PDF Klassische Moderne, Post War Und Contemporary
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6 NEUMEISTER DEZ 2019 KLASSISCHE MODERNE POST WAR CONTEMPORARY ART Auktion 66 6 DEZ 2019 ALTENEUMEISTER/MODERNE KUNST NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus Barer Str.37 80799 München [email protected] www.neumeister.com NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus Barer Str. 37 80799 München [email protected] www.neumeister.com Vorbesichtigung 6 28. November – 2. Dezember 2019 DEZ 2019 Täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr Sa und So von 10.00 bis 15.00 Uhr Auktion 6. Dezember 2019 15.00 Uhr Klassische Moderne Post War Contemporary Art 17.00 Uhr shape Verfolgen Sie unsere Auktionen LIVE www.lot-tissimo.com www.invaluable.com Alle Lose mit einem unteren Schätzwert ab € 2.000 wurden mit der Datenbank des Art Loss Registers abgeglichen. 72. Max Ernst. La Facteur Automne. 1957 127. Axel Hütte. Hüfigletscher. 2007/1997 142. Gerhard Richter. Porträt Heiner Friedrich. 1970 10 Klassische Moderne Post War Kat.-Nrn. 1–104 11 1 317480/43018-21 Emil Nolde 1867 Nolde/Kreis Tondern –1956 Seebüll Folge von 110 Bergpostkarten in 30 Motiven. Um 1896/1898 110 farbige Klischeedrucke jeweils auf Karton (Postkartenkarton) Ca. 9 × 14 cm Alle in der Druckform signiert „E. Hansen“ und im Druckträger auch handschriftlich betitelt. Am Unterrand mit der typographischen Anschrift des Druckers bzw. Verlegers. 42 Postkarten verso als Grußkarten beschriftet, 68 Karten unbeschrieben. Die Auflage der jeweiligen Postkarten ist unbekannt. Werkverzeichnis: Reuther 1–30 Der komplette Satz der 30 Karten mit zum Teil mehreren Doubletten. Die Vorlagen dieser Postkarten entstanden zwischen 1896 –1898 in Noldes St. Gallener Zeit als Gewerbe- und Zeichenlehrer an der dortigen Industrie-und Gewerbeschule. Angeregt durch lokale Sagen und Volksmärchen entwirft Nolde Zeichnungen und Aquarelle der Schweizer Berge, vor allem von „Mönch“, „Jungfrau“ und „Eiger“, die sich in märchenhafte Gestalten mit menschlichem Antlitz verwandeln. 1896 druckte die „Jugend“ zwei dieser Bergpostkarten und durch diesen Erfolg bestätigt, wagte Noldem mit geliehenem Geld eine eigene Auflage drucken zu lassen. Verlegt wurden die Karten zunächst durch das Münchener Schreibwarengeschäft F. Anton Prantl sowie durch F. Killinger in Zürich. Dass das Postkartenprojekt solche Aus- maße annehmen konnte, war nicht absehbar. Der kommerzielle Erfolg ermöglichte Nolde die finanzielle Unabhängigkeit, um freischaffender Künstler zu werden. Die Bergpostkarten haben seinen frühen Ruhm begründet, aber durch die Namensänderung von Hansen auf Nolde wurde dieser Erfolg erstmals nicht mit ihm in Verbindung gebracht. So schreibt Paula Modersohn-Becker an ihre Schwester: „Eine neue Errungenschaft ist der Maler Hansen. Von Natur ein Schleswiger Bauernsohn hat er lange im Kunstgewerbe gearbeitet, kam in der Schweiz auf den klugen Einfall, Bergpostkarten zu zeichnen, Jungfrau, Mönch, Eiger, mit drastischen Gesichtern, kennst Du sie? Sie waren auch in der Jugend veröffentlicht. Er nahm sie als schlaues Bäuerlein in eigenen Verlag und verdiente in einer Woche zehntausend Mark …“. (zitiert aus: Manfred Reuther, Das Frühwerk Emil Noldes, DuMont Buchverlag Köln, Seite 272–287). € 4.000 – 6.000 × 12 13 14 2 318845/43293-8 Peter Behrens 1868 Hamburg –1940 Berlin Der Kuss. 1898 Farbholzschnitt auf Japanbütten 27,5 × 21,5 cm (37 × 28 cm) Am Unterrand typographisch bezeichnet: Peter Behrens, Sechsfarbiger Originalholzschnitt PAN IV 2. Erschienen in der allgemeinen Ausgabe des „Pan“, Jg. IV, H. 2, 1898. Werkverzeichnis: Söhn HDO 52902-6 Dabei: Maximilian Kurzweil. Der Polster. Farbholzschnitt auf Kaiserlich Japan- papier. 36 × 26 cm (39 × 30,5 cm). Auf braunem O.-Büttenkarton aufgelegt, dieser am Unterrand typographisch bezeichnet. Erschienen im Verlag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien. € 1.000 –1.500 16 17 3 319139/43449-1 Julius Exter 1863 Ludwigshafen –1939 Übersee-Feldwies Sitzender Akt sich Strümpfe anziehend. 1909 Öl auf Leinwand 67 × 70,5 cm Rechts oben signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland Vgl.: Elmar Schmid. Julius Exter. Aufbruch in die Moderne. Sommerschule in Feldwies am Chiemsee, Abb. S. 52 ff. Siehe auch Kat. Nr. 264 Julius Exter, Adam und Eva, 1983 im Katalog Alte Kunst am 4. Dezember 2019. Julius Exters vielseitiges und umfangreiches künstlerisches Schaffen war ein maßgeblicher Antrieb für den künstlerischen Aufbruch in die Moderne. Exter war Mitglied in der Münchner und der Berliner Secession sowie ein Mitarbeiter bei der epochenprägenden Zeitschrift „Jugend“. Sein Frühwerk trägt Züge des Impressionismus und des Symbolismus, später wird er von seinen Künstlerkollegen aufgrund seines virtuosen Farbenspiels, insbesondere bei der Freilichtmalerei als „Farbenfürst“ bezeichnet. 1902 erwirbt der Künstler ein kleines Bauernhaus in Feldwies am Chiemsee, das er zu einer in ganz Europa bekannten Malschule ausbaut. Diesen Landsitz und dessen farben- frohen Blumengarten hält Exter in zahlreichen Gemälden stolz fest. Der vorliegende Akt setzt sich bewusst von diesen bunten Garten- malereien ab. Ein grüner Vorhang gibt den Blick frei auf einen in warmes Dämmerlicht getauchten Raum, in dem sich eine Frau vornüber gebeugt ihre Strümpfe anzieht. Der beiseite geschobene Vorhang, die versunkene Haltung und der gesenkte Blick der Frau erzeugen eine in sich geschlossenen, intimen Bildraum. € 7.000 –9.000 18 19 4 318893/43373-2 Käthe Kollwitz 1867 Königsberg i. Pr. –1945 Schloss Moritzburg b. Dresden Tod und Frau. 1910 Kaltnadelradierung in Braun mit Strichätzung, Schmirgel, Vernis mou u. a. auf Kupferdruckpapier 44,6 × 44,8 cm (65 × 54 cm) Rechts unten mit der verblassten Signatur (Stempelsignatur) „Käthe Kollwitz“ und der gestochenen Schrift: im unteren Teil der Darstellung. Links unten: Orig. Rad. von Käthe Kollwitz, mittig Verlag von Emil Richter Dresden, rechts: Druck v. O. Felsing Berlin Chlttbg. Trocken stempel des Verlags E. Richter links unten. Eines der Exemplare der Auflage von 1921. Rahmen. Werkverzeichnis: Von der Becke 107 VI (von VIII) Provenienz: Rückseitig Etikett der Kunstglaserei Richard Fischer Braunschweig € 1.000 –1.500 20 21 5 319167/43293-14 Richard Müller 1874 Tschirnitz–1954 Dresden-Loschwitz Wunder der Dressur. Lorbeer und Narrenkappe. Die Stärkere. Gegenseitiges Studium. Eine Anfrage (klein). 1911, 1916, 1918, 1922 5 Blatt Radierungen auf Velin bzw. Kupferdruckpapier bis 29 × 42 cm (bis 38 × 50 cm) Alle Blätter mit Bleistift signiert und jeweils in der Platte signiert und datiert. 3 Blätter nummeriert. Werkverzeichnis: Günther 62, 84, 91, 119, 122 € 1.500 –2.000 × 22 23 6 319169/43293-15 Richard Müller 1874 Tschirnitz–1954 Dresden-Loschwitz Wunder der Dressur. Eine Anfrage (groß). Die Stärkere. Liebesbotschaft. Atelierfenster. 1911, 1918, 1921, 1925 5 Blatt Radierungen auf Japan bzw. Velin bis 29 × 42 cm (bis 47 × 53 cm) Vier Blätter mit Bleistift signiert sowie vier Blätter in der Platte monogrammiert und datiert. Das Blatt „Eine Anfrage“ mit der handschriftlichen Adresse des Druckers Otto Felsing, Berlin. Mit dem Trockenstempel der Vereinigung der Kunstverleger. Exemplar 23/28. Werkverzeichnis: Günther 62, 86, 91, 110, 132 € 1.500 –2.000 × 24 7 319171/43293-16 Richard Müller 1874 Tschirnitz–1954 Dresden-Loschwitz In voller Würde (Photograph). Auf Freiersfüßen. Der Künstler. Mittagssonne. 1912, 1914, 1915, 1919 4 Blatt Radierungen auf Kupferdruckpapier bis 54 × 36,5 cm (bis 69,5 × 50 cm) Drei Blätter signiert, eines gestempelt: Professor Richard Müller, Dresden. Alle Blätter in der Platte signiert und datiert. Ein Blatt handschriftlich bezeichnet „Probedruck“. Ein Blatt mit dem Trockenstempel der Vereinigung für Kunstverleger. Ein Blatt nummeriert 48/83. Werkverzeichnis: Günther 65, 70, 72, 96 € 1.500 –2.000 × 25 8 318362/43214-1 Gabriele Münter 1877 Berlin –1962 Murnau/Oberbayern Blick ins Gebirge (über das Murnauer Moos). 1903 Farbige Kreidezeichnung auf Karton 23,5 × 35,5 cm Links unten mit Bleistift monogrammiert und datiert 12. II. 03. Rahmen. Provenienz: Direkt aus der Familie der Künstlerin Die farbige Kreidezeichnung „Blick ins Gebirge“ entstand während Münters Studienjahre in München, wo sie seit April 1901 lebte. Sie hatte in Düsseldorf bereits Zeichenunterricht genossen und Bildhauerei bei Hermann Küppers studiert. Frauen durften zu diesem Zeitpunkt nicht an den Kunstakademien studieren, sondern lediglich Privatschulen besuchen. Nachdem Gabriele Münter die Anfängerklasse der Schule des Künstlerinnen-Vereins bei Maximillian Dasio und Angelo Jank nach kurzer Zeit wegen persönlicher Unterforderung wieder verlassen hatte, trat sie im Winter 1901/02 in die von Kandinsky und einer Künstlergruppe neu gegründete Malschule der Ausstellungsvereinigung „Phalanx“ ein. Dort fühlte sie sich zum ersten Mal als Künstlerin ernstgenommen. Der erste mehrwöchige Aufenthalt führte die Klasse von Kandinsky nach Kochel am See, wo Kandinsky und Münter die Umgebung mit dem Fahrrad – eine für Frauen damals wenig übliche Sportart – erkundeten. In Kochel kam es auch zu einer ersten Annäherung zwischen Lehrer und Schülerin und beim nächsten Ausflug im Sommer 1903 nach Kallmünz/ Oberpfalz schließlich zur Verlobung. Während man in den Sommer- monaten immer unter freiem Himmel malte, wurde in den Winter- monaten das Atelier – Münters Atelier befand sich in der Münchner Schackstraße – gemalt. Die vorliegende Kreidezeichnung zeigt, wie eigenwillig Gabriele Münter schon Anfang des 20. Jahrhunderts malte. So soll auch Kandinsky angemerkt haben: „Du bist hoffnungslos als Schüler – man kann Dir nichts beibringen. (…) Du hast alles von Natur. Was ich für dich tun kann, ist, dein Talent