Klöster und Schlösser säumen den Rheinsteig Die dritte Etappe führt von Rüdesheim zum Kloster Eberbach Rheingau. (chk) – Die Rhein- Wort, die erzählen, was sie mit steig. Besonders gut gefällt ihr der Natur und halte dies mit mei- steig Tour von Rüdesheim zum dieser Etappe des Rheinsteigs ver- Rheinsteig bei nen fotografierten und auch Kloster Eberbach stellt einen bindet. Dieser Abschnitt ist ge- und ab dort wandert sie gerne gemalten Bildern fest“, berich- weniger hohen Anspruch an prägt von Klöstern und Schlössern: rheinaufwärts „ Diese Strecke ist tet sie. Der Rheinsteig bietet die Kondition der Wanderer die Abtei St. Hildegard, das Klos- gut zu laufen, die Wege sind breit ihr eine Fülle inspirierender als die beiden zuvor beschrie- ter Nothgottes, das Kloster Mari- genug und meine ‚ Höhenangst‘ Motive. Was gefällt ihr auf benen Strecken von St. Goars- enthal, Schloss Johannisberg und wird dort nicht herausgefordert“, dem Weg von Rüdesheim bis hausen nach und von Schloss Vollrads säumen den sagt sie. Die Etappe bis zum Klos- zum Kloster Eberbach am bes- Kaub nach Rüdesheim. In die- Weg, der zum ehemaligen Zister- ter Eberbach ist sie schon mehr- ten? „ Die ganze Strecke, vor- ser Folge kommen eine Wan- zienserkloster Eberbach führt. Im fach gewandert, in den letzten bei am Kloster St. Hildegard derin und zwei Wegepaten zu Gegensatz zu den beiden vorher Jahren immer in Teilstücken. In bis nach Mariental und von Jo- beschriebenen Etappen gibt es auf jungen Jahren hat sie, meistens hannisberg zum Schloss Voll- diesem Abschnitt direkt am Rhein- mit Familie oder Freunden, auch rads, vorbei am ehemaligen steig und in unmittelbarer Nähe längere Wanderungen unternom- Kloster Gottesthal zur Kühns viele Einkehrmöglichkeiten. men – am Rhein entlang, in Mühle, wo ich im Jahr 2007 Rheinhessen, im Taunus, im Vo- eine Bilderausstellung hatte, Angelika gelsberg, und im Urlaub auch in und die Gemarkung Hallgar- Quast-Fischer: Bayern, in Österreich, in der ten, wo ich einige Jahre direkt Wandern bringt Schweiz und in Italien. „ Da ich an den Weinbergen gewohnt mir Inspiration leider nicht mehr die Kondition habe, bis zur Siedlung Reb- für lange Wanderungen habe, wie hang“, antwortet sie. Am Reb- Angelika Quast-Fischer aus Wies- das noch vor einigen Jahren war, hang ist auch heute noch ihr baden hat einige Jahre im Rhein- genieße ich es jetzt, kleinere Stre- besonderer Lieblingsplatz. gau gelebt und hier auch als Male- cken auf dem Rheinsteig zu er- „ Auf den Bänken, die dort am rin ihre Bilder ausgestellt. Noch wandern“, erzählt sie. Weg stehen, genieße ich den immer ist sie viel im Rheingau un- Vor zwei Jahren hat sie mit dem besonders reizvollen Ausblick terwegs – auch auf dem Rhein- Fotografieren angefangen. „ In der in den Rheingau und bis weit Zwischenzeit liebe ich das Foto- nach Rheinhessen und auch grafieren wie meine Malerei. Ich nach . Dort werde besitze einen Blick für das We- ich immer ein wenig wehmü- sentliche, für die Schönheit der tig“, gesteht sie, ohne dies ge- nau erklären zu können. „ Viel- leicht ist es der überwältigende Blick!“ Gelegentlich wandert Angelika Quast-Fischer in Begleitung, doch meist allein. „ Bei mei- Norbert Dolezal: steig wohne, habe ich mich ge- Begehung wundert: „ Es ist immer lich schön“, betont er und ver- viant zu versorgen.“ Dieter Rottig: „Auf seinen Touren im Frühjahr und nen Wanderungen liebe ich Mein Abschnitt bis zum fragt, ob ich nicht die Aufgabe des etwas zu tun. Da ist ein Baum ab- sichert zugleich, dass er den ge- Bei seinen Begehungen im Früh- dem Rheinsteig legt im Herbst hat er Markierungs- die Ruhe, die Einsamkeit und Wegewarts übernehmen könnte, gängig, an dem die Wegmarkie- samten Abschnitt bis zum Schloss jahr und im Herbst begegnet er oft schilder, Sprühfarbe eine He- die Kontemplation.“ Auch des- Schloss Vollrads ist und da meine Frau und ich gerne rung angebracht war, da ist einer Vollrads als sehr abwechslungs- Wanderern, die sich über die gute man in einer Stunde ckenschere und eine kleine Sä- halb nimmt sie immer Proviant abwechslungsreich in der Natur unterwegs sind, ha- umgeknickt und versperrt den reich wahrnimmt. „ Wenn man Ausschilderung des Weges freuen durchschnittlich 3,5 ge im Gepäck, um zugewach- mit. „ Ich kehre nur selten ein ben wir es uns zur Aufgabe ge- Weg. Solche Vorkommnisse mel- mich fragt, wofür man den Rhein- und sich dafür bedanken. „ Auch Kilometer zurück“ sene Schilder freizuschneiden. und kann so bei der Rast an ru- Norbert Dolezal (61) aus Marien- macht auch de ich dem steig auch einmal verlassen sollte, kann ich dabei die eine oder an- Größere Schäden, die er be- higen und idyllischen Plätzen thal kümmert sich seit sechs Jah- Wanderern, die Rheinsteigbüro.“ dann sind das die Gutsausschänke dere Frage nach der Entfernung Dieter Rottig (70) aus Oestrich ist meinen Gedanken und ‚ Tag- ren als Wegepate um die Rhein- nicht aus der Besonders gerne entlang des Weges, angefangen bis zur nächsten Gaststätte oder seit der Eröffnung des Rheinsteigs träumen‘ nachhängen“, erklärt steig-Etappe von Assmannshausen Region sind, un- ist er mit seiner von Rüdesheim über Marienthal zu den Sehenswürdigkeiten beant- im Jahr 2006 Wegepate für den sie. „ Das Wandern bringt mir bis Schloss Vollrads. „ Ich hatte seren schönen Frau auf dem Ab- bis Johannisberg. Auch die Tal- worten“, berichtet er. „ Was fehlt Abschnitt von Schloss Vollrads bis große Freude an der Natur, In- durch den Westerwald-Verein da- Rheingau zu- schnitt zwischen stadt von mit dem und was ich mir wünsche sind . „ Das sind 14 Kilometer spiration, Freiheit der Gedan- von erfahren, denn die Wander- gänglich zu ma- Assmannshausen Rheingauer Dom und der Linde Hinweisschilder an Wegkreuzun- Strecke und sieben Zuwege von ken und ein Gefühl der Frei- warte des Westerwald-Vereins ha- chen. Ich hoffe, und der Germa- und das Schloss Johannisberg sind gen zu den nächstgelegenen Gast- Winkel bis Erbach“, erklärt er. Bei heit.“ ben die Erstmarkierung des Rhein- dass wir diese nia unterwegs. einen kleinen Umweg wert. Und stätten und Gutsausschänken und steigs durchgeführt und in der Ver- Tätigkeit noch „ Der Blick von dort gib es überall Möglichkeiten auch zum nahegelegenen Lebens- einszeitung darüber berichtet“, er- lange ausführen der Rossel und einzukehren oder sich mit Pro- mittelladen.“ zählt Norbert Dolezal. „ Da ich in können.“ Was der Naheblick unmittelbarer Nähe zum Rhein- ihn bei jeder sind unvergess-

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