Nr. 113/114 · Februar/März 11 · Euro 5,82

P. b. b. GZ 02Z032603M Verlagspostamt 9020 Klagenfurt Erscheinungsort Klagenfurt

KÄRNTEN KUNST KULTUR

ZWISCHEN DEN BRUECKEN Blickrichtung Kärntner Kultur – malerische Beiträge und preisenswerte Kultur vorder- und hintergründig – eine Frage der Perspektive

mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at EDITORIAL

Foto: Saure Suppe

carte.blanche Foto: Egon Rutter/blitzlicht.at

Zuallererst möchte ich mich einmal bei allen Leserinnen und Lesern für Saure Supp`n in Sotchi Ihre lange Treue bedanken – über mehr als 111 BRUECKEN hinweg! Und Bereits zum dritten Mal wurde im Gasthof mich zugleich entschuldigen: Wegen der neuen Eigentumsverhältnisse und Pirkdorfer See die „Saure Jauntaler Supp`n- der Umsiedlung unserer Druckerei sowie aufgrund technischer Pannen Olympiade“ veranstaltet. Mehrere Jauntaler kam es zu einer großen Verspätung bei der Winterausgabe. Ich hoffe, dass Wirte kämpften mit allen kulinarischen Tricks wenigstens die Stärke des gebundenen Heftes ein kleiner Trost war. (Doping?) um den „Goldenen Suppenschöpfer“. Zudem müssen wir uns ebenso erst an die neue Erscheinungsweise Solches berichtete uns die Kleine Zeitung als gewöhnen und einen akzeptablen Kompromiss zwischen Aktualität – auch eines von sieben Top-Ereignissen der Woche über zwei Monate hinweg – und pünktlicher Erscheinung finden. Mein und ließ uns dabei völlig im Ungewissen, ob es Dank gilt dabei allen Kulturveranstaltern, die uns ihre Termine und Inhalte sich dabei um einen kulturellen, kulinarischen engagiert übermitteln. Ausdrücklich positiv hervorheben bzw. vielmals oder sportlichen Wettstreit handelte. bedanken muss ich mich bei der Post und ihren einsatzfreudigen Weiterführende Recherchen ergaben, dass in Mitarbeitern, insbesondere beim Verteilerzentrum Villach – sie sorgen der Gemeinde Feistritz ob Bleiburg, wo das dafür, dass Ihre Bruecke so rasch wie möglich im Postfach zu Hause Spektakel jährlich stattfindet, der Goldene landet!! Suppenschöpfer und die Saure Supp`n An Preisen sollten wir nicht vorübergehen: So haben wir das Kulturjahr nächstens von der Unesco zum Weltkulturerbe insofern Revue passieren lassen, indem wir die Kulturpreisträger in den erhoben werden sollen. Zudem sickerte aus verschiedenen Bereichen vor den Vorhang holen, und jenen, für die der dem Hauptsitz des Internationalen Olympischen letzte Vorhang gefallen ist, eine Ehrung bzw. Erinnerung zuteil werden Komitees (IOC) in Lausanne durch: Das weit lassen. Das, sowie eine spannende Reihe an Artikeln und die bewährten über die Grenzen des Jauntales hinaus bekannte Kolumnen machen wieder die Bruecke aus. Eine wesentliche Neuerung Großereignis verfehlte im Mai vergangenen jedoch sind die BuchTipps bzw. CD-Anregungen. Nicht nur, dass wir dazu Jahres am 43. IOC-Weltkongress in Honolulu nur die Seiten verdoppelt (ausgezeichnete Titel und Bildbände noch extra knapp die Aufnahme als 87. Wintersportart in behandelt) und „bruEcken“ als (Be)Wertung(en) neu eingeführt haben – das Programm der Olympischen Spiele. auch Hörbücher werden künftig regelmäßig besprochen. Unser Wunsch, Schließlich setzten sich doch die IOC- für diese Aufgabe(n) einen Allrounder zu gewinnen, hat sich erfüllt: Die Delegierten aus Afrika, Ozeanien und der „Wunschmaschine“ wird dafür „angeschmissen“. Neu präsentieren sich Inneren Mongolei mit ihren Vorschlägen durch auch die Kinoseiten (siehe – immer noch – zum ((krönenden)) Abschluss). und führen bei den XXII. Olympischen Mit unserem Kooperationspartner „Diagonale“ haben wir ein kleines Winterspielen die kommenden Trendsportarten Suchrätsel eingebaut (siehe Umschlag), denn auf Spiel, Spaß und Spannung Skijöring und Ice-Carving ein. So werden im wollen wir nicht ganz verzichten. Februar 2014 im subtropischen Doch die Bruecke will glaub-würdig-bleiben: Die nächste Doppelnummer Schwarzmeerbadeort Sotchi begnadete richtet sich ebenfalls aus der Vergangenheit in die Zukunft: Über 500 Jahre Schifahrer von russischen Geländefahrzeugen protestantisches Abenteuer bei der Landesausstellung in Fresach. der Marke Lada-Taiga stundenlang auf der Außerdem finden die Jubiläumsgaben zu EINHUNDERTELF kein Ende. Weil künstlich beschneiten Trabrennbahn der jedoch einige Beiträge noch immer nicht eingetroffen sind, finden sie erst Absolut-Wodka-Arena im Kreis gezogen. Noch später ihre endgültige Fortsetzung!!! spannender dürften die Freistilbewerbe der Eisbildhauer oder neudeutsch Ice-Carver Preisen wir diesmal den Februar und März – ausfallen, die mit einer genormten 91,6 cm3 wünscht mit Vorfreude Ihr bruecken-bauer Stihl-Motorsäge (Typ MS 660) innert der vorgegebenen 15 Minuten das Gesicht des russischen Ministerpräsidenten Putin mit der Motorsäge aus einem sibirischen Eisblock schneiden müssen. Als Berater konnte das IOC und der Veranstaltungsort einen kompetenten und bekannten Unterkärntner Forst- und Gastarbeiter gewinnen, der – so will es der Günther M. Trauhsnig Zufall – 2010 und 2011 den Goldenen Suppenlöffel gewonnen hat und auch 2012 dem erweiterten Favoritenkreis angehört, wie der Ferlacher Bäckerbote auf Facebook berichtet (siehe auch Zuckerberg und Golden Globe). e Guerrino dal Ponte INHALT

4 HORIZONTE/AVISO Foto: blitzlicht.at 5 KULTUR.PFAD Frühe Ausblicke auf 2011 7 DENK.MAL Kreuzen, „Hundskirche“ KULTUR.TIPP 9 Preis.Würdig. Der Landeskulturpreis (an Lilian Faschinger), der Literatur im MMKK: Mercedes Echerer Landesbaupreis, der ZV-Preis, Volksbank Preis oder Gert Jonke 14 ALPEN ADRIA HORIZONTE Preis würdigen besonders anerkennende Leistungen. ab Seite 16 15 WELTER.SKELTER Last Man Standing 16 KULTUR.PREIS Die aktuellen Landeskulturpreisträger 19 KULTUR.GREMIUM Kärntner Jury schlug Kulturpreise 2010 vor Foto: Nurith Wagner-Strauss 20 BAU.KÖRPER Landesbaupreis an fünf verschiedene Projekte 22 Frühstück mit (Bau)Kultur Erster.Jonke.Preis geht an Alois Hotschnig, den Sprachwitz mit 23 Auszeichnung für das Amt dem Wortartisten verbindet. Weitere Annäherungen mit Fotos von Nurith Wagner-Strauss im Musil-Museum. Seite 24 ZV-Preis für die Abteilung 3 der Kärntner Landesregierung 24 WORT.FÜR.WORT Kolossale Sprachästheten Gert Jonke Preis an Alois Hotschnig 26 NO.LO.NGER.EXHAUSTED Brüderlein.fein

27 WORT.FÜR.WORT Foto: Narith Wagner-Strauss Schweigen ist nicht Gold, Schweigen ist der Tod Zur Landeskulturpreisträgerin Lilian Faschinger 28 VORLESE.PRVO BRANJE Lisztomania. Dem Klaviervirtuosen und Freigeist Liszt zollt ein Lilian Faschinger: „Die Unzertrennlichen“ Veranstaltungsreigen zum 200. Geburtstag Anerkennung. Was 31 Jani Oswald: „Homeland“ sich die Intendanten Kutrowatz einfallen ließen - auf Seite 50 32 BUCH.MUSIK.TIPPS - Rückblick 33 Menschenbilder, Mannsbilder, Vorbilder Kärntner Publikationen über Identitäten BUCH.MUSIK.TIPPS 34 – Neu Foto: Station Rose 36 KÄRNTEN.ART „Dem Ich begegnen“ Und den Bildern von GAPasterk 39 Eine sichere Bank für Kunst Kunstpreis an Alina Kunitsyna 40 Anarchist, Utopist und Erneuerer Gehört.Gelesen. Beim Künstler duo Station Rose müsste man Franz Politzer in der Galerie Üikoronja Gesehen hinzufügen. Die Bruecke blickt in neue Publikationen 43 „Schlüsselreize“ im Fresco und präsentiert eine ausgezeichnete Auswahl. ab Seite 32 Über Johann Holzfeind-Wieltschnig Cover: Franz Politzer, Verfehlte Verbindung, Ölbild, 2010 44 SPUREN.SUCHE Hans Bischoffshausen: Energiefeld Impressum Monumentalwerk von 1961 Herausgeber, Medieninhaber und Copyright 46 Strukturelles Monochromes Relief 1961-1962 sowie Verantwortlicher Redakteur Restaurierung eines Hauptwerkes von Bischoffshausen Land Kärnten (Abt. 6, UAbt. Kunst u. Kultur) 48 IN.MEMORIAM 9020 Klagenfurt, Burggasse 8 Mag. Günther M. Trauhsnig, Tel. 050/536-30 5 38 Todesfälle in der Kärntner Kultur E-Mail: [email protected] 50 KLANG.FIGUREN Abos: Elisabeth Pratneker, Telefon 050/536-30 5 82 Kulturtermine: Petra Röttig, Tel. 050/536-30 5 32 Lisztomania 2011 Alle: E-Mail: [email protected], Fax 050/536-30 5 39 200. Geburtstag von Franz Liszt Redaktionelle Mitarbeiter dieser Ausgabe: Peter Bielesz, 52 BRUECKEN.DER.ADRIA Guerrino dal Ponte, Stefanie Feodorow, Stefanie Grüssl, Daniela Hättich, Katharina Herzmansky, Michael Herzog, Lilly Ragusa – Dubrovnik Jaroschka, Geraldine Klever, Helmut Christian Mayer, Astrid Neue Serie über Brücken und Perlen der Adria Meyer, Michaela Monschein, Markus Orsini-Rosenberg, 54 KINO.WELTEN.KINO Theresa Pasterk, Paula Pöll, Arnulf Rohsmann, Marion Schaschl, Horst Dieter Sihler, Bertram Karl Steiner, Günther Diagonale Beiträge M. Trauhsnig, Reinhold Wetschko, Oliver Welter. Festival des österreichischen Films 2011 Namentlich gekennzeichnete Bei träge geben die Meinung der 56 Von der Wochenschau zum Cinemascope Autoren wieder. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge bei Bedarf zu kürzen oder zu ändern. Zur Verfügung gestelltes Text- oder Bild- 58 SAMMLUNGS.GESCHICHTE(N) material wird (wenn nicht anders vermerkt) nicht retourniert. Alex Amann Grafik: Harald Pliessnig Satz und Produktion: WERK1, Tel. (0463) 320 420 59 LUST.AUF.KULTUR Druck: aprint, Tel. (0463) 58 66 Kärntner Kulturkalender Verlagspostamt: 9020 Klagenfurt Abonnement: 12 Ausgaben Euro 25,44 Galerien/Ausstellungen inkl. KulturCard Kärnten, Porto und Versand. Kino/Filmtipps www.bruecke.ktn.gv.at

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 3 Lebens Tanz Treffpunkt: T A N Z für Menschen ab der Lebensmitte wird seit 1983 vom Verein „Seniorentanz Österreich“ Landesverband Kärnten angeboten. Diese etwas andere Art zu tanzen zeigt sich in der Auswahl der Tänze, in der Art und Weise der Vermittlung und im gemeinsamen Tanzen in Gruppen. Europa Klänge Josefine Fabian ist eine Tanzleiterin der ersten Stunde. Anfangs beobachtete und Der Musikverein Kärnten lädt am 24. März zu einer geführten musikalischen Reise durch belächelte man dieses neue Engagement ganz Europa. Im Konzerthaus spielt das KSO (Kärntner Sinfonieorchester) unter der Leitung für die „Alten“, war doch der Zugang zum von Yuri Yanko klassische Musik, die im sonnigen Süden genauso ihren Ursprung hatte wie älteren Menschen damals ein wesentlich im hohen Norden, zum Osten und Westen führen den Hörer auch die einzelnen Musiker anderer als heute. Eine gute Möglichkeit Orfei Simici, Eva Nemeth und Ekaterina Rumyantseva am Klavier. Ausflüge nach Italien

HORIZONTE wieder „jung“ zu werden ist das Erlebnis (Gioachino Rossini), Spanien (Nicolai Rimsky-Korsakov) oder zu ungewöhnlichen Musik- des Tanzens in der Gemeinschaft, das ein formen, die im Zeichen eines einheitlichen Europas stehen (Edvard Grieg: Peer Gynt), lassen positives Lebensgefühl vermittelt. Dieses Reisefieber aufkommen. Moderiert wird die Veranstaltung von Ernest Hoetzl. Bereits am wird wöchentlich ab 1. Februar bis Ende 24. Februar ist die „Bohuslav Martinu Philharmonie“ (Foto) im Konzerthaus zu Gast. März im evangelischen Pfarrzentrum Johan- e Nevart-Veron Galileas sorgt dabei mit seiner Flöte für romantische Zwischentöne. MM niskirche am Lendkanal und ab 7. Februar auch im katholischen Pfarrzentrum St. Ruprecht in Klagenfurt geboten. e HM

Barocker Frühling Für das Frühjahr wird bereits jetzt aus dem Vollen geschöpft. Denn am 3. April kann man vom Ossiacher See nach Venedig reisen. Beste Begleiter sind Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ und die Barock-Arien von Händel in G- und in F-Dur. „I Virtuosi delle Muse“ ist ein italienisches Barock-Ensem- Klänge und Worte ble, das von Stefano Molardi dirigiert wird Musik und Literatur – in Villach: Das Salzburger Gitarrenensemble spielt am 20. Februar und mit dem Violinisten Jonathan Guyonnet musikalische Raritäten von Vivaldi, de Falla, Boccherini, Roux und Bellinati im Villacher (Foto) einen einzigartigen Klangästheten Parkhotel. „Vielsaitig“ erweckt das Quartett bei seinen Auftritten den Eindruck, dass besitzt. Die barocken Arien werden zudem Gitarrenklänge durchaus mit eindrucksvollem Zusammenspiel und der nötigen Präzision von den beiden Sopranisten Francesca kleine Streichorchester ersetzen können. Die Literatur bleibt in Villach im Gespräch: Am Lombardi Mazzulli und Marivi Blasco Peres 18. Februar lädt der Verein Aufgelesen – Verein zur Lese förderung zu einem „Masken- im Ambiente des Stiftes aus der Vergangen- spiel“ in das Hotel Post. Und am 25. Februar wird von der Stadt Villach und Radio-Sender heit in die Gegenwart geholt. Der Moderator Ö1 mit „Plug In“ die „Lange Nacht des Hörspiels“ bereits zum vierten Mal in Szene gesetzt. Manuel Dragan liest dazu kurze Zitate von Jugendliche bekommen die Möglichkeit, ihre Hörspiele aus den verschiedensten Genres zu Pier Paolo Pasolini und Maria Callas. e MM vertonen. e EP

4 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Auf Wanderschaft Aufbruch ins Neue kultur.pfad Für den 200. Geburtstag von Franz Liszt „Aus der Neuen Welt“ stammt jenes Werk, steht mit Barbara Moser am 17. Februar welches das Symphonische Orchester des Früher Ausblick auf 2011 eine großartige Interpretin für das Jeunesse Konse am 11. Februar im Konzerthaus in Es ist kaum zu glauben, aber wer die Musik- „Klavierkonzert“ zur Verfügung, das Liszt Klagenfurt der Öffentlichkeit präsentieren stars, die im Sommer nach Kärnten kommen, aus Schuberts „Wanderer-Fantasie“ wird. Unter der Leitung des Dirigenten erleben möchte, sollte sich bereits Gedanken geschaffen hat. Das Trio Mikhail Glinka, Michael Brandstätter mit Victoria Konzett machen wie er zu Tickets kommt, jagt doch ein Jean Sibelius und Sergej Rachmaninow (Foto) als Harfen-Solistin steht die 9. Sinfo- Höhepunkt den nächsten. Summer und Soul bildet den Inhalt des Konzertes des KSO nie des klassischen Komponisten Antonin 2011 verbindet das herrliche Ambiente des Sinfonieorchesters am 3. März, das nicht Dvorˇàk im Mittelpunkt. Das wohl populärste Wörthersees mit den Klassikern der Motown- nur klangliche Opulenz verspricht. Es bringt Werk des tschechischen Musikers entstand Ära. Vom 17. bis 25. Juni sind zahlreiche auch die erste Begegnung des Klagenfurter während seines dreijährigen Amerika- Soulsänger am See zu Gast, denn die Seebühne Publikums mit den grandiosen Künstlern Aufenthalts. Die klangliche Vielfalt ist feiert Österreich-Premiere dieses einzigartigen Xenia Akeynikova (Violine, Foto) und Beris- eindrucksvoll, bietet sie dem Hörer doch Musikfestivals. Stars wie The Supremes (Foto), lav Skenderovic (Dirigent). Nach dem Stück durch Überschwang an Emotionen und The Real Thing, Chic, Heatwave, George „Der Gestiefelte Kater“ am 12.3. für Kinder organische Erfahrungen die Möglichkeit mit McCrae, The Stylistics oder The Three Degrees kommen am 16.3. mit Julian Rachlin und dem Komponisten in eine „Neue“ vielleicht fragen schon When will I`ll be seeing you again? Yuri Bashmet zwei der prominentesten doch bessere Welt mitzukommen. e WM Der Jazzwirbelwind weht dem Publikum bereits Musiker der Gegenwart mit den „Moskauer am 25. März mit Rebekka Bakken im Fuchs- Solisten“ nach Klagenfurt (alle Konzerte im palast St. Veit/Glan entgegen. In Villach wird Konzerthaus Klagenfurt). e MH das Congress Center am 5. Mai zum Rock- spektakel, denn die legendären schottischen Hard-Rocker „Nazareth“ spielen ihre Musik loud n`proud. Bereits zum zweiten Mal kommt Herbert Grönemeyer (Foto) ins Klagenfurter Stadion. Der 19. Juni führt den Liedermacher (Bochum, Männer, Halt mich, Der Weg) mit neuen Songs in die Arena. Am 16. Juli kommt Zucchero wieder zu einem Open Air nach Maria Wörth. Herr Fornaciari mag es allerdings weni- ger süßlich, verbindet er doch einzigartig Blues, Rock und Gospel mit seiner Stimme, die nicht nur Italien-Liebhabern ins Ohr geht. Mit Joe Cocker folgt am 17. Juli eine weitere Musikle- gende am Wörthersee. Der Mann mit der Reibei- senstimme (Sheffield Steel) machte seine Coverversionen wie She came in through the Bathroom Window (Beatles) zu Klassikern der Rockmusik. Und auch in unseren Nachbarregionen ist bald einiges los: Vaya Con Dios sind bereits am 12. März in Laibach (Hala Tivoli) zu sehen, Ice-(S)Cream Jazzrock während den Fans von Bon Jovi noch etwas Zeit bleibt. Denn die US-Band kommt am 8. Juni Chris Barber ist seit vielen Jahrzehnten für zahlreiche Musiker Freund und Vorbild. Damals nach Zagreb (Stadium Maksimir) und am 17.7. waren es The Beatles, The Rolling Stones und David Bowie, die von seinen Musikeinflüssen zu ihrem einzigen Italien-Konzert ins Stadio inspiriert wurden. Heute orientieren sich Musiker wie Mark Knopfler und Van Morrisson an Friuli nach Udine. seinem Jazzrock. Kein Wunder also, dass der über 80-Jährige zusammen mit The Big Chris e MH Barber Band modernen Blues und Rock zelebriert wie kein Zweiter. Von Rhythm & Blues über Rock ’n’ Roll bis zur modernen Jazz-Interpretation bieten Chris Barber und seine Band Tickets, Anfragen u. Infos: allen Fans musikalische Leckerbissen. Und natürlich ist auch die Dixie-Hymne „Ice-Cream“ www.eventticketshop.at und www.azalea.it bei ihrem Konzert am 12. März im Konzerthaus in Klagenfurt mit dabei. e MH

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 5 „Metaphern“ und Entfremdung Die Arbeiten von Michaela Fliedl (Bild links), die man vom 8. bis 24. Februar in der BV-Galerie in Klagenfurt sehen kann, sind stets eine metaphorische Verdichtung der Kernaus sage eines Problems oder eines Mensch und Natur Ausschnitts der Wirklichkeit. Die Werke sind vorwiegend gesellschaftskritisch, wobei die Peter Hotzy (Bild), dessen Arbeiten vom Aufarbeitung und Darstellung von Polari- 2. Februar bis 4. März in der Ausstellung täten (weiblich-männlich; yin-yang, leise-laut „Bilder und Figuren“ im Kulturforum Amthof etc.) als ein wesentlicher Aspekt gesehen in Feldkirchen zu sehen sind, beschäftigt werden kann. Dass dabei auch autobiogra- sich mit dem Menschen und den Erschei- HORIZONTE phische Elemente hineinspielen, versteht nungen aus der Natur, im Besonderen mit sich von selbst. Im Anschluss sind vom der Geologie mit ihrem Prozess der Verän- 8. bis 30. März Malereien des bosnischen derung. Im Finden und im Erkennen neuer Künstlers Ismar Mujezinovic (Bild), der sich Materialien sowie deren Möglichkeiten der vor allem mit dem menschlichen Körper Anwendung liegt eine anregende Spannung auseinandersetzt zu sehen. Seine Bilder und damit oft auch ein Impuls für gänzlich vermitteln mittels Darstellung erotischer neue Arbeiten. Völlig unterschiedlich sind Motive die Probleme der gegenwärtigen die Herangehensweisen der Künstler Alina Menschen und zeigen den Verlust und die Kunitsyna (siehe auch Seite 39), Markus Entfremdung der Identität. e MH Orsini-Rosenberg und Paul Horn, die ihre Arbeiten vom 16. März bis 15. April im Kulturforum präsentieren. Zwischen Zerstö- rung (Kunitsyna), dem Phänomen Gegen- SW Kontraste licht (Orsini-Rosenberg) und der dritten Die Schwarzweiß-Kunst aus dem Atelier de Dimension (Horn) wird Verborgenes sicht- La Tour steht im Mittelpunkt der kommen- e bar gemacht. HB den Ausstellung vom 15. Februar bis 16. April in der Galerie de La Tour in Klagenfurt. Die Künstler Christoph Eder, Dieter Fercher und Harald Rath (Bild) sind mit ihren Grafiken, Zeichnungen und Linol- schnitten vertreten. Feine und kräftige Linien und Striche, gekonnt und mit hoher Konzentration gesetzt und ausgeführt sowie mit Ornamentik, die den Inhalt unterstützt, gepaart, sind ein Charakteristikum der Arbeiten von Christoph Eder und Dieter Fercher. Harald Rath wiederum hat sich auf Druckgrafik spezialisiert. Aufgrund seiner außerordentlichen Beobachtungsgabe erfasst Rath das Wesentliche und setzt dieses in reduzierter Manier in seinen Holz- und Linolschnitten um. e CS

6 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Foto: BDA/Bettina Neubauer Kreuzen im Drautal: „Hundskirche“ im Winter 2010 denk.mal Ausstellung ausgezogen Blick in den Spiegel Kreuzen, „Hundskirche“ „Grüne Unterwäsche“ nennen die Mitglieder Das Wesen bzw. die Persönlichkeit der des Kunstvereins Velden ihre Ausstellung in porträtierten Person zum Ausdruck zu brin- Etwa fünf Kilometer westlich von Kreuzen (im der Galerie der Volksbank in Velden vom gen – das ist die prinzipielle Absicht eines Drautal) - im Kreuzener Graben – befindet sich 3. Februar bis 23. März. Die Wahl auf Porträts. Die dementsprechende Ausstel- eine der so genannten „Hundskirchen“. Bei die- farbigem Grund zu malen statt auf blankem lung in der Galerie Offenes Atelier D.U. ser „Kirche“ handelt es sich um kein architekto- Weiß von Papier, Karton oder Leinwand Design in Villach geht mit Peter Lenhart nisch gestaltetes Bauwerk, sondern um einen bringt überraschende Erfahrungen. Von den (Rottenmann/Stmk), Mario Oberhofer durch geologische Prozesse markant geformten, meisten Impressionisten wurden die (Villach) und Martin Schlaffer (Wien) aller- ca. 14 Meter hohen Kalkfelsen. An der Nordsei- Vorteile einer Untermalung sehr geschätzt, dings noch einen Schritt weiter und zeigt te der Felswand sind abstrakte wie auch bild- denn diese gibt den Ton der gesamten Stim- vom 17. Februar bis 12. März neben hafte Zeichen eingeritzt und eingemeißelt. mung vor. In der Ausstellung vom 1. April dem klassischen Selbstbild überraschend Neben mehreren Kreuzen, einem Sonnenrad, bis 11. Mai zeigen Gerda Madl-Kren (Bild) vielschichtige Spielarten des Porträts als zwei Kirchtürmen sind auch Tiere – zwei Hunde, und Roswitha Ruprecht „Wegmarken“. Spiegel der Gesellschaft. Weiter geht es ab eine Schlange, eine Schnecke – erkennbar. Diese verweisen auf die Orientierungs- 24. März in mystische und surreale Zusätzlich sind mehrere Namen und Inschriften punkte der jeweiligen malerischen Entwick- Welten von Sigrid Nepelius (St. Peter/NÖ), erhalten, die von der Kärntner Geschichtsfor- lungen und laden den Betrachter ein, sich Jakob Omlin (Schweiz, Foto) und Renate schung als Zeugnisse des Geheimprotestantis- ebenfalls auf eine künstlerische Entde- Tönnies (St. Stefan/Ktn.), wo von der mus gedeutet werden. ckungsreise zu begeben. e GM phantas tischen Malerei über das figurale Axel Huber, der sich seit vielen Jahren um eine Bildwerk bis zur obsessiv-expressiven konkrete historische Zuordnung der Zeichen Ausdrucks weise ein breites Spektrum an bemüht, stellte einen inhaltlichen Zusammen- subjektiven Ein- und Ausblicken geboten hang zwischen den an der „Hundskirche“ vor- wird. e BR handenen Felsritzungen und anderen Inschrift- und Gedenksteinen dar, die sich im Umkreis der Hundskirche befinden oder von dort stammen. Aufschlussreich sind vor allem die von Axel Huber hergestellten Bezüge der Inschrift „LIII / CRVES“ der Hundskirche sowie der Inschrift „MDLIII / C · RVES“ eines weiteren Steines in der Streusiedlung Boden zu einem „1562“ datierten Gedenkstein in Paternion, der dem Paternioner Pfarrer Conrad Ruess gewidmet ist. Der aus Feistritz/Drau stammende und ursprünglich katholische Pfarrherr Conrad Ruess soll bereits 1555 die Messe nach der Augsburger Konfession gelesen haben und gilt damit als wesentlicher Wegbereiter lutherischen Gedankengutes in Kärnten. Seine Söhne waren Circe am See Drei Mal Südtirol gleichfalls als evangelische Prediger im Unteren „Circe“ nennt Carla Degenhardt ihre Bis 26. Februar präsentiert die Kunstgale- Drautal tätig, bis sie im Zuge der Gegenreforma- Ausstellung, die vom 28. März bis 30. rie I.T.V. Holz-Art Gallery in Kötschach- tion gezwungen waren, ihre Pfarren aufzugeben. April in der Galerie Rimmer in Velden zu Mauthen drei Südtiroler Künstler. Die in Vor dem Hintergrund der Geschichte der sehen ist. Geboren in Buenos Aires lebt die Ehrenburg (Pustertal) wohnhafte Alberta Prädikantenfamilie Ruess konnten daher die an Künstlerin abwechselnd in Wien und in Pfeifhofer zeigt ihre phantasievollen der Hundskirche und in ihrer Umgebung vor- Argentinien. Körper, Liebe und Sexualität Arbeiten in Acryl. Unterschiedliche Materi- handenen Inschriften erstmals im Sinne einer unter dem Einfluss von Machtstrukturen alien, aufgeraute Flächen und verschiedene familien- und auch glaubensgeschichtlich und gesellschaftlichen Rollenbildern, Strukturmittel werden mit Farben harmo- motivierten Erinnerungskultur neu gelesen und Emigration und Sprache bestimmen ihre nisch verbunden. Pfeifhofers Werke sind ein interpretiert werden. Inhalte. Gegenwärtige Wandlungen inner- gekonntes Spiel aus Farben und Formen Vom Bundesdenkmalamt wurde mit Zustim- halb von einzelnen Themenstellungen inspi- (Bild). Caroline Hinteregger stammt eben- mung der Eigentümerschaft im Vorjahr ein rieren die Meisterschülerin von Arnulf falls aus dem Pustertal. Im Laufe der Zeit Unterschutzstellungsverfahren der Hundskirche Rainer genauso wie die Visualisierung von hat sie sich intensiv mit allen Techniken der eingeleitet. Darüber hinaus ist es von Seiten der der Rolle des Geldes innerhalb des Kunstbe- Kunst wie Aquarell, Grafik, Tief- und Hoch- Pfarre geplant, im Rahmen der diesjährigen triebes. Zum ersten Mal kommt sie nach druck, verschiedenen Mischtechniken, Ton Landesausstellung glaub-würdig-bleiben. 500 Kärnten, um ihr breites Schaffen zwischen und Schmuck beschäftigt. Und Karl Egger Jahre protestantisches Abenteuer mittels Infor- Videoperformance bis zur Objektkunst zu aus Bruneck befasst sich mit Grafik und mationstafeln auf die Geschichte der Hunds- präsentieren. e GMT Aquarellmalerei. Schwerpunkt seines künst- kirche als Dokument für Bekenntnistreue und lerischen Schaffens ist die Druckgrafik mit Kraft der religiösen Überzeugung hinzuweisen. vielfarbigen Holzschnitten und Radierungen. e G. K. e AA

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 7 Foto: GerTiger Raumschiff Bluesrock Vom „schmutzigen Rock ’n’ Roll“ bis zu den Senkrechtstartern des Bluesrock hat das Bluesiana im Februar und März eine Menge an musikalischen Höhepunkten zu bieten. Es starten am 5.2. die heimischen „Check Lust garantiert Saproow and High Voltage“ eine Bluesiana Drei in die Jahre gekommene Damen beschließen in der Uraufführung des Stücks „Lustga- Power Night. Ebenfalls aus Österreich rantie“ von Silke Hassler (Regie: Michael Weger) in der neuebuehnevillach (17. März bis stammen „John Tennessee and The Bourbon 23. April) aus sozialer Vereinsamung und mangels anderer aufregender Perspektiven ein Brothers“, die am 11.2. eine Mischung aus Bordell zu gründen und sich selbst anzubieten. Hassler gelingt ein kritischer und humor- Rockabilly und Country bieten. Akustische voller Blick auf das Altwerden, die Sexualität, den Mangel an Nähe, Liebe und Lebendigkeit Blueskost kommt am 25.2. sowie 26.2.

HORIZONTE – ein Lustspiel, das doch jede Menge Hoffnung, Lebensfreude und schließlich leidenschaft- von Ian Siegal (Foto). Traditionellen West liche Erotik versprüht (siehe auch den Vorabdruck in der Bruecke 111+1). Bis zum 26. Coast Blues gibt es am 18.2. bei „LA Jones Februar präsentiert die nbv in einer weiteren Uraufführung „Unser Häuptling“ von Catherin and The Blues Messengers“ zu hören. Aigner (eine Koproduktion mit dem Vorarlberger Landestheater und Vereinigte Bühnen Bozen, Achtung! Willie Nelsons Tochter Paula Jones Foto). In dem Stück zwischen Komik und Verzweiflung bewähren sich Julia Cencig, Marie- kommt am 5. März mit den „Guilty Therese Futterknecht und Eva Kuen. In einem Kampf um Ehe und Schuhe müssen alle Betei- Pleasures“ an den Wörthersee um ein ligten die guten und bösen Geister aus ihrem Leben vertreiben. e SZ furioses Country-Feuerwerk zu zünden. Ein Rebell zwischen Blues und Country rockt am 18.3. das Bluesiana. Denn Modern Earl bringt mit seiner Musik alte Cowboy- Stiefeln konservativer Musikfreunde zum qualmen. Mit der Florian Hofer Band kann man am 26.3. zu neuen interessanten Blues- und Rocksphären abheben – auf nach Velden! e BB

Laub Musik King of Rock Die Musik der perfekt eingespielten Gruppe Exakt drei Jahre nach dem Start der europa- „Lukas im Dorf“ (Jure Pukl, Phil Yaeger, weit einzigartigen Pop History-Serie wird Lukas Kranzelbinder sowie Christian dem King of Rock ’n’ Roll die verdiente Grobauer) schreitet ganz selbstverständlich Referenz erwiesen. Mit seinem Werk durch das stilistische und spieltechnische rühmen sich Legionen an Elvis-Imitatoren. Angebot der letzten Jahrzehnte. Sie entwi- Dem Eboardmuseum gelang es mit Mark ckelt sich auch dynamisch in überra- Janicello (Foto) für die „Pop History 26“ am schenden Kontrasten, ohne zu zerfleddern 11. März einen der weltweit wohl aner- oder beliebig zu wirken. Und das alles wird kanntesten Interpreten zu gewinnen. Laut kongenial und mit enormer Spiellust vor regelmäßigen Rückmeldungen leiden einem interessierten Publikum im Raj in sowohl Künstler wie auch Publikum nach Klagenfurt am 26. Februar bei der „Laub- drei Monaten Session-Pause an heftigen Records Label Night“ ausgebreitet! Mit den Entzugserscheinungen. Diese werden sich Kollegen von Kompost 3 (Martin Eberle, am 18. März bei der gewohnten „Prix Benny Omerzell, Manu Mayr und Lukas Session“ wieder in Wohlgefallen und Stau- König, Foto), die gleichfalls ihre aktuelle nen auflösen. Am 25. März sind dann die selbstbetitelte CD präsentieren werden, „Zaren“ in Klagenfurt zu Gast. Die Blues haben sie dieses Label ins Leben gerufen, Combo „Tzar Blues Band“ aus Ljubljana um Musik zu präsentieren, die gefunden spielt populären Blues in allen Schattie- und gehört sein will. e RK rungen. e PR

8 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Foto © Gabriela Brandenstein T-Rex Revolution Kino Kultur Mercedes Echerer Rocklegenden der 70er Jahre sind am Das Kultur-Forum-Amthof zeigt seit Herbst 9. Februar im Stadtsaal in Feldkirchen zu 2010 mit seiner Filmwerkstatt jeden Sonn- Gast. Die „Children of the Revolution“ von tagnachmittag Filme für Kinder und Jugend- T-Rex sind natürlich älter geworden und mit liche sowie für Erwachsene zu kostengüns- Marc Bolan verlor man bei einem Autounfall tigen Preisen (2 Euro). Jeden Sonntag um kultur.tipp 1977 den wichtigen Lead-Sänger, doch ihre 14.30, 16 und 19 Uhr werden Filme vorge- Musik lebte auch danach noch weiter. führt, die einen cineastischen Ausflug Mercedes Echerer im MMKK Mickey Finn hielt das Erbe der Punk-Wegbe- lohnend machen. So gibt es im Februar Die Reihe „Literatur im MMKK“ lädt zu litera- reiter und Flowerpower-Band von 1997 bis Klassiker wie Rosemary`s Baby (6. Febru- rischen Veranstaltungen, die in signifikantem zu seinem Tod 2003 aufrecht. Nun kommt ar), La Boume1 – Eltern unerwünscht (13. Bezug zu den gezeigten Ausstellungsinhalten die „Rextasy“, wie die Fans die emotionale Februar), Klute (20. Februar) oder Blue stehen. Anlässlich der Werkschau „Ferdinand Begegnung mit der Musik ihrer Band immer Velvet (27. Februar) zu sehen. Entspre- Penker“ (zu sehen bis einschließlich bezeichneten, auch nach Kärnten. Mit der chende Infos zu diesen und weiteren Filmen 27. Februar 2011) ist die Schauspielerin Kult-Single „20th Century Boy“ im Gepäck erhält man auf der homepage: www.kultur- Mercedes Echerer zu Gast. Sie interpretiert e macht sich die verbliebene Band, die auch forum-amthof.at MB Texte des japanischen Dichters und Essayisten Britpop-Ikonen wie Blur oder Pulp beeinflus- Tanizaki Jun’ichiro- (1886-1965) ebenso wie ste, noch einmal auf den Weg um die Welt klassische Zen-Dichter sowie Texte von Thomas des Rock ’n’ Rolls sowie des Punks von Bernhard (1931-1989). Die Auswahl ist inspi- e Neuem zu erobern. GM riert von den fernöstlichen, insbesondere japa- nischen Einflüssen im Werk Ferdinand Penkers, die in der Farbgebung, in der Materialität der Werkstoffe und insbesondere auch in der gleichermaßen analytisch-akribischen wie medi- tativ-sinnlichen Qualität serieller Anordnungen zum Ausdruck kommt. Die Thematik der frei- willigen Isolation, der Selbst-Befragung durch künstlerische Auseinandersetzung, hat Ferdinand Penker in der Installation „Hikikomo- ri Monogatari“, einem Nachbau seiner Tokioter Atelier-Situation, eindrucksvoll thematisiert. In den Rückzugswelten Thomas Bernhards, die letztlich zur Selbstaufgabe bzw. zum Aufgehen des Denkers in seinem Denkgebäude oder des Künstlers in seinem Werk führen, findet diese konsequente Kunst eine literarische Entspre- chung. Die musikalischen Akzente des Kompo- nisten und Musikers Claudius von Wrochem (Kairos Quartett), der die Lesung (am 23. Februar) auf Cello und Jap Fiddle begleitet, verweisen auf die Räume zwischen den Zeichen, den Strichen, Farbfeldern und Zeilen. e K.H.

Literatur im Museum Moderner Kunst Kärnten Mercedes Echerer liest Texte von Tanizaki Jun’ichiro–, klassischen Zen-Dichtern und von Thomas Bernhard (Auswahl: Katharina Herzmansky). Musik: Claudius von Wrochem (Cello, Jap Fidddle) 23. Februar 2011, 19 Uhr

Linsen Eintopf Werkschau „Ferdinand Penker“ Die Zweisprachigkeit ist in Kärnten ein sehr diskutiertes und aktuelles Thema. Damit die bis einschließlich 27. Februar Gleichberechtigung verschiedener Kulturen als selbstverständlich gilt, haben sich Darina www.mmkk.at Gabriel, Mira Urbajs, Niko Janeöiö, Livija Marko-Wieser, Mirjam Fantur und Eva Hartmann VORTEIL DANK BRUECKE-ABO!! entschieden aktiv etwas dazu beizutragen. Deshalb veranstalten sie auch heuer das schon Wir verlosen 6x2 MMKK-Eintrittskarten traditionelle Jugendkulturfestival „Kontaktlinse/Kontaktna leöa“. Diese grenzüberschreiten- Einsenden unter [email protected] de Kulturveranstaltung wird schon seit 1981 von Schülern des Bundesgymnasiums und Losung: Ferdinand Penker und Literatur im MMKK Bundesrealgymnasiums für Slowenen organisiert. Das zweitägige Festival, das für Musik, Witz, Literatur, Theater und Film Platz bietet, findet am 25. und am 26. März im ((stereo))- club in Klagenfurt/Celovec statt. e FT

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 9 Kulturdialog in Knappenberg In Knappenberg wird im Jahr 2011 ein Jugend- und Familiengästehaus samt ange- schlossenem „Tibetzentrum“ errichtet. Das gab der Kultur- und Finanzreferent Dobernig gemeinsam mit dem Hüttenberger Bürger- Foto: LPD/Bodner meister Josef Ofner und dem Vorstand der Kunst Netzwerker JUFA Gästehäuser, Gerhard Wendl, bekannt. Von der Einzigartigkeit und Vielfältigkeit der Ausstellungsstücke war LH Gerhard Dörfler bei Das Projekt „JUFA Knappenberg“ im Hütten- seinem Besuch der Galerie Assam in Villach beeindruckt. Der Landeshauptmann berger Ortsteil Knappenberg wird unter dem bezeichnete Horst Assam als einen „Netzwerker der Kunst“, der ganz besondere Exponate Motto „Dialog der Kulturen“ einen Bogen in seiner Sammlung habe. Er ist ein Mann mit großem Wissen und Erfahrung sowie außer- über die bestimmenden Themen – tibeta- ordentlicher Begeisterung. Mit seiner Frau Ingeborg hat er auch eine Partnerin, die seine nische Kultur, Bergbau, Geologie und Musik HORIZONTE Leidenschaft für Kunst teilt und mit trägt, sagte Dörfler. Hoffentlich findet sich für die Galerie – spannen. Damit bedienen wir uns der in in der Völken dorfer Straße auch eine Zukunft, da die Assams nach 21 Jahren ins Auge der Gemeinde Hüttenberg bereits vorhan- gefasst haben, mit dem Ausstellungsbetrieb aufzuhören. Derzeit sind in der Galerie denen Themen. Das Projekt ist eine einzigar- „Impressionen aus dem Lande Assam“ von Gerda Madl-Kren zu sehen. Madl-Kren, geboren tige Verbindung der drei Bereiche Bergbau, 1941 in Znaim (Südmähren), studierte Theologie, Philosophie und Kunstgeschichte und Blasmusik und tibetanische Kultur und Religi- machte das Lehramt in Geschichte und Latein. Sie absolvierte das Kunststudium und ist on. Das ist einzigartig in Österreich und wird ausgebildete Maltherapeutin. Seit 1992 lebt sie in Velden, wo sie auch Obfrau des Kunst- neue Gästeschichten in die Region bringen, vereins ist (siehe u.a. auch Bruecke 111+1). e MH so Dobernig. e EA

Paris Atelier Kunst auf Eis Über ihren kommenden Auslandsaufenthalt Europas einzigartige Freiluftgalerie am können sich die beiden Künstler Catrin Bolt Weißensee zeigt auch in diesem Jahr wieder (Medien- und Objektkunst) und Julian Taupe „eisige Kunst“. Bereits zum 9. Mal lädt das (Förderpreisträger der Bildenden Kunst des Kärntner Medienzentrum für Bildung und Landes 1994) freuen. Sie erhielten ein Unterricht, Fortbildungszentrum Spittal an Auslandsstipendium in der Höhe von je der Drau, in Europas einzigartige Freiluft- Wettbewerb Drauspitz 8.220 Euro inklusive je sechsmonatiger galerie bei Techendorf am Weißensee. Die Marktgemeinde Lavamünd (Infos: Benützung der Atelierwohnung in der Cité Schulen aus Kärnten und Europa zeigen Manfred Diex, 9473 Lavamünd 65, Tel.: Internationale des Arts in Paris. Die Vergabe sich von ihren kreativsten Seiten und stel- 04356/2555-13) schreibt den „Offenen der Stipendien erfolgte aufgrund eines len ihre Bilder ab 6. Februar direkt auf künstlerischen Ideenwettbewerb Informati- einstimmigen Beschlusses der Mitglieder dem zugefrorenen See aus. Zum dritten Mal onsstelle Drauspitz“ aus. Teilnahmeberech- des Fachbeirates für Bildende Kunst des ist dabei auch der ARCHITEKTUR_SPIEL_ tigt sind alle Kunstschaffenden ohne Kärntner Kulturgremiums. Mit der Vergabe RAUM_KÄRNTEN mit Projekten und einem Einschränkung im Rahmen des Projektes der Stipendien geben wir bildenden Künst- eigenen Plakat vertreten. Auf die Besucher INTEREG IV a/ Drau-Piave. Die Abgabe ist lern die Möglichkeit in der renommierten wartet ein umfangreiches Rahmenpro- bis 1. März 2011 bis 10 Uhr im Gemein- Kunstmetropole Paris aktiv zu wirken und gramm. Die Ausstellung dauert so lange, so deamt Lavamünd – 1. Stock Sekretariat Anregungen und Anstöße zur Weiterentwick- lange das Eis hält. Infos: www.ksn.at und möglich. Die Ausschreibungsunterlagen lung zu erhalten, betonte Dobernig. e PR http://bilderameis.wordpress.com e MH erhält man unter: www.lavamuend.at e

10 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 aviso Dramatiker Stipendium Zur Förderung der Dramatiker vergibt das Land Kärnten über Vorschlag eines unabhängigen Fachbeirates im Jahr 2011 ein Dramatiker- stipendium. Gefördert werden ausschließlich in Arbeit befindliche Projekte. Die Laufzeit des Stipendiums beträgt sechs Monate (beginnend mit 1. Juli bis 31. Dezember 2011) und ist mit Willkommen in Georgien Kunstpreis 2010 5.250 Euro dotiert. Neben dem Jonke-Preis sowie der Neuorientierung des Christine Lavant- Am 24. Februar stellt Oskar Müller auch an Kärntner Lyrikwettbewerbes ist das Dramatikerstipendium im Kolpinghaus der Kolplingsfamilie Klagen- Der Medienkünstler Richard Kriesche (Foto) ein weiterer wichtiger Impuls für die Literatur in furt-Ost das Land Georgien vor. Auf seiner und der Intendant des Carinthischen Kärnten und darüber hinaus, so LR Dobernig. Reise (zum Teil zu Fuß) durch das „Land des Sommers (CS) Thomas Daniel Schlee Bewerbungen sind bis spätes tens 29. April Drachentöters“ konnte Müller immer wieder wurden im Jänner in Wien mit dem Öster- 2011 an das Amt der Kärntner Landesregie- neue Eindrücke gewinnen. Die Freundlichkeit reichischen Kunstpreis 2010 (Video- und rung, Abteilung 6, UA Kunst und Kultur (Margit der Bevölkerung, die einzigartige Flora sowie Medienkunst bzw. Musik) ausgezeichnet. Hubmann), Burggasse 8, 9020 Klagenfurt zu Fauna und die bewegte Geschichte machen Mit Kriesche und Schlee erhalten zwei richten. Download des Bewerbungsbogens aus dem Land am Kaukasus eine Schnitt- Künstler einen Preis, die sich im Bereich der unter www.kulturchannel.at (Ausschreibungen). stelle des heutigen Europas zu Vorderasien. Kunst und Kultur in Kärnten bereits einen e Zugleich Rand und Wiege Europas treffen in Namen gemacht haben und landesweit den ländlichen Gebieten weit weg vom bekannt sind. Mit ihrem kulturellen Schaffen Klagenfurt - Smartno hektischen Treiben der Hauptstadt Tiflis haben die Preisträger in Kärnten ihre Spuren Kärntner Künstler haben bis Ende März die moderne und antiquierte gesellschaftliche hinterlassen, sagte LR Harald Dobernig. Als Möglichkeit, sich für ein Atelier in Smartno zu Strukturen aufeinander. Der Diavortrag Juryvorsitzender leistet Kriesche mit seinen bewerben, die Dauer des Aufenthaltes beträgt erzählt vom Wunsch nach der Freiheit (die Erfahrungen wertvolle und für Kärnten wich- 6 Monate. Erstmals gibt es für die Dauer des Pressefreiheit gibt es erst seit 1995) und tige Arbeit bei der Bewertung der eingereich- Aufenthaltes 2.000 Euro seitens der Stadt bei dem Streben an den Westen anzuschließen ten kreativen Arbeiten zum Kunst- und freier Miete. Neu ist, dass die Künstler die im ohne die eigenen Wurzeln aus Kultur, Kunst Kultursponsoringpreis Maecenas, betonte Atelier Smartno entstandenen Arbeiten im und Religion zu verlieren. e MT der Landeskulturreferent. Schlee, der seit Living-Studio der Stadtgalerie in Klagenfurt aus- 2004 Intendant des CS ist, hat wesentlich stellen und mit einer Live-Art-Performance dazu beigetragen, dass der CS zu den Akzente setzen können. Für Literaten ist ein bedeutendsten österreichischen Musikfest- Leseabend im Robert-Musil-Literaturmuseum spielen zählt, zeigte Dobernig Hochachtung vorgesehen. Bewerbungen: Kulturabteilung der vor dem Komponisten. e GM Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt oder per E-Mail an [email protected] e Zentrum für Komposition Die Ausschreibung „Composer in Residence“ bietet allen Komponisten die Möglichkeit, Werke für die MusikFabrikSüd umzusetzen und bei einem Konzert im November 2011 (Mit- schnitt des ORF) der Öffentlichkeit vorzustellen. Die finanzielle Dotierung erfolgt über das Foto: Hude/kwoche.at BMUKK. Anfragen und Bewerbungen (Lebens- Roman in Pink lauf, Presseberichte und CDs) können bis 18. Die Journalistin und Buchautorin Maria Pink Konzerthaus neu Februar an: Internationales Zentrum zeitge- veröffentlichte mit „Judith“ bereits ihr Die Durchführung notwendiger Umbauarbei- nössischer Musik (IZZM), Babenbergerstraße fünftes Werk. Dem Roman gingen die Apho- ten im Klagenfurter Konzerthaus wurde von 42, 9020 Klagenfurt sowie über email an: rismen-Sammlung ,,herz.hirn.humor.“ oder Finanzreferent LR Harald Dobernig noch am [email protected] gerichtet werden. e z.B. der Roman ,,Blaues Gras“ voran. Ein Ende des vergangenen Jahres geneh migt. Buch, das von Frauen handelt und wie Das Konzerthaus ist ein wichtiger Schauplatz Sänger gesucht gemacht für Männer zu sein scheint. Gesell- des öffentlichen Lebens in Kärnten und ein Die offene Singgruppe in der St. Josefspfarre in schaftskritik, Patriachat, sozialkritische Zentrum der Kultur. Als Veranstaltungsort für Waidmannsdorf ist ein Kreis von freiwilligen Aspekte und benachteiligte Frauen - diesen Bälle, Tagungen, Symposien und vieles mehr Sängern, die moderne (afrikanische) und klas- Aspekten widmet sich die Hauptfigur. Ohne erfreut es sich ungebrochener Beliebtheit. sische Kärntner- und auch geistliche Lieder sin- mit erhobenem Zeigefinger Ratschläge Auch als Heimstätte unseres Musiknach- gen. Die Singgruppe findet jeweils alle zwei geben zu wollen, gelingt es Maria Pink sich wuchses genießt das Konzerthaus große Wochen immer donnerstags von 19 bis 20:30 auf ein Frauenschicksal zu konzentrieren, Anerkennung. Daher ist es mir wichtig, die Uhr im Musikraum der Kirche statt. Die Gruppe das Frauen Mut geben soll, sich in einer Infrastruktur auf einen zeitgemäßen Stand zu sucht noch Sänger und Sängerinnen. Wer Inte- männlich dominierten Welt zu behaupten. bringen, sprach Dobernig die Bedeutung der resse hat kann sich telefonisch unter der Tel.: Der im St. Veiter Context Verlag von Isolde Spielstätte an. Sanierungen sind für den 0664/2366063 melden. e Pink erschienene Roman wird am 9. Feber Mozartsaal, im Bühnen- und Garderobenbe- in der Buchhandlung Heyn in Klagenfurt in reich, ebenso im Bereich der Beleuchtung, einem Gespräch zwischen Stefan Zoltan der Vertäfelung sowie im Foyer des und der Autorin vorgestellt. e BB Konzerthauses vorgesehen. e PR

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 11 12 12 HORIZONTE Die Brücke 113/114 –Februar/März 11 am (Eröffnung miteiner gallery fortundpräsentiertneueBilder auch Bruecke112bzw.Seite9) Personale Ritter Verlag.FerdinandPenkersetztseine ein neuesBuchvonLoreHeuermannim mativen Malprozessen.Zeitgleicherscheint hängen, ihreBilderentwickelt Arbeiten steheninkomplexerenZusammen- rittergallery inKlagenfurtzusehenist.Ihre der undLilianSchubert. Robert Notsch,Stephanie-Christin Schnei- Michaela Monschein,ErikaNapetschnig, Stefan Hafner,PeterKarpf,Martin Maier, Christian David,KarinFera,Angelika Grandl, kommission nominiert:HubertCanaval, Mitglieder wurdenfürdieFilmbewertungs- dabei keinPrädikatverliehen.Folgende wurden 111Filmebewertet,39-malwurde erfolgen aufAntragderVerleiher.2009 wert ist damit leichtersichtlich,obeinFilmsehens- rellen Wertes.FürdieKonsumentenwird Aufführung gelangen,hinsichtlichihreskultu- begutachten jeneFilme,dieinÖsterreichzur Mitglieder derFilmbewertungskommission kommission derLändernominiert. die gemeinsameFilmbewertungs- Dezember 2013dieKärntnerMitgliederfür für dieZeitvom1.Jänner2011bis31. Von derKärntnerLandesregierungwurden Filmbewertungskommission zyklus vom zigartigkeit ihrerKunst,derenneuerWerk- historikerin ElisabethVoggenederdieEin- an Kalligrafisches struktur LoreHeuermannserinnertzunächst Ausformung derMalerei-undZeichnungs- spuren auftransparentenPapierrollen;die feinsten Papieren,massive,dichtePinsel- Hauchzarte, tuschschwarzeLiniaturenauf Feine Linien rittergallery.com 9. Februar , soLRDobernig.DieBewertungen (im MMKKbis26.Februar–siehe 4. März ). MehrInfosunter:www. e , beschreibtdieKunst-

MM Langen PenkerNacht bis e 9. April BB

sie inperfor- inderritter- inder Die

Theres Cassini,dieinihrenFotosbzw. Werken nach dem ErinnernundVergessenauseinandersetzt.Nichtvergessensolltemanjedochauchauf Wesentlich reduzierterwirkendieBildervonVeronikaDirnhofer,sichimmerwiedermit der bringt.PorzellanundSteinzeugsinddagegenbeiSmolikdasHauptthemaihrerArbeiten. mation) mitklarenFarbenundFormeninsZentrumihresSchaffenseineeigeneWeltderBil- Kohlweiss giltschonmehralseinTalent,dasieaufrechtvielfacheWeise(MalereiundAni- hofer undTheresCassini(imKabinett)vom zeitgenössischen Tanzvoran. perbild. Diesertreibt dieEntwicklungim (Bild) Zeichner undVideomacherLaurent Goldring nert, gebenbeimPariserMaler,Bildhauer, Malerei ausdemletztenJahrhundert erin- spezielle Farbgebungderfranzösischen Landschaften, AktenundPorträts andie den klasse beiBrunoGironcoliundAntonLehm- wiederentstehen. WährendAmann(Meister- der klassischenfranzösischenMalkunst und LaurentGoldringverschiedeneMotive ist, lässtmitdenArbeitenvonAlexAmann Galerie FreihausgasseinVillachzusehen vom Die Ausstellung Von NötschnachParis Gerda Smolik(imKabinett)vom Zwei malinderGalerie3Klagenfurt.WährendIrisKohlweiss Vier gewinnt – sieheauchSeite54bzw.58 23. Februar dieArbeiteneinenEindruckzum Kör- Aus denMetropolen bis 2. April e inder

25. Februar DH ) mit , die 25. März bis siehe auchKulturpreis Strasser als60Minuten-Stückinszeniert – Ernest ShackletonwerdenvonFelix Fridtjof Nansen,Julius Payer,RobertScott, Haller, HjalmarJohansen,OttoKrisch, Valerij Albanov,RoaldAmundsen, Johann zeichnungen undExpeditionsberichte von Eises ameigenenLeibe.DieTagebuchauf- 15. Februar Theatergruppe VadainVillacham Kremlhoftheater dankderpreisgekrönten Publikum erlebtbeiMinustemperaturenim Zivilisation eineMengezuberichten.Das monatelanger Abgeschiedenheitvonder Zemlja aufeinanderundhabensichnach Hütte anderzugefrorenenKüstevonNovaja Drei prominentePolfahrertreffenineiner Expedition zumPol 19. März Idealzuständen bis 29. April ausstellt,sindVeronikaDirn- dieFaszinationdesewigen sucht. (Bild) anderReihe. Seite 16 zusammenmit e

BB . e SF 14. und aviso Wer MUT hat MUT ist der erste österreichische Wettbewerb für musikalisches Unterhaltungstheater (Musi- cal, Operette, Chanson). Ziel ist es, herausra- gende künstlerische Persönlichkeiten für das musikalische Unterhaltungstheater zu entde- cken. Im Frühjahr 2011 finden in Wien, Berlin und München Vorausscheidungen statt. 20 aus- gewählte Kandidaten kommen am 23. Mai zum Semifinale nach Klagenfurt. Aus den sechs Finalisten werden am 24. Mai die Gewinner ermittelt. Drei Preise sind mit 3.000, 2.000 und 1.000 Euro dotiert. Zudem wird ein Publikums- Japan Reisen preis vergeben. Die Teilnahme ist bis Das Wasser ist wohl das einflussreichste Element in Ferners Leben und Schaffen und so 20. Februar möglich. Anmeldungen und verbringt er neben zahlreichen Aufenthalten am Meer auch hierzulande viel Zeit an Seen, Infos: www.stadttheater-klagenfurt.at e Flüssen und Wildbächen. Bekannt geworden ist der Maler vor allem durch die Leichtigkeit seines Strichs, der zu Bildern zwischen visueller Poesie und idealisierter Wirklichkeit führt. Strabag Art-Award 2011 1969 in Salzburg geboren, lebt und arbeitet Michael Ferner zurzeit vor allem in seinem Salz- Auch heuer schreibt die Strabag den Art-Award burger Atelier. Bei seiner Ausstellung in der Galerie Unart in Villach beschäftigt sich Ferner aus. Der Preisträger kommt aus den Bereichen nun auch mit den Farben, welche die Landschaften ausmachen. Seine künstlerische Reise Malerei und Zeichnung. Teilnahmeberechtigt führt ihn vom 11. Februar bis 19. März vom „Japanisch-Rot bis Rabenschwarz“. e IK sind junge Künstler aus Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Zusätzlich werden vier Anerkennungen in der Höhe von jeweils 5.000 Euro vergeben. Nach der Preisvergabe und der Gesamtausstellung aller prämierten Werke erhält jeder der fünf ausgezeichneten Künstler eine Einzelausstellung in der Strabag Artlounge in Wien. Infos und Bewerbungen bis 20. Februar: www.strabag-kunstforum.at e Objektive Fotos Um die spannendsten, ausdrucksstärksten und witzigsten Arbeiten von Pressefotografinnen und -fotografen vor die Linse zu holen, schrei- ben Canon Österreich und die APA (Austria Presse Agentur) auch 2011 den Pressefotopreis „Objektiv“ aus. Die Fotos müssen bis 31. März in einem österreichischen Medium (Print, Online oder Agentur) veröffentlicht worden sein. Einsendeschluss ist der 1. April 2011, die Einreichung ist ausschließlich über die Online-Plattform möglich. Infos unter www. Foto: © Archiv: ÖGB, Wien objektiv-fotopreis.at und [email protected] e Die Welt der Arbeit Einen Einblick in die Geschichte der Hausacher LeseLenz Ikone der Countrymusik Villacher Arbeiterbewegung gibt ab Die Stadt Hausach und der Hausacher Lese- Wanda Jackson kommt am 15. Februar 11. Feber die Ausstellung Der Zukunft Lenz vergeben in Kooperation mit der Neuma- auf Einladung des Kulturfensters wieder in entgegen im ÖGB/AK Bildungsforum yer Stiftung zwei Arbeits- und Aufenthaltssti- den Kultursaal Greifenburg. Wanda Jackson Klagenfurt (Eingang Bahnhofstraße 44). Als pendien in den Kategorien Kinder- und Jugend- erhielt heuer den American Music Award für historischer Rahmen wurde der Zeitraum buch (Oktober bis Jänner) sowie Lyrik/Prosa ihr Lebenswerk. „Let´s have a party“ sang von der Industrialisierung um 1900 bis nach (Juli bis September). Die Stipendien werden Wanda Jackson 1960 und der Song wurde dem Zweiten Weltkrieg gewählt. Rund um jeweils für drei Monate zugeteilt und bestehen ihr bekanntester Hit. 50 Jahre später geht das zentrale Thema Arbeit wird durch Kura- aus der Bereitstellung einer Wohnung und der die Party weiter. Der Garage-Rocker Jack tor Werner Koroschitz vom VIA (Verein Zahlung von 1.500 Euro pro Monat und Stipen- White (White Stripes) hat das neue Album Industriekultur und Alltagsgeschichte) ein dium. Bewerber müssen eine eigenständige (The party ain´t over) produziert. Die umfassender sozialhistorischer Abriss ver- Publikation einreichen, die nicht im Selbstver- Rock´n´Roll- und Countryikone Wanda Jack- mittelt. Basierend auf Erinnerungen von lag erschienen ist, und einen „Literarischen son und der White Stripes Star veröffentli- Zeitzeugen und Fotomaterialen kann man Fragebogen“ ausfüllen, der auf der Internetseite chten bereits im Vorjahr gemeinsam den den Wandel der sozialen, politischen und des Hausacher LeseLenzes (www.leselenz.de) Titel „You know I´m not good“. Dieses Amy kulturellen Standards unserer Großeltern- entnommen werden kann. Einreichungen sind Whinehouse Cover befindet sich ebenso auf bzw. Elterngeneration verfolgen. Die sozial- bis 30. März möglich: Hausacher LeseLenz- der CD wie die neue Version von Bob geschichtliche Dokumentation der Stipendium z.Hd.v. Herrn Matthias Veit, Dylan´s „Thunder on the Mountain“, die menschlichen Arbeitskraft ist bis Ende Hauptstr. 79, 77756 Hausach e Dylan auf Nachfrage von Jack White höchst- April von Montag bis Freitag (9 – 16 Uhr) persönlich für das Album vorschlug. e MS zu besich tigen. e SF

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 13 Anti-Kunst Der Begriff „Anti-Form“ bedeutete in den späten 1960er-Jahren die Auflösung des Wider die Gewalt herkömmlichen Kunstbegriffs. Damit Medienberichte über schockierende Taten, Gewalt in der wurden neue Pforten für ästhetische Familie, Erinnerungen an zu lang verdrängte Erlebnisse aus Praktiken geöffnet, die bis heute weiter der Schulzeit haben in uns immer wieder das Bedürfnis wirken. Dieses Spannungsfeld rund um die geweckt, etwas zu tun: als Künstlerinnen Stellung zu bezie- Neudefinition des Skulpturenbegriffs zeigt hen und Bewusstsein zu schaffen für Zivilcourage, hinsehen Anti/Form mit Beispielen aus dem MUMOK statt wegschauen, hinhören statt sich taub zu stellen, einmi- (Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, schen statt ignorieren. Das meinen Tanja Pruünik und Ina Wien), mit dem erstmals ein Bundesmuse- Loitzl. Aus diesem Grund entstand das Kunstprojekt „Den um mit seiner Sammlung zu Gast in Graz Blick öffnen“. Dies möchten zahlreiche bekannte Künstler im Künstlerhaus in Wien bis 2. ist. Die Werkauswahl, die vom 5. Februar März (Ona B., Bella Ban, Barbara Bernsteiner, Mario Dalpra, Richard Kaplenig, Judith Lava, bis 15.5. im Joanneum (Foto: John Marko Lipuü, Ernst Logar, Ina Loitzl, Tanja Pruünik, Andrea Mischitz-Rettenbacher, Tita Chamberlain) gezeigt wird, nimmt Bezug auf Ruben, Anna Rubin, Deborah Sengl, Larissa Tomassetti u. a.). Verschiedene Veranstal- das Kunsthaus Graz und dessen Architek- tungen zum Thema runden das Programm ab. Die Ausstellungsreihe geht auf eine Idee der tur, die dem Geist von „Archigram“ beiden Kärntner Künstlerinnen zurück und dient zur Prävention von Gewalt gegen Kinder entspringt − einer der wesentlichen und Jugendliche. e architektonischen Entsprechungen der gezeigten Skulpturen. e MH ALPEN-ADRIA-HORIZONTE

Schau genau! Feste soll man feiern wie sie fallen. Und deshalb lädt Uwe Bressnik am 19. März zu einem Atelierfest in die Kaiserstraße 83/20 nach Wien. „Gemma schaun, gemma schaun“ verspricht einige Überraschungen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Mit dem neuen Katalog Uwe Bressnik „Live“ gelang ihm gerade ein großer Wurf. So sind seine Unternehmungen in den Bereichen ACIES groß in Fahrt der Bildenden Kunst, Malerei, Zeichnung, Mit einem Auftritt des ACIES-Quartetts im Petit Palais wurde die musikalische Zusammen- Fotografie, Musik und Objektkunst immer arbeit des Kulturforums in Paris mit dem Musikzirkel „Les Amis de Mozart“ eröffnet. Das wieder auch Aufforderungen, herkömmliche Konzert stand unter der Patronanz des österreichischen Botschafters Hubert Heiss sowie Anschauungen zu überdenken und leisten des Bürgermeisters von Paris, Bertrand Delanoë. Benjamin Ziervogel, Raphael Kasprian, wertvolle Arbeit diese zu ändern oder durch Manfred Plessl und Thomas Wiesflecker spielten Werke von Haydn, Mozart, Brahms sowie diese neue Perspektiven zu bekommen. das in Frankreich selten aufgeführte Streichquartett in Fis-Moll von Friedrich Gulda. Die Man darf gespannt sein, wie der Spagat von hinreißende Virtuosität und Stilsicherheit der vier Kärntner Musiker, die erstmals gemein- der Handwerkskunst zur Bildenden Kunst sam in der Kulturstadt an der Seine konzertierten, hinterließ großen Eindruck. Am 7. März an diesem Abend in das Fest einfließen wird man von dem Quartett im Wiener Konzerthaus mehr hören können. Am 3. Mai gibt es wird. e HB auch im Klagenfurter Konzerthaus diesen Hörgenuss. e MH

14 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 welter.skelter Last Man Standing In Walter Hills befremdlichen Western-Gangs— Alles NIX ter-Epos „Last Man Standing“ kämpft Bruce Wil- lis, genau wie man es von ihm erwartet, so lan- Vom 4. 2. bis 8. 5. widmet WestLicht dem ge gegen eine Armada von Halunken und Böse- Autor Thomas Bernhard, der 2011 seinen wichten, bis zuletzt nur noch er selbst mehr tot 80. Geburtstag gefeiert hätte, die Ausstel- als lebendig, aber noch stehend, übrig bleibt. lung „Sepp Dreissinger: TB. Das führt alles Plate XXXVI Der Gute hatte einen moralischen Auftrag. zu nix“. In seiner fotografischen Laufbahn Luisa Kasalicky bricht mit ihren Collagen Diesem ist er mit bestem Wissen und Gewissen hat er viele Persönlichkeiten aus Kunst und und Installationen räumliche Strukturen auf gefolgt und hat nicht mehr getan, als seine Kultur porträtiert, niemanden jedoch so und setzt ihnen eine andere architekto- Arbeit zu verrichten. ausführlich wie diesen Schriftsteller. In rund nische Ordnung entgegen. Sie verwendet Wer kann und will ihm das verübeln? 120 Fotografien wird seine Person visuell normierte Werkstoffe aus Baumärkten, die Natürlich sollte man niemandem nach dem fassbar (auch durch einen Trailer zum Film in ihren Arbeiten eine ästhetische Leben trachten, dennoch aber kann das Tun des „Und, also, aber. Reden über Thomas Bern- Auf wertung erfahren. So installiert sie bis einsamen Kämpfers in besagtem Film als Meta- hard“). Der Autor wird an Orten und mit 25. März in der Thomas-K.-Lang-Gallery in pher für unermüdlichen Einsatz im Dienste einer Personen gezeigt, die ihn in verschiedenen Wien eine Art Fries aus gestanzter Dach- Idee, einer möglichen Vision, einer Auf gabe ver- Lebensabschnitten prägten und zugleich pappe. Der Ausgangspunkt von Birgit standen werden. Vorbilder für Figuren und Schauplätze Knoechls Objekten, die ebenfalls dort zu Und ohne jetzt allzu moralisch klingen zu wollen, seines literarischen Werkes waren. Dazu sehen sind, ist die gezeichnete Linie. fordere ich auf und bitte die vielen unermüd- zählen das Café Bräunerhof, der Vierkanthof Fasziniert von der Formenvielfalt, wie sie lichen Kämpfer für Kunst und Kultur in diesem in Ohlsdorf oder sein „Lebensmensch“ durch Wachstumsphänomene, Morpho- Land, eben dies auch 2011 zu beherzigen. Macht Hedwig Stavianicek. Dazu kommt: West- genese oder Kristallisationsprozesse weiter, arbeitet Euch stetig nach vor, lasst Euch Licht als Schauplatz für Fotografie ist einzig- entsteht, produziert sie Cut-outs aus unter- nicht in die Binsen hauen, egal was es geschlagen artig: Wiens einziges Ausstellungshaus, das schiedlichen Materialien und arrangiert hat, egal woher der Wind auch pfeifen mag…! Technik und Kunst der Fotografie exklusiv diese zu dreidimensionalen Formen. Irgendjemand muss die Arbeit verrichten. an einem Ort vereint. e RR Weitere Werke von Birgit Knoechl sind bei Und wenn nicht Ihr, wer denn sonst? einem Symposion unter dem Titel „dead Zu viele schon, die aus verschiedensten Grün- town“ bis 6. 2. im Egon Schiele Art den Landflucht betrieben haben, ihren blanken Centrum im tschechischen Krumau/Öesky Hintern nun irgendwo der Sonne entgegen- Krumlov zu sehen – hier z.B. shape of the räkeln, oder aber anderswo entsprechende black line 2011 (aus Tusche, Latex, Holz, Betätigungen gefunden haben und aus einer Metal, Pappe). e BB scheinbar einfacheren Position mit Kritik nicht zurückstecken – an eben jenen, die hier geblie- ben sind, die gewillt sind weiter zu tun und zu Einblick – Auge in die Seele arbeiten. Das Gorenjski muzej in Krainburg zeigt an Niemand hat jemals gesagt, dass es einfach gleich drei Orten (Galerija Preüernove hiüe, sein würde. Nicht hier, noch irgendwo anders. Galerija v Mestni hiüi, Mala Galerija Kranj) So war es nie und wird es niemals sein. Das eine Auswahl der neuesten großformatigen muss es aber auch nicht, denn ohne ein Gegen- Bilder von Klementina Golija vom 11. März über, da gibt’s auch meist nur verzichtbare bis 6. April. Durch eine Menge von Unter- Ergebnisse zu verzeichnen. malungen baut Golija in dem Zyklus Ein Bitte also weiter machen, ihr, die ihr mit uns seid. Blick – Auge in die Seele schrittweise eine Heute genauso wie vorgestern und übermorgen. Mannigfaltigkeit von Blicken auf, die in die Auch wenn am Ende – last man standing – nur Motivmittelpunkte gerichtet sind, eine Art noch einer zu stehen vermag. von Räumen oder Wegen beziehungsweise Das bisschen Kulturkampf, ich bitte Euch... beleuchteten Fenstern, die sie gegenüber e O.W. Segmenten einer inneren, intimen Welt Last Man Standing öffnen. In diesen Bildern gibt es eine bildne- Regie: Walter Hill; USA, 1996. Mit Bruce Willis, Bruce rische Entwicklung der Verflochtenheit von Dern, Christopher Walken, Bruce Dern, Karina Lombard, persönlichem Raum und Zeit sowie die Leslie Mann. Musik: Ry Cooder Simultanität der Partikel, die collageartig in In eleganten Bildern erzählt Actionveteran Walter Hill in der Verschiedenheit der Ebenen von dem Action-Thriller die klassische Story vom Lonesome Cowboy, der eine Stadt vom Bösen säubert. Basierend Erkenntnissen, Träumen, Assoziativität und auf Akira Kurosawas Klassiker „Yojimbo“ (Der Leibwäch- Überlegungen zusammengefasst sind. Es ter) – der sich von Dashiell Hammetts Roman „Rote scheint, als ob die Malerin gerade mit einem Ernte“ inspirieren ließ - überzeugt „Last Man Standing“ solchen geometrischen Motiv die Wirkung vor allem durch lakonischen Erzählstil und perfekt choreographierte Schießereien. Sergio Leone wiederum einer zu großen Transzendentalität vermin- verlegte die Handlung dieses Plots in die Südstaaten der dern und sie so sachlich balancieren und USA zur Zeit der Prohibition und inszenierte die Italo- rationaler erden würde, schreibt Sarival Western Legende „Für eine Handvoll Dollar“ mit Clint Sosiö im neuen Katalog. e SS Eastwood.

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 15 Die Kulturpreis-Verleihung fand dieses Jahr an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt statt. LR Dobernig mit den Förderungspreisträgern im Bild. (Mitte) Zwei Hüter der Kulturgüter im Land, Landesarchiv-Leiter und Vorsitzender des Kulturgremiums Wilhelm Wadl mit der Leiterin der Uabt. Kunst und Kultur, Erika Napetschnig. Das Tonö-Feinig-Quartett mit Wolfgang Puschnig war ein musikalischer Gewinn. Die Würdigungspreise erhielten: Karl Müller für das Haus der Architektur (oben), Karina Ressler und Helmut Zwander.

16 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Fotos: Egon Rutter/blitzlicht.at Großer Wert. Großer Preis. Der Kulturpreis 2010 erfuhr seine Würdigung an der Alpen-Adria-Universität: Preisträger waren Lilian Faschinger, Karina Ressler, Helmut Zwander, der Verein Napoleonstadel, Katarina Schmidl, das Literaturtheater VADA, Judith Zdesar, Silvia Pistotnig, Markus Sepperer, Bernhard Wolfsgruber, Sabine Kanduth-Kristen und Christian Timmerer

Das Kulturjahr 2010 gehört der Vergan- der Tod heißt es schon in ihrem ersten legen und wieder Zusammensetzen von genheit an. Doch diese wurde mit einem Roman „Die neue Scheherazade“ und sie Szenen und Einstellungen konnten alle wunderbaren Rahmenprogramm, in dem unterhielt damit nicht nur den Leser, Cineasten in Filmen wie „Lourdes“ oder das Ton∑-Feinig-Quartett für die passenden sondern auch sich und vor allem die Jury, „Hotel“ (2009 bzw. 2004, Regie: Jessica Töne sorgte, an einem Ort, wo sich Wis- sodass ihr Spiel mit der Sprache mit dem Hausner), „Gangster Girls“ (2008, Regie: senschaft, Kultur und Bildung begegnen, mit 14.500 Euro dotierten Kulturpreis des Tina Leisch), „Antares“ (2004, Regie: Götz noch einmal in das Gedächtnis der Men- Landes Kärnten die verdiente Anerken- Spielmann) oder „Blue Moon“ (2002, Regie: schen gerufen. Neben unserer Förderpolitik nung fand. (Mehr über die Preisträgerin zu Andrea Dusl) und schließlich als Höhe-

drücken wir die Wertschätzung des Landes lesen findet man ab Seite 27 bzw. siehe punkt ihres Schaffens im für den Oscar KULTUR.PREISE Kärnten gegenüber den Künstlern und auch Bruecke 111 bzw. 111+1). nominierten Streifen „Revanche“ (2008, Kulturschaffenden auch durch die Vergabe Während das Schreiben von Faschinger Regie: Götz Spielmann) erleben. Der Pro- der Landeskulturpreise aus, erklärte Lan- aus dem Widerstand heraus entsteht, muss zess der Konstruktion mit nicht-linearen desrat Harald Dobernig bei der feierlichen die Architektur den Widerstand gegen die Erzählweisen wie im Asyldrama „Ein Übergabe an der Klagenfurter Universität. Vernachlässigung einnehmen. Der Bau- Augenblick Freiheit“ (2008, Regie: Arash Dies geschah in Form von acht Förde- preis des Landes (siehe auch Seite 20) ist T. Riahi) ist nur dann gut, wenn er nieman- rungspreisen, drei Würdigungspreisen ein zweifelsfrei wichtiger Faktor, damit dem auffällt, sagt Ressler zu ihren Arbeiten und dem großen Landeskulturpreis, für die Architektur an Bedeutung gewinnt. und widerspiegelt eine tiefe Sehnsucht die insgesamt ein Budget in der Höhe von Ein weiteres Standbein kann aber auch zum Kino. 61.300 Euro zur Verfügung stand. Der der Kulturpreis sein. Den Kampf gegen Für Naturwissenschaften und Technische Kulturreferent verwies auf die einstim- Windmühlen hat Kärntens Haus der Archi- Wissenschaften ehrte das Land Prof. Hel- mige Bestätigung der Preisträger durch tektur, der Napoleonstadel in Klagenfurt, mut Zwander mit dem Würdigungspreis. die Kärntner Landesregierung und mein- seit 1992, aufgenommen, damals unter Der Botaniker und Präsident des Natur- te dazu: Neues, aber auch Altes werde der Leitung von Karl Müller, der den mit wissenschaftlichen Vereins ist, wie ihn gezeigt und durch die Vermittlung Auf- 6.000 Euro dotierten Würdigungspreis für Peter Wiedner vom Fachbeirat für Wis- merksamkeit auf das Leben, die Menschen Architektur und Besondere Verdienste um senschaft bezeichnete, ein Botschafter der und auf sämtliche Bereiche unserer Gesell- die Baukultur entgegennahm. Seit damals Biologie. Als ein solcher war und ist er schaft gelenkt. Auch Kritik, so sie mit dem fanden mehr als 300 Vorträge, etwa 120 auch permanent in der Forschung bemüht richtigen Blick auf das Wesentliche Ausstellungen zur Baukunst und mehr und brachte Kunst, Kultur und Natur kommt, dürfe oder besser solle sogar als 50 Diskussionsabende vor über 10.000 einander näher. Der Pollenwarndienst, die erlaubt sein. Die Bestärkung des künstle- Besuchern statt. Längst ist der Napole- Ethnobotanik, die Transformation von rischen Weges, wie es die Leiterin der UAbt. onstadel zu einer bedeutenden Anlaufstel- altem Volkswissen in die moderne Wissen- für Kunst und Kultur, Erika Napetschnig le des regionalen, nationalen und interna- schaft und die Wissensvermittlung des ausdrückt, wird durch die einzelnen Preise tionalen Baugeschehens geworden, die naturwissenschaftlichen Denkens an die zum Ausdruck gebracht. durch EU-Projekte, Publikationen und die Jugend sind besondere Anliegen, die von So hat es sich die Landeskulturpreisträ- zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter ständig neuem Interesse zeugen. gerin 2010, die Schriftstellerin Lilian und Sponsoren gefördert wird. Weiters wurden acht mit 3.600 Euro Faschinger (diesmal war die Sparte Litera- Der Würdigungspreis für Elektronische dotierte Förderungspreise vergeben. Die tur an der Reihe), auch nie einfach gemacht Medien (Fotografie und Film) ging an die Auseinandersetzung mit sich selbst und und einen Weg gesucht, der nicht lautlos Villacher Filmschaffende Karina Ressler, die Nachfrage nach den einzelnen Indivi- ist, sondern etwas zu sagen versucht. die als Cutterin bereits für die nam- duen, aus denen sich zahlreiche Frage- Schweigen ist nicht Gold ... Schweigen ist haftesten Regisseure arbeitete. Das Zer- stellungen in unserer Gesellschaft er geben,

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 17 brachte der Objektkünstlerin Katarina bereits 2007 bei der Diagonale in Graz mit zog am J. J. Fux Konservatorium Graz Schmidl einen Förderungspreis für Bilden- dem Preis der Jury ausgezeichnet worden übernahm er in der Steiermark die beiden de Kunst ein. Ausstellungen wie „k08“, war und sie auch bei der „Nacht der Chöre „Gesangsverein Ilz“ und den „Sing- „coming out“, „Schmelzung einer Muse schlechten Texte“ für Furore gesorgt kreis der Kärntner“ in Graz. Seine Begeis- – muse au chocolat“, „Zustandsköpfe“ oder hatte, untersuchte sie in filmischen terung und sein Engagement bewahrte er „Ein schönes Stück Österreich“ brachten Arbeiten wie „Spaß mit Hase“ formal sehr auch in seiner Heimat, wo er 2007 die ihr zuvor bereits weite Anerkennung und genau soziale Strukturen über Entstehung Chorleitung von Helmut Drewes (Landes- Preise wie den Theodor-Körner-Kunstpreis und Konsequenzen von Gewalt. kulturpreisträger 2009) übernahm, den

KULTUR.PREISE ein. In den letzen Jahren wandte sich der Sich selbst (er)finden möchte Silvia „Jugendchor Porcia“ sowie den Kinder- und Blick der Künstlerin ins Innere des Pistotnig mit ihren Erzählungen, die sie Jugendchor des „Kärntner Sängerbundes“ menschlichen Körpers. Das Durchbrechen zum Förderungspreis für Literatur führten. gründete, den „Kärntner Landesjugend- bekannter Paradigmen und die Beziehung „Nachricht von Niemand“ beschreibt die chor“ mitleitete und sein Wissen in Semi- des Menschen zu seiner Umwelt werden neue Welt mit ihren Möglichkeiten und naren, Kursen und als Lehrer an der HLW mit Wegwerfmaterialien zum Ausdruck Technologien. Doch macht diese Welt auch Spittal sowie am BG Porcia weitergab. Die gebracht. glücklich? Können Mails wirklich die Musik zwischen Tradition und Moderne Den Förderungspreis für Darstellende Nähe, die man vielleicht im Alltag vergeb- möchte er auch bei Projekten wie dem Kunst erhielt „Vada E.V. – Verein zur licht sucht, ersetzen? Die Simulation des A-cappella-Chor „Ois Voice!“ oder als Anregung des dramatischen Appetits“, Glücks treibt dabei den Menschen immer Leiter der „Chorakademie“ vermitteln. der von Felix Strasser und Boris Randzio mehr in die Arme von Facebook und in Mit Sabine B. Kanduth-Kristen (Förde- als Theatrale Conception für das 3. Jahr- eine Welt, die nur aus Daten und Zeichen rungspreis für Geistes- und Sozialwissen- tausend am Pressegger See gegründet besteht. Die Sprache wird dabei völlig schaften) und Christian Timmerer (Förde- wurde und seit 2004 mit mehr als 20 verändert. Vielleicht ist es kein Zufall, rungspreis für Naturwissenschaften/ Produktionen auf Kleinkunstbühnen, in dass Pistotnig ihre Dialoge und den Technische Wissenschaften) wurden auch Gasthäusern oder auch im kleinsten The- Umgang mit der Sprache sehr vereinfacht, zwei Wissenschaftler der Alpen-Adria- ater der Welt, dem Kremlhoftheater, mit um ihre eigene ‚neue‘ Welt zu finden, die Universität Klagenfurt für ihre Tätigkeiten dem VADA in Villach ansässig geworden glücklich macht. ausgezeichnet. Von der innovativen Auf- ist, für Aufmerksamkeit sorgte. Flexibili- Der erfolgreiche Spittaler Oboist Markus arbeitung verschiedenster steuerlicher tät herrscht dabei sowohl bei der Auswahl Sepperer erhielt den Förderungspreis für Themen bis zu rechtlichen Kommentie- der Auftrittsorte, dem Repertoire der Musik, da er einen eigenen Ton prägt und rungen in der Gesetzfügung schaffte sich gespielten Werke als auch im Stil der sich seit seinen musikalischen Grundlagen Kanduth-Kristen ein vielfältiges wissen- Veröffentlichungen. Das Schaffen und der in der Heimatgemeinde ständig weiterent- schaftliches Spektrum, das in zahlreichen Umgang mit dem Publikum verlangen wickelt hat, fand der Fachbeirat des Publikationen und bei Vorträgen interna- nicht nur nach Menschlichkeit und Demo- Gremiums. Als Musiker brachte ihn sein tionale Anerkennung fand. Christian Tim- kratie, sie machen auch Lust auf mehr Weg nach Viktring, ans Kärntner Landes- merer ist Teil der Forschungsgruppe VADA (siehe auch Horizonte bzw. Bruecke konservatorium, dann Konservatorium „Multimediakommunikation“ und widmet 109). Wien, Mozarteum Salzburg, an die Hoch- sich dem Thema der Datenübertragung in Die besondere Beobachtungsgabe von schule für Musik nach Leipzig (Prof. der multimedialen Welt. Arbeiten, Ergeb- Judith Zdesar beeindruckte das Kärntner Christian Wetzel) und an die Royal Aca- nisse und Preise für die Standardisierungs- Kulturgremium so sehr, dass sie der jun- demy for Music nach London, wo er seine gruppe „MPEG“ (Moving Picture Experts gen Villacher Regisseurin den Förderungs- musikalischen Erfahrungen, die ihn auch Group) machen ihn nicht nur zu einem preis für Elektronische Medien – Fotografie zum Jazz, zur Neuen Musik und zur Freien jungen Botschafter der Universität, sie und Film verlieh. Handlungsarme Situa- Improvisation führten, verfeinern konnte, gewährleisten auch Geschäftskontakte, tionen werden von ihr nicht nur mit ehe er von Wien aus mit wichtigen Ensem- die Klagenfurt und Kärnten in einem scharfem Blick beobachtet, sie setzt bles durch die ganze Welt tourte. positiven Licht erstrahlen lassen und den Augenblicke so genau in Szene, dass sie Der Chorleiter des „Singkreises Porcia“ Brückenschlag von Forschung und Kultur zum richtigen Zeitpunkt Spannungsbogen Bernhard Wolfsgruber wurde mit dem verdeutlichen. schafft, die ihren Dokumentationen zwang- Förderungspreis für Volkskultur geehrt. e Michael Herzog lose Authentizität verleihen. Nachdem sie Gefördert von seinem Mentor Franz Her-

18 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Kärnter Kulturgremium 2010 Die Kulturpreisträger des Landes werden von den jeweiligen Fachbeiräten vorgeschlagen – weitere Aufgaben sind im Kärntner Kulturförderungsgesetz festgehalten*

Mitglied Ersatzmitglied

FACHBEIRAT FÜR BAUKULTUR FACHBEIRAT FÜR LITERATUR

StvFB StvFB HIBLER Dolores KLAURA Markus Mag. Arch. ROTH Ernst DI Arch. FANTA Walter Dr. Mag. 9702 Ferndorf 114 Klagenfurt Feldkirchen Klagenfurt KOMPOLSCHEK Peter DI WETSCHKO Hartwig DI GASSER Katja Dr. MOSER Gerhard Dr. Arch. Vizepräs. Klagenfurt Wien Wien Villach VFB HERZMANSKY Katharina StvKG Monschein Michaela Mag. Mag.

KRAIGHER Eberhard DI BREITFUSS Friedrich DI KULTUR.GREMIUM Klagenfurt Klagenfurt Senatsrat i.R. Klagenfurt Klagenfurt MOSER Gerda Mag. Dr. JILLY Maria-Theresia Dr. Klagenfurt Klagenfurt VFB KULTERER Gernot DI Arch. BINDER Christa DI Arch. FACHBEIRAT FÜR MUSIK Villach Grafenstein BAUMGARTNER Ulrike Dr. ARNOLD Waltraud Mag. FACHBEIRAT FÜR BILDENDE KUNST Feldkirchen Pörtschach BAUER Margaretha MACHHAMMER Helmut Klagenfurt Mag. art. KROPFITSCH Erwin Mag. HOETZL Ernest Dr. Prof. Mittertrixen Klagenfurt Maria Saal StvFB GUERINO Armin TOMASSETTI Larissa Mag. VFB STREINER Roland Mag. Dir. Wien Gmünd LADSTÄTTER Barbara Mag. Klagenfurt VFB WLATTNIG Robert Mag. Dir. STURM Ulli Mag. Völkermarkt Klagenfurt St. Primus StvFB KRAINZ Markus Mag. Dr. WETZLINGER-GRUNDNIG POTOTSCHNIG Evelyn Mag. STROBL Bruno Prof. Prof. Christine Mag. Griffen Winkl Klagenfurt Klagenfurt FACHBEIRAT FÜR VOLKSKULTUR FACHBEIRAT FÜR DARSTELLENDE KUNST VFB WIEDENIG Johanna Mag. BRANDL Sylvia WUTTE Maria Mag. FILLAFER Klaus Dr. Villach Klagenfurt Rosegg Wölfnitz MOSER Horst Ing. LOIBNEGGER Roland StvFB PAULITSCH Sieglinde Klagenfurt Pörtschach MÜLLER Maria Spittal/Drau Klagenfurt StvFB SCHINNERL Heimo Dr. NN KAISER Floridus PRASCH Hartmut Dr. Klagenfurt Maria Saal Spittal/Drau RIEDL Manfred Mag. KUHN Viola RIPPMANN MBA Erik Jan LEHNER Gerhard Mag. Klagenfurt Pischeldorf-Magdalensberg Villach Maria Rain FACHBEIRAT FÜR WISSENSCHAFT FACHBEIRAT FÜR ELEKTRONISCHE MEDIEN, FOTOGRAFIE UND FILM StvFB MENSCHIK-BENDELE Jutta HITZ Martin DI Dr. Univ-Prof. MMag. Dr. o.Univ.-Prof. CANAVAL Hubert Prof. CENCIG Michael Dekan Klagenfurt Wien Wien Klagenfurt VKG u. VFB DOLENZ Heimo Mag. Dr. KRANZELBINDER Gabriele LAPAN Gerhard Mag. WADL MAS Wilhelm Dr. Dir. Univ.-Doz. Mag. Klagenfurt Klagenfurt Klagenfurt Wien WAPPIS Erich Mag. Dir. WASTE Mario Mag. StvFB LOITZL Ina Mag. art. Wölfnitz Klagenfurt LIPUÜ Marko Wien Wien WIEDNER Peter Dr. Dir. GLEIRSCHER Paul Dr. Univ.- VFB SIHLER Horst-Dieter Pischeldorf Doz. RUSSEGGER Arno Ao. Univ.- Klagenfurt Klagenfurt Prof. Dr. Mag. Klagenfurt Legende: VKG: Vorsitz Kulturgremium, StvKG: Stellvertretung Vorsitz Kulturgremium, VFB: Vorsitz Fachbeirat, StvFB: Stellvertretung Vorsitz Fachbeirat * Zur Beratung der Landesregierung in grundsätzlichen oder sonst bedeutsamen Fragen der Kulturpolitik wird ein Beirat eingerichtet – die Einrichtung des Kärntner Kulturgremiums ist im zweiten Abschnitt des Gesetzes, ab Paragraph 7 (Einrichtung und Aufgaben) geregelt, siehe auch www.kulturchannel.at (unter Förderungen/Gesetze)

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 19 Fotos: Abt. 7/Uabt. Hochbau Das Altenwohn- und Pflegeheim Maria Gail bietet seinen Patienten nach den Plänen von Dietger Wissounig eine Wohlfühlatmosphäre (oben). Das Einfamilienhaus in Heiligengeist der HOLODECK architects bringt die Umgebung ins Innere des Hauses. Folgende Seite oben: Die „Brücke zur Welt - lend/spiel“ (Gestalter: Murero-Bresciano und Hanno Kautz) setzt für Klagenfurt kulturelle Impulse. Das Klinikum Klagenfurt besticht optisch durch seine reduzierte Ästhetik. Das Schulzentrum in Kühnsdorf nach einer Planung der Architekten Winkler + Ruck verbindet Haupt- und Volksschule mit einem Mehrzwecksaal. BAU.PREISE Fünf Mal Baupreis Der Landesbaupreis 2010 wurde im Napoleonstadel – dem Haus der Architektur (heuer selbst Gewinner des Kulturpreises*) zum ersten Mal an gleich fünf verschiedene Projekte vergeben

20 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Die mageren Jahre sind vorbei. Denn nach jektbeschreibung des Juryprotokolls). Zwi- Zeit brach liegenden städtischen Bereich, dem Jahr 2009, in dem nur elf Projekte schen den Einheiten liegt der findet die Jury zu diesem genreüberschrei- am Landesbaupreis teilgenommen hatten, Schwesternstützpunkt, der durch kurze tenden Projekt. zeigte sich heuer eine wiedergewonnene Wege für Erleichterung beim Personal Aus einem Wettbewerb der Marktge- Stärke. Die qualitative und quantitative sorgt. Die Architektur bietet dafür einen meinde Eberndorf zur Lösung der Themen Fülle an 46 Einreichungen überraschte berührenden Rahmen, der im Inneren in „Abbruch und Neubau der Volksschule“, Jury und Publikum. So kam es auch zur Material und Atmosphäre überzeugt, nach „Generalsanierung der Hauptschule“ und BAU.PREISE Vergabe des Preises zugleich an fünf außen aber sedierter wirkt, als es an diesem „Errichtung eines Mehrzwecksaales“ ging unterschiedliche Projekte. Die breite Palet- Ort nötig war, lautet das Resümee der Jury. die Gestaltung des Schulzentrums te von Baukultur, wie es Architekt und Die Architekten Murero-Bresciano Kühnsdorf der Architekten Winkler + Jury-Mitglied Gernot Kulterer ausdrückte, gestalteten mit Hanno Kautz die „Brücke Ruck hervor. Die Besonderheit bei der offenbart sich auch an den unterschied- zur Welt – lend/spiel“, die den sehr Fertigstellung des Projekts ist der während lichen Herangehensweisen und Funktionen geschichtsträchtigen und vorher wenig fre- des Betriebes eingerichtete Verbindungs- der einzelnen Objekte. quentierten Ort in der Stadt Klagenfurt für bau. Der kompakte Baukörper mit seiner Das Altenwohn- und Pflegeheim der kulturelle und gesellschaftliche Aktivitäten einladenden Eingangsfront und den ausge- Diakonie Kärnten in Maria Gail wurde in gekonnter Art und Weise ausnutzen dehnten vorgelagerten Außenanlagen ordnet vom Architekten Dietger Wissounig konnte(n). Der Belebung einer einst ver- und klärt die gesamte heterogene Baustruk- gestaltet und setzt innerhalb einer Wohn- nachlässigten Zone ordnet sich auch der tur. Wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll siedlung am Stadtrand neue Akzente. Denn Baukörper in seiner Bedeutung völlig werden auch Schule und Mehrzweckhal- es bringt die Umgebung in das Innere und unter. Er deckt – als Mittel zum Zweck - le zusammengefasst, um die Wege zu schafft dabei zugleich eine familiäre Atmo- die infrastrukturellen Erfordernisse für verkürzen. Ein Nachmittagsbetreuungs- sphäre, die durch das Wechselspiel mit unterschiedliche Aktionen ab. Besonders raum, ein Mehrzwecksaal und eine Bühne sinnvoll nutzbaren Außenräumen entsteht. anerkennenswert erscheint die örtliche gestalten das Foyer flexibel und lassen 13 Räume gruppieren sich in mehreren Aufwertung, die Reaktivierung des Lendha- sich auch bei Bedarf von der restlichen Stockwerken um einen überdeckten Innen- fens und vor allem die Impulsgebung für Schule abtrennen. Die übrigen Funktionen raum und eine offene Küche (aus der Pro- verschiedene Aktivitäten in diesem lange und Innengestaltungen werden durch die

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 21 Foto: Astrid Meyer kalt & warm bei Baukultur-Tourismus-Frühstück in Velden.

bau.kultur Verwendung von Holz klar organisiert „Embedded House“ der „HOLODECK Frühstück mit (Bau)Kultur und ermöglichen durch belichtete Erschlie- architects“, das zum neuen LKH einen ßungsbereiche Einblicke in andere Flächen perfekten Kontrastpunkt setzt. Denn die Um die Qualität von Baukultur nachhaltig zu wie den Mehrzwecksaal. Die Hauptschule Sehnsucht nach einem eigenen Haus im verbessern ist eine Diskussion auf kommunaler Ebene notwendig. So wurde im Mai 2010 ein wird mit der alten Turnhalle durch eine Grünen mit Blick in die Landschaft hat Baukultur-Tourismus-Frühstück (BTF) in Velden Passarelle verbunden, die den Pausenraum seit den 80er Jahren doch abgenommen: veranstaltet. Architekt Gerhard Kopeinig vom Freibereich der Volksschule abtrennt. einerseits aus ökologischen Gründen, da brachte Verantwortliche aus Gemeinde und Der Eingangsbereich wurde von Werner diese Wohnform zwangsläufig mehr Ver- Verwaltung sowie Fachleute aus den Bereichen Hofmeister mit einem Flugdach künstle- kehr und mehr Baulandfläche erfordert Ortsbildpflege und Architektur zusammen, um risch gestaltet. Neue Leichtigkeit ergeben als kompaktere, urbane Lösungen, ande- über Erfolge und mögliche nächste Schritte des die Holzelemente und jene Räume bis zur rerseits weil der Traum oft wenig mit der 2008 ins Leben gerufenen Architekturbeirates Fassade, deren Öffnungen Licht ins Inne- Wirklichkeit zu tun hat und der Blick in zu diskutieren (Foto). re lassen. Der Komplex erreicht die Ver- die Landschaft meist nur bis zur Thujen- Das Format an sich ist nicht neu: Bereits 1995 schmelzung von Volks- und Hauptschule hecke des Nachbarn reicht. Doch ein wurde ausgehend von der Kunstuniversität Linz und bietet die Möglichkeit – sich zu einem ererbtes Grundstück mit Baumbestand eine Reihe veranstaltet, welche die regional relevanten, kommunikativen Bil- und ein unverbaubarer Blick war Anreiz Kommunikation zwischen Architektur und dungs- und Kulturzentrum zu entwickeln. genug, diese Ideen zu „revitalisieren“ und Gesellschaft fördern sollte. In Salzburg fanden Die Bauweise am Klinikum Klagenfurt in ein neues Gewand zu kleiden. Das in 2008 auf Initiative von Architekt Simon und seine Gestaltung durch Dietmar Heiligengeist in Villach gestaltete Haus Speigner zehn Bürgermeisterfrühstücke zu Feichtinger, Architects Sarl, Priebernig. schmiegt sich beinahe „unsichtbar“ in unterschiedlichen Themen der Baukultur statt. „P“ ZT GmbH sowie Fritsch, Chiari & seine Umgebung ein. Der Zugang führt Das Baukultur-Tourismus-Frühstück ist eine Partner ZT GmbH überzeugten schon vom Parkdeck nach unten in einen gut Weiterentwicklung dieser Idee. Dabei handelt beim EU-weiten Wettbewerb durch die gegliederten Wohn- und Essraum, der zum es sich um eine moderierte Diskussion von Entscheidungsträgern aus Politik, Gliederung der Baumasse in eine mit Wegen Tal hin verglast ist und den Bewohnern Tourismus(Wirtschaft), Architektur und verbundene Kammstruktur und die dadurch eine wunderbare Aussicht bietet. Das Raumordnung, bei der konkrete gelungene Eingliederung in die Umgebung. Ganze ist einem bewohnbaren Bau- Fragestellungen diskutiert und bestenfalls Die Funktionen werden durch die beiden schwamm ähnlich, in den nachträglich eine Lösungsansätze erarbeitet werden. Wege der „Patienten“ und „Besucher“ Verglasung eingesetzt wurde. Damit schuf Am 22. Jänner 2011 lud die Gemeinde Bad verbunden und in Zonen geteilt. Zwar gibt man eine angenehme Atmosphäre, in der Bleiberg zum BTF in den Bleibergerhof. Deren es noch Mängel in der Orientierung, doch man der Natur verbunden ist ohne ihr Wandel von einer Industrie- zu einer sind die Innenhöfe eine räumliche Berei- ausgesetzt zu sein. Die Formalismen der Tourismusgemeinde bringt neue cherung, die zwar nur wenig zum Verwei- Außenhaut und die Gestaltung des Flug- Herausforderungen: Die Therme aus den len einladen, als überdimensionale Schau- daches bleiben Reizpunkte, an denen sich 1960ern bedarf einer Sanierung und es fehlt an vitrinen aber gut geeignet sind. Die der Betrachter stoßen, aber auch erfreuen touristischer Infrastruktur wie Gastronomie, Materialien wurden klinikgerecht eingesetzt kann. Parks und Wegen. Ein weiteres BTF wartet am und vermitteln einen hohen Grad an redu- Alle fünf Preisträger sind vielleicht 11. März in Gmunden (OÖ), wo „Baukultur als zierter Ästhetik, meint die Jury in ihrem ebenso ein vielversprechendes Zeichen Chance für den Tourismus“ sowie das geplante Urteil. Das Großprojekt erfüllt somit in dafür, dass die entsprechende Würdigung Seehotel Themen sein werden. Ergebnisse sind baulicher Hinsicht alle Voraussetzungen, der Baukultur in Kärnten wiedererweckt auf der Homepage und in der Publikation KALT um im Alpen-Adria-Raum zu den Spitzen- wird und in den Folgejahren auch konti- & WARM (Erscheinungstermin Frühjahr 2012) krankenhäusern gezählt zu werden. nuierlich „ausgebaut“ werden kann. nachzulesen. e GMT/MH e am/av Wie groß das Spektrum an eingereichten Projekten gewesen sein muss, zeigt sich www.kalt-warm.org am letzten ausgezeichneten Projekt, dem *siehe auch Seite 16

22 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Fotos: Gisela Erlacher

Gemeindezentrum Feistritz ob Bleiburg als Beispiel. Auszeichnung für das Amt Die Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs zeichnete mit ihrem Preis die Abteilung 3 – Gemeinden des Amtes der Kärntner Landesregierung aus

Mit dem ZV-Preis für das Jahr 2010 wird tätsorientierte Ziele definiert und eindeu- wird ein Großteil des kreativen Potenzial das besondere baukulturelle Engagement tige Strukturen für eine transparente des Landes vom aktuellen Baugeschehen im Bereich des kommunalen Bauens Projektabwicklung in Form eines verbind- ausgeschlossen. Der Berufsstand der gewürdigt: Das Planen von Architektur lichen Leitfadens erarbeitet. Der effiziente Architekten, welcher seine Aufgaben mit vereinigt gesellschaftliche, technische, Einsatz der finanziellen Mittel wird durch großer Einsatz- und Risikobereitschaft ökologische und künstlerische Kompe- Bedarfsanalysen, umfassende Unter- wahrnimmt, fordert mit Recht Transparenz tenzen. Architektur ist in ihrer Gestalt suchungen und entsprechende Studien bei den Vergabeverfahren. BAU.KÖRPER und Qualität von großer Bedeutung für bereits in einem frühen Planungsstadium Gerade in Regionen, wo der Stellenwert das soziale und kulturelle Niveau unserer sichergestellt. Dem Architekturwettbe- qualifizierter Planung nie besonders aus- Gesellschaft und das Wohlbefinden des werb (auf Grundlage des aktuellen Wettbe- geprägt war, kommt Initiativen, welche Einzelnen. werbsstandards Architektur – WSA 2010) das Bauen als kulturelle Leistung erken- Aufgrund der besonderen wirtschaft- kommt zentrale Bedeutung zu. nen, eine besondere Bedeutung zu. Aus lichen Bedeutung des Bauens und der Architekturwettbewerbe geben dem diesem Grund erhielt die Abt 3 – Gemein- einschneidenden und dauerhaften Aus- Bauherren die Möglichkeit eine Reihe von den des Amtes der Kärntner Landesregie- wirkungen auf die Umwelt muss eine Entwurfslösungen für ein und dieselbe rung, vertreten durch Abteilungsleiter Qualitätssteigerung im Bauen zusammen Bauaufgabe zu überprüfen und so die Franz Sturm, den diesjährigen Preis der mit den Prinzipien nachhaltiger Entwick- Qualität des ausgewählten Entwurfes zu ZV. Wir gratulieren herzlich! lung angestrebt werden. Der verantwor- sichern. Sie fördern zudem die Innovation e Reinhold Wetschko tungsbewusste partnerschaftlich agieren- im Bauen und in der Entwicklung der de öffentliche Bauherr wird im Lichte eines Architektur. Parallel dazu erfolgt eine Rede des Präsidenten der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs, Landesverband raschen gesellschaftlichen Wandels immer verstärkte Bewusstseinsbildung und Sen- Kärnten, anlässlich der Verleihung des ZV-Preises wichtiger. Gerade in Zeiten einer Ökono- sibilisierung für die Anliegen verantwor- im Napoleonstadel in Klagenfurt. misierung sämtlicher Lebensbereiche tungsvoller Planung und anspruchsvoller (Dieser Preis wird jährlich im Zuge der Verleihung erscheint eine ganzheitliche Betrachtungs- Architektur, durch Veröffentlichung von des Kärntner Landesbaupreises vergeben.) weise des Bauens, sowie eine Zuordnung aktuellen best practice-Beispielen auf der Arch. DI. Reinhold Wetschko klarer Verantwortlichkeiten besonders Homepage der Gemeindeabteilung. Kumpfgasse 24, 9020 Klagenfurt wichtig. Diese professionelle Vorgehensweise www.arch-wetschko.at Um die Potenziale im Bereich des qua- stellt im Land Kärnten keine Selbstver- litätvollen Bauens besser auszuschöpfen ständlichkeit dar. Aufgrund nicht an hat man in der Gemeindeabteilung quali- Qualität orientierter Vergabeverfahren

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 23 Foto: Stadtpresse/Eggenberger Foto: www.panoramastudio.de Ingrid Ahrer, die Kulturreferenten Vzbgm. Albert Gunzer, LR Harald Dobernig und Univ.Prof. Klaus Amann präsentieren den Gert Jonke-Preis 2011 im Robert Musil-Literaturmuseum (von links). Das Bild zeigt Gert Jonke und Alois Hotschnig (mit Günter Rosemann, von rechts) in Hausach im Schwarzwald (Baden-Württemberg) 2004. Hotschnig: Der „Hausacher Leselenz“ ist ein wunderbares Literaturfestival, bei dem wir beide gelesen haben. Das Foto ist auf dem Weg zu meiner Lesung aufgenommen worden, Gert hatte seine Lesung schon hinter sich. 14. Hausacher LeseLenz: welt raum poesie 1. - 7. Juni 2011, www.leselenz.de

Kolossale Sprachästheten Zur Verleihung des ersten Gert-Jonke-Preises an Alois Hotschnig

Der vom Land Kärnten für den gesamt- müller: Ich stimme für Alois Hotschnig, weil kann man sich nicht entziehen und einmal deutschen Raum ins Leben gerufene Gert- er meiner Meinung etwas vom Schwersten mehr liebt man die Fesseln der Leiden- Jonke Preis geht an den seit langem über versucht hat, was man versuchen kann, schaft. Der Autor spricht Existentielles die Grenzen Österreichs hinaus bekannten nämlich unserer Ohnmacht und Sprachlo- um uns und in uns an, erfindet aus der und mit zahlreichen deutschen Literatur- sigkeit gegenüber Leiden und Tod eine Sprache heraus, hinterlässt Sätze wie preisen prämierten Alois Hotschnig. Wie Sprache zurückzugeben, eine Sprache, die Spuren auf unserer Haut. Jonke in Kärnten geboren, lebt er als verbindet und trägt und die es uns erlaubt, Eine weitere besondere Charakteristik freier Schriftsteller in Innsbruck, erhielt dort, wo es am schwersten ist, menschlich vereint das Werk beider Autoren: Die ganz

WORT.FÜR.WORT im vergangenen Jahr den Anton-Wildgans- mit Menschen umzugehen. Ein Jahr später eigene, unverwechselbare Stimme, die Preis und im Jahr 2008 den Erich-Fried- wurde er mit dem Anna-Seghers-Preis, Tonart und Rhythmik höchster Sprachar- Preis. Zuletzt erschienen die Prosabände: einem der wichtigsten Literaturpreise im tistik prägt. Brücken zwischen beiden sind „ Im Sitzen läuft es sich besser davon“ deutschsprachigen Raum, ausgezeichnet. aber auch und vor allem: ihre Haltung (2009) und „Die Kinder beruhigte das In seinem jüngsten Erzählband schlägt zum Schreiben - beide mit höchstem nicht“ (2006) – siehe u.a. Bruecke Nr. 64, er besonders jene neue Tonart an, die Anspruch zur Qualität Ihrer Arbeit, zu Nr. 94 bzw. 96 und Nr. 111! durch Groteske und absurde Dialoge Sprachästhetik, dem Neu-Erfinden der Mit den Erzählungen „Aus“ und „Eine besticht, aber immer vom Mitgefühl zu Sprache, Aufbrechen von Zwanghaftem Art Glück“ gelang ihm 1989/90 der Durch- den Menschen getragen ist und dieses und Absurditäten, was auch Tonarten bruch und Hotschnig katapultierte sich beim Leser mobilisiert. Gestochen scharf impliziert, die das Beklemmende durch schlagartig in die vordere Reihe der deut- fängt er auch in diesen Texten die mensch- Wortwitz und Sprachakrobatik subversiv schen Gegenwartsliteratur. (Frankfurter lichen Verstrickungen und Verhinde- unterwandern. Der Dichter in einer ersten Rundschau). Der Roman „Ludwigs Zim- rungen ein, die den eigenen oder verord- Stellungnahme selbst zu seiner Verbin- mer“ (2000) folgte, ebenso das Theater- neten Gefängnissen nicht entkommen. dung zum Namensgeber des Preises, die stück „Absolution“ (1994, UA Wien). Der Hotschnig schreibt auf den Spuren Kafkas, bei der Verleihung am 6. März auch Inhalt Auszug „Rettung“ (aus dem noch im glei- Becketts und Bernhards [...] bleibt sparsam seiner Rede sein wird: Mit Gert Jonke hat chen Jahr veröffentlichten Roman „Leonar- in den Mitteln, minimalistisch im Setting mich verbunden und verbindet mich, die dos Hände“) fand sowohl beim Publikum und dosiert die finster-komischen Effekte. ungeheure Freundlichkeit, die er nicht nur eine atemlose Zuhörerschaft als auch bei Und so erschüttern und bezaubern diese mir entgegengebracht hat. Er war, vom Werk einigen Juroren große Anerkennung sechs Vergeblichkeitsetüden zugleich. her, ein kolossaler Riese und als Mensch wodurch er beim Ingeborg-Bachmann- (Andreas Breitenstein, NZZ) Alois Hotsch- ein riesenhafter Menschenfreund - das Preis 1992 den Preis des Landes Kärnten nigs Sprache ist ein Geschenk. Diesem verbindet einem mit jedem, besonders aber erhielt. Die damalige Jurorin Klara Ober- außergewöhnlichen, verführerischen Sog mit ihm. e Daniela Hättich

24 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Bilder: Nurith Wagner-Strauss Nurith Wagner-Strauss: Fotoausstellung „Reise zum Ohr“. Eröffnung: 8. Februar 2011 19.30 Uhr Robert-Musil-Literatur-Museum, Bahnhofstraße 50, Klagenfurt, www.musilmuseum.at

„Ich war erfreut und beruhigt, dass ein Sprach- und Wortkünstler wie Alois Hotschnig nun mit dem ersten Gert-Jonke-Preis ausgezeichnet wird, ein Sprachkünstler, der in fast jedem seiner Sätze, ob sie leicht oder schwer entstanden sind, schwer oder leicht lesbar sind, mit der Sprache ringt, für den auch Form, Stil und Klang die ersten literarischen Kriterien sind, nur das macht die große Literatur aus, und sonst gar nichts.“ Der Büchner-Preisträger Josef Winkler, der als Schriftsteller in Klagenfurt lebt, war Ideengeber für den Jonke-Preis. Er setzte sich schon 2003 für einen Bundespreis an Alois Hotschnig ein und hielt damals die Laudatio (unter dem Titel „Die Lufthoheit der Totenpolsterschlacht“, die man in seiner Prosasammlung „Ich reiß mir eine Wimper aus und stech dich damit tot“ nachlesen kann).

Neuer Preis: rund um Jonkes Sprachspiele präsentiert mit der „Reise zum Ohr“ genau ab und Autor Karsten Krampitz. Nach einer Pause von Der „Gert-Jonke-Preis“, der an den 2009 verstor- 8. Februar eine Ausstellung zu Gert Jonke (1946- 15 Jahren war dieser auf Initiative von „kulturRaum benen renommierten Literaten erinnern soll, wird 2009). Das Portrait des Autors führt durch die Klagenfurt“ eingeladen worden. Die Tradition des ab heuer alle zwei Jahre in Kärnten vergeben. Die Linse der renommierten Fotografin Nurith Wagner- Stadtschreibers wird mit Wawerzinek fortgesetzt. erste Preisverleihung des mit 15.000 Euro vom Strauss auf direktem Weg ins Ohr des Künstlers Der gebürtige Rostocker gewann den Bachmann- Land Kärnten dotierten Preises, der abwechselnd und fällt so ins Auge des Betrachters. Die Ausstel- preis 2010 (auch Kategorie: Publikumspreis) mit in den Gattungen Prosa, Lyrik und Dramatik ver- lung, die bis zum Sommer zu sehen sein wird, ist einem Auszug aus seinem Roman „Rabenliebe“, geben wird und für den es keine Altersbeschrän- eine Hommage an den Schriftsteller, der von Bach- der europaweit für Furore sorgte. kungen gibt, findet am 6. März im Musil-Haus in mann-Preis-Juror Paul Jandl als der wachste aller Apropos: Vom 3. bis 6. Juli 2011 veranstalten Klagenfurt statt. Als erster Preisträger wurde Alois Träumer bezeichnet wurde. die Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt und der Hotschnig ausgewählt von der Jury, bestehend aus Nach der Premiere von ‚Insektarium’ 1999 im ORF Kärnten den 15. Klagenfurter Literaturkurs.

dem Leiter des Klagenfurter Musil-Instituts Klaus Wiener Volkstheater, entstand in einem Gespräch Es besteht dabei auch die Möglichkeit die 35. Tage WORT.FÜR.WORT Amann, Corinna Caduff, Professorin an der Zürcher mit Gert Jonke die Idee, ihn ‚on the road’ zu portrai- der deutschsprachigen Literatur von 6. bis 10. Juli Hochschule der Künste sowie dem ZEIT-Literatur- tieren, erzählt Nurith Wagner-Strauss. Der Wunsch als Gast zu besuchen (http://bachmannpreis.eu). kritiker, Redakteur von Radio Deutschland und durch die Porträts mehr über seine Persönlichkeit Die Bewerber (bis 35 Jahre) müssen zumindest Bachmannpreis-Juror Hubert Winkels, der die zu erfahren, führte dazu, dass sich Literat und eine literarische Veröffentlichung vorweisen Laudatio halten wird. Amann wies darauf hin, dass Fotografin auf den Weg zu den Wiener Linien können. Die Auswahl der zehn Stipendiaten erfolgt Jonke mit dem Musil-Haus eng verbunden war, wo machten, um die Ursprünge der poetischen Aben- durch die Tutorinnen Elfriede Czurda, Friederike die größte Nachlasssammlung des Schriftstellers teuer zu finden. Wie Vieles du doch auf dieser Kretzen und Julia Schoch. Texte sowie Lebenslauf verwahrt und erforscht wird: Die Kriterien für die Reise am Bahnhof zurückgelassen zu haben und Foto bis 18. März an: Robert-Musil-Literatur- Preisvergabe sind relativ allgemein gehalten und glaubst, weil dich im Augenblick gar nichts bedrückt Museum, z.H. Dr. Heimo Strempfl, Bahnhofstr. 5, doch dem Geist Jonkes entsprechend. Es sei ein und du dich fast schwerelos glaubst, erzählt Jonke 9020 Klagenfurt, Mail: [email protected], Preis, der Sprachästhetik und Sprachartistik in „Der ferne Klang“. Gerade diese Illustration des Tel.: 0463/501429 würdige. Außerdem werde versucht werden, die Reisens verband die beiden im künstlerischen jeweilige künstlerische Beziehung zwischen dem Streben nach Leichtigkeit ... ich sehe manche Preisträger und Namensgeber zu dokumentieren. seiner Worte wie Knospen an seinem Ohr ent- Kulturlandesrat Harald Dobernig wies darauf hin, stehen, sie wachsen in seinen Kopf und werden, Nurith Wagner-Strauss, geb. dass Jonke 1977 der allererste Bachmannpreis- im Mund erblüht, noch kurz gefangengehalten, ehe 1953 in Melk. Studium Wiener träger gewesen sei. Klagenfurts Kulturreferent die Zunge sie zart erlöst, so die Fotokünstlerin. Musikhochschule, Mag.art., Albert Gunzer bedankte sich bei Jonkes Lebens- Weitere Infos: www.nurithwagnerstrauss.com Konzertfachdiplom. Seit 1987 gefährtin Ingrid Ahrer, mit der man sich eng abge- freischaffende Fotografin. stimmt habe. Ahrer selbst erklärte, die Ausrich- Stadtschreiber und Bachmann. Beide, Jonke Schwerpunkte: Theater (1988- tung des Preises in den drei Sparten, in denen und Hotschnig, waren beim Bachmann-Preis 2005 Hausfotografin am Volks-

Jonke jeweils brillierte, gefällt Gert sicher. erfolgreich: Das verbindet sie mit dem Klagenfur- Foto: Stefan Schumer theater, Produktionsfotos u.a. ter Stadtschreiber. Dieses Stipendium wird künftig für Burgtheater, Serapionstheater, Wiener Ensem- Reisen zu Jonke und Bachmann jährlich an den Publikumspreisträger der „Tage der ble, Wiener Festwochen). Portraits (Künstler; Anlässlich seines 65. Geburtstages steht heuer deutschsprachigen Literatur“ vergeben. So bezieht Frauen in ihren existenziellen Grenzsituationen des nicht nur durch die Verleihung des ersten Jonke- der (ost)deutsche Schriftsteller Peter Wawerzinek Mutterseins zwischen Glück, Intimität, Ambivalenz Preises an Alois Hotschnig eine Feier an. Das von Mai bis September das Stadt-Atelier im und Prekariat; das Alter).Reisereportagen (Indien, Robert-Musil-Literatur-Museum in Klagenfurt Europahaus und folgt auf den Berliner Historiker Roma). Vier Kinder. Lebt und arbeitet in Wien.

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 25 NO.LO.NGER.EXHAUSTED

Die Brüder Maier beim Arbeiten: David beim Sprayen eines seiner Werke, sein Bruder Jo beim punkigen Musizieren vorm Mikro. Einen Pflichtbesuch auf youtube.com einplanen, denn dort kann man sich eine gemeinsame Produktion der beiden TSCHÄK – In this night ansehen.

* Geld kann vieles in der Welt, Jugend kauft man nicht ums Geld. Brüderlein.fein……* Denk manchmal an mich zurück, schimpf nicht auf der Jugend Glück. (wie eine Nacht das Leben verändern kann oder der Do.It.Yourself-Effekt)

Die Tage werden erst dann kürzer, wenn beschäftigen. Mittlerweile hört er Musik ist graphisch und reduziert. Mir geht es man der Nacht keine Chance mehr gibt. quer durch die Bank. Von Ska/Reggae bis weder um realistische Detailkotzerei, noch Das Leben geht auch dann weiter, wenn elektronischer Musik. Und dem geneigten um politische und moralische Provokation. man es nicht lebt. Und wenn man nichts Leser sei empfohlen, sich auf der Video- Sie vermittelt eher einen stillen Moment – Neues mehr sieht, dann ist man bereit plattform YouTube einen besonderen ein Gefühl. Vor vier Jahren sprühte David dafür. Wenn man einen guten Riecher hat, Genuss zu gönnen: Tschäk In This Night Maier eine Kaufhausdekoration, die von dann riecht man längst den guten Duft eingeben und staunen. Tschäk ist aufgrund Gerhard Fresacher entworfen wurde. Die- des frischen Windes, der durch Klagen- der örtlichen Distanz zu den anderen ser bemühte sich nach ein paar Monaten furts Straßen zieht. Denn der künstlerische Bandkollegen (damals Rainsh) entstanden. um eine Zusammenarbeit mit dem jungen Nachwuchs dieser, unserer Stadt spinnt Der Probenraum ging verloren, Bandmit- Künstler. Ein interessantes Projekt, dem seine Netz(werk)e, denen man nicht glieder zogen nach Wien bzw. Graz. Und zahlreiche Bilder entsprungen sind. Seit entgehen sollte (und sich noch weniger ohne Probenraum und gewollter Lautstär- der Malerperformance Graceland (2008) entziehen). ke via Verstärker griff Jo zur Akustikgi- in der Stadtgalerie Klagenfurt ist auch der Und mittendrin in dieser erholsamen tarre. Beeinflusst durch Liedermacher wie Videokünstler David Hofer mit dabei. So Lebendigkeit gibt es zwei Brüder, die das Joint Venture, Neil Young oder Funny van entstand das Kunstkollektiv Labelminus1, zwar in zwei konträre Richtungen tun, um Dannen entstanden großteils politisch das gemeinsam an Theaterstücken, Aus- sich dann allerdings in der Mitte wieder motivierte Texte. Damals auf Deutsch, stellungen und Filmen arbeitet. Seit etwa zu treffen. Jo Maier, 22, im Brotjob Ver- heute auf Englisch. Um dann mit Benedikt einem Jahr beschäftigt sich David Maier anstaltungstechniker, ist seit Jahren fixer Haber (2nd Stimme, 2nd Gitarre, alles was mit Skulpturen aus Holz und Karton mit Bestandteil der Klagenfurter Punk-Szene. sonst noch an Instrumenten anfällt) das der Faszination, aus sehr reduzierten Einer Szene, die dem Ursprung so nahe Ganze aufzunehmen. Das Album kommt Mitteln etwas relativ Ausdrucksstarkes ist, dass authentisch wohl das Wort ist, im März. zu schaffen. Außerdem arbeitet er gern das dem Ganzen am nächsten kommt. Bei Das Video zur Single wurde übrigens und viel am Computer (Grafiken und Rainsh, Egeszsegedre, Ton Schweine Scher- von David Maier gemeinsam mit David Animationen) und werkt derzeit auf eine ben war er von 2003 bis 2009 am Mikro- Hofer produziert. Genau da treffen sich Ausstellung hin. fon, der Gitarre und am Bass tätig. A Guy die Brüder in der Mitte, denn David Maier Und in diesem Sinne sei erwähnt, dass named Lou ist seit heuer die Band der ist laut Eigenaussage nicht besonders in absehbarer Zeit die Galerie Bohème (so Stunde. Nebenbei gibt es ein kleines, musikalisch. Der 24-Jährige lebt seit bei- zumindest der vorläufige Name) in der privates Musikstudio (BPR Records), das nahe fünf Jahren in Wien: ein Jahr Archi- Theatergasse (im ehemaligen Arte Povera) er gemeinsam mit Benedikt Haber auch tekturstudium, danach die Meisterklasse ihr Zuhause findet. Eine autonome Galerie als Heimat für anderen musikalischen für Grafikdesign und Kunst an der Gra- für junge Künstler, die von ebenso jungen Nachwuchs sieht. Seit klein auf ist Jo dem phischen in Wien, doch abseits von Schulen Menschen betrieben wird. So gibt es noch dreckigen, lauten Rock ’n’ Roll verfallen, und Universitäten hab ich am meisten viel zu erzählen und zu (er&sie)leben im hörte viel Deutschpunk, um sich im Älter- gelernt. Bereits mit 13 hat er Graffiti für Jahr 2011. e MaScha werden mit dem Punk an sich (sprich sich entdeckt; die meiste Zeit auf großflä- www.myspace.com/tschaek Musik, Bücher, Filme und vor allem der chigen Mauern. An die Leinwand hat er www.label-1.at dazugehörigen Lebenseinstellung) zu sich erst viel später gewagt. Meine Kunst www.gotoclub.org

26 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Die Autorin Lilian Faschinger in ihrer Wahlheimat Paris und auf einer „Kratzung“ von Marko Lipuü. Mit ihren Foto: Marko Lipuü Romanen - zuletzt „Stadt der Verlierer“ wurde sie zur Gewinnerin des Kärntner Landeskulturpreises für 2010.

Schweigen ist nicht Gold, Schweigen ist der Tod Das Kärntner Kulturgremium hat Lilian Faschinger als Landeskulturpreisträgerin ausgewählt

Es geht um Kopf und Kragen.“ – „Ich rede/ Geschichte erzählen, die Geschichte einer das Handeln und auch die Sprache der schreibe um mein Leben. Diese Sätze finden siebenfachen Männermörderin, und Menschen immer wieder durchziehen. Sie sich im ersten Roman von Lilian Faschin- anschließend selbstverständlich die Abso- hat es sich übrigens noch nie leicht ger: „Die neue Scheherazade“. 1950 in lution. Denn eigentlich war Magdalena gemacht, in keiner Hinsicht. Zum Beispiel Tschöran geboren, einem der Orte, in das Opfer, nur eben ein Opfer, das sich müsste sie nicht bei jedem neuen Buch denen sich die Menschen auf die Sabotage sehr gut zu wehren verstand. Ihr blieb ein neues Wagnis eingehen, nicht immer gleichmäßig dahinfließender Gedanken einfach kein Ausweg, sie musste diese wieder einen neuen Ton finden und Neues spezialisiert haben, Ablenker, Unterbrecher, Männer einfach töten. Es versteht sich ausprobieren. Dazwischenfunker, Verunsicherer, Besser- eigentlich von selbst, dass auch der Pries- So ist „Wiener Passion“ ein historischer WORT.FÜR.WORT wisser, Intervenierer, Zwischenrufer, Ein- ter das einsieht und Magdalena verfällt, Roman, ein Stadtroman. Erzählt wird die flüsterer und dergleichen zwielichtige Gestal- dieser wunderschönen, klugen Frau mit Geschichte der Gattenmörderin Rosa ten mehr, zu denen natürlich zunächst die den langen roten Haaren. Nicht immer Havelka, ein Dienstbotenschicksal ohne Eltern und die übrigen Blutverwandten gelingt der Ausbruch, manche der Frau- jede Romantik, ausweglos und trist, aber zählen und in der Folge ganze Berufszweige, enfiguren Lilian Faschingers zerbrechen auch die Geschichte der jungen Sängerin so beschreibt zumindest die Protagonistin auch, scheitern an der Unmöglichkeit sich Magnolia Brown und ihres ewig kränkeln- in „Magdalena Sünderin“ die Zustände, mitzuteilen, zu überleben, geben auf und den Gesangslehrers Joseph Horvath. All an denen sie fast zu zerbrechen drohte. sterben. das höchst eigenwillig, skurril, bizarr und Ich schreibe aus einem Widerstand Lilian Faschinger leidet immer wieder voll von Widerhaken jeder Art. „Paarwei- heraus, so Lilian Faschinger, aus einem an Österreich, an Wien, an der Herkunft, se“, der nächste Roman, ist eine Liebes- Widerstand gegen das Schweigen, gegen die an Kärnten. Schreibt Texte voll Hass, voll erklärung an Paris, an all die Verrückten, katholische Verlogenheit, die Diktatur des Liebe und auch voll Sehnsucht. Werden Eigenbrötler und Sonderlinge, an all jene, Still-sein-Sollens. Da ist auch heute noch Heimat und Herkunft als Gefährlichstes die immer noch auf der Suche sind, die viel Wut darüber spürbar, dass sie sagten: und Schlimmstes erkannt, dann hilft eigent- immer noch nicht aufgegeben haben. Sie „Frag nicht so blöd, red wenn du gefragt lich nur noch die Distanz, innerliche und finden sich, verlieren sich wieder, sind bist, halt den Mund!“ geografische. Das letzte halbe Jahr hat immer in Bewegung. Ein Ausweg aus dieser Misere wäre der Lilian Faschinger übrigens wieder einmal Wer übrigens glaubt, dass in ihren stille Rückzug, das stumme Leiden und in Paris verbracht, schreibend. Texten immer Frauen im Mittelpunkt schließlich das Verstummen. Lilian stehen, der irrt. Gestatten: Matthias Faschinger hat sich ganz bewusst anders Trotz aller Ernsthaftigkeit, aller Schwe- Karner, Gigolo, Frauenhasser und Mörder. entschieden. Die Austroperserin Hedwig re und Tragik, die immer wieder in ihren „Stadt der Verlierer“ ist ein zutiefst böses Moser erzählt und erzählt und erfindet Texten zu finden ist, ist der Umgang mit Buch, spannend, doppelbödig, bevölkert sich am Ende ein neues Leben. Auch Sprache für Lilian Faschinger ein Spiel. von skurrilen Gestalten wie dem Detektiv Magdalena Leitner hat dieses Leben, das Ein Spiel, das lustvoll zelebriert, ermög- Mike Hammerl, denn so Lilian Faschinger: sie führen soll, irgendwann einfach nur licht, der Wahrheit etwas näher zu kom- Ich schreibe ja nicht nur, um den Leser, noch satt: Sie entführt einen Priester men und sei es auch über die Lüge in all sondern auch um mich selbst zu unter- mitten aus der Messe, sie fesselt und ihren Spielarten: Lebens-, Familien- oder halten. knebelt ihn und will nur eines: Ihre Liebeslügen – sie sind es, die das Denken, e Michaela Monschein

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 27 Lilian Faschinger „Die Unzertrennlichen“ *

1. Stelle: und dünn, meinem Vater reichen die Nachdem meine Mutter meinen Vater dunklen Haare bis auf die Schultern, er Meinem Vater war das Dorf immer zu verlassen hatte und zurück nach Brasilien hat einen Schnurrbart und Koteletten und klein. gegangen war, vernichtete er alle Fotos, trägt eine John-Lennon-Brille, ein bis zum „Schon bei seiner Geburt wusste ich, auf denen sie zu sehen war. Und das waren Brustbein offenes, loses weißes Hemd und dass es mit diesem Kind nichts als Schwie- nicht wenige, da er stolz auf ihre Schönheit eine Glockenhose in Grün, Blau und Vio- rigkeiten geben würde“, sagte meine gewesen war und sie oft fotografiert hatte. lett mit Paisley-Muster. Großmutter, die Hexe, zu mir. „Noch bevor „Ich habe alle Bilder zerstört, alle!“ „Ein solcher Aufzug“, sagte meine Groß- die Nabelschnur durchschnitten war. Es hatte er mir mit schwerem Zungenschlag mutter, „wie die Zigeuner! Aber wir mus- war die Art, wie er schrie. Und ich hatte am Telefon erzählt. „Ich habe sie in die sten einwilligen, sonst hätten sie nur Recht. Er war von Anfang an obstinat. Vom Häckselmaschine geworfen, zusammen standesamtlich geheiratet, und das hätte allerersten Schrei an.“ mit den Rüben.“ Ein Schluchzen. „Ich habe mir das Herz gebrochen. Natürlich hat es Mein Vater sah es anders.

VORLESE.PRVO BRANJE sie zerhackt, Sissi, zerhackt, nichts ist uns einige gute Flaschen gekostet, den „Ich hatte keine Lust, Weinbauer zu übrig geblieben von Olinda!“ Pfarrer zu überzeugen. Ein Karneval in werden, so wie alle im Dorf. Mir war Aber meine Großmutter, die Hexe, der Kirche!“ langweilig hier, ich wusste nicht, was ich hatte noch ein Hochzeitsfoto, das sie mir Meine Mutter hat das lange, glatte mit mir anfangen sollte. Das änderte sich zeigte, als ich ein Kind war. Ich wollte es blonde Haar offen und in der Mitte geschei- mit der Kawasaki.“ behalten, doch sie gab es mir nicht. Später telt und ein buntes Tuch um die Stirn Ach, die Kawasaki. Ich erinnere mich habe ich es ihr gestohlen. geschlungen, dessen Zipfel über eine noch an die Ausfahrten mit meinem Vater. „Das ist deine Mutter, die Ausländerin“, Schläfe herabfallen. An ihren Ohren hän- Ich war keine drei Jahre alt, da setzte er hatte sie gesagt. „Ein hübsches Lärvchen, gen große dünne goldene Creolen, sie trägt mich schon vor sich auf den Tank und aber hochnäsig. Du schlägst nach ihr, man einen fließenden Hosenanzug aus einem brauste auf den kurvenreichen Straßen merkt es schon. Kaum achtzehn, die ver- dünnen Material mit Rüschen und Volants im Sausal dahin, hügelauf und hügelab. wöhnte Gans, als Caspar mit ihr daherkam, und einem Muster aus roten und orange- Es gefiel mir nicht, mir wurde übel. Später aber sie hat alle im Dorf von oben herab farbenen Kreisen, dazu sonnengelbe dann saß ich hinter ihm und hielt mich in behandelt. Als ob sie etwas Besseres Schuhe mit hohen Plateau-absätzen. Sie panischem Entsetzen an ihm fest, wenn gewesen wäre als wir Weinbauern, nur sieht aus wie Joni Mitchell, nicht so, wie er beschleunigte. Er verstand meine Reak- weil ihr Vater Besitzer einer Schnapsfabrik man sich eine Brasilianerin aus Pernam- tion nicht. war! Zuckerrohrschnaps. Zur Hochzeit buco vorstellt. „Sei doch nicht so verkrampft, Sissi! haben sie ein paar Flaschen mitgebracht, „Sie war so schön, Sissi“, sagte mein Lehn dich in die Kurve hinein, so weit du ein fürchterlicher Fusel, kann ich dir Vater am Telefon. „So schön, unvorstellbar. kannst. Ganz locker. Du musst mit der sagen! Da lobe ich mir unseren Trester- Blond, aber kohlschwarze Augen, eine Maschine mitgehen, dich anpassen, mit brand. Dein Vater war schwer betrunken Seltenheit. Das Blonde kam von den Hol- ihr verschmelzen. Nein, nicht hinaus, von dem Zeug, schon vor der Trauung, ländern, weißt du, die Holländer waren hinein! Ja, so ist es besser – ein herrliches eine Schande für die Familie. Beim Ring- eine Zeitlang in der Gegend, aus der sie Gefühl!“ wechsel konnte er kaum stehen. Und wie stammt. Ein Hexenblick – wenn sie mich Die Kawasaki Samurai, die ihm seine sie angezogen waren, unfassbar! Eine ansah…“ Er begann laut zu weinen. Eltern widerwillig schenkten, machte peinliche Hochzeit. Hochnotpeinlich, die Wegen der Holländer hieß meine Mutter einen Mann aus ihm, noch vor meiner ganze Geschichte, von Anfang bis Ende. Olinda mit zweitem Vornamen Saskia. Die Mutter. So etwas hat es nie im Dorf gegeben, Stadt, aus der sie kam, hieß ebenfalls „Was hätten wir tun sollen, dein Groß- vorher nicht und nachher auch nicht. Ich Olinda. vater und ich?“ sagte meine Großmutter habe es Caspar nie verziehen. Caspar, „Es heißt: O, wie schön!“ erklärte mir zu mir. „Monatelang lag er uns in den habe ich gesagt, du warst immer ein stures mein Vater. „Verstehst du? Das sagt alles: Ohren mit seinem Gejammer, er bat und Kind, und ich habe dir vieles verzeihen O, wie schön!“ bettelte und drängte, drohte nach Kanada müssen. Aber das, Caspar, das verzeihe auszuwandern, wenn er die Maschine ich dir nicht!“ „Sympathische junge Leute“, sagte nicht bekam. Der Starrsinn in Person, dein Auf dem Foto stehen meine Eltern Emma, nachdem ich ihr das Foto gezeigt Vater. Und unbescheiden, genau wie du. nebeneinander vor dem Tor der Kirche, hatte. „Sei stolz auf deine Eltern. So fein Er hat kein gutes Haar am Dorf gelassen, in deren Friedhof mein Vater jetzt begra- und zart. Wie anmutige Tiere. Rührend. hat gespottet über die Leute hier, uns als ben liegt. Sie sehen linkisch aus, wie Du hast die Figur deiner Mutter. – Wie Hinterwäldler bezeichnet. Also haben wir schüchterne Halbwüchsige. Viel älter haben sie sich kennen gelernt? Erzähl!“ sie ihm schließlich gekauft. Wir hofften, waren sie auch nicht. Beide sind sehr groß Und ich erzählte. durch das Motorradfahren würde sich

28 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Lilian Faschinger, geboren in Kärnten, Studium der Anglistik und Geschichte an der Universität Graz; 1979 Promotion in englischer Literaturwissenschaft. 1975–1991 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Institut für Anglistik der Universität Graz, daneben Arbeit als literarische Übersetzerin aus dem Englischen und Amerikanischen (u.a. Gertrude Stein, John Banville, Paul Bowles) und Schriftstellerin. Seit 1992 freischaffend. Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzer 1990, Österreichisches Staatsstipendium für Literatur, Friedrich-Glauser-Preis 2008 und weitere Auszeichnungen; Gastprofessorin und -autorin an mehreren amerikanischen Universitäten (u.a. Dartmouth College, New York University und Washington University in St. Louis). Lebt in Wien. Schreibt Erzählungen und Romane, darunter „Die neue Scheherazade“ (1985), „Magdalena Sünderin“ (1995), „Wiener Passion“ (1999) und „Stadt der Verlierer“ (2007) - siehe auch BRUECKE Nr. 75 u. 111 im Online-Archiv. Lilian Faschinger wurde heuer mit dem Kulturpreis des Landes Kärnten ausgezeichnet (siehe auch Seite 16). ü Foto: Marko Lipu

seine Widerborstigkeit etwas legen. Die „Ihr Vater, also dein Großvater, wollte mein Vater mit seiner Kawasaki A1 Samu- Kawasaki kostete ein Heidengeld. Wir sie ihren Wurzeln näher bringen“, sagte rai aus Richtung Graz angefahren. mussten uns sehr einschränken, dein mein Vater. „Er war Italiener, aus Spoleto „Das musst du dir vorstellen, Sissi“, Großvater und ich. Aber was hätten wir gebürtig, und ist nach Brasilien ausge- erzählte er mir. „Ich fahre mit über hun- machen sollen?“ wandert, kurz nachdem Mussolini erschos- dert Sachen dahin, genieße die Geschwin- Laut meinem Vater, der mich mit tech- sen worden war. Ein überzeugter Faschist, digkeit, den Fahrtwind, und da rennt nischen Einzelheiten nicht verschonte, er hatte Angst vor den Amerikanern, und plötzlich etwas vor mir über die Straße, war die Präsentation der Kawasaki A1 das zu Recht. Das habe ich anfangs natür- etwas Großes, Langes. Ich sehe nicht Samurai im Jahre 1966 eine Sensation. lich nicht gewusst. Das und noch so einmal genau, ob es ein Mensch oder ein „Sie schlug ein wie eine Bombe“, erzähl- einiges.“ Tier ist. Ich bremse wie verrückt, das te er mir. „Den Motorradfans auf der Spoleto war das erste Ziel der Reise, Vorderrad bockt, ich verliere die Herr- ganzen Welt stockte der Atem. Ich war doch meine brasilianische Großmutter schaft über den Lenker, das Ding rutscht damals siebzehn und setzte mir die war von Italien im Allgemeinen und von unter mir weg, und es katapultiert mich VORLESE.PRVO BRANJE Maschine in den Kopf. Ein Jahr später Spoleto im Besonderen nicht sonderlich in ein Maisfeld. Ich liege also auf dem hatte ich sie. Die Kawasaki hat mein Leben begeistert und wollte so schnell wie mög- Bauch mitten im hohen Mais, im Dunkeln. verändert. Eine echte Zweitakt-Rakete. lich nach Wien. Da höre ich ein Rascheln, dann eine Stim- Praktisch eine Rennmaschine mit Stra- „Olindas Mutter war eine ganz ordinäre me, eine helle Stimme: ßenzulassung. Einunddreißig PS und eine Person und eine Hexe obendrein“, Mister, mister, are you alright? Spitzengeschwindigkeit von sagenhaften behauptete meine Großmutter, die Hexe, Ich versuche den Kopf zu drehen, es einhundertsiebzig Stundenkilometern. Der „man sah es auf den ersten Blick. Eine funktioniert, und ich begreife, dass ich Motor kam bis auf zehntausend Umdre- verbissene Aufsteigerin, die Tochter von mehr Glück als Verstand gehabt habe. Ich hungen pro Minute.“ Plantagenarbeitern. Kaffee. Sie war min- sehe einen Schatten über mir, eine lange, „Tatsächlich“, sagte ich. destens zwanzig Jahre jünger als ihr Mann, schmale Silhouette. Und habe mich augen- „Tatsächlich. Dank der zuverlässigen der aussah wie eine Erdkröte, dick und blicklich in sie verliebt. In die Silhouette Frischölschmierung.“ voller Warzen. Dass sie ihn seines Geldes deiner Mutter.“ „Ah.“ wegen geheiratet hatte, war mir sofort Die Sichtweise meiner Großmutter, der „Die Samurai war leicht, handlich und klar, mich täuscht man nicht so leicht. Hexe, war weniger sentimental. spritzig“, fuhr mein Vater fort. „Man Ordinär, aber arrogant, so wie es oft der „Diese magere brasilianische Ziege hat nannte sie auch den Kleinen Ritter.“ Er Fall ist. Olinda hatte die Arroganz von ihr, ihm nichts als Unglück gebracht. Im seufzte. „Ein Fahrgefühl, unwahrschein- und du hast sie von Olinda, das muss Grunde wollte sie ihn umbringen, das hat lich! Kannst du dich noch an unsere leider gesagt werden. Und überheblich sich gleich zu Anfang gezeigt. Und es ist Ausfahrten erinnern?“ und vulgär, wie sie war, wollte sie natür- ihr fast gelungen. Sieh ihn dir doch an! „Ja“, sagte ich. „Unvergesslich.“ lich nach Wien und mit der Erdkröte in Ein Säufer, der zu nichts mehr taugt. Man „Nicht wahr? Candy Red, das war die die Oper, ins Konzert, ins Theater, in die ist wirklich geschlagen mit einem solchen Farbe. Ein kräftiges, lebhaftes Rot. Dop- Kaffeehäuser, was weiß ich. Ich war ja Sohn.“ pelschleifenrahmen, Telegabel für die noch nie in Wien. Wozu auch? Die Wiener Führung des Vorderrades und Stahlrohr- sind unehrliche Menschen und schenken „Was für eine Begegnung!“ sagte Emma. schwinge mit zwei Federbeinen zur Hin- in ihren viel gerühmten Kaffeehäusern Du bist ein Kind der Liebe, soviel steht terradführung. Die Fahrerfußrasten waren schlechten Wein aus. Außerdem hat der fest. Erzähl weiter.“ hochklappbar. Weißt du noch?“ Steirer in seiner Heimat alles, was er … „Ja“, sagte ich. „Weiß ich noch.“ braucht.“ „Eine Legende, das Bike. Du verdankst Meine Mutter und ihre Eltern fuhren ihm dein Leben, Sissi. Ohne die Samurai also mit einem Mietauto von Italien nach wäre ich deiner Mutter nie begegnet, und Norden und über Venedig und Ljubljana es gäbe dich nicht.“ in Richtung Wien. Kurz nach Leibnitz Meinen Vater hätte es wegen der blieben sie an einer Tankstelle stehen. Kawasaki Samurai und wegen meiner Während ihr Vater voll tankte, stieg Olin- Mutter um ein Haar auch nicht mehr da kurz aus, um sich ein bisschen die gegeben. Nachdem Olinda ihr Abitur Beine zu vertreten. Da sah sie das goldene gemacht hatte, fuhren ihre Eltern mit ihr Gefieder eines Fasans in einem Feld auf nach Europa. der anderen Seite aufglänzen und lief über die Straße. In diesem Augenblick kam

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 29 2.Stelle: ein Plastikfeuerzeug aus ihrer gleichfalls Markenware, Ferragamo, Pollini, Brunate, Ich nahm den Nachtzug nach Rom mit goldfarbenen Handtasche. Alberto Gozzi, Forzieri -“ Kurswagen nach Neapel, ein Liegewagen- „Das ist ein Nichtraucherabteil“, sagte „Ich würde jetzt gern -“ abteil für zwei Frauen, recht geräumig, ich. „Sündteuer. Selbstverständlich schenkt und hoffte, ein gnädiges Schicksal würde Sie ignorierte diese Bemerkung, zünde- er sie mir. Ercole. Aber wissen Sie was?“ mir keine oder wenigstens eine ange- te sich eine Zigarette an und machte einen Sie sah mich erwartungsvoll an. nehme, wenig mitteilsame Reisegefährtin langen, genussvollen Zug. „Was?“ fragte ich, um ihr einen Gefallen bescheren. Das obere Bett war noch nicht „Endlich weg von Wien!“ sagte sie dann. zu tun. ausgeklappt, und ich setzte mich auf das „Eine furchtbare Stadt. Ordinäre Leute.“ „Es sind Imitationen. Produktpiraterie! untere, ans Fenster. Eine große Frau mit Sie blickte neckisch und näherte ihren Täuschend echt. Sehen Sie sich meine tizianrot gefärbten, toupierten Haaren um Mund meinem rechten Ohr. Die Duftme- Stiefel an.“ Wieder streckte sie ein die Fünfzig schob die Abteiltür mit Wucht lange aus billigem Haarspray und Nikotin strammes Bein in die Höhe, diesmal das VORLESE.PRVO BRANJE zur Seite. Sie trug einen fuchsroten Pelz- war überwältigend, und ich hielt den Atem andere. „Sergio Rossi. Kein Mensch kann mantel und war ganz außer Atem. an. „Ich fahre zu meinem Freund“, flüsterte sie vom Original unterscheiden. Die „Ein schrecklicher Bahnhof, der Süd- sie. „Wollen Sie seinen Namen wissen?“ Camorra hat die Hand im Spiel, wer sonst? bahnhof!“ stöhnte sie und schob, stieß und „Ehrlich gesagt -“ Die Clans beherrschen so gut wie alles. zerrte einen Koffer nach dem anderen ins „Ercole. Herkules! Dabei ist er nur eins Regieren über ganz Kampanien. Ich weiß Abteil. Nun wirkte es schon weniger einundsechzig groß und achtundfünfzig es von Ercole persönlich. Drogen, Waffen, geräumig. „Finden Sie nicht auch? Der Kilo schwer!“ Sie lachte laut. „Und was illegale Müllentsorgung, Designermode, Westbahnhof ist nicht viel besser, das glauben Sie, wie er mit Familiennamen Zement.“ Sie sah mich an. „Weshalb einzig Ästhetische daran ist die Statue der heißt?“ eigentlich Zement?“ Kaiserin Sissi in der Halle. Und erst der „Keine -“ „Ich glaube -“ Franz-Josefs-Bahnhof! Grauenhaft. Von „Caruso!“ Sie lachte noch lauter, die Meine Antwort interessierte sie nicht. Wien Mitte ganz zu schweigen. Man soliden falschen Zähne blinkten. „Es „Wie auch immer. Er hat Kontakte zu bekommt es mit der Angst zu tun, wenn stimmt, Ehrenwort. Natürlich ist er jünger ein, zwei Leuten. Nicht ungefährlich, kann man abends wegfährt. Sie nicht? Als Frau als ich, für ältere Männer habe ich nie viel ich Ihnen sagen.“ allein, meine ich. Und ich bin nicht furcht- übrig gehabt. Er hat ein Schuhgeschäft in Sie dehnte und räkelte sich. sam von Natur. Das Gesindel, das sich Neapel, ich decke meinen Bedarf bei ihm. „Ach, Italien! Das pralle Leben!“ rief sie hier herumtreibt! Nichts als Ausländer. An Schuhen und – na ja, Sie wissen schon.“ dann. „Passione! Pericolo!“ Eine Vulgarität sondergleichen. Finden Sie stieß mich mit dem Ellbogen in die Die Liegewagenschaffnerin schob die Sie nicht auch?“ Seite und zwinkerte. „Ich sage Ihnen, der Tür zur Seite und blickte beunruhigt ins Sie legte den Pelzmantel ab und hängte Mann ist ein Vulkan! Bricht aus wie der Abteil. Sie war jung, hatte das blonde Haar ihn an einen Haken. Darunter trug sie Vesuv anno vierundvierzig. Jedes Mal. unter der Uniformmütze zu einem Pfer- weiße Jeans, die einen Hintern von beacht- Verlässlich.“ Sie kicherte wie ein Schul- deschwanz gebunden und sah müde aus. lichen Ausmaßen und kolossale Ober- mädchen. „Sie werden begreifen, dass ich „Was ist hier los?“ schenkel einquetschten, so gut sie es nach Neapel fahre, so oft ich kann. Ein „Was soll denn los sein?“ sagte meine vermochten, und ein enges, langärmeliges jüngerer Mann ist ein Geschenk des Him- Mitreisende gereizt. „Man plaudert ein T-Shirt mit Leopardenfellmuster, unter mels. Finden Sie nicht auch? Ercole ist bisschen. Man unterhält sich.“ dem ein Fettwulst den anderen überlapp- ausgesprochen unglücklich verheiratet. „Außerdem ist Rauchen im Abteil ver- te. Dann stellte sie sich vor mich hin und Seine Frau arbeitet auch im Schuhgeschäft. boten.“ stützte die Arme in die Hüften. Ihr über Medea.“ Ein Wiehern. „Ehrlich, so heißt „Haben Sie nichts Besseres zu tun, als dem breiten goldfarbenen Gürtel mit sie. Man glaubt es nicht. Hässlich wie die zu spionieren? Machen Sie wenigstens die strassbesetzter Schnalle gefährlich weit Nacht.“ Die dralle Wienerin streckte ein Betten, wenn Sie schon hier sind.“ vorspringender Bauch war wenige Zenti- Bein aus. „Ich habe diese Stiefel im meter von meinem Gesicht entfernt. Sie Geschäft anprobiert, und sie ist vor mir Ich tat die ganze Nacht kein Auge zu. roch intensiv nach Haarspray. Solche gehockt, hat sie mir übergestreift und Die redselige Wienerin redete auch im Pflanzen wuchsen und gediehen nur in nicht den blassesten Schimmer gehabt, Schlaf. Sie murmelte, raunte, klagte, jam- Wien, die Stadt war das ideale Habitat für dass ich mit ihrem Mann seit zwei Jahren merte, seufzte, stöhnte, schnatterte, brab- diesen Typus. Ich drückte mich in die Ecke -“ Wieder zwinkerte sie. „Sie verstehen belte, nuschelte, schrie. Ich verstand kein neben dem Fenster. schon.“ Wort. „Finden Sie nicht auch?“ wiederholte „Also, ich möchte -“ Am Morgen wirkte sie erschöpft und sie drohend und neigte sich noch näher Die Dame war nicht zu bremsen. mürrisch und sagte nichts. Keine Silbe. zu mir. Ich wich zurück, so weit ich „Na ja, zum Trost hat sie schließlich den Am Hauptbahnhof in Neapel trennten wir konnte. Sohn. Er ist achtzehn, ein unglaublich gut uns stumm. „Ach, ich weiß nicht, ich -“ aussehender Kerl. Und sportlich! Spielt „Sie finden es auch, ich dachte es mir.“ beim SSC Napoli. Ehrenwort. In der Mein Ansatz einer Antwort hatte sie Jugendmannschaft. A-Junioren. Ich sage offenbar zufrieden gestellt, denn sie rich- Ihnen, wenn ich nicht schon mit dem Vater * „Die Unzertrennlichen“ ist der Arbeitstitel für den neuen Roman mit den Hauptschauplätzen tete sich wieder auf und zog die Lippen – Sie wissen, was ich meine. Und was Sausal (Südsteiermark) und die Insel Procida auseinander, sodass eine Reihe solider denken Sie, wie der heißt? Der Sohn? Sie (Italien), an dem die preisgekrönte Autorin gerade falscher Zähne sichtbar wurde. Dann ließ glauben es nicht. Enea. Das heißt Äneas. in Paris schreibt – er soll gegen Ende des Jahres bei Hanser erscheinen und ist so etwas wie eine sie sich neben mich auf das Bett fallen, Äneas!“ „lockere“ Fortsetzung für ihr letztes Werk, die schlug die Beine in den hochhackigen, Erneut ein Wiehern. Dann rückte ihr „Stadt der Verlierer“ – siehe dazu auch Bruecke beigefarbenen Stiefeln übereinander, Kopf abermals bis auf wenige Zentimeter Nr. 75/März 2007 bzw. Bruecke 111+1 und auch deren Schaft mit mehreren Reihen fröhlich an mein Ohr heran. ihre Gedichte in der Jubiläumsausgabe 111. Diese Textstellen hat Lilian Faschinger der BRUECKE wippender Lederfransen geschmückt war, „Und die Schuhe“, flüsterte sie, „also, dankenswerter Weise zum Vorabdruck zur und nahm ein Päckchen Parisienne und die Schuhe, das ist feinste italienische Verfügung gestellt.

30 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Jani Oswald, geb. 1957 in Klagenfurt, studierte Rechtswissenschaften und arbeitet als Manager in einem Versicherungsunternehmen in Wien, daneben Tätigkeit als „unfreier“ Schriftsteller, verschiedene Genre-überschreitende Projekte mit Musikern auf dem Gebiet der Folklore, des Jazz und der Ernsten Musik, zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien sowie eine Reihe von selbständigen Lyrikbänden, zuletzt „Andante Mizzi“, 2010, bei Drava. In den 1980er Jahren Herausgeber und Chefredakteur der slowenischen Literaturzeitung Mladje. Oswald bezeichnet sich als „Postslowene“ und überschreitet in seiner Poetik programmatisch Wort- und Sprachgrenzen. Foto: copyright by Gerhard Maurer

Jani Oswald Ein schönes internationales Projekt, wie es die slowe- nische Schreibwerkstätte in Kärnten werden könnte, ist HOMELAND – Teil II die Waldorfschule in Maribor. www.freunde-waldorf.de ! free Lander ! Pharma viel Kärnten-Slowenien-Literatur

Ins Fluss ins Zeug Fahr ma Vill Der von der Volbankova ustanova/Privatstiftung und den beiden slowenischen Kulturverbänden mein Flug my fly ach para Krüöanska kulturna zveza/Christlicher mein Freud Celsus geh Kulturverband/KKZ und Slovenska prosvetna mein mit läut ma aus See zveza/Slowenischer Kulturverband/SPZ Mensch heut mir umern Bad ausgeschriebene Schreibwettbewerb „Na dan z mein Strass Aussee ma besed(il)o(m)“ lädt bis zum 5. Mai (Einreich- mein Glitzerspritzer geh viel schluss) Jugendliche in drei Alterskategorienein, mit genommen ach fiel die slowenische Sprache, Schrift und Literatur Feunderl muss ins golden kennenzulernen. Leiter des Projektteams ist Wirt Dach dich lassen Miha Vrbinc, Direktor des Slowenischen schafft amikal Innsbruck Gymnansiums. Ziel ist ein langfristiger Aufbau mein Herrgott noch bin in ihm einer Kärntner-slowenischen Literatur- und amal in fremder der Fremde Schreibkompetenz mittels Früherkennung des Lander fahr dahin Schreibpotentials von Kindern und Jugendlichen in windisch mein Straßen in Kärnten. Dazu soll ein Netzwerk slowenisch- andersch er seids oh Maria sprachiger Pädagogen zur Förderung der ihr und and Elend Rain pod Sprachkompetenz des Nachwuchses aufgebaut dlich free dlich gor je nach ∫ihpolje werden. So ist ein wesentlicher Bestandteil miteinander Pharma free A dieser Initiative der Aufbau eines Weiterbil- Karman Ghia dungs angebotes im Sinne einer „Schreibwerk- statt“ für Pflichtschul- und AHS/BHS- schiach seids Pädagogen durch die Pädagogische Hochschule olle schleich ? Klimawandel (PH) – Viktor-Frankl-Hochschule in Kooperation zeich volle mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Es selb AG geht dabei um das Begleiten des Schreib- Gar nicht cool so ma ausse prozesses und um die didaktisch-methodische bangen wir ich fahr ma Ford Vorbereitung der Lehrer für die praktische keinen Klima in ihm der Fremde Schreibarbeit. Der Auftakt erfolgt am wandeln geben bin ins Bruck 8. Februar, dem slowenischen Kulturfeiertag, lassen ins Schluss an der PH in Klagenfurt. Die erste Preisver- noch Tsunami Strich leihung ist für 16. Juni angesetzt. I gibts med nami weder kriech Krach nformationen erhält man im Internet unter einen Angriff auf eingefahren der Adresse: www.promlad.at verblichen den e LK verstorben Slowenisch-Schreibwettbewerb „pisana promlad“ den Verderb den Am Bewerb können Jugendliche in drei Alterskategorien großen Landes teilnehmen, wobei verschiedene Textsorten zur Wahl Sonnen runter stehen: Ganges 8-11 Jahre: entweder eine Beschreibung eines Tieres/ einer Person oder 3-5 Gedichte (Sprachspiele, Auszähl- reime ...) Sowie Wenen 12-15 Jahre: entweder ein Bericht (über einen Ausflug) können überhaupt sich oder ein (modernes) Märchen 16-20 Jahre: entweder eine Film-/Theater-/Konzert- sparen ein Kultur nur Kritik oder eine Kurzgeschichte (bis 800 Wörter) oder muss das Ziel bewahren 3-5 Gedichte (z. B. Sonette). oder weder statt ent zwein oder drein oder dreun zöhn öndlich rein seun unrund Volks Lieds Ofen siven Seifen Opern apern E hinaus A einestages

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 31 BUCH.MUSIK.TIPPS

Ein Rückblick auf 2010: Welche literarischen und musikalischen Höhepunkte das vergangene Jahr brachte, verrät DIE BRUECKE in einer ganz speziellen „Besten Liste“ – Vier Bücher und zwei CDs werden vorgestellt – welche die Redaktion so beeindruckten, dass sie uns noch lange in Erinnerung bleiben werden!

ROMAN SATIRE CD Peter Handke präsentiert mit seinem Roman Es ist schon komisch, aber manchmal Wir sagen „Dankeschön“, und zwar den „Immer noch Sturm“ nicht nur eine Zeitreise, brauchen Bücher relativ lange, um ins 5/8erln in Ehren, die aus ihrem Mix aus sondern auch einen Gedächtnisfeger über Bewusstsein der Menschen zu gelangen. Wienerlied, Soul und Pop den Soundtrack für den Kärntner Widerstandskampf und seine Dem Milena Verlag ist es zu verdanken, das kommende Jahr schufen. Denn während Heimat. Die Namen sind geläufig und er dass das 1966 von Otto Basil geschriebene in der BRUECKE im Sommer 2010 noch wechselt zwischen Theater- und Prosatexten Werk „Wenn das der Führer wüsste“ neu „Quiet is the new loud“ proklamiert wurde bzw. endet mit Monologen, Dialogen, Tiraden aufgelegt wurde. Die fiktive Frage von Basil (siehe Nr. 109, S. 52), heißt es jetzt „Mund- und Litaneien. Es herrscht ein Wechselbad „Was, wenn doch alles ganz anders art is the new Austro-Pop“. Die Mischung der Gefühle. Einblicke in die Kärntner Seele gekommen wäre?“ wollte sich eine Vielzahl aus Energie und Wut sollte auch auf ihrem und in das Gedächtnis der Zeit schafft der der Leserschaft stellen. Was, wenn Hitler zweiten Album nicht ungehört bleiben. Und Autor mit einem Zeitsprung zu den Slowenen doch den Krieg gewonnen hätte und die „Bitteschön!“, wer mehr von den Tradi tiona- ins Jauntal. Atombombe irrtümlich ihr Ziel verfehlt hätte? listen hören möchte, der kann sie am 3. März in der Kulturwerkstatt in Hard (Vbg.) hören. Peter Handke Otto Basil Immer noch Sturm Wenn das der Führer wüsste 5/8 in Ehren Suhrkamp, Berlin 2010 Milena Verlag, Wien 2010 Bitteschön! 166 Seiten, Euro 16,40 384 Seiten, Euro 23,90 Viennese Soulfood Records/Hoanzl, 2010, Euro 17,- ISBN: 978-3-518-42131-4 ISBN: 978-3-85286-197-5 www.5achterl.at

PROSA ROMAN CD-BOX Es ist nie „zu spät“ heimische Literatur zu Hoch vom Norden her kommt Sofi Oksanen Mit der Box „Original Mono Recordings“ wird entdecken. Neben dem Werk Handkes mit ihrem Roman „Fegefeuer“ und begeis ter- die Strahlkraft von den Alben „Bob Dylan“ empfiehlt sich auch der aus Villach stam- te von dort aus Literaturpublikum und bis „John Wesley Harding“ auf 9 CDs in ein mende Werner Kofler, dessen mehr als Kritiker aus unterschiedlichen Ecken der neues Licht stellt. Sind die „dylaneske“ zwanzig Publikationen immer wieder für Kultur. DIE BRUECKE zeigte sich von dem näselnde Stimme und die sparsame Begeisterung bei den Kritikern sorgten. So Werk der Halb-Estin, Halb-Finnin beein- Instrumentierung typisch, sie spielen jedoch geht es der BRUECKE auch mit seinem druckt. So vielschichtig war wohl kaum eine eine untergeordnete Rolle. Die Energie der aktuellen Werk „Zu spät“, das als komplexes andere Geschichte wie die Begegnung einer Songs kommt vielmehr durch das grandiose Textgebilde entsteht und danach vom Autor alten Bäuerin und einer jungen, sich auf der Wechselspiel der Gefühle, der Texte sowie schön langsam wieder abgetragen wird. Ein Flucht befindenden Prostituierten, die der einzigartigen Atmosphäre seiner Platten „Versuch über das Scheitern“ zerfetzt die Geschichte und Geschichten aus Estland zustande. Durch die nun vorliegenden Mono- Erinnerung in einzelne Stücke und lässt erzählte. Die junge Autorin traf den Zeitnagel Pressungen kann der Hörer klanglich Bilder wie bei einer „Sofortbildkamera“ an der richtigen Stelle: Opfer sind immer die reduzierte Geräusche wahrnehmen, wie sie entstehen. Frauen. bis jetzt im Verborgenen geblieben sind.

Werner Kofler Sofi Oksanen Bob Dylan Zu spät Fegefeuer The Original Mono Recordings (9 CDs) Sonderzahl, Wien 2010 Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010 Columbia/Sony Music 2010, Euro 74,99 72 Seiten, Euro 14,- 400 Seiten, Euro 20,60 www.bobdylan.com ISBN: 978-3-85449-338-9 ISBN: 978-3-462-04234-4

32 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Menschenbilder. Mannsbilder. Vorbilder. Sehenswertes, Lesenswertes und Aktuelles aus Kärntner Publikationen über Darstellungen von Identitäten

Nazaj. Zurück. Valentin Oman ist „zurück“. lichen. Ob als Bacchus mit sinnlichen BILDBAND.BUCHTIPPS Nach 13 Jahren der Ausstellungsverwei- Lippen bei Caravaggio, als Patroklos bei gerung ob der politischen Verhältnisse im Jacques Louis David, als tanzende Verfüh- Land stellte einer der bedeutendsten rer bei Renoir, als Gentlemen, als prunk- österreichischen Künstler wieder in volle Regenten bei Rigaud oder als väter- Kärnten aus. An drei Orten in Villach/ liche Figuren: Sie alle sind Konstruktionen Beljak präsentierte der 1935 in St. einer vorherrschenden männlichen (Blick-) ∏ Stefan/ teben bei Villach geborene Kärnt- Ästhetik, die zwischen Wissen, Autorität, Valentin Oman, aus der Reihe schriftbilder: ner Slowene in einer Personale, dass er Schönheit und Erotik oszillieren. Kontras- carso 2008/2010 trotz der langen Unsichtbarkeit alles ande- tierend dazu werden Werke von Johannes re als untätig war. Unter dem Titel ecce Grützke, Sigmar Polke, John Currin, Fran- homo – terra incognita wurde das Kunst- cis Bacon oder Lucian Freud als besessene haus Sudhaus – einer der anregendsten Maler des Fleisches eingefügt, die mit ihrer und ausgefallensten aber mittlerweile sehr eigenen Ästhetik (des Hässlichen) vor- viel und gut genutzten kulturellen Schau- herrschende Männerklischees dekonstru- plätze Kärntens – mit seinen Zyklen als ieren und in Frage stellen. Erwähnenswert künstlerische Antworten auf seine allum- sind auch die Arbeiten von Caillebotte, fassende Frage nach dem Wesen des der mit seinen maskulin, realistisch und Menschen großartig bespielt, was in der unprätentiösen Darstellungen von Pariser Galerie Freihausgasse mit ecce homo (Sie- Parkettschleifern gewöhnlich Sterbliche Gustave Caillebotte, Die Parkettschleifer, 1876. he, der Mensch), fortgesetzt wurde. Im auf Leinwand bannte und diese dadurch Dinzlschloss konnte mensch den reise- als neue noble Männlichkeit bewertete. spuren des Zeitenwanderers (ORF Kul- Romale! Persönliches über Aufbruch, turchef Martin Traxl) foIgen. In seinen Kunst und Aktivismus. Die Beiträge dieser Tafelbildern weist er auf die Vielschich- Publikation stammen mehrheitlich von tigkeit und das Fragile des Menschen hin. den Mitwirkenden der ROMALE!102 (zeit- Durch sein bezeichnendes Wechselspiel genössisches Roma-Kunstfestival), die von Strukturierung und Verunklärung – bereits zum zweiten Mal in Graz stattge- durch die Überlagerung von Schriftbildern funden hat. Das vorherrschende Bild der – verdeckt er die Figuren partiell und lässt Roma ist in der Öffentlichkeit das eines sie dadurch noch geheimnisvoller erschei- einheitlich-homogenen Volkes, das von nen. Schriften bzw. Texte sind für ihn diffusen Fremdbildern und idealisierten niemals rein dekorative Elemente, viel- Selbstzuschreibungen bestimmt ist. Die mehr archiviert er sie in seinen Arbeiten. kulturelle Vielfalt dieser zehn bis zwölf Der erst kürzlich verstorbene Roma-Literat In Titeln wie „Croatia I“, „Piraner Kreuz- Millionen in Europa lebenden Menschen Ilja Jovanovi´c. weg“ oder „My lai“ bezieht sich Oman auf ist aber vielmehr mit Heterogenität zu das politische Geschehen. In seiner Werk- beschreiben. Romale! ist der Vokativ des Valentin oman nazaj Hermagoras Verlag/Mohorjeva zaloäba schau waren weiters Zeichnungen, Reise- Wortes Rom (auf Romanes: Mann oder Klagenfurt/Celovec 2010 skizzen und fotografische Arbeiten zu Mensch) und ist als Aufruf zu politischer 208 Seiten, Euro 49,- sehen. Die gesamte Ausstellung ist als und gesellschaftlicher Beteiligung und als ISBN: 978-3-7086-0563-0

Monografie im Hermagoras Verlag/Mohor- Bekenntnis zu einer neu und positiv defi- Gabrielle Thuller jeva Druªba erschienen – mit einem nierten Identität zu verstehen. In diesem Mannsbilder – Faszinierende Männer Vorwort des ebenfalls aus Villach stam- Buch präsentieren herausragende Persön- Belser Verlag, Stuttgart 2010 menden Martin Traxl sowie einem von lichkeiten der Roma-Community aus bil- Gebunden, 128 Seiten, Euro 29,95 ISBN: 978-3-76302551 Andrea Zsutty (BA Kunstforum) geführten dender Kunst, Film und Literatur ihre Künstlerinterview. Arbeiten zu Themen wie struktureller Ursula Glaeser, Astrid Kury (Hg.) Mannsbilder. Schöne – faszinierende Gewalt in der Gesellschaft, Roma-Kli- Romale! Männer – in der Kunst. Die Autorin des schees, Mechanismen der Ausgrenzung Persönliches über Aufbruch, Kunst und Aktivismus Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec 2010 ersten Bildbandes, der Darstellungen fas- und Unterdrückung. In persönlichen Zeug- 80 Seiten, Euro 14,80 zinierender Männer in Kunstwerken der nissen nehmen sie Stellung zu Fragen ISBN: 978-3-85435-641-7 Malerei und der Fotografie darstellt, ist über Aktivismus, Identität und Integration die in Klagenfurt lebende und arbeitende als Angehörige der größten europäischen Schriftstellerin Gabrielle Thuller. Sie wirft Minderheit. Die Roma-Aktivisten dienen anhand von 120 farbigen Abbildungen in dieser Art als Vorbilder einer eigenen einen kunst historischen Blick auf die individuellen Identität. Merkmale und Maskeraden des Männ- e Stefanie Feodorow

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 33 BUCH.MUSIK.TIPPS

eeee e eeeee e eeee eeeee CYBER.BUCH+CD+DVD WORT.WELTEN LAND.KARTE WANDER.ATLAS Das Werk ist das Ergebnis einer In ihrem mehrfach preisgekrön- Die Vorstellung der Menschheit Gleich zu Jahresbeginn gibt es mehr als 20-jährigen erfolg- tem Auswandererportrait durch die Zeit zu reisen war wieder Neues aus der UNIKUM- reichen Vernetzung: die Pioniere Tauben fliegen auf (Schweizer nicht zum ersten Mal die Grund- Reihe für wissbegierige und rei- der Audiovisions- und Netzkunst Buchpreis u. Deutscher Buch- lage für eine phantastische selustige Grenzgänger. Auf STATION ROSE blicken zurück. preis 2010) schreibt Melinda Geschichte. Félix J. Palma hat in gewohnte eigentümliche und 1988 hat das Medienkünstler- Nadj Abonji wortgewaltig (fast) seinem Roman drei mögliche explorative Weise werden diese Duo Elisa Rose und Gary Danner seitenlange Satzkonstruktionen Beweggründe für eine Zeitreise auf die Suche nach den verges- in der Wiener Margaretenstraße mit schier endlosen Beistrichfol- zu einem seitenstarken Druck- senen Orten in die Grenzregion das erste öffentliche Medienlabor gen. Auch wenn das Leben der werk verfasst. Als Schauplatz von Kärnten, Friaul-Julisch als multimediale Kunststation mit Autorin Melinda Nadj Abonji, wählt er London gegen Ende Venetien und Slowenien diesem Namen (STR) gegründet. 1968 in der Vojvodina geboren des 19. Jahrhunderts. Der wohl- geschickt. Sie folgen somit den Damals waren ihre ersten Arbei- und später in der Schweiz aufge- habende Andrew ist kurz davor Spuren von Künstlern, die mit ten technologiebedingt noch eine wachsen, einige Parallelen mit den Freitod zu wählen, um sich marginalen Anhaltspunkten an Mischung aus analoger und digi- der Protagonistin ihres Romanes im Tod wieder mit seiner von ihre Reiseziele entsandt wurden taler Kunst. Im Zuge ihres Kairo- aufweist, handelt es sich um Jack the Ripper ermordeten und ihre Eindrücke literarisch aufenthalts 1988/99 öffneten sie keine reine Autobiografie. Es ist Geliebten zu vereinen. Claire oder fotografisch in diesem sich der arabischorientalischen die Geschichte von Ildiko Kocsis verliebt sich auf einer Zeitreise Nachschlagewerk festgehalten Welt. In diesen Feldforschungen und ihrer Familie, die in der Ver- in den glorreichen Feldherrn haben. In diesem besonderen liegt rückblickend auch der gangenheit von der Vojvodina in Shackleton, der in einem sagen- Atlas wurden so 72 Orte von 18 Beginn rund um die Begrifflich- die Schweiz emigrierten und umwobenen Krieg der Roboter Autoren und 7 Fotografen (in 3 keiten von Cyberkultur und Cyber- dort hart an einem besseren gegen die Menschheit das Sprachen: dt., slow., ital.) karto-

für Liebhaber bzw. hoher Grad an Spezialisierung für Liebhaber bzw. space - STR fokussierten sich Leben arbeiten. In ihren Erin- London einer ferner Zukunft vor grafiert. Diese Orte werden aus e nach ihrer Rückkehr auf die The- nerungen taucht sie immer den Maschinenmenschen erret- den unterschiedlichsten Per- men East West/Cyberculture/ wieder in eine ferne (Vojvodina) tet. Als dritter Akteur in dieser spektiven gezeigt, teilweise rät- Gunafa Clubbing (erste online- und einer ihr fremd gebliebenen historisch futuristischen Lektü- selhaft und unzugänglich – wie Parties). Als STR Wien als Basis Welt (Schweiz) ein – ohne dabei re erscheint Inspektor Garrett, die Orte selbst, von denen sie aufgaben und 1991 nach Frank- sentimental oder verklärend zu der unter Verwendung von handeln. Das Versprechen aller- furt übersiedelten, proklamierten wirken. Zwischen Traubisoda magischen Zeitlöchern einen dings lautet: Wer sich an diese einzigartig, meisterhaft / sie mit Cyberspace is our Land und gebratenem Huhn mit Mörder – wiederum aus der Orte begibt und sich auf sie – ihre neue Heimat gefunden zu

eeee Paprikakartoffeln, Begräbnissen, Zukunft – zu stellen versucht. unter Einsatz all seiner Sinnes- haben. Ihr Digital Bohemian Life- Streitigkeiten auf Hochzeiten Teilweise langatmige und ideen- organe – einlässt, kehrt als ver- style ist auch heute noch geprägt und amourösen Songtexten aus lose Passagen überbrückt eine änderter und bereicherter von der Emanzipation von dem Radio werden Anekdoten allwissende Erzählstimme, die Mensch nach Hause zurück. vorherrschenden Bild-, Video- und beeindruckend / beeindruckend der Familie mit der Geschichte den Leser immer wieder direkt Was allerdings auffällt sind die e Soundtraditionen. Einen Grund für eines hinterbliebenen und still- und belehrend anspricht. – verglichen zur Seitengröße –

eee ihren Erfolg sehen sie im gelebten stehenden Ex-Jugoslawien ver- Obwohl es der Titel in die Best- verhältnismäßig kleinformatigen male/female-Konzept (nach Timo- woben. Ihr Leben als Angehörige sellerlisten geschafft hat und SW-Bilder. Wer sich farbige thy Leary). Mit der ambitionierten einer ungarischen Minderheit mit mehreren Preisen ausge- Impressionen erwartet, wird Kombi haben sie ihr Schaffen auf aus Serbien wird durch den Ritus zeichnet wurde, gibt es bessere sich daher schon selbst an die 190 Seiten zusammengefasst und der Einbürgerung in die Schweiz und faszinierendere Gedanken besonderen Orte begeben müs- mit Bild und Texten dokumentiert. nicht leichter. Mit Klarheit und über den Mythos der Zeit und sen. Apropos besonders: wenn Ein weiteres Plus der Publikation Humor beschreibt sie dabei die mögliche existierende Parallel- Sie Glück hatten und schon originell und inspirierend / des Verlages für Moderne Kunst Schwierigkeiten, die aus einem welten. Auf alle Fälle hat der einen Atlanten der ersten Aufla- ee sind ihre auf CD und DVD archi- (vermutlich) europäischen Spanier mit seinem Werk die ge Ihr Eigen nennen, haben Sie ee vierten Arbeiten sowie Beiträge Widerspruch von Integration Meinungen der Leserschaft mit sich wirklich ein Unikum über STR von Peter Noever, und Identität entstehen. seinen Zeittheorien, verpackt in geschnappt. Hans Diebner, u.a.. Sex & Crime, gespalten. diskutabel / diskutabel Melinda Nadj Abonji UNIKUM u.a. Tauben fliegen auf Atlas der besonderen Orte eee Station Rose Félix J. Palma e 20 Digital Years Plus. 1988-2010 Jung und Jung Verlag, Salzburg 2010 Die Landkarte der Zeit Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec 2011 Verlag für Moderne Kunst,Nürnberg 314 Seiten, Euro 22 Verlag Kindler, 2010 Leinen gebunden, Buch+CD+DVD.190 Seiten, Euro 40 ISBN: 978-3-902497-78-9 Gebunden, 720 Seiten, Euro 24,95.- 248 Seiten, Euro 38,90

Bewertung: ISBN: 978-3869841113 ISBN: 978-3463405773 ISBN: 978-3-85435-629-5

34 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 BUCH.MUSIK.TIPPS

eeee eeee eeee eeeee MAUER.TRIP LEBEN.ØØ SALZ.KRUSTEN HÖR+BUCH Maik Klingenberg ist total ver- Mit diesem literarischen Stoff Ein bitterer und tragischko- „Sie reisen nach Kannibalien,“ liebt und hat voll den Frust, weil werden verstaubte Mathematik- mischer Roman am Ende des sagte Tschabuschnigg, wenn in Tatjana aus seiner Klasse jeden kenntnisse aufgefrischt.Dabei 20. Jh, der von den Schwierig- Klagenfurt von unserem Reise- zu ihrer Party eingeladen hat. widerlegen auch die neuen Dop- keiten menschlicher Bezie- ziele die Rede war (Ida von Fast alle, denn er hat eben auch pelnummern der Bruecke, dass hungen handelt und vom Leben Düringsfeld). Dieser Tipp bezieht keine Einladung bekommen und 1 + 1 nicht immer 2 sein müs- in einer fraktalen Geometrie sich auf die Reihe Europa Erlesen nun ist er unsicher, ob er denn sen wie auch der Held dieser (- der Selbstähnlichkeit). In Inns- des Wieser Verlages und soll dem zur Gruppe der Langweiler und Erzählung. Christian ist 36 Jahre bruck treffen zwei Menschen Leser zur Vertiefung und Erweite- Idioten zählt. So voller Frust geht alt, Mathematikprofessor an aufeinander, wie sie unter- rung der neuen BRUECKE-Serie er in die Sommerferien und die einer AHS und wohnt noch schiedlicher nicht sein können. PERLEN.DER.ADRIA: Ragusa – Perspektive für die nächsten immer zu Hause bei seiner Mut- Denn Klaus ist Natur, Natur ist Dubrovnik (Seite 50) eine litera- Wochen ist nicht die Beste. Die ter. Zahlen und Ziffern sind sein Klaus und Nina ist Mathematik, rische Brücke nach Dalmatien Mutter zieht es mal wieder in die einziges Interesse. Doch die Mathematik ist Nina. Trotz schlagen. So wie der Artikel mit Entzugsklinik, die sie überall als Regelmäßigkeit und Eintönigkeit dieses unüberwindbaren Hin- einem Shakespeare Zitat endet, Schönheitsfarm bezeichnet und seines Alltags ändern sich mit dernisses zwischen verstanden beginnt die nicht mehr ganz so der Vater entschwindet mit sei- der Zustellung eines neuen Pin- werden und den Anderen ver- neue Publikation mit einem eben- ner flotten Sekretärin für zwei codes. Er beginnt sein Leben stehen können, werden sie ein solchen aus „Was ihr wollt“. Dass Wochen, um eine wichtige neu zu spüren und plötzlich (Un)-Paar. Aber eigentlich exis- die Texte auch heute noch mehr Dienstreise anzutreten. Als er stellt er sich die Frage, ob es tieren sie zu dritt. Denn Klaus als lesenswert sind, zeigt sich sich schon fast mit einer Endlos- denn möglich sei, dass er sich liebt seine Tante Rosemarie und durch die Neuauflage einiger aus- schleife gähnender Langeweile in der Sprechstunde gerade in Rosemarie ist Schauspiel, gewählter Texte als Hörbuch. abgefunden hat, steht sein Mit- die Mutter eines Schülers ver- Schauspiel ist Rosemarie. Das Durch die Stimmen von schüler, der Russlanddeutsche liebt hat? In seinen Ausfüh- Szenario dieser Dreiecksbezie- Mercedes Echerer (siehe auch Tschick mit einem geklauten rungen über das Leben zweifelt hung spitzt sich in den unter- kultur.tipp Seite 9) und Florentin Lada vor dem Haus und eine er an der Widerspruchslosigkeit schiedlichen Gedankenwelten Groll erblickt der Hörer den Glanz abenteuerliche Reise beginnt, von Axiomen und an der Mathe- der einzelnen Charaktere zu der Promenade von Split im die eigentlich in der Walachei bei matik als Wissenschaft der Ana- und auf einem Konzert in Schuh eines Reisenden (Peter Verwandten enden soll. Der logien. Das Ergebnis ist eine Genua, inmitten einer mathema- Handke), die schreckliche Tollwut sommerliche Ausflug führt die Welt, beschrieben durch seine tischen Harmonie aus Worten der Trockenheit (Vladimir Nazor), beiden Jungen an neue Erfah- Analysen und Ableitungen, in und Klang, scheint das Undenk- unterbewusste Konfusionen des rungen heran - im Umgang mit der er sich mit fantasievollen bare zu passieren. Doch kann Primitiven im Zuge des rituellen anderen Menschen, denen sie philosophischen Betrachtungen Klaus seine Gefühle vor Nina Städtemordens (Bogdan begegnen und untereinander. an Phänomene wie die der verbergen? Oder kann sich Nina Bogdanovic ´) oder trinkt als zügel- Der Autor entwickelt ein Rie- Unendlichkeit, der Endlichkeit diese mit ihrer Mathematik aus loser Säugling Mutterliebe aus senabenteuer, das den Leser um und dem Nichts nähert – mitun- dem Gefühl heraus (aus)rech- der Brust seiner morlakischen und durch Berlin führt – vor ter eine fatale Dreifaltigkeit. nen? Mit einem nüchternen Amme (Enzo Bettiza). Rhythmus- allem den Osten der ehemaligen Hubert Canaval, geboren 1962 Blick holt der Autor die unter- reiche und traditionelle Interpre- Mauerstadt - und die Lebens- in Klagenfurt, studierte an der schiedlichen Lebensinhalte an tationen der Wiener Tschuschen- freude dieser großen Metropole Filmakademie Wien Regie und die Oberfläche. Und je mehr sie kapelle sorgen für eine zusätz- spürbar macht. Wolfgang Herrn- Schnitt (bei Axel Corti), wo er sich in ihren eigenen Philoso- liche (musikalische) Ent- dorf, 1965 in Hamburg geboren, mittlerweile selbst Regie unter- phien vertiefen und vom Alltag deckungsreise Dalmatiens. hat Malerei studiert und u. a. für richtet. Sein erstes Theater- entfernen, umso ähnlicher die Titanic gezeichnet. 2002 stück „das neïd-projekt“ wurde werden sie sich wieder – in Johann Strutz (Hg.) Dalmatien – Europa Erlesen erschien sein Debütroman „In 2009 am Dortmunder Schau- ihrer Einsamkeit. Bleibt da noch Wieser Verlag, Celovec 1998 Plüschgewittern“. Vor zwei Jah- spielhaus uraufgeführt. Es ist Hoffnung auf das Aufbrechen Leinen gebunden, ren wurde er mit dem Deutschen seine erste Veröffentlichung der harten und salzigen Kruste 285 Seiten, Euro 12,95 Erzählerpreis ausgezeichnet. einer Erzählung. des Lebens? ISBN: 978-3-85129-225-1

Wolfgang Herrndorf Hubert Canaval Otto Licha Verein Die2 (Hg.) tschick Der Gott der Nullen Salzkruste Dalmatien – Europa Erhören Rowohlt, Berlin 2010 Der Drehbuchverlag, Wien 2010 Limbus Verlag, Innsbruck 2010 Wieser Verlag, Klagenfurt 2010, Gebunden, 256 Seiten, Euro 16,95 136 Seiten, Euro 20,50 Gebunden, 156 Seiten, Euro 17,90 Audio CD, Euro 12,95 ISBN: 978-3-87134-710-8 ISBN: 978-3-902676-52-8 ISBN: 978-3-902534-40-8 ISBN: 978-3-902789-07-5

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 35 36 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Gerhard Alois Pasterk, der einige seiner Arbeiten ab 3. März 2011 in der Alpe-Adria-Galerie in Klagenfurt ausstellt.

GAPasterk, geb. 1951 in Klagenfurt, seit 40 Jahren als Maler tätig. 1980-84 Studium der Malerei und Grafik in Hamburg bei Siegfried Jonas, einem Studienkollegen von Rudolf Hausner. Danach Rückkehr nach Österreich und Hinwendung zur abstrakten Malerei. Anfangs farbstarke Werke, die durch reale Objekte erweitert wurden. Seit einigen Jahren Konzen- tration auf das geschriebene Wort – im Bild wie auch in zahlreichen Texten sichtbar. Etliche Reisejahre und Aus- stellungen. Lebt und arbeitet in in Pitzelstätten.

„Dem Ich begegnen“ Ausstellung von GAPasterk „ 4. März bis 1. Mai 2011 Alpen-Adria-Galerie Klagenfurt Eröffnung 3. März, 19 Uhr „Dem Ich begegnen“ Und den Bildern von GAPasterk

Indes andere arbeiten und Werke veröffent- von GAPasterk. In seinen jüngsten wird. Damit verliert sie ihre semantische lichen, habe ich dagegen drei Reisejahre Arbeiten kristallisiert sich eine Bildspra- Funktion und nähert sich im Sinne Paul dazu verwandt, alles zu vergessen, was ich che heraus, die als Zusammenführung Klees ihrem eigenen Ursprung an: der mit dem Kopf gelernt hatte. Diese Entschu- alles Vorangegangenen gesehen werden Linie, als Gleichnis von Bewegung. lung war langsam und schwierig. Sie nützte kann. Darin liegt jedoch kein Ende, son- Buchstaben und Worte fallen in Form von mir mehr als alle Schulung, die einem von dern der Anfang einer gereiften künstle- Schneeflocken vom Himmel oder finden sich den Menschen auferlegt wird, und wurde rischen Entwicklung begründet. Eine schwimmend in Suppen wieder und was

zum wahren Anfang einer Erziehung. André Intensivierung erfährt in diesem Zusam- mit all den Worten und Sprachen die tag- KÄRNTEN.ART Gide menhang das Medium Schrift. Sie tritt in täglich irgendwo und irgendwie verschwin- Immer mehr hin und zurück zu einer einer Vielzahl visueller Erscheinungs- den oder enden?* In einer Zeit, in der die kontinuierlich nicht vernachlässigten formen auf, wobei die Negation ihrer Dinge großflächig Normierungen unter- Tätigkeit – der des Malens – führt der Weg Lesbarkeit zum auffälligsten Merkmal zogen werden, nicht nur Waren sondern

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 37 Worte, die sich kreuzende und überlagernde Linien bilden – in der Begegnung mit dem Künstler GAPasterk unlesbar.

schon Gesichter kaum mehr differenzier- Beide sind eng miteinander verknüpft: (schwach und wehrlos bist auch du im bar sind, wird Individualismus fast zu Worte bilden Linien, die sich Farben Traum...). einer Illusion. Und in dem Maße, in dem suchen. Diese Linien beginnen sich zu All diese Gedanken, die Zuneigung und sich weltweit alles anzugleichen beginnt, kreuzen und zu überlagern, treten in den Anteilnahme, wirken weiter durch das verlieren und vergessen wir Worte und Vordergrund und werden wieder ganz Bild. Und vielleicht eröffnet sich gerade ganze Sprachen. Diese einzelnen, ausran- unsichtbar. In ihrem Zusammenspiel im Verzicht auf eindeutige Begrifflich- gierten Bestandteile werden in GAPaster- erzeugen sie Farbräume, aber auch Leer- keiten die Möglichkeit, universelle Inhalte

KÄRNTEN.ART ks Bildern aufgefangen: vergessene Worte, stellen, die der ganzen Bandbreite an zu transportieren. Das mitteilungslose Farben und menschliche Vielfalt. Mühse- Existierendem Platz geben. In der Harmo- Schreiben wird zur Äußerung eines lig ist der Versuch sie festzuhalten, ausweg- nie der Bilder wird deutlich, dass auch Dranges, die Wärme des Lebens zu erhal- los, und doch ich muss, sind es doch nicht das scheinbar Widerspenstige, das sich ten und den Geschehnissen der Zeit nur die Worte und Sprachen, die sich im in nicht zueinander findenden Formen, zumindest ein Wort entgegenzusetzen. Nichts verlieren. Die Vielfalt, die Farbe, die Farben oder Schreibspuren darstellen mag, Und wird ein Wort vielleicht größer und Form und die Freude in allen Gesichtern. zugehöriger Teil einer universellen erlangt mehr Gewicht, wenn es sich nicht Der Ausdruck dieser Vielfalt ist in einer Gesamtheit und Ordnung ist. mehr mit einem einzigen Sinn begnügt, fast kindlich-naiven Buntheit zu suchen, Doch was sind das für Worte, die sich sondern in sich auch dem Wunsch folgt, die auch von der Freude am Leben erzählt. in farbige Linien aufgelöst haben und uns unendlich vieles bedeuten zu können, eine In ihr wird die Fülle der Existenz deutlich, ihre Mitteilung verschweigen? Sichtbar eigene, einzigartige Form zu sein, eine in der alles und jeder seinen Platz und ist die Fülle an Geschriebenem, unlesbar. eigene, einzigartige Farbigkeit? Kommt auch seine Berechtigung hat – vergleich- In dieser scheinbaren Leere einer sprach- das Bejahen und Zugestehen all jener bar mit den einzelnen Elementen der losen Schrift sind schließlich Gedanken Eigenheiten nicht dem Bejahen und Erhal- Bildkomposition. Die Farbenpracht, die visualisiert, deren Emanationen sich im ten der Vielfalt entgegen? Und ist nicht uns umgibt, ist beispiellos und es sind die Bild manifestieren. Ganze imaginäre Briefe auch die Farbe Ausdruck für lebendiges Farben und auch die Formen, die uns schreibt GAPasterk auf seine Malgründe, Sein und Lebensfreude? So folgt GAPasterk durchdringen und auf keine davon will ich nicht nur an dich und mich, sondern auch jeder Farbe und Form und ist keiner verzichten, denn es ist das Braun nicht an alle von Menschen gequälten Körper abgeneigt. Ganz unbefangen will ich ihr minder als das dunkle Rot… und Seelen und (ich) bitte um Vergebung begegnen ohne zu beurteilen, denn auch in So wie sich nun die Vielfalt in der Far- für das, was wir ihnen antun. Gemästet und der Dunkelheit kann ich noch Licht finden. bigkeit auszudrücken sucht, so tut sie es gefoltert schmücken sie unser genüssliches e Theresa Pasterk in den ins Bild eingeschriebenen Worten. Dasein und all das Leid durchdringt mich 1 * Kursiv geschriebene Textzeilen sind Zitate des Malers.

38 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Ausstellung Volksbankpreisträger 2011 Napoleonstadel, Klagenfurt 3.-9. März 2011 Zudem sind weitere Werke von Alina Kunitsyna in Feldkirchen zu sehen: Stadtgalerie im KulturForum Amthof Alina Kunitsyna, Markus Orsini-Rosenberg, Paul Horn KOMBI: Malerei Vernissage: 15. März 2011, 19 Uhr bis 15. April (Mi, Do: 15-18 Uhr, Fr: 15-19 Uhr)

Eine sichere Bank für Kunst Die Volksbank Kärnten macht sich jedes Jahr Gedanken über die Kunst. Zum fünften Mal werden nun mit der Vergabe des Kunstpreises Ideen zur Steigerung der Wertschöpfung für Kunst und Kultur präsentiert: Alina Kunitsyna

Für die Volksbank Kärnten ist Kunst ein Gewinn für alle Seiten dar, für das Unter- tale Medien der Akademie der bildenden absoluter Gewinn und um den Wert von nehmen, die Künstler, die Gesellschaft, Künste Wien (2007). Ausstellungen mit Kultur und Kunst hoch zu halten versucht das Publikum und für die gesamte hei- Werken der Künstlerin gab es in Kärnten man diesen auch öffentlich im richtigen mische Kultur. Dabei entsteht ein künst- u. a. in der Galerie Freihausgasse (2003 Rahmen darzustellen. Der Preis „Kunst. lerischer Austausch, der seit fünf Jahren u. 2005), Galerie haaaauch, Galerie 3, im Volksbank.Kärnten“ ist ein wichtiges Mit- immer wieder Raum für Neues zwischen Künstlerhaus (2005), Galerie Schloss Por- tel, um hervorragende Leistungen zu den bekannten Eckpfeilern der Kunst cia (2006), Galerie Vorspann (2008) sowie würdigen und sich in einem Wechselspiel bietet. Dieses Angebot konnte man bereits zuletzt im MMKK bzw. im Museum des KÄRNTEN.ART von wirtschaftlichem Know-how und mit den bisherigen renommierten Preis- Nötscher Kreises anlässlich von k08 künstlerischen Ideen selbst inspirieren trägern Ulrich Plieschnig, Claus Prokop, (2008). zu lassen. Und dazu sucht man immer Gudrun Kampl und Caroline Heider in Dabei sind die Möglichkeiten ihres wieder nach Künstlern, die neue Wege Anspruch nehmen. Talents noch nicht voll ausgeschöpft. So beschreiten und ihren Blick vor wichtigen Für 2011 fiel die Wahl der Jury (beste- soll der mit 10.000 Euro dotierte Volks- gesellschaftlichen Fragestellungen nicht hend neben Caroline Heider aus Ulli bankpreis die junge Künstlerin ermutigen, verschließen. Sturm, Helgard Springer, Edith Kapeller ihren konsequenten Weg, der sie zuletzt Kerngedanke des Kunstförderungspreises sowie Gottfried Wulz) auf Alina Kunitsyna weiter in Richtung Neue Medien brachte, ist es, dem herausragenden und vielfältigen (29). Die gebürtige Weißrussin lebt nach weiterzuführen. Interaktion ist unter ande- künstlerischen Potenzial aus Kärnten neue ihrem Studium in Linz und in Wien, seit ren Faktoren die Basis für künstlerische Möglichkeiten zu eröffnen. Als Kärntner geraumer Zeit auf Schloss Damtschach Arbeit, Brot für Selbstbewusstsein, beruhigt Genossenschaftsbank sind wir dem regio- bei Wernberg. Aus 56 Einreichungen mit die Nerven und ist wichtig, um qualitative nalen Fördergedanken verbunden und wol- einer Vielzahl von bekannten und renom- Arbeit schaffen zu können. Es ist ein Raum len die spannende Kulturszene, die vor mierten Teilnehmern konnte sich die um etwas Neues in mir zu fördern, war die allem von einem vielfältigen Ideenreichtum bisher jüngste Gewinnerin des Preises vor Reaktion von Alina Kunitsyna. Die hohe lebt, entsprechend unterstützen und würdi- allem mit ihrem einzigartigen malerischen Bedeutung des Preises wird auch durch gen“, so Gottfried Wulz, Vorstandsdirektor und zeichnerischen Talent durchsetzen. eine Ausstellung (vom 3. bis 9. März im der Volksbank GHB. Bereits bei der Verleihung der Landeskul- Napoleonstadel Klagenfurt) sichtbar Seit 2007 werden deshalb künstlerische turpreise 2009 wurde Alina Kunitsyna der gemacht und zusätzlich durch die Gestal- Talente des Landes gesucht, deren Schaf- Förderpreis für Bildende Kunst zugespro- tung des Jahresberichts und eines Kunst- fen die Kultur auch in der folgenden Zeit chen. Zuvor erhielt sie den CA/BA-Preis druckes der Bank verstärkt. noch bereichern wird. Dies stellt einen (2005) und den Preis für Kunst und Digi- e MH/BB

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 39 Inszenierte Landschaft Ausstellung Franz Politzer Galerie Üikoronja, Rosegg Vernissage: 25. März, 19 Uhr läuft bis Ende April 2011 www.galerie-sikoronja.at

Anarchist, Utopist und Erneuerer der Landschaft und ihrer Bilder Nach den Galerien Louk (NL), Böhler (D), Kglu (SLO) und de La Tour ist Franz Politzer bei Marija Üikoronja in Kärnten zu Gast

In vielen Bildern Franz Politzers finden sondern bieten Betrachtungslösungen für Naturschauspiel beginnen. Es könnte aber wir aus der Natur entnommene Teile, die andere denkmögliche und somit auch auch der Eindruck der Kulissenhaftigkeit für sich genommen nicht die Kraft der seinsmögliche Welten an. Durch Steige- entstehen. Kulisse ist im negativen Sinn Ausstrahlung, der Aura an sich hätten; rung unserer Wahrnehmung könnten wir etwas Vergängliches, Entsorgbares, für aber durch erfolgreiche Neukombination viel mehr Möglichkeiten des Empfindens die nächste Produktion wieder Verwend- und Komposition in einem ungewohnten in uns erzeugen, aber wir brauchen dafür bares. Kulisse im positiven Sinn dient der Umfeld werden sie in neue Bezüge und offensichtlich Anregungen, Unterstützung Schaffung einer Bühne, wie sie aus der

KÄRNTEN.ART Bedeutungen gesetzt und gehoben. Es und Aufmunterung. Politzers Werke sind Vorstellung vieler Menschen verschwun- werden aber auch des Öfteren einzelne hilfreiche Bildreichungen dazu. Wie viel den ist. In diesem Umfeld werden wohl Teile aus der Natur so isoliert dargestellt, Betrachtungskapazität und Bildspeicher- bewusst keine Menschen dargestellt, sie dass sie die Bodenhaftung verlassen und möglichkeiten haben wir? haben aber ihren legitimen Platz in ihrer als eigenständige Flugobjekte Gestalt Viele Bilder bieten exemplarische Natur- subjektiven Betrachterposition, von der annehmen, aber trotzdem nicht aus dem schauspiele an: So könnten ideale Land- aus sie diese Landschaften durchwandern Rahmen fallen. Das Umgebende können schaften aussehen, die durch maltech- und erobern können, um zu erkennen. sie nicht verlassen. nische Perfektion geschaffen wurden. Manchmal unterliegen Besitzer und Politzers Bilder sind meisterhafte, aber Manche Bilder wirken auch wie alte Tafel- Bewunderer von Politzers Bildern einem natürliche Verfremdungen, sie zeigen bilder und durch das Öffnen der Tafeln ungewöhnlichen Phänomen, einem soge- keine surrealen Schein- und Traumwelten, (und auch des Sehapparates) kann das nannten Déjà-vu-Erlebnis: Man sieht in

40 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 KÄRNTEN.ART

Franz Politzer, geb. am 2. Mai 1950 in Wien. Nach der Matura studierte er Geologie, wandte sich aber dann der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien zu (Mei- sterklasse Prof. Walter Eckert). 1975 Diplom, seither frei- schaffender Künstler mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland (u. a. in Wien, Linz, Graz, Frankfurt, Köln, Bonn, Wiesbaden, Hamburg, München, Ravne, Maastricht, Ensche- de, London, Cambridge und Washington). 1974 Preis der Bundeshauptstadt Wien beim österr. Grafikwettbewerb. 1992 wurde ihm in Anerkennung seines Gesamtschaffens und sei- ner Persönlichkeit der Rheinische Kunstpreis verliehen. Franz Politzer lebt und arbeitet in Millstatt.

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 41 Die Bilder von Franz Politzer mit geografischer Formkraft werden oft als „Politzerlandschaften“ bezeichnet und spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters – vorder- und hintergründig. Er lässt seine Landschaftsvisionen zu Kulissen werden, die jederzeit verschoben werden können, um ein Spiel mit Mensch und Natur zu beginnen.

der so genannten freien Natur einen Baum, seits durchblickt werden müssen. Das Bild Geschaffenen einfordern? Klingt hier die eine Baumgruppe, eine Landschaftsfor- erscheint als Bühne unserer vielen Mög- romantische Idee der mystischen Union mation und bezeichnet diese instinktiv lichkeiten, die wir so gerne wahrnehmen von Mensch und Natur an? Werden wir und spontan als „Politzerbaum“ oder als und ergreifen möchten. Seine Landschafts- so gezwungenermaßen aller Schöpfung „Politzerlandschaft“. Warum aber? Um inszenierungen sind unsentimental; wir ausgesetzt und konfrontiert? Vielleicht ist dieses Phänomen zu erklären, kann man blicken hinter die Idylle der Kulisse, um nur dieser Fragenkatalog ein Schritt zur durchaus mit Platons Ideenlehre argumen- in den Zwischenräumen Platz zu nehmen. Beantwortung. Der Kairos als Abbild des

KÄRNTEN.ART tieren. In diesem Vorgang geht der Weg Die Natur wird bei Politzer nicht auf das sicheren Glücks ist offensichtlich wirklich nicht von der äußeren Abbildung des Podest des Naturschutzgedankens gestellt, nur in Sekundenteilen zu messen als der Baumes (für Platon sehen wir ja keine obwohl das – aus unserer Sicht – Schüt- günstige Augenblick, der von den Men- Bäume, sondern nur Abbildungen davon) zenswerte exemplarisch auf die Ebene des schen genützt werden muss. Er nimmt zur Innenwelt des Betrachters. Vielmehr Erhabenen gehoben wird und so manchmal Bezug auf den subjektiven Zeitbegriff im geht der Weg von einem inneren Bild (dem ein Denkmaleffekt entstehen kann. Das Gegensatz zum Chronos, der gleichförmig platonischen Urbild) zu einer äußeren ursprüngliche Studium der Geologie hat fließenden Zeit. Erscheinung. So hat man durch diesen in vielen seiner Bilder Niederschlag gefun- Wir haben Hoffnung, dass wir bei außerordentlichen Vorgang die Außenwelt den; geologische Formen, die unter der unseren Wanderungen noch viele Polit- über den Weg der Verinnerlichung besser sichtbaren Natur liegen, scheinen als zerbäume auffinden, die uns Glücksmo- verstehen gelernt. Die Kopflandschaften eigenständige Komponenten der Bildkom- mente der Wahrnehmung bescheren und erzeugen Abbilder, die sich als denknot- position auf. im platonischen Sinn das Wiedererkennen wendig erweisen, um sich dann im Für Politzers Hauptmotive, den Baum von Phänomenen ermöglichen. Solche Gedächtnis so festzusetzen, dass sie einem und die Bäume (wie aber auch Brücken) Phänomene wären sonst unendlich weit angestrebten Urbild näher kommen; viel- in den verschiedensten Variationen und entfernt. Politzers Bilder schärfen unsere leicht können wir auf diese Weise selbst Darstellungsformen und der Nähe zum Wahrnehmung und ermöglichen uns so Urbilder schauen. Im Altgriechischen platonischen Idealismus, ist auch ein Zitat eine enge Nähe zu artifiziellen Natur- hatte der Begriff der Idee die Bedeutung von Reneé Magritte von großer Bedeutung. phänomenen, die aber durchaus ihren von Anblick oder Ansicht; daraus wird bei Dieses versucht das Verhältnis von Ursprung in der Realität haben können. Platon das hinter der äußeren Erscheinung Betrachter und Bild in radikaler Klarheit Es ist Zeit für unsere Zeit. stehende Wahre. Die Idee als guter Gedan- zu interpretieren: Aus der Erde der Sonne e Peter Bielesz ke erscheint bei Politzer als reines Gedan- entgegenwachsend, ist der Baum das Abbild kenbild von Landschaften, die er als des sicheren Glücks. Um dieses Bild wahr- Peter Bielesz, geb. 1947 in Wien. Studierte Philo- sophie, Psychologie, Pädagogik und Anglistik, Inszenierungen schafft. Die Fiktion hat zunehmen, müssen wir unbeweglich sein unterrichtete am Gymnasium. Seine literarischen die Realität, die Realität hat die Fiktion wie der Baum. Wenn wir uns bewegen, wird Texte werden seit 1974 veröffentlicht. U. a. eingeholt, auf gleicher Augenhöhe kommt der Baum zum Zuseher. Ausgehend von „Gedanken und andere Gedanken“, „Wiena Italiani- es zum Gleichklang der verschiedenen diesem Zitat stellt sich die Frage nach der ta“ (1978/1979) oder das Dramolett „Die Blind- verkostung“ sowie der Gedichtband „Wortlandung Welten. Konsequenz, wenn der Baum wirklich und Versprechen mit Ankunft vor Mitternacht“ Politzers Werke versprechen aber keine Betrachter oder Zuseher wäre: Will uns (2009). 1987/88 Förder- bzw. Anerkennungspreis paradiesischen Zustände, dafür sind sie Magritte in die Unbeweglichkeit der des Landes Niederösterreich und der Stadt Baden. doch zu realistisch und eigenständig Betrachtung zwingen, um zu einer bewe- Seit 2008 ist er Mitglied der Virgina Woolf Society (GB). durchkomponiert. Manche wirken wie genden Erkenntnis zu kommen? Wie mathematische Denkaufgaben, jedoch mit rigide ist die Forderung? Will er konse- angebotenen Lösungen, die aber unserer- quentes Innehalten, Demut vor dem

42 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Die Bilder von Johann-Holzfeind-Wieltschnig wurden von Kunstfreunden und Interessierten im Klagenfurter Café in der Burg gut angenommen. Deshalb wird die Ausstellung mit neuen Werken im Februar fortgesetzt. „Schlüsselreize“ im „Fresco“ Über den Maler und Mensch Johann Wieltschnig

Er ist, obgleich ein exzellenter Zeichner, Johann Wieltschnig wurde 1949 in Blei- sowie Österreich (Galerie „Rote Kuh“, was heute schon eine Rarität ausmacht, burg geboren. Der ausgebildete Kirchen- Wien) auch in die Slowakei, nach Spanien, und daher mit einer „Pratzen“ begabter maler – als solcher schuf er etwa den Griechenland und Ägypten. Maler, durch viele Jahre etwas am Rande Kreuzweg in Karnburg – und Restaurator, Seine neuesten, im Café Fresco in der der Kärntner Kunstszene gestanden. Viel- der bei Lukas Arnold und später bei Walter Bahnhofstraße in Klagenfurt ausgestellten leicht liegt es daran, dass Johann Wielt- Campidell arbeitete, schöpft auch heute Abstraktionen unter dem Titel „Schlüssel- schnig-Holzfeind eine viel zu bescheidene, aus den Prägungen seiner Kindheit und reize“ laden seit Dezember dazu ein, sich

eine einsiedlerische, oder, was seine ver- Jugend: Man sollte versuchen, sich auch mit einem formal akkuraten und persön- KÄRNTEN.ART götterte Frau und Malerkollegin Liane als Erwachsener immer wieder in die Kind- lich liebenswürdigen Künstler näher zu betrifft, zweisiedlerische Natur ist. Das heit zurückzuversetzen. Die Erinnerungen beschäftigen. Die Ausstellung seiner Bilder sogenannte Schicksal hatte es zunächst drücken sich bei ihm fast ständig in wah- dort war bis jetzt bereits so erfolgreich, nicht besonders gut gemeint – ohne seine ren Farbexplosionen aus bei denen man dass man beschlossen hat mit einer neu- Eltern musste er in einem Heim in Gört- tief Luft holen muss um beim „Ausatmen“ en Serie von aktuellen Werken aus seinem schach bei Ferlach aufwachsen – er war (Titel einer Serie aus dem Jahr 2009) nicht momentanen Schaffensprozess im Februar dort ebenso Zögling wie sein Freund, der auf das nächste Einatmen zu vergessen. fortzufahren. bekannte Künstler Reimo Wukounig. Aber Eine ganze Serie schließt auch seine e Bertram Karl Steiner das, was ihn emotional bewegt, beginnt Ehefrau (Aktion Liane 2010) mit ein. Johann Wieltschnig, geb. 1949 in Bleiburg. auch er schon früh in Bilder zu übersetzen. Gemeinsam mit Liane ist Johann Holzfeind- Aufgewachsen in einem Heim in Görtschach bei Er hat das einmal so formuliert: Farben Wieltschnig seit 2008 Mitglied des Kunst- Ferlach. Seit 10 Jahren ist er mit Liane Holzfeind sind für mich die Seele, die ausbricht. Sie vereins Kärnten. Ausstellungsreihen verheiratet. Ausbildung und Handwerk: Pflicht- versucht das Nichterkennbare erkennbar führten ihn neben verschiedenen Galerien schule, Kirchenmalerei bei „Lukas Arnold“, Weiterbildung bei Prof. Osterieder in Graz, zu machen. Auffallend dabei sind sowohl in Kärnten (von Kunstorten in Villach oder Arbeiten bei der Restauratoren-Firma „Walter Spontanität als auch Dynamik, mit der St. Veit bis zur BV-Galerie und zu den Campidell“, seit 1981 arbeitet er als Freischaf- seine Werke entstehen. „Eckdaten“ im Theatercafe in Klagenfurt) fender Künstler. www.wieltschnig.eu

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 43 Bischoffshausen-Relief nun im Klinikum dürfte eine der größten Arbeiten im gesamten Bun- desgebiet sein. Es entstand 1961/62 im Auftrag Das einmalige Relief von Hans Bischoffshausen ist des Architekten Ernst Hildebrandt für den Neubau wieder im Landeskrankenhaus in Klagenfurt zu der chirurgischen Abteilung des damaligen LKH bewundern. Bischoffshausen war der einzige öster- Klagenfurt, besteht aus 12 Einzelplatten und ist im reichische Künstler, der sich (damals in Paris Ganzen 113 cm hoch und 3000 cm lang. Nach der lebend) der Kunstbewegung Zero-Avantgarde fachgerechte Restauration durch den auf Schloss anschloss. Er bewegte sich damit als einer der Damtschach bei Wernberg lebenden und arbeiten- wenigen Österreicher künstlerisch an der Spitze den Künstler und Restaurator Markus Orsini- der internationalen Avantgarde. Das großformatige Rosenberg hat dieses famose Kunstwerk im Klini- Relieffries, das jetzt im Klinikum am Wörthersee kum nun wieder einen für alle Besucher öffentlich hängt, eines seiner Hauptwerke dieser Periode, zugänglichen Platz gefunden, als gelungene Sym- stammt aus der frühen Zeit dieser Bewegung und biose von Wirtschaft, Kultur, Kunst und Alltag.

hans bischoffshausen: energiefeld monumentalwerk aus dem jahr 1961 – spachtelmasse auf spanplatte; 3.000 cm mal 113 cm

das energiefeld ist in der wichtigsten der monumentale fries bischoffshausens energiefeldern ist die monochromie die schaffensperiode von hans bischoffshau- in der alten chirurgie des landeskranken- bildanalogie zur leere und zur stille. aus- sen entstanden, in den pariser jahren. hauses (lkh) klagenfurt ist ein hauptwerk serdem versucht er so farbentscheidungen mit dem erlös des grazer joanneums- seiner strukturreliefs. zu vermeiden. preises von 1959 hatte er seine übersied- knapp unter der decke montiert, sollte die vorstufe der strukturreliefs sind die lung nach paris finanziert. dort ist er bis er als lichtband den plafond illusionistisch fossilen bilder. dort bildet er durch leicht 1971 geblieben. am beginn glaubte er die heben. gedrehte oder parallele spachtelschübe geistige enge kärntens hinter sich zu bischoffshausen hat die integration bil- mit plastischer masse erhabene formen SPUREN.SUCHE lassen; am ende schwanden seine erwar- dender kunst in die architektur im frühest- im sinn des figur/grund-schemas. in den tungen an die gesellschaftliche erneue- möglichen planungsstadium gefordert. in energiefeldern homogenisiert er die nahe- rung, die sich in frankreich angekündigt zwei bauten am areal des landeskranken- zu parallelen grundformen, kleine rippen. hatte. die polizeimassnahmen wurden hauses klagenfurt, der chirurgie und der ihre struktur wird zum gegenpol der härter, die öffentlichen aufträge wurden so genannten schwesternschule, hat er in leere im monochromen grund. seltener. zuvor hatte er grosse projekte in zusammenarbeit mit dem architekten in den monochrom weissen tableaus sevres, rouen, epinay sur seine und gre- ernst hildebrand früh österreichische wird der schatten der rippe zur zweiten noble. standards gesetzt, in rouen französische nicht-farbe, in den schwarzen und gol- bischoffshausen stand in engem kontakt erfüllt. denen der glanz an der rippe. mit den künstlern der gruppe ZERO. nach bischoffshausen hat die monochromie die serie der energiefelder zeigt deutlich dem abflauen der ecole de paris markierte schrittweise entwickelt. er legt um 1958 die arbeitsprinzipien bischoffshausens: sie die entwicklungsspitze der europä- farblich schwach strukturierte, fast weis- struktur, monochromie, reduktion. ischen kunst bis zum tod ihres förderers se hintergründe an, die er durch brand- e arnulf rohsmann lucio fontana 1968. spuren verletzt. sparsam liefern sie die zweite nicht-farbe, das schwarz. in den

44 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Fotos: Martin „Tine“ Steinthaler

Struktur – Monochromie – Reduktion die Probleme der Monochromie und der der engsten Freunde Bischoffshausens in Für Bischoffshausen wird das Licht in den Struktur behandelten. Paris gewesen ist. frühen sechziger Jahren selbst zum Thema, Bischoffshausens Werke der sechziger Bischoffshausen hatte seinen veränderten und innerhalb der Dreiheit Energie – Mate- Jahre sind bis auf die begleitenden Arbeiten Werkbegriff ohne programmatische Äuße- rie – Licht auch jenseits der physiologischen der Materialkunst erstens durch die Grund- rungen vollzogen und keine Eingriffe mit Optik, nämlich in der Quantenmechanik motive, also Rippen, Pressdruckstellen, Kur- ruinöser Wirkung praktiziert. (Seite 114- und der Astrophysik (deren Grundlagen ven und Bahnen, und zweitens durch deren 116) sind ihm aus den Studienjahren an der Organisationsform unterschieden. (Seite 97) Aus: Bischoffshausen, Arnulf Rohsmann SPUREN.SUCHE Technischen Hochschule bekannt gewesen). Ein Aspekt der Auflösung des traditionellen Ritter Verlag, Klagenfurt 1991, Von einem Trend zu sprechen, der die Tafelbildes liegt im Ausloten der Grenzen Hardcover, 256 Seiten Monochromie mit der Thematisierung von der Sichtbarkeit. Das hat sich Bischoffshau- Zu den seltenen österreichischen Künstlern, die Licht und Struktur verbindet, wäre übertrie- sen damals zur Aufgabe gemacht. Bestre- mit an der Entwicklungsspitze der internationalen ben. Doch zeigt sich ein geballtes künstle- bungen, das Tafelbild zu überwinden, waren Kunst gestanden haben, zählt Hans Bischoffshau- sen (1927-1987). Noch bevor er das Land für risches Interesse, das sich vom erlahmenden in der US-Kunst der fünfziger und sechziger zwölf Pariser Jahre verlassen hatte, waren die Kri- Informell distanziert und den Realismus Jahre zu verzeichnen, z.B. bei Frank Stella’s terien ausgeprägt, mit denen er in der Gruppe nicht in der kruden Dingwirklichkeit abhan- „Shaped Canvasses“. Die Künstler aus dem Zero-Avantgarde ein Jahrzehnt lang eine Extrempo- delt, wie der „Noveau réalisme“ und im Umkreis der „nouvelles tendences“, die stition künstlerischen Agierens, Produzierens und Hinterfragens formuliert hat. In seine monochro- anglikanischen Bereich die Pop-art. Der Exponenten der ZERO-Avantgarde (wie Lucio men Struktur-Reliefs hat er sich bis an die Grenzen Purismus und die Vergeistigung, teils in Fontana) und Yves Klein hatten an der des Sichtbaren herangetastet; mit seinen Struktur- kontemplativer, teils in analytischer Hal- Auflösung des herkömmlichen Werk-Begriffes forschungen hat er sich als Gestalter und Berater der Gesellschaft gesehen. tung, charakterisiert jene fluktuierende gearbeitet, oft bis zur Zerstörung der mate- Dieses Buch zeichnet aus den Widersprüchen des Gruppe von Künstlern, die als Protagonisten rialen Werksubstanz, z.B. durch Feuer bei Werkes einen kritischen Aufriss nach. Es ist die oder als Außenseiter von ZERO oder NUL Yves Klein und Bernard Aubertin, der einer erste umfassende Darstellung.

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 45 Strukturelles Monochromes Relief 1961-1962 Über die Restaurierung eines Hauptwerkes von Hans Bischoffshausen

Der Künstler und Restaurator Markus Orisini-Rosenberg hat sich diesem heiklen Projekt über lange Zeit angenommen und die Wiederherstellung des Kunstwerkes fertiggebracht.

Es wurde eine Restaurierung, bei der es Natürlich ist ein Kunstwerk kein Lebe- Raum, der reale Raum und das Licht in gelang, den ursprünglichen Zustand des wesen, so wie ein Mensch, aber lebendig diesem Raum, welches auch teils von Kunstwerkes mit der originalen Oberfläche ist es doch. Als Restaurator ist man natür- diesem Bild ausgeht, die gestaltende Kraft wiederherzustellen. Basis für den Auftrag lich unmittelbar konfrontiert: Es ist eine oder gestaltende Energie bildet und so das war die Möglichkeit einer Montage in der rezeptionsgeschichtliche Entwicklung, die Kunstwerk erst zum Entstehen oder lichtdurchfluteten Halle des Foyers im auch mit Materialveränderungen einher- Schwingen bringt. Es ist ein „reales“ neuen Klinikum Klagenfurt. geht, wobei die verschiedenen Alterungs- Kunstwerk, wobei die Kunst nicht unbe- Die Montage an der Balustrade unterhalb prozesse, wie Patina, noch zusätzliche dingt im Bild zu finden ist, sondern auch

SPUREN.SUCHE eines Cafés, das drei Cafésorten anbietet, Bedeutungsebenen und Bereicherungen außerhalb des Bildes in jenem Raum, der und oberhalb eines Informationsstandes, darstellen können. das Bild umgibt und von ihm beeinflusst in einem sehr modernen Flachbau, dem Beim gegenständlichen Fall handelt es wird, aber auch in einem philosophischen gegenüber eine verglaste Fassade den Blick sich um ein großes Zero-Kunstwerk des Raum. auf viel französische Architektur freigibt. Jahres 1961, jedenfalls schon von der Technik: Der Künstler hat, um dieses Dazu brauchte es aber das Erscheinen Bildlänge her, nämlich 30 Meter, aber auch Kunstwerk zu erzeugen, keine Künstler- einiger kunstsinniger Personen: KABEG– um das Hauptwerk des Künstlers, sowie bedarfshandlung betreten, sondern alle Vorstand Ines Manegold, die aus Köln um eine der frühen Neonlichtinstallati- notwendigen Materialien aus dem Baube- stammend und die KunOberpfleger Robert onen, sowie auch um eine überdimensio- reich bezogen: Der Bildträger sind 12 Jeschofnig vom Klinikum legte mir den nale Grafik barocker Dimension, eine Art Hartfaserplatten, 19 mm stark, mit recht Kontakt und half mir bei Planung. In Stuckatur; behaupte ich einmal. Regional groben Fasern. Zusammenarbeit mit Herbert Mörtl von ist es die Anbindung an die internationale Diese wurden auf zwei horizontal mon- der Metallbau MBM–Mörtl in Grafenstein, Avantgarde: Malewitsch, Fontana, Manzo- tierten Dachlatten teilweise verschraubt konnte das Fries ohne Beschädigungen ni, Schoonhoven, Ryman, ... und teils angenagelt. Die Platten waren sicher in der ursprünglichen Form einer Abnahme: Am 11.10.2001 nahm ich mit Nut und Federn verbunden, die nach- Lichtinstallation im öffentlichen Raum zusammen mit Herrn Grüner vom LKH träglich durchschnitten waren, um eine wieder hergestellt werden. Klagenfurt das Fries mit Schraubenziehern Fuge zu erzeugen (Dies geschah laut Brief Bei der Restaurierung nahm ich mindes- und Zange ab. Vorher waren die Neonröh- später, eventuell 1962). Maße: 113 cm x tens drei Übermalungen ab. Es stellte sich ren entfernt worden. 250 cm, die letzte Tafel 200 cm lang. An aber für mich anfangs die Frage, ob ich Transport und Lagerung: Da es ein der Unterkante der Platten war eine Holz- laut Künstleranweisung das Fries überma- Freitagnachmittag und das logistische blende ca. 15 x 15 cm aufgenagelt und mit len sollte – siehe Brief aus dem Jahre 1968 Personal bereits im Wochenende war, und Winkeleisen angeschraubt worden, in („An die Familie Hildebrand“, Wieser kein Lagerungsort zur Verfügung stand, denen die Neonröhren lagen. Die Platten Verlag Seite 291): das Fries mit einer groß- entschloss ich mich, die Platten mit wurden auf der Vorderseite mit Schellack en Malerbürste abzustauben und weiß – weiß meinem Fahrzeug in mein Restaurieratelier vorgrundiert bzw. abgeschichtet. – PVC nicht zu dick zu übermalen ..., und in Damtschach zu transportieren und dort Dann folgte das Auftragen des Reliefs Brief aus dem Jahr 1982 (Seite 363): Leider zwischenzulagern, bis entweder eine Abho- mit einer industriell vorgefertigten Dis- hat Dir. Posch nicht veranlasst, dass der lung oder ein Restaurierauftrag erfolgt. persionsspachtelmasse. Als Malschicht Fries in der Wartehalle Chirurgie gereinigt Die Lagerung erfolge unter klimatisch diente eine PVC-Farbe in Weiß, bzw. „Eier- wird. ... Das Relief verstaubt seit 20 Jahren. statischen Bedingungen bei Dunkelheit, schalenweiß“, die später mit einer weissen Bitte setze doch noch bald durch, dass Lufttemperatur ca. 21 Grad und Luftfeuch- Leimfarbe abgedeckt wurde. meine Plaketten in meinem Sinne montiert te ca. 50 Prozent. Die Platten wurden mit Die Hartfaserplatte kommt entwicklungs- werden. schmalen Styroporstreifen als Abstandhal- geschichtlich aus der Papierindustrie und Ich bitte Dich in diesem, vorigen Zuge eine ter stehend und mit Packpapier eingepackt wurde in der frühen Fahrzeugindus-trie Restaurierung durchzusetzen, und zwar: gelagert. Die Kärntner Landesgalerie unter verwendet. Sie ist mit dem Papier ver- Streichen in hellem Eierschalenweiß, darüber der Leitung von Dr. Arnulf Rohsmann wandt. Somit kann man in diesem Falle einen seidenmatten Überzug alles in PVC. übernahm die museale Betreuung und auch von einer überdimensionalen gra- Danke beste Grüße Stutz. Lagergebühr, die dann vom MMKK über- fischen Arbeit sprechen. Bischoffshausen Da der Auftrag eher kurzfristig fixiert nommen wurde. Zwei Platten restaurierte hat sich immer auch sehr mit Grafik wurde, war die Idee einer Übermalung ich probeweise, um eine Ahnung des befasst. schon auch aus Zeitgründen vorrangig. Arbeitsausmaßes zu bekommen, und auch Energiefeld: Derzeit bin ich damit Doch eine Proberes-taurierung im Vorfeld einen Kostenvoranschlag für eine Gesam- beschäftigt, die zwischen den einzelnen ergab, dass eine Abnahme der Überma- trestaurierung stellen zu können. Platten neu entstandenen Fugenrisse nach- lungen möglich war. Ich konnte auch Am 9. August 2010 erhielt ich die schrift- zukitten, um den Eindruck eines durchge- zusammen mit Stuckateur und Restaurator liche Zusage für eine Restaurierung und henden „Energiefeldes“ zu ermöglichen. Ingo Seefeld eine Technik im Laufe der Neuinstallation des Reliefs im Foyer des Es ist zwar ein Relief, aber die architekto- Arbeit entwickeln, die dies sehr gut ermög- LKH NEU durch Vorstand Manegold. Am nische Gliederung in einzelne Montage- lichte. So bevorzugte ich dann diese 7. Oktober 2010 um 17 Uhr wurde das platten tritt angesichts der grafischen Lösung, die die erste Handschrift des Fries mit Posaunenmusik feierlich wieder- Botschaft des zart gespachtelten Energie- Künstlers wieder sichtbar machte, und mir eröffnet. Zur Eröffnung sprach auch die feldes in den Hintergrund. Bei der Restau- dann am ursprünglichsten und am besten Direktorin des MMKK und Leihgeberin rierung habe ich mich auf dieses Energie- erschien. Es war dies dann eine viel auf- Christine Wetzlinger-Grundnig. Bei dieser feld konzentriert, um eine möglichst klare wändigere Arbeit, als ich ursprünglich für Art von Kunst spielt der Ort der Präsenta- Präsentation zu ermöglichen. eine Reinigung, Übermalung und Montage tion eine sehr große Rolle, da durch die e Markus Orsini-Rosenberg veranschlagt hatte. reale Ungegenständlichkeit des Bildes der

46 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 SPUREN.SUCHE

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 47 Fotos: M-O-R In memoriam Die (Kärntner) Kultur hatte im vergangenen Jahr 2010 einige Todesfälle in verschiedenen Bereichen zu beklagen. Doch gerade in der Kunst leben die Menschen in ihrem Schaffen im Gedächtnis ihrer Mitmenschen weiter

Architektur. Abschied musste man bei- seinem einzigartigen Kunstprojekt mit mit den eigenen Grenzen war sowohl spielsweise von Raimund Abraham neh- inhaftierten Aboriginal-Künstlern. seinem Werk als auch der Person eigen. men. Der 1933 in Lienz geborene öster- In der Nacht vom 13. auf den 14. Sep- Dazu bedurfte es auch, dass Schüssler mit reichisch-US-amerikanische Architekt und tember erlag die in Weitensfeld geborene seiner Kunst in die Grundtiefen hinab Professor für Architektur verstarb am 4. Künstlerin Roswitha Wulz im 71. Lebens- tauchte, um daraus an Kraft und Dynamik März in Los Angeles bei einem Verkehrs- jahr ihrem Krebsleiden. Die Autodidaktin zu gewinnen. Es verwandelt sich der unfall. Der Gewinner von zahlreichen begann sich früh mit Malerei und Skulp- Mensch immer wieder aufs Neue – von der

IN.MEMORIAM Wettbewerben war seit 1964 in den USA tur zu beschäftigen und entdeckte Mitte natürlichen Kindheit bis zur Tarnung im tätig, wo er mit seinem Schaffen der der 80er-Jahre Materialien wie Pappmaé Älterwerden – Schüssler blickte mit den Architektur wichtige Impulse gab. Sein oder Gips, um sich in der Schaffung von Mitteln der Malerei und Plastik, aber auch vielleicht spektakulärster Bau war das Büsten, Frauenporträts und ikonenhaften in seinen Texten tief in die menschliche Österreichische Kulturforum in New York, lebensgroßen Frauenstelen mit den her- Seele, damit man erkennen kann, was sich das 2002 fertig gestellt wurde. Aus Protest kömmlichen Geschlechterrollen auseinan- dort im Inneren an Geheimnissen verbirgt. gegen die damalige Regierung legte er in der zu setzen. Wulz genoss nicht nur in Wissenschaft u. Publikationen. Univ.- einem symbolischen Akt vor der Eröffnung ihrer neuen Heimat in St. Jakob im Rosen- Prof. Norbert Schausberger, der am 3. seine österreichische Staatsbürgerschaft tal Anerkennung, durch zahlreiche Aus- September verstorben ist, genoss an der nieder um gleich kurz danach um eine stellungen im In- und Ausland war sie Alpen-Adria-Universität ein ganz beson- neue Staatsbürgerschaft anzusuchen. eine wichtige Botschafterin der Kärntner deres Ansehen. Als jahrelanger Vorstand Bildende Kunst. Der künstlerische Kultur. des Instituts für Zeitgeschichte war er als Grenzgänger Bruno Gironcoli verstarb am Sein Name war seit jeher mit der Stadt Vortragender nicht nur bei Studenten und 19. Februar in Wien. Der gebürtige Vil- Villach verbunden. Professor Adolf David Kollegen sehr beliebt, er leistete gerade lacher, dessen Skulpturen monumentale Planner lebte, um zu malen und malte im Bereich der Forschung mit vielen the- Zustandsbeschreibungen waren, erlag mit nicht, um zu leben. Als „Stadtmaler“ matisch wichtigen Fragestellungen zur 73 Jahren seiner schweren Krankheit in erhielt der in Marburg geborene Planner Rolle Österreichs während und nach der Wien, wo er gelebt, gearbeitet und unter- für seine Ansichten über Villach, die er Kriegszeit wichtige Arbeit um die richtet hatte. Seine berührenden Gedan- in mehr als 50 Jahren zusammengetragen Geschichtswissenschaft in Kärnten zu ken, in denen sich stets fragile sowie hatte, das Kulturehrenzeichen. Zahlreiche positionieren. Seine Nachfolge tritt nun zärtliche Momente versteckten, prägten Werke sind noch immer im Villacher der aus München kommende Zeitge- Generationen von Künstlern und bleiben Rathaus ausgestellt. Sein Tod am 9. schichteforscher Prof. Dieter Pohl an. im Gironcoli-Museum in Herberstein November bedeutet nicht nur für die Stadt Franz Marenits ist am 10. Jänner im 55. (Steiermark) der Nachwelt erhalten – Villach einen großen Verlust, auch die Lebensjahr freiwillig aus dem Leben engen Bezug zu seiner Heimat hatte er Kärntner Kunstszene trauert um den geschieden. Sehr persönlich gedenkt der nicht zuletzt durch seine Galeristin in Menschen und Künstler. Kärntner Verleger Lojze Wieser seinem Kärnten, Judith Walker, die auch einige Am 8. Dezember verstarb der 1923 in langjährigen Freund und einstigem Mit- Werke von ihm ausstellt. Kaning geborene Pädagoge und Künstler arbeiter: Ich möchte ihm das Epitaph, das Roland Christian Langitz wurde am 22. Günther Frey. Das Kärnten-Relief, das in der slowenische Dichter France Preπeren Mai 1963 in Wolfsberg geboren, studierte Schulen für Lehrzwecke verwendet wird, seinem Freund Emil Korytko 1839 aufs Grab Malerei in Wien, war Objektkünstler und verbindet noch heute seine beiden Leiden- geschrieben hat, frisch übersetzt nachrufen gehörte der Künstlervereinigung MAERZ schaften als Lehrer und Maler. Nachdem – ‚Wenn auch der Mensch vergeht/die an. Nach seinem Vater wurde der Hans seine Familie 1938 nach Klagenfurt über- Menschheit bleibt; mit ihr in allen Zeiten Langitz Gedächtnispreis für Karikatur siedelt war, blieb Frey in seinen Werken besteht/was er ihr gab. Mitte 2007 über- benannt, der von ihm initiiert und orga- seiner Heimat rund um Radenthein treu nahm er die Leitung des Drava Verlages nisiert wurde. Die Schau 2000 in Perth, und so zeigten sich die Wurzeln seiner und setzte mit seinen Kollegen erfolgreich wo er mehrfach ausstellte, trug den Titel Herkunft vor allem auch in seinem Schaf- die Arbeit seiner Vorgänger Thomas Busch Hello Austria – Hello Vienna. Ein Jahr fen. Sein Gesamtwerk wurde mit der und Helga Mra∑nikar fort. Einer der Höhe- danach gestaltete er das Kärntner EU-Büro Dokumentation „Kaning, ein Dorf im punkte war neben Messeauftritten in in Brüssel. 2004 folgte er U2 zu den Umbruch“ entsprechend gewürdigt. Laibach und Wien der Durchbruch mit Berliner Straßen mit Where the Streets have Karl Viktor Schüssler entschlief am 11. dem Buch des chinesischen Lyrikers Leung no Name. Das Jahr 2006 führte ihn nach Dezember nach einem langen Kampf gegen Ping-Kwan auf der Frankfurter Buchmes- Tansania (1996 war er bereits Kurator des seine Krankheit. Der 1941 in Wolfsberg se vergangenen Herbst. Einen Nachruf von Projekts Afrika-Ethno), wo er sich in Ölbil- geborene Schüssler faszinierte mit Wucht Prof. Valentin Sima (Institut für Zeitge- dern und Holzskulpturen mit dem ostafri- und Kompromisslosigkeit und entwickelte schichte, Alpen-Adria Universität) findet kanischen Stamm der Chagga beschäftigte. in seiner Malerei einen völlig unverwech- man in der Bruecke Nr. 104. Seine Impressionen zeigte er dann in der selbaren Stil, den er im Umgang mit e MH/BB Alpen-Adria-Galerie in Klagenfurt. Aber anderen Materialien wie insbesondere in Diese Aufzählung ist ohne Anspruch auf Vollstän- ob Europa, Afrika oder Australien, immer die Keramik einfließen ließ. Der seit den digkeit und nicht wertend – zum Teil sind die wieder band Roland Langitz, der uns am 50er-Jahren tätige Künstler nahm gerne Nachrufe auch schon während des laufenden Jah- 3. Juli für immer verließ, auch Künstler unbequeme Positionen ein, dadurch zwang res in der Bruecke erfolgt – sollten wir jemanden und Außenseiter vor Ort in seine sozio- er die Betrachter Stellung zu beziehen und übersehen oder vergessen haben, tut es uns leid und wir wären froh, wenn wir darauf hingewiesen kulturellen Projekte mit ein – wie bei sich Gedanken über Kunst und Gesell- werden würden (unter: [email protected]). schaft zu machen. Ein ständiger Kampf

48 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Von oben links nach unten rechts: der US-Österreichische Architekt Raimund Abraham (mit Kollegen Lebbeus Woods); Bruno Gironcoli in seinem Wiener Atelier; Drava-Leiter Franz Marenits; Künstler und Lehrer Günther Frey; Roland C. Langitz, auf den Spuren seines Karikaturisten-Vaters und mit eigenen Kunstprojekten; Beeindruckende MMKK-Exkursion zum Gironcoli Museum im Schloss Herberstein; der „Villacher Stadtmaler“ Adolf David Planner; Karl Schüssler ist mit 70 nach einem kunsterfüllten Leben friedlich entschlafen (hier in seiner Werkstatt in Wolfsberg mit Kollegen Alois Koechl); Norbert Schausberger, Vorstand des Zeitge- schichteinstituts an der Alpen Adria Universität, ganz privat; Roswitha Wulz verlor mit 71 den Kampf gegen ihre Krankheit – hier (4. v. l.) mit ihrem Sohn Rainer Wulz bei Werner Hofmeister bzw. zwei ihrer Skulpturen.

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 49 Konzert-Jubiläum Extra 6. Februar 2011, 19.30 Uhr Stadttheater Klagenfurt Klavierduo Kutrowatz: Werke von Franz Liszt, Arvo Pärt, Dimitrij Schostakowitsch und George Gershwin.

Foto: Liszt Zentrum Raiding © Günther Pint Lisztomania 2011 © spreitzerdrei

Der hochgepriesene Konzertsaal im neuen Lisztzentrum Raiding dient den Intendanten bzw. Brüdern Johannes und Eduard Kutrowatz – hier auf einem Foto von Nurith Wagner-Strauss (siehe auch Seite 27) – für das Liszt-Festival.

Lisztomania 2011 Franz Liszt, Wunderkind, Klaviervirtuose, Womanizer, Freigeist und Hexen- meister der Konzertsäle Europas, feiert heuer seinen 200. Geburtstag

Wie ungestüm war der Beifall, der ihm derkind, Klaviervirtuose, Bühnenstar, später zum echten Europäer zu werden, entgegenklatschte! Auch Buketts wurden Womanizer, Komponist und Erneuerer der einem Pendler zwischen den Welten, der ihm zu Füßen geworfen! Es war ein erha- Musik, Europäer, Freigeist, Geistlicher in Wien wie auch in Weimar, Budapest, bener Anblick, wie der Triumphator mit und Hexenmeister der Konzertsäle Euro- Bayreuth und Rom zu Hause war und der Seelenruhe die Blumensträuße auf sich pas: All das war diese vor 200 Jahren im es verstand, die Vielfalt von Einflüssen in regnen ließ und endlich graziöse lächelnd kleinen Dörfchen Raiding im Burgenland seinem Werk zu verschmelzen. Er wurde eine rote Kamelie an seine Brust steckte. geborene schillernde Persönlichkeit der auch zum Vorbild für Schumann, Chopin, So schrieb Heinrich Heine, der von Franz Romantik. Mendelssohn, Wagner, Debussy, Bartók

KLANG.FIGUREN Liszt und den Publikumsreaktionen vor Heute würde man ihn zweifellos als und sogar Schönberg. allem der Damen nach einem Konzertauf- Superstar bezeichnen und es gäbe einen War Liszt als Pianist unbestritten, so tritt bei seiner Tournee 1841/42 in Berlin gewaltigen Medienhype um ihn, meint scheiden sich am Komponisten bis heute so beeindruckt war, dass er dafür den Eduard Kutrowatz. Er und sein Bruder die Geister: Denn zu neu und zu kühn Begriff Lisztomanie erfand. Derartige Reak- Johannes fungieren als Intendanten des waren seine Kompositionen. Er gilt als der tionen waren aber kein Einzelfall, denn Liszt-Festivals in Raiding und zeichnen Erfinder der Programmmusikidee, also Teile des Publikums flippten bei seinen für das Programm anlässlich seines 200. der symphonischen Dichtungen. Und beim Konzerten buchstäblich aus, regelrecht Geburtstags im gesamten Bundesland Klavierwerk setzte er ganz neue Maßstä- hysterische Szenen der weiblichen Fans verantwortlich. Bereits dieser Geburtstag be, die noch bis in unsere Zeit wirken: sind überliefert, so dass man begann, die verlief schon außergewöhnlich: Nicht nur, Höchste, beinahe unspielbare technische Stühle aus den Konzertsälen wegzuräu- dass eine ‚Zigeunerin‘ seiner Mutter einen Anforderungen, unter denen noch heute men. Das gesamte weibliche und aristokra- großen Sohn prophezeite, erschien zu dieser jeder Pianist leidet, so Kutrowatz, der es tische Publikum ist für mich und zwar Zeit auch der ‚Große Komet von 1811‘ am wissen muss, ist der doch selber ein glühend und heftig, damit kommt man weit, Himmel. Und der kleine Franz wurde exzellenter Tastenkünstler. schrieb Liszt selbst in einem Brief. Seine tatsächlich ein Wunderkind und als neuer Festspiele Raiding. Jetzt haben die Bühnenauftritte waren aber auch eine Mozart gefeiert. Die Parallelen sind wirk- Brüder Kutrowatz, die erst 2009 die Inten- Legende: Ausdruckstark, exzentrisch und lich verblüffend, erzählt Kutrowatz, denn danz der 2006 gegründeten Liszt-Fest- mit unglaublicher Technik musizierte er. auch Liszt wurde von seinem ehrgeizigen spiele Raiding übernommen haben, ein Dabei setzte er seinen ganzen Körper ein, Vater Adam so gepusht, dass er bald aus feines Programm zusammengestellt: In schüttelte seine lange Haarmähne und der Enge der Provinz ausbrach und schon dieser kurzen Zeit war dies für uns eine hämmerte regelrecht auf die Klaviertasten als Kind nach einer profunden Ausbildung spannende Herausforderung. Seltsamerwei- ein. in Wien bei Salieri und Czerny große und se werden von Liszt immer nur ganz wenige Lisztomania 2011. In Anlehnung an erfolgreiche Konzertreisen unternahm. Die und immer die gleichen Stücke gespielt. den deutschen Dichter wird so der Veran- Salons, Bühnen und Adelshäuser von Paris Dazu zählen ‚Les Preludes‘, die Ungarische staltungsreigen im Burgenland im Jubilä- und London eroberte Le petit Litz im Alter Rhapsodie Nr. 2 und der Liebestraum. Dabei umsjahr von Franz Liszt genannt. Wun- von zwölf Jahren im Sturm. Um dann ist sein Œuvre gigantisch, es zählt an die

50 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Foto: Nurith Wagner-Strauss Foto: Liszt Zentrum Raiding © Ulrich Schwarz

800 Stücke, wovon wir 134 aufführen übrigens den Liszt Welt-Record inne, denn Eduard und Johannes Kutrowatz, Klavierstudien in Eisenstadt und Wien, Johannes auch Klarinette werden. Der Startschuss erfolgt am er hat dessen gesamtes Klavierwerk auf und Dirigieren, Eduard auch Schlagwerk. Zahl- 27.1.2011. An jeweils vier verlängerten 99 CD’s eingespielt und mehr als 300 reiche Meisterkurse, Preise und Auszeichnungen. Wochenenden im Jänner, März, Juni und unveröffentlichte Kompositionen als Tätig als Solo-Pianisten, als Klavierduo, Liedbeglei- Oktober wird ein Orchesterzyklus mit der Herausgeber publiziert, was ihm den ter, Kammermusiker und Dirigenten. Zahlreiche Konzertreisen zu den wichtigsten Musikmetropo- Wiener Akademie unter einem weiteren Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde len Europas, den USA, Asien, Afrika und Australi- Lisztomanen, dem Dirigenten Martin und sechs „Grand Prix du Disque“ ein- en. Zusammenarbeit mit wichtigen Orchestern, wie Haselböck, gegeben. Dabei werden bis brachte. Besonders reizvoll wird auch sein, dem Wiener Concert Verein, dem RSO Wien, der Kremerata Baltica. Viele Radio- , TV- und CD-Auf-

Ende 2012 sämtliche Orchesterwerke dass man die berühmte und einzige Sona- KLANG.FIGUREN nahmen. Neben der Leitung des Liszt-Festivals Rai- Liszts, die dieser hauptsächlich während te des Komponisten in h-Moll gleich von ding (seit 2009), haben sie schon 2001 den klang- seines Aufenthaltes in Weimar schuf, in drei unterschiedlichen Tastenkünstlern frühling auf der Burg Schlaining/Burgenland der damaligen Originalbesetzung unter vergleichend erleben kann. Weiters gibt gegründet und leiten ihn seitdem. Beide unterrich- ten an der Wiener Musikuniversität. dem Titel The Sound of Weimar gespielt. es eine Reihe mit Uraufführungen und Dafür eignet sich der 2006 direkt neben Gedenkkonzerten. Der Vokalzyklus, der dem Geburtshaus neu gebaute, akustisch dem Lied von Franz Liszt huldigt, weist Infos und Karten: www.lisztfestival.at oder großartige Saal von der Größe her ideal. Namen wie Ildiko Raimondi, Ruth Ziesak, www.kulturservice-burgenland.at Programmatisches. Naturgemäß gibt Adrian Eröd auf, die jeweils von Eduard es auch einen Klavier-Zyklus. Man muss Kutrowatz, einem begnadeten Liedbeglei- wissen, dass Liszt eigentlich das Solo- ter, begleitet werden. In Lockenhaus wird Recital für Klavier erfunden hat, denn zuvor zudem das gesamte Orgelwerk von Liszt gab es zur damaligen Zeit meist ein präsentiert werden. Damit nicht genug, gemischtes Programm mit verschiedenen darf man sich auf zahlreiche Ausstel- Interpreten, erzählt Eduard Kutrowatz: Von lungen in Raiding und Eisenstadt freuen. ihm stammt auch der Ausspruch: ‚Le Concert Und da die Brüder Kutrowatz ein weit- c’est moi!‘ (Das Konzert bin ich!) Dabei bekanntes Klavierduo sind, werden sie spielte er nicht nur eigene Kompositionen, auch zeitweise selbst in die Tasten greifen. sondern improvisierte auch über Werke Aber nicht nur im Burgenland, sondern anderer Komponisten. Bei dieser Konzert- auch in Kärnten: Am 6. Februar 2011 bei reihe werden renommierte Pianisten wie einem Konzert im Klagenfurter Stadtthe- Elisabeth Leonskaja, Ivo Pogorelich, Ernst ater mit Werken von…, erraten, Franz Bloch, Arcadi Volodos sowie Leslie Howard Liszt!! auftreten und Liszts umfangreiches Kla- e Helmut Christian Mayer vierwerk, um das kein Pianist herum- kommt, zu Gehör bringen. Howard hat

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 51 Ragusa – Dubrovnik Eine neue Serie führt uns zu den Brücken bzw. Perlen der Adria

„Paradies auf Erden“ George Bernard Shaw 62. Dubrovacki Ijetni festival Die „Dubrovniker Sommerspiele 2011“ finden vom 10. Juli bis 25. August statt. www.dubrovnik-festival.hr

Eindrücke von Dubrovnik: Die Stadt am Mittelmeer vereint mit der Stadtmauer, der Franziskaner kirche und dem Rektorenpalast eine reiche Geschichte und Kultur Dalmatiens.

Die Brücke führt über die Neretva, und Ragusa ganz besonders und lobte den hatte, verlor Dubrovnik – durch Napoleon alles was südlich davon liegt – der schmale großen Wohlstand und besonders die hohe – seine Freiheit. 1808 wurde es Napoleons Küstenstreifen bis hinunter zur Bocche, Bildung der Bürgerinnen und Bürger. Auch Illyrien einverleibt und kam dann durch wie die k.u.k.-Marine die Bucht von Kotor die Landwirtschaft sei viel fortschrittlicher den Wiener Kongress, mit ganz Dalmatien, nannte, einschließlich der Halbinsel als in den venetianischen Teilen Dalma- an Österreich. Das Verdienst der österrei- Peljeπac und den Inseln Mljet und Lasto- tiens, daher die hohe Lebensqualität in chischen Verwaltung war, Ragusa seinen vo – all dies gehört zur historischen der Stadt: „Gutes Wasser, guter Wein, Bürgern zu überlassen, und so gingen Republik Dubrovnik – souverän von 1358 gutes Brot, guter Fisch und gutes Fleisch, Handwerker und Künstler, Fischer, Bau- bis 1808. aber auch Eis und Süßigkeiten, und die ern, Händler, Priester und Nonnen der Der österreichisch-venetianische Name schönen Hände, die es anbieten – das ist zahlreichen Klöster und Beamte wieder „Ragusa“ ist aus dem Griechischen abge- eines der höchsten Güter dieser unserer ihren Tätigkeiten nach, wie Jahrhunderte leitet mit der Bedeutung „Felsen“, entstand beschwerlichen Welt, die man – würden zuvor – innerhalb der mittelalterlichen BRUECKEN.DER.ADRIA doch die Siedlung auf der felsigen Insel sich alle so fühlen, wie ich mich jetzt fühle Mauern sorgte schon die Architektur dadurch, dass die Griechen vom etwas – kaum noch ‚Tal der Tränen‘ sondern ‚Tal dafür, dass alles seinen geregelten Lauf südlicher gelegenen Epidauros (wo heute Eden‘ nennen würde“ – soweit der For- nahm. Cavtat liegt) im 7. Jahrhundert vor Awaren scher und Franziskaner-Mönch Alberto Weltkulturerbe. Erst im September und Slawen flüchten mussten. Das angren- Fortis im 18. Jahrhundert. 1991 wurde Dubrovnik bekanntlich von zende Festland – der schmale Kanal Kunst.Geschichte. Freiheit, Wohlstand feindlichen Bombardements gravierend wurde zugeschüttet – war von einem und Kunstschätze haben sich die Ragusa- beschädigt, obwohl es damals bereits dichten Eichenwald bewachsen, einer ner aber hart erarbeitet und in Folge deklariertes UNESCO-Weltkulturerbe war. „dubrava“ – daher der kroatische Name unermüdlich verteidigt. Venedig, die Tür- Dass es heute in authentischer Pracht „Dubrovnik“. ken und Ungarn wurden regelmäßig durch wieder die Kulisse des „Dubrova∑ki Hielt sich Dubrovnik bzw. Ragusa unter große Tributzahlungen und Geschenke festival“ darstellt grenzt an ein Wunder dem byzantinischen Kaiserreich als auto- (insbesondere in Form von Kunstwerken) der Restaurationskunst. nome Stadt, so fiel es 1205, als die Flotte bedient, da neben wurden die Festungsan- 2011 finden die Dubrovniker Sommer- von Venedig statt des Heiligen Landes lagen verstärkt und ein enormer Aufwand spiele – ljetne igre – wie sie kroatisch doch gleich Konstantinopel eroberte, mit an Diplomatie finanziert. So formulierte heißen, zum 62. Mal statt (und zwar vom der restlichen Beute an Venedig. Die Filip de Diversis, Rektor der Hochschule 10. Juli bis 25. August). Auf die Frage, wer wichtigsten Ämter wie der Stadtrektor, von Ragusa im 15. Jahrhundert: „Der dieses Festival gegründet hat, antwortet der Bischof, die höchsten Beamten, wurden Friede muss durch Vernunft, Geld und der Intendant Ivica Prlender: „der Genius nun durch Venetianer besetzt. Ab nun war Geduld gesichert werden.“ Loci“, und er verweist damit auf die die Bevölkerung ein Cocktail aus Nach- Das Geld stammte aus den Salinen von Ragusaner Tradition der dramatischen kommen der Alten Griechen, zugezogenen Peljeπac, vom Weinanbau, dem Fischfang Literatur und Musik seit der Renaissance. Kroaten aus dem Hinterland und Veneti- von Lastovo und Mljet, dem Wald auf ∏ipan Und auch heuer tönt Hamlets Ruf „… anern. Die venetianische Verwaltung und Lopud, Lokrum und Kolo∑ep. All dies sein, oder nicht sein…“ von der Festung begann mit dem Bau der „Kunst-Brücke“ reichte noch nicht aus, um der Republik Lovrijenac, und wenn Sie in einem der Ragusa-Venedig. Auch als Dubrovnik ab Wohlstand und Freiheit zu erhalten, also Cafés auf dem Stradun sitzen und hören, 1358 Teil des kroatisch-ungarischen musste Gewinn aus dem Handel zur See wie die Dubrovniker scherzen: „ja, ja, piti, Königreiches wurde, blieb die enge kul- gezogen werden. Auf den Flaggen der ili ne piti… ha, ha…“, dann liegt es daran, turelle und wirtschaftliche Beziehung mit Schiffe stand das Motto „Libertas“ – also dass im Kroatischen „biti“ (also sein), und Venedig aufrecht, und zahlreiche Künstler Freiheit. Ebenso auf dem von Ragusa „piti“ (d. h. trinken), rein akustisch nicht hinterließen an beiden Ufern der Adria geprägten Geld. Und auf der Festung weit voneinander entfernt sind. ihre Spuren, wie zum Beispiel Michelozzo, Lovrijenac prangte die Inschrift: „non bene Aber schließen wir nicht gastronomisch der Schöpfer des Rektorenpalastes, oder pro toto libertas venditur auro“ – es lohnt sondern poetisch mit Ivan Gunduli∑: „Sva die Ragusaner Goldschmiede, die an den sich nicht, für alles Geld, die Freiheit zu srebra, sva zlata, svi ljudski ªivoti, ne Höfen von Venedig und Florenz sehr verkaufen. mogu bit‘ plata tvojoj ∑istoj ljepoti – slo- gefragt waren. Und ausgerechnet im Frühling 1806, boda!“ Alles Silber, alles Gold dieser Welt, Der padovanische Gelehrte Alberto For- im selben Jahr, in dem Napoleon den vom kann kein Ersatz sein für deine reine Schön- tis mit seinem berühmten Reisebericht Freiheitsgedanken der Französischen heit, o Freiheit! „Viaggio in Dalmazia“ liebte die Stadt Revolution geprägten Code Civile firmiert e Lilly Jaroschka

52 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 BRUECKEN.DER.ADRIA

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 53 Fotos: Jaroschka Foto: (c) Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion Das detaillierte Filmprogramm für die Diagonale 2011 (22. - 27. März) wird am 11. März bekannt gegeben. Der Kartenvorverkauf startet am 12. März. Alle Infos unter www.diagonale.at.

Diagonale Beiträge Festival des österreichischen Films 2011

Die Diagonale versteht sich als zentrale Branchentreffen österreichische und inter- Attractions sowie eine vom Filmemacher Plattform für die Präsentation und Dis- nationale Vertreter der Filmindustrie rund persönlich zusammengestellte Carte Blan- kussion österreichischer Filmprodukti- um ein jährlich wechselndes Thema von che auf der großen Leinwand. Als beson- onen mit dem Ziel mehr Aufmerksamkeit besonderer Aktualität für die heimische deres Highlight wird Peter Tscherkassky sowie Anerkennung für das heimische Filmbranche. Im Rahmen der Diagonale- im Rahmen einer Kino-Lecture einen Filmschaffen zu erreichen. Seit 1998 Preisverleihung werden traditionell zum seiner eigenen Filme analysieren und das macht die Diagonale Graz alljährlich zur Abschluss Österreichs bedeutendste Film- Publikum mit dem komplexen Herstel- Filmhauptstadt Österreichs und hat sich preise vergeben. lungsprozess vertraut machen. als Treffpunkt für Filmbranche und Publi- Personale. Einen der Höhepunkte des Zu Gast. Geboren 1940 im steirischen kum etabliert. Jedes Jahr versammelt das diesjährigen Festivals markiert die Peter Judenburg und seit vielen Jahren in Berlin

WELT.KINO.WELTEN Festival des österreichischen Films rund Tscherkassy gewidmete Personale. Er zählt beheimatet, gehört Elfi Mikesch zu den 1.300 akkreditierte Fachleute. Rund zu den international bekanntesten und vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten 25.000 Besucher strömen in die Grazer renommiertesten Vertretern des Avant- der Gegenwart. Nach ersten Versuchen Kinosäle und lassen sich die besondere gardefilms. Seit Mitte der 1980er Jahre als Malerin und Fotografin erweiterte sie Festivalatmosphäre und die anwesenden fertigt der heute 52-jährige gebürtige nach und nach ihr künstlerisches Profil Filmgäste nicht entgehen. Wiener seine Filme ohne Kamera an. und machte sich bald als international Programmstruktur. Die Diagonale zeigt Vielmehr greift er auf gefundenes Film- gefragte Regisseurin und Kamerafrau vom 22. bis 27. März 2011, wieder unter material (sogenanntes Found Footage) einen Namen. Bereits ihr erster Dokumen- der fachkundigen Leitung von Barbara zurück, das zumeist aus Hollywoodpro- tarfilm Ich denke oft an Hawaii wurde 1978 Pichler (einer Kärntnerin), aus rund 500 duktionen stammt. Aus diesen Vorlagen in Deutschland mit dem Filmband in Silber aktuellen Einreichungen ein Auswahlpro- kopiert der Filmemacher in der Dunkel- ausgezeichnet. Darüber hinaus prägte Elfi gramm herausragender Spiel- und Doku- kammer mithilfe einer aufwendigen Mikeschs Kameraarbeit die Filme enger mentarfilme sowie die besten Kurz-, Belichtungstechnik Kader für Kader Weggefährten wie Monika Treut, Rosa von Anima tions- und Experimentalfilme und Details und Fragmente und fügt sie hän- Praunheim oder Werner Schroeter. Zuletzt -videos. Viele dieser Produktionen feiern disch zu gänzlich neuen Erzählungen wurde Elfi Mikesch mit dem renommierten Weltpremiere oder ihre österreichische zusammen. Das Resultat sind faszinieren- Murnau Filmpreis geehrt. Die Diagonale Erstaufführung. Begleitet wird das Festival de und humorvolle Filmkunstwerke, ange- 2011 zeigt einen Querschnitt ihres Film- im und rund um das Festivalzentrum siedelt zwischen Sinnlichkeit, Reflexion schaffens, wobei viele der präsentierten Kunsthaus Graz von einem umfangreichen und Traum. Tscherkasskys Arbeiten wur- Arbeiten erstmals seit Jahren wieder im Rahmen- und Vermittlungsprogramm mit den mit nationalen und internationalen Kino zu sehen sein werden. Mit Judenburg Ausstellungen, Workshops und Diskus- Preisen überhäuft und feiern ihre Premi- findet Stadt wird auch ihr aktueller Doku- sionen bis zur Eröffnungsgala oder Night- eren an prominenten Schauplätzen wie mentarfilm zur Aufführung kommen. Im line. Eine Besonderheit stellen die zahl- Cannes, Rotterdam, Montréal oder New Film begibt sie sich zurück in ihre Hei- reich anwesenden Regisseure dar, die ihre York. Man begegnet seinen Filmen aber matstadt, der sie in Gesprächen mit Künst- Filme nach Graz begleiten und im Rahmen auch auf der documenta 12, an renom- lern und Bewohnern auch zugleich ein von moderierten Filmgesprächen nach mierten Institutionen wie dem Walker Art feinfühliges Denkmal setzt. den Screenings mit dem Publikum in Center in Minneapolis, dem Andy-Warhol- Historisches Spezialprogramm. Erst- Dialog treten. Mit dem Ziel des Austauschs Museum in Pittsburgh oder dem Pariser mals wird das weitgehend unbekannte über die Landesgrenzen hinaus, versam- Louvre. Die Diagonale 2011 präsentiert weibliche Filmschaffen in Österreich vor melt ein von der Diagonale organisiertes auch seinen aktuellen Erfolg Coming 1990 thematisiert. In Kooperation mit der

54 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Spannende Programme erwarten einen bei der Diagonale vom 22. bis 27. März in Graz: Elfi Mikesch (Porträt) ist „zu Gast“. Als Eröffnungsfilm wurde nach den großen Doku-Erfolgen der vergangenen Jahre mit „Abendland“ von Nikolaus Geyrhalter eine Dokumentation gewählt. Diagonaler Blick vom Uhrturm über die Murstadt. Die Personale gilt heuer dem exzentrischen Wiener Filmemacher Peter Tscherkassy („Dream Work“; v. l.).

ADA und Filmarchiv Austria wird ein es dazu auch dieses Jahr eine Ausstellung mehrfach ausgezeichnet wurde, sind auch kleines thematisches Schwerpunktpro- im Kunsthaus Graz geben. Sabine Marte heuer wieder einige heimische Filmkünst- gramm vorgestellt, das einerseits einer trifft ab 11. März 2011 in Hollerer/Marte ler in Graz dabei. 2010 sorgte der Spielfilm größeren Retrospektive im Filmarchiv auf den international renommierten Bild- „South“ von den zwei filmverrückten vor ausgeht, andererseits den Auftakt zu hauer Clemens Hollerer. Gemeinsam ist Gerhard Fillei und Joachim Krenn, die einer intensiven langfristigen Beschäftigung ihnen das Interesse an den Bedingungen nach bizarren Umwegen ihr Handwerk mit der Themenfeld darstellt. Im Rahmen und Wirkungen des Raumes, den sie zur auf der New York University gelernt des bei der Diagonale geplanten Clusters Metapher für psychische Zustände machen haben, für Aufsehen und wurde für den werden u. a. Valie Exports vielzitierter, und ihn zur Beeinflussung eines inneren besten Schnitt preisgekrönt, während doch wenig gezeigter Klassiker Unsichtbare Gleichgewichts nutzen. Thomas Woschitz für UNIVERSALOVE

Gegner sowie ein Werk der legendären Kunstverein Medienturm. Für span- (Buch und Regie) den Carl-Mayer-Dreh- WELT.KINO.WELTEN Margareta Heinrich zu sehen sein. nende Einblicke abseits der Kinosäle sorgt buchwettbewerb Förderpreis bekam. Zwei Eröffnungsfilm. Der Dokumentarfilm auch der vierte und letzte Teil der Aus- weitere Beiträge (und zwar wieder Dokus) Abendland von Nikolaus Geyrhalter wird stellungsreihe CONCEPT FILM, die mit reüssierten ebenfalls: Die „Tankstelle“ von die Diagonale am 22. März 2011 in der Arbeiten des Künstlers Nardim Vardag in Robert Schabus über die Geschichte einer Helmut-List-Halle eröffnen. Der vielfach Kooperation mit dem Kunstverein Medien- aufgelassenen B17-Tankstelle und „Kralj preisgekrönte österreichische Dokumen- turm realisiert wird. Nadim Vardag geht Matjaª“ von Milan Urbas, der das bekann- tarfilmer unternimmt in Abendland eine dem Verhältnis der Medien Film und Kino te Klagenfurter Uni-Faktotum Josef por- sehr persönliche Reise durch das Europa auf den Grund und hinterfragt gleichzeitig trätierte. 2011 treffen junge Kärntnerinnen der Gegenwart. Dabei besucht er vorwie- filmische Verfahren und Strategien im wie Roswitha Schuller (Invasion), sie gend funktionale und stark frequentierte Ausstellungskontext – vom 11. März bis stammt aus Friesach, Barbara Kaufmann Orte ohne Geschichte wie Multiplex-Kinos, 20. April 2011. (Fenster zum Hof) aus Klagenfurt, oder Shopping-Malls, Flughäfen, Autobahnrast- Grüne Diagonale. Die Diagonale startet Judith Zdesar (Farben einer langen Nacht) stätten, Krankenhäuser oder Fitnesscen- dieses Jahr die Initiative „Diagonale GOES auf arrivierte Künstler wie Josef Dabernig ter. Der Regisseur zeigt unter anderem GREEN“. Als eine der ersten kulturellen (excursus on fitness) aus Kötschach- jene Menschen, die nachts im Verborgenen Institutionen des Landes macht das Festi- Mauthen oder Hans Schabus (Atelier). Arbeiten erledigen, um das reibungslose val des österreichischen Films mit einer Max Liebich präsentiert sein Musikvideo Funktionieren unserer Welt zu gewähr- neuen Strategie der ökologischen Verant- „You‘re Out“. Josef Aichholzer (aus Villach) leisten. Nikolaus Geyrhalter ist mit Abend- wortung auf sich aufmerksam. Müll- wiederum, ein bekannter und bewährter land ein großartiger Dokumentarfilm über vermeidung, gezielte Kalkulation von öster reichischer Filmproduzent der mit das gegenwärtige Europa, den europä- Werbematerialien sowie konkreter Einsatz Die Fälscher den Oscar gewann und vori- ischen Lebensstandard, die Zivilisation ökologischer Materialien sind nur einige ges Jahr mit Kick Off gleich zwei Preise und das Verlangen, andere daran nicht Eckpfeiler dieses Projektes. Das Konzept gewann (siehe Umschlag), ist mit Komödie teilhaben lassen zu wollen, gelungen. der „Green Responsibility“ zieht sich dabei in Starbesetzung „Mein bester Feind“ von Trailer. Die Performance-Künstlerin wie ein roter Faden durch das gesamte Wolfgang Murnberger (mit Moritz und Filmschaffende sowie letztjährige Marketing sowie den Gesamtauftritt und Bleibtreu, Udo Samel, Marthe Keller, Diagonale-Preisträgerin für innovatives positioniert das Ereignis als engagiertes Ursula Strauss u.a.) und mit „Periferic/ Kino, Sabine Marte, hat den diesjährigen kulturelles „Green Event Austria“. Outbound“ von Bogdan Apetri (Spektrum) Trailer Do we need to have an accident? Filmland Kärnten. Nach der starken dabei. gestaltet. In bewährter Kooperation wird Kärntner Beteiligung im Vorjahr, die sogar e PP/BB

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 55 WELT.KINO.WELTEN

Fotos: Kärntner Grenzruf, 1942; Volkszeitung/Janesch (www.kinogeschichte.at)

Bilder aus dem „Kleinen Klagenfurter Kinomuseum“: 1978 wurden die „alten“ Kammerlichtspiele geschlossen und zwei Wochen später abgerissen. Nach dem Umbau 1980 war es bis 2001 wieder ein Kino. Heute ist es der Kammerlichtspiele Jazz-Club (www.jazz-club.at).

Von der Wochenschau zum Cinemascope Start der Kammerlichtspiele in Klagenfurt

Eines Tages, im November 1955, – ich intimen Raum der Kammerlichtspiele, von geboten wird. Die tradierten Unterschiede war noch HTL-Schüler schwänzten mein der Klarheit der Bilder und dem sauberen zwischen Unterhaltungsfilm und dem Freund Heinz und ich den Nachmittags- Klang der Tonapparatur stark beeindruckt. sogenannten „künstlerisch wertvollen“ unterricht, um uns den ersten Cinema- Ich war also bei der Eröffnung der Nazi- Film, zwischen U-Kultur und E-Kultur, scope-Film der Filmgeschichte, „Das Kammerlichtspiele im April 1942 dabei hoben sich – so gesehen – von selber auf. Gewand“ mit Victor Mature, in den damals und auch bei ihrer Wiedereröffnung nach Die großen Filme der 50er-Jahre, „La neueröffneten Kammerlichtspielen in dem Krieg und nach dem Staatsvertrag, Strada“, „High Noon“ oder „Das siebente Klagenfurt anzusehen. 13 Jahre später, im November 1955. Da Siegel“, „Das Lächeln einer Sommernacht“, Als ich den Saal betrat, hatte ich ein war ich 17 Jahre alt und hatte kein größe- „Die sieben Samurai“ oder „Wege zum seltsames Déjà-vu. Ich wusste, hier war res Interesse am Film als jeder andere Ruhm“, von den Meisterwerken der 40er ich schon einmal, in einer anderen Welt, auch. Mein Kinoverständnis erwachte erst wie „Kinder des Olymp“ über „Fahrrad- in einer anderen Zeit. Die griechischen in den 60ern, aus guten Gründen. Die diebe“ bis „Casablanca“ gar nicht zu reden, Halbrelief-Säulen an den Seitenwänden 50er-Jahre mit ihren Heimatfilmen und erreichten uns in der Provinz, wenn über- mit den Flammenschalen oben waren noch den Vico-Torriani- und O.W. Fischer- haupt, erst spät, oder meist erst dann, als da, nur brannten diesmal keine Fackeln Schnulzen waren wohl das verklemmteste ich anfing, zum ersten Mal selber ein Kino darin und die damals allgegenwärtigen, Jahrzehnt unserer Kinolandschaft und ich zu programmieren, das Filmstudio der raumfüllenden Hakenkreuzfahnen fehlten. neige bis heute dazu, sie aus meiner Film- Heidelichtspiele, Mitte der 60er-Jahre. Vorne auf der großen Leinwand vermein- erinnerung zu verdrängen. Erst später Vor kurzem erst sah ich „Das Gewand“ te ich noch die Stukas zu sehen, die sich wurde mir klar, was mich damals an den wieder. Ich war überrascht, denn unter mit ihren Bomben auf fahrende Züge meisten Filmen so empörte: dass jeder den biblischen Monumentalfilmen von stürzten und mich kaum Vierjährigen Konflikt schicksalhaft gelöst wurde! Durch damals erschien er mir als der „Modernste“: faszinierten, der an der Hand seines Vaters Unfälle, Morde, Selbstmorde. Für Vernunft Ein besetztes Land, Freiheitsträume, Gue- sein erstes Kinoerlebnis hatte: eine nati- gab es in diesen Drehbüchern keinen Platz. rillas, Heilsprediger, Propheten und onalsozialistische Kriegswochenschau! Erst die 70er-Jahre wurden dann für mich Wundergläubige. „Das Gewand“ als Ent- Im „Kärntner Grenzruf“ von damals (26. zum wichtigsten Kinojahrzehnt des Jahr- stehungsgeschichte einer Reliquie. April 1942) stand: Trotz Krieg findet im hunderts. Nicht nur, weil wir politische Bezeichnend, dass mir nur der markante Großdeutschen Reich die Kunst eingehende Filme sahen, bzw. – im Sinne Godards – Victore Mature als rebellischer Sklave im Förderung ... Dann wurde die neueste Filme, die aus einem politischen Bewusst- Gedächtnis geblieben ist und nicht der Wochenschau vorgeführt, in der man u. a. sein heraus gemacht wurden, sondern Schönling Richard Burton als bekehrter die vor vier Tagen gemachten Aufnahmen weil wir zum ersten Mal auf breiter Front, Tribun Marcellus mit seiner Verherrli- vom Geburtstag des Führers sah, Frontbilder über alternative Kinos und Verleihe, Filme chung des freiwilligen Opfertodes... aus Finnland, Mittel- und Südrußland, einen sahen, die Unterhaltung mit Aufklärung e Horst-Dieter Sihler deutschen Bombenangriff auf Malta, die und Information über den wahren Zustand Heimkehr siegreicher Unterseeboote usw. unserer Welt verbanden. Siehe auch www.kinogeschichte.at Im Anschluß daran rollte der große UFA- Die wichtigste Lektion daraus: jede Marginalien aus Horst-Dieter Sihlers Buch Film nach Otto Ludwigs Roman „Zwischen Innovation ist vergebens, wenn sie nicht „Mein Kino des 20. Jahrhunderts“ Himmel und Erde“ ab. Die Hörer und – im Kino zumindest – auf unterhaltsame (erscheint demnächst im Wieser-Verlag) Zuschauer waren von dem schmucken, Weise, d.h. alle Sinne ansprechend, dar-

56 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 Jubiläumsausgabe Bruecke 111 Achtung: Letzte Möglichkeit „auf“ der Jubiläumsbruecke mit dabei zu sein! J Uwww.bruecke.ktn.gv.at B I L A E U M

BRUECKE 111

FORTSETZUNGFOLGT AUS.DER.SAMMLUNG

o.T., Öl auf Holz, 25 x 60 cm Alex Amann Aus der Sammlung erotischer und sakraler Kunst Der international höchst erfolgreiche, aus dem neuen Nötscher Kreis stammende Kärntner Maler Alex Amann, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Paris. Das vorliegende Werk ist im Jahre 2002 entstanden. Es zeigt eine enigmatisch sinnliche weibliche Figur, die aus einem dunklen Hintergrund her vor- tretend im Betrachter eine Fülle an Fragen evoziert, ohne eine einzige zu beantworten. Das Werk befindet sich in der bedeutenden Kunstsammlung von Prim. Sigurd M. Hochfellner. Aktuell: Galerie Freihausgasse, Villach, „Alex Amann – Laurent Goldring“, Aus den Metropolen, 22. Feber bis 2. April 2011 FEBRUAR/MÄRZ 11

Brücke.Kulturkalender

DIENSTAG, 1. FEBER Literatur „Wortwerk und Schreibstatt“, Theater „Miss Saigon“, siehe 3.2., Kunst „Dass die Fetzen fliegen“, Raum- Schreibwerkstatt mit Susanne Axmann von Stadttheater, Klagenfurt, 19:30h installation im Kunst-Raum Zeit-Raum, ntV, 4. bis 6. Feber, Amthof, Feldkirchen, 15h, Vernissage „Reise zum Ohr“, Fotos zu Gert 8.-Mai-Str. 40, Klagenfurt, Tel.0660/3125259 Tel.0676/7192250 Jonke, Nurith Wagner-Strauss, Vernissage „Peter Hotzy“, Malerei, Grafik, Theater „Unser Häuptling“ von Catherine Musil-Museum, Klagenfurt, 19.30h, Installation, Amthof, Feldkirchen, 19h, Aigner, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Tel.0463/501429 Tel.0676/7192250 Villach, 20h „Pinocchio“, siehe 2.2, Stadttheater, MITTWOCH, 9. FEBER MITTWOCH, 2. FEBER Klagenfurt, 10:30h und 14.30h Kabarett „Vortrags- und Kabarettgala des Konzert „Jazzodrom“, melodische Themen & Vortrag „Kambodscha - der Traum von Uniclub Klagenfurt“, Bernd Kohlhepp mit groovige Improvisationen, Jazz-Club Angkor“, Multivision von Martin Engelmann, „Kunst, im Keller zu pfeifen“ und Hans Peter Kammerlichtspiele, Adlergasse 1, Klagenfurt, Schloss Porcia, Ahnensaal, Burgplatz 1, Dürr „Warum es ums Ganze geht“, Casineum 20:30h Spittal, 20h am See, Velden, 19h, Tel.04274/2064-112 Kunst „Auktion Kunst und Antiquitäten, „Ricordando Trieste“, Berichte in ital. Kunst „Museumsgespräch“, Unter Schmuck“, Dorotheum Klagenfurt, Villacher Sprache über die Hafenstadt Triest mit Beobachtung - Aspekte des Sammelns, Str. 8, Klagenfurt, 14h, Tel.0463/51 22 67 Bildmaterial, Dante Alighieri Gesellschaft, MMKK, Burggasse 8, Klagenfurt, 19h, Gasometergasse 12, Klagenfurt, 17h, Tel.050 536/305 42 Theater „Pinocchio“, Märchen mit Musik nach Tel.0463/33 5 74 Carlo Collodi, Stadttheater, Klagenfurt, Lesung „Faust im Künstlerhaus“, Anl. der 10:30h, Tel.0463/54064 Ausstellung Movimenti I - Karl Brandstätter, SAMSTAG, 5. FEBER Andres Klimbacher, Norbert Klavora, „Unser Häuptling“ von Catherine Aigner, Künstlerhaus, Goethepark 1, Klagenfurt, 19h Ein höchst berührendes Stück zwischen Konzert „A Souly Night with Leo Kysèla & Komik und Verzweiflung, neuebuehnevillach friends“, featuring Louis Kiefer & Stefan Theater „Silvester, UA“, siehe 2.2., - Rathausplatz 1, Villach, 20h, Tel.04242/28 Wedam, Special Guest: Jasmin Holzmann, Stadttheater, Klagenfurt, 19:30h 71 64 STEP, Hauptplatz 15, Völkermarkt, 20:30h, „Unser Häuptling“ von Catherine Aigner, Tel.0676/6094050 „Silvester, UA“, Theaterstück von Peter siehe 2.2., neuebuehnevillach, Villach, 20h Turrini, Stadttheater, Klagenfurt, 19:30h, Literatur „Wortwerk und Schreibstatt“, DONNERSTAG, 10. FEBER Tel.0463/54064 siehe 4.2., Amthof, Feldkirchen, 09h Vernissage „Grüne Unterwäsche - Tanz „Ball der Freiwilligen Feuerwehr Konzert „SoClub: Soul inside – Soul in Ausstellung Kunstverein Velden“, Alle Gmünd“, Stadtsaal, Hauptplatz 1, Gmünd, sight“, Jutta Berger, Norbert Arbesser, Arbeiten der Mitglieder sind auf grüner 20h, Tel.04732/2745 Martin Kasmannhuber & Michael Untermalung gestaltet, Galerie Volksbank, Theater „Miss Saigon“, siehe 3.2., Daisenberger rocken, KingS, Hauptplatz 23, Velden, Tel.0699/81508805 Stadttheater, Klagenfurt, 19:30h St. Veit, 20h, Tel.0664/1307525 „Unser Häuptling“ von Catherine Aigner, „The cavern Beatles“, Die Stimmen, wie DONNERSTAG, 3. FEBER siehe 2.2., neuebuehnevillach, Villach, 20h einst Paul, John, George und Ringo. Es lebe Konzert „Olenka: Klänge der Seele“, Selbst die Legende!, Festsaal Gymnasium, Lienz, SONNTAG, 6. FEBER Geschriebenes, Bluesiges, Souliges, 20h, Tel.0650/3200124 Rockiges,Traditionelles, Zukunftsweisendes Film „S.O.S. - Ein spannender Sommer“, ..., KingS, Hauptlatz 23, St. Veit, 20h, 14:30h und 16h; „La Boum 2 - die Fete Tel.0664/1307525 geht weiter“, 16h; „Rosemary´s Baby“, Kunst „Malen ohne Grenzen...“, Vortrag über 19h; Amthof, Feldkirchen, das Werk von Ferdinand Penker von Dr. Tel.0676/7192250 Stephan Schmidt-Wulffen, MMKK, Burggasse Konzert „Kulturfest“, Mitwirkende: slow. 8, Klagenfurt, 19h, Tel.050 536/305 42 Kinderchor Lipov cvet, Vokalgrupe Lipa, „Zeitgeist“, Patricia Frida – Mixed Media, Nomos, Chor Radio Ognjiüöe,, Bildungshaus Aude Wassertheurer – Malerei, Herb Sodalitas, Tainach, 14:30h, Unterberger – 3D Objekte, Art Kultur, Kunst Tel.04239/2642 Atelier - Gallery, Hermagor, 10h, Lesung „Pavel Kohout“, Mein tolles Leben mit Tel.04282/23141 Hitler, Stalin und Havel, Warmbaderhof, Theater „Miss Saigon“, Musical von Boublil, Villach, 11h, Tel.04242/205-3414 Maltby Jr. und Schönberg, Stadttheater, Literatur „Wortwerk und Schreibstatt“, Klagenfurt, 19:30h, Tel.0463/54064 siehe 4.2., Amthof, Feldkirchen, 09h „Unser Häuptling“ von Catherine Aigner, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Villach, 20h MONTAG, 7. FEBER Vernissage „Fotoausstellung Lenart Vernissage „Metaphern“, Michaela Fliedl - Rihar“, Das Leben der Slowenen im Malerei, 8.-24. 2., Mo-Fr 9-20h, BV-Galerie, Flüchtlingslager, Bildungshaus Sodalitas, Feldkirchner Straße 31, Klagenfurt, 19h, ORGANISTAN IN Probsteiweg 1, Tainach, 18h, Tel.0463/598060 DEINEM HERZ Tel.04239/2642 Vortrag „Giorgio Thurn-Valsassina“, „Gemischter Satz - Fotografische Präsentiert vom Kulturring Velden, Ein- und Ausblicke“, Ausstellung von Fritz Casineum, Velden, 19:30h, Rathke und Alfons Pirker, Impuls Center, Tel.04274/2064-112 Seeboden, 19h, Tel.04762/81988 DIENSTAG, 8. FEBER FREITAG, 4. FEBER Literatur „Na dan z besed(il)o(m)“, Kunst „Open Days im blue cube - der Schreibwerkstatt/Pisana Promlad von wissens.wert.welt“, Filmdetektive (6 bis Volkbankova Ustanova/KKZ/SPZ am 11 Jahre). Wann wird’s besonders spannend? Slowenischen Kulturfeiertag, Pädagogische Warum?, blue cube -Primoschgasse 3, Hochschule, Kaufmanngasse 8/1, Klagenfurt, 14:30h, Tel.0664/6202044 Klagenfurt, 10h, www.promlad.at

ORGANISTAN UND TRANSPLANTANIEN www.organistan.netDie und Brücke www.transplantanien.net 113/114 – Februar/März 11 59 FEBRUAR/MÄRZ 11

Kunst „Arnold Clementschitsch – „Eis - Die größten polaren Abenteuer“, „Milonga - Tango Argentino Kunstbuch und Originale“, Präsentation siehe 14.2., Kremlhoftheater, Villach, 19h Tanzabend“, mit DJ Rudolfo, Amthof, Kunstband, mit Werken des Museums der Feldkirchen, 21h, Tel.0676/7192250 Stadt Villach, Dinzlschloss, Schlossgasse 11, MITTWOCH, 16. FEBER Theater „Miss Saigon“, siehe 3.2., Villach, 19h, Tel.0463/33 631 Kunst „Open Days im blue cube - der Stadttheater, Klagenfurt, 19:30h Theater „La belle et la bete“, Waldorfschule wissens.wert.welt“, Fernsehstudio, blue „Unser Häuptling“ von Catherine Aigner, Klagenfurt, Regie: Andreas Staudinger, cube -Primoschgasse 3, Klagenfurt, 10h, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Villach, 20h Theater Halle 11, Messeplatz 1/11, Tel.0664/6202044 Klagenfurt, 20h „2 Tage Kunst in den Ferien (6+)“, zwei SONNTAG, 20. FEBER „Miss Saigon“, siehe 3.2., Stadttheater, tägiges Workshopprogramm für Kinder ab 6 Film „Flipper“, 14:30h und 16h; „Klute“, 19h; Klagenfurt, 19:30h Jahren, 10-16h, MMKK, Burggasse 8, „Alphaville - Lemmy Csution gegen Klagenfurt, 10h, Tel.050 536/305 34 Alpha 60“, 20:30h, Amthof, Feldkirchen, FREITAG, 11. FEBER Theater „Unser Häuptling“ von Catherine Tel.0676/7192250 Konzert „Cataract (CH) & Awaken Demons Aigner, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Konzert „Salzburger Gitarrenensemble“, (I)“, Bergwerk, Millstatt, 20h Villach, 20h Klangbilder - gitarristische Raritäten Kunst „Open Days im blue cube - der „Miss Saigon“, siehe 3.2., Stadttheater, zwischen gestern und heute, Parkhotel, wissens.wert.welt“, Soundsafari, blue Klagenfurt, 19:30h Bambergsaal, Villach, 19:30h, cube -Primoschgasse 3, Klagenfurt, 14:30h, Tel.04242/205-3414 Tel.0664/6202044 DONNERSTAG, 17. FEBER MONTAG, 21. FEBER Tanz „ballroyal - Ball der Kärntner Konzert „KSO Kärntner Sinfonieorchester“, Tourismusschulen“, Casineum, Velden, Werke von Franz Liszt und Robert Schumann, Vortrag „Die Habsburger und Italien“, 19:30h, Tel.04274/2064-112 Konzerthaus, Klagenfurt, 19:30h, Dante Alighieri-Vortrag Univ.Prof. Dr. Lothar Theater „Silvester, UA“, siehe 2.2., Tel.0463/504072 Höbelt, Schloss Porcia, Musiksaal, Burgplatz Stadttheater, Klagenfurt, 19:30h Kunst „2 Tage Kunst in den Ferien (6+)“, 1, Spittal, 19:30h „La belle et la bete“, siehe 10.2., Theater siehe 16.2., MMKK, Klagenfurt, 10h DIENSTAG, 22. FEBER Halle 11, Klagenfurt, 20h „Open Days im blue cube - der „Unser Häuptling“ von Catherine Aigner, wissens.wert.welt“, Kino vor 100 Jahren, Vernissage „Alex Amann und Laurent siehe 2.2., neuebuehnevillach, Villach, 20h blue cube -Primoschgasse 3, Klagenfurt, Goldring“, Bilder und Videoarbeiten, Galerie 10h, Tel.0664/6202044 Freihausgasse, Villach, 19h, Tel.04242/205- SAMSTAG, 12. FEBER Theater „Unser Häuptling“ von Catherine 3450 Konzert „Tamara Obrovac-Karen Asatrian Aigner, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Vortrag „Die Habsburger und Italien“, Aus IstrArmenia ensemble“, Eigene Villach, 20h Anlass der 150. Wiederkehr der Einheit Kompositionen von T. Obrovac & K. Asatrian; „Silvester, UA“, siehe 2.2., Stadttheater, Italiens, Kärntner Landesarchiv, St. World Music, Jazz-Club Kammerlichtspiele Klagenfurt, 19:30h Ruprechterstraße 7, Klagenfurt, 19:30h, Kardinalplatz, Klagenfurt, 20:30h, Vernissage „Das Portrait als Spiegel der Tel.0463/33 574 Tel.0463/507460 Gesellschaft“, Grafik und Malerei von Peter „Fancy Romantic“, Rock & Pop Classics, Lenhart, Mario Oberhofer und Martin MITTWOCH, 23. FEBER Creativ-Center, Lienz, 20:30h, Schlaffer, Galerie Offenes Atelier D.U.Design, Kunst „Literatur im MMKK“, Mercedes Tel.0650/3200124 Postgasse 6, Villach, 19h, Echerer liest Texte von Thomas Bernhard Theater „Unser Häuptling“ von Catherine Tel.0676/84144166 u.a., MMKK, Burggasse 8, Klagenfurt, 19h, Aigner, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Vortrag „Wettbewerb prima la musica Tel.050 536/305 42 Villach, 20h (4 Tage)“, bis 20.3.2011 mit Preisverleihung Literatur „Auf Spurensuche in Kärntens „Miss Saigon“, siehe 3.2., Stadttheater, (Matinee) am 2. April, 11h, CMA, Ossiach, Geschichte“, Präsentation der Festschrift Klagenfurt, 19:30h Tel.0463/536 40 510 für Alfred Ogris zum 70. Geburtstag, Vernissage „Fotoausstellung Nejc Trampuü“, Kärntner Landesarchiv, St. Ruprechter FREITAG, 18. FEBER Bildungshaus Sodalitas, Probsteiweg 1, Straße 7, Klagenfurt, 18h, Tainach, 19h, Tel.04239/2642 Konzert „Endrina Rosales Group - Tu Tel.0463/56234-14 Llegada“, Die Sängerin, Liedtexterin u. Theater „Unser Häuptling“ von Catherine SONNTAG, 13. FEBER Flötistin und Band bieten Pop, Jazz & Latin, Aigner, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Film „La Boum - Eltern unerwünscht - Teil 1“, STEP, Hauptplatz 15, Völkermarkt, 20:30h, Villach, 20h 14:30h und 16h; „Schlachthof 5“, 19h, Tel.0676/6094050 „Miss Saigon“, siehe 3.2., Stadttheater, Amthof, Feldkirchen, Tel.0676/7192250 Literatur „Literatur im Gespräch - Klagenfurt, 19:30h Konzert „Herbert Pixner Projekt“, „bauern Maskenspiel“, Maskeraden bestimmen Vortrag „Schweden“, Multivisionsvortrag von tschäss“, Amthof, Feldkirchen, 20h, unser ganzes Leben, aber nur im Fasching Marcus Haid, Schloss Porcia, Ahnensaal, Tel.0676/7192250 werden die Masken sichtbar, Romantik Hotel Burgplatz 1, Spittal, 20h Post, Hauptplatz 26, Villach, 18h, MONTAG, 14. FEBER Tel.0664/3116739 DONNERSTAG, 24. FEBER Theater „Unser Häuptling“ von Catherine Theater „Eis - Die größten polaren Konzert „Bohuslav Martinu Philharmonie“, Aigner, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Abenteuer“, Erzählt von Julius Payer, Ernest Werke von Nikos Skalkottas, Carl Reinecke Villach, 20h Shackleton, Fridtjof Nansen, Valerian Albanov und Mendelssohn Bartholdy, Großer Saal und anderen, Kremlhoftheater, Ludwig Walter „Miss Saigon“, siehe 3.2., Stadttheater, Konzerthaus, Klagenfurt, 19:30h, Str. 29, Villach, 19h, Tel.0680/2461152 Klagenfurt, 19:30h Tel.0463/55410 Kunst „Finnisage Movimenti I“, DIENSTAG, 15. FEBER SAMSTAG, 19. FEBER Abschlussveranst. der Ausstellung; Kunst „Christoph Eder, Dieter Fercher und Konzert „Liedertafel“, Publikum gestaltet Brandstätter, Klimbacher, Klavora mit Musik, Harald Rath“, Schwarz-Weiss-Kunst aus Programm mit Singkreis Porcia + Blechsaitn Künstlerhaus, Goethepark 1, Klagenfurt, 19h der Kunstwerkstatt, Galerie de La Tour, im Musi, FH im Spittl, Villacher Straße 1, Spittal, Literatur „Fliegengewicht - im Rahmen der Innenhof Lidmanskygasse 8, Klagenfurt, 19:30h Reihe literatour“, Anna-Elisabeth Mayer Tel.0664/84 77 556 Tanz „13. Wildererball“, Beim Angerer, Cafe stellt ihr literarisches Debüt vor, Robert- Theater „Silvester, UA“, siehe 2.2., Nussbaumer, Hauptplatz, Gmünd, 20h, Musil-Literatur-Museum, Bahnhofstraße 50, Stadttheater, Klagenfurt, 19:30h Tel.04732/2145 Klagenfurt, 19:30h, Tel.0463/5877-2410

60 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 FEBRUAR/MÄRZ 11

„Literaturauftakt mit Musik“, mit dem DIENSTAG, 1. MÄRZ FREITAG, 4. MÄRZ steir. Autor Heinz Kröpfl - Buchvorstellung, Vortrag „Homöopathie im Alltag“, Konzert „Perpetuum Jazzile“, Jazzkonzert, Bibliothek Gmünd im Schloss Lodron, Gesundheit auf natürliche Art, Schloss Christian Zeichen, Casineum, Velden, 20h, Hauptplatz 1, Gmünd, 20h, Porcia, Musiksaal, Burgplatz 1, Spittal an der Tel.04274/2064-112 Tel.04732/221518 Drau, 19h Theater „Sanftwut oder der „wir(r) online Redaktionssitzung“, Ohrenmaschinist von Gert Jonke“, siehe Sei mit dabei und erlerne das journalis- MITTWOCH, 2. MÄRZ 3.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h tisches Handwerk, Dinzlschloss, Konzert „Ensemble des XX. Jahrhundert“, „Kasperl in Afrika“, Puppentheater mit Schlossgasse 11, St. Martin, Villach, Internationales Zentrum zeitgenössischer Andreas Ulbrich für Kinder ab 3 Jahren, 15h, Tel.04242/205-3434 Musik, Konservatorium, Mießtalerstraße 8, Amthof, Feldkirchen, 17h, Theater „Silvester, UA“, siehe 2.2., Klagenfurt, 19:30h Tel.0676/7192250 Stadttheater, Klagenfurt, 19:30h „Newcomers: Modern Shape Quartet“, Vortrag „Ökumenischer Weltgebetstag der „Unser Häuptling“ von Catherine Aigner, Die Band um das junge Gitarrentalent David Frauen“, Stadtpfarrkirche, Gmünd, 19h, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Villach, 20h Gratzer, Jazz-Club Kammerlichtspiele, Tel.04732/2298 Vernissage „Villach und wir - our point of Adlergasse 1, Klagenfurt, 20:30h view“, Fotogruppen der Polytechnischen Kunst „Auktion Kunst und Antiquitäten, SAMSTAG, 5. MÄRZ Schule Villach; Leitung: Siegfried Ortner, Schmuck“, Dorotheum, Villacher Str. 8, Konzert „Armen Donelian Quartet (ARM/ Jugendzentrum, Gerbergasse 29, Villach, Klagenfurt, 14h, Tel.0463/51 22 67 USA/A)“, Armen Donelian - p, Michael Erian 19h, Tel.04242/205-3434 oder -3420 Vernissage „Acryl- und Kohlezeichungen – t u. s-sax, Uli Langthaler - b, Mario Gonz i- „Ausstellung Ernst Cerjak“, bis 18. März, Mira Blaäej“, Bildungshaus Sodalitas, dr, STEP, Hauptplatz 15, Völkermarkt, Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-12h und Mo-Do Probsteiweg 1, Tainach, 19h, 20:30h, Tel.0676/6094050 14-16h, Stadtgalerie am Minoritenplatz, Tel.04239/2642 Kunst „Aquarellkurs mit Elfi Wetzlinger“, Wolfsberg, 19h, Tel.04352/537-246 Der Baum in seinen versch. Vortrag „Georgien – Im Lande des DONNERSTAG, 3. MÄRZ Erscheinungsformen, 5x Samstags ab 5.3., Drachentöters“, Oskar Müller, Kolpinghaus, Kabarett „Happy Humour Hour“, Mixed Amthof, Feldkirchen, 09h, Enzenbergstr. 26, Klagenfurt, 19h, Show mit der Humor AG aus Wien, Tel.0676/7192250 Tel.0463/565965 Casineum, Velden, 20h, „Charlotte Ottwald erdARTige Bilder“, FREITAG, 25. FEBER Tel.04274/2064-112 Kunst mit Lehm, Kreide und Farbpigmenten, Konzert „KSO Kärntner Sinfonieorchester“, Schloß Albeck, Sirnitz, Tel.0650/31 000 10 Konzert „Angela Tröndle + mosaik“, Jazz, Werke von Mikhail Glinka, Sergej Prokofjew Theater „Die Kammerzofe“, Von Katherine Amthof, Feldkirchen, 20h, und Sergej Rachmaninow, Konzerthaus, Mansfield, mit Petra Staduan und Oliver Tel.0676/7192250 Klagenfurt, 19:30h, Tel.0463/504072 Welter, Theater Halle 11, Messeplatz, „Jürgen Solis - Healing Piano & Rock Theater „Sanftwut oder der Klagenfurt, 20h, Tel.0463/310 300 Emotion“, eine Einladung zu Ihrem Ohrenmaschinist von Gert Jonke“, Mit „Sanftwut oder der Ohrenmaschinist natürlichen Zustand zurückzufinden, Schloss dieser Theatersonate hat Gert Jonke, Ludwig von Gert Jonke“, siehe 3.3., neuebuehne- Porcia, Ahnensaal, Burgplatz 1, Spittal, 20h van Beethoven ein Denkmal gesetzt, villach, Villach, 20h Kunst „Open Days im blue cube - der neuebuehnevillach, Rathausplatz 1, Villach, wissens.wert.welt“, Trickfilmwerkstatt, 20h, Tel.04242/28 71 64 SONNTAG, 6. MÄRZ blue cube -Primoschgasse 3, Klagenfurt, Vernissage „Dem Ich begegnen - Und den Film „La Boum 2 - die Fete geht weiter “, 14:30h, Tel.0664/6202044 Bildern von GAPasterk“, Ausstellung des 14:30h; „Sur - Süden (OmU)“, Tango/ Literatur „Plug In - Villacher Jugend- Kärntner Malers und Grafikers, Alpen-Adria- Menschenrechte, 19h, Amthof, Feldkirchen, , Hörspiel-Preis 2011“, Preisverleihung, Galerie, Theaterplatz 3, Klagenfurt, 19h, Tel.0676/7192250 Dinzlschloss, Schlossgasse 11, Villach, 18h, Tel.0463/537-5224 Tel.04242/205-3414 Theater „Unser Häuptling“ von Catherine Aigner, siehe 2.2., neuebuehnevillach, Villach, 20h „Miss Saigon“, siehe 3.2., Stadttheater, ! Klagenfurt, 19:30h

SAMSTAG, 26. FEBER Tanz „Miss Kärnten Gala 2011“, Casineum, Velden, 19:30h, Tel.04274/2064-112

SONNTAG, 27. FEBER Film „Die rechte und die linke Hand des Teufels“, 14:30h und 16h; „Blue Velvet“, 19h, Amthof, Feldkirchen, Tel.0676/7192250 Konzert „Wettbewerb prima la musica (4 Tage)“, bis 20.3.2011 mit Preisverleihung (Matinee) am 2. April um 11h, CMA, Ossiach, Tel.0463/536 40 510 Kunst „Letzter Ausstellungstag“, Führungen + KULTURCARD und Kinderprogramm zur Ausstellung Ferdinand Penker ab 11h, Eintritt frei!, KÄRNTEN KUNST KULTUR GRATIS! MMKK, Burggasse 8, Klagenfurt, 11h, Tel.050 536/305 34 Theater „Miss Saigon“, siehe 3.2., 44 Stadttheater, Klagenfurt, 15h Jahresabo nur € 25, Vorteil dank BRUECKE: Im Mahler-Jubiläumsjahr erhält jedes neue ABO und jeder, der einen neuen Abonnenten wirbt, einDie BRUECKE-BUCHBrücke 113/114 – Februar/März zu 11 61 den „Wörthersee-Komponisten: Auf ihren Spuren in Kärnten“. ! FEBRUAR/MÄRZ 11

Konzert „Tanzkapelle Imperial“, Salonmusik Konzert „Elvis - Pop History Volume 26“, Konzert „Duo-Konzert mit Le Corde - Walzer, Polka, Czardas, Tango, Foxtrott, Mark Janicello & the Slaves to the Music Virtuose“, Henriette Hofmann - Violine, Schloß Albeck, Sirnitz, 11h, Band, Eboardmuseum, Florian Gröger Straße Martin Prettenhofer - Klavier, Schloß Albeck, Tel.0650/31 000 10 20, Klagenfurt, 20h, Tel.0699/19144180 Sirnitz, 15h, Tel.0650/31 000 10 Lesung „Spuren im Licht - Walter „Konzert Geige & Violine“, zwei junge „Kairos Quartett“, Musikschule, Franz Kraxner“, Gemischter Chor Sirnitz, Künstlerinnen präsentieren sich, Schloss Bachern Saal, St. Veit, 19:30h Elisabeth Goritschnig - Harfe, Schloß Albeck, Porcia, Musiksaal, Burgplatz 1, Spittal, 19h Literatur „LiteraturPur - Arno Geiger“, der Sirnitz, 15h, Tel.0650/31 000 10 „Guitarena - Peter Ratzenbeck“, ein Autor liest aus seinem neuesten Roman, FH Literatur „Gert Jonke Preis Verleihung“, vielseitiger Musiker zwischen Pop, Klassik im Spittl, Villacher Straße 1, Spittal, 11h Alois Hotschnig erhält den 1. Jonke-Preis, ,Ragtime, Country Music, Folk und Blues, Musilhaus, Bahnhhofstraße 50, Klagenfurt, Schloss Porcia, Ortenburgerkeller, Burgplatz MONTAG, 14. MÄRZ 11h, Tel.0463/2700/2914 1, Spittal, 19:30h Lesung „Arno Geiger“, Der alte König in Theater „Die Kammerzofe“, siehe 5.3., Lesung „Aus der Zwischenwelt“, Lieder- und seinem Exil, Theater Halle 11, Messe, Theater Halle 11, Klagenfurt, 20h Leseabend mit Ulrike Kofler, Gertrud Klagenfurt, 19:30h, Tel.0463/2700-2914 Reiterer-Remenyi und Stefan Stückler, MONTAG, 7. MÄRZ Kultursaal, Obervellach, 19:30h, DIENSTAG, 15. MÄRZ Tel.0676/88 709 104 Vernissage „Ismar Mujezinovic - Malerei“, Vernissage „Kombi “, Malerei und Installation, 8. - 30.3., Mo-Fr 9-20h, BV-Galerie, Vortrag „Was kann Diplomatie erreichen?“, Paul Horn, Alyna Kunitsyna, Markus Orsini- Feldkirchner Straße 31, Klagenfurt, 19h, Diplomat Valentin Inzko spricht im Rahmen Rosenberg bis 15.4., Stadtgalerie im Amthof, Tel.0463/598060 der Reihe „Dem Leben auf der Spur“, Haus Feldkirchen, 19h, Tel.0676/7192250 der Begegnung, Domplatz, Maria Saal, Vortrag „Kulturstammtisch“, Cafe Konditorei MITTWOCH, 9. MÄRZ 19:30h, Tel.0463/5877-2410 Nussbaumer, Hauptplatz, Gmünd, 19h, Konzert „Aschermittwoch im Dom“, Messe SAMSTAG, 12. MÄRZ Tel.04732/2215 24 mit Bischof Dr. Schwarz; Strawinsky, Missa Brevis, Domkirche, Domplatz, Klagenfurt, Konzert „Kärntner Doppelsextett“, MITTWOCH, 16. MÄRZ Casineum am See, Velden, 20h, 19h, Tel.0699/11204315 Konzert „Moskauer Solisten“, Julian Rachlin Tel.04274/2064-112 und Yuri Bashmet spielen mit den Moskauer DONNERSTAG, 10. MÄRZ „Der gestiefelte Kater“, Ein musikalisches Solisten, Konzerthaus, Klagenfurt, 19:30h, Lesung „Seiten-Weise“, Militärdekan Remo Märchen für Kinder ab 6 Jahren, Tel.0463/504072 Konzerthaus, Klagenfurt, 17h, Longin stellt seine Lieblingsbücher vor, Theater „Kasperltheater“, Wutzlkanutzl zu Tel.0463/504072 Landhausbuchhandlung, Wiesbadener Straße Gast in Spittal, Schloss Porcia, Musiksaal, 5, Klagenfurt, 19h, Tel.0463/5877-2410 „Konzert MGV Amlach“, FH im Spittl, Burgplatz 1, Spittal, 16h Villacher Straße 1, Spittal, 19:30h Vernissage „Erich Lessing - Am Puls der Vernissage „CUT.Scherenschnitte“, 20 Zeit“, Politische und soziale Reportage des Vernissage „Peter & Peter Brandstätter“, aktuelle Positionen in Kooperation mit der intern. renommierten Fotografen, Prof. Peter Brandstätter: Gemälde, Peter Hamburger Kunsthalle, MMKK, Burggasse 8, Stadtgalerie, Theatergasse 4, Klagenfurt, Brandstätter jun.: Skulpturen, Schloß Albeck, Klagenfurt, 19h, Tel.050 536/305 42 19h, Tel.0463/537-5545 Sirnitz, 15h, Tel.0650/31 000 10 DONNERSTAG, 17. MÄRZ FREITAG, 11. MÄRZ SONNTAG, 13. MÄRZ Konzert „Academia Allegro Vivo“, Werke Kabarett „Nach Kärnten“, Birgit und Nicole Film „Pepe, der Paukerschreck“, 14:30h von Rossini, Glasunow und Tschaikowsky, Radeschnig sind die Gewinner des Grazer und 16h; „Grüne Tomaten“, Liebesfilm, 19:30h; Einführung zum Konzertabend um Kleinkunstvogels 2010, STEP, Hauptplatz 15, Frauenfilm, 19h, Amthof, Feldkirchen, 18:30h, Congress Center, Josef-Resch-Saal, Völkermarkt, 20:30h, Tel.0676/6094050 Tel.0676/7192250 Villach, Tel.04242/205-3414 Lesung „Lyrikabend“, mit Ingeborg Ott, Schloss Porcia, Musiksaal, Burgplatz 1, Spittal, 19:30h Literatur „Literatur/a 2010/2011“, ! Präsentation des Jahrbuchs und Lesung mit Julian Schutting, Musilhaus, Bahnhhofstr. 50, Klagenfurt, 19:30h, Tel.0463/2700/2914 Bruecke-Abo „wir(r) online Redaktionssitzung“, siehe Jedes Monat auf‘s Neue: Kunst und Kultur genießen! 24.2., Dinzlschloss, Villach, 15h q Ja, ich möchte das Jahresabo inkl. Kulturcard bestellen! Theater „Lustgarantie von Silke Hassler“, Komödie über das Altwerden, die Sexualität, Mangel an Nähe, Liebe und Lebendigkeit, neuebuehnevillach - Rathausplatz 1, Villach, 20h, Tel.04242/28 71 64 Vorname Vernissage „Abstraktionen“, Arnold Kreuter, Café szenario, Völkendorfer Str. 1, Villach, Nachname 19h, Tel.0676/5508758

Straße KÄRNTEN KUNST KULTUR „Ferdinand Penker“ und „Literatur“ im Museum Moderner Kunst Kärnten PLZ/Ort Burggasse 8 9020 Klagenfurt VORTEIL DANK BRUECKE-ABO!! Wir verlosen 6x2 MMKK-Eintrittskarten (Telefon) z.Hd. Mag. Günther M. Trauhsnig Einsenden unter [email protected] Kennwort: Penker und Literatur im MMKK (E-Mail) Fax: 050 / 536-30539 Datum/Unterschrift E-Mail: [email protected] 62 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 www.bruecke.ktn.gv.at ! FEBRUAR/MÄRZ 11

FREITAG, 18. MÄRZ Kunst „Apero“, Galerienrundgang, Alpen-Adria- Konzert „Matinee am Sonntag“, Holz & Konzert „Prix Session“, Legenden der Galerie und Stadtgalerie, Theaterplatz 3, Blech, mit Werken der Kompositionsklasse , Musikszene teilen sich mit Youngsters u. Klagenfurt, 18h, Tel.0463/537-5224 Konservatorium, Neuer Saal (3. Stock), echten Newcommern die Museumsbühne, Theater „Lustgarantie von Silke Hassler“, Klagenfurt, 11h, Tel.0463/536 40510 Eboardmuseum, Florian Gröger Straße 20, siehe 17.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h „Duo Violarra“, Helfried Fister - Violine, Klagenfurt, 20h, Tel.0699/19144180 „Ariodante von G. F. Händel“, Ensemble Johann Palier - Gitarre, 11h; „Trio David Theater „Lustgarantie von Silke Hassler“, Cosi Facciamo, 19:30h, Einführung zum Friesen“, David Friesen - Bass, John Gross siehe 17.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h Theaterabend um 18:30h, Congress Center, - Tenorsax, Greg Goebel – Piano, 15h, Schloß Albeck, Sirnitz, Tel.0650/31 000 10 Vortrag „Workshop zeitgenössischer Josef-Resch-Saal, Villach, Musik“, Musikschule, St. Veit, 14h Tel.04242/205-3412 Vernissage „Matinee - Circe“, Zeichnung, Vernissage „Mystische und surreale Fotografie, Objekt und Videoperformance SAMSTAG, 19. MÄRZ Welten“, Malerische Interpretationen von von Carla Degenhardt, Galerie Rimmer, Sigrid Nepelius, Jakob Omlin und Renate Gemonaplatz, Velden, 11h, Konzert „Chango Spasiuk“, Chamamé, Tönnies, Galerie Offenes Atelier D.U.Design, Tel.0664/1535533 traditionelle Musik aus dem Nordosten Postg. 6, Villach, 19h, Tel.0676/84144166 Argentiniens, Amthof, Feldkirchen, 20h, MONTAG, 28. MÄRZ Tel.0676/7192250 „Movimenti“, Franz Blas - Monika Kircher - Anna Rrubin, Künstlerhaus, Goethepark 1, Theater „BA BA“, Kindertheater minis - ab 2 „Sir Oliver Mally`s Blues Distillery“, Klagenfurt, 19h, Tel.0463/55383 Jahren, Congress Center Villach, Gottfried- Stellt so manchen viel höher dotierten von-Einem-Saal, Villach, 10h und 16h, Blues–Act der internat. Szene weit in den FREITAG, 25. MÄRZ Tel.04242/205-3415 Schatten, STEP, Hauptplatz 15, Völkermarkt, Konzert „Da-8 Gsong und die Jauntaler 20:30h, Tel.0676/6094050 DIENSTAG, 29. MÄRZ „Frühjahrskonzert Trachtenkapelle Streich“, Echte Volksmusik umrahmt Molzbichl“, FH im Spittl, Villacher Straße 1, Kärntnerlieder, Volkslieder aus aller Welt u. Konzert „Serenade für Streicher“, Spittal, 19:30h geistl.Chormusik, Musikakademie, Kammerakademie des KONSE, Leitung: Prof. Knappenberg, 19:30h, Tel.04262/8011 Brian Finlayson, Konzerthaus, Großer Saal, „Ludwig Hirsch & Johnny Bertl“, Musik Klagenfurt, 19:30h, Tel.0463/536 40510 mit Tiefgang, Stadtsaal, Lutherstraße 4, „Tzar Blues Band“, Die Blues Combo aus Spittal, 20h Ljubljana spielt populären Blues, Theater „Ente, Tod und Tulpe“, Kindertheater Eboardmuseum, Florian Gröger Straße 20, juniors - ab 7 Jahren, Congress Center, Theater „Lustgarantie von Silke Hassler“, Klagenfurt, 20h, Tel.0699/19144180 Gottfried-von-Einem-Saal, Villach, 16h, siehe 17.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h „TM Stevens - Shocka Zooloo (USA)“, ist Tel.04242/205-3415 Vortrag „Auf dem Jakobsweg“, Toni Strgar die ultimative show! feat: Chris Thornton jr– aus Berg im Drautal berichtet in Wort und g, Gman Sullivan– dr, TM Stevens- b, voc, MITTWOCH, 30. MÄRZ Bild über sein Erlebnis, Jordanhof, Aula, STEP, Hauptplatz 15, Völkermarkt, 20:30h, Dolomitenstraße 1, Steinfeld im Drautal, Konzert „Junge Philharmonie Salzburg“, Tel.0676/6094050 19:30h, Tel.0699/1169 4835 Werke von Albéniz, de Falla, Turina und „Rebekka Bakken“, Bis unter die Rodrigo, 19:30h, Einführung zum SONNTAG, 20. MÄRZ Haarspitzen erotisch (FAZ), Blumenhalle, Konzertabend um 18:30h, Congress Center, St.Veit, 20h Josef-Resch-Saal, Villach, Film „Asterix und Kleopatra“, Zeichentrick, Lesung „Tote Augen, stumme Schreie“, Tel.04242/205-3414 14:30h und 16h; „Andrej Rubljow“, Lesung der Autorin Karin Varch, „Porcia Klassik“, klassische Musik für Kunst/Philosophie, 19h, Amthof, Buchpräsentation und Szenendarstellung, Jedermann, Schloss Porcia, Musiksaal, Feldkirchen, Tel.0676/7192250 Bibliothek im Schloss Lodron, Hauptplatz 1, Burgplatz 1, Spittal, 19:30h Konzert „Vladimir Valdivia - Klavier“, Der Gmünd, 20h, Tel.04732/2215-18 Lesung „Clemens J. Setz“, Die Liebe zur Zeit Weltklassepianist spielt Klassik, Romantik, Theater „Lustgarantie von Silke Hassler“, des Mahlstädter Kindes, Musil-Institut, Moderne, 11h; „Musik von Herz zu Herz“, siehe 17.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h Bahnhofstraße 50, 1. Stock, Klagenfurt, Olenka singt eigene Lieder, Am Klavier: 19:30h, Tel.0463/2700-2914 Martin Kassmanhuber, 15h, Schloß Albeck, Vernissage „Franz Politzer“, Neue Arbeiten, Sirnitz, Tel.0650/31 000 10 Galerie Sikoronja, Galerieweg 5, Rosegg, Theater „Ente, Tod und Tulpe“, siehe 29.3., 19h, Tel.0644/5123645 oder 04274/4422 Congress Center, Villach, 10h DIENSTAG, 22. MÄRZ Vortrag „Tod und Wiedergeburt“, „Lustgarantie von Silke Hassler“, siehe buddhistische Gedanken, Schloss Porcia, 17.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h Kunst „U.F.O. Das Július Koller Visual Porciazimmer, Burgplatz 1, Spittal, 20h Archive“, kunstraum lakeside, Klagenfurt, Vernissage „Wegmarken“, Ausstellung neuer Tel.0463/228822-0 „Julia Onken “, kathol. Bildungswerk, Bilder von Gerda Madl Kren und Roswitha Stadtsaal, Lutherstraße 4, Spittal, 18h Ruprecht, Galerie Volksbank, Velden, Vortrag „Island - Feuerberge hautnah“, Tel.0699/81508805 Multivisionsvortrag von Raimund SAMSTAG, 26. MÄRZ Napetschnig, Schloss Porcia, Ahnensaal, DONNERSTAG, 31. MÄRZ Burgplatz 1, Spittal, 20h Kabarett „Mona Lisa - Lächelt sie noch?“, mit Gertrud Reiterer-Remenyi, Ulrike Kofler Kabarett „Winkler & Feistritzer“, Bibliothek MITTWOCH, 23. MÄRZ und Stefan Stückler, Dorfsaal, Penk im im Schloss Lodron, Hauptplatz 1, Gmünd, Drautal, 20h, Tel.0676/88 709 104 20h, Tel.04732/3639 Kabarett „Volle Kanne“, Die Dornrosen präsentieren ihr neues Programm, Casineum, Konzert „X-PACK - waiting for Eric“, Ihre Konzert „Le courant spectral en France“, Velden, 20h, Tel.04274/2064-112 Songs sind vorwiegend von Rock & Blues Werke von Jean-Luc Hervé, Franck inspiriert u. die meisten selbst geschrieben, Bedrossian und Yann Robin u.a., Alte Konzert „n Szene - Swingabend“, mit STEP, Hauptplatz 15, Völkermarkt, 20:30h, Kraftkammer, Universitätsstraße 70, Mitgliedern der Komödienspiele Porcia, Tel.0676/6094050 Klagenfurt, 19:30h, Tel.0463/2700 2020 Schloss Porcia, Ortenburgerkeller, Burgplatz 1, Spittal, 19:30h Theater „Lustgarantie von Silke Hassler“, Theater „Hallo....?“, Kindertheater kids - ab 4 siehe 17.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h Jahren, Congress Center Villach, Gottfried- Theater „Lustgarantie von Silke Hassler“, von-Einem-Saal, Villach, 08:30h, 10:30h und siehe 17.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h SONNTAG, 27. MÄRZ 16h, Tel.04242/205-3415 DONNERSTAG, 24. MÄRZ Film „Ballettschuhe“, Kinderfilm/Tanzen, „Lustgarantie von Silke Hassler“, siehe 16h; „Das rote Kornfeld“, Liebesfilm/ 17.3., neuebuehnevillach, Villach, 20h Konzert „KSO Kärntner Sinfonieorchester“, Liebe stirbt nie, 19h, Amthof, Feldkirchen, Vernissage „Prof. Peter Preinsberger“, Werke von Rossini, Martinu, Grieg und Tel.0676/7192250 LandhausGalerie, Klagenfurt, 19h, Rimsky-Korsakov, Großer Saal Konzerthaus, Tel.0463/57757-102 Klagenfurt, 19:30h, Tel.0463/55410

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 63 FEBRUAR/MÄRZ 11

Galerien.Ausstellungen KC = ermäßigte Veranstaltungen mit der Kultur.Card Kärnten untV = und nach telefonischer Vereinbarung

KLAGENFURT AM WÖRTHERSEE Robert-Musil-Literatur-Museum, Bahnhofstr. BLEIBURG Alpen-Adria-Galerie, Theaterplatz 3, 50, Tel.0463/501429, „Reise zum Ohr“, Kunsthandel Michael Kraut, Postgasse 10, Tel.0463/537-5224, „Akzente Pariser Fotos zu Gert Jonke, Nurith Wagner-Strauss, Tel.0676/3482427, „Alfred Resch - Atelier - Thomas Girbl“, Werke, die im 9. Februar bis Sommer, „Musil und Farbfunken“, 1. Feber bis 31. März, Pariser Atelier der Stadt Klagenfurt Klagenfurt“, Dauerausstellung, Mo-Fr 10-17 Mo-Fr 10.30-12.30h u. 15-18.30h, entstanden sind, noch bis 6. Feber, Di-So h, Sa 10-14 h, Mo-Fr 9-16 h, Sa 10.30-12.30h untV 9-17h; „Dem ich begegnen - Und den www.musilmuseum.at Bildern von GAPasterk“, Ausstellung des Stadtgalerie, Theatergasse 4, Tel.0463/537- EISENKAPPEL-VELLACH 5545, „Erich Lessing - Am Puls der Zeit“, Kärntner Malers und Grafikers, 4. März bis 1. Verein Kino Kreativ Kultiraktiv, Hauptplatz Politische und soziale Reportage des Mai, tägl. außer Mo von 10-18h, KC 8-9, Tel.0650/9800400 , „46°29‘11“N, international renommierten Fotografen, 11. Amt der Ktn. Landesregierung, 14°35‘46“O - Südpol“, Sammelausstellung März bis 29. Mai, Tägl. außer Mo von 10-18h, Frauenreferat, Arnulfplatz 1/3.Stock, mit über 150 kleinformatigen Werken aus KC Tel.050 536-22302, „Julia Trenkwalder“, Malerei, Grafik, Zeichnung, noch bis 31. Kunst von Kärntner Künstlerinnen im Büro VILLACH März, ntV der Frauenreferentin, noch bis 31. März, zu Bürozeiten ALPICTURA diegalerie:, Klagenfurter Str. FEISTRITZ IM ROSENTAL 16-18, Tel.0676/7574974, „Max Weiler - Berufsvereinigung bildender Künstler Galerie Walker, 9162 Weizelsdorf, Schloss Landschaften“, noch bis 28. Feber; „Arnulf - BV-Galerie, Feldkirchner Straße 31, Ebenau, Tel.0664/3453280, „Künstler der Rainer “, 14. Feber bis 31. März, ntV Tel.0463/598060, „Ausstellung Ismar Galerie“, Bruno Gironcoli, Heinz Mack, Mujezinovic - Malerei“, 8. bis 30. März, Atelier - Kleine Stiegengalerie 50, Bernard Aubertin, Hans Bischoffshausen u.a., Mo-Fr 9-20h Kratschacherweg 50, Drobollach, Programm auf Anfrage, 1. Feber bis 31. Galerie 3, Alter Platz 25, 2. Stock, Tel.04254/3448, 0676/83322447, März, ntV Tel.0463/592361, „Bäckerstrasse 4“, „Malerei in Acryl, Öl und Aquarell“, Plattform für junge Kunst, noch bis 4. Feber; Josefine Blaich, bis 31. Juli, ntV FELDKIRCHEN IN KÄRNTEN „Iris Kohlweiss. Im Kabinett: Gerda Galerie der Stadt Villach, Freihausgasse, kultur-forum-amthof, Amthof Feldkirchen, Smolik“, Neue Arbeiten, Porzellan und Tel.04242/205-3411, „Alex Amann - Tel.0676/7192250, „Peter Hotzy“, Malerei, Steinzeug, 24. Feber bis 19. März; „Veronika Laurent Goldring“, Aus den Metropolen, 22. Grafik, Installation, noch bis 4. März; „M. Dirnhofer. Im Kabinett: Theres Cassini“, Feber bis 2. April, Mo-Fr 10-12.30h u. Orsini-Rosenberg, A. Kunitsyna, P. Horn“, Vernissage am 24.03.2011 zwischen 18 u. 15-18h, Sa 10-12h Malerei, Installation, Video, 16. März bis 15. 21h, bis 29. April; Mi, Do u. Fr 11-18h, Sa Galerie Offenes Atelier D.U.Design, April, Mi, Do, 15-18h, Fr 15-19h untV 10-12h untV Postgasse 6, Tel.0676/84144166, Galerie de La Tour, im Innenhof „kreARTur | Biologisches und KÖTSCHACH-MAUTHEN Lidmanskygasse 8, Tel.0664/8477556, Philosophisches“, Astrid Bernhart, Arnold „Franz Politzer - Inszenierte Landschaft“, Kreuter und Anja Pauseback zeigen I.T.V. Holz-Art Gallery, Kötschach 7, Ölbilder und Farbradierungen, noch bis 8. Menschliches und Tierisches, noch bis 7. Tel.04715/24800 oder 0664/8558485, Feber; „Christoph Eder, Dieter Fercher, Feber; „Das Portrait als Spiegel der „Gemeinschaftsausstellung Südtiroler Harald Rath “, Schwarz-Weiss-Kunst aus der Gesellschaft“, Grafik und Malerei von Peter Künstler“, Linoldrucke von Karl Egger, Kunstwerkstatt, 15. Feber bis 16. April, Lenhart, Mario Oberhofer und Martin Acrylmalerei von Caroline Hinteregger und Mo-Fr 9-18h, Sa 9-14h Schlaffer, 18. Feber bis 12. März; Alberta Pfeifhofer, 9. bis 26. Feber, Mi, Do, Fr 10-18:30h, Sa 9-12h untV, KC kunstraum lakeside, Lakeside B02, „Mystische und surreale Welten “, Malerische Interpretationen von Sigrid Tel.0463/2288220-0, „Virginia Nimarkoh MILLSTATT - Urban Utopias“, Lakeside Science & Nepelius, Jakob Omlin und Renate Tönnies, Technology Park, 1. bis 25. Feber, Di-Do 25. März bis 14. April, Di-Fr 10-12.30h und Elke Maier und Georg Planer, Zugang über 15-17h und Fr 11-15h 14.30-18h, Sa 10-13h untV Helgolandstraße, Tel.04766/2023-31, Kunstraum Walker, Richard-Wagnerstr. Galerie Unart, Kaiser-Josef-Platz 3, „Künstleratelier im KlostergARTen“, 34-36, Tel.0650/2130505, „Deborah Tel.04242/28097, „Michael Ferner: Von ganzjährig, ntV Sengl - Neue Arbeiten“, Eröffnung: 24. Japanisch-Rot bis Rabenschwarz“, Galerie Gudrun Kargl, Kleindombra 10, März 18h, 24. März bis 30. April , Mi-Fr Vernissage: 10. 2., 19h, 10. Feber bis 19. Tel.04766/37220, „Intuitionen - Werke 14-18h, Sa 10-12h untV März, Mi, Do u. Fr 10-12.30h u. 15-18h, Sa von Gudrun Kargl“, 1. Feber bis 31. März, Landesmuseum Kärnten, Museumgasse 2, 10-12.30h untV ntV Tel.050536-30599, „Ja zu Österreich - 90 Galerie white8, Widmanngaasse 8, SEEBODEN Jahre Ktn. Volksabstimmung“, Bekenntnis Tel.0664/2026754, „Catarina Lira Pereira zur jungen Republik Österreich, noch bis 10. “On my Way““, 4. Feber bis 6. April , Di-Fr Verein kultur.im.Puls, Impuls Center, Thomas Juli, Di-Fr 10-18h, Do 10-20h, Sa, So und 15-18h untV Morgensternplatz 1, Tel.04762/81988, Feiertag 10-17h, KC „Gemischter Satz - Fotografische Ein- ALTHOFEN MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten, und Ausblicke“, Ausstellung von Fritz Burggasse 8, Tel.050/536-30542, Treibacher Industrie AG, Auer v. Rathke und Alfons Pirker, 4. Feber bis 11. „Ferdinand Penker“, noch bis 27. Feber, Welsbachstrasse 1, „Kunst im Werk“, März, Mo-Fr 8-18h Di-So und Feiertag 10-18h, Do 10-20h, KC Dietmar Franz zeigt Objekte und SPITTAL AN DER DRAU Napoleonstadel in Kooperation mit der Zeichnungen im Verwaltungsgebäude, 14. FH-Kärnten, St.Veiter Ring 10, Jänner bis 11. März, Mo-Fr 9-16h FH-Kärnten, Villacher Straße 1, Tel.05/90500 Tel.0463/50 45 77, „Architektur 1102, „Architektur und Passivhaus- antwortet im Werk von Eva Rubin“, 3. bis BAD ST. LEONHARD IM LAVANTTAL standard in Österreich“, detailliertes 25. Feber Atelier 2000, Tel.0664/5308017, „Heimo Programm unter www.fh-kaernten.at, noch rittergallery, Burggasse 8, Tel.0463/590490, - Der Mönch -Luxbacher“, Malerei, bis 15. Feber „Ferdinand Penker“, 1. bis 26. Feber; „Lore Skulpturen, Keramikobjekte, ganzjährig, ntV Heuermann“, 3. März bis 9. April, Di-Sa 10.30-13h untV

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Galerie im Schloss Porcia, Burgplatz 1, UNGARN „Ausstellung Karl Vouk“, Arbeiten, die sich SZOMBATHELYI KÉPTÁR - Museum & an die elektronische Zeichensprache Kunsthalle (Ungarn), 9700 Szombathely, anlehnen, 25. Feber bis 25. März, Mo-Fr Rákóczi Ferenc u. 12. pf.71., 10-13h u. 16-18h, Sa,So 10-12h Tel.+36/94/508-800, „Fremde Nähe“, Kulturamt, Burgplatz 1, Tel.04762/5650-220, Malerei, Objekte, Skulpturen - H. Luxbacher „Ausstellung Thomas Riess“, 2011 steht „Der Mönch‘‘ & H. Godez, 15. Jänner bis unter dem Motto „Men“, bis 11. Feber, Mo-Fr 12. Feber, Di, Do-Sa 10-17h, Mi 10-18h 10-13h u. 16-18h, Sa, So, Feiertag 10-12h VENEZIA (IT) ST. GEORGEN AM LÄNGSEE Palazzo Venier die Leoni, 701 Dorsoduro, Stift St. Georgen am Längsee, Schlossallee Tel.+39/010/540095, „The Vorticists – 6, Tel.04213/2046, „Ausstellung der Rebel Artists in London and New York Photowerkstatt Suedlicht“, Ägäischer 1914-1918“, bis 15. Mai, Mi-Mo 10-18h, Tagtraum - Eine Reise in die Welt der www.guggenheim-venice.it Phantasie, noch bis 27. Feber; „Cristo portacroce“, Ausstellung von Gislinde LAIBACH (SLO) Hansmann, 5. März bis 25. April , Mo-So Beäigrajska Galerija, Vodovodna 3, 8-20h Tel.+386/1/4364057, „Ira Maruüiö“, VELDEN AM WÖRTHER SEE 17. Februar bis 17. März, Di-Fr 10-18h, Sa 10-14h Galerie Rimmer, Seecorso 4, Gemonaplatz, Cankarjev Dom, Preüernova 10, Tel.0664/1535533, „Accrochage “, „Art Tel.+386/1/2417299/300, „The Visages Protectors“ von Irene Andessner sowie of Brazil“, bis 21. April, „Architecture - Sammlung Rimmer, Eva & Adele und weitere, Stocktaking“, 14. Feburar bis 11. März, noch bis 19. März; „Circe - Carla „Toulose-Lautrec“, 16. März bis 25. August, Degenhardt“, Zeichnung, Fotografie, Objekt Mo-Fr 11-13h u. 15-20h, Sa 11-13h, und Videoperformance, 28. März bis 30. www.cd-cc.si April, Fr 10-13h und 15-18h, Sa 10-14h untV International Centre of Graphic Arts, Grad Kunstverein Velden , Kirchenstraße, Tivoli, Pod turnom 3, Tel.+386/1/2413800, Tel.0699/81508805, „Die Spirale in der „9+9 Artist`s Books and Artists“, bis 8. Fenstergalerie Velden“, Mitglieder zeigen Februar, „Mapping –hits from the Arbeiten zum Thema Spirale, 4. Feber bis 4. Ljubljana Biennals of Graphic Arts“, bis März, ganztägig 17. April, Mi-So 11-18h, www.mglc-lj.si Kunstverein Velden in der Galerie Mestna Galerija Ljubljana, Mestni trg 5, Volksbank Velden, Am Korso 27, Tel.+386/1/2411770, „Compagni di Tel.0699/81508805, „Grüne Viaggio“, bis 6. März, „Zaprtje Galerijske Unterwäsche“, Alle Arbeiten der Mitglieder Lokacije“, bis 19. März, Di-Sa 10-18h, So sind auf grüner Untermalung gestaltet, 3. 10-13h, www.mestna-galerija.si Feber bis 23. März; „Wegmarken - Gerda Moderna Galerija Ljubljana, Tomiüöeva 14, Madl Kren und Roswitha Ruprecht“, Neue Tel.+386/1/2416800, „Vse to jem film. DEIN HERZ FÜR Arbeiten, 31. März bis 4. Mai, Mo-Fr 8-12h u. Eksperimentalni Film v Jugoslaviji 14-16h 1951-1991“, bis 28. Februar, „Marko VÖLKERMARKT Peljhan et al: Coded Utopia“, 25. März bis TRANSPLANTANIEN 15. Mai, Di-So 10-18h, www.mg-lj.si Atelier - Galerie Wiegele, 9111 Haimburg 1, Tel.0650/5463226, „Sehnsucht“, Aktuelle KRANJ (SLO) Werke von Edwin Wiegele, 1. Feber bis 31. Gorenjski muzej Kranj (Galerija März, Fr-So 17-19h untV Preüernovehiüe Kranj/Galerija Bildungshaus Sodalitas, Probsteiweg 1, Mestnehise Kranj/Mala Galerija Kranj), Tel.04239/2642, „Werke des Künstlers Tomiüöeva 44, Tel.+386/4/2013950, ä Ü Jo e ubic“, noch bis 5. Feber; „Klementina Golija“, 11. März bis 6. April, „Kompositionen von Farb-Collagen“, Di-So 10-18h, www.gorenjski-muzej. Künstlerin: Ingrid Roschanz, noch bis 12. videofon.si Feber; „Fotoausstellung Nejc Trampuä“, 13. Feber bis 7. März; „Fotoausstellung PIRAN (SLO) Lenart Rihar“, Das Leben der Slowenen im ö ö Flüchtlingslager, 4. Feber bis 2. März; Galerieherman Pe ari , Tartinijev trg, „Acryl- und Kohlezeichnungen Mira Tel.+386/5/6712080, „Bojan Velikonja“, Blaäej“, 2. März bis 16. April; Mo-Fr 9-17h, bis 23. Februar, Di-Sa 11-17h, So 11-13h, Sa 9-12h untV www.obalne-galerije.si

WOLFSBERG SLOVENJ GRADEC (SLO) ä Museum im Lavanthaus, St. Michaeler Str. Koro ka galerija likovnih umetnosti, Glavni 2, Tel.04352/537-333, „Panorama der trg 24, Tel.+386/2/8822131, „Karel ü Region Lavanttal“, Öffnungszeiten bis 18. Pe ko“, 11. Februar bis 20. März, Di-Fr April, Di-Do 10-16h, Fr 10-13h untV 9-18h, Sa-So 9-12h u. 15-18h, www. glu-sg.si ITALIEN Villa Manin, Zentrum für zeitgenössische Kunst, Piazza Manin 10, passariano, Tel.+39/0432/906509, „Da Courbet a Monet“, bis 7. März, Di-So 10-19.30 h

ORGANISTAN UND TRANSPLANTANIEN www.organistan.net und www.transplantanien.net Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 65 FILMTIPPS FEBRUAR/MÄRZ 11

KINO in der Filmstudio Villach KC BRUECKE Stadtkinocenter Villach, Saal 3, T: (04242) 214606 bzw. Kassa 27000 In ihren Augen/El Secreto de neu! sus Ojos Arg/Esp 2010, 128 Min. Regie: Juan José Da die Bruecke künftig ihre Ausgaben Campanella. Mit: Ricardo Darín, Soledad Villamil, für jeweils 2 Monate zusammenfasst – Guillermo Francella ist es bis zum Redaktionsschluss nicht Den Oscar 2010 für den Besten möglich, das vollständige Kinoprogramm Fremdsprachigen Film, den Goya für den für die beiden Spezialkinos Volkskino Besten Ausländischen Film sowie 12 weitere Klagenfurt und Filmstudio Villach zu Filmpreise erhielt Campanella für seinen präsentieren. Alle Leser und Kino- Film, der Thriller und Liebesgeschichte freunde müssen jedoch auf den vereint. gewohnten Standard nicht verzichten und finden die „besonderen“ Film.Tipps für die beiden Folgemonate (aktuell FEBRUAR und MÄRZ) noch umfang- reicher und in der gewohnten Qualität in der BRUECKE. Das aktuelle Filmprogramm ist auf der Homepage (www.bruecke.ktn.gv.at) zu finden – verlinkt mit den Webseiten der 2 Kinos oder auf den monatlichen Foldern – Anforderung siehe unten!

Small World Zwischen uns das Paradies/ Fra/D 2010, 93 Min. Regie: Bruno Chiche Na Putu Mit: Gérard Depardieu, Alexandra Maria Lara, D/BH/Ö/Kro 2010, 100 Min. Regie: Jasmila Nathalie Baye Äbaniö. Mit: Zrinka Cviteüic, Leon Luöev, Ermin Volkskino In Form eines Krimis über Erinnerung, Bravo, Marija Köhn, Gedächtnisverlust und komplizierte Nominierung für den Europäischen Infos zu den Filmen und eine aktuelle Familienbeziehungen bringt der Regisseur Filmpreis als „Beste Schauspielerin 2010“ Programmübersicht findet man unter: das Thema ins Kino. Der Film basiert auf für Zrinka Cviteüic u. dem Bernhard-Wicki- www.volkskino.com dem gleichnamigen Debüt-Roman des Filmpreis – Ein feinfühliger, starker Film! Unter dieser Adresse hat man auch die berühmten Schweizer Bestseller-Autors (NZZ) Möglichkeit Karten zu bestellen oder Martin Suter. das aktuelle Kinoprogramm nach Hause zugesandt zu bekommen. Ermäßigungen für BRUECKE-KulturCard- Inhaber KC Kinoplatz 3, 9020 Klagenfurt Tel.: 0463/319880 Email: [email protected]

Filmstudio Villach Folder versenden: Anfrage per Telefon VORSCHAU MÄRZ (Frauenfilmtage): oder per Mail. Ein spezielles Service wird für Schulen Vielleicht in einem anderen We want Sex – angeboten: ab 80 Personen gibt es einen Leben Made in Dagenham Sonderpreis von 5 Euro (normal: 7,50. Ö/D/Ung 2010, 94 Min. Regie: Elisabeth Scharang Gb 2010, 113 Min. Regie: Nigel Cole Ermäßigungen erhalten auch BRUECKE- Mit: Ursula Strauss, Johannes Krisch, Franziska Mit: Sally Hawkins, Bob Hoskin, Miranda KulturCard-Inhaber KC und Singer, August Schmölzer Richardson, Geraldine James Ö1-Mit glieder). In den letzten Tagen des Krieges lagert eine Der Film schildert die historische Rathausplatz, 9500 Villach Gruppe ungarischer Juden auf ihrem Auseinandersetzung um sexuelle Tel.: 04242/214606 Todesmarsch Richtung KZ Mauthausen in Diskriminierung, die den englischen Frauen E-Mail: [email protected] einem Heustadel. Dort beschließt ein im Jahr 1970 ein Gleichstellungsgesetz bzw. Stadtkino Villach Opernsänger die Operette Wiener Blut für bescherte, als vergnüglichen Telefon: 04242/27 000 eine private Vorstellung einzustudieren – Geschlechterkampf. Kassa ab 17.30 Uhr nach dem Stück von Peter Turrini und Silke www.filmstudiovillach.at Hassler.

66 Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 FILMTIPPS FEBRUAR/MÄRZ 11

Neues Volkskino Klagenfurt KC T: (0463) 319880, www.volkskino.com

Black Brown White Ö 2010, 105 Min. Regie: Erwin Wagenhofer Mit: Fritz Karl, Clare-Hope Ashitey, Karl Markovics Der neue Film von Erwin Wagenhofer: Ein Fernfahrer schmuggelt eine Afrikanerin und ihren Sohn illegal nach Europa. Ein The Doors – When you`re strange spannendes, lakonisches Roadmovie voller USA 2009, 86 Min. Regie: Tom DiCillo leiser Zwischentöne, in dessen Verlauf sich Mit: Jim Morrison, John Densmore, Robby Krieger u.a. ein berechnender LKW-Fahrer zu einem Die beeindruckende Doors-Doku mit Originalmaterial folgt der empathischen Fluchthelfer verwandelt. Bandgeschichte von deren Gründung 1965 durch Jim Morrison und Ray Manzarek bis zum Tod Morrisons 1971 in Paris. Dabei werden Stationen wie die frühen Konzerte, der erste Nummer- eins-Hit Light my Fire sowie Drogen- und Alkoholexzesse beleuchtet.

Kleine Wunder in Athen Gre/Ö 2009, 103 Min. Regie: Filippos Tsitos Mit: Antonis Kafetzopoulos, Anastasis Kozdine Der alternde Kioskbesitzer Stavros hängt The Dust of Time I am Love den ganzen Tag mit seinen Freunden herum und lästert über Albaner und Chinesen. Zu D/It/Gre 2009, 125 Min. Regie: Theodoros It 2009, 119 Min. Regie: Luca Guadagnino Hause muss er sich um seine senile Mutter Angelopoulos. Mit: Willem Dafoe, Bruno Ganz, Mit: Tilda Swinton, Flavio Parenti, Maria Paiato kümmern. Die hat ausgerechnet einen Michel Piccoli Die Frau eines reichen Modefabrikanten Albaner bei sich aufgenommen, den sie für Ein amerikanischer Filmregisseur griech- verliebt sich in den Koch des Hauses und ihren verlorenen Sohn hält und mit dem sie ischer Abstammung kehrt in die römischen ergibt sich dieser Amour Fou. Ein fließend albanisch spricht. Filmstudios zurück, um den Dreh an einem cineastisches Festessen, das mit seinen Film fortzusetzen, den er abge brochen hypnotischen und erotischen Bildern von hatte. Der Film handelt von der Liebe einer der ersten Minute an fesselt. Der Film Frau (seiner Mutter) zu zwei Männern, die schwelgt in Dekors, Farben und Kostümen, sie ein Leben lang liebte und von denen sie jede Einstellung ist von ausgesuchter bis zum Ende wiedergeliebt wurde. Schönheit.“ (Die Welt)

Frauenfilmtage 2011 Diagonale. Festival des österreichischen Films, Es werden auch ständig filmische Schwerpunkte 22. – 27. März 2011, Graz gesetzt. So finden sich im Volkskino Klagenfurt DetailliertesFilmprogramm und Kartenvorverkauf ab 12. März. (9. bis 14. März) und im Filmstudio Villach Alle Infos unter www.diagonale.at. Filmlegende zu den Filmstills (Mitte März) im Frühjahr die Frauenfilmtage auf der Umschlagseite 68 – Diagonale Preisträger 2010: wieder (siehe dazu auch die Tipps zu den Filmen 1 Großer Diagonale-Preis Spielfilm: und Rainer Frimmel für La Pivellina „We want Sex“ und „Vielleicht in einem anderen 2 Großer D.-Preis Dokumentarfilm: Brigitte Weich und Karin Macher für Hana, dul, sed ... Leben“, die während dieser Tage stattfinden). 3 Diagonale-Preis Innovatives Kino: Sabine Marte für B-star, untötbar! reloaded 4 Diagonale-Preis der Jugendjury und Diagonale-Publikumspreis: Hüseyin Tabak für Kick Off

Die Brücke 113/114 – Februar/März 11 67 Festival des österreichischen Films Graz, 22.–27. März 2011 www.diagonale.at

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Tickets ab 12. März im Kunsthaus Graz und im Café Promenade ab 23. März in den Festivalkinos: Filmzentrum im Rechbauerkino, KIZ RoyalKino, Schubertkino, UCI Kinowelt Annenhof Programminfo ab 12. März Freeline 0800 664 080