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12/Dezember12/Dezember 20092009 Österreichs Insiderblatt für die Elektrobranche Strong im Visier Lug und (Be)Trug bei TÜV-Plakette? Schärferes Schwerpunkt Erfolgreich R. Michael Profil Lehre vernetzen Heine AERA 2010 Dunkl und Red Zac 20 Jahre mit Coaching Machac im Schein trügt immer hohe vom Gleichklang nicht Ziele Haas P.b.b. Erscheinungsort Wien; Verlagspostamt 1170 Wien; Versandpostamt 8000 Graz; DVR0454591; Zulassungs Nr.: 02Z032978M EditorialEditorial Liebe Leser! Ich bin irritiert. Und fasziniert. Begonnen hat das Ganze ei- gung bestätigt fühlen. Auch Saint-Exupery sagte Und obendrein unschlüssig, ob gentlich ganz harmlos bei ei- einmal, dass die Wahrheit nicht von uns entdeckt, ich das, was ich die vergangenen Alles nur im nem Seminar von Trainer sondern erschaffen wird. Tage gelesen habe, gut finden Christian Leitner („Just do it Zum Schluss noch zu einer Weihnachtsgeschich- soll oder nicht. Ob ich nicht eher Kopf anders”), bei dem es unter an- te, über die ich bereits vor vielen Jahren geschrieben beunruhigt sein sollte von den derem um sogenannte Glau- habe und die Bose-Chef Anton Schalkamp (ver- Konsequenzen, die sich daraus benssätze ging und die elende mutlich ein heimlicher Konstruktivist) vor mittler- ergeben. (Selbst)Beschränkung, die von diesen ausgeht. weile sieben Jahren vor einer Runde Journalisten Ich starre meine Kaffeetasse an und muss ein we- Glaubenssätze sind im Allgemeinen negativ be- erzählte und mit der er den Anwesenden vor Au- nig lächeln bei dem Gedanken, dass ich wohl nie- setzte, subjektive Wirklichkeiten, die sich entweder gen führen wollte, dass wir uns vor unserer Erfah- mals erfahren werde, wie diese Tasse ohne Verzer- aus unserer Erfahrung gebildet haben (Ich habe rungen (früheren Wahrnehmungen und den rung durch meine Wahrnehmung und die an- noch nie ... können) oder solche, die aus unserer Schlüssen daraus) hüten sollten, weil sie unser schließende Interpretation des Wahrgenommenen Umwelt kommen (Du bist einfach kein guter ...). Denken blockierten und verhinderten, dass wir durch mein Gehirn tatsächlich aussieht. In einer Gemeinsam haben sie alle eines: Je öfter wir auf auch das schier Denkunmögliche denken könnten. Art objektiven Realität. Aber das ist natürlich sie zurückgreifen, desto eher werden sie bestätigt Er erzählte: „Als ich noch ein Kind war, hatte ich Unsinn – und bringt mich nicht weiter. und graben sich damit immer tiefer in unser Bild als Jüngster in der Familie immer eine Aufgabe: Der Physiker Heinz von Foerster hat recht kna- von der Wirklichkeit. Je öfter ich mir also einrede, Abends, wenn das Vieh gefüttert war, musste ich ckig formuliert: „Wahrheit ist die Erfindung eines beispielsweise etwas nicht zu können, desto größer alle Türen abschließen. Diese Arbeit verrichtete ich Lügners”. Womit er den sogenannten radikalen ist die Chance, dass ich tatschlich scheitere. Selbst- auch gerne und zuverlässig. Nur am 5. Dezem- Konstruktivisten zuzuordnen ist. Jener Gruppe erfüllende Prophezeiung in Reinkultur. Hilfe aus ber weigerte ich mich. Auf die Frage meiner El- von gescheiten Menschen, vorwiegend Philoso- dieser negativen Feedbackschleife gibts nur, wenn tern, warum ich denn heute nicht abschließen phen, Mathematiker und Physiker, die davon aus- man (einschränkende) Glaubenssätze enttarnt wollte, erklärte ich ihnen, dass ich Angst hätte, der gehen, dass Erkenntnis, und damit das, was wir und radikal beseitigt. Nikolo würde dann nicht hereinkommen können unter Realität verstehen, niemals ein Bild der re- Der bekannte Kommunikationswissenschaftler und mir nichts bringen. Meine Eltern beruhigten alen Welt liefert, sondern nur eine subjektive Kon- und radikale Konstruktivist Paul Watzlawik mich und sagten, er würde durch das Schlüsselloch struktion ist. Das Gehirn wandelt eingehende kommen. Ich glaubte das erstmal nicht, weil ich Signale nämlich nicht in einer Art standardisier- mir nicht vorstellen konnte, wie sich der dicke Ni- tem Rechenprozess in ein Bild um, sondern lässt „Die Welt wird in unseren Köpfen er- kolo mit all den Süßigkeiten durch die engen bei der Interpretation dieser Signale unsere gesam- schaffen. Was wir mit unseren Sinnesor- Schlüssellöcher von Hoftür, Tennentür und Kü- te Erfahrung in die Konstruktion einfließen. Spä- ganen obendrein noch wahrnehmen ist chentür zwängen könnte. Aber meine Eltern sag- tenstens an diesem Punkt verabschiedet sich also bloße Kosmetik.” ten, ich müsse nur ganz fest daran glauben, dann die Objektivität und überlässt der Subjektivität würde der Nikolo das auch schaffen. Das machte das Feld. ich schließlich auch – und am nächsten Morgen Der Verhaltensphysiologe Gerhard Roth formu- mahnte in seinem Buch „Die Unsicherheit unse- waren meine Stiefel mit Leckereien gefüllt. Von da liert das so: „Das Gedächtnis ist das wichtigste rer Wirklichkeit”: „Aus der Idee des Konstrukti- an wusste ich: Wenn man ganz fest daran glaubt, Sinnesorgan: Das meiste, was wir wahrnehmen, vismus ergeben sich zwei Konsequenzen. Erstens kann selbst der dickste Nikolo durch drei Schlüs- stammt aus dem Gedächtnis. Wir nehmen stets die Toleranz für die Wirklichkeiten anderer – denn sellöcher hindurch Süßigkeiten bringen.” durch die Brille unseres Gedächtnisses wahr, denn die haben dann genauso viel Berechtigung wie Wie vor vielen Jahren schon einmal, möchte ich das, was wir wahrnehmen, ist durch frühere Wahr- meine eigene. Zweitens ein Gefühl der absoluten mich nach einem sehr spannenden Jahr mit vielen nehmung entscheidend mitbestimmt.” Das hat die Verantwortlichkeit. Denn wenn ich glaube, dass Ups und Downs mit einem Zitat von Robert Natur ganz clever eingefädelt: Auf 10.000.000 ich meine eigene Wirklichkeit herstelle, bin ich für Kennedy in die Weihnachtspause verabschieden: Verbindungen im Gehirn kommt nur eine einzi- diese Wirklichkeit verantwortlich, kann ich sie „Viele Menschen sehen die Dinge, wie sie sind ge(!) von oder zu den Sinnesorganen. Das ist in nicht jemandem anderen in die Schuhe schieben.” und sagen – warum? Ich aber träume von Din- der Tat erstaunlich und zeigt einmal mehr: Die Das Dumme an der ganzen Geschichte ist, dass gen, die nie gewesen sind und sage – warum Welt wird in unseren Köpfen erschaffen. Was wir unser Gehirn darauf getrimmt ist, in allem und nicht?” obendrein noch wahrnehmen ist bloße Kosmetik. jedem Muster zu erkennen (auch wenn es gar kei- Seit ich das gelesen habe, verfolgt mich die Idee des ne gibt) und außerdem danach giert, Situationen radikalen Konstruktivismus’. Sie hängt an mir, herbeizuführen, die diese Muster bestätigen. Da- klammert sich fest wie ein lebender Rucksack mit her hat es auch ein Faible für Glaubenssätze und vielen Armen dran, die sich um meinen Körper führt uns gekonnt immer wieder in Situationen, DI Andreas Rockenbauer schlingen in denen wir uns in unserer vorgefassten Überzeu- Herausgeber 4 IN DIESER E&W: E&W 12/09 Coverstory: Die Aufkleber sind nun wirklich nicht groß, aber sie beschei- nigten den betroffenen HD-Receivern eine Zertifizierung vom TÜV. Der Schönheitsfehler war, dass ausgerechnet diese Strong-Boxen im Media Markt-Angebot eben nicht für den ORF-Empfang zertifiziert waren. Die Folgen: Der Schutzver- band gegen unlauteren Wettbewerb macht gegen Strong und Media mobil und der Kartenvertrag des Herstellers wurde stillgelegt. Lesen Sie mehr ... ab Seite 44 Rubriken Hintergrund Telekommunikation Multimedia 6 Auch im Advent mit 23 Die neuen 37 Schweigen 3 Editorial erhöhter Schlagzahl Glaubenskriege Kommentar 74 Vor 20 Jahren Highlights von E&W-Online Kommentar 38 Besser als erwartet 7 Ausweg aus 24 Weggabeln UE 2009: Angesagte dem Dilemma und Durchbrüche Katastrophen blieben aus Kommentar Warum 2009 die Telekom- 40 Das waren 8 Blick zurück, Branche noch lange prägen die Klangbilder wird Blick nach vorne Besucherrekord für Highend- Das war 2009 26 Trittbrettfahrer Messe 10 „Müssen Profil unterwegs? 42 Kleines Ding, schärfen“ Peter Fromm sieht Gefahr große Wirkung für die gemeinsame AERA-2010 gibt es wieder mit „LED-TV“ im weihnachtlichen Servicelösung Herbert Haas-Coaching Höhenflug 12 Lehrberuf aufwerten 28 „Ich lege mir die Latte 43 Aktuelles sehr hoch“ Manfred Machac 44 Lug und Trug nennt seine Ziele R. Michael Heine feiert 20 Jahre TBK Aufruhr in der Sat-Branche 14 Optimismus angebracht wegen unrechtmäßiger 32 Nach dem Blindflug Expert steuert zuversichtlich TÜV-Plaketten ins kommende Jahr Mobiletouch-GF Markus Gubler im E&W-Interview 46 Evolutionsgedanken 16 Quo Vadis, E-Branche? Cable-Days 2009: Wie geht es 34 Vor dem Umbruch Robert Dunkl: Der Kampf weiter mit Kabel und Breit- Wie geht es weiter mit der um die besten Köpfe muss band Mobilfunk-Distribution? beginnen 50 Aktuelles 18 Gar nicht fix mit dem Fax Service-Farce um Samsung-Fax 20 Alle Wege führen zur (Heim-)Vernetzung AERA-Preisträger Red Zac Schein: Die Vision von Wolfgang Friedl E&W 12/09 IN DIESER E&W: 5 Seite 10 Wer die Chance nicht nutzt, dem ist nicht zu helfen. Auch bei der zweiten Auflage des Austrian Electronic Retailer Award gibt es für die Teilnehmer wieder Coaching von Herbert Haas. Seite 20 Seine Chance schon genutzt hat der AERA- Drittplatzierte Wolfgang Friedl, GF von Red Zac Schein. Mit seinem Projekt zur Heimvernetzung hat er nicht nur die Jury, sondern auch die Kunden überzeugt. E-Technik Hausgeräte Management IMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger) und Anzeigen- 51 Wie im Mittelalter 56 Astrophobie 69 Schöne Bescherung (2) verwaltung: Elektro und Wirtschaft Zeit- schriftenverlagsges.mbH, Kommentar Kommentar Kommentar 1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II C, 52 Turbulente Zeiten 57 Mieles Festtagsbraten