Klaus, P (2008). Urbane Kontexte der Kulturproduktion - Räume der Kreativwirtschaft. Disp, 175:17-25. Postprint available at: http://www.zora.uzh.ch

Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich. University of Zurich http://www.zora.uzh.ch Zurich Open Repository and Archive Originally published at: Disp 2008, 175:17-25.

Winterthurerstr. 190 CH-8057 Zurich http://www.zora.uzh.ch

Year: 2008

Urbane Kontexte der Kulturproduktion - Räume der Kreativwirtschaft

Klaus, P

Klaus, P (2008). Urbane Kontexte der Kulturproduktion - Räume der Kreativwirtschaft. Disp, 175:17-25. Postprint available at: http://www.zora.uzh.ch

Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich. http://www.zora.uzh.ch

Originally published at: Disp 2008, 175:17-25. Urbane Kontexte der Kulturproduktion - Räume der Kreativwirtschaft

Abstract

A tremendous rise in the supply and demand for cultural products and services brought about an economic sector that now manifests in our lives through all sorts of media and gadgets. The production of culture is closely tied to a range of developments in the cities. Specific milieus and neighborhoods provide innovation and new trends for the cultural sector. The city of Zurich is a prime example of how these developments come about. Employment in the creative industries came to more than 8 % of its total employment figures for 2005. With the increasing importance of creative industries, a shift of creative enterprises from the traditional districts of cultural production to the trendy neighborhoods can be observed. This is shown by employment statistics and interpreted by questioning the concepts of clusters and innovative milieus. The question of space is crucial for innovation in the culture and in the creative industries. disP 175 · 4/2008 17 Urbane Kontexte der Kulturproduktion – Räume der Kreativwirtschaft

Philipp Klaus

Abstract: A tremendous rise in the supply and markt mit den Paperbacks aus. Andy Warhol Dr. sc. nat. Philipp Klaus ist demand for cultural products and services begründete die Pop-Art, die Museen streiften Wirtschafts- und Sozialgeograph brought about an economic sector that now zunehmend ihren muffigen Geruch ab, und die mit den Schwerpunkten Sozio­ ökonomische Fragen, Kultur­ manifests in our lives through all sorts of media Theater wurden auch ohne Volksschwänke für ökonomie und Migration. Er ist and gadgets. The production of culture is closely breitere Bevölkerungskreise zugänglich. Pro- Mitglied des Zürchers Instituts tied to a range of developments in the cities. duktion und Konsum von Kultur wurden inte­ INURA. Specific milieus and neighborhoods provide in- grale Bestandteile der Ökonomie. novation and new trends for the cultural sector. Es wurde aber nicht nur die Kultur ökono- The city of Zurich is a prime example of how misiert, sondern auch die Ökonomie kulturali- these developments come about. Employment siert. Die Kulturalisierung der Ökonomie ist ein in the creative industries came to more than Prozess, der durch die Verwertung gesellschaft- 8 % of its total employment figures for 2005. licher und kultureller Symbole durch Unter- With the increasing importance of creative in- nehmen zwecks Imagebildung und damit Ver- dustries, a shift of creative enterprises from the besserung der Vermarktung von Produkten und traditional districts of cultural production to the Dienstleistungen erfolgt (Helbrecht 2001). Der trendy neighborhoods can be observed. This is Aufbau von Identifikationen über Marken, spe- shown by employment statistics and interpreted zifisches Design, Musik usw. wird mit dem Ziel by questioning the concepts of clusters and in- verfolgt, die Kunden über Identifikationen an- novative milieus. The question of space is cru- zusprechen und zum Konsum anzuregen. Diese cial for innovation in the culture and in the cre- Ökonomie der Zeichen (Lash, Urry 1994) ist ative industries. wiederum ein wesentlicher Grund für den Auf- stieg der Kultur- und Kreativwirtschaft. English title: Urban Context of Culture Produc- In der Konkurrenz der Städte kommt die tion – Spaces of the Creative Economy Ökonomie der Zeichen ebenfalls zum Tragen. Städte bauen mithilfe der Kultur ihre Images auf, wozu Festivals, Kulturinstitutionen wie Mu- Kultur und Wirtschaft kommen zusammen seen, Theater, Opern, Prestigearchitektur und zunehmend auch sog. Trendquartiere beitra- Die Produktion von Waren und Dienstleistun- gen (Harvey 1989; Zukin 1995; Le Galès 1999). gen wurde in den vergangenen Jahren nicht nur Ein breites und attraktives kulturelles Ange- wissens­intensiver, wie dies von vielen Forschern bot ist zu einem wichtigen Standortfaktor ge- aufgezeigt wird (z. B. Simmie et al. 2001), son- worden, der Unternehmen und ihre hochqua- dern auch kulturintensiver (Lash, Urry 1994). lifizierten Arbeitskräfte anzieht (Florida 2002; Der Kultur haftete bis vor etwa 30 Jahren etwas Klaus 2004). Elitäres an. Der Kulturgenuss war wesentlich ei- nem Bildungsbürgertum vorbehalten. Dies än- derte sich mit dem Phänomen der Popkultur Innovation und Produktion ab den 1960er Jahren. Immer breitere Bevöl- in der Kulturwirtschaft kerungskreise kamen in den Sog einer indus- trialisierten Kulturmaschinerie. Elvis Presley Zunehmend wird in Kultur- und Kreativwirt- und vor allem die Beatles waren der Beginn schaft unterschieden. Dabei wird unter Kreativ- einer durchschlagenden Industrialisierung wirtschaft der sogenannte privatwirtschaftliche der Musikproduktion. Andere Kulturbereiche Teil der Kulturproduktion subsummiert und durch­liefen ähnliche Prozesse. Holly­wood liess die öffentlichen Institutionen ausgeklammert bereits in den 1930er Jahren den Film zum (Weckerle, Söndermann 2005). Diese Unter- Massenkonsumgut werden, welches aber mit scheidung ist immer häufiger anzutreffen. Im der weltweiten Verbreitung des Fernsehens vor angelsächsischen Raum wird in cultural and rund 50 Jahren endgültig in jedes Wohnzim- creative industries differenziert. Die Verflechtun- mer gelangte. Ebenso breitete sich der Buch- gen von öffentlich unterstützter Kultur oder gar 18 disP 175 · 4/2008 ihren eigenen Institutionen und den privatwirt- Kompetitivität der Regionen dank Vorsprung schaftlichen Akteuren sind aber äusserst ausge- in der Innovationstätigkeit, welche als Grund- prägt, so dass diese Unterscheidung beschäfti- lage für Wirtschaftswachstum erachtet wird gungs- und kulturpolitisch wenig Sinn ergibt (Simmie 2001). Erfolgreichen Innovationstä- und eher einem neoliberalen Dogma gerecht tigkeiten liegen institutionelle und soziokultu- zu werden versucht. Für die Arbeit mit den Sta- relle Rahmenbedingungen zugrunde. Die Bil- tistiken bleibt die Frage nach der Abgrenzung dung und regionale Einbettung von Clustern der Branchen aktuell. Zur Kreativwirtschaft wer- und Netzwerken wird bei den meisten Ansät- den inzwischen dreizehn Teilmärkte, bestehend zen als Grundlage für den Erfolg gesehen. Da- aus mehreren Branchen, gezählt: Musikwirt- bei geht es um Netzwerke von Unternehmen, schaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Hochschulen und Behörden mit Informations- Rundfunkmarkt, Markt für darstellende Kunst, austausch, sowie Clustern von spezialisierten Designwirtschaft,­ Architekturmarkt, Werbe- Unternehmen mit spezifischem Knowhow etc. markt, Softwareindustrie, Kunsthandwerk, Pres- (Porter 1990). Es wird auch von innovativen Mi- semarkt, phonotechnischer Markt. lieus gesprochen (Crevoisier 2001). Auch wenn Die Entstehung kultureller Produkte ist in die Kulturproduktion in Untersuchungen inno- ein komplexes System von Netzwerken, Arbeits- vationsorientierter Konzepte kaum je berück- und Wertschöpfungsketten eingebettet. Das sichtigt wird, so treffen die gemachten Annah- Produktionssystem der Kulturwirtschaft ist men auf den Kultursektor genauso zu. Neben von hochgradiger Arbeitsteilung und flexiblen den genannten allgemeineren Standortfaktoren Zusammenarbeitsformen gekennzeichnet. In für diesen kleinbetrieblich strukturierten Sek- konzentrischen Kreisen bewegen sich die Pro- tor wie Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeits- duktion von Gütern und Dienstleistungen des kräften, Hochschulnähe, Zentralität, sind auch Kultursektors vom ursprünglichen künstleri- spezifischere Faktoren von grosser Bedeutung schen Akt weg (Ryan 1992) bis hin zu Detailhan- für Kreativität und Innovation. Dazu zählen un- del und industrieller Fertigung etwa von CDs. ter anderen Szenennähe, Subkultur und Dis- Im Kultursektor finden sich globale Unter- tinktion (Klaus 2006). Alle drei Faktoren haben nehmen, zum Beispiel der Medienbranche, der einen räumlichen Bezug und sind Teil einer Werbung, der Musikindustrie und vielfältigste Geographie der Kulturwirtschaft. Arten von meist lokalen «Zulieferern». Eines der zentralen Merkmale des Kulturprodukti- onssystems ist seine Kleinstrukturiertheit. In Urbane Kontexte der Koduktion Zürich arbeiten beispielsweise rund 40 % aller Beschäftigten des Kultursektors in Kleinstun- Grosse Teile der Kulturproduktion sind ge- ternehmen, während dies in der Gesamtwirt- zwungen, sich ständig ändernden Geschmacks­ schaft nur rund 20 % sind (Klaus 2006). Auf präferenzen anzupassen, den Moden voraus Grund ihrer deregulierten Arbeitsverhältnisse, zu sein und Trends zu setzen. Die Avantgarde ihrer globalen Wirkungs- und Wertschöpfungs- und damit die Innovatoren in der Kreativwirt- ketten wird das Produktionssystem der Kultur- schaft sind in den Städten zu finden und dort wirtschaft auch als Leitindustrie des 21. Jahr- in spezifischen Quartieren. Es sind einerseits hunderts bezeichnet (Krätke 2002: 73). die ehemaligen Arbeiterviertel und andererseits Bei den genannten lokalen Zulieferern han- die ehemaligen Industriegebiete, in denen die delt es sich fast ausschliesslich um Kleinst­­unter­ neueren Entwicklungen der Kulturproduktion nehmen. Sie werden culturepreneurs (Lange, stattgefunden haben und die für die Kreativ- Steets 2002), Kulturdienstleister (Helbrecht wirtschaft eine bedeutende Basis für innovative 2001) oder kreative innovative Kleinstunter- Produkte und Dienstleistungen bilden. nehmen (Klaus 2006) genannt. Die Suche nach Noch sind viele ehemalige Arbeiterviertel Selbstverwirklichung und kreativem Arbeiten geprägt von Einwohnerinnen und Einwohnern hat sich verbreitet, genauso wie die Nachfrage mit schwachen Einkommen, Migrationshinter- nach kulturellen Produkten aller Art gestiegen grund, entsprechenden Kulturmerkmalen, Stu- ist. Die neuen kreativen Unternehmerinnen und dierenden und Künstlerinnen und Künstlern. Unternehmer zeichnen sich durch gestalteri- Diese Quartiere haben spezifische Standortqua- sche und künstlerische Innovationskraft aus, in litäten für die genannten Bevölkerungskreise der es um die Kreation von Zeichen und Codes wie günstige Mieten für Wohnen und Arbei- für die symbolische Ökonomie geht. ten, Toleranz, Internationalität und Milieus von Die heutigen Konzepte der Regionalwissen- Gleichgesinnten. Bars, Cafés, Clubs, subkultu- schaft basieren auf den Grundannahmen der relle Treffpunkte, besetzte Häuser sind Orte, in denen neue Zeichen entwickelt und ausprobiert Bewohnerschaft bevölkert, welche die nunmehr disP 175 · 4/2008 19 werden, wo spezifische Moden, Stile und Kultu- als «sicher» geltenden Stadtteile attraktiv fin- ren entstehen. In Szenen und Milieus entwickelt den. Oft ist ein Anstieg der Mieten die Folge, sich sozialräumliches Kapital. Gegenseitige Ins- Gentrificationprozesse setzen ein und führen piration, Informations- und Knowhow-Transfer zur Verdrängung der ansässigen Bevölkerung indizieren die Entwicklung neuer Produkte und und der Bohemiens, deren soziale Umgebung Dienstleistungen, die sich zunächst in Szenen nicht mehr ihren Bedürfnissen und Möglich- entfalten, später aber auch in die Kreativwirt- keiten entspricht. Das sozialräumliche Kapital, schaft einfliessen, sei es als neuer Musikstil, welches sich über Jahre gebildet hat, wird förm- neues Design für Industrieprodukte oder neue lich aufgelöst. Darstellungsformate in TV oder Filmwesen. Die ehemaligen Industrieareale grenzen oft an die Arbeiterviertel an. Durch Strukturwandel Entwicklung der freigeworden, ermöglichten sie die Entfaltung Zürcher Kreativwirtschaft vielfältiger Kulturaktivitäten (Klaus 1996). In den frühen 1990er Jahren begannen in Zürich Zürich gehört seit vielen Jahren zu den Glo- Arealbesitzer Zwischennutzungen zuzulassen. bal Cities, den führenden Städten in der Welt- Viele Künstlerinnen und Künstler packten die wirtschaft, den Steuerzentralen der globalen Gelegenheit beim Schopf und sicherten sich at- Entscheidungs- und Finanzstrukturen. Im We- traktive und günstige Räume für Ateliers, Werk- sentlichen ist es der Finanzsektor, der für diese stätten, Proberäume etc. in den alten Fabrikan- Positionierung verantwortlich ist (Taylor 2003). lagen. Hinzu kamen Party-Sites, Theater und Neben anderen Standortfaktoren haben insbe- Konzertlokale. Es entwickelte sich in vielen Lie- sondere Kultur und Ausgehmöglichkeiten Zü- genschaften und Arealen ein buntes Gemisch rich attraktiv gemacht. «Zürich ist eben eine von Kunstschaffenden, Kulturunternehmertum absolute Trendstadt. Sie ist international, urban, und Partyszene mit fliessenden Grenzen und multikulturell, oberflächlich, schnelllebig, mit regem Austausch in die Subkulturen und Sze- einem kräftigen Schuss Erotik», so die Aussage nen hinein. Es entstanden eigentliche Cluster eines bekannten Zürcher Modedesigners Han- der Kreativwirtschaft. nes B. mit eigenem Label im «Tages-Anzeiger» Im Verlauf der 1990er Jahre sind aus ur- vom 31. 5. 03. Das war aber nicht immer so. Zü- sprünglich illegalen Bars trendige In-Places ge- rich war lange eine eher langweilige Stadt, in worden. Event- und Kulturveranstalter durch- der selbst eine Jazzkneipe nicht über längere liefen Ausbildungen im Kulturmangagement Zeit bestehen konnte. Der Aufbruch erfolgte und es erfolgte damit auch eine gewisse Profes- erst in den 1980er Jahren, aufgrund heftiger sionalisierung. Die heutigen Freizeit- und Aus- Auseinandersetzungen, in der die soziale ur- gehbedürfnisse der Agglomerationsbewohne- bane Bewegung von 1980 für Freiräume und rinnen und -bewohner finden ihre Befriedigung Alternativkultur auf die Strasse ging, und im in den ehemaligen Industrie- und Arbeiterquar- Rahmen einer allmählichen und verspäteten tieren: Ethnogastronomie, In-Bars, Szenetreff- Öffnung gegenüber den internationalen Ent- punkte, Clublokale etc., die täglich tausende wicklungen in kulturellen Bereichen. Heute ist von Besucherinnen und Besuchern anziehen. Zürich eine Tourismus­destination mit einem Mit der Ausbreitung der Party-, Freizeit- und reichen kulturellen Angebot, welches sich in Ausgehkultur haben sich die Absatzmärkte auf der Konkurrenz der Städte zunehmend besser breitere Teile der Bevölkerung ausgeweitet. Was positionieren kann. zunächst nur in spezifischen Szenen und loca- Rund um die Zürcher befinden sich tions stattfand, hat allmählich seinen Weg ins die grossen Kulturinstitutionen wie Kunsthaus, Alltagsleben der Massen, die Zeichensprache Schauspielhaus, Opernhaus, Kongresshaus und der Subkulturen ihren Weg in die Läden glo- Tonhalle, Landesmuseum. Weitere Institutio- bal agierender Ketten gefunden. Grössere Un- nen sind das Volkshaus mit mehreren grossen ternehmen der Kreativwirtschaft, insbesondere Sälen für Konzerte und Veranstaltungen, das der Musikindustrie, lassen sich gerne in Trend- multifunktionale Hallenstadion (Konzerte, Eis- quartieren nieder, wo sie in der Nähe von Sub- hockey, sonstige Grossanlässe) in . kulturen, urbanen Szenen und neuen kulturel- In den durch den Strukturwandel frei ge- len Entwicklungen sind (vgl. Bader 2004). wordenen Industriearealen kommt es durch die Die betroffenen Stadtteile durchlaufen wei- Rezession in den 1990er Jahren nur zu wenigen tere Entwicklungsphasen, werden von kapital- Investitionen, so dass sich in diesen Gebieten stärkeren Unternehmen und kaufkräftigerer ein vielfältiges Kultur- und Partyleben sowie 20 disP 175 · 4/2008 ein neues kreatives Unternehmertum breitma- von sehr unterschiedlicher Grösse und rei- chen konnte. chen vom phonotechnischen Markt mit 419 Be- Eine zweite Spielstätte des Schauspielhau- schäftigten bis zur Softwareindustrie mit 6941 ses wurde 2000 in der ehemaligen Schiffbau- Beschäftigten. Die Softwareindustrie wird in halle in Zürich West eröffnet. In diesem ehema- immer mehr Studien einbezogen, da der Game- ligen Industriequartier entstanden im Verlauf Industrie durch die Integration von Design und der letzten fünfzehn Jahren eine grosse Zahl an Technologie eine zentrale Funktion in der pri- Clubs, trendigen Restaurants und Bars, private vatwirtschaftlichen Kreativindustrie zugewiesen Museen, Konzertlokale und Galerien. Ebenso wird. Allerdings ist es nicht möglich, die Games hat sich ein Teil der privaten TV- und Radio- statistisch aus der Softwareindustrie herauszu- stationen sowie der Printmedien hier nieder- filtern, so dass dieser Branche ein eher zu gros- gelassen. ses Gewicht in der Kreativstatistik zukommt. Zürich ist so in den Genuss eines attrakti- Der Einfluss auf das Ausmass der Entwicklung ven urbanen Settings gekommen, welches auch der gesamten Kreativwirtschaft zwischen 2001 in der Tourismuspromotion und im Stand­ort­ und 2005 mit einer prozentualen Veränderung marketing eingesetzt wird. Damit werden Stand- der Beschäftigung um –1 % ist unbedeutend. ortfaktoren wie politische Stabilität, gute Infra- Grössere und vom Umfang her bedeuten- struktur, tiefe Steuern usw. durch das Image als dere Abnahmen finden sich im selben Zeit- Trendstadt mit einem sehr breiten Angebot im raum in der Musikwirtschaft, im Kunstmarkt, Kultur-, Freizeit- und Shoppingbereich ergänzt. im Rundfunkmarkt und im Pressemarkt. Die Die Zürcher Kreativwirtschaft hat in den Designwirtschaft hat zwar nur um 1 % abgenom- 1990er Jahren mit einem Beschäftigungswachs- men, aber die eigentliche Designbranche ist tum von über 10 % (Klaus 2005; Söndermann, um 13 % der Beschäftigung geschrumpft. In den Weckerle 2005) einen starken Aufschwung er- 1990er Jahren gehörten Grafik und Design so- lebt. Zwischen 2001 und 2005 ist dieses Wachs- wie die Film- und Videoherstellung noch zu den tum nicht nur abgeflacht, sondern zum Still- dynamischen Branchen. stand gekommen. Dies trifft allerdings nicht Das Produktionssystem der Kreativwirt- für alle Branchen und auch nicht für alle Quar- schaft konzentriert sich sowohl im Verhältnis tiere gleichermassen zu. Im Jahre 2005 wur- auf die gesamte Schweiz als auch auf den Kan- den in der Stadt Zürich 29 089 Beschäftigte ton Zürich auf die Stadt Zürich. In der Stadt zur Kreativwirtschaft gerechnet (Söndermann, Zürich sind rund 4800 Kreativunternehmen Weckerle 2008), was einem Anteil von 8,8 % domiziliert, also fast die Hälfte des Gesamtkan- an der Gesamtwirtschaft entspricht. Das sind tons. Die Beschäftigung erreicht gar mehr als etwa doppelt so viele Personen wie im Versi- die Hälfte der Kantonswerte, die wesentlich von cherungsgewerbe und etwa gleich viele wie im Winterthur und den anderen Städten im Kan- Unterrichtswesen beschäftigt sind. Die 4766 ton gestellt werden, kaum aber von den Agglo- Betriebe (19,2 % der Gesamtwirtschaft) gene- merations- und Landgemeinden. rierten einen Umsatz von 9202 Millionen Fran- Die 1990er Jahre haben Konzentrationsbe- ken (4,3 % der Gesamtwirtschaft). Mit einer wegungen in der Kulturwirtschaft der Schweiz Abnahme von 4 % in der Beschäftigung liegt auf die Stadt Zürich mit sich gebracht. Sowohl die Kreativwirtschaft etwas über dem gesamt- im Jahre 2001 als auch im Jahre 2005 arbei- zürcher Durchschnitt von –3,3 %. Von 2005 bis tet jeder oder jede siebte Beschäftigte in der 2008 ist die Gesamtbeschäftigung wieder um Kreativwirtschaft in der Stadt Zürich, dies sind 6 % auf 348 800 (1. Quartal, Statistik Stadt Zü- 14 % der schweizweiten Kulturbeschäftigung. In rich) angewachsen. Zahlen für die Kreativwirt- der Grafik- und Designbranche sind es jede schaft liegen nicht vor. fünfte Person (1995: jede sechste), in der Film- Bei den Teilmärkten der Kreativwirtschaft und TV-Branche gar jede dritte. Der Anteil stieg finden sich zwischen 2001 und 2005 Beschäf- in dieser Branche von 30 % im Jahr 1995 auf tigungszunahmen im Buchmarkt (+3 %) und in 34,4 % im Jahr 2001, in der Musikwirtschaft von der Architektur (+5 %), alle anderen Teilmärkte 13 % auf 18 %. haben Beschäftigung eingebüsst: Musikwirt- Diese Konzentrationsbewegungen spiegeln schaft (–9 %), Kunstmarkt (–21 %), Film (–4 %), die Verdichtung und erstarkende Verflechtung Rundfunk (–11 %), darstellende Kunst (–2 %), des kulturellen Produktionssystems, die Er- Designwirtschaft (–1 %), Werbemarkt (–8 %), starkung der Absatzmärkte für die Kreativwirt- Software (–1 %), Kunsthandwerk (–19 %), Presse- schaft, die Bedeutung der TV-Produktion und markt (–10 %), Phonotechnischer Markt (–21 %). den nicht nur im Finanzsektor zunehmend in- Die aufgezählten Teilmärkte oder Sparten sind ternational orientierten Standort Zürich wider. disP 175 · 4/2008 21 Quartiergrenzen Siedlungsfläche Wald Oerlikon Höngg Schwamendingen Mitte Wip- Unter- Hirzen- kingen strass bach Escher- Ober- Wyss strass 5 Lang- strasse 2 4 1 3 Alt- Wiedikon Mühle- bach

1 City 2 Lindenhof Abb. 1: Übersicht über die Leimbach 3 Rathaus Zürcher Stadtquartiere. 4 Hochschulen (Quelle: Statistisches Amt 5 des Kantons Zürich)

Räumliche Entwicklungen Ein besonderes Augenmerk ist auf die Teil- in der Zürcher Kreativwirtschaft märkte Architektur und Design zu richten. Die Entwicklung in diesen beiden Bereichen ist Kurzcharakterisierung der Zürcher Stadtquar- bezüglich der Transformation der Ökonomie, tiere: der Innovation in der Kulturwirtschaft und der • Central Business District: City und Teile des neue­ren Stadtentwicklung symptomatisch und Quartiers Enge äusserst illustrativ. • Altstadt: Lindenhof, Rathaus Mit über viertausend Beschäftigten gehört • Ehemalige Arbeiterviertel: Hard, , die Architektur zu den grossen Teilmärkten der Werd, Gewerbe­schule, Teile von Sihlfeld und Kreativwirtschaft. Grössere Konzentrationen Alt-Wiedikon. finden sich rechts der Limmat in Hottingen, • Wohnquartiere der mittleren und unteren Seefeld, Mühlebach, Niederdorf und Oerlikon. Einkommensklassen: Albisrieden, Friesenberg, Links der Limmat sind es die Quartiere Escher- Leimbach, Wollishofen, , Affoltern, Wyss, Gewerbeschule, Langstrasse, Werd und Oerlikon, Schwamendingen, . Alt-Wiedikon, in denen sich Architekturbüros • Bessere bis exklusive Wohn­lagen: Witikon, konzentrieren. Das Quartier mit den gröss- Weinegg, Seefeld, Mühlebach, Hirslanden, Hot- ten Beschäftigtenzahlen in der Architektur ist tingen, Fluntern, Hochschulen, Ober- und Un- Hottingen. terstrass, Höngg, Enge. Die Beschäftigung in der Architektur hat • (Ehemalige) Industriegebiete in: Escher-Wyss, zwischen 2001 und 2005 zugenommen. Die Zu- Altstetten, Oerlikon. nahme ist aber nicht in allen Quartieren erfolgt. Abbildung 3 zeigt die Dichte der Beschäfti- Am augenscheinlichsten ist der Wandel im tradi- gung in der Kreativwirtschaft 2005 nach Quar- tionell freiberuflichen Quartier Hottingen. Hier tieren. Sehr hohe Dichten finden sich in der haben die Beschäftigtenzahlen zwischen 2001 Altstadt (Detailhandel, grosse Kultur­insti­tu­tio­ und 2005 abgenommen. Aber auch die Quar- nen) und im ehemaligen Industriegebiet des tiere Unter- und , Fluntern und Hirs- Escher-Wyss-Quartiers. Hohe Dichten weisen landen haben Beschäftigte eingebüsst. Im See- die ehemaligen Arbeiterquartiere Gewerbe- feld, dem anderen traditionell freiberuflichen schule, Lang­strasse, Werd aus sowie Seebach, Quartier, hat es eine kleine Zunahme gegeben. wo das Schweizer Fernsehen und die Soft­ware­ Das stärkste Wachstum hat jedoch im Escher- branche zuhause sind. In den Quartieren Hot- Wyss-Quartier stattgefunden (vgl. Abb. 3). Aus- tingen, Seefeld und Mühlebach sind traditio- serdem hatten auch die ehemaligen Arbeiter- nell die freien Berufe in Werbung, Design und viertel Gewerbeschule, Langstrasse, Werd und Archi­tek­tur stark vertreten. Sihlfeld Zunahmen zu verzeichnen, ebenso Alt- 22 disP 175 · 4/2008

Opernhaus Kongresshaus/Tonhalle Schauspielhaus Abb. 2: Grössere Kultur­ Kunsthaus einrichtungen in der Stadt Zürich. (Quelle: DigitalGlobe/ Landesmuseum Euimage/swisstopo, NPOC, Volkshaus August 2002. Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo Schiffbau (JA082267) Hallenstadion

Wiedikon und Altstetten. Die grössten Markt- Gruppe. Den Rest teilen sich das Ausstellungs- anteilszunahmen finden sich in den Quartieren und Messewesen und die Fotoateliers. Die wich- Altstetten, Escher-Wyss und Werd. tigsten Quartiere der Designbranche sind das Insgesamt ist im Teilmarkt Architektur eine Seefeld und Mühlebach, die Enge, Hottingen, Verschiebung der Aktivitäten von den Quartie- Alt-Wiedikon und Escher-Wyss. ren rechts der Limmat zu jenen links der Lim- In keinem anderen Teilmarkt haben sich in mat festzustellen. Räume der Kreativwirtschaft den Quartieren zwischen 2001 und 2005 so ein- sind im Escher-Wyss-Quartier, in Altstetten und schneidende Veränderungen ergeben wie beim in der Binz entstanden. Sowohl die Ansprüche Design. Die seit Jahrzehnten in der Designbran- der Architekten und Architektinnen als auch che beliebten Quartiere Seefeld und Mühle- die der Kunden an die Adresse der Büros und bach sind beschäftigungsmässig regelrecht ein- damit die Umgebung haben sich im Lauf der gebrochen. Da sich die Beschäftigtenzahl in der Zeit gewandelt. Der Wandel drückt sich in der Branche in der Stadt Zürich insgesamt nicht Verschiebung der Nachfrage von Werten wie Se- stark verändert hat, muss davon ausgegangen riosität, Bewährtes, Zuverlässiges hin zu Werten werden, dass grössere Standortverlagerungen wie Trendiness, Experimentierfreude und fre- in andere Quartiere stattgefunden haben. Im che Formensprache aus. Entsprechend diesen Wesentlichen betrifft dies die zuvor (designbe- Werten hat eine Verlagerung der Unternehmen zogen) wenig bedeutsame Enge und das Escher- von den Quartieren rechts der Limmat (Hottin- Wyss-Quartier, welches schon von 1995 bis 2001 gen, Seefeld, Mühlebach) nach jenen links der grössere Beschäftigungsgewinne verzeichnete Limmat stattgefunden. (vgl. Abb. 5). Der Designmarkt beschäftigt knapp vier- tausend Personen. Über die Hälfte davon sind in Unternehmen der Werbeberatung tätig. Produkt- und Grafikdesign bilden mit fast ei- nem Viertel der Beschäftigten die zweitgrösste disP 175 · 4/2008 23

Beschäftigte pro HA 20,1 bis 30,4 8,1 bis 20,0 4,1 bis 8,0 1,1 bis 4,0 0,1 bis 1,0

1 800 Abb. 3: Kreativdichte in den Beschäftigte Stadt­quartieren 2005, Beschäf- tigte pro ha sowie Zahl der Beschäftigten und Betriebe nach Betriebe Quartier. (Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich; Eidg. Betriebszählung 2005)

Veränderung in %-Punkten -1,4 bis -1,0 -0,9 bis 0,0 0,1 bis 1,0 1,1 bis 2,5

Abb. 4: Architektur – Markt- anteilsveränderung: Beschäfti- gungsanteil der Quartiere an der gesamtstädtischen Architektur Beschäftigte: 2005 abzüglich des Beschäfti- 180 gungsanteils 2001, in Prozent- punkten. (Quelle: Statistisches 2001 2005 Amt des Kantons Zürich; Eidg. Betriebszählung 2005)

Schlussfolgerungen Mit den beiden Teilmärkten Architektur und Design lassen sich die Veränderungen in der Mit der Analyse der Beschäftigungsentwicklung ökonomischen Basis der Kulturwirtschaft und der Kreativwirtschaft und ihrer Teilmärkte in im Stadtgefüge nachzeichnen. Das traditionell den Zürcher Stadtquartieren konnten verschie- von freien Berufen (Architektur, Grafik, Wer- dene Beobachtungen über die Wechselbezie- bung, bildende und darstellende Künste) ge- hungen von Kulturproduktion und Stadtent- prägte Quartier Hottingen verlor hingegen 10 % wicklungen untermauert werden. Dazu gehören der Beschäftigung im Kultursektor. Die Wer- die Verschiebungen mehrerer Branchen aus tra- bebranche brach mit Verlusten von 36 % regel- ditionell kreativen Quartieren in die ehemali- recht ein. Dieser Stadtteil ist für die Zeichen- gen Arbeiter- und Industriegebiete. produktion nicht mehr «in». disP 175 · 4/2008 24 Veränderung in %-Punkten -4,9 bis -3,0 -2,9 bis -1,0 -0,9 bis 0,0 0,1 bis 1,0 1,1 bis 3,0 3,1 bis 7,9 kein MA

Abb. 5: Designmarkt – Markt- anteilsveränderung: Beschäfti- gungsanteil der Quartiere am gesamtstädtischen Designmarkt Beschäftigte: 2005 abzüglich des Beschäfti- 280 gungsanteils 2001, in Prozent- punkten. (Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich; Eidg. 2001 2005 Betriebszählung 2005)

Die Standortpräferenzen der Kreativunter- Sowohl die Marktanteilsveränderungen der nehmen haben sich verändert. Sie suchen die Kreativwirtschaft und ihrer Teilmärkte in den heute hippen und trendigen Quartiere auf. Dies Quartieren als auch die Dichten der Beschäfti- gilt sowohl für die grossen, z. T. global orien- gung in der Kreativwirtschaft zeigen, dass zwar tierten Unternehmen der Medien-, Musik- oder die Quartiere Hottingen, Seefeld und die Alt- Werbewirtschaft als auch für die kleinen oder stadtquartiere absolut gesehen immer noch kleinsten Kreativunternehmen. Für die gros- wichtige Standorte der Kreativwirtschaft sind, sen Unternehmen ist erstens die Nähe zu neuen dass aber die aufstrebenden Kreativquartiere Entwicklungen in Alltags-, Freizeit- und Sub- sich auf der anderen Seite des Flusses Limmat kultur interessant. Zweitens sind die neuen befinden, in den ehemaligen Arbeiter- und In- Trendquartiere adressbildend. Für Unterneh- dustriequartieren. Der Absatzmarkt für krea- men der Kreativwirtschaft ist die Tatsache, in ei- tive innovative Kleinstunternehmen hat sich in nem «coolen» Quartier niedergelassen zu sein, Zürich verbessert. Die Kundschaft ist designin- sehr imagewirksam. Distinktion und Urbanität teressiert, international orientiert, offen gegen- sind zentrale Motive. Drittens wollen die Mitar- über avantgardistischen Entwicklungen, bereit, beitenden nicht in irgendeinem Quartier arbei- spleenige Dinge auszuprobieren und – wichtig ten (und wohnen). Der Standortfaktor des «mit- – zahlungskräftig. Hohe Preise der Produkte ten-drin-sein» (Helbrecht 2001; Klaus 2006) ist unter günstigen Produktionsbedingungen für die qualifizierten Arbeitskräfte und damit (günstige Mieten für Arbeits- und Wohnräume) auch für die Kreativunternehmen von zentra- ermöglichen eine Kreativwirtschaft mit unab- ler Bedeutung. Ausserdem ist die Erreichbar- hängigen Labels in Mode, Design und anderen keit von Arbeitsorten, Ausgangszielen etc. per Branchen. Das breite kulturelle Angebot, die Fahrrad ein wesentlicher Standortfaktor und neuen Läden, Bars, Parties und Events aller bestimmt den Aktionsradius der Kreativen mit, Art machen Zürich attraktiv in der Konkurrenz wie Heider (2007) festgestellt hat. der Städte. Sie bilden ein urbanes Setting, von Für culturepreneurs oder kreative innovative dem breite Bevölkerungsschichten profitieren, Kleinstunternehmen spielen weitere Faktoren nicht zuletzt hochqualifizierte Arbeitskräfte aus eine Rolle. Zum einen sind sie auf günstige dem In- und Ausland, welche sich am liebsten Mieten und je nach Aktivität geeignete Räum- in Städten mit Ausstrahlung und nicht in der lichkeiten (gross und hell) angewiesen. Für die Provinz niederlassen. Obwohl dies von Stand- Pioniere und Innovatoren der Kreativwirtschaft ortmarketing und Tourismusagentur erkannt ist die Szenennähe eminent. Neuste Entwick- wird, gibt es bis heute keine Förderung der kre- lungen in Design, Mode, Musik werden in den ativen innovativen Kleinstunternehmen, die we- hippen Quartieren entwickelt. sentlichen Anteil an der Attraktivität der Städte haben. Vielmehr leben viele Kleinstunterneh- tivwirtschaft. Zweiter Zürcher Kreativwirtschafts- disP 175 · 4/2008 25 merInnen am Rande der Existenz. bericht, Zürich. Die ehemaligen Industrieareale werden zu- Klaus, P. (2006): Stadt, Kultur, Innovation. Kultur- nehmend Ziel von renditeorientierten Bauin- wirtschaft und kreative innovative Kleinstunter- vestitionen, wodurch günstige Arbeitsräume für nehmen in Zürich. Zürich. Klaus, P. (2004): Urban Settings in the Competition Kreativunternehmen verloren gehen und mit among Cities. Theomai Journal. Society, Nature ihnen das sozialräumliche Kapital der kulturel- and Development Studies. No. 9. Buenos Aires. len Produktion. Je trendiger die Quartiere wer- Klaus, P. (1996): Leisure in Abandoned Industrial den, desto mehr steigen die Mieten für Arbeits- Areas: Between Marketing Concept and Self- und Wohnräume. Die Nischen, Treffpunkte, Help Project. Futures, Vol. 28, no 2, Oxford, Arbeits- und Aufführungsräume für die Kre- March 1996, S. 189–198. ativen werden immer knapper. Während Gen- Krätke, S. (2002): Medienstadt: urbane Cluster und trification für die Kreativen in vielen Städten globale Zentren der Kulturproduktion. Opladen: Umzug in andere Stadtteile bedeutet, wird es in Leske und Budrich. kleineren Städten wie Zürich immer schwieri- Lange, B.; Steets S. (2002): Verortungen von Szenen ger, Ersatz zu finden und die sehr kreative Basis sowie Raumkonstitutionsprozesse durch Cul- turepreneurs in Frankfurt am Main. In: Hasse, J. der Stadt zu erhalten. (Hg.) (2002): Subjektivität in der Stadtforschung. Frankfurt am Main. Lash, S.; Urry J. (1994): Economies of Signs and Literatur Space. Sage Publications, London. New Delhi: Thousand Oaks. Bader, I. (2004): Subculture: Pioneer for the Music Le Galès, P. (1999): Is Political Economy Still Re- Industry or Counterculture? In: INURA (eds.): levant to Study the Culturalization of Cities? The Contested Metropolis. Six Cities at the Begin- European Urban and Regional Studies, Vol. E(4), ning of the 21st Century. Basel, Boston, Berlin: pp. 295–302. Birkhäuser. Matthiessen, C. W. (2000): The Oresund Region – a Crevoisier, O. (2001): Der Ansatz des kreativen new hot spot in Europe. Insight Copenhagen, 15, Milieus. Bestandsaufnahme und Forschungs- pp. 3–7. perspektiven am Beispiel urbaner Milieus. Zeit- Porter, M. E. (1990): The competitive advantage of schrift für Wirtschaftsgeographie, 45, S. 246–256. nations. Macmillan, New York. Davelaar, E. J. (1991): Regional Economic Analysis of Ryan, B. (1992): Making Capital from Culture. Ber- Innovation and Incubation. Avebury, Aldershot. lin/NewYork. Florida, R. (2002): Bohemia and economic geogra- Sassen, S. (1995): Metropolen des Weltmarktes. Die phy. Journal of Economic Geography 2, pp. 55–71. neue Rolle der Global Cities. Frankfurt a. M./New Hall, P. (1998): Cities in Civilization: Culture, Tech- York: Campus. nology and Urban Order. London: Weidenfeld Simmie, J. (2001): Innovation and Agglomeration and Nicolson. Creative Cities and Economic De- Theory. In: Simmie, J. (2001) (ed.): Innovative Ci­ velopment. Urban Studies, Vol. 4, pp. 639–649. ties. London: Spon Press, pp. 11–52. Harvey, D. (1989): From manageralism to entrepre- Taylor, P. (2003): Zurich as a World City. GaWC neuralism: the transformation in urban gover- Research Bulletin 112. Edited and posted on the nance in late capitalism. Geografiska Annaler, web on 21st May 2003. Series B 71, pp. 3–17. Weckerle, C.; Söndermann M. (2005): Kreativwirt- Heider, K. (2007): Der Einfluss der Kreativwirtschaft schaft Zürich. Studie I: Der privatwirtschaftliche in Zürich auf die Entwicklung von Stadtquartie- Teil des kulturellen Sektors im Kanton Zürich. ren. Diplomarbeit, Universität Dortmund. Zürich. Helbrecht, I. (2001): Postmetropolis: Die Stadt als Weckerle, C.; Söndermann M. (2008): Empirisches Dr. Philipp Klaus Sphynx. Geographica Helvetica 3, S. 214–222. Porträt der Kreativwirtschaft Zürich. Zweiter Partner INURA Zürich Institut, Klaus, P.; Bentz D. (2008): Geographie der Krea- Zürcher Kreativwirtschaftsbericht. Zürich. Hardturmstr. 261, tivwirtschaft. Visualisierung und Interpretation Zukin, S. (1995): The Cultures of Cities. Cambridge CH-8005 Zürich, der räumlichen Entwicklung der Zürcher Krea- (MA). Blackwell. [email protected]