KULTUR ZUM KIRCHEN TAG Wer hat Angst vor neuen Glaubensformen?

Museen sind Kathedralen der Kultur, zentrale Orte der Einkehr und Selbstreflexion. Die Kunst wird zur Ersatzreligion, befreit vom Herden- ZEIG dasein und fordert keine Treue. Über eine innige Wende im Glauben I Ich habe mich in Kirchen nie wohl gefühlt. Das liegt nicht nur an den düsteren, hohen Gemäuern, die mir als Kind Angst machten, auch nur zum Teil an unserem damaligen bemerkenswert uninspirierten, fantasielosen Pfarrer, Herrn Pfahlbusch, den wir Kinder hinter seinem Rücken Herrn Katastrophalbusch nannten. Das bei- nahe Bürokratische und Vorgefertigte des Gottesdienstes, das gewissermaßen Un- Intime einer privaten Angelegenheit wie dem Glauben, hat mir bei dem Ritual namens Messe stets Distanz vermittelt. Ich hatte das Gefühl, hier ging es in selbstreferen- tieller und beweihräuchernder Weise vor allem um die Tradition der katholischen Kirche, aber nicht um den Einzelnen. Dazu sei erklärt: Ich bin katho lisch geprägt, mein Vater kam aus einem konservativ-katholischen Elternhaus aus dem Rheinland nach Berlin, um hier als Kunsthistoriker – für Gegenwartskunst – zu arbeiten. Er hat also mental einen weiten Weg zurückgelegt. In Berlin ging er nur noch aus kunst- historischem Interesse in Kirchen; seine Messdienerzeit hatte er längst hinter sich gelassen. Ich glaube, seine Wendung von der Kirche zur Kunst ist nicht untypisch für sei ne Generation, und die neue Ersatzreligion Kunst hat uns, die nachfolgende Gene - ration, auch stark geprägt. Nicht ohne Grund haben viele Museen und Kunstsamm- DEUTSCHER EVANGELISCHER KIRCHENTAG lungen eine sakrale Ausstrahlung, sie haben etwas von Kathedralen, mit ihrem DICH Licht, das von der Decke her matt in den Raum fällt, und mit ihrer Stille. Fast jeden BERLIN — WITTENBERG 24.-28. MAI 2017 befällt Ehrfurcht, wenn er ein großes Museum betritt. Bedeutende Museen sind zentrale Orte für Einkehr, Selbstreflexion und Sammlung – wie früher Kirchen. Dazu kommt, dass Künstler heute nolens volens oft die Rolle von Priestern ein- nehmen. Zumindest wird angenommen, dass sie Zugang zu »höheren Dingen« ha - ben, ihnen unterstellt man einen intuitiven Draht zum Universum, von ihnen er- FOTO: STEPHAN PRAMME wartet man Antwort auf existenzielle Fragen. Ihr gesellschaftliches Ansehen steht ILLUSTRATION: FATIH ALAS in Zusammenhang damit, dass Geistliche in den vergangenen Jahren, unter ande- rem nach dem Missbrauchsskandal, stark an Glaubwürdigkeit eingebüßt haben. So werde ich nach Lesungen zu allen möglichen Themen, die wenig mit meinen Bü- chern zu tun haben, befragt: Wie können wir in Zukunft Krieg verhindern? Was denken Sie über die Fähigkeit des Menschen, verzeihen zu können? Wie können wir den Tod mehr in unser Leben integrieren? Es entspricht der Atomisierung der Gesellschaft, dass der von mir früher als ent- mündigend empfundene »Sprechchor«, das Kollektiv in der Kirche, im Museum oder beim Lesen eines Buchs durch die Eins-zu-eins-Begegnung von Kunstwerk und Subjekt ersetzt wird. Jeder ist für sich – was man als Befreiung wie als Verlust emp- finden kann. Bei mir überwog bei der Entdeckung des heiligen Reichs der Literatur und der bildenden Kunst das Gefühl der Befreiung vom Herdendasein. Ich musste mich von der Formsprache der katholi- schen Kirche befreien, um einen persön- licheren Zugang zu »höheren Dingen« OHNE KUNST erhalten zu können. Ohne Kunst, vor allem manche Gemälde, die ich zutiefst WÜRDE ICH liebe, würde ich nur ungern leben. Zu den Bildern, die mir heilig sind, zählen NUR Werke des amerikanischen Malers Bar- nett Newman. Sie haben eine stark reli- UNGERN giöse Komponente. Die großen, fast mo- nochromen Flächen, dem sublimen oder LEBEN meditativen Expressionismus zugerech- net, sollen wie Ausschnit te aus der Un - endlichkeit wirken. Die Farben und »zips« (»Reißverschlüs se«, der Ausdruck stammt von Newman), feine vertikale Streifen, die »Boden« und »Himmel« miteinander ver- binden, scheinen über den Bildrand hinauszudrängen. Newman forderte seine Be- trachter auf, so nah wie möglich an die meist riesigen Formate heranzutreten: Da - mit sie von der Farbfläche überwältig werden und seelisch in ihr versinken können. Manchmal war ich unglücklich, schon mit Anfang zwanzig seine Malerei für mich entdeckt zu haben. Denn gegen einen Newman wirkt alles andere profan. Ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, dass das Heilige an sich von einem keine Treue fordert. Du darfst auch andere Gemälde neben mir lieben. Trotz meiner Generalkritik verstehe ich mich mit anderen katholisch geprägten Menschen oft sehr gut. In der Weise, in der ich mich mit abstrakter Kunst oder mit Literatur beschäftige, steckt doch viel von der alten Innigkeit, Hingabe und Demut. Und auch wenn ich nur selten Gottesdienste besuche und gute Predigten nach wie vor eine Rarität sind, kann ich den als Kind so gehassten »Sprechchören« zugeste- hen, Teil einer großartigen Oper zu sein. Die katholische Messe ist ein 2.000 Jahre altes ergreifendes Gesamtkunstwerk. Manchmal sehe und höre ich es mir gern an. Aber meinen Glauben lebe ich anders. TANJA DÜCKERS

➜ Tanja Dückers ist Schriftstellerin und Publizistin aus Berlin. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sie 16 Bücher — Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays — veröffentlicht sowie eine Geheimschrift erfunden. Auch reist sie gern und lehrt oft im Ausland. Über ihrem (Berliner) Schreibtisch hängt der Satz von Schiller: »Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand deiner Tätigkeiten.« GUT BERATEN

Der Regionale Kulturbeirat hat das Programm »Zeig dich! Kultur zum Kirchentag« erarbeitet W Was in Dresden 2011, in Hamburg 2013 und in Stuttgart 2015 gelungen ist, sollte doch auch in Berlin und Pots- dam möglich sein: Künstlerinnen und Künstler, Galerien, Theater und Mu- seen zu gewinnen, an einem »Regio- nalen Kulturprogramm« anlässlich des Kirchentages mitzuarbeiten. Im April 2015 beschloss die Kirchen- leitung der Evangelischen Kirche Ber- lin-Brandenburg-schlesische Oberlau- sitz auf Vorschlag von Bischof Markus Dröge Kulturschaffende in einen Bei- rat zu berufen. Diesem Kulturbeirat wurde die Aufgabe übertragen, das Kulturprogramm für die gastgebende Landeskirche auszuarbeiten und um- zusetzen. Die konstituierende Sitzung, in der Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, zum Vor- sitzenden gewählt wurde, fand im Mai 2015 statt. Es folgten fast zwei Jahre intensiver Beratungen, im Ple- num sowie in Untergruppen. Im Rah- men seiner Arbeit hat der Beirat das Motto »Zeig dich!« für die Ausschrei- bung an Künstlerinnen und Künstler aus Berlin und Brandenburg gewählt, eine Jury ernannt, die aus 95 einge- gangenen Bewerbungen eine Auswahl getroffen und einstimmig festgelegt hat, dass aus dem »Regionalen Kul- turprogramm« »Zeig dich! Kultur zum Kirchentag« werden soll. Der Dank gilt den Mitgliedern des Beirates, die mit großem persönli- chen Engagement das Programm er- Einblick arbeitet haben. Zu ihnen gehören: Adrienne Boros, Nezaket Ekici, Anne- GRUSSWORT VON BISCHOF MARKUS DRÖGE Catherine Jüdes, Gunter Kennel, Ul- rich Khuon, Dorothea Kolland, Frizzi erlin und Potsdam bieten den Besucherinnen und Besuchern des Kir- Krel la, Peter Paul Kubitz, Hannes chentages an über 40 Orten ein außergewöhnliches Kulturprogramm: Langbein, Mariola Lewandowska, in Kirchen, Museen, Galerien, Gärten, Theatern und Opernhäusern. Elke von der Lieth, Bernd Wolfgang Das Spektrum der Veranstaltungen reicht von zeitgenössischem Thea- Lindemann, Christhard-Georg Neu- ter über Musik, Malerei, Performance, Tanz, Klanginstallationen bis bert, Julia von Randow, Georg Maria Bzum kulturpolitischen Diskurs. In den drei Kulturkirchen St. Elisabeth, St. Mat- Roers SJ, Karin Scheel, Konrad thäus und Zwinglikirche präsentieren Künstlerinnen und Künstler aktuelle Arbei- Schmidt-Werthern, Stephan Schuck, ten, gefördert von unserer Landeskirche sowie von der Lottostiftung Berlin. Ich Martin Steffens, Kurt Winkler, Sabi - danke den Mitgliedern des Regionalen Kulturbeirates und der Jury des Künstler - ne Witt und Olaf Zimmermann. Innen programms für ihr Engagement. Zwei Jahre intensiver Vorbereitung haben Für den Kirchentag haben Jakob ein facettenreiches Programm entstehen lassen. Mein besonderer Dank gilt auch Haller, Referent für Kultur im Kolle- den beteiligten Kulturinstitutionen, die uns mit ihren Beiträgen einen Einblick in gium des Kirchentages, und Heide die Breite künstlerischen Schaffens in unserer Region geben. Stauff, Mitarbeiterin in der Geschäfts- stelle des Kirchentages, den Beirat ➜ Markus Dröge ist Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische sachkundig begleitet. Sie haben es Oberlausitz, liebt Musik von Rock bis Klassik und lädt regelmäßig moderne Künstlerinnen übernommen, die Ideen, die im Bei- und Künstler ein, ihre Auseinandersetzung mit Religion in Kabinettausstellungen zu zeigen. rat entwickelt wurden, organisato- risch umzusetzen. BERND KREBS Sehen und gesehen werden

WARUM DAS REGIONALE KULTURPROGRAMM SO GUT ZUM KIRCHENTAG PASST

eig dich!« – unter diesem Motto waren Künstlerinnen und Künstler amtlich mitgedacht und geplant haben. ➜ Bernd Krebs ist Pfarrer und Kirchen- aus Berlin und Brandenburg eingeladen, sich an einem Wettbewerb Eben so danken möchte ich den vielen historiker und seit 2014 Beauftragter zu beteiligen, der in Ausstellungen in den Kulturkirchen St. Elisabeth Künstlerinnen und Künstlern sowie Ver- seiner Landeskirche für das Refor- in Mitte, St. Matthäus am Kulturforum und der Zwinglikirche in antwortlichen aus Kultureinrichtungen mationsjubiläum und das Regionale Friedrichshain mündet. Die von einer Fachjury ausgewählten Arbei- und Kulturkirchen, die sich auf das Kulturprogramm zum Kirchentag. tenZ werden während des Kirchentages zu sehen sein. Der Wettbewerb »Zeig dich!« Motto »Zeig dich!« und das Spannungs- Nach vielen Jahren als Vorsitzender betont das selbstbewusst-kreativ-aktive Moment gegenüber einem passiven Ange- feld von Glau be und Kultur eingelassen des Kulturnetzwerks Neukölln verfügt sehenwerden. In der Stadt Berlin, in der die Religionen verstärkt im Licht der Öf- haben. Herzlich danken möchte ich er über die dafür nötige Expertise. fentlichkeit stehen und zugleich die Anonymität des Privaten an Stellenwert ge- Bernd Krebs, Heide Stauff und Andrea winnt, lädt er Künstlerinnen und Künstler dazu ein, sich und ihr Selbst-, Welt- und Wenger, die die Sitzungen des Regiona- Gottesverständnis selbstbewusst und öffentlich zu zeigen und zur Diskussion zu len Kulturbeirates vor- und nachberei- stellen. tet sowie vieles im Hintergrund geleis- Neben diesen speziellen Ausstellungen in den Kulturkirchen des 36. Deutschen tet haben. Besonders unkompliziert Evangelischen Kirchentages finden in zahlreichen Kultureinrichtungen weitere Ver- war die Zusammenarbeit mit der Ge - anstaltungen statt, in denen sich künstlerisch, kulturhistorisch oder auch histo- schäftsstel le des Kirchentages. Beson- risch mit 500 Jahren Reformation, mit dem Glauben heute, mit dem Leitspruch für ders bedanken möchte ich mich bei das Regionale Kulturprogramm »Zeig dich!« oder dem Motto des diesjährigen Kir- Jakob Haller, Carsten Kranz und der Ge - chentages »Du siehst mich« auseinandergesetzt wird. Dabei korrespondiert das neralsek re tärin Ellen Ueberschär. Motto des Regionalen Kulturprogramms »Zeig dich!« sehr gut mit der Kirchentags- Ebenfalls danken möchte ich der Lot - losung »Du siehst mich«. Es geht darum, zu sehen und gesehen zu werden, sich zu tostiftung Berlin, die unsere Arbeit groß- zeigen und gezeigt zu werden. Was könnte besser zu einem Kulturprogramm pas- zügig finanziell unterstützt hat. Beson- sen, zu dem schließlich essenziell gehört, wahrgenommen, gesehen und gezeigt zu ders danken möchte ich Bischof Markus werden? Dröge, der mit großem Vertrauen uns im Lassen Sie sich inspirieren von der Vielfalt des Kulturprogramms, lassen Sie sich Regionalen Kulturbeirat hat »machen« verlocken zu neuen Entdeckungen, lassen Sie sich ein auf Neues und Vertrautes. Ich lassen und dabei stets ein offenes Ohr bin sicher, dass das sehr vielfältige Programm für jede und jeden das Richtige be- für Ideen und Wünsche hatte. reithalten wird. Die vorliegende Zeitung soll die Neugier wecken und die Planung OLAF ZIMMERMANN erleichtern. Mein Dank gilt allen, die an der Vor- ➜ Olaf Zimmermann ist Vorsitzender des Regionalen Kulturbeirates für den bereitung des Programms mitgewirkt 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2017 und Geschäftsführer des Deutschen haben. Zu denken ist dabei an die Mit- Kulturrates. Als solcher kennt er die Freuden und Nöte der Kunst. 02 ILLUSTRATIONEN: FATIH ALAS glieder des Kulturbeirates, die ehren- Gehalten in der Zeit terschied findet sich nicht einmal in Eine nicht nur persönliche Geschichte über Religion und Poesie Sprache; er liegt in Geschichte und Kul- tur. Triebkraft dieser Kultur war von An fang an, was wir Religion oder reli- giös-philosophische Fragen und Bedürf - ihrem Wunsch. Als sie sag te: »Mama, Auf der Suche war Leanna immer nisse nennen im Angesicht unserer uns nun singe ich schon seit zweieinhalb schon, ihr Taufwunsch hatte mir das ge - bewussten Sterblichkeit, unserer Angst. Jah ren für Gott; wann wer de ich ge- zeigt. Ich empfand es als zutiefst Wie Tiere diese Sterblichkeit erleben, tauft?«, schmolz meine Freundin dahin menschlich (im Sinne von: dem Wesen wissen wir nicht. Wir starren in den und sagte: »Sofort!« »Mensch« eigen), dass sie schon als klei- Himmel, fragen nach Herkunft und Wo- 03 Und nun, fünf Jahre später? Ich glau - nes Kind fragte: Woher kommen wir? hin, nach dem Weg. reichen, indes allein mit Semantik nicht be zu verstehen, dass meine Patentoch- Wohin ge hen wir? Was hat man mir ge- Menschsein bedeutet, diese Dimen- auszuschöpfen vermögen. Sie nehmen D ter auf der Suche ist. Es gehört zu ihrem schenkt und aufgetragen – wozu bin ich sion zu kennen – und zu leben. Man uns wahr und auf als jene, die mit Träu- Die Tochter einer Freundin hat sich in Alter. So vieles – zu vieles – verändert da? Nun, wo sie älter wurde, schien der muss in sie hineinwachsen, das zeigt Le- men und Gedanken, Ängsten und Sehn - einen bedenklichen Zustand manövriert. sich. Man ist kein Kind mehr, aber auch zweite Schritt ihr zuzusetzen: Wie gehe anna mir. Es ist eine Dimension, zu groß süchten in Welten hineinreichen, die Bluttests, Schwächeanfälle, Essstörung. für jeden Einzelnen allein. Religion, als sich nicht wissen lassen, nicht »in so Das Mädchen ist 13 Jahre alt, ich habe es Sehn sucht, als menschlicher Impuls, many words«. seit acht Wochen nicht gesehen; nun, WOHER KOMMEN WIR? um fasst einen weiteren, wesent lichen Ich spreche mit Leanna; spreche mit bei einer Begegnung aus der Ferne, die Men schen-Bereich: Wie und nach wel- ihr über dieses »Hinaus«. Meine 88-jäh- das Kind nicht bemerkt, erschrecke ich. WOHIN GEHEN WIR? WAS HAT chen Werten leben wir zusammen? Hier rige Mutter meinte jüngst, nun erst ver- Leanna sieht wirklich krank aus. Sie ver- wird sie zu jenem Spiegel, in dem wir stehe sie jenen Aspekt der Religion, der letzt sich auch selbst, sagt die Mutter MAN MIR GESCHENKT UND AUF- uns selbst als jene erfinden, die wir sein mit Zeit zusammenhänge. Religiöse Ri- mir zögernd. Sie alle tun mir sehr leid. kön nen – mit Hilfe einer uneinholbar tuale seien das Einzige, was seit ihrer Ich denke darüber nach, wie ich hel- GETRAGEN — WOZU BIN ICH DA? »anderen«, metaphysischen Existenz- Kindheit unverändert geblieben sei: fen könnte. Was Hilfe sein könnte, in Nichtexistenz, die unsere besten Seiten Weih nachtslieder, Fronleichnamszwei - diesem Fall. Leanna kenne ich lange; sie bündelt, unsere Nöte und Abgrün de ge, Osterkerzen. Plötzlich sehe ich, dass ist mein Patenkind. »das andere« noch nicht. Der eigene Kör- ich damit um, dass es darauf keine ein- kennt, unsere Herzen zu Ge schichten ich Leanna sagen kann: »Du bist gehalten Als sie fünf Jahre alt war, wollte sie per läuft von einem davon. Man zweifelt. deutige Antwort gibt? versammelt, uns nicht allein sein lässt. in der Zeit, obwohl sie durch dich hin- aus eigenem Antrieb getauft werden. Ih - Warum ist man auf dieser Welt, die Wir sprechen von Magersucht, Ess- In diesem Moment begegnen sich Re- durchfließt, obwohl wir alle vergehen.« re Mutter hatte den Eindruck, dass dies Schwierigkeiten parat hält und Proble - störung, disorders. Ich glaube, dass oft ligion und Poesie: Sie berühren jene Mit diesem Gedanken fangen wir an. vor allem dem prächtigen Taufstein der me, die sich nicht mehr so einfach lösen ein religiöses Bedürfnis hinter diesen Wirklichkeiten, die wir mit Sprache er- ULRIKE DRAESNER örtlichen Kirche zu verdanken war, den lassen wie noch vor Jahren, wo alles wie- Phänomenen steht. Religion verstehe das Kind lange bewundert hatte. Dort der gut wurde, wenn man auf Mamas ich als Auftrag zur und Anleitung bei ➜ Ulrike Draesner lebt als Autorin von Romanen, Gedichten, Erzählungen und Essays in hinein mit dem Kopf! oder Papas Knie saß, ein extra Eis be - der Suche. Vom Tier unterscheiden wir Oxford und Berlin. Sie erzieht eine Tochter und hat soeben das Libretto der Oper »Tre Volti« Dass man zur Taufe Geschenke be- kam? uns – gar nicht. Wir sind eines. Der Un- verfasst, das sich mit dem Zusammenhang von Liebe, Glauben und Krieg auseinandersetzt. kommt, wusste das Mädchen nicht; die Mutter, Protestantin, wenig aktive Kirch - gängerin, eine Frau, die gezögert hätte, sich selbst gläubig zu nennen, obwohl sie bestimmt kein Mensch war, der dach - te, die Welt erschöpfe sich in sinnlich unmittelbar Zugänglichem, Leannas Mutter dachte daran, dass Akte wie eine Taufe nicht rückgängig zu machen sind. So wollte sie, wohl beeinflusst von der Bibel und ihren Geschichten, ihr Kind testen: meldete es zum Kirchenchor an, ließ es auf Kirchenfreizeiten fahren. Le- anna lernte, spielte, sang – und blieb bei

ILLUSTRATIONEN: FATIH ALAS

Christentums – ein wichtiger Pfeiler un- serer Gesellschaft – nicht nur zu schüt- zen, sondern weiterzuentwickeln. In St. Matthäus geht es darum, Neues zu schaf fen – sowohl künstlerisch als auch theologisch. Denn das Spannende ist ja, dass die St. Matthäus-Kirche nach wie vor Gottesdienstort, Ort des Gebets und H der Seelsorge ist. Hier gelingt also eine Herr Senator, vom 24. bis 28. Mai findet ech te Begegnung zwischen Kunst und in Berlin und Wittenberg der 36. Deut- Religion, die eine kreative Bereicherung sche Evangelische Kirchentag statt. Tra- für beide Seiten zur Folge hat. ditionell wartet er auch mit einem Kultur- programm auf. Was kann dieses in einer Haben Sie selbst vor, den Kirchentag zu mit Kultur gesättigten Stadt wie Berlin besuchen, und wird die Kultur dabei auch leisten? auf Ihrem Programm stehen? Berlinerinnen und Berlinern werden In der Stadt verankert Wenn der Kirchentag in Berlin zu ja ganz bestimmte Charakterzüge zuge- Gast ist, lasse ich mir die Möglichkeit schrieben, sie hätten »Herz und Schnau - nicht entgehen, dort auch die eine oder ze« etwa. Und noch etwas zeichnet die Seit Dezember vergangenen Jahres ist Klaus Lederer Bürgermeister und Kultursenator in Berlin. ande re Veranstaltung zu besuchen. Ich Hauptstadtbewohner aus: Neugier und Vom Kirchentag in der Hauptstadt erwartet er neue Impulse für gesellschaftliche Themen und Diskurse, wer de beim Eröffnungsgottesdienst da - nie versiegende Lust auf Neues – wie die ̈uber die vier Tage im Mai hinaus nachhaltig Wirkung zeigen bei sein und bei verschiedenen Empfän- sonst hätte die Stadt zum Magneten für gen. Ganz konkret habe ich vor, den Künstlerinnen und Künstler aus aller Stand der »Christinnen und Christen in Welt werden können? der LINKEN« zu besuchen und dort über Also, wenn Angebote da sind – Berli- liche Themen geben. Mir ist wichtig, Menschen für eben diese Themen be- der Wirklichkeit, in der sich der Mensch religiöse Vielfalt zu diskutieren. Aber da nerinnen und Berliner nutzen sie. Und dass der Kirchentag in Berlin die Dis- geistern ließen, die den Kirchentag an- bewegt. In St. Matthäus treffen sie auf- der Kirchentag ein Ereignis ist, das stadt- die Angebote sind ja da, es ist beeindru- kussionslandschaft bereichert und Dis- sonsten nicht besuchen würden. Einen einander. Ich bin davon überzeugt, dass weit das Leben in Berlin für vier Tage ckend, wie breit gefächert und bunt das kurse anregt, die auch über den Kirchen - besonderen Beitrag leistet das Kultur- die Impulse, die von dieser Begegnung prä gen wird, werde ich vielleicht auch Kulturprogramm des Kirchentages ist tag hinaus wirken. programm auch, weil viele lokale Ak- ausgehen, die Stadt und ih re Gesell- spontan mal hier oder da hereinschauen. mit seinen Ausstellungen, Vorführun- Ähnlich verhält sich es mit dem Kul- teure – nicht nur Künstler, sondern schaft insgesamt bereichern. Und ich werde mich auch inhaltlich gen, Performances, Installationen und turprogramm des Kirchentages. Es ist auch Institutionen – in den Kirchentag einbringen, richtig Bibelarbeit machen: Workshops. Dazu kommen dann noch ein Forum zeitgenössischer Kultur und einbezogen werden. Damit trägt das Dialogbibelarbeit mit der Kirchentags- die Kooperationen mit Berliner Einrich- Kunst, das die Begegnung von Künstle- Kulturprogramm dazu bei, dass der Kir- DER KIRCHEN- präsidentin zum Lukasevangeli um tungen. Das ist ein wirklich groß artiges rinnen und Künstlern mit dem Thema chentag tatsächlich in der Stadt veran- 1, 39-56. Das ist für mich neu, aber da Rahmenprogramm. Religion fördert. Ich finde es spannend, kert wird. Nicht nur in kirchlichen Or- TAG PRÄGT schließt sich der Kreis zu den Berline- Und, das Folgende sage ich nun nicht wie sich die ausgewählten Künstlerin- ten, sondern auch in Kultur-Orten, in rinnen und Berlinern: neugierig und »qua Amt«, sondern weil es wirklich von nen und Künstler mit der Kirchentags- der Stadtmitte ebenso wie in den äuße- FÜR VIER TAGE immer Lust auf Neues. Ich freue mich Herzen kommt: Ein Zuviel an Kultur losung auseinandergesetzt haben. ren Bezirken. also drauf. FRAGEN: kann es gar nicht geben. Deshalb bin ich Ich bin davon überzeugt, dass die DAS LEBEN OLAF ZIMMERMANN dankbar dafür, welche Angebote der künstlerischen Beiträge zum Perspek- Welche Rolle spielt eine Kulturkirche wie Kirchentag hier macht. tivwechsel und zum Nachdenken anre- St. Matthäus in einer oft als areligiös be- IN BERLIN ➜ Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator gen werden – auch über die vier Tage schriebenen Stadt wie Berlin? für Kultur und Europa des Landes Berlin, Welchen spezifischen Beitrag erwarten des Kirchentages hinaus. Neben dem St. Matthäus ist ein ganz besonderer trägt Verantwortung für Berlins breite Sie von einem Kulturprogramm des Kir- sehr sprachlastigen Programm des Kir- Ort: Die Kirche steht mitten im Kultur- Kirchen sind seit jeher immer auch kul- und bunte Kulturlandschaft — und genießt chentages? chentages ist das Kulturprogramm eine forum – einem der wichtigsten kulturel- turelle Orte. Sie leisten Großartiges, um sie gleichermaßen. Vom schönsten Job, Vom Kirchentag ganz generell erwar- Chance, sich auf ungewöhnliche Zu- len Zentren der Stadt. Es ist ein Ort der kulturelles Erbe zu erhalten. Als Kultur- den Berlin zu vergeben hat, wie er sagt, te ich, dass er ein Forum von Dialog und gänge zu den Themen des Kirchentages Begegnung von Kultur und Religion. Bei- kirche hat St. Matthäus aber eine über- entspannt er bei klassischer Musik, Begegnung wird. Der Kirchentag soll An- einzulassen. Es würde mich sehr freuen, de sind für viele Menschen wichtige Di- gemeindliche und damit stadtweite Auf- Techno oder den Ärzten. stoß und neue Impulse für gesellschaft- wenn sich damit kulturinteressierte mensionen zur Deutung der Welt und gabe: Das kulturelle Gedächtnis des Auf zu neuen Ufern

Die Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg betreibt seit 2003 ein Kulturbüro, mit dem sie ihre denkmalgeschützten Räume als Orte der Begegnung von Kultur und Kirche erhalten und profilieren will. Ihr Flaggschiff ist die Kirche St. Elisabeth in Mitte

ei euch gibt’s immer gute Musik – und gute Weine«, sagte eine Was zu schnuppern gibt’s auch bei der Besucherin nach einem Konzert zu Isabel Schubert, der künst- olfaktorischen Konzertreihe »Incense lerischen Leiterin vom Kultur Büro Elisabeth. Diese Wertschät- of Music«, die Dominik Breider und zung teilt sie mit vielen. Die Konzerte, Theater- und Tanzperfor- Fabio Dondero gestalteten. Verschiede - mances in St. Elisabeth sind ruck, zuck ausverkauft. Seit Ende ne Ins trumente und Räucherwerk kom- der 1990er-Jahre sind die Kirche, die Mitte des 19. Jahrhunderts men zum Einsatz: Wacholder, Myrrhe, nach Entwürfen des Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaut Lorbeer und mehr. Im Kirchpark wird und die 1945 zerstört wurde, und die benachbarte Villa Elisabeth am Freitag, 26. Mai, von 11 bis 18 Uhr je- 04 Bein Anziehungspunkt für Kulturfans. Die Restaurierungsarbeiten ab 1990 seien be- weils zur vollen Stunde die Theaterper- wusst nicht historisierend erfolgt, erklärt Isabel Schubert. Die Wände im über 13 forman ce »ICHTHYS« vom post theater Me ter hohen Innenraum der Kirche sind unverputzt, noch fröstelt man hier an kal- Berlin aufgeführt. Wer selbst in die Gän- ten Tagen. Für die Zukunft ist der Einbau einer Heizung geplant, der Fußboden soll ge kommen möchte: Am selben Tag, von erneuert werden. Ein urbanes Publikum, das Wert auf Qualität legt und Geschmack 11 bis 13 Uhr, gibt es beim Tanzworkshop an der experimentellen Nische findet, mischt sich bei Veranstaltungen und Festivals »Spiritualität in der Bewegung« in der mit Bildungsbürgern und Mitte-Hipstern. Sie alle erliegen dem Charme des Gebäu- Villa Elisabeth unter Leitung von Pater deensembles im kleinen Park. Saju George sicherlich Gelegenheit dazu. Bei allen Projekten des Regionalen EIN VORHANG MIT EISENPIGMENTEN Kulturprogramms gehe es nicht darum, ➜ Ulrike Mattern ist Kulturjournalistin. Die Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg, zu der die Sophien-, Golgatha- und sagt die Kuratorin Isabel Schubert, The- Sie freut sich in diesem Jahr auf die Zionskirche gehören, ist alleinige Gesellschafterin und Besitzerin der Gebäude und men abzuarbeiten, sondern ausgetrete- Documenta 14 und die Venedig-Biennale. betreibt seit 2003 ein Unternehmen, das 2015 unter dem Namen Kultur Büro Elisa- ne Pfa de zu verlassen. »Das ist tolle Und im Alltag auf ganz viel Yoga bei Elisa beth zur gemeinnützigen GmbH umgewandelt wurde. Hier arbeiten die Geschäfts- Kunst – kei ne Verkündigungskunst.« in Friedrichshain. führerin Thekla Wolff und die künstlerische Leiterin Isabel Schubert, unterstützt ULRIKE MATTERN von ihrem Team aus festangestellten und freien Mitarbeitenden. Sie erwirtschaften Gebäude- und Betriebskosten, stellen Förderanträge im Bereich Denkmalschutz. ➜ St. Elisabeth Vermietungen machen den Hauptanteil Invalidenstraße 3, Mitte der Einnahmen aus und finanzieren we- www.elisabeth.berlin niger profitable Kulturprojekte. »Wir »BEI EINER Programm ab Seite 25 wäh len die Veranstaltungen zusammen mit dem Kulturausschuss der Gemeinde TAUFE STEHT aus«, sagt Schubert. »Sie müssen sich inhaltlich mit unserem Profil vertragen.« SCHON MAL EIN Gottesdienste finden unregelmäßig in St. Elisabeth statt. »Bei einer Taufe steht BÜHNENBILD schon mal das Bühnenbild einer Pro- duktion am Rand, aber wir bekommen AM RAND« kirchliche Veranstaltungen und Vermie- tungen immer unter einen Hut.« Während des Kirchentages betreten Besucherinnen und Besucher die Schinkel- kirche durch einen transparenten Vorhang vorm Portal. Dessen Textur ist mit Ei- senpigmenten versetzt, verändert sich durch Luftfeuchtigkeit und kreiert eine ros- tig-rote Struktur (»The Ga_p« von Bernd Aury). In Innenraum und Portikus werden FOTOS: STEPHAN PRAMME Installationen zu sehen sein, etwa »MAPSCAPES« und »Selbstbeweihräucherung«. ILLUSTRATION: FATIH ALAS inst stand sie fast allein auf weiter Flur. Ein Stahlstich um 1870 zeigt tion der Freien Szene, Christoph Knoch, die Kirche St. Matthäus umgeben von viel Grün und Freifläche. der Direktor der Stiftung St. Matthäus, Heute teilt sich das am 17. Mai 1846 geweihte Gotteshaus die Auf- Christhard-Georg Neubert, und André Die Stadt merksamkeit mit der illustren Nachbarschaft, etwa der Neuen Na- Schmitz, Kul turstaatssekretär a.D. tionalgalerie, Staatsbibliothek, Philharmonie und bald dem Museum Es wäre zu wün schen, dass sie sich des 20. Jahrhunderts. Ganz zu schweigen vom nahe gelegenen Pots- alle am Ende der Veranstaltung mit ih - damer Platz. Der Kirchenbau von St. Matthäus geht zurück auf einen ren jeweiligen Anliegen nicht mehr al- Entwurf von Friedrich August Stüler, einem Schüler des Architekten lein ge lassen fühlen. ist die Gemeinde EKarl Friedrich Schinkel. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gotteshaus ULRIKE MATTERN vollständig zerstört, Mitte der 1950er-Jahre außen in einer historischen Rekons- truktion wiedererrichtet. Im modernen Inneren veranstaltet die Stiftung St. Mat- ➜ St. Matthäus Die Kirche St. Matthäus in Tiergarten setzt lokal und überregional thäus, die Kunst- und Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg- Matthäikirchplatz, Tiergarten mit Ausstellungen, Konzerten und vielfältigen Kunstprojekten kultur- schlesische Oberlausitz, seit 1999 Konzerte, Lesungen und Ausstellungen. Sonn tags www.stiftung-stmatthaeus.de politische, ästhetische und theologische Akzente gibt es einen Gottesdienst, in der Woche Orgelandachten. Für Hannes Langbein, Programm ab Seite 25 Pfarrer an St. Matthäus, ist der Sakralbau am Kulturforum ein »Schwellenort«, ein im besten Sinne nicht ausdefinierter, hybrider »Ermöglichungsraum«. Es gebe zwar keine eingetragene, wohl aber eine »Kerngemeinde« und einen engagierten Freun- deskreis. Die Prediger und Predigerinnen wechseln, sie gehen »Gastverhältnisse« ein und vermitteln immer wieder neue Impulse. In der Begegnung zwischen Kunst und Kir- che gebe es etliche Berührungspunkte mit der Metropole. »Eigentlich ist die Stadt die Gemeinde. Die Leu te kommen aus allen Ecken zu uns.« Sie wag ten sich über die Schwelle. Das werden sie sicherlich auch DER SAKRALBAU während des Evangelischen Kirchentages tun. Dann ist St. Matthäus zugleich Kultur- AM KULTURFORUM IST EIN kirche des Kirchentages und Bühne für »Zeig dich!«. »SCHWELLENORT«, EIN Zeitgleich nimmt das britische Künstler- paar Gilbert & George mit seiner großfor- »ERMÖGLICHUNGSRAUM« matigen Fotoserie »Scapegoating Pictures« als Teil der Ausstellung »Luther und die Avantgarde« den ganzen Innenraum von St. Matthäus in Beschlag (bis 17. Septem- ber). Ihrer Kunst widmet sich am 25. Mai ab 20 Uhr die Podiumsdiskussion »Blas- phemie!« mit Petra Bahr, Bazon Brock und Jean-Pierre Wils.

WAS KANN DIE KIRCHE FÜR DIE FREIE KUNSTSZENE TUN? Des Weiteren steht im Regionalen Kulturprogramm an Himmelfahrt noch anderes im Fokus: Das »Partizipationskonzert« des Kairos Quartetts wird mit »Zoom Out« Besucherinnen und Besucher mit einbeziehen, bei einem Workshop zum Warm- werden ab 14 Uhr, im Anschluss beim Konzert mit dem Berliner Streichquartett um 16 Uhr. Hier erleben die Besucherinnen und Besucher »ein echtes Stück Kirchen- tag«, verspricht Hannes Langbein. Am Donnerstag gastiert zudem ab 11 Uhr das post theater Berlin auf dem Gelände vor der Kirche: Das Publikum darf bei der 20- minütigen Performance »ICHTHYS« mitmachen. Parallel gibt es im Kirchenschiff eine Diskussion, die viele interessieren wird: »Kunst. Stadt. Berlin« stellt sich aktu- ellen Debatten: Welche Stadt brauchen die Künste? Was kann die Kirche für die freie Kunstszene tun? An dieser Stelle soll es auch um die Raumfrage für Künstlerinnen und Kirchen gehen, die nicht nur in Berlin für beide Seiten drängender wird. Ateliers werden knapp, die Mieten steigen; für Künstler, die meist ein geringes Einkommen haben, ist es schwierig, in Berlin über die Runden zu kommen. Und Kirchengemeinden müssen zusehen, wie sie ihre Gotteshäuser wirtschaftlich am Laufen halten. Auf FOTOS: STEPHAN PRAMME dem Podium sitzen neben der Journalistin Claudia Keller der Sprecher der Koali- 05 Alles ist erleuchtet

Die Zwinglikirche in Friedrichshain gehört zu den »365 besonderen Orten in Deutschland«. Die Gemeinde feiert hier Gottesdienste, ein Kulturverein engagiert sich mit Filmreihen und Konzerten im Kiez, das Unternehmen »Besondere Orte« vermietet die Räume

uf der Leinwand hatte die Zwinglikirche ihren großen Auf- Mit der Bild-Sound-Installation »In tritt: In dem Verschwörungsthriller »Die vierte Macht« Stein gehauen« beziehen sich Roswitha (2012) mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle war sie Loca- von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort tion für einen Nachtclub, der sich laut Drehbuch in Moskau konkret auf den Namenspatron der Kir- befand. »Russenparty in der Zwinglikirche«, titelte der Ber- che, den Reformator Zwingli. liner »Tagesspiegel«. Zu nächtlicher Stunde fuhren Limou- Ulrich Vogl präsentiert eine Installa- sinen vor das neugotische Klinkerportal, die Gäste zahlten tion unzähliger Öllampen aus drei Reli- 150 Dollar Eintritt, um in den hell erleuchteten Saal zu ge- gionen (»Gemeinsam sind wir alle langen.A Dort brachte ein DJ im Blitzlichtgewitter das Publikum ins Schwitzen, an gleich«). Leuchtmittel spielten in der der Bar wurde Alkohol ausgeschenkt. Das alles dauerte eine Minute, und es war nur Geschichte der Zwinglikirche schon im- FOTOS: STEPHAN PRAMME gespielt. Im wahren Leben geht es in der 1908 geweihten Kirche am Rudolfplatz mer eine tragende Rol le. Den Spitzna- nahe der Warschauer Straße beschaulich zu. Die evangelische Gemeinde Boxhagen- men »Glühlampenkirche« verdankt sie Stralau, die rund 5.500 Gemeindeglieder umfasst, nutzt sie an kirchlichen Feierta- den rund 200 historischen Birnen, die gen; Taufen und Trauungen finden ebenfalls statt. Die Firma »Besondere Orte« ver- unter anderem entlang der Empore den mietet die Räume seit 2014 zum Beispiel für Modenschauen. Saal erleuchten. Sie wurden Anfang des Dieses Jahr gab’s erneut Dreharbeiten, sogar jugendfrei, für die KiKa-Fernsehse- 20. Jahrhunderts von der späteren rie »Beutolomäus und der wahre Weihnachtsmann«, die im Dezember ausgestrahlt Glühlampenfirma Osram gestiftet und wird. Als der Dritte im Bund engagiert sich der Verein KulturRaum Zwingli-Kirche, wirken im Mix von Sandstein bis Ju- in dem rund 70 Personen ehrenamtlich tätig sind, mit Filmreihen, Konzerten und gendstil in ihrer nicht beschirmten Fas- Nachbarschaftsinitiativen wie »Tafelfreuden«, bei denen Essen mitgebracht und ge- sung wohltuend minimalistisch. Auf die teilt wird. Zwischen Gemeinde und Verein bestehe eine »punktuelle Kooperation«, Effekte einer weiteren künstlichen sagt Malte Stets, seit 2013 Pfarrer im Südosten Friedrichshains. Der Verein stellte Lichtanlage wie in dem Thriller »Die den Antrag für den baulichen Erhalt und setzte das Gotteshaus, das seit 2013 ganz- vierte Macht« kann die Kirche im Alltag jährig nutzbar ist, mit Mitteln der Lottostiftung wieder instand. Denn die Kirche, getrost verzichten. Sie überzeugt durch benannt nach dem Schweizer Reformator Huldrych Zwingli, hatte den Zweiten ihr Interieur und während der Ausstel- Weltkrieg zwar mit einigen Blessuren überstanden, wurde bis Mitte der 1990er- lung zum Kirchentag durch das künstle- Jahre aber nicht mehr als Sakralbau genutzt, sondern diente unter anderem der rische Zusammenspiel in ihrem Innen- Staatsbibliothek als Depot. und Außenraum. ULRIKE MATTERN

UNZÄHLIGE ÖLLAMPEN AUS DREI RELIGIONEN ➜ Zwinglikirche Beim Regionalen Kulturprogramm des Kirchentages wird die Zwinglikirche, »die Rudolfstraße 14, Friedrichshain nicht unbedingt als Kunstort definiert ist«, wie die Galeristin Karin Scheel sagt, zum www.boxhagen-stralau.de »audiovisuellen Kunstuniversum«. Scheel, die in Marzahn die Galerie M leitet, ku- Programm ab Seite 25 ratierte die Ausstellung mit elf Künstle- rinnen und Künstlern, die vorwiegend DIE KIRCHE WIRD BEIM audiovisuell und mit Installationen ar- beiten. Das Motto »Zeig dich!« interpre- REGIONALEN KULTURPROGRAMM tieren einige mit interaktiven Elemen- ten oder spielen mit dem Ich-Begriff, ZUM »AUDIOVISUELLEN erklärt Scheel, etwa Stefan Demming mit einer Klang-Licht-Installation »Ich- 06 KUNSTUNIVERSUM« Orgel« und André Werner mit »Circles«. onntags in den Dom, montags in die City-West.« Martin Germer, seit knapp zwölf Jahren Pfarrer an der Kaiser-Wilhelm-Gedächt- nis-Kirche am Breitscheidplatz, reflektiert die Schwerpunktset- Mittendrin zung der Berlin-Touristen pragmatisch. Am Wochenanfang sei das Gotteshaus mit der »Funktion einer Kathedrale auf kleinem Raum« zwischen Zoologischem Garten, Bikini-Haus und Europa- Center besonders gut besucht. Dann geht’s zum Shoppen auf den Ku’damm – und bei freiem Eintritt zur Stippvisite in die Kir- und voll dabei Sche. Rund 1,3 Millionen Besucher im Jahr, »zur Hälfte nicht aus Deutschland«, in- formieren sich in der Gedenkhalle der Turmruine mit dem Nagelkreuz der Kathe- drale von Coventry anhand einer Chronik und zahlreicher Ausstellungsobjekte über Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche erinnert als Mahnmal an die die 1895 geweihte Kirche, als Denkmal für den ersten Hohenzollern-Kaiser errichtet Zerstörung durch Krieg und Gewalt. Zugleich gewinnt sie als kulturelle und im Zweiten Weltkrieg ausgebombt. Sie nehmen an einer der mehrmals täglich Landmarke zwischen Bikini-Haus und Ku’damm an Bedeutung stattfindenden Führungen auf Spendenbasis teil oder besuchen einen Gottesdienst in der modernen Kirche nebenan, die der Architekt Egon Eiermann in den späten 1950er-Jahren entworfen hat. »Die Bauwerke erzählen von der Geschichte und geistlichen Bedeutung der Kir- che«, sagt Pfarrer Germer. Zum Beispiel von Auseinandersetzungen im Nationalso- zialismus zwischen Deutschen Christen, die Adolf Hitler unterstützten, und Beken- nender Kirche, die in Opposition dazu stand. 1933 wurde in der Wohnung des 07 damaligen Pfarrers an der Gedächtniskirche, Gerhard Jacobi, der Pfarrernotbund markt am Breitscheidplatz im Dezem- gegründet, zu dem auch Dietrich Bonhoeffer und Martin Niemöller gehörten. Wäh- ber vergangenen Jahres widmet sie sich rend der Studentenbewegung um 1968 begannen und endeten viele Demonstratio- forciert dem interreligiösen Dialog: »Das nen vor der Kirche. Bis Anfang der Achtziger kam es zu Kirchenbesetzungen, er- Miteinander der Religionen ist unser zählt Pfarrer Germer. Vielfalt und Offenheit, das sind Begriffe, die für ihn das Profil ur eigenes Thema. Wir sind damit im der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche prägen. Sie sei ständig Gastgeberin und Kern dessen, wofür wir stehen: Frieden, »mittendrin im Geschehen wie kaum eine andere Kirche in Berlin«. Daher müsse Verständigung, Versöhnung.« Darüber man eine gewisse Unruhe in Kauf nehmen. hinaus soll das Gebäudeensemble wei- Zur Gemeinde gehören rund 2.700 Menschen, 350 von ihnen haben bewusst terentwickelt und ein Bewusstsein für diese Kirche für sich gewählt, sie sind »umgemeindet«. Unter ihnen befinden sich einen der »florierendsten Kulturorte« die meisten der rund 150 Ehrenamtlichen mit »unterschiedlichen Vorlieben und in der City-West geweckt werden. Interessen«. »Bei uns gibt es Gemeinde nur im Plural«, sagt Martin Germer. Diese ULRIKE MATTERN Mannigfaltigkeit setzt sich im Programm fort, das Raum lässt für Modernes und ein klassisches Repertoire: Der berühmte Bach-Chor und das Bach-Collegium bringen ➜ Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche alle 14 Tage bei den Kantategottesdiensten das Werk des Leipziger Thomaskantors Breitscheidplatz, Charlottenburg zum Klingen. Einmal im Monat gibt es den »Psalmton«, einen Gottesdienst mit Jazz- www.gedaechtniskirche-berlin.de und Pop-Elementen. In den Sommermonaten zieht seit acht Jahren mit »In Spirit« Programm ab Seite 25 ein weiteres Jazzformat in den Kirchenraum mit seinen wunderschönen blauen Wabenfenstern ein. Die Akustik sei hervorragend, betont Germer, ohne Hall: »Da verschwimmt nichts.« Daran werden sich die Besucherinnen und Besucher des Kirchentages erfreuen. Sie können in dieser Kulturkirche Politische Nachtgebete und Gottesdienste – unter anderem mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen – und interes- sante Diskussionen erleben. Am Donnerstag, 25. Mai, ab 11 Uhr, diskutieren der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen, der Bundestagspräsident a.D. Wolfgang Thierse, Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein sowie der Ministeri- aldirektor und Abteilungsleiter der Be- auftragten der Bundesregierung für Kul- tur und Medien, Günter Winands, über »DIE BAUWERKE ERZÄHLEN die »Gedächtniskirche als nationales Denkmal«. Für Pfarrer Martin Germer, VON DER GESCHICHTE der den Einstiegsvortrag hält, hat die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche UND GEISTLICHEN BEDEUTUNG eine po litische Aufgabe. Nicht erst seit FOTOS: STEPHAN PRAMME dem Terroranschlag auf den Weihnachts - DER KIRCHE« Provokant und schön

22 Künstlerinnen und Künstler bieten in den Kulturkirchen St. Elisabeth, St. Matthäus und Zwinglikirche ein herausforderndes, anregendes und ansprechendes Programm. Konzerte, Ausstellungen und Performances machen den Kirchentag auch kulturell zu einem Erlebnis in der Stadt

ILLUSTRATION: BERND AURY 08 09

DOMINIK BREIDER UND FABIO DONDERO INCENSE OF MUSIC Olfaktorische Konzertreihe

Für die drei Konzerte in der Kirche St. Elisabeth, bei denen simultan zur er- klingenden Musik exquisites Räucher- SEBASTIAN werk verbrannt wird, verwenden die ELIKOWSKI-WINKLER Künstler zur Verräucherung jeweils ein SICHTUNGEN Pflanzenpaar: Elemi und Myrrhe, Lor- Installatives Konzert beer und Weißer Salbei, Wacholder und Weihrauch. Klänge und Gerüche durch- Die Kirche St. Elisabeth ist vor allem TIM KELLNER dringen sich synästhetisch und inter- durch Abwesenheit geprägt. Aufgrund ALEXANDRA LOTZ agieren auf eine Weise, die den sinnli- der Kriegszerstörung mangelt es an ei - ARTIST COLLECTIVE SCHAUM chen Fokus des Publikums sowie der CHARLOTTE DACHROTH nem Innenleben. Hier setzt das installa- SELBSTBEWEIHRÄUCHERUNG Musikerinnen und Musiker verstärkt UND OLE JESCHONNEK tive Konzert an. Orgeln verfügen ebenso Interaktive Installation und das gemeinsame spirituelle Gewahr- BEING LIGHT wie ihre modernen Nachfahren über ei - sein unterstützen. Denn im Moment ih- Gleichzeitiges Sein und ne enorme Klangvielfalt. Ein überdimensionaler vierseitiger Gar- res Verlöschens gibt die Pflanze etwas Nichtsein von Licht Die »Königin der Instrumente« weckt derobenständer ist mit einer größeren weiter. Ihre Essenz wird in das geistig- eine Fülle von musikhistorischen, aber Anzahl an Weihrauchgefäßen behängt. körperliche Wesen des Menschen hi nein - Was ist Licht? Die Installation verschiebt auch außermusikalischen Assoziatio- Auf einer umlaufenden Ablage in Knie - getragen, hinübergespielt. bekannte Grenzen. Licht zeigt sich selbst nen. Das macht sie bis heute für Kompo- höhe sind einzelne »Starterpakete« mit Der perzeptive Charakter und die als visuell erlebbare Materie. Das hier nisten interessant. Während die Kirchen - je einerT Schnellzünder-Kohle, einer klei- St. Elisabeth kul turgeschichtliche Herkunft der Düf - geschaffene Licht widerspricht erlern- orgel durch ihre lange Geschichte zeitlos nen Menge Naturweihrauch und einem te korrespondieren mit den Biografien ten Sehgewohnheiten und schwebt als modern wirkt, hat der Klang der viel Streichholzbriefchen ausgelegt. der Künstler und dem musikgeschicht- WolkeN frei im Raum um die Lichtquelle jüngeren Hammondorgel inzwischen SCHAUM gibt damit allen Besucher - BERND AURY lichen Hintergrund ihrer Instrumente herum. Ganz oben im Treppenhaus der etwas Antiquarisches – zu oft wurde sie innen und Besuchern die Möglichkeit, THE GA_P und Klän ge. Es kommt zu einem mehr- Villa Elisabeth zeigt sich den Besuche - in filmischen Zukunftsträumen zur Er- ei ne »Beweihräucherung« vorzunehmen, 72 Stunden im Park von St. Elisabeth stimmigen offenen Dialog auf verschie- r innen und Besuchern die materialisier- zeugung der richtigen Stimmung einge- die sonst in einer Kirche ausgewählten denen Ebenen: zwischen den Pflanzen, te Helligkeit an einem unerwarteten Ort. setzt und des Öfteren missbraucht. Vor Personen vorbehalten ist. Weihrauch ist Zwei Stoffbahnen breiten sich im Park zwischen Musik und Duft, zwischen Von der Treppe aus ist das schwebende diesem Hintergrund begeben sich die in der christlichen Ikonografie unter an- vor der Kirche St. Elisabeth aus – sie sol- Mensch und Raum. Licht nicht zu sehen. Erst wenn man der Performer auf die Suche nach einem ar- derem mit der Anwesenheit des Heiligen len den Sakralbau nicht verhüllen, kein Installation auf dem Absatz gegenüber- tifiziellen Klangraum für die Kirche St. Geistes verbunden und versinnbildlicht Fastentuch sein, welches die Gemeinde LOVE IN NUMBERS tritt, zeigt es sich. Dieser abgeschiedene Elisabeth. Begleitet wird das Konzert als Rauch die Form des aufsteigenden vom Altar trennt. Der halb transparente — WERKE VON H. CHISHOLM Ort und das unerwartete Erscheinen des von Projektionen historischer Kirchen- Gebets zu Gott. Während die Verwen- StoffK ist eine Einladung an die Besuche- Saxofonquartett: Bastian Duncker, Lichtes öffnen den Blick für Neues und fenster, die dem früheren Innenraum dung von Weihrauch in der katholischen rinnen und Besucher, heranzutreten, Philipp Gerschlauer, Moritz Köther, Unbekanntes. nachspüren. Kirche die symbolhafte Verbindung zwi- ihn mit Augen und Händen abzutasten, Christian Weidner Die Installation schafft ein elementa- schen Mensch und Gott darstellt, wird auf der Suche nach dem Durchgang. Die res Erlebnis und macht ei ne immersive INSTALLATIVES KONZERT UND heute die Verbindung zum eigenen Ich Öffnung, eine durch die beiden Stoff- AFRIKANISCHE OBERTÖNE Erfahrung zugänglich. Durch das Sicht- PROJEKTIONEN FÜR VIER gesucht. Bei der Sinnsuche hat die Ego- bahnen gebildete Engführung, erlaubt UND KLASSISCHE MIT barwerden von Licht als visueller Mate- ELEKTRONISCHE ORGELN UND zentrik einen fast universellen Stellen- den räumlichen Wechsel. GRIECHISCHEN RHYTHMEN rie eröffnet das Künstlerduo Dachroth LIVE-ELEKTRONIK wert erreicht. In der Spaß- und Party- Während der 72 Stunden im Park Viola: Gareth Lubbe und Jeschonnek der Wahr nehmung Orgel: Silke Lange, Thomas Noll, kultur und durch die damit verbunde- wird das im Stoff eingearbeitete Eisen- Perkussion: Evi Filippou neue, umfassende Perspektiven. Die In- Nathan Plante nen bewusstseinserweiternden Drogen pigment nach und nach oxidieren und stallation ist ein Ereignis gleichzeitigen Komposition, Orgel und Live-Elektronik: gerät die Handlung zum Event. Anderer- die Transparenz des Materials dadurch SYRISCHE KLASSIK TRIFFT Seins und Nichtseins von Licht im Raum. Ferdinand Breil seits lädt das Kunstwerk zu einer Kon- stark reduzieren. Je intensiver der Rost AUF BAROCKES Projektionen: Nicolas Wiese versation zwischen Mensch und Gott hervortritt, desto sichtbarer wird der Buzuq: Mevan Younes ➜ www.studiohalo.com Komposition und künstlerische Leitung: ein und bringt auf diesem Weg Weih- einzelne Mensch davor. Gleichzeitig Kawalflöte und Nay: Mohamed Fityan Sebastian Elikowski-Winkler rauch in die Kirche St. Elisabeth. wird er sich nach dem Durchgang, dem Oud: Nabil Hilaneh Das Künstlerkollektiv SCHAUM ar- räumlichen Wechsel auf die andere Sei - Perkussion: George Saade ➜ www.elikowski-winkler.de beitet in den Bereichen Konzeptkunst, te, den Blicken stärker entziehen. Das Cello: Maria Magdalena Wiesmaier Fotografie, Objekt und Performance. Ver schwin den der Transparenz rückt Da bei entwickelt es selbstreflexiv kriti- den Einzelnen in den Vordergrund. ➜ www.incenseofmusic.com sche Ansätze zu Kunst und Gesellschaft aus dem Selbstverständnis einer exem- ➜ www.berndaury.jimdo.com plarisch kleinsten sozial-gesellschaftli- chen Einheit. Ü S ➜ www.derschaum.de

LOGO: JEAN-PAUL LAUE LAUTTEN COMPAGNEY MIT CALMUS ENSEMBLE MITTEN IM LEBEN Musikalisches Gemälde der Reformationszeit ANDREAS PAOLO PERGER WERK FÜR ORCHESTER 3 500 Jahre Reformation – ein denkwür- Eine interaktive Werkentstehung diges Jubiläum! Doch wie begeht man ein Ereignis, das so fern und abstrakt er- Das im Oval angeordnete Orchester ent- scheint? Indem man den Alltag der Men- faltet räumlich wahrnehmbare Klänge schen von damals genauer unter die und Strukturen mit eingebetteten Im- Lupe nimmt. Martin Luthers Lobgesang provisationen, die zum Durchwandern »Mitten wir im Leben sind« weist den des Raumes einladen. Die Werkpassagen Weg auf dieser Zeitreise in den Alltag einzelner Instrumente sind darüber hi- des 16. Jahrhunderts, bei der fröhliche naus offen für die Mitgestaltung durch Töne ebenso angestimmt werden wie das Publikum. Pausierende Instrumen- Lieder von Not und Elend. te erklingen wieder, wenn sich jemand 10 Das Calmus Ensemble Leipzig und nähert. Es entsteht eine konzentrierte die lautten compagney Berlin schaffen einstündige Komposition organischer mit Musizierfreude und Kreativität ein Musik im Jetzt. Der Gitarrist, Improvi- lebendiges Gemälde der Reformations- sateur und Komponist Andreas Paolo zeit und schlagen dafür einen weiten Perger spiegelt die barocke Einheit von Kreis von derben Landsknechtsliedern Interpretation, Improvisation und Kom- über Liebeslieder bis hin zu Chorälen position an zeitgenössischen Formen. und Reformationsgesängen. Dabei bringt der Rückgriff auf Duktus Manche Werke sind kunstvoll gestal- ANTONIO PANETTA und Verve der Romantik zeitgenössische tete Motetten, andere einfache Volks- IDEOGRAMME Klangmikroskopie und -spontanität in weisen. Die besungenen universalen Alles um uns ist Schrift bewegende erzählerische Zusammen- Empfindungen wie Heimweh, Abschied, hänge. Sehnsucht und Liebe führen mitten hi- Die Installation in der Sakristei der Kir- Es spielen Musikerinnen und Musiker nein ins Le ben, in das von 1517 genauso che St. Elisabeth besteht aus drei Teilen: der internationalen freien Szene Berlin. wie in das heutige. Das Programm be- einer Serie von Diapositiven, einer Film- zieht seinen Reiz aus dem Kontrast von projektion und einem historischen Tep- Stimme und Elektronik: Alessandra Originalkompositionen und modernen pich aus Marokko. So wie die französi- Eramo Arrangements, die das 16. Jahrhundert scheR Schriftstellerin Marguerite Duras Violine und Elektronik: Mia Zabelka zum »Swingen« bringen. über den Schreibprozess und dessen Violine: Biliana Voutchkova LOUISE WAGNER poetischer Verbildlichung jeglicher Er- Cello: Audrey Chen GRAVITATION CALMUS ENSEMBLE eignisse nachdenkt, nutzt der Künstler Viola da Gamba: Chris Dahlgren Choreografische Konzertperformance Sopran: Anja Pöche verschiedene Medien, um Existenz und Kontrabass: Matthias Bauer zum Stabat Mater von Pergolesi Countertenor: Sebastian Krause Bewegung als ineinandergreifende Zei- Querflöten: Sabine Vogel Tenor: Tobias Pöche chensysteme sichtbar zu machen. Klarinette: Michael Thieke Die Schwerkraft nutzen, um die Schwer- Bariton: Ludwig Böhme In Leuchtkästen werden großforma- Waldhorn: Elena Kakaliagou kraft zu überwinden – davon erzählt der Bass: Manuel Helmeke tige Farbdias präsentiert. Sie zeigen in Trompete: Paul Schwingenschlögl ewige Traum vom Fliegen. Der Tanz und gelb-grünen Linien und Clustern vor Posaune: Hilary Jeffery die Musik sind diesem Traum am Nächs- LAUTTEN COMPAGNEY BERLIN tiefblauem Grund biologische Bewe- Mikrotonale Tuba: Robin Hayward ten gekommen. Zwei virtuose Hip-Hop- Auf historischen Instrumenten gungsabläufe, die dem menschlichen Piano: Magda Mayas Tänzer,N Weltmeister ihres Fachs, treten der Renaissance Au ge sonst verborgen bleiben. Ihre skrip - Perkussion: Emilio Gordoa gegen die Schwerkraft an. Ein Mädchen- Violine: Anne von Hoff turale Anmutung bezeugt einerseits den Elektronik: Roy Caroll chor singt und bewegt sich. Viola da Gamba: Annette Rheinfurth zufallsgebundenen Prozess der Bild ge - Elektrische Gitarre, Komposition und musi- Abstrakte Formen entstehen und ver- JÖRG LAUE Blockflöte: Martin Ripper nese aus der motorischen Intelligenz kalische Leitung: Andreas Paolo Perger gehen. Gegensätzliche Kräfte erzeugen MAPSCAPES Zink: Friederike Otto des Lebendigen. Andererseits eröffnen Reibungsflächen, durch Schwere und Installation aus Zeichnungen Posaune: Alexander Brungert sie einen Assoziationsraum literari- ➜ www.andreas-paolo-perger.at Kraft der Musik. Gemeinsames Ziel ist und Klängen Renaissancelaute/Renaissancegitarre/ scher Bezüge zu Dante Alighieri oder es, den Raum in einen Schwebezustand Colascione: Hans-Werner Apel Pier Paolo Pasolini. zu versetzen. Eine zeitgenössische Him- Inmitten abstrus erscheinender Welt- Laute: Ziv Braha Die Dias werden ergänzt durch einen melfahrt! kartenkonturen auf hauchdünnem Po- Musikdramaturgie: Ludwig Böhme analogen 16-mm-Film mit Sequenzen vi- Eine choreografische Konzertperfor- lyestervlies und einer sich ruhig dahin und Wolfgang Katschner taler Aktionen wie dem Pflanzen eines mance zum Stabat Mater des italieni- bewegenden elektroakustischen Klang- Bäumchens. Schließlich bringt das un- schen Komponisten Giovanni Battista landschaft lässt MAPSCAPES erahnen, ➜ www.lauttencompagney.de gewöhnliche Muster des Berberteppichs Pergolesi. dass unsereL Welt weder oben noch un - www.calmus.de eine weitere zufällige Struktur ins Spiel. ten, weder rechts noch links und kein All diesen Erscheinungen liegt als künst- MÄDCHENCHOR DER Zentrum kennt, aber unzählige Zugän - lerisches Verfahren wie als bildliches SING-AKADEMIE ZU BERLIN ge zu ihr. Zugänge, die unsere Bilder von Zeugnis zugleich die Notation zugrunde. Musikalische Leitung: Friederike der Welt permanent zu verändern ver- Stahmer mögen. ➜ www.antonio-panetta.com Tanz: B-Boy Wilfried und B-Boy Marcio Während wir uns Karten normaler- Auftaktkomposition: Klaus Janek weise gegenüber sehen und sie uns Kostüme: Marianne Akay Über sicht suggerieren, öffnet sich in Choreografie: Louise Wagner dieser Installation ein lichter Erfah- rungsraum, durch den sich die Besuche- ➜ www.louisewagner.com rinnen und Besucher wie durch eine Landschaft bewegen können. Je nach Blickwinkel und Lichteinfall verschie- I ben sich dabei im Zusammenspiel mit der visuellen Umgebung in der Kirche die kartierten Konturen, je nach Hörpo- sition setzt sich das einstündige Sound- scape im Zusammenklang mit un kal ku - lierbaren Alltagsgeräuschen zu einem aktuellen Mix zusammen. Der Künstler, E der in seinen performativen Arbeiten mit der LOSE COMBO seit mehr als 20 Jahren entgrenzte Zeit-Räu me und viel- schichtige Erzählstrukturen schafft, setzt mit dieser Installation ei ne Reihe klangkartografischer Re cher chen fort: In permanenten Feedbacks zwischen Zeichnung, Field-Recording und Klang- elektronik konkretisiert sich in diesen Arbeiten die Unhaltbarkeit geschlosse- ner Weltbilder und deutet sich die Will- kür jeglicher Grenzziehungen an.

➜ www.lose-combo.de

ILLUSTRATION: POST THEATER ILLUSTRATION: JÖRG LAUE

St. Elisabeth und St. Matthäus KUNSTPLANBAU St. Matthäus ZEIG DICH! DU SIEHST MICH. EIN ICH UND DU KAIROS QUARTETT Workshop, Begegnung und Dialog, ZOOM OUT Performance Streichquartette mit Publikumsbeteiligung Kunst sieht anders. Wo immer ihr Blick hinfällt, bemerkt sie, was bisher unbe- Der Beitrag des Kairos Quartetts greift merkt geblieben ist. Was sie zeigt, stellt das Motto »Zeig dich!« auf, indem es sich gegen den gewohnten Blick. Weis- dem Publikum durch Teilnahme an ei - heit spricht anders. Kunst und beson- nem vorangegangenen Workshop sicht- ders Tanz können die Sprache des Un- und hörbare Partizipation am Konzert sagbaren, Göttlichen, Spirituellen über- ermöglicht. Aber auch das »nur« zuhö- setzen. Für den Moment der Bewegung rende Publikum ist eingeladen, Musik wird diese sichtbar. neu wahrzunehmen, denn darum geht Tanz ist eine der ältesten Formen es bei »Zoom Out«. menschlicher Beschreibung von Erleb- Das Quartett lenkt die Aufmerksam- nissen und Emotionen sowie immer keit auf das große Gan ze und verdichtet auch Ausdrucksmedium religiöser Er- die Details, als sähe man eine Landkarte fahrungen. Beim Tanz zeigt sich die POST THEATER aus einiger Entfernung. Hierfür haben Tan zende der Welt. Du siehst mich! Dies ICHTHYS sich die Musikerinnen und Musiker Stü- evoziert: Zeig dich auch! Mit Blicken In der Haut des Fremden. cke mit ausgeprägten Topografien aus- und Gesten entstehen Spannungen von Ein Perspektivenwechsel gesucht, die durch charakteristische Angesicht zu Angesicht. So entsteht ei- Pau sen und Einschnitte (Haas, Müller), ne nonverbale Kommunikation mit der Das Akrostichon IChThYS (Jesus Chris- Tektonik (Cage mit drei Materialebenen) Welt und mit dem Transzendenten. Das tus Gottes Sohn Erlöser, altgriechisch und Eigenständigkeit der Stimmen (Ca - führt zu einer Renaissance prälogischen für Fisch) war ein Erkennungszeichen ge, Estrada) geprägt sind. Als Teil des Denkens. Denn die anderen werden, früher Christen – gezeigt als Zeichnung großen Ganzen fühlt man sich auch, da egal ob Mittänzerin oder Beobachter, in- eines Fisches. So wurde aus dem Fisch die vier Solisten bei fast allen Stücken nerlich berührt. Eine Berührung, die ein SymbolE für Jesus, passend zu dem an den vier Seiten des Kirchenraums ste- außerhalb des Sprachlichen steht. Seit Mythos der wundersamen Fisch ver- hen oder sitzen, entsprechend der Vor- Jahrtausenden gibt es eine starke Ver- mehrung und zu Jesus’ Idee, Fischer als schrift der Komponisten. bindung zwischen religiöser Erfahrung, Menschen-Fischer zu rekrutieren. Nur zum Schluss spielt das Ensemble Tanz und Körperwissen. Schon im Alten Testament kommt in klassischer Streichquartettformation. Zwinglikirche Mit indischer und europäischer Tanz- den Fischen eine besondere Rolle zu: »Thorn«, inspiriert durch eine Erzäh- kunst soll bei diesem Workshop ver- Sie werden von der Sintflut verschont. lung von Lars Gustafsson, lässt einen THOMAS BRATZKE sucht werden, die in der Vergangenheit In der altägyptischen und chinesischen einzigen immer gleichen Akkord, eine DIE WEISHEIT oft postulierte Unvereinbarkeit von Überlieferung ist der Fisch Zeichen Identität, erklingen, mal vollständig, mal Skulptur Christentum und religiösem Tanz auf- glücklicher Sexualität und Fruchtbar- in Teilen oder gänzlich verschwunden. zubrechen, weil Religion nicht in erster keit. In Freuds Traumdeutung steht der Im Fluss des fast durchgängigen Glis- Den Ausruf »Zeig dich!« bezieht der Linie eine Weltanschauung ist, sondern Fisch für das Weibliche, das in tiefere sandos glaubt man das Feste verloren, Bildhauer und Performer auf die erhoff- von der Hingabekraft des ganzen Men- Bewusstseinsebenen hinabtauchen bis man es in Form des Flusses selbst te gute Idee oder einen klärenden Ge- schen lebt. Das indische Christentum kann. Immer ist der Fisch eine Projekti- wiedererkennt. danken, der in einer schwierigen Situa- zeigt sich in seiner ästhetischen Form onsfläche für das Fremde. Vielleicht weil tion auftauchen sollte. Die Risse in und wird von allen Beteilligten gemein- er uns als Nahrungsmittel vertraut, an- PROGRAMM unserer & Gesellschaft, die Menschen in sam mit Staunen ertanzt, diskutiert, ge- dererseits aber fremder ist als die uns E Karlheinz Stockhausen: »Aus den Kategorien wie arm und reich, deutsch hört und gesehen. verwandteren Landsäuger. Die Span- sieben Tagen. Richtige Dauern« und fremd, gebildet und ungebildet tei- nung aus Präsenz und Fremdheit beglei- E Julio Estrada: »Canto mnémico«. len, bereiten Sorge – und inzwischen WORKSHOP IN DER VILLA ELISABETH tet den Fisch seit jeher. Und er ist still. Fuge in 4 Dimensionen handfeste Probleme. Viele sehnen sich E Spiritualität in der Bewegung Daher werden ihm Emotionen abge- E : »Twenty [Thirty] Pieces nach Menschen, die die Fakten benen- Saju George SJ sprochen. Er kommt aus einer Welt, die for « nen und in klärende Worte fassen, da - nicht die unsere ist – aus der Tiefe. Oft E Georg Friedrich Haas: »Streich- mit sich die Dinge zum Guten wenden BEGEGNUNG UND DIALOG in Schwärmen, schnell, glatt und un- quartett Nr. 5« können. Aber leider finden sie nieman- IN ST. MATTHÄUS greifbar. E Knut Müller: »Thorn« den, der ihnen glaubwürdig erscheint. E Im Blick die Zukunft. Auf den Die internationale Medienperfor- E Kairos Quartett Oder sie folgen den falschen, die noch Fundamenten der Tradition mance-Company post theater fragt: Was Alternierende Violinen: Wolfgang weiter spalten wollen. Gespräch mit Eva-Isolde Balzer, passiert, wenn das angeblich Schwei - Bender und Stefan Häussler Bratzke ließ sich bei seiner Skulptur Andreas Feldtkeller, gende plötzlich spricht? Und was, wenn Viola: Simone Heilgendorff vom »Ruf der Weisheit« inspirieren, ei- Saju George SJ und das Publikum selbst zum Fisch wird? Cello: Claudius von Wrochem nem Spruch, den er in der Zürcher Bibel Shri Sarvabhavana, fand. Der Namensgeber der Zwinglikir- Moderation: Maria Moritz Objektbau: Marion Reddmann ➜ www.kairosquartett.de che, der Reformator Huldrych Zwingli, Schauspiel: Alexander Schröder war maßgeblich an dieser Übersetzung PERFORMANCE IN ST. MATTHÄUS Klangkunst: Sibin Vassilev beteiligt. Bratzke verwendet den Bibel- E Wenn mein Mond deine Sonne wär Video: Yoann Trellu vers in einer Installation, druckt ihn auf Tanz: Eva-Isolde Balzer, Künstlerische Leitung, Text und Konzept: textile Oberteile und produziert dazu Saju George SJ, Mikko Jairi Max Schumacher, Hiroko Tanahashi ein Video. Beides wird im Kirchenraum Gesang: Manickam Yogeswaran präsentiert. Karnatische Flöte: Varun Gowtham ➜ www.posttheater.com Mirdangam: K S Rajkumar ➜ [email protected] Gestaltung: Kunstplanbau – Sarah Schattkowsky, Friederike Schinagl, Rosa Schinagl ➜ www.kunstplanbau.com N N 11 ILLUSTRATION: JÖRG LAUE

JORN EBNER WILDWUCHSERKUNDEN Eine Aktion im Stadtraum und eine Installation STEFAN DEMMING UND MICHAEL RIEKEN Die Basis ist die Abstraktion eines Zel- ICH-ORGEL — EINLADUNG ZUM tes, von dem aus und mit dem der MEDITATIVEN KOMPONIEREN Künstler das Umfeld erkundet. Eine Do- Interaktive Licht- und Klang-Installation kumentation des Zusammenwirkens der Kunstaktion mit dem Umfeld wird Das Kunstwerk überträgt Kameraauf- als Installation in der Kirche gezeigt. Auf nahmen in eine klangliche Komposition einem Grünstreifen schlägt der Künst- und skulpturale Lichtinstallation. Besu- ler sein Quartier auf, um die Umgebung cherinnen und Besucher nähern sich zu entdecken, den Menschen zu begeg- im Kirchenraum einem Feld aus Glüh- nen, ihnen »Zeigt euch!« oder »Seht ihr birnen, sie hauchen ihm durch ihre An- mich?« zuzurufen. Ebner schafft aus wesenheit Leben ein. Ihre Bewegungen ROSWITHA VON DEN DRIESCH dem öffentlichen Auseinander ein öf- nehmen Einfluss auf eine Komposition UND JENS-UWE DYFFORT fentliches Miteinander. aus Klängen, die aus dem Orgelwerk von IN STEIN GEHAUEN Um den begrenzten Stadtraum zu er- J. S. Bach stammt. Klang-Installation forschen, zu verbergen und zu replizie- Eine Kamera wird so positioniert, ren, verwendet der Künstler Objekte dass sich Besucherinnen direkt davor Viele Religionen beanspruchen die aus- und Mittel zur Kartografie, die sich mit- MONIKA JARECKA niederlassen und die Installation beein- schließliche Bindung an den eigenen einander verknüpfen lassen. Die Umge- RAUSCHEN flussen können. Im Bild wird auf das Ge- Gott. Es bedarf Toleranz, Respekt und bung wird mit diesen sich wandelnden Zeitbezogene Malerei im Raum sicht fokussiert; dieses erscheint als Offenheit, eine andere Glaubensvorstel- Skulpturen durchwandert, um unge- übergroßes, reduziertes Porträt aus lung neben der eigenen bestehen zu las- plante Begegnungen und Gespräche he- Monika Jareckas bildnerische Untersu- leuchtenden Glühbirnen. Parallel wer- sen. LeiderÜ gibt es in Vergangenheit und rauszufordern. chung setzt sich mit den Parametern den die Be wegungen des Akteurs analy- Gegenwart zahlreiche Beispiele, in de - In der Zwinglikirche sind die Objekte der Malerei auseinander. Im Fokus ih - siert. Sie dienen als Steuerelemente der nen dies nicht akzeptiert wird. Die und das während der Aktion gesammel- rer performativen Arbeiten stehen Li- Installation, mit der aus den »Bach- Video-Sound-Installation greift diese te Bild- und Klangmaterial später als In- nie, Fläche, Farbe, die rechteckige Form Loops« eine generiert wird. Haltung auf. Ausgangspunkt ist eine stallation zu sehen: als fotografischer ei ner SLeinwand sowie ihre Platzierung Die Interaktion zielt dabei auf das Erfor- Entscheidungsfindung: vom Zweifel hin Loop, als Soundscape. Objekte, Bild und in Raum und Zeit. Während der Ausfüh- schen von Ursache-Wirkung-Mechanis- zur Meinungsbildung mit Absolutheits- Klang wirken zusammen, um die Gegen- rung ihrer Kunstform werden die ge- men und favorisiert langsamere Bewe- anspruch, in einem weiteren Schritt zur wart von Miteinander, Auseinander und meinsam erlebte Spanne, die malerische gungen, um eine meditative Heran ge- unumstößlichen Anordnung und deren Alleinsein abzubilden. Aktion und deren physische Spuren hensweise zu unterstützen. Die Klän ge Auswirkung. zum Ausstellungsgegenstand. werden über eine Reihe von Lautspre- Besucherinnen und Besucher befin- ➜ www.jornebner.info Der Begriff »Weißes Rauschen« wird chern wiedergegeben. Diese sind nach den sich inmitten eines Klangfeldes, ei- in den Naturwissenschaften verwendet, dem Prinzip von Orgelpfeifen aufgestellt; nem Wechselspiel von Für und Wider, um Störungen in einem idealen Modell jeder Lautsprecher stellt eine besonde- Ja und Nein, während zwei Videoprojek- zu benennen. In »Rauschen« steckt das re Klangfärbung zur Verfügung wie bei tionen die Folgen des reformatorischen Wort »Rausch«, als müsste zunächst den Schieberegistern einer Or gel. Bildersturms zeigen, etwa am Beispiel das Vage und Ungefähre durchschritten der Marienfigur von Hans Thurner werden, um fassbar zu sein. Unter ➜ www.stefandemming.de (1511), die nach der Reformation anstatt »White Noise« finden sich im Internet mit dem Jesuskind, mit Waage und sphärische Klänge, die beruhigend wir- Richt schwert ausgerüstet und so in die ken. Neugeborene etwa schlafen beson- Allegorie der Gerechtigkeit umgearbei- ders entspannt unter der Wirkung un- tet wurde. Oder die kaum noch sichtba- definierbarer Tonfolgen. Während der ren, entfernten Heiligendarstellungen Performance in der Zwinglikirche er- im Züricher Grossmünster, in dem tönt der Geräuscheloop »celestial white Zwingli als Leutpriester predigte. noise«. Jarecka nutzt jenes Rauschen Die Künstlerin und der Künstler ar- als Kulisse für ihre Arbeit, mit der sie beiten seit 1996 gemeinsam. In ihren die Präsentation von Malerei hinterfra- Klanginstallationen legen sie Verborge- gen und den Zuschauerinnen und Zu- nes frei. Die Prägung eines Ortes, seine schauern den eigenen Arbeitsprozess Akustik und Geschichte sind dabei ihre nahebringen will. Rauschen ist Arbeits- Grundlage. N prozess und Ergebnis in einem. K ➜ www.dyffort-driesch.de ➜ www.monikajarecka.com 12 SKIZZE: ANDREAS PAOLO PERGER 13

ULRICH VOGL GEMEINSAM SIND WIR ALLE GLEICH ... in einer Zeit, in der immer mehr Menschen das Trennende der Kulturen und Religionen betonen

Ner Tamid, Moscheenampel und Ewi- ANDRÉ WERNER ges Licht sind von Machart und Ausse- CIRCLES hen gleich: Öllampen an Ketten, ange- Interaktive Installation für eine/n fertigt für religiöse Räume, für Synago- Neugierige/n, zwei Videokameras gen, Moscheen, Kirchen. Diese Öllampen und Monitore aus drei Religionen, unterschiedlichen Kulturen und Regionen bilden ein Mobile Zwölf Monitore sind in einem Kreis an- aus wandernden Lichtern und Schatten. geordnet, die Mattscheiben dem Mittel- Gemeinsam ergeben sie ein Sternenzelt, punkt zugekehrt. Betritt jemand neugie- das in der Gesamtheit schöner ist als je - rig diesen Kreis, wird er von einer Ka - de einzelne Lampe für sich, in der die mera eingefangen. Diese überträgt sein kleinen Unterschiede in ihrer Machart Bild aufR einen außerhalb stehenden Mo- bedeutungslos werden. Sie sind von ges- nitor, bei dem die Bildachse in die Verti- tern und hängen an Stangen von heute: kale gedreht wurde und dessen Bildfang bunten Besenstielen, Malerstangen und gelöst ist. Resultat: Das Bild der Person Staubsaugerrohren. schlüpft nach links, in die schwarzen Die Arbeit mit Schatten, Projektion Balken des Bildfangs und wird am rech- und Bewegung zeigt sich in vielen Wer- ten Bildrand erneut aufgebaut. ken des Künstlers. Sie sind konzeptio- Eine zweite Kamera filmt diesen Be- KARL HEINZ JERON nell und experimentell angelegt, oft in wegungsablauf, füttert die Monitore in- INS LICHT TRETEN Bewegung und atmen doch eine fast nerhalb des Kreises mit den identischen Wer gesehen werden will, kontemplative Stille. Sie erzeugen ihren Aufnahmen und führt so die Neugierige muss im Licht stehen. eigenen Raum mit einer eigenen Zeit, sich selbst vor. Da das übertragene Wer beleuchtet wird, wird gesehen der den Betrachtenden die Freiheit gibt »Wegschlüp fen« eine Bewegung simu- für eigene Begegnungen. »Gemeinsam liert, die die gefilmte Person noch nicht Gesehen werden heißt auffallen. Wie sind wir alle gleich« entstand in anderer nachvollziehen kann, wird sie nun fällt man auf? Diese Installation be- Form während eines dreimonatigen Ar- zwangsläufig versuchen, sich im Auge MITGLIEDER schäftigt sich in einem Gedankenexpe- beitsaufenthaltes in Israel. zu behalten. Sie nimmt sich dynamisch DER JURY riment mit der Frage: Wie findet in so- wahr, im ständigen Sprung von Monitor zialen Medien Ich-Konstruktion statt? ➜ www.ulrich-vogl.de zu Monitor. Solcherart eingekreist, wird ➜ Herzlichen Dank an die Mitglieder Sie geht der Schaffung von Identität sie der Bewegung folgen, das heißt, sich der Jury, die aus 95 Bewerbungen durch die Kommentarfunktion bei Twit- der vorgegebenen Sprungrichtung ent - die 22 zu realisierenden Projekte ter, Facebook, Google & Co nach, sam- JOACHIM SEINFELD gegen drehen. Diese Drehung kann das ausgewählt haben: melt Einträge zum Hashtag #zeigdich BNEI ADAM »Wegschlüpfen« aber nicht verhindern, Eugen Blume mit einer speziell dafür entwickelten Fotoinstallation sondern verstärkt nur ihre Erfahrung Jan Frontzek Software. Mittels Sprachsynthese wer- im Kreis der Monitore, sodass sie buch- Frizzi Krella den diese zu Texten umgewandelt. Eine Die meisten Menschen sind auf die eine stäblich ein Dutzend Mal von sich selbst Bernd Krebs bewegliche Figur auf einem Laufsteg, oder andere Weise religiös. Und selbst simultan umrundet wird. Ein narzissti- Hannes Langbein beleuchtet von Suchscheinwerfern, liest diejenigen, die sich Atheisten nennen, sches Spiel mit sich selbst und dem al - Karin Scheel sie dem Publikum vor. Im Hintergrund pflegen ihren Nicht-Glauben häufig mit ten Traum des Aus-sich-Heraustretens. Isabel Schubert befindet sich ein aus verschieden gro- erstaunlich religiöser Inbrunst. Man- Marc Wellmann ßen, farbigen Rechtecken zusammenge- che lebenL ihre Religion aus tiefer Gläu- ➜ www.artyesno.com setztes Panel. bigkeit heraus, andere weil sie darin ein Dieser Bildkomposition liegt ein ma- kulturelles Erbe sehen und es zu ihrer thematisches Verfahren zugrunde. Es Identität gehört. Für viele ist Religion ist der Algorithmus zur Ermittlung des Teil ihres Lebens, ohne sich groß Gedan- größten gemeinsamen Teilers zweier ken darüber zu machen. Zahlen und wurde von dem griechischen Für etliche ist ein Leben ohne ihren Mathematiker Euklid um 300 v. Chr. for- Glauben nicht vorstellbar. Die einen muliert. Heute findet er in erweiterter werden in eine Religion hineingeboren, Form in der Kryptografie Anwendung andere wählen sie bewusst. Manche E und ist ein Beispiel für die fortschrei- wer den zur Religion gezwungen. Die tende Bestimmung unserer Lebens- einen verstecken ihre Religion, andere wirklichkeit durch diese Schemata. Wel- zeigen ihre Zugehörigkeit ganz offen. cher Spielraum bleibt dem Individuum Die Arbeit »Bnei Adam« (Menschenkin- heutzutage noch? Wie wird es gesehen, der) geht auf die Sichtbarkeit im Kon- wie wahrgenommen? text von Religion ein. Sie thematisiert deren Reichtum an Facetten und setzt ➜ www.jeron.org sie in einer fotografischen Bildmontage in Form eines Großmobiles um, das mit- ten in der Zwinglikirche ein Gesicht zeigt. Die Vielfalt der unterschiedlichen glaubensbedingten Lebensrealitäten wird so zusammengeführt, um zu zei- gen, dass wir alle Menschen sind. Joachim Seinfeld arbeitet in analoger Schwarz-Weiß-Fototechnik und belich- tet die Aufnahmen mittels Silbergelati- neemulsion manuell auf großformatiges handgeschöpftes Papier, das als Bild - träger dient. T ➜ www.joachimseinfeld.com

SKIZZE: ANDRÉ WERNER Nicht verpassen!

Museen, Galerien, Theater, Konzerthäuser, Friedhöfe und Gedenkstätten laden ein, Berlin und Potsdam auf ganz besondere Weise zu entdecken. Von A bis Z, von der Akademie der Künste VIELbis zur Zentral- und Landesbibliothek. Wir stellen dir 43 Kulturorte und ihr Programm vor 14

AKADEMIE DER KÜNSTE Architekturausstellung BERLINISCHE GALERIE Hast du schon mal von Otto Bartning ge- Malereiausstellung und Führung hört? Nein? Dann wird es spätestens Von großbürgerlich geprägter Malerei jetzt Zeit, dass du dich mit dieser außer- der Kaiserzeit über die europäische gewöhnlichen Persönlichkeit auseinan- Avantgarde bis hin zu den „Jungen Wil- dersetzt. Als Architekt gab er den Impuls den“ der frühen 1980er-Jahre. Hier be- zum Wiederaufbau nach dem Zwei ten gegnen sich Kunstwerke aus zwei Jahr- Weltkrieg und vertrat stets eine an hunderten und treten in den Dialog. menschlichen Bedürfnissen orientierte Doch die Herkunft vereint alle: Berlin soziale Moderne. Seine Entwürfe der als Stadt der Moderne bleibt Zentrum Stern- und der Stahlkirche zeigen seine fortwährenden Aufbruchs. bedeutende Rolle als Reformator des protestantischen Kirchenbaus. ➜ www.berlinischegalerie.de

➜ www.adk.de BODE-MUSEUM Historische Ausstellung ANNE FRANK ZENTRUM Staubsauger, Handmixer und Handtuch Historische Ausstellung – normale Gegenstände für uns. Aber und Führungen was waren eigentlich typische Alltags- FALT Warum ist Anne Franks Tagebuch ei- produkte in der Zeit vom 3. bis zum 15. gentlich so bekannt? Und warum rührt Jahrhundert? Antworten darauf findest uns ihre Geschichte so an? Diese und du im Bode-Museum, wo neben Objek- weitere Fragen werden in der ständigen ten aus dem täglichen Leben auch Ausstellung beantwortet. Zudem wird Kunstwerke und Ikonen aus der Spätan- Anne Franks Lebenswelt mit der heute tike und der byzantinischen Vorzeit zu in Berlin lebender Jugendlicher verbun- besichtigen sind. den. Themen wie Identität, Diskriminie- rung, Werte und Engagement stehen ➜ www.smb.museum LOGO: JEAN-PAUL LAUE dabei im Mittelpunkt.

➜ www.annefrank.de BONHOEFFER GEDENKSTÄTTE Ausstellung und Lesung Dietrich Bonhoeffer. Widerstands- BERLINER CAPPELLA kämpfer, Theologe und Vertreter der Oratorium im Konzerthaus Berlin »Bekennenden Kirche«. Und du hast die Die Gedichte des türkischen Mystikers Möglichkeit, sein Studierzimmer zu Yunus Emre, der im 13. Jahrhundert leb- sehen. Die Gedenkstätte hat es so herge- te, wurden vielfach vertont. Sie sind hu- richtet, wie Bonhoeffer es vor circa 74 manistisch geprägt, fordern Freiheit Jahren verlassen hatte, bevor er zwei und Toleranz. Sie nehmen uns mit auf Jahre später, am 9. April 1945, im KZ eine Reise ins Land der aufgehenden Flossenbürg von den Nationalsozialis- Sonne. Das 1942 entstandene Orato- ten ermordet wurde. rium »Yunus Emre« (op. 26) des türki- schen Kompo nis ten Ahmed Adnan Say- ➜ www.bonhoeffer-haus-berlin.de gun ist bis heute sehr populär. Die Ber- liner Cappella, ein großer gemischter Laienchor, besteht seit mehr als fünf Jahrzehnten und zeich net sich durch Aufführungen wie diese aus.

➜ www.berliner-cappella.de DEUTSCHE OPER BERLIN DEUTSCHES HISTORISCHES Workshop MUSEUM Vorhang auf! Licht an! Und das nicht Ausstellung im Martin-Gropius-Bau nur für Schauspieler, sondern für uns »Der Luthereffekt«. Eine der drei großen alle. Auf der Bühne des Lebens lernen Luther-Ausstellungen, die umfassend wir täglich mehr über uns. Dabei geht über sein Wirken und damit auch die es auch um den Umgang miteinander Wirkungsgeschich te der Reformation und die tägliche Auseinandersetzung und ihre Vielfalt aufklärt. Welche Kon- DOROTHEENSTÄDTISCHER mit Aufgaben des Alltags im Rampen- sequenzen zogen andere Konfessionen FRIEDHOF licht der Gesellschaft. Ein Workshop für und Religionen daraus? Und welche Kon- Jazz-Andachten junge Menschen ab 12 Jahren. flikte rief der Protestantismus in der Ein Abendlied zum Schlafengehen. Ein DDR MUSEUM Welt hervor? gelungener Tagesausklang. Wenn du Historische Ausstellung und Vortrag ➜ www.deutscheoperberlin.de auch denkst, dass es schön wäre, als Er- Trabbis, Gurken, die wie Bananen aus- ➜ www.dhm.de wachsene/r mal wieder Abendklängen sehen, und der Geruch von Braunkohle. zu lauschen, dann bist du hier herzlich Aber was davon stimmt eigentlich? Im willkommen. Die Jazz-Andacht lädt dich DDR Museum wird umfassend über den an drei Tagen zum gemeinsamen Aus- Alltag in der Deutschen Demokratischen klang in die von dem amerikanischen Republik aufgeklärt. Doch nicht etwa Lichtkünstler James Turrell gestaltete mit langweiligen Schriftstücken in ver- Friedhofskapelle ein, mit unterschiedli- schlossenen Vitrinen, sondern mit ei - chen Jazz-Solisten. nem interaktiven Angebot zum Anfas- sen, Entdecken und Staunen. Extra für ➜ www.evfbs.de Kirchentagsteilnehmerinnen und -teil- nehmer gibt es noch einen Vortrag zur Geschichte des Wiederaufbaus des Ber- liner Doms. Ein Gotteshaus im Sozialis- mus.

➜ www.ddr-museum.de

FILMMUSEUM POTSDAM Ausstellung zur Filmhistorie und Filmvorführung Film ab! Der Weg zum fertigen Kunst- werk ist lang. Hier im Filmmuseum DEUTSCHES HISTORISCHES lernst du mit vielen Mitmachangeboten MUSEUM die Vielfalt des Filmbusiness kennen. Ausstellung von Repliken Wie läuft ein Casting ab? Wie probt ein »Hier stehe ich, ich kann nicht anders.« Filmorchester, und wie wäre es, selbst Mit dem Hashtag #HereIstand ist Mar- DEUTSCHES THEATER einmal mitzuspielen? Ein umfassendes tin Luther in der Gegenwart der sozia- Theateraufführungen Angebot lädt dich zum Erleben und Er- len Medien angekommen. Mit Kunst- Flüchtlinge, Staatsoberhäupter und die fahren von Film ein. werken, Drucken und archäologischen Sehnsucht nach Freiheit. Egal in wel- Auch der gerade aufwändig restau - Fundstücken wird über das Schaffen chem Alter, du wirst mit dem Thema Po- rier te Stummfilm »Luther« von 1927 Luthers berichtet. Eine umfangreiche litik konfrontiert. In »Lesbos – Blackbox wird gezeigt, mit Livemusik auf der Kino- Ausstellung von Originalen reist nach Europa« steht die griechische Insel im Orgel. New York, Minneapolis und Atlanta. In Mittelpunkt der Geschichte. Ein Ort, an Berlin werden die Plakate in deutscher dem 2015 800.000 Flüchtlinge das erste ➜ www.filmmuseum-potsdam.de Übersetzung und Repliken gezeigt. Mal europäischen Boden betraten. Aber auch in Michel Houellebecqs ➜ www.dhm.de Roman »Unterwerfung« spielt Politik eine zentrale Rolle. Frankreich im Jahr DENKMAL FÜR DIE 2022: ein Muslim als Präsident. Eine Ge- ERMORDETEN JUDEN EUROPAS sellschaft kurz vor dem Bürgerkrieg. Mahnmal Ein riesiges Denkmal als Ort der Erinne- ➜ www.deutschestheater.de rung und des Gedenkens an die bis zu sechs Millionen jüdischen Opfer des Ho- locaust. Unter dem Stelenfeld zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor kannst du dich in einer Ausstellung über die furchtbaren Verbrechen in der NS-Zeit aufklären lassen und der Opfer gedenken. ➜ www.stiftung-denkmal.de 15 GRIPS THEATER Theateraufführungen »Inside IS« von Yüksel Yolcu erzählt ein- drücklich von dem Drang junger Men- GEDENKSTÄTTE schen, radikalen Ideologien nachzuge- DEUTSCHER WIDERSTAND hen. Vom ersten Skype-Gespräch bis Ausstellung hin zu den Erlebnissen vor Ort in Mos- Freiheit, Gleichheit und Demokratie. Es sul. Nach Motiven des umstrittenen Bu- gab Zeiten in Deutschland, in denen ele- ches »Inside IS – 10 Tage im ›Islami- mentare Rechte nicht gewahrt und Men- schen Staat‹« von Jürgen Todenhöfer. schen systematisch ermordet wurden. »Auf Weltreise mit den Millibillies« Doch viele widersetzten sich der natio- ist ein Stück voll Musik und Fantasie, nalsozialistischen Diktatur und einige das Reiselust hervorruft. Dabei ist dem von ihnen wurden getötet. Die Gedenk- Einfallsreichtum der »Millibillies« kei - stätte erinnert mit Lebensgeschichten, ne Grenze gesetzt. Ob beim Spielen im Bildern und Videos an die Frauen und Matsch auf Island oder Surfen in der Männer im Widerstand gegen den Na- Südsee, die Grips-Songs nehmen Groß 16 tionalsozialismus. Komm und staune, und Klein mit auf eine faszinierende wie mutig sie waren. Rei se um die Welt.

➜ www.gdw-berlin.de ➜ www.grips-theater.de GEDENKSTÄTTE BERLINER MAUER Ausstellung Warum ist die Berliner Mauer auf der einen Seite grau, auf der anderen voll mit Graffiti? Von 1961 bis 1989 umschloss sie West-Berlin, erbaut von der Regie- rung der DDR, die mit ihr und lebensge- fährlichen Grenzsperranlagen die Flucht GEDOK GALERIE ihrer Bürgerinnen und Bürger in die Ausstellung Bundesrepublik verhinderte. Auf der Kunst zieht dich in eine Parallelwelt, sie Westseite wurde die Berliner Mauer be- inspiriert dein Leben. Im Zentrum die- malt und besprüht. Heute kannst du an ser Ölgemälde steht die Kirche, ihre diesem historischen Erinnerungsort an Funktion wird in der Ausstellung hin- der Bernauer Straße auf dem ehemali- terfragt. GEDOK, die Gemeinschaft der gen Mauerstreifen entlangschlendern. Künstlerinnen und Kunstförderer e.V., ist übrigens ein Netzwerk für Künstle- ➜ www.berliner-mauer-gedenkstaette.de rinnen aller Sparten und feierte im ver- gangenen Jahr 90-jähriges Jubiläum. Mit wechselnden Ausstellungen präsen- GEDENKSTÄTTE BERLIN- tiert sie bundesweit Werke von Künstle- HOHENSCHÖNHAUSEN rinnen und macht sie bekannt. Schau Denkmal vor der Topographie doch mal in der Galerie vorbei! des Terrors GEMÄLDEGALERIE Heimlich Menschen verschwinden las- ➜ www.gedok-berlin.de Malerei- und Architekturausstellung sen, die einem nicht passen. Das konnte Aus dem 13. bis zum 18. Jahrhundert GUARDINI STIFTUNG die Stasi zu DDR-Zeiten meisterhaft. werden hier zahlreiche Kunstwerke aus STIFTUNG ST. MATTHÄUS Mit dem Barkas, einem Häftlingstrans- GEHEIMES STAATSARCHIV Europa präsentiert und mit ihrer span- Ausstellung, Lesung, Konzert porter getarnt als Lieferwagen, ist die Historische Ausstellung nungsreichen Sammlungsgeschichte und Filmkolloquien Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhau- im Schloss Köpenick verknüpft. Hier kannst du nicht nur Ge- Siehe Seite 22 sen vor der Topographie des Terrors Einen der drei Erstdrucke der 95 The- mälde, sondern auch architektonische vertre ten. Hörstationen im Inneren des sen von 1517 sehen? Das wär schon was! Meisterwerke bewundern. Wagens laden dich zu Zeitzeugeninter- Der Leipziger Originaldruck aus der HAUS DER views ein. Werkstatt Jacob Thanners befindet sich ➜ www.smb.museum BRANDENBURGISCH- im Besitz des Staatsarchives. PREUSSISCHEN GESCHICHTE ➜ www.stiftung-hsh.de Und wenn das nicht Grund genug ist, Historische Ausstellung dann lohnt sich auf jeden Fall die Fahrt Höher, schneller, weiter. Der Mensch für einen Besuch der evangelisch-refor- hat den Drang nach Fortschritt und Ent- mierten Schloss kirche in Köpenick, die deckung. In der Ausstellung »Fokus Erde. sonst nur zu Gottesdiensten geöffnet Von der Vermessung der Welt« des Deut - ist! schen Geo-Forschungszentrums eröff- net sich ein ebenso spektakuläres wie ➜ www.gsta.spk-berlin.de vielfältiges Panorama der wissenschaft- lichen Blütezeit bis zum Ersten Welt- krieg.

➜ www.hbpg.de HUMBOLDT-UNIVERSITÄT THEOLOGISCHE FAKULTÄT Ausstellung Hoffärtig und Sühnegeld. Da musst du erst einmal nachdenken, was diese Wör- ter bedeuten könnten. Wie diese beiden gibt es noch zahlreiche andere Begriffe und ganze Textstellen in der Bibel, die uns oft nicht klar sind. Vielleicht sind KUPFERSTICHKABINETT sie auch nicht mehr zeitgemäß? Die Malerei- und Buchdruckausstellung Theologische Fakultät fühlt dem Buch Stiel, Blüten und Blätter. Alles kom- der Bücher auf den Zahn und versucht, plett? Keinesfalls bei der Naturforsche- es an manchen Stellen etwas verständ- rin Maria Sibylla Merian. Aus Anlass licher zu machen und uns nahezubrin- KUNSTHAUS DAHLEM des 300. Todestages der Künstlerin wer- gen. Ausstellung den die Bestände ihrer naturgeschicht- Als Kunstschmied ausgebildet, arbeite- lichen Blumen- und Insektendarstellun- ➜ www.hu-berlin.de te sich Fritz Kühn bis zur Weltausstel- gen ausgestellt. Blumenmalerei und MÜNZKABINETT lung in Brüssel 1958 vor. Als einer der -zeichnungen sowie Druck- und Buch- IM BODE-MUSEUM großen Künstler der Nachkriegszeit grafik werden dich verzaubern wie der Ausstellung KÜNSTLERHAUS BETHANIEN machte er sich nicht nur in Ostdeutsch- Duft eines märchenhaften Gartens. Kunst muss frei sein! Geht das über- Internationale Kunstausstellungen land einen Namen, sondern war auch in haupt? Geld und Macht spielen doch im - MUSEUM CHARLOTTENBURG- Kunst von vier Kontinenten und aus der Bundesrepublik für seine eiserne ➜ www.smb.museum mer eine Rolle, oder? Mit Kunst aus den WILMERSDORF zehn verschiedenen Ländern. Von ei- Kunst bekannt. 1990er-Jahren werden Stimmungen, IN DER VILLA OPPENHEIM nem Video über das Wassertanztraining Ängste und persönliche Konflikte ausge- Historische Ausstellung Stadtbild über 3-D-Drucke bis zur Kunst mit dem ➜ www.kunsthaus-dahlem.de drückt. Ein Widerspruch zwischen ka- Charlottenburg-Wilmersdorf. Seit Jahr- Spiegel. Eine Auswahl, die skurril, mo- LETTE VEREIN pitalistischen Marktgesetzen und künst- hunderten das Zuhause von Menschen dern und kreativ ist. Eine Diversität, die Instagram-Projekt lerischer Selbstbestimmung. aus über hundert Ländern, die in die- uns die Kulturvielfalt unserer Erde Online-Fotoprojekt sem Kiez mit unterschiedlichen kultu- schmackhaft macht und zum Nachden- »Zeig dich!« Dabei denken junge Men- ➜ www.smb.museum rellen Wurzeln zusammenleben. Das ken anregt. schen, die mit sozialen Medien groß ge- Stadtbild wird durch eine Vielzahl an worden sind, sofort an Facebook, Whats- Glaubens- und Kulturgemeinden ge- ➜ www.bethanien.de App, Instagram. Wie zeige ich mich? prägt. Hier reihen sich über wenige Ki- Wie präsentiere ich mich der Öffentlich- lometer zwei imposante Backsteinka- keit und wie will ich gesehen werden? thedralen, die Berliner Moschee und die KUNSTDIENSTE Fotoschüler und -schülerinnen des Lette russisch-orthodoxe Kirche aneinander. Ausstellung Vereins Berlin beziehen ab März visuell Der Reformator Luther und der Künst- Position zu diesem Thema auf Insta gram. ➜ www.villa-oppenheim-berlin.de ler Michelangelo verehrten den 1498 Ein Microblog mit großer Reichweite. hingerichteten Florentiner Stadtrefor- mator Savonarola. In den Kunstwerken ➜ www.letteverein.berlin Michelangelos werden Parallelen mit Fortsetzung auf Seite 20 Luthers Kreuzestheologie und Gnaden- lehre sichtbar. Diesen beiden wohl be- deutendsten Vertretern ihrer Zeit ver- danken wir, dass das Christentum in Bild, nach Michelangelo, und Wort, nach Luther, weiter kulturell mitspra- chefähig geblieben ist und bleiben wird. VIEL 17 FALT Alle Veranstaltungsorte von Zeig dich! Kultur zum Kirchentag 18 Ganz Berlin und Potsdam auf einen Blick – hier findest du alle Adressen und Verkehrsanbindungen CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF

◆ BONHOEFFER-HAUS ➜ Marienburger Allee 43, Charlottenburg S-Bahn Heerstraße

◆ DEUTSCHE OPER BERLIN ➜ Bismarckstr. 35, Charlottenburg U-Bahn Deutsche Oper

◆ KAISER-WILHELM-GEDÄCHTNIS-KIRCHE ➜ Breitscheidplatz, Charlottenburg S- und U-Bahn Zoologischer Garten Reinickendorf

◆ MUSEUM CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF IN DER VILLA OPPENHEIM ➜ Schlossstr. 55, Charlottenburg U-Bahn Richard-Wagner-Platz oder Bus Haubachstr.

◆ SCHLOSS CHARLOTTENBURG ➜ Spandauer Damm 20-24, Charlottenburg Bus Schloss Charlottenburg Spandau STEGLITZ-ZEHLENDORF Mitte (MIT DAHLEM)

◆ KUNSTDIENSTE ➜ Onkel-Tom-Str. 80, Zehlendorf U-Bahn Onkel Toms Hütte Fr Charlottenburg- ◆ KUNSTHAUS DAHLEM ➜ Käuzchensteig 8, Dahlem Bus Königin-Luise-Str./Clayallee Wilmersdorf Tempelh FRIEDRICHSHAIN- KREUZBERG Schöne

◆ BERLINISCHE GALERIE ➜ Alte Jakobstr. 124-128, Kreuzberg berg Bus Waldeckpark oder Jüdisches Museum Steglitz-Zehlendorf

◆ GUARDINI STIFTUNG ➜ Askanischer Platz 4, Kreuzberg S-Bahn Anhalter Bahnhof

◆ KÜNSTLERHAUS BETHANIEN ➜ Kottbusser Str. 10, Kreuzberg U-Bahn Kottbusser Tor

◆ MARTIN-GROPIUS-BAU SCHÖNEBERG ➜ Niederkirchnerstr. 7, Kreuzberg S-Bahn Anhalter Bahnhof ◆ GEDOK GALERIE ➜ Motzstr. 59, Schöneberg U-Bahn Victoria-Luise-Platz ◆ ST. THOMAS ➜ Mariannenplatz 28, Kreuzberg Bus Bethaniendamm ◆ LETTE VEREIN ➜ Viktoria-Luise-Platz 6, Schöneberg U-Bahn Victoria-Luise-Platz ◆ TOPOGRAPHIE DES TERRORS ➜ Niederkirchnerstr. 8, 10963, Kreuzberg S-Bahn Anhalter Bahnhof POTSDAM ◆ ZENTRAL- UND LANDESBIBLIOTHEK ◆ FILMMUSEUM POTSDAM ➜ Salon der Amerika-Gedenkbibliothek, ➜ Breite Str. 1A, Potsdam Blücherplatz 1, Mitte Bus Alter Markt/Landtag U-Bahn Hallesches Tor

◆ HAUS DER BRANDENBURGISCH-PREUSSISCHEN GESCHICHTE ◆ ZWINGLIKIRCHE ➜ Am Neuen Markt 9, Potsdam ➜ Rudolfstr. 14, Friedrichshain Bus Alter Markt/Landtag S- und U-Bahn Warschauer Str.

LOGO: JEAN-PAUL LAUE MITTE (MIT TIERGARTEN)

◆ AKADEMIE DER KÜNSTE REINICKENDORF ➜ Hanseatenweg 10, Tiergarten (MIT HERMSDORF) S-Bahn Bellevue

◆ MUSEUM REINICKENDORF ➜ Alt-Hermsdorf 35, Hermsdorf ◆ ANNE FRANK ZENTRUM Bus Almutstr. ➜ Rosenthaler Str. 39, Mitte U-Bahn Hackescher Markt

◆ BODE-MUSEUM SKULPTURENSAMMLUNG/MÜNZKABINETT ➜ Am Kupfergraben, Mitte Bus und Tram Am Kupfergraben

◆ DDR MUSEUM ➜ Karl-Liebknecht-Str. 1, Mitte, Eingang über Besucherzentrum S-Bahn Hackescher Markt, Bus Spandauer Str./Marienkirche

LICHTENBERG ◆ DENKMAL FÜR DIE ERMORDETEN JUDEN EUROPAS ➜ Cora-Berliner-Str. 1, Mitte ◆ MUSEUM LICHTENBERG IM STADTHAUS S- und U-Bahn Potsdamer Platz ➜ Türrschmidtstr. 24, Lichtenberg S-Bahn Nöldnerplatz ◆ DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM ➜ Unter den Linden 2, Mitte Pankow S- und U-Bahn Friedrichstr.

◆ DEUTSCHES THEATER ➜ Schumannstr. 13, Mitte Bus und Tram Charité — Campus Mitte oder Deutsches Theater

◆ DOROTHEENSTÄDTISCHER FRIEDHOF ➜ Chausseestr. 126, Mitte U-Bahn Oranienburger Tor

◆ GEDENKSTÄTTE DEUTSCHER WIDERSTAND ➜ Stauffenbergstr. 13—14, Eingang über den Ehrenhof, Mitte Lichten- Marzahn- Bus Gedenkstätte Deutscher Widerstand oder Kulturforum

◆ GEMÄLDEGALERIE berg Hellersdorf ➜ Matthäikirchplatz, Tiergarten, Barrierefreier Eingang über Kunstbibliothek riedrichshain- Bus Kulturforum

Kreuzberg ◆ GRIPS THEATER ➜ Altonaer Str. 22, Tiergarten U-Bahn Hansaplatz oder S-Bahn Bellevue

◆ GRIPS THEATER IM PALAIS PODEWIL hof- ➜ Klosterstr. 68, Mitte e- U-Bahn Klosterstr. ◆ HUMBOLDT-UNIVERSITÄT / THEOLOGISCHE FAKULTÄT g ➜ Burgstr. 26, Mitte Neukölln Treptow-Köpenick S-Bahn Hackescher Markt ◆ KONZERTHAUS BERLIN ➜ Gendarmenmarkt, Mitte U-Bahn Französische Str. oder Stadtmitte

◆ KUPFERSTICHKABINETT ➜ Matthäikirchplatz, Tiergarten Bus Kulturforum

◆ STAATSBIBLIOTHEK ➜ Dietrich-Bonhoeffer-Saal, Potsdamer Str. 33, Tiergarten S- und U-Bahn Potsdamer Platz

◆ STADTMUSEUM BERLIN / NIKOLAIKIRCHE NEUKÖLLN ➜ Nikolaikirchplatz, Mitte S-Bahn Hackescher Markt ◆ MUSEUM IM BÖHMISCHEN DORF IM RIXDORF ➜ Kirchgasse 5, Neukölln ◆ ST. ELISABETH Bus Hertzbergplatz ➜ Invalidenstr. 3, Mitte S-Bahn Nordbahnhof oder Bus Pappelplatz

◆ ST. MATTHÄUS ➜ Matthäikirchplatz, Tiergarten Bus Kulturforum TREPTOW-KÖPENICK

◆ SCHLOSS KÖPENICK ➜ Schlossinsel 1, Köpenick Bus Schlossplatz Köpenick 19 20

MUSEUM REINICKENDORF Historische Ausstellung Stadtbild Ab wann ist eine Stadt eigentlich eine Stadt? Sobald sie eine Kirche besitzt vielleicht? In den sechs Dörfern im Be- VIEL zirk Reinickendorf fällt sofort auf, dass in der Dorfmitte immer die Kirche und der Friedhof liegen. Bis in die heutige Zeit dienen die Kirchen als Gotteshäu- MUSEUM IM BÖHMISCHEN ser, sind aber längst als kulturelles Erbe DORF IN RIXDORF anerkannt. Das Wirken nach der Refor- Historische Ausstellung mation wird in den Dorfkirchen, die Wo, wenn nicht im Böhmischen Dorf, heute protestantisch sind, umfassend kannst du ein im 18. Jahrhundert erbau- dargestellt. tes Schulhaus besichtigen? Zunächst wurde es als Betsaal und Schule, ab ➜ www.museum-reinickendorf.de 1909 als Wohngebäude genutzt. In den frühen 1980er-Jahren sanierte der SKULPTURENSAMMLUNG Senat das Gebäude. Das kleine Museum IM BODE-MUSEUM im Erdgeschoss des Hauses informiert Ausstellung dich über die Geschichte des Böhmi- Säle bestückt mit Menschen. In kaltes schen Dorfes und über die Herrnhuter Marmor geschlagene Grazien, Schön- Brüder gemeine. linge und Heilige. Hier wandelst du zwi- schen der mittelalterlichen Madonna, ➜ www.rixdorf.info/museum-im- dem Schmerzensmann von Giovanni Pi- boehmischen-dorf sano und den glasierten Terrakotten von Luca della Robbia aus der Frühre- naissance. Aber auch Kunstwerke aus MUSEUM LICHTENBERG Spätgotik, Barock und der frühen Neu- IM STADTHAUS zeit sind vertreten. FALT Architektur- und historische Ausstellung ➜ www.smb.museum Berlin. So unterschiedlich wie die Men- STAATSBIBLIOTHEK schen, die hier leben, ist auch der Woh- Theologische Ausstellung nungs- und Häuserbau in der Haupt- Siehe Seite 22 stadt. Zu den einzelnen Ortsteilen gibt es hervorragende Architekturbeispiele mit Bauwerken und Industriezeugnis- STADTMUSEUM BERLIN/ sen älteren und jüngeren Datums. NIKOLAIKIRCHE ST. THOMAS Historische Ausstellung ➜ www.museum-lichtenberg.de Theologie- und Literaturausstellung Siehe Seite 23 »Weltpoesie ist Weltversöhnung« (Fried - rich Rückert). Ob in der Tora, im Koran oder im Neuen Testament – in den Bü- STIFTUNG TOPOGRAPHIE chern dieser Glaubensrichtungen spielt DES TERRORS die Kalligrafie eine entscheidende Rolle. Theologisch-historische Ausstellung SCHLOSS CHARLOTTENBURG In der zweitgrößten Kirche Berlins kön- Siehe Seite 23 Historische Kunstausstellung nen sich meisterhafte Kunstwerke Sha- Ein Kaiser gibt dir vor, sich mit den an- hid Alams in ihrer wahren Kraft und deren Gemeinden der Stadt zu vereini- Schönheit im Raum entfalten. ZENTRAL- UND gen. Du aus der lutherischen Gemeinde LANDESBIBLIOTHEK uniert mit den Reformierten? Dies ver- ➜ www.stthomas-berlin.de Historische Ausstellung ordnete Friedrich Wilhelm III. 1817. In- Siehe Seite 23 wieweit sich diese Anordnung auch im christlich-religiös geprägten Kunstver- ständnis des Monarchen widerspiegel- te, soll im Neuen Pavillon des Charlotten- burger Schlossgartens gezeigt werden.

➜ www.spsg.de Auf ins Abenteuer Leben

E Glaube und Kunst sind Wahlverwandte, herausgefordert zum Dialog Eigentlich gibt es in Berlin schon zu viel Kultur. Besucher der Hauptstadt zei gen sich ebenso berauscht wie überfordert, wenn sie versuchen, auch nur einen Bruch teil all der Ausstellungen und Auf- große Transzendenzen, ein Jenseits als Bilder, die sie so nicht für möglich gehal- lichen Konventionen und theologischen führungen zu besuchen. Kraft des Diesseits. ten hätten, hören Klänge, die sie verzau- Richtigkeiten verdeckt. Jetzt – zum Dia- gönnt, aber eigentlich ginge es auch oh - Die Berliner selbst antworten auf das Glaube und Kunst aber sind einander bern und verstören. Sie wachen auf. Zu- log herausgefordert – stehen sie wieder ne diese21 Extra-Portion. Da bei ist die Ar- kulturelle Überangebot oft mit müder auch dort nah, wo sie miteinander strei - gleich aber – und das ist fast noch wich- da, und man kann ihre Schön heit be- beit mit der Kultur der Gegenwart sowie Resignation. Sie haben es aufgegeben, ten. Zum Glück ist ihr Verhältnis nie tiger – können Kirchen im Spiegel der staunen, sich aber auch von ih rer Fremd - an der eigenen kirchlichen Kultur eine auf dem Laufenden zu bleiben. Und jetzt konfliktfrei. Wenn sie es miteinander Kunst das Eigene neu entdecken. Es wä- heit verstören lassen. Kultur in Kirchen grundsätzliche Anstrengung, die das kommt auch noch der Kirchentag mit zu tun bekommen, müssen sich beide re ein Missverständnis zu meinen, die – das ist kein Ausweg aus einer Beliebt- Gan ze betrifft und deshalb lebenswich- seinem ganz eigenen Füllhorn – mit all heitskrise, keine Flucht ins vermeint- tig ist – egal auf welcher Ebene und mit den Gottesdiensten, Debatten, Konzer- lich Angesagtere, keine Notbefüllung welchen Mitteln man sich ihr auch wid- ten und Begegnungen. Was soll da ein ei- GLAUBE UND KUNST ansonsten entleerter Sakralbauten, son- met. genes Kulturprogramm zum Kirchen- dern eine grundsätzlich neue Auseinan- Deshalb ist es gut, schön und genau tag? Ist dies nicht ein doppeltes Zuviel? SCHAFFEN EINEN RAUM UND dersetzung mit dem Eigenen – im Ge- richtig, dass es zum Kirchentag in der Andererseits kann es gar nicht genug spräch mit anderen. Kulturstadt Berlin ein Regionales Kul- Kultur geben. Das Leben ist so gleichför- EINE ZEIT FÜR ETWAS, WAS ES Deshalb ist dies keine harmlose An- turprogramm gibt, damit alle Besuche- mig, eingezwängt in alltägliche Pflich - gelegenheit. Es gibt ja auch das Missver- rinnen und Besucher sich dazu anregen ten, aufgeteilt in die immer gleichen EIGENTLICH NICHT GIBT ständnis, als sei »Kunst in Kirchen« so lassen können, bei sich zu Hause etwas Funktionen, gesteuert von wirtschaftli- etwas wie ein feuilletonistisches Sahne- Ähnliches oder ganz anderes zu wagen. chen und organisatorischen Erforder- häubchen, das man sich dann und wann JOHANN HINRICH CLAUSSEN nissen, dass es dringend mehr Frei-Räu - auf etwas anderes einlassen und sich sogenannte kulturkirchliche Arbeit wä - me und Frei-Zeiten für etwas ganz ande- selbst dabei behaupten. Das kann zu re eine Methode, um den Kirchen eine ➜ Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland, res braucht: so noch nicht Gesehenes Auseinandersetzungen führen, in de - Bedeutung und Attraktivität zu ver- interessiert sich für fast alle Formen von Kunst, besonders wenn sie religiöse Assoziationen und Gehörtes, das das eigene Le ben wei- nen etwas sichtbar wird, der eine den schaffen, die sie aus eigener Kraft nicht auslösen oder theologische Irritationen stiften. tet und öffnet für bisher ungeahnte Mög- anderen erkennt und sich selbst neu mehr zustande bringen. Dann wä re der lichkeiten. wahrnimmt. Wie solch ein Konflikt aus- Zugang zur Kunst ein bloß instrumen - Darin erscheinen Glaube und Kunst geht, lässt sich dabei nie vorhersagen. teller, der zudem von einem ziemlich wie Wahlverwandte. Sie unterbrechen Es geht um Wege ins Offene. ramponierten Selbstbewusstsein zeu- den Gang des Üblichen, bremsen den Für die Kirchen – die Gebäude und gen würde. Lauf der Dinge, stören die herrschenden Gemeinden – ist es ein schönes Aben- Nein, die Auseinandersetzung mit der Selbstverständlichkeiten, bringen einen teuer, Künstlerinnen und Künstler zu Kunst der Gegenwart eröffnet auch die heilsamen Widerspruch in diese Welt, sich einzuladen. Sie öffnen sich damit Chance, die eigenen Geschichten, Bil- schaffen einen Raum und eine Zeit für für die Welt da draußen, an der sie zu oft der und Klänge des Glaubens neu zu etwas, was es eigentlich nicht gibt und zu wenig Anteil nehmen. Sie lassen sich hören und zu sehen. Lange waren sie das doch manchmal da ist: kleine und neue Geschichten erzählen, schauen unter einer dicken Staubdecke der kirch-

ILLUSTRATIONEN: FATIH ALAS

Abkehr von Fassadenspielen

Braucht Kunst die Kirche? Gegenfrage: Gäbe es die Kunst sonst überhaupt?

nen der Bibel ausgelösten Albträu me. sen, um eine Stereoanlage (DAS Stan- Sintfluten, gehässige Geschwister, Ver- dardgeschenk der 1980er-Jahre im Wes - rat! Ich wechselte in eine evan ge li sche ten) zu erhalten. Kirche und durfte da den Josef beim Dennoch: Ich behielt meine tiefe Lei- Krippenspiel geben. Nun ja. denschaft für Kirchenlieder und sang Da ich zur selben Zeit eine innige Be- im Erwachsenenchor Sopran. Händels geisterung für die Legenden der Grie- »Messias«! »Maria durch ein Dornwald chen und Römer sowie Grimms Mär- ging«! Mit 14 spielte ich die Kirchenor- A chen entwickelte, empfand ich die Bibel gel und stolperte beherzt durch das Ach du lieber Gott, dachte ich, als ich ge- als alternatives Genre: Für mich stellte »Ave Maria«, gefolgt vom fröhlichen beten wurde, einen Beitrag zu schrei- sich die Welt als multipluralistisch dar, »Hevenu Shalom Alechem«. ben; und gleich nach: Him mel! Ich habe in der es Zeus und Hera gab, den Mino- Singen! Klänge! Was mich da umfass - »du lieber Gott« gedacht! folgte: Ausge- taurus und Minerva, den Heiligen Geist te, wenn ich in diesen hohen Hallen rechnet mich? Die Nichtgetaufte, weil und Drachen, Atlantis und einen Gott, sang – ja, das war eine tiefe Berührung, die Eltern – in erster Ehe geschiedener den niemand bisher gesehen hatte. Al- ein Trost, an einer Wunde in mir, zu der Katholik mit in zweiter Ehe lebender les war möglich, nichts war absolut. sonst nichts hinreichen kann. Ich Protestantin – ihre Töchter das selbst Als Zehnjährige fiel ich in der Schu le schloss singend Frieden mit der »Kir- entscheiden lassen wollten. als Bibelkritikerin unangenehm auf: Am che«; »Kirche«, das heißt für mich heu - Ich entschied als Fünfjährige, mir das Reli-Unterricht missfiel mir, dass an die- te noch: Ort des Gesangs und der Ein- Zauberinnen, an Nächte, in denen wir Und ich? Ich glaube an die Pluralität mal anzusehen, schließlich war meine ser Sammlung von spirituellen Kurzge- kehr. Oder vielmehr: Abkehr. Abkehr die Toten an unseren Esstisch einladen. aller Geschichten. Ich glaube daran, dass beste Freundin Miriam in so etwas Ähn- schichten zu wenig Frauen mitgeschrie- von »Du sollst, du musst!«, von allen Im »Lavendelzimmer« empfindet ein Gott, sofern existent, eine Mutter hat, lichem wie einer Kirche. Nun ja, den Be- ben hatten und diese spannende Sache Fassadenspielen. Mann Frieden auf einem Friedhof auf ich glaube, dass nichts nach dem Tod Ja. All das dachte ich in dieser Viertel- dem Gipfel eines Berges, so, als ob er auf kommt, und ich hoffe, dass es anders stunde nach der Anfrage. Ich ging da- der untersten Stufe des Himmels sitzt sein wird. Und erzählt von dieser Hoff- SO KEHRTE ICH AUS DER KAPELLE raufhin in eine 500 Jahre alte bretoni- und Gott ihm die Hand reichen könnte. nung nicht jedes Buch und jedes Gebet? sche Kapelle, an der Iroise, der »wü ten- Meine Figuren dürfen glauben, was NINA GEORGE ZURÜCK: MIT DEM WUNSCH, den See«. Ich sang allein. Betrachtete sie wollen, nicht, was sie sollen. Sie sind das Schiff, das statt Kreuz über dem alle »kirchenkritisch« und dennoch be- ➜ Nina George, Bestsellerautorin (»Das HIER ZU ERZÄHLEN, DASS WIR Altar hing. Schaute mir die Schnitzfigu- rührbar für spirituelle Momente. Lavendelzimmer«, in 35 Sprachen übersetzt, ren an, die mich an keltische Traum- So kehrte ich aus der Kapelle zurück: Verfilmung durch 20th Century Fox) und EINANDER BRAUCHEN tiere erinnerten. Und mir wurde be- mit dem Wunsch, hier zu erzählen, dass Wortaktivistin, liebt Bücher, die über wusst, dass ich all die Legenden mei ner wir einander brauchen. Die Religionen Glaubensgrenzen hinaus gehen. Die freie unruhigen Kindheit in meinen Roma- der Welt und wir, die Künstlerinnen. Autorin lebt in Berlin und der Bretagne, griff »Zeugen Jehovas« kannte ich da mit Lilith und Adam in den Schulausga- nen verwende. Im »Traumbuch« schi- Kunst erzählt stets von der Suche. Und singt heimlich in kleinen Kapellen oder spielt noch nicht. Ich besuchte tapfer mit Mi- ben völlig fehlte! Mit zwölf brach ich den cke ich die Toten über das Meer der al - bisher hat, neben den alten Legenden, Klavier für das Meer. riam ein paar Kinderbibelkreise im Hin - Konfirmationsunterricht wegen akuter ten Sagen. In der »Mondspielerin« gerät niemand so eindringlich davon berich- terland der Senne. Ich liebte das Singen Unlust ab. Auch, weil es mir bestechlich meine Figur an Glaubende, die an die tet wie die Bibel. Wir schöpfen aus die- und hasste die von den furchtbaren Sze- erschien, sich nur konfirmieren zu las- Mutter Marias glauben, an Trolle und sem Stoff. FÜNF HIGH 22 LIGHTS SCHAU

Zahlreiche Museen und weitere kulturelle Einrichtungen haben sich spannende Konzepte für Ausstellungen zum Kirchentag und Reformationsjubiläum überlegt. Diese fünf gehören zu den Höhepunkten

boten wur de von der zehnteiligen Verfil- mung »Dekalog« des polnischen Regis- GUARDINI STIFTUNG / seurs Krzysztof Kieslowskis aus dem STIFTUNG ST. MATTHÄUS Jahr 1989 inspiriert. STAATSBIBLIOTHEK Seit 2013 haben es sich diese beiden Stif- Die 95 Thesen noch mal lesen? Und das tungen – Guardini von der katholischen ➜ www.guardini.de 500 Jahre nach dem Thesenanschlag in und St. Matthäus von der evangelischen ➜ www.stiftung-stmatthaeus.de Wittenberg? Zum diesjährigen Jubi- Seite – zur Aufgabe gemacht, eine anre- läum der Reformation kannst du in Ber- gende Ausstellungs- und Veranstaltungs- lin den Originaldruck der 95 Thesen reihe zu den Zehn Geboten zu gestalten. von 1517 aus Nürnberg bestaunen sowie Bis zum Reformationsjubiläumsjahr Mit Ausstellungen, Lesungen, Film- den etwas kleineren Druck aus Basel. 2017 wurden die ersten acht Gebote in kolloquien und Auftragskompositionen Die drit te Vervielfältigung aus Leipzig der »DEKALOG-Staffel« präsentiert. werden die beiden letzten Gebote detail- ist seit Anfang April wieder zurück im Ein weiterer spannender Punkt, der Nun sind das 9. und 10. Gebot an der liert untersucht. Die Veranstaltungs- Geheimen Staatsarchiv. in der Ausstellung behandelt wird, ist Reihe. reihe fragt nach der aktuellen Relevanz Aber das ist noch längst nicht alles. die Übersetzung der Bibel. Und nein, »Du sollst nicht begehren […], was des Dekalogs: Sind die Zehn Gebote, die Ein enormes Angebot an politischen, so- hier ist nicht die Übertragung aus dem dein Nächster hat.« Neid und Habgier vor Tausenden von Jahren formuliert zialen und privaten Themen, mit denen Lateinischen ins Deutsche gemeint, son- existierten schon immer und werden wurden, überhaupt noch zeitgemäß? Hat sich Luther beschäftigt hatte, wird in dern die Wiedergabe der Heiligen Schrift aktuell durch die sozialen Medien ange- Gott vielleicht ein Update für uns parat? zahlreichen Objekten und Schriften be- auf Chinesisch. Fung Asseng, ein Chi- facht. Meine Freundin postet auf Face- Wie fasste Luther die Zehn Gebote auf handelt. Luther als drittes Standbein nese, der vor 200 Jahren nach Deutsch- book ein Bild von sich im Pool auf Mal- und trug sie weiter? Und verstehen wir der Dreifaltigkeit? Antisemit, Vertreter land kam, hatte es sich zur Aufgabe ge- lorca. Sofort denke ich: Warum bin ich seine Botschaft überhaupt richtig? der antipäpstlichen Propaganda und macht, die Bibel zu übersetzen. Der nicht in dieser Finca und habe diesen Luther, der die Epoche, in der wir Komponist. Familienvater, Ehemann preußische König Friedrich Wilhelm III. Traumkörper? Wir vergleichen uns und leben, entscheidend durch seine Lehre und Sohn. Ein Mensch mit vielen Seiten bekam eine Ausgabe persönlich über- bemerken dabei viel öfter das, was wir und sein Handeln geprägt und mitge- und Facetten. Guten und Schlechten. reicht und schenkte sie der Königlichen nicht haben, als die zahlreichen schö- staltet hat, beginnt für uns eine Tradi- Zahlreiche Präsentationen evangeli- Bibliothek zu Berlin. Diese ist noch heu- nen Dinge, für die wir dankbar sein kön- tion. Eine Tradition, nach der wir frei scher Schriften und Drucke von Luther te im Besitz der Schrift und macht sie in nen. Erst als mein Opa krank wur de, ha - denken, handeln und fühlen können, selbst, aber beispielsweise auch von dieser Ausstellung zugänglich. be ich gemerkt, wie wertvoll und wun- aber auch Verantwortung für unsere Ta - Harnack und Bonhoeffer, werden durch derbar Gesundheit ist, vor allem die der ten übernehmen sollen. Diese aktuelle Experten erläutert und besprochen. ➜ www.staatsbibliothek-berlin.de Menschen, die ich liebe. Auseinanders etzung mit den Zehn Ge- DOCH MAL!

STADTMUSEUM BERLIN — NIKOLAIKIRCHE Thesenanschlag. Alle einer Meinung. Fertig!? – Nein. So einfach war die Re- formation wirklich nicht. Nach dem Wertewandel, den Luthers Wirken her- vorgerufen hat, zeigten sich Ambivalen- zen und Widersprüche. Die teils bis heute andauernden Gegensätze zwi- Zusätzlich lädt dich das Museum zu schen seiner Lehre und der gelebten so- einer weiteren Zeitreise in die Vergan- zialen und kulturellen Praxis sind hier- genheit ein. Bei einem Konzertzyklus er- bei zentrale Anhaltspunkte. In der klingt eine Auswahl der Werke von Kan- Sakristei der Nikolaikirche befasst sich tor Johann Crüger, die er Mitte des 17. diese Ausstellung genau mit dem The - Jahrhunderts in das Verzeichnis seiner ma. Sie zeigt dir, dass Luther zwar refor- Notenbestände aufgenommen hat. Die miert, erneuert und verändert hat, aber Spannweite seiner Kompositionen reicht auch, dass seine neue Lehre einige Über- von gottesdienstlicher Chormusik über schneidungen mit der traditionellen klassisch-lutherische Musik bis hin zu Frömmigkeit aufweist, die er doch so vorreformatorischen Werken und mo- gern abschaffen wollte. Die ausgestell- dernen Messen aus dem katholischen ten Objekte dokumentieren den Werte- Italien. Also komm mit! Lass dich ent- wandel dieser Epoche. führen ins Ambiente des 16. Jahrhun- Ein Rundgang führt dich durch die derts und tauche ein in die Musik aus gung Deutsche Christen«, welche die Nikolaikirche, die nicht nur über eine dem Goldenen Zeitalter. Genieße das »Vollendung der deutschen Reformation Ausstattung aus nachreformatorischer Flair der Reformation. im Geiste Martin Luthers« forderte. Zeit verfügt, sondern auch über Objekte Das Besondere an der Ausstellung ist aus dem historischen Bestand der Kir- ➜ www.stadtmuseum.de zudem, dass sich an diesem Ort von che. Sie wird ergänzt durch lutherische 1933 bis 1945 die wichtigsten Zentralen Bildwerke. Ein kostenloses Booklet des nationalsozialistischen Terrors be- macht dir die Kunstwerke verständlich fanden. Hier, gleich beim Potsdamer und stellt Bezüge zwischen Theologie, Platz, herrschten die Reichsführung-SS, Kunst- und Stadtgeschichte her. der Sicherheitsdienst der SS, die Ge- STIFTUNG TOPOGRAPHIE heime Staatspolizei und während des DES TERRORS Zweiten Weltkrieges auch das Reichssi- TEXTE: MARIE BACHMANN Menschen, die Großes geleistet und da- cherheitshauptamt. ILLUSTRATION: FATIH ALAS durch unsere Welt ein bisschen besser Die Stiftung hat es sich seit 1992 zur gemacht haben, beeindrucken uns. Sie Aufgabe gemacht, die historischen sind unsere Helden und Vorbilder. Die Kenntnisse über die Verbrechen der Na- guten Taten können aber die schlechten tionalsozialisten zu vermitteln und zur Seiten überblenden. Jedoch ist es auch bewussten Auseinandersetzung mit der spannend, wenn du dir mal die Kehr- Thematik des sogenannten Dritten Rei- seite der Medaille anschaust, die dir ches anzuregen. dann vor Augen führt, dass wir alle ver- schiedene Ansichten haben, auch feh- ➜ www.topographie.de lerhaft sind und uns irren. Die Stiftung Topographie des Terrors ➜ Marie Bachmann absolviert ihr Freiwilliges beherbergt zurzeit eine Ausstellung, die Soziales Jahr beim Kirchentag, singt sich intensiv mit Luther beschäftigt. begeistert im Chor und ist Cineastin. »Ach was? Darauf ist dieses Jahr ja noch niemand gekommen«, wirst du jetzt vielleicht denken. Aber aufgepasst! Hier werden nicht nur Lobgesänge auf Mar- tin Luther verfasst. Der Reformator ver- ZENTRAL- UND öffentlichte zahlreiche judenfeindliche LANDESBIBLIOTHEK Schriften, welche zu Zeiten des soge- Moscheen, christliche Kirchen und Sy- nannten Dritten Reiches von den Natio- nagogen sind sichtbar im Stadtbild. Ne - nalsozialisten für ihre propagandisti- ben der kulturellen Bandbreite gibt es schen Zwecke genutzt wurden. Zudem in Ber lin eine große Zahl unterschiedli- kam es zu hitzigen Diskussionen zwi- cher Glaubensrichtungen. In diesem schen den Mitgliedern der »Bekennen- Themen raum wird ein Fokus auf die re- den Kirche« und der »Glaubensbewe- ligiöse Vielfalt der Einwanderungsge- sellschaft und die Säkularisierung in Berlin gelegt. Du kannst die Themen »Großstadt und Kirche«, »500 Jahre Reformation«, LOGO: JEAN-PAUL LAUE »Jugend und Religion« mittels Tablets, Schriftstücken und audiovisuellen Me- dien erkunden. Besonders interessant finde ich, dass das Thema »Großstadt und Religion« auch Thema eines Litur- gischen Tages auf dem Kirchentag ist. Die parallel laufende Themenwoche in der Bibliothek begleitet den Kirchen- tag zusätzlich. Hier begegnest du dem Thema Religion in verschiedenen Facet- ten. Chorkonzerte, Workshops für Kin- der und Lesungen laden dich zum Zuhö- ren, Mitmachen und Lernen ein. ➜ www.zlb.de 23 Alle guten Dinge sind vier

Kulturkirchen als Botschafterinnen: Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, St. Elisabeth, St. Matthäus und die Zwinglikirche werden zu Schnittstellen von Kultur und Kirche, beflügeln die Sinne und das Denken

Die Aufgabe, Antworten auf diese Fra- men, bisweilen auch gesucht werden. 24 gen zu finden, stellt sich als reizvoll und Nicht nur, dass sie – wie St. Matthäus herausfordernd dar. Denn Berlin gehört am Kulturforum – lichte Ruheinseln und bekanntlich zu den kulturell spannends - innere Haltepunkte im rastlosen Trei- ten Städten in Deutschland. Kirchlich ben der Städte sind. Sondern auch, weil

K KIRCHENRÄUME KÖNNEN Kirchentage sind immer auch Kultur- feste: Feste des Glaubens zuallererst! – SICH DEN GESETZMÄSSIGKEITEN Aber damit zugleich auch Feste der Kul- tur und der Künste. Denn wo sich geleb- DER ALLUMFASSENDEN ter Glauben zeigt, da zeigt er sich in kul- turellen Gestalten: in Architektur, Kunst, VERWERTBARKEIT WIDERSETZEN Literatur, Musik, Tanz und Theater ... Zugleich treibt er aber über das Maß sei- ner religiösen und kulturellen Gestal- grundierte Kunstprojekte, eigenständi - Kirchen räume in einem umfassenden ten hinaus. Denn sowohl der Glaube als ge kulturelle Formate und Begegnungs- Sin ne »An der orte« sein können, deren auch die Künste begnügen sich nicht formen wollen erst einmal eta bliert und innere Gesetzmäßigkeiten sich der all - mit einmal gefundenen kulturellen Aus- auf ihre Eignung immer neu überprüft um fas sen den Verwertbarkeits- und drucksformen, sondern ge hen über Be- werden. Aber gerade darin haben wir Machtbar keits ideologie – nicht zuletzt kanntes und Gewusstes hinaus: »Kultur« gute Erfahrungen gemacht, weil Kir- auch den Notwendigkeiten des Kunst- bedeutet »Bewahren« und »Pflegen«, chen räume in der kulturellen Stadt- marktes, die viele Künstlerinnen und aber immer auch »Fortspinnen« und landschaft einen spezifischen Eigenwert Künstler umtreiben – widersetzen. »Weitertreiben« ins Offene. haben und daher von Künstlerinnen CHRISTHARD-GEORG NEUBERT In den Kulturkirchen des Kirchenta- und Künstlern mit Neugier wahrgenom- ges ist das Programm. Denn seit Kultur- kirchen mit dem Bremer Kirchentag ➜ Christhard-Georg Neubert, Direktor der Kulturstiftung St. Matthäus und Kunstbeauftragter 2009 zum festen Bestandteil der Ver an - der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, ist neugierig auf das, stal tung gehören, sind sie beides zu- was Künstlerinnen und Künstler vor Augen stellen, was sie musikalisch von sich hören und gleich: Schaufenster für das kulturelle literarisch von sich lesen lassen. Leben der gastgebenden Kirchentags- stadt, in denen sich das künstlerische Schaffen in seinen unterschiedlichen Facetten zeigt, und Laborzentren, die ILLUSTRATIONEN: FATIH ALAS anlässlich des Kirchentages neue Begeg- nungsformen zwischen Kultur und Kir- che erkunden und erproben. Künstle - rinnen und Künstlern ist ein besonderes Sensorium für die Vielschichtigkeiten unserer Wirklichkeit eigen, mit dem sie die theologischen und gesellschaftspoli- tischen Debatten des Kirchentages durch Kunst hat einen Wert ihre Inszenierungen, aber auch ihre dis- kursiven Beiträge auf den Podien des Kirchentages kritisch reflektieren und Kunst ist nicht kostenlos zu haben. Der Kirchentag zahlt beim Regionalen Kulturprogramm ein Honorar oft genug überraschend bereichern. In Berlin potenziert sich das. Denn angesichts der kulturellen Vielfalt in der Stadt kann es nicht verwundern, dass anstaltungshallen kos tenfrei zur Verfü- einige der Stichworte. Nur die Künstle- sich für die Zeit des Kirchentages gleich gung stellt oder dass das Essen und rinnen und Künstler lassen wir bei der vier Kulturkirchen künstlerisch und Trinken auf dem Kirchentag vollständig Honorierung allein. kulturpolitisch den aktuellen Fragen gespendet wird? Nur die künstlerischen Das Regionale Kulturprogramm in der Gegenwart stellen: die Kaiser-Wil- Beiträge sollen sehr oft umsonst geleis- Berlin versucht, bei diesem Kirchentag helm-Gedächtnis-Kirche, St. Elisabeth, tet werden. diese »Künstlerbenachteiligung« zu St. Matt häus und die Zwinglikirche. Natürlich werden die Künstler nicht durchbrechen. Wir zahlen Honorare an »Zeig dich!« ist der Titel des jurierten A gezwungen, ohne Honorierung den Kir- die Künstlerinnen und Künstler, die in künstlerischen Programms der gastge- Auf den Kirchentagen der letzten Jahr- chentag mitzugestalten. Doch ganz frei - St. Matthäus, St. Elisabeth und in der benden Landeskirche anlässlich des zehnte ist immer wieder die soziale und willig machen sie es eben auch nicht. Zwinglikirche ausstellen, und auch die Kir chentages. Künstlerinnen und Künst - wirtschaftliche Lage von freiberuflichen Künstler brauchen Auftritts- und Aus- freiberuflichen Autorinnen und Auto- ler aus ganz Berlin reflektieren die Lo- Künstlerinnen und Künstlern beklagt stellungsmöglichkeiten, um im Markt ren dieser Zeitung erhalten ein Honorar sung des Kirchentages »Du siehst mich« worden. Sie verdienen im Durchschnitt überhaupt Fuß fassen zu können. Die für ihre Tätigkeit. Wir wollen nicht, dass auf ihre eigene, komplementäre und gerade einmal 16.000 Euro im Jahr, also Aussicht, ein größeres Publikum mit Künstlerinnen und Künstler, die in pre- nicht selten irritierende Weise. Künstle- im Monat rund 1.300 Euro. Ein vollzeit- ihrer Kunst zu erreichen, ist verlockend, kären Verhältnissen arbeiten müssen, risches Schaffen als eine Form des »Sich- beschäftigter Arbeitnehmer verdient weil letztlich nur auf diesem Weg eine noch mehr ausgebeutet werden. Zeigens«, das auf vielfältige Weise mit durchschnittlich pro Monat rund 3.600 den alten und neuen Fragen des Glau- Euro brutto, also fast drei Mal so viel. bens über das Sehen und Hö ren des Pu- Die Armutsgrenze liegt in Deutschland WIR WOLLEN NICHT, DASS blikums hinausgeht, aber auch ein Gese- für eine alleinstehende Person bei ei - hen- und Gehörtwerden einschließt. nem Einkommen von 979 Euro monat- KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER Die Kulturkirchen des Kirchentages lich. Freiberufliche Künstlerinnen und zeigen sich damit als etwas, was sie auch Künstler müssen, das zeigt die Statistik NOCH MEHR AUSGEBEUTET jenseits des Kirchentages sind: Botschaf - der Künstlersozialkasse, in der Regel terinnen, städtische Kontaktpunk te und mit sehr wenig Geld auskommen. Frei- WERDEN Begegnungsräume, in denen sich die berufliche Musikerinnen und Musiker Fragen des Glaubens mit den Fragen der kommen mit etwas mehr als 1.100 Euro Künste berühren und Reibung erzeu- Monatsverdienst der Armutsgrenze professionelle Karriere aufgebaut wer- Vielleicht wird das Beispiel des Regio- gen, sich abstoßen oder im anderen wie- schon bedrohlich nahe. den kann. Deshalb verdrängen Künstle- nalen Kulturprogramms in Berlin, Ho- dererkennen. Als Direktor der Stiftung Wenn man sich diese Zahlen an- rinnen und Künstler oftmals die ökono- norare an Künstlerinnen und Künstler St. Matthäus und Kunstbeauftragter un- schaut, ist es eigentlich unverständlich, mischen Notwendigkeiten der freiberuf- zu zahlen, beim nächsten Kirchentag in serer Landeskirche sind mir diese Be- warum gerade der Kirchentag den meis- lichen Tätigkeit. Ohne ein Mindestmaß Dortmund Schule machen und zu einem rührungspunkte seit Grün dung der Kul- ten freiberuflichen Künstlern, also bil- an Honorierung kann man nicht überle- Umdenken bei den Verantwortlichen turstiftung vor 18 Jahren ein Anliegen: denden Künstlern, Musikern, Schau- ben. Wir hatten in den letzten Jahren führen. Denn die Glaubwürdigkeit des Wie lassen sich künstlerisches und theo - spielern, für ihre Auftritte auf dem vielfältige Debatten, auch auf Kirchenta- Kirchentages hängt auch davon ab, Miss - logisches Denken auf wechselseitig be- Kirchentag keine Honorare bezahlt, gen, um die Situation von Arbeitneh- stände nicht nur zu benennen, sondern reichernde Weise zusammenführen? son dern sie zu ehrenamtlicher Arbeit mern zu verbessern. Mindestlohn, Prak- im eigenen Verantwortungsbereich auch Welche Begegnungsformen sind tragfä- drängt. Natürlich hat der Kirchentag tikumsvergütung, Zeitarbeitsgesetz sind zu beseitigen. OLAF ZIMMERMANN hig? Und wie lässt sich der Dialog von nicht viel Geld, doch erhalten andere Kunst und Kirche mit den kulturellen Dienstleister selbstverständlich eine ➜ Olaf Zimmermann ist Vorsitzender des Regionalen Kulturbeirates »Zeig dich! Kultur zum Akteuren der Zeit über den Tag hinaus Honorierung ihrer Tätigkeit. Oder glaubt Kirchentag« sowie Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und war als Kunsthändler verstetigen? wirklich jemand ernsthaft, dass das Kir- Besitzer verschiedener Galerien. Seit inzwischen 20 Jahren setzt er sich für bessere chentagsprogramm umsonst gedruckt Rahmenbedingungen für Künstlerinnen und Künstler ein. wird, dass die Messegesellschaft die Ver- ◆ 10.30-17.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag,, zur gleichen Zeit DONNERSTAG,FOKUS: ERDE 25.05. ◆ 10.30-22.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit Von der Vermessung unserer Welt THE GA_P ort Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte 72 Stunden im Park von St. Elisabeth Am Neuen Markt 9, Potsdam ort St. Elisabeth, Garten, Invalidenstr. 3, Mitte hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende kunst Bernd Aury

DREI ◆ 10.30-17.00 UHR ➜ Auch Freitag, zur gleichen Zeit ◆ 10.30-22.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit TAGE SCHLICHT PROTESTANTISCH SELBSTBEWEIHRÄUCHERUNG Die sechs Dorfkirchen im Bezirk Reinickendorf Interaktive Installation KULTUR ort Heimatmuseum Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 35, Hermsdorf ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte kunst Artist Collective SCHAUM ◆ 10.30-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit #HEREISTAND ◆ 10.30-24.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit Martin Luther, die Reformation und die Folgen ÜBERALL LUTHERS WORTE ort Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2, Mitte Martin Luther im Nationalsozialismus Nicht barrierefreie Einrichtungen sind hinweis Es wird eine Führung angeboten. Weitere Informationen zu dieser ort Stiftung Topographie des Terrors, Niederkirchnerstr. 8, Kreuzberg mit diesem Symbol gekennzeichnet: Veranstaltung: www.kirchentag.de/dhm hinweis Es werden ein Podiumsgespräch und Hörstationen angeboten. Eine Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. ◆ 10.30-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: 100 JAHRE KUNST IN BERLIN www.kirchentag.de/topographie ort Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124, Kreuzberg hinweis Es wird eine Führung angeboten. Weitere Informationen zu dieser ◆ 11.00-13.00 UHR Veranstaltung: www.kirchentag.de/berlinischegalerie GEDÄCHTNISKIRCHE ALS NATIONALES DENKMAL Vergangenheit,TER Gegenwart, Zukunft des Gedenkens ◆ 10.30-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ort Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Breitscheidplatz, Charlottenburg ANNE FRANK — HIER UND HEUTE dabei Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der EKD, Martin ort Anne Frank Zentrum, Rosenthaler Str. 39, Mitte Germer, Pfarrer Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Wolfgang hinweis Es werden Kurzführungen für Familien angeboten. Thierse, Bundestagspräsident a. D., Ulrike Trautwein, Generalsuper- intendentin, Günter Winands, Ministerialdirektor, Beauftragter ◆ 10.30-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit Bundesregierung für Kultur und Medien, Olaf Zimmermann, CHRISTLICHE KUNST Geschäftsführer Deutscher Kulturrat, Moderation: Harald Asel, Liturgische Gegenstände und afrikanische religiöse Kunst Redakteur rbb ort Bode-Museum, Am Kupfergraben, Mitte hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende. Es werden ◆ 11.00-13.00 UHR Führungen und Gespräche angeboten. Weitere Informationen zu dieser KUNST.STADT.BERLIN Veranstaltung: www.kirchentag.de/bodemuseum Welche Stadt brauchen die Künste? Ein Stadtgespräch ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten ◆ 10.30-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit dabei Claudia Keller, Journalistin, Christophe Knoch, Sprecher Koalition SANKT LUTHER Freie Szene, Christhard-Georg Neubert, Direktor Stiftung St. Matthäus, Ein Reformator zwischen Inszenierung und Marketing André Schmitz, Kulturstaatssekr. a.D. ort Stadtmuseum Berlin, Nikolaikirchplatz, Mitte hinweis Es wird ein Konzertzyklus durchgeführt. Weitere Informationen ◆ 11.00-17.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit zu dieser Veranstaltung: www.kirchentag.de/stadtmuseum ARBEITEN DES KÜNSTLERS FRITZ KÜHN ort Kunsthaus Dahlem, Käuzchensteig 8, Dahlem ◆ 10.30-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende SCHLOSS CHARLOTTENBURG Größtes Schloss der preußischen Könige und deutschen Kaiser in Berlin ◆ 11.00-18.00 UHR ➜ Auch Freitag, zur gleichen Zeit ort Schloss Charlottenburg, Spandauer Damm 24, Charlottenburg JULIUS KURTH hinweis Es wird eine Führung angeboten. Kostenpflichtig: Ermäßigung für ort Museum im StadthausMI Lichtenberg, Türrschmidtstr. 24, Lichtenberg Kirchentagsteilnehmende. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: www.kirchentag.de/spsg ◆ 11.00-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, dann 11.00-16.00 Uhr HIWARAT: RELIGION UND MIGRATION IM DIALOG ◆ 10.30-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ort Humboldt-Universität, Theologische Fakultät, Burgstr. 26, Mitte WIDERSTAND GEGEN DEN NATIONALSOZIALISMUS dabei Benjamin Kryl, Museologe und Projektverantwortlicher Widerstand aus christlichem Glauben Religion und Flucht ort Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstr. 13, Tiergarten ◆ 11.00-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ◆ 10.30-19.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit DIE BIBEL IN BILDERN GLAUBEN UND ZWEIFELN — RELIGION UND GESELLSCHAFT Meisterwerke der Gemäldegalerie Themenraum und Ausstellung ort Gemäldegalerie, Matthäikirchplatz, Tiergarten ort Zentral- und Landesbibliothek, Blücherplatz 1, Kreuzberg hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende. Weitere Informationen: www.kirchentag.de/gemaeldegalerie ◆ 10.30-19.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit DER LUTHEREFFEKT. 500 JAHRE PROTESTANTISMUS IN DER WELT ◆ 11.00-18.00 UHR ort Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7, Kreuzberg ICHTHYS hinweis Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums In der Haut des Fremden. Ein Perspektivenwechsel ort St. Matthäus, Außengelände, Matthäikirchplatz, Tiergarten ◆ 10.30-20.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit hinweis Beginn zu jeder vollen Stunde, Dauer 20 min ALLTAG IN DER DDR kunst post theater Geschichte zum Anfassen ort DDR Museum, Besucherzentrum, Karl-Liebknecht-Str. 1, Mitte ◆ 11.00-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende. ENTKOMMEN DIE FROMMEN? Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: Frauen hinterfragen Kirche www.kirchentag.de/ddrmuseum ort GEDOK Galerie,NE Motzstr. 59, Schöneberg

◆ 10.30-20.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ◆ 11.00-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ZEIG MIR, WAS DU GLAUBST KREUZWEGE Religiöse Vielfalt in Charlottenburg-Wilmersdorf Die Hohenzollern und die Konfessionen 1517-1740 ort Villa Oppenheim, Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, ort Schloss Köpenick, Alt-Köpenick 1, Köpenick Schloßstr. 55, Charlottenburg ◆ 11.00-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, dann 11.00-16.00 Uhr ◆ 10.30-20.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit THEOLOGIE ALS WISSENSCHAFT MAPSCAPES ort Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Installation aus Klängen und Zeichnungen Burgstr. 26, Mitte ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte kunst Jörg Laue ◆ 11.00-19.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit OTTO BARTNING ◆ 10.30-22.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit Architekt einer sozialen Moderne SCAPEGOATING PICTURES — SÜNDENBOCK-BILDER ort Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Tiergarten Luther und die Avantgarde hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende LOGO: JEAN-PAUL LAUE ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten kunst Gilbert and George ◆ 11.00-20.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit BIBEL — THESEN — PROPAGANDA ◆ 10.30-22.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ort Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Str. 33, Tiergarten EINANDER SEHEN Kalligrafie als ästhetische Brücke im interreligiösen Dialog ◆ 11.30 UHR ➜ auch Samstag, zur gleichen Zeit ort St. Thomas, Mariannenplatz 28, Kreuzberg DURCH DIE BLUME GESEHEN kunst Shahid Alam Der lange Schatten der Maria Sibylla Merian Führung durch die Sonderausstellung ◆ 10.30-22.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ort Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8, Tiergarten BEING LIGHT hinweis Eintritt 4 Euro (Führung), anmelden unter www.smb.museum.de, Gleichzeitiges Sein und Nichtsein von Licht Öffnungszeit Museum von 11.00-18.00 Uhr. Kostenpflichtig: ort Villa Elisabeth, 2. OG, Treppenhaus, Invalidenstr. 3, Mitte Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende. kunst Charlotte Dachroth, Ole Jeschonnek ◆ 12.00-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ◆ 10.30-22.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit DEKALOG — EIN ASSOZIATIONSRAUM IX UND X IDEOGRAMME ort Guardini Galerie, Askanischer Platz 4, Kreuzberg Alles um uns ist Schrift hinweis Es werden Lesungen angeboten. Eine Zusammenarbeit der ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte Guardini Stiftung und der Stiftung St. Matthäus. 25 kunst Antonio Panetta Weitere Informationen: www.kirchentag.de/guardini ◆ 12.00-22.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit ◆ 19.00 UHR ZEIG DICH! KUNST ZUM KIRCHENTAG WAS HATTE DAS »DRITTE REICH« MIT LUTHER ZU TUN? Medienkunst, Installation, Performance Podiumsgespräch ort Zwinglikirche, Rudolfstr. 14, Friedrichshain ort Stiftung Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, Mitte kunst Thomas Bratzke Stefan Demming ◆ 19.00-20.30 UHR Roswitha von den Driesch DEKALOG — TEXTE ZUM NEUNTEN GEBOT Jens-Uwe Dyffort ort Guardini Galerie, Askanischer Platz 4, Kreuzberg Jorn Ebner kunst Lutz Seiler, Jens Sparschuh, Autoren Monika Jarecka Karl Heinz Jeron ◆ 19.00-22.00 UHR Michael Rieken VERNISSAGE: ZEIG DICH! KUNST ZUM KIRCHENTAG Joachim Seinfeld Medienkunst, Installation, Performance Ulrich Vogl ort Zwinglikirche, Rudolfstr. 14, Friedrichshain André Werner kuratorin Karin Scheel ◆ 19.30-21.30 UHR ➜ Auch Freitag, zur gleichen Zeit INSIDE IS ◆ 13.00 UHR Theaterstück mit Nachgespräch MUSE MACHT MONETEN ort GRIPS Theater, Altonaer Str. 22, Tiergarten Gespräch hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende ort Münzkabinett (Gobelinsaal), Matthäikirchplatz, Tiergarten TER ➜ hinweis Anmelden unter www.smb.museum.de ◆ 20.00 UHR Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit KONZERTZYKLUS ◆ 14.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, zur gleichen Zeit Aus Johann Crügers Notenschrank DIE BIBEL IN BILDERN ort Stadtmuseum Berlin, Nikolaikirchplatz, Mitte Meisterwerke der Gemäldegalerie – Führung ort Gemäldegalerie, Matthäikirchplatz, Tiergarten ◆ 20.00-22.00 UHR hinweis Eintritt 4 Euro, anmelden unter www.smb.museum LESBOS — BLACKBOX EUROPA ort Deutsches Theater, Schumannstr. 13, Mitte ◆ 14.00-15.30 UHR hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende WORKSHOP: ZOOM OUT Vorbereitung auf das anschließende Konzert ◆ 20.00-22.00 UHR ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten BLASPHEMIE! hinweis Bitte Instrumente mitbringen, einige werden auch gestellt. Ein Religionsgespräch zu Gilbert and George kunst Kairos Quartett ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten dabei Petra Bahr, Landessuperintendentin, Bazon Brock, Künstler und ◆ 14.00-18.00 UHR ➜ Auch Freitag und Samstag, dann 10.30-14.00 Uhr Philosoph, Jean-Pierre Wils, Philosoph BESUCH IM HAUSE BONHOEFFER Erinnerungs- und Begegnungsstätte ◆ 20.30-22.00 UHR ort Bonhoeffer-Haus, Marienburger Allee 43, Charlottenburg SICHTUNGEN Installatives Konzert für vier Orgeln, Live-Elektronik und Projektionen ◆ 15.00 UHR ➜ Auch Samstag, zur gleichen Zeit ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte DAS KLEINE ABC DER CHRISTLICHEN IKONOGRAPHIE musik Ferdinand Breil, Sebastian Elikowski-Winkler, Thomas Noll, Führung Nathan Plante, Nicolas Wiese ort Bode-Museum, Am Kupfergraben, Mitte MIhinweis Eintritt 4 Euro, anmelden unter www.smb.museum ◆ 21.00-21.30 UHR FARBKLÄNGE ◆ 15.00-16.00 UHR Jazz-Andacht zum Tagesausklang VERNISSAGE: ZEIG DICH! KULTUR ZUM KIRCHENTAG ort Dorotheenstädtischer Friedhof 1, Kapelle, Chausseestr. 126, Mitte Installation, Performance, Klangkunst, Konzert, Tanz kontrabass James Banner ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte liturgie Pfarrer Roland Wicher grusswort Markus Dröge, Bischof Olaf Zimmermann, Vorsitzender Kulturbeirat kuratorin Isabel Schubert

◆ 15.00-17.00 UHR BÜHNE DES LEBENS Zu Menschen und Figuren, die ihr Gesicht zeigen ort Deutsche Oper, Bismarckstr. 35, Charlottenburg ◆ 10.30-18.00 UHR hinweis Szenisch-musikalisches Angebot, ab 12 Jahren FREITAG,BARKAS. DER GEFANGENENTRANSPORTER 26.05. Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende Ausstellung, Hörstationen ort Stiftung Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, Mitte ◆ 15.00-17.30 UHR hinweis Angebot der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen EURE KULTUR IST NICHT MEINE KULTUR! ODER DOCH? Nationale Kultur-Behauptung in der offenen Kulturgesellschaft ◆ 11.00-13.00 UHR ort Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Breitscheidplatz, Charlottenburg WORKSHOP: SPIRITUALITÄT IN DER BEWEGUNG dabei Sabine Achour, Politikwissenschaftlerin, Sawsan Chebli, Für Tanz- und Bewegungsinteressierte Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Inter- ort Villa Elisabeth, EG, Studio 1, Invalidenstr. 3, Mitte nationals, Andreas Reckwitz, Kulturwissenschaftler und dabei Saju George SJ, Pädagoge und Tänzer Soziologe, Martin Roth, Kulturwissenschaftler, gestaltung Kunstplanbau NEModeration: Hans Dieter Heimendahl, Programmchef Deutschlandradio Kultur ◆ 11.00-13.00 UHR ÖFFENTLICH SEIN ◆ 16.00-17.00 UHR Citykirchen zwischen Anspruch und Wirklichkeit INCENSE OF MUSIC ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten Love in Numbers, Werke von H. Chisholm dabei Hans-Jürgen Buhl, Propst, Thomas Erne, Direktor Institut Olfaktorische Konzertreihe, geräuchert werden Elemi und Myrrhe für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart der EKD, ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte Christhard-Georg Neubert, Direktor Stiftung St. Matthäus, saxofon Bastian Duncker, Philipp Gerschlauer, Moritz Köther, Paul Sigel, Kunst-und Stadthistoriker, Kerstin Wittmann- Christian Weidner Englert, Architekturhistorikerin, Moderation: Eberhard Schwarz gestaltung Dominik Breider, Fabio Dondero ◆ 11.00-18.00 UHR ◆ 16.00-17.30 UHR ICHTHYS CHRISTLICHE BILDBETRACHTUNG In der Haut des Fremden. Ein Perspektivenwechsel Joachim Patenier, Ruhe auf der Flucht nach Ägypten – Dialog ort St. Elisabeth, Garten, Invalidenstraße 3, Mitte ort Gemäldegalerie, Matthäikirchplatz, Tiergarten hinweis Beginn zu jeder vollen Stunde, Dauer 20 min kunst post theater ◆ 16.00-17.30 UHR ZOOM OUT ◆ 13.00-14.00 UHR Streichquartette von Cage, Estrada, Haas, Müller, Stockhausen INCENSE OF MUSIC ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten Afrikanische Obertöne und klassische Viola mit griechischen Rhythmen musik Kairos Quartett Olfaktorische Konzertreihe, geräuchert werden Lorbeer und weißer Salbei hinweis Mit Publikumsbeteiligung: Workshop zum Einstudieren 14.00 Uhr ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte musik Gareth Lubbe (Viola), Evi Filippou (Perkussion) ◆ 16.00-17.30 UHR ➜ Auch Freitag, zur gleichen Zeit gestaltung Dominik Breider, Fabio Dondero AUF WELTREISE MIT DEN MILLIBILLIES ort Palais Podewil, GRIPS Theater, Klosterstr. 68, Mitte ◆ 14.00-19.00 UHR ➜ Auch Samstag, zur gleichen Zeit hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende ZEITGENÖSSISCHE KUNST Einzelausstellungen ◆ 16.00-18.00 UHR ort Künstlerhaus Bethanien, Kottbusser Str. 10, Kreuzberg DIETRICH BONHOEFFER UND MARIA VON WEDEMEYER ◆ 15.00 UHR Die Geschichte einer Sehnsucht in Texten und Tönen REFORMATION UND GEGENREFORMATION ort Bonhoeffer-Haus, Marienburger Allee 43, Charlottenburg Führung lesung Renate Wind ort Bode-Museum, Am Kupfergraben, Mitte 26 hinweis Eintritt 4 Euro, anmelden unter www.smb.museum.de ◆ 11.00-13.00 UHR ... TUE BUSSE UND TUE DIE ERSTEN WERKE Bonhoeffers Worte zur Reformationsfeier 1932 ort Bonhoeffer-Haus, Marienburger Allee 43, Charlottenburg vortrag Theologisch gedeutet von Axel Denecke, politisch gedeutet ◆ 15.00-16.30 UHR von Detlef Bald PROTESTANTISCHE SEELENLANDSCHAFTEN Das Kunstverständnis König Friedrich Wilhelms III. von Preußen – Führung ◆ 12.00-12.30 UHR ort Schloss Charlottenburg, Spandauer Damm 24, Tiergarten NOONSONG ZU EXAUDI hinweis Eintritt 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, tel. Voranmeldung: 030.32 09 10 ort Kirche am Hohenzollernplatz, Nassauische Str. 67, Wilmersdorf

◆ 15.00-17.00 UHR ◆ 13.00-14.00 UHR GEDENKEN. VERGESSEN?! INCENSE OF MUSIC Vergangenheitsbewältigung als Zukunftsmotor Syrische Klassik trifft auf barockes Cello ort Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Breitscheidplatz, Charlottenburg Olfaktorische Konzertreihe, geräuchert werden Wacholder und Weihrauch dabei Udo Baer, Traumaforscher, Sybille Fezer, Geschäftsführerin ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte Medica Mondiale, Florian Huber, Autor und Historiker, musik Mevan Younes (Buzuq), Mohamad Fityan (Nay, Kawalflöte), Nabil Moderation: Wolf Kaiser Hilaneh (Oud), George Saade (Perkussion), Maria Magdalena Wiesmaier (Cello) 27 ◆ 15.00-17.00 UHR gestaltung Dominik Breider, Fabio Dondero WEM GEHÖRT DIE LUTHERBIBEL? Zwischen Verkündigung und wirtschaftlichen Interessen ◆ 15.00-16.00 UHR ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten 100 JAHRE KUNST IN BERLIN dabei Christine Gerber, Neutestamentlerin, Paul Klimpel, Jurist, Führung Anna Carla Kugelmeier, Social Media Managerin, Christoph Rösel, ort Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124, Kreuzberg Generalsekretär Deutsche Bibelgesellschaft, Moderation: Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Deutscher Kulturrat ◆ 15.00-16.30 UHR #HEREISTAND ◆ 15.30-16.30 UHR Kuratoren-Führung KUNST IM DIALOG ort Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2, Mitte Bildwerke am Vorabend der Reformation Ein Kunsthistoriker und ein Religionswissenschaftler im Gespräch ◆ 15.00-18.00 UHR ort Gemäldegalerie, Matthäikirchplatz, Tiergarten IM ANFANG WAR DAS WORT hinweis Eintritt 8 Euro, anmelden unter www.smb.museum.de Fragmente einer Sprache des Glaubens ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten ◆ 18.30-20.30 UHR dabei David Gravenhorst, Schauspieler und Regisseur, Tobias Graven- GESPRÄCH: IM BLICK DIE ZUKUNFT horst, Domkantor, Georg Maria Roers SJ, Erzbischöflicher Beauf- Auf den Fundamenten der Tradition – Begegnung und Dialog tragter für Kunst und Kultur, Martin Rösel, Theologe, ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten Moderation: Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der EKD dabei Eva Isolde Balzer, Tänzerin, Andreas Feldtkeller, Religions- und Musikwissenschaftler, Saju George SJ, Pädagoge und Tänzer, ◆ 18.00-19.00 UHR Shri Sarvabhavana, Religionsgelehrter und Mystiker, GRAVITATION Moderation: Maria Moritz, Historikerin Choreografische Konzert-Performance zu Stabat Mater (G.B. Pergolesi) gestaltung Kunstplanbau ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte musik Mädchenchor der Singakademie zu Berlin, ◆ 19.00-20.30 UHR musikalische Leitung: Friederike Stahmer GESPRÄCH: EIN GOTTESHAUS IM SOZIALISMUS tanz Berlin Boyz – BBoy Marcio und BBoy Wilfried, Der Wiederaufbau des Berliner Doms Choreografie: Louise Wagner ort DDR Museum, Besucherzentrum, Karl-Liebknecht-Str. 1, Mitte vortrag Birgit Walter, Kunstpädagogin ◆ 19.00-20.30 UHR DEKALOG — LITERATUR UND MUSIK ZUM NEUNTEN GEBOT ◆ 19.00-20.30 UHR Auftragskomposition: Es ist dir gesagt worden (Michael Denhoff, Texte) FILM: LUTHER — EIN FILM DER DEUTSCHEN REFORMATION ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten Stummfilm (D 1927, rek. 2017, Regie: Hans Kyser, 83 min), Livemusik musik Irene Kurka (Sopran), Marika Gejrot (Cello), Lothar Knappe (Orgel), ort Filmmuseum Potsdam, Breite Str. 1A, Potsdam sprecher Roland Bonjour hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende kino-orgel Stephan von Bothmer ◆ 19.00-21.00 UHR LUTHER UND MICHELANGELO ◆ 20.00 UHR Entdeckung zu einer offensichtlichen Verwandschaft DEKALOG-FILMPREISVERLEIHUNG ort Ernst-Moritz-Arndt-Kirche, Onkel-Tom-Str. 80, Zehlendorf ZUM NEUNTEN GEBOT vortrag Josef Nolte, Theologe und Kunstwissenschaftler ort Martin-Gropius-Bau, Kinosaal, Niederkirchnerstraße 7, Berlin ◆ 20.00-22.00 UHR ◆ 20.00-22.00 UHR UNTERWERFUNG YUNUS EMRE — OP. 26, 1946 (A. A. SAYGUN) ortTERDeutsches Theater, Schumannstr. 13, Mitte Ökumene und interreligiöser Dialog in der Musik hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende ort Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt, Mitte hinweis Kostenpflichtig: Ermäßigung für Kirchentagsteilnehmende ◆ 21.00-21.30 UHR kunst Berliner Cappella, Mitglieder des Städtischen Konzertchors Winfridia FARBKLÄNGE Fulda, Kammersymphonie Berlin, musikalische Leitung: Kerstin Behnke Jazz-Andacht zum Tagesausklang ort Dorotheenstädtischer Friedhof 1, Kapelle, Chausseestr. 126, Mitte ◆ 21.00-21.30 UHR saxofon Birgitta Flick FARBKLÄNGE liturgie Pfarrerin Elisa Gebhardt Jazz-Andacht zum Tagesausklang ort Dorotheenstädtischer Friedhof 1, Kapelle, Chausseestr. 126, Mitte ◆ 20.30-22.00 UHR posaune Florian Juncker MITTEN IM LEBEN liturgie Pfarrer Jörg Machel Lieder von Senfl, Walter, Luther und Desprez ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte ◆ 21.00-22.00 UHR musik Calmus Ensemble, lautten compagney WERK FÜ R ORCHESTER 3 Eine interaktive Werkentstehung, räumlich begehbares Orchesterkonzert ◆ 21.00-22.30 UHR ort St. Elisabeth, Invalidenstr. 3, Mitte WENN MEIN MOND DEINE SONNE WÄR kunst Orchester der internationalen freien Szene Berlin, Zeig dich! Du siehst mich. Ein Ich und Du. Performance musikalische Leitung: Andreas Paolo Perger ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten musik Manickam Yogeswaran (Gesang), K S Rajkumar (Mirdangam), ◆ 21.00-22.00 UHR Varun Gowtham (Karnatische Flöte) PUBLIKUMSBESCHIMPFUNG tanz Eva Isolde Balzer, Dr. Saju George SJ, Mikko Jaeri Nach den Regeln der Kunst. Performance mit Zuschauern gestaltung Kunstplanbau ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten kunst Jan Philipp Fiedler, Autor, David Gravenhorst, Schauspieler MI und Regisseur, Kai Maertens, Schauspieler

◆ 11.00-12.00 UHR SAMSTAG,KUNST IM DIALOG 27.05. Bildwerke am Vorabend der Reformation Ein Kunsthistoriker und ein Religionswissenschaftler im Gespräch ort Skulpturensammlung im Bode-Museum, Am Kupfergraben, Mitte hinweis Eintritt 8 Euro, anmelden unter www.smb.museum.de

◆ 11.00-13.00 UHR SCHAMLOS BESCHÄMEN Shamestorms und Online-Pranger ort St. Matthäus, Matthäikirchplatz, Tiergarten dabei Dieter Thomä, Philosoph, David Gravenhorst, Schauspieler und Regisseur, Ingrid Brodnig, Autorin und Journalistin, Teresa Bücker, Redaktionsleiterin Edition F, Moderation: Ines Pohl, Chefredakteurin Deutsche Welle NE Das ganz andere erleben

Kunst lädt die Besucherinnen und Besucher des Kirchentages zu einer Entdeckungsreise ein

cherung gut? Als reformierte Christin, 28 die in einer Kirche ohne Kruzifix, ohne Kerzen und ohne Bilder zu Hause ist, habe ich ein bisschen Hemmungen, das auszuprobieren und mit Weihrauch zu hantieren. Aber genau da zu lädt die Künstlergruppe SCHAUM ein. Und wie I vereint sich jener Geruch von verräu- Ich liebe es, meinen E-Reader aus der cherten Pflanzen in einem Konzert mit Tasche zu ziehen und einzutauchen in Tönen und Klängen zum Gesamtkunst- KARTEN Licht jahre entfernte Welten. Mit Sci- werk für die Sinne? Was ist sonst un- UND PREISE en ce-Fiction lasse ich das Hier und Jetzt sichtbar und wird in der olfaktorischen ganz und gar hinter mir, beame mich Konzertreihe von Dominik Breider und ➜ Der Eintritt zu den Ausstellungen auf den Mars, in den Andromedanebel Fabio Dondero kunstvoll hervorgelockt? und Installationen von »Zeig dich! oder 2.000 Jahre in die Zukunft. Dieses Ob im Experiment mit oxidierenden Kultur zum Kirchentag« in den Ausbrechen, das Gewöhnliche überstei- Stoffbahnen von Bernd Aury oder am Kulturkirchen St. Elisabeth, St. gen und das ganz andere erleben, das ungewöhnlichen Ort wie in der Fried - Matthäus und Zwinglikirche ist frei. schafft Kunst. Und damit erfahren wir hofskapelle des Dorotheenstädtischen uns auch selbst ganz neu. Friedhofes – während die Kirchentags- ➜ Für alle weiteren über 2.000 Mit seiner Losung sagt der Kirchen- podien hart um Fak ten ringen und die Veranstaltungen des Deutschen tag: »Du siehst mich«. Und das Kultur- Gottesdienste nach der spirituellen Kom - Evangelischen Kirchentages gibt es programm antwortet: »Zeig dich!« – ponente forschen, findet die Kunst die eine gemeinsame Eintrittskarte. schon das ist großartig. schönsten, gewagtesten, provokantesten Ich bin als Kirchentagspräsidentin und mannigfaltigsten Formen, mich und ➜ Die kulturpolitischen Diskus- auf die Kraft des Wortes angewiesen, die anderen wahrzunehmen, genau hin- sionen in den Kulturkirchen um mit der Losung zu erklären, worauf zusehen, mir etwas zeigen zu lassen. Sie St. Elisabeth, St. Matthäus, Zwingli- es dem Kirchentag im Jubiläumsjahr der öffnet uns die Augen und nimmt uns kirche und Kaiser-Wilhelm- Reformation ankommt. Umso mehr be- mit in eine Welt, die das Gewohnte zu- Gedächtnis-Kirche können geistert mich, welche Weitungen diese rücklässt. ebenfalls mit einem Ticket des Kirchentages besucht werden. KUNST FINDET DIE SCHÖNSTEN, ➜ Museen und Theater, deren Ange- bote in dieser Zeitung veröffentlicht GEWAGTESTEN UND PROVOKAN- werden, gewähren den Teilnehmen- den des Kirchentages bei Vorlage TESTEN FORMEN, MICH UND ihrer Eintrittskarte entweder Ermä- ßigung auf den regulären Eintritts- DIE ANDEREN WAHRZUNEHMEN preis oder freien Eintritt.

Dauerkarte: 98 Euro Losung hier erfährt. Das Wort hat Künst- Das Programm »Zeig dich! Kultur zum Ermäßigte Dauerkarte: 54 Euro lerinnen und Künstler inspiriert. Mit Kirchentag« ist ein Teil der weit über Förderkarte: 26 Euro ihren Installationen, Projekten und Auf- 700 Kulturveranstaltungen des Kirchen- Familienkarte: 158 Euro führungen übersetzen sie es, spielen da - tages. Ich bin überwältigt und dankbar Tageskarte: 33 Euro mit, verdichten es. Sie stellen Fragen, er- angesichts der riesigen Zahl von ehren- Ermäßigte Tageskarte: 18 Euro möglichen Annäherung und verlocken amtlich Mitwirkenden im Kulturpro- Abendkarte (ab 16 Uhr): 16 Euro so die Besucherinnen und Besucher des gramm. Auf 55 Bühnen bringen sie Ber- ILLUSTRATIONEN: FATIH ALAS, SCHAUM Kirchentages, auf eigene Entdeckungs- lin zum Klingen, Staunen, Lachen und VERKAUFSSTELLEN LOGO: JEAN-PAUL LAUE reise zu gehen: Sieht mich jemand? Wie Applaudieren. Das ist ein unbezahlbares ➜ www.kirchentag.de nehme ich die Welt wahr? Wer zeigt Geschenk an den Kirchentag und die Be- ➜ Telefon (030) 400 339 100 sich? Kommt es eigentlich auf mich an? sucherinnen und Besucher. ➜ www.visitberlin.de Das würde ich gern erleben und mich im Während des Kirchentages, mit die- begehbaren Orchester bewegen, das An- sem Kulturprogramm, wird mein E-Rea- LEISTUNGSUMFANG HERZLICHE EINLADUNG dreas Paolo Perger zum Klingen bringt. der definitiv in der Tasche bleiben. ➜ Alle Karten beinhalten einen ZUM FESTGOTTESDIENST Nur wenn ich mich nähere, spielt eine CHRISTINA AUS DER AU Fahrausweis für den ÖPNV in Berlin. Nach vier Tagen Programm in Berlin findet Musikerin auf ihrem Instrument weiter. ➜ Zu allen Karten außer Tages- der Kirchentag seinen Abschluss mit einem Wie mache ich auf mich aufmerksam? und Abendkarten gibt es eine großen Festgottesdienst auf einer Elbwiese Tut womöglich et was Selbstbeweihräu- Tagungsmappe mit Programm- in Wittenberg, mit Blick auf Schlosskirche heft, Stadtplan und Liederbuch. und Stadtkirche. ➜ Christina Aus der Au, Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, schätzt es, Menschen aus aller Welt feiern 500 Jahre Dinge zusammenzudenken: Neurowissenschaften und Religion, universitäre Theologie und ERMÄSSIGUNGEN Reformation. Bunt, vielsprachig, hoffnungsvoll. kirchliche Praxis vor Ort. Deswegen ist sie Geschäftsführerin des Institutes für Kirchen- ➜ Ermäßigung erhalten Menschen Von Angesicht zu Angesicht. entwicklung in Zürich und lehrt als Professorin an der Uni in Basel. Auf den Dialog kommt bis einschließlich 25 Jahre und über es ihr an — Austausch, Begegnung und neugierige Fragen sollen den Kirchentag ausmachen. 65 Jahren und Menschen, deren SONNTAG, 28. MAI 2017, 12 UHR wirtschaftliche Lage eine Ermäßi- Weitere Informationen: gung erfordert, zum Beispiel Men- www.kirchentag.de/ schen mit Behinderung, Studie- festgottesdienst rende, Rentnerinnen und Rentner, wenn sie einen Nachweis erbringen können.

➜ Personen mit Merkzeichen »B« im Schwerbehindertenausweis erhalten für eine Begleitperson WIR DANKEN UNSEREN UNTERSTÜTZERN WIR DANKEN UNSEREN SPONSOREN eine kostenfreie Dauerkarte.

➜ Eine Förderkarte erhalten bei ent- sprechendem Nachweis Grund- sicherungsempfängerinnen und -empfänger, ALG-II-Bezieherinnen und -bezieher und Asylbewerberin- IMPRESSUM haus Berlin), Kathleen Pracht (Lette Verein), Bernd Weingart, Maximilian Meisse, nen und -bewerber. Herausgeber: Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Achim Kleuker, Saturia Linke (Staatliche Museen zu Berlin), cinemadirect, Klaus Oberlausitz (EKBO), Georgenkirchstr. 69-70, 10249 Berlin, im Rahmen Kowalski (Geld macht Kunst), Reinhard Saczewski (100 mm, Staatliche Museen ➜ Familienkarten gelten für Eltern, des Deutschen Evangelischen Kirchentages Berlin – Wittenberg 2017 zu Berlin, DDR Museum), David Baltzer (Grips Theater), St. Thomas, Hans Bach Elternteile, in Partnerschaft leben de V.i.S.d.P.: Bernd Krebs (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg), Bildwerk (Stif- Erwachsene oder Großeltern mit Redaktion: Olaf Zimmermann (Chefredakteur) tung Topographie des Terrors), Museum Nikolaikirche (Sankt Luther), Guardini Kindern bzw. Enkelkindern bis Amet Bick, Ulrike Mattern, Heide Stauff Galerie, Filmmuseum Potsdam 25 Jahre. Jedes Familienmitglied Gestaltung, Layout und Satz: Till Kaposty-Bliss (Kurznachzehn Verlag GmbH) Illustrationsnachweis: Fatih Alas, Bernd Aury, Jean-Paul Laue, Jörg Laue, Andreas bekommt eine eigene Karte, mit der Verlag: Wichern-Verlag GmbH, Georgenkirchstr. 69-70, 10249 Berlin Paolo Perger, post theater, SCHAUM, André Werner es sich unabhängig auf dem Kir- Lithografie: Sten Fischer chentag und mit den öffentlichen Vertrieb: Sabine Hoffmann, Wichern-Verlag Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Verkehrsmitteln bewegen kann. Druck: Berliner Zeitungsdruck GmbH Nachdruck nur mit Genehmigung der Autorinnen und Autoren, Fotografen, Illus- Fotonachweis: Stephan Pramme (Kulturkirchen, Titel), Sebastian Runge (Konzert- tratoren und des Verlages. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.