf der am Online-Geschäft interessiert. lers im A1 Online-Shop landet 3 10 Euro für A1 Navi Data Homepage. Zu diesem Zweck Das hat sich mittlerweile stark ge- und dort auch einkauft. kann man – ab Vertragsunter- 3 15 Euro für Tarife wie A1 ändert. Aber schon in der Vergan- zeichnung – auf ein Mobilkom- Anmeldung ist unter Easy_5, Xcite (Zero oder genheit waren ein paar Händler Portal zugreifen, in dem sämtliche www.a1.net/affiliate möglich. Easy), Zero_2/3/4, Special damit sehr erfolgreich. Aber von Zero, Breitband 1,5GB, Hilfsmittel zu finden sind. Ein Mobilkom Vertriebspart- vielen wurden die Chancen da- Data Flex Plus oder Data- Grundsätzlich – so Leiterin Alter- ner-Vertrag ist nicht Bedingung hinter schwer unterschätzt. Inzwi- Corporate Plus nativ Sales Ursula Stejskal – kann für die Teilnahme. schen ist es schon fast fahrlässig, 3 25 Euro für A1 Breitband das Programm von den unter- Die Provisionsabrechnung dieses Thema ganz auszulassen.” 5GB schiedlichsten Partnern genutzt erfolgt monatlich. Dementsprechend habe man be- werden und ist nicht auf den 3 35 Euro für A1 Zero_5 reits in den ersten Tagen nach dem Fachhandel beschränkt. Allerdings Alle notwendigen Banner, Zusätzlich gibt’s für jede Online Start über 60 Anmeldungen ge- Buttons usw gibt’s nach der behalte sich die Mobilkom das Vertragsverlängerung (MyNext) habt. ■ Freischaltung des Partners auf Recht vor, Anmeldungen, Inter- 10 Euro und für jedes B-Free einem eigenen Online-Portal. netauftritte und Banner-Platzie- Komplettpaket (HW + SIM-Kar- INFO: www.a1.net/affiliate 42 MULTIMEDIA E&W 7-8/07

Am 30. Mai eröffnete Expert Thaller eine neue Filiale. Und zwar keine gewöhnliche. Denn seit diesem Tag kann sich die Welser Innenstadt über die größte Loewe Galerie Europas freuen. Ja, auch größer als die in Berlin. Auf 200 m2 und zwei Stockwerken gibt es seither (vor allem) Video, aber auch Audio vom Feinsten zu bestaunen und erstehen. Die rauschende Eröffnung war von zahlreichen lokalen Honoratioren aber natürlich auch von Loewe Österreich- GF Mag. Hannes Lechner und der Expert (v.l.) Thaller-GF Wolfgang See, Loewe-Boss Hannes Lechner und der neue Loewe Galerie- GF Manuel Falkner demonstrieren Einigkeit. Sie waren sich sicher: „Das wird ein toller Führungsriege besucht. Erfolg.”

GRÖSSTE LOEWE GALERIE EUROPAS Da hat alles gepasst

DER LOEWE HATTE zum Empfang Thaller-GF Wolfgang See zeigt mutstropfen: Ein langjähriger Mit- darauf, dass eines unserer Mitglie- gerufen und halb Oberösterreich sich von der Größe und dem De- arbeiter von Expert Thaller in Att- der so ein Geschäft eröffnet und war gekommen. So stellte sich zu- sign, nicht zuletzt aber von der nang Puchheim geht als GF der sich damit ein zweites Standbein mindest die bis oben hin gefüllte Zusammenarbeit mit der Premi- Galerie nach Wels. „Wir werden schafft”, betont Kapfer. neue Loewe Galerie in der Welser ummarke begeistert. „Da hat alles Manuel Falkner sehr vermissen”, Genauso sieht das Wolfgang See, Innenstadt zur Eröffnung des Ge- gepasst. Von der Planung bis zur ist sich der Thaller-GF sicher. schließlich sei Loewe genau das schäfts dar. Gleich beim Betreten Fertigstellung hat es nur drei Mo- richtige Produkt für den Fachhan- war klar: Ramschig war gestern nate gedauert. Von Loewe war al- (Nicht nur) Orange Neugier del. „Man hat die Chance sich zu und die Premiummarke möchte les, die Produkte aber auch die Nachdem die ersten Gläser ge- entfalten, denn es macht Spaß, die nicht einmal in die Nähe dieses Shopelemente, wie geplant da. leert waren, schnitten zur Freude Loewe-Produkte zu verkaufen. Wortes. Das neue Loewe Galerie- Wirklich eine tolle Zusammenar- des Publikums Hannes Lechner, Wir erwarten uns tolle Erfolge”, konzept wurde vollständig umge- beit”, schwärmt er. Schließlich sei Manuel Falkner und Hermann unterstreicht See sein Commit- setzt - viel weiß, Marmor, Edel- man bereits zwei Tage vorher be- Wimmer, der Vizebürgermeister ment zur Premiummarke. stahl, Glas, angenehmes Licht, reit für die Eröffnung gewesen, was von Wels, das symbolische Band Platz für die wunderbar designten äußerst selten so der Fall sei, zur Eröffnung durch. Endlich – Was plant der Loewe? Produkte – und natürlich auch schmunzelt See. Einziger Wer- dachten sich wohl so manche, die „Mit dem Individual Compose für die Kunden. schon neugierig auf die Flats und sind wir 250% über Plan – der hat Home Cinema-Lösungen in den eingeschlagen wie eine Bombe”, Keine Massenabfertigung KURZ UND BÜNDIG: Startlöchern scharrten und dann beschreibt Hannes Lechner den Das bestätigt auch ein sichtlich er- Das GF-Team von Expert ihren Rundgang durch die Gale- Status Quo und verrät noch etwas freuter Loewe-GF Hannes Lech- Thaller eröffnete am 30. Mai die rie starteten. zu den Zukunftsplänen des ner: „Die Loewe CI ist hier per- größte Loewe Galerie Europas. Nicht nur die Anwesenden Wel- Raubtiers am UE-Markt. So soll fekt umgesetzt. Es geht dabei da- ser, auch die Expert-Führungsrie- 2008 in Wien ein ähnlicher Store rum, dass sich der Kunde wohl- In der Welser Innenstadt ge war wohl neugierig auf die eröffnet werden. „Zu 99% wer- können sich Kunden seither auf fühlt. Dazu braucht er Platz. Und Loewe-Galerie des Experten den wir das wieder mit einem 200 m2 Fläche und zwei Stock- Massenabfertigung ist sowieso Thaller. So gab sich Expert-GF Händler gemeinsam durchzie- werken von den Premium- nicht im Sinn von Loewe.” Alfred Kapfer mit einem in oran- hen”, so Lechner. Heuer sollen qualitäten von Individual Das neue Design der Loewe Gale- Compose und Co. überzeugen. ge gehaltenem Geschenkskorb außerdem noch acht Galerien fol- rien ist übrigens europaweit gleich. ein Stelldichein und wirkte gen, bis 2010 40-45 österreich- Nur die Dimensionen der Welser 2008 soll ein ähnlicher Store höchst zufrieden mit dem Gese- weit stehen. ■ Galerie der Firma Thaller sind in Wien eröffnet werden. henen. „Das Geschäft ist toll ge- auch für den GF neu. Auch Expert worden. Wir als Expert sind stolz INFO: www.loewe.de E&W 7-8/07 MULTIMEDIA 43

PREMIERE SETZT AUF DIE BUNDESLIGA Darius/CMX Eier legende ...

Alles rund ... Wollmilchsau. Oder auch Digi- talvideos aufnehmende Kame- „Mehr Fußball als je zuvor” lautet das zukünftige Motto bei Premiere. Nachdem sich der ra-MP3-Player-Digicam-Hand- heldkonsole. So könnte man den MP3 1110 von CMX nennen.

Pay-TV-Sender die Übertragungsrechte für die kommenden drei Saisonen gesichert news Und das umschreibt seine un- hatte, wurde das Programmangebot an den neuen Spielplan angepasst. – Ab sofort gibt’s zähligen Features auch schon pro Runde vier Spiele live in voller Länge. Rechtzeitig vor Saisonbeginn startete auch die recht gut. Natürlich: Die Haupt- aufgabe liegt – wie der Name neue Werbekampagne inklusive der Aktion „3 für 2”. schon sagt – auf der Audio-

MIT DER ZUSTIMMUNG der Ver- Mit dem Slogan „Wenn einspräsidenten von T-Mobile Fußball deine Religion Bundesliga und Red Zac Erste ist, sind wir deine Liga wurde bei der Bundesli- Kirche” hat Premiere ga-Hauptversammlung Anfang der aktuellen Werbe- Juli der neue, erweiterte Drei- kampagne ein gleicher- Jahres-Vertrag zwischen der maßen einprägsames wiedergabe. „Trotzdem”, dach- ÖFBL und Premiere beschlos- wie provokantes Motto ten sich wohl die Entwickler, sen. Premiere hält damit bis verpasst, das noch für „warum soll das kleine Teil einschließlich der Saison Gesprächsstoff sorgen nicht noch etwas mehr kön- 2009/2010 die exklusiven könnte. Ein Teil der nen?” Und bauten daraufhin Pay-TV-Rechte an der Kampagne ist die eine 2 Megapixel Kamera ein, Bundesliga und wird alle 378 Aktion „3 für 2”, die die neben Fotos auch digitale Spiele live übertragen, 342 da- zur neuen Bundes- Videos aufnimmt. Das 7,62 cm von exklusiv. Für Handels-VL liga-Saison gestartet große TFT-Display stellt Albin Rainer eine „Investition ist und bis Mitte 262.000 Farben und 320 x 240 in die Zufriedenheit unserer September laufen wird. Pixel dar und eignet sich her- Abonnenten und in das künf- vorragend, um Videos wieder- tige Wachstum von Premiere zugeben oder Konsolenklassi- Austria”. Der neue Spielplan ker à la Final Fantasy oder Su- der Bundesliga ermöglichte Pre- Spiel aus der T-Mobile Bundesli- bezahlen. Bei 24-Monats-Bin- per Mario zu spielen. Übrigens miere die Ausweitung des Live- ga auf dem Programm, die Be- dung macht das 19,98 Euro pro sind insgesamt 1.155 Spiele auf Angebots: Ab jetzt werden pro richterstattung rund um die Red Monat, bei zwölfmonatiger Bin- einer CD beigelegt. Außerdem Runde vier Spiele einzeln live Zac Erste Liga wurde mit einem dung 24,97 Euro, wobei jeweils kann der verchromte Player gesendet. Am Freitag, Samstag Samstag-Live-Spiel erweitert. noch einmalig 29,99 Euro für Sprachaufnahmen über ein in- und Sonntag steht je ein Live- Der Startschuss in die neue Sai- die Aktivierung fällig werden. tegriertes Mikro aufzeichnen. son der Fußball Bundesliga fiel Dabei schauen natürlich wieder Der 3,7 V Lithium-Ionen Akku mit der Übertragung des Eröff- attraktive Provisionen für den soll für eine Spielzeit von 12 KURZ UND BÜNDIG: nungsspiels zwischen dem LASK Handel heraus, die sich mit der Stunden sorgen. Musikfiles und Premiere überträgt im Rahmen Linz und dem SK Austria Kärn- Mietprovision für die Receiver Videos überträgt man komfor- des neuen Drei-Jahres-Vertrags ten am 10. Juli. Dr. Georg Kofler, noch weiter aufbessern lassen. tabel via USB 2.0 auf den 1 GB alle 378 Bundesliga-Spiele live. Vorstandsvorsitzender der Pre- Die Aktion „3 für 2” wird vor- großen integrierten Speicher. Ab sofort gibt’s vier Live-Spiele miere AG, unterstrich: „Premiere aussichtlich bis Mitte September Wem das nicht ausreicht, der pro Runde in voller Länge. ist und bleibt Österreichs Fuß- laufen. kann sich über einen SD-Kar- ball-Sender Nummer eins und Gestartet wurde die Aktion zum tenslot freuen. Neue Werbekampagne: Mit dem setzt mit dem Vertrag bis 2010 Auftakt der neuen Bundesliga- Der MP3 1110 wiegt übrigens Slogan „Wenn Fußball deine neue Maßstäbe in der österrei- Saison im Juli als Teil der neuen nur 116 Gramm. Im Paket sind Religion ist, sind wir deine neben der Spiele-CD auch noch Kirche” unterstreicht Premiere chischen Fußballberichterstat- Premiere-Werbekampagne: Die- das umfassende Angebot. tung.” se steht unter dem Motto „Wenn ein Konvertierungsprogramm, Fußball deine Religion ist, sind ein USB-Kabel, ein Adapter von Die Aktion „3 für 2” wurde im Neue Kampagne – „3 für 2” wir deine Kirche” und ist – un- USB auf Mini-USB, Ohrhörer, ein Rahmen der Kampagne gestar- Der Name der neuen Aktion ist schwer zu erkennen – auf das er- A/V-Kabel, ein Line In-Kabel so- tet. Sie bietet dem Kunden drei eigentlich selbsterklärend: „3 für weiterte Fußball-Abgebot ausge- wie das Netzgerät inkludiert. Programmpakete zum Preis von 2” bedeutet, aus den acht Pro- richtet. ■ Erhältlich ab sofort mit zwei- zwei und wird bis Mitte Septem- grammpaketen drei Pakete zu jähriger Garantie bei Darius zu ber laufen. abonnieren, aber nur für zwei zu INFO: www.premiere.at einem UVP von 149,90 Euro. 44 MULTIMEDIA E&W 7-8/07

BOSE PROFESSIONAL LUD ZUM „BOSE DAY” Ulrich Kremp, Manager Bose Professional Division, kann auf eine positive Geschäftsent- wicklung verweisen und Klang-Elite ist stets daran, neue Märkte zu erschließen. „Wir müssen den guten Seit zwei Jahren ist die Professional Division als eigene Ton dorthin bringen, wo Endkunden im Moment Abteilung von Bose äußerst erfolgreich in der Audiowelt noch nicht darüber aktiv. Grund genug, sich beim ersten „Bose Day” poten- nachdenken”, so Kremp. ziellen Partnern vorzustellen und Einblicke in die hoch- wertige Produkt- und Gedankenwelt zu bieten. Eine Welt, in der sich alles um die optimale Gesamtlösung dreht.

DAS ZIEL DES BOSE DAY, der erst- „Wir bemerken bei Gesprächen uns und unseren Partnern neue de ist unter anderem auf Speaker mals Ende Juni in der Bettfedern- mit unseren Partnern, dass die Märkte zu öffnen. Gerade im Spacing (der für Premium-Be- fabrik Oberwaltersdorf stattfand, Qualität im Vormarsch ist und professionellen Bereich ist der schallung notwendigen Lautspre- lässt sich mit sehr knappen Wor- sich die Denkweise ändert. Es Markt noch sehr offen, und es ist cher-Konstellation) ausgelegt. Der ten beschreiben: Sich kennenzu- fehlt nur der Mut, unglaublich, was Panaray Design Guide wird gera- lernen und herauszufinden, wer es zu tun”, bringt es noch für Mög- de überarbeitet und soll ab 2008 in welchen Bereichen aktiv ist, Kremp die aktuelle lichkeiten gibt.” in völlig neuem Design erstrah- um in weiterer Folge gemeinsame Entwicklung auf Bei der Realisie- len. Das bemerkenswerteste Tool Standbeine für die Zukunft auf- den Punkt. rung von Projek- ist aber zweifellos der Bose Mo- zubauen. „Es gibt”, so Ulrich Dieser Trend zu ten bleibt das deler mit dem Auditioner, der in Kremp, Manager Professional Di- hoher Qualität Bose-Team mit Kürze upgedated werden soll: vision, „noch sehr großen Spiel- passt der Professio- den Partnern auf Unter dem Stichwort „Auralisa- raum in der professionellen Au- nal Division sehr Augenhöhe und tion” steht damit das optimale diowelt. Wir müssen den guten gut ins Konzept: unterstützt in je- Werkzeug zwischen akustischer Ton dorthin bringen, wo der „Die Entwicklung der Phase – von Simulation und menschlichen Endkunde im Moment noch läuft sehr gut, vor der Planung und Gehöreigenschaften zur Verfü- nicht darüber nachdenkt.” Ge- allem, seit wir nicht Konzeption bis gung. meint sind damit Bereiche wie nur Händler, son- hin zur TÜV-ge- In Punkto Hardware setzt Bose etwa Kirchen oder Bahnhöfe, wo dern auch End- rechten Inbe- neben der Klangqualität auf die VL Swen Musch: „Einfache die Verständlichkeit der Sprache kunden anspre- triebnahme einer einfache Bedienbarkeit als zweite Bedienung ist ein Kriterium chen. Seit zwei Anlage. „Je nach Maxime. Dies gilt sowohl für zwar eine große Rolle spielt, die – so darf etwa im Lokal die aber gleichzeitig bisher nicht pro- Jahren arbeiten Soundanlage nicht vom Stärke oder prestigeträchtige Großprojekte, fessionell ausgestattet wurden. wir mit der Pro- Tagesgeschäft ablenken.” Schwäche des wie etwa die Beschallung des fessional Division Partners”, erklärt Formel 1-Kurses in Shanghai, die in Österreich nun in Eigenregie Kremp, denn „herauskommen derzeit realisiert wird, als auch für KURZ UND BÜNDIG: und konnten im ersten Jahr 60% muss ein echtes Klangerlebnis mit den Bereich Business Music Sys- Bose Professional verzeichnet Wachstum erzielen, letztes Jahr zufriedenen Kunden. Deshalb teme (Gaststätten, Geschäftsloka- seit dem Start in Ö vor zwei 90% und auch im heurigen Ge- gibt es bei uns auch keinen Men- le, Autohäuser, etc.), den Ver- Jahren eine hervorragende Ent- schäftsjahr werden es sicher wie- genrabatt, sondern einen Quali- triebsleiter Swen Musch als „Seg- wicklung. Heuer soll das Wachs- der mehr als 65%“, zeigt sich tätsbonus.” Um den Qualitäts- ment mit dem größten Umsatz- tum 65% ausmachen. Kremp optimistisch. standard nach außen hin zu si- potenzial” ausmacht – gerade hier chern, müssen alle Bose Profes- soll die Einfachheit in der Bedie- Partnerschaft bedeutet nicht „Markt neu kreieren” sional-Partner zunächst ein nung nicht vom Tagesgeschäft ab- nur hochwertige Produkte, son- Dass Professionalität im Audiobe- Grundlagenseminar positiv absol- lenken. dern Unterstützung in allen Phasen von der Planung bis zur reich mehr bedeutet als das bloße vieren – ohne Zertifikat spielt In diesem Bereich wurden kürz- Montage. Auch Ideen werden Bereitstellen von Hardware, hebt hier im wahrsten Sinne des Wor- lich auch zwei neue Free Space- geliefert. Kremp besonders hervor: „Was tes keine Musik. Modelle eingeführt, von deren wir bieten wollen, sind Gesamtlö- Klangqualität sich die Besucher in Mit Tools wie dem Bose Audi- sungen. Dafür haben wir die not- Bausteine der Bettfedernfabrik am eigenen tioner stellt das Unternehmen wendigen Bausteine parat – in Zu den zahlreichen Bausteinen, Ohr überzeugen konnten. ■ seinen Partnern professionelle Form von hochwertigen Produk- die Bose bereitstellt, zählen zu- Simulations-Software zur ten, praxisorientierten Planungs- nächst Planungs- und Design- INFO: www.bose.at Verfügung. tools und nicht zuletzt Ideen, um Tools: Der Freespace Design Gui- 46 MULTIMEDIA E&W 7-8/07

SAMSUNG NUMMER EINS BEI FLAT-TV Distribution geklärt

Die Gerüchte wollten nicht verstummen, jetzt sind die Fronten endlich geklärt. Gerade rechtzeitig, da Samsung erstmals die klare Nummer eins am österreichischen Flat TV-Markt wurde, steht fest: HB wird weiterhin die gesamte Fachhandels-Distribution für die Samsung Mag. Gerald Reithmayr, Senior Sales Manager Home Entertainment: „HB hat große Stärken in der Betreuung des Fachhandels. Und ohne UE-Produkte übernehmen. den Fachhandel hätten wir die Nummer eins-Position nicht erreicht.”

NACHDEM MAN weltweit bereits seit Stärken in der Betreuung des Christian Blumberger gibt zu, vor kann. Gemeinsam mit Samsung längerem die Nummer eins am Fachhandels und dieser war es allem in der Kommunikation nicht und der Unterstützung durch den Flat TV-Markt ist, konnte Samsung auch, der die jüngsten Erfolge von immer alles richtig gemacht zu ha- Fachhandel können wir in Öster- nun auch in Österreich die Spitze Samsung erst ermöglicht hat. Wir ben: „Wir mussten erst lernen, reich noch sehr viel erreichen.” erklimmen (GfK, Mai 2007). Und sind mit der klaren Ansage ange- miteinander zu leben. In so einer zwar deutlich, mit 22,4% wertmä- treten, möglichst rasch Nummer Phase gibt es immer Reibungsver- Nicht „gegen den Trend” ßigem(!) Marktanteil vor Philips eins im Gesamtmarkt zu werden luste. Vielleicht war ich auch zu Etwaige Gerüchte, Samsung wür- und Sony. Bei Plasma TV zwischen und da ist es selbstverständlich, großkotzig, weil wir im Bewusst- de auch im Fachhandelsvertrieb 50 und 59 Zoll hat man gar 41,8% dass uns der Fachhandel sehr sein gehandelt haben, die Besten zu irgendwann die Regie überneh- Marktanteil erreicht. Bei Full HD wichtig ist. Daher wollten wir sein und alles zu können. Und bei men, zerstreut Reithmayr: „Wir LCD – Marktanteil 25,4% – vor auch, dass HB in Zukunft die ge- Samsung hat man sich wahrschein- haben überhaupt nicht vor, in die- Sharp und Philips ist vor allem die ballte Kraft dort konzentriert. lich gefragt: Wer ist diese Ameise sem Bereich Parallelstrukturen Entwicklung des Fachhandels be- Ganz klar: Wir setzen auf eine Namens HB, die dem Goliath hochzuziehen und die Betreuung eindruckend: Hier konnte der dauernde Partnerschaft mit HB.” Samsung sagt, dass der das ohne sie des Fachhandels selbst zu über- Marktanteil von 4% im Jänner auf Das sieht auch HB-Chef Christi- nie schafft? Ich denke, mittlerweile nehmen. Das wäre ja auch voll- 20% im Mai gesteigert werden. an Blumberger so: „Der Fachhan- ist man auch in Korea davon über- kommen gegen den Trend am Bei der Großfläche erreichte man dels-Anteil bei Samsung-Produk- zeugt, dass wir sehr gute Arbeit Markt. Mein Credo ist immer: 34,6%. ten ist derart stark gestiegen, dass leisten und dass wir uns zusammen Never change a winning Team. wir genug Arbeit haben, diesen zu leichter tun, die hoch gesteckten Außerdem wachsen gute Leute Fachhandel bei HB bedienen.” Ziele zu erreichen.” nicht auf den Bäumen und HB Diese nachhaltig positive Ent- Reithmayr bestätigt das: „HB hat verfügt über einen ausgezeichne- wicklung bei Samsung hat nun Reifeprozess immer gesagt, dass es in Österreich ten Außendienst. Unser Interesse geholfen, das Thema Distribution Was die beiden zu den Gerüchten keinen gäbe, der die Distribution ist eine ausgewogene Distribution. für längere Zeit zu klären: Nach- sagen, die Partnerschaft sei in den besser machen könne. Das haben Daher haben wir für Fachhändler, dem HB Samsung Electronics vergangenen Monaten nicht im- wir uns angesehen und sind zu die sich mit Samsung besonders Austria in den vergangenen 12 mer so reibungslos gelaufen? dem Ergebnis gekommen, dass das wohl fühlen, ein attraktives Paket Monaten auch in der Großflä- tatsächlich stimmt. Die Perfor- geschnürt. Diese Competence chen-Distribution unterstützt hat, KURZ UND BÜNDIG: mance von HB ist sehr gut, sonst Partner werden selbstverständlich wird das Team rund um Martina hätten wir das Ziel nicht erreicht.” ebenfalls von HB betreut.” Altlechner bei SEAG diesen Job GF-Distribution übernimmt Samsung habe, so Blumberger, Um punkto Marktführerschaft in ab 1. Oktober komplett selbst SEAG – wie seit langem vorgese- eine hochkarätige Mannschaft mit den nächsten Monaten noch eines übernehmen. Die gesamte Fach- hen – mit 1. Oktober komplett. der die Zusammenarbeit Spaß ma- draufzusetzen, wird das TV-Portfo- che: „Martina Altlechner ist ein lio pünktlich zur IFA nach oben handelsdistribution bleibt jedoch FH-Distribution bleibt weiter- weiterhin bei HB - mit einem hin bei HB, die Zusammenarbeit absoluter Vertriebsprofi, Gerald hin abgerundet. Reithmayr: „Da deutlichen Bekenntnis zur länger- ist langfristig geplant. Reithmayr hat ein irrsinnig gutes kommen technologisch und de- fristigen Zusammenarbeit mit Zahlenverständnis und weiß ganz signmäßig ganz tolle Produkte.” ■ dem Distributor durch Samsung. Samsung war im Mai deutliche genau, wie ein Konzern denkt und Nummer eins im Flat TV-Seg- Senior Sales Manager Mag. Ge- Thomas Ferrero hat ja schon in INFO: www.samsung.at, ment vor Philips und Sony. rald Reithmayr: „HB hat große Deutschland gezeigt, was er leisten www.hbaustria.at 48 MULTIMEDIA E&W 7-8/07

SHARP SETZT AUF VORSPRUNG DURCH INNOVATION UND SERVICEOFFENSIVE Volle (HD-)Kraft voraus

„Wir sind froh, dass Sharp verfolgt im Bereich LCD-TVs eine konsequente Wettbewerb da ist, sonst wär’s irgendwo lang- Strategie: Qualität und Service gehen vor Preis und weilig”, so Frank Bolten, Menge. Dass diese Rechnung aufgegangen ist, zeigen GF D/Ö. 12% Marktanteil möchte er heuer die aktuellen GfK-Zahlen aus Deutschland und Öster- erreichen, im Bereich reich, wo man ordentlich zulegen konnte. Da der EFH Full-HD sogar 30%. Mit dem größten Line-Up der einen gehörigen Anteil am Erfolg hat, gibt ihm Sharp mit Sharp-Geschichte im Rennen, verspricht innovativen POS-Konzepten und einer Erweiterung des Bolten für die weitere Service-Bereichs erneut schlagkräftige Argumente in Entwicklung: „Wir werden Ware nicht in den die Hand – schließlich sollen in der zweiten Jahreshälfte Markt hineindrücken.” noch 150.000 LCD-TVs über die Ladentische gehen.

HOCHZUFRIEDEN ZEIGT sich Frank bei großformatigen Panels über die Zukunft, „und es wird Blut heiß: Geplant ist, ab dem Herbst Bolten, GF D und Ö, mit der 40” kommt nicht von ungefähr, aus dem Markt tropfen – bei al- beim Kauf eines Aquos-LCD- jüngsten Entwicklung im Seg- denn Bolton ist davon überzeugt, len Herstellern, die nicht auf Full- TVs von 42” oder größer dem ment LCD-TVs. Mit dem Ziel, dass der „Big Size-Boom” voll HD setzen.” Kunden kostenlos einen Innenar- das „Premium-TV-Erlebnis neu eingesetzt habe und gerade in chitekten zur Verfügung zu stel- zu definieren” setzte Sharp das Va- diesem Bereich „derzeit ein Qua- Aktionen und Visionen len, da ein solches Gerät zumeist lue Concept um, und kann knapp litätswettbewerb stattfindet.” 30% Den Fokus im Vertrieb weiterhin die Umgestaltung des Wohnzim- vor Jahresmitte neben dem größ- Marktanteil werden im Bereich auf kompetenzstarke Partner ge- mers notwendig macht. Damit ten LCD-Line-Up der Sharp- Full-HD heuer anvisiert – das richtet, hat Sharp ein wenig am sich der Kunde daheim einen er- Geschichte (62 Modelle, davon entspricht 200.000 Fernsehgerä- Service- und Aftersales-Konzept sten Eindruck verschaffen kann, mehr als die Hälfte über 37”) ten, die vor allem durch die stän- gefeilt. Beim Fokusthema Service wird es zusätzlich Kartonmodelle auch auf das größte Wachstum bei dig erweiterte Produktpalette er- setzt man noch stärker auf Dezen- des Aquos-Line-Ups geben, die den Panel-Diagonalen im Ver- reicht werden sollen: Gab es im tralisierung, macht sich dafür die wie die russichen Matroschkas in- gleich zum Mitbewerb verweisen. ersten Quartal nur den XD1, kam flächendeckende Struktur des einander verschachtelt sind und Dazu kommt, dass Sharp es als ei- im Q2 der XL1 hinzu, im Q3 Fachhandels zunutze und vergrö- leicht transportiert werden kön- ner der wenigen Hersteller ge- wird der HD1 folgen und für das ßert beim bewährten Reparatur- nen. Dazu sollen in Zukunft ver- schafft hat, in Punkto Preisent- vierte Quartal versprach Bolten stufenkonzept die Möglichkeiten stärkt Shop-in-Shop-Konzepte wicklung wertmäßiges Wachstum ebenfalls eine neue HD-Serie. der zertifizierten Händler (Level 2 zum Tragen kommen, um die zu realisieren. „Full-HD wird Premium-Stan- Service). Einerseits wird der Be- Marke Sharp am POS bestmög- Die starke Positionierung Sharps dard”, ist Bolten optimistisch für reich Home Service forciert, an- lich in Szene zu setzen. Denn wie dererseits hat man einen „Bo- eine von Sharp in Auftrag gege- xen-Service” geschaffen: Der bene Käuferanalyse ergab, ist die Fachhändler bekommt auf An- emotionale Ansprache des Kun- frage eine Reparaturbox von den entscheidend. „Verkauf fängt Sharp zugesandt, in der sich alle nicht im Laden an und hört auch LCD-TV-Komponenten be- dort nicht auf”, so Marketing finden, kann damit die Fehler Managerin Petra Siegfanz. – Um vor Ort beheben und sendet die aktuelle Kaufentscheidungs- die Box nach Abschluss der phase des Kunden zu erkennen Reparatur wieder retour. Zu- und entsprechend zu beraten, sätzlich soll das Angebot an wird es ab September das Trai- kurzen Online-Schulungen ningskonzept „Big Size 46 – gro- (Dauer: 1 - 1,5 h) zu aktuellen ße Größen erklärt in 46 Minu- Frank Bolten, GF D/Ö, und Marketing Managerin Petra Siegfanz präsen- Themen und Produkten ausge- ten” geben. ■ tieren ein neues „POS-Instrument”: Mit Kartonmodellen entsprechend baut werden. der echten LCD-Displays können Kunden den gewünschten Sharp-TV ins Auch am POS wird’s in den INFO: www.sharp.at heimische Wohnzimmer einpassen. nächsten Wochen und Monaten E&W 7-8/07 MULTIMEDIA 49

COLOR DRACK HAT KREATIVE GEISTER IM VISIER HB Haushalt/ HB Multimedia Aus zwei mach eins Umstrukturierung bei HB: Noch im Reinschauen lohnt sich Juli sollen die beiden zur HB Aus- tria Holding gehörenden Unter- Zusätzlich zum bewährten Großhandel lässt sich das Schwarzacher Unternehmen Monat nehmen HB Haushalt und HB Mul- timedia in der neu gegründeten für Monat neue Aktionen für seine Kunden und Partner einfallen. Auf Basis des Partner- HB Austria VertriebsgesmbH unter der Geschäftsleitung von Philip systems profitiert auch der Fachhandel davon. – Wie, wollen wir Ihnen anhand der beiden Dainese zusammengeführt wer- neuesten Aktionen Fotobuch und Kreativposter näherbringen. den. Dainese stand bislang an der Spitze der HB Multimedia. Erich Posch, bisher GL der HB Haushalt, wird in Zukunft national und inter- national als Weißwaren-Brandma-

UM DAS WEITREICHENDE Ange- nager für die Marke Schaub Lo- aktuelles bot von Color Drack effektiv renz verantwortlich sein. Brand- nutzen zu können, ist zunächst manager Schaub Lorenz Braunwa- eine Anmeldung im Partner Por- re bleibt weiterhin Markus Reize. tal des Unternehmens notwendig. Im neuen Unternehmen sollen in Dadurch hat der Händler einer- Zukunft sämtliche Vertriebsagen- seits Zugriff auf das Waren- den gebündelt werden, alle Außen- und Dienstleistungsangebot (u.a. dienstmitarbeiter werden über- Kodak, Nikon, Sony), mit dem nommen. sich das Tagesgeschäft bequem ab- HB Austria-Chef Christian Blumber- decken lässt, andererseits erfolgt ger: „Wir rüsten uns für die Zukunft duch die Anmeldung die Aufnah- und geben uns eine neue und effi- me ins Logistiknetzwerk von Co- ziente Strategie, die uns noch lor Drack, das über viele Jahre zu schlagkräftiger machen wird.” einer flächendeckenden und so- Keinesfalls werde bei Mitarbeitern mit rasch belieferbaren Struktur Über das Color Drack Partner Portal lässt sich die Verfügbarkeit von Arti- eingespart: „Ich halte das für den gewachsen ist. – Lagernde Ware, keln rasch und einfach feststellen. Außerdem können Kundenbestellungen völlig falschen Weg, weil ich über- die bis Mittag geordert wird, ist direkt an das Fotolabor gesendet werden. zeugt bin, dass Erfolg immer von bereits am folgenden Tag an ih- den Menschen abhängt.” rem Zielort, unabhängig von der die Geschäftskassa. Die Aufgabe Privatbereich ist das Kreativposter Bestellmenge. des Händlers besteht lediglich auch eine interessante Option für JVC/Kenwood darin, seine Kunden für die Pro- Firmen, da der Preis deutlich un- System mit Pfiff dukte zu motivieren. ter jenen gängiger Druckereiprei- Zusammenschluss? Neben dem Partner Portal für sen liegt (zB 20x30-Poster: 2,90 Händler gibt es auf der Homepa- Neu im Programm Euro; 50x75: 14,50 Euro). Wie die Frankfurter Allgemeine Zei- ge das „Direkt Foto System” Seit Juni gibt es die Möglichkeit, Erweitert wurde auch das Ange- tung berichtete, arbeiten JVC und (DFS) für Kunden, von dem je- Kreativposter zu gestalten. In bot im Bereich Fotobücher: Kenwood an einem Zusammen- der Partner von Color Drack unterschiedlichen Formaten (von Hinzugekommen ist ein Foto- schluss der beiden Unternehmen profitieren kann, da es Kunden 20x30 cm bis 50x75 cm) können buch im Format A4 mit indivi- unter dem Dach einer Holding. Der aus der Umgebung an sein Ge- Fotos und Texte beliebig ange- duell gestaltbarem, geklebtem japanische Matsushita-Konzern will schäft weiterleitet, wenn eine Be- ordnet werden. Einzige Vorausset- Einband in Hardcoverausfüh- dazu seinen 52,4%-Anteil an JVC an stellung getätigt wurde: Grund- zung ist ein registriertes DFS 2 rung, das je nach Seitenanzahl ab die Holding verkaufen. sätzlich bleibt es dem Kunden Programm, das sich der Kunde ca. 36 Euro zu haben ist. Die Da- überlassen, ob er seine Fotos per beim Händler auf CD holen tenübermittlung erfolgt auf die Loewe CD, via Internet oder direkt (einfach bei Color Drack bestel- gleiche Weise wie beim Kreativ- beim Händler an das Fotolabor len) oder auf der Homepage poster. Mit Investor schickt. Ist die Ausarbeitung er- downloaden kann. Nach Auswahl Parallel zum Foto-Angebot ver- folgt, wird das fertige Produkt an eines Color Drack-Partners ist größert Color Drack auch den Laut Financial Times Deutschland den Händler gesandt und der das Programm funktionsbereit. Bereich Großhandel kontinuier- ist der Londoner Finanzinvestor Kunde kann es sich aus dem Ge- Das gewünschte Kreativposter lich. Zwar haben die Schwarza- EQMC Fonds bei Loewe eingestiegen schäft abholen. Nun der Clou: kann entweder direkt via Internet cher mit Kodak und Nikon und hat 10,13% der Anteile erwor- Der Händler erhält dafür zwei an Color Drack gesandt oder auf schon zwei „große Fische” an ben. Die bisherigen Eigenumsver- Rechnungen – eine mit dem CD gebrannt und zum Händler der Angel, in Kürze soll aber be- hältnisse: 28,8% Sharp, 14,8% Loe- Preis, den er dem Kunden ver- gebracht werden. Nach drei bis reits der nächste folgen. Wir blei- we-Vorstand und 56,4% im Streube- rechnet, und eine für sich selbst fünf Werktagen ist das „Werk” ben auf jeden Fall dran. ■ sitz. EQMC sei langfristig orientiert, mit den Händlerrabatten. Die wieder beim Händler und zur strebe aber keine beherrschende Differenz daraus fließt dann in Abholung bereit. Neben dem INFO: www.colordrack.at; www.cdlab.at Stellung an. 50 MULTIMEDIA E&W 7-8/07

DVB-T GEHT IN DIE SOMMERPAUSE – EIN RÜCK- UND AUSBLICK Digitale Halbzeit

Die westliche Hälfte Österreichs hat den Schritt ins digi- tale Fernsehzeitalter vollzogen. Der Süden und Osten steht in den Startlöchern, allerdings geht’s erst Ende September mit Klagenfurt und Graz weiter. In der Zwischenzeit sollte auch die noch immer ausständige Dr. Helmut Obermayr, ORF Landesdirektor Oberösterreich, und Mag. Michael Wagenhofer, kaufmännischer Geschäftsführer ORS, starteten im Juni das Entscheidung über die MUX B-Belegung gefallen sein. digitale TV-Zeitalter am Sender Lichtenberg.

ZULETZT WAREN ES die Landes- MultiText-Bilanz menten – ein gutes Geschäft Tagen” fallen. – Plangemäß sollte studios in Oberösterreich, Salz- Ein halbes Jahr nach dem Start durch den Handel." das erweiterte Programmangebot burg und Niederösterreich, die des MHP-basierten Zusatzdien- Ende Oktober on Air gehen. rund um die DVB-T-Umstel- stes ORF OK MultiText zog MUX B Wenn sich ORS und Experten- lung informierten. Am Sonntag- GfK in einer Studie das erste Die für Mitte Juni angekündigte beirat nicht bald festlegen, wackelt berg fand zudem die erste Um- Resümee. 54% der befragten Entscheidung bezüglich der wohl auch dieser Termin. ■ stellung außerhalb der Landes- MHP-Boxen-Besitzer kennen MUX B-Belegung lässt noch auf hauptstädte statt. Die Menschen den MultiText, wobei die Be- sich warten, soll aber „in diesen INFO: www.dvb-t.at; www.ors.at im Gebiet Amstetten, Waidho- kanntheit bei den jüngeren Zu- fen/Ybbs und St. Valentin schaff- sehern mit rund 70% deutlich ten den Umstieg sehr gut. –Ver- über dem Durchschnitt liegt. INSIDER & FUTURE mehrte Anfragen bezüglich Sen- Knapp die Hälfte (46%) der dersuchlauf und Umrüstung im MHP-Boxen-Besitzer haben den ORS-Marketingchef Mag. Michael Weber mit einer DVB-T Callcenter inbegriffen, MultiText zumindest schon ein Zwischenbilanz der Digitalisierung. da es in diesem Sendegebiet kei- Mal aufgerufen. ne digitale Simulcast-Phase gab. Insgesamt beurteilt rund die Jetzt gibt’s erst einmal eine „Sommerpause” – Die DVB-T Infotour konnte da- Hälfte der User die Angebote eigentlich wollte man zum jetzigen Zeitpunkt be- bei bisher rund 45.000 Men- positiv („sehr gut” bzw „eher reits mit der Umstellung der Landeshauptstädte fertig sein. Warum kam es zu der Verzögerung? schen begrüßen. gut”), 32% eher durchschnittlich Digitaler Vorrang: Service und Information. — Mit Zuletzt starteten Anfang Juli die und 17% sind mit dem TV-Zu- der Umstellung im Herbst geben wir den Menschen genügend Zeit, um sich Sender Heuberg/Mattersburg, satzdienst „eher/überhaupt nicht für digitalen TV-Empfang zu rüsten. Wir planen für Herbst wieder eine um- Zugspitze/Ehrwald und Mu- zufrieden”. fasende Informationsoffensive und werden die Menschen – wie in den be- gel/Bruck an der Mur mit der Als größter Vorteil wird angese- reits umgestellten Bundesländern – erfolgreich begleiten. Das Wichtigste digitalen Übertragung. hen, dass während der Nutzung ist das Service und die Information für den TV-Kunden. das aktuelle TV-Programm in verkleinertem Maßstab („Fen- KURZ UND BÜNDIG: Welche Maßnahmen werden den weiteren Ausbau begleiten? ster”) weiterhin zu sehen und zu Die geplanten Aktivitäten umfassen Medienkooperationen, DVB-T Infotour, DVB-T Zwischenbilanz: Halb hören ist. Nachrichten und In- Handelspromotion, Anzeigen sowie TV-/HF-Spots. Darüber hinaus sind Call- Österreich hat den Umstieg ins formation über das Wetter wer- Ins und Chats bei Publikumsmedien vorgesehen. digitale TV-Zeitalter (gut) ge- den dabei am häufigsten abge- schafft. Eine Studie des GfK er- fragt. ORS-Marketingchef Mag. Welche Chancen bietet MUX B den Konsumenten und dem EFH? gab: Rund die Hälfte der MHP- Michael Weber kann der Studie MUX B ist der nächste Schritt in der Programmvielfalt. Im Sommer wird Boxen-Besitzer kennt den Zu- Positives abgewinnen: „Der neue sich entscheiden, welche der 16 Bewerber ab Herbst auf MUX B übertragen satzdienst und hat ihn schon MultiText kommt bei den Kon- werden. Mit dem Start von MUX B wird mehr Programmvielfalt über Anten- genutzt. sumenten sehr gut an, was die ne zur Realität. Für die TV-Zuseher bedeutet das, dass sie nicht nur am TV- Gerät daheim im Wohnzimmer mehr Programme zur Auswahl haben, son- MUX B: Noch immer keine Ent- Studie jetzt – für mich nicht dern auch dann, wenn sie unterwegs oder im Garten mit Laptop oder Por- scheidung, diese soll jedoch in überraschend – präsentiert. Die table-TV fernsehen. Vor allem für Zweit-/Drittgeräte werden sehr viele Kürze fallen. Ergebnisse zeigen eine große Zufriedenheit bei den Konsu- Konsumenten die DVB-T Variante wählen. 52 E-TECHNIK E&W 7-8/07

sorgte Magier Chris- tian, der sich – als zweifacher Staats- meister ein Könner seines Faches – ganz einfach unter die Gäste mischte und dort mit diversen Tricks verblüffte. Für den Schmäh mit dem Kugelschreiber,

edabei SLI SYLVANIA lud Ende Juni die Ge- der durchs Knopfloch gefädelt wird schäftspartner und Freunde des und sich scheinbar nicht mehr los- Hauses zum Sommerfest nach Pur- SCHRACK-SOMMERFEST: Eigent- den zur Eröffnung durch die GF Wil- kersdorf ins „Nikodemus”. Dort er- lich hätte das Sommerfest um 17.30 helm Grosseibl, Viktor Eßbüchl und warteten die Besucher nach der Be- Uhr im eigens dafür aufgestellten Norbert Kasper jedenfalls ausrei- und bereits liebevoll dekorier- ten Festzelt eröffnet werden sollen, aber dabei spielte der Wettergott nicht mit: Statt Son- nenschein bescherte er heftige Gewitter mit orkanartigen Windböen. Doch das Schrack- Team stellte unter diesen Be- dingungen seine logistische Kompetenz eindrucksvoll unter Beweis und verlegte das Ge- schehen kurzerhand in die lösen lässt, musste Alexander Innenräume des Logistikzentrums chend Platz und wurden anschlie- Rupp ebenso herhalten wie der Guntramsdorf. – Die Besichtigung ßend von Moderatorin Alexandra Hil- anwesende E&W-Redakteur. In des zu Jahresbeginn fertig gestell- verth durch einen schwungvollen gemütlicher Atmosphäre ließen Abend geleitet. Auf grüßung durch Österreich-Chef die Besucher und das Sylvania-Team dem Programm Alexander Rupp zunächst kulinari- den kurzweiligen Abend zu nächt- standen unter an- sche Highlights in Form von Spanfer- licher Stunde dann ausklingen. derem eine Live- kel und Weinkreationen aus dem Performance von Burgenland, ehe Joesi Prokopetz der Aktionsmalerin sein einstündiges Unterhaltungs- Katrin Sturm und feuerwerk auf die Gäste ab- dem Gitarrenvirtuo- schoss. Für staunende Gesichter sen Dietmar Baum- gartner sowie eine musikalische Dar- bietung der „Space Violins“. Und inmit- ten Logistikzentrums wäre ohnehin ten der neuesten Schrack-Produkte auf dem Programm gestanden. Die kam beim Buffet auch das leibliche zahlreich erschienenen Gäste fan- Wohl der Besucher nicht zu kurz. E&W 7-8/07 E-TECHNIK 53

SCHRACKS NEUES LOGISTIKZENTRUM acht Monaten fertiggestellt. „Nicht nur kostenmäßig war das Projekt ein großer Schritt für uns”, so Marketingleiter Ing. Gegen den Strom Andreas Scharf, „aber der Effekt beim Kunden ist sicher schnell Zu Jahresbeginn nahm das neue Logistikzentrum in da.” Innovativ zeigte sich Schrack bei der Beleuchtung des Bei 40.000 Artikeln ist auch Guntramsdorf den Betrieb auf, im März hat Schrack die Logistikzentrums: Durch Light die interne Logistik eine ent- Contracting konnten die laufen- sprechende Herausforderung. volle Lieferfähigkeit hergestellt. Verkehrsgünstig an der den Kosten um 20% reduziert B 17 gelegen, beherbergt das 10.000 m2 große Gebäude werden. Gegen Jahresende will in einer der nächsten Ausgaben Schrack diese Technik auch für unter die Lupe nehmen. ■ rund 40.000 Artikel. Elektriker einsetzbar machen – wir werden Light Contracting INFO: www.schrack.at

DAS KONZEPT von Schrack dreht Verlegung ins Ausland verzichtet, sich vor allem um eines: Die um als österreichisches Unter- schnelle Verfügbarkeit der Artikel. nehmen die Nähe zum heimi- „Deshalb haben wir uns für den schen Markt zu wahren. „Die le- Standort Guntramsdorf entschie- bendigsten Fische schwimmen den”, erklärten die Schrack gegen den Strom”, waren sich Technik-GF Wilhelm Grosseibl, die drei GF ebenfalls einig. Viktor Eßbüchl und Norbert Kasper bei der Vorstellung des Lo- Eindrucksvoll gistikzentrums im Rahmen des Mit einem Investitionsvolumen Sommerfestes einhellig. Man habe von rund 5 Mio Euro wurde entegegen dem Trend bei einigen das 10.000 m2 große, gut 220 m Das 10.000 m2 große Logistikzentrum Guntramsdorf ist schon von Weitem Mitbewerbern bewusst auf eine lange Logistikzentrum in nur sichtbar und über die B 17 sehr gut erreichbar.

Neu. Gira E22 Drei Materialien flach auf der Wand

Das neue Schalterprogramm Gira E22 ist wandbündig installiert nur 3 mm flach. Gira E22 ist erhältlich in den drei Materialien Edelstahl, Aluminium und Thermoplast [Reinweiß glänzend]. Mehr als 200 Funktionen lassen sich integrieren – von der Türkommunikation bis zum Gira Instabus KNX/EIB System. Ausgezeichnet mit dem iF award und dem red dot award 2007. Mehr Informationen unter: Tel 0800-29 36 62, Fax 08 00-29 36 57 oder www.gira.at/e22 Abbildungen [von links nach rechts]: Gira E22 Edelstahl, Gira E22 Aluminium, Gira E22 Thermoplast, Zweifachkombination Tastschalter mit senkrecht stehender Wippe/SCHUKO Steckdose hgschmitz.de 54 E-TECHNIK E&W 7-8/07

GIRA GEHT IN DIE TIEFE Mit dem neuen Bauherrenpaket liefert Gira hoch- wertiges Anschau- ungsmaterial für Endkunden alle Ansprüche. Durch die indivi- duelle Aufbereitung wird dem End- im Visier kunden nicht nur die moderne Elektroinstallation Mit dem Bauherrenpaket unterstützt Gira die Elektro- näher gebracht, sondern zugleich techniker in individueller Form und lenkt den Fokus in auch der jeweilige Elektrotechniker Richtung Endkunden. Außerdem ist das Schalterpro- vorgestellt. gramm E22 nun in voller Funktionstiefe lieferbar. Dazu passend gibt es Produktneuheiten aus dem LED-Bereich.

MIT DEM AKTUELLEN Marketing- als Plattform an, um das Dienst- modernen Elektroinstallation rekt in die Wand versenkbar, für Service 2007 bietet Gira dem leistungsspektrum und die Kern- zum Anfassen und Ausprobieren. die Unterputz-Montage wird die Elektrotechniker ein äußerst kompetenzen des Betriebs vor- Neu ist auch die Media-Daten- Gerätedose in eine spezielle E22- kundenorientiertes Marketingin- zustellen. Dass der Streuprospekt bank, mit der Gira zahlreiche Unterputzdose eingesetzt, die strument, das auch dessen „Intelligente Funktionen für Ihr Produktabbildungen online zum dann in die Wand eingelassen Marktposition stärkt, denn bei al- Zuhause” jetzt als gefalzter Lepo- Download zur Verfügung stellt. wird. Wie für ein Schalterpro- len Werbemitteln des Gira Bau- rello vorliegt, ist ebenfalls neu. Und die Präsentations-Displays gramm gewohnt, lässt sich Gira herrenpakets ist eine Individuali- Darin befinden sich knappe, wurden um die aktuellen Pro- E22 aber auch Unterputz in die sierung mit Firmenadresse und - leicht verständliche Produktin- dukte von Gira erweitert, bei- 58er Unterputz-Dose installie- logo möglich. formationen für Endkunden. So- spielsweise um die Funk-Wetter- ren. Die Sortimentstiefe des Die neu gestaltete Elektromeis- mit ist dieser vielseitig einsetzbar station, die LED-Beleuchtung E22-Programms umfasst mehr ter-Broschüre spricht den End- und eignet sich beispielsweise für und das VideoTerminal. als 200 Funktionen für ein mo- kunden direkt an und präsen- dernes Gebäudemanagement, tiert die Vielfalt der modernen E22 lieferbar darunter KNX/EIB und das Elektrotechnik anhand der Pro- Das Schalterprogramm Gira Türkommunikations-Sys- dukte von Gira. Ebenfalls neu E22 ist nun in vollem tem. gestaltet wurde die Planungshil- Funktionsumfang erhält- fe Gira für zu Hause, die im lich und hat eine Reihe Unterstützung durch LED letzten Jahr jeder Elektromeis- guter Verkaufsargumente Die Orientierungsleuchten nut- ter-Broschüre in Form einer zu bieten. Zunächst lassen zen die gesamte Einsatzfläche zur Checkliste beilag – diese kann sich alle drei verfügbaren homogenen Ausleuchtung. Ein- nun separat im A4-Format an- Materialien (Edelstahl, stellen lassen sich die Lichtfarben gefordert werden. Der Pla- Aluminium und Thermo- Weiß, Blau, Rot, Grün oder nungsleitfaden wird individuell plast in Reinweiß) auf Orange, durch einen kontinuier- für den jeweiligen Fachbetrieb zwei verschiedene Arten lichen Durchlauf lässt sich aber produziert, mit einem aktuellen Integrierbare LEDs machen das montieren: Bei der Instal- jeder beliebige Farbton fixieren. Firmenporträt, Firmenlogo und E22-Programm zu Hinweistafeln. lationsweise flach auf der Die Helligkeit der LED ist regu- -adresse. Neben praktischen Pla- Wand, tragen die Schalter- lierbar, sodass sich jede Orientie- nungstipps, Produkthinweisen Verteilung mit der Rechnungs- rahmen und Einsätze lediglich 3 rungsleuchte individuellen Ge- und Preisbeispielen bietet er sich post, für Postwurfsendungen mm auf und es entsteht der Ein- gebenheiten anpassen lässt – über oder zur Auslage im Ladenge- druck einer flachen Platte auf der eine Lamelle kann überdies der schäft. Das Gira Bauherrenpaket Wand. Das flächige Design wird Lichtaustritt gelenkt werden. KURZ UND BÜNDIG: beinhaltet 150 Elektromeister- unterstützt von der senkrecht Speziell für Gira E22 gibt es eine Broschüren, 150 Planungshilfen stehenden Schalterwippe, die die umfangreiche Auswahl an Pikto- Neue Werbemittel durch das und 250 Streuprospekte im Le- bündige Oberfläche nicht durch- grammen, die aus den Echtmate- Gira Bauherrenpaket. Im Fokus porello-Format. bricht. Die wandbündige Instal- rialien Edelstahl und Aluminium steht der Endkunde. Daneben wurden weitere neue lation lässt sich mit Hilfe eines herausgelasert werden. ■ Schalterprogramm E22 in Beratungstools geschaffen, etwa neuartigen Montageverfahrens vollem Umfang lieferbar. LED- die Gira Info-Box für Gewerbe- und spezieller Gerätedosen reali- INFO: www.gira.de Beleuchtung in das Programm schauen und örtliche Ausstellun- sieren. Für die Hohlwand-Mon- integrierbar. gen – für eine Darbietung der tage ist diese E22-Gerätedose di- E&W 7-8/07 HAUSGERÄTE 55

WHIRLPOOL-PRODUKT-INFO-TAGE GANZ SCHÖN KREATIV gingen es manche Händler an, als es bei der diesjährigen Electrolux-Schu- lungstour hieß, Wäsche richtig ef- Sie kamen, sahen und „begriffen” fektiv zu zerknittern. Schulungs- Frontfrau Barbara Albert (Foto) Insgesamt zehn Termine absolvierte Whirlpool im Zuge der diesjährigen Frühjahrs- weiß so manches Schmankerl zu berichten: „Manche Händler be- Händlerschulungstour quer durch Österreich. Wobei man, wie PM Karin Wöss festhält, mühten sich redlich, möglichst vie- le und tiefe Knitter in die Textilien news nicht geschult, sondern eher gezeigt, erklärt und gekocht hat. Mit einer Bilanz von zu bekommen. – Einige gaben ihr 350 Besuchern ist die Whirlpool-Mannschaft in jedem Fall sehr zufrieden. Übungsstück erst in den Trockner, nachdem sie eine Stunde darauf gesessen hatten.” Zweck der Übung: Die Wirkung des Iron Aid auf eine möglichst harte Probe zu KEINE KLASSISCHE Schulungs- stellen. Die Effizienz der Vorfüh- tour, sondern die leger als „Pro- rung bei der „Bügelhilfe, die auch dukt-Info-Tage!” deklarierte Ös- trocknen kann” (©Janovsky) kann terreichtour von Whirlpool ging auch der Electrolux-Chef nur unter- Ende Juni mit zwei Terminen in streichen: „Jene Händler, die die- der Wiener Neudorfer Öster- ses Gerät herzeigen, verkaufen es reich-Zentrale zu Ende. Und auch sehr erfolgreich! Man darf Karin Wöss sieht das neue Kon- sich aber nicht wundern, dass sich zept bestätigt: So konnte man der Iron Aid nicht von selbst ver- mit insgesamt 350 Händlern kauft, wenn er zwischen den ande- rund 10% mehr Interessenten als ren Trocknern im Vorjahr zählen. steht, die im Durchschnitts- Schauen, Greifen, Kosten PM Karin Wöss demonstriert, dass die neuen Side-by-Sides nicht nur preis bei der Besonders im Fokus standen frei- energie-sparend, sondern auch praktisch sind. Warum diese im Gegensatz Hälfte des Iron lich die neuen Pro Touch-Gerä- zum Mitbewerb nur einen Kompressor haben? Wöss: „Die Geräte haben Aid liegen.” te, die ob ihrer Oberflächen-Ei- zwei Kühlkreisläufe, bieten daher den Komfort eines Zweikompressor- Ein heißes The- genschaften kräftig „betascht“ Gerätes bei gleichzeitig weniger Energieverbrauch. Zudem sind sie ma bei den wurden. Apropos Pro Touch: Be- weniger anfällig.” Frühjahrsschu- reits im kommenden Jahr soll die lungen, die Al- Lücke der Geschirrspüler mit Neuheiten wurden präsentiert. chenzeilen zur Präsentation der bert ganz auf Pro Touch-Blende geschlossen So etwa die Funktionen des neu- Einbau-Geräte-Neuheiten fer- die Wünsche werden. en Backofen-Timers mit der zu- tiggestellt. der Händler Weiteres Highlight: die im neuen sätzlichen Option des Maxi- Und Koch Heribert Breiten- ausrichtete, Design präsentierten Side-by- Cookings und Aqua-Cleans. ecker demonstrierte anhand von war auch das Side-Geräte mit Energieeffi- Apfelstrudel, Hühnerrisotto uvm Dampfgaren. Das neue Juno-Gerät zienzklasse A+. Damit bietet Schauküchen neu sogleich den praktischen Nutzen stand dabei im Fokus, das nebst Whirlpool bekanntlich einen Rechtzeitig zum Termin in der der Geräte. ■ neuen Designs (Stichwort Bright- USP auf diesem Gebiet. Aber Wiener Neudorfer Zentrale Line) über alle bisher bekannten auch nicht so offensichtliche wurden auch die drei neuen Kü- INFO: www.whirlpool.at Vorteile des AEG-Multidampfgarers verfügt und dank der neuen Elektronik sogar weitere nützliche Funktionen aufweist. Auch die neu- en Kühlgeräte sowie das Thema Time-Manager waren stark nachge- fragt. Dass Barbara Albert ihre Sa- che in jedem Fall gut gemacht ha- ben dürfte, zeigen die Feedback- Bögen. Da ist unter anderem zu le- sen: „Fr. Albert ist eine der besten Vortragenden in der Branche.” oder „Super, nur weiter so.”, aber auch „War echt lustig.” Für alle, die die Der Wiener Expert-Händler Peter Halac machte im Insgesamt drei Küchen bieten im neu gestalteten Schulungen diesmal verpasst ha- Rahmen der Produkt-Info-Tage im neuen Wiener Whirlpool-Schauraum den idealen Rahmen für die ben, gibt es im Herbst neue Termi- Neudorfer Schauraum gleich die „Fingerabdruck”- neuen Whirlpool und -Einbau-Highlights. ne. Probe aufs Exempel. 56 HAUSGERÄTE E&W 7-8/07

Schon allein das neu erbaute Aus- stellungszentrum und die runderneuerte Zentrale in Wals erheben Anspruch auf Einmaligkeit in der heimischen E-Branche. Doch sind sie nur das Signal für einen weltweit konsequent durchgezogenen Image-Relaunch des Unternehmens, der die Wertigkeit dieser Premiummarke dem geän- derten Verbraucherverhalten entsprechend kommunizieren soll. E&W präsentiert im Folgenden die neue Miele Galerie und klärte im Gespräch mit den Miele Geschäftsfüh- rern Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Die neue Miele Galerie signalisiert einen neuen, sehr kompetenten Auftritt der Premium- Zinkann sowie dem Österreich-Chef Josef marke. Und sie hält innen, was sie außen verspricht: einen perfekt als Erlebniswelt gestalteten Showroom, eine große Aktivküche, ein Kundenforum für Veranstaltungen Vanicek die Hintergründe. und ein riesiges Schulungszentrum.

MEHR ALS NUR DIE SPEKTAKULÄRE ERÖFFNUNG DER MIELE GALERIE IN SALZBURG Küchenduft statt Alltagsmief

SCHON VOR DER OFFIZIELLEN Er- saal für die Mitarbeiter dient, öffnung am 1. Juni waren rund ein hochmodernes Schulungszen- 1.200 Händler zu zwei Events trum (630 m2) und eine tolle geladen, um die neue Miele Ga- 120 m2 große Aktivküche umfasst. lerie vorab kennenlernen zu können – und alle waren begei- stert. Zu Recht, denn was Miele KURZ UND BÜNDIG: hier um 10 Mio Euro – übrigens Die Miele Galerie als moderns- in Österreich eigenfinanziert – tes Ausstellungszentrum und hingestellt hat, ist sensationell. die total umgebaute Zentrale in Zum einen wurde die Unter- Wals eröffnet. nehmenszentrale parallel zum Warum Miele dafür 10 Mio Euro Vollbetrieb komplett umgebaut, in die Hand genommen hat. mit der modernsten Technik aus- gestattet und bietet jetzt sogar ei- Miele passt seine strategische nen Betriebskindergarten sowie Planung dem geänderten ein Fitnessstudio, das von den Verbraucherverhalten an. Mitarbeitern kostenlos genutzt Die Kommunikation wird werden kann. jünger und dynamischer. Neu errichtet wurde das Kun- Jubiläumsmodelle Gala Grande denzentrum, das neben dem mit 100 Euro Gutschein Showroom mit 670 m2 Ausstel- lungsfläche auch ein Kundenfo- Umsatzrekord in Österreich und bei der Mutter rum (295 m2), das auch als Speise- E&W 7-8/07 HAUSGERÄTE 57

Das Herzstück aber ist die Miele Ein besonderes Gustostückerl ist Galerie in der die gesamte Band- die Aktivküche, in der Interes- breite der Produkte – von den senten, aber auch Eigner von Staubsaugern über die exklusiven Miele-Geräten, lernen, wie man Küchengeräte bis hin zu den Miele-Produkte optimal be- Waschmaschinen und Trocknern dient – und letztlich das selbst sowie auch die Profi-Geräte – zubereitete Abendessen in ent- gezeigt wird. Und das nicht etwa spannter Atmosphäre genießen hineingepfercht und aufgereiht, können. sondern großzügig nach The- Im gleichen Stil, wenn auch mengruppen geordnet, teilweise kleiner, werden demnächst auch in Wände eingelassen und aufge- die anderen österreichischen lockert mit Wand- und Boden- Ausstellungszentren eingerich- dekorationen, die auf die The- tet. men einstimmen. Kurz: genau so gestaltet, wie es die heute not- Warum das alles? wendige Inszenierung von Er- Die Miele Galerie ist ähnlich lebniswelten verlangt, will man gestaltet wie das Miele Forum

deutet und wie wir uns auf das rie zeigt. neue Verbraucherverhalten ein- Und wir haben uns neue ❯ stellen müssen. Unsere gegenwärtigen und zu- MIELE IN ZAHLEN künftigen Kunden erwarten be- ste Produktqualität, höchsten Miele & Cie. gehört seit der Gebrauchsnutzen und Top- Gründung 1899 den beiden Fa- Dienstleistungen. Ihnen ist ein milien Miele und Zinkann, wird Rundum-sorglos-Paket wichti- derzeit von der 4. Generation ger als nur ein niederer Preis. geleitet (insgesamt gibt es inlu- Als Folge dieses Szenarios ha- sive der 5. Generation derzeit ben wir in unserer Strategiepla- rund 60 Familiengesellschafter) nung eine Reihe von Grundsät- und produziert in acht Werken zen verankert.” in Deutschland und je einem Werk in Österreich (Bürmoos), Den USP kommunizieren Tschechien und China. Die Mar- Und Vanicek präzisiert: „Zum ke ist in 38 Ländern mit eigenen Vertriebsgesellschaften und zu- einen müssen wir anders sein als sätzlich in mehr als 120 Ländern die anderen. Müssen mehr bie- durch Importeure vertreten. Emotionen beim Kunden we- in Gütersloh und Teil des neuen ten und das unseren Kunden cken. Hier erlebt er die „Miele Miele-Auftritts. „Damit will sich auch deutlich zeigen – weil eine Im Vorjahr steigerte die Gruppe Qualität zum Anfassen”, wie es Miele so darstellen, wie wir gese- Premiummarke keinen Preis- ihren weltweiten Umsatz um Vanicek ausdrückte. Und für die hen werden wollen – als Unter- wettbewerb gewinnen kann. 12% auf 2,54 Mrd Euro. 70% des Händler gibt es einen, dem neu- nehmen, das Spitzenleistungen Zum zweiten müssen wir die Umsatzes wurden im Ausland en Auftritt entsprechenden Mus- vollbringt und eine Hausgeräte- Wertigkeit unserer Marke noch realisiert. tershop, den man auch ordern Marke von Weltruf ist”, brachte mehr verstärken. Und das in al- Miele Österreich verzeichnete kann. es Reinhard Zinkann auf den len Kommunikationsformen – voriges Jahr mit 154 Mio Euro Die Miele Galerie ist von Mon- Punkt. von der Werbung über die Miele einen Umsatzrekord, übertraf tag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Hausherr Vanicek erklärte die Galerie bis hin zur Präsentation mit der Umsatzsteigerung von Uhr frei zugänglich und kann Beweggründe dann näher: „Das bei unseren Handelspartnern. 7% die eigene Zielsetzung und sowohl von den Handelspart- Verbraucherverhalten hat sich in Daher entschlossen wir uns zu sicherte damit die Marktführer- nern, als auch von Konsumenten den letzten zehn Jahren massiv einem neuen Miele-Auftritt. schaft ab. Als Umsatzziel für genützt werden, um sich über die verändert. Warengruppen ohne Etwa mit jüngeren, dynamische- heuer setzte sich Josef Vanicek neuesten Innovationen und nachfolgende Dienstleistung ren TV-Spots (daher haben wir einen Zuwachs um weitere 6%. Eine Prognose, die in den ersten Technolgien zu informieren – werden zunehmend über das unseren Butler in Pension ge- fünf Monaten des heurigen Jah- professionelle Beratung durch Internet vermarktet. Wir fragten schickt) und einer hochwertigen, res schon deutlich übertroffen bestens geschulte MitarbeiterIn- uns daher, was diese Entwicklung emotionalen Produktpräsenta- wurde. nen eingeschlossen. für unsere Premiummarke be- tion – wie die neue Miele Gale- 58 HAUSGERÄTE E&W 7-8/07

IM INTERVIEW: DR. MARKUS MIELE UND DR. REINHARD ZINKANN Miele: Ich bin gemeinsam mit Dr. Eduard Seiler für den technischen Über Persönliches und den Bereich zuständig und Reinhard gemeinsam mit Dr. Reto Bazzi für Miele-Mehrwert Marketing und Vertrieb, Horst Schübel für Finanzen und Controlling. Bei Ihren Vätern war das genau umgekehrt, da war Ihr Vater der Im Rahmen der Eröffnung der Miele-Galerie hatte E&W die Kaufmann. Miele: Das liegt an der Neigung. Ich war immer schon an den tech- Möglichkeit, mit den beiden Geschäftsführern aus der nischen Dingen interessiert, habe dennoch Wirtschaft und Klimawe- vierten Generation über Dinge zu plaudern, die unseren sen in Karlsruhe studiert und in St. Gallen promoviert. Ich habe also mehr Betriebswirtschaft gemacht, weil ein guter Entwickler einen Lesern einen über das Tagesgeschäft hinausgehenden fundierten betriebswirtschaftlichen Hintergrund haben muss. Blick hinter die Kulissen dieses, in unserer globalisierten Zinkann: Mein verstorbener Bruder war technisch begabt, mich hat die Technik aber nie interessiert, sondern nur ihr Nutzen. Die Geistes- Branchenwelt ziemlich einmaligen Unternehmens geben. wissenschaften und der Vertrieb sind meine Sache. Wir ergänzen uns also wirklich gut – und sind gemeinsam erfolgreich. Ein Glücksfall. Haben Sie, wie unser Bundeskanzler auch, schon in der Sandkiste gewußt, dass Sie einmal bei Miele an den Schalthebeln sitzen werden? Sie beide sind ja nicht die einzigen Nachkommen, die beiden Zinkann: Ganz und gar nicht. Familien müssen jetzt schon relativ groß sein. Wie funktioniert Auch meine Eltern haben mir das im Unternehmen? da freie Hand gelassen und ge- Zinkann: Grundsätzlich funktionieren Unternehmer-geführte Fir- sagt, ich soll das tun, was mir men besser als Management-geführte – weil nicht kurzfristig geplant Spaß macht. Denn, wenn ei- wird, sondern die Absicht besteht, ein gesundes Unternehmen an die nem die Arbeit keinen Spaß nächste Generation weiter zu geben. Also sind wir beide Glieder in ei- macht, dann tut das weder dem ner Kette, die es zu erhalten gilt. So denken wir, aber auch alle derzeit Unternehmen, noch der Person rund 60 Familien-Gesellschafter, die zudem den Vorteil haben, sich gut. Sollte ich aber in Richtung untereinander zu kennen. Die Grundlage dafür sind natürlich der Miele tendieren, dann müsste Erfolg, Transparenz und Offenheit. Bei uns gibt es einen gewählten ich mich ganz genau so um den Familienrat, der sich mit der Geschäftsleitung zusammensetzt und es- Job bewerben, wie alle anderen senzielle Entscheidungen diskutiert. Die Gesellschafter werden damit Kanditaten auch, müsste zu- eingebunden, sind immer informiert und haben das Gefühl, an der mindest gleich gut sein wie die- Veranstaltung aktiv teilzunehmen. Das funktioniert bei uns schon jahr- Dr. Reinhard Zinkann (48) ist der se. zehntelang, weil das wirklich Entscheidende für alle das Unternehmen Urenkel des Firmengründers Miele ist. War das immer schon so im Reinhard Zinkann, Sohn des Unternehmen? geschäftsführenden Gesellschaf- Die Gründerväter haben die beiden Familien vertraglich aneinander ters Dr. Peter Zinkann, seit 1992 gekettet. Und es hat funktioniert – offensichtlich auch noch in der Zinkann: Das ist vor über 100 im Unternehmen und seit 1999 vierten Generation. Jahren von unseren Urgroßvä- Mitglied der Geschäftsführung der tern bei der Gründung gemein- Miele & Cie.KG. Er studierte in Frei- Zinkann und Miele: Ja, da wir nur gemeinsam erfolgreich sein kön- sam verabschiedet worden. Weil burg, an der Harvard Universität nen, gibt es einen Überzeugungszwang. Bei unterschiedlichen Ideen das Unternehmen kein Selbst- Boston, in Köln und promovierte an – und die gibt es natürlich auch bei uns – muss jeder daran arbeiten, bedienungsladen sein darf, wo der TU Berlin. den anderen zu überzeugen oder einen gemeinsamen Weg finden. Das jeder Gesellschafter seinen Sitz- ist ausgesprochen heilsam. Wir ergänzen uns nicht nur, sondern arbei- platz mit Beleuchtung findet, sondern es braucht eine adäquate Füh- ten gerne zusammen. Und wir können auch gemeinsam lachen und rung. Sowohl Markus als auch ich, haben uns die Entscheidung nicht Spaß haben. leicht gemacht – jetzt macht’s uns aber auch Spaß. Na, lachen können Sie jetzt jedenfalls, weil es dem Geschäft nach Während Sie schon Imperial geleitet haben, ist Herr Miele erst einer Problemphase wieder extrem gut geht. wesentlich später ins Unternehmen eingetreten und es wurden Außen- Zinkann: Zwei Jahre lang hatte die Wirtschaft in Deutschland Pro- stehende in die Geschäftsleitung aufgenommen. Früher hingegen bleme, von denen auch wir nicht verschont geblieben sind. Als ich ins wurde das Unternehmen nur von je einem Familienmitglied geleitet. Unternehmen gekommen bin, haben wir im In- und Ausland etwa Miele: Ich bin neun Jahre jünger als Reinhard. gleich viel Umsatz gemacht. Damals hätte uns die Krise wesentlich Zinkann: Das ist ganz bewusst passiert. Als unsere Väter das Unter- härter getroffen. Jetzt aber beträgt unser Exportanteil 70% und das hat nehmen Anfang der 50er-Jahre übernommen haben, hatte es rund uns geholfen, die Rückgänge in Deutschland aufzufangen. Das Tief im 5.000 Mitarbeiter und vier Auslandsgesellschaften. Heute haben wir Inland ist ausgestanden und die Umsätze wachsen auch hier wieder. 15.000 Mitarbeiter und 38 Auslandsgesellschaften, wesentlich mehr Uns geht’s blendend. Standorte, Werke und eine ganz andere Produkttiefe – das lässt sich einfach nicht mehr im Vieraugenprinzip führen. Daher wurde die Ge- In der schwierigen Zeit ist auch an der Unternehmensstruktur ordent- schäftsleitung um drei Kollegen ausgeweitet. lich gedreht worden. Zinkann: Ja, wir haben die Zeit genutzt, um unsere Hausaufgaben zu Wie teilen die sich die Aufgaben? machen, das Haus neu zu strukturieren. Weil man handeln muss, so- E&W 7-8/07 HAUSGERÄTE 59

lange man stark ist. Wie jede Generation vor uns, mussten auch wir uns fragen, ob Konzept und Strategie noch zeitgemäß vor dem Hintergrund des sich verändernden Marktes sind. Also haben wir alle Prozesse durchleuchtet und die nötigen Entschei- dungen getroffen. Etwa die Einstellung der Marke Imperial, die mir persönlich schwer gefallen ist. Wir hatten erkannt, dass wir die volle Kraft auf die Marke Miele legen müs- sen, wenn wir unser Wachstum fortsetzen wollten. Weil es langfristig nicht möglich ist, Dr. Markus Miele (39) ist der zwei Marken mit konsequentem interna- Urenkel des anderen Firmengrün- tionalen Auftritt erfolgreich zu führen. ders Carl Miele, Sohn von Rudolf Vertriebs- und Marketingkonzepte einfallen lassen. Ha- Miele (1928-2004), seit 1999 im Das war aber noch nicht alles? ben alte Zöpfe abgeschnitten und mutige Entscheidun- Unternehmen und seit 2002 Mit- Zinkann: Sicher nicht. Weil, wenn sich die gen getroffen. So etwa mit der Einführung des Miet- glied der Geschäftsführung. Nach Zeiten verändern, müssen wir das auch tun konzeptes, der Verkaufsvermittlung aus den Ausstellungs- dem Studienabschluss als Diplom- – müssen uns strategisch und strukturell an- räumen unter Einbindung der Händler, der intensiven Wirtschaftsingenieur an der Uni passen. So haben wir etwa ein Werk in Beschäftigung mit dem Projektgeschäft, der Einrichtung Karlsruhe promovierte er zum Tschechien gebaut und uns in China betei- von B2B- und B2C-Plattformen sowie letztlich mit der Dr. oec. an der Universität St. Gallen. ligt. Aber wir bleiben dabei, mittelfristig an ,Gala Grande-Aktion’. Anlass zu dieser Aktion ist die unseren Standorten in Deutschland festzu- Produktion des 20-millionsten Miele-Waschautomaten. halten. Kein Werk wurde oder wird geschlossen, obwohl wir uns nicht nur von Daher gibt es in ihrem Rahmen die Gala Grande-Jubi- Imperial, sondern auch früher schon vom Küchenmöbelgeschäft getrennt haben. läumsmodelle der Baureihen W 4000 und T 9000 zusätz- Wir bleiben bei unserer Philosophie. soviel wie möglich Wertschöpfung in lich mit einem 100 Euro Gutschein. ■ Deutschland zu haben. So kommen im Wesentlichen die Bauteile für unser tschechisches Werk aus unseren Betrieben in Deutschland. Schon deshalb, weil INFO: www.miele.at dort, wo Miele draufsteht, auch Miele drin sein muss.

Sie haben also eine große Fertigungstiefe? Zinkann: Ja, und zwar der Qualität wegen. Man kann zwar Elektronik, Moto- ren oder Gehäuse irgendwo auf der Welt billiger kaufen, als wenn man sie selbst herstellt. Aber stellen sie sich vor, was dabei herauskommt, wenn man den Mo- tor als Herz der Maschine und die Elektronik als das Hirn von unterschiedlichen Produzenten kauft und diese dann in ein Gehäuse von wieder einem anderen Produzenten setzt. Das kann nie optimal funktionieren. Daher liegen bei uns alle Prozesse von der Grundlagenentwicklung bis zur fertigen Maschine in einer Hand. Zudem ist es für uns undenkbar, Teile einzusetzen, die von einem Herstel- ler kommen, der auch für andere Produzenten fertigt. Da wären wir unglaub- würdig, das würde unserem Qualitätsanspruch nicht genügen – sowohl was die Langlebigkeit, als auch die Technologie betrifft.

Aus dieser Philosophie leitet sich aber ab, dass Ihre Produkte im höchsten Preis- Neben dem Neubau der Miele Galerie wurde auch die segment angesiedelt sind. Ist eine derartige Strategie heute noch durchzuziehen Zentrale total umgebaut und mit modernster Technik oder haben Sie schon Einstiegsprodukte in der Lade? ausgestattet. Zudem gibt’s jetzt ein Fitness-Center für Zinkann: Grundsätzlich wollen wir daran nicht drehen. Miele kann zwar alles, die Mitarbeiter und einen Betriebskindergarten. nur billig sein nicht. Ich denke, wir sind in der oberen Mittel- und der Premium- Klasse gut aufgehoben. Natürlich müssen wir auch bei dem einen oder anderen Modell einmal preisgünstiger agieren, aber ich glaube, dass unser Sortiment sehr schlüssig aufeinander abgestimmt ist – allerdings mit gewissen Freiheiten in den einzelnen Ländern. Ich bin auch sicher, dass unsere Kunden gar nichts anderes von uns erwarten, weil sie mit der Marke Miele auch einen Mehrwert verbinden – und dieser ist unser wichtigster USP. Für diesen ist der Kunde bereit, über dem Durchschnittspreis des Wettbewerbs zu zahlen. Diese, den Mehrwert definieren- de Spanne richtig zu kalkulieren, ist unsere Aufgabe. Unseren Mehrwert wird es immer geben, jetzt soll er in unserer veränderten Strategie besonders herausge- stellt werden – wie sie heute Abend sehen werden. 60 HAUSGERÄTE E&W 7-8/07

Wie jedes Jahr kürten MK-Chef Horst Neu- böck (l.) und Siemens- Markenchef Erich Scheithauer (re.) auch heuer die erfolgreich- sten Extraklässler des vergangenen Jahres. Über Lorbeer freuen konnten sich heuer (v.l.): Günter Stemer für die Montafoner- bahn AG, stellvertre- tend für die Fa. Elektro Landauer, Siemens- Key Accounter Harald Pölzl, Franz Pühringer von der Fa. E-Tech Schmid und Pachler und Marianne Grohs für die Fa. Hellmayr.

EXTRA STIMMUNG UND KLASSE UMSÄTZE BESTIMMTEN EXTRAKLASSE-TAGUNG 2007 Eine Extra-Klasse für sich

Auch heuer ertönte er wieder. Der Ruf aus der Mittelstandskreiszentrale in Ebensee zur Extraklasse-Tagung ins bereits traditionelle Schloss Pichlarn bei Irdning . 150 Extraklässler folgten diesem und trafen sich so Mitte Juni am Fuße des Grimmings, um zu golfen, Energie zu tanken und – über ein weiteres für die Siemens Extraklasse äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2006 zu sinnieren.

KANN MAN ERFOLG abonnieren? fortgeschriebenen Story des harte Arbeit einbringen und dürfe Angesichts der Vorjahreszahlen Mit dieser Frage sieht man sich als Mittelstandskreises – in diesem sich auf keine faulen Kompromis- hätten die Extraklässler jedenfalls Journalistin angesichts der stetig Fall der Siemens Extraklasse – se“ einlassen. allen Grund zum Übermut: ❯ zwangsläufig konfrontiert. Fragt man jedoch Skispringer-Legende KURZ UND BÜNDIG: Hubert Neuper, ist die Antwort Weit über Marktniveau (15,8% ein klares Nein. Denn, so Neuper, gesamt, 16,7% für MK) steigerte „Vergangenes berechtigt nie, Zu- die Siemens Extraklasse im ver- künftiges zu fordern.“ Und wahr- gangenen Jahr ihre Umsätze. scheinlich war dies genau einer je- ner Gründe für Mittelstandskreis- Erfolgsmodell Miete: 1999 bei Motor Horst Neuböck, seinen Siemens eingeführt, konnte ehemaligen Schulkollegen Hubert man 2006 bereits statistisch Neuper zu einem selbstkritischen gesehen fünf Geräte pro Tag vermieten. Vortrag über Erfolg und dessen Schattenseiten zur Siemens-Extra- Rundum sorglos: Die All-Inclu- klasse-Tagung 2007 auf Schloss sive-Miete dürfte die klassische Pichlarn einzuladen. „Im Erfolg Miete bald völlig ablösen. die Demut bewahren“, lautete da- Neu im Sortiment: Mit Fissler bei eine klare Ansage des ehemali- Unbestätigten Gerüchten zufolge gilt der Berg Grimming (im Hintergrund) Töpfen und Pfannen wird das gen Vier-Schanzen-Tournee-Sie- als Inspirationsquelle für erfolgsträchtige Ideen. Irgendetwas dürfte – MK-Sortiment bald erweitert. gers Neuper. Zudem müsse man denkt man an die Erfolgsstorys von Horst Neuböck, Hubert Neuper und „Begeisterung für die Sache und Erich Scheithauer - schon dran sein ... 62 HAUSGERÄTE E&W 7-8/07

15,8% Gesamtumsatzplus und folg ab. +350% Mietverträge in Erich Scheithauer und Co he- Über den Tellerrand 16,7% Plus für den MK-Umsatz zwei Jahren waren das Ergebnis. rum. Auch sortimentsmäßig blickt man kann der Fachhandelsverein auf- 2005 folgte Bosch exclusiv mit über den eigenen Tellerrand. So weisen und liegt damit mehr als dem Mietmodell, im vergange- All Inclusive gibt’s ab der Futura die Möglich- deutlich über dem von GfK er- nen Jahr starteten schließlich der Eine sehr konkrete Idee setzte keit, die Produktgruppe Töpfe rechneten Marktniveau. Rund 11 Mitbewerb Miele sowie die Ko- man bereits im Frühjahrsflugblatt und Pfannen in das Mittelstands- Mio Euro wurden 2006 umge- operationen Red Zac und EP:. der Siemens Extraklasse mit einer kreis-Sortiment aufzunehmen. setzt, und, statistisch gesehen, fünf Kein Wunder also, wenn das Streuung von fast 700.000 Exem- Dahinter steht – mit der Marke Geräte pro Tag vermietet. Mietthema bei der Siemens plaren um. Fissler und dem einstigen Philips- Extraklasse ganz oben steht und In einem Testlauf wurde darin DAP-Chef Siegfried Müller – Erfolgsmodell Miete laufend weiterentwickelt werden erstmals mit der „All Inclusive- kein Unbekannter. Die Prämis- Dass der Erfolg bei Miete jedoch soll. Ständig hält man beim Miete” die Waschmaschine sen, unter denen den MK-Händ- ein lange und hart erarbeiteter ist, Mittelstandskreis und bei Sie- „Champion“ als Mietmodell lern ein Sortiment samt POS- daran erinnerte Siemens Marken- mens Ausschau nach neuen Kon- ausschließlich in Kombination Material ab der Futura zur Verfü- chef Mag. Erich Scheithauer mit zepten und Ideen. – Und nimmt mit dem Waschmittelbedarf für gung gestellt werden soll: Preissta- einigen Zahlen und Fakten. 1999 dabei auch gerne Anleihen aus fünf Jahre beworben. Das Kon- bilität, entsprechende Präsentation als Mietpionier gestartet, konnte anderen Branchen und Ländern. zept dahinter: Der Kunde be- im Shop und dazugehörende die Siemens Extraklasse im ge- So war auch die ursprüngliche kommt ein echtes „Rundum- Schulung des Verkaufspersonals. samten Jahr 2000 gerade mal 280 Mietidee vor einigen Jahren von Sorglos-Paket“, mit dem er sich BSH-intern macht man bereits Mietverträge abschließen. einer Mitarbeiterin nach einem – Nomen es Omen – für die ge- auf eine Waschneuheit bei der Fu- 2002 folgte das Pay-per-System, Auslandsaufenthalt eingebracht der Erfolg hielt sich in Grenzen. worden. Erst 2004, als man die ersten Viele mehr und weniger ausge- Marketingaktivitäten setzte, gorene Ideen schwirren bereits in zeichnete sich auch ein erster Er- den Köpfen von Horst Neuböck,

HÄNDLERMEINUNGEN

Günter Stemer von der Fa. Montafonerbahn AG, gekürt zum Extraklasse-Händler mit der größten Steigerung in Sachen Mietverträge, zum Thema Miete: „Die Miete ergibt sich eigentlich in den Verkaufsgesprächen fast von selbst, wir haben das angeschrieben und beworben und die Kun- den fragen offensiv nach. – Eigentlich sind wir selbst fast ein bissl überrascht, dass das so gut Rund 150 Extraklässer aus 57 Handelsbetrieben waren an besagtem Juni- läuft.” In Sachen Miete setzt Stemer auf Pay-per: Wochenende auf Schloss Pichlarn gekommen. Darunter, wie BSH-Chef „Wir verkaufen eigentlich nur Pay-per.” Und so Franz Schlechta ortete, auch viele neue Gesichter. sei auch die Aktion mit der Waschmaschine „Champion” und dem beige- packten Waschmittel sehr gut angekommen. Stemer: „Die normale Miete bräuchten wir eigentlich gar nicht mehr:” Auch die Tagung hat dem Extra- samte Mietdauer von fünf Jahren tura neugierig. klassler sehr gut gefallen: „Das war sehr interessant – und erholsam.” um nichts weiter zu sorgen Auch wenn die Extraklasse-Ta- braucht. Für den Händler freilich gung unter dem Motto „Energie- E-Tech Schmid und Pachler ist mit seinen ins- bringt’s – da sich der Kunde das Sparen“ stand, beschränkte sich gesamt sieben Standorten seit Oktober 2005 bei Waschmittel im Geschäft abholt dies vorerst noch in erster Linie der Siemens-Extraklasse. Der Rohrbacher Stand- – regelmäßigen Kundenkontakt. auf das Fitness- und Wellness-Pro- ort schaffte es heuer gleich zum Newcomer des Mit der Resonanz zeigen sich gramm bei der Tagung. Marke- Jahres 2006. GF Franz Pühringer zu den Beweg- sowohl der Mittelstandskreis als tingtechnisch so richtig losstarten gründen, damals zur Extraklasse zu gehen: „Mit auch die Händler (siehe Kasten) – bereits jetzt gibt es ja etwa mit der Extraklasse kann man sich vom Sortiment sehr zufrieden. Ob dadurch das dem Extra-Kälte-Bonus drei Mo- durch die teilweise bessere Ausstattung von an- Logo „Pay per“ ersetzt wird? natsmieten für Kühl und Gefrier- deren Händlern abheben, hat entscheidende Neuböck: „Ja, ausgenommen ist geräte gratis – will man dann je- Vorteile und Argumente wie fünf Jahre Vollgarantie – und natürlich gesich- der Bereich Pay per Coffee, denn doch im Herbst. tere Spannen.” Miete ist hingegen für die Fa. E-Tech weniger das Thema: der ist gelernt.“ Auch die Kon- „Bei uns im Mühlviertel ist die Mentalität eher, dass die Kunden zahlen wol- zepterweiterung in den Berei- Familienbande len. Viele Kunden meinen, ‘entweder ich kann mir’s kaufen, oder ich lass es chen Waschen/Spülen und Bo- Richtig familiär wurde der Sie- lieber.’ Wir machen daher fast alles mit Direktverkauf. – Bei meinem Kolle- denpflege soll bereits im Herbst mens Extraklasse-„Event”, wie er gen in Schärding wird die Miete hingegen sehr gut angenommen.” Ebenso umgesetzt werden. Das langfristi- intern bereits genannt wird, dann gab es bei der Frühjahrskampagne mit der All Inclusive-Miete unterschied- liche Vorgehensweisen: Während Schärding das Mietmodell beworben hat, ge Ziel dabei: Das vollständige bei der gemeinsamen Abendver- hat die Fa. E-Tech in Rohrbach mit dem Kaufpreis agiert. Zur Tagung findet Ersetzen des derzeit laufenden anstaltung. Denn nicht nur die Pühringer positive Worte: „Der Vortrag von Herrn Neuper war sehr inter- Mietmodells durch das „Run- Stimmung war amical und ausge- essant. Es hat alles bestens gepasst.” dum-Sorglos-Paket“ inklusive lassen, auch echte Familienbande Füllstoff. gab es zu entdecken. So war es E&W 7-8/07 HAUSGERÄTE 63

Musikalische Familienbande: Während Horst Neuböck mit dem richtigen ZUKUNFT ZEIGT SICH. Schmäh für gute Stimmung sorgte, taten seine Cousins, die Neuböck- Brüder, Selbiges mit Schlagzeug und Gitarre ... etwa kein Zufall, dass die vierköp- im vergangenen Jahr am meis- fige Band „Steinböck“ hieß. Zwei ten steigern. Mal „Stein“ von Steinkogler und 3 Die größte Steigerung bei zwei Mal „Böck“ von Neuböck. Mietverträgen konnte 2006 – Niemand Geringerer als die die Fa. Montafonerbahn ver- beiden Neuböck-Brüder und zeichnen. Cousins des Mittelstandskreis- 3 Den größten MK-Umsatz er- Chefs sorgten für ausgelassene wirtschaftet die Fa. Hellmayr. Stimmung und einige Tanzeinla- (Außer Konkurrenz steht hier gen. die Fa. Mörth, die aufgrund mehrerer Outlets in jedem Erfolg hat viele Gesichter Jahr den höchsten MK-Um- Ins Rampenlicht wurden im Lau- satz erreicht.) fe des Abends auch die „klasses- ten“ Extraklässler des Jahres 2006 Und dass die Extraklasse-Familie geholt: Schon traditionell kürte auch weiterhin nicht vom Aus- man dabei jene Händler, die sich sterben bedroht ist, zeigen einige im Jahr 2006 besonders hervorta- Neuzugänge. So etwa trat die Fa. ten: Lichenwagner aus Scharnstein in 3 Als Newcomer des Jahres Oberösterreich erst kürzlich dem 2006 (sie machten unter allen Extraklasse-Verein bei, und mit Neuzugängen 2005 im ersten Elektro Hadwiger kann man vollen Jahr dabei den meisten künftig auch einen Paradehändler Umsatz) wurde die Fa. E- aus dem Wiener Raum in den ei- genen Reihen begrüßen. ■ Tech Schmid und Pachler aus Messezentrum Salzburg Rohrbach gekürt. 3 Die Fa. Landauer aus Bad Vös- INFO: www.extraklasse.at lau konnte den MK-Umsatz

13. – 16. SEPTEMBER 2007

Fachmesse für Unterhaltungselektronik, Haushaltstechnik und Telekommunikation

T: +43(0)662 4477 - 0, I: www.futuramesse.at ... und wurden durch tanzfreudiges Publikum in ihrem Tun mehr als bestä- tigt. 64 HAUSGERÄTE E&W 7-8/07

ORDNUNG IN DEN SORTIMENTEN Aus viel mach eins: Key Account Manager Kurt Eisenmann freut sich über das P&G- Engagement in Sachen Monk grüßt Verpackungsverein- heitlichung – in Zukunft werden alle Die Procter & Gamble-Marken Braun und Oral-B räumen Oral B-Ersatzzahn- bürsten in gleich gründlich auf: Weil die Vielzahl an Produkten und Verpa- designten und in – von vorne betrachtet ckungslösungen für Verwirrung bei den Kunden sorgte – gleich großen und den Fachhandel hin und wieder in Argumentations- „Schächtelchen” (im Bild weiß umrandet) notstände brachte, wird jetzt vieles vereinheitlicht: stecken , egal ob als Braun-Rasierer werden in vier Produktfamilien zu- Doppel-, Vierer- oder Achterpack. sammengefasst und genauso wie Haartrockner und Oral-B-Ersatzzahnbürsten in einheitlicher Verpackung präsentiert.

„DAS WAR WIRKLICH ziemlich un- während die Serie 7 „Pulsonic”, verpackt (Grundfarbe Schwarz), Ersatzzahnbürste steckt in einer übersichtlich – sowohl für den Schallgeräte über 250 Euro, an- schon auf den ersten Blick wird eigenen Hülle – was praktisch Handel, als auch für die Konsu- bietet. Insgesamt stehen damit 18 ersichtlich sein, zu welcher Serie und vor allem hygienisch ist. Der menten”, sind sich der Procter & Rasierer aus diesen Serien zur das betreffende Modell gehört. zuständige Key Account Manager Gamble-National Sales Manager Auswahl, daneben gibt es noch In einem einheitlichen Gewand Kurt Eisenmann: „Damit hat man Non Food Thomas Poletin und die beiden Sonderserien CruZer zeigen sich ab August auch die das Problem nicht mehr, dass Key Account Managerin Signe und Pocket mit weiteren sieben Haartrockner aus dem Hause irgendwo unverpackte Zahnbür- Lassl einig, wenn von der Vielzahl Modellen. Braun – hier wurde als Grundfar- sten herumliegen, wenn die Pa- an unterschiedlichen Braun-Ra- „Wir bieten dem Handel für un- be allerdings Weiß gewählt. „Bei ckung erst einmal geöffnet ist, sierern die Rede ist, „da gab es 16 sere neuen Produktlinien natür- den Haartrocknern war das Wirr- und man nicht alle gleich verschiedene Produktgruppen mit lich eine Reihe von verkaufs- warr nicht ganz so groß, vor allem braucht.” jeweils drei bis sechs Modellen.” unterstützenden Maßnahmen hat es wirklich nur die Verpa- Für den Handel bietet das auf je- an”, verspricht Signe Lassl, ckung betroffen, aber auch das den Fall die Möglichkeit, durch Rasierer: Serie 1 bis 7 „außerdem werden wir wirklich haben wir jetzt gut im Griff bzw. den Verkauf von Mehrfachpa- Doch mit der Unüberschaubar- interessante Abverkaufsaktionen in der Verpackung”, freut sich ckungen bessere Geschäft zu ma- keit des Angebotes ist ab Au- für alle Auslaufmodelle starten.” Thomas Poletin. chen. Denn auf diesem Gebiet ist gust/September dieses Jahres end- Sämtliche Rasierer der neuen Ganz neue Kleider gibt’s auch für hierzulande noch einiges „drin- gültig Schluss – Adrian Monk Generation werden einheitlich die Ersatzzahnbürsten von Oral B nen”, laut Statistik wechseln hätte seine Freude (für alle die ihn (einer weiteren Procter & Gam- Herr, Frau und Kind Österreicher nicht kennen: Der neurotische ble-Konzernmarke). Ob als nämlich noch viel zu selten ihre Privatdetektiv und ehemalige Po- KURZ UND BÜNDIG: Zweier-, Vierer- oder Achterpack, Zahnbürsten. „Normalerweise lizist in der gleichnamigen ameri- Rasierer der Serie 1, 3, 5 und 7 die Verpackungen sind ab Au- sollte man alle drei Monate für kanischer -Serie ist – im sowie zwei Sonderserien sorgen gust/September – bis auf die „Di- Ersatz sorgen”, weiß Eisenmann, wahrsten Sinne des Wortes – ein für klare Argumentationslinien cke” auch immer gleich groß – „dennoch passiert das in Öster- Ordnungshüter). im Fachhandel. und einheitlich gestaltet. Damit reich im Durchschnitt nur alle Das komplette Sortiment wird verschaffen sie nicht nur dem sieben Monate.” Gerade Mehr- Einheitliche Verpackungen bei bereinigt, die bleibenden – und Konsumenten einen Überblick, fachpackungen könnten die Zah- Rasierern, Haartrocknern und neuen – Modelle werden in vier sondern vereinfachen dem Han- len dieser Statistik stark beeinflus- Ersatz-Zahnbürsten machen op- Produktfamilien eingeteilt. del auch die Handhabung (zB bei sen. Eisenmann: „Wenn man die tisch Ordnung, bringen Über- In der Serie 1 gibt es Einsteiger- sicht und erleichtern die Hand- der Regalgestaltung). Zu Ver- Bürsten zuhause hat, dann wech- modelle unter einem UVP von habung im Verkauf. wechslungen kann es dennoch selt man sie gegebenermaßen öf- 75 Euro, die Serie 3 umfasst die nicht kommen: Die Stückzahlen ter –und der Handel macht dem- Geräte zwischen 75 und 149 Die elektrische Zahnbürste sind auf der Packung unüberseh- nach öfter ein Geschäft.” Euro. In der Serie 5 sind High- Oral B-Triumph wurde durch ei- bar angegeben. nen Smart Guide erweitert: Die end-Modelle ohne Schall-Tech- Drei Viertel „unplugged” „ausgelagerte” Anzeige misst nik (d. h. ohne Hochfrequenz- Doppelt verpackt Das Segment der Ersatzzahnbür- die Putzzeit exakt und gibt dann Technik) mit einem Preis von 150 Die Bürsten sind nun übrigens sten ist gar nicht so klein: Jährlich „Entwarung.” bis 250 Euro zusammengefasst, gleich doppelt verpackt, d. h. jede wandern für diese Produkte E&W 7-8/07 HAUSGERÄTE 65

mehr als 15 Mio Euro über die heimischen Ladentische. Und für elektrische Zahnbürsten werden fast 30 Mio Euro ausgegeben, wobei sich derzeit noch rund drei Viertel der Österreicher „unplugged” die Zähne putzen. „Studien gehen davon aus, dass erst die Hälfte des Potenzials aus- geschöpft ist, dass also theoretisch etwa 50% der Österreicher bereit wären, ihre Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste zu put- zen”, sagt Eisenmann, „das ist aber kein Wunder: Immerhin empfehlen über 90 Prozent der Zahnärzte unsere Oral B-Zahn- bürsten.”

Zu kurz geputzt Was die Studien noch belegen: Die tatsächliche Putzdauer ist bei weitem geringer als die „gefühl- te”. Während man nämlich seine Thomas Poletin und Signe Lassl freuen sich über die neue „Klarheit”: Aus 16 Rasierer-Produktfamilien werden Zähne mindestens zwei Minuten vier – einheitlich, schwarz und stylish verpackt. putzen sollte und die meisten auch glauben, das zu tun, widmet Zielgruppe: Mütter, die frische, gedeckter Farben dann eine simo in der aktuellen Trendfarbe man dieser Tätigkeit tatsächlich gesunde und kreative Essenszu- Frühstückskombination (Toaster, Weiß – unterstützt durch eine lediglich zwischen 46 und 57 Se- bereitung zum Wohl ihrer Fami- Wasserkocher und zwei Kaffee- Geld-zurück-Promotion. ■ kunden – also nicht einmal die lie wollen. maschinen) in Schwarz erhältlich Hälfte der für ein wirklich gutes Und während für die Liebhaber sein wird, gibt’s die beliebte Tas- INFO: www.de.pg.com Putz-Ergebnis notwendigen Zeit. Abhilfe bringt da das neue Pro- DURACELL: HARRY POTTER, I-TUNES UND EIN AKKU dukt aus dem Hause Procter & Gamble (Marktführer mit einem Nicht nur Monk, auch Harry Potter lässt grüßen: Rechtzeitig mit dem Erscheinen des letzten Bandes der Serie Marktanteil in Österreich von 3 und mit dem Kinostart der aktuellen Verfilmung, gibt’ s auch die neue Harry Potter-Kindertaschenlampe von 96%). Die Oral B Triumph Duracell – für alle Fans, Entdecker, Abenteurer und Unter-der-Decke-Leser. Und Harry Potter bringt ein „magi- Smart Guide ist mit einem – sches Business”. So wurden bis vor Erscheinen des letzten Bandes nicht nur 310 Millionen Bücher in 200 Län- nicht an der Zahnbürste ange- dern verkauft, sondern auch eine enorme Anzahl an Merchandising-Artikeln: 212 Mio Sticker, das sind vier Mal brachten – Zusatzgerät ausgestat- mehr als zur Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2004, wanderten in 16 Mio Stickerbücher. tet, das die genaue Putzdauer an- zeigt und auch darauf hinweist, 3 ActiveCharge nennt sich der neue Akku von Duracell (Man schätzt, dass das Segment der Akkus europaweit be- wie lange man sich mit einem reits einen wertmäßigen Anteil von 20% am Batterienmarkt hat – Tendenz steigend. Thomas Poletin: „Der Ak- kubereich ist der einzig wachsende in diesem Markt.”). Der Duracell ActiveCharge-Akku ist beim Kauf bereits Segment putztechnisch befassen voller „Power” und startklar und kann danach rund 1.000 mal wieder aufgeladen werden – nach einem Jahr sollte. Mit einem UVP von 169 verfügt er immer noch über ca. 80% seiner Kapazität. Dazu gibt’s ein mobiles Ladegerät, das auch auf Reisen Euro ist die Zahnbürste nicht praktisch einsetzbar ist – in vielen Ländern: Es ist klein und handlich und mit austauschbaren Steckdosenauf- gerade billig, aber: Die Statistik sätzen ausgestattet. Außerdem lädt es per USB mit der Energie aus den Akkus iPods, Blackberrys, Mobiltelefo- spricht auch hier eine deutliche ne etc. Den ActiveCharge Mobile Charger gibt’s zu einem UVP von 29,99 Euro, die 2er-Packung der ActiveCharge Sprache – der Markt auf dem soll 10,99 Euro kosten, die 4er-Packung wird zu einem UVP von 19,99 Euro angeboten. Für den Handel wurde ein Sektor der elektrischen Zahn- Einführungsdisplay entwickelt, das mit 12 mobilen Ladegeräten und diversen ActiveCharger-Packungen be- bürsten wächst eindeutig am stückt ist. stärksten im Bereich von über Weil bereits jede vierte Duracell-Batterie in einem tragbaren Audio-Gerät landet, will man sich bei Procter & 100 Euro. 3 Gamble verstärkt um diesen Bereich, der in den nächsten Jahren weiter stark wachsen soll, kümmern: Das Topprodukt unter den mobilen Musikgeräten ist – mit einem Marktanteil von 73% – der iPod, 82% der legalen Neues im Herbst Musikdownloads sind iTunes. „Free Song on iTunes with every pack”, heißt es deshalb in der aktuellen Promo- Für den kommenden Herbst ist tionaktion bei Duracell. In den Batterieverpackungen befindet sich ein Code, mit dem man sich über einen Link im Hause Procter & Gamble auf www.duracell.at seine perönlichen Favoriten herunterladen kann. Signe Lassl: „Bei einer Auswahl von 20 eine Reihe von Produktinnova- Millionen Liedern findet sich da wohl für jeden etwas.” Die Promotionaktion wird durch ein Gewinnspiel abge- tionen geplant. Im September rundet: So winken u. a. fünf iPods oder 155 iTunes Music-cards als zugkräftige Preise. Der Handel kann auf die soll das Multiquik-System, die Aktion mit auffälligen Displays aufmerksam machen: Es steht sowohl ein Thekendisplay wie auch ein Bodendis- „kleinste Küchenmaschine der play zur Verfügung. Welt” auf den Markt kommen. 66 HAUSGERÄTE E&W 7-8/07

SEB: WEITER MIT VERSTÄRKUNG „Unsere Werbe- partner sind dauernd in irgend- welchen Fernseh- studios, es gibt Let’s show Zeiten, da schaffen wir es kaum, dass wir uns „Wir kämpfen nicht allein auf weiter Flur“, sagt SEB- mal zusammen- setzen”, kennt Trade Marketing Director Udo van Bergen, „wir holen Udo van Bergen die übervollen Ter- uns auch weiterhin zugkräftige Verstärkung.” Und minkalender von wirklich – hier wird fächerübergreifend gearbeitet: Bankhofer & Co. SEB ist mit seinen Kleingeräte-Marken Tefal, Krups und – jetzt wie auch in Zukunft – bei vielen Meistern im Einsatz, bei Köchen, Ernährungsgurus und Model- Machern – und damit wohl auch in Aug’ und Ohr vieler potenzieller Kunden.

GESUND GENIEßEN heißt die Initi- wie viel Arbeit das Einkochen Bankhofers Buch „Gesund genie- der Straße erkannt und viele Men- ative, aus der in Bälde auch ein machen kann: Man braucht dank ßen – gut leben“ erscheint in schen sprechen ihn an. Da freuen Verein werden soll. Mit dabei ist – VitaFruit nicht mehr dauernd Kürze und ist dann die perfekte wir uns natürlich besonders, wenn neben prominenten Verfechtern umzurühren.“ Beigabe zu jedem Gerät aus der er mit der Marke Tefal in Verbin- einer gesunden Lebensweise wie Tefal Vita-Range (bis zum Er- dung gebracht wird”, kennt van Hademar Bankhofer oder dem Prominente Testimonials scheinungsdatum des Buches gibt Bergen die Öffentlichkeitswirkung Kärntner Ernährungscoach Rein- Schon seit längerem setzt man bei es einen Gutschein). Wer den Ge- des Medienstars. hard-Karl Üblacker – die Marke SEB auf die Werbewirkung von sundheitsguru live sehen oder sich Und auch Reinhard-Karl Übla- Tefal. „Wir wollen die Produkte Starköchen oder Ernährungsfach- mit ihm unterhalten möchte, wird cker ist kein Unbekannter, wenn unserer Vita-Range komplett neu leuten. Mit Hademar Bankhofer auf der Futura einen ganzen Tag es um die richtige Ernährung in positionieren“, erklärt SEB-Trade hat man einen der gefragtesten lang die Gelegenheit dazu haben: hektischen Zeit geht. In seinem Marketing Director Udo van Verfechter einer gesunden Le- Bankhofer wird dort keine Vor- neuen Buch „Hunger auf Erfolg“ Bergen, „und ganz in das Ge- bensweise im gesamten deutsch- träge halten, sondern sich auch nimmt er sich vor allem um eine sundheitseck rücken.“ Unter der sprachigen Raum zur Seite. und gerade für persönliche Ge- machbare, abwechslungsreiche Internetadresse www.initiative-ge- Und – die Show geht weiter: spräche Zeit nehmen – natürlich und ausgewogene Ernährung im sund-genießen.at hat man eine vir- dort, wo die Vita-Range präsen- Berufsalltag an. Ab Herbst wird er tuelle Heimat gefunden. Hier gibt tiert wird. im ostösterreichischen Raum es Rezepte zum Nachkochen, KURZ UND BÜNDIG: noch einiges an Polularität gewin- Tipps, wie man seine Gesundheit Im Mittelpunkt nen – dann startet seine Koopera- erhält, aber auch Informationen Unter der Webadresse „Sobald ich mit ihm irgendwo tion mit der Bäckereikette Anker. über Tefal-Produkte. Promotet www.initiative-gesund-genies- unterwegs bin – was bei unseren sen.at sind neben Rezepten und werden im Speziellen der Tefal- Terminkalendern ja gar nicht so „Wetten das …“ Gesundheitstipps auf Informa- Dampfgarer VitaCuisine, der leicht zu bewerkstelligen ist – steht Für Krups im Einsatz ist schon tionen über Tefal abrufbar. gegenüber seinem Vorgängermo- Hademar Bankhofer im Mittel- seit längerer Zeit der deutsche dell mit neuen Features ausgestat- Hademar Bankhofer, Karl- punkt des Interesses. Er wird auf Meisterkoch Johann Lafer. Auch tet wurde, und die mit nur einem Reinhard Üblacker und Johann Esslöffel Öl „auskommende“ Lafer bleiben für die SEB-Mar- Fritteuse ActiFry (siehe E&W 1- ken im Einsatz – ihr Engage- 2/07). Auch der Marmeladenko- ment wird, genauso wie ihr all- cher VitaFruit erhält seinen Platz gemeiner Medien- und somit auch ihr „sonstiger” Werbeein- auf der gesunden Seite. „Mit die- satz – weiter verstärkt. sem Gerät braucht man zur Her- stellung der süßen Köstlichkeiten Rowenta wird nun auch zum nicht so viel Zucker wie übli- Presenting Sponsor des Elite cherweise“, freut sich die für den Model Look-Contests und hofft österreichischen Markt zuständige mit der Teilnahme an dieser Marketing-Koordinatorin Sandra breit angelegten Aktion auf „Gesund genießen” heißt die Initiative, die auf einer eigenen Website Rank, „und für alle, die wissen, „schöne Geschäfte”. Tipps gibt – und über Produkte aus der Vita-Range von Tefal informiert. E&W 7-8/07 HAUSGERÄTE 67

beim Durchblättern des Produkt- ser Sache an einen großen Vertei- MEHR VERANTWORTUNG FÜR DIE kataloges sticht das Konterfei des ler, Puls TV ist bei den einzelnen ELEKTRABREGENZ-AUßENDIENSTLER Deutschen ins Auge: Er hat einer Ausscheidungen live dabei und Auswahl von Produkten seinen der eine oder andere Seitenblick „Empfohlen von …“-Stempel wird wohl auch drinnen sein. aufgedrückt – sicher ein gutes Ar- Kompetenz vor Ort gument für all jene, die in den ei- Herbstliche Neuheiten genen Wänden zum Meisterkoch Neben all den Promotionaktio- werden wollen. nen haben die drei SEB-Marken Aus Außendienstlern werden Regionalverkaufsleiter: Mit der Marke Krups baut man aber auch mit einer Reihe von Ab 1. September dieses Jahres erweitert Elektra- bei SEB ganz auf die Exklusiv- Produktinnovationen aufzuwar- Schiene – und der Gourmetkoch ten. So wurden beispielsweise bregenz aber nicht nur die Kompetenzen seiner ist ein Werbeträger, der dank Ka- sämtliche Tefal-Bügeleisen aufge- erfahrenen Mitarbeiter, sondern auch sein Sortiment: belfernsehen & Co, auch hier zu rüstet, sei es durch eine neue Lande bereits über einen hohen Sohle oder eine Erhöhung der Mit Fernsehern der Marke bietet man dem Fach- Popularitätsgrad verfügt – mit Dampfstoßwirkung bzw. der Aussicht auf weitere Publicity. Wattleistung. „Bei den Bügeleisen handel dann Produkte aus dem Braunwarenbereich. „Johann Lafer hat ein Angebot für und bei den Generatoren sind wir Ein Garantieangebot, das nach dem Sommer lanciert eine Kochsendung im ORF er- in Österreich die Nummer eins, halten“, verrät Udo van Bergen, wir arbeiten auf diesem Gebiet wird, vervollständigt die herbstlichen Neuerungen „im August wird die zweite Test- sozusagen gegen den Markt“, aus dem Hause Elektrabregenz. sendung aufgezeichnet und dann weist ein stolzer Udo van Bergen

„WÄHREND DIE MEISTEN, was Unternehmen sind.” den Außendienst anbelangt, Die mit mehr Kompetenz aus- immer mehr zu sparen begin- gestattenten EB-Mitarbeiter nen, gehen wir bei Elektrabre- haben ab September auch neue genz einen anderenWeg”, be- Produkte vorzustellen. Fernse- richtet Karl Matousek, Direk- her der Marke Beko erweitern tor Vertrieb und Marketing dann das Angebot für den beim Hausgeräte-Anbieter, Fachhandel. Udo van Bergen und Sandra Rank haben neben interessanter Promi- auch „wir machen aus unseren eine Reihe von Produktnews zu vermelden. Außendienstmitarbeitern ab Garantie? 1. September Regionalver- „Wir haben aber für diesen fällt eine Entscheidung.“ auf die gute Entwicklung in die- kaufsleiter.” Herbst einen weiteren Trumpf Auf jeden Fall vor einem breiten sem allgemein rückläufigen im Ärmel”, verspricht Karl heimischen Publikum Platz neh- Kleingeräte-Sektor hin. Mehr Kompetenzen Matousek noch etwas „kryp- men wird Lafer am 3. Dezember Krups hat den Kaffeevollautoma- Wobei sich aber nicht nur die tisch”, „wir haben ein ganz dieses Jahres in Graz. An diesem ten Espresseria Automatic (Rank: Jobbezeichnung der Reisenden tolles Garantieangebot entwi- Tag lädt Thomas Gottschalk zu „Das kleinste Gerät seiner Klasse in Sachen Elektrabregenz än- ckelt, das wir nach dem Som- seinem „Wetten dass …“ in die am Mark – es hat auf einem Din dert: Die künftigen Verkaufslei- mer vorstellen werden.” ■ steirische Landeshauptstadt. A4-Blatt Platz.“) ab September ter in den Regionen bekom- auch im populären Piano-Black men auch mehr Kompetenzen. INFO: www.elektrabregenz.at Rowenta: Presenting Sponsor im Programm (Modell XP 7250, „Da entscheidet jeder am POS Schöne Aussichten gibt’s auch für UVP 829 Euro) und Rowenta selbst und braucht nicht mehr die dritte SEB-Marke: Rowenta. präsentiert seine neue Generation Rückfrage zu halten”, so Ma- War man bereits in der Vergan- an Haarstyling-Produkten. Der tousek, „und das kommt vor KURZ UND BÜNDIG: genheit beim Elite Model Look- Haarglätter Ultra Compact Elite allem dem Fachhandel entge- Elektrabregenz erweitert ab Contest Co-Brand, so geht man (UVP 39,99 Euro) ist zusammen- gen, der ja selbst dann auch September den Aufgabenbe- dieses Jahr einen Schritt weiter. schiebbar und kann auch im noch keine Entscheidungen mehr reich seiner Außendienstmitar- „Wir treten bei diesem Wettbe- heißen Zustand in seiner isolier- abzuwarten braucht.” beiter und macht sie zu Regio- werb heuer sogar als so genannter ten Schutzhülle verschwinden, Ein Personalwechsel allerdings nalverkaufsleitern mit Entschei- Presenting Sponsor auf“, hat van der Cordless Elite Haarglätter ist mit dieser Änderung der dungskompetenz. Bergen einen besonders herzeig- (UVP 49,99 Euro) ist besonders Organisationsstruktur nicht Neu im Sortiment bieten diese baren Trumpf im Ärmel, „die Ver- reisefreudig, er kann bei Bedarf verbunden. „Nein, die Men- dem Fachhandel dann auch anstaltungen heißen ganz offiziell sogar am Zigarettenanzünder im schen bleiben die selben”, sagt Fernseher der zum Arçelik-Kon- Rowenta Elite Model Look – Auto aufgeladen werden. ■ der Vertriebs- und Marketing- zern gehörenden Marke Beko. und damit sind wir sicher, wenn Direktor, „das sind äußerst be- Elektrabregenz bringt im schon nicht in aller, so dann zu- INFO: www.tefal.at, www.rowenta.at, wehrte Mitarbeiter, die den Herbst auch ein neues Garantie- mindest in vieler Munde.“ Sechs www.krups.at Markt bestens kennen und angebot. Presseaussendungen gehen in die- schon einige Jahre bei uns im 68 HAUSGERÄTE E&W 7-8/07

EUDORA STARTET DIE WELTNEUHEIT TITAN Robert Binder und Titan-Erfinder Martin Myerscough haben eines gemeinsam: Den Drum & Basic Glauben, dass eine Waschmaschinen vor allem einfach zu be- Auf dieses Gerät hat sich Eurotech-HB-Chef Robert Binder dienen und langlebig sein sollte. schon lange gefreut: die AAA-Eudora Titan. Kein Wunder, verfügt sie doch mit der ersten herausnehmbaren Wasch- trommel über eine absolute Alleinstellung. Zudem soll die Titan auch Fahnenträger für Eudora neu sein. E&W traf Robert Binder und Titan-Erfinder Martin Myerscough und sprach über Innovation und Bedürfnis.

„DIE BABYNOVA IST erwachsen Eudora Titan ist noch viel mehr: damit wird das Gerät auch der ur- sumenten an die Waschmittel”, geworden“, meinte Eurotech- Sie ist Fahnenträger für Eudora sprünglichen Idee des Erfinders vielmehr müsse bedacht werden, HB-Chef Robert Binder anläss- neu mit dem Triple A-Konzept. Martin Myerscough gerecht, der was die meiste Arbeit beim Wä- lich der Erstpräsentation seines im Rahmen seines Wienbesuchs schewaschen mache? „Das Vorsor- neuen Eudora-Highlights AAA- Was heißt Triple A? E&W einige Worte zu seiner Er- tieren der Wäsche, das Be- und Eudora-Titan. Wobei seine Wor- Mit dem Triple A-Logo sind fort- findung mit auf den Weg gab. Entladen und das Ausräumen der te mehrere Interpretation zulas- an jene Eudora-Geräte gekenn- Myerscough: „Als Grundidee wa- nassen Wäsche danach.” Mit all sen. Denn wie die Babynova bei zeichnet, die ganz besonders für ren mir gleichermaßen die Nach- dem soll nun durch die heraus- ihrer Produkteinführung Ende 3 Qualität haltigkeit und die Einfachheit nehmbare Wäschetrommel aufge- der 80er-Jahre, ist auch die Eu- 3 einfache Funktionalität und wichtig. Ich hab mir die Maschi- räumt werden. Acht Entwick- dora Titan mit einem absoluten nen auf dem Markt angesehen, lungsjahre und 15 Mio Euro spä- Alleinstellungsmerkmal ausge- 3 Nachhaltigkeit stehen. und dachte, die sind vom Konzept ter wurde Ende Juni nun die Eu- stattet. Beide wurden unlängst Denn, so Binder: „Oft wird der eigentlich alle gleich. – Dabei dora Titan erstmals (in England, mit dem Nachhaltigkeitssiegel eigentliche Kundennutzen verges- wurden die Frontlader bereits in Schweden und Thailand ist das für gut reparierbare Produkte sen.” Und, gibt Binder zu beden- den 60er-Jahren erfunden.“ Und Gerät testweise bereits auf dem Myerscough weiter mit einem Markt) in Österreich präsentiert. Die herausnehmbare kleinen Seitenhieb auf einen briti- Die Markteinführung in weiteren Trommel ist nicht schen Mitbewerb: „Nicht etwa die Teilen Europas soll in den näch- alles. Kinderleicht in Waschwirkung musste weiterent- sten Monaten - ebenfalls über HB der Bedienung, far- wickelt werden – denn wenn da - folgen. benfroh und langlebig: etwas nicht passt, denken die Kon- Auch das steht für Weitere Features Eudora Titan. Die Eudora Titan ist mit Energie- KURZ UND BÜNDIG: effizienzklasse A gekennzeichnet. Das „PowerShower-System” sorgt Alleinstellungsmerkmal: Mit für die effektive Durchweichung der herausnehmbaren Trommel der Wäsche, die automatische bietet Eudora Titan einen abso- Gewichtserkennung für die stets luten USP. richtige Wassermenge. Die her- Nachhaltig: Das Gütesiegel für ausnehmbare Trommel aus Spe- Nachhaltigkeit belegt die Halt- zialkunststoff bietet ein Fassungs- (siehe Seite 14) ausgestattet, und ken: „Ist es denn wirklich wichtig, barkeit der Maschine. vermögen von 6,5 Liter, das auch die Babynova war – wie es dass eine Waschmaschine ein Dis- Triple A-Konzept: Mit dem Tri- Bullauge kann um 180° geöffnet jetzt die Titan sein soll – lange play hat oder über eine überkom- ple A-Subbrand sind ab sofort werden. Auf den Markt kommt Jahre das Aushängeschild der plette Ausstattung verfügt?“ Ge- alle Eudora-Modelle ausge- das Gerät (UVP 1.200 Euro) im Marke. Eines hat die Babynova fragt wäre vielmehr die einfache zeichnet, die ganz besonders August. Um Preisstabilität zu ga- jedoch nicht. – Und das ist kein und selbsterklärende Bedienbar- auf Qualität, Funktionalität und rantieren, soll die Eudora Titan Wunder, handelt es sich dabei keit. Binder: „Auf der Eudora Ti- Nachhaltigkeit ausgelegt sind. ausschließlich über das Agentur- doch um eine Weltneuheit: Eine tan sind auch keine Schleudertou- Factoryagency only: Für Preis- konzept „factoryagency” vertrie- ■ herausnehmbare Wäschetrom- ren angegeben, der Benutzer kann stailität soll die exklusive Ver- ben werden. mel, die gleichzeitig als leicht vielmehr wählen zwischen ‚Scho- marktung über das Agenturkon- tragbarer Wäschekorb genutzt nend’, ,Sanft’ und ,Kraftvoll’“. – zept Factoryagency sorgen. INFO: www.aaa-eudora.at werden kann. Doch die AAA- Einfache Funktionaliät eben. Und E&W 7-8/07 HAUSGERÄTE 69

ELECTROLUX STARTET IN DEN SOMMER MIT ... Hans Rumler

Ein letztes Urgestein der Öko, Eis und Küche Elektrobran- che geht mit Produkthighlights, Öko-Aktionen, eine neue Küchenkooperation sowie den Einstieg bei Juli in den wohlverdien- ten Ruhestand. Nach 40 Jahren

Tradeplace, der B2B-Plattform, gibt’s bei Electrolux zu vermelden. Von Sommerpause ist leute Branchentätigkeit tauscht Ing. bei den Schweden also keine Spur. Hans Rumler, Managing Director der KAZ Hausgeräte GmbH das Büro gegen das Himalaya-Ge- biet, wie er E&W erzählt. Zumin- MIT DER KÜHL-GEFRIER-Kombi- „Action Freeze“ für besonders im Rahmen der MOW und eine dest vorübergehend, denn das nation ENB 34405 S setzt Elec- flottes Kühlen. Das Energieeffi- neue -Einbaurange an. erste große Projekt nach dem trolux seine Range an innovati- zienzklasse A-Gerät ist ab sofort „Bei AEG wird es ein geniales Pensionsantritt ist eine Reise ven Kühlgeräten fort. Das Beson- verfügbar, der UVP beträgt 899 neues Gerät am Kochsektor ge- mit der Ehefrau in Richtung Ne- dere daran: in Kooperation mit Euro. ben“, zeigt sich Janovsky begei- pal. Brita bietet der neue Kombi stert. Nachsatz: „Das hat aber aus- In seiner mittlerweile fast 40- dank einem Wasserdispenser an Stille Zeit nahmsweise nichts mit Dampf zu jährigen Branchentätigkeit (Fast) gänzlich im Zeichen der tun.“ (Rumler begann 1969 als Techni- Stille steht unterdes die neue ker bei der Fa. Dipl. Ing. Dr. Kon- Waschmaschinen-Generation von Tradeplace-Start rad Burg) erlebte der gelernte AEG/Electrolux. Unter dem Seit Anfang Juli ist auch Electro- Radiotechniker mehrere Über- Motto „Ultraleises Waschen“ lux Österreich auf Tradeplace, der nahmen des Unternehmens mit. wird so – wie auch in der Studie markenübergreifenden (BSH, Von den zuletzt 160 Mitarbeitern zur Lärmbelastung in der Küche - Whirlpool, Philips und die Indes- bei Burg blieb schließlich nur auf den „Luxus der Stille“ hinge- it-Company sind bereits dabei) noch Rumler übrig. Woran er wiesen. Energieeffizienz, Wäsche- B2B-Plattform, vertreten. Das sich besonders gern erinnert? schonung mit Maschinen bis zu 8 System ermöglicht den registrier- kg, aber auch die Zeitkontrolle ten Händlern den Zugriff auf alle (bei Electrolux als Time Manager Produktinformationen inklusive bereits bekannt) sind weitere Fea- sofortiger Verfügbarkeitsinfo, tures, die der schwedische Kon- elektronische Bestellvorgänge und zern bei der soeben gelaunchten Ersatzteile. Range in den Vordergrund rückt. Abgerundet wird der neue Elec- Ein Futura-Schwerpunkt könnte trolux-Bestellservice für Produkte dann schon das Exklusiv-Modell durch Download-Möglichkeiten sein, wie Electrolux-Chef Alfred für Gebrauchsanweisungen im pdf- Mit der Kühl-Gefrier-Kombi ENB Janovsky wissen lässt. Format sowie exklusive Sonder- 34405 S bringt Electrolux eine Anfang Juni bereits gestartet hat und Aktions-Angebote oder einem „An den familären Charakter weitere Kühl-Innovation inklusive man bei AEG nominell die Umsatzstatistik-Service. Einen de- der Fa. Burg. Die Entscheidun- Wasserspender auf den Markt. „Öko-Line“. Darunter werden taillierten Leitfaden zum Einstieg gen, die damals getroffen wur- die AEG-Geräte, die bereits seit auf Tradeplace können Interessierte den, waren wirklich noch bin- der Tür-Front stets frisches, ge- vielen Jahren mit dem Suffix Öko unter [email protected] dend”. Verewigt hat sich Rumler kühltes und gefiltertes Wasser. Das ausgezeichnet waren, zusammen- anfordern. in der Branche durch die maß- Wasser wird dabei von einem bis gefasst. Bis Jahresende soll es je gebliche Beteiligung an der Ent- zu vier Liter fassenden Wassertank Produktgruppe ein entsprechen- Der Leiner ist seiner wicklung des ersten Ultraschall- bezogen, ein Fixwasseranschluss des neues Zugpferd geben. Als Ganz besonders freut sich Ja- befeuchters (1978) und später ist nicht notwendig. Durch eine aufmerksamkeitsstarke Promotion novsky jedoch über eine neue am vollellektronischen Heizlüf- Maxtra-Kartusche gefiltert, bietet gibt es für den Endverbraucher exklusive Partnerschaft. Die Mö- ter. das entnommene Wasser einen derzeit zu jedem Öko-Line-Ge- belgroßfläche Leiner ist soeben Seine Nachfolge ist gesplittet. Vorteil, der nicht nur beim Trin- räte ein Drei-Monate-Gratis-Abo mit einer eigenen exklusiven Der Quality-Bereich Europa, den ken, sondern etwa auch bei der Zeitschrift Geo. Küchenlinie gestartet. Die Gerä- Rumler bis zuletzt auch im Wie- Haushaltsgeräten mit Wasserbe- te zu den Küchen, die publi- ner Büro in der Wilhelminen- füllung von Nutzen sein kann. Noch mehr Einbau kumswirksam die Namen der ös- straße verantwortete, wird künf- Denn die typischen Kalkablage- Könnte man angesichts der Früh- terreichischen Bundeshauptstäd- tig in der Schweizer KAZ-Zentra- rungen werden dadruch stark re- jahrs-Einbau-Neuheitenriege te tragen, stammen exklusiv von le in Lausanne fortgeführt. Die duziert. Das Gerät verfügt zudem denken, das wäre alles gewesen, Juno/Electrolux. ■ Agenden des Managing Dire- über ein Frost-free-System, zu- wird man im Herbst eines Besse- ctors übernimmt der bisherige sätzlich sorgen die Schnellfunk- ren belehrt. Janovsky kündigt INFO: www.electrolux.at, KAZ-Verkaufsleiter Österreich tionen „Action Cool“ und etwa ein weiteres AEGProdukt www.tradeplace.at und Schweiz, Herbert Haas. 70 MANAGEMENT E&W 7-8/07

TRENDBAROMETER TRADITIONELLES UMSATZVERÄNDERUNGEN JÄNNER-APRIL 2006 : 2007 SORTIMENT 1-4/07 IN OUT Winner & Loser Geschirrspüler bis 12 Liter Dunstabzugshauben mit Fassungsvermögen 215% 2 Motoren – 20% SAT 147% CDs – 21% Camcorder HDD 139% Videocassetten – 23% Die ansonsten höchst positive Umsatzsteigerung Hairstyling 72% Waschmaschinen 901-1000 spitzt sich auf immer weniger Produktgruppen und Car Navigation/Car Vision 62% Schleudertouren – 24% Rear-/Flat-TV 55% Car Audio Komponenten – 26% hier wieder auf einzelne Untergruppen zu. Daher Digital Portable Video Player 50% Wasserkocher ohne Filter – 27% Mikrowellenherde 21-25 Liter Wäschetrockner Ablufttrockner – 27% ist es für ein erfolgreiches Mitspielen am Markt Fassungsvermögen 46% DVD-Player mit VCR Espressomaschinen Pumpe Kombination – 46% dringend notwendig, sein Sortiment exakt darauf mit Kapselsystem 40% Color-TV – 52% Memory Cards - Memosticks 36% auszurichten. Unsere hier abgedruckten Tabellen Waschmaschinen mit Startverzögerung 33% und Grafiken geben dazu einen entscheidenden Kühlgeräte 2-türig Gefrierfach oben 30% Hinweis. Zu beachten ist, dass hier nur jene Pro- Receiver 28% Handmixer 26% dukte berücksichtigt sind, die einen Jahresmin- Gefriergeräte Solo 81-90 cm Höhe 24% destumsatz von 2,2 Mio Euro bringen und deren Mundhygienegeräte 23% wertmäßige Veränderung größer als 20% war. Toaster 23% Filtermaschinen 23% E&W 7-8/07 MANAGEMENT 71

VERÄNDERUNGSRATEN IN DEN VERTRIEBSKANÄLEN 1–4/07 Die Großflächen Diese konnten mit den tollen Steigerungsraten der UE am Ge- samtmarkt (total +25%) nicht Trügerisches Lebenszeichen mithalten – ihr Umsatzzuwachs betrug nur 19%. Bei den Auf- Schaut man sich die Gesamtzuwächse der ersten vier Monate des heurigen Jahres in den zeichnungsmedien ging ihr Um- satz sogar um 4% zurück. einzelnen Vertriebskanälen an, dann kann man durchaus zufrieden sein. Bei detallierter Weit über dem Markt allerdings stieg ihr Umsatz bei der Weißware Betrachtung allerdings zeichnet sich eine für den traditionellen EFH bedenkliche (+6%) und den Kleingeräteumsatz Entwicklung ab. konnten sie sogar um 13% stei- gern. Das brachte ihnen einen Zuwachs, der im Gesamten jenem der Kooperierten entspricht – und DER NICHTFACHHANDEL konnte in einen ebenfalls konstanten Markt- diesen vier Monaten die stärksten anteil von 36,82%. Umsatzzuwächse (total +22%) verzeichnen – was aber auf die Der Nichtfachhandel Ausweitung des GfK Panels auf Dieser positionierte sich, bedingt die reinen Internethändler und auch durch die Aufnahme der die eingestellte Untersuchung Internethändler, besonders in den sich negativ entwickelnder UE- Segmenten Braunware (+45%) Warengruppen zurückzuführen und Kleingräte (+27%) als ernst ist und das Ergebnis deutlich ge- zu nehmender Widerpart des schönt hat. Sieht man von diesem Fachhandels. Bei der Weißware Ausreißer ab, dann sind die Ge- hingegen (-3%) und den Aufnah- samtumsatzzuwächse in den Ver- memedien (-6%) verliert er an triebkanälen des Elektrofachhan- Bedeutung. Insgesamt aber ge- Die kooperierten Elektrofachhändler steigerten ihren Umsatz erstmals dels so richtig zum Freuen: Die wann er an Marktanteil, der von seit über einem Jahr wieder mit dem Markt und konnten damit ihren freien Elektrofachhändler legten 12,73% auf 13,66% – also fast um Marktanteil von knapp 31% verteidigen. 19% zu, die Kooperierten und die einen Punkt – anstieg. Großfläche je 14%. Bei aller darob verständlichen Eu- die Umstellung auf DVB-T zu- Braunware (+34%), wo sie die Die Spezialisten phorie empfiehlt es sich jedoch – rückzuführen ist. Aber auch bei Großflächenanbieter (+19%) Hier geht es vornehmlich um die sowohl für den Handel als auch den Aufnahmemedien (+38%) deutlich übertraf. Hier wirkte sich zwei Gruppen Kfz-Zubehörhan- dessen Lieferanten – weiter zu le- waren sie höchst erfolgreich – offensichtlich das Vertrauen der del und Küchenmöbelhandel. sen, die Ergebnisse in den einzel- weil die elektronischen Daten- Konsumenten in deren Bera- Über Ersteren laufen vor allem nen Segmenten zu betrachten speicher hier das einzige, aber tungsqualität und ihre Aftersales- Navigationsgeräte und Car-En- und die notwendigen Schlüsse starke Wachstumssegment sind. Dienstleistungen besonders posi- tertainment-Produkte – und sein daraus zu ziehen. Bei der Weißware allerdings büßten tiv aus. Das sollte wohl ein deut- Umsatz stieg um 49%. Verloren sie 3% an Umsatz ein und bei den licher Fingerzeig sein, wohin die allerdings hat er beim Verkauf von Die freien Elektrofachhändler Kleingeräten sogar 5%. Insgesamt Strategie dieser Gruppe in Zu- Aufzeichnungsmedien. Vergessen wir vorerst den Nicht- stieg ihr Marktanteil von 6,09% auf kunft gehen muss. Der Küchenmöbelhandel legte fachhandel, dann waren die größ- 6,37%. Sie sind damit neben dem Bei der Weißware büßten sie 1% an Umsatz zu, was leicht über ten Gewinner die freien Elektro- Nichtfachhandel die einzigen MA- ebenso wie die Freien 3% an dem Gesamtmarkt (+-0%) liegt. fachhändler. Deren Zuwachs Gewinner am Markt. Umsatz ein, bei den Kleingeräten Insgesamt legten die Spezialisten kommt hauptsächlich aus der gab’s ein Umsatzminus von 4% 4% an Umsatz zu, verloren aber Braunware, bei der sie mit +47% Die Kooperierten und bei den Aufzeichnungsme- an Marktanteil, der von 13,49% die größte Steigerung unter allen Diese mit Abstand größte Gruppe dien unverständliche –23%. Den- auf 12,35% sank. ■ Vertriebskanälen realisieren konn- innerhalb des traditionellen EFH noch konnten sie ihren Marktan- INFO: www.elektro.at ten – was auf den Flat-Boom und punktete ausschließlich bei der teil von rund 30,8% verteidigen.

&DOO5HFRUGHU YRQ7HOHVKRS 3URIHVVLRQHOOH*HVSUlFKVDXI]HLFKQXQJ 0LWGHQ&DOO5HFRUGHUQYRQ7HOHVKRSN|QQHQ6LH,KUH*HVSUlFKHLQGLJLWDOHU4XDOLWlWDXI]HLFKQHQXQGKDEHQMHGHU]HLW HLQHhEHUVLFKW³:HU:DV:DQQXQG:R´JHVDJWKDW )UMHGHQ%HGDUIGLHULFKWLJH/|VXQJ

(JDOREDOV(LQ]HOSODW]O|VXQJRGHU]XU]HQWUDOHQ$XI]HLFKQXQJDOOHU7HOHIRQDWHGLUHNWEHLGHU7HOHIRQDQODJHZLUELHWHQ IUMHGHQ%HGDUIGDVULFKWLJH3URGXNW0LWWHOVPRGHUQHU6RIWZDUH2EHUIOlFKHN|QQHQGLHJHVSHLFKHUWHQ$XIQDKPHQ NRPIRUWDEHOZHLWHUEHDUEHLWHWRGHUDUFKLYLHUWZHUGHQ8QVHUH&DOO5HFRUGHUVLQGIUGHQDQDORJHQ(LQ]HODQVFKOXVV GHQ,6'1$QVFKOXVVRGHUDXFKGHQ0XOWLFKDQQHO$QVFKOXVVYHUIJEDU ZZZWHOHVKRSDW ‡1DFKULFKWHQWHFKQLVFKH3URGXNWH*HVPE+‡$:LHQ *UH\/LQH 6LOYHU/LQH %OXH/LQH ‡3HQ]LQJHU6WUD‰H‡7HO  ‡)D['XUFKZDKO .DQDO/|VXQJHQ %LV]X.DQlOH )D[6HUYHU  ‡(0DLORIILFH#WHOHVKRSDW 72 MANAGEMENT E&W 7-8/07

Actebis Bonusclub DU SOLLST DEINE KUNDEN LIEBEN ... Ausgezeichnetes ODER: VON DER MACHT DER NEGATIVEN WORTE

Bonusprogramm Um gleich vorweg keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich bin kein Anhänger Die deutsche Gesellschaft für Kon- der „Kunde ist König“-Betrachtung. Wenn das so wäre, was wären wir dann? Diener? – oder gar Leibeigene? – Das ist meines Erachtens eine Ansicht, die überhaupt nicht mehr sumforschung (GfK) hat den Actebis ins 21. Jahrhundert passt. Ich bin der Meinung, dass Kundenbeziehungen auf Gegensei- Bonusclub (ABC) in ihrer jährlichen tigkeit aufgebaut sein sollten. Natürlich weiß ich, dass Kunden fordernd, anstrengend, IT-Disti-Studie als bestes B2B-Bonus- nervend, stressend und manchmal auch total unfair sein können. Dass diese Beziehun- programm ausgezeichnet. Mit 15.000 gen für Verkäufer oft extrem belastend sind und sogar bis zu gesundheitlichen Gefährdungen gehen können, ist Mitgliedern in Europa, davon über in Untersuchungen auch bewiesen worden. Etwa in mehreren Studien von Prof. Christian Dormann (Universität 1.500 in Österreich, ist es eines der Mainz) und Dieter Zapf (Goethe Universität Frankfurt). größten B2B-Prämienprogramme Ich finde es aber absolut nicht in Ordnung, dass Verkäufer und manchmal sogar deren Chefs, Kunden in Abwe- der IT-Branche. Die Actebis Nieder- senheit, gewissermaßen als Ausgleich für erlittene Unfreundlichkeiten, mit den seltsamsten geringschätzigen lassung in Österreich ist mit über Bezeichnungen versehen. Da werden Kunden, ob ihrer (scheinbar) limitierten finanziellen Möglichkeiten als XXX 10% überproportional am Erfolg des bezeichnet, oder weil sie einfach etwas fordernder sind als XXX. Andere wegen ihrer Sprache, Herkunft oder ih-

aktuelles Kundenclubs beteiligt. res Aussehens. – Ich glaube, Sie wissen, wovon ich spreche. Gerade die österreichische Sprache bietet eine Fül- Im Rahmen des Actebis-Bonusclubs le von spöttischen Begriffen, die schon mal schnell einem Kunden „nachgeworfen werden“ – oder manchmal können Fachhändler Punkte sam- auch schon vorher, zB wenn er das Geschäft betritt „Oje, schon wieder ein XXX“. meln und attraktive Prämien kassie- Ich bin felsenfest überzeugt, dass diese Geringschätzung im Gespräch mit dem Kunden rüberkommt, ohne dass es dem Verkäufer so richtig bewusst wird. Der Kunde wird gewissermaßen mit einem Schild versehen, das stän- dig sichtbar ist. Statt Herr Meier, möchte man schon sagen Herr „Nervensäge“ oder noch was Schlimmeres. Der deutsche Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun hat dies in seinem berühmten Beispiel mit dem Ehepaar im Auto, als „Beziehungsaspekt“ (also was die Gesprächspartner voneinander halten) bezeich- net – und explizit auf die störende Bedeutung für das Gespräch hingewiesen. Ich glaube, niemand braucht sich dann noch zu wundern, wenn ein solch belastetes Verkaufsgespräch nicht richtig in die Gänge kommt, oder irgendwann plötzlich zu Ende ist. (Vermutlich hat der Kunde auch noch einige Vorurteile und Einschätzungen ins Gespräch mitgebracht.)

Man muss Menschen mögen ...... , denn wer das nicht kann – tut mir leid zu sagen – ist als Verkäufer im falschen Job! Immer wieder wollen Teil- nehmer an meinen Workshops Verkaufstricks von mir hören. – Nur wenn die Grundeinstellung nicht stimmt, hel- ren – bisher wurden Bonuspunkte im fen auch keine Tricks, abgesehen davon, dass Tricks auch nicht die richtigen Werkzeuge im modernen Kunden- Wert von über 750.000 Euro ausge- bindungs-Management sind. schüttet. Um mitzumachen meldet sich der Wie kann man sich also vor diesen „geschäftsschädigenden“ Formulierungen und Denkweisen schützen? Fachhändler über die Actebis-Home- 3 Als Chef: Schreiten Sie rigoros ein, wenn Ihre Mitarbeiter über Kunden in einer abschätzigen Art und Weise page zum ABC an und kann sofort reden. mit dem Punktesammeln beginnen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Wenn wieder ein Kunde Ihnen den letzten Nerv geraubt hat, oder Ihnen Übersicht wird dabei groß geschrie- gerade beim Rabatt das Weiße aus den Augen genommen hat: Sagen Sie nicht, was Sie sich gerade denken. ben: Bereits beim Log-In wird ange- zeigt, für welche Produkte wie viele Punkte vergeben werden. Bei einer 3 Als Kollege: Lassen Sie sich nicht vor der negativen Stimmung – oder der scheinbar lustigen, auf Kosten Bestellung werden die Punkte auto- des Kunden anstecken – schließlich bezahlt der Kunde Ihr Gehalt – und nicht ihr Kollege. matisch dem jeweiligen Club-Konto gutgeschrieben. Diese können so- 3 Als betroffene(r) Frontfrau/mann: Alle Menschen haben Ecken und Kanten und sind unterschiedlich – das ist fort eingetauscht, aber auch gesam- doch das Faszinierende an diesem Beruf – oder? Aber keiner von uns hat das Recht, über unsere Kunden zu melt werden, um sich besondere urteilen. Wünsche aus dem Prämienkatalog zu erfüllen. Zur Auswahl stehen 3 Und wenn alles nichts hilft – und Sie kurz vor dem Explodieren sind – kann ein kleines Ritual helfen: Schrei- mehrere hundert Produkte, wobei ben Sie, was sie sich gerade denken auf ein Blatt Papier und zerreißen Sie es sofort in einer „zeremoniellen die Palette von der Carrerabahn für reinigenden“ Handlung. – „Weg mit den negativen Gedanken und Energien!“ Kids bis zum LCD-Flat reicht. Neben dem ABC bietet der Disti noch Ich gebe zu „Du sollst Deine Kunden lieben“ ist vielleicht etwas übertrieben – das wird bei manchen beim besten Incentive-Reisen für die jeweils um- Willen nicht gehen – aber ein Höchstmaß an Akzeptanz ist schon gefordert. satzstärksten Fachhändler, zweimal „Nimm die Menschen so, wie sie sind, Du findest keine besseren“, hat jemand mal gesagt – ich finde das ist ein jährlich stattfindende große Firmen- tolles Motto – was meinen Sie? events in Kooperation mit den Her- stellern sowie regelmäßige Weiter- Ihr Manfred Missbach bildungsveranstaltungen und Onli- Missbach für zufriedene KUNDEN hat sich auf die Verbesserung von Kundenbeziehungen spezialisiert. ne-Kurse. Seit kurzem stellt Actebis Händlern ein Baukastensystem zum [email protected] Versand eines eigenen Endkunden- www.missbach.at Newsletters zur Verfügung. 74 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

HELMUT J. ROCKENBAUER: MEINE GANZ PERSÖNLICHE BILANZ EINES VIERTELJAHRHUNDERTS Ich bereue (fast) nichts!

Es war mehr ein Zufall als Bestimmung, der mich in jene Elektroszene schleu- heute noch so manche Manager derte, aus der ich mich nicht mehr wegdenken kann, mit der mich wesentlich nicht wahrhaben und drohen mit mehr verbindet, als nur der Journalismus. Jetzt wird’s allerdings langsam Zeit, Liebesentzug. Noch unverständ- leiser zu treten, mich aus dem operativen Geschäft auf einen Logenplatz zu- licher sind für mich jene Unterneh- rückzuziehen. Im Klartext heisst das, dass es mich auch weiterhin im Hinter- mensverantwortlichen, die meinen, grund geben wird, die Erfolgsstory der E&W jetzt aber von meinem Sohn Andre- wir müssten unter allen Umständen as und seinem ambitionierten, jungen Team fortgeschrieben wird. über sie berichten – das sei redak- 25 Jahre E&W und der Schritt in die zweite Linie aber sind für mich ein guter tionelle Verpflichtung. Beiden ha- Grund, eine Bilanz über jene Zeit zu ziehen, die für mich zur interessantesten ben wir stets eine Absage erteilt. und aufregendsten in meinem Berufsleben geworden ist. Wobei die Zahl 25 Den einen, weil wir uns verpflichtet fühlen, unsere Leser objektiv zu informie- nicht ganz stimmt, weil ich schon seit mehr als 30 Jahren über die heimische ren – auch wenn’s Inserate kostet. Den anderen, weil wir immer noch Herr in un- Elektrobranche schreibe. serem Hause sind und daher entscheiden, über wen wir berichten. Ganz sicher Angefangen hat alles mit dem GF des VEG, Ing. Karl Fuchs, der 1976 einen Ver- nicht über jene Trittbrettfahrer, die sich von unseren Inserenten ein teures Ma- lag für die damals vom Verband herausgegebene „Österreichische Elektrowirt- gazin finanzieren lassen, selbst keinen Beitrag dazu leisten, aber von uns einen schaft” gesucht und im Unternehmen meiner Frau mit mir als Chefredakteur Gratistransport ihrer Nachrichten erwarten. Zumal es für unsere Leser mehr auch gefunden hatte. Einerseits machte es Spaß, in engen Kontakt mit zahllo- als genug interessante Informationen unserer Partner, die durch die Bank die sen Managern, aber auch vielen Händlern und Gewerbetreibenden einer inter- wichtigsten Lieferanten in unserer Branche sind, zu verbreiten gibt. essanten Branche zu kommen. Andererseits baute sich bei mir ein immer grö- Abgesehen von solch ignorantem Begehr, von unsinnigen Drohungen und Kla- ßerer Frust auf, weil ich im VEG-Medium auf Anordnung der Eigentümer haupt- gen und von immer wiederkehrenden Untergriffen neidvoller Mitbewerber wa- sächlich sinnloses PR-Gelaber bringen musste. Im Herbst 1981 platzte mir dann ren dieser 25 Jahre eine tolle Zeit. Ich durfte einen ungeheuren technologi- endgültig der Kragen, ich kündigte den Vertrag und teilte dem ungläubigen PR- schen wie auch kommerziellen Umbruch in der Elektrobranche miterleben, Ausschuss des VEG mit, ab dem nächsten Jahr mit einem eigenen Elektroma- kommentieren – und wohl auch ein wenig mitgestalten. Ein rasantes Innova- gazin auf den Markt kommen zu wollen. tionskarusssell drehte sich, die Globalisierung erfasste auch die seinerzeitige Es war ein Seiltanz ohne Netz, aber ich kannte jetzt die Branche bestens und Insel der Seligen, potente Handelskonzentrationen etablierten sich auf unse- vor allem auch die Bedürfnisse der Leser – und ich wusste um die Unprofessio- rem Markt und das eShopping kam in Schwung. Eine Entwicklung, der sich nie- nalität meiner damaligen Mitbewerber. Völlig offen war jedoch die Frage der mand entziehen konnte – und wer es versuchte, den gibt’s heute nicht mehr. Akzeptanz durch die bisher mit Hofberichterstattung verwöhnte Industrie, von Mit E&W versuchten wir meist frühzeitig, auf jeden Fall aber rechtzeitig, unse- deren Inseraten das junge Magazin ja leben musste. Harte Überzeugungsarbeit re Leser auf die Veränderungen vorzubereiten, ihnen das Rüstzeug für das war angesagt – aber die Einsicht, dass eine interessante, lesenswerte Redak- Überleben mitzugeben. Und das weit über die Möglichkeiten eines gedruckten tion das bessere Inseraten-Umfeld ist als PR-Geschreibsel, setzte sich schon im Mediums hinausgehend. Mit hohem personellen und finanziellen Einsatz. So in- ersten Jahr durch. Das Magazin, ein Jahr lang unter dem Titel „Elektro & Wirt- stallierten wir – als die Kooperationen sich noch als reine Einkaufsgemeinschaf- schaft” produziert, hatte auf Anhieb ins Schwarze getroffen, aber zusätzliche ten verstanden – den Club E als Braintrust für den EFH. Wir veranstalteten Se- Manpower war von Nöten. minare und Workshops mit dem Ziel, die traditionellen Elektrohändler fit für die Da schickte es sich, dass mein Kollege Dr. Fritz Knöbl, ehemals Blattmacher von Zukunft zu machen. Und wir richteten viele Jahre lang auf jeder HIT ein Fach- A3 Volt, soeben das Handtuch als GF des später sanft entschlafenen Mitbewer- handelszentrum mit zahlreichen Beratungsmöglichkeiten ein. bers ERH geworfen und auf der Suche nach einer neuen Herausforderung war. Schon seit 10 Jahren laden wir gemeinsam mit dem Bundesgremium die heimi- Mit ihm als Partner gründeten meine Frau und ich Ende 1982 die Elektro & Wirt- schen Elektrohändler zum Lieferantenranking um den „Goldenen Stecker” ein. schaft Zeitschriftenverlags GmbH, erfanden das einprägsame Titelkürzel E&W Dessen Sinn ist es, die Partnerschaft zwischen Industrie und Handel zu verbes- und entwickelten das bis heute gültige, wenn auch ständig angepasste Maga- sern und Problemstellen aufzuzeigen, um ein reibungsloseres Miteinander zu zinkonzept, das in Folge dann von etlichen anderen Verlagen nachgeschustert erreichen. wurde – und immer noch wird. Folgerichtig war auch die Gründung des Magazins P.O.S. für die Verkäufer im Wir waren erfolgreich, weil wir immer die Schnelleren waren und mit unserem Elektrohandel, die das wichtigste Bindeglied zwischen Produkt und Konsument Konzept eine Drehscheibe zwischen Handel und Gewerbe einerseits und deren sind – und daher speziell informiert werden müssen. Klar, dass E&W auch früh- Lieferanten andererseits etabliert hatten, die sich zu einer Win-Win-Situation zeitig und als erstes Medium in der E-Branche einen tagesaktuellen Dienst im für beide entwickelte. Wir waren aber auch erfolgreich, weil wir mit unserer Fir- Internet einrichtete. Nicht um lange Artikel dort zu verbreiten, sondern um die ma eine effiziente Unternehmensführung vorlebten. Was wieder das Verdienst wichtigsten Informationen schnellstens zu vermitteln. Auch einen Ausflug in meiner Frau ist, die die Gesellschaft brillant führte und jeden Versuch, die ge- die Fernsehwelt startete E&W mit dem über Sat 1 und Pro 7 verbreiteten TV-For- rade, kontinuierliche Linie zu verlassen, erfolgreich verhinderte. Die dafür sorg- mat BUZZ!, das den Konsumenten die neuesten Produkte unserer Branche nä- te, dass kaufmännisch kalkulierte Qualität und nicht Rabatte verkauft wurden her bringen sollte. Eine tolle und beim Seher auch erfolgreiche Sendung, die und die stets der Meinung war, dass Gewinnorientiertheit das Ziel jedes Unter- leider mangels des nötigen Werbebudgets nach zwei Jahren eingestellt wer- nehmens sein muss. den musste. Eine dem Costcutting zum Opfer gefallene Chance, neue Märkte zu E&W erreichte aber ihre Spitzenposition auch, weil wir uns nicht scheuten, die machen und den Hinausverkauf anzukurbeln! ungeschminkte Wahrheit zu schreiben. Auch wenn mitunter mit drastischen Ganz wichtig für die Branche war die Installation der Gmachl-Runde – und das Mitteln versucht wurde, uns mundtot zu machen – bis hin zu Klagen, dem Ent- ist nicht nur meine Meinung. Denn das von deren Mitgliedern entwickelte Bran- zug von Aufträgen und sogar politischem Druck. Dass nur ein solches, konse- chen-Szenario, die daraus folgenden Thesen und die davon abgeleitete notwen- quent durchgezogenes Redaktionskonzept erfolgreich sein kann, wollen auch dige Marschrichtung für die Branche haben ungeheuer viel bewegt – sowohl bei E&W 7-8/07 8)*3-100-

den Lieferanten als auch im Handel, besonders aber bei den Kooperationen. Und die Entwicklungen des Elektrohandels in den letzten Jahren belegen, wie richtig die Runde dieser Querdenker damals gelegen ist. All diese Aktivitäten hätten wir nicht über die Runden gebracht, hätten wir nicht die Unterstützung vorausschauender Manager und Händler gehabt. Etwa bei der Gründung des Club E durch die Herren Hardt (damals Moulinex), Graski (Miele), Gunst (Philips), Puntschart (AEG) und Weinzerl (Grundig), die mit ihrem

Engagement den Grundstein für ein neues Unternehmertum im EFH gelegt ha- XXXXIJSMQPPMBU ben. Sie waren die Ersten, die unseren Weg zur Zukunftssicherung des EFH als richtig erkannt und unterstützt haben. Ihnen sind dann noch zahlreiche aufge- &OFSHJF schlossene Manager gefolgt, deren namentliche Aufzählung diesen Rahmen sprengen würde, die aber eines gemeinsam haben: Das Denken über den Gar- FG¾[JFO[LMBTTF tenzaun ihres Unternehmens hinweg. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Wie auch allen meist faszinierenden nationalen und internationalen Gesprächspartnern, die mir halfen, ein schlüssiges Weltbild für die Branche zu- sammenzuzimmern. Und es mir dadurch ermöglichten, die redaktionellen In- halte der E&W dem gemeinsamen Ziel folgend auszurichten. Weil die Branche immer komplexer wurde, wuchsen auch die Ansprüche an die Redaktion, die personell laufend aufgestockt werden musste. Viele Journalis- ten gingen dann ein schönes Stück des Weges mit uns, verdienten sich hier die ersten Sporen, um letztlich bei anderen Verlagen die Karriereleiter hinaufzu- steigen. Ich bin ihnen – mit einer einzigen widerwärtigen Ausnahme – nicht gram darüber, weil sich’s in unserem Verlag zwar kommod arbeiten lässt, die flache Hierarchie aber kaum Karrieresprünge bietet. Dass dennoch eine er- kleckliche Anzahl über viele Jahre, manche bis zur Pension, bei uns picken und uns auch nachher weiterhin verbunden blieben, freut mich ganz besonders. Was ich aber als echtes Glück empfinde, ist die Tatsache, dass mein älterer Sohn, DI Andreas Rockenbauer, schon seit seinem Studium bei der E&W werkt, schon vor zehn Jahren als Co-Herausgeber eingestiegen und seit vorigen Som- mer auch Geschäftsführer des Verlages ist. Das ist gut so, denn schön langsam bin ich in dem Alter, wo einem die angestammten Gesprächspartner verloren gehen, die nächste Generation sowohl im Handel als auch bei der Industrie an den Schalthebeln sitzt. Dass mir ob der Nachfolge keine zusätzlichen grauen Haar wachsen müssen, hat er schon längst bewiesen. Mit der Herausgabe des Magazins „P.O.S.”, das sein Baby ist, der Installation und dem Relaunch von www.elektro.at und dem neuen Gesicht, das er der E&W vor wenigen Monaten verpassen ließ, um deren Stellung als qualitativ höchstwertiges Branchenmagazin zu zementieren. Aber auch, indem er dem vor Jahren kolabierten Elektroball, jetzt zum „Multimedi- aball” mutiert, neues Leben einhauchte und zu einem Branchenereignis der Extraklasse machte. Seine Qualität als Journalist und umtriebiger Branchenkenner hat ihm auch international schon einen guten Ruf eingebracht. Daraus resultieren eine er- folgreiche Zusammenarbeit unseres Verlages mit der bedeutensten deutschen E-Fachzeitschrift CE Markt und zahlreiche hochrangige internationale Kontak- te und dokumentiert sich in der Ehre, als einziger österreichischer Medienver- treter in die Jury des „Plus X-Awards” berufen worden zu sein. 4JEFCZ4JEFWPO8IJSMQPPM Seine vorerst letzte Aktion war der am 24. Mai über die Bühne gegangene „Max- day” – ein in Zukunft jährlich stattfindender Kongress, bei dem Industrie und %JF OFVFO 4JEF CZ 4JEF (FSjUF WPO 8IJSMQPPM TJOE OJDIU OVS NJU/P'SPTU Handel gemeinsam einen Blick in die Branchenzukunft werfen. Eine logische Fortsetzung der Gmachl-Runde also und damit ein weiterer Beweis für die Kon- 5FDIOPMPHJFVOEBOUJCBLUFSJFMMFN'JMUFS4ZTUFNBVTHFTUBUUFU TPOEFSO[FJDI tiunität, mit der E&W auch in Zukunft geführt werden wird. OFO TJDI WPS BMMFN EVSDI &OFSHJFFG¾[JFO[LMBTTF "  BVT .zHMJDI JTU EJFT Das aus dem Frust geborene Konstrukt E&W hat sich also in den 25 Jahren, die EVSDIEJFNPEFSOFO MFJTUVOHTTUBSLFOVOECFTPOEFSTFG¾[JFOUBSCFJUFOEFO seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe verstrichen sind, vorbildlich entwickelt ,PNQSFTTPSFOVOEFJOFPQUJNBMF*TPMJFSVOH.JUEFOOFVFO4JEFCZ4JEF(F und hat heute eine Performance, die viele weit größere Unternehmen gerne SjUFO WPO 8IJSMQPPM TDIPOFO 4JF OJDIU OVS EJF 6NXFMU  TPOEFSO BVDI EJF hätten. Aus der 32 Seiten starken Nummer 1/1982 ist ein für Europa einmaliges, (FMECzSTF*ISFS,VOEFO vielfältiges, über die Grenzen hinaus wirkendes, branchentreibendes Instru- ment geworden. Unter dem Strich also eine höchst positive Bilanz – auch wenn ich mir mit der gelebten Konsequenz nicht nur Freunde gemacht habe, oft gro- be Fouls einstecken und mitunter vergeblich gegen Ignoranz und Dummheit kämpfen musste. Aber was zählt, ist ausschließlich der Erfolg! 76 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

DER KNÖBL: ADVOKAT UND PUBLIZIST Advokat und Publizist

Als Mitbegründer der E&W sah ich einfach eliminiert und im Paragraf 1 ten mich für einen der ihren, ob- die Elektrobranche stets aus zwei Absatz 4 Ziffer 2 neu definiert: wohl ich als Jurist aus einem ganz Blickwinkeln: als Redakteur und Zei- Geschäftspraktik ist ab 1.1.2008 „jede andern Lager kam. tungsmacher aus dem publizisti- Handlung, Unterlassung, Verhaltens- Tatsächlich ist es einfacher, Techni- schen, als Advokat aus dem recht- weise oder Erklärung, kommerzielle sches Nichttechnikern klar zu ma- lichen. Wobei ich rückblickend bei- Mitteilung einschließlich Werbung chen als Nichtjuristen Juristisches. des schätze, letztlich die redaktio- und Marketing eines Unternehmens, Als Publizist und Advokat muss ich nelle Arbeit doch bevorzuge. Viel- die unmittelbar mit der Absatzförde- jedoch beides versuchen. So habe leicht deshalb, weil die technologi- rung, dem Verkauf oder der Liefe- ich unverständliches Juristen- schen Innovationen der Elektronik rung eines Produktes zusammen- deutsch normal denkenden Elektro- spannender sind als die Novellierun- hängt“. Einfacher lässt sich eine ju- händlern ins Klardeutsch zu über- können, ob er einen besonders gen diverser Gesetze. ristische Neuerung anscheinend setzen. Etwa auch bei der Novellie- schützenswerten Kunden vor sich Meine Devise war immer, dass sich nicht formulieren. Offenbar mit der rung des UWG: Nach den Vorgaben hat – oder doch noch nicht. ein guter Redakteur in allen Fächern Zielsetzung, den Beruf der Advoka- der EU sollen Grenzdebile und son- In der Technik bin ich gewohnt, dass schnell zurechtzufinden hat. Schließ- ten als Dolmetscher derartiger Bot- stige Behinderte im Geschäftsver- die Effizienz technischer Neuerun- lich muss sich auch ein Elektrohänd- schaften nicht aussterben zu lassen. kehr von einem Kaufmann nicht gen klar darstellbar ist. Das Ergebnis ler nicht nur mit neuen Technolo- über den Ladentisch gezogen wer- kann jeder in Kürze am Markterfolg gien, sondern auch mit der Jurispru- In dieser Richtung sind meine bei- den. Ab wann einer als Dodel gilt, messen. Die Effizienz rechtlicher denz herumschlagen. Etwa, wenn den Berufe Advokat und Publizist klingt nach der ab kommendem Jah- Neuerungen, wie etwa dieser UWG- das vertraute, alte Handelsgesetz- verwandt: Beide bemühen sich, reswechsel geltenden rechtlichen Novellierung, wissen wir in zehn buch – HGB – zum Jahreswechsel schwer Verständliches verständlich Neuerung so: Jahren. Dann kann ich mich als Ad- 2006/07 zum UGB (Unternehmens- zu machen. Als Pressesprecher der „Geschäftspraktiken gegenüber Ver- vokat bei der Auslegung auf eine ge- gesetzbuch) mutierte. Das die Unter- Schrack AG habe ich den Technikern brauchern, die voraussichtlich in ei- festigte Judikatur des Obersten Ge- nehmereigenschaft völlig neu defi- so lange ein Loch in den Bauch ge- ner für den Unternehmer vernünfti- richtshofes berufen. Bis dahin ist niert, neue Unternehmensformen fragt, bis mir das von ihnen im Labor gerweise vorhersehbaren Art und rechtlich alles möglich, denn „nix ist einführte und vieles mehr. entwickelte „Neue“ auch tatsächlich Weise das wirtschaftliche Verhalten fix“. Zum nächsten Jahreswechsel wird bis ins Detail klar war. Danach war es nur einer eindeutig identifizierbaren Ein neues Gesetz hat somit seine der Händler rechtlich erneut gefor- mir als Nichttechniker möglich, de- Gruppe von Verbrauchern wesent- Reize – ein neues technisches Pro- dert, wenn das für seine Werbung ren Wissen – in einfachen Worten – lich beeinflussen, die aufgrund von dukt auch. Wenn ich die kommende durchaus relevante UWG neue Ma- auch anderen Technikern und Nicht- geistigen oder körperlichen Gebre- Einführung des neuen I-phones mit scherln bekommt. Damit wird die technikern klar zu machen. chen, Alter oder Leichtgläubigkeit im der Einführung der UWG-Novellie- Richtlinie des Europäischen Parla- Als Gründer des Elektronikmagazins Hinblick auf diese Praktiken oder die rung vergleiche, hat beides auch sei- ments und des Rates über „unlaute- „a3 volt“ habe ich damals diese Pra- ihnen zugrunde liegenden Produk- ne Tücken. Im Zweifelsfall ziehe ich re Geschäftspraktiken im binnen- xis auf journalistischer Seite fortge- ten besonders schutzbedürftig sind, die Reize der Technik den Tücken marktinternen Geschäftsverkehr setzt. Die im Laufe der Jahre damit sind aus der durchschnittlichen der Paragrafen vor. Jetzt wissen Sie zwischen Unternehmern und Ver- erworbene Fachkenntnis war mir na- Sicht dieser Gruppe zu beurteilen.“ vielleicht, warum ich trotz jahrzehn- brauchern“ in einen österreichi- heliegenderweise auch bei der „Ge- Mit dieser Formulierung sollte aus telanger Advokatur noch immer der schen Gesetzestext gegossen. Da burt“ von E&W äußerst hilfreich. Die der Sicht der Legisten künftig auch Publizistik, der Elektrotechnik und wird der Begriff der „guten Sitten“ Elektrohändler und Elektroniker hiel- jeder Nichtjurist genau bestimmen der E&W so verbunden bin. Martin Mares: „In die Berg bin i gern!“ Den Satz hörte ich in meiner Kindheit relativ oft. War ich doch mit meinen Großeltern in jeder freien Minute – also wenn ich nicht gerade im 12. Wiener Gemeindebezirk die Volksschulbank drückte – wandern. Wo? Das war ganz egal. Vom Dachstein bis zum Semmering kenne ich heute noch jeden Berg.

Sylvia Populorum: Mit diesem Jahr verbinde ich vor allem eines: Viel Arbeit. – Wir haben gerade unser Haus umgebaut. Dann wurde das Dach erneuert, und wir mussten zu viert in einem Wohnwagen im Garten übernachten. – Das war unser ganzer „Urlaub“ für dieses Jahr. Dafür hatten wir danach genügend Platz für unsere Kids. Jetzt, nachdem sie ausgezogen sind, nütze ich den Platz für viele Pflanzen. Einer unserer wenigen Ausflüge 1982 war zum Muttertag auf Burg Kreuzenstein. Ich weiß noch, Tracht war groß in Mode.

Helmut Rockenbauer: Wie das Foto mit Frits Philips, damals der letzte im Unternehmen Tätige aus der Gründerfamilie, zeigt, war ich beim Start der E&W auch nicht mehr ganz taufrisch. Leider, weil ich mich deshalb nach inzwischen abgespulten 25 Jahren langsam zum Auslaufmodell entwickelt habe – die immer noch spannende Branche aber den Journa- listen in mir zu weiteren Taten treiben möchte. Da ich als Gesellschafter den Vorzug habe, auch als Emerit nicht auf die Straße gesetzt werden zu können, werde ich auch in Zukunft nach Lust und Laune zur Feder greifen – auch wenn mein Nachfolger und sein agiles Team auf derartige Hilfe keineswegs angewiesen sind.

Marcus Plattner: Das Jahr 1982 habe ich noch „sehr gut“ in Er- innerung, denn ich habe mein schlechtestes Mittelschuljahr der Albertus Magnus-Schule in der Semperstrasse mit viel Bauchweh und meinem angeborenen Optimismus hingelegt. Das lag, so mutmaße ich heute, an meinem zeitintensiven Engage- ment am Tennisplatz mit der neuen, jungen Jugendtrainerin und den vielen Stunden mit meinem neuen C64 mit Datasette (Com- DIE GESAMTE E&W-CREW modore 1530)samt lautem Nadeldrucker. Na ja, leider gab es 1982 schon Lernsoftware für Englisch, das war dann zum Glück ein gutes Alibi für mich, noch länger vor der Kiste zu hocken ... Damals

In privaten Fotoalben, Gesprächen nach eigenen Erinnerungen hat die Spuren von damals gemacht, feierte. Sehen Sie auf diesen beiden sind.

Wolfgang Schalko: Corina Welleditsch (re): Eines weiß ich noch Alex Khun: Zum Weltklasse-Verteidiger hat Als Kind schon hat der Bengel gern gelacht genau, wie sehr ich Röcke und Blusen ge- nicht viel gefehlt. Zumindest glaubte ich das und sich so manchen Unfug ausgedacht hasst habe. Aber fürs Foto musste es damals in der Miniknabenmannschaft. Und Ob in den Windeln oder frech im Gitterbett immer sein. Und so vermittelt dieses überhaupt war Sport ganz meins. Wenn ich und später dann beim Spielen in Opas Garten blonde Mädchen auf den Fotos einen gänz- gerade einmal nicht kickte, sah man mich mit war er nicht immer folgsam, dafür aber nett lich falschen Eindruck. „Verpatzter Bua“ dem Schläger auf einen Tischtennisball und bescherte den Eltern frohe Tage – wohl auch wurde ich genannt. Und, was meine um nur draufhauen oder rasant per Rad um eine Ecke manche harten. zwölf Monate ältere Schwester betrifft: Als schießen. Natürlich hatte ich auch andere Die Zeit verstrich, er wurde älter und seriöser Kinder waren wir ein Herz und eine Seele, Leidenschaften als den Spitzensport:zB das Gemüt blieb freundlich und wurde nicht böser spätestens in der Pubertät hat sich das je- Playmobil spielen mit meinem Bruder. Heut werkt er unermüdlich, sammelt Facts ohne Lücken. doch ins genaue Gegenteil gedreht. – Ich um mit spannenden Artikeln Sie Monat für Monat zu sage nur Mord und Totschlag. Mittlerweile entzücken. sind wir wieder unzertrennlich. Dominik Schebach (li): Jahr zwei der „Großen Fehde“– Meine Deutschprofessorin hat mir meinen gewissen leichtfertigen Umgang mit der deutschen Sprache noch immer nicht verziehen. Aus Rache nahm ich Journalist in die lange Liste meiner Berufswünsche auf. Ein Ansinnen, dem meine Eltern erstaunlicherweise durchaus aufge- schlossen gegenüber standen. Was ich ihnen heute noch hoch anrechne.

Renate Nickel: Auto-narrisch war ich damals schon, Kleider waren mir ein Graus – ein „verpatzter Bua“, wie viele meinten. Und eines ist sicher: Rallyes taugen mir noch heute. „Nie mehr Schule“, war für mich Pro- gramm. Und gemäß dem Falco-Titel stand ich als Lehr- ling endlich auf eigenen Füßen. Diese bewegte ich in der Disco im Weinviertel zu Reggae-Klängen, weil es in Wien allzu oft hieß „Teenager müssen draußen bleiben!“ Und heute noch denke ich gern an das (verbotene) Grillen in der Ruine Falkenstein oder die Partys im Jim Beam- Club.

Andreas Rockenbauer: Vor 25 Jahren war ich gerade 15 Jahre alt und es war für mich nicht nur wegen der Geburtsstunde von E&W ein denkwürdiges Jahr. Erstens lernte ich bei einem Tennis-Camp im Bundesportheim Schileiten meine jetzige Frau Sandra kennen und zweitens änderte ich ganz plötzlich meinen Berufswunsch. Nachdem ich zehn Jahre zuvor im Alter von fünf Jahren – anlässlich einer für mich scheinbar überaus beeindruckenden Nobelpreisverleihung – beschlossen hatte Physiker zu werden, und dieser Wunsch mich lange Zeit begleitete, hatten es mir ab 1982 die Computer angetan. Nachdem ich damals kategorisch ausgeschlossen hatte später einmal im Familienunternehmen zu arbeiten, weil mich die Arbeits- belastung meiner Eltern abschreckte, war für mich klar: Ich würde Informatik studieren und mein Leben den Computern widmen. So ganz konnte ich die Physik jedoch nicht vergessen. Als mich meine spätere Schwiegermutter – ich war damals 16 Jahre alt – vor der Tanzschule in Hietzing aufgabelte, wo ich auf meine Freundin war- tete, war ich in ein Buch vertieft: „Evolution der Physik”, von Albert BLICKT ZURÜCK Einstein. Aber wie das so ist im Leben: Es ist ganz anders gekommen. Stefan Taferner: Gerade erst den Windeln entwachsen war ich damals schon gerne schnell unterwegs. Das hat sich bis heute nicht geändert. Aber da weder vor 25 Jahren noch heute Dreiradlerfahren die Heidi Hölbling: 1982? Das sind vor & heute einzig erstrebenswerte Beschäftigung für allem drei Dinge: Der Duft von Ole- mich war und ist, hab ich als kleiner ander, Falcos „Kommissar“ und Lausbua’ auch sonst so manchen Schaber- meine roten Lackschuhe. Matura- mit den Eltern oder im Kramen nack ausgeheckt. Trotzdem: Schön war die reise – Belohnung für monate- Zeit meiner unbeschwerten Kärntner Kind- langes Strebern: Abends machten sich das gesamte E&W-Team auf heit am Land. Für alle Beteiligten (zumin- gewaltige Oleanderbüsche aus dem dest versichert man es mir immer wieder). als die E&W ihre Geburtsstunde sizilianischen Dorf eine einzige Seiten, worauf wir dabei gestoßen Parfumfabrik, in den Diskotheken wurden zwei Österreicher gefeiert: Falco und sein „Kommissar“. Irgendjemand kam in Venedig auf die geniale Idee: „Raus aus dem Zug!“ – Ich kaufte mir die „Schuhe meines Lebens“, rote Lackballe- rinas, die ich so lange trug, bis die Sohlen riesengroße Löcher hatten.

Lilly Unterrader: Mit unserem alten VW-Bus haben wir zahlreiche Cam- pingplätze im magischen Dreieck Graz - Venedig - München unsicher gemacht. Freilich mussten immer meine Zwergkaninchen, Wellensit- tich Titi, die Schildkröten und Yorki Jeanny mit dabei sein. Und ich hatte damals schon - wahrscheinlich bedingt durch den VW-Bus und unseren Käfer - eine Vorliebe für coole Autos – und spritzige Mo- torräder, was meiner Mutter allerdings ein bisschen Sorge bereitete. Irgendwann im Laufe der Zeit habe ich dann das Motorrad-Faible gegen jenes für Pflanzen und Musik eingetauscht. 80 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

DEN USP VON ANFANG AN DURCHGEZOGEN Wie ein roter Faden

Wenn man ein Vierteljahrhundert eines Magazinlebens Revue passieren lässt, dann sollte zu allererst die Ge- schichte des Objekts dokumentiert werden – vom Kon- zept der Blattmacher über seine Entwicklung in einer sich rasant verändernden Branchenumwelt bis hin zur heutigen Performance. Vom belächelten Underdog zum einflussreichen Mediennetzwerk in der Elektrobranche.

ALS WIR UNS IM HERBST 1981 ent- so:„Elektrohandel und -Ge- schlossen, eine Fachzeitschrift für werbe sind durch die Wirt- die Elektrobranche in Österreich schaftssituation und den Struk- zu konzipieren, war dieser Markt turwandel ... in Zugzwang ge- überreichlich besetzt. Alle diese kommen. ... Indikatoren dafür zukünftigen Mitbewerber hatten sind die sinkenden Erträge und Im Jänner 1982 erschien die erste Ausgabe der „Elektro & Wirtschaft” – aber nur ein Unternehmensziel: die steigenden Insolvenzen ... da- 28 Seiten stark und bis auf die Titelseite einfärbig gedruckt. Aber schon Geldverdienen über Inserate und bei haben Handel und Gewerbe mit einer klar definierten, für den damaligen Fachzeitschriftenstil höchst Zuwendungen von den Standes- ua durch viele technische Innova- innovativen Redaktionslinie und einem Konzept, dem wir grundsätzlich bis vertretungen. Die Inhalte der tionen die Möglichkeit, sinkende heute gefolgt sind. Magazine wurden daher diesem Umsätze zu kompensieren, die Ziel untergeordnet, die zwangs- Erträge zu steigern. ... zudem sondern für alle seine Leser zum Eingehen auf branchenspezifi- beglückten Leser mit einer Flut muss durch eine Verbesserung der 3 gerne angenommenen Arbeitsbe- sche Marktmechanismen, von wohlwollenden PR-Berich- Betriebsstruktur, effizienteren helf geworden ist. ten und Schmeicheleinheiten für Einkauf und Sortiment sowie ver- 3 Herstellen einer Transparenz Funktionäre überschwemmt. De- käuferische Kreativität der Flaute für den Ein- und Verkaufs- Mehr als ein mentsprechend gering war das ein Schnippchen geschlagen wer- markt, gedrucktes Medium Leserinteresse – das eingesetzte den.” Passt wohl auch noch heu- 3 Aufbereiten von Informatio- Diesem Konzept entsprechend Werbebudget daher von geringer te! nen zur Unterstützung der gestalteten wir von Anfnag an Effizienz. So sah es auch die von uns vorab Geschäftsführung, nicht nur das Magazin, sondern damit konfrontierte Industrie, die 3 Anregen der Unternehmer- entwickelten auch ein Seminar- Simpel, aber treffsicher noch ein Schäuferl nachlegte und kreativität durch Beispiele und programm. Das sollte über die Sollte unser neues Fachmagazin folgende Schwachstellen ortete: Hinweise, Möglichkeiten des gedruckten vom Start weg einschlagen, mus- eine zu breit gestreute Einkaufs- 3 Ermöglichen einer zielgerich- Mediums hinaus das Wissen unse- sten wir dafür ein Konzept entwi- politik, zu geringes Wissen über teten Weiterbildung und rer Leser vertiefen. ckeln, das die E&W deutlich vom Kalkulation, Kosten, Kapitalbedarf Um auch dieses maßschneidern Schaffen eines Podiums zur faden Einheitsbrei des Mitbe- und Lagerbewirtschaftung, aber 3 zu können, gab es schon in der Problemdiskussion mit Fach- werbs abhob – ihr eben einen auch zu geringe Verkäuferschu- ersten Ausgabe einen diesbezüg- leuten und Kollegen. USP verpassen. lung, das Vorbeigehen an Markt- lichen Leserfragebogen – mit ei- Wir erhoben also das damalige chancen und nicht zuletzt Defizi- Heute betrachtet, war dieses Kon- ner erstaunlichen Rücklaufquote Branchenszenario und die daraus te bei Werbung und Marketing. zept simpel, weil es genau den und ganz detailierten Themen- resultierenden medialen Bedürf- Diese ungeschminkte Darstellung Bedürfnissen der Marktteilneh- wünschen. nisse der Leser, aber auch der In- löste starkes Interesse für unser mer ent- und Lösungshilfen für Diesen Bedürfnissen entspre- dustrie. Das war die Basis unseres darauf basierendes, innovatives ihre Probleme versprach. Wir hat- chend, entschlossen wir uns zu für die Branche maßgeschneider- Redaktionskonzept aus. ten bloß Augen und Ohren auf- einer Zusammenarbeit mit dem ten Redaktionskonzeptes, das wir Dieses versprach: gemacht und aus den Erkenntnis- VRF (Verband des Radio-, Fern- in der ersten Ausgabe vorstellten. 3 Umfassende, objektive Bran- sen ein Magazin entwickelt, das seh- und Elektrofachhandels) und Zum Szenario las sich das dann cheninformation, nicht dem Selbstzweck diente, dem von Walter Köck ins Le- ❯ 82 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

ben gerufenen RASCH (Radio- mütlichen Tratsch-in. dium, das aktuellst, kurz und ob- stützt werden müsse, um sein schutzverband). Es gab die ersten Diese Veranstaltung war im Leben jektiv über alle relevanten Überleben zu sichern. Sie ver- Einkaufsaktionen für Betriebsmit- der Branche bald ein ebenso viel Branchenthemen informiert – pflichteten sich, nie in die Akti- tel, ein Werbeservice und sogar besuchter Fixpunkt wie die le- aber die Leser nicht mit Unnöti- vitäten des Clubs einzugreifen – die Möglichkeit für unsere Leser, gendären E&W-Feste am längsten gem zuschüttet. Dennoch ist und haben tatsächlich nie ver- einer Pensionskasse beizutreten. Tag des Jahres beim Zimmer- www.elektro.at mittlerweile in die sucht, für ihre Unternehmen Sehr bald schon gingen die er- mann in der Armbrustergasse. Jahre gekommen und wird zur Nutzen aus diesem Engagement sten, gut besuchten Seminare von Aus ganz Österreich reisten dazu Futura komplett überarbeitet on- zu ziehen. die Chefs der Lieferanten an, um line gehen. Um, und das ist uns Die offizielle Gründungsver- in lockerer Atmosphäre und auf wichtig, den qualitativ hochwerti- sammlung fand dann am 19. 1. neutralem Boden Networking gen Ansprüchen der E&W - op- 1987 statt. Aus den damals 30 betreiben zu können. Wir waren tisch und inhaltlich - gerecht zu Gründungsmitgliedern wurden damit offensichtlich einem Be- werden. Bereits jetzt, gerade im Laufe des Jahres dann 170 dürfnis nachgekommen, hatten rechtzeitig zum Erscheinen dieses „Aktivisten”, die die Angebote der E&W eine zusätzliche Funk- Jubiläumsheftes, ist uns online des Clubs intensiv nützten. tion gegeben und waren unserem allerdings etwas gelungen, das vor Es gab laufend Seminare und Dr. Pock vom Institut für Han- Konzept, Drehscheibe der Bran- einigen Jahren noch völlig un- Workshops zu allen relevanten delswissenschaft zu betriebswirt- che zu sein, wieder einen Schritt denkbar gewesen wäre: Im Juni Themen, regelmäßige Markt-In- schaftlichen Themen und von näher gekommen. hatte www.elektro.at 54.940(!) formationen und jährlich eine Andreas Brandt zu Verkaufsthe- Mit dem Ende der HIT 1998 Besucher (Visits) und seit Jänner Shop-Analyse durch Mystery- men über die Bühne. Beide hat- fiehl auch der Vorhang vor dem fast 3,2 Millionen(!) Pageviews zu Shopper in den Geschäften der ten wir übrigens neben einer FHZ. Aber wir hatten schon die verzeichnen. Mitglieder. Da wurden die Vorzü- Reihe anderer auch als ständige moderne Alternative dafür in der ge aber auch die Schwachstellen Kolumnisten gewinnen können. Lade: Der Club E aufgelistet – die Sieger wurden Zur HIT 1985 gab’s dann schon Ein wichtiger Step war die offi- dann mit dem Shop-Award aus- einen E&W-Stand – aufgemotzt www.elektro.at zielle Gründung des Club E, der gezeichnet. mit dem Penthousegirl Cidy, Neben dem monatlich erschei- Mitgliedern aus dem Elektrohan- Anfangs wurde der Club E von die ein Händler einen Tag für nenden Fachmagazin mit gut den Kooperationen mißtrau- Promotionsaktivitäten gewinnen recherchierten Hintergrundsto- isch beäugt, weil man die❯ konnte. Und ein Jahr später orga- rys und dem alle zwei Wochen nisierte E&W das erste Fachhan- von uns für das Bundesgre- delszentrum auf der HIT. Dort mium produzierten „Insider” SPITZE GEWORDEN konnten sich Händler und Liefe- wollten wir einen täglich aktu- Schon im Herbst 1983 bestätigte ranten nicht nur eine Menge an alisierten Internetdienst für die uns eine von Gallup durchge- Informationen holen, sondern es Branche starten. Einen Infor- führte Untersuchung im heimi- auch als neutralen Meetingpoint mationsdienst mit den aktuell- schen Elektrohandel, von 87% nutzen. So lange es dann die HIT sten, aber gestrafften Meldun- der Unternehmer gelesen zu gen – weil niemand elendslange del die Chance bieten sollte, „bes- werden. 1985 untermauerte eine Geschichten am Bildschirm fin- ser als die anderen zu sein”. Erhebung von Nielsen die Stel- den möchte. Ein für damals Die Idee zu dieser „Kooperation lung von E&W als die reichwei- höchst innovatives Vorhaben, das ohne Warengeschäft, sondern zur tenstärkste Fachzeitschrift in die Schlagkraft der Berichterstat- Wissensvermittlung” spukte uns der Branche. tung stärken sollte. schon seit der Gründung des Ma- Das rief den Mitbewerb auf den Nach einem zweijährigen Testlauf gazins durch unsere Köpfe. Jetzt, Plan, der darob sogar mit Klagen mit vielen Kinderkrankheiten ga- nur fünf Jahre danach, wurde sie drohte. b’s im Jahr 2000 dann den ersten mit der Eintragung ins Vereinsre- Um dieser Kampagne die Grund- und wenig später den zweiten gister Realität. lage zu nehmen, gaben wir 1986 Relaunch, der dieses Medium so Nach intensiven Verhandlungen die von allen anerkannte FESA richtig in Fahrt brachte. Es ist da- mit den fünf Spitzenmanagern (Fachzeitschriften Struktur Ana- mit genau so geworden, wie wir Graski, Gunst, Hardt, Puntschart lyse) für E&W bei Gallup in Auf- das ursprünglich konzipiert hat- und Weinzerl in Herbst des Jahres trag. Und sie bestätigte uns, ten. Ein elektronisches Info-Me- 1986, erklärten sich diese bereit, schon nach vier Jahren die meistgelesene Fachzeitschrift die Clubgrün- mit der größten Leser-Blatt-Bin- dung zu sponsern. dung in der österreichischen Weil sie Weitblick Elektrobranche geworden zu gab, gab’s dort auch das E&W- hatten und der sein. FHZ – mit immer mehr Info- Überzeugung wa- möglichkeiten und sogar einer ren, dass in dieser So lange die FESA existierte, eigenen Tageszeitung. Und am Zeit des sich dra- wurde E&W regelmäßig erhoben Abend vor Eröffnung der HIT matisch verschär- – mit ständig steigender Leser- zahl, die zuletzt knapp unter trafen sich die großen Bosse fenden Wettbe- 40.000 lag. nach Abnahme ihrer Stände am werbs der EFH FHZ zum Umtrunk und ge- objektiv unter- 84 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Konkurrenz fürchtete, als die er größtem Engagement. Der Insi- war. Selbstverständlich ging die eine professionelle Vertriebsstruk- aber keineswegs gedacht war. der entwickelte sich zum gut an- Wahl zum symphatischsten Rei- tur in der EU haben und können Denn wir wollten damit nur jene genommenen Informations- und senden ebenfalls weiter. sowohl für ein als auch für meh- Lücken füllen, die sich für die Lobby-Medium für die Elektro- Übergeben wurden die Goldenen rere Kriterien ausgezeichnet wer- Unternehmer auftaten, da sich die branche und wurde zum wichti- Stecker für die jeweils Ersten so- den. Jene Marke, die die meisten Koops damals vornehmlich mit ges Instrument der Branchen-Po- wie Urkunden für die folgenden PlusX-Awards in ihrem Segment dem reinen Warengeschäft befas- litik. Mit dem immer stärkeren Plätze viele Jahre lang im Rah- erreicht hat, wird zusätzlich mit sten. Einfluss des Internets als Info- men der Veranstaltung des Wiener dem „Most Innovative Brand” Wir sind sicher, mit der Arbeit des Medium sank die Notwendigkeit, Landesgremiums – launig mode- ausgezeichnet. Club E nicht nur vielen Unter- den Insider in kurzen Abständen riert von Erich Kurz. Der PlusX-Award ist mittlerweile nehmern den Weg in die Zukunft erscheinen zu lassen. Heute wird Inzwischen wurden die Kriterien in Deutschland zum begehrten erleichtert, sondern damit auch in er daher nur noch sporadisch ein- für die Wahl immer wieder ver- Marketinghilfsmittel für viele der ganzen Branche ein Umden- gesetzt, wenn es gilt, umfangrei- bessert und immer mehr Händler Markenhersteller geworden, setzt ken eingeleitet zu haben. Auch bei che Informationen – wie etwa im nutzen diese Chance, ihren Liefe- sich jetzt aber auch im übrigen den Kooperationen, denen sich zu- vorigen Jahr zum Thema DVB-T ranten die rote oder grüne Karte nehmend mehr Mitglieder an- – den Mitgliedern zu vermitteln. zu zeigen. Waren die Goldenen schlossen und die sich immer stär- Stecker schon von Anfang an eine ker für jene Themen engagierten, Die goldenen Stecker begehrte Trophäe, so hat dieses die der Club E vermittelte. Damit Weil wir E&W immer schon we- Ranking jetzt einen hohen Stel- hatte der Mohr seine Schuldigkeit der als Industrie- noch als Han- lenwert für die Imagebildung er- getan und konnte nach 14 Jahren delssprachrohr sondern als Mittler reicht – und spielt bei der Aus- abtreten. zwischen diesen beiden Parntern wahl der Lieferanten eine ent- sahen, versuchten wir dieses nicht scheidende Rolle. Der Insider immer reibungslose Verhältnis zu Seit zwei Jahren werden die Gol- Europa durch – quasi als Gegen- Mitte des Jahres 1995 trat verbessern. So machten wir uns denen Stecker jetzt im Rahmen bewegung zum Discount-Trend. Bundesgremialvorsteher Ing. schon 1983 auf die Suche nach des Multimediaballs übergeben. Wir engagieren uns auch für die- dem „sympathischsten Reisen- Der Vorgänger dieses Balls hatte sen Award, weil die damit ausge- den”. Die Händler kürten damals seinerzeit schlicht Elektroball ge- zeichneten, durchwegs höher- Eduard König von Saba, der sich heißen und ist vor vielen Jahren preisigen Geräte durch den „Plus über einige Wochen im neuen sanft entschlafen. Wir haben ihn X-Faktor” leichter vom Handel Audi Quattro freuen durfte. Und reanimiert und zu einem Bran- hinausverkauft werden können. Wolfgang Krejcik mit der Idee an aus jenen Händlern, die ihre chenereignis gemacht, das schon uns heran, ein vierzehntägig er- Stimme abgegeben hatten, ge- heuer aus den Nähten zu platzen Die Gmachl-Runde scheinendes Informationsblatt drohte. Nach der Jahrtausendwende war für alle Gremialmitglieder her- es zu einer fundamentalen Krise ausgeben zu wollen: „Weil es in Der PlusX-Award in der Elektrobranche gekom- diesen schwierigen Zeiten gilt, Weil die E&W nicht nur in men, die nach einer Generalsan- verstärkt alles zu tun, was die un- Österreich, sondern auch ierung verklangte. Niemand woll- befriedigende Situation verbes- international ein hohes Anse- te sie aber angehen, obwohl die sern kann. Darum haben die hen genießt, wurde ihr Her- Fehler auf dem Tisch lagen und Landesgremien beschlossen, mit ausgeber, DI Andreas Ro- Umstrukturierungen nötig wa- dem ,Insider’ ein Medium zu ckenbauer, von den Organi- ren. schaffen, wo alles, was für uns le- satoren des PlusX-Awards als Daher initiierte E&W gemeinsam benswichtig ist, knallhart behan- einziger Österreicher in die mit einer Gruppe vorausschauen- delt wird.” Jury eingeladen. Die Begrün- der Händler – allen voran Her- Wir sollten die Produktion dung des Plus X-Chef-Ideo- bert Haas – und unterstützt von übernehmen – und taten das logen Donant Brandt dafür: einigen großen Anbietern die gerne und über viele Jahre mit „Da wir nur Qualitätsmedien „Zukunftswerkstatt”, die später als wannen drei ein verlängertes Wo- dafür auswählen, die unseren „Gmachl-Runde” bekannt wur- chenende im Hotel Ritz in Rom. strengen Richtlinien entsprechen, de. 1995 bauten wir diese Aktivität passt E&W hervorragend in unser Die erste Runde startete am 5. dann gemeinsam mit dem Konzept.” Mai 2003 mit einer Bestandsauf- Bundesgremium zu einem öster- Diese Jury bewertet in einem auf- nahme, moderiert von Mag. reichweiten Lieferantenranking wändigen Verfahren die von den Traindl. Dabei wurden die gene- aus, bei dem es in jeder Kategorie Produzenten nominierten Pro- rellen Trends im Einzelhandel, die den „Goldenen Stecker” zu ge- dukte aus den Segmenten Car Veränderungen im Verbraucher- winnen gab. Entertainment, Unterhaltungs- verhalten und in der Gesellschaft, Dabei konnten die Elektrohänd- elektronik, Telekom, IT, Fototech- die Reaktionen des Handels dar- ler in den Kategorien Braun- und nologie, Kleingeräte, große Haus- auf und die daraus folgenden Weißware, Kleingeräte, Installa- geräte und Wohntechnologie Chancen und Notwendigkeiten tionsmaterial und Großhandel nach den Kriterien Innovation, diskutiert. Dann wurden das der- jene Marke auswählen, die im ab- Design, Bedienkomfort und zeitige Szenario des Elektrohan- gelaufenen Jahr für sie die beste Ökologie. Die Produkte müssen dels und seine Entwicklung ana- E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 85

Auch diese Ergeb- etwa in der Lebensmittelbranche aufwändige, laufende Berichter- nisse wurden publi- schon seit langem gibt, zwingend stattung über den Markt, um nur ziert – und be- an – und wir griffen den Vor- einige derartige Aktivitäten aus sonders von den schlag von Martin Kaufmann, letzter Zeit anzuführen. Kooperationszentra- eine solche zu organisieren, sofort len heftig kritisiert. auf. Der Maxday war geboren – Konstante im dramatisch Das nahmen wir und unter dem Motto „Nahrung verändernden Umfeld zum Anlass, im für das Hirn – Visionen für die Nichts ist heute in der Branche Rahmen der Futura Zukunft” ging der erste in der mehr so wie vor 25 Jahren – auch 2004 eine öffentli- Vösendorfer Pyramide erfolgreich die E&W nicht. Sie hat sich auf che Diskussion dar- über die Bühne. Und es wird Basis des ursprünglichen Konzep- über zu führen. Ob- auch im nächsten Jahr wieder ei- tes laufend den Bedürfnissen der wohl dort die Mei- nen Maxday geben, weil praktisch Marktteilnehmer angepasst – so- nungen aufeinander alle Teilnehmer es forderten. wohl mit den Inhalten als auch prallten, gab sie den Neben diesen bedeutenden Akti- dem Outfit. Und wurde, den Anstoss für einen vitäten der E&W, die weit über Überlegungen der Gründerväter Umdenkprozess in den Rahmen eines Magazins hin- folgend, zu einem Informatios- den Führungsgre- ausgehen, gibt es noch jede Men- netz mit mehreren Medien und mien der Koopera- ge an Kooperationen und tempo- Direktaktivitäten ausgeweitet. tionen, dessen Aus- rären Aktivitäten. Etwa unser En- Heute ist sie, wiewohl immer noch dem Urkonzept folgend, lysiert und die möglichen Verän- ein modernes, über die traditio- derungen und Wachstumschancen nelle Elektrobranche hinaus wir- prognostiziert. kendes Medienkonglomerat – Das Ergebnis waren 20 The- bis hin zur Produktion von sen, die auch in E&W Fernsehformaten durch veröffentlicht wurden das Schwester-Unter- und für gehörige nehmen Motopress Aufregung in der GmbH, Division Branche sorgten. Pubbles Film. Die Runde Dieses produ- machte weiter zierte etwa mit der Analyse BUZZ!, und von jenen EP:Schatzl für grundlegenden die Branche Bausteinen, die und produziert für die Struktur heute die wö- des Elektrohan- chentlich ausge- dels der Zukunft strahlte EP:- wichtig schienen – Sendung Trend- von der Zielgruppen- Scout. Und dem- definition bis zu den Er- nächst wird Pubbles gebnissen der Hirnforschung. Film mit einem EP:-Home- Als Endergebnis präsentierte die shopper neue Vertriebswege für Runde die möglichen Betriebsty- eine Kooperation aufzeigen. pen und stellte den dafür notwen- wirkungen heute schon recht Wie immer sich die Produkte digen Anforderungskatalog zu- deutlich zu sehen sind. Dieser Er- gagement für die „Klangbilder”, und die Vertriebswege auch in sammen. Gleichzeitig wurden folg ist für die heimische Elektro- für „Wel(l)extra”, die Unterneh- Zukunft ändern werden, das aber auch die daraus folgenden branche essenziel, da ein Großteil mensnachfolge, die „Querdenker E&W-Team wird auch weiterhin Anforderungen an die Lieferanten des traditionellen EFH heute ja Workshops”, die Serviceproble- die sich laufend verändernden aufgelistet und mit einigen be- der einen oder anderen Koop an- matik im Telekombereich, für Zielgruppen, Inhalte, Aktivitäten deutenden Managern dieskutiert. gehört. Shop Consultant, die Zusammen- und Medien auf die Bedürfnisse Besonders intensiv beschäftigte arbeit mit dem Unternehmensbe- der Elektrobranche abstimmen – sich die Runde mit der Rolle der Von Maxday und rater Manfred Missbach oder die ohne opportunistische Ausrut- Kooperationen und entwarf das anderen Aktivitäten scher, die die Idealbild solch einer Verbund- Damit hatte die ursprüngliche Sicht auf die gruppe. Einhellig wurde dabei Gmachl-Runde ihre Aufgaben Realität ver- festgestellt, dass diese nur dann erfüllt. Aber wir meinten, sie nebeln. Sie wirklich effizient arbeiten kön- sollte in anderer Form weiterge- wird die Kon- nen, wenn sie ein vertraglich be- führt werden, um laufend Inno- stante in der stimmtes, relativ starkes Durch- vationen für die Branche zu er- Branche blei- griffsrecht zu ihren Mitgliedern zeugen. Da bot sich die Idee ei- ben! ■ haben. ner jährlichen Tagung, wie es sie 86 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Sieben Endrunden- teilnehmer stellten sich 1999 dem ersten Finale des JSA. Gewonnen hatte damals Oliver Dietl vor Wolfgang Liendl und Tobias Spörk. Wir haben uns auf Spuren- suche begeben und alle drei sowie zahl- reiche weitere JSA- Preisträger inner- und außerhalb der Branche ausfindig gemacht.

ACHT JAHRE JUNIOR SALES AWARD - RÜCKBLENDE UND VORSCHAU Die Lehrlingsmeister

Man kann von einer Not sprechen – einer Not an gut ausgebildeten Fachlehrlingen, die Robert Dunkl vor mittlerweile acht Jahren die Tugend des Junior Sales Award ins Leben rufen ließ. Mit dem Wettbewerb für Lehrlinge sollten jene Jungverkäufer gekürt werden, die als Musterbeispiele für die Branche gelten konnten. In diesem Jahr geht der Lehr- lingswettbewerb ins mittlerweile 9. Jahr. Gemeinsam mit Robert Dunkl wirft E&W nun, als ständiger medialer Begleiter dieses Wettbewerbs, einen kurzen Blick zurück. Und wir haben uns auf die Suche nach den Bestplatzierten von damals gemacht.

„ES GIBT NICHTS SCHÖNERES”, nicht nur einen Sponsor (später DIE JSA-ENDRUNDENTEILNEHMER 2007 meinte Parade-Kaufmann Ro- übernahm diese Rolle Distribu- bert F. Hartlauer einst in einem tor HB), sondern mit dem Auch heuer rittern wieder neun hoffnungsvolle Kanditaten um den Sieg P. O. S . -Interview. Was er damit Bundesgremium (in Person von beim Junior Sales Award. Als Sieger der Bundesländer-Vorausscheidungen meinte, war schlichtweg das Ver- Lehrlingsbeauftragter Ing. Rena- haben sich dabei für die Endrunde qualifiziert: kaufen. Denn er ist Verkäufer mit te Scheichelbauer-Schuster) auch 3Michaela Hörmann, Cosmos, Amstetten Leib und Seele. Nicht zuletzt einen offiziellen Partner für die- weil es derer anno 1999 in der se Idee zu gewinnen. 3Marco Vettorazzi, Media-Markt, Innsbruck Branche (scheinbar) zu wenige Das Konzept war simpel: Bran- 3Lukas Lang, E-Werke, Frastanz gab, viele KMU den Bedarf an chenlehrlinge (anfangs nur jene 3David Rosse, Media-Markt, Vösendorf Lehrlingen nicht sahen und sel- des 3. Lehrjahres) wurden in Vor- 3Sebastian Dunkl, Elektro-B-Markt, Wien bige daraus resultierend gut und ausscheidungen durch Robert 3Cornelia Schrötter, Handybörse, Gmunden gern ein bisschen Selbstbewusst- Dunkl auf Herz und Nieren ge- Cornelia Rupp, Friebe, Graz sein vertragen konnten, rief Ro- prüft. Die Besten wurden dann 3 bert Dunkl den Junior Sales im Rahmen der Futura (welche 3Alexander Meister, Saturn, Salzburg Award ins Leben. Das war vor just 1999 auch ihre Premiere 3Yvonne Wachter, Elektro Köhle, Pfunds mittlerweile acht Jahren im Rah- feierte) nochmals vor einer vier- Das Finale des JSA findet heuer nicht in den Messehallen der Futura, son- men der Siemens SE-Akademie. köpfigen Jury (in der stets auch dern im angrenzenden Hotel statt. Die Siegerehrung wird am Stand von In kurzer Zeit gelang es ihm da- E&W vertreten war) auf die Ver- Sponsor HB Austria über die Bühne gehen. mals, mit der heutigen BSH kaufsprobe gestellt. Musste an- E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 87

fänglich noch eine Waschmaschi- DIE TOPPLATZIERTEN AUS ACHT JAHREN JUNIOR SALES AWARD ne im fingierten Verkaufsgespräch an den Testkunden gebracht wer- den, war es später ein LCD. 32006: 32002: Auch das Konzept wurde später 1. Daniel Herold, Sonepar, Innsbruck 1. Silvia Kerth, Elektro Obwegeser, Hohenems adaptiert: Nicht mehr die Besten 2. Florian Payer, Red Zac Strohmeier, Feldkirchen 2. Richard Lorenz, Elektro Aktivmarkt Fuchsberger, aus jedem Bundesland, sondern Salzburg jene aus dem Gesamtpool zur End- 3. Melanie Machac, EP:Europafunk, Wien ausscheidung geladen. Auch beim 32005: 3. Michael Köck, Pullhope GmbH, Wien 13 Austragungsort gab es Veränderun- 1. Fabian Presslaber, Elektro Kurzthaler, Lienz 32001: gen. Konnte in den vergangenen 2. Daniel Herold, Sonepar, Innsbruck 1. Peter Bock, RWA (Lagerhaus), Neulengbach drei Jahren die Showbühne des Fu- 2. Florian Dunkl, Dunkl HandelsgesmbH, Bad Radkers- tura-Samstagabend-Events für die 3. Michaela Huber, EP: Electrowelt Gstöttner, Steyr burg Preisverleihung genutzt werden, Und Marina Stiebellehner, Expert Ebner, St. Valentin 3. Sandra Schmidinger, Elektro Fröhlich, Saalfelden wird dies heuer wieder – mangels 32004: Samstagabend-Veranstaltung – am Und Mario Martini, Elektro Haschberger, Marchtrenk 1. Andrea Mittmannsgruber, Saturn, Linz Stand von Sponsor HB Austria 32000: über die Bühne gehen. Anlässlich 2. Michaela Huber, EP: Electrowelt Gstöttner, Steyr 1. Manuela Zenz, Elektro Schutte, Wolfsberg des 25-Jahr-Jubiläums, das sich Ro- 3. Samuel Brugger, Cosmos, Bürs bert Dunkl und E&W teilen (siehe 2. Conny Theuer, Niessler Herrmann GmbH, Gramat- Kasten), haben JSA-Motor Robert Und Bianca Quehenberger, Elektro Schantl, Kalsdorf neusiedl Dunkl und E&W einen Rückblick 32003: 3. Martina Pichler, Media Markt, Salzburg gewagt und sich auf die Spuren der 1. Richard Lorenz, Elektro Aktivmarkt Fuchsberger, 31999: Topplatzierten des JSA seit Beginn Salzburg gemacht. Wir fragten, wer in der 1. Oliver Dietl, Radio Krejcik KG, Wien 2. Gerald Föls, Linz Branche geblieben ist, und wohin 2. Wolfgang Liendl, Elektro Ramert, Feldbach 3. Alen Barisic, Lutz, Salzburg es die anderen gezogen hat. 3. Tobias Spörk, Media Markt, Innsbruck Was wurde aus? Gleich mit dem ersten Gewinner Oliver Dietl, haben wir einen Dietl arbeitet auch heute noch in cik in der Wiener Alserstraße. des Junior Sales Awards 1999, Branchentreuen aufgestöbert. seinem Lehrbetrieb Radio Krej- Gern erinnert er sich an den ❯ TeenagerTeenager gratuliertgratuliert Twen!Twen! Als E&W zur Welt kam, waren Musikkassetten ernstzunehmende Speichermedien, mobile Telefone eine Ausstattung für James Bond-Filme und Großflächen- Elektromärkte eine Sehenswürdigkeit für USA-Besucher.

25 Jahre später hat jeder Computer eine Giga- Festplatte, jedes Kind ein Handy und jede Autobahnausfahrt ihr Shopping Center.

Aber eines ändert sich nicht: Leistung setzt sich durch. Deshalb ist E&W seit 25 Jahren das führende Fachblatt und Red Zac seit 10 Jahren die Erfolgsmarke der führenden Fachhandelsorganisation. „So what and Happy Birthday” says Red Zac.

www.redzac.at 88 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

25 JAHRE ROBERT DUNKL Nun hat er die Branche jedoch gänzlich gewech- Das 25-Jahr-Jubiläum feiert heuer auch Ro- selt und ist als Schicht- bert Dunkl, und zwar gleich in doppelter leiter bei Chipshersteller Hinsicht. Vor genau 25 Jahren gaben sich Kelly’s tätig. Auch Tobias nicht nur Dunkl und seine Frau das Ja-Wort, Spörk, der damalige Robert Dunkl sagte auch „Ja” zur Branche. Drittplatzierte, hat die Am 1. April 1982 begann er als Leiter des Branche nach zwei Jah- Innendienstes bei Siemens SE. Später arbei- ren als Abteilungsleiter tete er als VL für NÖ und Bgld, als PM Klein- bei Mediamarkt hinter geräte und kaufmännischer Leiter der Re- sich gelassen und arbeitet gion Ost. 1996 gründete Dunkl dann die Sie- heute, nach einer mens SE-Akademie, aus der heraus im Jahr Zwischenstation bei 1999 auch der Junior Sales Award erwach- WMF und Hutschen- sen ist. Seit Anfang 2003 ist Dunkl mit seiner eigenen Firma „diekoopera- reuther, im kroatischen Zadar bei „Umweg” des örtlichen Ge- tionsberater.at” selbstständig. Die Lehrlinge haben’s Dunkl jedenfalls an- „FalkensteinerMichaeler Tou- meindeamtes wieder, zumindest getan, so initiierte er derzeit neben seinem Junior Sales Award auch den Leitfaden „Der Weg zum Lehrling” , den Sie ab der nächsten Ausgabe in der rismGroup” als Assistent der Ge- im weitesten Sinne, in die Bran- E&W finden. Zudem zeichnet Dunkl auch für das Projekt „Wir sind Strom- schäftsleitung. Dort ist er an der che zurückgekehrt und arbeitet sparmeister” des Bundesgremiums (siehe Seite 10) gemeinsam mit Entwicklung touristischer Pro- jetzt im Vertrieb von elektroni- KR Ing. Wolfgang Krejcik verantwortlich. jekte für Investoren mitbeteiligt. schen Spülanlagen für das Ge- Mit August wechselt Spörk in werbe. die Konzernzentrale nach Wien Der Vorjahressieger und Zweit- damaligen Wettbewerb, weniger matneusiedl wechselte die um die Aufgabe des Junior-Pro- platzierte aus dem Jahr 2005, gern an seinen Hauptpreis: „Ich Zweitplatzierte aus dem Jahr jektmanagers zu übernehmen „Entertainer” Daniel Herold, hat bin ohnehin schon äußert un- 2000, Conny Theuer, zu Groß- und will nebebei sein FH-Stu- mittlerweile ebenso ausgelernt gern geflogen, und hatte die händler Schäcke. Im Zuge der dium berufsbegleitend fortset- und leistet derzeit Zivildienst in Flugreise nach London gewon- E&W-Recherchen (Anfang Juli) zen. der Behindertenbetreuung. Ob nen. Und just an dem Wochen- kehrt die junge Mutter nun wie- Auch Manuela Zenz, die Siege- es den aufstrebenden Verkäufer ende, wo ich in London war, ist der zu ihrem ursprünglichen rin aus dem Jahr 2000, hat die danach vielleicht in die Automo- die Concorde abgestürzt. Und bilbranche – seine große Leiden- meinen Rückflug sollte die Air Der Gewinner des schaft – oder doch ins Ausland France abwickeln. – Bis heute ersten JSA im Jahre führen wird, ist noch ungewiss. bin ich in kein Flugzeug mehr 1999, Oliver Dietl, Jedenfalls weiß Herold seine Per- gestiegen.” Auch Florian Dunkl trifft acht Jahre son zu verkaufen. „Bring mich (der Name ist kein Zufall) ist später (und auch auf die Titelseite und schick mir noch in der Branche und arbeitet dazwischen das ein die E&W für künftige Bewer- oder andere Mal) derzeit bei Elektro-B-Markt in bungsgespräche”, lautete die kla- auf Robert Dunkl. Wien. Silvia Kerth, die Gewin- re Order des jungen Tirolers in Dietl ist seinem nerin aus dem Jahr 2002 hat in Richtung E&W-Redaktion. Lehrherren Krejcik Ganz seinem Motto „lebe heu- den Großhandel gewechselt und bis heute treu ist nun bei Schäcke in Götzis tä- geblieben. te” entsprechend, hat auch der tig. Die Vorteile eines KMU zu letztjährige Zweitplatzierte, Flo- schätzen weiß offensichtlich der rian Payer, bereits die Branche Sieger 2003 und Zweitplatzierte gewechselt um sich vermehrt aus dem Jahr 2002, Richard Lo- seiner Leidenschaft, der Musik, renz, der nun bei Elektro Her- zuzuwenden. mann in Salzburg den „Mann für die gewissen Momente” (© Ho- Bilanz mepage des Händlers) abgibt. Im Viele unterschiedlichste Karrie- gleichen Geschäft, nämlich bei Lehrherren Niessler in den Ver- Branche verlassen und arbeitet ren haben die ehemaligen JSA- EP: Europafunk Machac, und kauf zurück. nun in der lokalen Raiffeisen- PreisträgerInnen inner- und damit in Familienbanden, ist Bank Wolfsberg. Der Branche außerhalb der Branche einge- auch Melanie Machac, die letzt- Promis, Studien und Entertainer „untreu” geworden ist zudem schlagen. Um diese Karrieren, jährige Drittplatzierte geblieben. In die unterschiedlichsten Rich- auch Sandra Schmidinger, die die in der Branche ihren Ur- Ebenso bei ihrem Lehrherren tungen hat es einige andere Drittplatzierte aus dem Jahr sprung nahmen, zusammenzu- geblieben ist Marina Stiebelleh- Branchenlehrlinge verweht. So 2001. Nach einer Zeit bei Kika führen, planen Robert Dunkl ner von Expert Ebner, die Dritt- etwa Wolfgang Liendl, den arbeitet Schmidinger nun bei und E&W einen Branchentreff platzierte aus dem Jahr 2005. Zweitplatzierten aus dem Jahr „Mail Boxes etc”, einem Fran- der ehemals Bestplatzierten. De- Auch die 2004-Siegerin, Andrea 1999, vom Lehrbetrieb Ramert. chisenetzwerk für Versand-, tails dazu sowie die jüngsten Teil- Mittmannsgruber, hält ihrer Sa- Liendl arbeitete nach seiner Leh- Büro- und Kommunikations- nehmer aus der diesjährigen turn-Filiale in Linz die Treue. re als selbstständiger Beleuchter dienstleistungen. JSA-Endausscheidung folgen an Nach ihrer Lehrzeit bei Extra- und begleitete etwa „Die Paldau- Peter Bock, Erstplatzierter aus dieser Stelle ... ■ klasse-Händler Niessler in Gra- er” auf den Konzerttourneen. dem Jahr 2001, ist über den 90 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

BRANCHENZAMPANOS KOMMENTIEREN DIE ENTWICKLUNG Als die Welt noch in Ordnung war – oder?

Hatten im letzten Jubiläumsheft eine Reihe von Topmanagern in ihren Erinnerungen gekramt und fesselnde Branchengeschichtchen erzählt, so hat E&W sie, die alle Veränderungen hautnah mitgemacht haben, diesmal um ihre Kommentare zur Entwicklung der Elektrobranche in den letzten 25 Jahren befragt.

DR. HELMUT WILDHOFEN Die wunderbaren Jahre zu machen. Einige andere große Die Industrie spielte Wildhofen ging in seiner Retros- Elektrohändler traten auf den vorhand pektive bis in die 70er-Jahre zu- Plan – etwa der Preisdrücker Auf unseren Einwurf, dass die In- rück: „Damals war die Branche in Haas, die Elektrohansa, die sogar dustrie nicht nur diktiert, sondern einem riesigen Aufschwung, TV-Geräte in Eigenregie zu- damals auch die Märkte mit ho- dachte nur in zweistelligen Zu- sammengeschraubt hat, die hen Einsätzen gemacht hat, er- wachsraten und die Industrie do- Schwelle oder der Kaindl. klärte Wildhofen: „Die Industrie minierte das Geschehen. Wir ver- Aber die Industrie war immer hatte damals nicht nur die Inno- teilten praktisch die Ware, hatten noch bestimmend. Wir konnten vationen hervorgebracht, sondern eine Stärke, die weit größer war auch diese Händler anders anfas- auch die Märkte dafür erst ge- als sie heute der Handel hat, und sen als das heute möglich ist, weil schaffen. Natürlich hatten wir diktierten aufgrund der Liefer- aufgrund der guten Margen probleme, wer was bekommen auch genug Geld für den darf. Die Struktur des Handels ba- Einsatz im Marketing. Da- sierte auf vielen kleinen und mals hatte Philips ein Jahres- mittelständischen Unternehmen werbebudget von etwa 150 und nur einigen wenigen großen Mio Schilling und selbst als trafen wir, wie es sich für einen – und die eigentlich nur in Wien ich 1991 die Leitung des Pensionisten gehört, beim Schot- wie zB der Walter Köck. Bereichs Consumer Elec- ten-Heurigen in Ma. Enzersdorf. Der war ein lokaler Kaiser, weil er tronic übernommen habe, Der ehemalige Philips-Topmana- sein Geschäft hervorragend ver- konnte ich allein für diesen ger – er hatte zuletzt den Bereich standen hat und über den Teller- Bereich 70 Mio Schilling CE erfolgreich gemanagt und rand seines Betriebes hinwegge- pro Jahr für Werbung einset- stammt noch aus jener glück- schaut hat. So hat er mit seiner zen – und heute? Heute hat lichen Ära, als das Philips-Nest als Bestpreisgarantie einen für alle man das alles an den Handel Kaderschmiede für die heimi- Händler in Wien einträglichen abgegeben. Dieser sagt, was schen Spitzenmanager der Bran- Preislevel geschaffen und damit forciert wird oder stirbt – che galt – hatte sich 2001 in die auch den Druck von der Indus- und zu welchem Preis. Pension zurückgezogen, als die trie genommen. Und er hat mit Wir fuhren damals alle zwei Verantwortung für seinen Be- dem von ihm gegründeten Ra- bis drei Monate eine ‚Ty- reich immer stärker von der dioschutzverband (RASCH, penpush-Kampagne’ mit deutschen Philips wahrgenom- Anm.d.Red.) alle Ausreißer strik- vollem Marketingmix – men wurde. Seither hat sich der te verfolgt. Auch die an Konsu- die Industrie schon seit den 90er- vom POS-Material bis zur TV- Kettenraucher nicht nur sein Las- menten verkaufenden Großhänd- Jahren das Heft sukzessive aus der Werbung.” ter abgewöhnt, sondern ist um ler, die ebenso wie die damals üb- Hand gegeben hat. Und wir hat- Die übrigens regelmäßig in E&W gute sieben Kilo „bedeutender” lichen Betriebsratsaktionen ein ten noch den Vorteil, dass damals auf Doppelseiten unter dem Titel geworden – und genießt sein unangenehmer Störfaktor waren. trotz deutlich unterschiedlichen „Markt & Meinung” angekündigt zweites Leben in vollen Zügen Auch in den 80er-Jahren ging es Preisniveaus kaum Geräte quer wurden. Da wurde die kommen- beim Skifahren, Wandern, Biken vorerst in diesem Tempo weiter – durch Europa geschoben worden de Aktion vorgestellt und es gab und Segeln, ist aber nach wie vor ausgenommen beim Großhandel. sind, was seit dem EU-Beitritt Händlermeinungen zu den Erfol- noch mit den ehemaligen und Da setzte das große Sterben ein. aber zunehmend passierte und gen der letzten Aktion. heute noch aktiven Kollegen auf Alle anderen aber haben wirklich uns das Leben deutlich schwerer Wildhofen weiter: „Das stimmt Tuchfühlung und bestens infor- gut verdient, niemand brauchte gemacht hat.” und es war eine rundum erfolg- miert. sich um Umsatzzuwächse Sorgen reiche Strategie. Die noch unter- E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 91

stützt wurde, durch unseren Full-Service für den Handel DKFM. FRANZ SCHLECHTA keting ein – der ‚Lavendel’ vom Kun- und die Kunden. Was uns nicht zuletzt zum eindeutigen denservice zählte auf einmal nichts Marktführer gemacht hat. Davon hat man sich heute ge- mehr, es ging nur um einen noch tiefe- trennt, das verunsichert die Kunden und belastet den ren Preis. Damit sind aber nur die Handel – für den es übrigens kaum noch einen ordent- Großvertriebsformen groß geworden lichen Support gibt. und haben damit auch Geld verdient. Wenn heute einer der großen Anbieter wieder zu diesem Das war also in der Realität nicht klassischen Service im breitesten Sinn zurückfindet, dann wirklich schlecht, aber die traditionel- würde er die anderen in den Sack stecken. Sowohl Han- len Fachhändler haben nicht mitbe- del als auch Konsumenten würden das belohnen.” kommen, dass sie sich tadellos und er- folgreich davon abgrenzen könnten, Die bösen 90er wenn sie jene Leistungen, die die GVF „Anfang dieses Jahrzehnts hat der Markt von Zuwächsen nicht boten, als Marketingstrategie ein- auf Schrumpfen gedreht – und das ist bis Ende der 90er- gesetzt hätten. Jahre so geblieben. Die Branche hat trotz vieler Innovatio- nen zwischen 30% und 50% an Wertumsatz verloren. ist als GF der BSH-Gruppe in Öster- Menge wurde Maßstab Schuld war ein Preiskampf sondergleichen, der durch der reich immer noch mitten im Tagesge- Damals setzte auch die Hörigkeit der Einstieg der landesweiten Großflächenvertriebe und der schäft. Nach einem Sidestepp ins Auto- Industrie nach Größe und Stückzahl zunehmenden geschäft startete er wie so viele Topma- ein. Heute sieht man das differenzier- Querlieferungen ge- nager der Elektrobranche in der dama- ter. Wir unterscheiden zwischen Mas- schürt wurde. So ligen Philips-Kaderschmiede, engagier- senmarkt, der ebenso seriös bedient lange die Industrie te sich dann für B&O und landete werden muss und dem Qualitätsmarkt das Sagen hatte, gab schließlich als Nachfolger von Adolf bis hin zum Premiumsegment. Im es nur schaumge- Thurner bei Siemens SE, um beim Qualitätsmarkt hat der Fachhandel sei- bremsten Preisverfall Zusammenschluss der BSH-Marken in nen Platz. Weil es hier jede Menge In- – Österreich hatte Österreich unangefochten Chef der novationen gibt, die er, der ja Fach- damals eines der neuen Gesellschaft zu werden. Und die mann sein sollte, besser vermarkten höchsten Preisnive- hat er nicht nur höchst erfolgreich – kann. Diese Chance nützten viele aus in Europa –, als summiert man die Marken – zum sich das Blatt aber Marktführer gemacht, sondern er ist gewendet hat, wurde auch durch sein Engagement für die er dramatisch. Die Branche einer der wichtigsten Ent- Industrie konnte scheidungsträger am heimischen Haus- nicht mehr bremsen, gerätemarkt geworden. weil neue Handelsstrukturen Kräfte freigesetzt und das Schlechta hat die gewaltigen Verände- Geschehen an sich gerissen haben. Die Schuld an dieser rungen am Markt hautnah miterlebt Entwicklung kann man eigentlich niemandem geben, weil und teilweise auch getragen – und er sich einfach der Markt so stark gedreht hat und niemand meint grundsätzlich: „Wir haben in das aufhalten konnte. Unter dieser Preiserrosion hat natür- den letzten 25 Jahren nicht wirklich lich auch die Industrie gelitten, deren Margen in den Kel- was schlecht gemacht – aber wir hätten ler gefahren sind. Als Folge wurde der Rotstift angesetzt. alles ein bisschen vernünftiger machen Zuerst bei den Marketingbudgets, dann bei den Struktu- können. Grundsätzlich anders hätten ren, der Logistik, der Handelsbetreuung und zuletzt durch wir es nicht machen können, weil wir die Clusterbildung bei der Produktion.” alle Kinder der Zeit sind. Rückbli- ckend kann man aber immer geschei- Umdenken notwendig ter sein.” nicht, weil sie sich nicht drüber getraut „Ich denke aber, dass heute bei einigen schon ein Um- Die Entwicklung in der Branche sieht haben und mit dem Einstieg so lange denkprozess eingesetzt hat, weil man erkannt hat, dass er so: „In den 80er-Jahren gab’s keine warteten, bis die Großen schon den diese Strategie wenig Zukunft hat. Der Höhepunkt der Großvertriebsformen, aber es gab be- Rahm abgeschöpft hatten. Da funktio- Rotstiftstriche erreicht ist. Daher glaube ich, dass kun- deutende Platzhirsche. Etwa einen nierte auch das Innovationsmanage- dennahe Aktivitäten wieder dezentralisiert werden könn- Köck, der damals auf seinem Höhe- ment der Industrie nicht gut.” ten. Allerdings nicht in dem Maße wie früher. Und das punkt war. Er hatte ein wirklich mo- Auf den Vorwurf, dass das Costcutting wird auch dringend notwendig sein, weil der derzeitige dernes großes Geschäft, hatte die Prei- der Industrie, die immer mehr auf das Boom auf wenigen Produktgruppen basiert und daher se im Raum Wien fest in der Hand Machen von Märkten verzichtete, die- nur temporär sein wird. Allerdings gibt es – und das ist und er hat damals schon alles geboten, se Situation noch verschlimmert hätte, wirklich erfreulich – einen deutlichen Konsumenten- was wir heute predigen, dass ein meint Schlechta: „Das war Ausfluss der trend zu den A-Marken. Weil in der Tiefstpreiszeit be- Elektrohändler bieten sollte. Auch der Entwicklung, weil die Industrie das sonders von den Großflächen viele C-Marken forciert Industrie gegenüber, die ihm ja mit Marktmachen dem Handel überlassen verkauft wurden, viele Kunden damit einen veritablen den Margen das nötige Geld für diese hat. Das kann man ja tun, muss dann Bauchfleck gerissen haben und jetzt wieder zur A-Qua- Leistungen geben muss. Es war also aber die Konsequenzen tragen und darf lität zurückfinden. Allerdings nur dann, wenn in diesen eine Geben- und Nehmen-Situation, nicht jammern. Heute führt die Indus- Marken dann auch wirklich das drinnen steckt, was das bei der alle gewonnen haben. trie neue Produkte nur noch beim Image verspricht.” ■ Dann setzte der Trend zum Preismar- Handel ein – aber kaum mehr beim ❯ 92 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Konsumenten einen Mehrwert bie- PETER GRASKI ten, die gibt’s immer. Egal welchen kommt ebenfalls aus dem Namen, welches Gesicht sie haben Philips-Stall, wo er viele Jah- oder woher sie kommen. Allerdings re lang den Bereich Hausge- wird von vielen Mitbewerbern aus räte betreute. Just in dem Fernost noch zu wenig Nachhaltig- Augenblick, als man ihm im keit in den Partnerschaften gelebt. Haus an der Triester Straße Das ist Unfug.” zwar seinen Gehalt aufzufet- ten versprach, ihm gleichzei- Zu den Messen tig aber einen Karriere- Schlechta war einer der Promotoren sprung im Konzern verbau- einer Branchenfachmesse und argu- te, kam das Angebot aus Gü- Konsumenten. Da lässt man den mentiert das so: „Früher war eine tersloh, die Geschäftsfüh- Handel agieren – vornehmlich bei Messe für die Konsumenten fast ein rung von Miele Österreich der UE. Die Großen packen das, ge- gesellschaftliches Ereignis, wo man zu übernehmen. Graski schlug zu, werkte noch drei Mona- ben damit aber den Trend vor und sich über Neuheiten informieren te neben dem damaligen GF Schäferle und übernahm das setzen die Preislevel. Die Kleinen aber konnte. Heute ist die Zeit zu schnell Unternehmen am 1. 1. 1981 mit einem Umsatz von 570 sind damit überfordert und verunsi- geworden, es gibt neue Informations- Mio Schilling. Nach 20 Jahren übergab er 2001 das Steuer chert. quellen und in der Großfläche kann an Josef Vanicek mit fast verfünffachtem Umsatz als Marken- Das hat sich jetzt allerdings schon ein man laufend alle Innovationen sehen. Marktführer – und einem mit aller Konsequenz aufgebau- wenig geändert, weil man heute – be- Daher ist eine Konsumentenmesse tem Image als Premiummarke. dingt durch kleinere Spannen und nicht mehr attraktiv, ausgenommen Als die gravierende Veränderung in den letzten 25 Jahren höheres Tempo – schon bei der Ent- jene Messen, wo man das erleben sieht er den Umstand, dass die meisten Anbieter in dieser wicklung der Produkte daran denkt, kann, was das normale Geschäft nicht Zeit ihre frühere Eigenständigkeit in Österreich verloren ha- wie sie und vom wem sie vermarktet bietet. Etwa Lebensgefühl, wie auf der ben – nicht aber Miele: „Diese Einstellung von Miele schät- werden sollen. Allerdings mit dem Möbelmesse. ze ich, weil ich diese Auswüchse der Globalisierung für Nachteil, dass die Amortisation sehr Nachdem die HIT eingegangen ist, falsch halte. Wenn man bei einem Problem über eine Hotli- rasch gehen muss. Daran ist aber nicht hat eine sehr vernünftige Entwick- ne mit Indien oder Irland verbunden wird, dann verliert die Industrie schuld, sondern die lung in Richtung Fachmesse einge- man die persönliche Beziehung zu dieser Marke. Da kommt Evolution. Alles muss heute einfach setzt. Weil wir dem Handel auch es zu Missverständnissen und Verärgerung. Der damit ange- schneller gehen. Um da mithalten zu weiterhin einmal im Jahr eine seriöse richtete Schaden ist dann, so bin ich sicher, größer als die können, werden schon kleine Verän- Informationsmöglichkeit bei ver- dadurch erzielte Einsparung. Und wenn immer weniger derungen als große Innovationen ver- nünftigen Kosten bieten wollten. In Händler persönlich betreut und direkt beliefert werden, kauft. Das ist aber weder für die In- Wien gab’s damals nur das miese dann ist das auch nicht förderlich.” dustrie, schon gar nicht aber für den Messegelände mit dem Nachkriegs- Handel hilfreich. Als ich in die Bran- ambiente und die Kooperationen, die Arrangement gelungen che gekommen bin, war die Innova- ja mitspielen mussten, wollten einen „Im Handel hat sich nicht so viel verändert. Zwar ist in mei- tionsgeschwindigkeit wesentlich lang- zentraleren Ort dafür. Also starteten ner Zeit die Großfläche in Österreich auf den Markt ge- samer – und damit waren alle happy.” wir den Versuch Futura in Linz. Er- kommen, ihre Marktanteile sind aber die letzten Jahre rela- folgreich schon ab der ersten Veran- tiv konstant geblieben und der traditionelle EFH kann mit Anders bei den Hausgeräten staltung – und dabei sollte es, wenn ihr leben.” „Die Weißware hat’s da leichter, denn auch in Salzburg, bleiben. Weil Graski damals klar da hängt der Lebenszyklus trotz aller Noch ein Wort zur Globalisierung, war, dass sich auch Miele Innovationen von den Bedürfnissen die an sich nicht wegzudenken ist. Sie nicht der Großfläche ver- der Konsumenten ab. Dadurch ent- hat neben den positiven Auswirkun- schließen konnte, arran- steht ein Rhythmus, der überschaubar gen auch in unserer Branche zu einer gierte er sich etwa schon ist, den Handel nicht überfordert und zentralen Kontrollsucht und damit zu vor der Eröffnung des er- ihm jede Möglichkeit für Dienstleis- oft schon übertriebenen, kontrapro- sten Media Marktes in tungen bietet. Und – obwohl der duktiven Kostenminimierungspro- Österreich mit den Ver- Kauf über’s Internet geradezu sexy grammen geführt, unter dem heute antwortlichen Stiefel und geworden ist – werden Hausgeräte zu viele leiden. Und sie hat viele Anbie- Vogt. Sein Vertriebsdirek- nicht mehr als 3% auf diesem Weg ter in Cluster getrieben oder sie dazu tor Oskar Kornberger gekauft. Für unsere Händler ist also veranlasst, möglichst viele Produkte flocht dann im Laufe der keine Panik angesagt. zuzukaufen, oft sogar die Entwick- Jahre ein haltbares Bezie- Im Bereich Weißware ist die Ent- lung aus der Hand zu geben. Ich sehe hungsnetz, die Preise wicklung durchaus gut. Wenn ich mir solch eine Abgabe der Kernkompe- wurden nie verrissen – und sowohl der traditionelle Handel, heute die Industrie, aber auch den tenzen als Riesenfehler, weil das jene als auch die Großfläche verdienten gutes Geld mit Miele. Handel anschaue und wie sie aufge- ehemaligen Markenfabrikanten zu Der Marktanteil war und ist allerdings beim GFV deutlich stellt sind, dann sind nur jene von der reinen Handelshäusern macht, die niederer als im Fachhandel: „Wobei hier die Kooperierten Bildfläche verschwunden, die die Welt weltweite Vermarktung aber Walmart immer unsere Hauptkunden waren. Wir konnten in Öster- nicht brauchte, weil sie einfach sicher besser kann. Wir machen das reich auch deshalb so zielführend agieren, weil wir – im schlecht waren. Jene aber, die Leis- nicht und fahren gut damit.” ■ Gegensatz zu anderen Anbietern – von Gütersloh nie unter tung bieten, die innovativ sind, dem Druck gesetzt wurden. Rudolf Miele wusste, dass er ein gu- E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 93

tes Team hier hat, das das Beste aus je- Runde – und das hat Puntschart sei- JOSEF VANICEK der Situation herausholen würde – nerzeit eingeführt als er für AEG ver- ist – obwohl keineswegs und hat mir relativ viel freie Hand ge- antwortlich war – waren die gemein- pensionsreif und heute als lassen. Das gab mir auch die Sicher- samen, markenunabhängigen Werbe- Miele Österreich GF voll heit, mich nie erpressen lassen zu müs- kampagnen für Hausgeräte. Das war und erfolgreich im Einsatz sen – etwa als Media vor der Tür stand mit ein Grund, warum dieser Markt – ein Urgestein in der und so manche eine Nichtbelieferung viele Jahre lang ordentlich gewachsen Elektrobranche. Er starte- dieser Großfläche von mir verlangten. ist. Schade, dass das jetzt nicht mehr in te 1977 bei Braun in Ich lehnte das ab, war aber die einzige dem Umfang passiert.” Wien, ging 1980 für das Marke, deren Preise bei der Eröffnung Unternehmen nach Ka- des Media Marktes in Salzburg nicht Werbung muss forciert werden nada, kam 1986 als GF zu verrissen worden war. Das war dann Zum Thema alte und neue, auf den Braun nach Wien zurück, nicht immer so und ich habe in den Markt drängende Marken wollte sich ging dann in die Zentrale ersten Jahren so manches Gefecht aus- Graski nur theoretisch äußern: „Die nach Deutschland, wo er für Zentraleuropa verantwort- gefochten. In den letzten zehn Jahren Marke spielt nach wie vor eine gewal- lich war. 1998 bis 2000 gab’s dann einen Sidestep als GF meiner Tätigkeit gab es aber nicht ei- tige Rolle. Es kommt also darauf an, bei der Ybbstaler Obstverwertung, aber schon 2001 wur- nen einzigen offiziellen Preisverriss was jeder aus seiner Marke macht, wie de er Nachfolger von Graski bei Miele. Er kennt also die von dieser Großfläche.” er sie pflegt und das man dem Mar- Entwicklung in der E-Branche seit 30 Jahren und meint kenimage treu bleibt. Da ist Miele dazu: Service als Kriterium „Die Veränderung war fast revolutionär. Besonders das Neben dieser konsequenten Preispfle- Verhalten der Konsumenten hat sich in den letzten 15 ge, der Qualität und der innovativen Jahren radikal verändert – sie sind preisorientiert gewor- Technologie führt Graski auch den den, informieren sich heute völlig anders als früher, Stich- Miele-Service als Kriterium für das wort Internet. Es stehen ihnen ganz andere, grenzenlose hervorragende Image an: „Wir hatten Info-Dimensionen zur Verfügung und mit einem Maus- schon zu meiner Zeit 160 Service- klick kann man weltweit Preise vergleichen. Das hat na- techniker im Einsatz und haben damit türlich Auswirkungen auf Industrie und Handel, die aller- sogar zumindest soviel verdient, dass dings nicht immer angepasst mitgezogen haben. Weil Ver- damit auch die Garantiekosten abge- änderung bedeutet, Liebgewonnenes über Bord werfen deckt waren. Ich habe zwar nach mei- zu müssen. nem Vorgänger sehr viel verändert, im Service aber nicht.” Nicht mehr vergleichbar Graski war einer der Promotoren zur „Dennoch hat sich in der Branche sehr viel getan. Der Gründung der Weißwarenrunde: phänomenal. Ich kann mir nicht vor- Einstieg der Großvertriebsformen hat viel in Bewegung „Während sich in Deutschland die stellen, dass neue Marken in einem gebracht. Die Kooperationen sind stärker geworden und Anbieter wegen Wettbewerbsverstößen reifen Markt entscheidende Erfolge alle nicht kooperierten Händler haben’s besonders schwer, vor Gericht bekämpften, versuchten haben können – außer sie bauen ein sofern sie nicht eine starke lokale Bedeutung haben, ihr wir in Österreich solche Probleme Image mit unglaublich viel Geld auf, Geschäft zur Marke geworden ist und sie sich durch be- amikal zu lösen – trafen uns auf einen um mitspielen zu können. Zudem ha- sondere Dienstleistungen differenzieren können. Kaffee im Sacher und redeten darüber ben wir in Österreich starke Marken, Die heutige Industrie kann man mit jener vor 20 Jahren statt zu streiten. Die erste derartige die nur schwer kaputt zu machen sind. überhaupt nicht mehr vergleichen. Wenn man den Stand- Runde bestand damals aus dem Peter Für ganz schlecht halte ich aber, dass ort Österreich sieht, dann wurde mit wenigen Ausnah- Steiner, dem Haselbrunner, dem Die- sich die Industrie aus Kostengründen men, zu denen Miele gehört, Kompetenz abgezogen. Es ter Dworschak und mir. Die wurde in Werbeabsenz übt. Das ist für die hat Konsolidierungspro- dann immer größer und als Georg Branche und die einzelnen Marken zesse gegeben. Eine voll- Matl zu Zanussi ging, wurde die Run- schlecht. Besonders in einem Ersatz- wertige österreichische de im FEEI institutionalisiert. Zuletzt markt, wie dem Hausgerätegeschäft, ist Niederlassung, die den stieß dann noch Adolf Thurner dazu. starke Werbung unersetzlich. Ich halte entsprechenden Service Dies deshalb, weil ich mich zwar privat diese Entwicklung für kurzsichtig, für Handel und Konsu- gut mit ihm verstanden habe, seine ge- schon deshalb, weil sie den Preiskampf menten bieten kann, fin- schäftlichen Praktiken aber nicht gou- forciert. Die enorme Umsatzsteige- det man in der Branche tierte. Die Weißwarenrunde war ein rung während meiner Zeit bei Miele kaum mehr. Viele Anbie- Segen und viele Länder haben uns da- war nicht zuletzt auf unseren hohen ter beschränken sich rum beneidet, weil wir dort viele Be- Werbeeinsatz zurückzuführen.” darauf, reine Vertriebsbü- reiche bearbeitet haben, die außerhalb Peter Graski, dessen Vater evangelischer ros zu betreiben. Das unseres Wettbewerbs standen. So haben Geistlicher war, hat sich nach seiner meine ich völlig wert- Wildhofen für die UE und ich zB Pensionierung nicht auf’s Altenteil zu- neutral, das ist einfach auch ein erstes Geheimgespräch mit rückgezogen, sondern ist als Berater – so. Grund dafür sind die wirtschaftlichen Zwänge be- den Kooperationen zur Idee einer bis vor kurzem auch für das Forum sonders von börsennotierten Unternehmen.” Fachmesse geführt. Franz Schlechta hat Haushalt – tätig, sitzt im Vorstand des Was das für die Branche bedeutet, umreißt Vanicek so: dann für die Weißwarenrunde die Ent- Österreichischen Tennisverbandes und „Das muss jedes Unternehmen selbst entscheiden. Ich wicklung der Futura übernommen. arbeitet im Sozialbereich für die evan- persönlich sehe diese Situation sehr kritisch, weil den An- Oder ein wirkliches Highlight der gelische Diakonie. ■ bietern dadurch Steuerungsmechanismen genommen ❯ 94 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

sterte Kunden langfristig erfolgreich ALS ERSTER VOR DEM VORHANG – sein können.” ERFOLGREICHER DENN JE Zum Tiefstpreisstand geworden Die Entwicklung der Preise bezeich- net Vanicek als dramatisch: „Österreich ist innerhalb von wenigen Jahren ge- Kurz und gut meinsam mit Deutschland von einem Hoch- zu einen Tiefstpreisland in Eu- ropa geworden. Das ist Faktum. Auch Erich Kurz trafen wir zum ersten Mal 1982 als wir mussten entsprechend reagieren, um unseren ‚Aufpreis zum Markt’ für „Standler” beim Fischer Tennis-Grand Prix. den Konsumenten nachvollziehbar zu Mitten unter Info- und Werbeständen der werden. Für den Konsumenten, so er machen. Sonst wären wir vom Markt- nicht eine A-Marke kauft, ist es da- führer zur Nischenmarke geworden. Sportbranche warb er mit dem Slogan durch schwierig geworden, in irgend- Als ich zu Miele kam, wurden 25% al- „Kurz und gut” um Videokunden und lockte einer Weise Unterstützung zu bekom- ler Waschmaschinen um über 1.000 men – weil die Infrastrukturen fehlen. Euro verkauft, heute sind es nur noch sie mit Gutscheinen in sein vor drei Jahren Die Nichtbelieferung des Handels di- 5%. Ich denke aber, dass diese Preisent- rekt durch die Industrie zwingt die wicklung am untersten Ende angelangt eröffnetes Geschäft. Schon damals bewies Händler, sich auf jene Hersteller zu ist – auch weil die Rohstoffpreise mas- er sein kreatives Verkaufstalent, aber auch konzentrieren, die jenen Service bie- siv angezogen haben. Global gibt es ten, den sie brauchen, um erfolgreich keinen Spielraum mehr nach unten.” seine unternehmerischen Fähigkeiten. zu sein. Allerdings muss man berück- Zur Frage, ob es den traditionellen Beides gelernt in jenem Stall, der die Branche sichtigen, dass die modernen Info- Elektrofachhändler auch in Zukunft Technologien einen Teil dieses Services noch geben wird, meint Vanicek: „Er- jahrzehntelang mit best ausgebildetem ersetzen – etwa durch die B2B-Porta- stens wird’s ihn natürlich auch weiter- Nachwuchs versorgte – bei Köck in der le. Es ist also durch die neuen Techno- hin geben. Allerdings weniger, wenn logien vieles einfacher geworden. Wir ich sehe, dass in den letzten Jahren pro Taborstraße. alle sind angehalten, Strukturen, die Woche einer zugesperrt hat. Aber er früher notwendig, durch die neuen muss, um erfolgreich zu sein, auf seine Technologien jetzt aber nicht mehr Stärken setzen – auf den persönlichen ERICH KURZ hat sich viel von seinem Lehrmeister, dem notwendig sind, zu hinterfragen und Kontakt, Kundenorientiertheit und vor er bis heute freundschaftlich verbunden ist, abgeschaut, zu beseitigen. allem Dienstleistung. Weil es für die den Veränderungen und Erfordernissen am Markt fol- Ich habe aber das Gefühl, das hier oft junge Generation absolut selbstver- gend adaptiert, ist aber dem Köck’schen Credo – beste das Kind mit dem Bade ausgeschüttet ständlich sein wird, im Internet zu Beratung und vor allem Dienstleistung – immer ge- worden ist, das man einfach drüber ge- kaufen, muss der Händler dem Konsu- folgt. Damit war und ist er unglaublich erfolgreich. Und fahren ist – und sich mit dem Rotstift menten einen erklärbaren Grund für er hat sich, wie auch sein Lehrherr, nicht nur für sein ausgetobt hat. Dieser Schritt ist von den Besuch des Geschäftes geben. Der Geschäft, sondern mit viel Einsatz auch für die Branche den Hausgeräte-Lieferanten nicht so Preis wird’s nicht sein können, also engagiert. Stellvertretend dafür sei hier nur an sein En- radikal durchgeführt worden, während muss es ein USP sein – etwa die Run- gagement im Rahmen des „Goldenen Steckers” mit Kleingeräte sich durch die Veränderun- dum-Dienstleistung, die dem Kunden den punktgenauen Laudatien erinnert, aber auch zuletzt gen zur Massenware entwickelt haben. alle Sorgen abnimmt. Sicher wäre es an die durch ihn initiierte Lösung der Serviceproblema- Furchtbar abgespielt hat es sich aber auch nützlich, sich einer Kooperation tik im Telekombereich. bei der Consumer Electronic – auch anzuschließen und unter deren ‚Dach- Kurz ist durch alle Handelswässerchen geschwommen bedingt durch die starken Innovatio- marke’ unterzuschlüpfen, um jene und hat alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Klar, dass nen und die schnellen Modellwechsel. Ressourcen zu nützen, die ihm fehlen. wir ihn nach seiner Einschätzung der Entwicklung im Da habe ich schon den Eindruck, dass Die Kooperationen wieder müssen Elektrofachhandel gefragt haben: der Händler, wenn er nicht aufpasst, eine stärkere, pointiertere Marketing- „In Wahrheit hat sich nix verändert – auch wenn ich ganz schnell im Regen stehen kann. unterstützung liefern und stärker auf das schon das letzte Mal gesagt hab. Aber alles ist schnel- Weil die wunderbarsten, vor wenigen die Bedürfnisse der einzelnen Mitglie- ler und transparenter geworden. So bedarf der Internet- Jahren kaum vorstellbaren Technolo- der eingehen. Auftritt heute bereits eines zweistündigen Updates, um gien, eine immer geringere Halbwerts- Der freie Elektrofachhandel wird in aktuell zu sein. Waren es früher die Privatarmeen der zeit haben. Das ist schade und ob das Zukunft keine große Rolle mehr spie- Mystery-Shopper, deren schriftliche Berichte relativ zum gewünschten Erfolg geführt hat, len. Beim Möbelfachhandel sehe ich spät Reaktionen ermöglichten, so vermittelt das Inter- bezweifle ich, weil tolle Produkte un- das anders. Hier hat der freie Handel net heute praktisch in Echtzeit eine totale Marktüber- ter ihrem Wert vermarktet werden. Ich stärkere Überlebenschance, weil er ein sicht. Sowohl damals wie heute, wenn auch in geänder- finde es nicht gut, dass man hier so ag- breiteres Spektrum abdeckt – von der ten Form, eine Notwendigkeit. Denn es muss ja einer gressiv vorgeht und manches Mal die Küchenplanung über die Möbel bis zu Marke wert sein, zu wissen, wie ihr Produkt vermark- Nerven verliert. den Geräten und dem Einbau, wäh- tet wird. Und das ist ein springender Punkt, weil die Wir als Premiummarke gehen da be- rend sich der EFH ja nur mit dem Ge- unterschiedlichen Vertriebskanäle auch unterschiedliche wusst einen anderen Weg. Weil wir nur rätegeschäft beschäftigt.” ■ Vertriebskosten aufgrund ihrer Struktur haben. über beste Leistungen und über begei- Wenn heute einer nur im Internet verkauft, dann leistet E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 95

nehmen und auch der Standorte durchaus möglich zu sein. Weil sie zwar durch die Expansion in die Verdichtung, und nur dadurch an Umsatz gewinnen, dort aber trotz aller Professionalität nicht unbe- dingt erfolgreich sind – und das haben sie schon deutlich gespürt. Obwohl sie mit Auswahl, Öf- fungszeiten, Parkplatz, massivem Werbeauftritt und Preismarketing punkten, werden diese Vorteile jetzt deutlich durch das Internet angeknabbert. Meinem Wissen nach, geht sie jetzt, so wie der tra- ditionelle Handel und unterstützt von der Industrie, immer stärker in die Qualitätsschiene, um sich mit einem Premiumsortiment vom Nichtfachhandel, der im Lowend-Bereich fischt, abzugren- er für die Marke praktisch genau Sortimentsmix. man sie heute noch unter diesem zen. so wenig wie früher die ‚Ordner- Die Lieferanten behaupten, sich Terminus versteht – und ein paar Das birgt aber eine Gefahr für händler’ (haben ausschließlich darum zu bemühen – nicht allen Pseudogroß- und Ordnerhändler. den EFH, der besser zu sein über in Ordner gesammelte Pro- kann man das aber glauben. Doch Mit dem Eintritt der Großfläche glaubt als der GFV. Das stimmt spekte verkauft; Anm.d.Red.) – aufgrund der schon erwähnten – in unserem Fall des Media aber in Wahrheit nicht immer, nämlich nichts. Anders wieder Transparenz, haben die Lügen Marktes – setzte dann das Preis- weil so manche ein zu kleines muss man jene Händler sehen, die sehr sehr kurze Beine.” marketing unter dem Motto ‚Wir Sortiment, aber nicht wirklich sowohl ein Geschäft haben, als kaufen uns den Markt’ ein. Die Kompetenz haben. Wenn sich die auch über das Internet verkaufen. Handelsszene verändert konnten das auch leicht tun, denn GFV stärker in die Qualitätsschie- Die haben ja einen Schauraum „Früher hat der Reisende dem sie hatten aufgrund der Betriebs- ne begeben, dann ist der traditio- und führen ein Lager – bringen Händler ein Angebot gemacht, kostenstruktur gegenüber dem nelle Handel mehr denn je gefor- damit eine kostenintensive Leis- dieser hat auf Basis des vorge- traditionellen Fachhandel einen dert. Aber auch da gibt es wieder tung für die Marke. schlagenen VK und des EK kalku- zweistelligen Vorteil. Den nützten eine Chance. Denn dann geht die Gab es früher das Rabattgesetz, liert, seine Marge berechnet und sie auch, um die Preise und damit Großfläche in eine andere Be- das sogar strafrechtliche Sanktio- festgestellt, ob er dieses Produkt die Margen so weit hinunter zu triebskostenstruktur und kann nen vorgesehen hat, und den verkaufen will oder nicht. Heute schrauben, dass das viele der den EFH nicht mehr mit Tiefst- RASCH, der wie der Teufel hin- läuft’s völlig anders, weil man vor Fachhändler nicht überleben preisen fighten.” ter einer Seele hinter den Rabatt- Abschluss ins Internet schaut, um konnten. Jene EFH, die das ge- verstößen her war, so müsste die- die Preisstellung festzustellen und schafft haben, sind heute aber Gravierende Veränderung se Funktion heute in erster Linie danach entscheidet, ob man das nicht wirklich in Gefahr. Weil sie Obwohl Kurz ein Handelsmann die Industrie übernehmen. Schon Angebot annehmen kann oder ihre Kunden kennen, genau Kos- ist, macht er sich auch so seine aus Eigennutz, denn erklärungs- nicht.” tenrechnen können, um die Gedanken über die Entwicklung bedürftige, aber margenträchtige Für den einzelnen Händler ist der Marktchancen wissen, Marketing in der Industrie: „Dort hat sich Produkte können nur über den Markt also transparenter gewor- betreiben und nicht nur den Preis der Wandel sehr viel gravierender beratenden Handel verkauft wer- den, wie aber hat sich die Han- verkaufen.” vollzogen als im Handel. Ich habe den – und von Low-End-Pro- delsszene überhaupt verändert? in meinen Funktionen bei Red dukten mit beworbenen Tiefst- „Als ich mich selbständig ge- Problem für die Großfläche Zac und in den Gremien immer preisen kann weder die Industrie macht habe, hat es praktisch nur „Bei der Großfläche schaut’s ganz wieder betont, dass es eine Frage noch der Handel leben. Beide die traditionellen Fachhändler ge- anders aus. Dort scheint mir eine der Zeit ist, wie lange wir in Ös- brauchen also einen vernünftigen geben, mit jenen Kriterien wie Bereinigung unter den Unter- terreich noch gut aufgestellte, ❯

gratuliert E&W zum 25. Geburtstag. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit! 96 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

gekauft hat. Das schürt zum richtigen Preis, und so ja mit einem Image verbunden die Unzufriedenheit schnell wie möglich für den Kun- ist, das man nutzen muss), muss und schädigt das Mar- den verfügbar zu haben. die beiden Wege aber preislich kenimage. Wir müssen Grundsätzlich bin ich der Mei- deutlich trennen. Ich ziehe das daher – ähnlich wie im nung, dass es für nur vom Handel beinhart durch, weil ich mir sonst Telekomhandel hart er- lebende Fachhändler ohne auf lange Zeit das Geschäft ver- kämpft – ein gemeinsa- Dienstleister, also eine Koopera- derbe, argumentiere mit den mes Servicekonzept tion, nicht wirklich geht. Natür- unterschiedlichen Kosten und auch für die anderen lich gibt es höchst erfolgreiche verzichte sogar auf ein Geschäft – Produktsegmente Ausnahmen. Das sind aber sehr fahre aber gut damit. Man kann schaffen. Gerade so, wie kundennahe, serviceorientierte das bei mir durchaus prüfen. es im Autohandel üb- und regional gut aufgestellte Egal für welche Vertriebsform lich ist, obwohl ein Unternehmen – also so genannte man sich entscheidet, heute gibt Auto ein höchst kom- Ortskaiser. Die Zugehörigkeit zu es meiner Meinung nach für den plexes Gerät ist. Das be- einer Kooperation ist daher jetzt etablierten, vernünftig agierenden dingt aber auch höhere schon für die meisten notwendig EFH sehr viel größere Chancen Kosten, daher müssen und wird es in Zukunft noch stär- zum Erfolg, als es sie jemals vor- sich alle – ausgenom- ker sein. Ich glaube auch, dass her gegeben hat. Schon da es die men am Lowend – eine Zusammenarbeit der Koope- wirtschaftliche Situation heute vom nackten Preisver- rationen untereinander notwen- kaum mehr ermöglicht, dass funktionstüchtige Markenstütz- kaufen verabschieden. dig werden wird, weil es heute irgendwer ein neues Geschäft auf- punkte haben werden. Weil die Derzeit haben wir uns fast zu ei- schon Kooperierte gibt, die Teile macht. Weil zum einen der Kapi- Globalisierung da ist, weil die EU nem Billigpreis-Musterland ent- ihres Sortiments bei einer anderen talbedarf erheblich ist – es gibt ja die Grenzen abgebaut hat und wickelt. Aber es gibt schon deut- Kooperation einkaufen. Weil sie heute kaum mehr Kommissions- weil die Kostenschere die Indus- liche Ansätze bei einer Reihe von die Notwendigkeit eines Netz- lager – und weil zum anderen trie immer stärker zwickt. Schaut Marken, das zu ändern. Wer das werkes für die effiziente Unter- heute der Aufbau der Glaubwür- man sich den Österreich-Umsatz nicht tut, und davon bin ich rest- nehmensführung erkannt haben. digkeit eines Ladengeschäftes ei- an, dann ist der kleiner als etwa in los überzeugt, wird sowohl im Wenn die Koops, um eine mög- nen langen Atem braucht, will Bayern. Daher kann man sich Handel als auch in der Industrie lichst starke Einkaufsmacht zu er- man nicht nur über den Preis ver- vorstellen, dass hier die Zentralen auf Sicht keine Überlebenschance reichen, auch an fremde Kanäle kaufen. Jeder, der sich heute drü- den Rotstift ansetzen, zumal ja das haben. Das trifft auch auf A-Mar- verkaufen, ergibt sich ein Pro- ber traut, ist also ein Profi mit ho- elektronische Info-Netz so gut ken zu, die oft immer noch glau- blem, an dessen Lösung man mas- hem Wissensstand und entspre- und schnell geworden ist, dass ben, dass der Handel sie führen sivst arbeiten muss. Denn diese, chendem Kapital – und davon man zwar den Reisenden nie er- muss – und man sieht schon die ohne die Koop-CI und oft mit gibt es nicht viele.” ■ setzen wird können, aber gewisse Auswirkungen an den schwin- niedrigerer Kostenstruk- Administration dahinter sehr denden Marktanteilen.” tur werkenden Partner wohl. Etwa zentrale Lager, wie werden genau so bedient, wir das heute bei ElectronicPart- Koops als Dienstleister wie die offiziellen Mit- ner haben. Wenn ich da heute be- Den Kooperationen teilt Kurz glieder – und nützen die- stelle, steht morgen die Kirchner eine Hauptrolle zu: „Ich kann bei sen Vorteil oft ‚zum wirt- Logistic mit der Ware vor der zwei Kooperationen total in die schaftlichen Schaden’ der Türe. Und wenn ich das mit den Tiefe schauen, habe das aber nie Mitglieder. Da müsste bei immer noch bemüht agierenden nach außen hin verwendet. In der den Abgabepreisen die Vertiebsniederlassungen verglei- Koop-Landschaft hat sich des- Kostenstruktur der ein- che, dann fallen mir nicht viele wegen so viel verändert, weil zelnen Kanäle berück- ein, wo das genauso schnell funk- nicht alle – in dieser Tragweite sichtigt werden. tioniert. und rechtzeitig – erkannt haben, Wenn ein Ladengeschäft Ein wesentlicher Kritikpunkt ist dass sie Dienstleister für die Mit- auch den Internethandel aber die Ersatzteilversorgung, die glieder sind – und was diese drin- betreibt, dann kann man von vielen Lieferanten nicht ernst gend gebrauchten Dienstleistun- – auch wenn die Wissen- genommen wird. Viele Marken gen sind. Ich glaube, dass die Wa- schafter eine andere Mei- stecken ein Vermögen in die Wer- renversorgung heute die oberste nung haben – durchaus bung, vergessen aber auf den Priorität hat. Also die kurante unter gleichem Namen Konsumenten, wenn er einmal Ware, zum richtigen Zeitpunkt, agieren (weil der Name

gratuliert E&W zum

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SCHAU, SCHAU, DER KOMMISSAR GEHT UM Das ist alles nur geklaut

25 Jahre sind eine lange Zeit. Lange genug für so manchen Kriminalfall. Betrügereien, Erpressungen, ja sogar Mord erschütterten die Gemeinschaft aus Industrie und Handel im Vierteljahrhundert des E&W-Bestehens. So manche kriegten ihr Fett ab und ihren Urlaub auf Staatskosten, andere wiederum kamen zu den gegen sie vorgebrachten Anschuldi- gungen wie die Jungfrau zum Kind. Ein Rückblick auf die spektakulärsten, skurrilsten und (aus heu- tiger Sicht) humoristisch wertvollsten, aber auch traurigsten Versatzstücke der Berührungspunkte von Elektrobranche und Unterwelt .

„Fuchs, du hast die Gans gestohlen ...” beginnt ein altes Kinderlied. In den 25 Jahren E&W landete nicht nur der Fuchs hinter schwedischen Gardinen.

DIE VERGANGENEN 25 JAHRE waren lango-Pleite. Der drittgrößte Foto- heiten”, fehlende Inventur und ruhig und nachdem Niedermey- mit kriminalistischen Fällchen und filialist, mit 850 Mitarbeitern und Bewertungsbilanz sowie kein Ver- er mit zwei Partnern die Kette Fällen nur so gespickt und auch 90 Filialen ein Riese der Branche, mögensstatus. Erste Gerüchte übenimmt, soll es auf Grund der Konkurse und Ausgleiche gab es übernimmt sich. Im Jahr 1992 wird kommen auf, dass Seniorchef En- „kreativen Buchhaltung” noch bis wahrlich viele. Trotzdem: Einige es dann zu viel: Der Schuldenstand gelbert Theuretzbacher bereits September 1995 dauern, bis die stechen aus der Masse heraus, ver- beträgt am Ende 1,8 Mrd Schilling. mitsamt Vermögen in die Schweiz Familie Theuretzbacher wieder in hielten sich doch die handelnden Die beiden GF Theuretzbacher ju- abgezischt sei. Doch es bleibt alles den Nachrichten auftaucht. En- Personen alles andere als rechtskon- nior wie senior (sofern dieser sich form. Bestes Beispiel: Die Her- nicht am Telefon verleugnen lässt!) sprechen erst noch von einer Kon- solidierungsphase. So behauptet Ju- KURZ UND BÜNDIG: niorchef Thomas Theuretzbacher Die Branche wurde leider im Jänner 1992, dem Geschäft auch von Verbrechen im ver- gehe es „glänzend! gangenen Vierteljahrhundert nicht verschont. So tauchten Der Ofen ist aus zur Verschrottung vorgesehene Am 8. April ist dann der Ofen Grundig Videorecorder zu abso- aus: Die Herren Theuretzbacher luten Dumpingpreisen im Han- müssen den Ausgleich anmelden, del auf. Oder wirtschaftete der zwei Geschäftsbereiche werden Klagenfurter GF des Großhänd- direkt in Konkurs geschickt. lers Cladrowa über Jahre hin- Schuld geben die Gläubiger- weg in die eigene Tasche. Und schutzverbände anfangs vor allem sogar die Pressepolizei musste den Banken, die die Insolvenzan- Mitte der 80er-Jahre verstärkt meldung verzögert hätten. Weite- Beschlagnahmungen im E-Han- re Kritkpunkte: die „undurch- Zu diesem Zeitpunkt ging es laut Angaben der Familie Theuretzbacher Her- del vornehmen. sichtigen Buchhaltungsgewohn- lango noch ausgezeichnet. Das Lachen sollte ihnen jedoch bald vergehen. E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 99

gelbert Theuretzbacher wird am ten ist wertlos, da er vor Gericht 5. September in Untersuchungs- nicht mehr dazu aussagen kann. haft genommen. Verdacht: Schwe- Erst im November 1987 nimmt rer Betrug. Zumindest 116,9 Mio das Verfahren wieder Fahrt auf Schilling soll der Geschäftsmann und die Anklage auf betrügerische in seinen zehn Jahren Herlango Krida wird fallengelassen. Einer mit Hilfe Schweizer Treuhandge- der mildernden Umstände: Bau- sellschaften auf die Seite geschafft knechts genuiner, grenzenloser haben. Wie? Theuretzbacher kauf- Optimismus und die daraus zu te bei den Firmen ein, diese stell- spät erfolgte Ausgleichseröffnung. ten ihm überhöhte Rechnungen ZB erklärte der Stuttgarter noch aus, den Differenzbetrag überwies 1982 auf die Frage, warum das er auf seine eigene Konten. Auch Unternehmen nicht mit der Sohn Thomas wird angeklagt. deutschen Bauknecht-Gruppe Das Ende vom Lied: Erst im Jahr gemeinsam saniert würde (übri- 1998 findet der Fall um die bis zu Günther Bauknecht wurde seine aktive Mithilfe zur Wahrheitsfindung gens auch ein schönes Sittenbild diesem Zeitpunkt viertgrößte zu Gute gehalten. Trotzdem fasste er für seine fahrlässige Riesenpleite der damaligen Zeit): „Da muss Pleite der 2. Republik sein un- 15 Monate unbedingt aus. der österreichische Staat einsprin- rühmliches Ende: Nach fast drei gen. 2.000 Arbeiter im Gebiet Jahren U-Haft wird Engelbert war zu Beginn der 1980er-Jahre fähigkeit des Unternehmens mit von Liezen kann Kreisky gar Theuretzbacher wegen „betrüge- GF der österreichischen Bau- fehlender Sorgfalt vor. Die Ankla- nicht arbeitslos werden lassen.” rischer und fahrlässiger Krida” zu knecht Handels-GmbH, der ge lautet deshalb auf fahrlässige sechs Jahren verurteilt. Auch der Bauknecht Palten-Stahlgesell- Krida. Eine Gläubigerschädigung Das Urteil Junior kommt nicht ungeschoren schaft mbH und der Bauknecht- von 600 Mio Euro wird ermittelt Auch die Mithilfe zur Wahrheits- davon: mehrere Monate Haft, Austria GmbH. Auf Grund massi- und das Verfahren dank des Gut- findung und die zu großzügige allerdings bedingt. ver Überschuldung der Bauk- achtens des Sachverständigen Jo- Kreditgewährung der Banken necht Austria sitzt besagter Herr sef Schwarzenberg auf betrügeri- wirkten sich mildernd auf das Ur- Ab in den Bau(Knecht) im Sommer 1985 auf der Ankla- sche Krida ausgedehnt. Der Pro- teil aus. Kann sich noch jemand an Günt- gebank. Die Staatsanwaltschaft zess scheint gelaufen, Schwarzen- Letztendlich fasst Günther Bau- her Bauknecht erinnern? Nein? wirft dem damals 50-Jährigen die berg stirbt jedoch unerwartet und knecht zur Überraschung der Be- Nun, der „sparsame” Schwabe Herbeiführung der Zahlungsun- dessen 600 Seiten starkes Gutach- obachter 15 Monate unbeding-❯ 100 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

te Haft – E&W rechnete mit be- nalverpackt” und an einen deut- wohl nicht nur interessierte renzunternehmen wechsle. Er dingt – aus, womit sich auch die- schen Exporteur geliefert. Von E&W-Leser, sondern auch die betonte vielmehr, dass Direktor ses dunkle Kapitel der „Geldver- dort kommen die Recorder zum Beteiligten in Industrie und Han- Herbert Fuchs nach 50-jähriger nichtung” in der Branche österreichsichen Großhändler Pe- del. Die Schuldigen sitzen in Unternehmenszugehörigkeit mit schließt. ter Eberhart und danach – natür- höchsten Kreisen, wie Erhebun- Ende Jänner 1989 in die verdien- Dass im schönen Jahre 1987 ne- lich zu einem unschlagbaren Preis gen der deutschen Kriminalpoli- te Pension gehen werde. Und ben fahrlässigen und betrügeri- – zu Gaschler und dem oberös- zei ergaben. Nämlich schaffen es wie im Fall Grundig zeigte sich schen Pleiten in enormer Grö- terreichischen Filialisten EBG. Grundig-Logistikdirektor Schrei- auch hier, dass die Position noch ßenordnung auch äußerst dubio- EBG unterbietet daraufhin das ber und sein Prokurist Manger nichts über den Charakter eines se Geschäftspraktiken so mancher Gaschler-Angebot noch um ei- 1985, die Geräte vor der Zerstö- Menschen aussagt. Der gutgläu- Manager für Wirbel sorgten, zeigt nen Tausender und obwohl rung zu bewahren und für bige Chef lag nämlich falsch, spa- folgender Fall, der – von E&W Grundig bereits Klage gegen die „schlechte Zeiten” auf die Seite ziert besagter Ex-Mitarbeiter aufgerollt – auch abseits der Bran- beiden einbringt, werden weitere zu legen. Zwei Jahre später geben doch bereits im Februar 89 auf che ein lautes Echo hervorrief. VCR an Cosmos und Hartlauer die beiden die Videorecorder an der Domotechnika für die Kon- Den Stein ins Rollen bringt näm- verkauft. Diese beiden – bekann- ein befreundetes Elektronikunter- kurrenzfirma Schweitzer durch lich am 4. September 1987 Ga- termaßen um eine Preisschlacht nehmen zur Reparatur weiter, die Messestände. Man mag sagen, schlers Direktverkaufshalle, die ei- nie verlegen – drehen das Karus- versorgen sie mit den nötigen abgesehen davon, dass das nicht nen Grundig Videorecorder zum sel nochmals ordentlich nach un- Grundig-Originalverpackungen, die feine englische Art ist, ist das Schleuderpreis von 12.900 Schil- ten, bis der Foto-Löwe das Grun- Betriebsanleitungen und Doku- noch nicht so schlimm. Aber es ling anstatt der österreichweit re- dig-Teil um 9.950 Schilling an- menten. Dann geht’s nach einem kommt natürlich, wie es immer gulären 17.990 Schilling anbietet. preist. Auf die Intervention des kurzen Umweg nach Wien, zum kommen muss, und das ist meis- Grundig-GF Alfons Weinzerl zie- Großhändler Peter Eberhart. Na- tens dicker: Fuchs gerät bald in Verschrottet? hen die beiden die Angebote zu- türlich mit Grundig-Lieferanten- den dringenden Verdacht, Waren Die Grundig Österreich Zentrale rück und die Geräte aus dem Ver- erklärung. im großen Stil veruntreut zu ha- rotiert natürlich und kauft die kehr. Einzig EBG weigert sich, Die Folgen dieses Irrsinns in der ben. Wie lange er das schon Geräte auf, um sie zu untersu- die Recorder völlig vom Markt Grundig-Chefetage sind neben praktizierte, ist damals nicht ganz chen. Es steht bald fest, dass sie zu nehmen und will, dass Grun- zahlreichen Prozessen vor allem klar. Klar ist hingegen, dass sich aus einer Serie mit irreparablen dig sie zurückkauft. Dass hier die durch den Preisverriss langfristig der angerichtete Schaden wohl Fehlern stammt, die bereits 1985 Rechnung ohne den Wirt ge- gesunkene Preise für Grundigge- auf mehrere Mio Schilling belau- der Verschrotttung zugeführt macht wurde –Weinzerl: „Ich bin räte sowie bereits 1987 mehrere fen würde. Nachdem Fuchs an- wurde. Nachdem die gekauften doch nicht blöd und kaufe ge- Millionen Schilling Schaden für fänglich alles abstreitet, nützt ihm Geräte aber so gar nicht ver- stohlene Geräte heraus!” – dürfte Grundig. das nicht mehr viel, als er zu U- schrottet aussehen, ist klar, dass es klar sein. ein Teil der Geräte nie soweit ge- schafft hat. Im Gegenteil, sie wur- Wie es dazu kommen konnte den mit abgezweigten Teilen aus „Was ist passiert? Wie konnte es anderen Serien repariert, „origi- dazu kommen?”, fragten sich

DUNKLE STUNDEN

Eines der wohl traurigsten und erschütterndsten Kapitel der Branche ist der dreifache Mord und versuchte Selbstmord des Elektrohändlers Gregor Pawlowitz. „Ende eines Graukanals” titelte im Jahr 1987 eine erschütterte E&W. Der 36-jährige Wiener verurteilte sich selbst, seine Frau Constanze, 33, und seine Töchter Theresa, 5, und Caroline, 7, im September 1986 zum Untergang. Er erschlug sie, „um ihnen Not zu ersparen”. Er selbst wurde mit aufgeschlitzten Handgelenken in der Badewanne gefunden und geret- tet – sein einziger Fehler, wie er vor Gericht erklärte. „Es war der einzige Weg”, schockte Pawlowitz die Öffentlichkeit. Der Grund für die Tat hat sie- ben Stellen: mehrere Millionen Schilling Schulden. Seine Firma, die AFRO- PA, Groß- und Zwischenhandel mit Computern, HiFi-Anlagen und Elektroge- Diese original Grundig-Lieferantenerklärung wurde mit den nicht ganz so räten, war seit dem Ausstieg seines Partners und der fälligen Abfindung in originalen Grundig-Geräten mitgeliefert. den Miesen. Doch nur zwei bis drei Millionen gehen auf dieses Konto, der Rest waren private Schulden. Woher die kamen, konnte der 36-Jährige Haft-Zwecken, wie E&W da- nicht erklären. „Das Geld rinnt halt ...” Die Frau wusste nichts davon. Selbst- Der hinterlistige Fuchs mals titelte, „von der Domo in’s mord alleine schien ihm keine Lösung. „Da hätte sich meine Frau umge- „Miese Gerüchte”, das ist der Häf’n” muss. Eineinhalb Jahre bracht. Sie war so voller Lebensangst, sie war mit den Kindern überfordert. einzige Kommentar, den Ing. später wird bei der Gerichtsver- Und was wäre dann aus den Kindern geworden?” Auf die Antwort des Rich- Wolfgang Cladrowa, Großhänd- handlung klar, dass Fuchs sein ters, er hätte die Kinder doch zu den Großeltern geben können, meinte ler mit Niederlassungen in Wien, Geschäft jahrelang als Selbstbe- Pawlowitz nur lapidar: „Ausgeschlossen. Für mich gibt es kein Abschieben. Linz, Klagenfurt, Innsbruck und dienungsladen missbrauchte. Wie Nur die Ehe, meine Kinder.” Er entschied sich für einen letzten gemeinsa- Wolfurt, Anfang 1989 übrig hat die Anklageschrift ausführt, men Urlaub, danach beschloss er den Tod. „Sie können das nicht verste- auf die Frage, ob sein Klagenfur- „nicht zuletzt zur Befriedigung hen ... ich kann es nicht erklären.” ter Filialleiter in ein Konkur- seines übersteigerten Selbstwert- E&W 7-8/07

gefühls stets bemüht, Bekannt- Zu schlau um wahr zu sein? schaften zur Prominenz zu ma- Nicht nur Herbert Fuchs dachte, chen und zu halten.” Diese Be- dass er besonders schlau sei. Auch kanntschaften hielt er sich mit einige Möchtegernerpresser hat- großzügigen Geschenken bei der ten 1985 einen kleinen Anflug Stange. So fand Sonder- von unkontrolliertem Größen- OB(ohne Beleg)-Ware in unge- wahn. Nach einer Meldung im ahntem Ausmaß den Weg in die deutschen Nachrichtenmagazin Häuser seiner Freunde. Andere Der Spiegel sollten 80.000 mit Waren wiederum verscherbelte dem Schneider CPC 464 bau- er einfach unter dem Einstands- gleiche Heimcomputer von preis, mit fiktiven Kundennamen Amstrad bei Eduscho verkauft auf den Belegen, und behielt den werden. Natürlich um ein Drittel Erlös selbst. Fuchs wusste bereits billiger als der Originalcomputer. damals, wie wichtig gutes Servi- Als Schneider bei Eduscho und ce ist und dachte besonders „ser- Amstrad verärgert nachfragt, wis- viceorientiet”. Denn die nicht sen beide nichts von dem Deal. ganz legale Ware musste auch ge- Gleichzeitig tauchen auch in Ös- wartet werden. Dafür setzte er terreich ähnliche Angebote bei

E&W-Originalbildtext aus dem Jahr 1989: „Herbert Fuchs (links) mit Sozialminister Dallinger (rechts). Wechselte hier eines der veruntreuten Geräte den Besitzer?” einen ehemaligen Mitarbeiter Großfilialisten auf. Angebotsleger der Kundenwerkstatt ein und ist die Wiener Firma Diego Elec- schickte die Rechnung dafür der tronics mit der GF Simona Batli- Firma Cladrowa. Neben diesen ner. E&W geht der Sache auf den Geschäften tafelte er noch in fei- Grund und fragt beim Spiegel nen Restaurants und reichte die nach, woher die Informationen Rechnungen unter fiktivem zum Eduscho-Geschäft kamen. Kundennamen ein, natürlich Eine gewisse Frau Batliner habe nicht ohne die Richtigkeit der angerufen, so die Auskunft der Angaben als GF vorher zu bestä- deutschen Kollegen. Ahja ... Als tigen. Auf diese Weise soll er al- nächsten Zug schickten die ver- leine zwischen 1982 und 1988 meintlichen Computerhändler eine 1,1 Mio Schilling Spesen- Schneider ein Anwaltsschreiben. rechnung fingiert haben. Beschä- Darin verkündeten sie, besagte mend auch das Detail, dass er 80.000 Modelle zwar zu besitzen, von seinem neuen Arbeitgeber unter gewissen Bedingungen von Schweitzer trotz dreijähriger Un- einer Veräußerung jedoch absehen kündbarkeit bereits im Frühling zu wollen. Jetzt fragte sich Schnei- 1990 wegen angeblicher neuer- der wohl, was man mit 80.000 licher „Unzukömmlichkeiten im Computern machen soll, wenn Rechnungswesen” entlassen man sie nicht verkaufen möchte? wird. Manche Füchse scheinen Bei einem Treffen der „Kontra- eben unverbesserlich hinter der henten” wurde dann endgültig Gans her zu sein. klar, was die Diego Electronics ❯ 102 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

mals – um Klärung bemüht – bei von Zeitschriften-Vertriebsseite dem Rat meldet, deutet dieser an, versucht wurde, diesem Problem dass er ohne weiteres ein Schutz- Herr zu werden, soll hier nicht klauselverfahren bei der EU in vorenthalten werden: „An einem Gang setzen könne, was zu einer etwa acht Meter langen Tisch Sperre der Modellreihe in ganz standen drei Männer und eine Europa führen werde. So weit ist Frau, die wie am Fließband Her- es dann wohl nicht gekommen, renmagazine auf bestimmten Sei- „wenn das nicht Schilda ist, dann ten aufschlugen und mit schwar- kann’s nur mehr System sein – zen Filzstiften verschiedener Stär- und das gehört geändert”, konnte ke „unzüchtige” Szenen überpin- E&W trotzdem nur noch fas- selten. Der erste Geschlechtsteil- sungslos anmerken. anstreicher hatte die Seite 17, die folgende Frau die Seite 36 und so Auch heiß weiter zu überpinseln.” Im Aus- Bei einem wirklich heißen The- land ging man sogar so weit, ent- Heute fast schon kurios: Nach dem 8-bit 64k Colour-Computer Schneider ma standen betroffene Händler sprechende Szenen vor der Ein- CPC 464 lechzten 1985 Computerfreaks rund um den Globus. 80.000 und E&W mit Unverständnis ei- fuhr nach Österreich zu schwär- baugleiche Geräte sollten zum Schock für den Hersteller auf den Markt ner wiehernden Schimmelherde zen. „Traurig für ein modernes geworfen werden und den Preis ruinieren. gegenüber. Man stelle sich vor: Land wie Österreich”, meinte 1986 ist die Darstellung gleichge- E&W dazu. Manche Verleiher mit den Phantomgeräten plante: schoren davon. Das Spital zeigt schlechlicher Liebe sowohl in ge- halfen sich selbst und löschten les- Für drei Mio DM werde man die den Vorfall an und so landet die druckter als auch in bewegter bische Szenen aus den Videos, was Computer nicht auf den Markt Angelegenheit über Umwege auf Form verboten. Der starke Arm ihnen den Unmut der Kunden werfen. Die Katze war aus dem den Tischen des Wirtschaftsminis- des Gesetzes trifft eine ganze Rei- einbrachte. Trotzdem: acht OGH- Sack: Hier wollte jemand auf die teriums. Obwohl das Gerät 1991 he nichtsahnender Händler, die Senatoren lehnten eine Reform Schnelle drei Mio Mark abkassie- in Österreich und erst 1994 in auch Videofilme verleihen oder des Gesetzes ab. „Weshalb jeder, ren. Natürlich wurde daraus Deutschland geprüft und zugelas- einen Zeitschriftenkiosk betrei- der Videos verleiht ..., mit einem nichts, denn Schneider erstattete sen wurde, verlangt der zuständi- ben. Nicht nur in harten Porno- Bein schon auf seine Vorstrafe gemeinsam mit Amstrad Anzeige ge Amtsrat, Ing. Rudolf Juriga, Filmen, sondern auch in Softsex- rechnen kann”, ärgerte sich E&W wegen versuchter Erpressung, eine neuerliche Überprüfung. und „normalen” -Filmen: Jede und verlieh ihrer libertären versuchtem Betrug und Urheber- Diesmal durch die Prüf- und Ver- Szene mit auch nur „knutschen- Grundeinstellung Ausdruck: „Tu rechtsverletzung (für den Fall, dass suchsanstalt der E-Werke. Dort den Frauen” ist den Ordnungshü- felix Austria, lesbe ...”. ■ die Computer doch existieren findet man heraus, dass das Gerät tern ein Dorn im Auge. Beschlag- sollten). der zum Zeitpunkt der Überprü- nahmungsorgien durch die Pres- Die E&W-Redaktion hegte da- fung geltenden Norm entspricht, sepolizei und Strafandrohungen mals die Hoffnung, dass durch den Grenzwert einer neuen Re- mit bis zu einem halben Jahr Ge- den Prozess „die besonders Ge- gelung aber überschreitet. Für alle fängnis sind an der Tagesordnung. scheiten einmal auf die Idee kom- Geräte, die vor dem 1.4.1995 zu- E&W kann die himmelschreien- men, sich ihr Geld mit ehrlicher gelassen wurden, war diese nicht de Dummheit und vor allem das Arbeit zu verdienen.” Ob sich bindend und sie durften noch bis unzeitgemäße Gesetz nicht fassen diese Hoffnung erfüllt hat, mag ins Jahr 2000 verkauft werden. Ju- und tut das lautstark kund. „Ein jeder für sich selbst beantworten. riga kommt trotzdem zu dem Entscheid, der Pornographie nicht Schluss, dass Elin gegen das E- verurteilt, aber Detailszenen dar- Amtsschimmel: „Wiihahaha!” Technikgesetz verstoßen habe, aus, die im Privatleben durchaus Das berüchtigte Haustier unserer „da die Sicherheitsziele der erlaubt sind, bringen Videoverlei- Beamtenschaft schlug immer wie- Niederspannungsgeräteverord- hern und Kolporteuren Beschlag- der mit tierischer Freude und hä- nung nicht erfüllt wurden.” Wo- nahme, Anzeige und eine unbe- Mit einem Fuß im Kriminal: mischem Grinsen zu. rauf die Firma sofort reagiert und dingte Vorstrafe ein. Das ist un- Die Videotheken-Besitzer August 1995: Eine Zweijährige in der Bedienungsanleitung auf glaublich. Österreichisch.” Wie zB anno 1986. geht wackelig durch die Küche, erhältliche Sicherheitsvorrichtun- verliert das Gleichgewicht und gen hinweist und die Verwendung DIE VERBRECHEN DER E&W stützt sich am Fenster des einge- einer neuen Türe bei zukünftigen schalteten Backrohrs ab. Leider ist Chargen ankündigt. Amtsrat Juri- Leider müssen wir gestehen, dass auch die E&W nicht immer auf dem Pfad keine Aufsichtsperson zugegen, ga ist damit jedoch nicht zufrie- der Tugend wandelte. Zumindest sahen die Gerichte und unsere Konkur- die Folgen sind Verbrennungen den und stellt fest, dass das Gerät renz das mehrmals so. Wir beteuern aber hoch und heilig, dass unsere Ver- zweiten Grades. Ein Jahr später nicht den Bestimmungen entspre- fehlungen nur aus dem Willen, den Lesern der E&W die bestmögliche Infor- sind die Wunden verheilt und die che. Gegen diesen Bescheid seien mation zu bieten, geschahen. „Wir sind die Nr. 1! E&W ist spitze! Im Elektro- Eltern, die die Verantwortung für ordentliche Rechtsmittel nicht fachhandel ist E&W seit vielen Jahren das mit Abstand am stärksten gele- den Vorfall übernahmen, froh, dass zulässig, Elin könne sich aber an sene Fachmedium der Branche! E&W ist das absolute Top-Medium der nichts Schlimmeres passiert war. den Verfassungs- oder Verwal- Elektrobranche!” All diese Aussagen werden wir garantiert nie mehr täti- Aber Elin, als Importeur des Ge- tungsgerichtshof wenden, merkt gen, dazu sind wir sogar gerichtlich angehalten! Und versprechen tun wir’s auch! räts, kommt trotzdem nicht unge- er zynisch an. Als Elin sich noch- 104 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Viele Aufgaben – viele Lösungen: EP: zeigt Flagge, wie hier auf der diesjährigen Frühjahrstagung in Salzburg.

EP:AUSTRIA: SO JUNG UND SCHON SO GROß Ein Echter Partner

Electronic Partner, kurz EP:, heißt die Kooperation, die – aus Deutschland kommend – seit rund vierzehn Jahren in Österreich agiert und für diese relativ kurze Zeit schon sehr weit gekommen ist. Die E&W hat die Kooperation, die das Wort Partner in ihrem Namen trägt, in vielen Belangen auch als solchen kennen gelernt: für die Händler, die auf die Leistungen des Verbundes zählen und auch in eigener Sache, sei es bei gemeinsamen Projekten oder bei unzähligen Gesprächen. Ein mögliches haben wir hier abgedruckt.

E&W: Grüß dich, Partner. Ja, gar nicht so lange her und vergangenen Jahren haben wir ei- Wen du von deiner Abstammung Partner: Servus, E&W. doch schon so weit weg. In den gentlich eine Riesenstrecke zu- erzählst, muss ein Name unbe- rückgelegt. dingt fallen: Haubrich. Alles in Ordnung? Dieser Name ist unumstößlich Ja, danke. KURZ UND BÜNDIG: Das kann man sagen. Aber dei- mit EP: verbunden, waren – und nen Grundsätzen bist du treu ge- sind – doch die Großhändler Du weißt ja, ich red gern mit dir 1993 tauchen die Electronic blieben. Im 94er-Jahr hab ich Partner, kurz EP:, erstmals offi- Haubrich meine Väter. und hab mir gedacht, auch wenn deine Devise so festgehalten: ziell am österreichischen Markt ich mich gerade mit deinem Ge- „Ein Stückerl Freiheit aufgeben Deine Anfänge in Österreich wa- auf. Mit Jürgen Griesbach als schäftsführer Friedrich Sobol ge- um frei zu bleiben.” ren aber nicht gleich so erfolg- Geschäftsführer stellten sich ab reich, wie du dir das vorgestellt troffen habe (siehe Seite 138), wir 1996 auch die Erfolge ein. Gut gesagt. Ich entstamme ja ei- zwei haben sicher auch etwas nem Großhandelsunternehmen hast. In meinem großen Sommer- Anders als die anderen am miteinander zu besprechen. in Deutschland. Dort wurde der- heft 1996 brachte ich eine Mittei- Markt agierenden Kooperatio- Gerne, auch ich freu’ mich immer einst beschlossen, über das „nor- lung über dich mit dem Titel: nen ist EP: ein gewinnorientier- „Neuer Anlauf von EP:.” über ein Plauscherl mit dir. tes Unternehmen. male Vermittlergeschäft” ein Dienstleistungspaket drüberzus- Ja, mit Jürgen Griesbach an der Schauen wir heute mal ein biss- Gegründet wurde EP: von den tülpen, dem Handel sozusagen Spitze ging’s dann richtig los. chen zurück. Du hast 1993 erst- Großhändlern Haubrich, die die Möglichkeit in die Hand zu mals deine Fühler nach Öster- nach wie vor die Geschicke des geben, über die Aufgabe gewisser In unserer 9er-Nummer des sel- Unternehmens, das auch inter- reich ausgestreckt, dein erster Ge- Freiheiten, wie du es nennst, als ben Jahres haben wir dich so national äußerst gut aufgestellt schäftsführer hier hieß Josef Zsil- freies Unternehmen im Geschäft richtig vorgestellt – und vor allem ist, leiten. la. zu bleiben. aufgezeigt, was dich von den an- E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 105

Werbeauftritt als inter- „Die Information ist fast wichti- Das war ein Meilenstein in unse- nationale Handelsmarke ger als die Ware selbst” vermark- rer Enwicklung hier zu Lande. – anbietet.” So habe ich tet. Information ist eine Handels- Ich kann mich noch erinnern, dein Dienstleistungs- gut von enormer Bedeutung, das wie du unseren Zusammenschluss spektrum vor rund zehn haben wir schon damals erkannt. damals kommentiert hast: „Das Jahren beschrieben. ,schlamperte‘ Verhältnis wurde Und diese Leistungen Beim Stöbern in meinen alten von beiden Generalversammlun- bieten wir auch heute Ausgaben, fällt eine wichtige Sa- gen legalisiert und hat zur Ehe noch an. Dabei gab und che, die im Jahr 1998 über die geführt.” gibt es, wie du weißt, aber Bühne ging, auf: die Vereinigung unterschiedliche Betriebs- der Electronic Partner mit E2000. Jürgen Griesbach hat sich damals typen – neben den mit Friedrich Schödlbau- „klassischen” Electro- er auch gleich seinen nic Partnern zB auch Nachfolger als EP:-Ge- die Service Partner. schäftsführer ins Unter- Mit Jürgen Griesbach als Geschäftsführer nehmen geholt. Ende ging’s ab 1996 für die Electronic Partner Im November 96 hab ich 2002 vermelde ich dann, in Österreich erst richtig los. auch über deine Initiative dass der intern längst deren Kooperationen unterschei- EP: YoungPartner be- vollzogene Übergang det. richtet. auch äußerlich seine Ent- Den Unternehmensnachwuchs sprechung gefunden habe Wir sind anders strukturiert, das zu fördern, ist – gerade in un- und die E2000-Händler stimmt, wir sind keine Genossen- serer Branche – eine immens als EP:- bzw SP:-Parn- schaft, sondern eine Verbund- wichtige Sache. ter in Erscheinung treten gruppe – ein Unternehmen für sollten. Unternehmer … Und schon in der Dezember- Der Wunsch kam von nummer des selben Jahres gab’s den Händlern. Im Jahr „… das von einer Basisdienst- die nächsten Neuigkeiten über Friedrich Schödlbauer fädelte mit Jürgen 2002 klang die Marke- leistung angefangen, jede nur dich: das Mitglieder-Informa- Griesbach 1998 den EP:-E2000-Deal ein tingschiene E2000 halt mögliche Dienstleistung – von tionssystem. und beerbte diesen letztendlich in seiner nicht mehr besonders zeit- der Warenversorgung bis zum Das haben wir mit dem Slogan Position als GF. gerecht. ❯ 106 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

vorgegangen: Wir haben ich ein Gespräch mit Hartmut paweit agierende Verbundgruppe 160 der ehemaligen Haubrich, der ja schon 1970 mit wie EP:.” Ruefach-Händler in un- visionären Ansichten über den seren Reihen aufgenom- Elektrofachhandel gepunktet hat 2004 hast du mich anlässlich dei- men … und mir seine Perspektiven für ner Tagung dann sogar auf’s Po- die Zukunft offenbarte. dium geholt. Mein Herausgeber, … und der ehemalige „Wie wird EP: in zehn Jahren Helmut J. Rockenbauer, und Ruefach-Chef Friedrich ausschauen?”, hast du ihn damals Hartmut Haubrich kurbelten mit Sobol hat den Kurzzeit- gefragt – und er hat dir unter an- Thesen zur Branche und Schlüs- EP:-Geschäftsführer Jo- derem Folgendes geantwortet: sen darauf die Diskussion an. achim Pock abgelöst. „EP: wird auch dann eine starke Das war eine tolle Veranstaltung Ja, mit Friedrich Sobol ist Zentralorganisation sein, die eine und Vorstellung der beiden. ein echter Branchenken- beispiellose persönliche Betreu- ner an meiner Spitze tä- ung liefern wird.” … von wegen gute Vorstellung. tig. Das wissen alle unser Da hab ich noch eine andere in EP:Austria-GF Friedrich Sobol und Mitglieder wirklich zu Sein Resümee jedenfalls hat ge- Erinnerung: Kannst du dich an EP:Vorstand Oliver Haubrich bei der schätzen. lautet: „Wer im Handel erfolg- deine Fernsehvergangenheit erin- diesjährigen Frühjahrstagung in reich sein will, braucht Einkaufs- nern? Salzburg: Freude über den Erfolg. Schauen wir jetzt aber mal macht, Organisationskraft, hoch- Na hör mal, so lange ist das auch in dein Heimatland. Oft effiziente Informationssysteme, Aber gehen wir noch einmal zu- wieder nicht her. Da haben wir ja und gerne war ich auch in Düs- eine starke Logistik und hohe rück in die Zeit kurz nach der mit deinem Schwesterunterneh- Jahrtausendwende. Da hatte ich men Pubbles-Film zusammenge- kleine feine Geschichten über dich arbeitet. War echt lustig. zu erzählen – und große, die viel Und das Produkt konnte sich Staub aufwirbelten. wirklich sehen lassen. Die Sitcom Klein und fein war zB unser Feng EP:Schatzl zum Beispiel hat so- Shui-Pilotprojekt. Im Februar wohl beim Publikum als auch 2000 hat unser erster Technik- beim Handel eingeschlagen. Shop seine Pforten geöffnet, mit Leider war unsere Fernsehkarrie- einem Shop-Konzept, das auf die re aber auf Eis gelegt. Aber ... Erfahrungen von Feng Shui setzt – damit sich Mitarbeiter und ... ja, da gibt’s bald eine Neuauf- Kunden in den Geschäftsräum- lage. Ideen hast du ja in jeder lichkeiten auch wirklich wohl Hinsicht genug. In diesem Sinne: fühlen. Ich wünsch dir alles Gute. Danke, ich dir auch: Auf die Ein bisschen haariger ist’s aber E&W-Herausgeber Helmut J. Rockenbauer und Hartmut Haubrich stellen nächs ten 25 Jahre E&W! ■ bei der Sache rund um die Rue- sich 2004 auf’s Podium und suchen nach Antworten für die Branche. fach-Händler zugegangen. INFO: www.electronicpartner.at Aus einem Wirrwarr an Entschei- seldorf auf deinen alljährlichen Finanzkraft … dung ist letztendlich die eine her- Kongressen dabei. 2002 zB führte … und das bietet nur eine euro-

Lustig war’s: Die Sitcom EP:Schatzl brachte viele zum Lachen: EP:-Händler und Publikum. 108 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Geballte Experten-Power im Jahre 1999: Auf der bis zu diesem Zeitpunkt bestbesuchten Händlertagung der Kooperation wurde Stärke demonstriert – und ein neuer selbstbewussterer Auftritt gezeigt.

ZWEI BRANCHENINSIDER: ALS DIE E&W 1982 STARTETE, WAR EXPERT SCHON DABEI … Expertengespräche

Im Laufe der Jahre haben wir viele Gespräche miteinander geführt: Der Experte, als Stellvertreter „seiner” Fachhan- delskooperation und die E&W, als wichtiges Branchenmedium. Wir waren nicht immer einer Meinung, haben uns aber stets gut verstanden. Anlässlich des diesjährigen E&W-Jubiläums haben wir uns zu einer (erdachten) Plauderei zusammengesetzt und über die vergangen Zeiten geredet, über die Ereignisse rund um den Experten und über das, was die E&W darüber festgehalten hat.

E&W: Grüß dich, Experte. pert-Aktivitäten, den heimischen reich-Tournee gegangen um die KURZ UND BÜNDIG: Elektromarkt unter die Lupe Expert: Servus, E&W. nimmt. MVTler, das waren Radio- und Fernseh-Techniker, von unserer Alles in Ordnung? Expert und die E&W hatten 1982 noch nicht recht viel mit- Daran kann ich mich erinnern. Kooperation zu überzeugen. Die Ja, danke. Mir geht‘s gut. Die neue einander zu tun. Im 84er-Jahr Um gegen so genannte moderne standen kurz vor dem Konkurs. Werbekampagne läuft und ich bin erschien ein Bericht über die Vertriebsformen gewappnet zu 30 konnten wir dann in unserer guter Dinge, dass sie auch beim international tätige Koopera- sein, lag nach Überzeugung unse- Mitte aufnehmen. Konsumenten ankommt. tion und ihre Aktivitäten am ös- res internationalen Geschäftsfüh- terreichischen Markt. rers die Zukunft des Elektrofach- Einen bedeutsamen Schritt bist Fein. Ich möchte mit dir aber im handels in der Kooperation. du auch 1988 gegangen. Anläss- Buch unserer – gemeinsamen – Expert ist eigentlich ein Zu- lich der Expert-Händlertagung Geschichte blättern. wanderer. Die Kooperation Mit dieser Sicht der Dinge war vermeldete ich dein Engagement stammt aus Skandinavien und und bin ich sehr einverstanden. in Sachen Marketing. Na, dann blättern wir. wurde als reiner Einkaufsver- Aber schauen wir weiter. Im bund gegründet. Nun, bis zu diesem Zeitpunkt Hab ich ja eigentlich schon. Und März 86 titelte ich: „Expert war ich wohl in erster Linie eine dabei bin ich im 84er-Jahr auf Als Kooperationsfarbe ist seit schluckt MVT.” Einkaufs- und Werbekooperation. vielen Jahren ein leuchtendes eine Geschichte gestoßen, wo Auch daran kann ich mich gut 88 bin ich dann einen wesent- Orange im Einsatz – mit hohem Wim van den Toorn, damals Ko- erinnern: Mein Geschäftsführer, lichen Schritt weitergegangen. ❯ Wiedererkennungswert. ordinator der europäischen Ex- Josef Laufenthaler, ist auf Öster- 110 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Josef Laufenthaler hat mir damals Genau. Du bist ja eigentlich ein große Sache ein: die Einführung nicht zielführend gewesen. Wir gesagt: „Konventionelles Agieren Zuwanderer, wenn man’s genau eines rigorosen A- und B-Liefe- sind dann aber auf einen gemein- geht nicht mehr. Wir müssen uns nimmt, geboren und aufgewach- ranten-Systems mit Konzentra- samen Nenner gekommen – auch an den Erfolgreichen orientieren sen in Skandinavien. tion auf wenige Marken – anno wenn das für Select bedeutet hat, und unsere Mitgliedsbetriebe so Stimmt. Wobei ich mich in Öster- 1994. dass die Marke verschwinden auf die kommenden Konfronta- reich immer sehr wohl gefühlt Ich kann mich noch gut an deine musste. Letztendlich waren die tionen einstellen.” und natürlich auch eigene Ideen Reaktion erinnern. Du hast das sechs Kooperationen, die sich da- Schon Ende 88 erfolgte dann entwickelt habe. als das wohl straffste derartige Sys- mals in Österreich tummelten, meine nächste große Anpassung tem bezeichnet – und als beispiel- einfach zu viel für diesen kleinen an die Gegebenheiten des öster- Ja, im 91er-Jahr hab ich über eine haft zur Bewältigung der Zukunft Markt. Der größte Teil der Select- reichischen Marktes: Der erste To- neue Strategie berichtet. Die im EFH. Händler begab sich damals unter tal-Markt wurde eröffnet. Unternehmensstruktur in so meine Fittiche, der Rest versuch- manchem Fachgeschäft hatte Zu einer neuen Einkaufsstrategie te es ohne Mitgliedschaft in einer In Deutschland hat’s ja zu die- beim Kunden nicht immer das ist es dann ab 1. Jänner 97 ge- Kooperation. sem Zeitpunkt schon mehrere ge- gewünschte gute Gefühl ausge- kommen: Für die Bereiche Ein- geben. „Elektro total“ und „to- löst. kauf, Logistik, Schulung, Bera- 1998 musste ich dann eine weni- tal irre Preise” lauteten die Wer- Das hatte eine Untersuchung er- tung, Kommunikation und Infor- ger positive Meldung über Expert

Expert-GF Josef Laufenthaler ortet ein Manko Expert-GF Roland Rieser findet anno 2002 im Expert-Frühjahrstagung 2007: GF Alfred des EFH in den 90ern: „Das größte Problem des E&W-Gespräch klare Worte: „Die Industrie Kapfer kennt die Richtung, in die er mit österreichischen Fachhandels ist seine man- braucht doch Organisationen wie uns, um über- „seiner” Kooperation will. gelnde Kooperationsbereitschaft.” haupt agieren und distributieren zu können.”

geben. Aber, wir haben unsere mation wurde eine Allianz mit bringen und den Tod Josef Lauf- beslogans zur Eröffnung im bur- Hausaufgaben gemacht und eine EP: eingegangen. enthalers vermelden. genländischen Rattersdorf. Anforderungskatalog entwickelt, Unser Motto war „Gemeinsam Posthum wurde ihm von dir so- Wie du weißt, wurde den Groß- der nach gründlicher Diskussion einkaufen, getrennt verkaufen.” gar der „Goldene Stecker” als flächen bereits Ende der 80er-Jah- im „Rat der Weisen” den Mitglie- Das war unsere Antwort auf den „Mann des Jahres” verliehen – re ein gewaltiger Boom vorausge- dern vorgelegt wurde. Josef Lau- steigenden Druck von seiten der und seinem Nachfolger, Roland sagt, ich hab halt ziemlich früh fenthaler hat das als Mischung aus Großflächen: Bessere Konditio- Rieser übergeben, als, wie du es reagiert. Schocktherapie und Humanität nen durch einen gemeinsamen genannt hast, „Motivation für die bezeichnet und gesagt: „Das Auftritt. Aber schon 1996 haben Zukunft.” Apropos früh reagiert. Du hast größte Problem des österreichi- wir auf der HIT auch unser Li- ja auch relativ früh eine interna- schen Fachhandels ist seine man- zenzsystem vorgestellt. Und die nächste Zukunft brachte tionale Zusammenarbeit ange- gelnde Kooperationsbereitschaft.” wirklich interessante Neuigkeiten strebt. Für viele war es notwendig, ge- 96/97 – da passierte doch noch aus dem Hause Expert. Im Juni Wobei ich mir nicht besonders wisse unternehmerische Freihei- etwas Wichtiges in deinen Rei- 1999 berichtete ich über die schwer getan habe – schließlich ten aufzugeben und sich auf das hen: die „Einverleibung” einer Frühjahrstagung und dabei vor habe ich Schwestern in vielen eu- Geschäft zu konzentrieren. Kooperation – von Select. allem über deinen neuen Auftritt. ropäischen Ländern. Ja, Gespräche mit anderen Ko- Ja, da wurde ganz schön an mei- Da fällt mir gerade eine weitere operationen waren für Select nem Auftreten gefeilt. Ich hab ein E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 111

Das war eine überzeugende Vor- Geschäftsführung: Die Ankündi- ALFRED KAPFER: MEINE ERSTE STEREOANLAGE stellung. Was mich sehr beein- gung, dass Roland Rieser nach 25 Der Expert-Chef (im Bild rechts bei seiner druckt hat, hab ich so formuliert: orangen Dienstjahren die Koope- „Antrittsrede” auf der Futura 2006: ) erinnert „Die Experten zeigten sich in ration verlässt, hat für viel Aufse- sich: „1982 war ich 15 Jahre alt und habe die St. Wolfgang von schon fast be- hen gesorgt. erste Klasse der HTL für Elektrotechnik in ängstigender Harmonie.” Es war seine Entscheidung. Als ich Linz besucht. Ich steckte mitten in der Puber- Na, es soll nichts Schlimmeres davon erfahren habe, hab ich tät, neben dem schulischen Erfolg gab‘s na- passieren, als das man gut zu- mich mit den entscheidenden türlich auch eine Menge anderer Interessen. sammenarbeitet. Leuten auf die Suche nach einem In diesem Jahr habe ich von meinen Eltern geeigneten Nachfolger gemacht. meine erste heiß ersehnte Stereo-Anlage er- Ende 2002 hast du mir gesagt, Aus 228 Bewerbern haben wir halten – wie damals üblich, ein Ungetüm von dass du dich als unverzichtbares dann mit Alfred Kapfer den be- einem Turm mit noch größeren Boxen. Zu Bindeglied zwischen Lieferanten sten Mann ausgesucht. Weihnachten bekam ich dann Kopfhörer und Händlern definierst. dazu, damit die häusliche Ruhe wieder hergestellt werden konnte! Be- Was, wenn nicht das, ist meine „Ich hätte mir keinen Besseren sonders enttäuscht war ich vom Abschneiden unserer Fußballmannschaft Aufgabe? Die Industrie hat im- vorstellen können”, war auch bei der WM (inkl. Skandalspiel gegen Deutschland) und genau mitverfolgt mer weniger Außendienstmitar- Riesers Kommentar zu seinem habe ich natürlich auch die Heim-Ski-WM in Schladming. Nachfolger. Expert war mir zu diesem Zeitpunkt noch kein Begriff – was allerdings kein beiter – die kleineren Händler Wunder ist, da die Kooperation zu diesem Zeitpunkt erst seit fünf Jahren bleiben auf der Strecke. Und da Und Alfred Kapfer hat auch in Österreich existierte und erst im Aufbau begriffen war. Ich schätze, dass bin ich der Mittler. gleich seine Aufgabe definiert: mir „meine” Kooperation seit etwa acht bis zehn Jahren ein Begriff ist – „Das Motto jeder Genossenschaft Eine andere Sache: 2004 hatten ungefähr seit dem Zeitpunkt, als in den Medien mit dem damals neuen Slo- muss sein: Druck durch Leistung wir beide unsere Querelen. Wir gan „Weltweit die größte Elektro-Fachhandelskette“ geworben wurde. und nicht Leistung durch Druck.” Vor ziemlich genau einem Jahr wurde ich durch Stelleninserate auf mei- haben uns aber schnell wieder nen heutigen Job aufmerksam – eine Herausforderung, die mich extrem versöhnt und sind zur Tagesord- Ein gutes Schlusswort. In diesem reizte. Seit meinem Start hier sind zehn Monate vergangen. Meine Erwar- nung übergegangen – in unserem Sinne: Ich wünsch dir alles Gute tungen haben sich voll erfüllt, die Aufgabe macht mir großen Spaß und ich Fall u. a. zur Berichterstattung für die Zukunft. bin mehr denn je überzeugt, dass – ausgehend von einer soliden Basis – über Expert. Im vergangenen Jahr Danke, ich dir auch: Auf die enormes Potenzial in der Expert-Gruppe steckt. Aufgrund meiner beruf- zB berichteten wir über einen et- nächs ten 25 Jahre E&W! ■ lichen Erfahrung im Bereich Marketing ist mir „die“ E&W als Special-Inte- was unterwarteten Wechsel in der INFO: www.expert.at rest-Medium schon länger ein Begriff. Wirklich näheren und intensiven Kontakt habe ich seit meinem Wechsel zu Expert – ich habe die E&W als sehr kompetenten, starken und fairen Partner für Expert schätzen gelernt.” modernes Outfit bekommen und Inc. betreute weltweit rund 6.000 auch mein Selbstbewusstsein hat Handelsunternehmen. Mit Sicherheit in sich verändert. Ja, und über unsere heimische Organisaion hast du gesagt: In die Zukunft. Die Präsentation war ein echtes Österreich ist Expert seit dem Highlight, ich kann mich noch Relaunch fulminant unterwegs. Eine gewinnbringende Partnerschaft! gut daran erinnern. „Wir sind Das hab ich gerne gehört – aber die weltgrößte Fachhandelskette, es hat ja auch gestimmt. haben die besten Preise, bieten umfangreiche Dienstleistungen Im gleichen Jahr hat es dann in und unsere Mitarbeiter haben die der Schweiz den Wechsel der Ex- notwendige Kompetenz. Nur, mit pert-Händler in das Lager der VKG Austria – ein Unternehmen der MHK Group, der europaweit größten Marktgemeinschaft für Nachdruck haben wir das bisher Electronic-Partner gegeben … Küchen- und Einrichtungsspezialisten mit mehr nie wirklich gesagt. Und das wol- … und damit einen weiteren als 2000 Handelspartnern. len wir jetzt mit unserem neuen Schritt in Richtung „weniger Auch in Zukunft wird das gemeinsame Handeln Auftritt ganz deutlich tun”, hat Marktteilnehmer.” Die Flurberei- der Motor für neues Wachstum sein. Denn es geheißen. niemand weiß besser als die Fachhändler und nigung hat halt auch vor unserer die Partner von VKG Austria, dass ein zunehmend Es war dringend notwendig, die- Branche nicht Halt gemacht. dynamischer Markt ebenso vitale Antworten sen Schritt zu setzen. Wir wollten verlangt. Gerade in Zeiten des schnellen Wandels präsenter sein, das was wir taten Auch damals waren wohl noch zu brauchen erfolgreiche Unternehmen perfekte Fachhandelskonzepte und starke Dienstleistungen. weiterhin tun, aber auch plakativ viele Mitstreiter unterwegs. darüber reden. Ganz sicher. Wobei ich allerdings Fazit: Als VKG-Mitglied haben Sie mit der MHK Group einen starken Partner an Ihrer Seite, auf ein Streiter mit viel „Kampferfah- den mit Sicherheit Verlass ist! In der Jännernummer 2000 rung” war – und es noch immer konnte ich über den Zusammen- bin. Um in der Chronologie der schluss der international agieren- Ereignisse zu bleiben: 2001 zum Ein Unternehmen der den Gruppe rund um Expert zu Beispiel konnte ich auf der Früh- einer gemeinsamen Gesellschaft jahrstagung am Wolfgangsee mein www.vkg.at berichten. Die Expert Global 25-jähriges Bestehen feieren. 112 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

„Red Zac ist ein keck zwinkernder, strich- gezeichneter Hund- Katzen-Bärenver- schnitt auf magenta- farbenem Hinter- grund”, war anlässlich der Lancierung des neuen Kooperations- logos anno 1997 in der E&W zu lesen.

SEIT 25 JAHREN BERICHTET E&W ÜBER DIE GESCHICKE VON RED ZAC BZW DER FUNKBERATER Von Funken und Zacen

Schon 1982 – im Gründungsjahr von „Elektro & Wirtschaft” – sind sie sich gegenübergesessen: Der Funkberater und „die” Fachzeitschrift für den EFH. Heute ist es wieder so weit. Der mittlerweile zum zacigen Roten mutierte Funki und die auf die beiden Initialen verkürzte E&W führen ein fiktives Zwiegespräch. Es geht um die „gemeinsame Geschichte” der beiden Brancheninsider, um jene Schnittpunkte also, an denen sie zusammengetroffen oder – und auch das ist passiert – an denen sie ganz schön „aneinander geraten” sind.

E&W: Grüß dich, Red Zac. Danke, gleichfalls. Ich war knapp noch ein Baby damals. Aber Fra- Aufgabe der Kooperationen da- Red Zac: Servus, E&W. zwölf, und du warst ja überhaupt gen hast mir schon gestellt wie rin, die richtigen Zukunftsmärkte ein Großer. auszuloten und durch Schulungen Wie geht’s? dafür zu sorgen, dass die Produk- Danke, gut. Und dir? KURZ UND BÜNDIG: Dein Geschäftsführer damals hat te auch verkauft werden.” Bei der Ingolf Gruber geheißen. Er konn- Frühjahrstagung 82 habt ihr E&W: Eh auch gut, viel Arbeit Die erste „belegte” Bege- te mir über ein wirklich gutes dann ja auch ein umfangreiches gnung zwischen den Funkbera- halt, du weißt ja, die Jubiläums- Funkberater-Geschäftsjahr Schulungsprogramm beschlossen. tern und „unserer” Fachzeit- nummer. berichten. schrift fand im März 1982 statt – Ja, unsere Frühjahrstagungen, die Ja, ich weiß. Dann gehen wir’s an und war in der 4er-Nummer der Genau, wir hatten Erfolg, weil wir haben eine wechselvolle Ge- an. Was willst’ denn wissen? „Elektro & Wirtschaft” Gegen- uns getraut haben, auf Dinge zu schichte. Aber heuer, das war stand eines Artikels. setzen, die zu dieser Zeit groß im schon eine tolle Veranstaltung im Nichts Bestimmtes, ich will nur Kommen waren: elektronische Salzburger Gusswerk, nicht? mit dir ein bisschen über vergan- Die Funkberater wurden als ös- terreichische Kooperation 1970 Spielwaren, den gesamten elektro- gene Zeit plaudern. Ich hab’ nischen Lehr- und Lernbereich, Sicher. Aber bleiben wir noch ein nachgeschaut, unser erstes Inter- gegründet, 1997 wurde mit Red bisschen in der Vergangenheit. Zac ein Werbetestimonial einge- CB-Geräte. Es war immer schon view wurde in der 4er-Nummer Euren traditionellen Herbstkon- führt, das der Kooperation ihren wichtig, das Sortiment an die Ge- des E&W-Gründungsjahres ab- gress habt ihr seinerzeit in Inns- jetzigen Namen gegeben hat. gebenheiten des Marktes anzu- gedruckt. Und ich kann mich passen. bruck abgehalten, wohl weil die noch an unser Gespräch erin- Heute ist Red Zac Teil der Funkberater im Westen besser nern: Da hast du noch ein bisserl internationalen Euronics- Weiß du, was er mir damals unter aufgestellt waren. Gruppe. anders ausg’schaut. anderem gesagt hat?„Ich sehe die Genau, da gab’s dann, das müsste E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 113

84 gewesen sein, aber die ersten über diesen Standort: große, helle Organisation mit vielen Mitglie- internationales Dach zu begeben Diskussionen über den Standort. Büroräume, die Möglichkeit, dern ist. Wir haben uns da einiges – in Zukunft noch mehr als heu- Die Industrie wollte, dass wir mit Schulungen im eigenen Haus ab- einfallen lassen: Kannst du dich te. Aber bleiben wir in der Ver- dieser Veranstaltung mehr im Os- halten zu können – und ein gro- zum Beispiel noch an die Einfüh- gangenheit, im speziellen in den ten bleiben. 1988 haben wir uns ßer Garten für unsere Sommer- rung unserer Studio F-Idee erin- 90ern. Die waren für dich ja dann tatsächlich entschlossen, eine feste. nern? nicht nur positiv, wenn ich da ans Herbsttagung am Wiener Messe- 96er-Jahr denke, da gab es einige gelände zu veranstalten, unmittel- Wenn’s nicht so stürmt und reg- Sicher, das war 1991, bei der Turbulenzen – und ich wurde bar vor der HIT. net wie dieses Jahr. Aber du hast Funkberatertagung in Gmunden. mit meinen Kollegen vom Fach ja ohnehin schon so manchen Ich habe mich zu diesem Zeit- sogar von eurer Tagung ausge- Ich hab da beim Stöbern in der Sturm ganz gut überstanden. punkt gefragt, ob der Konsument schlossen. Vergangenheit noch wichtige Was meinst du jetzt damit? das noch durchschauen kann: Wie du dich sicher erinnern Dinge entdeckt, die schon vorm „normale” Funkberater, Profi- kannst, konnten die schweren An- 88er-Jahr passiert sind, ABC Da fällt mir so manches raue Funkberater, Studio F. schuldigungen, die Verrechnung zum Beispiel. Lüfterl ein, dass dich im Laufe Also bitte, normal sind wir wohl betreffend, entkräftet werden, aber Unser Konzept für den Fachhan- der Jahre umweht hat. Du woll- alle. ja, du hast Recht, das war kein del, die Einstufung der Mitglieder test dich zB zwischendurch – leichtes Jahr für mich. Da gab es in drei Leistungsstufen: Ich sag dir 88/89 war’s – in eine AG ver- War auch nicht so gemeint. auch die Zwistigkeiten wegen des was, da hat die Gerüchteküche wandeln. Und ganz schön viel Immerhin hieß die Geschichte Beitritts dreier steirischer Größen gebrodelt, es hieß, wir wollten Wind hat auch der Geschäfts- damals: „Studio Fortschritt.” – mit offenen Briefen an die an-

Die menschlichen Gesichter einer Kooperation: Auf Ingolf Gruber als erster Geschäftsführer folgte 1987 Herbert Madejski, 1988 wurde Kurt Weiss enga- giert und 2005 kam Peter Osel ans Ruder.

Mitglieder aus der Gemeinschaft führerwechsel von Herbert Ma- Ein guter Titel - war ja ein gutes deren Mitglieder und so weiter ausschließen. Dabei wollten wir dejski zu Kurt Weiss damals ge- Konzept, das sich innerhalb kür- … durch diese Gliederung allen er- macht. zester Zeit bestens bewährt hat. möglichen, den für sie passenden Ich hab halt eine abwechslungs- Wie du weißt, war es nicht im- Aber du hast auch weitere Schrit- Rahmen zu finden. reiche Geschichte. Aber stimmt mer leicht, unsere Marketing- te in Richtung Zukunft gesetzt. schon, aus der AG ist nichts ge- ideen an den Mann zu bringen. Ich denke da an den Start des Wir haben getitelt: „Aus 1 mach worden, da gab’s Widerstand. Der Viele wollten keinerlei Einschrän- Funkberater-Infoverbundes. 3: Es tut nicht weh.” Geschäftsführerwechsel im Jahre kungen der unternehmerischen Ja, man muss immer weiter gehen Hat es ja auch nicht. 1988 war vielleicht ein bisschen Freiheit akzeptieren. Doch zu et- – und hin und wieder ganz neue wirr, aber der Vorstand hat dann was anderem: Aus dem Jahr 91 Wege einschlagen. Kannst du dich Und noch einiges Einschneiden- eine klare Entscheidung getroffen. datiert auch unsere erste Euro- eigentlich noch an die erste Bege- des ist 1987 passiert: Herbert nics-Zusammenarbeit – mit der gnung mit Red Zac erinnern? Madejski hat Ingolf Gruber als Ja, jedenfalls hab ich 1988 den deutschen Interfunk. Wir haben Geschäftsführer abgelöst – und du ehemaligen Sony-Mann Kurt bereits zu dieser Zeit gewusst, dass Und wie! Das war im März 97. bist nach Biedermannsdorf umge- Weiss als deinen Geschäftsführer wir auch auf internationaler Ebe- Und weißt du, was ich über dich zogen. kennengelernt. In einem Inter- ne zusammenarbeiten müssen geschrieben habe? „Red Zac ist Stimmt, da gab es einen Wechsel view hat er mir gesagt: „Mein und sind heute als Euronics Aus- ein keck zwinkernder, strichge- in meiner Geschäftsführung. Ein Wunsch wäre es, jeden Tag ein tria aktiv. zeichneter Hund-Katzen-Bären- neues Gesicht – und Ende des Packerl Beitrittsgesuche am verschnitt auf magentafarbenem Jahres auch eine neue Unterkunft Schreibtisch liegen zu haben.” Das predige ich seit meinem Be- Hintergrund.” für meine Mitarbeiter. Wir waren Du bist ganz schön informiert. stehen: Dass man nicht umhin Was ja stimmt, obwohl – als Ver- – und sind es noch – echt froh Nun, es ist ja gut, wenn man eine kommen wird, sich unter eine schnitt würd ich mich nicht be- ❯ 114 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

zeichnen. Ich bin halt ganz was Die Händler haben aber nicht zeihst, muss ich ein bisschen in wieder und wieder nach einem Eigenes und hab zu diesem Zeit- immer so mitgemacht, wie du dir einer alten Wunde herumstochern Schuldigen suchen. Es war wie es punkt ein modernes Gesicht ge- das gewünscht hättest, oder? – was dann passiert ist, als sich war und jetzt vertragen wir uns kriegt. Das verstaubte Funkbera- Ja, da ist was dran. Ich habe immer mehr als 160 der ehemaligen wieder. Punkt. ter-Logo ist in den Hintergrund wieder versucht, neue Ideen zu Ruefach-Händler in Richtung getreten, aus dem austauschbaren entwickeln, damit Red Zac auch EP: verabschiedeten. Punkt. Das nächste Mal machen Rot ist ein wiedererkennbares tatsächlich gelebt wird. In vielen Ich gebe zu: Damals herrschte bei wir’s besser, gell. Du, ich schau Magenta geworden und der Fällen ist mir das gelungen – uns Katastrophenstimmung. Da grad auf die Uhr, es ist schon spät Spruch „So what” wurde etabliert allerdings nicht in allen. – ein wirkungsvolles Catchwort mit „klassischer Nullinformation” Apropos gelungen bzw nicht ge- – wie der Schöpfer dieses Spru- lungen – da muss ich an den ches bemerkte. So etwas will der großen Coup zu Beginn des moderne Konsument hören. Ich neues Jahrtausends denken. Das habe dadurch wirklich an Be- hat ja wie eine Bombe einge- kanntheit zugelegt, das haben schlagen! Untersuchungen schon einige Als ich die österreichischen Monate nach meiner „Geburt” Ruefach-Händler übernommen eindeutig belegt. Vor allem die habe: Das ist für Insider nicht jungen Käuferschichten konnten ganz unterwartet gekommen, wir mit diesem Auftritt anspre- aber ja – du hast Recht – es hat chen. Und, was uns auch gefreut wie eine Bombe eingeschlagen. hat, die deutsche Interfunk hat unsere Idee übernommen. Auch das – und jetzt, du ver- Hat ausgedient: das Funkberater-F. PETER OSEL: DAS JAHR DES GR. BRACHVOGELS hat es – sagen wir es mal so – vie- geworden, wir müssen uns auf das Der heutige Geschäftsführer le, viele Missverständnisse gege- Wesentlichste beschränken. von Red Zac hatte 1982 freilich ben. Wir haben aber versucht, im Du meinst, auf den letzten Wech- noch ganz andere Dinge im Sinne unserer Mitglieder ganz sel in der Geschäftsführung. Kopf: „25 Jahre sind eine lange einfach weiterzuarbeiten – das ist Zeit und so ad hoc fällt mir ein, schließlich unsere Aufgabe. „Habemus papam”, hat es gehei- dass ich 1982 halb so alt war wie ßen, und nach Wochen der Ge- jetzt, bereits ein Jahr mit mei- Als Kurt Weiss hast du mir da- heimhaltung hast du dann das ner Frau liiert war, mitten in mals das Statement gegeben: Duo Rainer Slatner und Peter meinem Studium der Volkswirt- „Red Zac ist mehr als ein reiner Osel als Geschäftführung präsen- schaft steckte, im Rechnungs- Bonusverein. Wir wollen Mitglie- tiert. wesen einer Textildruckerei ar- der, die sich mit der Kooperation Richtigerweise hätte es ja zu die- beitete und als Musiker aktiv identifizieren können.” sem Zeitpunkt heißen sollen: war. „Habemus papas.” Ich hab mir Und ich kann mich an einen tol- Dem ist in dieser Sache nichts len Urlaub in Griechenland erinnern – ein Monat Mykonos ließ sogar mei- hinzuzufügen. gedacht, dass das der richtige Weg sei. War es aber nicht, zumindest ne Haare blond werden (siehe Foto). Ich will, wie gesagt, nicht in alten Bei einem Blick auf Wikipedia werden mir weitere Ereignisse bewusst, wie nicht in der zweigleisigen Form. Wunden herumstochern. Aber ei- z.B. dass 1982 das Jahr des „großen Brachvogels” war – allerdings weiß ich Mit Peter Osel als alleiniger Ge- nen Sachverhalt müssen wir hier heute nicht, warum mir der noch immer ein Begriff ist. schäftsführer sind wir als Euronics unbedingt noch abhandeln: Wir 1982 war auch ein Jahr, in dem viele Persönlichkeiten von uns gehen mus- Austria jetzt aber bestens unter- sten, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie „Blues Brother” John Be- beide hatten ja auch einen gröbe- wegs. lushi starb, Gilles Villeneuve oder auch Leonid Breshnew. ren Wickel miteinander und ha- Aus welchem Jahr allerdings meine erste Erinnerung an die Funkberater ben uns gegenseitig ganz schön Peter Osel hat bei seiner Vorstel- stammt, das kann ich nicht mehr so genau sagen. In erster Linie sind sie befetzt. lung als Geschäftsführer gesagt: mir durch den von einem Funkberater gesponserten Fußballverein Radio So kann man es nennen, Ende „Die Klage über die Schärfe des Stohlhofer Simmering, der damals in der Nationalliga spielte, im Gedächt- 2002 war das, gar nicht so lange Wettbewerbs ist eine Klage über nis geblieben. Und dann weiß ich noch, wie Ende der 80er das modernisier- her. das Fehlen von Einfällen.” Das te und rote Logo lanciert wurde. ist ein gutes Schlusswort für unser Meine persönliche Geschichte verknüpfte sich 1992 mit dieser Kooperation: Ich will die Geschichte nicht Gespräch – mit Potenzial für die Ich wurde als Franchise-Controller für Studio F engagiert, weil ich auf die wirklich aufrollen und nehm an, Zukunft. In diesem Sinne: Ich Frage „Wie hoch ist Ihre Frustrationstoleranz?” anwortete: „Immer so hoch dir liegt auch nicht viel daran, wünsch dir alles Gute. wie gerade nötig.” Und das habe ich bald in der Praxis bemerkt: In einer aber glaub mir – und das wollte Danke, ich dir auch: auf die näch- Genossenschaft kriegst du selten anerkennende Worte, da heißt es „Net dir nur noch mal sagen: Ich war sten 25 Jahre E&W! ■ g’schimpft is g‘lobt.” Aber ich kann gut damit leben. Umso mehr freut mich echt ziemlich schockiert über dei- dann jede Form der Anerkennung wie zB auf der diesjährigen Frühjahrsta- ne Reaktion. INFO: www.redzac.at gung, wo, als Wolfgang Mörth meinen Namen nannte, spontaner Applaus einsetzeste. Das ist Balsam und hält für ein paar Monate an.” Was willst du jetzt von mir hören? Hat doch keinen Sinn, wenn wir 116 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

VERSCHWUNDENE FACHHANDELSKOOPERATIONEN AM ÖSTERREICHISCHEN MARKT Koops von gestern

Auch, wenn sich die Kooperationslandschaft in Österreich heute wenig zersplittert darstellt – das war nicht immer so. Seit Bestehen der E&W haben die unterschiedlichsten Gruppen versucht, hier zu Lande Fuß zu fassen. Wirklich erfolg- reich haben sich die meisten aber dabei nicht gezeigt – und wenn, dann nur kurzfristig. Hier ein kurzer Rückblick über die wichtigsten EFH-Kooperation, die wieder in der Versenkung verschwunden sind oder „ geschluckt” wurden.

ANDREAS BRANDT WAR einer der Mitgliederstand von rund 130 ten Zugang freuen: Paradeunter- Überblick Ersten, der Funkberatern und freuen. Und eine Bestandsauf- nehmer Herbert Haas trat der Außer den drei erwähnten Ko- Expert Paroli bieten wollte: Der nahme, die die E&W 1993 Kooperation bei, die damit über operationsgründungen, gab es im legendäre Funkberater-Gründer durchführte, ergab gar 170 knapp 190 Mitglieder verfügte. Laufe der letzten 25 Jahre eine und E&W-Kolumnist der ersten Händler, die sich unter dem Stunde ersann 1989 eine neues Dach von E2000 versammelten, … und weg Kooperationskonzept und nann- 36 bei Ruefach und 30 bei Se- 1997 kam es dann te es Electronic 2000, kurz lect. zum ersten Ver- E2000. In den Geschäftsführungsebenen schwinden einer der „neuen” Kooperationen gab Kooperationsmarke: Kaum Platz es die ersten Wechsel: So wurde Select wurde von Viele Interessierte stürmten die 1993 der ehemalige Gorenje- Expert „ge- Einführungsvorträge des Bran- Geschäftsführer Erich Turan zum schluckt”, d. h. der cheninsiders – das Interesse war „Chef” von Ruefach bestellt größte Teil der Se- groß, Mitte Oktober zählte man und bei Select folgte auf Sieg- lect-Händler arbei- bereits 62 Mitglieder. fried Buselmeier Wolfgang tete unter Expert Im selben Jahr streckte auch die Wran-Schummer. Andreas weiter, der Name deutsche Select-Gruppe ihre Brandt legte die Geschäftsfüh- Select jedoch ver- Fühler in Richtung Alpenrepu- rung von E2000, die zu diesem schwand. blik aus. Ende des Jahres 89 Zeitpunkt mit 285 Händlern die Eine echte „Sensa- räumte die E&W den Neulingen bereits mitgliederstärkste heimi- tion” wurde dann gar nicht so schlechte Chancen sche Kooperation darstellte, im Oktober des Jah- ein: „Sollte es gelingen, die gänzlich nieder. res 98 vermeldet – Dienstleistungen aus der BRD Bei Ruefach konnte man sich und damit ein wei- Funkberater-Gründer Andreas Brandt als Kolum- nach Österreich zu transferieren, um die Jahreswende 1995/96 teres „Abtauchen” nist schon in der ersten Ausgabe von „Elektro & dann werden sich die Funkis und über einen besonders prominen- eines großen Zu- Wirtschaft”. 1989 wollte er es noch einmal Experten viel einfallen lassen sammenschlusses wissen und ersann ein neues Kooperationskon- zept: Electronic 2000. müssen, wollen sie weiter in der von Elektrofach- Szene bestimmend bleiben.” Auf KURZ UND BÜNDIG: händlern: E2000 be- gab sich unter das Dach einer jeden Fall, so stand es in der Die Größten unter den „Ver- Reihe weiterer Versuche, als E&W zu lesen, hätten die „Neu- schwundenen”: anderen Koopertion und fusio- Fachhandelsverbund in Öster- en” für die österreichische Ko- nierte mit EP:, die seit 1993 in reich erfolgreich zu sein – von operationslandschaft eine zwei- Electronic 2000, kurz E2000, Österreich präsent sind. den meisten allerdings hat man fellos belebende Wirkung. wurde 1989 in Österreich ge- Und 2000 folgte die nächste nicht lange oder nur regional et- gründet und fusionierte 1998 Meldung über einen Zu- was gehört. mit EP:. Noch eine sammenschluss: „Die Funkbera- Um ein Beispiel zu nennen. EL- Am 7. Oktober 1992 wurde in Die deutsche Select-Gruppe ter kaufen Ruefach!” Was vorerst Vis sollte die Nummer eins wer- Österreich die Schwestergesell- tauchte ebenfalls 1989 am hei- auch so geplant war, allerdings den – so zumindest hatte sich schaft der deutschen Ruefach mischen Markt auf – sie wurde folgte bereits 1991 der große Gründer Joachim Pock, ehemali- mit vorerst 24 Mitgliedern ge- 1997 Teil von Expert – die Marke Crash wegen eines vergessenen ger Media-Direktor, Cosmos- gründet. Select verschwand gänzlich. Vertrages und die Ruefachler Vorstand und EP:Austria-GF das Eine Zeitlang agierten die Eine Schwestergesellschaft wechselten mit Geschäfsführer vorgestellt – ein langes Leben Frischlinge recht munter am hei- der deutschen Ruefach wurde Friedrich Sobol nahezu geschlos- war der Kooperation aber nicht mischen Markt: So konnte sich hier zu Lande 1992 etabliert – sen von den Funkberatern zu beschieden: Bereits wenige Mo- Andreas Brandt schon Mitte 2000 folgte die teilweise Ein- EP:. Sobol übernahm schließlich nate nach der Ausrufung der Plä- 1992 mit Geschäftsführer Fried- gliederung bei Red Zac und auch die Geschäftsführung von ne war hier auch schon wieder rich Schödlbauer über einen schließlich der Wechsel zu EP:. EP:. die Luft draußen. ■ E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 117

MOTOFORUM: Händler-Extranet online

Mit Juli ging das MOTOFORUM – die neue Internet Plattform von Motorola für den Fachhandel – online: http://motoforum.mo- torola.com. Das Händler-Extranet bietet rund um die Uhr Infor- mationen, News und Promotion-Material zu Motorola Produkten und Zubehör – aktuell, ausführlich und übersichtlich.

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DIE BESTEN SAGER AUS 25 JAHREN – TEIL 1

Wahre Worte, Sachen zum Lachen und einfach nur Pointen sammelten sich in einem Vierteljahrhundert E&W zuhauf an. Im Folgenden bringen wir einige „Ich habe das Handelsgeschäft auf die Ochsentour gelernt. Wobei die der (nicht immer ganz ernst zu nehmenden) Aussagen für Sie (und uns) zur Betonung auf Ochse liegt.” nochmaligen Erheiterung oder einfach zum Nachdenken thematisch zu- 3 Dass indes die blutsaugenden Mehrbeiner nicht zu den gern gesehen sammengefasst. Und weil’s gar so viele Sprüche waren, gibt’s in der nächs- Haustieren zählen, weiß auch BSH-Chef Franz Schlechta: ten Ausgabe der E&W eine Fortsetzung. (Anregungen sind gerne gesehen) „Wenn ihr euch mit uns ins Bett legt, dann steht ‘s nicht mit Flöhen auf.” Immer diese Vorurteile: 3 Oft wurde und wird sie in der Branche geführt: Diese Henne-Ei-Diskussion. 3 Die Frauenthematik war und ist immer wieder Nährboden für für - naja, So auch von Dr. Helmut Kolba, der, anlässlich der Einführung des 16:9-For- sagen wir – Missverständnisse: So analysierte Dr. Otto Walter Haseloff den mats, fast tierquälerische Tendenzen zeigte: Wertewandel 1986 unter offensichtlicher Betrachtnahme aller Gegeben- „Nach dieser endlosen Diskussion, was zuerst da sein sollte, die Henne heiten: oder das Ei: Jetzt legt die Henne eine 16:9-Fernseher nach dem anderen, „Die Frauen werden immer männlicher!” aber es fehlen noch die Eier – sprich die Sendungen – dafür.” 3 Und auch die Produkte mussten dementsprechend ausgerichtet sein, wie 3 Und doch scheint zu gelten: Tierisch lebt sich’s am besten, wie Marischka einer Marktinformation von Husqvarna aus dem Jahr 1989 zu entnehmen Senior sein Rezept für erfolgreiches Wirtschaften, das später zum Sieg ist: beim Philips Innovationspreis 2003 führte, verriet: „In den letzten Jahren haben die „Die Wirtschaft ist wie der Dschungel: Menschen gelernt, bei der täglichen Wer schneller läuft, höher springt, lau- Arbeit mit Computern umzugehen. ter schreit oder besser beißt, gewinnt.” Sie haben Vorurteile abgebaut und 3Dass es im Tier- wie auch im heimi- wissen die Vorteile zu schätzen. schen Kooperationsreich Grund für Nun präsentiert Husqvarna eine Differenzen geben kann, wusste bereits „Volksnähmaschine“ mit der neuen Hobby-Zoologe und Ex-Expert-Chef- Computer-Technik. Immer mehr Roland Rieser: Frauen erhalten so die Möglichkeit, „Man kann nicht einfach zwei Ameisen- Computer-Angst durch eigene Ver- haufen zusammenschieben und erwar- suche zu überwinden.” – Nicht ge- ten, dass alles gut wird.” klärt werden konnte jedoch in die- 3Helmut Rockenbauer kommentierte sem Zusammenhang, wie die E&W- und analysierte gewohnt messerscharf: RedakteurInnen ihre Nähmaschi- nen-Angst überwinden können. Über die Unternehmer und Wirtschafts- kapitäne, die in der guten Konjunktur Den scheinbaren Unterschied zwi- Redaktionshund Archie begleitete die E&W fast 14 Jahre lang. 3 hinaufgeschwommen sind und jetzt in schen Mann und Frau konnte auch Dass es in unserer Branche tatsächlich nicht nur kräftig men- der Rezension im Kreis rudern. „Jetzt wo Obi-Gründer Manfred Maus viel abge- schelt, sondern auch so wimmelt von Tierischem, zeigt ein Rück- die Konjunktur deutlich eingebrochen ist winnen: blick auf die besten Sager der vergangenen 25 Jahre. – und es hauptsächlich wegen der haus- „Solange es Frauen gibt, wird es gemachten Demotivation noch ein Weilchen so bleiben wird – agieren sie Wünsche geben.” wie die Lemminge, die ihre unbewusste Todessehnsucht ins Verderben treibt.” Von Lemmingen, Ochsen und Flöhen: 3 Auch Sony-Mann Howard Marsh sprach sich gegen künstliche Lebenser- Tierliebe ist eine Eigenschaft, die das Haus E&W mit der Branche verbindet. haltung, im Speziellen durch intravenöse Ernährung aus: 3 So bewies etwa der frisch gebackene VEG-Obmann KR Ing. Wolfgang Cla- „Wir versuchen, unsere Fachhändler zu all diesen Märkten zu bringen, drowa unmittelbar nach seiner einstimmigen Wahl 1990 seine Tierliebe – aber man kann das Pferd nur zur Tränke führen. Trinken muss es selber.” war aber zu keinen Kompromissen bereit: 3 Aber wenn sich nichts mehr bewegt, und der eigene Hintern bereits am Schwarze Schafe? „Die gehören geschert und eingefärbt.” Boden aufsitzt, sind die Grundlagen nochmals zu überpüfen und die not- wendigen Konsequenzen daraus zu ziehen. So riet E&W – in Anlehnung an 3 Bose-Chef Anton Schalkamp erspart sich sogar gern mal einen Besuch im ein altes Indianersprichwort, im Marketingspecial 2006: Tiergarten und geht lieber in den Handel: „Wenn dein Pferd tot ist, steig ab.” „Die Händler kann man im Wesentlichen in drei Kategorien einteilen ... da wären einmal die Löwen. Diese sind hinter jedem Kunden her wie der Löwe hinter rohem Fleisch und lassen ebensowenig einen Kunden gehen, Leidenschaften, Zärtlichkeiten und andere Branchengelüste: wie der König der Tiere, der nicht eher Ruhe gibt, bis er die Beute gefasst 3 Das eine oder andere Mal könnte man in der Branche schon den Eindruck hat. ... Die zweite Kategorie sind die Schafe. Die stehen hilflos herum, bis einer Begeisterungszurückhaltung gewinnen. Dass dem aber nicht immer ein Schaf allen Mut zusammenfasst und vorausgeht. Dann laufen alle so sein muss, bewies unter anderem Telefunken-Chef Hansjürgen Thiede hinterher. Der Nachteil bei diesen Händlern ist, dass sie immer etwas zu 1992: spät sein werden. Die dritte Kategorie sind die Esel. Sie sind dermaßen „Ich bin besessen von dem Partnersystem.” stur, dass sie sich nicht bewegen, wie fest man auch schiebt und drückt. Überzeugend agierte bereits viele Jahre zuvor Rudolf Miele, wie er E&W Es funktioniert nicht mal, wenn man ihnen eine Karotte vor die Nase hält. 3 1982 schilderte. - Besonders, wenn es um die Forcierung zukunftsträchti- Parade-Unternehmer Herbert Haas hatte, wie er sich 2005 im E&W-ge- 3 ger Märkte ging. spräch erinnert, wahrlich schweißtreibene Lehrjahre: E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 119

„Auch bei uns zu Hause wurde der Einsatz eines Wäschetrockners vor- erst abgelehnt. Da habe ich die Pfähle, an denen die Wäscheleine befes- 3 Andreas Brandt erinnert sich in einem Kommentar im März 1986 gern an tigt war, einfach absägen lassen und einen Trockner aufstellen lassen.” die Einführung von Metronom und Kompass. 3 Teils abartige Gelüste fordert die Branche ihren Protagonisten ab, wie „Alle sitzen in einem Boot, Hersteller und Fachhandel. Das erkennt auch Josef Forer, Leiter Center of Competence Siemens, 2000 die Bedeutung die Industrie – nur beim Rudern stimmte bisher der Takt nicht immer und eines lokalen Vertriebes hervorhob: der Steuermann verlor gelegentlich die Orientierung.” „Unsere Vertriebsleute müssen den Mundgeruch ihrer Geschäftsleute 3 Unbarmherzig und treffend gab sich Helmut Rockenbauer immer wieder. kennen und wollen.” So auch in einer Analyse aus dem Jahr 1986, die auch heute nichts an ih- rer Richtigkeit verloren hat. 3 Persönliches Engagement ohne Scheu selbst vor körperlichem Einsatz versprach auch Wolfgang Lesiak, T-Mobile-Vertriebsleiter, 2003: „Ein Großteil der Händler jammert sich krank, anstatt sich in seiner Stra- tegie eben der heutigen Zeit anzupassen. Man schläft und wundert sich, „Ich weiß, dass man die Masse der Händler nicht wachküssen kann. Wir wenn man dabei auf der Strecke bleibt. Man setzt Scheuklappen auf und sollten es aber bei so vielen wie möglich probieren.” schielt bestenfalls auf den schon wieder heruntergerissenen Preis im 3 Auch die Liebe zum Objekt kam in all den Jahren nie zu kurz, wie Josef Großmarkt, anstatt zu akzeptieren, dass man nicht gegen den Strom der Rehrl noch in seiner Miele-Zeit selbst bezeugen konnte. Zeit schwimmen kann.” „Das Gerät ist kompakt, knuffig und - in aller Bescheidenheit - der schön- 3Aber nicht nur Händler, auch die In- ste Kompaktsauger, den es auf der dustrie ist gefordert, wie Herrmann Welt gibt.” Müller-Preisler Contenance und eine 3 Da auch E&W-Herausgeber DI Andre- äußerst strapazierfähige Blase fordert: as Rockenbauer stets mit Begeiste- „Die Lieferanten müssen auch mal in rung bei der Sache war und ist, der Lage sein, bei einem kleinen Um- schlagen seine Ideen in der Leser- satzeinbruch zwei Monate lang das schaft manchmal Wellen. So ließ ein Wasser zu halten.” E&W-Cover, auf dem zwei unbekleide- te männliche Hinterteile zu sehen An vorderster Front: waren, an der sexuellen Orientierung der E&W-Crew gewisse Zweifel auf- 3Stets Thema in der E&W war die Mo- kommen. Andreas Rockenbauer kon- tivation an der Verkäuferfront. Hilfe- terte: stellung ortete da ein E&W-Redakteur durch HDTV: „Dennoch habe ich - soweit ich das beurteilen kann - meine Frühlingsge- „Bei diesem Bild muss der Verkäufer fühle halbwegs im Griff und bin nach nur noch präsentieren. Argumentieren Eduard Hörmann hat das beliebte Hose-runter-Spiel in der heutigem Wissensstand heterosexuell entfällt.” Branche neu definiert. Nicht in Sachen Preis, für neue Produkt- veranlagt.” 3Leider geht’s nicht immer so leicht. felder ließ er die Hüllen fallen ... 3 Das Hose-runter-Spiel scheint gerade Doch der Handel scheut manchmal vor auch in unserer Branche ein oft praktiziertes. Sei es bei Preisen, Rabatten akrobatischen Einlagen zurück, wie ein Glösschen aus dem Jahr 1993 be- oder ähnlichem. Doch keiner wusste das so plakativ zu erzählen, wie legt, das Beobachtungen im Handel festhält. Georg Matl im einem E&W-Gespräch 1993, als er sich an Urbanek, oft auch „Für die paar hundert Schilling reiß ma uns kan Hax’n aus.” als der „Preisschreck” betitelt, erinnert : 3 Und so erkennt Wilfried Erler die Wurzel des Übels: „Wir mussten ihm damals den Einstandspreis hinaufsetzen. Daraufhin „Verkäufer brauchen künftig verstärkt Persönlichkeitstrainings. Der Ver- tauchte er, nur mit einer Badehose bekleidet und barfuß im Philipshaus käufer muss erkennen, dass er die Probleme eines Kunden lösen soll – er auf, fuhr mit dem direkten Aufzug in die Direktionsetage und brüllte: ,Des soll nicht das Problem sein.” kennt’s mit mir net machen, i bin eh schon nackert!” 3 1985 wollte es E&W wissen, testete das Computerwissen von Verkäufern 3 Sogar vor scheinbaren Drogenproblemen mancher Politiker schreckte die und musste sich gar fürchterliche Dinge anhören: E&W-Redaktion nicht zurück. Anlässlich Sonys CD-Werk-Eröffnung am 29. „Den Philips haben wir auch in der Auslage? – Na so was! Aber über den Juli 1987 in Anif bei Salzburg beobachteten wir: weiß ich nix!” „Dementsprechend high waren auch die anwesenden Politiker 3 Sofern es überhaupt so weit gekommen ist, und man nicht an den Anfor- mit Bundeskanzler Vranitzky an der Spitze.” derungen des Geschäftsinhabers kläglich scheiterte, wie es zumindest bei Elektrohändler „Suppin” in der Wiener Ottakringer Straße im Juli 1985 Zur Lage der Nation: leicht möglich gewesen wäre. Dort war zu lesen: Freilich war eines immer dominant: Die teils gewagten, aufrüttelnden, for- „Personen mit Husten oder Schnupfen ist das Betreten des Geschäftes schen, aber auch anmutenden Worte zur Lage des Handels, zu Möglichkeiten verboten.” und Chancen. 3 Allzu oft wurde von E&W auch Initiative gesichtet. Wenn auch, wie Hannes 3 So veranschaulichte Helmut Rockenbauer das Spektrum der Befindlich- Majdic bemerkt, zu wenig honoriert: keiten im Handel: „Wenn es den goldenen Stecker für Händler gäbe, dann sollte ich dafür „Noch nie gab es eine derartige Polarisation bei den Geschäftsergeb- nominiert werden.” nisse im österreichischen Elektrohandel. Von, pardon, beschissen bis ... to be continued ausgezeichnet reichen die Antworten aus dem Handel.” 120 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

DAS PHÄNOMEN WALTER KÖCK UND SEINE GESCHICHTE Unternehmer, Intellektueller und Philanthrop

Er hat der heimischen Elektroszene jahrzehntelang nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt. Zielstrebig war er sein Leben lang – und auch seinen Ausstieg zelebrierte er mit gleicher Konsequenz. Blendete die Elektrobranche einfach aus, um sich ganz anderen Dingen zuzuwenden. Erst die Fürsprache von Erich Kurz ermöglichte E&W das erste und einzige Interview mit ihm seit dem Verkauf seines Imperiums. Und es waren vergnügliche zwei Stunden, in denen Facetten des Menschen Köck erkennbar wurden, die ein ganz anderes Bild zeichnen, als es in der Branche verbreitet war.

ES WAR KEINE vor Stolz triefende Verhaltens, meines Seins und Tuns Überdurchschnittliches erhalten gute gekommen ist. Nach dem Geschichte vom Aufstieg eines war wohl meine nicht unbedingt und glaube, die Pflicht zu haben, Krieg – die Mutter war weg, der nicht auf Rosen gebetteten Jun- mustergültige Kindheit. Und weil einen Teil davon zurückerstatten Vater in den letzten Tagen umge- gen zum Millionär, die uns Walter ich wohl auch bei meinem Sohn zu müssen. Weil ich meine, dass kommen – lebte ich als 15-Jähri- Köck erzählte. Das würde so ganz Verschiedenes falsch gemacht jeder die Pflicht hat, die Welt bes- ger allein im Haushalt, gab bald und gar nicht zu ihm passen. Son- habe, der die Schule als schlimms- ser zu verlassen, als er sie angetrof- die Lehre bei Siemens Schuckert dern es waren Erinnerungen ei- te Erfahrung seines Lebens be- fen hat. Jeder sollte jedem anderen auf, bewarb mich bei Radio nes Intellektuellen, der alles zeichnet – obwohl ich mit dem an die Hand gehen, wenn man Röck (später umbenannt in Ra- hinterfragt, vieles in seiner Karrie- Endergebnis extrem glücklich bin die Möglichkeit hat – und das dio Sezession; Anm.d.Red.) und re dem glücklichen Zufall zu- –, habe ich nach dem Verkauf habe ich auch in meinem beruf- wurde aufgenommen. Herr schreibt, aber hinter allem erken- meines Unternehmens eine lichen Leben so gehalten. Aller- Röck, der damals Radios zu- nen lässt, dass er auch ein beinhar- Montessori-Stiftung eingerich- dings, so fürchte ich, mit eher sammenbaute, wurde so etwas ter Arbeiter und unglaublich kre- tet.” marginalen Auswirkungen.” wie ein Ersatzvater für mich. Als ativer Typ ist. Dafür heimste er ungewollt höchs- Zu bescheiden, wie wir meinen, er, weil die Radioproduktion Es kann daher nicht verwundern, tes Lob des ehemaligen Stadt- denn Walter Köck hat unver- pleite ging, Selbstmord verübte, wenn er seine Geschichte mit schulratspräsidenten Scholz ein, wischbare Spuren auch in der wurde das Geschäft von Ing. Wolf voller Dramaturgie, aber keines- der im Rahmen der Verleihung Branche hinterlassen: „Das mag übernommen. Damals bekam ich wegs chronologisch mit dem Auf- des Wissenschaftspreises der Stif- schon stimmen, wenn wir deren 30 Schilling Lehrlingsentschädi- sperren seines ersten Geschäftes tung und mit einem deutlichen Entwicklung betrachten, so lange gung im Monat, machte aber alle beginnt, sondern mit der selbst Seitenhieb auf einen anderen ich tätig war. Nicht aber beim anstehenden Reparaturen und gestellten Frage, warum er eigent- Selfmademan, sagte: „Es ist schön, Käufer meines Unternehmens, war nebenbei ein erfolgreicher lich so geworden sei, wie er ist dass Sie in Kinder investieren – der alles ganz anders machte – mit Verkäufer. Das honorierten aber und warum er die Montessori- und nicht in Pferde!” den bekannten Folgen. Aber dazu Wolf und besonders seine Frau Idee so kräftig fördert: „Die Ursa- Dazu Walter Köck im O-Ton: später, damit uns die Chronologie nicht. Im Gegenteil. Eine Erfah- che meiner Entwicklung, meines „Ich habe von der Gesellschaft nicht ganz aus dem Ruder läuft.” rung, die in mir ein starkes Ver- ständnis für die Nöte der anderen Lehr- und Wanderjahre weckte – einer der Grundsteine DER WEIHNACHTSHAUFEN „Weil’s im Elternhaus nicht ganz für meine weitere Entwicklung. so stimmte und ich erkannte, dass Als Frau Wolf dann noch eine Te- „Da muss ich wieder auf meine Erfahrungen mit dem Ing. Wolf zurückgrei- man sich auf niemanden so rich- lefonabhöranlage installieren ließ, fen. Der hatte, für mich damals verblüffend, zu Weihnachten jede Menge tig verlassen kann, habe ich schon weil ich öfter mit meiner zukünf- Geschenke von den Lieferanten bekommen. Ich habe mir damals gedacht, als Kind die Unabhängigkeit an- tigen Frau telefoniert hatte, nahm der könnte mir doch davon auch etwas abgeben – aber der dachte gar gestrebt.” ich meinen Hut. nicht daran. Das erzeugte Bitterkeit. Daran erinnerte ich mich, als die ers- Die verlor er bald, als der 1930 als Auf Vermittlung meiner Schwie- ten Geschenke auch bei mir eintrudelten. Und schon von Anfang an wur- eines von vier Kindern Geborene germutter – damals waren die den die Geschenke gesammelt und jeder Mitarbeiter konnte sich davon et- im letzten Kriegsjahr dienstver- Jobs ja nicht so dicht gesät – lan- was aussuchen. Die Geschenke wurden mehr und mehr, besonders als der pflichtet wurde – nicht wie ange- dete ich bei Siemens. Da gab’s Einkauf aktiv an die Industrie herantrat und um Spenden für den ‚Weih- dann das nächste Déjà-vu-Erleb- nachtshaufen’, wie er bald hieß, ersuchte. Zuletzt umfasste dieser Waren strebt als Radiomechaniker-Lehr- im Wert von rund 2 Mio Schilling und wir mussten trotz zuletzt rund 550 ling, sondern als Elektromechani- nis für mich, denn gleich am ers- Mitarbeiter drei Durchgänge veranstalten, bis jedes Geschenk weg war.” ker: „Dennoch habe ich da eine ten Tag wurde mir nahe gelegt, in Menge gelernt, was mir später zu- die Partei einzutreten, auf jeden E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 121

Walter Köck, schon bei Gründung der E&W der mit Abstand größte Elektro- Heute genießt er seine Freiheit – nicht „ohne der Gesellschaft einen Teil händler in Ostösterreich. dessen, was ich von ihr so überreichlich erhalten habe, zurückzugeben”.

Fall aber in die Gewerkschaft, stellte sie am Sonntag im Ruck- men-, denn als Elektrohandlung es so lassen. Aber ich hatte neben sonst könnte ich gleich wieder sack mit dem Fahrrad zu. Ich ausschauen ließ. dem Platzmangel noch einen gehen. So unterschrieb ich Zwei- werkte wie ein Idiot.” Aber die von mir selbst ausgetra- Grund für eine Übersiedlung ge- teres – und verbrachte dann lehr- genen Werbezettel machten im ortet. Weil ich an folgendem Bei- reiche Jahre dort. Die Entwick- Der Volkertplatz Herbst 1958 die Eröffnung zum spiel erkannt hatte, wie wichtig lungsmöglichkeiten waren super, „Durch Zufall hörte ich von ei- Erfolg. Nach Weihnachten riss, wie ich hatte eine technische Ausrüs- nem freien Lokal in einem Prin- damals üblich, aber mir nicht be- SCHMANKERL tung, von der ich in den alten ke-Bau am Volkertplatz, ganz in wusst, das Geschäft ab und ich zer- Firma nur träumen konnte, und der Nähe unserer Wohnung. Ich marterte mir den Kopf über einen Eines Tages wurde Walter Köck ich lernte viel. Stand aber unter wurde vorstellig – und erwartete Ausweg. Und fand ihn mit der von einer aufgeregten Frau an- der Fuchtel von Leuten, die ich als gebranntes Kind wieder die Idee, TV-Gerätereparaturen ohne gerufen: „Hörns, jetzt bin i extra nicht anerkannt habe – und mein Aufforderung, einer Partei beizu- Materialeinsatz kostenlos durchzu- da her g’fahrn und jetzt steh i Drang in die Selbstständigkeit treten, diesmal in schwarz gehal- führen. Das verblüffte die Leute am Praterstern und find den Vol- wurde immer größer. ten. Die entfiel aber, was mir im- und schuf mir ein hervorragendes kertplatz net. Wann’s wolln, dass Also setzte ich mir das Limit, soll- ponierte. Ich konnte das 40 m2- Dienstleistungsimage – und das i bei ihnen was kauf’, dann holn’s te ich den Gang in die Selbststän- Lokal mieten, startete mit 30.000 Geschäft, in dem meine Frau mi.” Köck spielte Taxi – und hatte digkeit bis zu meinem dreißigsten Schilling Kapital und machte die stand, wenn ich mit dem Lehrling wieder einen treuen Kunden, Lebensjahr nicht geschafft haben, Meisterpüfung. Das magere Start- reparieren war, war wieder bumm- aber auch eine Erkenntnis ge- wonnen. so müsste ich mich als gescheitert kapital machte mir Probleme voll. Oft kauften die Kunden aus betrachten. Um Geld für dieses beim Wareneinkauf und ich füllte Dankbarkeit Dinge, die sie gar Ziel zusammenzukratzen, repa- die Lücken im Laden mit Grün- nicht so dringend gebraucht hät- eine werbewirksame Adresse ist” rierte ich nächtelang Radios und pflanzen, was ihn eher als Blu- ten. Eine Erfahrung, die ich nicht (siehe Kasten). mehr vergesse und die Werkstätte Köck hatte in dieser Zeit aber habe ich fortan immer als Ergän- noch etwas gelernt: „Wenn ich FIGHT MIT DER GEWERKSCHAFT zung und Marketinginstrument besonders günstig einkaufen woll- für die Handelstätigkeit genutzt.” te, durfte ich den Angeboten der „Eines Tages verkündete mir ein forscher Gewerkschaftssekretär, wir wer- damals massenhaft veranstalteten den einen Betriebsrat brauchen, weil meine Leute unter Druck gesetzt wür- Die Taborstraße Incentivereisen nicht erliegen. den. Ich schlug ihm vor, mit den Leuten zu reden und setzte eine Betriebs- Obwohl das Geschäft vergrößert Natürlich wäre auch ich oft gerne versammlung für den gleichen Abend an, bei der ich nicht dabei sein durf- wurde, kam die Fläche mit der mitgefahren, aber ich wollte mir te. Dort wurde abgestimmt – und knapp 80% stimmten gegen die Etablie- Umsatzexplosion nicht mit: dafür das Lager nicht voll stopfen rung eines Betriebsrates. „Nachdem wir 1968 mit intensi- und dann noch die Firma damit Einige Jahre später startete man einen neuerlichen, subtileren Versuch allein lassen. Als Gegenleistung und lud zu einer Betriebsversammlung zur Gewerkschaft. Da wollten viele verer Werbung begonnen hatten, erst gar nicht hingehen. Ich aber schickte sie alle hin, um eine demokrati- platzten wir mit unseren 65 Mit- von der Industrie gab’s für mich sche Abstimmung zu ermöglichen. Dort gab’s dann einen Eklat in Reinkul- arbeitern aus allen Nähten. So wesentlich günstigere Angebote. tur, weil man Betriebsfremde als Zwischenrufer (zB „Der Köck beutet euch konnte es also nicht weitergehen Aber zurück zum Umzug 1969. aus!”) eingeschleust hatte, die die Notwendigkeit eines Betriebsrates – und ich schmiedete schon wie- Am Samstag haben wir noch am untermauern sollten. Daraufhin gab es ein Gerangel und die Zwischenru- der Pläne. Sehr zum Schrecken Volkertplatz verkauft, sind übers fer wurden unsanft entfernt. Bei der Abstimmung gab es dann wieder kei- meiner ersten Frau und des GF Wochenende umgezogen und ha- ne Mehrheit für einen Betriebsrat.” Rudolf Rehak, die meinten, wir ben am Montag das jetzt 350 m2- hätten so viel erreicht und sollten große Geschäft in der Tabor- ❯ 122 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

straße aufgesperrt. Meinen Leuten steigerung schaffen, sind die von nen Mietkosten abgedeckt. Alle hat sogar Politiker – zuvorderst sagte ich, wenn wir 50% Umsatz- 400 auf 35.000 Schilling gestiege- waren erschrocken, ich aber war aber den VKI – vor ihren Karren sicher, dass es funktionieren wür- gespannt und natürlich die Indus- de. Und ich habe recht behalten, trie, die durchaus in ihrem Sinn DER LEHRHERR der Umsatz stieg im ersten vollen funktioniert hat. So legte sich „Ich habe immer schon mit heranwachsenden Menschen einen ganz be- Wirtschaftsjahr um sagenhafte etwa der Philips-Direktor Kopietz sonders guten Kontakt gehabt. Was sich jetzt ja auch mit der Montessori-Ge- 160%.” ins Zeug, erklärte, dass ihm zehn schichte fortsetzt. Weil ich erkannt hatte, wenn man Verständnis für die Nöte Händler mit je 30 Mio Umsatz und Bedürfnisse des anderen hat, dann drückt sich deren Dankbarkeit auch in Die Bestpreisgarantie lieber seien als ein Köck mit 300 einer vollen Motivation aus. Man muss allen das Gefühl geben, nicht im Regen Trotz dieses Erfolges rollte ein Millionen und drohte Maßnah- stehen gelassen zu werden, wenn man Schwierigkeiten hat. So habe ich das – neues Problem auf Köck zu: „Ich men an. B&O, ITT und Grundig und nicht immer zum Verständnis meiner erwachsenen Mitarbeiter – auch bei war davon ausgegangen, dass mei- erließen gar eine Liefersperre. Das unseren Lehrlingen gehalten, die zu den verlässlichsten Mitarbeitern gewor- ne alten Kunden – das neue Ge- hat mich belastet, weil ich ja die den sind. Auch weil wir eine ganz andere Kultur pflegten. Da gab’s, wie oft üb- schäft war ja bloß 250 m entfernt größte Auswahl an Marken auf lich, nicht den Lehrling ,Rudi‘, sondern den ‘Herrn Zinniel’, um nur ein Beispiel – auch im neuen einkaufen wür- meine Fahnen geheftet hatte. zu nennen. Wir haben jährlich rund 30 Lehrlinge aufgenommen, hatten also den. Aber die sind ausgeblieben. Aber auf einige konnte ich ohne ständig rund 90 im Betrieb – und die waren gut, räumten alle einschlägigen Unsere laufenden Vorführungen, Verlust der Glaubwürdigkeit ver- Preise ab und empfanden es als Ehre, bei Köck arbeiten zu dürfen.” zu denen sie wohl kamen, aber zichten und habe dafür andere, zB nichts kauften, gaben mir jedoch Körting, forciert. Da konnte ich DIE KÖCK´SCHE KADERSCHMIEDE die Gelegenheit zur Ursachenfor- sogar Einfluss auf die Produktion schung. Und der Grund war bald nehmen und Geräte zur Probe Wie alle erfolgreichen Unternehmen verfügte auch Köck über ausgezeich- gefunden: Das Ambiente sei viel hergeben. Das wieder hat die nete Mitarbeiter. Viele von ihnen sind heute nicht nur noch immer in der schöner und daher müsse alles Konkurrenz zum Anlass genom- Branche, sondern in führenden Positionen beschäftigt. Im Folgenden ha- viel teurer sein. Ich sann erneut men, mir nachzusagen, ich würde ben wir eine kleine Auswahl zusammengestellt. auf Abhilfe, war aber so mit Arbeit gebrauchte Geräte als neue ver- eingedeckt – wir hatten, schon kaufen. Was aber nicht stimmte, Jörg Bauer (Geschäftsführer AKL) wieder aus Platzmangel, das Luna- da es mit meiner persönlichen Robert Binder (Geschäftsführer Eurotech HB) Kino dazukaufen müssen, um Grundeinstellung nicht vertretbar Hugo Böhm (Einkaufsleiter ElectronicPartner) dort Lager, Werkstätte und Büro war. Diese selten anfallenden Ge- Karl Dwulit (ehem. GF Niedermeyer/Cosmos) unterzubringen – dass ich dieses räte wurden, wieder unter hefti- Werner Frank (Vertriebsleiter JVC) Problem zurückschob. Eines Tages gem Protest der Branche, verbil- Walter Herrmann (Vertriebsleitung Fagor) unter der Dusche fiel mir aber die ligt abgegeben. Roland Höld (Prokurist Nespresso Österreich) Lösung ein – ich werde den Kun- Susanne Kaintz (Gebietsleiterin Electrolux) den eine Bestpreisgarantie bieten. Der Angriff Thomas Kerschner (Key Account Electrolux) Wir hatten bisher schon in Wien „Bei einer Sitzung in der Kam- Alexander Krenn (Leitung Händlervertrieb laufend alle Preise gecheckt, und mer, da war die Sekretärin wahr- Mobilkom) Gregor Kubik (Gebietsleiter Mobilkom) diese eingestellt – nie aber unter- scheinlich die Einzige auf meiner Alexander Kürner (Koordinator Saturn OST) Karl Matousek vor boten. Jetzt aber würden wir die- Seite, wurde ich beschimpft und Erich Kurz (EP:Händler) 23 Jahren ... se Tatsache auch in der Werbung bedroht. Vorgeschoben hatte man Wolfgang Marksz (GF Saturn Stadlau) garantieren. den Herrn Ohnmacht, die Bösen Karl Matousek (Vertriebsdirektor Elektra- waren aber andere, die sich vorerst bregenz) Die Gegner formieren sich im Hintergrund hielten. Ich hatte Gerald Mocker (Gebietsleiter Eurotech HB) Wir hatten schon längst die größ- zu diesem Zeitpunkt schon ge- Gerhard Oberauer (Vertriebsbereichsleiter Mo- te Auswahl und das beste Werk- rüchteweise aus der Industrie ge- bilkom) stättenimage in Wien – und jetzt hört, dass Haas als Attacke auf Erich Posch (Geschäftsleiter HB Haushalt) auch noch die Bestpreisgarantie. mich ebenfalls in der Taborstraße Dieter Pruckmair (Saturn Koordination Das wollten meine Mitbewerber eröffnen werde. Also ging ich Braunware) nicht akzeptieren und es formier- zum Angriff über und erklärte: Gerald Raps (Koordinator Media OST) te sich eine Gegnergruppe. Die Sollte dieses Gerücht wahr sein, Michael Rauscher (Prokurist Saturn) Gerhard Reindl (Verkaufleiter Elektrabregenz) Thomas Roschinsky ( Austria) Thomas Sannegger (Gebietsleiter Mobilkom) Nebojsa Saric (Vertriebsleiter Electrolux) Michael Siemakowski (Geschäftsführer Kenwood) Michael Strnad (Verkaufsleiter Hama) Da war die Mama Alois Tanzer (Key Account T-Mobile) stolz: 1988 war Manfred Wendler (Einkauf ElectronicPartner) Gerhard Oberauer Andreas Urbanek (Key Account Mobilkom) „Mitarbeiter des Thomas Zierz (Key Acount TFK) Monats”.

Köck im Clinch mit dem damaligen Wirtschaftsminister Staribacher E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 123

„Die vorerst zu einem weiteren Expansions- boten gegenüber durchaus offen. verteufelte schritt und baute Köck Süd auf Ich stellte mir vor, nach einem Bestpreis- der grünen Wiese in Brunn/Ge- möglichen Verkauf noch drei bis garantie birge, nahe der SCS. Nachdem er fünf Jahre dem Käufer beratend brachte sich vorher ein Geschäft in der zur Verfügung zu stehen, um einen tatsächlich SCS überlegt hatte, aufgrund der kontinuierlichen Übergang für das einigermaßen exorbitant hohen Mietkosten sich Unternehmen zu gewährleisten, Ruhe in den aber für’s eigene Haus entschie- damit die Erfolgsgeschichte weiter bisher tobenden den hatte: „Weil ich immer auf geschrieben werden könnte. Preiskrieg.” die Kosten geschaut habe, haben Martin Zumtobel mit seiner Fon- wir nie Bankkredite gebraucht. tainbleau-Ausbildung als der Theo- Da ich die von den Bankern ge- retiker und ich, der hemdsärmeli- dann würde ich anderswo ein Abschlag vom Fixpreis in Höhe schürte Einstellung vieler Unter- ge Praktiker, würden meiner Mei- noch größeres und schöneres Ge- von 3% vorschrieb – ausgenom- nehmer, kein Eigenkapital zu nung nach genau das richtige Ge- schäft eröffnen. Alle lachten mich men beschädigte Geräte. Darauf brauchen, für einen riesigen spann dafür sein. Aber es kam ganz aus, weil entgegen der Realität bauend jubelte uns Haas nach ei- Blödsinn halte. Daher der Ent- anders. Nach Abschluss des Kaufes immer noch das Gerücht ging, ner Reihe verlorener Prozesse ein schluss, selbst zu bauen – und der 1989, verzichtete er postwendend über mir schwebe der Pleitegeier. angeblich wertloses Gerät unter. war richtig, denn bereits in den auf meine Beratungstätigkeit, Als dann tatsächlich die Bauarbei- Das haben wir reanimiert, Gutach- ersten drei Monaten nach der Er- machte alles ganz anders, schmiss ten für das Haas-Geschäft began- ten eingeholt und sind schließlich öffnung erhöhte sich unser Ge- die teuersten weil besten Mitar- nen, machte ich meine Drohung zu Gericht gegangen. Der Haas se- samtumsatz auf deutlich über eine beiter hinaus. Leider verstand es wahr und eröffnete 1975 das Ge- nior hat damals geglaubt, uns jetzt Milliarde Schilling. Herr Zumtobel nicht, dass wir schäft in der Ottakringerstraße – am Schlafittchen zu haben, hat Ich war stolz darauf und habe in nicht trotz, sondern wegen der als vorerst reine TV-Gerätehand- aber verloren – und mir den Kauf einer Pressekonferenz – ich neh- hohen Lohnsumme diesen Ge- lung. Es war vom Start weg – ob- seines, durch mein Ottakringer me an, Sie erinnern sich noch – winn machen konnten. Denn es wohl ein ziemlich improvisierter Engagement entwertetes TV-Ge- ganz gegen die üblichen Gepflo- sind nicht die Häuser,, sondern die Gegenschlag – ein Erfolg genheiten in der Bran- Mitarbeiter, die den Wert des ohne gleichen. Wir verkauf- che auch unseren sen- Unternehmens ausmachen. ten pro Tag bis zu knapp 600 „Es ist schön, dass Sie in sationellen Gewinn Ich blendete die Elektrobranche Fernsehapparate. Mein Pro- Kinder investieren – und ausgeplaudert. Darauf- aus meinem Leben aus – und blem war aber, dass ich eine nicht in Pferde!” hin liefen bei mir die auch, dass mein Unternehmen Filialorganisation aufbauen Telefone heiß und eine nach dem Verkauf ins Trudeln ge- Lob für seine musste, aber nur eine Filiale ganze Reihe von ho- kommen ist, trifft mich nicht. Montessori-Stiftung gehabt habe. Zumal wir un- norablen Kaufinteres- Auch wenn meine Frau noch mittelbar nachher unser senten meldeten sich – jahrelang darüber klagte, was die Zentrallager in die Ottakringer schäft in der Taborstraße angebo- darunter auch Martin Zumtobel. Nachfolger mit unserem Namen Ortliebgasse übersiedelt hatten. ten, das unter extremem Kunden- Ich war damals 59, hatte alles er- aufführten. Das berührte mich Das war solange eine recht ineffi- schwund gelitten hat. reicht, was ich mir nie erträumt nicht, weil ich mich endlich jenen ziente Sache, bis ich als einer der Jetzt aber zum Radioschutzver- habe, aber dabei viele persönliche Dingen widmen konnte, für die ersten eine umfangreiche EDV- band. Aufgrund des Rabattgeset- Bedürfnisse gröblichst vernachläs- mir früher das Unternehmen kei- Anlage installieren ließ. Dennoch zes waren wir letztlich alle ge- sigt. Daher wollte ich mich opera- ne Zeit gelassen hat.” ■ war mit dieser Entwicklung der zwungen, einen gemeinsamen tiv zurücknehmen und war Ange- Zwang nach einer weiteren Ex- Weg zu finden, um faire Wettbe- pansion da und wir eröffneten werbsbedingungen zu sichern – 1980 eine Filiale am Keplerplatz. und wir gründeten den RASCH, NOCH EIN PAAR KREATIVE IDEEN Das war dann jene Zeit, wo ich der auch von der Industrie unter- ununterbrochen von Haas geklagt stützt wurde.” E&W wurde dann „Auch nicht gerade auf Wohlwollen beim Mitbewerb wurde und mit Gegenklagen ant- jahrelang zu den regelmäßigen stieß mein Mezienshop. Dort vermarktete ich von der wortete. Insgesamt hatte ich in ei- RASCH-Sitzungen eingeladen, Industrie angebotene, leicht beschädigte Geräte zu nem Jahr 31 Prozesse am Hals, die um durch seine Publikationen günstigsten Preisen. ich allerdings – unterstützt von ei- gravierende Wettbewerbsnachtei- Auf besondere Ablehnung meiner Konkurrenten stieß nem damals noch jungen RA Dr. le gegen die oftmals im Freistil aber die Gründung des „Kö-Clubs”. Der wurde von mir zur Abwehr der damals üblichen Betriebsrats- Wiltschek – bis auf einen Ver- agierenden Konkurrenten zu ver- und Bezugsschein-Aktionen ins Leben gerufen. Wur- gleich alle gewonnen habe. Auch meiden. Was auch gelang. Eine de man Mitglied, kam man in den Genuss niedrigerer weil wir uns penibel und mit Situation, der heute noch viele Preise – ganz ohne Betriebsrat.” hieb- und stichfesten Argumenten nachtrauern. „Ich stand auch auf dem Standpunkt, dass alle Mitar- auf die Prozesse vorbereitet haben, beiter bestens über das Unternehmen informiert sein was den Richtern die Sicherheit Der Verkauf müssen. Daher gab’s monatlich gedruckte Mitarbei- für ihre Urteile gegeben hat.” Köck war unbestrittener Elektro- ter-Informationen, wo über die Entwicklung berich- handelskaiser im Osten Öster- tet und auch der jeweilige Gewinn, aber auch die Ge- Der Schachzug reichs und machte mit seinen drei winn-besten Mitarbeiter veröffentlicht wurden. Das „Zu dieser Zeit gab es das strenge Filialen rund 800 Mio Schilling motivierte, da wollte jeder gern einmal aufscheinen.” Rabattgesetz, das einen maximalen Umsatz. Dann entschloss er sich 124 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

VOM PREIS-SAULUS ZUM DISTI-PAULUS „Der Köck hat mir eine betoniert”

Das wissen nur wenige: Als die E&W gerade auf den ersten Geburtstag zusteuert, eröffnet einer ein So sah er aus, als die E&W gegründet wurde: Christian Blumberger. Bald Elektrogeschäft, der zu diesem Zeitpunkt von der ganzen darauf steckte er „die Mädels” in Miniröcke, ließ sie vor den Toren der Herbstmesse Flugblätter verteilen und ärgerte die Branche als Elektro- Branche „noch keinen blassen Schimmer” hat: Christian händler, der von arger Rabattitis heimgesucht wurde. Blumberger. Zusammen mit seinem Freund Alfred Cerny lässt er sich im 4. Wiener Bezirk nieder. Was damals noch niemand ahnt – nicht einmal er, der so gerne optimistisch in die Zukunft schaut: Das Greenhorn wird bald nicht nur die „g’standenen Branchenfürsten” ärgern, sondern Branchengeschichte schreiben. Das müssen wohl selbst jene zugeben, die Christian „Blumi” Blumberger nicht als Freunde bezeichnen würde.

FRISCH VON DER HTL heuert Recht als tollkühn bezeichnen diesem Zeitpunkt nämlich schon gesagt, dass wir einfach billiger Blumberger 1980 zunächst ein- könnte. Immerhin: „Der Cerny fünf Jahre lang leer gestanden, sein müssten als alle anderen. Also mal bei Kabelhersteller Felten & war ein UE-Freak, der hat sich war dreckig und komplett ver- eine wirklich durchdachte Strate- Guillaume an – als kleiner Ter- ausgekannt.” staubt”, erinnert sich Blumber- gie”, schmunzelt er heute darü- minplaner, der sich mit Maschi- Also fahren die beiden mit Blu- ger. Das hat sich auch auf die ber. „Außerdem wollten wir über nenbestückungsplänen herum- mis altem 2CV die innerstädti- Miete niedergeschlagen: „Die einige Freunde unsere Beziehun- schlägt. Nach zwei Jahren wird er schen Bezirke Wiens ab, auf der Miete war total günstig. Ich gen zu den Betriebsräten spielen zum Assistenten des Produktions- Suche nach einem geeigneten glaub’, das waren 700 Schilling lassen. Unser Vorbild war ein ge- leiters befördert, studiert nebenbei Geschäftslokal. Im 4. Bezirk wer- im Monat.” wisser Hartwiger, der damals über Betriebswirtschaft und besucht den sie schließlich fündig. Große die Betriebsräte verkauft hat wie den Universitätslehrgang „Wer- Neugasse, Ecke Rubensgasse Galoppierende Rabattitis ein Verrückter, und das alles aus bung und Verkauf.” Kurz nach- künden heruntergelassene Roll- Nach der Übernahme sei man einer Garage heraus. Was der dem F&G 1983 von Siemens balken von einem frei stehenden der Lokalität mit Hammer und kann, das können wir auch – übernommen wird, schnürt der Geschäftslokal. Wie sich später Stemmeisen zu Leibe gerückt, dachten wir damals.” Flugs kreier- 24-Jährige sein Ränzlein und ver- te man ein Flugblatt mit sehr lässt das Unternehmen. „eindrucksvollem” Inhalt: Da fan- „Als sich herausgestellt hat, dass wir die den sich von Philips bis Siemens Ein Geschäft muss her beiden Trottel von ,CuB’ sind, wurde der Ver- alle bekannten UE-Marken mit Was dann folgt, sei garantiert kei- triebsleiter eingeschaltet. Der hat uns dann der Ankündigung von teilweise ne „b’soffene Gschicht” gewesen, zur Sau gemacht und gesagt, dass wir von Sie- abenteuerlichen Rabatten. aber so richtig überlegt habe er mens niemals Ware bekommen würden.” Im Zuge der Flugblattgestaltung sich’s damals auch nicht: Zusam- taucht erstmals jemand auf, der men mit seinem Schulfreund Alf- Christian Blumberger noch viele red Cerny beschließt er, in die herausstellen wird, ist es das ehe- habe zwei Schreibtische hinein Jahre begleiten sollte und von Selbstständigkeit zu wechseln und malige Geschäft von „Engel- gestellt und über die zukünftige dem er heute noch sagt, dass er ein Elektrogeschäft zu eröffnen. brecht und Uridil”, das den bei- Strategie des jungen Unterneh- nicht nur ein Freund sei, sondern „Von der Branche habe ich da- den wie geschaffen scheint für ih- mens mit dem phantasievollen „einer der kreativsten Menschen mals überhaupt nichts gewusst.”, ren Plan: „Die Hausverwaltung Namen „CuB” (für „Cerny und den ich kenne”, ein Zimmerkol- blickt er auf eine Entscheidung war ziemlich überrascht, dass es Blumberger”) nachgedacht. „Da- lege aus der Bundesheer-Zeit Na- zurück, die man vom damaligen jemanden gibt, der sich für das mals waren wir so gescheit wie mens Ewald Zwinz. Standpunkt aus mit Fug und Geschäft interessiert. Das ist zu heute das Internet und haben uns E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 125

Alles, nur keine Ware KLAUS JORDANS „LIEBESERKLÄRUNG” AN „BLU” Allerdings fehlte zu diesem Zeitpunkt noch Entscheiden- Im März 2006 flatterte ein ungewöhnliches Schreiben in die E&W-Redaktion. Der Brief war zwei des, nämlich Ware. Das brachte Seiten lang, angefügt eine Karrikatur. Klaus Jordan, ehemaliger Außendienstler bei Christian die beiden frisch gebackenen Blumbergers HB und zu diesem Zeitpunkt bereits in Pension, hatte sich während seines Ur- Unternehmer jedoch nicht in laubs in Florida alles von der Seele geschrieben, was ihm wichtig erschien. Daraus wurde eine Verlegenheit: „Wir sind ein- nicht alltägliche Liebeserklärung an seinen früheren Chef. fach auf die HIT marschiert. Für die Redaktion eines Fachmagazins stellt sich in einem solchen Fall die Frage: Was macht Und weil wir so gescheit wa- man damit? Einfach ignorieren und zu den Akten legen? Schade darum. Einfach veröffent- ren, haben wir unsere Mädels lichen? Das kann leicht zur redaktionellen Gradwanderung werden. Also wurde er erst einmal in Miniröcke gesteckt und die aufgehoben. Der Brief, den Sie hier lesen können, lag 15 Monate im Schreibtisch des E&W-Her- Klaus Jordan war mit Flugblätter vor den Toren der ausgebers, jetzt darf er heraus. Wenn ein Vierteljahrhundert gefeiert wird, muss auch mal Leib und Seele HB- Messe verteilen lassen. Verges- Platz für ungefilterte Gefühle sein. Lesen Sie hier den Brief von Klaus Jordan: Außendienstler sen hatten wir dabei allerdings, Lieber Herr Andreas Rockenbauer! dass das nicht nur die poten- ziellen Kunden, sondern auch Ganz zuerst – diese Botschaft bringt mir keinerlei Nutzen, weil ich in Pension und damit eigent- Händler und Industrie lesen lich weg vom Geschehen bin. Trotzdem will ich etwas loswerden: Die Pension hat mich ruhig würden. Und schnell haben gestellt. Ich habe mit Schifahren probiert, die Zeit tot zu schlagen, aber das ist mir auf Dauer sich alle gefragt, welcher Trot- zu langweilig. Nun bin ich dorthin, wo Meinesgleichen die Wintermonate aussitzt – nach Flori- tel hinter CuB stecken würde.” da. Da ist es wunderschön, nur auch langweilig. Daher ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen endlich Dass das mit der Ware nicht so einmal etwas zu schreiben. einfach funktionieren würde Ich war von Beginn an bei HB im Außendienst und weiß, wovon ich rede. HB hat den Goldenen wie geplant, erfuhren die bei- Stecker bekommen. Ich weiß, dass das für Herrn Blumberger (in Zukunft einfach liebevoll Blu) den schon bei ihren ersten Ge- mehr bedeutet, als Weihnachten und Ostern zusammen, denn er hatte ihn schon lange ver- So portraitierte er sprächen.” Blumberger: „Ich dient. Übrigens: Mein früherer Mitbewerberkollege von Philips – wir trafen uns vor kurzem zu- im Brief an E&W glaube, wir haben bei Siemens fällig und plauderten ein bisschen – hält diese Auszeichnung für total unnötig, weil sie zeige, seinen Ex-Chef angefangen. Als sich herausge- dass man mit der falschen Kundengruppe arbeite ... stellt hat, dass wir beide die Jetzt komme ich endlich zur Sache – das war die Einleitung. Trotteln von CuB waren, wur- Sie leiten eine Zeitung, die gelesen wird. Ganz ohne Zweifel. Sie erreichen auch die Händler, die auf keine Futura gehen, de der Vertriebsleiter – Koller weil sie „eh schon alles wissen” und die der Meinung sind, dass „eh nichts Neues kommt”. Auch solche Händler, die Blu hat der geheißen – eingeschal- unterstellen, er mache ohnehin nur das, was ihm Geld bringe und er sei auch einer der sich’s richte, wie er’s brauche. tet. Der hat uns zur Sau ge- Es gibt DIESE Händler. Allen ANDEREN, aber auch DIESEN gehört gesagt, dass Blu schlicht und einfach unersetzlich ge- macht und gesagt, dass wir von worden ist im Umfeld Ihrer Lieferanten. Niemand denkt darüber nach, welche Job-Maschine Blu ist. Der Mensch arbei- Siemens niemals Ware bekom- tet sechs Tage 14 Stunden und mehr und nicht für sich, sondern aus echtem Idealismus. Ehrlich. men würden. Und bei den E&W ist Meinungsführer in unserer Branche und schon immer bekannt für seine faire, teilweise auch knallharte Bericht- erstattung. Alle Nachahmer versuchen bestenfalls zu kopieren, aber die Qualität des Original, bleibt unerreicht. Der letz- nächsten beiden Industriebesu- te Satz gilt auch für Blu. chen ging’s in dieser Tonart Bitte lieber Andreas Rockenbauer, lassen Sie gelegentlich einfließen, dass es auch das Verdienst von Blu ist, wenn rund- weiter.” herum traumhaft arbeitende Manager, Geschäftsführer oder einfach tüchtige Angestellte arbeiten. Blu hat aus Leuten, die total unbedarft waren, die gerade lesen und schreiben konnten, Führungskräfte geschmiedet. In langen Abenden, Ein rettender Engel in langen Nächten. Mit dem Risiko der nicht auszubleibenden Flops hat er es verstanden, ein handverlesenes Team um Nach einer Phase der Einkehr, sich herum aufzubauen. Rundherum sind genügend Blender unterwegs, oft nur auf den kurzen Erfolg bedacht, manch- habe man schließlich die Stra- mal weit spektakulärer im Auftritt als Blu. Deswegen lassen Sie bitte ihre Kunden lesen, dass Blu sehr oft das Salz in tegie geändert: „Nachdem wir der Suppe ist, die sie gerade schmatzend auslöffeln. uns einige Abfuhren geholt Es gehört geschrieben, dass die HB – also Blu – daran Schuld hat, dass es einen Herrn Lehmann gibt. Dass es einen Ma- hatten, sind wir beide – der tousek gibt, einen Dojaczek, einen Kellner, unseren lieben Tanzer, einen Müller – alle haben sie bei Blu gelernt. Mal mehr, Cerny und ich – ins Freigelän- mal weniger, aber alle sind heute so gut, weil Blu sie formte, wo es nötig war. Ein Herr Binder – er war blutjung und nett de gegangen, haben uns wie und lieb – und heute ist er ein gesuchter Mann. Herr Dohr, Herr Dainese, alles Herren, die als „Buben” von Blu entdeckt die armen Sünder auf eine und gefördert wurden ... Bank gesetzt und realisiert, dass Mir fallen hier in Amerika nicht alle Leute ein, es gibt sicher noch einige mehr, die bei HB ihre ersten Gehversuche ge- die Flugblatt-Geschichte nicht macht haben und heute in der S-Klasse sitzen. Schuld war Blu. Bei HB gab es Meetings, die bis Mitternacht dauerten und wirklich eine gute Idee gewe- anschließend bin ich nach Hause gefahren und wäre vor lauter Motivation am liebsten am Samstag um 7 Uhr bei einem sen ist. Daraufhin haben wir Händler gestanden und hätte dem erklärt, womit er in Zukunft sein Geld verdienen soll. Blu kann motivieren, dass der beschlossen, uns vorerst nicht Inn die Ganslhaut bekommt ... mehr zu erkennen zu geben, sind zu Nordmende marschiert Lieber Herr Andreas Rockenbauer, wenn bei Ihnen nun nach dem langen Gesumse von mir, hängen geblieben ist, dass und bei einem gewissen Han- viele heute bestens werkende Top-Leute aus der Schmiede von Herrn Blumbergers Unternehmen kommen, dann weiß nes Vavra gelandet. Die Visit- ich, dass Sie das gelegentlich einmal erwähnen. Womöglich einmal in Ihrem ständig spannenden Editorial. Mich träfe dann direkt der Schlag vor lauter Freude. karten haben wir vorsichtshal- Nichts für ungut – es ist schon wieder „sauwarm”. Ich grüße Sie herzlich und meine einfach, dass eine Stunde von mei- ber in der Tasche stecken gelas- ner im Überfluss vorhandenen Pensionszeit gut angelegt war, Ihnen diesen Brief zu schreiben. sen. Dieser Vavra hat sich viel Ihr Klaus Jordan Zeit für uns genommen und weil wir schnell großes Ver- PS.: Bitte verschwenden Sie keine Zeit mit einer Antwort. Mein Lohn ist, wenn Sie alles gelesen haben. trauen hatten, haben wir ❯ 126 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

ihm schließlich doch gestanden, seine Anteile am Unternehmen, in aller Freundschaft zu Heinz mehr an den Namen erinnern, dass wir die mit dem Flugblatt wechselte aber 1986 zum Insta- Knoll gegangen.” aber das war ein irrsinnig lieber waren. Dem Vavra hat das zwar Großhändler sowie Installations- Von der Pleite des Betriebs soll Kerl. Ein bisserl alternativ mit lan- nicht besonders gefallen, aber er und Handelsbetrieb Teleges. damals noch nichts zu ahnen ge- gen Haaren und einer Vorliebe für hat uns das nicht gar so krumm Alfred Cerny führte CuB noch wesen sein: „Dem Unternehmen Cadillacs. Damals hatte ich näm- genommen, und uns erst einmal einige Jahre lang weiter, eröffnete ist es sehr gut gegangen. Das Ge- lich begonnen, mit Computern erklärt, was wir damit ausgelöst später mit einem anderen Freund schäft ist erst den Bach runter ge- zu handeln, indem ich Einzelteile haben. Vor allem der Köck war neben der Börse ein großes Kü- gangen, als man dem Knoll Kor- für XTs und ATs aus Fernost im- damals stinksauer, weil er ja die chengeschäft und verabschiedete ruption im Installationsgewerbe portiert und hier zusammenge- Sache mit der Bestpreis-Garantie sich in Folge ebenfalls von der nachgesagt hat und ihm die Ge- baut habe. Da bin ich nächtelang laufen hatte. Der Vavra hat nur ge- Stätte der ersten Selbständigkeit. meinde Wien daraufhin über 20 gesessen in der Johnstraße im er- sagt: „Burschen, da habt’s wirklich Blumberger: „Schon zu CuB- einen Blödsinn gemacht”, und Zeiten haben wir Küchen ver- uns ein paar Lieferanten genannt, kauft – lustigerweise Elin-Kü- denen das vollkommen wurscht chen. Ich habe sie geplant, ver- wäre. Er selbst hat uns auch Ware kauft und am Wochenende aufge- gegeben, uns aber das Versprechen stellt. Da bin ich mit dem 2CV abgenommen, mit solchen Prei- liefern gefahren, weil der kein sen nicht mehr zu werben. Nach festes Dach hatte. Unser erstes nur drei Tagen Messe und einem Lieferfahrzeug, einen Ford Transit, eher unglücklichen Beginn, ha- haben wir uns erst später leisten ben wir schließlich doch noch ei- können. Heute braucht mir nie- niges an Ware bekommen. Und mand erklären wie ein Elektroge- unser Flugblatt kam auch noch zu rät funktioniert, wie man’s auf- ungeahnten Ehren: In der Kam- stellt und wie man es installiert. merzeitschrift ,34A’ wurde es ab- Leider hab’ ich den Cerny aus gedruckt und ordentlich ge- den Augen verloren. Ich sehe ihn schimpft drüber.” nur mehr bei den Klassentreffen Weil Nokia ganz plötzlich aus der UE aussteigt, wird aus der Not heraus die und die werden immer seltener.” HB Austria aus dem Boden gestampft. Der Startschuss fällt Anfang 1997 Die Köck’sche Standpauke Zurück zu Teleges: „Der Heinzi auf einer Avanti-Tankstelle. Freund Ewald Zwinz kreiert schnell ein paar Damit war die Sache aber noch Knoll hat damals jemanden ge- Entwürfe fürs „CI”, das sich bis heute kaum verändert hat. nicht ganz ausgestanden: „Die sucht, der ihm den Handelsbe- Reaktion vom Köck war, uns mit reich aufbaut. Bald sind es fünf Mio Schilling nicht gezahlt hat. sten Stock in einem Kammerl einer Klage wegen unlauterem oder sechs Handelsgeschäfte ge- Das war dann zuviel für das und habe PCs geschraubt. Der er- Wettbewerb zu drohen. Das hat wesen und zusätzlich habe ich Unternehmen.” ste Schwung waren 100 PCs, die uns natürlich einen mächtigen den Kabelgroßhandel gemacht. Nach seiner Teleges-Zeit will sich ich auf der TU innerhalb von drei Schrecken eingejagt, weil unsere Damals hatte die Teleges 200 Leu- Blumberger zunächst einmal mit Tagen verkauft habe. Bald haben Firma eine GesnbR war und wir te, das war eine Riesenbude.” Mit dem Gedanken getragen haben, wir dann 500 bis 700 PCs pro beide, der Cerny und ich, mit un- Eigentümer Knoll habe er sich Radio Weltspiegel zu kaufen. „Da Monat verkauft. Das hat der serem Privatvermögen hafteten. habe ich etwa vier Monate mit Commodore-Vertreter überall Außerdem sagte man uns, dass dem Eigentümer verhandelt, aber herum erzählt, bis das auch zum „Der kleine Blumberger geht wir die Köck-Klage nicht gewin- bei der Prüfung der Bücher hat Generaldirektor der Metro ge- nen könnten. Das hat mir ein paar zum großen Walter Köck sich herausgestellt, dass es da For- drungen ist, einem gewissen Dr. schlaflose Nächte gekostet. Der und bekommt eine betoniert. derungen gegenüber Endkunden Hartig.” Hannes Vavra hat uns aber auch Das war mein Beginn in der in Millionenhöhe gegeben hat, Ein Glück für Blumberger: Hartig hier geholfen, ist zum Walter Elektrobranche.” die uneinbringlich waren, weil er sucht gerade jemanden, um das Köck gegangen und hat erfolg- selbständig Kredite vergeben hat. Computergeschäft der Metro auf- reich vermittelt. Der Köck hat Ich hätte das Unternehmen trotz- zubauen. Blumberger: „Eines Ta- mich daraufhin vorgeladen und hervorragend verstanden und bei dem übernommen, aber der Ei- ges hat er mich angerufen und mir nach dem Versprechen, so et- Teleges den Grundstein zur wei- gentümer wollte nicht einsehen, mir ein Gespräch vorgeschlagen.” was nie wieder zu machen, die teren Karriere gelegt: „Das war dass das Unternehmen eine Lei- Was zuerst mit einer Panne be- Absolution erteilt. Was heute so nicht nur eine lustige Zeit, son- che war und hat viel zuviel Geld ginnt, sollte den Blumberger lustig klingt, hat mir damals einen dern auch eine, bei der ich wahn- verlangt. Damals hat mich mein schließlich die nächsten Jahre be- gehörigen Schreck eingejagt: Der sinnig viel gelernt habe. Das 1x1 Steuerberater vor einer ziem- schäftigen: „Beim allerersten Ter- kleine Blumberger geht zum gro- des Elektrohandels zB, das ist heu- lichen Blödheit bewahrt”, er- min mit dem Hartig bin ich dann ßen Walter Köck und bekommt te noch so aktuell wie damals.” innert sich Blumberger. gleich einmal nicht in die Vösen- eine betoniert. Das war mein Be- dorfer Zentrale gefahren, sondern ginn in der Elektrobranche.” Der Rastlose Computer-Business nach Langenzersdorf. Denn das Blumbergers Teleges-Zeit endet, Also holte ihn die Vergangenheit war für mich die Metro. Dort hat Auf zu Teleges als es den Rastlosen nach neuen wieder ein: „In meiner Teleges- mich die Dame an der Kassa Nach drei Jahren als „B” von Taten drängt: „Ich habe gesehen, Zeit habe ich mit dem Vertreter ziemlich blöd angeschaut, als ich „CuB” hatte Blumi von der Selb- dass ich mich dort nicht mehr für Commodore zusammengear- ins Büro vom Dr. Hartig wollte ständigkeit genug, behielt zwar weiterentwickeln konnte und bin beitet. Ich kann mich leider nicht und mich nach langem Rätsel- ❯ 128 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

raten und Beratung mit dem habe E&W-Herausgeber Helmut Als die Kunde vom Rückzug doch längst auf „HB”. Tatsächlich Marktleiter schließlich nach Vö- Rockenbauer zu einem Gespräch Nokias im Frühjahr 1996 die sollte es nur wenige Monate dau- sendorf geschickt. Also hat mein gebeten und der hat mir zu ver- Runde macht, zaubert man ern, bis die Semi-Tech-Agenden erster Termin mit meinem zu- stehen gegeben, dass die Kommu- schnell eine Lösung aus dem Hut: von HB übernommen wurden. künftigen Chef mit einstündiger nikation mit Nokia in der Vergan- Die bist dato unbekannte Semi- Für das CI des jungen Unterneh- Verspätung begonnen.” genheit ziemlich schlecht gelau- Tech mit Sitz in Hongkong (Teil mens ist einmal mehr Ewald Der drückte jedoch beide Augen fen ist. Da habe ich ihm verspro- der Semi-Tech Corporation To- Zwinz verantwortlich, der Blum- zu und betraute Blumberger mit chen, dass das in Zukunft ganz ronta) soll die UE-Agenden von berger stets eine kreative Stütze dem Vertrieb des Euro-PCs von anders wird.” Gesagt, getan. Nokia weiterführen. Zumindest war: „Ich treffe ihn heute noch Schneider Computer. Blumber- Aber das war nicht das einzige, das bis 1999 sogar noch unter der gerne und oft und er ist für mich ger: „Wider Erwarten ist das Ge- sich radikal änderte. Von 83 Mit- Marke Nokia, mit Option auf ein ganz wichtiger Ansprechpart- schäft extrem gut gegangen und arbeitern, die beim Amtsantritt Verlängerung. Nokia-GF Christi- ner, wenn es um Gedankenaus- ich habe im Herbst auf der HIT von Blumberger am 3. August an Blumberger wird Semi-Tech- tausch geht. Der Ewald ist einer sogar einen Computerstand auf- 1993 bei Nokia arbeiteten, gab es GF in Österreich, alle Nokia- jener Menschen, die mich mein gebaut. Dort hat mich dann ein am 1. Jänner 1994 nur noch 18. Mitarbeiter werden übernom- ganzes Berufsleben lang begleitet gewisser Viktor Kasper von Hart- Außerdem wurden in der Klin- men. haben. Er ist ein richtiger lauer angesprochen und auch mit gerstraße im ehemaligen Gaulho- Freund.” Christian Niedermeyer habe ich fer-Gebäude ein neues Büro an- Tankstellen-Gespräche Mit 1. April 1997 wurde die „HB schöne Geschäfte gemacht.” gemietet und eine neue EDV in- Der nächste Akt im Stück des Austria” ins Firmenbuch einge- Als sich Metro-Chef Hartig je- stalliert. Blumberger: „1994 ha- Christian Blumberger spielt dann tragen, mit 1. Juni startete das doch zu Löwa verabschiedet und ben wir die ersten Nokia-Kam- Anfang 1997 in einer Avanti- neue Unternehmen mit seinen sich Blumberger mit seinem pagnen gelauncht und sind voll Tankstelle nächst dem Firmensitz. Vertriebsagenden: Distribution für durchgestartet.” Mit dabei als Mit dabei: Ex-Nokia-Finanzchef max.mobil, Nokia Network Ter- „Der Vertreter von Commo- Werbeagentur: Natürlich Freund Günter Heiss, Ex-Nokia-Con- minals (d-box) und Handyzube- dore war ein lieber Kerl – ein Ewald Zwinz. Der Erfolg gibt der ganzen Mannschaft Recht. Blum- bisserl alternativ mit langen berger: „Auf der HIT haben wir Haaren und einer Vorliebe gar den Stand absperren müssen, für Cadillacs.” weil die Händler Schlange gestan- den sind um bei uns einzukaufen. Ende 1994 haben wir dann auch Nachfolger nicht versteht, „über- den Vertrieb für Nokia-Handys siedelt” der Revoluzzer zur Raiff- von Bosch übernommen und da- eisen-Tochter Comcat. Aber auch mit ein Jahr später bereits einen da hält es ihn nicht lange als ihn Marktanteil von fast 35% er- der Anruf eines Headhunters er- reicht.” eilt: Blumberger wird Verkaufsdi- rektor bei Commodore Öster- Over and out? reich unter Geschäftsführer Den Dezember des Jahres 1995 Christian Rosner. Als Rosner zu wird der Erfolgsverwöhnte nicht CWS wechselt, übernimmt so schnell vergessen: „In Finnland Männerfreundschaft mit Geschäftssinn (v.l.n.r.): Reinhard Schwarz (zuvor Blumberger dessen GF-Job. traf es mich dann wie der Blitz, als Controller bei Nokia Austria), das „H” von „HB” Günter Heiss (Ex-Finanz- es geheißen hat, dass Nokia mit chef bei Nokia Austria), Christian Blumberger sowie seine Frau Margit Ein verrückter Wechsel? der UE aufhört. Da bin ich dann bilden lange Zeit das Rückgrat von HB. Und wieder ist es ein Headhun- nach Hause geflogen, habe meine ter, der das Berufsleben von „Blu- Leute um mich gescharrt und ih- mi” beeinflusst. Rückwirkend be- nen reinen Wein eingeschenkt. troller Reinhard Schwarz, die da- hör-Spezialist Cellular Line. Bald trachtet wahrscheinlich entschei- Das war eine schwierige Situa- malige Lebensgefährtin von darauf vertreibt HB auch die dend: „Im Frühjahr 1993 hat man tion, weil die das nicht verstehen Christian Blumberger und jetzige Semi-Tech-Produkte. mir den Posten des Nokia-Ge- konnten, wo wir ja extrem erfolg- Frau Margit und der Chef per- schäftsführers in Österreich ange- reich waren in Österreich. Aber sönlich. Blumberger: „Dort ha- „Der nächste Schock” boten. Zu diesem Zeitpunkt hat eben nur in Österreich.” Lustiges ben wir beschlossen, das Ganze Schließlich sperrt Semi-Tech kein Mensch in Österreich ge- Nokia-Detail: „Ich habe damals nicht den Bach hinuntergehen zu nicht nur die eigene Niederlas- wusst, wer oder was Nokia ist Leute eingestellt, die heute noch lassen und uns in Form eines Ma- sung zu, sondern verabschiedet und meine Freunde haben mich bei Nokia Austria sind, wie den nagement Buy-outs selbständig zu sich überhaupt von der UE in damals gefragt, ob ich komplett Edi Masser oder den Peter machen. Nach dem dritten, vier- Europa. verrückt geworden bin, von Fromm. Ich habe auch den No- ten Bier wurde die HB gegrün- In diesem Zusammenhang gerät Commodore zu Nokia zu wech- kia-Dienstvertrag von Karl Pfister det.” Zu diesem Zeitpunkt war Blumberger noch heute ins seln. Ich hab’s trotzdem gemacht.” (heute Samsung) oder Heinz Bra- nämlich bereits klar, dass auch das Schwärmen, wenn es um einen Wenig später kreuzen sich erst- sic (nach seiner Nokia-Zeit bis Semi-Tech-Schiff im Sinken war. seiner „Gönner”, den damaligen mals die Wege von E&W und Mitte 2001 Marketing- und Ver- Offiziell bleibt die Semi-Tech Deutschland-Chef von Semitech, Christian Blumberger, der sich triebsvorstand der Telekom Aus- zwar noch bestehen, alle Signale Thomas Hartmann, geht. Nicht noch gut erinnern kann: „Ich tria, unterschrieben.” rund um Blumberger stehen je- nur, dass er Blumberger bis zu- ❯ 130 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

letzt mit offenen Warenlieferun- der Günter Heiss als Gesellschaf- vom Cosmos in Wr. Neustadt ge- AG, die bereits seit 1999 Gesell- gen unterstützt hat („Nur auf ter aus und übergibt seine Anteile holt und heute ist er ein sehr er- schafter der HB Austria ist. meine schönes G’sicht, ohne Si- an den nächsten Finanzmann und folgreicher Weißwarenmann.” cherheiten”). Von Hartmann, der engen Vertrauten von Christian Letzterer habe tatkräftig daran Finanzhilfe bis heute übrigens im Beirat der Blumberger: Reinhard Schwarz. mitgewirkt, aus dem „Chaos HB Gerne gibt Christian Blumberger HB Austria Holding sitzt, kam Haushalt” ein respektables zu, dass der Einstieg der FRAPAG auch der rechtzeitige Tipp, dass Von Lehmann bis Matousek Unternehmen zu machen: „HB 1999 in Person von Dkfm. Mi- sich Semi-Tech bald wieder zu- Beim Blick in die Vergangenheit Haushalt war am Anfang gar kei- chael Kaufmann rückblickend ge- rückziehen würde aus dem euro- ist Blumberger stolz darauf, für ei- ne Erfolgsstory. So lange, bis zu- sehen ganz wichtig für HB war. päischen UE-Business. nige Menschen ein wichtiger erst Karl Matousek und dann Auch, wenn er das zu Beginn Blumberger: „Das war der näch- Meilenstein in deren Berufsleben Robert Binder gekommen sind. ganz anders gesehen hatte: „Ein ste Schock. Wir hatten die Order- gewesen zu sein: „Auf den Martin Die haben das Steuer herumge- Segelkollege von mir, mit dem bücher voll und konnten nichts Lehmann bin ich sehr stolz. Der rissen.” ich seit 15 Jahren Segeln gehe, ausliefern. Und das bei einer Be- war Finanzchef bei der FRAPAG. legschaft von 18 Mitarbeitern. Da „Ich war immer der Marketier und Verkäufer, Und weil er gewusst hat, dass der bin ich vor meine Mannschaft dem die Geschäftsführung auf die Socken Kaufmann ständig auf der Suche hingetreten und habe gesagt: ,Wir gegangen ist. Der Reini Schwarz war meine nach Firmen war, in die er inves- haben jetzt zwei Möglichkeiten: tieren konnte, hat er ihm von der Entweder wir hören auf, oder wir geniale Ergänzung. Wenn ich galoppiert bin HB erzählt. Kaufmann hat sich halten zusammen und glauben an und die Straße aufgerissen habe, hat der dann auch bei mir gemeldet – das unsere Chance.‘ Die Reaktion Reini hinter mir wieder asphaltiert.” war 1998 – und mir einen Ein- von meinen Mitarbeitern war un- stieg angeboten. In einer ersten glaublich: Von 18 haben sich 16 Reaktion habe ich aber abge- arbeitslos gemeldet, auf ihr Gehalt hat alles mitgenommen, was er Der Goldgriff schlechthin aber sei lehnt, weil ich sicher war, das aus verzichtet und trotzdem für mich gelernt hat und setzt das heute Philipp Dainese gewesen: „Der eigener Kraft zu schaffen. Dann ist gearbeitet, weil sie an die Zukunft sehr gut um. Auch der Kurt Doja- Philipp war das Beste, was mir aber das große Erwachen gekom- geglaubt haben.” czek ist ein wirklich lieber und passieren konnte, weil er der ge- men, als wir zwar fünf Millionen tüchtiger Kerl. Mit dem Abgang borene Geschäftsführer ist. Das Gewinn gemacht haben, die Bank HB Ingelen von Martin Lehmann bei Dan- war ich nie. Ich war immer der aber unsere Kreditlinien nicht er- Mut, Durchhaltevermögen und gaard wurde er in eine Rolle hin- Marketier und der Verkäufer, dem höhen wollte, weil man dort ge- Kreativität zahlen sich aus: „1998 die Geschäftsfüh- sagt hat, dass wir jetzt endlich die sind wir dann auf der Futura das rung auf die So- aktuellen Kreditlinien wert wä- erste Mal mit HB Ingelen gestan- cken gegangen ist. ren. Das war meine erste Lektion, den. Mit einem kleinen feinen So lange ich den die ich punkto Banken gelernt Stand und einer komplett neuen Reini Schwarz habe. Daraufhin bin ich zu Kauf- Range unter der neuen Marke. hinter mir gehabt mann marschiert und habe ihm Auch die Kunden haben uns die habe, war mir das gesagt, dass ich jetzt doch froh Treue gehalten. Was einmal mehr alles wurscht, weil wäre, wenn er einsteigen würde. gezeigt hat, dass der persönliche der das Genie war, Er hat nur gelacht und gesagt: Kundenkontakt viel mehr zählt der hinter mir alles ,Junger Mann, das überrascht als alles andere. Das ist der Benefit ausgebügelt hat, mich nicht.’ Er ist daraufhin mit von HB, davon leben wir auch was ich da vorne 30% eingestiegen und hat mir heute noch. Diesen 16 Leuten, verbrochen habe. den finanziellen Rückhalt für die die damals an mich und mein Ich bin immer ga- Expansion gegeben. Das war ein Unternehmen geglaubt haben, loppiert und habe ganz wichtiger Schritt.” bin ich zu großem Dank ver- die Straße aufge- pflichtet. Ohne deren Unterstüt- rissen und der Ein bisschen Philosophie zung wäre aus der HB nichts ge- Reini Schwarz hat Zum Schluss gibts noch ein biss- worden. Selbst heute sind noch hinter mir asphal- chen Philosophie von einem, der acht von diesen 16 dabei.” tiert. Daher war es trotz ordentlichen Gegenwinds Auch die restliche Geschichte von auch ein großer nie aufgegeben hat, und es meis- HB Austria mit allen ihren Toch- Schock für mich, terhaft versteht, Menschen zu be- terfirmen kann sich sehen lassen: Futura 2000: Christian Blumberger posiert fürs als er aus gesund- geistern: „Ich denke jeden Tag: „Nach dem Tiefpunkt 1998 ist es E&W-Cover und ist stolz auf das Marken-Portfolio, heitlichen Grün- ,Genieße den Erfolg, aber lebe ständig bergauf gegangen. Die HB mit dem er seine vielen Firmen beschäftigt. den im März 2004 nicht davon. Erfolg ist vergäng- Telekom haben wir dann inner- ausgestiegen ist. lich.’ Es ist schön, wenn man ihn halb von vier Jahren zum größten Was folgte, war hat, aber es ist sehr schlimm, wenn Distributor in Österreich gemacht eingestoßen, die vielleicht etwas eine sehr harte Zeit. Mit dem man ihm hinterher läuft. Men- und die Firma an Dangaard ver- zu früh gekommen ist. Aber er hat Reinhard verbindet mich heute schen, die vom Erfolg abhängig kauft. Wirtschaftlich gesehen war das sehr gut gemeistert. Ein ande- noch eine sehr enge Freund- sind, tun mir leid. So einer bin ich der Verkauf sehr lukrativ, vom Her- rer, der sich aus der HB-Riege schaft.” Die Gesellschaftsanteile nicht. Dazu sind mir viele andere zen her tut’s mir heute noch weh.” sehr erfolgreich entwickelt hat, ist von Reinhard Schwarz übernahm Dinge viel zu wichtig – meine Ende 1999 scheidet Firmengrün- der Karl Matousek. Den habe ich die FRAPAG Industrieholding Familie etwa.” ■ E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 129

– eine Erfolgsstory

2007 wird für die österreichische Vertriebstochter auf folgende Faktoren zurück. das umsatzstärkste Jahr seit ihrem Bestehen. (1970) Eine hoch motivierte, flexible und einsatzfreudige Mannschaft mit langjähriger Firmenzugehörigkeit. Treue Stützpunkt-Händler, die auch Mal bei (Software-)Problemen Wenn E&W – zu Recht - stolz auf die ersten 25 „Erscheinungs- Verständnis für ihren Lieferanten zeigen und nicht sofort zum Mit- jahre“ ist, so kann auch Kathrein auf 37 großteils erfolgreiche Jahre bewerb überlaufen. in Österreich zurückblicken. Die seit fast 90 Jahren weltweit agie- Intensive Kundenbetreuung, einerseits durch den kompetenten rende Kathrein-Gruppe „pulverisierte“ förmlich die Zahlen vergan- Außendienst und andererseits über die vier regionalen Niederlas- gener Jahre, wobei von 2003 auf 2006 der Gesamtumsatz mit 1,4 sungen, in denen auch aktuelle Schulungen und Work-Shops Milliarden Euro fast verdoppelt werden konnte. Dies ist vor allem durchgeführt werden. auf die Weltmarktführerschaft im Bereich Mobilfunk zurückzu- Neben der Umsatzexplosion im Sat-/DVB-T Bereich durch die re- führen. Kathrein beschäftigt derzeit gionalen DVB-T-Aufschaltungen konnte Kathrein auch in den beiden weltweit in 57 Tochtergesellschaften anderen Produktbereichen, Mobilfunk und CATV, zulegen. Viele ca. 6600 Mitarbeiter, wobei man in allen der österreichischen Kabelnetzbetreiber haben ihre Netze mit Ka- Kontinenten vertreten ist. threin-Produkten aufgerüstet und tun dies auch weiterhin. Im Mo- Die österreichweit agierende Kathrein bilfunkbereich kommt man aufgrund der Top-Qualität sowie der Vertriebs-Gmbh mit ihrem Hauptsitz Produkt-Innovationen an Kathrein sowieso nicht vorbei. Alle Blau- in Salzburg sowie den drei Niederlas- lichtorganisationen arbeiten mit Kathrein-Antennen um die z.T. le- sungen in Völs, Wien und Gratkorn wird benswichtige Kommunikation zu gewährleisten. Kathrein hat heuer das Topergebnis von 2006 zudem den Auftrag zur Lieferung von TETRA-Antennen für das nochmals steigern und voraussicht- österr. BOS-Bündelfunknetz bekommen. lich den höchsten Umsatz ihrer Ge- QUALITÄT MACHT IHREN WEG – dieser Slogan ist zugleich schichte erzielen. Geschäftsführer Firmenphilosophie und Schlüssel zum Erfolg bei Kathrein. Walter Moser (Bild), der heuer übrigens mit 20 Jahren bei Kathrein ebenfalls ein Jubiläum feiert, führt diese tolle Entwicklung vor allem

Stets im Sinne österreichischer Wertschöpfung Kein Massenmedium hat in den letzten 52 Jahren unser Leben TV-Empfangs-Equipment. Neben dem laufenden Ausbau des stärker verändert als das Fernsehen. Die Entwicklung von Pri- gebührenfreien Programms ist es insbesondere diesen Koope- vatfernsehen ließ hierzulande allerdings lange auf sich warten. rationen zu verdanken, dass ATV die technische Reichweite von ATV ist es in den letzten vier Jahren gelungen, sich als derzeit 34 auf 85% ausbauen konnte. einziger flächenweiter österreichischer Privatsender gegenüber ATV auf Programmplatz 3 hat sich in den letzten zwei Jahren dem ORF und deutschsprachigen Mitbewerbern erfolgreich zu als fixer Speicherplatz bei DVB-Receivern und in Gemeinschafts- positionieren. antennenanlagen entwickelt. Da ATV auf möglichst alle TV-Ver- Dabei baut ATV seit Sendebeginn auf zahlreiche Partnerschaften breitungswege setzt, stellt das junge TV-Unternehmen neben mit den österreichischen Kommunikationselektronikern, dem dem ORF derzeit die einzige flächendeckende, „echt-österreichi- Elektrohandel sowie Erzeuger- und Distributionsfirmen von sche“ Fernsehbereicherung dar. Neben der Ausstrahlung in Ka- belnetzen und über digitalen Satelliten (mit ORF-Digital- oder Premiere-Smart-Card) setzt ATV auch auf DVB-T und ist somit gleichrangig wie die Programme des ORF österreichweit via Terrestrik zu empfangen. Die Kooperationen von ATV mit Unternehmen der österreichi- schen Elektrowirtschaft stehen immer im Sinne einer gemeinsam gewinnbringenden österreichischen Wertschöpfung und sollen in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. ATV will den 25.Ge- burtstag von E&W zum Anlass nehmen, allen Partnern und den begleitenden Fachpublikationen einen großen Dank für das bisher entgegengebrachte Vertrauen und Ihre Unterstützung auszusprechen! Werbung E&W 7-8/07 ADVERTORIAL 131

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FOTO-SCHMANKERL AUS 25 JAHREN E&W Abgeblitzt In 25 Jahren haben sich einige Foto-Schmankerln in un- serem Archiv gesammelt. Wir haben gekramt und möchten Ihnen hier einige der Highlights nicht vorenthalten. E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 133 134 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Zwar waren auch schon zuvor Groß- flächenanbieter in Österreich tätig, aber keiner hat so viele Emotionen hervor- gerufen wie Media Markt, der Gott-sei- bei-uns der Branche.

DARWINISMUS IN DER BRANCHE – DER EINSTIEG DER GROßFLÄCHE Mit einem blauen Auge

Legt man evolutionstheoretische Maßstäbe an, dann lässt sich das Auftreten der Großfläche in Österreich mit dem Einbruch eines neuen Räubers in ein bisher geschlossenes Ökosystem vergleichen. In den 25 Jahren des Bestehens der E&W stellte das Auftreten von Media Markt & Co einen der entscheidensten Einschnitte in der Branche dar.

HATTE DER FACHHANDEL ur- 1990 mit sechs Niederlassungen der Donauinsel startete, mit sei- darauffolgenden Jahren nochmals sprünglich das Feld für sich allei- und einem großen Feuerwerk auf ner konsequenten Tiefpreis-Poli- beschleunigte. ne, so kam die Branche mit dem tik gnadenlos ausgenutzt und Aufkommen der Großflächen KURZ UND BÜNDIG: untergraben wurde. Ging doch Verweigerungshaltung Ende der 80er schwer unter der damalige „Gott-sei-bei-uns” Aber nicht nur Media Markt Druck. Das Auftreten der neuen Der Eintritt der Großflächen der Branche vom erhobenen rea- machte Österreich unsicher. Be- Konkurrenz legte damals scho- in den österreichischen Markt len Preisniveau des Zielgebiets reits 1987 hatte der erste Cosmos- nungslos die Schwächen des hat die Schwächen des österrei- aus, das er auch aggressiv bewarb. Markt, damals noch eine Spar- Elektrofachhandels offen. Ein chischen EFH offengelegt. Und hebelte damit auch gleich Tochter, die Pforten geöffnet. In überholtes Preissystem, weit ver- Ein überholtes Preissystem, mögliche Einwände der Liefe- Form von Adam Riese mischte breitete Rabatte und oft verfehlte verfehlte Unternehmenspolitik ranten aus. Schließlich konnte seit 1988 auch der Möbelgroß- Unternehmenspolitik hatten in und weit verbreitete Rabatte Media Markt durch seine Test- handel, sprich die Kika-Gruppe, den 80ern den Boden für die haben den Boden bereitet. käufe das Preisniveau belegen. in der Elektrobranche mit, und Großflächen aufbereitet. Hohe Die Tiefpreis-Strategie des Media 1989 wurden die deutschen Mas- Verdrängungswettbewerb Spannen und hohe Pro-forma- Marktes war vor allem auch sa-Märkte auf dem österreichi- zwischen den Großflächen setzt Goingpreise verleiteten damals durch ein fundiertes marktwirt- schen Markt aktiv. Schon davor eine Abwärtsspirale in Gang. viele Händler, den Wettbewerb oft Versuche einzelner Fachhänd- schaftliches Konzept, und den machte Köck mit seiner Tiefpreis- nur über saftige individuelle ler, das Niveau zu unterlaufen, langen finanziellen Atem des garantie seinen Wiener Branchen- Preisnachlässe für den Kunden zu scheitern. Unternehmens abgestützt. Vor- Kollegen zu schaffen. führen. aussetzungen, die so manchem Die Versuche des Fachhandels ge- Ein System, das spätestens von Eine Flurbereinigung unter Fachhändler fehlten, weswegen gen diesen geballten Ansturm mit den Großflächenanbietern folgt. Newcomer Media Markt, der sich das Händlersterben in den dem Preis dagegenzuhalten, wa- E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 135

ren daher von Anfang an zum Eine einmonatige die Kooperationen an, die den zu Scheitern verurteilt. Dass das Pro- Werbepause rief der Zeit noch weitgehend nicht blem oftmals von einer gewissen Media Markt-GF organisierten Händlern eine Verweigerungshaltung getragen Gerhard Sandler Plattform zur Modernisierung ih- im Jahr 1995 aus, war, zeigt der Ausspruch eines un- rer Unternehmen boten. Trotz- weswegen ihm E&W genannten Händlers, den E&W- dem verharrten viele der Elektro- auch einen Heiligen- Herausgeber Helmut Rocken- Händler in ihren alten Bahnen. schein verlieh. Die Weswegen auch der „Branchen- bauer im November 1990 zitierte, Aktion hielt nicht und der Media Markt-Chef Pflü- und der Heiligen- Darwinismus Händlersterben“ ger vorwarf, dass er „... mit sei- schein wurde wieder anhielt, wie Expert-GF Josef nem Konzept ehrsame Elektro- aberkannt. Laufenthaler in einem E&W- händler dazu zwingt, ihre Strate- Interview 1991 es drastisch for- gie umzustellen.” mulierte.

Schreckschuss Zurück auf den Boden der Allerdings kann man nicht sagen, Tatsachen dass die Branche ganz unvorberei- Dass auch die Großfläche nur mit tet war. Der erste Schreckschuss er- Wasser kocht, zeigte sich aber be- folgte bereits früh in den 80er-Jah- reits im Jahr 1990, als Massa in ren, als die Fotoketten Herlango, Köck und Kaindl dem mittelstän- Großflächen nicht nur dem Han- Österreich in Turbulenzen geriet, Niedermeyer und Hartlauer den dischen EFH noch nicht in seiner del Konkurrenz, sondern be- wenn auch die Geschäftsleitung Video-Bereich für sich entdeckten, Substanz gefährden. Weswegen kämpften sich auch untereinander der deutschen Mutter das zu die- um damit die sinkenden Umsätze auch nur ein Teil der Händler da- bis auf’s Messer (und manchmal sem Zeitpunkt noch nicht zuge- im Foto-Geschäft auszugleichen. mals die Gnadenfrist dazu nutzte, auch mit dem Kriegsbeil, wie ben wollte. Von den acht Standor- E&W meinte). ten des Unternehmens arbeiteten Damals bot E&W denjenigen in nur zwei rentabel und die Kette „DER HUT BRENNT“ der Branche, die dem EFH Aus- saß Ende des Jahres auf einem mit wege aus der Krise wiesen, brei- NoNames-Produkten überfüll- Den ersten Kontakt mit Media ten Raum in der Berichterstat- tem Zentrallager im nominellen Markt ließ bei den Salzburger tung. So kam zB der damalige Elektrohändlern 1984 die Alarm- Wert von 150 Mio Schilling. Das glocken schrillen und für die Zu- Elektra Bregenz-Marketingleiter Ende ließ dann nicht mehr lange kunft nichts Gutes erwarten: In Heinz Klaus zu Wort: „Zum Ster- auf sich warten. Im Mai 1991 Rosenheim hatte die Großfläche ben verurteilt sind nur jene Fach- stellte die Kette, die mit hohen ihren ersten Markt quasi in Blick- händler, die sich nicht aktiv dem Erwartungen in Österreich ange- weite der Grenze aufgemacht. Markt stellen oder plötzlich treten war, ihren Betrieb ein. Aber nicht nur das, der Konkur- Großfläche spielen wollen.“ Ebenfalls 1990 verschmolz Cos- rent fischte mit Werbungen in Schillingpreisen (natürlich mit der niederi- So riefen Branchengrößen und mos mit dem Kika-Sprössling geren deutschen MwSt.) in den heimischen Gewässern. „Der Hut brennt“, Industrievertreter den Handel uni- Adam-Riese. Trotz der gewonne- hieß es damals im E&W-Beitrag zum kleinen Grenzverkehr. Die Story schaff- sono dazu auf, sich auf seine Stär- nen Größe kam die Kette auf kei- te es bis auf’s Titelblatt. „Wird es in Zukunft dem Media Markt wieder mög- ken – Service und Beratung – zu nen grünen Zweig und Kika zog lich sein, in Salzburg und Oberösterreich mit Schilling-Preisen unter der konzentrieren, anstatt im ruinösen sich 1991 aus seiner Beteiligung Gürtellinie zu werben und trifft die Finanz keine geeigneten Maßnahmen – Preiswettbewerb mitzuziehen. bei Cosmos zurück. dann könnte tatsächlich für die grenznahen Elektrohändler ein raues Lüf- Als einer der Auswege aus der Aber auch bei den Fotoketten terl zu blasen beginnen“, kam E&W damals zum Schluss. Krise boten sich damals bereits war nicht alles Gold, was glänzt. ❯

Die Abwehrbemühungen des sich auf die neuen Wettbewerbs- „GEIZ IST BLÖD” Elektrohandels – vor allem auch bedingungen vorzubereiten. ein Sturmlauf in den Gremien der Vielen Fachhändlern hatte wohl der dama- WKÖ – verliefen damals erfolg- Rettungsanker Kooperationen lige EP:-Chef Hartmut Haubrich aus der los. Selbst in den 80ern konnte So verwundert es nicht, dass mit Seele gesprochen, als er im Rahmen der eine gesetzliche Beschränkung Anfang der 90er auch die Kater- EP:Tagung 2003 zu seiner großen Abrech- nicht mehr aufrecht erhalten wer- stimmung im EFH in voller nung mit Großfläche und Industrie ansetz- den, in welchen Kanälen nun Wucht einsetzte, als die deutschen te. Die Kernaussage ließ nichts zu wün- denn Camcorder verkauft werden und heimischen Großflächen mit schen übrig: „Ohne tatkräftige Mithilfe der dürfen. Und auch die Industrie bisher ungekannter Aggressivität A-Lieferanten – und das ist keine populisti- konnte sich der Sirenenklänge der begannen, den österreichischen sche Aussage – hätte ein Media Markt sein Fotoketten nicht erwehren. Sie Markt aufzurollen. Nicht zuletzt, Image niemals aufbauen können. Jetzt be- lieferte auch damals an diejeni- weil auch die beginnende Wirt- ginnt die Industrie umzudenken. Zehn Jah- gen, bei denen der Kunde kaufte. schaftskrise zu einer Verschärfung re zu spät – aber es freut uns trotzdem. Die Hersteller müssen sich entscheiden, ob sie weiter an der Wertevernich- Da aber in den 80ern die Umsät- des Wettbewerbs führte und eine tung festhalten oder dieser Einhalt gebieten wollen. EP: bietet eine Part- ze der Branche stetig nach oben Abwärtsspirale bei den Preisen für nerschaft zur Erhaltung der Werte an. Denn Geiz ist nicht geil, sondern Geiz stiegen, konnten die heimischen Elektrogeräte in Gang setzte. Da- macht blöd. Geiz zersetzt!“ Branchengrößen wie Gaschler, bei machten die Ketten und 136 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Schon 1989/90 war Franz Josef geber Helmut J. Rockenbauer Hartlauer nur mit Hilfe seiner brachte es damals in seinem Her- Hausbanken der Insolvenz ent- ausgeberbrief zur Septemberaus- ronnen. Zum Jahreswechsel gabe 1992 auf den Punkt: „Der 1991/92 kam Herlango ins Tru- Mittelstand hat sich ganz gut ge- deln. Das Imperium von Engel- halten – er pflegt zwar sein blaues bert Theuretzbacher und seinem Auge, kann aber die Zukunft rela- Sohn Thomas brach schließlich tiv gelassen erwarten.“ im April unter einer Last der Ver- bindlichkeiten von 1,8 Mrd Keine ruhige Nachbarschaft Schilling zusammen. Zu dem da- Dass EFH und Großfläche in Fol- maligen Zeitpunkt war das ge friedlich nebeneinander lebten, immerhin die viertgrößte Pleite kann aber nicht gesagt werden. der 2. Republik. Dafür sorgten nicht zuletzt auch Die Reste des ehemaligen Markt- der Eintritt neuer Mitspieler in führers verleibte sich in Folge die den Großflächenmarkt wie Sa- Mitte der 90er setzte die Flurbereinigung unter den österreichischen Niedermeyer-Gruppe ein. turn im Dezember 1994 sowie Großflächen ein: Ein erster Schritt dazu erfolgte Ende 1996. Damals Diese Schwierigkeiten der großen die stetige Expansion der beste- verschmolz die Köck-Gruppe mit Cosmos. Konkurrenz gaben dem EFH An- henden Anbieter. Die Diskussion, lass zur Hoffnung. Er hatte mit wer denn nun der Schuldige am Die Großfläche warb weiterhin struktur radikal umgekrempelt dem Auftreten der Großfläche Fe- anhaltenden Preisverriss sei, woll- mit dem Preis und verstrickte sich und es entstand „Cosmos mit dern lassen müssen, aber er konn- te deswegen auch in den folgen- in einem Verdrängungswettbe- Köck-Service“. te sich behaupten. E&W-Heraus- den Jahren nicht verstummen. werb. Einige Fachhändler erwie- Weiteres prominentes Opfer in sen sich derweilen lernresistent jüngster Vergangenheit war der und versuchten wiederum das österreichische MakroMarkt bzw STREIFLICHTER Niveau der großen Konkurrenz Pro Markt. 2003 hatte Branko zu unterlaufen, was besonders Mihajlov die österreichischen Pro Eine gewisse Verweigerungshaltung ließ sich ablesen, wenn ein namenlos Media Markt auf den Plan rief, Märkte nach einem Manage- gebliebener Elektrohändler Media Markt-Chef Pflüger vorwarf, dass er „... der seine Position als Tiefpreisan- ment-Buy-out übernommen. mit seinem Konzept ehrsame Elektrohändler dazu zwingt, ihre Strategie bieter mit Zähnen und Klauen Der Plan, sich nach einem Re- umzustellen“. (11/90) verteidigte und dies auch gegenü- Branding zu MakroMarkt als Dis- ber der Industrie durchsetzte. Ak- konter mit Serviceangebot am Der Wettbewerb tobte auch zwischen den Großflächen. Die Schlacht um tionen, mit denen die einsetzende Markt zu etablieren, ging aller- Graz sah E&W im November 1991 heraufziehen: „Köck (mit Tiefpreisgaran- Abwärtsspirale durchbrochen dings nicht auf. Zwar hatte Ma- tie) gegen Gaschler. Bleibt nur mehr die bange Frage, wer früher aufgibt, werden sollten, wie der von Me- kroMarkt unter der Führung von der traditionelle EFH, der ja unter diesem Hosen-runter-Spiel ebenfalls lei- dia Markt-GF Gerhard Sandler Mihaljov im Jänner 2005 (!)haas den wird, oder einer der beiden Preisartisten, die ja auch nicht vom Drauf- zahlen leben könnten?“ im Februar 1995 verkündete ein- übernommen, doch schon ein Die Bestätigung kam in der Dezember-Ausgabe: „Gaschler reagiert auf die monatige Werbestopp, blieben die halbes Jahr darauf geriet die Köck-Eröffnung und gräbt das Kriegsbeil aus ...“ (E&W 12/91). Ausnahme und vor allem wir- Gruppe ins Trudeln. kungslos. Die Tiefpreisspirale Während (!)haas nach einem Eine bunte Handelslandschaft mit Fachhandel und Großfläche sah damals drehte sich also munter weiter. MBO wieder unter eigener Flag- Helmut Wildhofen, der Leiter des Philipsbereichs Konsumentenprodukte, ge segelte, musste MakroMarkt voraus. Er forderte allerdings Initiative beim EFH ein: „ Eine weitere Ver- Flurbereinigung die MHT Gruppe hereinneh- besserung der Konditionen ist nicht sinnvoll, weil damit nur lernunwillige und Neueinsteiger men. Im Sommer 2006, nach Fachhändler gerettet würden Der Fachhandel soll sich daher etwas über- Bei dieser Ausgangslage war die dem Verkauf von Cosmos durch legen, sich auf seine Stärken besinnen ...“ nächste Flurbereinigung unter die BAWAG an die Grossnigg- den Großflächen und Filialisten Gruppe, die 2004 bereits Nieder- Nach dem ersten Sturm gab Helmut J. Rockenbauer im Herausgeberbrief nur eine Frage der Zeit. meyer übernommen hatte, und zur Ausgabe 9/92 eine vorsichtige Entwarnung: „Der Mittelstand hat sich Es begann damit, dass Martin deren Partner Nordic Capital, ganz gut gehalten – er pflegt zwar sein blaues Auge, kann aber die Zukunft Zumtobel 1996 die acht Jahre zu- schlug für MakroMarkt endgültig relativ gelassen erwarten.“ vor von Unternehmensgründer die Stunde. Wegen des „strategi- Walter Köck übernommene schen Dilemmas” blies Makro- Einen einmonatigen Werbestopp zur Marktberuhigung kündigte Media Köck-Gruppe an Francis Lustig Markt-Eigentümer MHT zum ge- Markt-GF Gerhard Sandler im Februar 1993 an, nicht ohne den Mitbewerb und dessen Investmentfirma Ka- ordneten Rückzug. zu warnen: „Wenn der Mitbewerb das ausnutzt, dann spielt’s nachher Gra- pital & Wert verkaufte. Lustig Zur selben Zeit tauchte auch ein nada.“ wiederum verfolgte eine Expan- neuer Teilnehmer auf dem öster- Der Mitbewerb rührte weiter nach Werbeplan die Trommel, weswegen alle sionsstrategie und so verschmolz reichischen Markt auf, begann Beteiligten zum Status quo ante zurückkehrten. (E&W 3/93) er Ende desselben Jahres die Ket- doch die tschechische Okay- Auch Fachhändler fielen wieder in alte Muster zurück und so forderte E&W- te mit Cosmos. Die beiden Mar- Gruppe ihre Expansion nach Ös- Herausgeber Helmut J. Rockenbauer vom EFH, sich seiner Stärken zu be- ken blieben vorerst erhalten, die terreich. Das Konzept des Dis- sinnen: „Der EFH spielt seine Atouts nicht aus, sondern reitet ebenfalls oft erhofften Erfolge wollten sich kont-Anbieters klingt dabei selt- ■ auf dem Rabattgaul.“ (E&W 9/93) allerdings nicht einstellen. Daher sam vertraut. wurde 1998 die Unternehmens- E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 137

– eine Lumix für jedermann

Alexander Rauner, CE-Marketing-Chef, und statten, die aber auch leicht zu bedienen sind. Aufladen, einschalten Philipp Breitenecker, verantwortlich für Presse und los geht’s. und Werbung, erklären im Interview, warum Wie beurteilen Sie den Kamera-Markt? Lumix-Kameras Pflicht sind. Rauner: Innerhalb des ganzen digitalen Foto-Marktes ist sicher Welche Bandbreite deckt die Lumix-Range ab? der Spiegelreflexmarkt der, wo wir in den nächsten Jahren noch Rauner (l. Bild): Wir decken alle Bereiche ab – von Einstiegs- bis große Zuwächse erwarten. Natürlich legen wir auch hier Wert auf zu Highzoom-Geräten in der Kompaktklasse. einfache Bedienung und Kompatibilität und bieten den optischen Und natürlich nach oben hin auch das Spie- Bildstabilisator in unseren Objektiven. Die gelreflex-Segment. Damit haben wir uns Kompatibilität erreichen wir durch den of- endgültig im Feld der Großen etablieren fenen FourThirds-Standard. Das gibt den können. Leuten die Sicherheit, eine Vielzahl von Ob- jektiven verwenden zu können. Welche Vorteile bieten die Lumix-Geräte? Rauner: Bedienungsfreundlichkeit ist bei Was sagen Sie zum Gewinn des uns ein ganz großes Thema: für den Konsu- Tipa-Awards? menten soll es immer einfacher werden, gute Rauner: Darauf sind wir natürlich sehr stolz. Fotos zu schießen. Mit dem Optischen Bildstabilisator und auch Wir haben den Preis für die beste Superzoom unserer Intelligent ISO-Control, die je nach Verwacklungsgefahr Digicam mit der DMC-TZ3 gewonnen. Damit haben wir eine Allein- die Verschlusszeiten verändert, bieten wir hier einiges. stellung am Markt, nämlich eine sehr kompakte Highzoom-Kamera Breitenecker: Das entspricht auch dem Panasonic-Claim – Ideas mit 10x optischem Zoom und 28mm Weitwinkel. Das schafft sonst for Life. Die Produkte sollen für den Konsumenten so einfach wie keiner. Solche Preis-Auszeichnungen beweisen uns auch, dass wir möglich, aber auch technisch auf dem neuesten Stand sein. Wir auf dem richtigen Weg sind und die Innovationen von der Fachwelt wollen eine „Normalsterbliche”-Kamera mit guten Features aus- und auch von den Endkonsumenten angenommen werden. Werbung FESTHALTEN, WAS ANDERE NUR FOTOGRAFIEREN mit der neuen FX30 Digitalkamera

DIE LUMIX KAMERAS VON PANASONIC.

Mit 7,2 Megapixel setzt die neue, elegante FX30EG von Panasonic A BRAND OF Maßstäbe. Mit dem optischen Bildstabilisator OIS, der automatischen ISO-Steuerung und dem 28mm Leica Weitwinkel-Objektiv vereint sie große Funktion in einem nur 2,2 cm schlanken Gehäuse und sorgt so für

www.panasonic.at perfekte Bilder in jeder Situation. 138 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Fast gerät Fritz Sobol ins Schwärmen. – Ins Schwärmen für seinen eigenen Job. Denn genau der ist es, der ihn interessiert. Dieser Job zwischen Mensch und System, der so vielseitig, spannend und facettenreich sei. Sobol ist mit Begeisterung EP:-Österreich-Chef und seit vielen Jahren von der Kooperation nicht mehr wegzudenken. Noch viel länger, nämlich genau genommen 29 Jahre, ist er mittlerweile in der Branche und wusste daher im E&W-Jubiläums-Gespräch von provisorischen Hendl- ställen, dem Ausflug in das Drogeriegeschäft, Chicago und einigem mehr zu erzählen.

„Die Schnittstelle zwischen System und Mensch zu sein, ist eine unglaubliche Herausforderung”, weiß Sobol seinem Job nur Positives abzugewinnen.

FRIEDRICH SOBOL: 29 BRANCHENJAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE Als Falco auf Columbo traf

FRITZ SOBOL IST hart im Neh- das junge Verkäufer-Duo, wie dann am nächsten Tag ungestört Die A-Klasse men. Denn er ließ sich nicht da- sich Sobol erinnert: „Er war da- anschauen zu können.” Geprägt „Das erste Gehalt bei Haas war von abschrecken, dass zuerst Sa- mals der Falco, weil er seine Haa- von dem Video-2000-System auf reiner Provisionsbasis”, er- nyo Interban (ein Büromaschi- re immer glatt nach hinten fri- „war eine meiner ersten Aktio- innert sich Sobol gern, denn „da- nenhändler auf der Wiener Mari- siert hatte und ich wegen des nen, dass ich eine 2000er-Kasset- mit hatte ich mit meinen 19 Jah- ahilfer Straße) und dann auch zerknitterten Mantels der Col- te in einen VHS-Spieler hinein- ren ein tolles Einkommen.” noch Querfeld (eine Korn-Fir- umbo.” gepresst habe.” Schlüssel dazu waren die so ge- ma), genau jene beiden Unter- So verdienten sich die beiden nannten A-Geräte. „Das hat für nehmen, bei denen er 1978 sei- ihre ersten Verkäufersporen, auch Hendlstall als Hifi-Studio den Kunden zwar wenig ausge- ne Lehre begann, kurz darauf wenn Sobol gerade im Bereich Aber auch ladenbautechnisch sagt, aber für uns bedeutete es pro pleite gingen. Vielmehr ver- der UE bis dato recht unbedarft war „bei den wirklich wilden verkauftem Gerät 5% Provision.” mittelt er glaubhaft (und mit ei- war: „Bei Querfeld gab es einen Haas-Geschäften” Kreativität ge- Stark geprägt vom Vater wechsel- nem Schmunzeln): „Es gibt kei- fragt. Sobol erinnert sich etwa an te Sobol dann jedoch zwischen- nen ursächlichen Zusammen- „Herr Müller-Preisler hat „einen Hendlstall, den wir mit- zeitlich in den öffentlichen hang zwischen meiner Lehrzeit ten im Geschäft aufgestellt und Dienst, ins Zollamt. „Nebenbei und der Pleite.” Also bewarb sich mich angerufen und gesagt: darin die Eierkartons an die wollte ich die Matura nachma- Sobol nach absolvierter Lehre ,Da gibt’s ein paar Händler, Wand gepickt haben. – Das war chen – und hab tatsächlich in und Bundesheer auf Ratschlag die hätten gern ihren Chef unser Hifi-Studio.” Biologie maturiert.” Nachsatz: eines Kollegen 1982 wieder in zurück. Und ich hätte Sie Bei Haas traf Sobol jedoch nicht „Bei Bio ist es leider auch geblie- selbiger Branche. Im Unterneh- auch gern in Österreich.’ nur auf „Falco”, sondern auch ben.” Schnell hatte Sobol festge- men des jungen Herbert Haas, Das war’s dann.” auf viele andere prominente stellt, dass der Zoll-Job doch nicht der dieses gerade frisch von sei- Branchennamen. Filialleiter war die Erfüllung wäre und – der Zu- nem Vater übernommen hatte. Friedrich Sobol etwa Lampert Pail, Gerhard Kloi- fall wollte es so – da gab es einen Sobol: „Ein gewisser Wolfgang hofer war Verkäufer, auch der gewissen Manfred Denk, der im Pelz hat damals eine Woche vor einzigen Videorecorder, ein Vi- Ex-Expert-PM Manfred Kloiho- selben Haus wie Sobol wohnte. mir dort zu arbeiten begonnen deo 2000-Gerät. Das haben wir fer war später bei Haas, und „Er war damals Filialleiter bei und wir waren in der gleichen aber mangels Kundenfrequenz Stellvertreter von Pail war Herr Haas, hat mich zurückgeholt und Filiale – in der Marktstraße 19, in dazu verwendet, um das Abend- Nowak, („der mit Pail später ich wurde relativ schnell zum Fi- Vösendorf.” Unverkennbar war programm aufzunehmen und Elektro-Treff gegründet hat.”) lialleiter-Stellvertreter.” Denk E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 139

wurde dann GF bei Bipa und ei- beim Haas reingeschaut um zu Herbert hat immer an die Zu- nes Tages kam ein Anruf: „Denk plaudern. Franz Werner, damals kunft gedacht, sodass er der Ent- hat mich gefragt, was er mir zah- Einkäufer bei Haas, hat dem Her- wicklung stets einen großen len müsse, damit ich bei Bipa an- bert daraufhin erzählt, dass ich Schritt voraus war. Er hätte sich fange. - Das war 1987.” Es folgten wieder frei sei. Und der hat mich sofort von einem heute noch pro- drei branchenfremde Jahre als Fi- noch am gleichen Tag angerufen.” fitablen Geschäftszweig getrennt, lialinspektor im Drogeriehandel. Haas stellte Sobol dabei den Ver- wenn er der Meinung gewesen „Als junges Bürscherl von 24 Jah- triebsleiter in Aussicht, zuvor wäre, dass er morgen nicht mehr ren habe ich zwischen zwölf und müsse er jedoch als Filialleiter in profitabel sei und ein Ablaufda- 19 Filialen geleitet – und war so- der SCS zeigen, was er könne. tum hat. – Denn er hat immer mit Chef von ca. 60 Frauen. – Sobol: „Die Filiale ist damals agiert und niemals reagiert.” Und Bald konnte ich das Wort nicht so rund gelaufen. Das heißt, so hat Sobol seine persönlichen ,Schwangerschaftsnachweis’ nicht sie war nicht so ertragreich, wie Lehren daraus gezogen: „Auch mehr hören.” man das von Haas gewohnt war.“ auf der Erfolgswelle muss man „In ganz Österreich gab es damals Karrieretechnisch war das zwar immer alles daran setzen, dass die 120 Bipa-Filialen, und man mein- ein Schritt zurück, aber, so Sobol, Welle nicht zusammenfällt. Und Mit 16 Jahren startete Sobol 1978 „in einem Seminar habe ich ge- te, das wäre die Grenze von dem, dazu gehört stetes Handeln, man als Großhandelslehrling seine was sinnvoll sei. Heute sind es 500 lernt, manchmal einen Schritt zu- darf sich niemals am Erfolg aus- Branchenkarriere. Zuerst bei ...” So konnte Sobol in Sachen rück zu machen, um zwei nach rasten. – Und muss immer an Interban, dann bei Querfeld. Expansion, systemorientem Han- vorne zu kommen.” morgen denken.” del oder rollierender Inventur Die Umsetzung der Haas-Pyra- seiner Geschäftstätigkeit bei EP: („eine Sache, die jetzt langsam auch Haas, zum Dritten mide bedeutete für Sobol jedoch „Als ich gekommen bin, war im EFH aktuell wird”) viel Wissen Und so heuerte Sobol im Jänner auch eine berufliche Neuorien- Herr Pock schon weg, zwei inte- zusammentragen. 1990 zum dritten Mal bei Haas tierung: „Ich hätte nur Hausleiter rimistische Leute aus Deutsch- Nach drei Jahren war Sobol schon an, war ein Jahr später tatsächlich in einem Haus sein können, und land haben die EP: geführt. – Es „einer der Altgedienten, weil man Vertriebsleiter, erhielt 1993 die das hat mich nicht wahnsinnig hat damals zwar einen Server ge- das normalerweise nicht lange Prokura und ist 1997 zum GF gereizt.” So folgte Mitte 1998 geben, aber dort haben die Mit- ausgehalten hat. Tage zur Regene- Marketing/Vertrieb aufgestiegen. schließlich die Trennung von arbeiter völlig unstrukturiert ihre ration gab es kaum, ich war von Haas „in aller Freundschaft”. Be- Daten abgespeichert. Kurz nach Montag bis Samstag ununterbro- Wien sollte Chicago werden reits davor hatte Sobol gemeinsam meinem Einstieg ist auch Alfred chen unterwegs, oft wurde es Die große Wende – sowohl für mit Haas Erich Turan kennen ge- Hummer gekommen, und wir durch die Inventur Mitternacht.” Haas als auch Sobol – läutete lernt, „weil wir überlegt haben, haben dann Anfang 2002 ge- Und Sobol setzt nach: „Eigentlich schließlich ein Besuch in Chicago wie man sich international anbin- meinsam begonnen, eine kom- waren es drei weitere Jahre Lehr- ein. Sobol: „Uns ist dort ein ein- den kann.” Haas lieferte Sobol plette Datenstruktur zu schaf- zeit. – Irgendwann hat dann mei- zelner Händler aufgefallen, der dann die Idee mit Ruefach, weil fen.” Sobol hatte einen klaren Turan Sobol als Nachfolger woll- „Auftrag”. „Ich weiß noch, Herr „Der Tipp für den te. Im November 1998 begann Müller-Preisler hat damals zu Ruefach-Job ist von Sobol als Einkäufer bei der Ko- mir gesagt, EP: ist ein schlafender Herbert Haas selbst operation. „Genau in dieser Pha- Riese, der aufgeweckt werden gekommen. Er hat se wollte auch der Herr Schödl- muss.” mir gesagt, dass bauer (E2000) an die Ruefach mich Erich Turan verkaufen, im letzten Moment „Es war nie fad” gerne als Nach- schnappte aber EP: die E2000 der Rückblickend hat Sobol auch folger hätte”, er- Ruefach dann vor der Nase weg.” nach fast 30 Jahren Branche die innert sich Sobol an Dann folgte jene Aktion zwischen Nase noch lange nicht voll. „Es seinen Ausstieg bei EP:, Euronics und Ruefach, zu war mir nie fad, in jeder Phase Haas. Im November 98 heuerte er bei der Sobol nur eines bemerkt: „Es hab ich unheimlich viel gelernt. der Kooperation an. war eine ziemliche Eigendynamik Und zwar nicht aus Seminaren, und für mich unglaublich, dass die sondern am lebenden Objekt.” ehemaligen Ruefach-Händler, Eine regelrechte Leidenschaft ver- 180 von 220, im Hintergrund bindet ihn mit dem Job: „Wohin derart geschlossen aufgetreten ich will? Ich würde keinen ande- sind. – Herr Müller-Preisler hat ren Job haben wollen als den, den mich dann irgendwann angerufen ich jetzt mache. Das ist genau der, ne damalige Frau – mein älterer hatte alles auf einen Standort und gemeint: ,Da gibt’s ein paar der mich interessiert. Das ist so Sohn war da schon auf der Welt – konzentriert, und mit 2.000 m2 Händler, die hätten gern ihren vielseitig und spannend, so facet- gesagt: Job oder ich?” Und so Verkaufsfläche das 4.000 m2-gro- Chef zurück. Und ich hätte Sie tenreich wie kein anderer Job. – kündigte Sobol kurzerhand – ße Lager im Jahr zwölf Mal ge- auch gern in Österreich.’ Das Für mich ist das die Kür. Die auch ohne neuen Job. Dieser Zu- dreht.” Und so wurde - obwohl, war’s dann.” Schnittstelle zwischen System und stand sollte jedoch nur von kurzer wie Sobol beteuert, alle sechs Fi- Mensch zu sein, ist eine unglaub- Dauer sein, wie Sobol erzählt: lalen höchst ertragreich waren - Der Riesen-Wecker liche Herausforderung.” ■ „Beim Heimfahren bin ich an der schnell der Entschluss zu einem Mit gemischten Gefühlen erinn- SCS vorbeigekommen und hab Mega-Haas gefällt. Sobol: „Der tert sich Sobol an den Beginn 140 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Häufig Anlass für Pro- gnosen bot die Digita- lisierung, ob man nun an die Einführung von EDV-Kassen-Sys- temen oder den Sie- geszug der CD, mit der die Digitalisierung auch in der Unterhal- tungselektronik Einzug hielt, denkt.

E&W-PROGNOSEN IM RÜCKBLICK Richtig oder falsch?

Die Elektro-Branche lebt von Innovationen. In den vergangenen 25 Jahren sind viele davon sozusagen über die Schreib- tische der E&W-Redaktion gewandert, zu denen wir und Vertreter aus dem Handel sowie der Industrie ihre Prognosen abgegeben haben. Oft trafen diese Vorhersagen zu, manche gingen aber auch – im Rückblick betrachtet – fürchterlich daneben. Hier finden Sie eine Auswahl aus den Prognosen der vergangenen 25 Jahre.

DER START VON E&W ist mit ei- „Heim“-Computer sowie die letext war ein erster Schritt in hat.“ Die Penetration betrug da- nem tief greifenden technologi- neuen Medien brechen. Vor al- die Zukunft der Information. mals immerhin schon je nach schen Umbruch zusammengefal- lem auch als Vorreiter zur Infor- Auch damals wussten viele Ver- Branche 15 bis 20%. len, wenn es auch manche nicht mationsgesellschaft. Entspre- käufer nichts damit anzufangen. sofort als solchen erkennen woll- chend war die Aufforderung an Sie waren nicht motiviert, etwas Silberne Zeiten ten. Eine der Auswirkungen war den Fachhandel 1986 gedacht: zu verkaufen, dessen Nutzen sie Die Digitalisierung setzte aber der Einzug der IT ins Geschäfts- „Schon die Einführung von Te- nicht einsahen. So wird es auch nicht nur in der Verwaltung, son- leben, der allerdings erst so man- mit den ‚Neuen Medien’ sein. dern auch in der Unterhaltungs- chem Elektrohändler nahe ge- Mit dem einen Unterschied: Wer elektronik ein. Ein erster Vorbote bracht werden musste. Aber KURZ UND BÜNDIG: sich da nicht bald dranhängt, für war die CD und ihr großer Bru- schon 1983 war klar, ohne Com- Prognosen über neue Produkte, den ist der Zug abgefahren.“ der, die Bildplatte oder Laser- puter wird bald nichts mehr ge- Technologien und Markt als Aber bezüglich Computer ging Disc. hen, und E&W titelte in einem Spiegel einer dynamischen es noch provokanter – zumindest Im Herbst 1982 hat die „Laser- Beitrag über elektronische Kas- Branche. aus damaliger Sicht. Mit Anfang Schallplatte in Digitaltechnik“, sen: „Die Kassa weiß fast alles“ der 90er begann der PC auch im sprich CD, ihr E&W-Debüt ge- und berichtete schon damals Highlights der Entwicklung aus Berufsleben seinen festen Platz geben. Der heute allgegenwärti- 25 Jahren wie neue Medien, über die Vorteile eines integrier- zu erobern. Was anlässlich der gen Silberscheibe wurde schon Heim-Computer, Mikrowelle, CD ten EDV-Kassensystems. IFABO E&W veranlasste, fol- damals eine große Zukunft vor- und Bildplattenspieler, Wäsche- gende Prognose ungenannter ausgesagt. Aber eigentlich waren trockner, Internet, digitaler Fo- Der Siegeszug der Computer tografie, Geschirrspüler oder Marktforscher zu nennen: „Für die CDs ja nur ein Abfallpro- Aber da der EFH noch zögerte, Mobilkommunikation veränder- die 90er schätzen Marktforscher, dukt, waren die UE-Konzerne sollte E&W noch so manche ten das Angesicht des EFH. dass jeder 2. Büroangestellte ei- doch damals daran, mit der Bild- Lanze für den Home- oder nen PC-unterstützen Arbeitsplatz Platte einen Nachfolger für die E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 141

Video-Recorder zu entwickeln vorbereitet, der zum Großteil MOBILFUNK IM SCHNELLDURCHLAUF und die CD ein Ableger von die- über den E-Handel laufen wird ser Entwicklung. – weil die Geräte beratungsin- Jedes Vorstellungsvermögen sprengte der Aufstieg der Mobilkommunika- Im März 1983 kam Funkberater- tensiv sind. Ein Markt, der schon tion. E&W verfolgte das Geschehen seit 1984 sehr aufmerksam. Gründer Andreas Brandt in ei- in den nächsten Jahren runde Mit dem C-Netz bewegte sich die Mobilkommunikation erstmals in Richtung nem Gastkommentar dann zu 150 Mio Schilling Umsatz errei- Massenmarkt. E&W war schon damals der Meinung, dass man sich dieses folgender Einschätzung: „1. Bild- chen und auf Jahre hinaus kräftig Geschäft nicht entgehen lassen sollte: „Man darf vorsichtig daher auch für plattenspieler braucht man ja expandieren wird.“ Österreich ein gutes Geschäft erwarten und schätzt, dass in etwa sechs nicht unbedingt! Es gibt genü- Welch glückliche Zeiten, in de- Jahren die 30.000 möglichen C-Netz-Teilnehmer erreicht sein werden. Da gend Video-Recorder in allen nen die Mikrowelle noch ein be- man mit mindestens nochmals so vielen potenziellen Kunden rechnet (...), Varianten auf dem Markt, mit ratungsintensives Produkt war. ist es praktisch sicher, dass es auch zum Ausbau des D-Netzes kommen denen man nicht nur ,wiederge- Wenn es auch noch einige wird. Und das Geschäft geht hurtig weiter – mindestens 15 Jahre schätzen ben’, sondern auch ‚aufnehmen’ Widerstände zu überwinden galt, die Experten.“ Der Boom dauerte ein wenig länger, wie wir heute wissen. kann.“ bis die Hausfrauen die neue Womit Andreas Berndt Recht Technologie akzeptierten. Die behalten sollte: Die 30 cm Vorteile sprachen letztendlich für Jahrhundertgeschäft durchmessende Bildplatte oder sich, wie E&W 1986 schrieb: „C-Netz fast am Ende, D-Netz auf LaserDisc konnte sich schluss- „Noch nie waren die Hausfrauen österreichisch, E-Netz in Österreich endlich nicht gegen die Videore- in Sachen Zeit- und Energiespa- nicht vor 1995, jetzt einsteigen“, so hat E&W 1989 am Vorabend des D- Netz-Starts die Entwicklung in der mobilen Kommunikation zu- sammengefasst. Und warnte: „Ge- radezu sprunghaft entwickelte sich das Geschäft mit dem Autotelefon in den letzten Jahren. Freilich ohne vom Elektronikhandel für sich re- klamiert zu werden. Das sollte sich schleunigst ändern, sollen sich hier nicht andere Vertriebsformen ein- nisten.“ Für die damals schon be- reitstehende Nachfolgetechnologie GSM wurden sage und schreibe 10 Mio Kunden bis zum Jahr 2000 erwartet. Aber selbst die kühnsten Erwartungen wurden übertroffen, „Goldader D-Netz“ hieß es bald. Unter dem Eindruck des Booms wurden für Einige Widerstände gab es bei der Einführung neuer Haushaltsgeräte zu das Jahr 2000 in Europa 16 Mio GSM-Anschlüsse erwartet. überwinden, wie E&W befand. Bei den Geschirrspülern wurden die Männer Mit der Einführung von GSM 1995 gab es kein Halten mehr. Eine Gesamtpe- als Bremser ausgemacht. netrationsrate von 40% wurde von E&W schon 1996 trotz anfänglich zäher Verkäufe für möglich gehalten. „Zusätzlicher Verdienst mit der Kommuni- corder durchsetzen, während die ren so motiviert wie jetzt – und kation wird sich auch verstärkt durch den Verkauf der Verträge mit den CD die Schallplatten und die die Vorsicht gegen das neumodi- Netzbetreibern ergeben“, konstatierte E&W damals treffend. Musikkassetten recht rasch als sche Zeugs ist im Grunde abge- den wichtigsten Tonträger ver- baut. Die Chancen sind so gut Verdrängungswettbewerb und UMTS drängte. wie noch nie.“ Womit die „Fünf sind zwei zuviel“, meinte Hannes Ametsreiter im E&W-Interview 2003, Mikrowelle endlich ihren Sieges- und sah bereits damals den Verdrängungswettbewerb voraus. Ansonsten Revolution im Haushalt zug antreten konnte. ging er davon aus, dass es sicher notwendig sein wird, „die Stützungen zu- Revolutionäre Umwälzungen Bei anderen Produkten galt es rückzufahren. Die Wertigkeit der gab es Anfang der 80er aber auch dagegen ganz andere Widerstän- Geräte (UMTS) wird sich im Preis in der Weißware. Unter dem Ti- de zu überwinden. widerspiegeln.“ tel „Burschen traut’s euch” wur- Von UMTS berichtete Ametsreiter de von E&W 1983 die Technik Geschirrspüler-Muffeln dagegen: „Wir denken, dass UMTS sogar einfacher zu verkaufen ist, von Wäschetrocknern analysiert Männliche Widerstände gegen weil man es nur herzeigen muss.“ und ein klarer Aufholbedarf für eine „unnötige“ Geldausgabe Dass die Netzbetreiber schon da- Österreich konstatiert. vermutete die E&W-Redaktion mals die Hardwarestützung zurück- Aber auch beim Kochen standen 1986 als Ursache, warum die Ös- fahren wollten, zeigt auch die Aus- Veränderungen an. Nicht nur in terreicher bei Geschirrspülern so sage von 3-CEO Berthold Thoma Form des Induktionskochens, das „muffeln”. „Offensichtlich ist dies knapp vor dem Start des Netzbe- 1984 erstmals auf der Domo- noch ein Erbe aus patriachali- treibers: „Wir haben nicht vor, End- technica vorgestellt wurde, son- schen Zeiten, wo der ,Haushalts- geräte zu subventionieren, weil wir dern auch bei der Mikrowelle, vorstand’ (sprich Ehegatte) be- nicht glauben, uns in einen Markt die im selben Jahr groß raus kam, stimmte, welche Geräte gekauft einkaufen zu müssen.“ wie E&W prophezeite: „Hier werden. Für Geschirrspüler war wird also tatsächlich ein Markt da wohl wenig drin, denn die ❯ 142 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

und das Forcieren derselben – ZUKUNFTSTHEMEN Arbeitskraft der Frau wurde nur gering bewertet, und die wenig- auch über Branchengrenzen hin- weg.“ Wir sind der Meinung, Vernetzung auf österreichisch sten Männer tauchen (so Markt- selbst nach 20 Jahren kann man Mit MUPID („Mehrzweck universell programmierbare, intelligente Decoder“) untersuchungen) die Hände ins die Aussage einfach so stehen las- bzw BTX streifte ein eigenes Kapitel der österreichischen Technologiege- Wasser, um schmutziges Geschirr sen. schichte bei E&W an. Über die Entwicklung des Grazer Universitätsprofes- zu waschen. (...) Da müsste doch sors Hermann Maurer und der Post berichtet E&W anfänglich neutral, aber noch etwas drin sein. Wobei zu spätestens 1983 hieß die Empfehlung „lernen – lernen –lernen. BTX ist ein hoffen ist, dass der Elektrohandel HDTV sofort? Thema, an dem kein Fachhändler vorbeikommt.“ Da lagen wir falsch. Der das Geschäft macht.“ Eine dieser neuen Technologien Vorgriff aufs Internet über Farb-TV und Decoder entschlief trotz massiven war HDTV. Angesichts der Eini- Werbeeinsatzes der Post (Wer erinnert sich noch an: „Es kost fast nix, das Mut und Hirn gefordert gung auf einen internationalen Ein neues Jahrzehnt stand bevor und vor allem digitialen HDTV- und E&W erstellte dafür eine Standard und der Demonstration umfassende Prognose über die der ersten Geräte dazu auf der Zukunft des Elektrohandels. Aus- HIT1994 stellte sich natürlich gehend von den vordringlichen die Frage nach der Zukunftssi- Problemkreisen des EFH zu der cherheit der bestehenden Video- damaligen Zeit, zu geringe Be- Systeme. Die Einschätzung von triebsgrößen und dem Diversifi- E&W: „Mindestens bis zum kationsstreben des Nicht-Fach- Ende des erste Jahrzehnts des handels sowie für die Zukunft neuen Jahrtausends (wahrschein- eine Verschiebung in der Alters- lich noch etwas länger) wird es struktur, kam E&W zu folgen- analoge PAL bzw PALplus-Sen- dem Ergebnis: „Ziemlich sicher dungen der heute gesendeten wird sich ein Großteil des Programme geben. Und selbst Elektrofachhandels weg von dem danach könnten heutige Fernse- BTX.“) sanft. Vielleicht scheiterte die Technologie am Interessenskonflikt zwischen BTXen und Fernsehen. Fast prophetisch lesen sich allerdings folgende Zeilen aus selbigen Kom- mentar: „Mit Bangen (sieht der Rundfunk-/Fernsehfachhandel auf BTX), weil die Angebots-Situation über Bildschirmtext rund um die Uhr den Fach- handel schlecht aussehen lassen kann, eben weil nur der Preis herausge- stellt wird, nicht aber die Beratungs-Service-Garantieleistungen! (...) Her- steller, die zulassen, dass ihre Produkte zum deutlichen Nachteil des Fach- einzelhandels verrissen werden, dürfen sich nicht wundern, wenn der FH entsprechende Konsequenzen zieht und vielleicht sogar die Kooperatio- nen ihr Sortiment überdenken.“ Das mit den Abwehrmöglichkeiten bezüglich Preisveriss durch den EFH hat halt nicht so hingehauen.

Invasion der Heimroboter Den Einzug der Roboter in den Haushalt sah E&W im No- Auf der HIT 1994 wurde zwar HDTV erstmals gezeigt, für E&W war die vember 1983 heraufziehen. Technologie noch nicht reif: „Mindestens bis zum Ende des erste Jahr- Damals noch in der Form von zehnts des neuen Jahrtausends (wahrscheinlich noch etwas länger) wird Toby, einem batteriebetriebe- es analoge PAL bzw PALplus-Sendungen der heute gesendeten Programme nem Roboter des US-Herstel- geben.” lers RB Robot, der seine Stil- her mittels Zusatz-Decoder auch vorlage wohl noch von R2D2 bisherigen Standardsortimenten die digitale Vielfalt wiederge- erhalten hatte. „Obwohl der (die werden durch die Problem- ben.“ Markt Heimcomputer in Ös- losigkeit immer stärker zu ande- Inzwischen gibt es zwar digitales terreich noch lange nicht ge- ren Vertriebsformen abwandern) terrestrisches Fernsehen, HDTV sättigt ist, kündigt sich be- hin zu problemvollen Produkten als Standardformat in der Aus- reits jetzt schon das nächste orientieren müssen. Dabei sind strahlung der Medieninhalte, lässt Produkt an, das im Begriff ist allerdings die stark verkürzten noch auf sich warten. ähnliche Wachstumszahlen zu Lebenszyklen innovativer Pro- erreichen: die Heimroboter.“ dukte und die dadurch auftau- Vier Jahre später schien alles Der Hersteller sah damals für chenden Probleme zu beachten. möglich bei LCD-Projektoren. 1990 ein Volumen von 6 Mrd (...) Dafür wird es mehr neue Hier wollte so mancher nach Dollar für ihren Heimmarkt Produkte auf dem Markt geben den Sternen greifen. Sämtliche voraus. Wir warten allerdings – für den E-Handel eine reale Anbieter waren sich demnach im noch immer auf einen univer- Gewinnchance als Innovator. Für Jahr 1998 einig: „Projektions-TV sell einsetzbaren Heimhelfer. Sie bedeutet diese sortimentspo- wird ein Wachstumssegment für itische Bewegung eine ständige zumindest ein, zwei Jahrzehnte. Suche nach neuen Produkten E&W 7-8/07

Alles schien möglich bei Projektions-TV. Die Prognosen der Anbieter griffen je- denfalls nach den Sternen: Sie gingen davon aus, dass lang- fristig jeder 2. Haus- halt mit einem LCD- Projektor ausge- stattet sein würde.

So lange jedenfalls bis die Hälfte aller Haus- ment der Braunware darstellen. Wer weiter- halte mit einem Projektor ausgestattet ist.“ hin im Handel erfolgreich sein will, wird nicht umhin können, sich den heutigen Digitalisierung im Spiegel der E&W Trends anzupassen“, war sich E&W schon Die technologische Entwicklung gewann je- damals sicher. denfalls weiter an Fahrt. Alles schien möglich Auch die Gerätehersteller würden nicht an und die Grenzen zwischen UE und Compu- der UE vorübergehen können, war man sich ter wurden durchlässig. „Unterwegs nach sicher. Die Vision war ein Gerät, das alle Au- Morgen“ titelte deswegen auch E&W im dio- und Videofunktionen der UE vereinigt, März 1996 ein wenig euphorisch zu einer alle PC-Funktionen beherrscht, Internet sur- Serie, die der Digitalisierung der UE bis zum fen ermöglicht, faxen, Datendienste nutzen Jahr 2000 gewidmet war und sich mit den und als Anrufbeantworter verwendet werden Veränderungen befasste, die auf den EFH zu- kann. In der DVD machte man dagegen be- kommen würden. reits 1996 den würdigen Nachfolger der CD „Zu den klassischen, fest umrissenen Geräte- aus. Die „neue Scheibe sorgt für bisher unge- segment der Unterhaltungselektronik wird ahnte Möglichkeiten“. Eine Double-Layer- sich das heute bereits existente Thema Mul- Double-Side-Variante mit damals beinahe timedia gesellen. Bis zur Jahrtausendwende unvorstellbaren 17 GB Speicherkapazität wird das umsatzmäßig bereits das größte Seg- wurde gleich mitpostuliert. ❯

DIGITAL STATT CHEMIE

Zur Photokina 1988 zeichnete E&W die weitere Ent- wicklung des Digital-Kameramarktes vor. Immerhin hatten zu dem Zeitpunkt zwei japanischen Unterneh- men die Labormuster des ersten 2 Megapixel-Chips vorgestellt, und das beste Geräte am Markt erzielte schon eine Auflösung von 600.000 Pixel: „Wann die ersten „Elektronischen“ (Kameras, Anm.) nach Euro- pa kommen, ist noch ungewiss. Allerdings – verschla- fen darf man den Markt nicht. Ab Mitte der Neunzi- gerjahre sollte – zumindest wollen es die Hersteller wissen – die Massenprodukte in Elektronik auf den Markt kommen. (...) Wenn die elektronische Foto- grafie noch kein allzu ernstes Thema für die allernächste Zeit ist, kommen wird sie be- stimmt. Und damit wird die Grenze zwischen Elektronik- und Fotofachhandel um ein Stück weiter verschwommen.“ Ein weiterer Kommentar erübrigt sich hier wohl. Wenn auch der endgültige Durchbruch der Digital-Fotografie (auch im EFH) in Öster- reich erst im Jahr 2000 zustande kam und dann dem EFH ein schönes Zusatzgeschäft be- scherte. 144 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Auf der Höhe des Internetbooms er- „MUSS EIN RENNER WERDEN” schien es nur noch als eine Frage der Mit dieser Vorhersage Zeit, bis Haussteue- hat sich E&W nicht un- rung und Internet- bedingt mit Ruhm be- Anschluss für die deckt. Flymo hieß er, Weißware zum Stan- der Gartenstaubsau- dard gehören ger von Husqvarna, an würden. dem nach Meinung der E&W 1994 der Elektrohandel nicht vorbeigehen konnte: „Denn zum einen ist der ,Gardenvac’ ein Ni- schenprodukt mit intaktem Preis, zum zweiten ist er als Reinigungsgerät ganz sicher ein Produkt für den EFH und zum dritten dürfte er sich zum Renner entwickeln. (...) Ein todsicheres Geschäft, wenn Sie dieses Gerät in Ihren Vertrieb aufnehmen und ein wenig promoten. Wenn Sie es nicht ma- chen, wird ein anderer damit gute Margen verdienen.“ Mittlerweile verste- hen wir in der Redaktion im Herbst manchmal unser eigenes Wort nicht mehr, wenn der Hausmeister mit seinem Zweitakter-Laubgebläse unter dem Fenster vorbeiwandelt.

mehr als 16% der Konsumenten zu wachsen schienen, ist vorüber. bereitstanden, ihre Hausgeräte ans Dh aber nicht, dass es jetzt weni- Internet anzuschließen. Der Er- ger Innovationen und Neuent- folg dieser Produkte schien „vor- wicklungen gibt. Sie sind viel- Science Fiction in der Küche 20% aller neu errichteten Häuser programmiert“. Michael Tre- leicht nicht mehr so spektakulär, Neue technische Möglichkeiten automatisiert sein. Und 2013 schow, Vorstandsvorsitzender von aber der EFH ist und bleibt eine erlaubten auch neue Fragen nach werden vor allem „intelligente“ Electrolux rechnete daher mit ei- dynamische Branche. Neue Ent- der Zukunft des Wohnens, denen Fertigteilhäuser einer Studie zu- ner „rasant steigenden Nachfra- wicklungen wie die weitere Di- auch E&W immer wieder nach- folge schon zum Alltag gehören.“ ge“ sowie einem Marktvolumen gitalisierung, HDTV, OLED, gegangen ist. So zB auch in ei- Für 2013 behalten wir uns das von 15 Mrd Dollar weltweit im HSUPA und der endgültige nem Beitrag zur Bauen & Woh- Urteil noch vor. Jahr 2005. Und Electrolux hatte Durchbruch der mobilen Daten- nen 1999: „Nicht mehr ver- Die Euphorie für die Vernetzung damals schon die ersten Design- übertragung, Miniaturisierung in schließen können sich Handel erfasste auch Bereiche, die bisher studien für Kühlschränke und IT, Dynamik des Internets, Kom- und Gewerbe der zunehmenden eher wenig mit dem Thema zu Herde mit Internetanschluss im paktgeräte für die Weißware oder Automatisierung des Haushalts. tun hatten. Im Jahr 2000, auf dem Köcher. Dort blieben sie bislang GSM-Diskontanbieter gibt es am Sonst läuft man Gefahr, sich nicht Höhepunkt des Internetbooms, auch. laufenden Band und wir behalten rechtzeitig auf diese rasend hieß es in einem E&W-Bericht sie alle für Sie im Auge und wer- schnell voranschreitende Ent- zu einer Studie der deutschen Was bringt die Zukunft? den auch in Zukunft unsere Pro- wicklung zeitgerecht einzustel- Elctrolux-Gruppe: „Die Kunden Der Internetboom, während des- gnosen dazu abgeben. ■ len. So sollen im Jahr 2000 schon warten schon!“ Derzufolge schon sen die Bäume in den Himmel

FINSTERE STIMMUNG INTERNET KLOPFT AN

Die 1990 andiskutierte Verordnung zur Zum einem wurde das Internet Pfandregelung für Leuchtstofflampen ließ als Chance für den Handel er- so manche Branchegröße düstere Progno- kannt, indem er ein zusätzliches sen ausstoßen. Marketinginstrument erhält. Walter Rupp, General Electric Tungsram Aber gleichzeitig wurde auch die fürchtete: „Mülltourismus würde Öster- Gefahr gesehen: „Mit einer Zu- reich überfluten. Eine Katastrophe für In- nahme von eCommerce kommt dustrie und Handel.“ es zu einer Verschiebung der Roman Adametz (Bild), , sah das Wertschöpfungskette, die den Ende nahen: „Wenn diese Verordnung in Handel obsolet machen könnte. Kraft tritt, können wir keine Leuchtstoff- Mit dieser Zweischneidigkeit wird lampen mehr in Österreich auf den Markt bringen.“ sich der Handel zunehmend auseinander setzen müssen. Entweder indem Helmut Wildhofen, Philips, meinte rebellisch: „Entweder man legt sich ei- er sich auf Produkte konzentriert, bei denen physische Präsenz und Bera- nen eigenen Ordner für die Strafverfügungen an – oder man liefert keine tung unumgänglich sind, oder aber indem er sich selbst die kostengünsti- Leuchtstofflampen mehr.“ ge Vertriebsschiene Internet zunutze macht. (...) Die Herausforderung wird Nach langwierigen Verhandlungen zwischen Industrie, Handel und Umwelt- der EFH wohl nur durch verstärkte Spezialisierung und Differenzierung sei- ministerium wurde dann doch nicht so heiß gegessen wie gekocht. nes Waren- und Dienstleistungsangebots meistern können.“ NEUES LCD-TV FLAGGSCHIFF VON SHARP HEIMKINO PUR IN FULL-HD

Mit den neuen AQUOS LCD-TVs XL1E und HD1E setzt Sharp neue Maßstäbe in der Welt des High-Defini- tion-Fernsehens: Full-HD-Auflösung und 100Hz-Bildtechnologie sorgen für gestochen scharfe Bilder – auf einer Displaydiagonale von 46 oder 52 Zoll. Dazu unterstreichen die komfortable Bedienung und das edle Design die herausragende Stellung der neuen Modelle.

Multiwave-Backlight ein. Die XL1E-TVs über- Raum an und reduziert damit den Stromver- zeugen neben dem hochwertigen Design in brauch. Dank eingebauter 160 GB Festplatte schwarzer Klavierlack-Optik mit einer Ausstat- können die neuen HD1E-TVs auch aufnehmen. tung der Oberklasse: Über zwei HDMI-Schnitt- Ausgestattet mit vier integrierten Tunern zum stellen, die bereits den HDMI 1.3 Übertra- Empfang von DVB-C, DVB-S, DVB-T und ana- gungsstandard erfüllen, lassen sich die Geräte logen TV-Signalen sind die neuen AQUOS LCD- problemlos an anderes Home-Entertainment- Flaggschiffe für die TV-Zukunft gut gerüstet. Equipment anschließen. Satten Kino-Sound in Zahlreiche Schnittstellen, darunter USB und Surround-Qualität liefert ein hochwertiges zwei Mal HDMI 1.3, machen sie zu Alleskön- Soundsystem mit digitalem Verstärker und zwei nern, die mit jedem gängigen Peripheriegerät Mal 15 Watt Musikleistung. Zu komfortablen zusammenarbeiten. Das hochwertige Sound- Steuerungszentralen moderner Heimunterhal- system liefert mit digitalem Verstärker und 15 tung werden die neuen AQUOS TVs mit Hilfe der AQUOS Link-Funktion. Dank der integrier- ten DVB-T- und Analog-Tuner können die Macht der Miss IFA in puncto Schönheit Konkurrenz – das neue Flaggschiff HD1E. XL1E-LCD-TVs digitale und herkömmliche Fernsehsignale ohne zusätzliche Set-Top-Box Der LCD-Pionier stellt seine Technologieführer- empfangen und via RS-232C-Schnittstelle schaft bei LCD-TVs erneut auf eindrucksvolle auch einfach über den PC gesteuert werden. Art unter Beweis. Mit der Kombination von Full- HD-Auflösung und 100Hz-Technologie etabliert AQUOS HD1E – Sharp einen neuen Standard im Premium-Seg- DAS FLAGGSCHIFF ment. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf groß- Im August kommen die neuen AQUOS-HD1E- formatigen Displays – Home Entertainment in Modelle mit Bilddiagonalen von 46 und 52 Zoll Der XL1E setzt mit der Kombination Full-HD XL. und einer vollen HD-Auflösung von 1.080p. und 100Hz-Technologie neue Maßstäbe im Ausgestattet mit der neuesten Technologie aus Premium-Segment. AQUOS XL1E – DAS AKTUELLE der erst im vergangenen August in Betrieb ge- HIGHLIGHT nommenen LCD-Fabrik der achten Generation, Watt Subwoofer Kino-Sound in Virtual-Dolby- Die AQUOS XL1E-Serie nimmt im aktuellen Kameyama II, wischt der LCD-Pionier Sharp Surround Qualität. Für die besonders klare Portfolio von Sharp ebenfalls eine Spitzenposi- Bewegungsunschärfen mit einer verdoppelten Wiedergabe von Sprachsequenzen sorgt die tion ein und demonstriert das Bekenntnis zu Bildwechselfrequenz von 100 Hz mittels Inter- Clear-Voice-Funktion. Außergewöhnlich ist hochwertig verarbeiteten Markenprodukten mit polation vom Display. Die Reaktionszeit der auch das Design der HD1E-TVs: Im Rahmen zukunftssicheren Technologien. Die neuen neuen LCD-TVs liegt bei vier Millisekunden und glänzt eine dezente Carbon-Struktur und kaum 1.080p Full-HD Geräte in Kombination mit der außerdem wurde ein ganzes Bündel neuer als solches erkennbar befindet sich an der 100Hz-Bildverbesserungstechnologie sind in Bildverbesserungstechnologien integriert. Mit Unterseite des Gehäuses das abnehmbare 46 und 52 Zoll erhältlich und beeindrucken einem dynamischen Kontrastverhältnis von Soundsystem. Die neue Gehäuseoptik im Em- durch die kurzen Pixelschaltzeiten von vier 15.000:1 (statisch – 3.000:1) liefern die Dis- pire-Stil und die Verarbeitung hochwertiger Millisekunden und einem dynamischen plays klare Farbabgrenzungen und scharfe Materialien machen die HD1E-TVs zum Blick- Kontrastverhältnis von 10.000:1. Filme, die in Kontraste. Die von Sharp neu entwickelte Mul- fang in jedem Wohnzimmer. 24p Qualität aufgezeichnet sind, erkennt das ti-Wellenlängen-Hintergrundbeleuchtung zeigt www.sharp.at Gerät automatisch und stellt diese in der noch 95 Prozent des darstellbaren NTSC-Farbspek- konturschärferen 120Hz-Technologie dar. Für trums an. Zusätzlich passt die optische Bild- kräftige und naturgetreue Farbtöne setzt Sharp kontrolle (OPC) die Bildschirmhelligkeit auto- bei den LCD-Panels der XL1E-Serie sein RGB- matisch an die Beleuchtungsverhältnisse im 146 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

ALFRED JANOVSKY: AUS „SÜNDE” WURDE LEIDENSCHAFT Playing Captain

Er sollte eine Übergangslösung sein. Dieser erste Außen- dienst-Job des Alfred Janovsky bei Elektra Bregenz. – Ge- worden ist daraus eine mittlerweile 20 Jahre andauernde Branchengeschichte, die den Mann, der die Front nie ganz verlassen wollte, an die Spitze der heimischen Electrolux- Niederlassung geführt hat. – In einem sehr persönlichen Ge- spräch zieht der leidenschaftliche Koch und Hobby-Fotograf

Bilanz über eine „supertolle Zeit“ in seiner „Branchenfamilie“ Ein Dokument „aus dem privaten Fotoalbum meiner Jugend- und verrät, wer bei ihm die eigentlichen Entscheidungen trifft. – sünden”, erzählt Alfred Janovsky. „Das ist das letzte Foto, das ich eingeklebt habe.” - Aus der „Jugendsünde” wurde eine jahrzehnte- Eine Ode an die Weißwaren-Branche. lange Branchenbeziehung.

SUPERTOLL, UNGLAUBLICH und folgte der erste Job bei der Textil- Die Übergangslösung Wohnung, gleich nach der Schu- atemberaubend sind jene Adjekti- firma Fussenegger. „Ich hatte das „Ich sag das ganz ehrlich, ich hab le und ganz ohne Geld „hatte ich ve, die Alfred Janovsky im Rück- Gebiet Wien und war mit sechs damals mit Haushaltsgeräten wieder einen Tirolia-Gasherd und blick auf 20 – mit den Lehrjahren Reisekoffern voll Dekorstoffen überhaupt nix anfangen können”, hab mir in der Kaindl-Filiale am in der Fotobranche genau ge- mit meinem kleinen Golf unter- erinnert sich Janovsky an seinen Naschmarkt eine Kühl-Gefrier- nommen 25 – Branchenjahre wegs.“ Bereits damals knüpfte er Branchenstart im Herbst 1987. Kombi von gekauft.“ Ein- verwendet. Dabei begann alles erste Bekanntschaft mit der Mö- „Denn aufgewachsen bin ich zig das Thema Waschen kannte Ja- eher zufällig als klassischer AHS- belbranche. „Ich kann mich noch zwischen einer Wiener Wohnung novsky dank der elterlichen Put- Abgänger nach der 5. Klasse. Die gut an die Einkaufsgeschichten und einem nie fertig werden wol- zerei, in der er bereits neben der Mutter drängte auf einen Ab- von Frau Michelfeit erinnern.” lenden Haus im Mühlviertel. Wir Schule immer wieder mitgearbei- schluss und so absolvierte Janovs- Weil jedoch Fusseneggerstoffe hatten einen Tirolia-Herd und ei- tet und die uralten Gewerbema- ky die Handelsschule und kam – nicht billig waren („das war eine schinen auch selbst repariert hat, durch einen Freund – auf die Idee gute Schule für mich“) und die „Mir kommt vor, ich habe bis ins Detail: „Den Waschzyklus, der Fotokaufmann-Lehre bei traditionellen Vorhanggeschäfte den kenn ich. Da erzählt mir kei- Foto Nettig in der Wiener Her- immer weniger wurden, waren das große Glück gehabt, ner was.” nalser Hauptstraße: „Das war sehr bald neue Geschäftszweige ge- zwei Mal eine Marke zu- Und so stand der 25-Jährige im lustig, ich bin mit dem Fotothema fragt. „Wir sind damals in der Sa- rück in den Markt zu Herbst 1987 vor der Tür von so richtig zusammengekommen. fari-Lounge auf der Donauinsel bringen – bei EB in den Elektra Bregenz: „Ich hab mir ge- Ich hab begeistert fotografiert und gesessen und haben überlegt: ,Wo Küchenmöbelhandel. Und dacht, ich schau mir das als Über- entwickelt. – Und es hat mir sehr könnte man noch Stoffe brau- gangslösung mal an.“ in der Sichtweise geholfen, wie chen?’ – Und plötzlich kam die bei Electrolux durfte ich das ein Prospekt aussehen sollte.“ Der Idee: ,Wir sitzen drauf. – Denn nochmals erleben. Das ist Atemberaubend Fotohandel erlebte damals golde- die Polster sind mit Stoff bezo- ein Super-Gefühl, wenn „Das erste Jahr war ein atembe- ne Zeiten. Das 9x13-Bild kostete gen.’“ Eine Firma wurde schnell du siehst, du kannst was raubendes. Der Ungarnboom 7,90 Schilling. Und trotzdem: Das gefunden, und innerhalb kurzer bewegen, wenn du das brach gerade los und ich hatte Warten auf Kunden war Janovsky Zeit ein „neuer Geschäftszweig wirklich willst.“ genau das Gebiet“, erinnert er auf Dauer zu wenig. Bereits da- aufgerissen“. Nach einem Jahr be- sich schwärmend. „Ich habe mich mals war für ihn klar: „Ich will in kam Janovsky aufgrund des Erfol- Alfred Janovsky an die angestammten Händler den Außendienst“. Denn: „Der ges dann die Trachtenkollektion von Elektra Bregenz gehalten, was Verkäufer dürfte mir irgendwie dazu, aber – „irgendwann wollte nen Bauknecht-Kühlschrank, und mir, als mit der Einfuhr der Zölle im Blut liegen.“ Gesagt, getan, mein Golf dann nicht mehr.“ das war’s.“ In der ersten eigenen der Boom schlagartig wieder vor- E&W 7-8/07

und eine zentrale Ver- triebsniederlassung für Österreich war entstan- den. Eine gute Erinnerung verbindet Janovsky auch mit Ikea: „Ich habe da- mals mit einem ganz interessanten Mann, Rudi Neunteufel, zu- sammenarbeiten dürfen. Wir hatten diese bunten Geräte im Programm, und ich meinte, es wäre interessant, damit bei Ikea ausgestellt zu sein. – ˆÌÊ`iÀÊÃÌ>ÀŽi˜Ê ˆ}i˜“>ÀŽiÊ i܏iVÊ „Ich habe nie gesagt, ich muss Verkaufsleiter oder Geschäftsführer Gleichzeitig musste ich werden. Diesen Gedanken kenn ich gar nicht. Ich hab mir immer nur die aber meinem Chef er- LˆiÌiÌÊ>}i“iÞiÀÊÃiˆ˜i˜Ê՘`i˜Êiˆ˜Ê Aufgabe angesehen und überlegt, wie man es machen könnte, dass es klären, dass wir dort Ge- Փv>˜}ÀiˆV iÃÊ-œÀ̈“i˜Ìʈ˜Ê œ iÀÊ funktioniert”, beschreibt Janovsky seinen Weg an die Spitze von Elec- räte reinstellen, aber nix +Õ>ˆÌBÌ°Ê >ÃÊۜ˜Ê-«iâˆ>ˆÃÌi˜ÊâÕÃ>“‡ trolux Österreich. verkaufen würden, weil “i˜}iÃÌiÌiÊ i܏iV‡-œÀ̈“i˜ÌÊ܈À`Ê Ikea damals keine Geräte bei war, sehr hoch angerechnet wurde. Die verkaufte.” – „Zwei Monate später war unser Ài}i“B~ˆ}Ê>ÕvÊ`ˆiʘvœÀ`iÀ՘}i˜Ê Händler meinten, ,Du hast nicht deine Geräte Wiener Schauraum übervoll mit Kunden. ՘`Ê7ؘÃV iÊ`iÀÊ՘`i˜Ê>L}iÃ̈““ÌÊ überall aus dem Lastwagen runtergeliefert, und Und als Ikea mit einer kleine Range an Gerä- ՘`ÊiÀÜiˆÌiÀÌ°Ê ˆiÊ*Àœ`ՎÌiÊiÀv؏i˜Ê deswegen arbeiten wir mit dir jetzt weiter zu- ten dann auch begonnen hat zu verkaufen, ÃB“̏ˆV iʘvœÀ`iÀ՘}i˜Ê`iÀʟÃÌiÀ‡ sammen.’” Begründet war damit eine „schlag- sind die gegangen wie die warmen Semmeln.” ÀiˆV ˆÃV i˜Ê œÀ“i˜Ê՘`Ê,ˆV ̏ˆ˜ˆi˜° artig gute Beziehung.“ Nachdem Elektra Bregenz den Küchenmö- Der Entscheidungsträger belhandel damals überhaupt nicht bedient hat- Irgendwann kam dann ein Angebot aus der >ÃÊ i܏iV‡-œÀ̈“i˜Ìʈ“Ê4LiÀLˆVŽ\ te, und „mich das schon immer sehr interes- Möbelindustrie. Janovsky: „In Entscheidungen UÊ܏ˆiÀ‡Ê՘`ʏiˆ˜“>ÌiÀˆ> siert hat“, begann er dieses neue Geschäftsfeld verlasse ich mich – ausgenommen es handelt UÊ >ÕÃ̜vvi zu erschließen. „Das war schon eine wunder- sich um finanzielle Dinge, die überlasse ich bare Zeit, wo du Pionierarbeit leisten konn- dem Controller – auf den kleinen Mann, der UÊ,iˆ i˜iˆ˜L>Õ}iÀBÌi test.” Aber „immer unter der Voraussetzung, bei mir in der Magengrube sitzt. Der muss ja UÊ-V >ÌiÀÊ՘`Ê-ÌiVŽÛœÀÀˆV Ì՘}i˜ dass sich Elektro und Möbel nicht über Kreuz oder nein sagen. – Und wenn er nix sagt, dann UÊ6i˜Ìˆ>̜Ài˜ kriegen.“ Damals schon war das Programm entscheide ich mich nicht.“ So geschehen bei UÊiÕV Ìi˜ÊvØÀÊiÕV ÌÃ̜vv>“«i˜ für den Küchenhandel als Erstausstattungspro- besagtem Küchenmöbel-Industrie-Angebot. gramm und für den EFH eher im Nachrüst- Janovsky zögerte, – und war ein halbes Jahr UÊ,>ÃÌiÀ‡ ˆ˜L>ՇÊ՘`ÊÕvL>ՏiÕV Ìi˜ bedarf positioniert. Aber, entgegnet er damali- später Verkaufsleiter bei EB. UÊ iŽœÀ>̈ۏiÕV Ìi˜ gen Klagen des EFH, der MFH würde diesem Uʘ`ÕÃÌÀˆiiÕV Ìi˜ Marktanteile wegnehmen: „Es war die Konsu- Gerüchte bestätigt UÊÕÃÃi˜iÕV Ìi˜ menten-Entscheidung, dass man die Küche Auch das private Glück stellte sich im Unter- zusehends aus einer Hand haben wollte.“ nehmen ein: „Ich habe meine damalige Le- UÊiÕV Ìi˜âÕLi ŸÀ Bei Elektra Bregenz gab es zu dieser Zeit für bensgefährtin bei Elektra Bregenz kennenge- UÊ B““iÀ՘}ÃÃV >ÌiÀ fast jedes Bundesland eine eigene Vertriebsnie- lernt. – Unser gemeinsamer Chef war Lüder UÊ,>ÕV “i`iÀ derlassung mit den manchmal als „Landesfürs- Lueßen.“ Als dann bereits Gerüchte kursier- UÊ ˆ˜âˆi “>ÌiÀˆ> ten“ bezeichneten Verantwortlichen. Janovsky: ten, entschloss sich das junge Paar, Klartext zu UÊ->̇ >ÌiÀˆ> „Ich habe in meinen ersten fünf EB-Jahren reden. „Wir sind gemeinsam zu ihm gegangen fünf Niederlassungsleiter erleben müssen. Ich und meinten, wir wollen die Gerüchte bestä- ÊÊÊÊÊ kann mich noch genau erinnern, jedes Jahr tigen.“ Und ganz entgegen den Befürchtun- °°°Ê՘`ÊۈiiÃʓi À bin ich mit einem anderen Vorgesetzten zum gen „ist er aufgesprungen, hat uns beiden ein Einkäufer von Kika/Leiner gekommen. Bussl auf die Wange gedrückt und gemeint, das 4LiÀâiÕ}i˜Ê-ˆiÊÈV ÊÃiLÃÌʇ Irgendwann meinte dieser dann: ,Lassen’s ihn findet er jetzt toll.“ – Ein Eindruck, der Ja- das nächste Mal gleich daheim, wir machen novsky auch heute noch begleitet: „So ein Ar- -ˆiÊÜiÀ`i˜ÊLi}iˆÃÌiÀÌÊÃiˆ˜t das eh miteinander.’” beiten im Team ist wichtig. Ich versuche, das „Rund 15 Leute hatte Elektra Bregenz damals auch selbst so handzuhaben. Und so sehe ich im Raum Wien NÖ und Burgenland. Zum mich irgendwie auch als Playing Captain, Vergleich: Bei Electrolux haben wir jetzt sechs wenn man so will. – Auch als Geschäftsführer Leute mit Key Account. – Das konnte nicht wollte ich das nie verändern. Ich will selbst funktionieren. Irgenwann wurde dann die auch Kunden betreuen, auf Veranstaltungen richtige Entscheidung getroffen.” Zwei Bran- sein und nicht nur meine Verkaufsleiter hin- chenbereiche – Elektro und Möbelhandel - schicken. – Weil ich mich freue, wenn ich ❯ $ER3PEZIALISTFàRZIELSICHERE)NSTALLATIONSLÚSUNGEN

WWWHAGEMEYERAT 148 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

j für AEG im Jahr gezäumt: „Electrolux wollen wir als in den Küchenmöbelhandel. Und und dass er schon das wichtige rde. „Das war ja reine Elektrohandelsmarke aufbau- bei Electrolux durfte ich das Blatt in der Branche sei. – Das er die Höhe des en, die sie früher ja nicht ganz gewe- nochmals erleben. Das ist ein Su- werde ich nie vergessen, denn das man sich aber als sen ist“, räumt Janovsky ein. Positive per-Gefühl, wenn du siehst, du war schon ziemlich nachhaltig! men in nobler Signale habe man rund um Kühlen kannst was bewegen, wenn du das Denn als Electrolux noch ge- ert Janovsky. „Es und Gefrieren bereits mit der erfol- willst.“ meinsam mit Eastern Europe ge- für unsere Ver- greichen Foodcare-Kampagne ge- en, daß Electro- setzt. „Außerdem denken wir bei El- „Vieles kann man nicht planen, führt wurde, wurde den Fachme- achs ectrolux intensiv über den viel ist mir auch passiert. – Ich bin dien keine so hohe Bedeutung , E-Lux als reine Nachrüstbedarf am an einem Sonntag geboren, da hat beigemessen. Aber Herrn Kroker , EFH-Marke Einbausektor nach.“ man anscheinend ein bissl Glück und auch mir war das immer sehr am Und zum Thema intelli- im Leben. – Und: Ich hab zum wichtig, weil jede Branche ein gente Kühlschränke: „Da befinden richtigen Zeitpunkt ,Ja’ – und Sprachorgan braucht.” vitäten für AEG, wir uns in einer Entwicklungsphase, Janovsky: „Oberste Zielsetzung war, auch ,Nein’ gesagt.” (Der Mann Was diese spezielle Branche so aus bewußt sind, in der wir alle Möglichkeiten ab- daß der Handel ganz genau wissen in der Magengrube hat sich also besonders macht? Janovsky: „Es d, in den oberen checken, welches Potential intelli- muß, woran er mit AEG ist!“ als guter Ratgeber entpuppt). – ist sehr angenehm, dass unsere zumal das Preis- genter Technologie wir beim Haus- „Es sieht so aus, als wäre alles von Elektroindustrie es trotzdem Bereits im Dezember 1999 verkündet Janovsky via E&W: „Wir haben mit alleine gegangen, aber dem ist schafft, dass man miteinander re- unseren Marken AEG, Electrolux, Juno und Zanussi jetzt klare Positionen nicht so. Aber ich habe nie gesagt, det. – Nicht, um Absprachen zu bezogen.” ,ich muss jetzt Verkaufsleiter oder treffen, sondern einfach auf einer Geschäftsführer werden’, diesen menschlich-persönlichen Ebene. die Leute sehe, die ich zum Teil Mit 1. Dezember 2004 wurde Gedanken kenn ich nicht. Ich hab Das gibt es in anderen Bereichen seit mittlerweile 20 Jahren ken- Janovsky schließlich im Rahmen mir immer nur gedacht, ,das ist überhaupt nicht. Das hat mich ne.“ einer internationalen Ausschrei- die Aufgabe, wie könnte man das persönlich positiv überrascht, dass bung als Nachfolger von Mag. so machen, dass es funktioniert?’ du zu deinen Partnern im Handel Wiederauferstehung Gerhard Kroker zum Geschäfts- irgendwann eine sehr persönlio- Die Pläne, sich mit der Lebensge- führer für Electrolux Österreich „Als Media Markt damals che Beziehung hast.” berufen. fährtin in Tirol niederzulassen, mit einem Superfeuerwerk in Aber auch Ernüchterungen erlebt waren bereits konkret, als schließ- Janovsky immer wieder: „Auch lich das Thema Electrolux am Aus Zufall wurde Leidenschaft Österreich gestartet ist, wenn es nur ein kleiner Teil der Tisch war. „Ich kannte Electrolux Tatsächlich wurde aus dem an- dachte jeder, der wird alle Händler ist, aber manche glauben kvon AEG und Zanussi, und die fänglichen Zufall eine Leiden- vom Markt wegbeamen.” permanent, dass sie nur durch hatten damals eine geniale neue schaft, wie Janovsky erzählt: „Das Zurücklehnen Geschäft machen Alfred Janovsky Einbau-Linie. – AEG war damals ganze Thema Haushaltsgeräte, die können. Und sagen: ,Ihr als In- im Möbelhandel sehr angeschla- Technik, hat mich zum Essen ge- dustrie müsst was tun.’ - Da geht gen und ich dachte mir – das bracht. Was ein bissl das Problem Und wenn mich meine Freunde noch viel Kraft verloren. Denn könnte eine Wiederauferstehung ist, wenn ich meine Figur an- gefragt haben, was sich durch die wir bieten dem Handel viel an, werden.“ Nachdem auch die schaue. Aber ich koche leiden- neue Position verändert, meinte aber mittun muss er schon. Sonst Partnerin mitspielte, („das war in schaftlich gern, - zwar nicht im- ich, ,Die Arbeit ist die gleiche, nur könnte man ganz keck sagen: einer halben Stunde besprochen”) mer gut, aber leidenschaftlich. mit mehr Verantwortung. Wenn ,Dann braucht man ihn eigentlich wurden in Wien die Zelte aufge- Und so hat sich meine Frau mitt- du etwas versprichst, musst du es nicht!’” schlagen. „Dann ging alles in lerweile komplett aus der Küche da wie dort halten und wenn du Das einschneidenste Erlebnis für Windeseile. Zuerst war ich Ver- zurückgezogen. Aber ich kenne dich für eine Richtung entschie- die Branche? Janovsky: „Das war antwortlicher für den Einbaube- auch den besten Freund in der den hast, musst du sie konsequent sicherlich der Markteintritt von reich im Möbelhandel, nach 14 Küche - den Geschirrspüler.” beibehalten. ” Media Markt. Als die damals mit Tagen war klar, ich mache Möbel Dass aus der anfänglichen Über- Die Basis wollte Janovsky nie ver- einem Superfeuerwerk gestartet und Elektro. – Aber das war gut, gangslösung fast eine Branchen- lieren: „Gott sei Dank hab ich sind, dachte jeder: ,Die werden alle denn dort konnte man die Philo- liebe werden sollte, hätte sich Ja- den Weg von ganz unten im AD vom Markt wegbeamen.’” sophie weiterverfolgen, dass novsky trotzdem nie gedacht. genommen und habe daher Ver- Elektro und Möbel miteinander Aber: „Ich bin schnell hineinge- ständnis. Und weil ich von außen Wie geht’s weiter? können müssen.“ wachsen. Die Branche ist eine gekommen bin, musste ich mir Und welche Avancen hat der Und Janovsky nutzte damals die große Familie, viele werden zu anfangs auch ganz genau anhören, Electrolux-Österreich-GF nach Vorteile, die Österreich bot: persönlichen Freunden, die auch welche Bedürfnisse der Handel drei Jahren im Amt? Janovsky: „Man kann sich hier ein bisschen in schwierigen Zeiten Verständnis eigentlich hat. Was ich dabei ge- „Mir macht die Branche unheim- bewegen. Und daher waren wir zeigen.” lernt habe: Make it simple!” lich Spaß. Ich würde den Job gern mit dem Multibranding (mit Sowohl in der Weißware („das ist noch ein bisschen machen – wer- „Leithammel AEG”) früher dran, mehr die gemütliche Abteilung, Branchenerlebnisse de aber sicher nicht darin in Pen- als die Deutschen darüber über- das kommt meinem Naturell sehr Gut erinnern kann sich Janovsky sion gehen. Und auch wenn es haupt nachdenken konnten.” No- entgegen”) als auch bei seinen auch an die sehr einprägende Be- atypisch ist, aber bei Electrolux vität für den Handel dabei: Es gab Marken war und ist Janovsky sehr gegnung mit E&W: „Auf meiner bleiben die Landesverantwort- nur mehr einen Ansprechpartner glücklich: „Mir kommt vor, ich allerersten Messe mit Electrolux, lichen relativ konstant. Was mich für alle Marken. „Das war das habe das große Glück gehabt, 1999, ist Herr Rockenbauer auf noch reizen würde, ist sicherlich Fundament, wo wir jetzt weiter- zwei Mal eine Marke zurück in mich zugekommen und hat mir die Einrichtungsthematik.” ■ denken können.“ den Markt zu bringen – bei EB erklärt, wer er sei, was er mache E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 149

Aigen Exportzentrum für Europa

Einen überaus schönen Erfolg konnte die Österreichi- gleicher Zusammensetzung schon viele Jahre zusam- sche Kopp GmbH in Aigen verbuchen. Seit Beginn des menarbeitet. Jahres 2007 werden fast alle europäischen Export- märkte von der österreichischen Niederlassung des Konzerns betreut. Nunmehr berichten auch die Toch- Hannes KASTNER, 45, verantwortlich für das tergesellschaften in Russland und Polen sowie schon gesamte Do It Yourself Geschäft außerhalb bisher die Gesellschaften in Ungarn und Tschechien an Österreichs. Seit 22 Jahren im Unternehmen tätig. Österreich. Exportiert wird von Österreich in die Märkte Kroatien, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Anita STADLBAUER, 40, verantwortlich für Bosnien, Ukraine und die Slowakei. Die Aufnahme von Neuakquisition, Steuerung und Abwicklung Geschäftsbeziehungen mit der Türkei steht knapp vor des Exportgeschäftes. Seit 17 Jahren im dem Abschluss. Insgesamt verzeichnete das Geschäft Unternehmen tätig. in Österreich und im Export in den letzten beiden Jahren zusammen ein Wachstum von mehr als 50%. Helmut FILZ, 43, verantwortlich für das Absolut untypisch für den derzeit vorherrschenden Do It Yourself Geschäft in Österreich. Seit Trend wurde vor zwei Jahren der Logistikbereich in 27 Jahren im Unternehmen tätig. Tschechien geschlossen und nach Aigen verlegt. Seitdem wird der tschechische und slowakische Markt inner- Helmut FRITZ, 38, verantwortlich für das Ge- halb von 48 Stunden aus dem oberösterreichischen schäft mit Österreichs Elektrotechnikern. Seit Mühlviertel mit Ware versorgt. Kopp Österreich wird acht Jahren im Unternehmen tätig. von einem jungen, dynamischen Team geführt, das in Werbung 150 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

MICHAEL KRAMMER ZWISCHEN PLAN UND ZUFALL „Wollte zu den Rangern”

Als wir vor Monaten zusammen mit Ex-Telering-Chef Michael Krammer beschlossen, für die Jubiläums- ausgabe eine Geschichte über seine „Gschichterln” zu machen, gab es zwar Gerüchte, aber nichts Konkretes bezüglich seiner Pläne für die Zukunft. Jetzt ist vieles ganz anders. Dennoch haben wir entschieden – passend zur Jubiläumsnummer eben – zusammen mit

ihm eher den Blick zurück zu wenden als nach vorne. Zu Krammers Vergnügen fand das E&W-Gespräch (zufällig) dort statt, wo Lesen Sie hier einiges, was Sie garantiert noch nicht er sich Jahre zuvor – noch bei T-Mobile beschäftigt – mit Telering-Chef Hubertus Hofkirchner das allererste Mal „streng geheim” getroffen über Krammer wussten. hatte: im Cafe Prückel am Stubenring.

KEIN WITZ: Eigentlich wollte Mi- war ich ja. Es gab nur ein Pro- Und weil ihm „das unheimlich ge- die Rede, dass die Post den chael Krammer Publizistik und blem: Der nächste Jagdkomman- taugt hat”, verbrachte er gleich die Sprechfunk bald abdrehen würde Jus studieren und Journalist wer- dokurs wäre erst in knapp zwei nächsten sieben Jahre auf der Mili- und man sich um Alternativen den: „Ich habe immer gerne ge- Jahren angeboten worden.” Und tärakademie: „Die Ausbildung war umschauen müsste. Da bin ich schrieben und war in der Schule bei den Plänen des Filius, die War- beim Datenfunk als Alternative auch bei der Schülerzeitung sehr tezeit mit dem „Herumreisen in gelandet. Unser Projektpartner aktiv, aber das Bundesheer ist mir der Welt” zu verplempern, wink- „Da hab’ ich mir gedacht: war die Firma ASCOM und der dazwischen gekommen.” Letzte- te Vater Krammer gleich einmal Super, dass ist ja wie die Projektleiter dort Boris Nemsic. res ist eine kleine Untertreibung, ab, rief einen Bekannten im Ranger-Ausbildung und Das war im Jahr 1993. Damit ha- denn Krammer hat sich nicht mit Innenministerium an und steckte mich gleich gemeldet.” ben wir das erste private Daten- dem „Bundesheer light” zufrie- den Sohnemann noch im Herbst funknetz im Großraum Wien in- den gegeben, sondern gleich ein- zu den Einjährig-Freiwilligen. stalliert. Boris Nemsic auf der ei- mal sieben Jahre auf der Militär- erstklassig und sehr breit gefächert.” nen Seite und ich auf der ande- akademie (zu Gründung der Nix Tibet: Sieben Jahre Milak Als der Kompaniekommandant ren.” E&W war Krammer gerade im Schließlich – Zufall oder Schick- und Ausbildungsoffizier Krammer Mitte der Neunziger wechselt zweiten Jahrgang) verbracht – sal – fällt ein „Werbevortrag” für jedoch vor der Entscheidung steht, Nemsic als Bereichsleiter Technik und auch das war mehr Zufall als die Militärakademie beim 19jäh- in den Generalstab zu gehen – „das zur Mobilkom und gibt seinem Planung. rigen Grundwehrdiener Kram- war 1989” – wird er erstmals „mit alten Freund Krammer den ent- Ursprünglich hatte er mit dem mer auf fruchtbaren Boden. Er dem Beamtentum im österreichi- scheidenden Tipp Richtung Bundesheer nämlich nichts am erinnert sich: „Die haben uns die schen Bundesheer konfrontiert”, GSM: „Als wir das Datenfunk- Hut („Es gibt auch in meiner Milak vorgestellt, gleichzeitig aber entscheidet sich für den Schritt in netz dann auf verschiedene ganzen Familie niemanden, der angemerkt, dass man fast keine die Privatwirtschaft, und landet Bundesländer ausweiten wollten, beim Bundesheer war”), aber den Chance hat, dort hineinzukom- Ende der Achtziger beim habe ich mich mit dem Boris ge- Sportfan reizte es, seinen Wehr- men, weil von den 400 Anwär- ÖAMTC als Verantwortlicher für troffen und der hat gesagt: ,Mach dienst gleich nach der Matura mit tern ohnehin nur etwa 100 ge- den Bereich Nothilfe. Nicht wis- das nicht, denn da gibt es etwas, dem Jagdkommandokurs und der nommen würden und das Aus- send, dass hier der Grundstein für das ist viel günstiger als der Da- damit verbundenen Rangeraus- wahlverfahren ziemlich schlimm seine spätere Mobilfunkkarriere tenfunk – GSM. Alles was du bildung „sinnvoll zu gestalten”. sei. Da habe ich mir gedacht: Su- gelegt werden würde. Nicht ganz brauchst, kann man über SMS Krammer: „Ich habe mir gedacht: per, das ist ja wie die Ranger- unbeteiligt daran sollte ein gewisser auch machen.’ Gesagt getan, bald Wenn ich schon zum Militär Ausbildung – und mich gleich Boris Nemsic sein ... wurden alle ÖAMTC-Fahrzeuge muss, dann will ich etwas Ge- gemeldet. Bei der Ausscheidung Krammer: „Schon bei meinem außerhalb Wiens über SMS ge- scheites machen und sportlich bin ich dann 16. geworden.” Einstellungsgespräch war davon steuert. E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 151

Max.mobil ruft Er darauf: ,Ja, aber das ist egal. Auch hier erinnert sich Krammer Netzbetreibers. Ich treffe also kei- Bald darauf verlässt Krammer den Machen’s das.’ Naja, und dann ha- an eine Geschichte anlässlich ei- ne Kaufentscheidung, wenn ich in ÖAMTC und wechselt gerade in ben wir eben 120 Flachbildschir- ner T-Mobile-Roadshow, wo Amerika aus dem Flieger ausstei- der Phase, als das max.mobil-Duo me bestellt und die 21-Zöller in Führungskräfte unter anderem ge, denn die Kaufentscheidung ist Pölzl/Radinger Hansjörg Tengg den Keller geräumt. Ein adäquater davon überzeugt werden sollten, bereits getroffen. Ich kaufe in der an der Spitze des Unternehmens Flachbildschirm hat damals ca. dass „die internationale Marke T- Kärntnerstraße das Produkt für ablöst, als Leiter Customer Servi- 40.000 Schilling gekostet. Ich Mobile die beste Wahl auch für die ganze Welt, ein großer Vorteil ce zum Netzbetreiber. habe mir gedacht, ich muss ein- den österreichischen Markt” sei. von GSM. Daher muss man auf Bis zum Jahr 2000 sei die Auf- mal in den Keller schauen, weil Extra aus Deutschland eingeflo- den lokalen Märkten mit lokalen bruchstimmung Dank des unge- dort vielleicht eine Gelddruck- gen: T-Mobile-Chef Kai-Uwe Marken stark sein, alles andere ist heuren Wachstums ungebremst maschine steht. Damals war mir Ricke und René Obermann. zweitrangig.’ Darauf hat er sein gewesen. Mit einer negativen Be- klar: Irgendwann wird uns das Krammer: „Das war Ende 2001 – Haupt gesenkt, der charismatische gleiterscheinung: „Es herrschte einmal einholen. Das kann nicht lange vor der eigentlichen Mar- Ricke, zu Boden gesehen und ge- eine völlige Unbekümmertheit, ewig so weitergehen. Und das kenmigration eine Art Brain- sagt: ,Ja, da haben Sie schon was Kosten betraf.” Zwei diesbe- war dann auch so.” washing-Sitzung. Ich war gerade Recht. Das ist alles ganz schön zügliche Schlüsselerlebnisse wer- Erstmals habe man 2001 „One Marktcenterleiter Businesskun- schwierig.’ Damit habe ich ge- den ihm „ewig in Erinnerung richtig gespürt”, weil dadurch den. Ricke hat als Beispiele wusst: Sehr überzeugend sind sei- bleiben”: „Das Call-Center war max.mobil deutlich an Wachstum McDonalds, Coca Cola usw an- ne Argumente nicht.” mit 120 PC-Arbeitsplätzen selbst verlor. Die Konsequenz: „Es wur- geführt und gesagt, dass man ge- für einen, der gerade beim de plötzlich auch auf die Kosten nau so etwas werden wolle. Das Abschied geplant ÖAMTC vier Einsatzzentralen geschaut.” hat mir aber keine Ruhe gelassen Das Rebranding des Unterneh- ausgestattet hat, ganz ordentlich und ich habe mich zu Wort ge- mens, so Krammer, sei jedoch nur ausgerüstet. Außerdem war ich „Halte nichts von meldet: ,Herr Ricke, ich versteh der nach außen sichtbare Teil der gewohnt, für jeden einzelnen PC One-Company-Konzepten” das alles, aber ich glaube, unsere Restrukturierung gewesen: „Die eine Investitionskostenrechnung Mit der Komplettübernahme Produkte lassen sich nicht mit je- Einführung der zentralen Struk- zu machen und dem Aufsichtsrat durch T-Mobile änderte sich vie- nen von McDonalds oder Coca turen war ein extremer Kultur- vorzulegen. Das war die schock für das Unternehmen. Im ÖAMTC-Welt. Die max.mobil- Business-Bereich waren wir da- Welt funktionierte anders. Kurz mals zB sehr gut unterwegs und nachdem ich den Job übernom- plötzlich hat es geheißen: ,Da gibt men hatte, ist der IT-Leiter zu mir es jemanden in Deutschland und gekommen und hat gesagt, dass den müsst ihr jetzt immer fragen.’ alle PCs im Call-Center ausge- Diese Abstimmungsprozedur und tauscht würden. Dabei waren die der Zwang, die internationalen erst eineinhalb Jahre alt. Ich habe Produkte – ob passend oder nicht gesagt: ,Bist du wahnsinnig, die – auch in Österreich einzuführen hast du doch noch nicht einmal hat mir nicht gefallen.” abgeschrieben.’ Darauf er: ,Na Aktiv habe er sich nicht nach ei- geh, das ist wurscht, du kriegst nem neuen Job umgesehen, be- neue und aus.’ ” teuert Krammer, aber man kenne das ja: „Wenn man beginnt, sich Aus dem Staunen neu zu orientieren, passiert meis- nicht heraus gekommen ... tens etwas.” Im Fall von Krammer Das zweite Schlüsselerlebnis, das Zufall ist das halbe Leben: Statt auf der Uni landete Michael Krammer auf waren das drei Jobangebot, die zu Krammer bewegt, findet anlässlich der Militärakademie. Im Bild schüttelt ihm der damalige Bundespräsident Jahresbeginn 2002 innerhalb von der Feier zum 500.000sten Kun- Rudolf Kirchschläger die Hand. zwei Wochen zur Tür herein flat- den statt: „Ich war damals noch terten: Eines davon von Telering. nicht lange bei max.mobil, als ge- les bei max.mobil. Vor allem das Cola vergleichen.’ Meine Begrün- sagt wurde, Viktor Klima, damals so genannte „One-Company- dung am Beispiel McDonalds: Als „You belive in it?” – „Do it!” Verkehrsminister, würde zu einer Konzept”, bei dem lokale Marken Österreicher habe ich die Wahl, Interessantes Detail am Rande: Führung kommen und natürlich verschwinden, um einer globalen, zu McDonalds zu gehen oder Das Konzept, mit dem Krammer auch im Call-Center vorbei weltweiten Marke Platz zu ma- nicht. Fliege ich jetzt nach Ame- nicht nur die Telering-Eigentü- schauen. Da hat mich der Pölzl chen, hält Krammer auch heute rika, habe ich dort genauso die mer überzeugte, sondern bald zur Seite genommen und gesagt: noch für falsch: „Ich halte nichts Chance, mein Laberl bei McDo- darauf auch den ganzen Markt, ,Herr Krammer, tauschen’s die von Konzepten, wo dem interna- nalds zu essen oder bei Burger stammte aus seiner Zeit bei Bildschirme auf Flachbildschirme, tional gleichgeschalteten Marken- King. Ich kann überall auf der max.mobil: „Mit dem Werner das schaut viel besser aus.’ Dazu auftritt alles andere untergeordnet Welt meine Kaufentscheidung Kraus hat mich immer schon eine muss man wissen, dass jeder Call- wird. Ich bin für starke Regiona- von Neuem treffen. Mit Coca strategische Visions-Partnerschaft Center-Arbeitsplatz damals zu- lisierung. Mein Tipp wäre auch Cola ist es genau das selbe. Nicht verbunden und wir haben immer mindest mit einem, teilweise mit gewesen, max.mobil als Marke so aber im Mobilfunk. Dort bin- wieder überlegt, was man im Mo- zwei 21-Zoll-Bildschirmen aus- bestehen zu lassen, bestenfalls mit de ich mich stets im Heimatland bilfunk noch alles machen könn- gestattet war. Ich habe zu ihm ge- dem Zusatz „Member of T-Mo- an einen Netzbetreiber und blei- te. Bei einem abendlichen Ge- sagt: ,Wissen Sie, was das kostet?’ bile-Group”. be auch im Ausland Kunde dieses spräch ist dann die Idee vom ❯ 152 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Hofer des Mobilfunks entstan- einen sachlichen Kontakt. Nicht Beginn sind die Leute dort nur brannt. Ich wusste: Wenn wir den.” mehr und nicht weniger.” mit gesenktem Kopf herum ge- nicht blitzartig irgendetwas ma- Diese Idee präsentierte Krammer laufen.” chen, dann gibt’s uns bald nicht dem Management von Telering- Die letzte Chance genützt In diesem Prozess habe die klare mehr.” Dass sei der Zeitpunkt ge- Eigentümer Western Wireless und Während seiner Zeit bei Eigentümerstruktur mit Western wesen, wo man bei Telering be- bekam nicht nur den Job als Ge- max.mobil habe er Telering ge- Wireless schon sehr geholfen: gann, sich mit vollem Druck den schäftsführer für Marketing, Ver- nauso wenig ernst genommen, „Dort wurden blitzschnell Ent- Kopf darüber zu zerbrechen, wie trieb und Customer Service, son- wie fast alle anderen auch: „Ich scheidungen getroffen, die immer man das Hofer-Konzept in der dern auch das Go, seine Vision in glaube, fast niemand hat die ernst im Sinne des lokalen Marktes wa- Praxis umsetzen könne. die Tat umzusetzen. Krammer: genommen. Das Unternehmen ren. Die waren nie beseelt von dem Gedanken, eine globale Hartlauers Gedankenblitz Marke aufzubauen, sondern ha- Krammer: „In dieser Zeit habe „Ich hab’ mir gedacht, ich muss einmal in den ben immer gesagt, dass Mobilfunk ich alle großen Vertriebspartner Keller schauen, ob da eine Gelddruck- ein lokales Business ist. Mit dem besucht und dabei auch bei Ro- maschine steht. Damals war mir klar: Hubertus habe ich mich sehr gut bert Hartlauer Station gemacht. Irgendwann wird uns das einholen. Das verstanden – wahrscheinlich auf- Da sind wir dann am Abend zu- kann nicht ewig so weitergehen. Und grund unserer komplementären sammen gesessen und haben bei Stärken. ” ein paar Gläsern Rotwein philo- das war dann auch so.” Krammer kann sich noch gut er- sophiert. Irgendwann hat Robert innern, dass die ersten Analysen zu mir gesagt: ,Was der Markt „Den Hubertus Hofkirchner hat war ja geprägt durch seine Vergan- des Unternehmens ein Schock bräuchte, um so richtig etwas zu das am Anfang ein bisschen ge- genheit mit ununterbrochen neu- waren: „Ich habe mir alle Zahlen bewegen, wäre so etwas wie den schockt, aber den Amis hat das en Gesellschaftern. Der Kultur- angeschaut und hin und her ge- Max.Schilling. Man müsste so et- gut gefallen. Das hat sich dann so mix war höchst ungesund und es rechnet. Wir hatten keinerlei was machen wie einen Cent pro abgespielt. Frage von Western Wi- war keinerlei Stabilität im Unter- Wachstum und die Kosten waren Minute.’ Mein erster Gedanke reless-Chef Brad Horwitz: ,You nehmen. Der schwierigste Pro- nach zwei Restrukturierungs- war: ,Haha – guter Witz.’Aber am believe in it?’ Meine Antwort: zess war, die Mitarbeiter davon zu schritten schon sehr stark zurück- nächsten Tag am Heimweg, als ich ,Yes.’ Darauf er: ,O.K., you can do überzeugen, dass es für dieses gefahren. Trotzdem haben wir wieder nüchtern war, habe ich it.’ Damit war der Startschuss ge- Unternehmen eine Chance gibt immer noch pro Monat etwa ein- mir das dann überlegt und bin fallen.” und wie diese aussehen kann. Zu einhalb Millionen Cash ver- draufgekommen, dass sich das ❯

Arbeitsverbot? Der Abgang von T-Mobile war DER „BESTELLTE” BRIEF AN TELE.RING für den neuen Telering-Manager Es gab Zeiten bei Telering – vorzugsweise als das Unternehmen dann doch nicht ganz so noch als Mannesmann-Tochter fest in deutscher Hand war, da war schmerzfrei wie ursprünglich ge- sogar der unverwüstliche Franz Schwalb-Schich ein wenig verzagt. dacht. Bei der Verabschiedung Und so kam es, dass dieser seinen Freund und E&W-Herausgeber habe Pölzl noch gesagt: „Ich bin Andreas Rockenbauer Anfang Juni 2000 bat, ihm (!) einen „ordent- natürlich nicht erfreut, aber man lich scharfen Brief” zu schreiben, damit man im Vorstand (damals sieht sich im Leben immer zwei- unter anderem Hartmut Kremling als Vorsitzender und Hagen Meiß- mal. Und daher: O.K., viel ner als Marketing- und Vertriebsvorstand) endlich kapierte, dass Glück.” Kaum hatte Krammer „die Scheiße am Dampfen” sei. nach einer dreimonatigen Kündi- Gesagt, getan, wenige Tage später erhielt Schwalb-Schich – natür- gungsfrist am ersten Juli 2002 sein lich vollkommen „überrascht und bestürzt” – den von ihm bestell- Telering-Büro bezogen, klagte T- ten Brief, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ und Mobile Telering jedoch wegen marschierte damit sofort in die Vorstandsetage. Ein Auszug daraus: unlauteren Wettbewerbs und stell- „ ... dass man bei Telering offen- te einen Antrag auf einstweilige sichtlich nicht realisiert hat, dass Verfügung gegen die Anstellung weder die Konsumenten in Öster- So sah er aus - der „bestellte” Brief an Krammers. „Das wurde zwar zu- reich, noch der Handel einen vier- die Vertriebsleitung. erst vom Landesgericht und dann ten Netzbetreiber dringend benö- auch vom Oberlandesgericht ab- tigen. Die Konsequenz daraus wäre gewiesen, aber der OGH hat nämlich, deutlich besser sein zu müssen als alles Bekannte, um sowohl die Ver- dann der einstweiligen Verfügung triebspartner, als auch die Konsumenten für sich zu gewinnen. Bei Telering jedoch stattgegeben”, erinnert sich scheint man fern dieser Erkenntnis zu sein und bewegt sich wie ein tauber Elefant Krammer. Letztendlich habe man im Porzellanladen, der nicht einmal hört, welchen Schaden er bei jeder Bewegung anrichtet.” Und weiter ging’s: „... Ich habe noch nie erlebt, dass ein Netzbetreiber so sich dann außergerichtlich geei- ungeschickt agiert. Das ist kaum noch schlechter zu machen.” nigt, aber fast ein Jahr lang sei Krammer über Vertriebs- Noch am selben Tag klingelte das Telefon in der E&W-Redaktion und Vorstand Hart- prozessiert worden. Der persönli- leiter Franz Schwalb- mut Kremling bat um einen Termin, um über „die anstehenden Probleme im Handel” che Kontakt zu Friedrich Radin- Schich (Bild): „Er war zu sprechen. Wenig später läutete das Handy von Schwalb-Schich und eine vertrau- ger sei nach wie vor sehr gut, zum einer der Eckpfeiler des te Stimme sagte zu ihm: „Franz, hat super funktioniert, der Kremling hat schon an- Thema Pölzl wird Krammer zu- Unternehmens.” gerufen.” rückhaltend: „Zu ihm habe ich 154 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

mit einem Cent für die Minute schen gekommen ist, war, dass die im eigenen Netz ausgehen könn- Western Wireless Anfang 2005 um te. Dann haben wir sofort begon- sechs Milliarden Dollar an die All- nen, das nachzurechnen und das tel verkauft wurde.” Ergebnis ist bekannt. Am ersten Auch sei man einmal knapp davor Oktober haben wir den Tarif ge- gewesen 3 in Österreich in Form launcht und im Jänner 2003 hat- eines Aktientausches zu überneh- ten wir dann das erste positive Er- men, aber die Chinesen hätten gebnis der Unternehmensge- den Deal im letzten Moment schichte. Auf einmal war eine un- platzen lassen. Krammer: „Das glaubliche Euphorie im Unter- wäre natürlich ein super Deal ge- nehmen. Dann haben wir die wesen, weil wir uns damit den Speck-Kampagne gebracht, die kompletten UMTS-Netzausbau erstmals auch nach außen das gespart hätten.” Selbstbewusstsein dargestellt hat.” Dann aber sei die Alltel gekom- Telering als der „Hofer des Mobilfunkmarktes”? – Krammer erinnert sich: Die Idee dazu kam – wie das Le- „Den Hubertus Hofkirchner (im Bild links; damals CEO) hat das am Anfang men und alles habe sich geändert. ben so spielt – just von jener ein bisschen geschockt, aber den Amis hat das gut gefallen.” Krammer: „Die wollten plötzlich Agentur (Dirnberger de Felice), alle Auslandsbeteiligungen ver- deren Gründer aus der Vergan- unsere Budgets immer übertroffen wartungen übertroffen hat, war kaufen. Wir waren zwei Wochen genheit eine hohe Affinität zu haben. 120 Mio EBITDA 2004 – die Welt schnell wieder in Ord- kaserniert bei der Deutschen max.mobil hatten. Die eine, Sabi- das war ein Wahnsinn. Wir waren nung.” Bank um die ganzen Präsentatio- ne Grüber, war lange Zeit Werbe- unheimlich erfolgsverwöhnt und Die anderen Netzbetreiber hätten nen vorzubereiten. Zu diesem leiterin bei max.mobil gewesen Ende 2004 ist uns plötzlich die das lange verschlafen und erst ein Zweck wurde das gesamte Unter- und hatte aus ähnlichen Gründen Luft ausgegangen. Wir sind unse- Jahr später reagiert, wundert sich nehmen durchleuchtet und da das Unternehmen verlassen wie rer Strategie untreu geworden, ha- Krammer ein bisschen: „Heute lernt man die Mechanismen der Michael Krammer. Und Dr. Peter ben keine neuen Tarife gebracht, würde das schon am nächsten Tag Kapitalmärkte kennen. Während Dirnberger war gar als jener Kre- sondern mit einer Weihnachtspro- passieren. Tatsächlich aber war die der Due Dilligance hat ein Bera- ativdirektor bei Lowe GGK be- motion gearbeitet – mit dem glei- Reaktion damals eine bessere als ter von der KPMG zu mir gesagt: kannt geworden, der Jahre zuvor chen blöden Schmäh wie der sie es heute wäre, wo man bereit ,Das ist jetzt meine 25ste Due geistiger Vater der Marke Mitbewerb. Und das Weihnachts- ist, das EBITDA viel schneller zu Dilligance, die ich im Telekom- max.mobil gewesen war. geschäft war dann total unter den vernichten. Wirklich verrückt sind munikationsumfeld mache, aber Erwartungen. Sogar die Eigentü- alle erst nach der Akquisition ge- das ist das mit Abstand am besten Schwalb-Schich mer haben schon nachgefragt.” An das erste Zusammentreffen mit „Zur Jahreswende 2004/2005 haben wir die Vertriebsleiter Franz Schwalb- Die rettende Formel Schich kann sich Krammer noch Aber selbst in dieser schlechten Entwicklung komplett verschlafen. Wir waren sehr genau erinnern: „Franz ist ge- Phase sei das gesamte Team vor- unheimlich erfolgsverwöhnt und plötzlich ist kommen, hat alle Unterlagen da- wärts orientiert gewesen und dar- uns die Luft ausgegangen. Dann haben wir bei gehabt und einen lückenlosen aus sei dann die „Formel 10” ent- mit dem gleichen blöden Schmäh wie der Bericht darüber abgegeben, was bis standen. Krammer: „Wir haben Mitbewerb gearbeitet.” dahin los war. Das hat von Beginn festgestellt, dass das Marktsegment an nicht nur menschlich gepasst, das wir bis dahin angesprochen sondern auch fachlich. Vom ersten hatten, bereits ausgereizt war. Da worden und bei einigen habe ich geführte Unternehmen, das ich je Augenblick an war für mich klar, war uns klar, dass wir etwas ande- das starke Gefühl, dass sie nicht gesehen habe.’ Da haben sich die dass Franz Schwalb-Schich ein res machen mussten. Eine profes- rechnen können.” Bieter um Telering geprügelt. 1,3 Eckpfeiler des Unternehmens sionelle Marktanalyse hat dann Mrd hätten die Investoren sofort werden würde. Was er schließlich ergeben, dass wir dazu völlig an- Geplatzte Pläne gezahlt für das Unternehmen.” auch geworden ist. Er hat sofort für dere Tarife benötigten, nämlich Die Intention von Western Wire- die positive Grundstimmung ge- solche für das Grundgebühren af- less sei eigentlich eine ganz ande- Onkel Prölls Steuer-Hammer sorgt, war ein unermüdlicher Pre- fine Kundensegment mit dem re gewesen als der Verkauf an T- Da hatte man die Rechnung aber diger und hat stets die ganze Wunsch nach netzunabhängigen Mobile. Krammer: „Wir waren ohne den Wirt gemacht, ärgert Mannschaft ins Boot geholt mit Minutenpreisen. In diesem Seg- Ende 2004 schuldenfrei, hatten ein sich Krammer auch heute noch: seiner extremen Lebensenergie.” ment hatten wir erst einen EBITDA von 116 Mio und einen „Plötzlich kam Onkel Pröll mit Marktanteil von 2%.” Cashflow von 120 Mio.” Mit die- seiner Mastensteuer und verän- Momente des Zweifelns Im ersten Quartal 2005 – vor der sem betriebswirtschaftlichen derte alles. Das war total schlech- Trotz oder gerade wegen des Formel 10 – sei der Außendienst Background sei es der Plan von tes Timing, denn mit einem schnellen und großen Erfolgs hat teilweise bis zu 50% hinter seinen Brad Horwitz gewesen, One zu Schlag wurden deren Auswirkun- es auch bei Telering einen ordent- Zielen zurück gelegen und trotz- kaufen, ein Gemeinschaftsunter- gen in den Kaufpreis hineinge- lichen Rückschlag gegeben. dem hätten alle ruhig gehalten nehmen mit einem EBITDA von rechnet, was diesen natürlich Krammer: „Zur Jahreswende und seien cool geblieben. Kram- 350 Mio Euro zu machen und das deutlich reduziert hat. Damit war 2004/2005 haben wir die Ent- mer blickt stolz zurück: „Da war Ganze anschließend um vier Mrd klar: Als Käufer kommt nur mehr wicklung verschlafen. Wir sind aus ein riesiges Vertrauen da. Nach- an Vodafone zu verscherbeln. ein Unternehmen infrage, das einer Welt gekommen, wo wir dem die Formel 10 dann alle Er- Krammer: „Was dem Brad dazwi- strategisches Interesse an Telering E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 155

hat. Die Finanzinvestoren schie- gestiegen ist und wir unsere Posi- dazu bin ich viel zu sehr mit dem den damit so gut wie aus. Ohne tion als Nummer drei am Markt Land, dem Markt und dem gan- die Mastensteuer wäre der Tele- abgesichert haben.” zen Umfeld hier verbunden. Mir ring-Verkauf mit ziemlicher Si- Schließlich nutzte aber auch der geht es nicht um eine internatio- cherheit ganz anders ausgegan- Erfolg nichts und Krammer stieg nale Karriere, denn mir ist meine gen. Wir waren mit der Permira vorzeitig aus: „Durch meine pri- Lebensqualität in Österreich (ein Finanzinvestor; Anm. de vate Situation war ich einfach we- wichtiger. Ich möchte nicht der Red.) fast handelseins und heute niger leidensfähig. Außerdem ist große Konzernlenker werden. Da gäbe es wahrscheinlich schon eine mein Führungsstil sehr stark von ist mein Ehrgeiz sehr deutlich be- Telering/One. Hier hat die Poli- persönlicher Glaubwürdigkeit ab- schränkt.” tik den Markt massiv beeinflusst hängt, was besonders in einer und die Mobilfunk-Geschichte Restrukturierungsphase wichtig Und die Zukunft? Österreichs geändert.” ist. Dazu braucht man aber auch Ein Engagement im Telekom-Be- „Plötzlich kam Onkel Pröll mit den Rückhalt des Eigentümers, reich könnte es schon wieder seiner Mastensteuer und ver- Kurzer Einsatz in Germanien der diese Glaubwürdigkeit unter- werden, meinte Krammer im änderte alles. Das war total Wenige Tage nach dem Verkauf stützt. Wenn dieser aber die Rich- schlechtes Timing.” von Telering an T-Mobile im Au- tung wechselt, wie ein anderer die „Ich möchte nicht der große gust 2005 habe er, Krammer, ei- dem Angebot der KPN und dem Schuhe, dann ist die Gefahr sehr Konzernlenker werden. Da nen Anruf von KPN bekommen: Closing hat sich privat einiges groß, dass die eigene Glaubwür- „Auch die waren ursprünglich bei verändert in meinem Leben – digkeit leidet, weil man irgend- ist mein Ehrgeiz sehr deut- den Bietern um Telering gewesen meine Frau ist schwanger gewor- wann Dinge machen muss, an die lich beschränkt.” und sagten sinngemäß, dass sie, den. Dadurch haben sich schon man selbst nicht glaubt. Die vor wenn sie schon nicht das Unter- einmal die Startvoraussetzungen allem so überraschend kommen, E&W-Gespräch und schmunzel- nehmen kaufen konnten, wenig- stark geändert. Nichtsdestotrotz dass man seine Leute nicht vorbe- te, als die Rede auf den (damals) stens das Management wollten, hatte ich zugesagt und habe den reiten kann.” Letzteres sei schließ- bevorstehenden Kauf von One um E-Plus zu stärken.” Job übernommen. Allerdings lich das „Tüpfelchen auf dem i” durch die France Telekom kam. Die Entscheidung, den Schritt schon mit einer anderen Einstel- gewesen. Einem intensiven Ruf der neuen nach Deutschland zu gehen war lung.” Eigentümer würde er sich ver- zwar „relativ schnell gefallen”, die Obwohl die Motivation, in „Große Gravitationskraft mutlich nicht entziehen, ließ er Ausführung sollte allerdings noch Deutschland noch einmal durch- Österreich” durchblicken. Obwohl er gleich neun Monate warten müssen, zustarten, durch die privaten Ver- Krammer gab den Widerstand ge- einschränkte, dass „die Zeit bei denn das Closing zog sich in die änderungen einen Dämpfer erlit- gen die „große Gravitationskraft” Telering sensationell schön war, Länge. Eine Verzögerung, die in ten hatte, stellten sich die Erfolge auf, „die von Österreich ausge- sich so etwas aber nicht wieder- späterer Folge auch Einfluss auf rasch ein: „Ich habe dort zunächst gangen ist” und kehrte heim: holen lasse”. Krammer: „Wenn die Länge des Krammerschen einmal komplett restrukturiert, „Dass ich meine berufliche Zu- man etwas Neues macht, muss es Deutschland-Engagements haben mit dem Erfolg, dass die EBIT- kunft nicht in Deutschland sehe, immer einen Schritt weiter ge- sollte: „In dieser Zeit zwischen DA-Marge sofort von 22 auf 40% das war von Anfang an klar, denn hen.” ■

ERINNERUNGEN VON MAG. KLAUS DAUBECK Mag. Klaus Daubeck hat die Geschicke von E&W insofern von und ab ging (nicht immer funktionierte alles so, wie es sich Beginn an mitgeprägt, als er 1982 dem Verlag nicht nur den der Verkäufer vorstellte). allerersten Computer in der Unternehmensgeschichte (für die Was aber viel wichtiger ist: Seit damals begleitet mich – auch Aboverwaltung und die Buchhaltung) verkauft, sondern einige als doch lange Zeit Branchenfremden – ein Magazin, das sich Jahre später (1989) auch die Umstellung auf Apple Macintosh ORF Copyright wohltuend von den diversen Jubel- und Gschichterlpostillen Desktop-Publishing-Systeme initiiert und begleitet hat. Inves- unterscheidet. Kompetente Information und Hintergrundge- titionssumme damals: Immerhin mehr als 1,5 Mio Schilling! schichten bis hin zu deutlicher Konfrontation (siehe die Nes- Zum 25-Jahresjubiläum von E&W wollte es sich Klaus Daubeck presso-Story). Seniorchef Helmut Rockenbauer war immer nicht nehmen lassen, ein paar launige Worte zu seiner Ge- schon bedacht, des Verkäufers Image zu heben, dem Fach- schichte mit E&W beizusteuern: handel (mit gebetsmühlenartig vorgetragenen Argumenten) „Wenn die Dunst- und Weihrauchwolken des silbernen E&W-Ju- „EDV-Fuzzi” Klaus Dau- Hilfe in der Auseinandersetzung mit der Großfläche zu geben biläums verzogen sind, erinnere ich mich der ersten Bege- beck hat E&W ins Compu- und fundiertes Branchen-Know-how zu fördern. gnung mit der allgegenwärtigen Chefin Hannelore Rockenbau- terzeitalter begleitet ... Wenn ich heute durch die Braun- und Weißwarenlandschaft er. Mein Werbechef bei Philips Data Systems erwähnte Anfang gehe (mittlerweile sind meine Produkte in der Branche hof- der Achtziger-Jahre, es käme zur Präsentation des Philips Microcomputers fähig und ich in der Branche „vorstellig“ geworden) stelle ich fest, dass man- P 2000 eine für den Konzern wichtige Verlagschefin, und es müsse alles klap- che Dinge, die vor 10 und/oder 20 Jahren mit Rockenbauerschem Herzblut ge- pen. Dann war’s auch so weit – und ich erinnere mich noch so, als wenn es predigt wurden, leider bis heute nicht angekommen sind. heute gewesen wäre: beeindruckende rote Haare, Quirligkeit, kompetente und Den kleinen Händlern sei es ins Stammbuch geschrieben: Versäumen Sie präzise Fragen (übrigens Eigenschaften, die sich bis heute erhalten haben). nicht die Informationsveranstaltungen, wie beispielsweise Maxday u.ä. Wis- Um es kurz zu machen: Es war auch der Beginn einer seit damals andauern- sen ist Macht (und nicht: Nichts wissen macht auch nix!). Leser und Leserin- den Partnerschaft zwischen E&W und mir, dem EDV-Fuzzi, der nach Philips nen der E&W haben Vorsprung. Auf die nächsten 25 Jahre (die ich gerne in auch die ersten Apples lieferte. Also habe ich meine Sache damals offenbar E&W schmökere)! nicht so schlecht gemacht, wenn es auch in unserer Geschäftsbeziehung auf 156 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Immer wieder streut Roman Jäger in Inter- views, aber auch Plaudereien Sprüche wie „der Mensch steht im Mittelpunkt“, „das Pro- dukt ist die wichtigste Nebensache“ oder „man muss hart zur Sache, aber gerecht zum Menschen sein“ ein. Anlässlich des gemein- samen Jubiläums (auch Jäger ist seit 25 Jahren in der Branche) gewährte der Whirl- pool-Vertriebsleiter E&W in einem sehr berüh- renden Gespräch einen Blick hinter das Ge- sagte. Und vermittelte dabei glaubhaft: es sind gelebte Grundsätze. Von einem, der auszog, Roman Jäger ist sich sicher: „Man muss - und das vergessen viele - um Menschen zu die Menschen hinter den Zahlen zu entdecken. führen oder ihnen etwas verkaufen zu können, wissen, wo man sie abholen kann.”

ROMAN JÄGER: VON ASTERIX BIS WHIRLPOOL Erfolgsfaktor Mensch

DIE ASTERIX-HEFTE waren es. nau gewusst, was Sache ist.” bei uns beschwert, wie dreckig es Sie haben, ist genau das Richti- „Ich wollte einen Tachometer für Doch noch mehr hat Jäger die in der Passage wäre und welchen ge.’“ – und den Job gewechselt. mein Fahrrad und so hab ich menschliche Komponente Eindruck die Kunden da haben Wenig später fand Jäger ein JVC- meine Asterix-Heftln verkauft”, Niedermeyers geprägt: „Er hat es müssten. Dann hat er kurzerhand Stelleninserat: „Alexander Herr- erinnert sich Roman Jäger. Be- immer verstanden, mit allen zu Mantel und Hut abgelegt, den mann war damals, glaub ich, im reits im Kindesalter ist er auf den reden, vom Lehrling bis zum Fi- Besen genommen und hat die Key Account, Adolf Lassner Geschmack gekommen. Den lialleiter – alle waren für ihn Passage gekehrt.” schon Geschäftsführer. Beim Be- Geschmack des Verkaufens. „Ta- wichtig. – Auch ich sage jetzt zu werbungsgespräch haben viele lent, denke ich, habe ich auch meinen Mannen immer: Vergesst „Young, but good” Japaner beraten, weil ich ver- mitbekommen”, und so war der nie, wer die Geräte tatsächlich „Zu Niedermeyer sind schon da- dammt jung war. – Aber auf den Berufsweg fast vorgezeichnet. mals viele Reisende der Industrie Job war ich wirklich scharf und 1982 begann Jäger so seine Leh- „Einmal ist Helmut Nieder- gekommen, das hat mich immer ich habe gekämpft. Schließlich re bei Niedermeyer. Viele gute meyer in die Filiale fasziniert.“ Und so wollte es Jä- sagte der Präsident, Herr Sato, Erinnerungen hat er an diese gekommen und hat sich ger mit 23 wissen: „Ich hab mei- dann: ‚Mr. Jäger, I have one pro- Zeit und auch so manchen pro- ne Unterlagen zusammenge- blem, you are so young. – Ich minenten Kunden. Etwa an Wal- beschwert, wie dreckig die sucht, bin zu Olympus gefahren antwortete: ‚Mr. President, traud Haas oder Otto Schenk, Passage sei, und welchen und hab gesagt: ‚Guten Tag, ich young, but good.‘“ – Das war der bei ihm eine Uhr um 100 Eindruck die Kunden möchte bei Ihnen im Außen- dann der Startschuss in der Schilling gekauft hat. Jäger: „Ich hätten. Dann hat er kurzer- dienst arbeiten.’“ – Der Erfolg Elektrobranche im AD. Jäger be- weiß noch, er hat dann gefragt: hand Mantel und Hut abge- blieb jedoch aus und so besann treute NÖ-Nord und Teile ,Geht die auch wirklich genau?’“ sich Jäger auf den konventionel- Wiens und damit auch – legt, den Besen genommen Doch im Gedächtnis geblieben leren Weg über eine Versiche- Niedermeyer. ist Jäger noch ein anderer: Hel- und selbst gekehrt.” rung. Doch rund zwei Jahre und mut Niedermeyer. „Er ist nach Roman Jäger ein Schlüsselerlebnis später war „Der mag mich nicht” wie vor ein großes Vorbild von es klar: „Ich sollte damals einem Ernst Kulowitz, Weißwarenein- mir, denn er war immer an der lieben alten Ehepaar, den Nacht- käufer bei Cosmos, gab Jäger Front. Und er hat damals schon verkauft – das ist meistens nicht nebels, den Vertrag konvertieren. nach einigen Jahren bei JVC den gewusst, was sich eines Tages tun der Geschäftsführer.“ Und noch Aber die alten Bedingungen wa- Hinweis, dass Miele jemanden wird. Öfters kam er in unsere Fi- eine spezielle Erinnerung hat Jä- ren einfach besser als die neuen, suchte. Nach einem Gespräch liale, immer topgekleidet und ger: „Einmal ist Herr Nieder- sie hätten nur mehr bezahlt. Da mit dem Personalleiter war für mit seinem Hut und hat ganz ge- meyer gekommen und hat sich hab ich ihnen gesagt: ‚Das, was Jäger jedoch noch der damalige E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 157

VZ-Leiters von Wien, Alfred Als Lehrling bei Menschen interessiert – und die Martini, zu „bewältigen”. Jäger Niedermeyer Seelenebene später zur obersten erinnert sich: „Heute kann ich startete Roman Devise gemacht. Einschneidend seine Blicke schon anders deu- Jäger 1982 in waren dabei zwei schwere per- ten, aber damals habe ich mich die Branche. Die sönliche Schicksalsschläge: „Da überhaupt nicht ausgekannt und Begeisterung wurde mir wirklich bewusst, was mir gedacht: ,Na, der mag mich für das Fotogra- ,The Show must go on’ heißt. nicht. Das wird nix.’ – Aber es fieren ist mit Ich hab gespürt, wie ohnmächtig Einsetzen der kam anders, Herr Martini rief bei man sein kann. – Und ich habe Automatik abge- mir wenig später an und meinte, gelernt, dass du immer aufstehen flaut. ‚Herr Jäger, Sie fangen bei uns musst, auch wenn du glaubst, du an.’” verblutest innerlich.“ Jäger wei- ter: „Mir wurde klar, wie sehr Der Blick in die Waschmaschine Befindlichkeiten von Menschen Bei Miele traf Jäger auch erstmals auf Leistung eine Auswirkung auf Franz Fohr: „Ich hatte RGB haben. Ich habe begonnen, die 334, er als Jungreisender 335.” Menschen hinter den Zahlen an- Wobei Jäger Miele neben et- zuschauen.“ Zudem so Jäger, lichen Schulungen und Weiter- „bekommt man einen klaren bildungen auch eines verdankt: kaufen, musst du wissen, wo du möchte die Zeit nicht missen. Blick darauf, was wichtig und „Bei Miele hab ich festgestellt, sie abholen kannst.“ Denn da konnte ich erstmals mit was besonders wichtig ist.” dass Weißware genauso sexy sein Miele war für Jäger „wie eine einem großen Vertriebs-Vorbild, Geworden ist aus der ganzen kann wie Braunware“, meint er Heimat“, nicht zuletzt durch Oskar Kornberger, direkt arbeiten.“ Thematik mittlerweile viel und erläutert: „Ich sitze – auch „,meinen absoluten Lieblings- Es folgten eine berufliche Auszeit mehr: „Seit sechs Jahren arbeite wenn das ein bissl ulkig klingt – chef” Alfred Martini: „Viele (inklusive Anschaffung eines ich mit einer Psychologin zu- heute noch gerne vor einer Dinge, die er mir vermittelt hat, Konzert-Flügels, Klavierunter- sammen und möchte auch das Waschmaschine und schau ihr hab ich erst viel später verstan- richt und viel Zeit für die Toch- Psychologie-Studium nachho- zu.“ Spaß war immer eine den.” Unmittelbare Aufstiegs- ter) – und der Entschluss, die len.“ Denn: „Es ist Teil meiner Grundvoraussetzung: „Das Schö- chancen gab es jedoch keine, und Branche zu wechseln. Aufgabe, Menschen zu coachen, so kam Jäger die Bekannt- Im Gebäudemanagement-Be- und unglaublich schön, wenn du schaft mit Klaus Dotter auf reich wurde es ernst. Kurz vor sie in so einem beinharten Busi- einer Messe sehr entgegen. der Vertragsunterzeichnung kam ness dorthin bringen kannst, dass Bei Saeco war die Position der Anruf eines amerikanischen sie wieder erfolgreich werden.“ des Verkaufsleiters vakant. Headhunters: „Gesucht war ein Gerade da ist für ihn durch Eric Für Jäger eine gute Rich- VL für Weißware. – Überzeugt Freienstein eine neue Epoche tung, denn:„Ich hab in hat mich dann Stefan Egli. – angebrochen: „Von ihm kann ich meinem Lebenslauf immer Und schließlich ging es darum, auf der empathischen Seite noch versucht zu überlegen – Whirlpool Österreich auf eine viel dazulernen. Und das, ob- was macht Sinn? – Ich war neue Position zu setzen.“ So wohl ich mich schon viel mit beim Marktführer Miele „hatte ich plötzlich zwei Jobs dem Thema beschäftigt habe.” und würde upgegraded und ein schlechtes Gewissen.“ zum Marktführer Kleinge- Bau dir deine Welle räte kommen. Also war ich Die Champions League Im Berufsalltag setzt Jäger auf die dabei.” „Mit Stefan Egli”, schwärmt Jä- tägliche Motivation durch ge- Es galt für eine sich öffnen- ger, „hab ich eine hochinteres- meinsamen Erfolg:„Der größte de Marktnische ein neues sante Persönlichkeit kennen ge- Fehler ist, immer auf das zu Im April 1991 hatte sich Jäger den Team aufzubauen: „Da hab lernt. Er ist einfach ein Topma- schauen, was nicht funktioniert, ersten Außendienst-Job bei JVC ich gemerkt, das ist genau nager und ich konnte sehr viel und dabei das zu übersehen, was „erkämpft.” meins. Junge Menschen zu von ihm lernen.” Jäger geht da- gut klappt. – Ich glaube, das ist führen, dass sie zu erfolgrei- bei so weit, von „Whirlpool vor die Basis für Winning Spirit und ne am Verkäufer-Beruf ist, dass chen Verkäufern werden und den und nach Egli” zu sprechen. die Welle, die du dir jeden Tag du immer mit Menschen zu tun Job auch gern machen.“ Und Jä- Seinen eigenen Job sieht er selbst bauen kannst. – Zudem, hast und dadurch immer unter- ger dankt dabei auch einem: innerhalb seiner Laufbahn als die wenn du selbst schlecht drauf schiedlich agieren musst. – Du „Gerhard Kropik. Er hat mir viel „Champions League”. „Da war bist, ist das negativ infektiös.” musst das ganze Spektrum vom gezeigt und mir die Augen geöff- es schon notwendig, vorher ein Welche Pläne er persönlich noch Psychologen zum versierten net, was es braucht, um erfolg- paar Ligen zu spielen”, weiß Jä- hegt? „Andere Länder und ande- Techniker abdecken. Und Gott reich zu sein.“ ger jeden vorangegangenen Job re Markt-Mechanismen würden sei Dank ist das so, denn sonst Nach vier Jahren Saeco wechsel- zu schätzen. mich sehr reizen. Aber eines wären wir wohl alle schon er- te Jäger zu Imperial („Imperial- weiß ich sicher – ich werde nicht setzt durch Chips.“ Chef Thomas Braun wollte mich Auf der Seelenebene als Konsulent in der Branche in Nachsatz:„Was viele immer wie- zu seinem Nachfolger machen”). Trotz beruflicher Anforderungen Pension gehen. – Eher könnte der übersehen: Um Menschen zu Und auch, wenn Miele mit Im- und hoher Ziele hat sich Roman ich mir den Bereich des Coa- führen oder ihnen etwas zu ver- perial andere Pläne hatte: „Ich Jäger jedoch seit jeher für den chings vorstellen.“ ■ 158 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

Wie einst die stolze Titanic sind auch viele, teils äußerst renom- mierte Marken – bei- spielsweise Thomson – über die Jahre unter gegangen. Neben denen, die verschwunden sind, haben aber einige den Sprung in die Branche gut gemeistert, und sind – wie etwa Samsung – heute nicht mehr vom Markt wegzudenken.

UPS AND DOWNS BEKANNTER MARKEN IM RÜCKBLICK Von der Titanic und anderen Untergängen

Als die Titanic 1912 in See stach, galt sie als unsinkbar. Ähnliches glaubte man von zahlreichen Marken und Unter- nehmen, die während der letzten 25 Jahre in den rauen Gewässern des Wettbewerbs gebeutelt wurden. – Viele konnten gerettet werden, andere blieben für immer versunken. Auf den folgenden Seiten haben wir eine Auswahl jener Marken zusammengestellt, deren Schicksal die Branche wohl am meisten berührt hat.

LÄSST MAN die letzten 25 Jahre det und hat – obgleich der heu- Stellamaris Vermögensverwaltung gesellschaft und eben der Tirolia Revue passieren, so fallen wohl tigen Präsenz am Markt – einige (EB-Besitzer im Auftrag der zu dieser Zeit verwirklichen. jedem von uns genug bewegen- Höhen und Tiefen durchwandert Blomberg-Gruppe, zu der EB Mitte 1986 präsentierte Böhler de Geschichten ein, um ganze und ist zudem eng mit dem Na- seit 1978 gehörte) übernahm, das neu strukturierte Unterneh- Tage und Nächte darüber zu men Tirolia verknüpft. Als EB machte GF Heinz Böhler damit men, das zugleich zum größten plaudern. In Nostalgie zu Ende 1985 die Tirolia durch die auch den Traum von einer öster- Hausgerätehersteller im Lande schwelgen mag ja seine Reize reichischen Haus- avanciert war (Jahresumsatz mehr haben, da unser aller Zeitrah- geräteindustrie zu- als 1 Mrd ÖS). 1987 folgte dann men jedoch begrenzt ist, hat nichte. Diesen eine gesamteuropäische Strategie der eine oder andere vertrau- Traum vom rot- mit den beiden Marken EB und te Name keine Aufnahme in weiß-roten Impe- Tirolia, die außerhalb Österreichs diesen Rückblick finden kön- rium wollte die unter dem Namen Blomberg nen – soviel nur vorweg. stattliche Auffang- angeboten wurden. Im selben gesellschaft GPI Jahr startete in Schwaz die Pro- Elektra Bregenz durch den Zu- duktion von Mikrowellengeräten Der österreichische Hausgerä- sammenschluss von – im darauffolgenden Jahr wurde tehersteller wurde im Jahr AHT, Austria das Bregenzer Werk geschlossen 1893 von Friedrich Wilhelm In Schwaz produzierte EB Herde und Mulden, ehe das Email EHT, der und die gesamte Produktion Schindler in Bregenz gegrün- Werk 2003 geschlossen wurde. Elin-Hausgeräte- schrittweise nach Schwaz verlegt. E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 159

KONZENTRATION BEI WW-HERSTELLERN

Übernahmen von 1984 bis 1994:

Electrolux: Zanussi (1984), Zanker (1985), White Consolidated (1986), Thorn-EMI (1987), Corbero-Domar (1988), Bu- derus (1989), Borghi (1990), (1991), AEG (1994) Candy: Zerowatt (1985), Gasfire (1986), Rosieres (1987) Miele: Cordes (1986), Imperial (1989) Merloni: Indesit (1987), Fabrica du Portugal (1989), Scholtes (1989) : Hoover (1988) Whirlpool: Philips Großgeräte (1988) SEB-Tefal: Rowenta (1988) Bosch-Siemens: Balay (1989), Safel (1989) General Electric: G.E.C. (1989) Moulinex: Krups (1990) ElFi-Ocean: Thomson Electromenager (1992), Blomberg (1992) BSHG: Gaggenau-Werke (1994)

Was sich in den darauffolgenden de Teile wurden fünf Jahre später Jahren ankündigte und für viele vom türkischen Hausgeräteher- Spekulationen in der Branche steller Arçelik übernommen, der sorgte, wurde schließlich 1992 zu dieser Zeit parallel seine Mar- Wirklichkeit: Die finanziell ange- ke Beko über HB Haushalt in schlagene Blomberg-Gruppe Österreich vertrieb. EB-Vorstand und mit ihr EB wurde an die ita- Michael Richter meinte zum lienische Finanzgruppe ElFi (hier Deal in Anbetracht der bevorste- zu Lande durch die Marke Oce- henden Futura: „Ich gehe davon an bekannt) verkauft und es ent- aus, dass wir auf der Futura dort stand ein Hausgeräte-Konzern in platziert sind, wo wir immer der Größenordnung von Miele. standen und uns auch strategisch Für die heimischen Geschäfte sehen: dicht bei Bosch-Siemens, brachte dieser Schritt aber keine gegenüber von Miele und in der gravierenden Einschnitte, aller- Nähe von Liebherr.” 2003 wurde dings wurde die MW-Produk- schließlich das Werk in Schwaz tion in Schwaz eingestellt, im geschlossen, alle Geschäfte nach Gegenzug 100 Mio ÖS zur Wien verlegt und damit begon- Herd- und Muldenproduktion nen, das aus Brandt-Zeiten ange- investiert. Ende 1993 wurde EB kratzte Image der Marke wieder von der zur ElFi-Gruppe gehö- zu polieren. renden TEM Thomson Electro- menager übernommen, die 1995 Electrolux in die Groupe Brandt umgewan- 1910 unter dem Namen Elektro- delt wurde. 1997 erfolgte die mekaniska AB von Axel Wenner- Trennung in Elektra Bregenz AG Gren gegründet, wurde das (Vertrieb) und die Elektra Bre- schwedische Unternehmen nach genz ProduktionsGmbH. – Bei- der Fusion mit Lux AB ❯

Electrolux-Senior-Vice-President Leif Lindgren, Central-Europe-GF Rune Carnbring und der scheidende Ö-Chef Georg Matl trafen 1997 zusammen, um die zukünftige Strategie zu definieren. ❯ 160 25 JAHRE E&W E&W 7-8/07

1919 in Elektrolux umbenannt. de das Unternehmen „halbiert” „SCHRECKENSJAHR” 1996: Nach einer Krise in den 1960ern – zB ging Telefunken an Thom- startete der Konzern in den bei- son, Zanker an Zanussi und Neff Mit und Siemens UE verließen in diesem Jahr gleich den darauffolgenden Dekaden an die BSHG – und in den fol- zwei Big Player die Bühne der Unterhaltungselektronik. eine sehr offensive Wachstums- genden Jahren wurde deutlich, strategie (vgl Info-Kasten), die dass nur eine Partnerschaft mit Blaupunkt: Die Blaupunkt GmbH mit Sitz in Hildesheim war seit 1933 ein zur Eingliederung dutzender einem Großkonzern den Fortbe- hundertprozentiges Tochterunternehmen der GmbH. Ende kleinerer und größerer Unter- stand sichern könnte. der 1980er hatte man sich noch mit großen Ambitionen gezeigt, aber Mit- nehmen führte. te 1996 folgte der Entschluss, sich aus dem Bereich Unterhaltungselektro- 1984 übernahmen die Schweden Thomson nik zurückzuziehen, nachdem man in diesem Bereich über Jahre nur noch Zanussi, wodurch Electrolux Im Jahre 1879 von Elihu Thom- Verluste eingefahren hatte. Für den Fachhandel war dies eine Hiobsbot- zum größten Weißwarenherstel- son gegründet, beschreibt die schaft – wie Ruefach-Chef Erich Turan damals meinte: „Für den mittelstän- ler Europs avancierte und der Geschichte des Unternehmens dischen Elektrofachhandel ist das eine Katastrophe.” Konzern neu organisiert werden den Aufstieg und Niedergang ei- Siemens UE: Nach dem Aus von Blaupunkt hieß es bei Siemens zunächst musste. In Österreich wurde da- nes Giganten. Über viele Jahre „Volle Kraft voraus” und man verstärkte das UE-Engagement. Allerdings mals unter GF Ing. Georg Matl wurde Expansionspolitik betrie- nur für wenige Monate, denn zu Jahresende zog sich auch Siemens aus eine konsequente Zwei-Firmen- ben, im Zuge derer zahlreiche dem UE-Geschäft zurück und bescherte dem Fachhandel die zweite Schre- Strategie gefahren: Die IAZ- bekannte Marken wie Saba, Dual ckensmeldung innerhalb eines Jahres. Schiene (ua mit Zanussi) und die Telefunken oder Nordmende Husqvarna-Schiene (ua mit Zan- Teile des französchischen Unter- ker). haltungsriesen wurden und auch schwanden die „guten” Marken eindruckt und verkündete nach Anfang der 1990er integrierte die Weißware Teil des Konzerns des Konzerns nach und nach aus der Übernahme durch ein Kon- den Geschäften und im Vorjahr sortium unter Führung von An- folgte die letzte Konsequenz – ton Kathrein (persönlich haften- mit dem Rückzug aus dem TV- der Gesellschafter der Kathrein Geschäft Ende 2006 erreichte die Werke KG) 1998 siegessicher: traditionsreiche Thomson-Ge- „Zukunft gesichert”. schichte ihren (vorläufigen) Tief- Mitte des Jahres 2000 wurde der punkt. Firmensitz von Fürth ins be- nachbarte Nürnberg verlegt, Grundig doch das nutzte wenig gegen das Die vielleicht emotionalste sich fortsetzende Minus in den Unternehmensgeschichte – die Bilanzen. Als die Banken ab- man durchaus auch als Leidens- winkten, musste im Jahr 2003 weg bezeichnen könnte – liefer- schließlich der Insolvenzantrag te das von Max Grundig 1930 in gestellt werden. 2004 kaufte ein 1985 eröffnete Thomson ein neues Forschungszentrum in Villingen, das Fürth gegründete Unternehmen. Konsortium um den türkischen sich zukünftig als Innovatiosschmiede etablieren sollte. Der Firmengründer erkannte das Elektronikhersteller Beko Elec- Absatzpotenzial von Radios und tronic A.S. und dem britischen man schließlich die AEG in den (Übernahme von Brandt 1966) startete auf dieser Schiene eine Unternehmen Alba Radio Ltd. Konzern: Ab 1992 gab es eine wurde. Durch die französische fast einmalige Erfolgsstory. In das Unternehmen um rund 80 enge Kooperation zwischen den Wirtschaftspolitik wurde der Spitzenzeiten beschäfte die Mio Euro. 2005 konnte man mit beiden Unternehmen, und die durch Milliardenverluste ange- Grundig AG rund 40.000 Ar- Erleichterung bekanntgeben kursierenden Übernahmege- schlagene Konzern 1992 zerlegt beitskräfte. „Grundig ist wieder Grundig” rüchte dieser Zeit sollten zwei und neu strukturiert – damals 1984 trennte sich Max Grundig und setzte erste Schritte, um der Jahre später Wirklichkeit werden. wurde eine Fusion mit dem von seinem Unternehmen, des- Marke wieder zu altem Glanz zu Die AEG hatte bis dahin eine Atomenergie-Konzern CEA sen Schicksal fortan in den Hän- verhelfen. Durch den Fokus auf turbulente Dekade hinter sich: kolportiert. Im darauffolgenden den von Philips lag. Nach ge- Design und Qualität will der Nach dem Ausgleich 1982 wur- Jahr kaufte ElFi die Weißwaren- schäftlichen Erfolgen in der einstige Marktführer bei den Sparte Thomson Electromena- zweiten Hälfte der 1980er und Marktanteilen heuer zunächst DER LIEBHERR-CLOU ger. Nachdem 1994 die Umbe- zu Beginn der 1990er, folgte ein die 5-Prozent-Marke übersprin- nennung in Thomson Multime- jähes Ende des Booms und man gen. Im Gründungsjahr der E&W durf- dia erfolgte, wurde 1996 erneut fuhr herbe Verluste auf Kosten Eng verknüpft mit dem Schicksal te sich die Branche über eine restrukturiert, die Marke Thom- des Mutterkonzerns Philips ein. von Grundig ist die österreichi- weitere Nachricht freuen: Bau- son wurde forciert und in Diesem wurde im darauffolgen- sche Marke Minerva. 1919 ge- maschinenhersteller Liebherr Deutschland und Österreich neu den „Rosenkrieg” auch der gründet wurde unter dieser Mar- gab 1982 den Einstieg in die eingeführt. 1996 wurde der Be- schwarze Peter zugeschoben, als ke vorwiegend Radios produ- Elektrobranche bekannt – Die reich Consumer Electronics über Philips 1997 verlautbarte, die ziert, und der Wechsel in den Herstellung von Hausgeräten den Konzern Legardére schließ- unternehmerische Führung von Besitz von Max Grundig 1969 war ein überraschender, aber in lich an Daewoo verkauft. Doch Grundig aufgeben zu wollen. sollte auch das spätere Ende be- weiterer Folge sehr bereichern- auch dieser Schritt erwies sich als Durch die Marktposition als star- deuten: 1976 wurde die Marke der Schritt für die Branche, wie zwecklos: Die Marktbedeutung ker Zweiter zeigte man sich da- eingestellt, eine Fortsetzung der wir heute wissen. sank kontinuierlich, ebenso ver- von hier zu Lande nur wenig be- Produktion erfolgte im Grundig- E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W 161

dig-Führung – im Jahre 1997. Technology, gegründet, 1972 stieg Bose auch ins Profi-Ge- SEB schäft ein. In Österreich wurde Die Société d'Emboutissage de 1996 eine eigene Niederlassung Bourgogne wurde 1925 von den für die UE-Produkte gegründet, Brüdern Jean, Frédéric und nachdem bis dahin Peter Eber- Henri Lescure in Selongey hard für den Vertrieb verantwort- (Frankreich) gegründet. Das lich war. Den Fokus auf den Unternehmen wuchs in den Fachhandel gerichtet, war Ö- letzten Jahrzehnten vor allem Chef Anton Schalkamp damals durch den Zukauf von zahlrei- überzeugt, ,,die Welt verändern chen Premium-Marken aus dem zu können.” Gleichzeitig machte Hausgeräte-Bereich: Tefal (1968), man sich auf die Suche nach ins- Calor (1972), Rowenta (1988), gesamt rund 200 Bose-Partnern, Arno und Volmo (1998) sowie nachdem es zu dieser Zeit erst die Übernahme der Marken- ca. 50 davon in Österreich gab. rechte von Moulinex und Krups Im Laufe der Jahre landete der Max Grundig beim Shake-Hands mit Bundeskanzler Bruno Kreisky. Der Fir- (2002). Die konsequente Expan- Vertrieb der Profi-Produkte bei mengründer verstarb fünf Jahre nachdem er sich 1984 aus dem Tagesge- sion der SEB-Gruppe ist ein Grothusen, von dem man sich schäft zurückgezogen hatte und Philips den Konzern übernahm. weiteres Beispiel für die fortwäh- nach einigen Streitigkeiten 2005 rende Konzentration am Haush- wieder trennte und seitdem in Werk in Wien-Meidling. Ähnlich verkaufte das Unternehmen an gerätesektor in Verbindung mit Österreich auch im Profi-Be- der deutschen Zweimarkenpoli- die französische Gooding-Grup- einer Mehr-Marken-Strategie. reich auf eigenen Beinen steht. tik versuchte man auch in Öster- pe, die den Betrieb bei ihrer ei- reich ein Comeback, das aber genen Pleite mitriss. Ein ver- Philips Loewe nur mit mäßigem Erfolg verlief. suchter Neustart Ende 1995 war Der holländische Konzern ist Die Premium-Marke wurde Grundig gab diese Ambition in ebenso erfolglos wie ein zweiter hier zu Lande eng mit dem Ver- 1923 von Dr. Siegmund Loewe weiterer Folge wieder auf und Versuch – wieder unter Grun- schwinden einer Traditionsmarke in Berlin gegründet. Nach dessen verbunden: Hornyphon. Wäh- Ableben kam das Unternehmen rend der 1980er verfolgte Philips auf Umwegen mehrheitlich in DIE KOREANER KOMMEN eine klare Zweimarkenpolitik den Besitz von Philips – ein mit Hornyphon (gerne auch Umstand, der erst 1985 bekannt Mit Samsung, Goldstar und Daewoo drängten Anfang der 1990er schlicht „Horny” genannt) als wurde und woraufhin das die aufstrebenden Koreaner auf den europäischen Markt. „Die Fachhandelsmarke. Umstruktu- Bundeskartellamt eine neue Eig- Koreaner wollen für Ost-Europa werden, was die Japaner für rierungen Anfang der 1990er nerstruktur forderte. So gelangte West-Europa sind” war damals in der E&W zu lesen – Dass aus machten Horny erst richtig „ös- der damalige GF Helmut Ricke diesen Ambitionen bis heute wesentlich mehr geworden ist, war terreichisch” – doch schon Ende zu Mehrheitseigentum (Opta vor gur 15 Jahren noch nicht absehbar. 1992 verlor der Fachhandel die- Management Gesellschaft), die se Marke und Hornyphon wur- restlichen 49% hielten die Kapi- Samsung: Das Unternehmen wurde als Lebensmittelladen im Jahr 1938 de eingestellt. talgesellschaft TIG sowie BMW gegründet, erst 1969 folgte die Tochter Samsung Electronics. In Österreich – bereits mit dem heutigen Sitz startete der Konzern 1990 unter der Generalvertretung von Luis Rieder, Bose in Kronach, nachdem das Berli- und trachtete mit einer breiten Marketingoffensive zunächst nach Image- politur. Ab 2004 erfolgte der Vertrieb über HB Austria, und die postive Ent- Die Bose Corporation wurde ner Werk 1978 geschlossen wor- wicklung der letzten Jahre gipfelte zuletzt mit dem Titel „Nummer eins am 1964 von Dr. Amar G. Bose, da- den war. österreichischen LCD-Markt” (siehe auch Seite 46). mals Professor für Elektrotechnik Im Jahr 1985 erfolgte auch der am Massachusetts Institute of Start in Österreich unter der Be- Goldstar (LG): Nach der Gründung im Jahr 1947 agierte der Mischkon- zeichnung Loewe-Opta. Nach- zern zunächst unter dem Namen Lucky Goldstar, der sich aus dem ur- dem man sich von Österreich- sprünglichen Unternehmen Lucky (Chemie-Sparte) und Goldstar Importeur Elin getrennt hatte, (Elektronik- und Telekommunikationssparte) zusammensetzte. Erst wurde ein eigene Vertriebsgesell- 1995 wurde das Unternehmen in die heute gültige Bezeichnung LG um- schaft – die Loewe Opta GmbH getauft. Noch als Goldstar konzentrierte man sich Mitte der 1980er zu- – mit Sitz in Linz gegründet. GF nächst auf den Bereich Braunware (ua unter Silva Schneider) und begann Josef Pichler erklärte dazu im da- zu dieser Zeit, die Produkte verstärkt unter der eigenen Marke an den maligen E&W-Interview: „ Die Mann zu bringen. In Österreich wird LG heute von Baytronic vertrieben. bisherige Aufstellung der Marke Loewe in Österreich hat hier Daewoo: Der Dritte im koreanischen Bunde ist zugleich auch der jüngste beim Fachhandel als Bremse ge- Vertreter Koreas. – Die Gründung erfolgte 1967. Auch Daewoo war in den wirkt. Daher war es zwingend 1990ern sehr engagiert, in Europa Fuß zu fassen. Dies gelang mit mehr notwendig, eine eigene Tochter- oder weniger großem Erfolg. Zum Jahreswechsel 2002/03 wurde der Kon- gesellschaft zu gründen.” In zern neu strukturiert und in Europa firmieren seit Jänner 2003 die Länder- Ein Urgestein bei Bose: Anton Deutschland (BRD) war Loewe gesellschaften Deutschland, Italien, Niederlande, Rumänien, GUS und Spa- Schalkamp feiert heuer sein als Fachhandelsmarke bereits eta- nien gemeinsam unter dem Namen Europe GmbH. 30-jähriges Jubiläum. bliert, und man wollte auch ❯ 162 E&W 7-8/07 25 JAHRE E&W

Jahr verdoppeln und somit be- I-CENTER reits ausgeglichen bilanzieren wollte. – Als Ziel hatte man sich Anders als die Sparte Hausgerä- 5% Marktanteil gesteckt. te entwickelten sich bei Sie- 1990 erfolgte dann der Einstieg mens die Bereiche Großhandel des japanischen Matsushita-Kon- und Elektroinstallation. Anfang zerns: Der Elektronik-Riese er- der 1990er wurde eifrigst um- warb 25,1% an Loewe aus dem struktiert. 1996 folgte der Ver- Besitz der Opta Gesellschaft. kauf des Insta-Großhandels, ein Dieser Schritt sollte vor allem die Jahr später wurden die I-Cen- zukünftige Eigenständigkeit des ter ausgegliedert und 1998 Unternehmens sichern. Für die schließlich an Sonepar ver- Österreich-Tochter ergaben sich kauft. Daraus wurde dann im letzten Jahr Sonepar Österreich Mag. Hannes Lechner (rechts) ist Loewes Mann der ersten Stunde in Öster- daraus keine gravierenden Ände- gegründet. reich und seit der Gründung der Österreich-Tochter GF des Premium-Her- rungen. Als Blaupunkt 1996 aus stellers. dem UE-Geschäft ausstieg, wur- de der frei gewordene Vertriebs- schen Partner inklusive Kapital- hierzu Lande verdeutlichen, wel- ausgeschöpft war und man das platz bei Bosch kurzerhand mit beteiligung, nachdem man bis zu ches (vor allem spannenmäßige) Heil im Export suchen musste. Loewe „nachbesetzt” – „eine diesem Zeitpunkt schon auf Potenzial in ihr liegt. An den Ein Jahr später wurde eine wei- Überlegung in die gleiche Rich- Technologie-Partnerschaften mit Fachhandel wurde eine eindeuti- tere Tochter in Italien gegründet tung”, demonstrierten die bei- Sharp, Philips oder Carl-Zeiss ge Message gerichtet: „Mit Loe- und man zog in Österreich eine den Partner Einigkeit. Aus dem gesetzt hatte. Ende 2003 wurde we-Opta kommt ein soge- auch die Zusammenarbeit mit nannter Nutzenbringer! Kein In den 1990 Bosch einvernehmlich beendet Billigmacher, aber eine Marke, stiegen die Ko- und Anfang 2004 folgte die mit der wirklich noch Geld zu reaner aufs Gas. Gründung einer direkten und verdienen ist. Verkäufer,die ihr Neben Samsung 100%-igen Österreich-Tochter, Fach verstehen, haben keine und Daewoo der Loewe AG. Zum GF wurde Probleme, Loewe-Opta-Gerä- drängte auch damals Mag. Hannes Lechner er- te zu verkaufen.” Die Marke Goldstar, heute nannt, der diese Funktion auch sollte von unten herauf be- besser bekannt heute noch ausübt. Zuletzt stieg kannt gemacht werden, als unter dem vor rund einem Monat, im Juni ambitioniertes Ziel wollte man Namen LG, auf 2007, der Sharp: Finanzinvestor den europäi- langfristig 300 bis 350 Stütz- EQMC Fonds bei Loewe ein schen Markt. punkthändler finden. Im sel- und erwarb rund 10% aus Streu- ben Jahr wurden zudem Töch- besitz-Anteilen (Loewe-Besitz ter in Großbritannien und heute: 28,8% Sharp, 14,8% Loe- Belgien gegründet, da der we-Vorstand, 56,4% Streubesitz). deutsche Markt für Loewe Aus heutiger Sicht lässt sich über erste Bilanz: „Wir mussten prak- Pool der Blaupunkt-Händler Loewe eines sagen: Die Ansagen tisch bei minus Eins anfangen”, sollten in weiterer Folge einige zum Österreich-Start, eine starke DEUTSCHE WW schilderte Pichler die harten An- als Loewe-Partner dazugewon- und fachhandelstreue Marke zu fangstage, denn durch die Gene- nen werden, da man in puncto etablieren, an der sich zudem Die DDR-Marke Foron erlang- Marktanteil mit rund 2% dem noch etwas verdienen lässt, haben te als Hausgerätehersteller eine ralvertretung war tatsächlich be- akzeptable Bedeutung, ehe das trächtlicher Imageschaden ent- Deutschland-Geschäft (ca. 8%) sich über die letzten 25 Jahre Unternehmen 1996 in den Kon- standen. Dennoch konnten im deutlich hinterher hinkte. nicht als heiße Luft erwiesen und kurs schlitterte. Mitte der ersten Jahr rund 150 Fachhan- Nach eklatanten Umsatzeinbu- haben im Gegenteil heute viel- 1990er sollte auch eine andere, delspartner gewonnen werden. ßen begab sich Loewe 2003 auf leicht mehr Gültigkeit als je zu- am deutschen Markte etablierte Eine Zahl, die man im zweiten die Suche nach einem strategi- vor. ■ Marke mit dem „klangvollen” Namen Seppelfricke in Öster- Von der Traditionsmarke reich durchstarten – ein Vorha- Hornyphon blieb bloß die ben, das nie wirklich umgesetzt Erinnerung als kleiner Teil werden konnte. Am 1. November in der langen Historie des 2001 fusionierten die Firmen Philips-Konzerns. 1992 war EBD, Foron und Seppelfricke zur Schluss mit der Zweimar- EFS Hausgeräte GmbH mit Sitz kenpolitik. in Duisburg. Nach der Insolvenz der HKT-Produktionsgesell- schaft wurde die Produktion eingestellt, die Rechte an der Marke Foron hält mittlerweile Merloni.