Departement Bau, Verkehr und Umwelt Abteilung Raumentwicklung

Gefahrenkarte Hochwasser Wiggertal

Gemeinden , und

Technischer Bericht und Massnahmenplanung

Schälchli, Abegg + Hunzinger Holbeinstrasse 34, CH-8008 Zürich Tel.: 044 251 51 74, Fax: 044 251 51 78

Zürich, 15. Juni 2007 Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal i

Inhalt

Zusammenfassung 1

1 Einleitung 3 1.1 Ausgangslage und Auftrag 3 1.2 Vorgehen 3 1.3 Erfassungsbereich 4 1.4 Primärmassnahmen 5

2 Gefahrenerkennung 6 2.1 Situationsanalyse 6 2.2 Ereignisdokumentation 6 2.2.1 6 2.2.2 Seitenbäche 8 2.3 Hydrologie 9 2.3.1 Wigger 9 2.3.2 Seitenbäche 13 2.3.3 Kleinsteinzugsgebiete 14 2.3.4 Zusammenstellung aller massgebenden Hochwasserabflüsse 14 2.4 Szenariendefinition 14 2.4.1 Dämpfung durch Wasseraustritte 15 2.4.2 Verklausung durch Schwemmholz 15 2.4.3 Geschiebeablagerungen 15 2.4.4 Baulicher Zustand von Schutzbauten / Gewässerunterhalt 16 2.5 Abflusskapazität und Schwachstellenanalyse 16 2.5.1 Methoden und Grundlagen 16 2.5.2 Wigger (Gew. Nr. 2.16.000) 17 2.5.3 Grabenbäche (Gew. Nr. 2.16.177) und Altwegchrachen (Gew. Nr. 2.16.178) 21 2.5.4 Unterdorf/Vorstadtbächli (Gew. Nr. 2.16.176) 22 2.5.5 Altachen (Gew. Nr. 2.16.160), Naglerbach (Gew. Nr. 2.16.165) und Mühletych (Gew. Nr. 2.16.162) 23 2.5.6 Riedtalbach (Gew. Nr. 2.16.120) und Buggelilochbach (Gew. Nr. 2.16.122) 25 2.5.7 Moosbach (Gew. Nr. 2.16.090), Wissbach (Gew. Nr. 2.16.100), Bäche Mühletal 27 2.5.8 Stadtbach Zofingen (Gew. Nr. 2.16.050) 28 2.5.9 Grenzbach/Dorfbach (Gew. Nr. 2.16.040) 30 2.5.10 Kaserlochbächli (Gew. Nr. 2.16.042) 32 2.5.11 Vogelbächli (Gew. Nr. 2.16.052) und Kirchmoos (Gew. Nr. 2.16.075) 33 2.5.12 Entlastungskanal 34 2.5.13 Talchenbach (Gew. Nr. 2.16.032) 35 2.5.14 Mühle Tych (Brittnau, Gew. Nr. 2.16.175), Wässergraben (Gew. Nr. 2.16.020) und Tränkerecht (Gew. Nr. 2.16.017) 35

3 Gefahrenbeurteilung 3 6 3.1 Überflutungsflächen und Intensitäten 36

4 Schutzdefizite 3 7 Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal ii

5 Massnahmenvorschläge 4 0 5.1 Priorisierung und Beurteilungskriterien 40 5.2 Massnahmenkategorien 40 5.2.1 Gewässerunterhalt 40 5.2.2 Raumplanerische Massnahmen 41 5.2.3 Wasserbauliche Massnahmen 41 5.3 Bauliche Massnahmen an der Wigger 42 5.3.1 Bestehende Gefährdung 42 5.3.2 Massnahmenübersicht 44 5.3.3 Ausbaustrategie 50 5.4 Bauliche Massnahmen am Unterdorf/Vorstadtbächli 50 5.4.1 Bestehende Gefährdung 50 5.4.2 Massnahmenvorschlag 50 5.5 Bauliche Massnahmen am Talchenbach 52 5.5.1 Bestehende Gefährdung 52 5.5.2 Massnahmenvorschlag 52 5.6 Bauliche Massnahmen am Altachen, Mühletych 52 5.6.1 Bestehende Gefährdung 52 5.6.2 Massnahmenvorschlag 53 5.7 Bauliche Massnahmen am Riedtalbach 55 5.7.1 Bestehende Gefährdung 55 5.7.2 Massnahmenvorschlag 55 5.8 Bauliche Massnahmen am Stadtbach/Dorfbach 57 5.8.1 Bestehende Gefährdung 57 5.8.2 Massnahmenvorschlag 57 5.9 Objektschutzmassnahmen 59 5.10 Massnahmenbewertung 59 5.11 Massnahmen Brittnau 61 5.12 Massnahmen Strengelbach 62 5.13 Massnahmen Zofingen 64

6 Literatur 6 6

Anhänge

Anhang 1 Ereignisdokumentation

Anhang 2 Hydrologie

Anhang 3 Staukurvenberechnungen

Anhang 4 Schutzdefizite

Anhang 5 Fotodokumentation

Fotos Titelblatt: Hochwasser vom 22./23. August 2005, Feuerwehr Zofingen. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 1

Zusammenfassung

Das Bundesgesetz über den Wasserbau (WBG, 1991) und den Wald (WaG, 1991) verpflichtet die Kantone, Gefahrenkarten zu erstellen und diese bei raumwirksamen Tätigkeiten zu berücksichtigen.

Die Erarbeitung der Gefahrenkarte Wiggertal erfolgte in folgenden Schritten:

1. Grundlagenerhebung und Auswertung Relevante Daten, wie vorhanden Ausbauprojekte, Abflussmessungen, Schadenstatistiken, Angaben zu historischen Hochwasserereignissen, Angaben aus dem GEP und weitere wurden zusammengetragen und ausgewertet. Zudem wurde der aktuelle Zustand der Gewässer anhand von Begehungen beurteilt und Schwachstellen lokalisiert.

2. Evaluation von Primärmassnahmen

In Absprache mit der Gemeinde wurden Primärmassnahmen definiert, die zur Zeit geplant sind und in der Gefahrenkartierung als bereits realisiert berücksichtigt wurden (Brittnau: neue Wiggerbrücke, Öffnung Vorstadtbach. Zofingen: Altachendurchlass Strengelbacherstrasse, Renaturierung Dorfbach, 2. Etappe).

3. Hydrologie

Die massgebenden Hochwasserabflüsse mit Wiederkehrperioden von 30, 100 und 300 Jahren (HQ30,

HQ100, HQ300, EHQ) wurden anhand einer statistischen Auswertung der Abflussmessungen bei der Station Wigger, Zofingen, sowie verschiedener empirischer Schätzformeln bestimmt.

4. Ereignisanalyse

Die Bestimmung der Hochwasserspiegellagen erfolgte anhand von hydraulischen Berechnungen (Normalabfluss, Staukurven). Der Vergleich der berechneten Wasserspiegel mit der Höhe der Uferlinien zeigt, ob mit Ausuferungen zu rechnen ist. Zudem wurden die Abflusskapazität und die Verklausungsgefahr bei den Durchlässen, die zur Gefährdung von Siedlungsgebiet führen können, bestimmt.

5. Wirkungsanalyse Im Bereich der Schwachstellen wurden die austretenden Abflussanteile bei den massgebenden Hochwasserabflüssen (HQ30, HQ100, HQ300) berechnet, die Fliesswege und Überflutungstiefen anhand von 2d-Berechnungen bestimmt und die Resultate im Feld verifiziert. Die Überflutungsflächen mit den Intensitäten sind für die vier Hochwasserabflüsse in den Überflutungstiefenkarten dargestellt.

6. Risikoanlyse Die Überlagerung der Intensitätskarten ergibt die Gefahrenkarte. Der Vergleich mit den für die verschiedenen Objektkategorien vorgegebenen Schutzzielen (Schutzzielmatrix Kanton) zeigt die Schutzdefizite, die in der Schutzdefizitkarte dargestellt sind.

7. Massnahmenevaluation Mit der Massnahmenevaluation werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die bestehenden Schutzdefizite behoben werden können. Die Massnahmen und deren Wirkung sind zuerst für jedes Gewässer dargestellt und anschliessend gemeindeweise bezüglich Grobkosten, Verhältnismässigkeit und ökologischen Auswirkungen bewertet. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 2

Im Projektgebiet wurden folgende Gefahrenstufen ausgeschieden:

• Flächen mit erheblicher Gefährdung (rote Fläche in Gefahrenkarte, Verbotsbereich):

Autobahn auf Höhe Brittnau, SBB-Unterführung der Altachenstrasse Zofingen-Brittnau (Riedtalbach, Naglerbach), einzelne kleine Fläche im Gewerbegebiet Zofingen und Strengelbach (Brüel und Bleichi).

• Flächen mit mittlerer Gefährdung (blaue Fläche in Gefahrenkarte, Gebotsbereich):

Es bestehen grössere blaue Flächen in Brittnau und dem Gewerbegebiet Zofingen, die durch die Wigger verursacht werden. Weiter blaue Flächen ergeben sich durch die Bäche aus der westlichen Talflanke in Brittnau, den Talchenbach in Strengelbach sowie den Riedtalbach, Altachen, Mühletych, Stadtbach und Dorfbach/Grenzbach in Zofingen.

• Flächen mit geringer Gefährdung (gelbe Fläche in Gefahrenkarte, Hinweisbereich):

Im Projektperimeter weisen grosse Flächen eine geringe Gefährdung auf, die einerseits durch die Wigger und andererseits durch die Seitenbäche verursacht wird. Bemerkenswert ist die grosse gelbe

Fläche in Strengelbach, die sich durch austretendes Hochwasser(bei HQ300) aus der Wigger ergibt. Dieses fliesst zuerst auf die Autobahn und gelangt von dort im Bereich Längmatte in eine Geländemulde, die sich durch das Siedlungsgebiet zieht.

Im Projektperimeter bestehen verschiedene Schutzdefizite. Grössere Flächen befinden sich entlang der Wigger in Brittnau sowie in den Gewerbegebieten von Zofingen und Strengelbach. Einige lokal begrenzte Schutzdefizite in Strengelbach werden ebenfalls durch die Wigger verursacht.

Weitere Schutzdefizite ergeben sich durch Seitenbäche: Unterdorf/Vorstadtbach in Brittnau, Talchenbach in Strengelbach, Riedtalbach, Altachen, Stadtbach, Dorfbach/Grenzbach in Zofingen.

Zur Behebung der Schutzdefizite werden verschiedene Massnahmen vorgeschlagen. Diese sind hauptsächlich auf bauliche Massnahmen und Notfallplanung fokussiert. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 3

1 Einleitung

1.1 Ausgangslage und Auftrag

Mit den Bundesgesetzen über den Wasserbau (WBG, 1991) und den Wald (WaG, 1991) werden die Kantone verpflichtet, Gefahrenkarten zu erstellen und diese bei raumwirksamen Tätigkeiten zu berücksichtigen. Damit wird der im Raumplanungsgesetz (RPG, 1979) formulierte Auftrag zur Aus- scheidung von gefährdeten Gebieten weiter konkretisiert (Art. 6 RPG).

Der Grosse Rat des Kantons beauftragte den Regierungsrat im Rahmen des Richtplans vom 17. Dezember 1996, eine Gefahrenkarte zu erarbeiten. Es wurde ein zweistufiges Vorgehen gewählt. In einem ersten Schritt wurde eine Gefahrenhinweiskarte im Massstab 1:50'000 erstellt. Diese weist auf Gebiete mit einer möglichen Gefährdung hin, macht aber keine Aussagen über die Eintretens- wahrscheinlichkeit und die Überflutungsintensität.

In der zweiten Stufe werden nun basierend auf der Gefahrenhinweiskarte einzugsgebietsweise die detaillierteren Gefahrenkarten im Massstab 1:10000 erstellt.

Die Ingenieurarbeiten zur Erstellung der Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal wurden vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt am 31. Oktober 2005 an das Ingenieurbüro Schälchli, Abegg + Hunzinger, Zürich, vergeben.

1.2 Projektorganisation und Vorgehen

Die Erarbeitung der Gefahrenkarte erfolgte im Auftrag des Departementes Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung Raumentwicklung. Die Arbeiten wurden von einer Begleitgruppe, bestehend aus Vertretern der Abteilungen Landschaft und Gewässer, Umwelt und Raumentwicklung sowie vom Aargauischen Versicherungsamt begleitet.

Die betroffenen Gemeinden Brittnau, Strengelbach und Zofingen wurde regelmässig über den Stand der Arbeiten und die Resultate informiert. Die Massnahmenplanung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden.

Die Erarbeitung der Gefahrenkarten gliederte sich in folgende Schritte:

1 ) Grundlagenerhebung und Auswertung Angaben über historische Hochwasserereignisse, Schadendaten der Gebäudeversicherung des Kantons Aargau (AVA), Abflussmessungen der eidgnössischen Messstation Wigger-Zofingen (Bundesamt für Umwelt, BAFU), Angaben zu bisherigen Bemessungsabflüssen, Querprofil- vermessungen, Gewässerstudien, Wasserbauprojekte, Generelle Entwässerungspläne (GEP), digitales Terrainmodell (DTM), Zonenpläne.

2 ) Evaluation von Primärmassnahmen Analyse und Darstellen der Gefährdungssituation (Hochwassergefährdung anhand der Gefahren- hinweiskarte und bekannter Schwachstellen), Evaluation von kurzfristig umsetzbaren und wirksamen Primärmassnahmen in Absprache mit Kanton und Gemeinden. Vereinbarung eines verbindlichen Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 4

Realisierungsprogrammes, sodass diese Primärmassnahmen als Ausgangslage für die Erarbeitung der Gefahrenkarte gelten.

3 ) Hydrologie

Festlegen der massgebenden Hochwasserabflüsse (HQ30, HQ100, HQ300 und EHQ) in den Fliess- gewässern im Siedlungsgebiet anhand vorhandener Abflussmessungen und empirischer Schätzformeln, Übertrag auf Kleinsteinzugsgebiete.

4 ) Ereignisanalyse (Staukurven- und Normalabflussberechnungen) Bestimmung der Abflusskapazitäten durch hydraulische Berechnungen in den Gewässern im Siedlungsgebiet. Die Berechnungen dienten ebenfalls zur Lokalisierung von Austrittsstellen und der Bestimmung der austretenden Abflussanteile. Die Wasserspiegellagen in der Wigger, im Riedtalbach und im Dorfbach Zofingen wurden anhand von Staukurvenberechnungen bestimmt. In den restlichen Bächen wurden die Wasserspiegel lokal an den Engstellen berechnet (Normalabfluss bei Brücken, Durchlässen, Eindolungen). An der Wigger sowie an weiteren Bächen waren Querprofilvermessungen von früheren Projekten vorhanden, wo nötig wurden zusätzliche Querprofile im Feld eingemessen.

5 ) Wirkungsanalyse (2d-Modellierung und Feldbegehungen) Zur Ermittlung der Überflutungsflächen und Fliesswege wurden 2d-Berechnungen durchgeführt. Als Grundlage diente das digitale Terrainmodell, das im Bereich der Fliesswege anhand von Feldbegehungen verifiziert wurde. Die Überflutungsflächen und Fliesswege in einzelnen, steilen Gebieten (Mühletal und Hinter Riedtal (ausserhalb Projektperimeter)) wurden im Feld ausgeschieden, die Abflusstiefen und Intensitäten anhand der Breite des Fliessweges und dem austretendem Abflussanteil berechnet.

6 ) Risikoanalyse (Schutzdefizite) Überlagerung der Intensitätskarten zur Gefahrenkarte Ist-Zustand gemäss Empfehlungen des Bundes. Erarbeiten der Karten „Objektkategorien“ und „Schutzdefizite“ aufgrund der vorgegebenen Schutzzielmatrix. Plausibilitätsüberprüfung der Ergebnisse in Feld.

7 ) Massnahmenevaluation Zur Behebung der Schutzdefizite wurden Massnahmen zur Erhöhung der Hochwassersicherheit evaluiert (Gewässerunterhalt, Notfallplanung, Raumplanung, Objektschutz, wasserbauliche Mass- nahmen) und bezüglich verschiedener Kriterien bewertet.

1.3 Erfassungsbereich

Der Projektperimeter besteht aus dem hydrologischen Einzugsgebiet der Wigger im Kanton Aargau von der Kantonsgrenze bis zur Mündung des Dorfbaches Zofingen unterhalb des Aeschwuhrs und umfasst die Gemeinden Brittnau, Zofingen, Strengelbach und . Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 5

Bild 1 Gewässersystem mit Projektperimeter (rote Linie) im Überblick.

1.4 Primärmassnahmen

Grundsätzlich ist für die Erarbeitung der Gefahrenkarte der Istzustand bezüglich Gewässer und Landnutzung massgebend. In Absprache mit dem Kanton und den Gemeinden wurden abweichend davon die in Tabelle 1 aufgeführten Primärmassnahmen in der Gefahrenkarte als bereits realisiert angenommen.

Gemeinde Gewässer Gew.-Nr. Projekt Bemerkungen/Grundlage gem. Kapitel 6 Brittnau Wigger 2.16.000 Strählgasse K307, B-167 Brücke über P5/ Wigger (mund ganz + partner ag, 16.12.2005) Brittnau Unterdorf/ 2.16.176 Öffnung Vorstadtbach im Bereich der P16/ Vorstadtbach Parz. 962 (Emch+Berger AG, Ohne Kalibervergrösserung der November 2004) Eindolung Zofingen Altachen 2.16.160 Strengelbacherstrasse K233, B-131 P10/ Neuer Altachenbach-Durchlass (Emch+Berger AG, April 2003) Zofingen Dorfbach 2.16.040 Renaturierung Dorfbach, 2. Etappe P15/ (Kurt Bodmer AG, Juli 2005) Tabelle 1 Für die Gefahrenkartierung berücksichtigten Primärmassnahmen. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 6

2 Gefahrenerkennung

2.1 Situationsanalyse

Die Wigger fliesst ab der Kantonsgrenze in einer bis zu 2 km breiten Talebene und mündet zwischen und in die . Der Aargauer Wiggerabschnitt ist rund 8 km lang. Die Wigger wurde in den 30er-Jahren korrigiert und im Zuge des Autobahnbaus – mit Ausnahme eines Abschnittes in Brittnau – Ende der 70er-Jahre auf einen Hochwasserabfluss von 150 m3/s unter Berücksichtigung eines Freibordes von 80 cm ausgebaut.

Der grösste Zufluss der Aargauer Wigger ist die Altache, ein durch die Wigger gespiesener, künstlich angelegter Mühle- und Wässerkanal, in den mehrere grössere Seitenbäche münden (Sertelbach, Reidernmoosbach (beide Kanton Luzern), Naglerbach und Riedtalbach). Die weiteren Seitenbäche auf Aargauer Kantonsgebiet sind weniger bedeutend.

Die Hochwassergefährdung der Stadt Zofingen wurde in den 90er-Jahren durch den Bau eines Entlastungskanals entschärft. Verschiedene kleinere Bäche (Vogelbächli, Kirchmoos, Stadtbach und weitere) werden direkt in den Kanal eingeleitet. Aus dem Dorfbach werden die grösseren Hochwasser- spitzen in den Kanal entlastet. Zudem bestehen verschiedene Einleitungen aus der Siedlungs- entwässerung.

2.2 Ereignisdokumentation

Schäden durch Hochwasserereignisse wurden im Rahmen der Gefahrenhinweiskarte in einem Ereignis- kataster erfasst. Der Ereigniskataster umfasst alle bekannten, seit 1980 stattgefundenen Ereignisse und wird laufend nachgeführt. Frühere Hochwasserereignisse mit Schadenfolge sind in der Schadendatenbank der WSL (Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) dokumentiert. Auszüge aus dieser Datenbank für die Gemeinden Brittnau, Zofingen, Strengelbach und Oftringen befinden sich in Anhang 1.

2.2.1 Wigger Hochwasserereignisse mit Schadenfolge v o r dem Wiggerausbau von 1979/80 traten am 22.11.1972 (Brittnau, Zofingen, Strengelbach), am 22.6.1973 (Zofingen, Strengelbach) und am 30.8.1975 (Brittnau, Zofingen, Strengelbach) auf, wobei das Hochwasser von 1972 die grössten Schäden verursachte. Nach dem Wiggerausbau wurden bis zum Hochwasser 2005 keine Hochwasserschäden registriert. Der grösste Abfluss in dieser Perioden betrug 125 m3/s (Abflussmessstation Wigger, Zofingen am 25.12.1995).

Hochwasser vom 21./22. August 2005

Intensive Niederschläge im Luzerner Hinterland führten zu einem Hochwasser in der Wigger. Besonders Brittnau war schwer betroffen. Die Wigger trat in dem Abschnitt über die Ufer, der 1979/80 bei der Wiggerkorrektion nicht ausgebaut worden war. Zudem staute sich das Wasser an der Brücke Strählgasse. Die Brücke musste für jeglichen Verkehr gesperrt werden, da die Wassermassen derart von unten gegen die Brücke drückten, dass sich auf der Fahrbahn ganze Platten des Belags lösten. Das austretende Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 7

Wasser überflutete das Wohnquartier zwischen Altachen und Wigger (Mühlacker, Glurlimatt), bevor es wieder in die Wigger zurückfloss. Auf der linken Seite stand das Gebiet um die Mühle und die Mühlematt unter Wasser. Die Abflussspitze in der Wigger betrug gemäss provisorischen Angaben der Landeshydrologie 158 m3/s.

Bild 2 Überschwemmungsflächen beim Hochwasser vom 21./22. August 2005 (Grundlage: Ereignis- kataster). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 8

2.2.2 Seitenbäche

Riedtalbach

Am Riedtalbach sind im Ereigniskataster zwei Schadensflächen eingetragen. Am 20.6.1986 überflutete der Riedtalbach die rechtsufrige Industrie oberhalb des Durchlasses Galgenweg und am 25.12.1995 trat der Riedtalbach im Gebiet Hinter Rietel beim Einlauf der Eindolung über die Ufer.

Bild 3 Ausuferungen des Riedtalbachs gemäss Ereigniskataster.

Stadtbach / Dorfbach

Der Stadtbach trat gemäss Ereigniskataster am 19.5.1994 entlang des Meienwegs über die Ufer. Der Dorfbach überflutete am 30.7.1984 und später am 26.9.1987 Teile des Industriegebiets Bleiche. Diese Überflutungen ereigneten sich vor dem Bau des Entlastungskanals. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 9

Bild 4 Ausuferungen von Stadt- und Dorfbach gemäss Ereigniskataster.

2.3 Hydrologie

2.3.1 Wigger

An der Wigger wird der Abfluss bei der Messstation Wigger-Zofingen der Landeshydrologie (LHG) gemessen. Das Einzugsgebiet beträgt an dieser Stelle 368 km2. Die Messstation ist seit 1979 in Betrieb, für die statistische Auswertung stehen die Jahresmaxima von 1980 bis 2005 (26 Werte) zur Verfügung.

Überprüfung der PQ-Beziehung an der Messstation Wigger, Zofingen

Bei einer Abflussmessstation wird in einem bestimmten Kontrollprofil der Wasserspiegel gemessen und anhand einer Pegel-Abfluss-Beziehung (PQ-Kurve) der zugehörige Abfluss bestimmt. Für die Eichung der PQ-Kurve sind Fliessgeschwindigkeitsmessungen erforderlich, die aus praktischen Gründen nur bis zu kleineren Hochwasserabflüssen möglich sind. An der Wigger wurden solche Eichmessungen bis zu Abflüssen von rund 50 m3/s durchgeführt (Q = 31.8, 41.0 und 52.7 m3/s, alle während dem Hochwasser vom 4.11.1998). Für grössere Hochwasser wird die PQ-Kurve extrapoliert, wodurch die Ungenauigkeit mit zunehmendem Abfluss grösser wird.

Die PQ-Kurve wurde anhand von hydraulischen Berechnungen überprüft und angepasst (Bild 5). Die Berechnungen zeigen, dass die Hochwasserabflüsse mit der PQ-Kurve der LHG unterschätzt werden. Mit der korrigierten PQ-Kurve resultiert für das Hochwasser vom 21./22. August 2005 eine Abflussspitze von 172 m3/s (LHG-Wert: 158 m3/s). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 10

Pegel [m ü. M.] 430

aktuelle Eichkurve BAFU Hydraulische Berechnung 429 Eichmessungen BAFU

428

427 /s (berechnet) /s (LHG) 3 426 3 158 m 172 m 425 0 50 100 150 200 Abfluss [m3/s]

Bild 5 Pegel-Abfluss-Beziehung des BAFU (blau) und anhand hydraulischer Berechnung korrigierte Kurve (rot). Eingetragen sind zudem die Eichmessungen und die höchste gemessene Abflussspitze vom August 2005.

Nachrechnung des Hochwassers vom 21./22. August 2005

Beim Hochwasser vom 21./22. August 2005 kam es bei und oberhalb der Brücke Strählgasse in Brittnau zu Wasseraustritten. Die Brücke wurde bis etwa einen halben Meter über die Oberkante eingestaut (vgl. Bilder 6 und 7).

Bild 6 Wigger bei der Brücke Strehlgasse am 22. August 2005, kurz vor der Abflussspitze, Fliessrichtung von rechts nach links (Foto: Feuerwehr Zofingen). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 11

Bild 7 Brücke Strählgasse am 22. August 2005, kurz vor der Abflussspitze, Blick gegen die Fliessrichtung der Wigger (Foto: Feuerwehr Zofingen).

Bild 8 zeigt die an der Messstation Zofingen registrierte Ganglinie. Bereits bei der ersten Abflussspitze (140 m3/s (LHG), resp. 156 m3/s (korrigiert)) etwa um Mitternacht wurde die Brücke Strählgasse eingestaut und es kam zu Ausuferungen. Bei der zweiten Spitze (158 m3/s (LHG), resp. 172 m3/s (korrigiert)) waren die Ausuferungen entsprechend intensiver.

200

180 172 m3/s

160 156 m3/s 158 m3/s

Abfluss [m3/s] 140 140 m3/s

120

100

80

60

40

20

0 21.8.2005 21.8.2005 22.8.2005 22.8.2005 22.8.2005 22.8.2005 23.8.2005 23.8.2005 23.8.2005 12:00 18:00 0:00 6:00 12:00 18:00 0:00 6:00 12:00 Datum / Zeit

Bild 8 Hochwasserganglinie vom 21./22. August 2005 mit Abflüssen gemäss BAFU (blau) und korrigierter PQ-Beziehung (rot).

Mittels Staukurvenberechnung wurde das Hochwasserereignis nachgerechnet. Sobald der Wasserspiegel die Brückenunterkante erreicht, wird die Brücke eingestaut (Vergrösserung der Reibungsfläche, Abfluss unter Druck). Bei einem Einstau bis auf die Höhe der Fahrbahnplatte kann ein Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 12

Abfluss von 135 m3/s unter der Brücke durchgeleitet werden. Bei grösseren Abflüssen kommt es zu Wasseraustritten auf die Fahrbahn. In Bild 9 sind die Wasserpiegellagen sowie die fiktiven Einstauhöhen dargestellt, welche nötig wären, um den gesamten Abfluss unter der Brücke hindurchzuleiten.

Für die Berechnung der Wasserspiegellagen in Bild 9 wurden die Abflüsse bei der Messstation in Zofingen verwendet. Zwischen Brittnau und der Messstation mündet die Altache mit einem geschätzten Abfluss von 4 bis 5 m3/s (Hochwasser August 2005) in die Wigger. Unter Berücksichtigung dieses Zuflusses und der PQ-Kurve der LHG wären bei der ersten Abflussspitze keine oder höchstens sehr geringfügige Wasseraustritte (einige Spritzer) erfolgt. Es ist daher anzunehmen, dass die effektiven Abflüsse während des Hochwassers 2005 höher als die von der LHG angegebenen Werte waren, wodurch sich die Korrektion der PQ-Kurve (Bild 5) rechtfertigt.

Höhe [m ü. M.] 448 max. Einstauhöhen (Abfluss unter Druck) 3 Q=172 m3/s 2 Q=158 m3/s 1 Q=135 m3/s 446 3 2

1 Brücke Strehlgasse UK 443.65

444

442

Talweg Mittlere Sohle 440 WSP Q=140m3/s WSP Q=158m3/s WSP Q=172m3/s EL Q=172m3/s Uferlinie links Uferlinie rechts 438 8.6 8.5 8.4 8.3 8.2 8.1 Distanz [km]

Bild 9 Nachrechnung des Hochwassers vom 21./22. August 2005. Brücke Strählgasse, Brittnau. Längenprofil mit Wasserspiegellagen (WSP), Energielinie (EL) und erforderlicher Einstauhöhen für die Durchleitung des Abflusses unter Druck.

Frequenzanalyse

Für die Frequenzanalyse wurden die Jahresmaxima entsprechend der korrigierten PQ-Kurve neu bestimmt. Die beste Einpassung ergibt sich mit den Verteilungsfunktionen LogPearson und Gumbel-II (Bild 10). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 13

Abfluss [m3/s] 300

250 HQ = 225-245 m3/s 300

200 HQ = 175-185 m3/s 100

150 HQ = 130 m3/s 30

100 Messwerte Lognormal Gumbel 50 Gumbel-II LogPearson 0 1 10 30 100 300 1000 Jährlichkeit Bild 10 Frequenzanalyse Wigger, Zofingen, mit verschiedenen Verteilfunktionen. Die beste Überein- stimmung ergibt sich mit den Verteilfunktionen LogPearson und Gumbel-II.

Massgebende Hochwasserabflüsse

Als massgebende Hochwasserabflüsse für die Wigger bei Brittnau (vor Einmündung Altachen) und Zofingen wurden in Absprache mit dem Auftraggeber die Werte gemäss Tabelle 2 festgesetzt.

3 3 3 3 H Q30 [m / s ] H Q100 [m / s ] H Q300 [m / s ] EHQ [m / s ] Zofingen 130 180 240 270 Brittnau (Faktor 0.96) 125 175 230 260 Tabelle 2 Massgebende Hochwasserabflüsse für die Wigger vor und nach der Mündung der Altachen.

Die Werte für Zofingen liegen im oberen Bereich der durch die Frequenzanalyse ermittelten Bandbreite und damit auf der sicheren Seite. Das EHQ wurde zu 1.5•HQ100 festgelegt. Für den Abschnitt Brittnau wurden die Abflüsse gemäss Bericht Geschiebetransport Wigger (Grundlage P2/) entsprechend der Einzugsgebietsgrösse auf 96% abgemindert.

2.3.2 Seitenbäche

Da für die Seitenbäche keine Abflussmessungen zur Verfügung stehen, wurden die Hochwasser- abflüsse für das HQ100 nach den Empfehlungen des Bundes mit empirischen Formeln (HQx_meso_CH, HAKESCH) bestimmt. Die verwendeten Parameter, die Resultate der verschiedenen Berechnungs- verfahren und ein Vergleich mit bisherigen Bemessungswerten befinden sich im Anhang 2. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 14

Der 30-jährliche Hochwasserabfluss wurde zu HQ30 = 0.72 • HQ100, das 300-jährliche Ereignis zu HQ300 = 1 1.33 • HQ100 berechnet. Das EHQ wurde durch Multiplikation mit dem EHQ-Faktor gemäss Gefahrenhin- weiskarte in Abhängigkeit der Einzugsgebietsgrösse bestimmt. In Tabelle 3 sind die massgebenden Hochwasserabflüsse in den Haupteinzugsgebieten zusammengestellt.

Bach-Nr. Bachname E Z G Abfluss

H Q30 H Q100 H Q300 E H Q [km2] [m3/ s ] [m3/ s ] [m3/ s ] [m3/ s ] 2.16.000 Wigger, Brittnau 353 125 173 230 260 2.16.000 Wigger, Zofingen 368 130 180 240 270 2.16.032 Talchenbach 0.26 0.2 0.3 0.4 0.6 2.16.040 Dorfbach, Entlastung 4.05 4.5 6.3 8.4 12.5 2.16.050 Stadtbach, Verzweigung 3.51 3.5 4.9 6.5 9.7 2.16.052 Vogelbächli, Eindolung 1.57 0.6 0.8 1.1 1.6 2.16.060 Brunngraben, Messstation 0.85 0.4 0.5 0.7 1.0 2.16.075 Kirchmoos, Eindolung 0.28 0.1 0.2 0.3 0.4 2.16.120 Riedtalbach, Hinter Rietel 2.34 2.4 3.3 4.4 6.6 2.16.120 Riedtalbach, Luzernerstrasse 3.22 2.8 3.9 5.2 7.8 2.16.165 Naglerbach 3.58 2.2 3.0 4.0 6.0 2.16.176 Unterdorf, Weiermatt 0.47 0.6 0.8 1.1 1.6 2.16.177 Grabenbäche 0.68 0.6 0.8 1.1 1.6 - (LU) Reidermoosbach 6.60 4.3 6.0 8.0 11.9 Tabelle 3 Massgebende Hochwasserabflüsse in der Wigger und den Zuflüssen.

Im Detail wurden zudem die Wasserführung im Altachensystem (Ausleitung aus Wigger, Wasserteiler und Zuflüsse) und im Entlastungssystem Dorfbach (natürliche Einzugsgebiete und Regenentlastungen) betrachtet. Die Berechnungen und die massgebenden Hochwasserabflüsse für alle Teilabschnitte sind im Anhang 2 aufgeführt.

2.3.3 Kleinsteinzugsgebiete

Die Bestimmung der Abflüsse in weiteren, kleinen Teileinzugsgebieten erfolgte aus den Trendlinien, die aus den spezifischen Abflusswerten der Wigger und ihren Seitenbächen ermittelt wurden (Anhang 2).

2.3.4 Zusammenstellung aller massgebenden Hochwasserabflüsse

Im Anhang 2 sind alle für die Gefahrenbeurteilung massgebenden Abflüsse zusammengestellt. Die Werte der Wigger und ihrer Zuflüsse wurden aus Tabelle 3, die Werte für die Altachen und den Entlastungskanal aus den entsprechenden Darstellungen im Anhang 2 übernommen. Die übrigen Hochwasserabflüsse wurden aus den Trendlinien (Anhang 2) abgeleitet.

2.4 Szenariendefinition

Als Grundlage für die Szenariendefinition dienen die in Kapitel 2.3 bestimmten Hochwasserabflüsse für die hydrologischen Grundszenarien HQ30, HQ100 und HQ300 sowie das Extremereignis (EHQ). Zudem wurden folgende Aspekte berücksichtigt:

1 Dies entspricht den Verhältnissen bei der Messstation Wigger, Zofingen, und damit ungefähr einer LogGumbel-Verteilung. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 15

• die Dämpfung der Hochwasserwelle durch Wasseraustritte (Retention), • Verklausungen durch Schwemmholz bei Brücken und Durchlässen, • Verminderungen der Abflusskapazität durch Geschiebeablagerungen und • der bauliche Zustand von Schutzbauten und der Unterhalt der Gewässer.

2.4.1 Dämpfung durch Wasseraustritte

Bei Wasseraustritten wurde gewässerabwärts eine Abminderung der Abflussspitze angenommen, wenn das ausgetretene Wasser nicht direkt unterhalb der Austrittstelle wieder ins Gerinne zurückfliessen kann. Die abgeminderten Hochwasserabflüsse sind in den Tabellen der Austrittstellen (Kapitel 2.5) mit einem Stern markiert.

Bei der Wigger wurden die Abflussanteile an den Austrittstellen unter Berücksichtigung der Dämpfung im Rahmen der 2d-Simulation iterativ bestimmt. Dabei stellte sich heraus, dass der Abfluss im Zofinger Abschnitt durch die Wasseraustritte in Brittnau nur dann gedämpft wird, solange das ausgetretene

Wasser im Bereich der Hardbrücke nicht wieder in die Wigger zurück fliesst (Bei Abflüssen >HQ100). Bei höheren Abflüssen fliesst ein Teil des linksseitig austretenden Wassers auf die Autobahn und Richtung

Strengelbach. Der Abfluss in der Wigger bei Zofingen wurde beim HQ300 und beim EHQ um den entsprechenden Abflussanteil verringert.

2.4.2 Verklausung durch Schwemmholz

An der Wigger besteht im Oberlauf bei ein Geschiebesammler, in dem auch das zugeführte Schwemmholz grösstenteils zurückgehalten werden dürfte. Zwischen dem Geschiebesammler und dem Projektgebiet münden keine Seitenbäche ein, welche bei Hochwasser grosse Mengen von Schwemm- holz in die Wigger eintragen könnten (Durchlässe vor der Mündung in die Wigger würden Schwemmholz zurückhalten). Aufgrund der gestreckten Linienführung der Wigger und der massiven Uferverbauung (Blocksatz, Betonplatten) sind im Projektgebiet keine grösseren Ufererosionen mit massiven Schwemmholzeinträgen zu erwarten. Bei den Wiggerbrücken wurden daher keine Verklausungs- szenarien betrachtet.

Bei den kleineren Durchlässen und Eindolungen der kleinen Gewässer wurde angenommen, dass der erste auf eine Uferbestockung folgende Durchlass zu 2/3 verklaust, sofern kein funktionsfähiger Ge- schwemmselrechen vorhanden ist. Eine Verklausung der untenliegenden Durchlässe wurde nur dann angenommen, wenn in der Zwischenstrecke eine Mobilisierung von Schwemmholz möglich ist.

2.4.3 Geschiebeablagerungen

In der Studie „Geschiebetransport Wigger“ (Grundlagen P2a/ und P2b/, Kapitel 6) wurde der Geschiebetransport in der Wigger im Istzustand und bei einer Aufhebung des Geschiebesammlers bei Dagmersellen untersucht. Da die Leerungen des Sammlers bis heute weitergeführt werden, ist für die Gefahrenkarte der weitgehend geschiebelose Istzustand massgebend.

Im Projektgebiet sind auch bei einer Reaktivierung des Geschiebetransports (Aufhebung Sammler Dagmersellen) mit Ausnahme der flachen Strecke zwischen Tosbecken Nutzi und Aeschwuhr keine Sohlenauflandungen zu erwarten. Die durch die Auflandungen verursachte Erhöhung des Hochwasser- spiegel beträgt rund 10 – 20 cm (vgl. Grundlagen P2a/ und P2b/). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 16

2.4.4 Baulicher Zustand von Schutzbauten / Gewässerunterhalt

Bei der Analyse der Schwachstellen wurde generell davon ausgegangen, dass ein sachgerechter Unterhalt der Gewässer gewährleistet ist. Im Rahmen von Begehungen festgestellte Mängel sind in Kapitel 5.2.1 (Massnahmen, Gewässerunterhalt) aufgeführt.

Das Gerinne der Wigger ist im Projektgebiet weitgehend in das anstehende Gelände eingetieft. Kleine, maximal einige Dezimeter hohe Dämme bestehen am rechten Ufer im Bereich der Sportanlagen Trinermatten bis zur Brücke Strengelbacherstrasse (km 6.4 bis 5.5). Aufgrund der geringen Dammhöhe wurden keine Dammbruchszenarien angenommen.

Die Lärmschutzwände zwischen Wigger und Autobahn wurden als Strömungshindernisse berücksichtigt. Dabei wurde davon ausgegangen, dass die Durchlässigkeit der Wände bei einem geringem Aufstau von einigen Dezimetern vernachlässigt werden kann (in der Regel stehen die Wände auf einer praktisch undurchlässigen Betonfundation von ca. 25 cm Höhe) und die Stabilität der Wände durch den Aufstau nicht beeinträchtigt wird.

Bei allen wasserbaulichen Anlagen (Wehre, Schieber, Wasserteiler, Weiher usw.) wurde in Absprache mit dem Auftraggeber davon ausgegangen, dass diese auch bei extremen Hochwasserabflüssen einwandfrei funktionieren (kein bauliches oder betriebliches Versagen).

2.5 Abflusskapazität und Schwachstellenanalyse

2.5.1 Methoden und Grundlagen

Die Abflusskapazität der Bachabschnitte wurde anhand von Staukurvenberechnungen (Wigger, Grenzbach/Dorfbach und Riedtalbach) und Normalabflussberechnungen (kleinere Gewässer, Eindolungen und Durchlässe) bestimmt. Die Berechnungen erfolgten hinsichtlich einer möglichen Gefährdung von überbautem Gebiet und Bauzonen. In Abschnitten ausserhalb des bebauten Gebiets wurden keine Berechnungen durchgeführt.

Für die Wigger wurden im Rahmen des Projekts „Geschiebetransport Wigger“ bereits Staukurven- und Geschiebeberechnungen durchgeführt. Das bestehende Modell konnte für die Bearbeitung der Gefahrenkarte übernommen werden. Die Querprofile basieren auf den Ausführungsplänen der Wiggerkorrektion von 1974 bis 1987 sowie zusätzlich vermessenen Querprofilen. Um die Austrittstellen besser abgrenzen zu können, wurden die Uferlinien im Siedlungsgebiet neu vermessen. Das Berechnungsmodell konnte anhand der dokumentierten Spuren des Hochwassers vom 21./22. August 2005 geeicht werden. Die beobachteten Hochwasserspiegellagen (Ausuferungen wiggerauf- und –abwärts der Brücke Strählgasse, bordvoller Abfluss entlang Gewerbegebiet Zofingen) konnten mit guter Übereinstimmung nachgerechnet werden.

Für die Berechnung an den kleinen Gewässern wurden die Querprofile und Angaben zum Gefälle aus bestehenden Projektplänen übernommen oder, wo nötig, neu vermessen. Die Gerinnerauigkeit wurde im Feld abgeschätzt. Die Abmessungen und Gefälle für die Normalabflussberechnungen von Durchlässen und Eindolungen wurden, wo vorhanden, aus dem Bachkataster oder vorhandenen Projektplänen entnommen, aus dem DGM abgegriffen oder durch Einmessungen im Feld bestimmt. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 17

Bei der Berechnung der Abflusskapazität von Brücken, Durchlässen und Eindolungen wurde ein möglicher Einstau vor dem Einlauf (Abfluss unter Druck) berücksichtigt.

Die Resultate der Staukurvenberechnungen sind in Anhang 3 zusammengestellt. Alle untersuchten Brücken und Durchlässe sind in der Fotodokumentation (Anhang 5) abgebildet.

Nachfolgend sind alle untersuchten Bachabschnitte mit ihren Austrittstellen aufgeführt. Als Austrittstellen wurden jene Querschnitte definiert, bei denen durch das austretende Wasser Siedlungsgebiet oder Infrastrukturanlagen gefährdet sind. Die Gewässer sind in der Reihenfolge ihrer Einmündung in die Wigger bzw. den jeweiligen Vorfluter aufgeführt (in Fliessrichtung).

2.5.2 Wigger (Gew. Nr. 2.16.000)

Wiggerhöfe – Brittnau - Hard (km 9.5 bis km 6.5)

HQ30 HQ100 HQ300 EHQ 125 m3/s 175 m3/s 230 m3/s 260 m3/s

Von der Kantonsgrenze bis etwa zum Tosbecken Moorenmatten ist die Abflusskapazität der Wigger bis zum HQ100 genügend (vgl. Bild 11). Im Siedlungsgebiet der Gemeinde Brittnau treten beim HQ100 oberhalb der Brücke Strählgasse (Neubau 2006/07) beidseitig Ausuferungen auf. Der Bifangsteg (ist bereits rückgebaut) wurde beim HQ100 eingestaut. Das rechtsseitig austretende Wasser überflutet das Siedlungsgebiet und fliesst oberhalb der Hardbrücke zurück in die Wigger. Das linksseitig oberhalb der Brücke Strählgasse austretende Wasser gelangt zunächst in den Mühle Tych, welcher das Wasser jedoch nicht abzuleiten vermag. Die Ebene zwischen Autobahn und Wigger wird grösstenteils überflutet, ehe das ausgetretene Wasser praktisch vollständig zurück in die Wigger fliesst.

Bei einem HQ300 resp. EHQ ist die Abflusskapazität der Wigger auf dem ganzen Abschnitt zwischen Wiggerhöfe und Hard ungenügend. Das rechts- und linksufrige Siedlungs- und Landwirtschaftsgebiet wird grossflächig überflutet. Das rechtsseitig austretende Wasser gelangt zum grössten Teil im Bereich der Hardbrücke zurück ins Gerinne. Auf der linken Seite wird ein Teil des Wassers über die Autobahn abgeleitet und überflutet Teile des Siedlungsgebiets von Strengelbach.

Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität QAustritt rechts QAustritt links Austrittstellen. [m3/s] [m3/s] [m3/s] Die Abflussanteile wurden W1: Wiggerhöfe HQ300 190 20 20 unter Berücksichtigung der EHQ 190 35 35 Fliesswege im Rahmen der W2: Moorenmatten HQ100 155 8 10 2d-Simulation iterativ HQ300 155 15 20 bestimmt. EHQ 155 15 20 W3: alte Brücke HQ100 135 20 - Strählgasse HQ300 135 20 - EHQ 135 20 - W4: Bifangsteg HQ100 150 23 - HQ300 150 30 10 EHQ 150 30 10 W5: Hard EHQ 170 5 - Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 18

Bild 11 Abflusskapazität und Austrittstellen der Wigger zwischen Wiggerhöfe und der Hardbrücke. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 19

Zofingen – Strengelbach (km 6.5 bis km 3.5)

HQ30 HQ100 HQ300 EHQ 130 m3/s 180 m3/s 240 m3/s resp. 192 m3/s* 270 m3/s resp. 207 m3/s*

* Aufgrund der Wasseraustritte in Brittnau (Autobahn) reduzierte Abflüsse.

Zwischen der Hardbrücke und den Sportanlagen Trinermatten ist die Abflusskapazität beim HQ100 genügend. Unterhalb der Sportanlagen bis zur Brücke Strengelbacherstrasse wird das rechtsufrige

Wohnquartier auf einer Länge von knapp 200 m trotz vorhandener Dämme bereits beim HQ100 überflutet

(vgl. Bild 12). Ebenfalls ungenügend ist die Abflusskapazität beim HQ100 im Bereich des Wohnquartiers oberhalb der Henzmannbrücke auf einer Länge von ca. 70 m.

Unterhalb der Henzmannbrücke werden die Industriequartiere Brüel und Bleiche stellenweise ebenfalls bereits ab dem HQ100 überflutet.

Bei einem HQ300 resp. EHQ ist die Abflusskapazität der Wigger auf dem ganzen Abschnitt Hard bis Äschwuhr ungenügend. Es kommt zu grossflächigen Überschwemmungen von Siedlungsgebieten.

Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität QAustritt rechts QAustritt links Austrittstellen. [m3/s] [m3/s] [m3/s] Die Abflussanteile wurden W6: Trinermatten - HQ100 172 8 - unter Berücksichtigung der Strengelbacherstrasse HQ300 172 20 - Fliesswege im Rahmen der EHQ 172 35 - 2d-Simulation iterativ W7: oberhalb HQ100 172 8 - bestimmt. Henzmannbrücke HQ300 172 20 - EHQ 172 25 - W8: unterhalb HQ100 172 8 - Henzmannbrücke HQ300 172 8 - EHQ 172 8 - W9: Tosbecken Nutzi HQ100 172 5 - HQ300 172 5 - EHQ 172 5 - W10: Tränkerecht HQ100 160 15 5 HQ300 160 15 15 EHQ 160 15 20 W11: oberhalb HQ100 172 8 - Bleichebrücke HQ300 172 8 8 EHQ 172 8 8 W12: unterhalb HQ100 168 - 5 Bleichebrücke HQ300 168 - 10 EHQ 168 - 10 Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 20

Bild 12 Abflusskapazität und Austrittstellen Wigger, Zofingen – Strengelbach. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 21

2.5.3 Grabenbäche (Gew. Nr. 2.16.177) und Altwegchrachen (Gew. Nr. 2.16.178)

Bach/Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ Kuhraingraben 0.04 m3/s 0.05 m3/s 0.07 m3/s 0.11 m3/s Altwegchrachen2 0.15 m3/s 0.20 m3/s 0.27 m3/s 0.40 m3/s Graben 0.18 m3/s 0.25 m3/s 0.33 m3/s 0.49 m3/s Grabenbäche Eindolung 0.6 m3/s 0.8 m3/s 1.1 m3/s 1.6 m3/s Grabenbäche mit Altwegchrachen 0.8 m3/s 1.0 m3/s 1.4 m3/s 2.0 m3/s Grabenbäche mit RRB III3 1.4 m3/s 1.8 m3/s 2.4 m3/s 3.6 m3/s

Die Eindolungen des Kuhraingrabens und des Altwegchrachens oberhalb der Einmündung in die

3 3 Grabenbäche weisen mit 0.12 m /s resp. 0.3 m /s eine bis zum HQ300 genügende Abflusskapazität auf. Bei beiden Einläufen ist jedoch eine Verklausung durch Geschwemmsel wahrscheinlich (beim Altwegchrachen besteht zwar ein Schwemmholzrechen, aufgrund des engen Stababstandes und der schlechten Zugänglichkeit für die Räumung wird dennoch von einer Verklausung ausgegangen), dadurch reduziert sich die Abflusskapazität auf 0.04 m3/s beim Kuhraingraben und 0.1 m3/s beim

Altwegchrachen. Ab dem HQ30 treten beim Altwegchrachen kleinere Wasseraustritte auf, ab dem HQ100 auch beim Kuhraingraben.

Die Abflusskapazität der Eindolung des Grabens beträgt 0.18 m3/s. Da die Abflussspitze durch die

Retention im Grabenweiher gedämpft wird, sind beim HQ100 keine Ausuferungen zu erwarten. Beim HQ300 und EHQ wurde ein durch die Retention auf 2/3 reduzierter Spitzenabfluss angenommen.

Der Einlauf der Eindolung Grabenbäche weist eine Abflusskapazität von 0.6 m3/s resp. 0.2 m3/s bei

Verklausung auf. Aufgrund der Topographie kommt es bereits beim HQ30 zu grossen Überflutungstiefen in der unmittelbaren Umgebung des Einlaufes. Das ausgetretene Wasser kann wegen der Eindolung nicht mehr ins Gerinne zurückfliessen und überflutet Teile des Siedlungsgebiets von Brittnau.

2 Das Hochwasserrückhaltebecken Altweg wurde nicht berücksichtigt, da dieses nur einen kleinen Teil des Einzugsgebietes abdeckt und die erzielte Reduktion in der Grössenordnung der Unsicherheiten der hydrologischen Abschätzungen liegt.

3 Regenrückhaltebecken gemäss GEP Brittnau. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 22

3 3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstellen. AW2: Kuhraingraben HQ100 0.04, Verklausung 0.01 HQ300 0.04, Verklausung 0.03 EHQ 0.04, Verklausung 0.07 AW1: Altwergchrachen HQ30 0.1, Verklausung 0.05 HQ100 0.1, Verklausung 0.10 HQ300 0.1, Verklausung 0.17 EHQ 0.1, Verklausung 0.30 G1: Graben HQ300 0.18 0.05 (mit Retention) EHQ 0.18 0.15 G2: Grabenbäche HQ30 0.2, Verklausung 0.4 Eindolung HQ100 0.2, Verklausung 0.6 HQ300 0.2, Verklausung 0.9 EHQ 0.2, Verklausung 1.4

2.5.4 Unterdorf/Vorstadtbächli (Gew. Nr. 2.16.176)

Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ Möösli 0.3 m3/s 0.4 m3/s 0.5 m3/s 0.8 m3/s Weiermatt 0.6 m3/s 0.8 m3/s 1.1 m3/s 1.6 m3/s Unterhalb Einleitung RA III4 0.8 m3/s 1.1 m3/s 1.4 m3/s 2.2 m3/s

Das Gerinne entlang des Schlosshubelwegs weist mit 1.1 m3/s eine bis zum EHQ genügende Abflusskapazität auf. Beim Einlauf in die Eindolung beim Möösli beträgt die Abflusskapazität 0.4 m3/s. Verklausungen können wegen des vorhandenen Schwemmholzrechens weitgehend ausgeschlossen werden. Aufgrund der beschränkten Kapazität in der anschliessenden Eindolung sind bereits beim HQ100 leichte Wasseraustritte zu erwarten.

Gemäss Projekt Öffnung Vorstadtbach (Primärmassnahme, vgl. Kapitel 1.4) wird der Bach im Bereich der Parzelle 962, Weiermatt geöffnet. Wie bereits im Rahmen dieses Projektes festgestellt wurde, ist die anschliessende Eindolung ungenügend (Abflusskapazität 0.4 m3/s). Nach Öffnung des Baches muss bereits beim HQ30 mit Ausuferungen gerechnet werden.

4 Regenauslass gemäss GEP Brittnau. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 23

3 3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstellen. U1: Möösli HQ100 0.4, Rückstau 0.1 HQ300 0.4, Rückstau 0.2 EHQ 0.4, Rückstau 0.5 U2: Weiermatt HQ30 0.4 0.2 HQ100 0.4 0.4 HQ300 0.4 0.7 EHQ 0.4 1.2

2.5.5 Altachen (Gew. Nr. 2.16.160), Naglerbach (Gew. Nr. 2.16.165) und Mühletych (Gew. Nr. 2.16.162)

Bach/Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ Altachen bis Mündung Naglerbach 1.8 m3/s 2.5 m3/s 3.3 m3/s 3.8 m3/s Naglerbach 2.2 m3/s 3.0 m3/s 4.0 m3/s 6.0 m3/s Altachen bis Ausleitung Mühletych 4.0 m3/s 5.5 m3/s 7.3 m3/s 9.0 m3/s Mühletych 2.8 m3/s 2.8 m3/s 2.8 m3/s 2.8 m3/s Altachen bis Mündung Riedtalbach 1.2 m3/s 2.7 m3/s 4.5 m3/s 6.2 m3/s °Altachen bis Einleitung RA8 / RA9 3.0 m3/s 4.5 m3/s 6.3 m3/s 8.0 m3/s Altachen bis Mündung Mühletych 3.2 m3/s 4.8 m3/s 6.7 m3/s 8.6 m3/s Altachen bis Wigger 6.0 m3/s 7.6 m3/s 9.5 m3/s 11.4 m3/s

3 °Qmax aus Eindolung Riedtalbach = 1.8 m /s

Altachen

Die Abflusskapazität der Altachen ist bis zum Durchlass Bachweg oberhalb des linksufrigen Siedlungsgebiets genügend. Beim Durchlass Bachweg (Kapazität 3.5 m3/s) treten beim EHQ Ausuferungen auf, welche jedoch in erster Linie Kulturland betreffen. Entlang des Siedlungsgebiets ist die Abflusskapazität genügend mit Ausnahme der Brücke Eschenweg (Kapazität 3.2 m3/s) und eines Durchlasses, auf dem ein Garten angelegt ist (Gartenüberbau, Kapazität 2 m3/s resp. 0.8 m3/s mit Verklausung). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 24

Bei EHQ muss bei den Zufahrten zu den Privatliegenschaften an der Brittnauerstrasse und bei der Zufahrt Wullschleger mit Ausuferungen gerechnet werden (Kapazität 3.5 bis 3.6 m3/s).

Die nachfolgenden Brücken weisen alle eine genügende Abflusskapazität auf. Ab der Brücke Pilatusweg sind beim EHQ Ausuferungen zu erwarten.

3 Beim Fussgängersteg Innere Altachen treten beim HQ300 Ausuferungen auf (Kapazität 5.5 m /s), während das anschliessende Gerinne bereits beim HQ100 überlastet ist. Die beiden Fussgängerstege oberhalb der Strengelbacherstrasse stellen zusätzliche Engstellen dar und führen mit einer Abflusskapazität von 2.0

3 m /s beim HQ30 zu Wasseraustritten. Aufgrund der vorangehenden Wasseraustritte ist der neue Durchlass Strengelbacherstrasse (Primärmassnahme, vgl. Kapitel 1.4) mit einer Abflusskapazität von 6.7 m3/s genügend. Die folgenden Brücken und Eindolungen weisen ebenfalls genügende Abflusskapazitäten auf.

Naglerbach

Unmittelbar nach der Kantonsgrenze unterquert der Naglerbach einen Feldweg. Die Abflusskapazität des Durchlasses beträgt unter Berücksichtigung des Einstaus 4.4 m3/s. Beim EHQ wird das rechtsufrige, etwas tiefer gelegene Gelände überflutet.

Der Durchlass unter den Bahngeleisen weist eine Abflusskapazität von 2.3 m3/s auf und ist damit bereits beim HQ100 überlastet. Der Durchlass unter der Altachenstrasse ist mit 0.8 m3/s ebenfalls ungenügend. Das überschüssige Was- ser wird jedoch schadlos über ein zu- sätzliches Gerinne in die Altachen einge- leitet.

Mühletych

Beim maximalen Abfluss von 2.8 m3/s ist das Gerinne des regulierten Mühletychs auf weiten Strecken bordvoll. Knapp un- genügend ist die Abflusskapazität bei der 2. Brücke entlang der Kilchbergstrasse sowie im anschliessenden Abschnitt (Abflusskapazität von 2.7 m3/s).

Auf der Höhe der Landi ist ein histo- risches Wasserrad installiert. Dieses kann bei Hochwasser um ca. 50 cm angehoben werden, so dass die Abflusskapazität unter Berücksichtigung eines leichten Einstaus genügend ist. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 25

3 3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstellen. A1: Durchlass Bachweg EHQ 3.5 0.3 A2: Brücke Eschenweg HQ300 3.2 0.1 EHQ 3.2 0.6 A3: Durchlass Garten- HQ30 1.2, Verklausung 0.6 Überbau Eschenring HQ100 1.2, Verklausung 1.3 HQ300 1.2, Verklausung 2.1 EHQ 1.2, Verklausung 2.6 A4: Siedlung entlang EHQ 3.6 0.2 Brittnauerstrasse A5: Zufahrt Wullschleger EHQ 3.5 0.3 N1: Naglerbach Durchlass HQ100 2.3 0.7 SBB HQ300 2.3 1.7 EHQ 2.3 3.7 A6: Gerinne zwischen EHQ 7.5 0.5 Brücken Pilatusweg und Fussgängersteg Innere Altachen A7: Fussgängersteg HQ300 5.5 0.8 * Annahme: Abfluss wird durch Innere Altachen * EHQ 5.5 2.0 weiter oben austretendes A8: Gerinne oberhalb HQ30 3.5 1.0 Wasser reduziert Strengelbacherstr. HQ100 3.5 2.5 (Fussgängerstege) HQ300 3.5 4.3 EHQ 3.5 5.5 M1: Mühletych 2. Brücke HQ30/HQ100 2.7 0.1 entlang Kilchbergstr. HQ300/EHQ 2.7 0.1

2.5.6 Riedtalbach (Gew. Nr. 2.16.120) und Buggelilochbach (Gew. Nr. 2.16.122)

Bach/Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ Riedtalbach Hinter Rietel 2.4 m3/s 3.3 m3/s 4.4 m3/s 6.6 m3/s Riedtalbach Vorder Rietel 2.6 m3/s 3.6 m3/s 4.8 m3/s 7.2 m3/s Riedtalbach Luzernerstrasse 2.8 m3/s 3.9 m3/s 5.2 m3/s 7.8 m3/s Stiftswald (Gew. Nr. 2.16.128) 0.07 m3/s 0.10 m3/s 0.13 m3/s 0.19 m3/s Buggelilochbach 0.2 m3/s 0.3 m3/s 0.4 m3/s 0.5 m3/s

Die Durchlässe und Eindolungen im Hinter Rietel (ausserhalb Projektperimeter) können bei Hochwasser

3 verklausen und weisen daher bereits beim HQ30 mit 0.4 bis 1.3 m /s ungenügende Abflusskapazitäten auf. Die weiter unten liegende Eindolung entlang der Riedtalstrasse wird erst beim EHQ überlastet (Kapazität 4.6 m3/s, keine Verklausung). Das austretende Wasser fliesst entlang der Strasse und gefährdet den weiter unten gelegenen Bauernhof.

Die Eindolung Riedtalstrasse bei Vorder Rietel am Eingang des Siedlungsgebiets weist mit 3.6 m3/s eine bis zum HQ100 genügende Abflusskapazität auf. Im Bereich des anschliessenden rechtsufrigen

Gewerbegebietes treten stellenweise beim HQ300 und beim EHQ Ausuferungen auf. Die Abflusskapazität beträgt an der engsten Stelle 4.0 m3/s. Der neue Durchlass Galgenweg wurde sehr grosszügig mit einer Abflusskapazität von 11.8 m3/s gebaut. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 26

Zwischen dem Galgenweg und der Luzernerstrasse wurden Staukurvenberechnungen durchgeführt.

Diese zeigen, dass das Gerinne bereits beim HQ30 überlastet ist und Wasser rechtsufrig auf eine Wiese, die zur Zeit überbaut wird, austritt. Beim HQ100 sind auch die neuen Gebäude auf der linken Uferseite gefährdet.

Zwischen der Luzernerstrasse und dem Einlauf in die Eindolung ist die Abflusskapazität mit 1.7 m3/s schon beim HQ30 ungenügend. Betroffen ist insbesondere das Wohngebäude zwischen dem Gerinne und der Luzernerstrasse. Die Abflusskapazität in der Eindolung beträgt an der engsten Stelle 1.8 m3/s und ist ebenfalls ungenügend. Bei einer Überlastung der Eindolung bildet sich ein Rückstau, der die Senke flutet (vgl. Kapitel 5.7).

Die Eindolungen des Stiftswald und des Buggelilochbachs weisen aufgrund des grossen Gefälles genügende Abflusskapazitäten auf. Dank der Schwemmholzrechen sind keine Ausuferungen infolge Verklausung zu erwarten.

3 3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstellen. * Annahme: Abfluss wird durch Durchlässe Hinter Rietel HQ30 0.4, Verklausung 2.0 weiter oben austretendes (ausserhalb Perimeter) HQ100 0.4, Verklausung 2.9 Wasser reduziert HQ300 0.4, Verklausung 4.0 EHQ 0.4, Verklausung 6.2 Eindolung entlang EHQ 4.6 2.0 Strasse (ausserhalb Perimeter) R3: Eindolung HQ300 3.6 1.2 Riedtalstrasse EHQ 3.6 3.6 R4: Gewerbegebiet oben EHQ 6.5 1.3 R5: Gewerbegebiet HQ300 4.0 1.2 unten * EHQ 4.0 2.5 R6: DL Galgenweg EHQ 4.0, Verklausung 3.8 Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 27

3 3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstellen. R7: Neuüberbauung HQ30 2.5 0.3 (re) Luzernerstrasse HQ100 2.5 0.3 (li), 1.1 (re) HQ300 2.5 0.7 (li), 2.0 (re) EHQ 2.5 1.3 (li), 4.0 (re) R8: Gerinne oberhalb * HQ30 – Eindolung Luzernerstr. EHQ 1.7 0.8

2.5.7 Moosbach (Gew. Nr. 2.16.090), Wissbach (Gew. Nr. 2.16.100), Bäche Mühletal

Bach/Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ Altachen (Gew. Nr. 2.16.095) 0.13 m3/s 0.18 m3/s 0.24 m3/s 0.37 m3/s Oeltrottenbach (Gew. Nr. 2.16.092) 0.06 m3/s 0.08 m3/s 0.11 m3/s 0.16 m3/s Rotheberghalde (Gew. Nr. 2.16.091) 0.03 m3/s 0.04 m3/s 0.06 m3/s 0.09 m3/s Moosbach bis Mündung Altachen 0.09 m3/s 0.12 m3/s 0.17 m3/s 0.25 m3/s Moosbach mit Altachen 0.22 m3/s 0.30 m3/s 0.41 m3/s 0.62 m3/s Moosbach vor Mündung Wissbach 1.0 m3/s 1.3 m3/s 1.8 m3/s 2.7 m3/s Wissbach 1.3 m3/s 1.8 m3/s 2.5 m3/s 3.7 m3/s

Die Eindolung des Altachen weist eine Abflusskapazität von 0.20 m3/s auf (Schwemmholzrechen, keine

Verklausung). Beim HQ300 und EHQ austretendes Wasser fliesst entlang der Strasse und zwischen den Häusern in den Taleinschnitt.

Auch bei der Eindolung des Oeltrottenbachs verhindert ein Schwemmholzrechen Verklausungen des Einlaufs. Da die Abflusskapazität mit 0.26 m3/s bis zum EHQ genügend ist, treten keine Ausuferungen auf.

Bei der Eindolung der Rotheberghalde können Verklausungen nicht ausgeschlossen werden, da im Oberlauf viel Totholz vorhanden ist und die Zugänglichkeit für die Räumung im Hochwasserfall schlecht ist. Die Abflusskapazität beträgt beim Einlauf lediglich 0.05 m3/s (minimale Abflusskapazität der Eindolung

3 ohne Verklausung 0.10 m /s). Ab dem HQ300 tritt Wasser aus, das in erster Linie entlang der Strassen abfliesst. Einige angrenzende Garagen sind gefährdet.

Die Eindolung des Moosbachs ist mit einer minimalen Abflusskapazität im oberen Abschnitt von 0.12 m3/s

3 und im unteren Abschnitt von 0.54 m /s bis zum HQ100 genügend. Der Einlauf ist mit einem Schwemmholzrechen versehen, so dass Verklausungen weitgehend ausgeschlossen werden können. Austretendes Wasser folgt etwa der Linienführung des Eindolung im Taleinschnitt und tangiert dabei einzelne Gebäude.

Der Durchlass unter der Mühletalstrasse ausserhalb des Siedlungsgebiets ist erst ab einem EHQ überlastet (Kapazität 2.6 m3/s). Das Wasser fliesst auf die Strasse und gelangt nach kurzem Fliessweg zurück in das Gerinne. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 28

Der Durchlass des Wissbachs unmittelbar vor der Mündung in den Moosbach/Stadtbach weist eine

3 Abflusskapazität von 1.6 m /s auf (Schwemmholzrechen, keine Verklausung). Bereits beim HQ100 gelangt austretendes Wasser auf die Strasse und fliesst über die Strasse ins Gerinne des Stadtbachs.

3 3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstellen. MT1: Eindolung HQ300 0.20 0.04 Altachen EHQ 0.20 0.17 MT2: Eindolung HQ300 0.05, Verklausung 0.01 Rotheberghalde EHQ 0.05, Verklausung 0.04 MT3: Eindolung HQ300 0.12 0.05 Moosbach EHQ 0.12 0.13 MT4: Mühletalstrasse EHQ 2.6 0.1 MT5: Durchlass HQ100 1.6 0.2 Wissbach HQ300 1.6 0.9 EHQ 1.6 2.1

2.5.8 Stadtbach Zofingen (Gew. Nr. 2.16.050)

Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ Oberhalb Wasserteiler 3.5 m3/s 4.9 m3/s 6.5 m3/s 9.7 m3/s ° Unterhalb Wasserteiler 1.6 m3/s 3.0 m3/s 4.6 m3/s 7.8 m3/s

3 ° Ableitung in Dorfbach bei allen Szenarien Qmax =1.9 m /s, vgl. Anhang 2

Oberhalb des Wasserteilers verläuft der Stadtbach im Taleinschnitt. Austretendes Wasser kann ins

Gerinne zurück fliessen. Beim HQ100 ist die Kapazität der Eindolung bei der Fabrik genügend, aufgrund Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 29 einer angenommenen Teilverklausung von 1/3 des Querschnitts tritt dennoch Wasser aus. Im Bereich des linksufrigen Siedlungsgebiets ist die Abflusskapazität des offenen Gerinnes beim EHQ ungenügend (9.3 m3/s). Das Wasser tritt grösstenteils über das rechte Ufer und überschwemmt Wiesland.

Zwischen der linksufrigen Fabrik und dem rechtsufrigen Holzschopf (im Übersichtsplan nicht

3 eingetragen) beträgt die Abflusskapazität 2.1 m /s. Die Überflutungen, die bereits beim HQ30 auftreten, beschränken sich auf das gerinnenahe Gelände.

Im Bereich des Wasserteilers weist das Gerinne eine ungenügende Abflusskapazität von 2.6 m3/s auf. Die rechts abzweigende Eindolung kann maximal 1.9 m3/s in den Dorfbach ableiten. Bei grösseren Zuflüssen fliesst der Rest in den Stadtbach. Unter Berücksichtigung dieser Ableitung weisen alle bestehenden

Durchlässe und Eindolungen des Stadtbachs unterhalb des Wasserteilers bereits beim HQ30 eine ungenügende Abflusskapazität auf. Der Durchlass Seilergasse kann 0.4 m3/s, resp. 0.15 m3/s mit Verklausung ableiten. Die Abflusskapazität des Durchlasses Hottingergasse beträgt 1.5 m3/s und die Eindolung Mühlethalstrasse vermag 2.3, resp. 0.8 m3/s bei einer Verklausung ableiten. Beim Durchlass Seilergasse austretendes Wasser füllt zunächst die linksufrige Geländemulde und kann anschliessend wieder ins Gerinne zurückfliessen. Ein Teil des austretenden Wassers fliesst in Mulden am Rand der neue Wohnüberbauung in den Grenzbach/Dorfbach.

Weitere kleinere Wasseraustritte sind bei der Eindolung Obere Rebbergstrasse (Abflusskapazität 0.7 m3/s) und entlang des Meienwegs (Abflusskapazität des offenen Gerinnes 0.5 m3/s) zu erwarten. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 30

3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt Austrittstellen. [m3/s] * Annahme: Abfluss wird durch S1: Eindolung HQ100 3.8, Verklausung 1.1 weiter oben austretendes Fabrik HQ300 3.8, Verklausung 2.7 Wasser reduziert EHQ 3.8, Verklausung 5.9 S2: Bei Siedlung EHQ 9.3 0.4 S3: Zwischen HQ30 2.1 1.4 Fabrik und HQ100 2.1 2.8 Holzschopf HQ300 2.1 4.4 EHQ 2.1 7.6 S4: Wasserteiler HQ100 2.6 0.4 bis Seilergasse HQ300 2.6 2.0 EHQ 2.6 5.2 S5: Durchlass HQ30 0.15, Verklausung 1.45 Seilergasse * HQ100-EHQ 0.15, Verklausung 2.45 S6: Durchlass HQ30 1.5, 0.1 Hottingergasse * HQ100-EHQ 1.5, 1.1 S7: Eindolung HQ30 0.8, Verklausung 0.8 Mühletalstrasse * HQ100-EHQ 0.8, Verklausung 1.8 S8: Eindolung Ob. * HQ30/HQ100 0.7 0.1 Rebbergstrasse * HQ300/EHQ 0.7 0.1 S9: Entlang * HQ30/HQ100 0.5 0.2 Meienweg * HQ300/EHQ 0.5 0.2

2.5.9 Grenzbach/Dorfbach (Gew. Nr. 2.16.040)

Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ ° Wasserteiler bis Ackerstrasse 2.7 m3/s 4.1 m3/s 5.7 m3/s 8.9 m3/s Ackerstrasse bis Entlastung 4.5 m3/s 6.3 m3/s 8.4 m3/s 12.5 m3/s Entlastung bis Mündung 0.8 m3/s 0.85 m3/s 0.9 m3/s 1.0 m3/s

° Entspricht Abfluss im Stadtbach oberhalb Wasserteiler minus Kapazität Eindolung Mühletalstrasse, Stadtbach (0.8 m3/s), vgl. Anhang 2

Das Gerinne zwischen dem Wasserteiler und dem Durchlass Ackerstrasse weist bereits beim HQ30 eine ungenügende Abflusskapazität auf (ca. 2.5 m3/s). Der Durchlass Hottingergasse vermag 2.3 m3/s ohne, resp. 0.8 m3/s mit Verklausung abzuleiten. Die Kapazität des Durchlasses Ackerstrasse ist mit 1.5 m3/s ebenfalls bereits beim HQ30 ungenügend. Von der Ackerstrasse bis zur Eindolung Aarburgerstrasse wurden Staukurvenberechnungen durch- geführt (vgl. Anhang 3). Basis für die Berechnungen bildete im Abschnitt Ackerstrasse bis Entlastung das Renaturierungsprojekt der Kurt Bodmer AG (Primärmassnahme, vgl. Kapitel 1.4), für den Abschnitt Entlastung bis Aarburgerstrasse wurden Querprofile vermessen.

Ungenügend ist die Abflusskapazität im Bereich der Querprofile 8 bis 4 für die schadlose Ableitung des

HQ300 und auf längeren Strecken beim EHQ. Ausuferungen sind auch bei den Übergängen zur Trafostation und zum Spital zu erwarten. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 31

In der Restwasserstrecke unterhalb des Entlastungsbauwerks sind kleinere Wasseraustritte beim Querprofil 15 (Kapazität ca. 0.6 m3/s), beim Durchlass Frohburgstrasse (0.6 m3/s, resp. 0.2 m3/s mit Verklausung) und beim Durchlass Bündtengasse (1.6 m3/s, resp 0.5 m3/s) zu erwarten.

Bis zur Bündtengasse verläuft der Grenzbach/Dorfbach im Taleinschnitt. Austretendes Wasser fliesst grösstenteils ins Gerinne zurück (keine Dämpfung der Abflussspitze).

Beim Durchlass Bündtengasse gelangt etwa die Hälfte des austretenden Wassers zurück ins Gerinne, während die andere Hälfte entlang des Gygerwegs in Richtung Aarburgerstrasse fliesst.

Die Eindolung Aarburgerstrasse weist eine ungenügende Abflusskapazität von 0.3 m3/s auf. Austretendes Wasser fliesst über die Aarburgerstrasse ins gegenüberliegende Gewerbegebiet.

Unterhalb der Eindolung ist die Abflusskapazität des offenen Gerinnes genügend (> 1 m3/s). Die Abflusskapazität des Durchlasses Bleicheweg beträgt 1.5 m3/s resp. 0.5 m3/s mit Verklausung. Aufgrund der weiter oben stattfindenden Wasseraustritte sind keine Ausuferungen zu erwarten. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 32

3 3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstellen. * Annahme: Abfluss wird durch D1: Durchlass HQ30 0.8, Verklausung 1.9 weiter oben austretendes Hottingergasse HQ100 0.8, Verklausung 3.3 Wasser reduziert HQ300 0.8, Verklausung 4.9 (Austritte bei Wasserteiler vgl. EHQ 0.8, Verklausung 8.1 Stadtbach Kap. 2.5.8) D2: Oberhalb HQ30 2.5 0.2 Ackerstrasse HQ100 2.5 1.6 HQ300 2.5 3.2 EHQ 2.5 6.4 D3: Durchlass HQ30 0.5, Verklausung 2.2 Ackerstrasse HQ100 0.5, Verklausung 3.6 HQ300 0.5, Verklausung 5.2 EHQ 0.5, Verklausung 8.4 D4: QP8 und QP4 HQ300 7.0 1.4 oberh. Entlastung EHQ 7.0 5.5 D5: Übergänge HQ300 7.0 1.4 Trafo und Spital * EHQ 7.0 1.4 D6: QP15 unter- HQ30 0.6 0.2 halb Entlastung HQ100 0.6 0.25 HQ300 0.6 0.3 EHQ 0.6 0.4 D7: Durchlass HQ30 0.2, Verklausung 0.6 Frohburgstrasse HQ100 0.2, Verklausung 0.65 HQ300 0.2, Verklausung 0.7 EHQ 0.2, Verklausung 0.8 D8: Durchlass HQ30 0.5, Verklausung 0.3 Bündtengasse HQ100 0.5, Verklausung 0.35 HQ300 0.5, Verklausung 0.4 EHQ 0.5, Verklausung 0.5 D9: Eindolung * HQ30/HQ100 0.3 0.4 Aarburgerstrasse * HQ300/EHQ 0.3 0.5

2.5.10 Kaserlochbächli (Gew. Nr. 2.16.042)

HQ30 HQ100 HQ300 EHQ 0.2 m3/s 0.3 m3/s 0.4 m3/s 0.6 m3/s

Hinter Rietel Im offenen Gerinne des Kaserlochbächlis kann ein EHQ abgeleitet werden. Einzige Engstelle ist die Eindolung mit einer Ab- flusskapazität von 0.5 m3/s. Dank des Schwemmholzrechens kann eine Ver- klausung ausgeschlossen werden, so dass erst beim EHQ Wasseraustritte auftreten. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 33

3 3 Ausflussanteil an der Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstelle. Kä1: Einlauf Eindolung EHQ 0.5 0.1

2.5.11 Vogelbächli (Gew. Nr. 2.16.052) und Kirchmoos (Gew. Nr. 2.16.075)

Bach/Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ Vogelbächli (Gew. Nr. 2.16.052) 0.6 m3/s 0.8 m3/s 1.1 m3/s 1.6 m3/s Kirchmoos (Gew. Nr. 2.16.075) 0.1 m3/s 0.2 m3/s 0.3 m3/s 0.4 m3/s Steibruchbode (Gew. Nr. 2.16.077) 0.1 m3/s 0.2 m3/s 0.3 m3/s 0.4 m3/s

Beim Vogelbächli und beim Kirchmoos sind die Einläufe in die Eindolungen (Zuleitungen zum Entlastungskanal) Stellen mit möglichen Kapazitätsengpässen.

Beim Vogelbächli beträgt die Abflusskapazität 1.9 m3/s, beim Kirchmoos 1.1 m3/s, resp. 0.4 m3/s mit Verklausung. Bezüglich obiger Hochwasserabflüsse weisen damit beide Eindolungen und Einläufe bis zum EHQ eine genügende Abflusskapazität auf.

Bei beiden Bächen ergaben die Hochwasserabschätzungen im Rahmen der Gefahrenkarte eher höhere Abflussspitzen, als diese bei der Bemessung des Entlastungskanals bestimmt wurden. Daher wurden im Rahmen der Gefahrenkartierung für das EHQ im Sinne einer Überlastbetrachtung die höheren Werte gemäss neuen Abschät- zungen verwendet (EHQ Vogelbächli = 3 m3/s, EHQ Kirchmoos = 0.8 m3/s, vgl. Anhang 2), so dass in der Gefahrenkarte für beide Einläufe eine Restge- fährdung ausgeschieden wird (als Hinweis für die Notfallplanung).

Der Steibruchbode wird in die Kanalisation einge- leitet. Bei der Einleitstelle beträgt die Abfluss- kapazität 0.6 m3/s und ist somit bis zum EHQ genügend.

3 3 Ausflussanteil an den Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstellen. V1: Einlauf Vogelbächli EHQ 1.9 1.1 Ki1: Einlauf Kirchmoos EHQ 0.4, Verklausung 0.4 Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 34

2.5.12 Entlastungskanal

Bach/Abschnitt HQ30 HQ100 HQ300 EHQ Kapazität Entlastungskanal 1 bis Frohburgstr. 4.5 m3/s 6.3 m3/s 8.4 m3/s 12.5 m3/s 7.3 m3/s Entlastungskanal 2 km 0.703 0.7 m3/s 1.0 m3/s 1.4 m3/s 2.0 m3/s 4.5 m3/s ° Entlastungskanal 2 km 0.565 1.4 m3/s 1.7 m3/s 2.1 m3/s 3.0 m3/s 2.7 m3/s Entlastungskanal 2 km 0.135 1.5 m3/s 2.0 m3/s 2.5 m3/s 3.8 m3/s 3.0 m3/s Entlastungskanal km 1.396 6.0 m3/s 8.3 m3/s 10.9 m3/s 16.3 m3/s 11.3 m3/s (Vereinigung 1 und 2) Entlastungskanal km 1.0495 6.0 m3/s 8.8 m3/s 11.7 m3/s 18.8 m3/s 11.9 m3/s Entlastungskanal km 0.800 6.0 m3/s 8.9 m3/s 11.9 m3/s 19.0 m3/s 11.9 m3/s

3 ° Qmax Ausfluss Trottenweiher (Stadtbach) 0.7 m /s.

Die Abflusskapazitäten des Entlastungssystems gemäss Bauprojekt sind in obiger Tabelle eingetragen.

Bis zum HQ100 können die Hochwasserabflüsse im Entlastungskanal abgeleitet werden. Beim HQ300 wird die Freispiegelleitung im Anschluss an das Entlastungsbauwerk Dorfbach überlastet. Da der Entlastungskanal relativ tief unter der Terrainoberfläche verläuft, kann sich auch in diesem Bereich ein

Abfluss unter Druck ausbilden und es treten auch beim HQ300 keine Ausuferungen auf. Beim EHQ ist das gesamte Entlastungssystem überlastet. In den Überflutungsberechnungen wurde dies durch Ausuferungen bei den Einläufen in den Entlastungskanal berücksichtigt. Wasseraustritte durch undichte Schachtdeckel (bei Druckabfluss) wurden nicht berücksichtigt. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 35

2.5.13 Talchenbach (Gew. Nr. 2.16.032)

HQ30 HQ100 HQ300 EHQ 0.2 m3/s 0.3 m3/s 0.4 m3/s 0.6 m3/s

Der Talchenbach wird zurzeit auf dem Areal der Textilveredelungsfirma Johann Müller AG in die öffentliche Kanalisation eingeleitet. Der Einlauf weist eine bei weitem ungenügende Abflusskapazität von ca. 0.025 m3/s resp 0.01 m3/s mit Verklausung auf. Eine Verklausung ist wegen des als Geschwemmsel- rückhalt verwendeten engmaschigen Gitterrostes wahrscheinlich.

3 3 Ausflussanteil an der Austrittstelle HQ Kapazität [m /s] QAustritt [m /s] Austrittstelle. T1: Einlauf HQ30 0.01, Verklausung 0.2 Kanalisation HQ100 0.01, Verklausung 0.3 HQ300 0.01, Verklausung 0.4 EHQ 0.01, Verklausung 0.6

2.5.14 Mühle Tych (Brittnau, Gew. Nr. 2.16.175), Wässergraben (Gew. Nr. 2.16.020) und Tränkerecht (Gew. Nr. 2.16.017)

Beim Mühle Tych in Brittnau sowie bei den Wässergräben und beim Tränkerecht in Strengelbach handelt es sich um regulierte Ausleitungen aus der Wigger. Es wurde davon ausgegangen, dass dank der Regulierung nicht mehr Wasser in die Gerinne gelangt, als diese abzuführen vermögen. Im Rahmen der Gefahrenkartierung wurden diese Gewässer nicht untersucht (Für die Überflutungen durch die Wigger im Bereich des Mühle Tychs in Brittnau wurde angenommen, dass der Mühle Tych bordvoll Wasser führt). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 36

3 Gefahrenbeurteilung

3.1 Überflutungsflächen und Intensitäten

Die Stellen mit ungenügender Abflusskapazität sind in Kapitel 2.5 beschrieben. Um die Fliesswege und Überflutungsgebiete im relativ flachen Wiggertal zu ermitteln, wurden 2d-Berechnungen mit dem Programm Hydro_AS-2d durchgeführt. Als Grundlage diente ein aktuelles digitales Terrainmodell (DTM). Die Resultate der Staukurvenberechnungen und Kapazitätsberechnungen bei Engstellen, Brücken und Durchlässen dienten als Randbedingung für die 2d-Modellierung. Die Berechnungsresultate wurden anhand von Feldbegehungen verifiziert und die Überflutungsflächen arrondiert.

In den steileren Gebieten im Oberlauf des Riedtalbachs und im Mülital wurden die Fliesswege der austretenden Abflussanteile und die Überflutungsflächen anhand von Felderhebungen abgegrenzt sowie die Intensitäten bestimmt. Die Abflusstiefen ausserhalb der Gerinne (z.B. auf Strassen) wurden anhand von Normalabflussberechnungen bestimmt, das Produkt v*h ergibt sich aus der Breite des Fliessweges (B) und dem Abfluss (Q, v*h = Q/B).

Alle Überflutungsflächen mit den zugehörigen Überflutungstiefen sind in den Überflutungstiefenkarten für die massgebenden Hochwasserabflüsse (HQ30, HQ100, HQ300, EHQ) dargestellt. Die Abstufung der Intensitäten für die Erstellung der Gefahrenkarte erfolgte nach folgenden Kriterien:

Intensität Kriterium stark h > 2 m oder v*h > 2 m2/s h: Abflusstiefe mittel 2 m > h > 0.5 m oder 2 m2/s > v*h > 0.5 m2/s v: Fliessgeschwindigkeit schwach h < 0.5 m oder v*h < 0.5 m2/s

Die Gefahrenkarte ergibt sich aus der Überlagerung der Intensitäten bei den massgebenden

Hochwasserabflüssen HQ30, HQ100 und HQ300. Die Abstufung erfolgt nach dem Gefahrenstufendiagramm (Bild 13). Die Restgefährdung wurde für Flächen angewandt, die bei einem EHQ überflutet werden.

Für die Bereiche, wo aufgrund eines Schutzdefizites wasserbauliche Massnahmen vorgeschlagen werden, sind die Fliesswege und –prozesse im Kapitel 5 beschreiben. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 37

Bild 13 Gefahrenstufendiagramm.

4 Schutzdefizite

Zur Feststellung des Handlungsbedarfs wurde eine Schutzdefizitkarte erstellt. Diese basiert auf folgenden Grundlagen:

• Schutzzielmatrix (vgl. Tabelle 4): Die Schutzzielmatrix im Kanton Aargau unterscheidet in Anlehnung an die Empfehlungen des Bundes sieben Objektkategorien und definiert differenzierte Schutzziele entsprechend dem Schutzbedarf resp. Schadenpotential der betroffenen Objekte.

• Objektkategorienkarte: Die Objektkategorienkarte stellt die aktuelle Nutzung im Untersuchungsgebiet dar. Dazu wurden Flächen- und Punktobjekte ausgeschieden und den Objektkategorien zugewiesen. Grundlage für die Objektkategorienkarte bildeten verschiedene digitale Datensätze, insbesondere die Zonenpläne der Gemeinden. Die Zuordnung der vorhandenen Datensätze und die Erstellung der Objektkategorienkarte ist in Anhang 4 dokumentiert.

Die Schutzdefizitkarte wird durch eine Überlagerung der Objektkategorien mit den Intensitätskarten der verschiedenen Jährlichkeiten ermittelt. In Flächen, wo höhere Intensitäten auftreten als gemäss der Schutzzielmatrix zulässig sind, besteht ein Schutzdefizit (vgl. Schutzdefizitkarte). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 38

Objektkategorien Schutzziele (Wiederkehrperiode)

H Q30 H Q100 H Q300 Naturlandschaften und Wald 1 3 3 3

Landwirtschaftliche Extensivflächen 2.1 2 3 3

Einzelgebäude unbewohnt, landwirtschaftliche Intensivflächen, 2.2 lokale Infrastrukturanlagen 2 2 3 Einzelgebäude bewohnt, 2.3 1 1 2 kantonale und regionale Infrastrukturanlagen (Kantonsstrassen) Infrastrukturanlagen von grosser kantonaler und nationaler 3.1 Bedeutung (z.B. Nationalstrassen) 0 1 2 Geschlossene Siedlungen; Industrieanlagen, Freizeit- und 3.2 Sportanlagen (Bauzonen, Weilerzonen) 0 0 1 Sonderobjekte , Sonderrisiken 3.3 • Abwasserreinigungsanlagen 0 0 1 • Grundwasserfassungen 0 0 0 • Risikokataster (Stationäre Risiken) 0 0 0 • Pumpwerke, Regenbecken, Spezialbauwerke 0 0 1 • Schiessanlagen, Kugelfänge, Campingplätze 1 1 1

Tabelle 4 Schutzzielmatrix: Objektkategorien und Schutzziele im Kanton Aargau. 0 vollständiger Schutz Maximal zulässige Intensität = Null 1 begrenzter Schutz Max. zul. Intensität = schwach, d.h. h < 0.5 m oder v*h < 0.5 m2/s 2 begrenzter Schutz Max. zul. Intensität = mittel, d.h. 0.5 < h < 2.0 m oder 0.5 < v*h < 2.0 m2/s 3 kein Schutz Max. zul. Intensität = stark, d.h. h > 2.0 m oder v*h > 2.0 m2/s. (h = Überflutungstiefe, v = Fliessgeschwindigkeit)

Im Untersuchungsgebiet bestehen folgende Schutzdefizite:

Wigger

• Brittnau: Grosse Teile des Siedlungsgebiets rechts und links der Wigger inklusive rechtsufrige

Wohnhäuser oberhalb der Hardbrücke (Überflutung bereits beim HQ100, gelbe und blaue Gefahrenstufe).

• Sonderrisiken Brittnau: Grundwasserfassung am Fichtenweg (Überflutung ab HQ300, gelbe Gefahrenstufe).

• Autobahn auf ca. 400 m Länge auf der Höhe der Brücke Strählgasse in Brittnau (Überflutung ab HQ300 mit starker Intensität, rote Gefahrenstufe).

• Zofingen: Grosse Flächen im wiggernahen Siedlungsgebiet inkl. Industriegebiete Brüel und Bleiche

(rechts und links der Wigger, Überflutung bereits beim HQ100, gelbe und blaue Gefahrenstufe, einzelne Kleinflächen in roter Gefahrenstufe).

• Sonderrisiken Zofingen: Freibad Trinermatten (teilweise Überflutung ab HQ300, gelbe Gefahrenstufe)

und Grundwasserfassung Trinermatten (Überflutung ab HQ300, gelbe Gefahrenstufe), Printcolor

Zofingen AG und Müller Martini (Überflutung ab HQ100, gelbe, blaue Gefahrenstufe, bei Müller Martini kleine Fläche in Wiggernähe in roter Gefahrenstufe). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 39

• Strengelbach: Industriegebiet Bleiche zwischen Wigger und Autobahn (Überflutung ab HQ100, gelbe und blaue Gefahrenstufe, einzelne Kleinstflächen in roter Gefahrenstufe), kleinere Flächen im

Siedlungsgebiet (Einfahrten von Garagen u.Ä., Überflutung ab HQ300, gelbe Gefahrenstufe, einzelne Flächen in roter Gefahrenstufe).

• Sonderrisiken Strengelbach: Graf & Günther AG, Grundwasserfassung Bodenmatt, Betriebsfassung Längmatte sowie eine Betriebswasserfassung im Gewerbegebiet Bleiche (GWF Bleiche, vgl. Karte

Objektkategorien oder Schutzdefizite) Überflutung ab HQ100, restliche Überflutung ab HQ300, gelbe Gefahrenstufe).

Grabenbäche

• Brittnau: Gebäude bei Austrittstelle G2 (Überflutung ab HQ100, blaue Gefahrenstufe).

Unterdorf/Vorstadtbächli

• Brittnau: Wohnhäuser im Möösli, in der Weiermatt und zwischen Unterdorf und Feld, Friedhof (gelbe und blaue Gefahrenstufe).

Altachen

• Brittnau: Einzelne Wohnhäuser im Bereich der Austrittstellen A2 und A3 (Überflutung ab HQ30, blaue Gefahrenstufe).

• Zofingen: Wohn- und Gewerbegebiet bei den Austrittstellen A7 und A8 sowie Tiefgarageneinfahrt

der Wohnüberbauung Innere Altachen (Überflutung ab HQ30, gelbe und blaue Gefahrenstufe).

• Zofingen: Grundwasserfassung Wuhrmattstrasse (Notfassung, Überflutung ab HQ300, gelbe Gefahrenstufe).

Riedtalbach

• Zofingen: Einzelne tieferliegende Flächen im Industrie- und Gewerbegebiet (Überflutung ab HQ300, gelbe Gefahrenstufe).

• Zofingen: Siedlungsgebiet entlang Luzernerstrasse und Zelglistrasse (inklusive Neuüberbauung Luzernerstrasse), einzelne tieferliegende Kleinstflächen (Einfahrten o.Ä.) am Rigiweg (Über-

flututung ab HQ30, gelbe und blaue Gefahrenstufe).

• Altachenstrasse im Bereich der SBB-Unterführung (Überflutung ab HQ100, rote Gefahrenstufe).

Stadtbach und Dorfbach

• Sonderrisiken Zofingen: Bethge AG, Mühletalstrasse (Überflutung ab HQ100, rote Gefahrenstufe).

• Zofingen: Neubaugebiet zwischen Stadtbach und Dorfbach unterhalb des Wasserteilers bis zur

Ackerstrasse (Überflutung ab HQ30, vorwiegend blaue Gefahrenstufe, die in der Zwischenzeit erstellte Neuüberbauung wurde genügend hoch gebaut, sodass keine Gefährdung besteht).

• Zofingen: Wohn- und Gewerbegebiet zwischen Meienweg und Sälistrasse sowie entlang der

Mühletalstrasse (Überflutung ab HQ30, gelbe und blaue Gefahrenstufe).

• Zofingen/Küngoldingen: Grosse Teile des Siedlungsgebiets entlang des Dorfbachs und zwischen Dorfbach und Bahnlinie sowie kleinere Flächen im Quartier Ruebank, betroffen sind zudem Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 40

Gewerbe- und Industriebetriebe an der Aarburger- und Funkenstrasse (Überflutung ab HQ30, gelbe und blaue Gefahrenstufe, Kiesgrube in roter Gefahrenstufe).

Vogelbächli

• Sonderrisiken Zofingen: Ringier Print Zofingen AG (Überflutung bei EHQ, gelbe-weisse Gefahrenstufe).

Talchenbach

• Strengelbach: Johann Müller AG und Gebäude entlang der Brittnauerstrasse, der Breitbachstrasse

und dem Feldgässli (Überflutung ab HQ30, gelbe und blaue Gefahrenstufe).

5 Massnahmenvorschläge

5.1 Priorisierung und Beurteilungskriterien

Gemäss Bundesgesetz über den Wasserbau und der Wegleitung des Bundesamtes für Wasser und Geologie, heute Bundesamt für Umwelt (BAFU, E7/) ist der Hochwasserschutz soweit möglich durch

• Gewässerunterhalt und • raumplanerische Massnahmen sicherzustellen. Erst wenn diese Massnahmen nicht ausreichen, sollen bauliche Massnahmen umgesetzt werden. Bei den baulichen Massnahmen können • wasserbauliche Massnahmen sowie • Objektschutz im Gebäudebereich (vgl. E6/) unterschieden werden. Zur Minderung des Restrisikos und zur Sicherstellung des ungehinderten Abflusses im Hochwasserfall (z.B. Räumen von verklausungsgefährdeten Schwemmholzrechen) dient die • Alarm- und Notfallplanung.

Die Massnahmen werden anhand der Kriterien

• Technische Machbarkeit, • Ökonomische Verhältnismässigkeit und • Ökologische Aspekte beurteilt.

5.2 Massnahmenkategorien

5.2.1 Gewässerunterhalt

Bei der Erarbeitung der Gefahrenkarte wurde davon ausgegangen, dass der Gewässerunterhalt durch die zuständigen Instanzen sichergestellt ist. Der Gewässerunterhalt sollte folgende Aspekte umfassen:

• Zurückschneiden und Pflegen der Ufergehölze (Erhalt der Abflusskapazität, Schutz vor Ufererosion, nötig z.B. beim Riedtalbach im Bereich der Neuüberbauung Luzernerstrasse). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 41

• Entfernen von Unrat oder Hindernissen aus dem Gerinne (Erhalt der Abflusskapazität, z.B. nötig beim Unterdorf/Vorstadtbächli beim Durchlass Möösli). • Regelmässiges Leeren von Geschiebesammlern und Reinigen von Schwemmholzrechen, Entfernen von Schwemmholz, das im Unterlauf zu Verklausungen führen kann. • Entfernen von Feststoffablagerungen, die zu einer schleichenden Verkleinerung des Abflussquerschnittes führen können (z.B. Dorfbach unterhalb des Entlastungsbauwerks).

• Regelmässige Zustandskontrollen zur Erfassung von Schwachstellen und Behebung von Bagatell- schäden am Gerinne (wenn möglich mit Lebendverbau).

5.2.2 Raumplanerische Massnahmen

Die in der Gefahrenkarte ausgeschiedenen Überflutungsflächen sind bei planungs- und baurechtlichen Festlegungen durch die Gemeinde zu berücksichtigen.

In Gebieten mit erheblicher Gefährdung (rote Flächen) dürfen keine neuen Bauzonen ausgeschieden werden. Bestehende Bauzonen sind umzuzonen (z.B. in Freihalte- oder Erholungszone). Neubauten oder Erweiterungen bestehender Bauten sind nicht zulässig. Der Wiederaufbau von zerstörten Bauten ist nur in Ausnahmefällen und mit Auflagen zur Risikoverminderung gestattet.

In Gebieten mit mittlerer Gefährdung (blaue Flächen) werden neue Bauzonen nur mit Auflagen ausgeschieden, welche beispielsweise die räumliche Anordnung, die Nutzung und Gestaltung sowie notwendige Objektschutzmassnahmen festlegen. Es dürfen keine sensiblen Objekte neu erstellt werden. Bei Neubauten und baubewilligungspflichtigen Veränderungen von bestehenden Gebäuden soll der Objektschutz im Rahmen des baurechtlichen Verfahrens durch die Gemeinde angeordnet werden.

In Gebieten mit geringer Gefährdung (gelbe Flächen) resp. Restgefährdung (gelb-weiss schraffierte Flächen) sind Anlagen mit sehr hohem Schadenpotential zu vermeiden. Entsprechende Hinweise sind beispielsweise in Gestaltungs- und Quartierpläne aufzunehmen.

5.2.3 Wasserbauliche Massnahmen

Der Hochwasserschutz kann durch eine Vergrösserung der Abflusskapazität (Gerinneverbreiterung, Uferdämme, Anpassungen Längenprofil) oder eine Reduktion der Hochwasserspitzen (Retentions- räume) verbessert werden. Nachfolgend sind diese Möglichkeiten sowie die Grenzen bei der Umsetzung kurz erläutert.

Gerinneverbreiterung Damit eine Gerinneverbreiterung zu einer Absenkung des Hochwasserspiegels führt, muss das Gerinne auf einem längeren Abschnitt verbreitert werden können. Nur lokale begrenzte Verbreiterungen, beispielsweise bei Brücken- durchlässen, führen in der Regel (strömender Abfluss) zu einer Erhöhung des Wasserspiegels.

Uferdämme Durch Dämme entlang der Ufer kann ein frühzeitiges Ausufern von Hoch- wasserabflüssen verhindert werden. Steigt der Hochwasserspiegel höher als die Dammkrone, wird der Damm überströmt und kann dabei erodiert werden (Breschenbildung). Die Erosionsgefahr nimmt mit zunehmender Dammhöhe und steilen Dammböschungen zu. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 42

(Breschenbildung). Die Erosionsgefahr nimmt mit zunehmender Dammhöhe und steilen Dammböschungen zu.

Im Falle von Ausuferungen behindern die Dämme zudem einen Rückfluss ins Gerinne.

Anpassungen im Oft weisen Längenprofile von Gewässern Unstetigkeiten aufgrund von (zu) Längenprofil hoch liegenden Schwellen und Abstürzen auf, die den Verlauf des Hoch- wasserspiegels beeinflussen.

Mit einer Absenkung der Überfallkote und/oder einer Verschiebung der Schwellen kann der Hochwasserspiegel lokal beeinflusst werden. Dabei ist zu beachten, dass mit einem Um- oder Rückbau der Schwellen keine unerwünschten Sohlenerosionen auftreten.

Hochwasserretention Die Ableitung von Hochwasserspitzen in Retentionsräume führt im Unterwasser zu einer Abflachung der Abflussganglinie. Dabei ist zu beachten, dass die Ableitung kontrolliert über ein Entlastungsorgan erfolgen muss, ein genügend grosser Retentionsraum zur Verfügung stehen muss und dieser beim Anspringen des Entlastungsorgans leer ist (d.h. kein vorzeitiges Füllen durch Grundwasser, Seitengewässer oder dergleichen).

Hochwasserentlastung Bei geeigneten topografischen Verhältnissen können Abflussspitzen aus dem Gerinne ausgeleitet und kontrolliert durch einen Entlastungskorridor geleitet werden. Damit können Abschnitte mit ungenügender Abflusskapazität, die beispielsweise aufgrund bestehender Bauten nicht ausgebaut werden können, entlastet werden.

5.3 Bauliche Massnahmen an der Wigger

5.3.1 Bestehende Gefährdung

Bild 14 zeigt die Fliesswege und Überflutungstiefen, wie sie bei einem HQ100 (dunkelblaue Pfeile, satte

Farben) resp. bei einem HQ300 (hellblaue Pfeile, transparente Farben) zu erwarten sind. Demnach ergeben sich bei einem HQ100 wiggeraufwärts der Brücke Strählgasse Ausuferungen, wobei das Wasser links (vorwiegend Landwirtschaft) und rechts (Siedlungsgebiet) parallel zur Wigger fliesst und bis zur Hardbrücke wieder vollständig ins Gerinne zurück fliesst. In Zofingen ergeben sich entlang dem rechten Ufer verschiedene Wasseraustritte, wobei das ausgetretene Wasser vor allem im Industriegebiet Brüel zahlreiche Senken auffüllt (grosse Überflutungstiefen). Im linksufrigen Industriegebiet Bleichi ergeben sich ebenfalls grossflächige Überflutungen, wobei ein Teil des Wassers durch die Autobahn- unterquerung auf Gemeindegebiet von Strengelbach fliesst.

Bei einem HQ300 (schwache Intensität im Siedlungsgebiet und mittlere Intensitäten auf Autobahn zulässig) ergeben sich gegenüber dem HQ100 rechtsufrig grössere Flächen und Überfltungstiefen. Links der Wigger gelangt das Wasser auf die Autobahn und von dort in eine schwach ausgebildete Senke, in der es das Siedlungsgebiet von Strengelbach quert und aufgrund der auftretenden Überflutungstiefen zu lokal begrenzten Schutzdefiziten führt. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 43

Bild 14 Überflutungstiefen und Fliesswege bei

HQ100 (satte Farben, dunkelblaue

Pfeile) und HQ300 (transparente Farben, hellblaue Pfeile), verursacht durch Wasseraustritte aus der Wigger. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 44

5.3.2 Massnahmenübersicht

Für die in Kapitel 5.2.3 beschriebenen Massnahmentypen bestehen folgende Möglichkeiten und Grenzen:

Gerinneverbreiterung Aufgrund der bestehenden Bebauung ist eine durchgehende Gerinne- verbreiterung nicht möglich. Ausgesprochen enge Platzverhältnisse bestehen insbesondere im Bereich der Industriegebiete Brüel und Bleichi.

Uferdämme Aufgrund des bestehenden Verlaufs der Wigger und der Autobahn sowie der aktuellen Bebauung ist ein durchgehender Bau von hohen Uferdämmen nicht möglich.

Anpassungen im Das Längenprofil der Wigger zeigt verschiedene Schwellen und Abstürze (vgl. Längenprofil Längenprofil in Anhang 3 oder Bild 17), die den Verlauf des Hochwasser- spiegels beeinflussen. Für den Hochwasserspiegel relevante Abstürze befinden sich bei der Brücke Strählgasse in Brittnau sowie bei den Wasser- fassungen Nutzi und Tränkerecht. Zudem stellt das Äschwuhr am unteren Rand des Untersuchungsperimeters einen hochliegenden Fixpunkt im Längenprofil dar.

Hochwasserretention Die Betrachtung der Hochwasserganglinie vom August 2005 zeigt, dass für eine markante Reduktion der Abflussspitzen Retentionsvolumen in der Grösse- nordnung von mehreren 100'000 m3 erforderlich ist (als Beispiel: 150'000 m3 für eine Reduktion um 10 m3/s, 320'000 m3/s für eine Reduktion um 20 m3/s).

Hochwasserentlastung Aufgrund der Bebauung steht kein natürlicher Entlastungskorridor zur Verfügung (vgl. Bild 14). Eine Möglichkeit besteht grundsätzlich in der Ableitung auf die Autobahn. Aufgrund des Höhenverlaufs könnte zwar Wasser auf die Autobahn geleitet werden, dieses würde sich jedoch in den bestehenden Senken sammeln und nicht oder nur teilweise abfliessen. Durch das Fluten der Senken würden sich grosse Wassertiefen ergeben, die zu lokalen Schutzdefiziten führen würden.

In Anbetracht der Grenzen der beschriebenen Möglichkeiten wird ein kombinierter Ausbau

(Anpassungen Längenprofil, lokale Gerinneverbreiterungen, lokale Ufer-/Dammerhöhung) auf ein HQ100 unter Berücksichtigung eines angemessenen Freibords vorgeschlagen. Die verbleibenden

Schutzdefizite (mittlere Intensitäten bei HQ300) sollen anhand von Objektschutzmassnahmen oder einer übergeordneten Hochwasserprävention mit Retentionsbecken behoben werden. Aufgrund des beschränkten Angebots von geeigneten Retentionsflächen auf Aargauer Kantonsgebiet ist eine Koordination mit dem Kanton Luzern erforderlich. Zudem ist bezüglich der Ausleitung von extremen

Hochwasserspitzen (Bereich HQ300) auf die Autobahn ein Grundsatzentscheid zu fällen. Die baulichen Massnahmen sind in den Bildern 15 und 16 skizziert und in der Tabelle 5 beschrieben und bezüglich Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 45

Wirksamkeit bewertet. Im Anschluss an die Tabelle folgt eine kurze Diskussion und ein Vorschlag für die weitergehende Massnahmenplanung.

Bild 15 Mögliche Massnahmen an der Wigger im Abschnitt Kantonsgrenze – Hard- brücke (Gemeindegebiet Brittnau). Erläuterungen zu den einzelnen Massnahmen in Tabelle 5. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 46

Bild 16 Mögliche Massnahmen an der Wigger im Abschnitt Hardbrücke – Äschwuhr (Gemeindegebiet Strengelbach und Zofingen). Erläuterungen zu den einzelnen Massnahmen in Tabelle 5. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 47

Massnahme Beschrieb Wirkung Bemerkung Gemeinde

Wi-1 Integrales Hochwasserschutz- Vollständiger Schutz bis HQ100 im Durch Berücksichti- Brittnau projekt mit Anpassungen Längen- Wiggerabschnitt auf Gemeindegebiet gung eines Freibords profil und Abflussquerschnitt. Brittnau. können auch Abflüsse

Start Planung: Spätsommer 2006. > HQ100 ohne gross- flächige Überflutungen abgeleitet werden.

Wi-2 Neubau Brücke Strählgasse in In der Gefahren- Brittnau Planung. kartierung wurde der Brückenneubau bereits berücksichtigt. Mit dem Brückenneubau alleine kann das Schutzdefizit nicht behoben werden.

Wi-3 Erstellen eines Dammes entlang Mit dem Damm wird eine Ausleitung Vor Umsetzung ist ein Brittnau der Autobahn (wiggerseits) von extremen Hochwasserspitzen Grundsatzentscheid

zwischen Wiggerhöfe und (HQ100) auf die Autobahn vermieden. betreffend Ausleitung/ Chliacher. Damit wird für die Autobahn ein Entlastung auf Auto- Schutz über das Schutzziel erreicht. bahn zu fällen. Die Gefährdungssituation wiggerabwärts wird in Zofingen ver- schärft, in Strengelbach vermindert.

Wi-4 Einrichten von Retentionsräumen Durch die kontrollierte Ausleitung von Zur wirkungsvollen Brittnau, zur Dämpfung von extremen Hochwasserspitzen wird der Abfluss Dämpfung sind grosse Hochwasserspitzen (HQ ). wiggerabwärts gedämpft und so die Rückhaltevolumen er- Kanton Luzern 100 Mögliche Flächen auf Aargauer Hochwassergefährdung vermindert. forderlich. Kantons- Kantonsgebiet gemäss Bild 15. übergreifende Koor- dination.

Wi-5 Anpassen, resp. Erhöhen der Ufer Vollständiger Schutz von Siedlungs- Die Freibordhöhe kann durch kleine Dämme, so dass ein und Industriegebiet bis HQ , so festgelegt werden, Zofingen, 100 HQ unter Berücksichtigung teilweiser Schutz bis HQ . dass die Ausuferungen Strengelbach 100 300 eines angemessenen Freibordes gezielt auf einer abgeleitet werden kann. Wiggerseite bevorzugt werden (z.B. grösseres Freibord entlang dem rechten Ufer, damit eine Entlastung Rich- tung Autobahn statt- findet). Grundsatzentscheid bezüglich Entlastung auf Autobahn. Detail- liertes Projekt erfor- derlich. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 48

Massnahme Beschrieb Wirkung Bemerkung Gemeinde

Wi-6 Damm entlang der westlichen Seite Verhinderung einer Durch- Als Alternative sind Strengelbach der Autobahn. strömung der Senke, die das Objektschutzmassnahmen an Siedlungsgebiet von Strengel- den Gebäuden im Bereich der bach quert. Mit dieser Mass- Flächen mit Schutzdefizit nahme wird der gesamte Ab- denkbar. fluss Richtung Industriegebiet Zofingen geleitet, was dort zu einer verstärkten Gefährdung führen kann.

Wi-7 Tiefersetzen der Schwelle bei der Lokale Absenkung des Anpassung an der Wasser- Zofingen, Wasserfassung Nutzi. Hochwasserspiegels. fassung erforderlich. Strengelbach

Wi-8 Tiefersetzen der Schwelle bei der Lokale Absenkung des Anpassung an der Wasser- Zofingen, Wasserfassung Tränkerecht. Hochwasserspiegels. fassung erforderlich. Strengelbach

Wi-9 Tiefersetzen der Überfallkante des Absenkung des Hoch- Umfassende Anpassung am Zofingen, Betonwehrs, Anpassungen der wasserspiegels zwischen Wehr (feste und bewegliche Strengelbach beweglichen Teile (Klappen des Bleichiareal und dem Teile) sowie am Wehrbetrieb Wehrs) und der Steuerung. Äschwuhr, vgl. Bild 17) erforderlich.

Wi-10 Vermeidung einer Durchströmung Keine Wasserableitung Temporäre Massnahme mit der Autobahnunterquerung durch (bereits bei HQ ) Richtung mobilen Elemeten. Strengelbach 100 mobile Elemente (Notfallplanung). besiedeltes Gebiet von Strengenbach.

Wi-11 Damm entlang der westlichen Seite Verhinderung einer Durch- Als Alternative sind Objekt- Strengelbach der Autobahn. strömung der Senke Richtung schutzmassnahmen an den Längmatte, Simme, Säget. Gebäuden im Bereich der Flächen mit Schutzdefizit denkbar.

Tabelle 5 Mögliche bauliche Massnahmen zu Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Wigger.

Bemerkungen zu den Massnahmen gemäss Tabelle 5:

• Die grün bezeichneten Massnahmen sind bereits in Planung oder die Planung wird demnächst ausgelöst. Die braun bezeichneten Massnahmen können zu einem Paket zusammengefasst und detailliert geplant werden. Allenfalls ist eine separate Behandlung der Massnahme Wi-9 (und evtl. Wi- 7 und Wi-8) zu verfolgen. Die violett bezeichneten Massnahmen bedürfen eines vorgängigen Grundsatzentscheides bezüglich Entlastung auf die Autobahn durch die massgebenden Instanzen und eine Koordination mit dem Kanton Luzern.

• Mit den grün und braun markierten Massnahmen kann ein weitgehender Schutz gemäss der geltenden Schutzzielmatrix (Tabelle 4) erreicht werden. Je nach Ausführung der vorgeschlagenen Massnahmen bleiben lokal Schutzdefizite übrig, die mit Objektschutzmassnahmen behoben werden können (ist im Rahmen der weitergehenden Planung zu erarbeiten). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 49

• Die Dämpfung von extremen Hochwasserspitzen (>HQ100) kann in Retentionsräumen erfolgen (z.B. Moorenmatte, Steibille, vgl. Bild 15). Die Retentionsmöglichkeiten auf Aargauer Kantonsgebiet sind beschränkt. Durch eine koordinierte, kantonsübergreifende Planung können bestehende Retentionsräume erhalten und neu Räume vorgesehen werden. Zudem muss sicher gestellt werden, dass die bestehende Gefährdungssituation durch bauliche Massnahmen im Kanton Luzern (z.B: Dammerhöhungen) nicht verschärft wird.

• In den Untersuchungen wurde davon ausgegangen, dass im Falle eines Extremereignisses (HQ100) im Kanton Luzern keine Ausuferungen stattfinden und die Abflussspitzen ungedämpft die Kantonsgrenze erreichen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird die Gefahrenkartierung im Kanton Luzern zeigen.

• Mit einer Tieferlegung der Beton-Überfallkante des Äschwuhrs, einem entsprechenden Wehrumbau und einer Anpassung des Wehrbetriebs sowie einer Sohlenanpassung wiggeraufwärts könnte der Hochwasserspiegel im Bereich des Industriegebietes Bleichi markant abgesenkt werden. In Bild 17 sind die berechneten Wasserspiegel bei einer Absenkung der Überfallkante um 1 m gegenüber dem Istzustand dargestellt. Wie die Berechnungen zeigen, könnte so der Hochwasserspiegel bis zu 1 m abgesenkt werden. Bei einer Umsetzung dieser Massnahme könnte allenfalls auf eine Erhöhung der Uferlinien verzichtet oder im Umfang beschränkt werden.

Höhe [m ü.M.] 428.0

426.0 Bleichesteg (km 4.120) Bleichebrück (km 3.933)

424.0

422.0

420.0 Fassung Fassung Nutzi Tränkerecht 418.0 Aeschwuhr (km 3.657) 5 4.8 4.6 4.4 4.2 4 3.8 3.6 Distanz [km]

Sohle Ist WSP HQ100-Ist WSP HQ100-angpasst Ufer links WSP HQ300-Ist WSP HQ300-angpasst Ufer rechts Sohle angepasst WSP HQ30-Ist WSP HQ30-angpasst

Bild 17 Längenprofil der berechneten Wasserspiegel für den Istzustand und mit angepasster Sohlen- lage (Anpassungen Schwellen Nutzi und Tränkerecht, Absenkung Wehrkrone Äschwuhr um 1 m). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 50

5.3.3 Ausbaustrategie

In Anbetracht des bestehenden Schutzdefizites und des erheblichen Schadenpotenzials wird folgende Ausbaustrategie vorgeschlagen:

• Ausbau der Wigger auf ein HQ100 mit den gemäss Kapitel 2.3.1 neu festgelegten Werten (d.h. auf einen um 30 m3/s höheren Abfluss).

• Berücksichtigung eines auf die unterschiedliche Gefährdungssituation abgestimmten Freibords.

Damit wird erreicht, dass auch Abflüsse, die grösser als das HQ100 sind, noch abgeleitet werden können, ohne dass grossflächige Überflutungen eintreten.

• Weitergehender, resp. erhaltender Hochwasserschutz durch koordinierte Massnahmen mit dem Kanton Luzern (z.B. Hochwasserrückhalt, keine übermässigen Verbauungen, die wiggerabwärts zu einer Verschärfung der Hochwassergefährdung führen).

5.4 Bauliche Massnahmen am Unterdorf/Vorstadtbächli

5.4.1 Bestehende Gefährdung

Die Gefährdung wird hauptsächlich durch die Eindolung mit ungenügendem Abflussquerschnitt verursacht. Ausuferungen ergeben sich beim Einlauf in die Eindolung und durch Wasseraustritten bei Schächten mit undichten Deckeln (nicht verschraubt, Deckel mit Schlitzen).

5.4.2 Massnahmenvorschlag

Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes bestehen folgende Möglichkeiten:

• Kalibervergrösserung (sehr aufwendig/teuer),

• Vollständige Ausdolung und Ableitung in einem offenen Gerinne mit ausreichendem Abflussquerschnitt (wegen bestehender und geplanter Bebauung nicht realisierbar),

• Kontrollierte Ableitung auf der Strasse, kombiniert mit Objektschutzmassnahmen und Retention (Vorschlagsvariante, vgl. Bild 18). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 51

Bild 18 Vorschlagslösung mit kontrollierter Ableitung über die Strasse und Einleitung in Retentions- fläche zur Behebung der Schutzdefizite am Unterdorf/Vorstadtbächli.

Damit austretendes Wasser kontrolliert abgeleitet werden kann, muss es zuerst von der leichten Senke auf die Strasse geführt werden (Bild 19). Mit Objektschutzmassnahmen an einzelnen Gebäuden kann ein Eindringen des Wasser durch ebenerdige Öffnungen vermieden werden (Bild 20). Damit das Wasser auf der vorgeschlagenen Retentionsfläche (Landwirtschaftsland) zurückgehalten werden kann, sind kleinere Erdbewegungen (flache Dämme) erforderlich. Die Einleitung in die Retentionsfläche kann mit mobilen Elementen erfolgen.

Bild 19 Für einen kontrollierten Abfluss muss das Wasser aus der leichten Talsenke auf die Strasse geleitet werden. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 52

Bild 20 Mit Objektschutzmassnahmen kann das Eindringen von Wasser durch tief liegende Öffnungen vermieden werden.

5.5 Bauliche Massnahmen am Talchenbach

5.5.1 Bestehende Gefährdung

Die Gefährdung wird hauptsächlich durch die Einleitung des Baches in das Kanalisationssytem verursacht. Zur Zeit ist ein Projekt in Bearbeitung, das anstelle der Einleitung des Talchenbaches in die Siedlungsentwässerung eine Versickerung vorsieht (Versickerungsleistung: 4l/s). Da bei einem Extremereignis das Schluckvermögen der Versickerungsanlage nicht ausreichen dürfte, ist in einer späteren Etappe eine Notentlastung in die bestehende Kanalisation geplant.

5.5.2 Massnahmenvorschlag

Anstelle der geplante Notentlastung über das bestehenden Kanalisationsnetz und aufgrund der topographischen Verhältnisse (tiefliegende Autobahn zwischen der Versickerungsanlage und der Wigger als natürlichem Vorfluter, kleines Einzugsgebiet) wird eine Ableitung und Retention im Bereich Isegruebeacher vorgeschlagen. Damit das Wasser gezielt zurückgehalten werden kann, sind Erdarbeiten in geringem Ausmass erforderlich (flache Abschlussdämme).

5.6 Bauliche Massnahmen am Altachen, Mühletych

5.6.1 Bestehende Gefährdung

Markante Schwachstellen, die zu vorzeitigen Ausuferungen führen, befinden sich bei der als Garten benutzten Überdeckung beim Eschenring in Brittnau (Foto 17, Anhang 5) sowie im Abschnitt vor der Strengelbachstrasse in Zofingen (Innere Altachen). Im Altachenabschnitt entlang der Kantonsgrenze Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 53 sind die Uferverbauungen teilweise in einem schlechten Zustand. Zudem führt die dichte Uferbestockung zu lokalen Engstellen.

5.6.2 Massnahmenvorschlag

Eine Übersicht über mögliche Massnahmen gibt Bild 21. Sie umfassen die Behebung von Engstellen, Gewässerunterhalt und einen Vorschlag für eine Entlastung im Überlastfall. Die Massnahmen und deren Wirkung sind in Tabelle 6 beschrieben.

Bild 21 Mögliche Massnahmen am Altachen und Mühletych. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 54

Massnahme Beschrieb Wirkung Bemerkung Gemeinde

Aa-1 Vergrösserung des Durch- Gewährleistung des ungehinderten Zur Zeit wird neuer Durchlass Zofingen lasses unter der Strengel- Abflusses. erstellt. bachstrasse.

Aa-2 Ausbau des Gerinnes und Vergrösserung der Abflusskapazität Zofingen Vergrösserung Abflussquer- zur Einhaltung der Schutzziele. schnitt.

Aa-3 Anbringen einer Regulierein- Kontrollierte Speisung des Mühletychs Einfach umzusetzende und Zofingen richtung (Schieber), die im in Abstimmung auf die vorhandene wirkungsvolle Massnahme. Hochwasserfall geschlossen Abflusskapazität. Mit der Schliessung oder auf einen bestimmten des Reguliereinrichtung bei erhöhten maximal zulässigen Abfluss Abflüssen im Altachen kann zudem der eingestellt werden kann. Schwebstoffeintrag vermindert oder vermieden werden. Bachabwärts wird der Abfluss im Altachen leicht erhöht.

Aa-4 Rück- oder Umbau des Entfernung einer markanten Engstelle. Brittnau Durchlasses, der zur Vergrösserung eines privaten Gartens dient.

Aa-5 Bachunterhalt zur Erhaltung Erhaltung einer ausreichenden Koordination mit Kanton Brittnau/Kt. des ursprünglichen Abflusskapazität. Luzern erforderlich. Luzern Abflussquerschnittes und zur Instandstellung der baufälligen Uferverbauungen.

Aa-6 Freihalten, resp. Ausbauen Über die Schutzziele gehender Zofingen eines Entlastungskorridors. Hochwasserschutz (Schaden- verminderung im Überlastfall).

Tabelle 6 Mögliche bauliche Massnahmen zu Verbesserung des Hochwasserschutzes am Altachen und Mühletych.

Bemerkungen zu den Massnahmen:

• Die grün markierte Massnahme Aa-1 ist wird zur Zeit umgesetzt und wurde für die Gefahrenkartierung bereits berücksichtig. Mit den braun markierten Massnahmen können die Schutzzeile erreicht werden. Die violett markierte Massnahme dient zur Schadenverminderung im Hochwasserfall.

• Die Altache ist ein künstlich angelegtes Kanalsystem, das im Kanton Luzern von der Wigger gespiesen wird und mit Entlastungsbauwerken in die Wigger versehen ist (vgl. Anhang 2). Allenfalls könnten mit einer kantonsübergreifenden Koordination die Abflüsse im Altachen so reguliert werden, dass eine Überlastung während Hochwasserabflüssen in den einmündenden Bächen vermieden werden kann. Dazu sind die Ergebnisse der Gefahrenkartierung im Luzernischen Wiggertal abzuwarten. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 55

5.7 Bauliche Massnahmen am Riedtalbach

5.7.1 Bestehende Gefährdung

Die Schutzdefizite ergeben sich durch einen ungenügenden Abflussquerschnitt im Abschnitt vor der Luzernerstrasse und durch die Eindolung Luzernerstrasse mit ungenügendem Abflussquerschnitt. Bei zu grossen Abflüssen bildet sich ein Rückstau, der die Senke vor der Eindolung fluten kann (Bild 22). Der senkrecht gestellte Rechen kann relativ leicht verstopfen, wobei eine notfallmässige Reinigung bei gefluteter Senke kaum möglich ist.

Bild 22 Einlauf in die Eindolung Luzernerstrasse mit senkrecht gestelltem Einlaufrechen (rechts). Bei einer Überlastung der Eindolung oder einer Verstopfung des Rechens wird die Senke geflutet und das Wasser gefährdet die tief liegenden Gebäude und Kellerzugänge (links).

5.7.2 Massnahmenvorschlag

Eine Übersicht über mögliche Massnahmen gibt Bild 23. Sie umfassen die Behebung von Engstellen und mögliche Entlastungswege. Die Massnahmen und deren Wirkung sind in Tabelle 7 beschrieben. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 56

Bild 23 Mögliche Massnahmen am Riedtalbach.

Massnahme Beschrieb Wirkung Bemerkung Gemeinde

Ri-1 Gerinneausbau mit Vergrösse- Keine Ausuferungen bis zum Ein Grossteil des angrenzenden Zofingen rung des Abflussquerschnittes. Dimensionierungsabfluss. Wie- Gebietes wurde kürzlich überbaut, tergehende Reserve bei Be- weitere Bebauung ist im Gang. rücksichitgung eines ausrei- chenden Freibordes.

Ri-2 Ersatz der bestehenden Vergrösserung der Abfluss- Teuere und aufwendige Lösung. Zofingen Eindolung durch eine Leitung kapazität, kein Rückstau beim mit grösserem Kaliber. Einlauf in die Eindolung mit Flutung der Senke.

Ri-3 Entlastung von grossen Hoch- Die Hochwasserspitzen in den Für die kontrollierte Ableitung sind Zofingen wasserspitzen in den Nagler- kritischen Abschnitten (Eindo- bauliche Anpassungen erforder- bach. lung Luzernerstrasse) werden lich (Entlastungsbauwerk, kleine gedrosselt. Die Abflüsse im Leitdämme, Querung Luzerner- (teilweise ungenügenden) strasse). Naglerbach und im Altachen nehmen zu.

Ri-4 Retentionsraum vor dem Bahn- Rückhalt von grossen Hoch- Retentionsraum dient dem Rück- Zofingen, durchlass. wasserspitzen zur Entlastung halt von Hochwasserspitzen aus Luzern. des Altachens. Riedtalbach und Naglerbach (in Kombination mit Ri-3).

Tabelle 7 Mögliche bauliche Massnahmen zu Verbesserung des Hochwasserschutzes am Riedtalbach. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 57

Bemerkungen zu den Massnahmen:

• Mit den braun markierten Massnahmen Ri-1 und Ri-2 kann die Hochwassersicherheit bis zum Schutzziel erreicht werden. Die Massnahme Ri-2 (Kalibervergrösserung) ist sehr aufwendig und daher kaum realisierbar.

• Mit den violett markierten Massnahmen kann auf eine Kalibervergrösserung der Eindolung Luzernerstrasse verzichtet werden. Für die Gewährleistung der Hochwassersicherheit müssen nicht alle aufgeführten Massnahmen umgesetzt werden (weitergehendes Variantenstudium erforderlich).

• Im Abschnitt Vorderriedtal bestehen einzelne kleine Flächen mit einem Schutzdefizit. Gebäude in diesen Bereichen können am wirkungsvollsten mit Objektschutzmassnahmen geschützt werden.

5.8 Bauliche Massnahmen am Stadtbach/Dorfbach

5.8.1 Bestehende Gefährdung

Die Gefährdung ergibt sich durch ungenügende Abflussquerschnitte in Durchlässen, Bachabschnitten mit zu kleinem Abflussquerschnitt und einem ungünstig ausgelegten Verteilbauwerk bei der Einleitung in den Stadtbach. Bei grossen Hochwasserzuflüssen zum Verteilbauwerk wird zu viel Wasser in den Stadtbach geleitet, was dort zu einer Überschreitung der Abflusskapazität führt. Austretendes Wasser fliesst über das neu bebaute Gebiet in den Dorfbach/Grenzbach zurück. Aufgrund der Anschüttungen im Bereich der Neuüberbauung sind diese Gebäude kaum gefährdet.

5.8.2 Massnahmenvorschlag

Eine Übersicht über mögliche Massnahmen gibt Bild 24. Sie umfassen die Behebung von Engstellen und mögliche Entlastungswege. Die Massnahmen und deren Wirkung sind in Tabelle 8 beschrieben.

Bild 24 Mögliche Massnahmen am Dorfbach/Grenzbach. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 58

Massnahme Beschrieb Wirkung Bemerkung Gemeinde

DB-1 Rechen vor Durchlass, Anlagen Verhinderung von Schäden an Zofingen einer Flutmulde zur Hoch- der Fabrik wasserentlastung oder Objekt- schutz.

DB -2 Gerinneausbau mit Vergrös- Vergrösserung der Abfluss- Objektschutz als Alternative. Zofingen serung des Abflussquer- kapazität im Bereich der Fabrik. schnittes.

DB -3 Umbau Wasserteiler, sodass Vergrösserung der Abfluss- Zofingen der Abflussanteil im Stadtbach kapazität im Bereich der auf die vorhandene Kapazität Neuüberbauung (linksufrig, in beschränkt werden kann. Bild 24 nicht eingezeichnet).

DB -4 Gerinneausbau mit Vergrös- Vergrösserung der Abfluss- Zofingen serung des Abflussquer- kapazität. schnittes.

DB -5 Gerinneausbau mit Vergrös- Vergrösserung der Abfluss- Projekt in Planung. Zofingen serung des Abflussquer- kapazität. schnittes.

DB-6 Entfernen von Ablagerungen Gewährleistung einer besch- Gefahr der schleichenden Verlan- Zofingen und übermässigem Bewuchs ränkten Abflusskapazität bach- dung und Verminderung der Ab- zur Erhaltung der Abfluss- abwärts der Hochwasser- flusskapazität. querschnittes. entlastung.

DB-7 Optimale Regulierung des Vermeiden von Überlastungen Einfache Regulierung mit beste- Zofingen Wasserteilers beim Einlauf in im anschliessenden Bachab- hendem Schieber möglich. die Hochwasserentlastung. schnitt. Streichwehrberechnungen zeigen, dass mit der aktuellen Einstellung (Schütz um 30 cm geöffnet) wesentlich mehr als die vorgesehenen 500 l/s in den anschliessenden Bachabschnitt geleitet werden. Damit in diesem Abschnitt keine Ausuferungen auftreten dürfte der Schieber höchstens um 15 cm geöffnet sein.

Tabelle 8 Mögliche bauliche Massnahmen zu Verbesserung des Hochwasserschutzes am Dorfbach/Grenzbach.

Bemerkungen zu den Massnahmen:

Die grün markierte Massnahme ist in Planung und wurde in der Gefahrenkartierung bereits berück- sichtigt. Wie die Staukurvenberechnungen zeigen (Anhang 3), kann mit dem geplanten Gerinne- querschnitt die Hochwassersicherheit nicht durchgehend gewährleistet werden. Insbesondere weisen Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 59

die Durchlässe bei der Frohburgstrasse und der Bündtengasse ungenügenden Querschnitt auf. Zudem besteht fast im ganzen Abschnitt ein ungenügendes Feibord.

5.9 Objektschutzmassnahmen

Mit den vorgeschlagenen wasserbaulichen Massnahmen können die bestehenden Schutzdefizite weitgehend behoben werden. Solange die Massnahmen nicht umgesetzt sind, bleiben die Defizite bestehen. Eine raschere Verbesserung des Hochwasserschutzes kann in diesem Fall mit Objektschutzmassnahmen erzielt werden (z.B. besonders gefährdete Gebäude im Industriegebiet Brüel und Bleichi).

Weiter ist zu beachten, dass bei der Ausscheidung der Flächen mit Schutzdefizit nicht alle Gebiete mit Überflutungsgefährdung erfasst werden (vgl. Kapitel 4). Die wasserbaulichen Massnahmen werden jedoch nur im Bereich von Flächen mit Schutzdefizit vorgeschlagen. Eine Verbesserung des Hochwasserschutzes ausserhalb der Schutzdefizitflächen kann ebenfalls mit Objektschutzmassnahmen erzielt werden.

5.10 Massnahmenbewertung

In den folgenden Tabellen werden die in den vorgehenden Kapiteln erläuterten Massnahmen gemeindeweise nach Aufwand, Verhältnismässigkeit und ökologischen Auswirkungen bewertet. Zudem ist angegeben, wer bei der Umsetzung zweckmässigerweise die Federführung übernehmen sollte.

Kosten: Ungefährer Investitionsaufwand

5-20 ca. CHF 5'000 – 20000 20-50 ca. CHF 20'000 – 50000 50-100 ca. CHF. 50'000 – 100000 100-500 ca. CHF 100'000 – 500000 500-1000 ca. CHF 500'000 – 1000000 >1000 > CHF 1'000000 Ökon: Grobbeurteilung ökonomische Verhältnismässigkeit

+ Massnahme ist verhältnismässig, hohe Kostenwirksamkeit 0 Massnahme ist verhältnismässig, mittlere Kostenwirksamkeit - Massnahme ist nicht verhältnismässig Ökol: Ökologische Auswirkungen

+ Ökologische Aufwertung gegenüber Istzustand 0 Ökologisch neutral - Ökologische Verschlechterung gegenüber Istzustand FF: Federführung für die Umsetzung

G Gemeinde K Kanton E Eigentümer Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 60

In den Tabellen werden folgende Abkürzungen verwendet:

UH: Unterhalt Gewässer

NP: Notfallplanung

OS: Objektschutz

BM: Bauliche Massnahme

RP: Raumplanerische Massnahme

Die Bezeichnung der Austrittstellen in den Tabellen ist identisch mit jenen auf der Schutzdefizitkarte. Die Bezeichnung der Massnahmen entspricht den Kapiteln 5.3 – 5.8. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 61

5.11 Massnahmen Brittnau

Gewässer Austritt- Betroffenes Massnahme Bewertung

Stelle(n) Gebiet Bez. Art Beschreibung Kosten Ökon Ökol FF

Wigger W2, W3, Siedlungsge- Wi-1 BM Integrales Hochwasserschutzprojekt mit Anpassungen Längenprofil und >1000 + + K W4 biet rechts der Abflussquerschnitt. Start Planung: Spätsommer 2006. Wigger, Brüel, Autobahn Wigger W3 Siedlungsge- Wi-2 BM Neubau Brücke Strählgasse, geplante Umsetzung 2007. >1000 0 0 K biet rechts der Wigger, Brüel, Autobahn Wigger W2, W3 Autobahn Wi-3 BM Erstellen eines Dammes entlang der Autobahn (wiggerseits) zwischen 100-500 - 0 K Wiggerhöfe und Chliacher. Wigger W2 Wi-4 BM, Einrichten von Retentionsräumen zur Dämpfung von extremen Hochwas- 100-500 - 0 K

RP serspitzen (HQ100). Mögliche Flächen auf Aargauer Kantonsgebiet gemäss Bild 15. Vorstadt- U1, U2 Siedlungsge- VS-1 NP, Kontrollierte Ableitung auf der Strasse mit Objektschutz an gefährdeten 20-50 0 0 G bächli biet Weiermatt, OS angrenzenden Gebäuden. Einleitung und Retention im Bereich Lindacher Unterdorf (Bild 18). Altachen A3 Siedlungsge- Aa-4 BM Rück- oder Umbau des Durchlasses, der zur Vergrösserung eines privaten 5-20 + 0 G biet Gartens dient. Altachen A2, A3 Siedlungsge- Aa-5 UH Bachunterhalt zur Erhaltung des ursprünglichen Abflussquerschnittes und 5-20 + + K biet zur Instandstellung der baufälligen Uferverbauungen. In Koordination mit Kanton Luzern. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 62 5.12 Massnahmen Strengelbach

Gewässer Austritt- Betroffenes Massnahme Bewertung

Stelle(n) Gebiet Bez. Art Beschreibung Kosten Ökon Ökol FF

Wigger W11, Gewerbegebiet Wi-5 BM Anpassen, resp. Erhöhen der Ufer durch kleine Dämme, so dass ein HQ100 50-100 + 0 K W12 Bleichi unter Berücksichtigung eines angemessenen Freibordes abgeleitet werden kann. Wigger W3, W4 Einzelgebäude Wi-6 BM Damm entlang der westlichen Seite der Autobahn zur Verhinderung einer 100-500 - 0 K (via Auto- im Siedlungsge- Durchströmung der Senke, die das Siedlungsgebiet von Strengelbach bahn),W6 biet quert. Wigger „ „ Wi-6A OS Alternative zu Wi-6: Objektschutz an den wenigen Gebäuden mit 50-100 + 0 K Schutzdefizit (vgl. Bild 25). Wigger W9 Gewerbegebiet Wi-7 BM Tiefersetzen der Schwelle bei der Wasserfassung Nutzi. 20-50 0 0 K, G Bleichi Wigger W10 Gewerbegebiet Wi-8 BM Tiefersetzen der Schwelle bei der Wasserfassung Tränkerecht. 20-50 0 0 K, G Bleichi Wigger W11, Gewerbegebiet Wi-9 BM Tiefersetzen der Überfallkante des Betonwehrs, Anpassungen der 100-500 + 0 K, G W12 Bleichi beweglichen Teile (Klappen des Wehrs) und der Steuerung. Wigger W10, Gewerbegebiet Wi-10 NP Vermeidung einer Durchströmung der Autobahnunterquerung durch mobile 5-20 + 0 G W11, Bleichi Elemente. W12 Wigger W12 Siedlungsge- Wi-11 BM Damm entlang der westlichen Seite der Autobahn zur Verhinderung einer 20-100 - 0 K biet Längmatte, Durchströmung der Senke Richtung Längmatte, Simme, Säget. Als Simme, Säget (kostengünstige) Alternative: Wi-6A. Talchenbach T1 Siedlungsge- Ta-1 BM Einleitung des Wassers in die geplante Versickerungsanlage und bei 20-50 + 0 G biet Dörfli, Überlastung in ein Retentionsbecken. Hügimatte Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 63

Bild 25 Auszug aus der Schutzdefizitkarte. Grün eingekreist sind die bebauten Flächen mit einem Schutzdefizit, das mit Objektschutzmassnahmen behoben werden könnte (Massnahme Wi-6A, vgl. Tabelle oben). Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 64 5.13 Massnahmen Zofingen

Gewässer Austritt- Betroffenes Massnahme Bewertung

Stelle(n) Gebiet Bez. Art Beschreibung Kosten Ökon Ökol FF

Wigger W6, W7, Siedlungsge- Wi-5 BM Anpassen, resp. Erhöhen der Ufer durch kleine Dämme, so dass ein HQ100 100-500 0 0 K W8, W9, biet, Gewerbe- unter Berücksichtigung eines angemessenen Freibordes abgeleitet W10, W11, gebiet Bleichi werden kann. W12 Wigger W9 Gewerbegebiet Wi-7 BM Tiefersetzen der Schwelle bei der Wasserfassung Nutzi. 20-50 0 0 K, G Bleichi Wigger W10 Gewerbegebiet Wi-8 BM Tiefersetzen der Schwelle bei der Wasserfassung Tränkerecht. 20-50 0 0 K, G Bleichi Wigger W11, W12 Gewerbegebiet Wi-9 BM Tiefersetzen der Überfallkante des Betonwehrs, Anpassungen der 100-500 + 0 K, G Bleichi beweglichen Teile (Klappen des Wehrs) und der Steuerung. Altachen A6, A7, A8 Siedlungsge- Aa-2 BM Ausbau des Gerinnes und Vergrösserung Abflussquerschnitt. 100-500 0 + G biet Altachen M1 Siedlungsge- Aa-3 BM Anbringen einer Reguliereinrichtung (Schieber), die im Hochwasserfall 5-20 1 0 G biet geschlossen oder auf einen bestimmten maximal zulässigen Abfluss eingestellt werden kann. Altachen A8 Siedlungsge- Aa-6 BM Freihalten, resp. Ausbauen eines Entlastungskorridors zur 20-50 0 0 G biet Schadenverminderung im Überlastfall (über das Schutzziel gehende Massnahme). Riedtalbach R5 Siedlungsge- Ri-1 BM Gerinneausbau mit Vergrösserung des Abflussquerschnittes. 20-50 1 1 G biet, Neuüber- bauung Riedtalbach R6 Siedlungsge- Ri-2 BM Ersatz der bestehenden Eindolung durch eine Leitung mit grösserem 50-100 0 0 G biet Kaliber. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 65

Massnahmen Zofingen (Fortsetzung)

Gewässer Austritt- Betroffenes Massnahme Bewertung

Stelle(n) Gebiet Bez. Art Beschreibung Kosten Ökon Ökol FF

Riedtalbach R6 Siedlungsge- Ri-3 BM Entlastung von grossen Hochwasserspitzen in den Naglerbach. 20-50 1 0 G biet Alternative zu Ri-2. Riedtalbach R6 Siedlungsge- Ri-4 BM, Retentionsraum vor dem Bahndurchlass zum Rückhalt von grossen 5-20 1 + G, K biet RP Hochwasserspitzen (Entlastung Altachen). In Koordination mit Kt. Luzern. Stadtbach S1 Gewerbege- DB-1 UH, Rechen vor Durchlass, Anlagen einer Flutmulde zur Hoch- 5-20 1 0 E, G betrieb OS, wasserentlastung oder Objektschutz. BM Stadtbach S3 Einzelgebäude DB-2 BM, Gerinneausbau mit Vergrösserung des Abflussquerschnittes, als 5-20 0 + G OS Alternative Objektschutz. Stadtbach, S3, S4 Siedlungsge- DB-3 BM Umbau Wasserteiler, sodass der Abflussanteil im Stadtbach auf die 20-50 1 0 G Dorfbach biet vorhandene Kapazität beschränkt werden kann. Dorfbach/- D1, D2 Siedlungsge- DB-4 BM Gerinneausbau mit Vergrösserung des Abflussquerschnittes. 20-50 1 1 G Grenzbach biet Dorfbach/- D5, D6, D7 Siedlungsge- DB-5 BM Gerinneausbau mit Vergrösserung des Abflussquerschnittes. Projekt in 50-100 1 1 G Grenzbach biet Umsetzungsphase. Dorfbach/- D9 Siedlungsge- DB-6 UH Entfernen von Ablagerungen und übermässigem Bewuchs zur Erhaltung 5-20 1 0 G Grenzbach biet der Abflussquerschnittes. Dorfbach/- D9 Siedlungsge- DB-7 UH Optimale Regulierung des Wasserteilers beim Einlauf in die - 1 0 G Grenzbach biet Hochwasserentlastung. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 66

6 Literatur

Empfehlungen und Wegleitungen

E1/ Berücksichtigung der Hochwassergefahren bei raumwirksamen Tätigkeiten. Bundesämter für Wasser und Geologie, Raumplanung, Umwelt, Wald und Landschaft, 1997.

E2/ Risikoanalyse bei gravitativen Naturgefahren. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, 1999.

E3/ Empfehlung Raumplanung und Naturgefahren, Bundesämter für Raumentwicklung, Wasser und Geologie, Umwelt, Wald und Landschaft, 2005.

E4/ Hochwasserabschätzung in schweizerischen Einzugsgebieten, Praxishilfe. Bundesamt für Wasser und Geologie (BWG), 2003.

E5/ Excel-Tool Methode BWG für die Abschätzung des Schadenpotentials, Überschwemmung und Übermurung, Version 1.2. Bundesamt für Wasser und Geologie, 2005.

E6/ Richtlinie Objektschutz gegen Naturgefahren. Baudirektion des Kantons Zürich, Gebäude- versicherung des Kantons Zürich, 1999.

E7/ Hochwasserschutz an Fliessgewässern, Wegleitungen des BWG. Bundesamt für Wasser und Geologie (BWG), 2001.

Projekte und Studien

P1/ Gefahrenhinweiskarte und Ereigniskataster, Pläne 1:50'000 und Bericht. ARGE Gefahrenkarten Aargau, 2001.

P2a/ Geschiebetransport Wigger. Schälchli, Abegg + Hunzinger, 1998.

P2b/ Geschiebetransport Wigger, Zusatzuntersuchungen. Schälchli, Abegg + Hunzinger, 1999.

P3/ Geschiebetransport Wigger, Kostenschätzung Hochwasserschutzmassnahmen. Schälchli, Abegg + Hunzinger, 2000.

P4/ Ausbau der Wigger, Gemeinden Brittnau, Zofingen, Strengelbach. Ausführungspläne. CSM, 1978.

P5/ Brittnau, K307 (Strählgasse), B-167 Ersatz Brücke über Wigger. Bauprojekt. mund ganz + partner ag, 2005.

P6/ Generelle Entwässerungsplanung (GEP), Stadt Zofingen. Emch + Berger AG Zofingen, 2005.

P7/ Generelle Entwässerungsplanung (GEP), Gemeinde Strengelbach. Emch + Berger AG Zofingen, 1998.

P8/ Generelle Entwässerungsplanung (GEP), Gemeinde Brittnau. Basler AG, 1996.

P9/ Wasserführung im Altachen- und Mülikanalsystem, Restwasser Wigger, Wehrregulierung. Colenco- Holinger, 2000.

P10/ Zofingen, K233 (Strengelbacherstrasse), B-131 Neuer Altachenbach-Durchlass, Übersichtsplan 1:50, 1:20. Emch+Berger AG Zofingen, 2003. Gefahrenkarte Hochwasser, Wiggertal 67

P11/ Ausbau Strengelbacherstrasse, Bauprojekt. Balser AG, 1993.

P12/ Altachen, Brittnau und Zofingen. Div. Pläne.

P13/ Bachkonzept Stadt Zofingen, Entlastungskanal. Blattner + Stauffer, 1994.

P13a/ Beilage zu P13/: Entlastungskanal, Wassermengen, Beurteilung des Dimensionierungs- hochwassers, Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie der ETH Zürich / Basler ]Hofmann, Juni 1994.

P14/ Bachkonzept Stadt Zofingen, Renaturierung des Dorfbachs. Blattner + Stauffer, 1994.

P15/ Renaturierung Dorfbach, 2. Etappe, Bauprojekt. Kurt Bodmer AG, 2005.

P16/ Öffnung Vorstadtbach. Emch + Berger AG Zofingen, 2004.

P17/ Öffnung Vorstadtbächli auf Parzelle 2387. Siegrist, 1997.

P18/ Ableitung und Versickerung Dalchenbach. Emch + Berger AG Zofingen, 2002.

P19/ Riedtalbach, Durchlass „Galgenweg“. Emch + Berger AG Zofingen, 2004.