PDF Zeitgenössische Kunst
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152 Contemporary Art Kat.-Nrn. 105–189 Bernd Zimmer ist kein Landschaftsmaler im traditionellen Sinne. Seine Werke erzählen von Natur, Luft und Wasser, von Farbe und Licht. Für Zimmer ist Malen ein reflektieren- der Prozess über das Gesehene und Erlebte. Natur und Kunst verbinden sich dabei zu einem organischen Ganzen. Zimmers breiter, spontaner Pinselstrich, die impulsiven Farben und großen Formate sind charakt- ristisch für seine geradezu romantische „Landschaftsmalerei“, die er in den letzten Jahrzehnten immer wieder neu erfand – oftmals am Rande der Abstraktion. Immer wieder gibt die eine oder andere Studien- reise Anregung für neue künstlerische Auseinandersetzungen. So auch eine Reise nach Indien Anfang der 1990er Jahre, die Auslöser für seine „Himmelsbilder“ war, in denen er sich mit der spirituell geprägten Bedeutung von Luft und Himmel ausein- andersetzte. (Siehe Kat.-Nr. 109). 105 317419 / 43043-1 Bernd Zimmer 1948 Planegg bei München – lebt in Polling und Monteventano Verstecke. Marae I. 1997 Öl auf Leinwand 160 × 130 cm Verso auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt. Werkverzeichnis: Koos 1368 Provenienz: Privatbesitz Deutschland Ausstellung: 1998 Neue Galerie, Landshut / 1998 Galerie Winter, Wiesbaden / 1999 Galerie Pfefferle, München € 12.000 –15.000 × 154 155 106 317825 / 43119-4 Jiri Georg Dokoupil 1954 Bruntál / CSSR – tätig in Köln, New York und Santa Cruz /Teneriffa Untitled (Frau in Badewanne). 1991 Kerzenruß auf Leinwand 66 × 72,5 cm Verso auf der Leinwand mit Bleistift signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland € 10.000 –15.000 × 156 157 Jirˇí Georg Dokoupil verwehrt sich mit seinen unkonventionellen Methoden wohl jeglicher Einordnung. 1954 in Krnov im heutigen Tschechien geboren, wandert seine Familie im Zuge des Prager Frühlings 1968 nach Deutschland aus. Ab 1976 studiert er Kunst in Köln, Frankfurt und New York. Immer mehr rückt für Dokoupil das Material in den Fokus seiner Arbeit. In den Achtzigerjah- ren macht sich Dokoupil als Vertreter der Jungen Wilden einen Namen. Er eignet sich eine wechselnde stilistische Bandbreite zwischen Neoexpressionis- mus, Konstruktivismus und Pop-Art an. Seit 1986 nutzt er keine Pinsel mehr, sondern gebraucht stattdessen beispielsweise Seifenblasen, Peitsche, Ruß (siehe Kat.-Nr. 106) oder wie in der vorliegenden Arbeit Ananasscheiben. So entstehen mal düstere, mal zärtliche, fragile und amüsante Werke. Diese technische und motivische Vielfalt macht ihn wohl zu einem der unty- pischsten Künstler der Gegenwart. 107 317823 / 43119-3 Jirˇí Georg Dokoupil 1954 Bruntál / CSSR – tätig in Köln, New York und Santa Cruz /Teneriffa Ohne Titel (136 Ananasscheiben) Ananassaft auf Nessel 95,5 × 197 cm Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland € 15.000 –20.000 × 158 159 Rainer Fetting studiert von 1972 bis 1978 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Er gilt als Vertreter der 1977 gegründeten „Galerie am Moritz- platz“. Seine expressive Form- und Farbgebung erzählt von urbanem Leben und der Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur. Fetting, der von 1983 bis 1994 zeitweise in New York lebt, hält in der vorliegenden Arbeit das Days Inn in Miami Beach fest. In dem kleinformatigen Gemälde verschmilzt ein expressiver Duktus mit einer impressionistischen Momentaufnahme zu einem farbstarken Gesamtwerk. 108 317819 / 43119-1 Rainer Fetting 1949 Wilhelmshaven – lebt in Berlin und New York Days Inn Miami Beach. 2005 Acryl auf Leinwand 40,5 × 50,5 cm Verso auf der Leinwand signiert, datiert, betitelt und mit der Nummer G347. Rahmen. Provenienz: Direkt aus dem Atelier des Künstlers. Privatsammlung Süddeutschland € 8.000 –10.000 160 161 109 317421 / 43043-2 Bernd Zimmer 1948 Planegg bei München – lebt in Polling und Monteventano Himmel. 1991 Acryl auf Papier 61 × 85 cm Rechts unten mit Bleistift signiert und datiert. Provenienz: Privatbesitz Deutschland € 2.500 –3.000 × 162 163 110 317821 / 43119-2 Elvira Bach 1951 Neuenhain /Taunus – lebt in Berlin Ohne Titel. 1991 Schablonendruck. Acryl auf Bütten 105 × 78,5 cm Rechts unten signiert und datiert. Exemplar 3/12. Eine von 12 Farbvarianten aus dieser Bildfolge. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland € 800 –1.200 × 164 111 317560 / 43076-4 Elvira Bach 1951 Neuenhain /Taunus – lebt in Berlin Ohne Titel. 1995,1997 2 Farblithographien auf Velin (Darstellungen) 88 × 70 cm und 104 × 71 cm Beide Blätter signiert und datiert, eines nummeriert. Exemplar 37/99. Beide gerahmt (nicht ausgerahmt). Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland € 2.000 –2.500 × 165 112 315684 / 42848-2 Max Kaminski 1938 Königsberg – lebt in Augsburg und Marseille Handstand. 1985 Acryl auf Leinwand 136 × 110 cm Verso auf der Leinwand signiert, datiert, betitelt und nummeriert „7“. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Rheinland € 1.000 –1.500 166 113 315902 / 42908-1 A.R. Penck 1939 Dresden – 2017 Zürich Ohne Titel Aquarell auf Papier 24,5 × 19,5 cm Links unten signiert „A.R.Penck“. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland € 2.000 –2.500 × 167 114 317797 / 43112-2 A.R. Penck 1939 Dresden – 2017 Zürich Ohne Titel (Head of Medusa, Hand und Krebs, Selbstporträt). 1988 3 Keramikteller mit Unterglasur und Engobenmalerei sowie Scrafitto auf roten Scherben Durchm. jeweils 19,8 cm Provenienz: 1989–1990: Droysen Keramik Studio (Kattrin Kuehn) in Zusammen- arbeit mit A.R. Penck, Berlin / 1990–1992: Galerie Springer Berlin / seit 1993 Privatsammlung Süddeutschland Literatur: Ausstellungskatalog. A.R. Penck Keramik, Droysen Keramik Galerie, Galerie Springer Berlin (Hg.). 1989. € 6.000 –8.000 × 168 169 Stöhrer wurde bereits in den 60er Jahren mit seinen abstrakten, dynamischen Werken berühmt. Zeitlebens blieb er einem, stark von der dänischen CoBrA Gruppe geprägten, Expressionismus verhaftet. Wie bei seinen Vorbildern dienten auch Stöhrer literarische Texte – besonders antiker Philosophen und französischer Surrealisten –, aber auch musikalische Ideen als Anregungen für seine malerischen und grafischen Auseinandersetzung. Stöhrers Werke dokumentieren vor allem sein künstlerisches Arbeiten, den physischen Vorgang beim Malprozess selbst. Der intuitive Schaf- fensprozess wird zur Bildgeste. Durch die zurückhal- tende Farbigkeit in meist gelb, rot, blau, schwarz und weiß, wird die expressive Bilddynamik zusätzlich betont. Dabei entziehen sich die aus malerischen und zeichnerischen Expressionen kombinierten Werke jeglicher Deutung oder Interpretation. 115 317580 / 43083-1 Walter Stöhrer 1937 Stuttgart – 2000 Berlin Ohne Titel. 1964 Mischtechnik (Tusche, Kreide, Gouache) auf Velin 79 × 52 cm Rechts unten mit Kugelschreiber signiert und datiert. Rahmen. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland € 6.000 –8.000 × 170 171 Siegfried Anzingers frühe Werke werden stets von Spontanität und Leichtigkeit bestimmt. Sein Pinsel- strich ist schwungvoll und kräftig, die Formen wirken unwirklich und scheinen im Raum zu schweben. Der gebürtige Österreicher war Anfang der 80er Mitbegründer der „Neuen Wilden“. Die neue Malweise sollte unbekümmert, expressiv und lebensbejahend sein. In dieser Zeit entstanden auch die hier gezeigten Werke. Der Erfolg Anzingers begann recht früh: 1982 war er bei der documenta 7 vertreten, 1988 wurden seine Arbeiten im Rahmen der Biennale in Venedig ausgestellt. Mittlerweile kann der Wahlkölner auf zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen zurückblicken. Aktuell wird ihm eine Einzelausstellung im Museum Würth gewidmet. 116 315771 / 42867-1 Siegfried Anzinger 1953 Weyer/Oberösterreich – lebt in Köln, Wien und Lucca Ohne Titel. 1983 Zwei Mischtechniken auf Bütten 48 × 62,5 cm und 48 × 62 cm Beide Blätter signiert und datiert. Beide gerahmt. Provenienz: Art Cologne 1984. Privatbesitz Norddeutschland Ausstellung: Art Cologne 15. – 21. November 1984 € 3.000 – 4.000 × 172 173 Stefan Szczesny wurde 1951 in München geboren und wurde als Mitbegründer und Protagonist der Gruppe der „Jungen Wilden“ international bekannt. Seine anfänglich weitgehend abstrakte Malerei wurde um 1980 mit ersten figurativen Elementen erweitert. Gekonnt zeichnet der Künstler Gegenstände und Figuren auf farbige, häufig dekorative Hintergründe, wodurch lebendige und farbenfrohe Werke entstehen. 117 315304 / 42729-1 Stefan Szczesny 1951 München – lebt in Köln und St. Tropez Blumenvase. 2008 Acryl auf Leinwand 60 × 60 cm Links unten signiert, rechts unten datiert. Verso auf dem Keilrahmen betitelt, datiert und nummeriert „7631“. Rahmen. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland € 1.500 –2.000 × 174 175 Shi-Chi Lee gilt als einer der wichtigsten Vertreter taiwanesischer Kunst. 1938 geboren, absolvierte er 1955 die National Taipei University of Education. Er gehörte zu den wichtigsten Mitgliedern der avantgardistischen Bewegung „Ton Fan Group“, die eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung taiwanesischer und chinesischer Kunst spielte. Lee verknüpft in seinen Werken östliche Traditionen und westliche Ideologien miteinander, indem er verschiedene typische Materialitäten verbin- det. Seine vielfältigen Kreationen spiegeln meist die gesellschaftlichen Themen und Trends der jeweiligen Zeit wieder. 118 317515 / 43023-2 Shi-Chi Lee 1938 Gestalt in Tusche 2 (3-teilig). 1998 Mischtechnik (Tusche und Öl mit Acrylfirnis) auf Papier, auf Sperrholz 120 × 59,5 cm Rechts unten signiert. Verso mit Richtungspfeil und Nummern sowie mit einem Klebeetikett. Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland € 12.000 –15.000 176 177 Der 1941 in Stuttgart geborene Autodidakt drückt sich bereits während seiner Schulzeit künstlerisch aus. Konsequent bricht er nach kurzer Zeit sein Jura- und Philosophiestudium