6 NEUMEISTER DEZ 2019 KLASSISCHE MODERNE POST WAR CONTEMPORARY ART Auktion 66 6 DEZ 2019 ALTENEUMEISTER/MODERNE KUNST

NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus Barer Str.37 80799 München [email protected] www.neumeister.com NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus Barer Str. 37 80799 München [email protected] www.neumeister.com Vorbesichtigung 6 28. November – 2. Dezember 2019 DEZ 2019 Täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr Sa und So von 10.00 bis 15.00 Uhr Auktion 6. Dezember 2019 15.00 Uhr Klassische Moderne Post War Contemporary Art 17.00 Uhr shape

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Alle Lose mit einem unteren Schätzwert ab € 2.000 wurden mit der Datenbank des Art Loss Registers abgeglichen. 72. Max Ernst. La Facteur Automne. 1957

127. Axel Hütte. Hüfigletscher. 2007/1997

142. Gerhard Richter. Porträt Heiner Friedrich. 1970

10 Klassische Moderne

Post War Kat.-Nrn. 1–104

11 1

317480/43018-21 Emil Nolde 1867 Nolde/Kreis Tondern –1956 Seebüll Folge von 110 Bergpostkarten in 30 Motiven. Um 1896/1898

110 farbige Klischeedrucke jeweils auf Karton (Postkartenkarton) Ca. 9 × 14 cm Alle in der Druckform signiert „E. Hansen“ und im Druckträger auch handschriftlich betitelt. Am Unterrand mit der typographischen Anschrift des Druckers bzw. Verlegers. 42 Postkarten verso als Grußkarten beschriftet, 68 Karten unbeschrieben. Die Auflage der jeweiligen Postkarten ist unbekannt. Werkverzeichnis: Reuther 1–30

Der komplette Satz der 30 Karten mit zum Teil mehreren Doubletten. Die Vorlagen dieser Postkarten entstanden zwischen 1896 –1898 in ­Noldes St. Gallener Zeit als Gewerbe- und Zeichenlehrer an der ­dortigen Industrie-und Gewerbeschule. Angeregt durch lokale Sagen und Volksmärchen entwirft Nolde Zeichnungen und Aquarelle der Schweizer Berge, vor allem von „Mönch“, „Jungfrau“ und „Eiger“, die sich in märchenhafte Gestalten mit menschlichem Antlitz verwandeln. 1896 druckte die „Jugend“ zwei dieser Berg­­postkarten und durch ­diesen Erfolg bestätigt, wagte Noldem mit geliehenem Geld eine eigene Auflage drucken zu lassen. Verlegt wurden die Karten zunächst durch das Münchener Schreibwarengeschäft F. Anton Prantl sowie durch F. Killinger in Zürich. Dass das Postkartenprojekt solche Aus- maße annehmen konnte, war nicht absehbar. Der kommerzielle Erfolg ermöglichte Nolde die finanzielle Unabhängigkeit, um freischaffender Künstler zu werden. Die Bergpostkarten haben seinen frühen Ruhm begründet, aber durch die Namensänderung von Hansen auf Nolde wurde dieser Erfolg erstmals nicht mit ihm in Verbindung gebracht. So schreibt Paula Modersohn-Becker an ihre Schwester: „Eine neue Errungenschaft ist der Maler Hansen. Von Natur ein Schleswiger ­Bauernsohn hat er lange im Kunstgewerbe gearbeitet, kam in der Schweiz auf den klugen Einfall, Bergpostkarten zu zeichnen, Jungfrau, Mönch, Eiger, mit drastischen Gesichtern, kennst Du sie? Sie waren auch in der Jugend veröffentlicht. Er nahm sie als schlaues Bäuerlein in eigenen Verlag und verdiente in einer Woche zehntausend Mark …“. (zitiert aus: Manfred Reuther, Das Frühwerk Emil Noldes, DuMont ­Buchverlag Köln, Seite 272–287).

€ 4.000 – 6.000 ×

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318845/43293-8 Peter Behrens 1868 Hamburg –1940 Der Kuss. 1898

Farbholzschnitt auf Japanbütten 27,5 × 21,5 cm (37 × 28 cm) Am Unterrand typographisch bezeichnet: Peter Behrens, Sechsfarbiger ­Originalholzschnitt PAN IV 2. Erschienen in der allgemeinen Ausgabe des „Pan“, Jg. IV, H. 2, 1898. Werkverzeichnis: Söhn HDO 52902-6 Dabei: Maximilian Kurzweil. Der Polster. Farbholzschnitt auf Kaiserlich Japan- papier. 36 × 26 cm (39 × 30,5 cm). Auf braunem O.-Büttenkarton aufgelegt, dieser am Unterrand typographisch bezeichnet. Erschienen im Verlag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien.

€ 1.000 –1.500

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319139/43449-1 Julius Exter 1863 Ludwigshafen –1939 Übersee-Feldwies Sitzender Akt sich Strümpfe anziehend. 1909

Öl auf Leinwand 67 × 70,5 cm Rechts oben signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland Vgl.: Elmar Schmid. Julius Exter. Aufbruch in die Moderne. Sommerschule in Feldwies am Chiemsee, Abb. S. 52 ff. Siehe auch Kat. Nr. 264 Julius Exter, Adam und Eva, 1983 im Katalog Alte Kunst am 4. Dezember 2019.

Julius Exters vielseitiges und umfangreiches künstlerisches Schaffen war ein maßgeblicher Antrieb für den künstlerischen Aufbruch in die Moderne. Exter war Mitglied in der Münchner und der Berliner Secession sowie ein Mitarbeiter bei der epochenprägenden Zeitschrift „Jugend“. Sein Frühwerk trägt Züge des Impressionismus und des Symbolismus, später wird er von seinen Künstlerkollegen aufgrund ­seines virtuosen Farbenspiels, insbesondere bei der Freilichtmalerei als „Farbenfürst“ bezeichnet. 1902 erwirbt der Künstler ein kleines ­Bauernhaus in Feldwies am Chiemsee, das er zu einer in ganz Europa bekannten Malschule ausbaut. Diesen Landsitz und dessen farben­ frohen Blumengarten­ hält Exter in zahlreichen Gemälden stolz fest.

Der vorliegende Akt setzt sich bewusst von diesen bunten Garten­ malereien ab. Ein grüner Vorhang gibt den Blick frei auf einen in ­warmes Dämmerlicht getauchten Raum, in dem sich eine Frau vornüber gebeugt ihre Strümpfe anzieht. Der beiseite geschobene Vorhang, die versunkene Haltung und der gesenkte Blick der Frau erzeugen eine in sich geschlossenen, intimen Bildraum.

€ 7.000 –9.000

18 19 4

318893/43373-2 Käthe Kollwitz 1867 Königsberg i. Pr. –1945 Schloss Moritzburg b. Dresden Tod und Frau. 1910

Kaltnadelradierung in Braun mit Strichätzung, Schmirgel, Vernis mou u. a. auf Kupferdruckpapier 44,6 × 44,8 cm (65 × 54 cm) Rechts unten mit der verblassten Signatur (Stempelsignatur) „Käthe Kollwitz“ und der gestochenen Schrift: im unteren Teil der Darstellung. Links unten: Orig. Rad. von Käthe Kollwitz, mittig Verlag von Emil Richter Dresden, rechts: Druck v. O. Felsing Berlin Chlttbg. Trocken­stempel des Verlags E. Richter links unten. Eines der Exemplare der Auflage von 1921. Rahmen. Werkverzeichnis: Von der Becke 107 VI (von VIII) Provenienz: Rückseitig Etikett der Kunstglaserei Richard Fischer Braunschweig

€ 1.000 –1.500

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319167/43293-14 Richard Müller 1874 Tschirnitz–1954 Dresden-Loschwitz Wunder der Dressur. Lorbeer und Narrenkappe. Die Stärkere. Gegenseitiges Studium. Eine Anfrage (klein). 1911, 1916, 1918, 1922

5 Blatt Radierungen auf Velin bzw. Kupferdruckpapier bis 29 × 42 cm (bis 38 × 50 cm) Alle Blätter mit Bleistift signiert und jeweils in der Platte signiert und datiert. 3 Blätter nummeriert. Werkverzeichnis: Günther 62, 84, 91, 119, 122

€ 1.500 –2.000 ×

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319169/43293-15 Richard Müller 1874 Tschirnitz–1954 Dresden-Loschwitz Wunder der Dressur. Eine Anfrage (groß). Die Stärkere. Liebesbotschaft. Atelierfenster. 1911, 1918, 1921, 1925

5 Blatt Radierungen auf Japan bzw. Velin bis 29 × 42 cm (bis 47 × 53 cm) Vier Blätter mit Bleistift signiert sowie vier Blätter in der Platte ­monogrammiert und datiert. Das Blatt „Eine Anfrage“ mit der ­handschriftlichen Adresse des Druckers Otto Felsing, Berlin. Mit dem Trockenstempel der Vereinigung der Kunstverleger. Exemplar 23/28. Werkverzeichnis: Günther 62, 86, 91, 110, 132

€ 1.500 –2.000 ×

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319171/43293-16 Richard Müller 1874 Tschirnitz–1954 Dresden-Loschwitz In voller Würde (Photograph). Auf Freiersfüßen. Der Künstler. Mittagssonne. 1912, 1914, 1915, 1919

4 Blatt Radierungen auf Kupferdruckpapier bis 54 × 36,5 cm (bis 69,5 × 50 cm) Drei Blätter signiert, eines gestempelt: Professor Richard Müller, Dresden. Alle Blätter in der Platte signiert und datiert. Ein Blatt handschriftlich bezeichnet „Probedruck“. Ein Blatt mit dem Trockenstempel der Vereinigung für Kunstverleger. Ein Blatt nummeriert 48/83. Werkverzeichnis: Günther 65, 70, 72, 96

€ 1.500 –2.000 ×

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318362/43214-1 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Blick ins Gebirge (über das Murnauer Moos). 1903

Farbige Kreidezeichnung auf Karton 23,5 × 35,5 cm Links unten mit Bleistift monogrammiert und datiert 12. II. 03. Rahmen. Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin

Die farbige Kreidezeichnung „Blick ins Gebirge“ entstand während ­Münters Studienjahre in München, wo sie seit April 1901 lebte. Sie hatte in Düsseldorf bereits Zeichenunterricht genossen und Bildhauerei bei Hermann Küppers studiert. Frauen durften zu diesem Zeitpunkt nicht an den Kunstakademien studieren, sondern lediglich Privatschulen besuchen. Nachdem Gabriele Münter die Anfängerklasse der Schule des Künstlerinnen-Vereins bei Maximillian Dasio und Angelo Jank nach kurzer Zeit wegen persönlicher Unterforderung wieder verlassen hatte, trat sie im Winter 1901/02 in die von Kandinsky und einer Künstlergruppe neu gegründete Malschule der Ausstellungsvereinigung „Phalanx“ ein. Dort fühlte sie sich zum ersten Mal als Künstlerin ernstgenommen. Der erste mehrwöchige Aufenthalt führte die Klasse von Kandinsky nach Kochel am See, wo Kandinsky und Münter die Umgebung mit dem Fahrrad – eine für Frauen damals wenig übliche Sportart – erkundeten. In Kochel kam es auch zu einer ersten Annäherung zwischen Lehrer und Schülerin und beim nächsten Ausflug im Sommer 1903 nach Kallmünz/ Oberpfalz schließlich zur Verlobung. Während man in den Sommer­ monaten immer unter freiem Himmel malte, wurde in den Winter­ monaten das Atelier – Münters Atelier befand sich in der Münchner Schackstraße – gemalt. Die vorliegende Kreidezeichnung zeigt, wie eigenwillig Gabriele Münter schon Anfang des 20. Jahrhunderts malte. So soll auch Kandinsky angemerkt haben: „Du bist hoffnungslos als Schüler – man kann Dir nichts beibringen. (…) Du hast alles von Natur. Was ich für dich tun kann, ist, dein Talent zu hüten und zu pflegen, daß nichts Falsches dazu kommt“ (Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen. Kat. Ausst. 1999, S. 13)

€ 20.000 –30.000 ×

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318366/43214-5 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Parc Saint Cloud. 1907

Farblinolschnitt auf Japan 9,8 × 24 cm (10,7 × 24,6 cm) Rechts unten signiert. Links unten bezeichnet „Handdruck“. Im Stein mono­grammiert. Handdruck aus einer Auflage von wohl 15 Exemplaren in verschiedenen Farbvarianten. Fünf Farbvarianten des Motivs befinden sich im Lenbachhaus, München. Rahmen. Werkverzeichnis: Helms 13, Hoberg 12 Provenienz: Auktion Schloss Ricklingen (verso auf dem Schutzkarton altes Klebeetikett) o. J. Direkt aus der Familie der Künstlerin

Zwischen Mai 1906 und Juni 1907 verbringen Gabriele Münter und ­Wassily Kandinsky ein Jahr in Sèvres bei Paris. Saint Cloud ist wie ­Sèvres ein Vorort von Paris. Das Landhaus, in dem das Paar in Sèvres lebt, liegt unterhalb des Plateaus, auf dem sich der weitläufige Parc de Saint Cloud erstreckt. Gabriele Münter widmete sich in verschiedenen Darstellungen diesem Park. Der vorliegende Linolschnitt zeigt eines

28 der Bassins hinter dem ehemaligen Schloss. Besonders charakteristisch für die druckgrafische Ausarbeitung der Ansicht – es existiert auch ein Gemälde – ist die Spiegelung der Architektur im Wasser. Die Technik des Linolschnitts erlaubt es ihr ferner, immer wieder neue Farbkompositionen innerhalb eines Motivs zu verwenden, um verschiedene Stimmungen wiederzugeben. Auf dem Gebiet der Druckgrafik entwickelt Gabriele Münter während ihres Frankreich-Aufenthaltes ihren eigenen Stil. An­­ regung findet die Künstlerin dabei im neuen französischen Holzschnitt. Durch ihre flächenhafte Darstellung und Formvereinfachung trug diese – ganz im Sinne der Moderne – wesentlich dazu bei, die traditio- nellen Bildgesetze zu sprengen. Im Frühjahr 1907 hatte sie erste offizielle Erfolge. Einige ihrer Holzschnitte werden in der Zeitschrift „Les Tendences Nouvelles“ veröffentlich, fünf weitere stellt sie zusammen mit klein­ formatigen Ölstudien im „Salon des Artistes Indépentants“ aus. Erst- mals wird auch die Presse auf Gabriele Münter aufmerksam. Parc Saint Cloud als Holzschnitt scheint der Künstlerin besonders wichtig zu sein: Im Oktober 1908 zeigt sie es erneut auf dem „Salon d’Autonomne“ in Paris und ein Jahr später in der Ausstellung der Neuen Künstlervereinigung München. (Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen 1999, S. 15. Mössinger, Ingrid/Friedrich Thomas (Hg). Gabriele Münter. Werke im Museum Gunzenhauser 2009, S. 52.)

€ 10.000 –15.000 ×

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318368/43214-6 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Im Gespräch. 1908

Farblinolschnitt auf Japan 16,7 × 18,7 cm (17,5 × 19,6 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert, links unten bezeichnet: Handdruck. Links unten im Stein monogrammiert. Eines von 12 Exemplaren, davon drei im Lenbachhaus. Rahmen. Werkverzeichnis: Helms 34, Hoberg 35.3 GMS 882 Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin

Nach ihrem Parisaufenthalt lebt Gabriele Münter bis Juli 1908 mehrere Monate in Berlin, wohin Schroeters – die Familie der Schwester Gabriele Münters – gezogen war. Dies ermöglicht der kinderlosen Künstlerin, ihr geliebtes „Patchen“ jederzeit zu sehen und zu begleiten. Es entstehen zahlreiche Zeichnungen und Linolschnitte, die u. a. Friedels Spielsachen in verschiedenen Arrangements zeigen. Im „Gespräch“ sind Clown und Puppe – die beiden wichtigsten Spielsachen Friedels – einander zugewandt und scheinen sich zu unterhalten. Der Farbauftrag ist sehr präzise. Im selben Jahr stellt Münter ihr bis dahin entstandenes druckgrafisches Werk im Kölner Kunstsalon Lenoble aus. Im Bonner General-Anzeiger wird die Spielzeug-Serie sogar besonders hervorgehoben und als unterhalt- sam und originell gelobt. (Kleine Gisela. Gabriele Münter und die Kinder- welt, Main/Leipzig 1997, S. 18, 34. Mössinger, Ingrid/Friedrich, Thomas (Hg). Gabriele Münter. Werke im Museum Gunzenhauser 2009, S. 74)

€ 6.000 –8.000 ×

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318364/43214-3 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Ausflug in die Murnauer Landschaft. Um 1908

Tuschzeichnung und Aquarell auf Velin 9,5 × 12,8 cm Rahmen. Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin

Die köstliche kleine Zeichnung markiert den Auftakt zu den Jahren, in denen Gabriele Münter als Mitglied der Künstlergruppe des Blauen ­Reiter die Kunstgeschichte maßgeblich mitgeprägt hat. Im Jahr 1908 nämlich entdeckte die Malerin zusammen mit Kandinsky den Ort ­Murnau und den Reiz der bayerischen Landschaftsmotive, die sie und ihre Freunde in der Folge vielfach in Gemälden aufgegriffen und damit den Expressionismus begründet haben. Vieles deutet sich in der Zeich- nung formal bereits an: Die schwarze Linie um die vier Rückenfiguren im Vordergrund, das flächige Nebeneinander der Berge und Wolken sowie die erzählerische Qualität. Die Gruppe – vielleicht schon ergänzt durch Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky – ist durch ihre extravaganten Hüte und die übergroßen Federn am modischen Tiroler- hut als Städter gekennzeichnet, die bewundernd in den Anblick des Alpenpanoramas vertieft sind. Mit wenigen Strichen und sparsamen Mitteln gelang Gabriele Münter eine karikaturistisch zugespitzte und womöglich sogar selbstironische Darstellung von Sommerfrischlern, die in der unberührten Natur und dem einfachen Landleben den Ausgleich zur Stadt sowie künstlerische Inspiration suchen. GS

€ 8.000 –10.000 ×

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318369/43214-7 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/ Oberbayern Neujahrswunsch. 1910

Farbholzschnitt auf Japan 13,8 × 10,5 cm (15, 2 × 11,6 c m) Rechts unten mit Bleistift signiert. Im Stein monogrammiert und betitelt. Eines von 42 Exemplaren, drei davon befinden sich im Lenbachhaus. Rahmen. Werkverzeichnis: Helms 37, Hoberg 38.2 GMS 888 Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin

1909 bis 1911 und dann wieder 1913, fertigt Gabriele Münter Neujahrs­ wünsche an, die sie an Freunde und Bekannte schickt. Seit Sommer 1908 lebt sie mit Kandinsky in Murnau. Das Leben im ländlichen Murnau sowie die regelmäßigen Treffen mit den Künstlerfreunden Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin führte zu sehr intensiven und fruchtbaren künstlerischen Anregungen. Anders als die in Paris ­ent­standenen Drucke, vervielfältige Münter ihre Neujahrswünsche im Maschinendruckverfahren. Inhaltlich vermitteln sie die ländliche Ursprünglichkeit und das volkstümlich-traditionelle Leben nach Murnauer Vorbild. Münter begann seit dem Kauf des Murnauer Hauses folklo­- ris­tische Kunst zu sammeln und sich intensiv damit zu beschäftigen. Es entstanden kleine ländliche Ansichten und figürliche Motive. Einer der glücklichen Empfänger eines Neujahrsgrußes war Alexis Mérodack-­Jeanneau, Herausgeber des „Tendence Nouvelles“. Dieser war von der kleinen Grußkarte so angetan, dass er in seiner Zeitschrift eine positive Kritik verfasste.

€ 5.000 –7.000 ×

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318370/43214-8 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Neujahrswunsch. 1911

Farbholzschnitt auf Japan 11,2 × 19,7 cm (21 × 29,8 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert sowie im Stock monogrammiert. Eines von 65 Exemplaren in verschiedenen Farbstellungen, zwei davon befinden sich im Lenbachhaus. Rahmen. Werkverzeichnis: Helms 38, Hoberg 40.1 GMS 891 Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin

€ 5.000 –7.000 ×

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318365/43214-4 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Ober- bayern Glückwunschkarte an Annemarie Münter zum 12. Geburtstag. 1916

Aquarell und Federzeichnung auf Velin sowie Anschriftenseite der Postkarte 9 × 9 cm (14 × 9 cm) Das Aquarell rechts unten monogrammiert, links bezeichnet und betitelt: Um Mitternacht in Svolvaer 19 VII 16. Unten kurzer Brief in Tinte. Die Anschriftenseite mit Adressen, Briefmarken und Poststempel vom 31.7.1916. Beide in einem Rahmen. Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin

„Liebes Annemariechen, Leider bin ich auf dem Land in einer Einöde, da gibt es keine Ansichtskarten – so muss ich Dir zum Geburtstag eine machen. Ich wohne jetzt auf einem See. Wie geht es Euch allen drei? Herzliche Wünsche und Grüße zum Geburtstage. Deine Tante Ella.“ ­Gabriele Münter schickt ihren beiden geliebten Patenkindern stets von allen Reisen und Aufenthalten Kartengrüße. Die Postkarte entsteht 1916 in der norwegischen Hafenstadt Svolvaer. Der erste Weltkrieg zwingt das Künstlerpaar Münter und Kandinsky 1915 zur Flucht in die Schweiz. Kandinsky kehrt daraufhin in seine russische Heimat zurück, Gabriele Münter wandert nach Skandinavien aus, wo sie fast fünf Jahre verbringt. 1916 trifft sie Kandinsky in Stockholm zum letzen Mal, danach geht die Beziehung in die Brüche, Kandinsky heiratet Nina Andrejewskaja.

€ 3.000 –5.000 ×

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318372/43214-9 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Neujahrswunsch. 1934

Linolschnitt auf Bütten 10,3 × 7,5 cm (13,5 × 9,8 cm) Links unten mit Bleistift signiert. Rechts unten bezeichnet: „Murnau“, unten Mitte: „Herzliche Glückwünsche!“. Eines von 10 Exemplaren, zwei davon befinden sich im Lenbachhaus. Rahmen. Werkverzeichnis: Hoberg 87.2 Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin

1934 greift Gabriele Münter den Brauch ihrer Neujahrsgraphik der ­ Vorkriegsjahre auf und gestaltet das vorliegende Motiv der arbeitenden Frau am Tisch – mit und ohne Schere in der Hand. Im Gegensatz zu den früheren Glückwunschkarten entscheidet sich die Künstlerin für eine geringe Auflage im Handdruckverfahren.

€ 4.000 – 6.000 ×

37 16

319188/43466-3 Maurice Denis 1870 Granville –1943 Paris Le Goûter sous les Châtaigniers, 1914

Öl auf Leinwand 80,5 × 123 cm Links unten signiert und datiert. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Die Arbeit wird in das Werksverzeichnis von Claire Denis und Fabienne Stahl aufgenommen. Provenienz: Galerie Druet, Paris (no. 8685), 1. Juli 1916. 22 April 1918 zurück an den Künstler. 1921 Mr Matsukata, direkt vom Künstler. 1944 durch die französische Regierung konfisziert. 21. November 1947 Hôtel Drouot. Seit 1985 Privatsammlung. 18. März 1986 Hôtel Drouot, Paris, lot 45. Richard Green Gallery, London. In den 1980er erworben vom letzten Eigentümer Ausstellung: Paris, Galerie Druet. Oeuvres récentes de Maurice Denis, 1916. Paris, Pavillon de Marsan, Exposition Maurice Denis, 1888 –1924, April – May 1924, no. 228 (Titel lautet dort ‹Le goûter›) Perros-Guirec, Maison des Traouieros, Maurice Denis à Perros-Guirec, July–August 1985, no. P80 bis, p. 57.

Das in bunten Farbflecken aufgelöste Motiv einer hitzeflirrenden Sommer­ landschaft weist Maurice Denis als Mitglied der Künstlergruppe Nabis und als Wegbereiter der Moderne aus. Die Formen entfalten im lebhaften Kontrast von Blau und Gelb ein Eigenleben, das die Überzeugung des Malers bestätigt, ein Bild sei „in erster Linie eine plane, mit Farben in einer bestimmten Ordnung bedeckte Fläche“. Zugleich legte Maurice Denis die Grundlage für eine neue Stilrichtung, den Symbolismus. Dies wird deutlich am Motiv mehrerer Personen, die sich an einem sonnigen Tag zum Picknick in den Schatten großer Kastanienbäume zurückgezogen haben, der ihre durch einzelne Lichtreflexe akzentuierte Kleidung zum Leuchten bringt. In symbolischer Absicht deutet der Maler damit zugleich die unbeschwerte Gefühlslage von Menschen an, die sich ganz der ­heiteren Stimmung eines Sommertags hingeben. Im Jahr des Kriegs­ beginns gemalt, suchte der Künstler Zuflucht zu einer Idylle, die bald durch die grausame Wirklichkeit ein Ende finden sollte. GS

€ 65.000 –85.000

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318183/43190-1 Lesser Ury 1861 Birnbaum/Posen –1931 Berlin Straßenszene im Tiergarten. 1915–20

Farbige Pastellkreide auf braunem Karton 48,5 × 34 cm Rechts unten signiert. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Wir danken Frau Dr. Sibylle Groß für die wissen­schaftliche Bearbeitung. Gutachten vom November 2019 liegt vor. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung

Der Künstler mit polnisch-jüdischen Wurzeln fand als Mitglied der ­Berliner Secession spät den verdienten Erfolg, der 1916 endlich auch durch große Einzelausstellungen in den namhaften Galerien von Paul Cassirer in Berlin und Thannhauser in München gekrönt wurde. Seither gilt die Bewunderung der Kunstwelt den stimmungsvollen Szenen des Berliner Großstadtlebens, die Lesser Ury neben Max Liebermann und Lovis Corinth als Vertreter des deutschen Impressionismus ausweisen. Seine künstlerische Leistung liegt in der ins Skizzenhafte aufgelösten Wiedergabe der Gegenstände und der farblich ins Atmosphärische gesteigerten Lichtführung. Auf dem Pastell gelingt ihm eine spannungs- volle Komposition, in der das lebhafte Gedränge von flanierenden ­Menschen und Pferdekutschen unter den dunklen Baumreihen der ­Tiergartenallee das Gegengewicht bildet zur leeren, vom letzten ­Tageslicht erhellten Bildmitte nach einem Gewitter. Mit der Stunde der Dämmerung schuf der Maler ein existenzielles Sinnbild für den Gegensatz von urbanem Leben und Natur sowie für den steten Wandel, in dessen Verlauf die Geschäftig­keit des Tages der Ruhe und Melancholie der Nacht weicht. GS

€ 70.000 –90.000

40 41 18

318948/43398-1 Oskar Coester 1886 a. M. –1955 Dachau Herr im Anzug am Tisch. 1914

Öl auf Pappe 103 × 72 cm Rechts oben signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Sammlung Ludwig Prager, München Ausstellung: XVI. Espositione Internationale d’Arte della citta Venezia 1928 (Verso Klebeetikett). Bayerische Akademie der schönen Künste München 1978 –1979. Gemäldegalerie Dachau 2001/2002 Literatur: Ausst. Kat. Bayerische Akademie der schönen Künste. Der Maler Oscar Coester. 1978, Kat. Nr. 7. Ausst. Kat. Gemäldegalerie Dachau. „Denn Du wächst neben dem Jahrhundert“. Oskar Coester. Ein Malerleben 1886 –1955. 2001/2002. S. 32.

€ 4.000 – 6.000

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318949/43398-2 Oskar Coester 1886 Frankfurt a. M. –1955 Dachau Hortensien und Katze. Um 1919

Öl auf Karton 93 × 80 cm Links unten monogrammiert. Verso auf Klebeetikett von fremder Hand betitelt und datiert. Rahmen. Provenienz: Sammlung Ludwig Prager, München Literatur: Ausst. Kat. Bayerische Akademie der schönen Künste, München. Der Maler Oskar Coester 1886 –1955. Kat. 15. Ausstellung: Galerie Günther Franke, München 1956 (dort in der Aus­­­ stellungsliste datiert: 1919). Bayerische Akademie der schönen Künste München 1978 – 1979

€ 5.000 –7.000

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318875/43361-1 Alexej von Jawlensky 1864 Torschok–1941 Wiesbaden Heilandsgesicht. 1919/20

Öl über Bleistift auf Holz 21 × 16 cm Links unten monogrammiert „AJ“. Verso von fremder Hand bezeichnet: „Düsseldorf am 4.7.21 als Jawlensky als Gast bei mir weilte. M. Scheffer, geb. Frisch (?).“ Mit weißer Kreide nummeriert 3481. Rahmen. Werkverzeichnis: M. Jawlensky, L. Pieroni-Jawlensky & A. Jawlensky, Volume III, Nr. 2243, S. 411 Provenienz: Aus dem Atelier des Künstlers M. Scheffer, Düsseldorf, 1921 Lempertz, Köln. Kat. Nr. 542, 3./4. Dezember 1974, Lot 348A. Seither Privatbesitz Deutschland Danksagung: Wir danken Frau Biaconi Jawlensky für die freundliche ­Unterstützung bei der wissenschaftlichen Bearbeitung

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges, mussten Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin Deutschland sofort verlassen. Die Flucht in die Schweiz sowie schwierige Familienangelegenheiten stürzten den Künstler zunächst in eine Krise: „ich wollte weiter meine gewaltigen starkfarbigen Bilder malen, aber ich fühlte, ich konnte nicht“. (Alexej Jawlensky, An P. Willibrord Verkade, Das Kunstwerk, 2. Jg. Heft 1/2, 1948, S. 49). Der Versuch im früheren Stil weiter zu malen scheiterte zwar, bildete aber auch einen Neuanfang und führte zu einem Stilwandel im Oeuvre des Künstlers. Seit 1915 beschäftigte er sich zunehmend mit seinem früheren Thema „Köpfe“, wobei er im Gegensatz zu seinen expressiven Köpfen der Vorkriegsjahre nun schrittweise durch Abstrak- tion und Reduktion der Formen zunächst „Mystische Köpfe“ und ­„Heiligengesichter“ schuf und schließlich die sogenannten „Abstrakten Köpfe“ entwickelte. Das „Heilandsgesicht“ zeigt ein weitestgehend ­stilisiertes, geschlechtsloses Gesicht mit geschlossenen Augen. Die Gesichtsform ist U-förmig, senkrechte und waagerechte Linien bilden Augen, Augenbrauen und den Mund, die Nase ist L-förmig, die Stirn ­bildet ein offenes Dreieck. Rechts und links fallen wellenförmige Haar- strähnen herab, der Hals wird durch eine einzige kurze Linie angedeutet. Die zarte Farbigkeit unterstreicht die Formen und bildet Schattierungen und Kontraste. Jawlensky schafft sich durch die geometrischen Formen ein variierbares Gerüst, das ihm bei der Abbildung des allgemeingülti- gen Urbild des menschlichen Antlitzes dient und spiegelt damit seine intensive Haltung zwischen Mystik, Religion und Spiritualismus wider. 1921 siedelte Jawlensky von Ascona nach Wiesbaden über. Laut der Bezeichnung auf der Rückseite des Bildes, war er wohl am 4.7.1921 bei Maria Scheffer in Düsseldorf zu Besuch. Maria Scheffer besaß drei ­weitere Werke Jawlenskys und aus einem Briefwechsel vom 19. Mai 1921 zwischen der Kunsthändlerin Emmy Galka Schreyer und Alexej Jawlensky geht hervor, dass auch Schreyer in Düsseldorf bei Scheffer, „eine der entzückensten (sic) Frauen“ wohnte.

€ 250.000 –350.000

44 45 21

319189/43466-4 1879 Münchenbuchsee bei –1940 Muralto Zeichnung zum Bootverleiher. 1918, 204

Aquarell und Bleistiftzeichnung auf bräunlichem Papier, auf dünnem Karton aufgezogen 15,6 × 20,7 cm (21,6 × 25 cm) Rechts oben in der Darstellung signiert „Klee“, links unten mit Bleistift datiert „1918“. Auf dem Unterlagenkarton eigenhändig mit Feder betitelt, datiert und nummeriert: „1918/204 Zeichnung zum Bootsverleiher“. Rahmen. Werkverzeichnis: Paul Klee Stiftung 2051 Provenienz: J. B. Neumann (Graphisches Kabinett, New Art Circle, Neumann Gallery), Berlin und New York. Merton Daniel Simpson, New York (Geschenk vom oben genannten). James Wise, Genua. Brook Street Gallery, London Literatur: Paul Klee Stiftung Kunstmuseum Bern. Paul Klee: Catalogue Raisonné, 1913 –1918, Bonn, 2000, Bd. 2, S. 525, no. 2051. Vgl.: Landschaft mit dem Segelschiffsvermieter, 1918, 86, Kat. Nr. 2149.

Der Schweizer Paul Klee hatte sich allmählich in der Münchner Kunst­szene etabliert, als Kandinsky auf seine grafischen Arbeiten aufmerksam wurde und ihn 1912 zur zweiten Ausstellung des Blauen Reiter einlud. Seine zarten Zeichnungen unterschieden ihn von den überwiegend malenden Expressionisten und begründeten seine künstlerische Anerkennung. Die minimal kolorierte Bleistiftzeichnung von 1918 zeigt in der Bildmitte den „Bootverleiher“ als karikatureskes Männchen, das auf einer filigranen Konstruktion von Stegen über dem Wasser balanciert. In das Gerüst sind die für Klee charakteristischen Symbole – Kirchturm und Kirchenfenster, Tanne, sowie Sonne, Mond und Sterne – eingewebt. In der Verbindung von Gebautem und Natürlichem, von Gegenständlichkeit und Abstraktion, schlägt Klees Kunst die Brücke von der sichtbaren Welt zum unsicht­ baren Wesen der Dinge. Hier scheint die visionäre Fantastik auf, die ihn zum Vorbild für die Surrealisten machen sollte. GS

€ 25.000 –35.000

46 47 22

318639/43293-3 Max Beckmann 1884 Leipzig –1950 New York Abendgesellschaft. 1912

Radierung und Kaltnadel auf Velin 14,6 × 19,7 cm (24 × 29,5 cm) Rechts unten signiert „Beckmann“. Lt. Hofmaier eines von ca. 50 Exemplaren. Werkverzeichnis: Gallwitz 43. Hofmaier 54 III B a (von b) und Hofmaier 278 B Dabei: Mainlandschaft mit Regenbogen 1923. Kaltnadelradierung auf Japan. 24,3 × 20,4 cm (38,5 × 33 cm). Rechts unten signiert. Exemplar­ 34/60, aber außerhalb der bei Hofmaier erwähnten Auflage auf JWZanders Papier.

Dargestellt sind der Maler Hans Meid am Tisch sitzend und der Bildhauer Wilhelm Gerstel der mit verschränkten Armen hinter dem Tisch steht sowie die drei Frauen der Künstler, die zusammen an der Akademie in Karlsruhe studierten.

€ 2.500 –3.000 ×

48 23

318637/43293-1 Max Beckmann 1884 Leipzig –1950 New York Fastnacht. 1922

Kaltnadelradierung auf Velin 32,5 × 25 cm (48,5 × 35 cm) Rechts unten signiert „Beckmann“. Eines von ca. 100 Exemplaren. Werkverzeichnis: Gallwitz 201. Hofmaier 231 B c (von d)

€ 3.000 –3.500 ×

49 24

317312/43018-9 Max Beckmann 1884 Leipzig –1950 New York Die Ulrikusstraße in Hamburg. 1912

Lithographie auf dünnem Japanpapier 37 × 25,5 cm (39 × 26,5 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert und datiert „Beckmann 12“. Links eigenhändig betitelt „Die Ulrikusstraße in Hamburg, 1. Abzug“. Rahmen. Werkverzeichnis: Hofmaier 39 I (von II)

Das bei Hofmaier unter dem I. Zustand erwähnte Exemplar, der „1. Abzug“ vor der Verkleinerung der lithographischen Platte. Besonders schöner, gut erhaltener tiefschwarzer Handdruck mit der deutlich sichtbaren Steinprägung an den Blatträndern samt Farbflecken und mehreren Finger­ abdrücken im linken und rechten Randbereich. Das Japanpapier insge- samt etwas angeknittert. Hofmaier nennt nur einen einzigen Probe­druck des I. Zustands. Vom II. Zustand, vom verkürzten Stein (28,7 × 24,7 cm), der im Werkverzeichnis abgebildet ist, nennt er 6 Exemplare. Wohl eine der bedeutendsten lithographischen Arbeiten aus Beckmanns Frühwerk, das auch thematisch schon auf die späteren Druckgraphiken Beckmanns hinweist. Die vorliegende Arbeit ist ein hervorragendes Beispiel für das bislang unterschätzte Frühwerk Beckmanns. Vor Beginn des ersten Weltkriegs nutzt Beckmann fast ausschließlich die Lithographie als druckgraphisches Mittel. Die weiche Litho-Kreide erlaubt Beckmann eine geradezu malerische Herangehensweise, die im starken Kontrast zu den graphischen Liniengefügen seines Haupt-und Spätwerks steht. Einen wichtigen Themenkomplex im druckgraphischen Frühwerk ­Beckmanns bilden Alltagsszenen der Berliner Großstadtgesellschaft vor dem Krieg. In atmosphärischen Bildern hält er die flüchtige Stimmung anonymer Passanten oder Freudenmädchen im Vergnügungsviertel und deren Freier fest, die sich nach Nähe sehnen und doch letztlich einsam bleiben. Damit entspricht er ganz dem Kurs der „Berliner Sezession“, ­ die sich an den französischen Vorreitern der Moderne wie Manet, Degas und Toulouse-­Lautrec orientiert und deren Pariser Großstadtszenerien auf Berlin überträgt. Entgegen der Impressionisten geht es Beckmann jedoch um inhalt­liche Themen wie Gewalt, Leid und Einsamkeit im alltäglichen­ Leben.

€ 8.000 –12.000 ×

50 51 25

318638/43293-2 Max Beckmann 1884 Leipzig –1950 New York Minette. 1922

Kaltnadelradierung auf Velin 25,3 × 20,5 cm (42,5 × 32,2 cm) Rechts unten signiert „Beckmann“. Eines von wohl 100 unnummerierten Exemplaren auf Velin. Rahmen. Werkverzeichnis: Gallwitz 208; Hofmaier 238 VI B c (von d)

Die Graphik porträtiert Minna Beckmann-Tube, die erste Frau des Künstlers.­

€ 3.000 – 4.000 ×

52 26

318641/43293-5 Max Beckmann 1884 Leipzig –1950 New York Umarmung. 1922

Kaltnadelradierung auf Velin 42,8 × 25,7 cm (53,5 × 38 cm) Rechts unten signiert „Beckmann“. Eines von 100 unnummerierten ­Exemplaren auf Velin. Werkverzeichnis: Gallwitz 206; Hofmaier 236 IV B c (von d)

€ 3.000 –5.000 ×

53 27

317208/42994-3 Rudolf Schlichter (Udor Rétyl) 1890 Calw –1955 München Wildwest-Saloon. 1917

Aquarell auf gelblichem Zeichenpapier 72,2 × 51 cm Links unten signiert und datiert 6/17. Verso Aquarell- und Bleistiftskizze. Rahmen. Werkverzeichnis: Vgl. Rudolf Schlichter. Kunsthalle Tübingen. 1997, München, Kat. Nr. 13 –15 Provenienz: Auktion Ketterer Kunst 1991, Kat. Nr. 135. Seither in Privatbesitz Literatur: Rudolf Schlichter. Kunsthalle Tübingen. 1997, München, S. 76 f.

Anfang des 19. Jahrhunderts setzte in Deutschland eine Welle der ­Faszination für den amerikanischen Wilden Westen ein. Durch ­Erzählungen von James Fenimore Cooper und später Karl May sowie neu erschienenen Filmen, begannen Künstler wie August Macke und später auch Otto Dix, George Grosz und Rudolf Schlichter Bilder zu malen, die von ihrer anhaltenden nostalgischen Identifizierung mit ­Indianern und Cowboy-­Desperados zeugen und eine abenteuerliche Gegenwelt zur abenteuerlosen bürgerlichen Arbeitswelt schufen. Auch Rudolf Schlichter wurde bereits in seiner Jugend von dieser Welle erfasst. Während seiner Studien­zeit in Karlsruhe lebten die Erinnerungen seiner Jugendhelden wieder auf und so kam es, dass Old Firehand, Buffalo Bill, die Miss Admiral, Texas Jack, Winnetou und Sitting Bull in diversen Variationen illustriert wurden. Der „Wildwest Saloon“ zeigt eine typi- sche Darstellung einer solchen Szene: Indianer, Cowboys, dunkelhäutige Orientalen und ­Mexikaner werden spannungsreich in einer Bar gezeigt. Kräftige Farben, exotische Kostüme und der schnelle Pinselstrich ­erinnern den Betrachter an alte Filmszenen. Die Quellen derartiger Anschauungen entstammen ausschließlich aus Schlichters Phantasie- welten von einem abenteuer­lichen „Wilden Westen“ (Rudolf Schlichter. Kunsthalle Tübingen. 1997, München, S. 76 f.).

€ 6.000 –8.000

54 55 28

319374/43520-2 Ludwig Meidner 1884 Bernstadt/Schlesien –1966 Darmstadt Prophezeiung. 1921

Schwarze Kreidezeichnung auf schwerem bräunlichen Zeichenpapier 76,5 × 57 cm Rechts unten monogrammiert und datiert „1921“. Verso mit dem Nachlass-Stempel.­­ Rahmen. Provenienz: Neumeister Kunstauktionen: 15 Mai 1996, Nr. 210

Ludwig Meidner, ein bedeutender Vertreter des deutschen Expressio­ nismus, gelingt es mit Hilfe dramatisch zugespitzter Gestik und ­expressiver Strichsetzung die Figuren in extremer existentieller ­Erregung darzustellen.­ In ihrer religiös visionären Auffassung ist diese Zeichnung wohl ebenso wie die vorangegangenen Prophetenbilder in Zusammenhang zu sehen mit Meidners Rückkehr zum jüdischen ­Glauben seiner Vorfahren sowie mit den für die Nachkriegszeit typischen ekstatisch apokalyptischen Endzeitversionen. Die zahlreichen Selbst­ porträts des Künstlers als ­Prophet zeigen die enge Verknüpfung von eigener spiritueller Erfahrung und künstlerischem Sujet.

€ 4.000 – 6.000 ×

56 57 29

318640/43293-4 Karl Hubbuch 1891 Karlsruhe –1979 ebenda Im Schnellzug Hamburg–Berlin. 1921

Radierung auf Kupferdruckpapier 21,5 × 15 cm (34,8 × 25 cm) Rechts unten signiert und datiert „Hubbuch 21“. Links eigenhändig betitelt „im Schnellzug Hamburg – Berlin“.

€ 600 –800

58 30

318844/43293-7 Karl Hubbuch 1891 Karlsruhe –1979 ebenda Liegende im Badekleid. Um 1925–1928

Bleistiftzeichnung, zum Teil gewischt auf chamoisfarbenem Velin 26,5 × 26 cm (32 × 27 cm) Rechts unten mit dem Signaturstempel „Hubbuch“.

€ 1.000 –1.500

59 31

315277/42717-6 Ernst Barlach (nach) 1870 Wedel –1938 Rostock Das Wiedersehen (Christus und Thomas)

Bronze, braun patiniert ca. 33 × 14 × 8 cm Rechts unten signiert und nummeriert. Ex. 110/980. Edition ars mundi, herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Ernst Barlach Gesellschaft. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland Vgl.: Laur II. 391.

€ 1.000 –1.500

60 32

315279/42717-8 Ernst Barlach (nach) 1870 Wedel –1938 Rostock Der Sinnende II

Bronze, braun patiniert ca. 34 × 8 × 5,5 cm Links unten signiert und nummeriert. Ex. 45/980. Edition ars mundi, ­herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Ernst Barlach Gesellschaft. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland Vgl.: Laur II 559.

€ 1.000 –1.200

61 33

315278/42717-7 Ernst Barlach (nach) 1870 Wedel –1938 Rostock Der Flötenbläser

Bronze, braun patiniert ca. 29×17×14cm Auf der Rückseite signiert und nummeriert. Ex. 37/980. Edition ars mundi, herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Ernst Barlach Gesellschaft. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland Vgl.: Laur II 596.

€ 1.200 –1.500

62 34

315276/42717-5 Ernst Barlach (nach) 1870 Wedel –1938 Rostock Der Buchleser (Lesender Mann im Wind).

Bronze, braun patiniert ca. 11 × 24 × 17, 5 c m Rechts unten signiert. Ex. 150/980. Edition ars mundi, herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Ernst Barlach Gesellschaft. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland Vgl.: Laur II 600.

€ 1.000 –1.500

63 35

316632/43358-1 Edmund Kesting 1892 Dresden –1970 Berlin Kunsthändler Ludwig Gutbier. 1934

Fotolithographie (nach dem Silbergelatineabzug 1934) auf Velin. 39 × 27,5 cm (40,5 × 29 cm) Links unten bezeichnet: Fotokomposition Edm. Kesting. Verso betitelt, bezeichnet und mit Copyrightstempel Photo/Kesting Dresden 24. Min. gebräunt. Rahmen. Vgl.: Germanisches Nationalmuseum, Deutsches Kunstarchiv. Arnold/ Gutbier, Galerie. Bildnummer: DKA_NLArnoldGutbierGalerie_IA13-0001

€ 1.000 –2.000 ×

64 65 36

318731/43327-1 Max Liebermann 1847 Berlin –1935 ebenda Wärterin mit Kind auf einer Gartenbank beim Bilderbuchbetrachten. um 1920

Gravierte Kupferdruckplatte 13 × 19,2 cm. Zwei Rahmen. Werkverzeichnis: Achenbach 25 II (mit den Überarbeitungen des II. Zustands) Provenienz: Sammlung Stiftung Georg Karg, Gut Sossau Dabei: Kaltnadelradierung auf Kupferdruckpapier 13 × 19,2 cm (29 × 38 cm). Unsignierter Abzug von der o. g. Kupferdruckplatte

€ 9.000 –11.000

66 37

317527/43068-2 Lovis Corinth 1858 Tapiau –1925 Zandvoort Mädchenkopf

Bleistiftzeichnung auf bräunlichem Velin 30 × 19 cm (44 × 34,5 cm) Mit dem Atelierstempel von Lovis Corinth recto und verso. Am unteren Blattrand: Zimmerflucht, schwarze Kreidezeichnung. Rückseitig auf dem Zeichenblatt: Foto des Gemäldes von Lovis Corinth (vgl. Berend-­ Corinth Nr. 185), das den Schriftsteller Max Halbe mit seiner Frau und den Dichter Karl Rössler im Garten seines Hauses in Bernried am Starnberger See darstellt. Dort auch handschriftlich bezeichnet.

€ 1.500 –1.800

67 38

315281/42717-10 Heinrich Gottselig 1884 Auschwitz –1935 Frankfurt am Main Im Garten. 1921

Öl auf Leinwand 50 × 65 cm Links unten signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 1.200 –1.500

68 39

318426/43233-2 Hermann Goebel 1885 Dormagen –1945 Dobel/Calw Dampfersteg, Starnberger See. 1924

Öl auf Leinwand 64 × 79 cm Links unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen nochmals signiert, datiert und betitelt. Verso auf dem Rahmen Klebeetikett mit der Nummer 322. Rahmen.

€ 2.000 –2.500

69 40

317615/43087-11 Augusto Giacometti 1877 Stampa, Bergell, Schweiz –1947 Zürich Ansicht von Venedig II. 1935

Farbige Kreidezeichnung auf dünnem Karton 24 × 32,5 cm Rechts unten monogrammiert. Verso auf dem Schutzkarton wohl ­eigenhändig (?) signiert, datiert und betitelt. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Italien Vgl.: Hans Hartmann. Augusto Giacometti. Pionier der abstrakten Malerei. Ein Leben für die Farbe, Chur 1981.

€ 8.000 –10.000

70 71 41

318994/43405-1 Leo Putz 1869 Meran –1940 ebenda Stillleben mit Früchten. 1932

Öl auf Leinwand auf Karton 40,5 × 35,5 cm Links unten signiert. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Eine handschriftliche Expertise von Sigrid Putz, Gauting vom 1. März 2019 liegt bei Provenienz: Privatbesitz Berlin Danksagung: Wir danken Frau Sigrid Putz für die freundliche Unterstützung bei der wissenschaftlichen Bearbeitung

Das vorliegende Stillleben mit Früchten entstand am Ende des Brasilien- aufenthalts, den Leo Putz 1929 mit seiner Familie antritt und der seine zweite große Schaffensphase bildet. Die tropische Welt und ihre ­Menschen faszinieren den Künstler sehr, weshalb sich sein Malstil und die Farbskala vollständig zugunsten einer expressionistischen Malweise verändert. Das vorliegende Gemälde zeigt exotische Früchte in einer Schale vor einem offenen Fenster. Rechts im Bild ein in Erdtönen ­gehaltener Fensterrahmen. Abgesehen vom blau des Himmels, domi­ nieren Grün- und Rottöne – typisch für die in Brasilien entstandenen Werke. Die südamerikanischen Bilder werden 1935 in einer großen ­Ausstellung in München gezeigt. Jedoch ist die Ausstellung aufgrund der politischen Vorkomnisse brisant. Die Familie ist gezwungen, das Land zu verlassen und flüchtet nach Meran.

€ 6.000 –8.000

72 73 42

317207/42994-2 Max Peiffer Watenphul 1896 Weferlingen –1976 Rom Stillleben mit Blumenvasen. 1923

Öl auf Leinwand 49,5 × 60,5 cm Links unten monogrammiert und datiert „M. P. W. 23“. Rahmen. Werkverzeichnis: Nicht bei G. Watenphul Pasqualucci/Pasqualucci A. Echtheitsbestätigung: Eine Expertise kann derzeit aufgrund der fehlenden Nachfolge von A. Pasqualucci nicht angefordert werden. Provenienz: 35. Deutsche Kunst und Antiquitätenmesse München, 1990 (verso mit Etikett). Seither Privatbesitz Süddeutschland Vgl.: Werkverz. Nr. G 42, G 51 „Stilleben mit vier Vasen“.

Max Peiffer Watenphul war in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Als promovierter Jurist mit selbst gewähltem Doppelnamen, beschloss er 1919 Kunst zu studieren. Seine Kunstliebe brachte ihn früh mit ­wich­tigen Künstlern wie Paul Klee zusammen und schließlich auch zu einem „inoffiziellen“ Studienplatz am in . Aufgrund ­seiner künstlerischen Eigenständigkeit, erlaubte ihm Walter Gropius bei allen Meistern als Gasthörer zu hospitieren und stellte ihm ein Atelier zur Verfügung.­ Dort schloss er Freundschaft mit Oskar Schlemmer, ­Wassily Kandinsky, Otto Dix und Max Ernst. Der Galerist Walter ­Flechtheim nahm ihn bald unter Vertrag, so dass er durch die finanzielle Unabhängig­keit nun auch Reiseunternehmungen nach Rom, Mexiko, Frankreich und vor allem Italien tätigen konnte. Das vorliegende Gemälde stammt aus der frühen Phase seines Oeuvres und zeigt den anfänglichen Einfluss der primitiven Malerei Henri Rousseaus. Die üppige Anordnung der ­Stillleben vergangener Jahrhunderte, wird hier zugunsten einer schlichten und einfachen Ordnung aufgegeben. Objekte – hier Vasen, werden streng auf monochromen Grund ange­ ordnet, möglichst in einfacher Form und ohne gegenseitige Über­ schneidung. Die Gegenstände ­erhalten damit etwas symbolisches. Das Gemälde „Drei Vasen“ entstand 1923 als Peiffer Watenphul bereits nach Hattingen übergesiedelt war, gehört aber noch in das „unberührte Frühwerk“, welches auch den Galeristen Walter Flechtheim auf den Künstler aufmerksam machte. Die später durchgeführten Reisen ­veränderten und erweiterten seinen Malstil. Sein Werk umfasst neben Gemälden auch Zeichnungen, Aquarelle und Lithographien.

€ 10.000 –15.000

74 75 43

319038/43419-1 Hans Breinlinger 1888 Konstanz –1968 Der gute Hirte. 1941

Öl auf Karton 74 × 51 cm Verso signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Hans Breinlingers Gemälde, seien es Stillleben, Porträts oder Land­ schaften, zeigen immer einen gewissen Hang zur Mystik und Religion. Der in Konstanz geborene Maler beschäftigte sich häufig mit religiösen Themen und schuf in diesem Zusammenhang Monumentalwerke in Form von Mosaik, Glas- und Wandmalerei. Durch seine Frau Alice Berend, mit der er von Konstanz nach Berlin zog, kam er mit Charlotte Berend-Corinth und Lovis Corinth in Kontakt und wurde Teil der Berliner Gesellschaft. Ab Mitte der 30er Jahre begannen schwierige Zeiten für das Paar. Alice Berend war als Jüdin gezwungen, das Land zu verlassen und Breinlinger wurde kurze Zeit später zum entarteten Künstler degra- diert. „Der gute Hirte“ zeigt vermutlich ein Selbstporträt des Künstlers mit einem Schaf auf dem Arm. Sorgenvoll blickt der „Hirte“ in die Ferne. Starke Konturen zeichnen seine Gesichtszüge aus und während Hintergrund und das Gewand in dunklen Tönen dominieren, bildet das Halstuch einen farblichen Gegensatz. Die großen kantigen Hände um­­ fassen das Tier liebevoll. Zwei Jahre nach Entstehung dieses Gemäldes wurde Breinlingers Atelier in Berlin zerstört, weshalb der Künstler nach Konstanz zurückkehrte.

€ 1.500 –2.000

76 77 44

319427/43546-1 Karl Hofer 1878 Karlsruhe –1955 Berlin Mädchen am Fenster

Tuschzeichnung auf Papier 35 × 30 cm (49 × 37 cm) Rechts unten monogrammiert. Verso Aquarell: Frauenakt, übermalt. Verso mehrere kleine Etikettenreste. Vgl. Wutz 1584, Mädchen am Fenster 1942. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz NRW

€ 1.500 –2.000 ×

78 45

317616/43087-12 Albert Marquet 1875 Bordeaux –1947 Paris Ohne Titel (Frauenakt sitzend)

Tuschfederzeichnung auf Zeichenpapier 27 × 18 cm (32,5 × 21 cm) Rechts unten mit Tusche und mit Bleistift zweifach signiert. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Italien

€ 1.000 –1.500

46 entfällt

79 47

319368/43517-2 Pablo Picasso 1881 Malaga –1973 Mougins Rembrandt et Têtes de Femme. 1934

Radierung auf Bütten von Montval (Wz: Picasso) 139 × 208 cm (34 × 44,5 cm) Eines von 250 Exemplaren. Blatt 33 der Folge: Suite Vollard. Rahmen. Werkverzeichnis: Bloch 207, Geiser 405 II c

€ 8.000 –10.000 ×

80 81 48

319423/43543-2 Pablo Picasso 1881 Malaga –1973 Mougins Le Chevalet. 1954

Farblithographie auf Velin (Wz: Arc) 24,5 × 32,0 cm (28,0 × 37,0 cm) Links signiert „Picasso“, mittig rechts bezeichnet „12 Le Chevalet“. Datiert im Stein 3.2.54. Exemplar „5/75“. Mit dem Trockenstempel des Verlegers: ED. Verve. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Erschienen in „Suite de 180 Dessins de Picasso“, Verve No. 29/30

€ 4.000 – 6.000 ×

82 49

319422/43543-1 Pablo Picasso 1881 Malaga –1973 Mougins Femme nue et roi à cheval. 1954

Farblithographie nach der farbigen Kreidezeichnung „Le chevalier et la dame nue“ (cf. Zervos, vol. 16, no. 238; The Picasso Project, no. 54-138) auf Velin 24,0 × 32,0 cm (27,0 × 37,0 cm) Links unten nummeriert „5/75“, mittig bezeichnet „15 Le chevalier et la dame nue“, rechts unten signiert „Picasso“. Datiert im Stein. Exemplar 5/75. Mit dem Trockenstempel des Verlegers: ED. Verve. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Erschienen in „Suite de 180 Dessins de Picasso“, Verve No. 29/30.

€ 4.000 – 6.000 ×

83 50

319420/43542-1 Pablo Picasso 1881 Malaga –1973 Mougins Autoportrait, avec deux femmes, 1972

Kaltnadelradierung auf Velin 36.5 × 49,0 cm (50.3 × 66,0 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert „Picasso“. Exemplar 33/125. In der Platte datiert 4 mars 1972. Rahmen. Werkverzeichnis: Baer 2022/ XIII/Bb / Bloch, Nr. 2016 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 5.000 –7.000 ×

84 85 51

319367/43517-1 Pablo Picasso 1881 Malaga –1973 Mougins L’Etreinte III. 1963

Kaltnadelradierung auf Montval-Bütten mit Wasserzeichen Picasso 29,8 × 36,5 cm (34 × 44,5 cm) Rechts unten signiert, links unten von fremder nummeriert. Eines von 250 Abzügen auf diesem Papier. Blatt 31 aus der Folge von 100 Radierungen: Suite Vollard. Rahmen. Werkverzeichnis: Bloch 182 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 4.000 – 6.000 ×

86 87 52

317609/43087-7 Wifredo Lam 1902 Sagua la Grande –1982 Paris Ohne Titel. 1957

Kohlezeichnung auf Karton 15 × 24,5 cm (19 × 27,5 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert und datiert. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Die Authentizität wurde von Eskil Lam, Paris bestätigt. Eine Expertise von 1997 kann angefordert werden. Provenienz: 2001 Galerie mille neuf cent deux mille, Paris (Rechnung liegt bei). Seither in italienischer Privatsammlung. Ausstellung: Art Danksagung: Wir danken Eskil Lam für die freundliche Unterstützung bei der wissenschaftlichen Katalogbearbeitung

€ 5.000 –7.000

88 89 53

317604/43087-2 Marc Chagall 1887 Witebsk–1985 St. Paul de Vence Carmen (2. Etat). 1967

Farblithographie auf Velin (Arches) 100 × 65 cm (Ca. 102 × 66,5 cm) Rechts unten mit schwarzer Kreide signiert und mit Bleistift nummeriert „H. C.“. Am Unterrand links mit dem gedruckten Schriftzug „D’Après Marc Chagall – Ch. Sorlier Grav.“. Künstlerexemplar außerhalb der Auflage von 200. Drucker Mourlot, Paris. Metropolitan Opera, New York (Hg.). Rahmen. Werkverzeichnis: Sorlier CS 39 Provenienz: Privatsammlung Italien Literatur: Sorlier, Charles. Die Plakate von Marc Chagall. Genf 1975, S. 118 f.

Das Plakat wurde parallel zu dem der „Zauberflöte“ (Sorlier CS 38) anlässlich der Theatereinweihung der Metropolitan Opera in New York am 19. Februar 1967 gedruckt. Bei dieser Lithographie handelt es sich um den zweiten Zustand der von Charles Sorlier ausgeführten Inter­ pretation nach einem kleinen Ausschnitt des Entwurfs zu „Der Sieg der Musik“, einem der beiden großen Gemälde für die Metropolitan Opera in New York. Nachdem der erste Zustand bereits als Plakat gedruckt war, retouchierte der Künstler für den zweiten Etat noch weitere Probe- abzüge, indem er noch verschiedene Farben hinzufügte und die beiden Figuren oben rechts sowie den Vogel unten links wieder in die Kompo­ sition aufnahm. Die Ausführung dieser Lithographie dauerte mehrere Monate. Am 7. Juli 1887 wird Chagall als ältestes von neun Kindern einer jüdischen Familie in der heutigen weißrussischen Stadt Witebsk gebo- ren. Seine erste künstlerische Ausbildung erhält Chagall 1907 bis 1910 in St. Petersburg an der privaten Swansewa-Kunstschule, die von Léon Bakst geführt wird. Anschließend geht Chagall nach Paris, wo er die aktuellen Kunstströmungen und die Avantgarde kennenlernt, die ihn in seiner Malerei beeinflussen. Seine erste Einzelausstellung hat der Künstler 1914 in Herwarth Waldens Berliner Galerie „Der Sturm“. Den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erlebt Chagall aber im heimischen Witebsk. Dort wird er 1918 zum Kommissar für die Schönen Künste ernannt. 1922 kehrt Chagall Russland endgültig den Rücken und lebt zunächst in Berlin, ab 1923 in Paris. Von dem bedeutenden Kunsthändler Ambroise Vollard erhält er 1923 den Auftrag, Nikolai Gogols Roman „Die toten Seelen“ zu illustrieren. Weitere Kommissionen zu Illustrations­ zyklen folgen ab 1927, wie zu den Fabeln von La Fontaine. 1931–1939, weiter ab 1952 arbeitet Marc Chagall an seinen Biblie-Illustrationen, die 1956 erscheinen. Marc Chagall verknüpft in seiner Kunst Elemente aus der russischen Volkskunst, der jüdischen Mystik und alten Legenden, schafft aber auch Szenen, die mit Traumbildern kombiniert sind. Es ­finden sich in seinem Oeuvre oftmals wiederkehrende Motive, wie etwa das Liebespaar, die Mondsichel, der Hahn oder das jüdische Schtetl. Neben Gemälden entstehen umfangreiche Radierzyklen sowie zahl­ reiche lithografische Arbeiten. In den Jahren von 1901 bis 1970 arbeitet Marc Chagall auch an zahlreichen Aufträgen für öffentliche Gebäude. Er entwirft Glasfenster für die Kathedralen von Metz und Notre-Dame in Reims, die Synagoge der Hadassah-Universitätsklinik in Jerusalem und

90 die Stefanskirche in Mainz. Für die Pariser Opéra Garnier malt er ab 1963 ein großformatiges Deckengemälde in der Kuppel über dem Zuschauer­ raum, ab 1964 entstehen die Wandgemälde für die Metropolitan Opera in New York. 1941 entschließt sich Chagall zur Emigration in die USA. Eine erste umfassende Retrospektive seiner Werke zeigt 1946 das Museum of Modern Art in New York. 1947, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, kehrt der Künstler nach Paris zurück und lässt sich schließlich 1950 in Saint-Paul-de-Vence nieder, wo er am 28. März 1985 stirbt.

€ 30.000 –50.000 ×

91 54

317605/43087-3 Marc Chagall 1887 Witebsk–1985 St. Paul de Vence Die Zauberflöte. 1967

Farblithographie auf glattem Velin 100 × 66 cm (Ca. 102 × 67 cm) Im Stein typographisch bezeichnet: D’après Marc Chagall – CH Sorlier Grav. Printed in France-Mourlot. Metropolitan Opera, New York (Hg.). Eines von 3000 Exemplaren mit der Schrift. Rahmen (nicht ausgerahmt). Werkverzeichnis: Sorlier Plakate S. 114, 115 Provenienz: Privatsammlung Italien Vgl.: Sorlier CS 38.

Von Charles Sorlier ausgeführte lithographische Interpretation nach einem kleinen Ausschnitt des Entwurfs zu „Die Quellen der Musik“, einem der beiden großen Gemälde für die Metropolitan Opera in New York. Das Plakat entstand anlässlich der Erstaufführung von Mozarts Zauberflöte in der Metropolitan Opera New York am 19. Februar 1967, zu der Chagall das Bühnenbild und die Kostüme entwarf.

€ 3.000 –3.500 ×

92 55

317623/43087-19 Marc Chagall 1887 Witebsk–1985 St. Paul de Vence Ausstellungsplakat (Peintures 1947–1967). 1967

Farblithographie auf Velin 64 × 48 cm (Ca. 86,3 × 57,5 cm) Eines von 2000 Exemplaren. Herausgegeben von Fondation Maeght, St. Paul. Drucker Mourlot. Rahmen. Dabei: 2 Poster. Marc Chagall a la Palazzo Pitti. Champs-Elysees. 1954. 2 Offsets auf Papier. 70 × 50 cm. Rahmen Werkverzeichnis: Mourlot 476, Peusker 41 Provenienz: Privatsammlung Italien

€ 800 –1.200 ×

93 56

315272/42717-1 Georges Braque 1882 Argenteuil-sûr-Seine –1963 Paris L’oiseau bleu et gris (Der blau-graue Vogel). 1962

Farblithographie auf Velin Ca. 32 × 27 cm (Doppelbogen: Ca. 32 × 52,5 cm) Links unten signiert. Nicht nummeriertes Exemplar. Beilage für die Original- auflage des Buches „Das graphische Werk Georges Braques“, das vom Verlag Hatje Cantz in veröffentlicht wurde. Rahmen. Werkverzeichnis: Vallier 174

€ 4.000 – 6.000

94 57

315274/42717-3 Georges Braque (nach) 1882 Argenteuil-sûr-Seine –1963 Paris La Sorgue. 1963

Farblithographie auf Arches (Wasserzeichen) 27,3 × 20,7 cm (38 × 28 cm) Rechts unten signiert. Verso von fremder Hand beschriftet. Ex. 45/75. Aus: Lettera Amorosa. Edwin Engelberts, Genf (Hrsg.). Rahmen. Werkverzeichnis: Vallier Nr. 187.

€ 1.000 –1.500

95 58

318383/43219-3 Alexander Calder 1898 Philadelphia –1976 New York Hellebardier

Farblithographie auf Velin 56 × 55 cm (58,5 × 78 cm) Rechts unten signiert. Ex. 139/150. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Die gleichnamige überlebensgroße Skulptur befindet sich vor dem Sprengel Museum in Hannover.

€ 2.000 –3.000

96 59

317608/43087-6 Guillaume Corneille 1922 Lüttich –2010 Auvers-sur-Oise Sans Titre. 1968

Tuschpinselzeichnung auf Zeichenpapier 28 × 17 cm (28 × 19,5 cm) Rechts unten signiert und datiert. Verso mit Bleistift bezeichnet „Le dessin a été réalisé par moi, Corneille, Paris 24 mars 2001“. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Italien Ausstellung: Art Basel O. J.

€ 3.000 –5.000

97 60

318301/43201-2 Joan Miró 1893 Barcelona –1983 Palma de Mallorca Aus: Passage de l’Egyptienne. 1985

Farbaquatintaradierung auf Velin BFK Rives (Doppelbogen) 51,8 × 39,5 cm (60,6 × 42,9 cm) Rechts unten signiert, links nummeriert. Auf dem zweiten Bogen typographisch betitelt. 66/115. Blatt 2 der 12 Farbaquatintaradierungen umfassenden Folge. Gedruckt bei Atelier Morsang, Paris, herausgegeben von André Pieyre de Mandiargues. R. L. D [Robert Lydie Dutrou], Paris 1985. Werkverzeichnis: Dupin 1183. Cramer Bücher 257 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 2.000 –3.000 ×

98 61

318914/43384-1 Joan Miró 1893 Barcelona –1983 Palma de Mallorca Nid d’Alouettes. 1977

Farblithographie auf Velin 45 × 62 cm Signiert und römisch nummeriert. Ex. XXXI/LXXX. Herausgegeben von Maeght Éditeur, Paris. Gedruckt von Arte Adrien Maeght, Paris. Rahmen. Werkverzeichnis: Mourlot 1122 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 4.000 – 6.000 ×

99 62

317625/43087-21 Arman (Armand Fernandez) 1928 Nizza –2005 New York Ohne Titel (Cello)

Farbserigraphie auf farbigem Papier 65 × 50 cm Rechts unten mit Bleistift signiert. Exemplar E. A. Provenienz: Privatsammlung Italien

€ 800 –1.200 ×

100 63

317624/43087-20 Arman (Armand Fernandez) 1928 Nizza –2005 New York Ohne Titel (Cello)

Farbserigraphie auf schwarzem Papier 64,5 × 50 cm Unten mittig mit Bleistift signiert. Exemplar E. A. Provenienz: Privatsammlung Italien

€ 800 –1.200 ×

101 64

318991/43406-1 Miguel Berrocal 1933 Algaida/Malaga –2006 Antequera/Spanien Omaggio ad Arcimboldo. 1976–1979

Bronze poliert, bestehend aus 30 beweglichen Elementen auf schwarzbraun patiniertem Bronzesockel ca. 23 × 13 × 18 cm H. (mit Sockel) Höhe mit Sockel 30 cm Verso auf dem Verbindungsstück signiert und nummeriert. Ex. 586/1000. Dabei: Gebundenes Buch mit Anleitung Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 2.000 –3.000 ×

102 103 65

319370/43517-4 Eduardo Chillida 1924 San Sebastiàn –2002 ebenda St. Gallen. 1984

Lithographie auf Kozu-Fuji Japanpapier 21,7 × 31 cm (65 × 50 cm) Rechts unten signiert. Exemplar 3/75. Rahmen. Werkverzeichnis: Van der Koelen Cat. no. 84014

€ 1.000 –2.000 ×

104 66

317617/43087-13 Sacha Sosno 1937 Marseille –2013 Ohne Titel. 1993

Multiple. Bemalte Holzpanele über farbiger Lithographie auf Velin 60 × 40 cm (75,5 × 55,5 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert und datiert, rechts unten nummeriert. Exemplar 21/99. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Italien

€ 1.000 –1.500 ×

105 67

317610/43087-8 Pierre Alechinsky 1927 Brüssel, lebt in Bougival bei Paris Divers Faits. 2000

Farblithographie auf BFK Rives 48 × 43 cm (53,5 × 45,5 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert, links nummeriert, unten Mitte bezeichnet „MM“. Exemplar 26/50. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Italien

€ 800 –1.200 ×

106 68

318193/43191-6 Ida Kerkovius 1879 Riga –1970 Stuttgart Figuren auf Rosa. 1948

Pastellkreide und Bleistift auf Papier 31 × 40,5 cm Links unten signiert. Verso auf dem Schutzkarton zwei Klebeetikette, davon eines typographisch betitelt, datiert und bezeichnet mit der Nummer 159. Rahmen. Provenienz: Günther Franke, München 1968. Seither Privatbesitz Süddeutschland Ausstellung: Galerie Valentien, Stuttgart. Nr. 69

€ 800 –1.200 ×

107 69

318191/43191-5 Ida Kerkovius 1879 Riga –1970 Stuttgart Volksfest auf Rosa. 1964

Aquarell über Bleistift und japanische Kreide auf dünnem Karton 30 × 40 cm Links unten mit Bleistift monogrammiert. Verso auf dem Schutzkarton wohl eigenhändig (?) signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. Rahmen. Provenienz: Galerie Günther Franke 1968. Seither in Privatbesitz

€ 1.500 –2.000 ×

108 70

318642/43293-6 Hannah Höch 1889 Gotha –1978 Berlin Wachsen und Blühen

Zwei Blatt Farblinolschnitte auf Japan und Velin Beide: 26 × 35,6 cm (38 × 45,5 cm) Jeweils rechts unten signiert „H. Höch“ und bezeichnet „Probe“.

€ 600 – 800 ×

109 71

319186/43466-1 Willi Baumeister 1889 Stuttgart –1955 ebenda Lyrik mit Kammzug auf Blau-Grün. 1954

Öl mit Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaser 34,2 × 47,7 cm Signiert und datiert unten links. Rahmen. Werkverzeichnis: Beye/Baumeister 2090 Provenienz: Galleria del Fiore, Mailand. La Medusa, Studio d’Arte, Rom. Pietro Campilli, Rom. Privatbesitz Süddeutschland Literatur: Willi Grohmann. Willi Baumeister. Leben und Werk, Köln, 1963. Ausstellung: 1955 Mailand, Galleria de Fiore. Willi Baumeister – André Bloc. 1957, Rom. La Medusa, La Medusa, Studio d’Arte, Rome

Willi Baumeister trat mit seiner Malerei bereits vor dem Krieg für eine radikal ungegenständliche, von aller „Erdenschwere“ befreite Kunst ein. Mit der abstrakten Formensprache verband sich für ihn eine transzen- dente Dimension geistiger Freiheit, in der man zugleich den Ausdruck der Moderne sah. Dies galt umso mehr nach den Jahren der Diffamie- rung der abstrakten Kunst durch die Nationalsozialisten, als Baumeister zu einem der wichtigsten Vertreter der deutschen Nachkriegsmoderne avancierte. Im Streben nach Klarheit und Harmonie schuf er mit dem Bild „Lyrik mit Kammzug auf Blau-Grün“ eine ausgewogene Komposition aus wenigen farbigen Formen, die zwischen Erde und Himmel ebenso wie zwischen den archaischen Anfängen der Kunst und den Abstraktionen der Gegenwart vermittelt. Damit erschließt uns Willi Baumeister einen der Poesie ähnlichen geistigen Raum stimmungsvoller Erhabenheit. GS

€ 65.000 –85.000 ×

110 111 72

319187/43466-2 Max Ernst 1891 Brühl bei Köln –1976 Paris La Facteur Automne. 1957

Öl auf Holz 23,8 × 18,8 cm Rechts unten signiert. Verso eigenhändig signiert, betitelt und datiert 1954. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Gutachten Dr. Jürgen Pech vom 15. Januar 2015 liegt vor. Provenienz: Cynthia and Edward Lasker. Los Angeles (1963). Privatsammlung Los Angeles Literatur: Die Arbeit wird in den Zusatzband des Werkverzeichnis aufgenommen.

Der Rheinländer Max Ernst hatte sich nach dadaistischen Anfängen in den 1920er Jahren in Paris dem Kreis der Surrealisten angeschlossen und gilt seither als einer ihrer wichtigsten Vertreter. Ihre Kunst wollte sich nicht an der realen und logischen Welt messen, sondern im Unbewussten überraschende und irrationale Motive erschließen. Als der inzwischen berühmte Künstler nach Jahren, die er im amerikanischen Exil verbracht hatte, wieder in seine Wahlheimat Frankreich zurückgekehrt war, wurde er mit zahlreichen Ausstellungen, darunter 1954 auf der Biennale in Venedig, gefeiert. In dieser Zeit schuf Max Ernst das vorliegende Werk: Die kubistisch aufgesplitterten Facetten aus blau-grauen Farbfeldern fügen sich zum Bild einer grotesken Figur, die mit Knopfaugen und ­Schirm­mütze dem typischen französischen Briefträger ähnelt. Indem der Maler ihn zum Herbstboten erklärt, verlässt Max Ernst die logische Ebene und lockt uns in die fantastische Welt des Traums, die uns dem Alltag enthebt und mit märchenhafter Poesie und dadaistischem Witz verzaubert. GS

€ 60.000 –80.000 ×

112 113 73

318363/43214-2 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Blumenstrauss. 1957

Öl auf Velin (Wz) 45,4 × 33,2 cm Links unten monogrammiert, datiert und bezeichnet BB39/57. Rechts unten mit Widmung „an Mück“. Rahmen. Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin

Das 1957 entstandene Blumenstillleben zeigt Münters zeichnerisches Gespür und den sicheren Umgang mit Form und Farbe. In ihrem Spätwerk waren es vor allem Blumenstillleben, die sie zunehmend als farbige Zeichnungen, in Öl auf Papier auf weißen, leeren Grund ausführte. Kräftig umrandete Blüten sind mit lebhaft-strahlenden Farben gefüllt. Schon immer hatte sich Münter selbst als Zeichnerin gesehen: „Wer aufmerk- sam meine Gemälde betrachtet, findet in Ihnen den Zeichner. Trotz aller Farbigkeit ist ein festes zeichnerisches Gerüst da. Meist zeichne ich meine Bilder mit schwarzem Pinsel auf die Pappe oder Leinwand, ehe ich in die Farbe gehe. Zugrunde liegt in der Regel eine kleine Bleistift­skizze, die ich unter dem Eindruck des Motivs gemacht habe.“ (Hartlaub 1952) Im selben Jahr als das Blumenstillleben entstand, schenkte Gabriele Münter aus Anlass ihres 80. Geburtstags der städtischen Galerie im ­Lenbachhaus München den von ihr verwahrten künstlerischen Nachlass Wassily Kandinskys, dazu Werke aus dem Künstlerkreis des Blauen Reiters und eigene Werke. Johannes Eichner hatte das in München verbliebene Kandinsky Depot vor dem Zugriff der Nationalsozialisten 1936 in den sicheren Keller des Murnauer Hauses gebracht, wo das Ehepaar lebte. Ein Jahr nach der Schenkung verstarb Eichner, weshalb Gabriele Münter fortan sehr zurückgezogen in Murnau lebte.

€ 15.000 –20.000 ×

114 115 74

318823/43342-1 Thilo Maatsch 1900 Braunschweig –1983 Königslutter Komposition. 1951

Öl auf Sperrholzplatte 56 × 72,5 cm Verso signiert und datiert 4.7.51. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Der unter den Nationalsozialisten als entartet geltende Künstler Thilo Maatsch, konnte seine künstlerische Karriere erst wieder in den 1960er Jahren starten. Dabei war er zusammen mit Rudolf Jahns und Johannes Molzahn Mitbegründer der Künstlervereinigung „Gesellschaft der Freunde junger Kunst“ in Braunschweig, zu deren Mitgliedern auch Paul Klee und gehörten. Als berufstätiger Lehrer absolvierte er in den 20er Jahren in seinen Ferien ein Studium am Bauhaus in Weimar und später in Dessau und machte Bekanntschaften mit László Moholy-Nagy, William Wauer und Lothar Schreyer. Kandinsky, Klee sowie Moholy-Nagy erlaubten ihm sogar, sich in ihren Ateliers aufzuhalten und bei ihnen zu studieren. Bis zur Auflösung 1932 war Thilo Maatsch auch Mitglied der expressionistischen Berliner „Novembergruppe“. Maatsch, der urspünglich sehr geometrisch abstrakte Farbflächen konzipierte, ­erweitert seinen Stil nach dem zweiten Weltkrieg hin zur sogenannten biomorphen Abstraktion, bereichert durch florale und figurative Motive. Die 1951 entstandene vorliegende Komposition fällt in eben diese neue Schaffens­periode. Ab 1966 kam es zur Wiederentdeckung des Bauhaus- künstlers und zu zahlreichen Ausstellungen. In seinem Spätwerk folgte wieder die Rückbesinnung auf die anfänglich geometrische Phase.

€ 2.000 –3.000

116 117 75

318957/43400-1 Julius Bissier 1893 Freiburg –1965 Ascona Ohne Titel. 1956

Tuschpinselzeichnung auf Bütten (Wz. Montgolfier France) 24 × 25,5 cm (24 × 31,7 cm) Unten mittig mit Bleistift signiert, datiert 10.6.56 und mit Ortsbezeichnung Ascona sowie mit Künstlerstempel. Rahmen. Werkverzeichnis: Eine Anfrage zur Aufnahme ins Werkverzeichnis wurde gestellt. Die Registriernummer lag zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht vor. Provenienz: Provenienz Ostdeutschland

€ 2.000 –3.000 ×

118 76

319400/43534-2 Josef Albers 1888 Bottrop –1976 New Haven Tuscany. 1966

Farbserigraphie auf festem Velin 28 × 28 cm (43,2 × 43,2 cm) Rechts unten monogrammiert und datiert, links betitelt „Tuscany“ und nummeriert. Exemplar 138/200. Werkverzeichnis: Danilowitz 169

Josef Albers lehrte von 1923 bis 1928 am Bauhaus Weimar unter Walter Gropius und nach dem Abschied von Johannes Itten als Bauhausmeister neben László Moholy-Nagy im Vorkurs. Albers experimentierte mit ­Farben, Formen, Linien, Flächen und ihren Wechselwirkungen auf die optische Wahrnehmung: „Nur der Schein trügt nicht“. Mit der Serie „Hommage to the Square“ dokumentierte er seine Untersuchungen über das Zusammenwirken von drei bis vier ineinandergefügten, un­­gemischt auf den Bildträger gespachtelten, quadratischen Farbflächen, um zu ­verdeutlichen, dass ein Betrachter Farben für sich und miteinander je nach Umgebung völlig unterschiedlich wahrnimmt. Am Berliner Bauhaus war Albers von 1932–1933 bis zur Auflösung des Bauhauses Leiter des Vorkurses und Lehrer für Zeichnen und Schrift, bis er schließlich 1933 mit seiner Frau nach Amerika emigrierte.

€ 1.500 –1.800 ×

119 77

319399/43534-1 Josef Albers 1888 Bottrop –1976 New Haven Blue Reminding. 1966

Farbserigraphie auf festem Velin 28 × 28 cm (43,2 × 43,2 cm) Rechts unten monogrammiert und datiert, links unten betitelt „Blue Reminding“. Exemplar 123/200. Werkverzeichnis: Danilowitz 168

€ 1.500 –1.800 ×

120 78

319418/43541-1 Josef Albers 1888 Bottrop –1976 New Haven Interaction of Color. 1973

Josef Keller Verlag, Starnberg 1973 (Originalausgabe 1963). 80 farbige Siebdruck-Tafeln bzw. Farboffsets auf Doppelbogen (28 × 37 × 14 cm; Maße der Kassette) Eines von 1000 Exemplaren der deutschen Ausgabe. Text und ­Kommentarband sowie Olwd.Kassette zusammen in Olwd.-Schuber. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Die deutsche Ausgabe von Josef Albers berühmter Farbtheorie ­„Inter­action of Color“ ist eines der bedeutendsten Künstlerbücher des 20. Jahrhunderts. Auf insgesamt 80 Doppelbogen befinden sich zum Teil mehrere Farbserigraphien bzw. Farboffsets, die zum Teil auf- klappbare Farbelemente beinhalten. Der Bauhaus Lehrer Josef Albers widmete diese Publikationen seinen Schülern: „Dieses Buch ist mein Dank an meine Studenten“. Die Originalausgabe erschien 1963 bei der Yale University Press. Die hier vorliegende, ebenso aufwendig gestaltete Ausgabe erschien zehn Jahre später im Josef Keller Verlag, Starnberg.

€ 2.000 –3.000 ×

121 122 79

318381/43219-1 Piero Dorazio 1927 Rom –2005 Perugia/Umbrien O. T. 1982

4 Blatt farbige Aquatintaradierungen auf Kupferdruckpapier bis ca. 32 × 50 cm (50 × 70 cm) Alle Blätter mit Bleistift signiert, datiert und nummeriert. Jeweils gerahmt.

€ 1.000 –1.500

123 Irma Hünerfauths künstlerisches Werk fand bereits zu ihren Lebzeiten große Anerkennung. Es wurde in internationalen Ausstellungen (Haus der Kunst München, Musée d’Art Moderne, Paris u. a.) ­präsentiert, durch Ankäufe in renommierte Sammlungen (Städtische Galerie im Lenbachhaus, München) gewürdigt und mit Preisen ausgezeichnet. So sind etwa seit März 2018 zwei großformatige Gemälde von Irma Hünerfauth in der Sammlungspräsentation des Lenbachhauses „I‘m a Believer. Pop Art und ­Gegenwartskunst aus dem Lenbachhaus und der KiCo Stiftung“ als Position zur Malerei der 1950er und 1960er Jahre dauerhaft präsentiert. Dennoch erlaubt uns die Wiederentdeckung der Künstlerin – auch im Zuge einer zeitgemäßen Neubewertung der Rolle von Frauen in der Kunst – eine neue Perspektive auf ihr Schaffen. Die Tochter aus gutbürgerlichem Münchner Hause musste sich als junge Ehefrau und Mutter die künstle­ rische Ausbildung an der Schule für Gestaltung, der Kunstgewerbeschule und von 1935 bis 1937 an der ­Akademie der Bildenden Künste erkämpfen. Die zeitbedingt erschwerten Umstände führten dazu, dass ihr als Malerin erst nach dem Krieg der Schritt zur abstrakten Bildsprache gelang. Das Gemälde „Knöpfe und Schließen“ (1976) lässt eine ausgewogene Komposition von expressiven Farbflächen und figurativen Formen sowie eine Vorliebe für technische Motive erkennen. Irma Hünerfauths Interesse an „zu schönem Schrott“ führte in den 1960er Jahren zum drei­-dimensionalen Objekt aus technischen Fundstücken. Die grüne Skulptur „Blüte“, eine Montage aus Readymades, vollzieht in Fortführung der dadaistischen Kunsttradition die Transformation vom prosaischen, technischen Gerät zur surrealen Blume von spielerischem Humor und skurriler Poesie. Mit ihrer Vorliebe für industrielle Materialien und technische Motive dringt die Künstlerin mit emanzipatorischem Schwung und weiblichem Witz in eine weitgehend männliche Domäne der Kunst ein, wie sie etwa von den Nouveaux Réalistes (Jean Tinguely, Daniel Spoerri) vertreten wird. Das Tableau „Metallcollage“, eine Montage von Eisenteilen aller Art auf ­violettem Grund, kombiniert das plastische Relief mit malerischer und grafischer Wirkung. Arbeiten wie diese, die sogenannten „IRMAnipulations“, zierten als Wandschmuck auch die Fassade des Wohnhauses der unkonventionellen Künstlerin in Großhesselohe. Jenseits ihrer ästhetischen Wirkung verweisen sie in ­kritischer Absicht auf die Ambivalenz zwischen der Technikverherrlichung in der modernen Kultur und der Kehrseite der Konsum- und Wegwerfgesellschaft. GS

80

319385/43529-1 Irma Hünerfauth 1907 Donaueschingen –1998 Kreuth Krieg. 1963

Öl auf Leinwand 89 × 94 cm Links unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand nochmals signiert, betitelt und mit Richtungspfeil. Verso auf einem Etikett betitelt und bezeichnet (Maße). Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 4.000 – 6.000 *

124 125 81

319378/43521-4 Theodor Werner 1886 Jettenburg –1969 München Abstrakte Komposition. 1965

Zwei Arbeiten. Öl auf Karton jeweils 12,2 × 16,4 cm Beide rechts unten monogrammiert und datiert. Beide gerahmt. Werkverzeichnis: Nicht bei Lohkamp Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 2.000 –3.000

126 82

319369/43517-3 Ernst Wilhelm Nay 1902 Berlin –1968 Köln Farblithographie 1967-3. 1967

Farblithographie auf Velin 65 × 55,3 cm (76 × 64,5 cm) Rechts unten signiert und datiert „Nay 67“. Mit dem Trockenstempel der Erker Presse St. Gallen links unten. Exemplar 42/75. Rahmen Werkverzeichnis: Gabler 89

€ 1.200 –1.500 ×

127 83

318892/43373-1 Alfred Eichhorn 1909 St. Valentin –1972 Donnerskirchen Schriftzeichen. Das Brautkleid der Isabella. Savonarola. 1965/1966/1967

3 Gemälde, jeweils Öl auf Karton auf Hartfaserplatte Bis ca. 62 × 47 cm Alle rechts unten signiert und datiert. Verso jeweils Klebeetikett auf der Hartfaserplatte, dort typografisch betitelt und datiert. Alle gerahmt. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 3.000 –5.000

128 129 84

318460/43251-1 Karl Korab 1936 Falkenstein – lebt in Wien Abstrakte Komposition. 1970

Gouache und Bleistift auf Papier 22,5 × 15,8 cm Rechts unten signiert und datiert. Verso handschriftlich nummeriert Nr. 7 und schwer leserlich bezeichnet. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Karl Korab lebt und schafft, dem Rampenlicht und jeglicher Publizität entzogen, im Österreichischen Waldviertel und zählt doch zu den bedeu- tendsten österreichischen Malern der Gegenwart. Die nüchterne Ruhe, Nachdenklichkeit und Abgeschiedenheit seines Seins ist auch in den bekannten Stillleben und Landschaften des gebürtigen Niederöster­ reichers spürbar. Die Stillleben der 70er Jahre zeigen meist langgezogene Gesichtsprofile mit markanten Nasen sowie eine Anordnung wieder­ kehrender Objekte wie Sichel, Schlauch, Kidneybohnen, Schießscheiben und Messerklingen. Die vereinzelten Farbakzente in blau, pink und grün, sind nicht nur repräsentativ für Korabs Schaffen jener Jahre, sie sorgen auch für Ordnung und Symmetrie der Werke.

€ 2.000 –3.000

130 131 85

314397/42512-1 Otmar Alt 1940 Wernigerode/Harz – lebt in Norddinker bei Hamm (Nordrhein-Westfalen) Das Geheimnis. 1979

Triptychon aufklappbar, in Form eines Retabels. Mischtechnik (Acryl, Holz, Tuschzeichnung, Papier, Leinwand, Kunststeine) und Collage auf Holz. Vorder- und Rückseite bemalt 125 × 95 cm, geöffnet 125 × 190 cm In der Tuschzeichnung signiert und datiert. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Das Triptychon „Das Geheimnis“ von 1979 wurde von dem Grafiker, Bild- hauer, Maler und Designer Otmar Alt geschaffen. Das verspielte Werk besteht wie eine Collage aus unterschiedlichen Farben und Materialien, mal wird Papier aber auch Glas und Holz verwendet. Für Alt ist wichtig, dass der Betrachter seine eigene Bedeutung aus dem Werk heraus ­arbeitet und somit selbst das Puzzle zusammensetzt. Für das vorliegende Triptychon wurde dennoch eine kleine Hilfestellung gegeben. So soll der Zölibat im geschlossenen Zustand dargestellt werden und im offe- nen Zustand die Liebe. Alle weiteren Geheimnisse muss der Betrachter selbst lüften.

€ 4.500 – 6.500

132 133 86

319192/43467-1 Otto Piene 1928 Laasphe –2014 Berlin Ohne Titel. 1979

Öl, Feuer, Rauch auf Leinwand, auf Karton aufgezogen 40×30cm Rechts unten signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Vom Künstler direkt erworben. Privatsammlung NRW

Das 1979 entstandene Werk gehört zu den charakteristischen Feuerbildern Otto Pienes. Die Hitzeeinwirkung des Feuers auf den Bildträger lässt die Farbschicht blasig aufbrechen und erzeugt zusammen mit den dunklen Rußspuren eine Transformation von Licht zu Schatten, die eine Bildwirkung von dreidimensionaler Tiefe entstehen lässt. Den ineinander fließenden Farbverläufen wohnt eine malerische Anmutung inne, während die strukturierte Oberfläche eine haptische Qualität von hohem ästhetischem Reiz entwickelt, der sich dem Betrachter unmittelbar mitteilt.

€ 14.000 –16.000 ×

134 135 136 87

319197/43467-2 Otto Piene 1928 Laasphe –2014 Berlin Ohne Titel. 1999

Öl, Feuer, Rauch auf Leinwand 30 × 24 cm Rechts unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert, datiert und mit Richtungspfeil. Rahmen. Provenienz: Direkt vom Künstler erworben. Privatsammlung NRW.

€ 12.000 –14.000 ×

137 88

318987/43385-3 Günther Uecker 1930 Wendorf – lebt in Düsseldorf O. T. (Nagelbild) 1971

Offsetlithographie mit Prägedruck auf Offsetkarton 46 × 46 cm (60 × 50 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert und datiert. Exemplar 44/500.

€ 1.500 –2.000 ×

138 89

319316/43500-5 Konrad Klapheck 1935 Düsseldorf – lebt ebenda Steam iron (mother in law). 1980

Farbiger Offset auf Velin 54 × 46 cm (88 × 62 cm) Rechts unten signiert, links unten nummeriert. Ex. 123/160. Provenienz: Privatsammlung München

€ 1.200 –1.500

139 90

319210/43476-1 Zdzislaw Beksinski 1929 Sanok–2005 Warschau Ohne Titel. 1973

Digitalprint auf Karton 80 × 64 cm Links unten signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz NRW

€ 1.200 –1.500

140 91

319437/43551-1 A.R. Penck 1939 Dresden –2017 Zürich Löwen I–III. 1988

3 Blatt Radierungen auf Kupferdruckpapier 37,5 × 49 cm (55,5,×63 cm) Rechts unten mit Bleistift signiert. Jeweils eines von 20 Exemplaren. Alle gerahmt.

€ 1.000 –1.200 ×

141 92

319003/43407-10 Fritz Martinz 1924 Bruck an der Mur (Steiermark) –2002 Wien Parther-Krieg. 1956

3 Zeichnungen Kohle und lavierte Tusche auf Papier Bis ca. 42 × 30,5 cm (jeweils 43 × 31 cm) Zwei Blätter signiert, alle datiert. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.000 –1.500

142 93

319000/43407-7 Fritz Martinz 1924 Bruck an der Mur (Steiermark) –2002 Wien Das alte Schlachthaus St. Marx (Wien). 1980

Öl auf Leinwand 45 × 55 cm Rechts oben signiert und datiert. Rückseitig auf dem Keilrahmen betitelt und bezeichnet „2. Fassung“ sowie datiert „Juni 1980“ und mit Maßangaben. Verso auf der Leinwand bezeichnet „Zeit u. Bild Serie X“. Rahmen.

Fritz Martinz studierte ab 1947 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Albert Paris Gütersloh. Im Jahr 1949 wurde er Mitglied der ­Wiener Secession, an deren Ausstellungen er regelmäßig teilnahm. ­Martinz gehörte u. a. mit dem Bildhauer und Grafiker Alfred Hrdlicka zu der Nachkriegsgeneration österreichischer Künstler, die ein kritischer Realismus und eine ungeschönte Darstellung der Verhältnisse verband. So fand er bald seine eigene malerische Ausdrucksweise, in dem er in seinen Gemälden vor allem fulminöse und, für die damaligen Wiener Verhältnisse, anstößige Frauenakte darstellte.

€ 2.000 –3.000 ×

143 94

319001/43407-8 Fritz Martinz 1924 Bruck an der Mur (Steiermark) –2002 Wien Katastrophe. 1981

Öl auf Leinwand 45 × 55 cm Links unten signiert und datiert. Rückseitig auf dem Keilrahmen betitelt, datiert und mit Maßangaben. Verso auf der Leinwand bezeichnet „Zeit u. Bild Serie VI“. Rahmen.

€ 2.000 –3.000 ×

144 95

319002/43407-9 Fritz Martinz 1924 Bruck an der Mur (Steiermark) –2002 Wien Der Sturz des Phaeton. 1989

Öl auf Malkarton 36,5 × 31,5 cm Am Unterrand signiert und datiert. Rückseitig auf dem Malkarton betitelt, datiert und mit Maßangaben. Bezeichnet „Serie Annalen“. Mit der Wiener Adresse des Künstlers (von fremder Hand). Rahmen.

€ 1.500 –2.000 ×

145 Siegfried Anzingers frühe Werke werden stets von Spontanität und Leichtigkeit bestimmt. Sein Pinsel- strich ist schwungvoll und kräftig, die Formen wirken unwirklich und scheinen im Raum zu schweben. Der gebürtige Österreicher war Anfang der 80er Mitbegründer der „Neuen Wilden“. Die neue Malweise sollte unbekümmert, expressiv und lebensbejahend sein. In dieser Zeit entstanden auch die hier gezeigten Werke. Der Erfolg ­Anzingers begann recht früh: 1982 war er bei der documenta 7 vertreten, 1988 wurden seine ­Arbeiten im Rahmen der Biennale in Venedig ausgestellt. Mittlerweile kann der Wahlkölner auf zahlreiche nationale und internationale Aus- stellungen zurückblicken. Aktuell wird ihm eine Einzelausstellung im Museum Würth gewidmet.

96

315771/42867-1 Siegfried Anzinger 1953 Weyer/Oberösterreich – lebt in Köln, Wien und Lucca Ohne Titel. 1983

Zwei Mischtechniken auf Bütten 48×62,5cm und 48×62cm Beide Blätter signiert und datiert. Beide gerahmt. Provenienz: Art Cologne 1984. Privatbesitz Norddeutschland Ausstellung: Art Cologne 15.-21. November 1984

€ 2.000 –3.000 ×

146 97

319417/43539-2 Christian Ludwig Attersee 1941 Preßburg/Bratislava – lebt in Wien und in St. Martin a. d. Raab Ohne Titel. 2004

Zwei Farblithographien auf Papier jeweils 43,0 × 30,5 cm (jeweils 48,5 × 68,5 cm) Rechts unten signiert und datiert „Attersee 2004“. Exemplar 58/95 und Exemplar 42/95. Beide gerahmt (nicht ausgerahmt). Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 800 –1.200

147 98

318889/43370-1 Ludwig Bemelmans 1898 Meran –1963 New York St. Paul de Vence

Öl auf Leinwand 8 9 × 115 c m Rechts unten signiert. Verso auf der Leinwand betitelt. Rahmen. Provenienz: Hammer Galleries, New York (verso Etikett). Privatbesitz Süddeutschland

Das Leben des berühmten Schriftstellers und Malers Ludwig Bemelmans lief nicht immer rund. Als der Vater, der Maler Lambert Bemelmans die Familie verlässt, zieht die Mutter, Tochter eines Regensburger Brauers, mit den Kindern aus Österreich in die Heimat zurück. Als rebellischer und undisziplinierter „Bengel“ schmeißt Ludwig Bemelmans mit 14 die Schule. Auch den Resozialisiserungsversuch der Familie in Form einer Lehre im Hotel seines Onkels, beendet er nach einem Streit mit einem Hotelangestellten, den er übrigens durch einen Schuss schwer verletzt. Die Konsequenz daraus: Bemelmans wird zu seinem in den USA leben- den Vater geschickt, wo er in Hotels und Restaurants arbeitet. Dort ­kellnert er, geht zur Army, schreibt Tagebücher, illustriert, restauriert, schreibt und zeichnet. Sein erstes Kinderbuch „Hansi“ erscheint 1934, doch mit seinem mehrbändigem Werk „Madeline“ erlangt er Weltruhm. „An der schönen blauen Donau“ erscheint 1945 in den USA und wird erst 62 Jahre später ins Deutsche übersetzt. Es beschreibt in skurrilen und kritischen Szenen das deutsche Alltagsleben unter dem National­ sozialismus. Die Erfahrungen dazu macht Bemelmans während eines Deutschlandaufenthalts 1935, als er u. a. wegen öffentlicher Imitation Hitlers kurzzeitig festgenommen wird. Zurück in New York, schreibt der Künstler auch zahlreiche Drehbücher und realisiert Filme. Auch ist er als Schriftsteller und Illustrator für renommierte Zeitschriften tätig. In späteren Jahren genießt er als erfolgreicher Autor und Illustrator besonders in den USA, aber auch international große Anerkennung. „St. Paul de Vence“ zeigt die malerische und zeichnerische Fähigkeit des Künstlers. Mit schnellen Pinselstrichen und bewußt eingesetzter Farbig- keit, gelingt es Bemelmans die Stadt – wichtige Begegnungsstätte vieler Künstler – stimmungsvoll wiederzugeben.

€ 4.000 – 6.000

148 149 99

318684/43312-1 Otto Dünkelsbühler 1898 München –1977 Nagold Nachmittag am See (Segelschiffe vor Konstanz). 1947

Öl und Pastell auf Velin 39,4 × 55,5 cm Links unten signiert. Verso auf dem alten Schutzkarton von fremder Hand (?) betitelt und mit der Werknummer 276 bezeichnet. Rahmen. Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers

€ 2.500 –3.000

150 100

318685/43312-2 Otto Dünkelsbühler 1898 München –1977 Nagold Fosca (Costabrava). 1957

Öl auf Papier auf Sperrholz 54 × 75 cm Links unten signiert. Verso von fremder Hand (?) betitelt und mit der Werknummer 498 bezeichnet. Rahmen. Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers

Otto Dünkelsbühler durchlebte nicht nur beide Weltkriege, ihm wurde auch bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten Mal- und Aus­ stellunsgverbot erteilt, weshalb er zur sog. „verlorenenen Generation“ von Malern gehört. Nach einem Kunststudium bei Julius Diez und Willi Geiger, wechselte er zur Kunstgewerbeschule nach Berlin zu Emil Orlik und Cesar Klein. Das vorliegende Gemälde entstand 1957, als der Künst- ler zwar noch ausgedehnte Malreisen in Deutschland, nach Frankreich, Spanien und an die Ägäis unternahm, sich jedoch an keiner Austellung mehr beteiligte. Der „expressive Realismus“ zeigt sich auch hier in seinem Spätwerk besonders durch die Wahl der leuchtenden und kräftigen ­Farben sowie am fleckigen Pinselduktus.

€ 3.000 – 4.000

151 101

319200/43472-1 Werner Peiner 1897 Düsseldorf–1984 Leichlingen Ohne Titel (Berglandschaft)

Öl auf festem Karton 60 × 80 cm Links unten signiert. Verso Nachlass-Etikett, Nr. 1594. Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers

€ 1.500 –2.000 ×

152 102

319201/43472-2 Werner Peiner 1897 Düsseldorf–1984 Leichlingen Nubierin

Gouache auf Papier auf Hartfaserplatte aufgezogen 100 × 70 cm Verso Nachlass-Etikett, Nr. 1791. Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers

€ 4.000 – 6.000 ×

153 103

319366/43515-1 Walter Depas

Capri. 1969

Öl auf Leinwand 90 × 110 c m Rechts unten signiert. Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt. Rahmen. Provenienz: Hessischer Privatbesitz

€ 1.200 –1.500

154 104

318467/43255-1 Corneliu Baba 1906 Craiova/Rumänien –1997 Bukarest/Rumänien Casa la Venetia. 1976

Öl auf Karton auf Holz 35 × 29,5 cm Rechts unten monogrammiert. Verso auf dem Schutzkarton wohl ­eigenhändig signiert, betitelt und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Corneliu Baba gehörte zu einem der gefragtesten Porträtisten ­Rumä­niens. Posthum verlieh ihm die Kulturstiftung Rumäniens sogar den „Prix d’excellence“. Baba beschäftigte sich malerisch mit weitaus mehr als nur Gesichtern. Zu seinem Oeuvre gehören auch ­ausdrucksstarke ­Harlekine, sozialkritische Gesellschaftsporträts die der Verherrlichung des Sozialistischen Realismus entgegentreten und architektonische Landschaften – so wie dieser karminrote Venezianische­ Palazzo.

€ 4.000 – 6.000

155 156 POST WAR CONTEMPORARY

ART Kat.-Nrn. 105–173

157 105

319287/43496-2 John Baldessari 1931 National City, Kalifornien – lebt in Santa Monica, Kalifornien Man with Snake (Blue and Yellow). 1991

Farblithographie auf festem Papier 12 × 17,5 cm (46 × 35,3 cm) Unten rechts signiert und vorne links nummeriert. Exemplar 34/170. ­Veröffentlicht von Gemini G. E. L., Los Angeles mit deren Blindstempel und verso mit Tintenstempel. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.500 –2.000

158 106

319286/43496-1 John Baldessari 1931 National City, Kalifornien – lebt in Santa Monica, Kalifornien French Horn Player. 1994

Farblithographie und Farbseriegraphie auf Arches Papier 152,4 × 55,9 cm Mit Bleistift unten links nummeriert und rechts signiert. Exemplar 17/60. Veröffentlicht von Gemini G. E. L., Los Angeles mittig mit Blindstempel und verso mit Tintenstempel. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 2.000 – 4.000

159 107

319289/43496-4 John Baldessari 1931 National City, Kalifornien – lebt in Santa Monica, Kalifornien Two Horses and Rider. 1997

Farblithographie (2-teilig) auf Velin (BFK Rives) Jeweils 30,5 × 20 cm (45 × 62,5 cm) Signiert und datiert unten rechts. Nummeriert unten links. Exemplar 36/60. Verso rechts Tintenstempel „El Nopal Press“ und Wz BFK Rives. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 2.000 – 4.000

160 108

319288/43496-3 John Baldessari 1931 National City, Kalifornien – lebt in Santa Monica, Kalifornien Two Opponents (Blue and Yellow). 2004

Farbserigraphie auf Papier 30,2 × 30,2 cm Mittig auf dem Blatt mit Bleistift signiert und datiert mit Editionsnummer. Exemplar 127/165. Veröffentlicht von Gemini G. E. L., Los Angeles rechts unten mit deren Blindstempel und verso mit Tintenstempel. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.000 –2.000

161 109

318850/43293-12 Andy Warhol 1928 Pittsburgh –1987 New York The Thirteen Most Wanted Men, John Joseph H No. 11 (aus Dossier 2357). 1967

Serigraphie auf Karton in Papierumschlag 21 × 17 cm Edition Ileana Sonnabend. Herausgegeben im Rahmen einer ausstellungs­ begleitenden Publikation. Werkverzeichnis: Nicht bei Feldman/Schellmann/Defendi

Nach dem gleichnamigen Werk, das sich heute in der Sammlung Saatchi London befindet. Dabei: Warhol, Andy. Campbell. 1975. Tuschzeichnung auf einer Einladungskarte von Charles Meryon. 10,5 × 14,9 cm. Signiert, datiert und mit Ortsangabe: Paris

€ 1.000 –1.500

162 163 110

319419/43500-10 Roy Lichtenstein 1923 New York–1997 ebenda M-Maybe he became ill…

Farbserigraphie auf Karton 91,5 × 91,5 cm Links unten signiert. Laut Einlieferer sollte das Blatt in einer Auflage von 300 Exemplaren erscheinen. Da der Künstler wohl nicht einverstanden war, wurde die geplante Auflage nicht ausgeführt. Auflage unbekannt. Hg. wohl Solomon Guggenheim Museum NY. Werkverzeichnis: Nicht bei Corlett Provenienz: Holly Solomon Gallery NY. Privatbesitz Süddeutschland

€ 9.000 –10.000

164 165 111

319314/43500-3 Roy Lichtenstein 1923 New York–1997 ebenda Merton on the Movies. 1968

Farbserigraphie auf Silberfolie 65 × 50,8 cm (76 × 50,8 cm) Rechts unten signiert und nummeriert. Ex. 42/450, herausgegeben von List Art Poster Ltd. Werkverzeichnis: Corlett 61 Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.000 –1.200

166 112

319323/43500-8 Roy Lichtenstein 1923 New York–1997 ebenda „Vicky I thought I heard your voice“. 1968

Offsetlithographie auf Papier 59,5 × 42 cm Rechts unten signiert. Plakat mit Schrift für die Ausstellung in der ­Kestner‑Gesellschaft, Hannover, April, Mai 1968. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.000 –1.500

167 113

319324/43500-9 Roy Lichtenstein 1923 New York–1997 ebenda Ausstellungsplakat „Two paintings: Green Lamp“. 1984

Farbserigraphie auf Papier, mit der Schrift 51 × 71 cm (65 × 75 cm) Links unten mit Gefälligkeitssignatur. Unten typographisch bezeichnet: Roy Lichtenstein. Nov. 22-Jan. 8, Heland Thorden Wetterling Galleries, Stockholm. Auflage Unbekannt. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.000 –1.500

168 114

319317/43500-6 Künstlerplakat Rain Dance. 1985

Farboffset und Serigraphie auf Plakatpapier 80 × 55 cm Handsigniert von Keith Haring, Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Jean Michel-Basquiat, Yoko Ono. Eines von 200 Exemplaren. Herausgegeben von Unicef, African Relief Fund New York. Provenienz: Pop Shop New York. Privatbesitz Süddeutschland

Das Poster zeigt kleine, symbolhafte Werkausschnitte der oben ­genannten, mitwirkenden Künstler

€ 6.000 –8.000

169 115

319407/43539-1 Mel Ramos 1935 Sacramento/Kalifornien – lebt in Oakland und Horta de San Juan/Spanien The Rounder. 1999

Farbserigraphie auf Velin 92,0 × 49,0 cm (109,5 × 63,0 cm) Rechts unten in Bleistift signiert und datiert „Mel Ramos 99“. Exemplar 177/199. Rahmen (nicht ausgerahmt). Werkverzeichnis: Hilger S. 76 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Veröffentlicht von Galerie Ernst Hilger, Wien. Gedruckt von Carini, S. Giovanni, Italien.

€ 1.500 –2.000

170 171 116

319455/43500-15 Banksy 1974 Bristol Untitled. Tesco Value Tomato Soup Cans. 2006

Fine Art Pigment Print auf Pearl Paper 83 × 59 cm Rechts unten signiert und datiert. Hrsg. Pictures on Walls Ltd., POW, London.

€ 2.000 –3.000 ×

172 173 117

318354/43212-1 George Rodrigue 1944 New Iberia/Lousianna –2013 Houston/Texas Are you my mommy?

Acryl auf Leinwand 91 × 61 cm Rechts unten signiert. Verso auf einem Klebeetikett typographisch betitelt. Rahmen. Provenienz: The Rodrigue Gallery, New Orleans Lousianna (Verso dreifach gestempelt)

Es sind die aufgerissenen, leuchtend gelben Augen des blauen Terriers die uns beim Betrachten dieses Bildes zuerst entgegen kommen. Der Künstler selbst bezeichnete sie „die Seele des Hundes.“ Das Werk zeigt ein skurriles Gesamtbild mit einer schwebenden Möwe und einem ­stilisiertem Haus. „Der Hund weiß es auch nicht. In seinen Augen ­verbirgt sich ein Verlangen, ein Verlangen nach Liebe und Antworten.“ So beschreibt es George Rodrigue in einem Interview mit der New York Times 1998. Zu dieser Zeit befindet sich der geborene Louisianer am Höhepunkt seines Weltruhms. In den 60ern begann er seine steile ­Karriere mit Landschaften seines Heimatsstaates sowie mit Bildnissen unheimlicher Familientreffen und Genre-Szenen, die typisch für den Südwesten Louisianas waren. 1980 bekam Rodrigue den Auftrag ein Buch über Cajun-Gespensterlegenden zu illustrieren. Das Fabelwesen des loup-garou (Werwolf) sollte für den Künstler besonders anregend sein und Ausgangspunkt aller seiner darauffolgenden Blue Dog paintings. Dieser blau-gefärbte Vierbeiner mit seinen markant gelben Augen und weißen Nase, für den er seinen verstorbenen Terrier Tiffany als Vorlage nahm, etablierte den Amerikaner in der internationalen Kunstwelt der 1990er. Die Französische Zeitung „Le Figaro“ erhob Rodrigue zum ­„Amerikanischen Rousseau“. 2013 verstarb der Maler. Seine Hunde-­ Darstellungen haben seither stets an Wert zugenommen, denn „Menschen die je ein Blue Dog painting erblickt haben, vergessen es nie,“ so der Maler selber.

€ 20.000 –30.000

174 175 118

318355/43212-2 George Rodrigue 1944 New Iberia/Lousianna –2013 Houston/Texas Unplugged And Let Loose (Ship to New York). 1995

Farbserigraphie auf weißem dünnen Karton Darstellung: 57 × 62 cm Links unten mit Silberstift signiert. Rechts bezeichnet „artist proof“. ­Probedruck außerhalb einer Auflage von 100 Exemplaren. Rahmen (nicht ausgerahmt).

€ 1.000 –1.500

176 177 119

319193/43468-1 Jürgen Schadeberg 1931 Berlin School Playground, London. 1968/2008

Silver Gelatine Print auf Fotopapier 30 × 44,5 cm Links unten betitelt und datiert, in der Mitte „L. E.“ bezeichnet und ­nummeriert, rechts unten signiert. Exemplar 23/25. Rahmen.

€ 900 –1.000 *x

178 120

318382/43219-2 Florian Thomas 1966 Neustadt/Waldnaab – lebt in München O. T. (Häuser am Hang. Gespräche). 1986

2 Blätter. Eine Tuschzeichnung mit Bleistift und eine Kohlezeichnung mit Deckweiß auf Bütten bzw. grauem Karton 43 × 69 cm (53 × 78,5 cm) und 33 × 70 cm Beide verso mit einem Adressen-Etikett des Künstlers. Eines am Unterrand bezeichnet „Nach einem Foto unbek. Herkunft“ sowie verso signiert und datiert „ F Thomas 24.10.86“. Beide gerahmt.

Die Themen des Malers Florian Thomas sind Landschaften, Reisen und Begegnungen. Diese findet er auf alten Postkarten oder privaten Amateur­­ fotos. In seiner realistisch-figurativen Malweise spiegeln sich in gleicher Weise die beiden Medien mit denen er arbeitet: Malerei und Fotografie.

€ 1.800 –2.000 ×

179 121

319310/43496-14 Michael Wesley 1963 München – lebt in Berlin Everglades in Naples. 1999

C-Print auf Aludibond, Diasec 125 × 200 cm Links unten typografisch bezeichnet „Michael Wesley. 1999. Evergaldes in Naples“. Metallrahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 7.000 –9.000

180 181 122

319292/43496-7 Candida Höfer 1944 Eberswalde – lebt in Köln BNP Paris XIII. 1998

C-Print auf Kodak Fotopapier 58 × 42,7 cm (61 × 51,5 cm) Verso signiert, datiert, betitelt und nummeriert. Auf der Rahmenrückwand Künstleretikett, darauf maschinenschriftliche Werkangabe. Ex. 5/6. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 3.000 –5.000 ×

182 123

319291/43496-6 Candida Höfer 1944 Eberswalde – lebt in Köln BNF Paris III. 1998

C-Print auf Kodak Fotopapier 58 × 42 cm (61 × 51,5 cm) Verso signiert, datiert, betitelt und nummeriert. Auf der Rahmenrückwand Künstleretikett, darauf maschinenschriftliche Werkangabe. Ex. 4/6. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland Literatur: Ausst. Katalog. Photografische Sammlung/SK Stiftung Kultur Köln. Candida Höfer. Bonn 1999. Abb. S. 85.

€ 3.000 –5.000 ×

183 124

319380/43522-1 Gunter Sachs 1932 Mainberg –2011 Gstaad Vulcano Rouge. 1987

Farbige Offsetfotographie auf Fotopapier, auf Hartfaserplatte montiert 55 × 82,5 cm Verso auf dem Garantielabel signiert. Ex. 1/33. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Verso aufgeklebte Expertise vom 14.6.2004, registriert unter der Nummer 1300V/2004 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland. Geschenk des Künstlers an den derzeitigen Besitzer.

€ 1.200 –1.500 ×

184 185 125

319305/43496-10 Thomas Struth 1954 Geldern/Niederhein – lebt in Karlsruhe Bernhardstrasse 2, Leipzig. 1991

Gelatinesilberabzug auf Papier 37,5 × 48 cm Wohl rückseitig signiert, betitelt, datiert und nummeriert. Verso auf der Rahmenrückwand Künstleretikett, dort typographisch betitelt und nummeriert mit Werknummer 8981. Exemplar 7/10. Rahmen (nicht ausgerahmt). Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland Literatur: Thomas Struth. Straßen. Fotografie 1976 bis 1995. Ausstellungs­ katalog Kunstmuseum Bonn. Köln: Wienand Verlag, 1995 Thomas Struth. 1977– 2002. Ausstellungskatalog Dallas Museum of Art u. a. New Haven London: Yale University Press, 2002.

€ 4.000 – 6.000 ×

186 187 126

319307/43496-11 Thomas Struth 1954 Geldern/Niederhein – lebt in Karlsruhe Shanxi Nan LU 2. 1996

C-Print auf Papier 37,8 × 47,9 cm (46 × 59,7 cm) Rückseitig wohl mit Bleistift signiert, datiert, betitelt, nummeriert und Angaben zum Abzug. Verso auf der Rahmenrückwand Etikett, dort datiert, betitelt, nummeriert und mit der Werknummer 8971. Unter Passepartout in Künstlerrahmen (nicht ausgerahmt). Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 4.000 – 6.000 ×

188 189 127

319389/43496-18 Axel Hütte 1951 Essen Hüfigletscher. 2007/1997

C-Print auf Papier, auf Kunststoffplatte 120 × 158 cm (162 × 200 cm) Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet: Reprint 2007. Ex. 4/4. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 8.000 –12.000

190 191 Was ist Wirklichkeit? Wann ist das Wirkliche wirklich? Kein Künstler erforscht so konsequent und vielfältig wie Thomas Ruff, welche Realität Bilder erzeugen und wie wir sie in die subjektive Realität unserer Wahrnehmung übersetzen. Ruff ist der experimentierfreudigste Künstler des Startrios Gursky, Struth, Ruff aus der Schule von Bernd und Hilla Becher. 35 Jahre nach ersten Aufnahmen der Wohnräume seiner Eltern und Verwandten umfasst das Repertoire seiner fotografischen Methodenforschung nahezu 20 Serien, in denen Motive von Gebäuden, Menschen, Plakaten, Maschinen, digital bearbeiteten Fotogrammen und Pornobildern aus dem Internet, Himmelskörpern oder Nächten aufein­ anderfolgen. Im Prinzip, so der Künstler, gehe es ihm mit all diesen Bildern darum, herauszufinden, „wie der Mensch wahrnimmt. Was sieht er? Wie sieht er und was machen die gesehenen Bilder mit ihm?“ Solche Experimente mit Sehgewohnheiten führten auch zur 2001 entstandenen Serie „Nudes“. Für sie verwendete er pornographische Fotostills aus verschie- denen Internetseiten, die er digital bearbeitete und zum Teil vergrößerte. Die achtteilige Edition „Nudes“ versammelt einschlägige Motive, die er farbig und mit Verwischungen verfremdete, damit „die Wahrnehmung des Auges an Grenzen stößt“. So macht Ruff bewusst, dass ein Foto Realität nicht aufnimmt, sondern projiziert. Mit anderen Serien wie „Sterne“, „Cassini“ oder „Titan“ geht er, den der ­Weltraum schon als Kind faszinierte und der „eigentlich Astronomie studieren wollte“, noch einen Schritt weiter. Der Titan oder Saturn VI ist mit einem Durchmesser von 5150 Kilometern der größte Mond des Planeten Saturn, ­weshalb er nach dem Göttergeschlecht der Titanen benannt wurde. Ruff’s ­Vorlagen sind dieses Mal Bilder, die auf Aufnahmen der NASA-Cassini-Sonde vom Planeten Saturn, seinen Ringen und Monden basieren. In seiner digitalen Bearbeitung erreicht der Grad der Abstraktion eine neue Dimension. Der Künstler zeigt erneut, „dass die Wirklichkeit vor der Kamera die Wirklichkeit ersten Grades ist und die Abbildung der Wirklichkeit vor der Kamera die ­Wirklichkeit zweiten Grades“. So werden die Werke von Thomas Ruff auch zu einer Sehschule, die uns lehrt, dass „das Sehen permanent der Notwendigkeit ausgesetzt ist, zu reflektieren, was es gerade sieht“. EK

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319299/43496-8 Thomas Ruff 1958 Zell am Hammersbach – lebt in Düsseldorf Nudes. 2001

Folge von 8 Farboffsetlithographien auf dünnem Karton 20,8 × 48 cm (75 × 60 cm) Alle Blätter verso signiert und nummeriert. Ex. A. P. 3/10. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 8.000 –10.000 ×

192 193 129

319301/43496-9 Thomas Ruff 1958 Zell am Hammersbach – lebt in Düsseldorf Titan. 2006

C-Print auf Papier 29 × 23 cm (42 × 30 cm) Verso mit Bleistift signiert, datiert und nummeriert. Exemplar 71/100. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.500 –2.000

194 130

319388/43496-17 Beat Streuli 1957 Altdorf/Schweiz – lebt Zürich/Schweiz Astor Place. 2001

C-Print auf Aludibond 152 × 202 cm Verso signiert, datiert und nummeriert. Ex. 1/3. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland Vgl.: Beat Streuli. New York City 2000 – 02, Ostfildern-Ruit 2003

Gerade im Zeitalter von inszenierten Selfies, sind die Aufnahmen des Schweizer Künstlers Beat Streuli eine Besonderheit. Aus angemessener Distanz fotografiert Streuli Passanten aus der Menge heraus, die gedan- kenverloren, in dieser Abbildung, die New Yorker Metro an der Station Astor Palace verlassen. Die gewählten Personen wirken dadurch nicht nur authentisch und individuell – sie sind es tatsächlich! Streulis Werk zeigt zeitgenössische Gesellschaftsporträts – er wählt heterogene ­Menschengruppen verschiedenen Alters und unterschiedlichen Typus. Die Fotos wirken inszeniert, doch das täuscht. Es ist die Realität, die er wiedergeben möchte, die Arbeit mit Models interessiert ihn nicht.

€ 3.000 –5.000

195 131

319401/43535-1 Beate Gütschow 1970 Mainz – lebt Köln und Berlin LS14. 2003

C-Print auf Aluminiumdibond 50 × 80 cm (74 × 97 cm) Verso signiert und nummeriert. Exemplar 1/10. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 4.000 – 6.000 *

196 132

319390/43496-19 Jörg Sasse 1962 Salzuflen – lebt in Düsseldorf 7127. 2003

C-Print auf Aludibond, Diasec 127,5 × 198 cm (130 × 200 cm) Verso signiert, datiert, betitelt und nummeriert. Ex. 2/6. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 5.000 –7.000 ×

197 133

319387/43496-16 Jörg Sasse 1962 Salzuflen – lebt in Düsseldorf 5024. 2005

C-Print auf Aludibond, Diasec 127,5 × 98 cm (130 × 100 cm) Verso signiert, betitelt, datiert und nummeriert. Ex. 3/6. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 5.000 –7.000 ×

198

Der deutsche Fotograf Jörg Sasse absolvierte sein Studium als Meisterschüler bei Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf. Von 1988 bis 1989 hatte Sasse an der Düsseldorfer Akademie einen Lehrauftrag inne. Es folgten viele weitere ­Projekte und Vorträge an verschiedenen Hoch­schulen u. a. ­ ab 2003 als Professor für Dokumentar­fotografie an der ­Univerisität Duisburg-Essen. Sasse fotografiert nicht selbst, ­sondern verwendet als Arbeitsbasis Fotomaterial aus den unter­schiedlichsten Quellen, etwa aus einem ­Fotoalbum vom Flohmarkt oder aus Zeit­schriften, Zeitungen und dem Internet. Die gefundenen Aufnahmen ­verfremdet er am Computer, in dem er mit Perspektiven, Ausschnitten oder Schärfegraden spielt. So entstehen virtuelle ­Collagen, die Realität als Illusion und subjektive Wahrnehmung vermitteln­ und oft atmo­sphärisch betörend simulieren.

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319308/43496-12 Jörg Sasse 1962 Salzuflen – lebt in Düsseldorf 4898. 2006

C-Print auf Aludibond, Diasec 127,5 × 197,5 cm (130 × 200 cm) Verso signiert, datiert, betitelt und nummeriert. Ex. 2/6. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 5.000 –7.000 ×

200 201 Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson gilt als einer der erfolgreichsten und einfluss- reichsten Künstler der Gegenwart. Er und seine Frau adoptierten vor 16 Jahren ihr erstes, später ihr zweites Kind aus Äthiopien, weshalb das Paar regelmäßig in das Land zu reisen begann. Für sein Werk waren ideale Voraussetzungen geboten, denn Hauptthema seiner Werke ist das Licht und ihr Einfluss auf die menschliche Wahrnehmung. Faszination übte vor allem der steile Einfall des Sonnenlichts so nah am Äqua- tor aus, das eine ganz andere Wirkung zeigt, als er es aus seiner Heimat nahe des Polarkreises kennt. Neben einer Gastprofessur in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeda, betreibt der Künstler dort zusammen mit seiner Frau auch eine Hilfsorganisiation.­

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318756/43334-1 Ólafur Elíasson 1967 Kopenhagen – lebt in Berlin und Kopenhagen Lalibela Void. 2006

Serie von vier Bögen mit jeweils vier Photogravuren auf weichem Velin 43 × 53 cm (56 × 65 cm) Alle signiert und datiert. Verso mit Klebeetikett auf dem Schutzkarton, dort betitelt, datiert und mit Exemplarnummer. Ein Blatt verso auf dem Schutz- karton mit handschriftlicher Widmung. Ex. 15/18. Alle gerahmt. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Die Fotoserie Lalibela Void zeigt Ausschnitte der Felsenkirchen aus der gleichnamigen äthiopischen Stadt. König Lalibela, der zwischen 1189 bis 1229 regierte, ließ elf Kirchen als Ganzes aus den Felsen herausmeißeln. Der Legende nach schlug er die Kirchen wohl selbst mit Hilfe von Engeln heraus, weshalb der Ort weltweit zu einem bekannten Wallfahrtsort und Lalibela zu einer heiligen Stadt wurde.

€ 6.000 –8.000 ×

202 203 136

319037/43418-1 Roland Fischer 1958 Saarbrücken – lebt in München und Peking Zhu Zhu (4088). 2007

C-Print auf Aludibond in Acrylglas 75 × 89 cm Verso auf einem Klebeetikett signiert. Ex. 8/10 aus der Serie Chinese Pool Portraits. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland. Vom Künstler direkt erworben

€ 7.500 –9.000

204 205 137

319309/43496-13 Michael Wesley 1963 München – lebt in Berlin Tulpen. 2006

C-Print auf Aludibond, Diasec 150 × 126 cm Links unten typografisch bezeichnet „Michael Wesely 15.4 – 22.4.2006“. Metallrahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 4.000 – 6.000

206 138

319315/43500-4 Wolfgang Tillmans 1968 Remscheid – lebt in Berlin und London Untitled „Its only love give it away“. 2018

Farboffset auf Plakatpapier 79,5 × 59,5 cm (84,5 × 59,5 cm) Rechts unten signiert. Am Unterrand typographisch bezeichnet. ­Plakatedition Mönchehaus Museum Goslar. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.000 –1.200 ×

207 139

319228/43482-1 Beate Passow 1945 Stadtoldendorf – lebt in München Trade Made Berlin. 2009

Stickarbeit auf weiße Rohseide, auf Keilrahmen gespannt 120 × 90 cm Aus einer Serie von 9 gestickten Kontoauszügen. Rahmen. Provenienz: Von der Künstlerin direkt erworben. Privatbesitz Süddeutschland. Literatur: Kat. Ausst. Galerie Carol Johnssen. Beate Passow. Tabular and Tasty. o. J. m. Abb. o. S. Ausstellung: Galerie Carol Johnssen München, 2010

Das Werk stammt aus einer Serie von neun Bildern, die auf Seide gestickt wurden. Sie zeigen alle Kreditkartenauszüge der Deutschen Bank. Die Protagonistin reist auf neun Kunstmessen, um eine Sammlung von zeitgenössischer Kunst anzulegen. Die Auszüge zeigen sowohl die Käufe, als auch das kulturelle Angebot der jeweiligen Messen (Art Miami, Frieze London, Artforum Berlin, Shanghai Contemporary, Art Basel, Art Dubai, Art Brüssel, Arco Madrid und Fiac Paris) im Jahre 2009.

€ 4.500 – 6.500

208 209 140

319311/43500-1 Thomas Bayerle 1937 Berlin – lebt und arbeitet in Frankfurt/Main Flying. 2000/2014

Inkjet Print auf Arches Velin 70 × 100 cm (84 × 114 cm) Rechts unten signiert und datiert, unten mittig betitelt, links alphabetisch bezeichnet. Exemplar A von 10 alphabetisch bezeichneten (A–J) Unikaten. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 7.000 –8.000

210 211 141

318851/43293-13 Edward (Ed) Ruscha 1937 Ohama Various Small Fires. Some Los Angeles Apartments. Every Building on the Sunset Strip. Nine Swimming Pools and a broken glass. Records. Colored People und Graphic Works by Edward Ruscha. 1964–1978

6 Künstlerbücher mit Softcover Einband und fotographischen Illustrationen von Ed Ruscha, eines davon als Leporello sowie „Das Graphische Werk von Ed Ruscha“, Auckland City Art Gallery 1978 Ca. 18 × 14 cm und 23 × 19 cm Jeweils im Impressum bezeichnet.

„Nachdem er zunächst erwogen hatte, als Grafiker zu arbeiten, ent­ wickelte Ed Ruscha bald eine große Leidenschaft für die Malerei und das Fotografieren. Als Reaktion auf die amerikanische Fotografie der 1940er und 1950er Jahre entwickelte er einen neuen, konzeptuellen Stil, der in den sechzehn zwischen 1963 und 1978 entstandenen Fotobüchern Ausdruck findet. Die unprätentiösen, kleinen Bücher, die von Ruscha stets in einer limitierten Auflage herausgegeben wurden, griffen mit ihren Titeln in lakonischer Weise dem gesamten Inhalt vor, so z.B. Various Small Fires and Milk (1964) Some Los Angeles Apartments (1965) Every Building on the Sunset Strip (1966) sowie Nine Swimmingpools and a Broken Glass (1968). Sie zeigen wie Ruscha mit den Traditionen des ­Genres brach. Hierbei dominierte anstelle der nach formalen und ­in­haltlichen Kriterien gestalteten Bildfolgen die serielle Reihung. Die Ver­nachlässigung von klassischen Konventionen des Fotografierens, den Anforderungen an Perspektive und Komposition, wurden zum Charak­teristikum seiner fotografischen Ästhetik. Ruscha kartografierte mit der in den Serien vorherrschenden Monotonie und Wiederholung das redundante Erscheinungsbild von Orten und Städten der US-ame­ri­ ka­nischen Westküste“. (aus: Pressetext zu der Ausstellung Sprüth Magers Ed Ruscha, Berlin 2010)

€ 3.000 –3.500

212 213 142

319459/43555-1 Gerhard Richter 1932 Dresden – lebt in Köln und Düsseldorf Porträt Heiner Friedrich. 1970

Farbfotographie. Unikat auf weißem Fotopapier, auf dünnem weißen Karton und zusätzlich auf festem Karton aufgelegt 40×30,4cm Auf der Rückseite des Unterlagekartons mit Bleistift signiert und datiert „Richter, 1970“ sowie eigenhändig betitelt „Portrait Heiner“. Rahmen. Dabei: Gutachten von Hubertus Butin vom Oktober 2019 liegt vor. Werkverzeichnis: Vgl. Werkverzeichnis Butin Nr. 30 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland seit 1970er Jahren Laut schriftlicher Einschätzung von Hubertus Butin handelt es sich um eine originale künstlerische Fotoarbeit von Gerhard Richter, die der Künstler dann als Vorlage für seinen farbigen Offsetdruck von 1970 ­„Heiner Friedrich“ (vgl. WVZ Butin 30) verwendete. Das fotographische Motiv stammt ursprünglich von Brigid Polk. (Brigid Berlin alias Brigid Polk gehörte zum engsten Freundeskreis Andy Warhols. 1970 traf sie in München mit dem Maler Gerhard Richter zusammen, der nach Polaroid-­ Selbstbildnissen der Künstlerin seine legendäre Werkgruppe Brigid Polk schuf). Der Galerist Heiner Friedrich gab 1970 die Auflagengrafik dieses Portraits als Beitrag der Galerie Friedrich zur Kölner Kunstmarktmappe heraus, die Editionen von 27 Künstlern enthält.

€ 150.000 –200.000

© Das Maximum, Franz Kimmel

Gerhard Richter würdigt mit dem Porträt den Galeristen Heiner Friedrich, dem er viel zu verdanken hatte. Dieser nämlich hatte dem 1961 aus der DDR zugewanderten und an der Düsseldorfer Kunstakademie aus­ gebildeten jungen Maler in seiner Münchner Galerie 1964 die erste ­Einzelausstellung ausgerichtet, ihn – neben Künstlern wie Beuys, Polke, Twombly und Warhol – unter Vertrag genommen und als Freund und Förderer begleitet. Damit bewies er schon früh ein untrügliches Gespür für die künstlerische Qualität von Gerhard Richters Werken und schuf die Grundlage für dessen heutigen Erfolg als bedeutendster deutscher Künstler der Gegenwart. Zugleich profilierte sich auch der später in New York etablierte Galerist als einer der wichtigsten Wegbereiter der zeit­genössischen Kunst.

214 215 Das Bildnis ist nicht nur eine Hommage Richters an einen Freund, ­sondern auch ein herausragendes zeithistorisches Dokument der ­künstlerischen Avantgarde der 1960er Jahre. Indem er den Galeristen zum Motiv macht, reflektiert er darüber hinaus die Bedingungen des Kunstbetriebs, auf den der Künstler in Form von Ausstellungen, ­Sammler- und Museums­kontakten, Publikationen etc. angewiesen ist. Das Porträt in die Kölner Kunstmarktmappe einzubringen, ist eine ­konzeptuelle ­Entscheidung vor dem Hintergrund, dass sich Heiner ­Friedrich unter dem Motto „Kunst für alle“ mit druckgrafischen ­Editionen für eine demokratische Verbreitung der Kunst einsetzte. Im Oeuvre von Gerhard Richter spielen Porträts als Chiffre für Zeitge- schichte eine zentrale Rolle – sie begleiten seine Entwicklung von den frühen Familienbildern über die „48 Porträts“ auf der Biennale 1972 bis hin zum berühmten RAF-Zyklus von 1977. Dabei machte er die Verwen- dung von Fotografien als Vorlage für seine Ölgemälde zur künstlerischen Strategie und das ins Unscharfe aufgelöste Motiv zu seinem unverwech- selbaren Stilmerkmal. Technik und Form dienen folglich Gerhard Rich- ters malerischem Umgang mit Figuration und Abstraktion und stützen seinen Zweifel an der objektiven Realität. Das Bildnis von Heiner Friedrich ist durch Motiv und Form ein für Richter repräsentatives Werk, zugleich aber auch ein außergewöhnliches ­Unikat. Dafür adaptiert er eine Fotoaufnahme von Brigid Polk, die als Warhols legendäre Muse eine gewisse Berühmtheit erlangte und der der Maler später eine eigene Werkserie widmete. Er verzichtet auf die Über- tragung in Öl, sondern unterzieht sie einer fototechnischen Steigerung ihrer malerischen Qualität, die alle Stilmerkmale seiner Kunstauffassung trägt. Damit deklariert der Maler die Fotografie als eigenständiges, mit „Richter 1970“ signiertes Bild, dem er den Status als Original zuweist und das die Vorlage für eine Reihe von Offsetdrucken bildet. Mit dem Porträt von Heiner Friedrich, das durch die leichte Überbelich- tung, die aus der Bewegung erfasste Kopfhaltung, die geschlossenen Augen sowie die unscharfe Wiedergabe einem Schnappschuss ähnelt, unterläuft Gerhard Richter die Konventionen des klassischen Bildnisses. Stattdessen enthebt er den – auf zahlreichen Fotos von Menschen umringten und lachenden – Galeristen der irdisch-materiellen Wirklich- keit und entrückt ihn in eine andere Sphäre. Dadurch verweist er auf seine Fähigkeit zum Zugang zu einer transzendenten Ebene, nämlich jener der Kunst. Er schildert den Kunstförderer als einen Menschen, der gleichsam mit geschlossenen Augen sieht, der über ein vom Verstand gelöstes, intuitives Gespür für die Kunst und damit über eine Gabe ­verfügt, die derjenigen des Künstlers nahe kommt. GS

216 143

319453/43500-13 Gerhard Richter 1932 Dresden – lebt in Köln und Düsseldorf 1025 Farben. 2013

Farboffset auf glattem Offsetpapier 113 × 113 c m (117 × 117 c m) Rechts unterhalb der Darstellung mit Kugelschreiber signiert und datiert. Werkverzeichnis: Vgl. Butin 354

Plakat nach dem gleichnamigen Gemälde von 1974, Louisiana Museum, Humblebaek, Dänemark. Herausgegeben vom Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2013.

€ 3.500 – 4.000 ×

217 144

317643/43092-1 Al (Alfred Earl) Hansen 1927 New York–1995 Köln Lotte Venus. 1981

Collage aus verschiedenen Papieren auf dünnem Velin 33 × 29 cm (35,5 × 29 cm) Rechts unten signiert und datiert Juli 1981, links unten betitelt und ­nummeriert 16. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 1.500 –2.000

218 145

319438/43552-1 Norbert Prangenberg 1949 Köln –2012 Krefeld Ohne Titel

Mischtechnik (Acryl, Kreide) auf Leinwand 212 × 160 cm Verso auf der Leinwand und auf dem Keilrahmen signiert, datiert und mit Ortsbezeichnung. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 2.000 –3.000 ×

219 146

317644/43092-2 Dieter Roth 1930 Hannover –1998 Basel Collagen (5 ×); Frohe Weihnachten (3 ×); Mimih u. a. (8 ×) Stillleben Offset (Insg. 17 Bll.). 1973, 1977–78, 1978, 1985

Mehrere farbige Offset, 3 farbige Kreiden, 8 Bleistiftzeichnungen und 5 Collagen auf verschiedenen Papieren Bis 30 × 41,5 cm Alle Blätter signiert und meist datiert.

€ 1.500 –2.000

220 147

319454/43500-14 Sigmar Polke 1941 Oels –2010 Köln Untitled. 1988

Farbserigraphie auf leichtem Karton (60,3 × 40 cm) Rechts unten signiert und datiert.

€ 1.500 –1.800 ×

221 148

319092/43433-1 Bernd Zimmer 1948 Planegg bei München – lebt in Polling und Monteventano Landschaft. 1989

Öl über s/w Fotografie auf Fotopapier 50 × 50 cm Auf der Rückseite des Bildes signiert und datiert. Aus der Gruppe der „Übersicht-Bilder“.­ Künstlerrahmen. Werkverzeichnis: Wird in das Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier aufgenommen Echtheitsbestätigung: Mit einer Echtheitsbestätigung von Bernd Zimmer (Email 2016) Provenienz: Galerie Axel Holm, Ulm (vom Eigentümer in den 1980er Jahren dort erworben)

Bernd Zimmer schreibt zu diesem Bild „Ich freue mich sehr, dass Sie eine Arbeit aus meiner Zeit der Fotoübermalungen besitzen. Es gibt bestimmt 50 Arbeiten zu diesem Thema, die alle der Gruppe der Übersichts-Bilder zuzurechnen sind. Also: Ich habe in der Zeit 1986 bis 1990 mich mit dem Blick aus dem All auf die Erde beschäftigt, um der üblichen Perspektive zu entgehen. Die Bilder sind teil- weise mit sehr dicker Ölfarbe gemalt und reliefartig. Dieser Bilder wurden in ­Ausschnitten s/w fotografiert, auf Fotopapier abgezogen und dann von mir zu neuen Landschaften „verarbeitet“. Eigentlich ein Kunstgriff, der so – vor mir – noch nicht angewendet wurde“. (aus einer Email vom 3.11.2016 an den jetzigen Eigentümer).

€ 1.800 –2.200 ×

222 149

319093/43433-2 Bernd Zimmer 1948 Planegg bei München – lebt in Polling und Monteventano O. T. 1990

Mischtechnik (Aquarell, farbige Kreide, Bleistift) auf Bütten 32,9 × 23,8 cm Links unten mit Bleistift signiert und datiert 19/7/90. Rahmen. Werkverzeichnis: Wird in das Werkverzeichnis der Arbeiten auf Papier aufgenommen

€ 1.000 –1.500 ×

223 150

319377/43521-3 Klaus Fußmann 1938 Velbert – lebt in Berlin und Gelting Margeriten. 1989

Gouache auf fein genarbtem Velin 22,5 × 31 cm Rechts unten monogrammiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 2.000 –3.000

224 151

319376/43521-2 Klaus Fußmann 1938 Velbert – lebt in Berlin und Gelting Astern und Sonnenblumen. 1991

Gouache auf genarbtem Bütten 24 × 30,5 cm Rechts unten monogrammiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 2.000 –3.000

225 152

319375/43521-1 Klaus Fußmann 1938 Velbert – lebt in Berlin und Gelting Landschaft mit Rapsfeld. 1994

Pastellkreidezeichnung auf gelblichem Büttenpapier 41,5 × 55,5 cm Rechts unten mit Kreide signiert, datiert und bezeichnet „G(Gelting) 94“. Rahmen.

€ 3.000 –5.000

226 Klaus Fußmann ist ein ­ wichtiger Vertreter gegen­ ständlicher Malerei in ­Deutschland. Seine Motive setzt er in einer ganz eigenen Bildsprache immer an der Grenze zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit um. Form und Farbe sowie sein Gespür für Komposition ­gehören zu den wichtigsten ­Elementen seiner Malerei. Durch die dicken Farbschichten und Farbkontraste entsteht – egal welches Format er wählt – ein räum­liches Erleben, das den Betrachter fasziniert.

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318695/43316-1 Klaus Fußmann 1938 Velbert – lebt in Berlin und Gelting Landschaft mit Bäumen. 1997

Öl auf Leinwand 100 × 110 cm Rechts unten signiert und datiert 1.8.97. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

„Mein Ziel ist, das Zufällige darzustellen. Ich weiß vorher, es ist unfassbar und ich werde es nie hereinholen. Mit einer Annäherung an das zwar Sichtbare, doch Unhaltbare, an das Unscheinbare und Unwägbare, wäre ich schon zufrieden. Nur in diesem Augenblick existiert die Erscheinung so, dann nie wieder. Meine Malerei gleicht meinem flüchtigen Blick, ich male schnell. Denn nur im provisorischen Arbeiten erschließt sich mir die fliehende Zeit.“ (Spielmann Bd. 2, S. 8)

€ 4.000 – 6.000

227 154

318635/43291-1 Klaus Fußmann 1938 Velbert – lebt in Berlin und Gelting Geltinger Landschaft. 2003

Öl auf Leinwand 34 × 42 cm Verso signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Direkt vom Künstler erworben

€ 6.000 –8.000

228 229 155

319457/43554-1 Michael Buthe 1944 Sonthofen –1994 Köln Garden Flowers. 1993

4 handbemalte Farblithographien auf Velin je 52 × 62 cm (je 67 × 80 cm) Jeweils rechts unten mit Bleistift signiert und datiert. Exemplar jeweils 37/50. Rahmen (nicht ausgerahmt). Provenienz: Privatbesitz Hessen

Michael Buthes künstlerisches Schaffen, das im Jahr 2016 mit zwei Retrospektiven in München gewürdigt wurde, war – mit der vierfachen Teilnahme an der documenta sowie der Biennale von Venedig – von ­sensationellem Erfolg gekrönt. Der ehemalige Professor an der Düssel- dorfer Kunstakademie gilt heute als früher Brückenbauer zwischen ­Ländern, Kulturen und Religionen. Seine Assemblagen aus Fundstücken aller Art basieren ebenso wie seine malerischen Werke auf einem ­ganzheitlichen Verständnis, in dem Menschen, Dinge, Tiere und Pflanzen gleichwertig nebeneinander stehen­ und Vernunft und Gefühl zum ­Ausgleich finden.

€ 3.000 – 4.000 ×

230 231 156

318915/43385-1 Imi Knoebel 1940 Dessau – lebt in Düsseldorf Messerschnitte Rot-Gelb-Blau. 1993

3 Farbserigraphien auf Velinkarton je 93 × 65 cm Alle signiert, datiert, nummeriert und mit der Motivnummer bezeichnet. Motive 40, 18, 2. Jeweils eines von 25 Exemplaren. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Enthalten sind die Motive 2, 18, 40. Imi Knoebel schuf insgesamt 54 ­verschiedene Darstellungen für die Serie, die ihm später als Vorlage für die Neugestaltung der Kirchenfenster von Reims dienten. Nur bei drei Serien der Mappenauflage von 25 Exemplaren wurden alle Blätter signiert und nummeriert, bei den übrigen 22 Mappen lediglich das erste und das letzte Blatt der Serie.

€ 6.000 –8.000 ×

232 233 157

318986/43385-2 Imi Knoebel 1940 Dessau – lebt in Düsseldorf Anima Mundi 84-3 II. (3-teilig). 2011

Acryl auf collagierter Kunststofffolie Jeweils 37 × 29 cm Jedes Exemplar verso auf der Rahmenrückwand mit dem Editionsetikett, hierauf u. a. mit der Blattreihenfolge von „A“ bis „C“ bezeichnet. Aus einer Auflage von 3 Exemplaren, welche aufgrund des manuellen Farbauftrages Unikatcharakter besitzen. Alle gerahmt. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Vier unterschiedlich farbige Streifen umfassen eine rechteckige Farb­ fläche. Die Spuren des Farbauftrags sind deutlich zu sehen und machen das Wek so zu einem Unikat. „Das wertvollste in einem schöpferischen Werk der Malerei sind Farbgebung und Oberflächenstruktur“ (Kunst/ Theorie im 20. Jh., Band I, Ostfildern-Ruit b. Stuttgart 1998) so Kasimir Malewitsch zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Konstruktivist und Begründer des Suprematismus gehört zu den großen Vorbildern Imi Knoebels. Zusammen mit Imi Giese – dem Bruder im Geiste – und Blinky Palermo, entwickelte Knoebel in den 60er Jahren eine konkret-­ minimalistische Formensprache. Im Gegensatz zu anderen Beuys ­Schülern vertraten diese drei Künstler eine Minimal Art Strömung und verneinten jegliche Abbildfunktion der Kunst. Mit dem Titel „Anima Mundi“, übersetzt „Weltseele“, verrät uns Imi Knoebel, dass das Zusam- menspiel von Form, Farbe und Materialität nicht nur in seinem Werk oberste Priorität genießt, sondern die Kunst im Allgemeinen beherrscht.

€ 13.000 –15.000 ×

234 235 158

318441/43239-1 Neo Rauch 1960 Leipzig – lebt in ebenda Lage. 1994

Farbiger Lichtdruck auf Velin 42 × 59,5 cm Rechts unten signiert und datiert, mittig betitelt und links nummeriert. Exemplar 192/300 der Edition II der Dresdner Bank. Rahmen.

€ 1.000 –1.500 ×

236 237 Markus Lüpertz ist für seine gepflegte Exzentrik bekannt. Sein Maler­kollege Ben Willikens, mit dem er im Rahmen des mit dem Villa-Romana-­Preises verbundenen ­Florenzaufenthalts 1970 ein Jahr in ­Florenz verbrachte, sagte über die Zeit mit Lüpertz damals: „Wenn man seine Exzentrik akzeptierte, dann war er auch von einer vollkommenen Vorurteilslosigkeit. Rückblickend muss ich sagen, das hat Lüpertz schon sehr genutzt, nie daran zu zweifeln, dass man einen Pinsel nimmt und damit malt. Und seine Bilder waren auch in Florenz schon faszinie- rend.“ (Ben Willikens im Gespräch mit Walter Grasskamp)

Den geübten Maler, dem es nicht an Selbstvertrauen ­mangelt, erkennt man schon am Duktus:­ kraftvoll, schwungvoll und sicher. Diese besondere persönliche Strahlkraft, die der ehemalige Leiter der Düsseldorfer Kunstakademie ungebrochen in seine monumentalen Malereien und Skulpturen trägt, machen ihn wohl zu Recht zu einem der schillerndsten deutschen ­Künstler der Gegenwart.

159

319195/43470-1 Markus Lüpertz 1941 Liberec/Böhmen – lebt in Berlin Gitterbild. Um 1999

Mischtechnik (Öl/Buntstift) auf dickem Velin, auf Karton montiert 30 × 28 cm Rechts unten im Kreid monogrammiert. Rahmen. Eine Echtheitsbestätigung kann auf Anfrage angefordert werden Provenienz: Privatbesitz NRW

€ 5.000 –7.000 ×

238 239 160

306999/41091-1 Martin Herler 1972 Berching/Oberpfalz – lebt ebenda und in München Bürgerliches Glück. 2009

Öl auf Leinwand 140 × 140 cm Verso signiert, datiert und betitelt. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland Ausstellung: Galerie der BASF Schwarzheide GmbH, Schwarzheide, 27. Februar –18. April 2010

€ 2.000 –3.000

240 241 161

319386/43496-15 Ralph Fleck 1951 Freiburg i. Brsg. – lebt in Freiburg bzw. Kirchzarten Marathon 14/III. 2005

Öl auf Leinwand 200 × 300 cm Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

In den Jahren 2000 bis 2006 widmete sich Ralph Fleck u. a. dem Thema „Menschenanhäufung“. Auf großformatigen Werken zeigt er die ­Verdichtung von Menschen an Stränden, in Fußballstadien und in Marathon­veranstaltungen. Betrachtet man die Werke des Künstlers aus der Distanz, so erzielen sie die Wirkung einer fast fotorealistischen Malerei. Die dicht aneinandergesetzten Pinselstriche verwandeln sich in dicht gedrängte Marathonläufer. Dem Künstler gelingt es damit Details zu verwirklichen, ohne diese tatsächlich zu malen.

€ 8.000 –12.000 ×

242 243 XOOOOX (ausgesprochen „zooks“) ist ein Street-Artist aus Berlin, der für seine Graffiti im Arte Povera-Stil bekannt wurde. Er hält seine Iden­tität geheim. 1979 geboren, begann er bereits im Alter von 15 Jahren mit klassischem Graffiti, bevor er als Autodidakt durch Großstädte wie Frankfurt, München und Köln reiste. Er probierte in seiner Kunst verschiedenste Materialien aus und ist heute vor allem für seine variantenreiche Stencil-Art bekannt. Dabei ließ er sich stark von Street-Art-Größen wie Blek le Rat ­inspirieren. Nicht zuletzt führte diese experimentelle und spontane Herangehensweise zu einem breiten Verständnis von Street-Art, was seine Arbeit bis heute ausmacht. In seinen Arbeiten kritisiert XOOOOX den Umgang der glamourösen Modeindustrie und des Massenmarketings mit existenziellen Themen wie Wertschätzung und Vergänglichkeit. Leitmotiv sind dabei modelähnliche Frauen mit tendenziell melancholischer Ausstrahlung. Meist werden sie von provokativen Texten­ und Slogans begleitet. Die inhaltliche ­Botschaft spiegelt sich aber auch im Medium wieder. So finden *sich seine Graffiti auf vergäng­lichen Medien wie verrosteten oder verrotteten Stoffen, auf wurmigem Holz oder an unsanierten Stellen im urbanen Raum. Durch die Rekon­textualisierung der für die Modebranche typischen Bildsprache möchte XOOOOX ein Umdenken beim Betrachter erreichen und dazu anregen hinter die Fassaden der Modehäuser zu blicken. Grundsätzlich sollte man mit offenen Augen durch die Städte laufen, denn mittlerweile findet man überall seine Kunstwerke. In der Regel wählt er alte Fassaden, ­häufig findet man seine Kunst aber auch auf „beweglichen Gütern“ wie Stahltüren oder Stromkästen.

162

317361/43026-1 XOOOOX Maximum Modelling. 2008

Sprühfarbe auf Holzbretter (Altes Gartentor) 96 × 130 cm Verso signiert (gesprüht). Provenienz: Circle Culture Gallery Berlin, Dez. 2008. Seither Privatbesitz Süddeutschland Ausstellung: „Molotov High Heels“, Circle Culture Gallery, 2008

€ 2.000 –3.000

244 245 163

319373/43520-1 Melissa Meyer 1946 New York– lebt in New York Ohne Titel

Öl auf dreifach gefaltetem Papier 76 × 169 cm Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 1.000 –1.500

246 247 164

319402/43536-1 Tal R (Tal Rosenzweig) 1967 Tel Aviv Almanach 67. 2015

Renée Schmitt Druckgraphik, Hamburg Holzkassette mit 67 Blatt Holzschnitten auf Japanpapier 44 × 33 cm Alle Blätter monogrammiert und nummeriert. Im Deckel der Kassette mit Tusche handsigniert. Exemplar 2/18. Handbemalte und geschnitzte Holzkassette vom Studio Tal R.

Tal R, eigentlich Tal Rosenzweig, der als einer der bedeutendsten Künst- ler der Gegenwart gilt, wurde mit narrativ-farbenfreudigen Gemälden, Arbeiten auf Papier, Graphik, Skulpturen und Installationen in naiv-­ figurativer Manier international bekannt. Seine Werke komponiert er aus Motiven unterschiedlichster Quellen und Stile jenseits aller kulturellen und historischen Eingrenzungen. In „Almanach 67“, entstanden 2015, schnitzte und schnitt der Künstler alle Symbole, die er je in seinen Arbeiten benutzt hat, in gefundene Frühstücksteller verschiedener Epochen und Größen aus Holz. Fast ein ganzes Jahr arbeitete er an seiner Enzyklopädie; in den darauf­ folgenden sieben Monaten druckte er sie im Studio zusammen mit dem Kopenhagener Experten Michael Schäfer auf Japanpapier. Nach dem Vorbild des berühmten Almanach „Der Blaue Reiter“ entstand so ein hinreißendes Nachschlagewerk, das Tal R’s Privatmythologie aus Herzchen und Häuschen, Vögelchen und Fabelwesen, Blättern und Pflanzen, Dreiecken und Kreisen, Zahlen und Ornamenten aller Art als kreatives Alphabet des Künstlers dokumentiert und gewissermaßen durchbuchstabiert. Nicht zuletzt weist die bibliophile Kostbarkeit einen Weg in Tal R’s ureigenstes Kreativzentrum. EK

€ 20.000 –25.000 ×

248 249 165

319313/43500-2 Isa Genzken 1948 Bad Oldesloe – lebt in Berlin Ohne Titel. 2017

Farboffset auf dünnem Karton 77 × 55,5 cm (84 × 59,5 cm) Rechts unten signiert. Posteredition. Eines von 50 Exemplaren, ­heraus­gegeben vom Mönchhaus Museum, Goslar anlässlich der ­Preisverleihung des Goslarer Kaiserrings 2017. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.200 –1.500 ×

250 166

319208/43468-5 Marina Herrmann lebt in Köln Tower_NY_Love. 2017

Lambda-Dia auf Folie, zwischen zwei Acrylglas-Blöcken 50×10×5cm Ex: 3/3

€ 1.000 –1.100 *

251 167

319207/43468-4 Marina Herrmann lebt in Köln Tower_London_0082. 2017

Lambda-Dia auf transparenter Folie, zwischen zwei Acrylglas-Blöcken 50×10×5cm Ex: 1/ 3

„In ihren unter der Bezeichnung „Stand Orte“ zusam- mengefassten, ab etwa 2003 projektierten Arbeiten hat die Künstlerin zunächst das aus der Sukzession von ­Analyse und Synthese bestehende Verfahren konsequent auf Architekturfotografien angewandt. In der darin bereits angelegten und ab etwa 2007 konsequent ­verfolgten Serie „towers“ – das sind ­extrem hoch­ formatige (250 × 50 cm) Bildpaneels von signifikanten Hochhäusern verschiedener Weltstädte – ist die ver­ fremdende Farb- und Strukturanalyse jeweils in nur einem Bildkörper durchgeführt. Hier ist der vertikale Rhythmus das entscheidende Moment des Bildaufbaus. Die Frage, die Marina Hermann dabei verfolgt, ist die nach der Widerspiegelung einer jeweiligen Kultur in der modernen Stadtarchitektur: „Mit meiner Methode möchte ich zu einem anspruchsvolleren und komplexeren­ ästhetischen Verständnis der urbanen Strukturen dieser Megacities beitragen, das jenseits der bekannten ­Postkartenansichten angesiedelt ist. Damit sollen (…), Konvergenzen und Unterschiede der Globalität freigelegt werden. Gleichzeitig stelle ich mir die Frage nach der Erhaltung regionaler Originalität.“ Die Zerlegung der gegebenenfalls in benachbarten Glasfassaden sich spie- gelnden und damit bereits als verfremdet vorgegeben Architekturen in ihre signifikanten Elemente (Farbe, Rhythmus, Linie) ist dann in der Synthese, in der im ­ ­Einzelbild wieder verdichteten Zusammenschau dieser ­Elemente die Hervorbringung von Einzelnem, Besonderem, Individuellem.“ (Markus Juraschek-Eckstein, Eröffnungs- rede zur Ausstellung: Coloured City, Köln 2014)

€ 1.000 –1.100 *

252 168

318849/43352-1 István Nádler 1938 Visegrád (Ungarn) – lebt Budapest Bartok. 1981

Öl auf Leinwand 70 × 50 cm Rechts unten mit Bleistift signiert und datiert. Verso auf der Leinwand signiert, datiert und mit Widmung. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 2.000 –3.000 ×

253 169

318854/43352-3 István Nádler 1938 Visegrád (Ungarn) – lebt Budapest Bartok. 1981

Öl auf Leinwand 70 × 50 cm Rechts unten mit Bleistift signiert und links datiert. Verso auf der Leinwand signiert, datiert und mit Widmung. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.500 –2.000 ×

254 170

318852/43352-2 István Nádler 1938 Visegrád (Ungarn) – lebt Budapest Keményen I. 1989

Mischtechnik (Öl, Materialbeimischung) auf Leinwand 137 × 98 cm Verso auf der Leinwand signiert, datiert, betitelt und mit Richtungspfeil. Auf dem Keilrahmen ungarisch beschriftet. Rahmen. Literatur: Hegyi, Lóránd. István Nádler. Budapest 2001. S. 190 m. Abb.

István Nádler gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Ungarns. 1938 geboren, ist er seit Jahrzehnten nicht nur in Ungarn, ­sondern auch international präsent. Trotz seines internationalen ­Ansehens ist seine Stellung in Ungarn wegen seiner kritischen Haltung zur der­zeitigen ungarischen Regierung kontrovers. Nádlers Oeuvre knüpft sowohl an den ungarischen konstruktivistischen Avantgardismus als auch an den Neoavantgardismus an. Seine Arbeiten sind inspiriert von Arnulf Rainer, Georg Karl Pfahler und Lothar Quinte. Die (meist) groß­ formatigen, abstrakten Farbkompositionen, in strenger, aber sehr ­dynamischer Form- und Farbgebung, wirken intuitiv und spontan. ­ Doch der Entstehung Nádlers Werke geht eine lange, bewusste Planung voraus, in der neben der Verteilung der Farbmassen auch ihr meditativer Symbolwert berücksichtigt wird. Ab 2001 erforscht Nádler vor allem die Natur der dynamischen Bewegung seiner Formen. Dabei tritt auch immer mehr der Malprozess (die Bewegung beim Malprozess) selbst in den Vordergrund. So erreichen die breiten, fast kalligrafisch anmu- tenden Pinselstriche geradezu lyrische, meditative Qualität.

€ 3.000 –5.000 ×

255 171

318456/43248-1 Romul Nutiu 1932 Bilbor, Rumänien –2012 Rumänien Sectuine

Öl auf Leinwand 40 × 40 cm Rechts unten signiert. Rahmen. Provenienz: Galeria de Arta Timisoara. Privatbesitz Norddeutschland

Die Malerei des rumänischen Künstlers Romul Nutiu ist expressiv und informel, die Farbigkeit intuitiv harmonisch. Nach seinem Kunststudium 1957 bekannte sich Nutiu zur Abstrakten Malerei, was vor allem hinsicht- lich seines klassisch sozialistischen und von der europäischen Kunst ­isolierten Kunststudiums bemerkenswert war. Er gehörte damit zu den Wegbereitern dieser Kunstrichtung in Rumänien. Erst durch seine spä­ teren Reisen nach Europa kam Nutiu mit der europäischen Kunstszene insbesondere mit dem westlichen Informel in Berührung.

€ 2.000 –3.000

256 Haralampi Georgijewitsch Oroschakoff, der dem altrussischen Adelsgeschlecht der Bojaren Haralamow-Oreschak entstammt, das sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, wächst in der bulgarischen Stadt Sofia auf. 1963 flieht seine Familie nach Belgrad, ein Jahr später emigriert sie nach Österreich. Oroschakoff geht in Wien zur Schule; schon als Kind zeichnet und malt er. 1979 stellt er zum ersten Mal Zeichnun- gen und Fotografien aus, bald realisiert er auch Videoperformances und Installationen. 1990 ­listet ihn das Magazin Forbes als Newcomer- Star neben Jeff Koons und Franz West. Seit jener Zeit setzt sich Oroschakoff künst­ lerisch mit dem kulturellen Erbe seiner ­osteuropäischen Heimat, ihren byzantinischen Wurzeln und der Geschichte ihrer Ikonen­ produktion und-verehrung auseinander. Immer wieder taucht das Motiv des Doppelkreuzes als Symbol der russisch-orthodoxen Kirche auf; der Künstler variiert, verfremdet und abstrahiert es als Schlüsselzeichen für den Dialog zwischen östlichen und westlichen Glaubensvorstellungen und Konstruktionen gesellschaftlicher Identität. So wird Haralampi G. Oroschakoff zum Spuren­ sicherer beider Welten, die sich nach wie vor in einem Annäherungsprozess befinden. Das macht seine Arbeiten brisanter denn je. EK

172

319101/43443-1 Haralampi G. Oroschakoff 1955 Sofia – lebt in Berlin und an der Côte d’Azur Doppelkreuz/Herbst 2. 2018

Acryl auf Bütten mit Prägung 78 × 57 cm Verso signiert, datiert und betitelt. Provenienz: Vom Künstler direkt erworben

€ 3.000 – 4.000

257 173

319102/43443-2 Haralampi G. Oroschakoff 1955 Sofia – lebt in Berlin und an der Côte d’Azur Doppelkreuz/Cote d’Azur 10.2019

Acryl auf Bütten mit Prägung 78 × 57 cm Verso signiert, datiert und betitelt. Provenienz: Vom Künstler direkt erworben

€ 3.000 – 4.000

258 259 260 Künstlerliste

Künstler Kat.-Nr. Künstler Kat.-Nr.

Albers, Josef 76–78 Ernst, Max 72 Alechinsky, Pierre 67 Exter, Julius 3 Alt, Otmar 85 Fischer, Roland 136 Anzinger, Siegfried 96 Fleck, Ralph 161 Arman (Armand Fernandez) 62, 63 Fußmann, Klaus 150–154 Arp, Hans 208 Genzken, Isa 165, 222 Asensi, Enrique 227, 229 Giacometti, Augusto 40 Attersee, Christian Ludwig 97 Goebel, Hermann 39 Baba, Corneliu 104 Gottselig, Heinrich 38 Baldessari, John 105–108 Gräsel, Friedrich 212 Balkenhol, Stephan 224 Gütschow, Beate 131 Banksy 116 Hansen, Al (Alfred Earl) 144 Barlach (nach), Ernst 31–34 Herler, Martin 160 Baumeister, Willi 71 Herrmann, Marina 166, 167 Bayerle, Thomas 140 Hofer, Karl 44 Beckmann, Max 22–26 Hubbuch, Karl 29, 30 Behrens, Peter 2 Höch, Hannah 70 Beksinski, Zdzislaw 90 Höfer, Candida 122, 123 Bemelmans, Ludwig 98 Hünerfauth, Irma 80 Berrocal, Miguel 64 Hütte, Axel 127 Berthold, Joachim 213 Jawlensky, Alexej von 20 Bissier, Julius 75 Kastler, Hans 206, 207 Braque, Georges 56 Kerkovius, Ida 68 Braque, Georges (nach) 57 Kerkovius, Ida 69 Breinlinger, Hans 43 Kesting, Edmund 35 Buthe, Michael 155 Klapheck, Konrad 89 Calder, Alexander 58 Klee, Paul 21 Chagall, Marc 53–55 Klein, Yves 220 Chillida, Eduardo 65 Klimsch, Fritz 202, 203 Coester, Oskar 18, 19 Knoebel, Imi 156, 157 Corinth, Lovis 37 Kollwitz, Käthe 4 Corneille, Guillame 59 Koons, Jeff 234 Crespi, Gabriella 233 Korab, Karl 84 Denis, Maurice 16 Kricke, Norbert 204 Depas, Walter 103 Künstlerplakat 114 Dorazio, Piero 79 Lam, Wifredo 52 Dünkelsbühler, Otto 100 Lechner, Alf 210, 218 Eichhorn, Alfred 83 Liebermann, Max 36 Elíasson, Ólafur 135 Lichtenstein, Roy 99, 110–113 Erdös-Meisinger, Ida 221 Lüpertz, Markus 159

261 Künstlerliste

Künstler Kat.-Nr.

Maatsch, Thilo 74 Schlichter (Udor Rétyl), Rudolf 27 Mally, Werner 225 Sosno, Sacha 66 Mally, Werner 226 Spoerri, Daniel 214 Marienfeld, Stephan 232 Streuli, Beat 130 Marquet, Albert 45 Struth, Thomas 125, 126 Martinz, Fritz 92–95 Stuck, Franz von 200 Matanya, Abramson 205 Tal R (Tal Rosenzweig) 164 Meidner, Ludwig 28 Thomas, Florian 120 Meyer, Melissa 163 Tillmans, Wolfgang 138 Miró, Joan 61 Uecker, Günther 88 Miró Joan 60 Ury, Lesser 17 Müller, Richard 5 von Ruckteschell-Trueb, Clary 201 Müller, Richard 6 Vries, Auke de 223 Müller, Richard 7 Warhol, Andy 109 Münter, Gabriele 8–15, 73 Werner, Theodor 81 Nay, Ernst Wilhelm 82 Wesley, Michael 121, 137 Nolde, Emil 1 Wilckens, Marie-Luise 209, 215 Nutiu, Romul 171, 216, 217 Wynne, Rob 219 Nádler, István 168–170 XOOOOX 162 Oroschakoff, Haralampi G. 172, 173 Zaiser, Philip 231 Passow, Beate 139 Zehrer, Joseph 230 Peiffer Watenphul, Max 42 Zimmer, Bernd 148, 149 Peiner, Werner 101, 102 Penck, A.R., 91 Picasso, Pablo 46–51 Piene, Otto 86, 87 Polke, Sigmar 147 Prangenberg, Norbert 145 Putz, Leo 41 Ramos, Mel 115 Rauch, Neo 158 Richter, Gerhard 142, 143 Rodrigue, George 117, 118 Roth, Dieter 146 Rottenbacher, Susanne 228 Ruff, Thomas 128, 129 Ruscha, Edward (Ed) 141 Sachs, Gunter 124 Sasse, Jörg 132–134 Schadeberg, Jürgen 119

262 263 Kunstauktionshaus Neumeister Repräsentanzen

Barer Straße 37 Berlin 80799 München Ursula Maria Fußmann Postfach 401349 Grainauer Straße 19 T + 49 89 231710-0 10777 Berlin F + 49 89 231710-55 T + 49 30 23626556 [email protected] F + 49 30 23626556 www.neumeister.com [email protected] (Katalog im Internet) Düsseldorf Beate Kalisch Art & Jewels Consulting Ltd. Katrin Stoll Postfach 1141 Öffentlich bestellte und 40636 Meerbusch-Büderich vereidigte Kunstauktionatorin T + 49 2132 6858181 [email protected] Dr. Rainer Schuster Kunstauktionator Hamburg Dr. Nikola Kleine-Brüggemann Barbara Huber Otto-Ernst-Straße 23 Kunstauktionatorin 22605 Hamburg T + 49 40 81997344 F + 49 40 81958953 [email protected]

Rheinland Dr. Ralf-P. Seippel c/o Galerie Seippel Zeughausstraße 26 50667 Köln T + 49 221 2573068 [email protected]

Wien Dr. Sylvia Schuster Lobkowitzplatz 1/28 A - 1010 Wien T + 43 1 5138640 F + 43 1 512052115 [email protected] Bankverbindung Zürich Margaretha Zollinger Schlüsselgasse 10 Commerzbank München CH - 8022 Zürich Konto 668 992 101 T + 41 44 2117366 BLZ 700 400 41 F + 41 44 2117364 IBAN DE93 7004 0041 0668 9921 01 [email protected] BIC COBADEFF700 USA Stadtsparkasse München Susanne C. Kaletsch Konto 901 224 980 221 Andalusia Drive BLZ 701 500 00 Palm Beach Gardens, FL 33418 IBAN DE30 7015 0000 0901 2249 80 T + 1 561 4294039 BIC SSKMDEMM [email protected]

264 Kontakte

Zentrale 231710-0 Fax 231710-55

Empfang und Information Margit Poewe 231710-24

Warenanlieferung / Versand Muris Kopi´c 231710-34

Gemälde / Skulpturen / Arbeiten auf Papier Werkbeschreibungen Ipek Blask M. A. 231710-81 Gudrun Müller M. A. 231710-54 Dr. Franziska Thiess 231710-80 Dr. Eva Karcher Gabi Schmidt Erika Stark-Vogt

Telefonisches Bieten Petra Ottensarndt 231710-91

Vorbehalte Victoria Zwoelfer 231710-12

Presse und Öffentlichkeitsarbeit Bernd Degner 231710-50

265 Nächste Auktionen

24. März 2020 Schmuck 25. März 2020 Alte Kunst 10. Juni 2020 Klassische Moderne Post War Contemporaray Art

30. Juni 2020 Schmuck 1. Juli 2020 Alte Kunst

266 NEUMEISTER

Wir freuen uns über ihre Einlieferungen für unsere nächsten Auktionen

Schmuck Alte Kunst Klassische Moderne Post War & Contemporary Art

267 Versteigerungsbedingungen der NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co.KG

1. Die NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG (im folgen­ ersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals den „Versteigerer“) versteigert öffentlich als Kommissionär im eigenen Namen versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der und für Rechnung der Einlieferer (im folgenden „Kommittenten“), die unbe- vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten­ Verstei- nannt bleiben. Die Versteigerung­ ist freiwillig. gerung ein-schließlich des Aufgeldes einzustehen hat. Zu einem neuen Gebot 2. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Mindestzuschlags­ wird der Käufer nicht zugelassen und hat auf einen Mehrerlös keinen An- preise­ (Limite). spruch. 3. Jeder Bieter kauft im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, es sei denn, 11. Der Käufer ist verpflichtet, seine Erwerbung unverzüglich nach der Auktion er weist vor dem Zuschlag eine Vertretungsvollmacht nach. Schriftliche oder abzuholen. Gerät er mit dieser Verpflichtung in Verzug und erfolgt die Abho­ ­ telefonische Gebote müssen spätestens 24 Stunden vor der Auktion vorliegen lung trotz Mahnung nicht, kann der Versteigerer Verzugsschadenersatz verlan- und den Gegenstand unter Aufführung der Katalognummer und des gebote­ ­ gen mit der Maßgabe, dass er den Gegenstand nochmals versteigern und nen Preises, der sich als Zuschlagsbetrag ohne Aufgeld und Umsatzsteuer seinen Schaden in der­selben Weise wie beim Zahlungsverzug berechnen versteht, benennen; Unklarheiten oder Ungenauigkeiten gehen zu Lasten des kann. Ab dem Zuschlag lagert der versteigerte Gegenstand auf Rechnung und Bieters; im Zweifel gilt die Katalognummer. Bei telefonischen Geboten kann Gefahr des Käufers beim Versteigerer, der berechtigt aber nicht verpflichtet ist, nicht dafür eingestanden werden, dass eine Verbindung zustande kommt. Für eine Versicherung zu Lasten des Käufers abzuschließen­ oder sonstige wert­­ Telefonbieter ist der Schätzpreis das Mindestgebot. Aufgrund der rechtlichen si­chernde Maßnahmen zu ergreifen. Er darf jederzeit nicht abgeholte Objekte Unsicherheiten kann für die Berücksichtigung von Geboten per E-Mail keine im Namen und auf Rechnung des Käufers bei einem Dritten einlagern. Bei Haftung übernommen werden. ­einer Selbsteinlagerung durch den Versteigerer kann dieser die Zahlung eines 4. Der Versteigerer behält sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen, üblichen Lagerentgelts (zzgl. Bearbeitungskosten) verlangen. Der Versand er­ außerhalb der Reihenfolge des Katalogs aufzurufen oder zurückzuziehen. Der folgt nur auf Wunsch und nach den Anweisungen des Käufers und auf seine Aufruf kann zum halben Schätzpreis erfolgen, es sei denn, dass bereits höhere Kosten und Gefahr. schriftliche oder telefonische Gebote vorliegen. Gesteigert wird nach Ermessen­ 12. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion des Versteigerers in der Regel um 10%. besichtigt und geprüft werden. Sie sind gebraucht und werden ohne Haftung 5. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder ver­weigern,­ wenn des Versteigerers für Sachmängel und unter Ausschluss jeglicher Gewähr­ ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Per­sonen dasselbe Gebot ab­ leistung zugeschlagen. Die Katalog­ ­angaben, die nach bestem Wissen und geben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet Gewissen­ erstellt wurden, sind keine Garantien im Rechtssinne (§§ 434 ff. BGB) das Los. Hat der Versteigerer ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot über­ und dienen ausschließlich der Information; sie werden nicht Bestandteil der ­sehen und hat dies der Bieter sofort beanstandet oder bestehen sonst Zweifel vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Gleiches gilt für Auskünfte­ jeglicher über den Zuschlag, kann der Versteigerer bis zum Abschluss der Auktion nach Art (Zustandsbeschreibung), sei es mündlich oder schriftlich. Der Erhaltungszu­ ­ seiner Wahl den Zuschlag zugunsten eines bestim­ mten­ Bieters wiederholen stand wird im Katalog nicht durch­gängig­ erwähnt, so dass fehlende An­gaben­ oder den Gegenstand erneut ausbieten. In diesen Fällen erlischt der voran­ ebenfalls keine Be­schaf­fenheitsvereinbarung­ begründen; alle Gegenstände ge­gangene­ Zuschlag. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Zuschlags befinden. Fahrlässigkeit. 13. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von Katalog­ 6. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein beschreibungen, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann unter Vorbehalt zuschla­ ­ unerheblich mindern, und welche innerhalb einer Verjährungsfrist von einem gen, insbesondere dann, wenn das vom Kommittenten genannte Limit nicht Jahr nach dem Zeitpunkt des Zuschlags in begründeter Weise vorgetragen er­reicht ist. In diesem Fall ist der Bieter auf die Dauer von drei Wochen an sein werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer, nötigenfalls auch gericht­ ­lich, Gebot gebun­ den.­ Erhält er nicht innerhalb dieser Frist die vorbehaltlose An- geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einliefe­rers nahme seines Gebots, so erlischt der Zuschlag. Wird das Gebot nicht ange- erstattet der Versteigerer dem Käufer ausschließlich den Kaufpreis, jedoch keine nommen oder bietet jemand das Limit, kann der Gegenstand ohne Rückfrage­ sonstigen dem Käufer entstandenen Kosten und Aufwendungen. Im ­Übrigen bei dem Bieter des Vorbehalts an einen höher Bietenden ­abgegeben werden. ist eine Haftung des Versteigerers wegen Mängeln ausgeschlossen. Es ist Sache des Vorbehaltsbieters, sich über die ­Genehmigung seines Gebots 14. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder zu informieren. Für das Wirksamwerden des ­Zuschlags genügt die Absen- einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechts­ dung der Benach­richtigung an die vom Bieter genannte Adresse. grund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig 7. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung; mit seiner Erteilung geht erteilten Auskünften sind ausgeschlossen,­ sofern der Versteigerer, seine ge- die Gefahr für nicht zu vertretende Beschädigungen, Verluste, Verwechslungen setzlichen Vertreter, Arbeitnehmer, Erfüllungs- oder Verrichtungsgehilfen nicht etc. der versteigerten Sache auf den Ersteigerer über, der auch die Lasten trägt. vor­sätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten 8. Es wird, je nach Vorgabe des Kommittenten, differenz- oder regel-besteuert verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des verkauft, dies ist vor der Auktion mitzuteilen. Bei Differenzbesteuerung wird auf Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt; im Übrigen gilt Ziffer 12. den Zuschlagpreis ein Aufgeld von 27 % zuzüglich einer evtl. anfallenden Fol­ 15. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist gerechtsumlage­ erhoben, in denen die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis­ ­München. Es gilt deutsches Recht. Das UN-Übereinkommen über Verträge enthalten ist. Für Unternehmer, die zum Vorsteuerabzug bei Kunst und Antiqui­ ­ über den internationalen Warenkauf vom 11.04.1980 (CISG; BGBl 89 II) findet täten berechtigt sind, kann die Regelbesteuerung angewendet werden. Bei der keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise Regelbesteuerung besteht der Kaufpreis aus Zuschlagpreis und 22 % Aufgeld. ­unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.­ Auf diesen Betrag werden die gesetzliche Mehrwertsteuer und eine evtl. Folge- Die unwirksame ist durch eine wirksame zu ersetzen, die dem ­wirtschaftlichen rechtsumlage hinzugerechnet. Diese ist nach § 26 UrhG normiert. Werden die Gehalt und Zweck der unwirksamen Bestimmung am ­nächsten kommt. er­steigerten Gegenstände vom Käufer an eine Adresse in Drittlän­ dern­ (außer- 16. Diese Versteigerungsbedingungen gelten entsprechend auch für den nach­ halb der EU) ausgeführt, wird diesem die gezahlte Mehr­wertsteuer­ erstattet, träglichen freihändigen Verkauf von Gegenständen durch den Versteigerer an sobald der Käufer dem Versteigerer den Ausfuhrnachweis vorgelegt hat. Der einen Erwerber. Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Während oder unmittelbar­ nach der Auk- 17. Für die Katalogpositionen, die mit einem * gekennzeichnet sind, wird ein Auf­ tion ausgestellte Rechnungen bedürfen der ­Nachprüfung; Irrtum vorbehalten. geld von 22% vom Zuschlagspreis erhoben; auf diesen Nettorechnungspreis 9. Zahlungen sind in bar in EUR (€) an den Versteigerer zu leisten. Alle Arten (Zuschlagpreis + Aufgeld) wird die gesetz­liche Umsatzsteuer hinzugerechnet ­unbarer Zahlungen werden nur aufgrund besonderer Vereinbarung­ erfüllungs- (Regelbesteuerung). Während oder unmittelbar nach der Kunstauktion aus­ halber angenommen; für rechtzeitige Vorlegung,­ Protestierung, Benachrich­ gestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten. tigung oder Zurückleitung nicht eingelöster Zahlungen/Zahlungsmittel haftet der Versteigerer nicht. Hat sich der Versteigerer mit unbarer Zahlung einverstan- den erklärt,­ gehen alle dadurch ausgelösten Kosten, Steuern und Ge­bühren der Zahlung (inkl. der dem Versteigerer abgezogenen Bankspesen) zu Lasten des Käufers. Der Versteigerer ist nicht verpflichtet, den ersteigerten Gegenstand vor Bitte beachten Sie unsere Teilnahmebedingungen für Telefon-Bieter: Bezahlung (bei unbarer Zahlung erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift) aller vom Käufer geschuldeten Beträge herauszugeben. Das Eigentum bleibt bis zur Vom Bieter wird gegenüber NEUMEISTER anerkannt und verbindlich bestätigt, Erfüllung aller im Zeitpunkt des Zuschlags gegen den Käufer bestehenden For­ dass er für die angegebenen Katalog-Nr(n). an der bezeichneten Auktion teil­­ derungen des Versteigerers vorbehalten. Der Käufer kann gegen­ über­ dem Ver- genom­ men­­ hat und die im Katalog angegebenen Schätzpreise das Mindest­ ­­ steigerer nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen gebot sind. aufrechnen. Zurückbehaltungsrechte des Käufers sind ausgeschlossen, soweit Für Verbindungsaufbau und Standfestigkeit der Telefonleitung unter der ange­ sie nicht auf demselben Vertragsverhältnis beruhen. ­ge­­­benen Rufnummer kann NEUMEISTER keine Haftung übernehmen. 10. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1% je angebroche­nem Monat Bei Nichtzustandekommen der Telefonverbindung wird der Schätzpreis als Ge- berechnet. Der Versteigerer kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung bot berücksichtigt. des Kaufvertrages oder nach erfolglosem Ablauf­ einer angemessenen Nach- Mit Teilnahme an der Auktion erkennt der Bieter die Versteigerungsbedingun­ fristsetzung Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadens­ gen von NEUMEISTER an.

268 Conditions of sale for auctions der NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co.KG

1. Auctions are held publicly by the Münchener Kunstauktionshaus Neumeister 10. In the event of default in payment the auctioneer is entitled to claim interest GmbH & Co. KG (hereinafter referred to as the “auctioneer”) acting as an agent on arrears at a rate of 1 % per month for each successive month or any part in its own name but for the account of deliverers (hereinafter referred to as the thereof. Should the buyer default in payment, the auctioneer has the choice of “consignors”) whose names will not be disclosed. The auction shall be carried either claiming performance of the contract of sale or damages for non-perfor- out on a voluntary basis. mance after the expiration of a reasonable period of grace. In such case dam- 2. The prices listed in the catalogue shall be estimated prices and not minimum ages can also be assessed by a repeated sale of the item by auction with the knockdown prices (reserve prices). defaulting buyer being liable for a lower knockdown price as compared to the 3. Every bidder buys in his own name and for his own account unless he produc- preceding auction and the costs of the repeated auction including the sur- es a power of attorney prior to knockdown. Bids in writing and telephone bids charge. The buyer shall not be permitted to submit a further bid nor shall he must have been submitted at least 24 hours prior to auction and describe the have any claim whatsoever to any higher knockdown price. item listing the catalogue number and the bid price, which shall be understood 11. The buyer is obliged to collect the purchased item immediately after the auction. as knockdown price without surcharge and VAT. Any lack of clarity or accuracy Should he default and not collect the item despite being reminded to do so, will be at the expense of the bidder; in case of doubt the catalogue number the auctioneer may claim damages for default subject to the provison that he shall prevail. As far as telephone bids are concerned, the auctioneer cannot is entitled to sell the item at a subsequent auction and to assess his damage guarantee that a telephone connection to the bidder can be made. Telephone in the same way as in default in payment. Auctioned items are stored after bidding will be only accepted on condition that the estimate price is the mini- knockdown by the auctioneer at the expense and risk of the buyer. The auc- mum bid. On account of the legal uncertainty no liability shall be assumed with tioneer is entitled, but not obliged, to insure the item at the expense of the regard to e-mail bids. buyer or to take other precautionary measures. The auctioneer may at any time 4. The auctioneer reserves the right to combine or separate lots, to offer lots in store any uncollected items with a third party on behalf of and for the account an order different from that indicated in the catalogue, or to withdraw them. of the buyer. In case the item is stored with the auctioneer, he is entitled to The auctioneer may commence bidding at 50 % of the estimated price unless claim standard storage costs (plus handling costs). Items will be shipped on higher bids in writing or telephone bids have been received. Further bids are the request of and in accordance with the instructions of the buyer and at the usually made at the discretion of the auctioneer 10% above the preceding bid. buyer’s expense and risk. 5. The auctioneer is entitled to refuse or reserve to himself the knockdown, if a 12. All items to be auctioned may be inspected and examined prior to the auction. special reason exists. In the event that several persons have made the same They are usually of some age and will be knocked down without any liability bid and after the third call for a bid no higher bid has been made, the knock- for defects and excluding any warranty of the auctioneer. Catalogue descrip- down shall be decided by casting lots. In the event that the auctioneer has tions are made to the best of the auctioneer’s knowledge and belief and shall overlooked a higher bid placed at the proper time and the bidder has immedi- not constitute guarantees in the legal sense (Sect. 434 et seq. of the German ately objected to it or in the event of doubt in respect of the knockdown ( the Civil Code). Their sole purpose is to provide information; they shall not form auctioneer has the option of repeating the knockdown in favour of a particular an integral part of the contractually agreed quality. The same shall apply to any bidder or of calling the item again before the auction has been completed. In information whether given verbally or in writing. The state of preservation is such cases the preceding bid shall become invalid. If an item was not knocked not continuously mentioned in the catalogue so that any missing information down despite a bid having been placed, the auctioneer shall be liable to the shall also not constitute an agreement as to quality; all items will be sold in the bidder only in the case of specific intent or gross negligence. state of preservation they are in at the time of knockdown. 6. An item shall be knocked down if after the third call for a bid no higher bid has 13. In case of deviations from catalogue descriptions, however, which nullify or been made. The auctioneer is entitled to knock down subject to confirmation, substantially reduce the value or merchantability and which are reasonably especially in the event that the reserve price specified by the consignor has not submitted within a period of limitation of one year subsequent to knockdown, been attained. In this case the bidder shall be bound to his bid for a period of the auctioneer agrees to assert his rights against the deliverer, even in court three weeks. If the bidder does not receive unconditional acceptance of his if necessary. If recourse to the courts is successful, the buyer will only be re- offer within this period, the bid shall become invalid. If the bid is not accepted funded the purchase price by the auctioneer only aditional costs are subject or if someone offers the reserve price, the item can be awarded to a higher to the buyer. In all other respects, any liability of the auctioneer for defects bidder without first having to check with the first bidder. It is up to the first shall be excluded. bidder to find out whether his bid has been accepted. The knockdown shall take 14. Any claims for damages resulting from a defect, loss or damage of the auctioned effect with the posting of the written notice to the address given by the bidder. item, regardless of the legal basis, or deviations from catalogue descriptions 7. The knockdown makes acceptance and payment obligatory. Upon knockdown, or information otherwise provided shall be excluded, provided the auctioneer the risk of loss, damage, confusion etc. beyond the auctioneer’s control in re- has not acted with specific intent or gross negligence or violated essential spect of the auctioned-off item shall pass to the buyer, who also shall bear the contractual duties. In all other respects, paragraph 12 shall apply. expenses. 15. The place of performance and jurisdiction, provided it can be agreed upon, 8. An item will be sold either under the margin or regular taxation scheme, de- shall be Munich. These Conditions of Sale for Auctions shall be governed by pending on the specifications of the consignor. The chosen form of taxation German Law. The UN Convention on Contracts for the International Sale of must be disclosed to the auctioneer prior to the sale. In the event of margin Goods of April 11, 1980 (Convention on the International Sale of Goods; Federal taxation a surcharge of 27% plus any droit de suite that may arise shall be Law Gazette 89 II) shall not apply. If any provision or condition shall in whole added to the knockdown price. The turnover tax is already included and will or in part be held to be invalid, the validity of the remaining provisions and not be listed separately. With respect to businessmen who are entitled to an conditions shall not be affected. An invalid provision shall be replaced by a input tax deduction in connection with the purchase of art and antiques, regular valid provision that comes as close as possible to the economic content and taxation may be applied. In such case, the purchase price consists of the purpose of the invalid provision. knockdown price plus 22% surcharge. The statutory VAT rate and any droit de 16. These Conditions of Sale for Auctions shall also apply to the subsequent private suite that may arise will be added to the total. (In settlement of the statutory sale of items by the auctioneer to a buyer. droit de suite the auctioneer shall pay a levy to the Verwertungsgesellschaft 17. The lots marked in the catalogue with one asterisk (*) are subject to a surcharge Bild Kunst on the sale proceeds for all original works according to German of 22% on the knockdown price. Businessmen who are entitled to an input tax legal regulation based January 1st, 2015.). If the items bought at auction are deduction in connection with the purchase of art and antiques may, as in the exported by the buyer to an address in third countries (outside the EU), the past, request to have their invoices made out under the regular taxation already paid value-added tax will be refunded to the buyer as soon as he scheme (please notify us when receiving your bidder card). Exports to third provides the auctioneer with evidence of export shipment. The purchase price countries (i. e. outside the EU) are not subject to value-added tax. Exports to is due upon knockdown. Invoices issued during or immediately after the auc- businesses in other EC countries shall also be exempted from value-added tax tion shall be subject to review; errors excepted. if a VAT identification number is presented. If items bought at auction are ex- 9. Payments shall be made in cash in EUR (€) to the auctioneer. Non-cash pay- ported to non-EU countries by a bidder himself, he will get a VAT refund as ments shall only be accepted on account of performance upon special agree- soon as he submits evidence of export shipment. Invoices issued during or ment. The auctioneer is not liable for due presentation, protestations, notifica- immediately after the auction shall be subject to review. Errors excepted. tions or return of uncashed payments/means of payment. In the event of non-cash payment having been approved of by the auctioneer, all costs, taxes Please refer to our conditions for telephone bidding: and fees resulting from the payment (including all bank charges accounted to The bidder accepts and contractually confirms his/her participation in the desig­ the auctioneer) shall be borne by the buyer. The auctioneer is permitted to retain nated auction on the specified lot(s) and acknowledges that the estimate listed possession of the item purchased at auction until the buyer has paid the total- in the catalogue is the minimum bid. ity of the sums due (in the case of non-cash payment only on unconditional NEUMEISTER cannot guarantee the establishment and/or stability of a telephone­ bank credit note). The item remains the property of the auctioneer until all the connection to the telephone number provided. auctioneer’s claims against the buyer existing at the time of knockdown have In the event that a telephone connection cannot be made, the estimate price been fulfilled. Only uncontested and legally effective counterclaims can be set will be considered as the bid. off by the buyer against the auctioneer. All rights of retention for the buyer are By participating in the auction the bidder acknowledges NEUMEISTER’s con­ excluded unless they are based on the same contractual relationship. ditions­ of sale.

269 NEUMEISTER

Zieblandstraße Universität TRAM 27 BUS 154 BUS 154 ൷ᵷ Schellingstraße ൷ ൷ Schelling-

Arcisstraße straße U-BAHN U3 | U6 | U3 U-BAHN Heßstraße NEUE

U-BAHN U2 PINAKOTHEK ൷Pinakothek ൷ Straße Barer BUS 100 Theresienstraße ᵷ ALTE Theresien- PINAKOTHEK straße Ludwigstraße BUS 100 BUS 100 PINAKOTHEK

Arcisstraße DER MODERNE BUS 100 Amalienstraße Gabelsbergerstraße ൷ Pinakothek

Augustenstraße GLYPTOTHEK Türkenstraße

ᵷ Königsplatz ൷ Karolinen- Odeonsplatz platz Brienner Straße ൷ᵷ STAATLICHE ANTIKEN- SAMMLUNGEN

Karlstraße TRAM 27 Katharina-von-Bora-Straße

Luisenstraße U-BAHN U3 | U6 | U3 U-BAHN Maximilianplatz

ALTER BOTANISCHER

BUS 100 U-BAHN U2 GARTEN Elisenstraße Marienplatz Karlsplatz (Stachus) ᵸ ᵷ Hauptbahnhof Neuhauser Straße Kaufingerstraße ᵺ ᵸ ᵷ ൷ ᵸ S-BAHN S1–S8 S-BAHN S1–S8

So erreichen Sie uns

NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus Barer Straße 37 80799 München [email protected] www.neumeister.com

MVG U-Bahn-Station Universität (U3, U6)

Bus Museumslinie 100 | Linie 154

Tram Linie 27, 28. Haltestelle Schellingstraße

270 Wichtige Hinweise für unsere Kunden

Seit 1. Januar 1995 gilt in Deutschland die Differenz­ Bei den Größenangaben der Bilder ist die Höhe besteuerung­ (§ 215a USTG i. d. Fassung vom 9.8.1994). der Breite vorangesetzt. Im Aufgeld von 27% ist die Umsatzsteuer enthalten,­ Bei den Größenangaben für Möbel usw. ist die die nicht gesondert ausgewiesen­ wird. ­Reihen­folge: Höhe, Breite, Tiefe. Der Ersteigerer übernimmt im Verhältnis zum Ein­ Der individuelle Zustand der Auktionsobjekte ist lieferer die Zahlung der gesetzlichen Folgerechts­ ­allge­mein bei den Schätzpreisen berücksichtigt. abgabe zur Hälfte. Sie wird gemäß § 26 UrhG bei Normale­ Alterungs­ erscheinungen­ werden nicht Veräußerung von Originalen ­eines Werkes der erwähnt.­ ­Bildenden Künste, an denen das ­Urheberrecht noch Die Katalogbeschreibungen sind weder Zusicherungen nicht erloschen ist, ­geschuldet. Die unter diese ­einer Beschaffenheit i. S. von § 434 Abs. 1 BGB noch ­Rege­lung fallenden ­Katalognummern sind mit ­einer ­Garantie i. S. von § 443 Abs. 1 BGB. Gegen die einem × ge­kenn­zeichnet. Firma­ NEUMEISTER­ Münchener Kunstauktionshaus Ausfuhrlieferungen in Drittländer außerhalb der EU GmbH & Co. KG gerichtete Beanstandungen können und an Unternehmen in andere EU-Mitgliedsstaaten, nach dem Zuschlag nicht berücksichtigt werden. die eine gül­­ti­ge ID-Nummer nachgewiesen haben, Aus konservatorischen Gründen werden die Objekte ­können auf Wunsch von der Mehrwertsteuer befreit ­während der Auktion nicht mehr im Original vor­ werden. Das Aufgeld beträgt in diesen Fällen 22%. ge­zeigt. Bitte begutachten Sie die Objekte während Bieternummern werden vor Beginn der Auktion und ­unserer ­offiziellen Besichtigungszeiten. wäh­rend der Vorbesichtigung ausgegeben. Der Bieter Die in diesem Katalog angegebenen Zustands­ haftet für die missbräuchliche Verwendung seiner beschreibun­gen sind nur als Anhaltspunkte für ­Bieternummer. ­wichtige Beschädigungen gedacht. Das Fehlen solch Reservierte Sitzplätze stehen in beschränkter Anzahl ­eines Hinweises besagt nicht, dass sich eine Nummer zur ­Verfügung. Es wird um rechtzeitige Bestellung in gutem Zustand befindet oder frei von Fehlern ­gebeten. bzw. Mängeln ist. Es wird gebeten, sich selbst vom Wer am persönlichen Erscheinen bei der Auktion Zustand der Objekte zu überzeugen. Bitte beachten ­ver­hindert ist, wird gebeten, sich des Auftrags-­ Sie unsere Versteigerungs­bedingungen. formulars zu bedienen. Der darauf vermerkte Preis Wir bitten, die ersteigerten Gegenstände innerhalb gilt als Höchst­gebot; der ­Zuschlag kann also auch von vier Wochen nach der Auktion abzuholen. zu einem niedrigeren Preis erfolgen. Bei gleichen ­Geboten behält sich der Ver­steigerer das Recht vor, das zuerst vorliegende Gebot mit einem Aufschlag­ ­aus­zuwählen. Bieteraufträge können nur verbindlich­ ausgeführt werden, wenn sie in Druckschrift aus­ gefüllt sind, rechtsgültig unter­schrie­ben und einen Tag vor Auktionsbeginn vorliegen! Dies gilt auch für Aufträge, die uns per Fax zuge­ ­leitet ­wurden. Dabei ist die ­ange­ge­be­ne Katalognummer ­verbindlich und nicht der Titel des Gegenstandes. Telefonisches Mitbieten auf Objekte ab € 1.000,– setzt eine schriftliche Vereinbarung mit der Firma ­NEU­MEISTER spätestens einen Tag vor der Auktion voraus.­ Für Telefon­bieter ist der Schätzpreis das Mindest­ge­bot. Die Firma ­NEUMEISTER kann jedoch keine Haftung für die Ausführung­ des Auftrages ­übernehmen, insbe­son­ders das Zustande­kommen der ­Telefonverbindung. Mobiltelefone sind in unseren Räumlichkeiten nicht gestattet.­

271 Umschlag Alexej von Jawlensky. Heilandsgesicht. 1919/20 Kat.-Nr. 20

Fotos Christian Mitko, München

Bildbearbeitung Typodata GmbH, München

Gestaltung wigel, München

Druck Firmengruppe APPL, aprinta druck, Wemding

Printed in 6 DEZ 2019 AUKTION MODERNE

NEUMEISTER

www.neumeister.com