Portrait Sicut erat · Jan Dismas Zelenka Miserere c-Moll ZWV 57 · Gloria patri II · Am 31.10.2008 · Kantate Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen BWV 12 · Johann Sebastian Bach Antonio Lotti · Missa a tre cori Et in terra pax · Gratias agimus tibi · So klingt nur Dortmund.

2,50 E KONZERTHAUS DORTMUND · Portrait Thomas Hengel- brock · SO KLINGT NUR DORTMUND

Abo: Zeitinsel III – Portrait Thomas Hengelbrock Chorklang

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind. 4 I 5 Portrait Thomas Hengelbrock – Chormusik des 18. Jahrhunderts

Dauer: ca. 1 Stunde 40 Minuten inklusive Pause

Balthasar-Neumann-Chor · Balthasar-Neumann-Ensemble · Thomas Hengelbrock Dirigent · Tanya Aspelmeier Sopran (Zelenka, Lotti) · Heike Heilmann Sopran (Lotti) · Marion Eckstein Alt (Bach, Lotti) · Antonio Lotti (1667–1740) Bernhard Landauer Alt (Lotti) · Julian Podger Tenor (Bach) · Marek Rzepka Bass (Bach, Lotti) Missa a tre cori Kyrie I Christe Jan Dismas Zelenka (1679 –1745) Kyrie II Miserere c-Moll ZWV 57 Gloria in excelsis Miserere I Et in terra pax Miserere II Laudamus te Gloria patri I Gratias agimus tibi Gloria patri II Domine Deus, Rex coelestis Sicut erat Domine fili Miserere III Domine Deus, Agnus Dei Qui tollis Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Qui sedes Kantate »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« BWV 12 (Leipziger Fassung) Quoniam tu solus sanctus Sinfonia Cum Sancto Spiritu Coro »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« Recitativo »Wir müssen durch viel Trübsal« Aria »Kreuz und Kronen sind verbunden« Aria »Ich folge Christo nach« Aria »Sei getreu« Choral »Was Gott tut, das ist wohlgetan«

– Pause –

6 I 7 Programm Balthasar-Neumann-Chor

8 I 9 Nachhaltige Beziehungen Jan Dismas Zelenka, Johann Sebastian Bach In Dresden war Zelenka nach seiner Rückkehr in erster Linie für die katholische Kirchenmusik und Antonio Lotti bei Hofe zuständig. Neben der Komposition eigener Werke – Messen, Musik für die Vesper, Li- taneien und Kompositionen für die Karwoche – gehörte auch die Beschaffung und Einrichtung Das Diktat der Mode war auch in der musikalischen Welt über Jahrhunderte hinweg ein mäch- von Musik anderer Komponisten zu seinen Aufgaben. Unter den Musikalien, die Zelenka für die tiger Faktor, der die komplexe Wechselbeziehung zwischen Komponisten und ihren Auftragge- Dresdner Kirchenmusik einrichtete, finden sich auch Werke des früheren Hofkapellmeisters bern und Zuhörern maßgeblich beeinflusste. Musik veraltete innerhalb weniger Jahrzehnte Lotti, darunter eine nur aus Kyrie und Gloria bestehende Messe in g-moll/G-Dur, der Zelenka zur oder gar Jahre, und so wurden viele Werke, die man bei ihrem ersten Erklingen mit Wohlwollen Unterscheidung von anderen Messen den Namen »Missa Sapientiae« gab. wahrnahm, rasch vergessen, so dass sie allenfalls noch eine Nischenexistenz im Bewusstsein Nach Mitteilung des Bach-Sohnes Carl Philipp Emanuel gehörte Zelenka zu jenen Musikerkol- einiger Gelehrter oder treusorgender Archivare und Bibliothekare führen konnten. legen, die Johann Sebastian Bach persönlich kannte und sehr schätzte. Dokumente, die nähere Eine Ausnahme bildete die geistliche Musik. Innerhalb der Kirche neigte man spätestens seit Auskunft darüber geben könnten, in welcher Weise die beiden Komponisten sich austauschten, der Reformation und den von ihr angestoßenen konfessionellen Umbesinnungsprozessen ohne- sind bislang nicht aufgetaucht, doch hatte Bach offenkundig Zugriff auf Zelenkas kirchenmu- hin mehr und mehr dazu, das einmal als gut Erkannte zu bewahren und im Bewusstsein präsent sikalische Sammlung: In seiner eigenen Notenbibliothek fand sich Zelenkas Abschrift und Ein- zu halten. Der auf äußere Schlichtheit bedachte strenge musikalische Kontrapunkt, wie er im 17. richtung der »Missa Sapientiae« Lottis. Jahrhundert aus dem Erbe Palestrinas und anderer Meister der Spätrenaissance weiterentwickelt und zum altehrwürdigen »stile antico« erhoben wurde, blieb auch im 18. Jahrhundert noch zentraler Bezugspunkt für viele Komponisten sakraler Musik, die den »alten Stil« teils in seiner reinen Aufschrei der reue Jan Dismas Zelenka Miserere c-Moll ZWV 57 Gestalt, teils in sensibler Anpassung an den Geschmack ihrer eigenen Zeit gebrauchten. Jan Dismas Zelenka, Johann Sebastian Bach und Antonio Lotti – alle drei Komponisten be- Für die Karwoche des Jahres 1738 vertonte Zelenka den Bußpsalm »Miserere mei, Deus« als herrschten den traditionellen Kirchenstil und seine Anverwandlung auf eine Weise, die schon von Abfolge stark kontrastierender Sätze. Der komplette Text des Psalms selbst erscheint im zweiten den Zeitgenossen bewundert wurde. Obwohl sie sich zu dritt nie begegneten, sind sie über die der fünf Sätze; ihm schließt sich die über zwei Sätze verteilte Doxologie, das »Gloria Patri« an. Person Zelenkas doch miteinander verbunden. Lotti, 1676 in Venedig geboren, verbrachte den Den äußeren Rahmen bilden zwei Chöre, die nur den Anfangsvers »Miserere mei, Deus« um- größten Teil seines Lebens in seiner Vaterstadt, wo er – wie so viele Musiker seiner Zeit – sowohl fassen. Zelenka hat diese Bitte um Erbarmen als heftigen Aufschrei komponiert: Über erregten als Kirchenmusiker wie auch als Opernkomponist tätig war. 1717 folgte er einem Ruf an den Rhythmen bohren sich zunächst die Orchesterstimmen dissonant ineinander, dann tritt der Chor Dresdner Hof, wo er für gut zwei Jahre mit größtem Erfolg wirkte, bevor er 1719 wieder nach hinzu und entfaltet einen Klagegesang von ungeheurer Eindringlichkeit. Venedig zurückkehrte. Fünf Opern schuf er für Dresden, doch war er mit den italienischen Im Gegensatz zu vielen anderen Komponisten wie Leonardo Leo oder auch Lotti, die sich von Musikern, die ihn ins »Elb-Florenz« begleitet hatten, auch in der Hofkirche tätig. Davon zeugen der Bildhaftigkeit des Textes zu Werken von großem Abwechslungsreichtum der Affekte und eine stattliche Zahl geistlicher Werke Lottis, von denen er einen Teil eigens für Dresden kom- Tonfälle inspirieren ließen, wählte Zelenka für seine Vertonung einen geradezu archaisch anmu- poniert, einen anderen Teil aus Italien mitgebracht hatte. tenden Weg. Er griff auf ein Ricercar Girolamo Frescobaldis zurück, das Teil seiner in Wien Als Lotti seinen Dienst antrat, war Zelenka bereits seit einigen Jahren als Kontrabassist in der angelegten Sammlung mit Abschriften von Werken alter Meister war, und macht Frescobaldis Dresdner Hofkapelle tätig, weilte allerdings im Gefolge des sächsischen Thronfolgers Friedrich vierstimmigen Tonsatz von strenger Kontrapunktik zur Grundlage seines eigenen Vokalsatzes, August vor allem in Wien, wo er, die Gelegenheit nutzend, bei dem kaiserlichen Hofkapellmeister der sich im wesentlichen an die rund 100 Jahre alte Vorlage hält. Johann Joseph Fux, einer der geschätztesten Kapazitäten auf dem Gebiet der klassischen Kon- Ein differenziertes Eingehen auf Ausdrucksnuancen des Textes ist unter diesen Umständen trapunktlehre, studierte. In Wien legte sich Zelenka zudem eine Werksammlung mit Hand- nicht möglich – und es ist offenkundig auch gar nicht beabsichtigt. Die Dignität des alttestamen- schriften alter Meister an, auf die er später verschiedentlich zurückgriff. tarischen Textes wird durch die Altehrwürdigkeit des strengen Frescobaldischen Tonsatzes

10 I11 Werke unterstrichen. Die Kernbotschaft des Psalms aber, der klagende Aufschrei der Seele, bildet – vom Trauer und Freude im Kontrast Johann Sebastian Bach Kantate Psalm selbst abgelöst – den Rahmen des Werks, das selbst unter den vielen höchst eigenwilligen »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« BWV 12 Kompositionen Zelenkas einen Sonderrang einnimmt. Schon als junger Mann hatte Zelenka seinen zweiten Taufnamen Lukáš ersetzt durch Dismas – so hieß der Legende nach jener reuige Auch Johann Sebastian Bach griff immer wieder auf eigene Werke und Musik anderer Kompo- Verbrecher, der gemeinsam mit Jesus gekreuzigt wurde und dem der Heiland das Paradies nisten zurück, um den hohen Ansprüchen, die das Amt des Thomaskantors an ihn stellte, ge- versprach. recht werden zu können. Die Kantate »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« BWV 12, die Bach Die wenigen Dokumente, die etwas zur Persönlichkeit Zelenkas aussagen, lassen ahnen, bereits 1714 in Weimar komponiert hatte, erklang am Sonntag »Jubilate« des Jahres 1724 auch dass er ein Mensch voller Probleme mit sich und der Welt war, der sich gegen Ende seines in Leipzig. Doch damit nicht genug: Den Hauptteil des Chors, dem die Kantate ihren Namen Lebens immer mehr in sich zurückzog. Das »Miserere« in c-moll gehört zu seinen letzten Kom- verdankt, übernahm Bach später in die h-moll-Messe. Transponiert, strukturell erweitert und positionen und damit zu einer Gruppe von Werken, die bei aller Kunstfertigkeit besonders per- mit einem neuen Text versehen steht er dort als »Crucifixus« an einer zentralen Stelle des 5743sönliche Anz_12_Tenoere_sw Züge tragen. 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1 Credo-Satzes.

Intensives Wechselspiel Antonio Lotti Missa a tre cori

Die Verbindung von Chromatik und motettischem Satz verbindet Bachs Kantatensatz mit einigen einzeln überlieferten »Crucifixus«-Vertonungen Lottis, die in ihrer Radikalisierung des klas- sischen Kontrapunkts wohl zu seinen eindrucksvollsten Werken zählen. Doch auch in einigen seiner vollständigen Messsätze gelingen Lotti mit ähnlichen Mitteln immer wieder Momente von bezwingender Expressivität. Große Teile der »Missa a tre cori«, die in und für Venedig komponiert, aber auch in Dresden aufgeführt wurde, sind so disponiert, dass ein steter Wechsel zwischen kontrapunktisch dich- ten und ausdrucksintensiven Momenten und eher locker gefügten Teilen für Abwechslung Die 12 Tenöre sorgt – und dabei dem Text, der wohl wie kein anderer seit dem Mittelalter immer wieder aufs Neue musikalisch ausgedeutet wurde, hier ganz eigene Facetten entlockt. So folgt auf den tänzerisch gestalteten, fröhlichen »Gloria in excelsis Deo«-Ruf ein vollkommen gegensätz- lich gestalteter Abschnitt über »Et in terra pax hominibus bonae voluntatis«, eine nachdenklich stimmende Motette mit obligatem Orchester. Lottis Meisterschaft zeigt sich nicht zuletzt darin, dass es ihm gelingt, zwischen verschie- denen Stilebenen und Ausdruckswelten zu balancieren – ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren. BMW Niederlassung Dortmund Nortkirchenstraße 111 · 44263 Dortmund

Tel. 0231 9506-0 · www.bmw-dortmund.de www.bmw- dortmund.de Freude am Fahren

12 I 13 Werke 14 I 15 J an Dismas Zelenka Miserere in c ZWV 57 Redde mihi laetitiam salutaris tui: Gib mir wieder die Wonne deiner Hilfe, et spiritu principali confirma me. Und bestärke mich durch einen willigen Geist. I. Docebo iniquos vias tuas: So will ich den Abtrünnigen deine Wege lehren, Miserere mei, Deus. Erbarme dich meiner, Gott. Et impii ad te convertentur. Dass sich zu dir bekehren die Sünder. Libera me de sanguinibus, Deus, Befreie mich von der Blutschuld, o Herr, II. Deus salutis meae: Du Gott meines Heils! Miserere mei, Deus. Erbarme dich meiner, Gott, Et exsultabit lingua mea justitiam tuam. So wird meine Zunge deine Gerechtigkeit preisen. Secundum magnam misericordiam tuam. Nach deiner großen Barmherzigkeit, Domine, labia mea aperies: Herr, tue meine Lippen auf, Et secundum multitudinem miserationum Und nach deinem Erbarmen Et os meum annuntiabit laudem tuam. Dass mein Mund dein Lob verkünde. Tuarum,dele iniquitatem meam. Tilge meine Verfehlungen. Quondam si voluisses sacrificium, Denn Schlachtopfer begehrst du nicht, Amplius lava me ab iniquitate mea: Wasche mich rein von meiner Schuld, Dedissem utique: holocaustis non delectaberis. Und gäbe ich Brandopfer, es gefiele dir nicht. Et a peccato meo munda me. Reinige mich von meiner Sünde. Sacrificium Deo spiritus contribulatus: Das Opfer, das Gott gefällt, ist Quoniam iniquitatem meam ego cognosco: Denn ich selbst kenne mein Vergehen, Cor contritum, et humiliatum, Ein zerbrochener Geist, ein zerschlagenes Herz Et peccatum meum contra me est semper. Und meine Sünde habe ich allzeit vor Augen. Deus, non despicies. Wirst du, o Gott, nicht verachten. Tibi soli peccavi, An dir allein habe ich gesündigt, Benigne fac, Domine, Tue Zion Gutes, Herr, Et malum coram te feci: Habe getan, was dir missfällt. In bona voluntate tua Sion: Nach deiner Gnade, Ut justificeris in sermonibus tuis, So hast du Recht behalten in deinem Urteil, Ut aedificentur muri Jerusalem. Baue die Mauern Jerusalems auf! Et vincas cum judicaris. Rein steht du in deinem Richten. Tunc acceptabis sacrificium justitiae, Dann hast du Gefallen an rechten Opfern, Ecce enim in iniquitatibus conceptus sum: Siehe, in Schuld bin ich geboren: Oblationes, et holocausta: An Brandopfern und Ganzopfern: Et in peccatis concepit Und meine Mutter hat mich Tunc imponent super altare tuum vitulos. Dann bringt man Stiere auf deinen Altar. Me mater mea. In Sünden empfangen. Ecce enim veritatem dilexisti: Siehe, du hast Gefallen; III. Incerta et occulta An Wahrheit im Innersten Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancti. Ehre sei dem Vater, dem Sohn Sapientiae tuae manifestasti mihi. Tue mir im Verborg’nen deine Weisheit kund. Und dem Heiligen Geist. Asperges me hyssopo, et mundabor: Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein werde: IV. Lavabis me, et super nivem dealbahor. Wasche mich, dass ich weißer werde als Schnee. Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancti. Ehre sei dem Vater, dem Sohn Auditui meo dabis gaudium et laetitiam: Sättige mich mit Freude und Wonne: Und dem Heiligen Geist. Et exsultabunt ossa humiliata. Und jubeln sollen die gedemütigten Glieder. V. Averte faciem tuam a peccatis meis: Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden und Sicut erat in principio, Wie es war im Anfang, Et omnes iniquitates meas dele. Tilge alle meine Missetaten. Et nunc, et semper, So auch jetzt und immerdar, Cor mundum crea in me, Deus: Schaffe mir, o Gott, ein reines Herz, Et in saecula saelculorum. Amen. Und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Et spiritum rectum innova in visceribus meis. Und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Ne projicias me a facie tua: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, VI. Et sprititum sanctum tuum ne auferas a me. Und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Miserere mei, Deus. Erbarme dich meiner, Gott.

16 |17 Texte J ohann Sebastian Bach »Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« BWV 12 Antonio Lotti Missa a tre cori (Text: vermutlich Salomon Franck, 1659 –1725 · Text Choral: Samuel Rodigast, 1649–1708) Kyrie eleison, Herr, erbarme dich unser, Sinfonia Im Wohl und Ungemach, Christe eleison, Kyrie eleison. Christus, erbarme dich unser. Coro Im Leben und Erblassen. Weinen, Klagen, Ich küsse Christi Schmach, Gloria in excelsis Deo. Ehre sei Gott in der Höhe. Sorgen, Zagen, Ich will sein Kreuz umfassen. Angst und Not Ich folge Christo nach, Et in terra pax Und Frieden auf Erden Sind der Christen Tränenbrot, Von ihm will ich nicht lassen. Hominibus bonae voluntatis. Den Menschen, die guten Willens sind. Die das Zeichen Jesu tragen. Aria (Tenor) Recitativo (Alt) Sei getreu, alle Pein Laudamus te, benedicimus te, Wir loben dich, wir preisen dich, Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Wird doch nur ein Kleines sein. Adoramus te, glorificamus te. Wir beten dich an, wir verherrlichen dich. Gottes eingehen. Nach dem Regen blüht der Segen, Aria (Alt) Alles Wetter geht vorbei. Sei getreu, sei getreu! Gratias agimus tibi Wir sagen dir Dank, Kreuz und Kronen sind verbunden, Choral Propter magnam gloriam tuam. Denn groß ist deine Herrlichkeit. Kampf und Kleinod sind vereint. Was Gott tut, das ist wohlgetan, Christen haben alle Stunden Dabei will ich verbleiben, Domine Deus, Rex coelestis, Herr Gott, König des Himmels, Ihre Qual und ihren Feind, Es mag mich auf die rauhe Bahn Deus Pater omnipotens. Gott allmächtiger Vater. Doch ihr Trost sind Christi Wunden. Not, Tod und Elend treiben, Aria (Bass) So wird Gott mich ganz väterlich Domine fili Iesu Christe Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus. Ich folge Christo nach, In seinen Armen halten: Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris. Herr Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters. Von ihm will ich nicht lassen Drum lass ich ihn nur walten. Qui tollis peccata mundi, Der du trägst die Sünden der Welt, Suscipe deprecationem nostram. Nimm an unser Flehen.

Qui sedes ad dexteram Patris, Der du sitzest zur Rechten des Vaters, Miserere nobis. Erbarme dich unser.

Quoniam tu solus Sanctus, Denn du allein bist heilig, Tu solus Dominus, Du allein der Herr, Tu solus altissimus, Iesu Christe. Du allein der Höchste, Jesus Christus.

Cum Sancto Spiritu Mit dem Heiligen Geist In gloria Dei Patris. Amen. In der Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Amen.

18 I 19 Texte Balthasar-Neumann-Chor

20I 21 Balthasar-Neumann-Chor, Balthasar-Neumann-Ensemble Als »ensembles in residence« zeigten sie beim Feldkirch Festival u. a. Monteverdis »L’Orfeo«, Schumanns »Manfred« und Beethovens »Missa solemnis« unter der Leitung von Thomas Hengel- Thomas Hengelbrock gründete den Balthasar-Neumann-Chor (1991) und das Balthasar-Neumann- brock. Neue Wege beschritt das Ensemble mit Verdis »Rigoletto« auf historischen Instrumenten. In Ensemble (1995) als zwei professionelle Formationen aus Spitzenmusikern und jungen Gesangs- der Regie von Philipp Arlaud fand dies 2007 mit Verdis »Falstaff« eine Fortsetzung. 2005 gaben der solisten, die sich unter seiner künstlerischen Leitung in den vergangenen Jahren einen exzel- Balthasar-Neumann-Chor und das Balthasar-Neumann-Ensemble unter Thomas Hengelbrock lenten Ruf erworben haben. Das Repertoire reicht vom Frühbarock bis zur Moderne und folgt ihr Debüt an der Opéra National de Paris mit Glucks »Orpheus« in einer getanzten Fassung unter einer historisch informierten Aufführungspraxis auf dem jeweils angemessenen Instrumentarium. der Regie von Pina Bausch. 2006 gaben beide Ensembles ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen. Aus der engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit beider Ensembles entstehen ungewöhnliche Im Jahr 2008 standen bisher ein weiteres Projekt mit Pina Bausch an der Pariser Oper und eine Konzertprogramme, halbszenische Projekte und Musiktheaterproduktionen. Der Schwerpunkt der Bellini-Oper mit Cecilia Bartoli auf dem Programm. Konzerttätigkeit liegt in der Aufführung selten gespielter, häufig nicht veröffentlichter Werke. Namenspatron beider Ensembles ist Balthasar Neumann (1687–1753), der bedeutendste In einer eigenen Konzertreihe beim Südwestrundfunk führten sie den Hörer unter dem Motto deutsche Architekt des Barock und Baumeister u. a. der Residenzen von Würzburg und Schön- »Abenteuer Musik« auf unbekannten musikalischen Pfaden durch das 17. und 18. Jahrhundert. So bornslust sowie der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. kamen Werke »Aus der Notenbibliothek von J. S. Bach« zur Aufführung, die einen Einblick in Bachs Auseinandersetzung mit den Werken seiner Zeit offenbarten. In dieser Reihe wurde auch Antonio Besetzungslisten: Julian Podger Viola Lottis bedeutendes Requiem F-Dur erstmals wieder aufgeführt, das in einer preisgekrönten CD- Balthasar-Neumann- Bass Friedemann Wollheim Einspielung vorliegt. Auch das Programm dieses Konzerts wird auf CD eingespielt und erscheint Chor Ralf Grobe Jeanette Dorée 2009 bei sony/bmg. Auf der Suche nach neuen Darstellungsformen konzipierte Thomas Hengel- Einstudierung Raimonds Spogis Claudia Hofert brock für Ensemble und Chor szenische Projekte wie z. B. »Italienische Karnevalsmusiken« in Masken Detlef Bratschke Marek Rzepka Dorle Sommer und Kostümen und »Metamorphosen der Melancholie«, eine Hommage an englische Musiker und Sopran Andreas Werner Violoncello Dichter des 17. Jahrhunderts, die die Mitglieder beider Ensembles nicht nur auf dem Terrain der Michaela Aichele Anna Carewe musikalischen, sondern auch der darstellerischen Interpretation forderte. Gemeinsam mit dem Tanya Aspelmeier Balthasar-Neumann- Gesine Queyras Schauspieler Graham F. Valentine präsentierten sie »King Arthur« mit der Musik von Henry Purcell Anja Bittner Ensemble Ariane Lallemand und dem Drama von John Drydens in einer szenischen Realisation von Thomas Hengelbrock. Heike Heilmann Violine 1 Kontrabass In einer engen Zusammenarbeit mit Klaus Maria Brandauer entstanden mehrere musikalisch- Undine Holzwarth Daniel Sepec Davide Vittone literarische Projekte. Musiktheaterproduktionen führten die beiden Ensembles mit den Regisseuren Sibylle Schaible Basma Abdel-Rahim Orgel Philippe Arlaud und Achim Freyer zusammen. Mit letzterem feierten sie Erfolge u. a. mit Montever- Alt Verena Schoneweg Michael Behringer dis »L’Orfeo« bei den Wiener Festwochen sowie den Münchner Opernfestspielen und mit Joseph Beat Duddeck Gunther Schwiddessen Oboe Haydns »L’anima del filosofo« bei den Schwetzinger Festspielen. Seit 1996 waren sie ständiger Marion Eckstein Bettina Van Roosebeke Emma Black Gast bei den Schwetzinger Festspielen und zeigten dort eine erstmalige Wiederaufführung von Bernhard Landauer Violine 2 Josep Domenech Giovanni Legrenzis »La divisione del mondo«. 2004 waren sie dort mit »Lettera amorosa«, einem Barbara Ostertag Rachel Harris Fagott musikalischen Theater nach Madrigalen von Don Carlo Gesualdo und Claudio Monteverdi, zu hören. Tenor Mechthild Blaumer Carles Cristobal Nach der erfolgreichen deutschen Erstaufführung von Alessandro Scarlattis »Telemaco« präsen- Nils Giebelhausen Regula Keller Trompete tierte das Ensemble 2007 die erstmalige Wiederaufführung von Giovanni Legrenzis »Il Giustino« Mirko Heimerl Monika Nußbächer Paolo Bacchin seit über 300 Jahren. 2008 zeigten sie die Münchner Hofoper »Niobe« von Agostino Steffani. Hermann Oswald Martina Warecka

22 I 23 Biografien Thomas Hengelbrock

Von der Presse wird Thomas Hengelbrock als »einer der bemerkenswertesten Dirigenten un- serer Zeit« gefeiert. Über seine Interpretationen im Mozartjahr 2006 schreibt der Bonner Gene- ralanzeiger: »Spannender und intensiver, als das Hengelbrock tut, lässt sich Mozart heutzutage schwerlich musizieren«. Als Operndirigent präsentierte Thomas Hengelbrock neben Raritäten der Barockzeit und Mozarts Opern u. a. Bernsteins »West Side Story«, Millöckers »Bettelstudent«, Strawinskys »The Rake’s Progress« oder Dallapiccolas »Il Prigioniero«. Noch wenig berührten Boden betritt Hengelbrock mit seiner Interpretation von Verdis Opern auf historischen Instru- menten und durchbricht damit herkömmliche Hörgewohnheiten. Seine Auseinandersetzung mit Musiktheater bleibt nie auf den Orchestergraben beschränkt, sondern ist geprägt von einem außergewöhnlich engen Zusammenwirken mit Choreographen wie Pina Bausch und Regisseuren wie Philippe Arlaud, Achim Freyer, Sebastian Baumgarten oder Luc Bondy. In jüngerer Zeit ist Hengelbrock auch mit eigenen viel beachteten Inszenierungen in Erscheinung getreten, zuletzt bei seinem Salzburg-Debüt mit Mozarts »Il Re pastore« und »Don Giovanni« beim Feldkirch Fes- tival. Eine besondere Form von Musik-Theater entwickelte er mit seinen eigenen Ensembles. So entstanden szenische Projekte wie »Metamorphosen der Melancholie«, »Pur ti miro« oder »Italie- nische Karnevalsmusiken«, die in einer innovativen Verbindung von Musik, Schauspiel, Literatur und Tanz neue Geschichten erzählen. Mit den Schauspielern Graham Valentine und Klaus Maria Brandauer werden Bühnenmusiken wie Purcells »King Arthur«, Griegs »Peer Gynt« oder Beethovens »Egmont« im Kontext ihrer ursprünglich zugehörigen Dramentexte zu neuem Leben erweckt. Unkonventionelle Programmkonzeptionen charakterisieren die Konzerttätigkeit des Dirigenten Thomas Hengelbrock. So hat er in Vergessenheit geratene Kompositionen wie Antonio Lottis »Requiem« oder Werke heute kaum mehr bekannter Meister »aus J. S. Bachs Notenbibliothek« für das Repertoire wieder entdeckt und erstmals auf CD eingespielt. Ebenso wichtig ist ihm die enge Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten, darunter Jan Müller-Wieland, Quigang Chen, Erkki-Sven Tüür und Simon Wills, von denen er zahlreiche Werke zur Uraufführung gebracht hat. Thomas Hengelbrock gründete 1991 seinen Balthasar-Neumann-Chor und 1995 das gleich- namige Instrumental-Ensemble. 1995–1998 war er künstlerischer Leiter der Deutschen Kammer- philharmonie Bremen, 2000–2003 Musikdirektor der Volksoper Wien und von 2001 an künstlerischer Leiter des Feldkirch Festivals. Regelmäßig ist er Gast renommierter Orchester wie dem Chamber Orchestra of Europe oder dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und folgt Ein- ladungen großer Opernhäuser wie der Opéra National de Paris und internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen.

24 I 25 Biografien Balthasar-Neumann-Ensemble

26 I 27 Tanya Aspelmeier

Tanya Aspelmeier studierte Gesang in den Sparten Lied, Oratorium und Oper an der Musikhoch- schule Hamburg, wo sie ihr Konzertexamen und Operndiplom, begleitet von den Hamburger Symphonikern, mit Auszeichnung ablegte. Ihr Repertoire spannt einen Bogen von der Barockoper (z. B. Rameau »Castor und Pollux«, Lully »Achille et Polyxène«, Händel »Almira«, Monteverdi sowie Telemann »Orfeo« bzw. »Orpheus«) über Mozart (z. B. »Die Zauberflöte«, »Cosi fan tutte«) und Operette (z. B. Offenbach »Orpheus in der Unterwelt«) bis zum zeitgenössischen Musiktheater ÙJZ_cXÕfj\E€Z_k\6 (z. B. Henze »We come to the river«) und schließt die gängigen Oratoriumspartien ihres Faches sowie eine Reihe von Liedprogrammen ein. Tanya Aspelmeier trat im Rahmen internationaler BXee`Z_d`ie`Z_kc\`jk\eÈ Konzertengagements in Europa, Asien, Australien und Südamerika auf. Sie arbeitet mit führen- den Ensembles unter Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Frieder Bernius, Ivor Bolton, Konrad Junghänel oder Gustav Leonhardt. Die junge Sopranistin hat sich nicht nur als Interpretin einen internationalen Namen gemacht; neben dem Lehrauftrag an der Musikhochschule Bremen gibt sie auch regelmäßig Gesangsmeisterkurse im »Centre de la Voix« in Royaumont, Frankreich. Tanya Aspelmeier ist Mitglied des aufstrebenden Barockensembles La Chapelle Rhénane, das für seine bisherigen CD-Einspielungen vielfach ausgezeichnet wurde.

Heike Heilmann

Heike Heilmann stammt aus Wangen im Allgäu. Sie erhielt mehrfach den Ersten und Zweiten Bundespreis beim Wettbewerb »Jugend musiziert«. Gesang studierte sie an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg i. Br., unter anderem bei Prof. Markus Goritzki. Anschließend begann sie ein Aufbaustudium mit dem Schwerpunkt Lied und Oratorium bei Prof. Heidrun Kor- des an der Hochschule für Darstellende Kunst und Musik in Frankfurt am Main. Sie wurde dort Mitglied der Opernklasse der Oper Frankfurt und wirkte u. a. als Blondchen in »Die Entführung aus dem Serail« und als Sophie Scholl in »Die weiße Rose« von Udo Zimmermann mit. Seit der Spielzeit 2004/05 sang Heike Heilmann mehrfach als Gast an der Oper Frankfurt N`ccbfdd\e`d:clY und in der letzten Spielzeit im Opernstudio des Theater Basel. Konzerte führten sie zu Festivals D`kkc\in\`c\ _XY\e •Y\i ),%''' Ble[\e XgXef Xcj `_i\e GXike\i `e JXZ_\e Ù?\[^\]fe[jÈ wie der Biennale Venedig, dem Bologna-Festival, dem Musikfest Bremen, dem Feldkirch Festival, \ek[\Zbk%JZ_cX]cfj\E€Z_k\^\_i\ejfd`k[\iM\i^Xe^\e_\`kXe%;\een`iXcj8ec\^\ie\_d\e nach Frankreich, Tschechien, Belgien, China, Italien und Brasilien. Neben ihrer solistischen Tätig- d`k[\eXgXef$8ecX^\jkiXk\^`\e•Y\iY\n€_ik\le[`e[\iGiXo`j\i]fc^i\`Z_\?Xe[\cjjkiXk\^`\e Xed\_iXcj(''D€ibk\en\ckn\`kk\`c%Le[[Xj#f_e\lejj\cYjk[Xildb•dd\ieqld•jj\e% keit ist die Sopranistin Mitglied in professionellen Ensembles wie dem Balthasar-Neumann-Chor Lej\i\ 8ecX^\ n`i[ [XY\` jk\kj Xbk`m ile[ ld [`\ L_i mfe Gif]`j ^\dXeX^k# [Xj _\`k [\e unter der Leitung von Thomas Hengelbrock. Xbkl\cc\eDXibkcX^\e`ek\cc`^\ekXe^\gXjjk%;XY\`[\eb\e?\[^\]fe[jXe[\ijle[Y`\k\e:_XeZ\e `ejk\`^\e[\ele[]Xcc\e[\eD€ibk\e% D\_i@e]fidXk`fe\elek\innn%XgXef%[\f[\ik\c\]fe`jZ_lek\i'/''Æ--//0)'%

Biografien Marion Eckstein Julian Podger

Marion Eckstein wurde in Bernkastel-Kues geboren. Sie studierte zunächst Germanistik und Julian Podger studierte Musik in Cambridge. Für Aufnahmen und in Konzerten arbeitete er mit Schulmusik und setzte nach dem Staatsexamen ihr Studium im Fach Gesang bei Julia Hamari Dirigenten wie John Eliot Gardiner, Philippe Herreweghe und Thomas Hengelbrock zusammen. an der Hochschule für Musik Stuttgart fort. Anschließend absolvierte sie ein künstlerisches Auf- Er spezialisierte sich insbesondere auf den Evangelistenpart in den Passionen Bachs. baustudium in der Gesangsklasse von Dunja Vejzovic, welches sie mit Auszeichnung abschloss. Julian Podger tritt regelmäßig bei Festivals in ganz Europa auf; Soloabende gab er in England Die Altistin ist Stipendiatin des Internationalen Richard-Wagner-Verbandes. Ihr breit gefächertes und Deutschland. Weitere Engagements führten ihn zum Hokutopia International Music Festival Repertoire reicht von den Bach’schen Oratorien über Mozarts »Requiem«, Mahlers »Kindertoten- (Tokio), zum Melbourne International Arts Festival und zum Boston Early Music Festival. lieder«, Richard Wagners »Wesendonck-Lieder« bis zu Beethovens »Missa solemnis«. Darüber Zu seinem Opernrepertoire gehören Werke von Monteverdi, Keiser und Mattheson. Der Tenor hinaus singt sie regelmäßig Zeitgenössische Musik, wie beispielsweise Dieter Schnebels »Dahle- ist Ensemblemitglied der Gothic Voices, des Harp Consort und regelmäßig bei I Fagiolini zu Gast. mer Messe«. Sie tritt bei internationalen Festivals wie den Salzburger Pfingstfestspielen, dem Er ist künstlerischer Leiter von Trinity Baroque, das seine Arbeit in Zusammenhang mit Podgers Europäischen Musikfest Stuttgart, dem Bremer Musikfest, LiedKunst KunstLied, den Ludwigs- Nachforschungen zur Aufführungspraxis in Cambridge aufnahm. Als Gastdirigent konzertierte er burger Schlossfestspielen, im Festspielhaus Baden-Baden und bei den Wiener Festwochen auf. mit dem Ensemble für Barockmusik Florilegium und dem Norsk Barokkorkester. Marion Eckstein arbeitet regelmäßig mit namhaften Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Kay Johannsen, Ludger Rémy und Helmuth Rilling. Rundfunkproduktionen und CD-Einspielungen wie zuletzt Weihnachtskantaten von Charpentier unter Kay Johannsen dokumentieren die künstle- Marek Rzepka rische Bandbreite der jungen Sängerin. Marek Rzepka wurde in Mikolów (Polen) geboren. Der gelernte Bergmann gewann 1989 beim Kolobrzeg-Festival den ersten Preis und begann daraufhin seine Gesangsausbildung in Krakau Bernhard Landauer bei Prof. Adam Szybowski. Nach dem Wechsel an die Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« in Dresden studierte Bernhard Landauer ist gebürtiger Innsbrucker und lebt in Salzburg. Nach ersten Konzert- und er bei Prof. Christian Elssner, schloss sein Studium mit Auszeichnung ab und absolvierte die Bühnenerfahrungen als Sopransolist der Wiltener Sängerknaben (Innsbruck) studierte er in Wien Meisterklasse der Dresdner Musikhochschule. Gesang bei Helene Karusso und und in Frankfurt bei Karl-Heinz Jarius. Meisterkurse bei , Teresa Zylis-Gara, Peter Schreier, Thomas Quasthoff Neben der Aufführung Alter Musik reizt ihn besonders die Interpretation von Literatur, die für und Charles Spencer ergänzten seine Ausbildung. Zurzeit arbeitet er mit Prof. Rudolf Piernay. einen Countertenor eher ungewöhnlich ist. So sang er u. a. Schuberts »Schöne Müllerin« und Marek Rzepka verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Balthasar-Neumann- »Winterreise«, den »Krämerspiegel« von , Bernsteins »Chichester Psalms« oder Chor und -Ensemble und Thomas Hengelbrock, dem Musikpodium Stuttgart und Frieder Bernius die »Three Latin Prayers« von Giaccinto Scelsi. Mit Uraufführungen von René Clemencic, Richard sowie mit dem RIAS Kammerchor und Hans-Christoph Rademann. Er gastierte u. a. im Mailänder Dünser, Alfred Schnittke, Simon Wills, John White u.a. stellt auch die Zeitgenössische Musik Auditorium, beim Bologna Festival, den Händelfestspielen Halle, dem Rheingau Musikfestival, einen festen Bestandteil seiner Tätigkeit dar. Boston Early Music Festival, den Schwetzinger Festspielen und gab Liederabende in vielen euro- Er sang in Inszenierungen an der Berliner Staatsoper, am Essener Aalto-Theater, an der Oper päischen Städten. Etliche CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen dokumentieren sein künst- Frankfurt, der Wiener Staatsoper und der Volksoper sowie bei den Bregenzer Festspielen, den lerisches Schaffen. Händel-Festspielen Halle, den Innsbrucker Festwochen und den Schwetzinger Festspielen. Seit Seit 2001 hat er einen Lehrauftrag für Gesang in der Abteilung für Alte Musik an der Musik- 2005 ist er als Dozent bei den Austrian Masterclasses tätig. hochschule »Felix Mendelssohn-Bartholdy« in Leipzig.

30 I 31 Biografien Kommen Sie doch näher ran! Wenn Sie der muSiK und den KünStlern noch näher Kommen möchten, treten Sie dem FörderKreiS deS handWerKS e.V. bei!

Thomas Hengelbrock im Portrait und noch etWaS näher! Jetzt Im Rahmen einer Zeitinsel präsentiert das Konzerthaus den charismatischen Dirigenten Thomas erhalten Sie 10% Kartenrabatt Hengelbrock. Zwei weitere Konzerte mit dem Mahler Chamber Orchestra und dem Balthasar- bei den eigenVeranStaltungen, Neumann-Chor und -Ensemble zeichnen sein Wirken exemplarisch nach:

Werden zum JahreSempFang, zu Sa 16.05.2009 Carl Maria von Weber 19.00 »Der Freischütz« hauSFührungen und probenbe- Oper in drei Aufzügen op. 77 Suchen eingeladen. alle inFoS (konzertante Aufführung in deutscher Sprache) unter t 0231-22 696 261 oder WWW. Sa 20.06.2009 Johann Sebastian Bach KonzerthauS-dortmund.de 20.00 Messe h-moll BWV 232

Förderkreis des Handwerks e.V. zugunsten KONZERTHAUS DORTMUND

äher Weiterhören Texte Prof. Thomas Seedorf

Fotonachweise Titel © Marco Borggreve S. 4I 5 © Bianca Claße S. 14 © John H. Roberts (Hg.): Handel Sources Vol. 5 S. 20 © Benjamin Krieg S. 24 © Bianca Claße S. 26 © Benjamin Krieg

Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND

Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa

Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Schröder

Konzeption Kristina Erdmann

Anzeigen Anne-Katrin Röhm · T 0231-22 696161

Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

Impressum

Konzerthaus dortmund philharmonie für westfalen brückstrasse 21 I 44135 Dortmund t 0231-22 696 200 I f 0231-22 696 222 [email protected] www.konzerthaus-dortmund.de