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MITTEILUNGEN des Institutes für Bodenforschung und Baugeologie Abteilung Baugeologie Universität für Bodenkultur Wien

SONDERHEFT 1

OTTO FITZ EINE SAMMLUNG ERZÄHLT

Beitrag zu Inhalt und Geschichte der Mineralien- und Gesteinssammlung an der Abteilung Baugeologie des Institutes für Bodenforschung und Baugeologie, Universität für Bodenkultur Wien

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Wien, 1993 OTTO FITZ

•• EINE SAMMLUNG ERZAHLT

Beitrag zu Inhalt und Geschichte der Mineralien- und Gesteinssammlung an der Abteilung Baugeologie des Institutes für Bodenforschung und Baugeologie, Universität für Bodenkultur Wien

Herausgeber: E.H. WEISS B. SCHWAIGHOFER

Wien, 1993 Gedruckt mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung in Wien, sowie durch einen Beitrag von: DIE ERSTE Österreichische Spar-Casse-Bank, Filiale Wien 13, Feldkellergasse 8

Für den Inhalt ist der Verfasser, Dipl.-Ing. Otto Fitz, Cuviergasse 44, 1130 Wien, verantwortlich.

Bezugsanschrift: Inst. für Bodenforschung und Baugeologie Abteilung Baugeologie Universität für Bodenkultur Wien 1180 Wien, Gregor Mendel-Straße 33

Druck und Herstellung: Universal Druckerei Leobcn, 8700 Leoben, Gösser Straße II,

Gestaltung Umschlag u. Titel: Helene Heller, Renatc Klima

Umschlagbild: Sammlungsetikette des Kronprinzen Rudolf, 1866; Originalformat

Zahl der Abbildungen: 169 und 3 Tabellen, 2 Farbtafeln

Alle Rechte für In- und Ausland vorbehalten.

ISSN 10 21-7531 Vorwort

\.iJr üher dreißig Jahren fanden Archäolof?en am Maf?dalensberg in Kärnten zwei sehr schöne Berg­ kristalle, vermutlich aus der Tauernref?ion stammend, die ein Römer in seinem Gehäuse aufbewahr­ te und so zum ältesten Nachweis eines bewußten Sammlers in unserem Lande wurde. In der Hoch­ blüte des mittelalterlichen Berf?baues haben sicher Berf?knappen und Montanisten wertvolle Erzstu­ fen und edle Kristalldrusen f?esammelt - nur sind sie in Verf?essenheit f?eraten oder verloren gegan­ gen. Erst in der Neuzeit wurden systematische Sammlungen anf?e[ef?t oder Schaustücke aus ästheti­ schen Gründen ausf?estellt und entstanden die Sammlungen in den diversen Museen der alten Kron­ länder Österreich-Unf?arns. Die Vermehrung und essentielle Ausrichtung erfolgte durch Spenden, Nachlässe und Ankäufe.

Etwa um I 885 wurde an unserer, nunmehr 120 Jahre alten Universität für Bodenkultur der Grund­ stock einer f?eologisch-mineralogischen Sammlung gelegt und besonders durch Bestände aus dem Nachlaß von Kronprinz Rudolf von Habsburg-Lothringen derart aufgewertet, daß sie zu den wert­ vollsten Mineralien- und Gesteinssammlungen an Österreichs Universitäten zählt. Seit dieser Zeit befinden sich die Minerale, Gesteine und Kostbarkeiten sammlungsgeschichtlicher Besonderheiten in den Pultvitrinen der baugeologischen Abteilung und bereichern als erdwissenschaftliches Kultur­ gut die Gemäuer unserer Alma mater viridis.

Wie aus den Ausführungen des Herrn Dipl.-Ing. Otto Fitz hervorgeht, waren mühsame Recherchen notwendig, die Ursprünge der Exponate und deren Bestimmungen aufzuspüren. Der Bergingenieur und Mineralienkenner mit sammlungshistorischem background hat mit persönlichem Engagement die gesamte Sammlung gesichtet und in den Jahren 1987 bis 1989, die Neuinventarisierung und anschließend die geschichtliche Bearbeitunf? vorf?enommen, wobei er sich auf die Etikettenfolgen in den einzelnen Exponatbehältnissen konzentrierte. Damit zeif?te er den historischen Wert zahlreicher Stücke erst auf

Wir bedanken uns bei HerrnDipl.-Ing. 0. Fitzfür seine mit Ausdauer, Geduld und Sachkenntnissen getragene Aufarbeitung unserer Sammlung und für die von ihm einf?ebrachten Zeitaufwendungen. Möge dieses Sonderheft Einblick in die Wunder der Natur und in die Kultursphäre altösterreichi­ scher Tradition vermitteln; dem Autor wünschen wir für seine Schrift die gebührende Anerkennunf? durch die Leser.

Mit Glück auf! --

Prof. Dr. E.H. WEISS EINLEITUNG

Am Institut für Bodenforschung und Baugeologie der Universität für Bodenkultur Wien befindet sich in der Abteilung für Baugeologie, Ordinariat Univ.Prof.Dr.E.H.Weiss, eine der historisch wert­ vollsten Mineralien- und Gesteinssammlungen Österreichs. Dies kann als Resümee einer mit dem Institut 1987 begonnenen Durchsicht und Neuinventarisierung festgestellt werden. Da in der qualitativ guten, aber nicht musealen Sammlung teilweise noch vollständig vorhandene Etikettenfolgen mit genaueren Angaben vorliegen, konnte in vielen Fällen der Ursprung der Stücke zurückverfolgt und geklärt werden. Einige gehen in ihrer Geschichte bis in das ausgehende 18.Jahr­ hundcrt zurück. Die meisten alten Stücke stammen aus dem Nachlaß des vor über I 00 Jahren verstorbenen Kron­ prinzen und Erzherzogs Rudolf von Habsburg-Lothringen. Kleinere Bestände stammen aus den al­ ten Sammlungen des sogenannten Montanistischen Museums der k.k.Hotkammer in Münz- und Bergwesen, der dieser nachfolgenden k.k.Geologischen Reichsanstalt, dem k.k.polytechnischen In­ stitut und der Technischen Hochschule sowie von Händlern und Legaten aus dieser und jüngerer Zeit im In- und Ausland, vor allem von der Mineralienniederlage der Freiherger Bergakademie und von berühmten Sammlern.

Leider ist erst in den letzten Jahrzehnten ein zunehmendes Verständnis für alte Sammlungen auf al­ len in Betracht kommenden Ebenen festzustellen; so manche wertvolle Sammlungszettel und sogar Inventarunterlagen wurden da und dort verloren, vernichtet, vergessen. Heute wird wohl schon all­ gemein der historische Wert alter geowissenschaftlieheT Sammlungen geschätzt und bestimmte Stücke und Etiketten richtigerweise wie hochwertige Antiquitäten und - wenn nachweisbar - als Au­ tographen betrachtet, die es zu erhalten und zu schützen gilt. Darüberhinaus sollte in vermehrtem Maße als bisher über alte Sammlungen, ihre Aussage in histori­ scher und kulturhistorischer Sicht, ihre Erhaltung und gesonderte Schaustellung publiziert werden. Die enorm gestiegene Zahl der Mineraliensammler hat auch in diesem Kreise eine erfreuliche Auf­ wertung alter Sammelstücke und deren Dokumentation bis hin zur alten Fachliteratur gebracht. Eine breitere Kenntnis möglichst vieler alter Sammlungsunterlagen mit großem geographischen und zeit­ lichen Bereich erscheint erforderlich.

Diese Arbeit sollte dazu beitragen, bestehende Lücken in der mineralogisch-historischen Fachlitera­ tur zumindest für einen speziellen Bereich und Zeitabschnitt zu verkleinern. Tiefe und Menge der aus Literatur und aus Archiven erarbeiteten historischen bzw. biographischen Daten sind unterschiedlich. Weniger bekannte Details über Persönlichkeiten oder Institutionen wur­ den ausführlicher wiedergegeben, bekanntere reduziert.

Die Mineralbeschreibungen sind bewußt knapp und im allgemeinen ohne besondere fachliche De­ tails erfolgt, da die meisten Fundortangaben ohnedies nur allgemein vorhanden, diese Vorkommen aber geläufig sind. In der Fachliteratur liegen weitere Informationen vor. Der historische Inhalt ist hier wesentlich gewichtiger. Die meisten Sammlungsetiketten sind in Originalgröße abgebildet. Ge­ ringl'ügig verkleinerte sind mit Anmerkung (vkl.) gekennzeichnet. Die Anmerkungen befinden sich im Anhang des jeweiligen Kapitels. Die Farbabbildungen wurden im Anhang 4, vor dem Register, zusammengefaßt.

Die vorliegende Arbeit soll Geowissenschafter, Montanisten, Historiker und Sammler anregen, an­ geschnittene Themen aufzugreifen, zu vertiefen oder zu korrigieren. Sie soll aber auch als Quelle für wenig zugängliche und einige neue Informationen sowie für Nachschlagezwecke dienen. INHALT

I. Universität für Bodenkultur Wien- kurze Übersicht über Lehre und Forschune in Geowissenschaften

1.1 Sammlungen der Abteilung Baugeologie - kurzer Überblick 2 1.1.1 Mineralien, Meteoriten, technische Produkte 2 1.1.2 Gesteine 5 1.1.3 Allgemeine Geologie, Petrologie, Fossilien 6

2. Zur Geschichte der Sammluneen und auseewählter Stücke 7

2.1 Grundsammlung, F.v.Hochstettcr, F.v.Haucr, G.A.Koch, 7 1872-1889

2.1.1 F. v .Hochstet er das k.k.polytechnische Institut, 7 t , die k.k.Technische Hochschule 2.1.2 F.v.Hauer, das k.k.Montanistische Museum und 10 die k.k.Geologische Reichsanstalt

2.2 Sammlung des Kronprinzen und Erzherzogs 10 Rudolf von Habsburg-Lothringen, 1889

2.2.1 Die Mineralien- und Gesteinssammlung des Kronprinzen 14 2.2.1.1 Die Voretiketten zur Mineraliensammlung 14 2.2.1.2 Mineralien aus dem Catalogus Stützianus, 16 1797- 1806 20 2.2.1.3 Mineralien aus dem k.k.Mineralien- Kabinett, inventarisiert 1816-1840 2.2.1.4 Mineralien aus der Sammlung V an der Nüll, 23 beschrieben von F.Mohs I !l04 2.2. 1.5 Ein aus dem "Brasilianischen Museum" 25 des k.k.Naturalienkabinetts, 1821.-1836 2.2.1.6 Mineralien von .S.Grüner Eger 1840, Verbindungen 26 J , zu J.W.Gocthc, Kammerbühl und Haslau 2.2.1.7 Der sogenannte Meteorfall von lvan in Ungarn. 28 10.8.1841

2.2.2 Die Geologisch-paläontologische Sammlung des Kronprinzen 29

2.2.3 Der geowissenschaf'tlichcUnt erricht des Kronprinzen, 1866- 1 !l75, 30 und anschließende einschlägige Aktivitäten

2.2.4 Ort und Unterbringung der Geosammlung des Kronprinzen 33

2.2.5 Der Weg der Geosammlungen nach dem Ableben Rudolfs 34

2.3 Die Sammlungen an der Hochschule für Bodenkultur, 36 1890-1945

2.3.1 Die Ära .A.Ko h 1890 - 191 1 36 G c , 2.3.1.1 Adolf Friedrich 36 2.3.1.2 Oskar Simony 36 2.3.1.3 F.Durig 36 2.3.1.4 Franz Kossmat 36

2.3.1.5 "Regno D'Italia" 36 2.3.2 Die Ära A.Till, W.v.Lciningcn-Wcstcnhurg und 38 A.Till und E.H.Hihsch, 1912- 1921

2.3.2. 1 Legate des Naturhistorischen Museums, Wien 38 2.3.2.2 Legate von Franz Hafferl 39 2.3.2.3 Stücke aus der Sammlung Ferdinand Seeland 39 2.3.2.4 Legate von der k.k.Salinendirektion Kalusz 39 2.3.2.5 Diverse Legate, ohne nähere Details (vor 1918) 40

2.3.3 Die Ära A.Hirnrnelbauer, 1921-1927 40

2.3.3.1 Legate aus dem Nachlaß R.v.Görgey 41 2.3.3.2 Legate aus dem Nachlaß J.Rumpf 42 2.3.3.3 Zugänge von der Mineralienniederlage der Bergakademie /Sachsen 42 2.3.3.4 Geologisches Institut der Universität Wien 42 2.3.3.5 Legat der -KötlacherEisenbahn- und Bergbaugesellschaft 42

2.3.4 Oie Ära L.Kölbl, 1927-1935, A.Till, 1935-1938 und W.Kubiena, 1939-1945 44

2.4 Die Sammlungen an der Hochschule rür ßodenkultur, 1945-1975, 46 bzw. an der Universität f'ür ßodenkultur, 1975-1989

2.4.1 Oie Ära A.Till, 1945-1951 46

2.4.1.1 Legate 46

2.4.2 Die Ära J. Fink, 1952- 1 967, und H.Franz, 1952-1972 47

2.4.2.1 Diverse Legate 48 2.4.2.2 Sammlung des Fürsten Prosper von Sinzendorf ( 1751-1822) 48

2.4.3 Die Ära E.H.Weiss, ab 1972 49

2.5 Der Mineralienhandel- Umfang, Bedeutung, Preise 49

2.5.1 Mineralienhandel in Wien 49

2.5.1.1 Norbert Moraweck 50 (auch Muraweck, Morawek) 2.5.1.2 Augustin 50 2.5.1.3 Or.med.Jakob Andreas Baadcr 50 (auch Bader) 2.5.1.4 Ernst Baadcr (auch Bader) 52 2.5.1.5 Muralt's Naturalienhandlung 52 2.5.1.6 Or.Leopold Eger (Or.L.Eger) Mineralien-Naturalien und Münz-Comptoir 52 2.5.1.7 Josef Erber, Mineralien- u.Naturalienhandlung 53 2.5.1.8 Julius Böhm, Mineralien Comptoir 53 2.5.1.9 Anton Otto, Mineralienhandlung 55 2.5.1.10 Cornelius Oitscheiner Mineralien-Comptoir 55 2.5.1.11 Adolf Pichlers Witwe & Sohn, Lehrmittelanstalt 55 2.5.1.12 Alb.Jäger, Mineralien-Handlung 56 2.5.1.13 Anton Bcrgcr, Mödling 56 2.5. 1.14 Carl Prüfer 58 2.5. 1.15 Michael Preger 58 2.5.1.16 Samuel Egger, Mineralien und Antiquitäten 58 2.5. 1.17 G.A.Becker 59 2.5.1.18 Otto Harding, Mineralien 59 2.5.1.19 Abraham Anton & Hartwich Clemens 59 2.5.1 .20 Leonard & Forster 59 2.5. 1.21 Lehnnittelzentrale 60 2.5.1 .22 Alois Lorber, Lehnniltel 60

2.5.2 Der Mineralienhandel außerhalb Wiens 60

2.5.2. 1 J.H.Schildbach, Marienbad 60 2.5.2.2 Bergingenieur F.Kretschmer, Sternberg 60 2.5.2.3 Lehrerklub für Naturkunde, Brünn 61 2.5.2.4 Magyar Asvanyraktar, Themak Ede, Tamir, Temesvar 61 2.5.2.5 Samuel Egger, Budapest 61 2.5.2.6 Dr.F.Krantz. Rheinisches Mineralien-Kontor, Bonn 61 2.5.2.7 Böhm & Wiedemann, München 62 2.5.2.g Arthur Kusche GmbH, München 62 2.5.2.9 Bayer. Petrefacten und Mineralien Comptoir, Friedrich Kohl, München 62 2.5.2.10 Dipi.Ing.W.Mauchcr, München 63 2.5.2. 11 Johannes Brunner, Magdeburg 63 2.5.2. 12 C.A.F.Kahlbaum, Berlin C. 63 2.5.2.13 William Weigand, Berlin-Wilmersdorf 63 2.5.2. 14 Dr.Dohm, Gcogn.Eifelmuseum, Gerolstein 63 2.5.2. 15 Erik A.Gude, Christiania 63 2.5.2. 16 Nordiska Mineralier Dr.Gust.Flink, Finja, Schweden 63

2.5.3 Preise und Versuch einer heutigen Bewertung, Tabellen I, 2, 3 64

Anhang I Bildnachweis 69

Anhang 2 Literaturverzeichnis 69

Anhang 3 Danksagung 72

Anhang 4 Farbabbildungen 75

Anhang 5 Personen- und Händlerregister 78 - 1 -

UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR WIEN - KURZE ÜBERSICHT 1.0 ÜBER LEHRE UND FORSCHUNG IN GEOWISSENSCHAFTEN

Im Jahre I 805 wurde das k.k.Forstinstitut in Purkcrsdorr ers Berufung an die Wiener Universität als Nachfolger bei Wien gegründet, 1812 erfolgte die Umwandlung in von Friedlich Bcckc folgt 1928 - 1935 Leopold Kölbl die Forstlehranstalt Mariabrunn, bis I 867 als f"orstliche mit dem promovierten Absolventen der Hochschule Mittelschule, dann als Forstakademie im Range einer Hans Wieseneder als Assistent. Nach der Berufung von Hochschule bis 1875. L.Kölbl an die Universität München 1935 übernimmt 1872 erfolgte die Errichtung der k.k.Hochschule fü r Bo­ A.Till bis 1938 die Lehrkanzel als o.Professor einsch­ denkultur im Palais Schönborn, Wien VIII, Laudongas­ ließlich der Bodenkunde. 1938 - 1945 wird er durch den se 17, zunächst nur als landwirtschaftliche Sektion als Bodenkundler Walter Kubiena abgelöst. Ersatz für die durch den Ausgleich mit Ungarn 1867 verlorengegangene k.k.Lehranstalt in Ungarisch-Alten­ Nach Kriegsende, 1945, übernimmt wieder A.Till die burg (Mosonmagyar6var). 1875 übersiedelte die Fächer Bodenkunde sowie Geologie einschließlich Mi­ Forstakademie Mariabrunn als forstliche Sektion der neralogie und Petrographie, mit der unmittelbar dem Hochschule nach Wien VIII, Skodagasse 17. 1883 wur­ Kriegsende folgenden schweren und verdienstvollen de als dritter Studienzweig die Kulturtechnik gegründet. Aufbauarbeit an Lehre und Sammlung, bei der ihn vor 1896 erfolgte der Bezug des neuen Hochschulgebäudes allem die - noch später genauer beschriebenen - Mitar­ in Wien Oherdöbling, heute 18., Gregor Mendel-StraBe beiter Herwig Holzer, Julius Fink und Günther Frasl 33, 1919 wurden bereits I 800 Hörer verzeichnet. 1945 wesentlich unterstützen. Nach A.Till folgen 1951 - 1952 kam als vierte Studienrichtung Gärungstechnik hinzu. J.Fink als Supplent und Herbert Franz bis I 962 als ao., 1969 wurden die Studienrichtungen Landwirtschaft, bis 1972 als o.Professor. Zu seinen Mitarbeitern zählt Forst- und Holzwirtschaft, Kulturtechnik und Wasser­ weiterhin J.Fink bis zu seiner Berufung als Ordinarius wirtschaft sowie Lebensmittel- und Biotechnologie fe st­ für Physische Geographie und Länderkunde an die Uni­ gelegt. versität Wien 1969. 1975 wurde die Hochschule zur Universität ohne Fakul­ tätsverfassung, aber mit Fachgruppengliederung erho­ 1967 werden die Fachgebiete Geologie und Bodenkun­ ben. Später kamen neue Aufbaustudienrichtungen hin­ de durch die Schaffung eines Extraordinariates für Geo­ zu, wie Landschaftsökologie und -gestaltung. Wildbe­ logie getrennt. Der Geologe Günther Frasl, der seit 1950 wirtschaftung, Naturschutz. Technischer Umweltschutz am Institut ist, habilitiert 1955, wird 1963 ao.Professor sowie Ingenieurgeologie. und 1967 zum Ordinarius für Geologie an die neuge­ Steigende Hörerzahlen - heute über 6000 - und der pro­ gründete Universität in Salzburg berufen. gressiv steigende Lehr- und Forschungsaufwand he­ wirkten mehrere räumliche Erweiterungen seit dem Be­ An das Institut kommen die Geologen Bernd Schwaig­ zug des Hauptgebäudes, doch leidet die Universität heu­ holcr und Gunter Riedmüller als Assistenten. 1972 Le unter extremem Raum- und Fachpersonalmange I. (I) wird, I 00 Jahre nach der Gründung der Hochschule, das bisherige Institut für Geologie und Bodenkunde in Insti­ Lehre und Forschung in den geowissenschaftliehen tut für Bodenforschung und Baugeologie umbenannt. Fächern Mineralogie, Petrographie und Geologie begin­ Der Geologe Ernest H.Weiss wird zum Ordinarius für nen an der Hochschule 1872 durch Ferdinand v. Hoch­ Geologie berufen. Nach der Emeritierung von H.Franz stetter. gefolgt von Franz v. Hauer bis 1885, dann liest übernimmt der Bodenkundler Winfried E.H.Bium 1977 der schon seit 1882 als Privatdozent unter diesem tätig das Ordinariat für Bodenkunde. gewesene Gustav Adolf Koch - bereits als ao.Professor. Er widmet sich neben der traditionellen "Geognosie" - Schwerpunkte im Lehrprogramm der Abteilung Bauge­ wie schon Jahre vorher F.v. HochsteUer an der Techni­ ologie sind der Aufbau der Erde, die Grundausbildung schen Hochschule - auch ingenieurgeologischen Proble­ in Mineralogie und Petrologie mit Praktikum, allgemei­ men; ne Geologie, Landformenkunde in Österreich und die Beziehungen zum geologischen Untergrund, Ingenieur­ 1899 wird er o.Profcssor und seine Lehrbefugnis auf" geologie; weiters werden Vorlesungen für technische Bodenkunde erweitert. Von 1912 - 1914 übernimmt als Gesteinskunde, Tunnelbaugeologie, Gesteinsverwitte­ Supplent Alfred Till die Vorlesungen, 1914 - 1918 ge­ rung und Bodenbildung, Tonmineralogie geboten sowie meinsam mit W.v. Leiningen-Westenburg. Von 1919 - Exkursionen und baugeologische Vortragsreihen 1921 lesen wegen der hohen Hörerzahlen A.Till und der (W.E.H.BLUM & E.H.WEISS, 1983, S.57-66). emeritierteProf essor der landwirtschaftlichen Akademie in Tetschen-Liebwert Josef Emanuel Hibsch getrennt Der Forschungsumfang umfaßt baugeologische Kartie­ für die Studenten der Land- und Forstwirtschaft. rungen und Projekte, auch für Hohlraumbauten, sedi­ mentologische und hydrogeologische Untersuchungen. 1921 - 1927 leitet Alfred Himmelbauer die Lehr- und Die trotz steigender Hörerzahlen und unzureichender Forschungstätigkeit in Geognosie mit Schwergewicht personeller, räumlicher und finanzieller Möglichkeiten auf Petrographie, Labor- und Sammlungserweiterungen, erreichte Ausstattung mit modernsten Labor -und For­ ab 1924 mit L.Kölbl als Assistenten. Nach Himmelbau- schungseinrichtungen (wie Röntgendiffraktometer-An- -2-

Iage, Rasterelektronen-Mikroskop u.a.) ermöglicht die die Geologie mit ihren Basisdisziplinen Mineralogie praktische Anwendung der Forschungsentwicklung und Petrographie am hiesigen Institut eine weit über die auch in technisch-naturwissenschati:lichen Randgebieten Lehrziele als Grundwissenschaft hinausgehende Bedeu­ und in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Pro­ tung erlangt. bleme des Umweltschutzes werden mannigfaltig und eingehend bearbeitet; aktuelle Bedeutung erlangt zuneh­ Anmerkungen: mend der Forschungsumfang für die Standortsbestim­ (I) Nach Vorlesungsverzeichnis 19R7/RR der Universität Für Hoden­ mung und Überprüfung von Mülldeponien. Damit hat kultur Wien (in der Folge abgekürzt Boku ). S.l2. 13

1.1 SAMMLUNGEN DER ABTEILUNG BAUGEOLOGIE - KURZER ÜBERBLICK

Heute sind im Abteilungsbereich folgende Sammlungen vorhanden:

Mineralien, Meteoriten und technische Produkte (ca. I X50 Stück) Gesteine ( ca. I 000 Stück) Allgemeine Geologie, Petrologie, fossilien (ca. ROO Stück) Praktikumsammlung

1.1.1 MINERALIEN, METEORITEN, TECHNISCHE PRODUKTE

Seit 1974 sind im 2.Stock des Justus v. Licbig-Hauses Eine zweite Nummernserie, fallweise eingetragen, ist bei den dortigen Institutsräumen sechs Ladenschränke noch nicht geklärt. Diese Etikellen wurden noch, solan­ mit Aufsetzpultvitrinen sowie eine Wand-Hängcvitrine ge der Vorrat reichte (ca. 1970), verwendet (Abb.28, (für große Schaustufen und Fossilien) untergebracht. 104). Die Möbel stammen überwiegend aus der Neueinrich­ Im Zuge der mit dem Institut erfolgten Neuinventarisie­ tung 1896. rung seit 1987 wurden neue Etiketten gedruckt (Abb.30) und dem neuen Inventar entsprechende Klebenummern

Die systematische Mineraliensammlung ist nach verwendet. Gleichzeitig erfolgte eine generelle Reini­ G.TSCHERMAK & F.BECKE 1922 geordnet mit eini­ gung und vereinzelte Berichtigung in der Systematik gen späteren Korrekturen. In den Pultvitrinen sind auch nach H.STRUNZ 1977. Die Halogenide waren schon noch 26 gute und typische Stufen nach äußeren Kenn­ früher vor die Oxide gesetzt worden. zeichen und 17 Beispiele zur Kristallographie ausge­ stellt. Die meisten Sammlungsstücke weisen ein Format Die Systematiksammlung enthält ca. 300 Spezies und von ca. 6x5 cm bis I Ox7 cm auf und sind in handelsübli­ zeichnet sich durch eine für die hiesigen Institutsbelan­ chen, mit meist schwarzem Papier beklebten, Samm­ ge stets ausreichend gewesene Breite aus. lungsschachteln untergebracht; einige sind an der Kante goldfarben gerändelt - sie könnten zum überwiegenden Von den ca. 1850 Mineralien sind: Teil aus den Jahren nach 1921 stammen. Besonders gut bewährt haben sich die in den Pultvitrinen verwendeten 3% Elemente doppelbödigen Schachteln mit schräger Stirnllächc für 12% Sulfide Einschubkärtchen, die um 1930 schon verwendet wur­ 4 % Halogenide den (Abb.91 ). In diesen Zwischenböden konnten wert­ 17 % Oxide und Hydroxide volle alte Voretiketten - sofern sie nicht schon vorher 16% Nitrate, Karbonate, Borate beschädigt waren - vor Versehrnutzungoder Zerstörung, 7 % Sulfate, Chromate etc. auch durch säurebildende Sulfide, verschont bleiben. 7 % Phosphate, Molybdate, Walframate 30% Silikate Die Stücke waren, mit Ausnahme der aus der Samm­ lung des Kronprinzen Rudolf stammenden, ohne Klebe­ Durch das, zumindest seit A.Himmelbauer, mengen­ nummern, jedoch mit Etiketten im Format 7,5 x 4,5 cm mäßig zu den Gesteinen bzw. gesteinsbildenden Mine­ mit der Beschriftung "Geognosie, Hochschule für Bo­ ralien verlagerte Schwergewicht der Sammlungserwei­ denkultur" und mit Inventarnummern versehen, die dem terung ist die Gesamtsammlung als durchaus den Erfor­ von ca. 1921-1938 geführtem Inventar entsprechen. dernissenentsprechend anzusehen. -3-

Die regionale Zuordnung der Mineralfundorte zeigt fol­ hin genannten Kriterien - ohne Rücksicht auf den histo­ gende Verteilung: rischen Wert.

38 c;c für Östen·eich, Südtirol und Trentino. wobei be­ Die nachfolgende Auflistung besonders erwähnenswer­ sonders die Erzlagerstätten, wie Bleiberg, Raibl, ter Mineralien enthält in Kurzform Benennung, fallwei­ Mies, Hüttenberg und Eisenerz. überwiegen. Mi­ se Kristallform und -dimension, Begleitmineralien oder nerale des Fassatales, der Seisenihn und des Zit­ -gcsteinc, Stückgröße (zwischen Klammern), wenn sie Iertales sind überdurchschnittlich vertreten. Nur außerhalb der gebräuchlichen Handstückgröße 5x6 bis

ncucrc Stücke - nach 1945 eingegangen - weisen 7 X I 0 cm fällt. Nach der rundortangabe folgen fallweise eine breitere Streuung, insbesonders aus der Herkunftsangabe, Erwerbsjahr, Preis und zuletzt (zwi­ Böhmischen Masse und den Hohen Tauern.auf. schen Klammern) die lnventarnummer. 25 % sind alpiner Herkunft. 15 % der Stücke stammen aus Böhmen und Mähren. besonders aus Pribram. dem Erzgebirge, dem Böhmischen Mittelgebirge und Mährisch­ Gebräuchliche Abkürzungen sind: Schlcsicn.

14 Cßi, stammen aus dem deutschen Raum. wie Bayern. X Ein7.clkristalL lose oder auf bzw. in Schwarzwald, Rheinisches Schiefergebirge. I Iarz. Muuergestein oder ''Matrix"

Sächsisches Erzgebirge. XX Kristalle, Kristalldrusen oder -gruppen 8% sind aus Italien. vorwiegend aus Elba. vom Yesuv Zw Zwillingsbildung von Kristallen und aus Sizilien. KR Herkunft Sammlung Kronprinz Rudolf 8 % vom slowakisch-ungarisch-rumänischen Karpa­ s Schilling tenhogcn, wie z.B. Schemnitz etc., K Kronen o % aus außereuropäischen Ländern, vorwiegend aus fl Gulden den USA, II Spitzenqualität 6 % aus Skandinavien und !stand, vorwiegend Silikate (M) Inventarnummer klassischer Fundorte in Norwegen, Schweden und lsland. Alle übrigen Abkürzungen sollten verständlich sein. 5 % vertei len sich auf durchwegs bekannte Fundorte x in England (Comwall). Slowcnicn/Krain (ldria), Diamant !! Oktaeder, 7mm, in Kimberlit (3x3cm), Polen (Wicliczka, Bohnia), rrankreich (Chessy) Kimberley, u.a.rn. Südafrika: Fa.Böhm, 1901, 160 K (M43) Die Fundortangaben - mit Ausnahme der neueren Zu­ xx gänge - sind größtenteils ungenaue Revier- oder Ortsbe­ Chalkosin pyramid., 15mm, Bristol, Conn.USA; zeichnungen. Es überwiegen Angaben wie "Fassatal", von !\.Himmel- "Zillcrtal", "Pribram". Hingegen sind die meisten Hüt­ hauer aus Sammlung R .v.Görgcy, tenherger Mineralien - auch schon die aus den alten 1922 (M92) Sammlungen - etwas genauer bezeichnet, z.B. Lölling. xx Maria Waitschach, Mosinz usw. Die exaktesten Fun­ Sphalcrit Diamantglanz, Grube Merkur, Bad dortbeschreibungen weisen die aus der Mitte des Ems (M 133) 19.Jahrhunderts stammenden Etiketten der k.k.Geologi­ xx schen Reichsanstalt auf. Sphalerit St.Georg, Horhausen, Siegerland; Fa.Berger, Das völlige Fehlen von bekannten, heute in den meisten 40 S (Ml527) jüngeren Sammlungen vertretenen Lagerstätten, wie Trepca, Panasqueira, Tsumeb usw., wird jedoch durch Milleritxx büschelig-nadelig, Joachimsthal. Böh­ die zahlreichen Belege schon längst eingestellter Berg­ men ; haue und nicht mehr vorhandener Fundstätten, vor­ KR (MI63) nehmlich aus dem vorigen Jahrhundert. oder aber auch xx erst in den letzten Jahrzehnten aufgelassener. wie Hüt­ Galenit ! ! Würfel, 4cm Kanten länge, Sphalerit, tenberg oder Mühlbach, mehr als kompensiert. Matrix, Joplin, Miss.USA (MI460) Die Qualität der Mineralien in Kristalldimension, -hahi­ xx tus, -Lracht, Paragenese, häufigkeits- und fundortbezo­ Kylindrit röhrcnförmig, 5x3cm, Trinacia b.Poo­ gen ist generell als gut bis mittelmäßig anzusehen. Lei­ po, der sind viele Stücke beschädigt, was auch für die älte­ Bolivien; k.k.Min.Kabinell, ca. J 900 ren und sehr alten Voretiketten gilt. Alpine Mineralien (MI I8) sind nur zum geringen Teil - aus heutiger Sicht gesehen xx - von überdurchschnittlicher Qualität. Unter den ca. Antimonit ! ! nadelig, 3cm (12x 18cm), Magurka, I X50 Sammlungsstücken sind etwa I 0 Spilzenstufcn, 60 Slowakei; sehr gute und 130 überdurchschnittliche nach den vor- Fa.Böhm, 1898 (M l463) -4-

xx xx Antimonit ! ! dickstrahlig, 12cm, Endflächcn, Shi- Manganit säulig, 2,5cm, Ilfeld, (M 1517 A) kouko, x Japan; fa.Böhm, 1890, 26 fl (M 193) Calcit Skalenoedcr, I Ocm, Blciherg, Kärnten; Fa.Berger, Stephanitxx 4mm, Quarz, Schemnitz, Slowakei; 1921. 30 K (Ml572A) KR (M96) xx Calcit !! "Vierlingsverzw.", 3cm (8x 10x9cm), Halitxx Steinsalz, Würfel, 7em Kantenlänge, Hüttenberg, Kärnten (M 1577) Hallstatt, Calcitx Skalenoeder, 14em, Raibl b.Tarvis; Ob.Öst. (Ml477) KR, 1873 (M776) xx Fluorit ! ! Würfel. Sem Kantenlänge, violett (15xl5cm) Dolomitx Rhomboeder, Sem, Frizington, Eng- Weardale, England (Ml480) land (Ml461) x Columhit 4cm, Albit, Kragerö, Norwegen; Aragonit Eisenblüte, 18x 15x8cm, Eisenerz, Fa.Maucher, Stmk. 1926, 15 M (M325) (MI468) x Wolframit 8x3cm, Zinnwald, Böhmen; von Aragonitxx Wendezw., Schwefel, Girgenti, Sizili- A.Himmelbauer en; aus Sammlung R.v.Görgey, 1922 Fa.Böhm, 1897 (M725) (M327) Azuritxx Malachit, Moldava, Banat; KR xx Hämatit "Eisenrose", 20mm Durchmesser, auf (M687) Matrix, Schwarzenstein,Zillertal;Min.Nieder- Anhydritxx dicktafelig, 4cm, Aussee, Stmk. lage Freiherg; (Ml612) vorher Fa.Otto, Wien, 1922, 30 M (M336) Coelestinxx blau, Schwefel, Girgenti, Sizilien (M868) Rutilx Jx 1 ,Sem, Quarz, Herzogsberg b.Modriach, Stmk.; Barytxx "Meißelspat", 13cm, Frizington, Eng- von A.Himmelbauer aus Sammlung ! ! land, Karabacek 1902 (Ml467) (M1 567A) (Abb.2, Farbbild) Scheelitxx 3cm, auf Quarz, Graupen, Böhmen Kassiteritxx "Visiergraupendrilling", 4x4cm, lose, (M954) Schlaggenwald, Böhmen; NachlaB Rumpf (M333A) Wulfenitxx dicktafelig, l-2cm (IOx20cm ), Blei- berg, Kärnten(M l464) (Abb.3, Kassiteritx pseudomorph nach Orthoklas-Karlsha- Farbbild) der Zw., 4xl ,5cm; Cornwall,England; von Schubert, 1890 xx (Ml353) Pyromorphit strahlig, braun, Galenit (5x 13x9cm), Bleistadt/Oiovo, Böhmen; KR X (J.S.Grüncr) (M904) Quarz !! heller Rauchquarz, doppelendig, 40xl 0cm, xx vermutl. Hohe Tauern (M2000) Apatit kurzprism., blau, 12mm, Ehrenfrie- dersdorf, QuarzXX Rauchquarz, kurzprism., Sachsen; Fa.Böhm von Hönikc, 1890, Goethit/Samtblende, 12 fl (Abb.4, Farbbild) Mosinz, Kärnten;KR (M386) (M949) x Chalcedon Federchalcedon, hellblau, Siderit, Löl- Titanit Sphen, 15mm, Adular, Periklin, Stub- Iing, achtal, Salzburg; Fa.Berger, 1923, 500 Kärnten; KR (M430) K (M988)

Edelopal und Milchopal, Trachyt, Dubnik Hemimorphitxx gelhl.Rasen, Smithsonit, Fuggcrtal, b.Czervenica, Blciherg, Kärnten; KR, 1873 Slowakei; KR (M396) (Ml027) -5-

Ferner sind 6 Stück Moldavite (Tektite) aus der Umge­ teilw·eise durchsichtig, gelb, 5x I cm, Pegmatit, Südnorwegen; Min.Nicdcr­ bung von Iglau. Mähren, vorhanden, lage Freiberg, Fa.Erbcr·s Nachf.Wien (M 10. J I). 1922, 25 M (MI 032)

Cordieritx 3cm, Pyrrhotin, Bodcnmais, Bayern; Technische Produkte: Fa.A.Kusche, München. 1923, 35 K (Ml073) E� sind 12 kleinere Proben von Eisen. Stahl, Zink, Anti­ mon. Zinn usw. in verschiedenen Bearbeitungsstadien Leuzitx 25mm, Ryolith, Albancrbcrge, Italien vorhanden, davon 10 mit Etiketten aus der Kronprinz (M1313) Rudolf-Sammlung, jedoch ohne Nummernfolge oder Kleber (M 12 bis 22). AdularXX 4cm, Bristenstock, Schweiz; Fa.Krantz (Ml699) Anmerkungen: G - A.W.R.BEV AN (I) Die F

xx Heulandit ! ! blau/weiß irisierend, 3cm (6x I Ocm), Taigahorn, Island; Fa.Böhm, 1890, 3,6 ll (M 1 335) 1.1.2 GESTEINE

Chabasitxx farblos, 15mm, Phonolith. Aussig, Böhmen; Die petrographische Sammlung besteht aus ca. I 000 Fa.Böhm, 1887 (M 1343) Stück, die in sechs modernen Ladenschränken mit be­ leuchteten Aufsatzvitrinen untergebracht sind. Die Vitri­ nenhinterwände sind mit sehr einprägsamen Graphiken, Meteoriten: Darstellungen zu Gesteinsbildung, -Veränderung, -gefü­ ge und -Zusammensetzung, dem jeweiligen Schrankin­ Die kleine Meteoritensammlung ist in der Mineralien­ halt entsprechend, ausgestattet. Die Vitrinen enthalten sammlung untergebracht und enthält: charakteristische Exponate der jeweiligen Gesteinsgrup­ pe. Die Ladeninhalte sind vor allem durch ihre breite re­ 3 Stück Steinmeteorite (Chondrite) von den Fundorten: gionale Streuung, Material guter Qualität, fast einheitli­ - Pultusk b.Warschau, Fall 30. 1.1868 (I), ches Handsteinformat und genaue Beschriftung mit 9,Sg, Fa.Biihm, I SS5 (MI) fundortangabe sowie häufig zusätzlichen Anmerkun­ - Mocs, Ungarn, Fall 3.2. 1882, 3 SLück.zus. gen. gekennzeichnet. llg, 8,8 K (M7) - Ergheo, Somalia, Fall Juli 1889, I ,6g. 1915 Die Sammlung wurde zusammen mit der Geologie­ (M8) sammlung 1974 in neuen Sammlungsschränken unter­ I Stück Steineisenmeteorit (Pallasit): gebracht, neu beschriftet und etikettiert Der Standort - Kiswa County, Kanada, 1886, 9lg (M2) war bis 1988 neben der lnstitutsbibliothek, derzeit ist I Stück Steineisenmeteorit (Mesosiderit): die Sammlung in einer provisorisch angemieteten "Ba­ - Mincy, Miss. USA, Fund 1857, 4,8g, Etikette racke", die hauptsächlich als Praktikumsraum dient, un­ kk.Nat.Hist.Hofmuseum "aus der Sammlung tergebracht. Die jetzige instruktive Schaustellung der Prof.Friedrich A." (2) (M 4) Vitrinen ermöglicht den Benützern des Praktikums ei­ nen näheren Kontakt zu den beidcn, für die Studienziele 4 Stück Eisenmeteorite (Holosiderite): sehr wichtigen, Sammlungen. - Gibeon, Südwestafrika, mit Widmannstätten­ Ätzfiguren, 48.3g, Fa.Böhm. 1904, 48 K (M 3) Der anläßlich der Neuinventarisierung erfaßte Samm­ - Bluff, Texas, USA, Fund 1878, 3 Stück zus. lungsinhalt ergab eine Aufteilung von: O,Sg, Etikett Prof.Friedrich (M 4) - Carlton-Harnilton.Texas,Fund 1887, 6,4g, 27 % Metamorphitcn Etikett kk.Nat.Hist.Hofmuseum. aus 24 % Vulkaniten Sammlg.Prof.A.Friedrich, Fa:Böhm (M 3A) 15 c;o Salzgesteinen und fossilen Brennstoffen - Zavid b.Rozanj, Zvornik, Bosnien, Fall 14 % Magmatiten 1.8. 1 897, 3 Stück zus. 0,8g, 13 % Sedimenten und Sammlg.Prof.A.Friedrich (M 5) 7 % Ganggesteinen - 6-

Die regionale Aufteilung zeigt: Auch die Vitrinen dieses Sammlungsteiles sind durch übersichtliche und instruktiv gestaltete Schaubilder, 28 r;o Gesteine aus den wichtigsten deutschen geologi­ Diagramme, geologische Karten und Detailschnitte mit schen Fonnationen, wie Bayerischer Wald, Fieh­ dazugehörigen Exponaten studiengerecht gestaltet und tclgebirge, Schwarzwald, Odenwald, Kaiserstuhl, bestückt. Die Schränke beinhalten zunächst die der all­ Eifcl, Harz, nördliches Erz- und Riesengebirge gemeinen Geologie entsprechenden typischen Belege zu usw., teils aus größeren Suiten von Händlern. Tektonik, Verwitterung, terrestrische Erosion und Ak­ 21 % ist gutes und lokaltypisches Material aus sämtli­ kumulation. marine Sedimente und Diagenese, marine chen Österreichischen Vorkommen, hier vor­ Fazies usw. nehmlich ältere Stücke. Besonders reichlich ver­ treten sind Moldanubikum und Moravikum so­ Die Mehrzahl der Schränke betrifft die Österreichischen wie alpine Kalke und Salzvorkommen. geologischen Hauptregionen, ihren petrologischen Bau 19 % sind sehr gute Belege aus böhmischen und und praktisch alle hier vorkommenden wesentlichen Ge­ mährischen Vorkommen. insbesonders vulkano­ steine sowie Leitfossilien und Muster technischer Ver­ genc Gesteine des böhmischen Mittelgebirges wertung. Neben den reichlich vorhandenen Gesleinsar­ und mähriseh-schlesische Kontaktgesteine. ten, insbesonders aus Deutschland, Skandinavien, Böh­ 10 % stammen vom slowakisch-ungarisch-rumäni­ men, Mähren, den Karpaten, sind in den jeweiligen La­ schen Karpatenbogen, vorwiegend vulkanogene denschränken zu Vergleichszwecken die Österreichi­ Gesteine und Gangarten der dortigen Erzlager­ schen Vorkommen zugeordnet. stätten. Viele alte Stücke aus der Kronprinz Ru­ dolf-Sammlung, datiert mit 1874, und Belege der Diese Sammlung enthält auch schon verhältnismäßig Geologischen Reichsanstalt sind vorhanden viele neuere Stücke, vorwiegend von Exkursionen und (Ahh.5, Fa rhhild, 22). wissenschaftlichen Bearbeitungen durch das Institut, be­ 5 C!c sind besonders reichhaltige und schöne Salzge­ sonders aus den Ostalpen und der Böhmischen Masse. steine, auch kristallisierte Exemplare aus dem Sie wird auch als "lebende Sammlung" bezeichnet und ehemaligen Galizien, meist aus Wieliczka und für die weitere Lehr- und Forschungstätigkeit benützt Bohnia sowie Ozokerite, Naphta-Produkte und und erweitert. Kohlen. 4% skandinavische Gesteine, besonders aus Südnor­ Eine eigene paläontologische Sammlung für den ständi­ wegen, Finnland; Magmatite, Metamorphite, gen Übungs- und Studienbetrieb ist von der gegenständ­ Pegmatite, hoher HändleranteiL lichen Untersuchung ausgeklammert. Zu erwähnen sind jedoch ca. 20 im Raum befindliche, zum Teil schöne Die restlichen 13 % verteilen sich etwa gleichmäßig auf und große ausgewählte Exponate aus Mineralogie, Pe­ italienische Vulkanite, vorwiegend vom Vesuv, aus trographie, Lagerstättenkunde und Technischer Mineral­ Siidtirol, Trentino, dem Fassatal mit typischen Kontakt­ ogie sowie Baugesteine, die in einigen Vitrinen aulbe­ gesteinen; russische Magmatite, einige schweizer alpine wahrt sind, darunter ein 40 cm langer, heller Rauch­ Metamorphire sowie einzelne Gesteinsmuster aus den quarz (doppelendig), vermutlich aus den Hohen Tauern USA, Kanada und Teneriffa. (M 2000). Wertvoll sind ca. 30 Belege aus vielen schon längst nicht mehr zugänglichen Kohlengruben der Monarchie, besonders niederösterreichischer Braun- und Schmiede­ kohlen und viele schöne Salzgesteine und -minerale auch aus dem Salzkammergut Ferner zu beachten sind die reichlichen, für die Institutsbelange besonders wich­ tigen, Belege der Verwitterungsstadien und somit in die Bodenkunde überleitenden Proben.

1.1.3 ALLGEMEINE GEOLOGIE, PETROLOGIE, FOSSILIEN

Die geologische Sammlung besteht aus ca. 800 Stück, die in zwölf modernen Ladenschränken mit beleuchte­ ten Aufsatzvitrinen untergehracht sind und gemeinsam mit der im vorhergehenden Kapitel beschriebenen petro­ graphischen Sammlung 1974 neu zusammengestellt und etikettiert wurde. Sie befindet sich derzeit ehenfalls im Pruktikumsraum. Von einer Neuinventarisierung wurde vorerst Abstand genommen, der Bestand wurde jedoch durchgesehen und vor allem der historisch bedeutende Teil fe stgehalten und hier ausgewertet. -7-

ZUR GESCHICHTE DER SAMML UNG EN UND 2.0 AUSGEWÄ HLTER STÜCKE

191 1 erschien, herausgegehen von der Wiener Mineral­ unter der Mitwirkung von A.Himmclhauer, R.Köchlin, ogischen Gesellschaft, das "Mineralogische Taschen­ A.Marchet, H.Michel und O.Rotky. buch", redigiert von A.R.Loehr unter Mitwirkung von F.Recke, R.Köchlin und O.Rotky, 183 Seiten, ein auch V. Sammlung an der Hochschnle für Bode�ltur heute noch häufig als universelles Nachschlagewerk von Die Lebrka.ozel lür Geologie (X'V,II., Feistman�lotraOe 4) en Fachleuten und Sammlern benütztes. vorbildlich zusam­ h�lt an Lehrsammlungen eine m.iou.Uogüche. petrogr.,phische, ..llgcm Stacke und scllließ\ ein: Obwohl die beiden Erstgenannten in den Jahren 1919- L Studieusnmmlung in Sehauk�ten \'On Mineralien, Gcsteinr�•, ' 1921 bzw. 1921-1927 nacheinander Geognosie an der Leitfo&Silieu. JI. Bodenarten (petrographisch geordnet) uach Prof. llreilen- Hochschule für Bodenkultur lehrten und, wie später ge­ lohner. . zeigt wird, große Verdienste für die dortigen Sammlun­ In. Kleine Bnmmlang der ..-iebtigoten �ineraliou, Geotoine oud Petrefakten nacll F. Hauer (Grund61ock der ßammlo..ng). gen hatten, ist der das Institut betreffende Absatz in der n• . .Mineralion o..nd ..-eil:>.nd du Knonprinten Geoteiuo:.mmlung Zweitauflage,S. l H I, reduziert worden. Rodol!. · V. Zahlreiche geologiocll intneonute Ge

Abb. 7 teilweise Neuinventarisierung und auch Berichterstat­ tung über Inhalt und Geschichte. Die zweite, vermehrte Auflage aus dem Jahr 1928 - lei­ der die seither letzte - im Verlag Julius Springer, Wien, erschienen, wurde von J.E.Hibsch redigiert und entstand

2.1 GRUNDSAMMLUNG. F.V.HOCHSTETTER. F.V.HAUER. G.A.KOCH. 1872-1889

2.1.1 F.V.HOCHSTETTER, wähnte Grundsammlung nach Hauer (Abh. 7) war nicht DAS K.K.POLYTECHNISCHE unbedingt die erste. INSTITUT, DIE K.K. TECHNISCHE Ferdinand v.Hochstetlcr (1829- 1884) war nicht nur als HOCHSCHULE Mineraloge bekannt - er dissertierte bei A.Quenstedt über die Kristallformen des Kalkspats - sondern vor al­ Ob für die 1872- 1 874 im damaligen Hochschulgebäude lem als weitblickender Geologe, der hier erstmals auch in der Laudongasse stattgefundenen Vorlesungen des die technische Anwendbarkeit der Geowissenschaften F.v.Hochstetter eine Sammlung bestand, war noch nicht lehrte. Dank seiner Universalität erwarb er sich auch nachweisbar. Aus dem einzigen vorhandenen Inventar­ Ruf als Geograph, Archäologe, Anthropologe und Eth­ buch (ca. geführt) kann aus einer Stückzahl 1921-193H nologe, nicht zuletzt durch seine Teilnahme an der von ca. 450 Mineralien und Gesteinen, für die keine berühmten Weltumsegelung der Fregatte Novara 1857- Herkunft angcgehen war, jedoch ältere Voretiketten Diese Reise als junger Geologe und Physiker im zum Teil noch vorhanden sind, auf einen Erstbestand 1859. Auflrag der Akademie der Wissenschaften führte u.a. zu geschlossen werden, der aber auch die Periode seines einer ersten geologischen Aufnahme Neuseelands. Nachfolgers F.v.Hauer, 1874- 1885, betreffen kann. Da F.v.Hochstetter Ordinarius für Mineralogie und Geolo­ 1872- 1 874 war er auch als Lehrer des Kronprinzen Ru­ gie am k.k.polytechnischen Institut von 1860- 1 872, dolf in Erdwissenschaften tätig (siehe Kap.2.2.3) und dann an der Technischen Hochschule bis 1880 war, ist wurde schließlich !.Intendant des neuzugrundenden anzunehmen, daß er für seinen Unterricht als Honorar­ k.k:Naturhistorischen Hofmuseums, dessen organisato­ dozent an der Bodenkultur Doubletten seines Institutes rische Vorarbeiten er geschaffen hatte, jedoch die Eröff­ zu Vorweisungen mitbrachte und hinterließ. Die im Zi­ nung 1889 nicht mehr erlebte (LEITMEIER, H., 1957, tat des Mineralogischen Taschenbuchs von 19 11 er- S.67-69; HAMANN, G., 1976, S.49). -8-

Mehrere Etiketten des k.k.polytechnischen Institutes in der Sammlung erfordern eine kurze Erläuterung, Das In­ stitut wurde 1815 als zentrale Bildungsanstalt für Han­ del und Gewerbe mit wissenschaftlicher Ausrichtung gegründet, insbesonders zur Deckung des großen Be­ darfs an gut ausgebildeten Technikern infolge der stei­ genden Industrialisierung und wegen des Nachholbe­ darfs der in den napoleonischen Kriegen zurückgegan­ genen Wettbewerbsfähigkeit in HandeL Gewerbe und Industrie. Eine zweijährige vorbereitende Realschule, eine Handelsschule, eine technische Abteilung und ein technisches Museum waren in diesem Bildungsweg be­ inhaltet. Zu den wichtigsten Lehrkräften in Mineralogie zählte der steirische Montanist (1790-1857), Absolvent der SehernniLzer Bergakademie,

Schüler von Friedrich Mohs in Graz. Am polytechni­ Abb. 9: Etikettenform aus der Ära F.Leydolt 1847-1859 schen Institut las er ab 1820 Mineralogie und Warenkun­ de und baute eine Sammlung auf, deren Grundstock von I 0.000 Stück auf einen Nachlaß des Regierungsrates v.Bock zurückgeht. Erstmals sind 1816 Erwerbungen ak­ tenkundig (F.TOULA, 1915, S.426 ). Riepl legte den er­ sten Sammlungskatalog an und erregte damit die Auf­ merksamkeit des Erzherzogs Johann (L.JONTES, 1984, S.492) (I). Die Gesteinssammlung von FX.Ricpl ist I R40 mit der des Montanistischen Museums der k.k.Hof­ kammer für das Münz- und Bergwesen vereinigt worden IPf;Y alf&..t . ��; · (W.HAIDINGER, 1840, S.400). Ab 1835 entwickelte sich Riepl zum bedeutenden Industrieexperten und Ei­ J� - -:�kn' �� �c:/ - senbahnbaupionier (E.CZITARY, 1965, S.208 f.). ... Ab 1840 wurden Warenkunde und Naturgeschichte ge­ trennt gelesen; 1847-1859 von Franz Leydolt (1810- 1859), der noch bei Friedrich Mohs an dessen Vorlesun­ gen in Mineralogie am k.k.Naturalienkabinett vor 1837 teilnahm. (2) Sein Assistent A.Bisching supplierte nach 1859 ein Jahr lang bis zur Berufung F.v.Hochstetters im Jahre 1860. Die Warenkunde wurde von einem anderen Assistenten Abb. 10: ln der Ära F.v.Hochstetter - vielleicht schon etwas früher - Leydolts, A.Machatschek, bis 1865 vorgetragen. Bei verwendete Etikettenform mit genauer Beschriftung und ehern. Ana­ Leydolt war auch Josef Grailich tätig. Beidc Mitarbeiter lyse, von 1857-1873 mit geringen Änderungen z.T. auch ohne Analyse wurden später bekannte Mineralogen und Fachpublizi­ nachweisbar sten (A.KIESLINGER, 1965, S.244-249).

Aus diesem Zeitabschniu des Polytechnischen Instituts stammen die Sammlungsetiketten gemäß Abb.9, (Ml l42) mit Mohs'scher Benennung, gefolgt von den sicher JUngeren gemäß Abb. JO mit Datierung "Al[u.l 859" und genauer Beschreibung, sogar Mineral­ � JA� /.s/ �F-2)/rA_�.,j �/ analyse und Erklärung des Mineralnamens auf der �� - Rückseite des Zcllels. (Abb. Jl, M 1379). Die chemi­ schen Formeln entsprechen, aufbauend auf Berzelius �- 1836, Rammelsberg 1841 (V.CORDIER, 1928, S.59 ff.). Um 1859 waren schon bedeutende Fortschritte in der Mineralanalyse und -chemie erzielt worden. (3, 4)

Obwohl solche Etiketten schon mit 1857 als Aquisiti­ onsjahr datiert nachweisbar sind, dürften sie vermutlich doch erst von Hochsteller ab 1860, dem Jahr seiner Be­ rufung, eingeführt worden sein und das Datum auf noch nicht inventarisiert gewesenes Material bezogen sein. Die Einführung durch A.Bisching, A.Machatschck oder Ä W.J.Grailich, also noch unter bzw. kurz nach der ra Abb. 11: Rückseite der Etikette Abb. 10 mit Erklärung des Mineral­ F.Leydolts, ist aber nicht auszuschließen. (4) namens -9-

F.v.Hochstetter lehrte ab 1861 nicht mehr nach den Un­ terlagen seiner Vorgänger. sondern nach eigenen (5) und verlangte in einem Brief vom I 0.6.1861 an die Di­ rektion des Polytechnischen Instituts die Trennung vom bisherigen naturgeschichtlichen Unterricht, einschließ­ lich Botanik und Zoologie, durch Aufwertung der wis­ senschaftlichen Lehre und Forschung in Mineralogie. Geognosie und Paläontologie mit Exkursionen, Übun­ gen und neu zu gestaltender und zu ergänzender Samm­ lungen sowie die Einstellung eines AssistenLen. (6)

Mit Rrief gleichen Datums erläutertHochsletter den un­ tragbaren Zustand der Sammlung bezüglich unklarer Ei­ Abb. 12: Uie zu Abb. 10, 11 gchilrcndc Händleretikette gentumsverhältnissc von Leydolt hinterlassener Mine­ (um 1860) ralsuiten sowie dem dringendst auszutauschenden und völlig neu zu sortierenden und zu etikettierenden Inhalt der Schubladen. einschließlich Ne in cnta isie ng u v r ru . r----K. Ii. polyt-ethn. lusUtul.- Auch bezüglich der geognostischen und paläontologi­ sehen Sammlung äuße11 er sich negativ. Gleichzeitig Jahr der Acq... schlägt aber Hochsteller die Neuanlage nicht nur der gengnostischen Sammlung vor. sondern auch die einer spczilischcn des Österreichischen Kaiserreiches sowie zusätzlich einer "technischen" und ersucht um eine außerordentliche Dotierung von I 000 11 für diesen Auf­ wand des Studienj ahres 1861/62 einschließlich neu benötigter Möbel etc.

Nur die terminologische bzw. die Vitrinensammlung läßt er als "wohlgeordnet" gelten. (7) Das Lob der alten Sammlung durch A.Schrötter (8) bezieht sich ausdrück­ Ahh. 13: Gleichzeitig mit den großen Elikcllcn gern. Abb. 10 lich auch aur diese. verwendete einfache und kleinere Hochsletter ordnete die Mineraliensammlung nach

"Quenstedt's chemischen und physikalischen Prinzip" (F.TOULA, 1915, 5.434). InstiM für Mineralogie und BeUlstoffkunde II Wion Neben den beispielhaft genauen Etiketten, die noch während der ganzen Ära Hochsletter ( 1860- 1 880) ver­ wendet wurden (4), sind auch solche des einfachen, or­ thographisch identen ("System .. ", Ahh. I 3, M899) in der Zettelfolge nachzuweisen. Im Archiv der Technischen Universität konnte anhand von Schriftstücken der ge­ nannten Personen des Instituts in den Jahren 1850- 1880 nicht geklärt werden, welche der beiden Etiketten älter isL. Vermutlich sind beide gleichzeitig verwendet wor­ Ahh. 14: Nach der Teilung des Geologischen Institutes 1925 den, auch unter Hochste crs Nachfolger Franz Toula, ll begonnene Etikettenserie in 1880- 1918, denn die nach der Erhebung zur Techni­ der Xra R.Grengg schen Hochschule 1872 neu gedruckten Sammlungseti­ ketten haben die gleichen Formate und die gleiche Be­ schri ftung, jedoch mit der neuen Bezeichnung aus den Jahren nach 1925. In diesem Jahr wurde die "K.k.technische Hochschule in Wien" und ohne Dop­ erdwissenschaftliche Lehre an der Technischen Hoch­ pelpunkte ober dem Buchstaben y. (4) schule geteilt, in ein Institut für Geologie und Land­ schaftsformenkunde (Fakultät für Bauingenieurwesen) Der gegenständliche Oligoklas (Ml379) aus Modum in unter Josef Stiny und in ein Institut für Mineralogie und Norwegen wurde übrigens - wie sehr viele Mineralien in Baustoffkunde II (Fakultät für Chemie) unter Roman anderen alten Wiener Sammlungen - vom Händler Ernst Grengg (A.KIESLINGER, 1965, S.249). (9)

Baader ( "Dr.Baader' s Sohn", auch "Dr.Bader' s Sohn") gekauft(siehe Kap.2.5.1.4 und Ahh. /2). F.Toula ordnete Aus letzterem stammen - ohne weitere Nachweise - 1881/82 die Sammlung nach F.Zirkcl (F.TOULA, 1915, zwei Belege mit Etiketten. Einer dieser Sammlungszet­ S.434). tel weist einen Druckfehler auf (Brcnnstoffkunde statt Baustoffkunde), stammt daher vermutlich aus der Aus der Zeit nach F.v.Hochstetter und F.Toula liegen I.Autlage nach Gründung des Instituts 1925 (Abb. l4, zunächst keine Sammlungsstücke vor, erst wieder zwei G9r4). - 1 0-

Anmerkungen: noch mit voller zeitlicher Etikettenfolge vorhanden. Dank eines (I) F.Mohs empfahl den jungen f'.X.Ricpl mit Brief aus Graz vom Vergleiches konnte festgestellt werden, daß dort viele Etiketten 13. l.llll3 dem damaligen Direktor des· k.k.Naturalienkahinens des "Analysentyps" gemäß Abb. /0 vorhanden sind, sogar noch K.v .Schreibers (Östen·. 1\ationalbibliothek/ Handschriftensanun­ welche mit Aquis.Jahr 1879. Diese sind von gkicher Handschrift, lung, in der Folge abgekürLt ÖNB/Hss .. 22/28). Analysen sind nicht mehr angeführt, wohl aber noch bei einigen auf der llinterseite die näheren Erklärungen des Mineralnamens (2) f'.I.eydolt unterrichtete ca. um 1840-45 die jungen Erzherzöge wie in Ai>h. /1. f'rdl.l:ntcrstütwng OR.Dipl.lng.Dr.H.VIaycr. Franz Joser. foerdinand Maximilian und Karl Ludwig in :-laturge­ schichte (wohl einschließlich :'vlineralogie). (5) Studienprogramm Polytechnisches Institut 1861/62; Technische 1842 brachte er im Auftrag der k.k.Hofkammer auf Wunsch von Universität Wien, Archiv (in der Folge abgek.TUA) f'.Mohs posthum dessen Werk "Die ersten Begriffe der Mineralo­ gie und Geognosie für junge Bergleute der k.k.österr.Staaten'' her­ (6) ebda.Pers.Akt.l Iochst.Nr.SOO aus. 1851 entwickelte er eine "Naturselbstdruckmethode". etwa für (7) ebda.Nr.50l; frdl.Unterstützung Univ.Lektur Archivar OR Achatabbildungen. mit der k.k.Hofdruckerei. Dipl.lng.Dr.A.Lcchner. 1853 erschien sein mit A.Machatschek �· erfaßtes Werk "Anfangs­ I H66, · gründe der �ineralogie''. Wien (C.WURZBACH, 15.Th., (8) • . . .daf� die Mineraliensammlung des polytechnischen Instituts mit S S. 4-56, in der Folge abgekürzt WZB). den dazugehörigen Aufstellungen zur Erläuterung der Terminolo­ gie wohl durch keine andere zum Unterricht bestimmte Sammlung (J) In den Jahrbüchern der Geologischen Reichsanstalt (in der f-olge übertroffen wird." Gedächtnisrede A.Schröller an der k.Akademie abgekürzt GRA) werden ca. ab I R55 die Mineralchemiker Kar I d. Wiss. am 30.5. 1 860 für F.Leydolt (WZB, 15.Th.l866. S.45-56). v.Hauer, ab 1857 A.Scnoncr e1wähnt. 1\.WRANY. 1896. S. l 26. 257-259, zitiert u.a. Josef Redtenbachcr, Adolf Patera, Wenzel (9) Damals wurden auch die Sammlungen geteilt. Die im Bereich Ge­ Mrazek. ologie verbliebene erlitt 1945 zu Kriegsende schwere Schäden. Frdl.Mitteilung Dr.A.Lechner, TUA und t.:niv.Prof.Dr.D.Van Ho­ (4) In der schönen und interessanten Sammlung des Instituts für :1.1 ine­ sen. Institut für Geologie an der Technischen Universität Wien (in ralogie und Strukturchemie an der Technischen Universität in Wi­ der Folge abgek.TI.JW). en. Vorstand Univ.Prof.Dr.A.Preisinger, sind zahlreiche Stücke

2.1.2 F.V.HAUER, DAS K.K.MONTANISTISCHE MUSEUM UND DIE K.K.GEOLOGISCHE REICHSANSTALT

F.v.Hochstetters Nachfolger als Honorardozent an der 38 Etiketten entsprechen den noch weit verbreiteten al­ Hochschule für Bodenkultur war Franz Ritter v.Hauer, ten Sammlungsetiketten der Geologischen Reichsan­ 1874- 1885, der zu dieser Zeit schon weit bekannt war stalt, die ausnahmslos sehr genauc Beschreibungen und als hervorragender Geologe, Paläontologe, Geograph. Fundortangaben sowie Funddaten, durchwegs von den Er war von 1866- 1885 Direktor der k.k.Geologischen damaligen Sektionsgeologen bzw. Chefgeologen unter­ Reichsanstalt als Nachfolger seines Lehrers W.Haidin­ zeichnet. aufweisen. Leider sind viele verschlissen und ger. F.v.Hauer folgte 1885 F.v.Hochstetter als Intendant fast unleserlich geworden. des neuen k.k.Naturhistorischen Hofmuseums, das 1889 eröffnet werden konnte. (I) Ursprünglich, d.h. gemäß Inventar 1921-1938, müßten ca. I 00 Stücke vorhanden gewesen sein. Die meisten Von Hauer könnten die in der Sammlung befindlichen Etiketten sind von M.Lipold, 1859 (3), viele aus Böh­ Mineralien und Gesteine mit Etiketten des k.k.Montani­ men (Abb. /7, P730) sowie von J.Jokely (4), einige von stischen Museums und der k.k.Geologischen Reichsan­ F.Hauer (s.u.), N.Grohs, 1859, und E.Becker, 1859, stalt für seine Vorlesungen eingebracht worden sein. auch diese vorwiegend aus Böhmen mit wenigen (kal­ kalpinen) Ausnahmen. Für die von der Hofkammer im Münz- und Bergwesen veranlaßten postgradualen Kurse für Sehernnilzer Mon­ Eine Etikette ohne Vordruck stammt aus einer Doublet­ tanabsolventen gründete Wilhelm Haidinger 1840 nach tensuite der Geologischen Reichsanstalt, wie sie etwa Plänen des 1839 verstorbenen Friedrich Mohs eine be­ um 1860- 1 890 häufig an andere Institute und Schulen deutende Sammlung, die sich im Gebäude des Münzam­ abgegeben wurde (Abb. JB, M387f). (5) tes am Heumarkt befand und 1843- 1 849 Montanisti­ Von F.v.Hauer selbst geschrieben sind mit hoher Wahr­ sches Museum genannt wurde. 1849 kam diese Samm­ scheinlichkeit mindestens zehn formlose Sammlungs­ lung an die Nachfolgeinstitution, die Geologische zettel (Ahh. /9, M399). Deren Schriftbild wurde mit ei­ Reichsanstalt im Palais Rasumovsky. deren erster Di­ nigen vorhandenen, gedruckten, ausführlichen (leider rektor W.Haidinger wurde. nicht mehr reproduzierbaren) Etiketten mit Beschriftung und Unterschrift Hauers (6) verglichen. In einzelnen Drei Etiketten (wie Abb. 15, Ml677) stammen vom Eintragungen im Inventar 1921-1938 ist die Herkunft Montanistischen Museum. Eine dürfte, da keine Inven­ "Hauer" vermerkt. (7) (8) tarnummer aufscheint und auch kein Drucktex:t, Doublette aus dessen Beständen sein (Abb. /6, G1213). F.v .Hauer wurde ab 1882 von Gustav Adolf Koch (siehe (2) Kap.2.3.1) als Privatdozent unterstützt, der 1882 an der -I 1-

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k. •. k;;montlmistisches Museum Abb. 18: Etikette zu Doublettensuiten der Geologischen Abb. 15: Etikette des 1840 für postgraduale montanistische Reichsanstalt ca. 1860-1890. (vkl.) Kurse gegründeten k.k.Montanistischen Museums, der Vor­ läuferinstitution der k.k.Geologischen Reichsanstalt, die 1849 errichtet wurde. (vkl.)

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Abb. 19: Von der Geologischen Reichsanstalt, vielleicht von Abb. 16: Vermutlich Doublettenzettel Franz v. Hauer beschrifteter Sammlungszettel. (vkl.) des Montanistischen Museums. (vkl.)

Bodenkultur in Geologie mit Mineralogie und PeLrogra­ phie habiliLierte und Hauer schließlich 1885 nachfolgte.

Bis 1893 war G.A.Koch als Lehrbeauftragter tätig, 1893- 1 899 als ao.Prof. und bis 1914 als ordenLlicher Professor. Im Studienjahr 1907/08 war er Rektor der Hochschule (W.E.H.BLUM & E.H.WEISS, 1983). " G.A.Koch war universell tätig. (9) Für die Erhaltung und Vermehrung der Institutssamm­ r •H I.;( /, , ��:�; �I ;., lung hat er viel getan. Ob er sie auch inventarisieren und mit eigens gedruckten ELiketten beschriften ließ, ist nicht bekannl. Bei Anlage des Inventars von 1921-1938 könnten seine Unterlagen ausgeschieden worden sein, doch trifft dies erfreulicherweise nicht auf die zahlrei­ I.,. , , 1 .,, t· l' •"''l. IS"• ....., .,.. chen älteren Voretikellen zu. was wieder für eine erst­ malige Bearbeitung ab der Ära Himmelbauer spricht. Bis 1890 sind verschiedene Zukäufe bei Händlern nach­ .-:J weisbar (s.Kap.2.5) sowie bis 1911 Legate und Auf­ �· .r I .· [ :.--::./.1-r.r/ .• -f. /J 't?. sammlungen (s.Kap.2.3.1 ). .Jtj�. Der wertvollste und auch zahlenmäßig wichtigste Zu­ Abb. 17: Einer der vielen grollformatigen Sammlungszettel gang erfolgte aber 1889 im Zuge der Verlassenschafts­ der Geologischen Reichsanstalt, hier vom Geologen M. Lipoid abhandlung nach dem Ableben des Kronprinzen Rudolf, 1859 geschrieben. wie im folgenden Kapitel beschrieben wird. - 1 2-

Anmerkungen: sonst häutigen genauen Angaben über Legate von Sammlungsob­ (I) F.v.Hauer ( 1822- 1899) war Schcmnitzcr Absolvent, besuchte 1844 jekten an Schulen usw. in den Jahrb(ichern oder ab 1867 in den einen Kurs am k.k.Montanistischen Museum, war 1846 don Assi­ Verhandlungen der GRA bzw. aus den Jahresprotokollbüchern stent bei W.Haidinger (Österr.Hiogr.Lcxikon, in der Folge ab­ konnten keine Hinweise auf die Hochschule für Bodenkultur ge­ gekürzt ÖBL, Bd. 5, S.211). funden werden. Frdl.Unterstützung Bibl.Dir.OR Dr.T.Cernajsek, GBA, Wien.

(2) Frdl.Mitteilung Dr.F.Stoj aspal, Geologische Bundesanstalt, in der Folge abgek.GBA. (9) Gustav Adolf Koch ( 1846- 1921) war von I 87 1- 1893 auch Profes­ sor und llofraL am k.k.Staatsgymnasiurn Wien IV rür Naturge­ (3) Marko Lipoid ( 1816-1883) war bedeutender Montanist und Geolo­ schichte. Mathematik und Physik. Seine tlort von · ihm wesentlich ge der GRA, 1849- 1 867, dann Bergdirektor in ldria (ÖHL, Bd.5, eJWeiLerte Schulsammlung enthielL 1890 ca. 2100 Mineralien, S.232. 1972). 1895 2240 Stücke, darunter viele Legate tles k.k.Nat.Hist.Hofmu­ seums, dessen I.lnlendant bis 1896 F.v.Hauer war (VI.Jahresbe­ (4) Johann Jokely (1826- 1 862) war Geologe und Mineraloge. 1852 an richt des k.k.Staatsgymn.Wien IV. 1890/91, S.40-42). der GRA. 1862 Polytechn.Institul Budapest. 1-'rdl.Mittcilung Bibl.Dir.OR Dr.T.Cernajsek, GHA. Koch war aktiver Verfechter der Lechnischen Geologie und verfaß­ te mehrere Werke über hydrogeologische und haugeologische The­ (5) Frdl.Miueilung OR Dr.F.Stojaspal, GRA men. darunter ein nicht zustande gekommenes Gegenprojekt mit geologischer Argumentierung für eine längere. aber durch Führung (6) Z.B.Plassenkalk, Sandling (lnv. G7r2) im Kristaltin standfestere und lawinensicherere Tunnel- hzw. Tras­ senvariante des Artbergtunnels (G.A.KOCH, 1880); ferner über (7) Ein weiterer Schriftvergleich ergab sich aus W.E.PETRASCIIEK ein Kanalprojekt von der Oberösterreichischen Donau zur Moldau u.G.HAMANN, Hrsg.l985. S.20. (G.A.KOCH. 1897). Auch sah Koch die spätere Gewinnung von Kohlenwasserstoffen (8) Für die Ausgänge der Stücke konnten weder in der Bibliothek im Wicncr Becken voraus (G.A.KOCH. 1907, S.48; Antrittsrede noch irn Archiv der GBA Unterlagen gefunden werden. In den anläßtich seiner Rektorsinauguration 7.1 1.1907)

2.2 SAMMLUNG DES KRONPRINZEN UND ERZHERZOGS RUDOLF VON HABSBURG -LOTHRINGEN, 1889

Der heute im Institut für Bodenforschung und Baugeo­ nachweisbar, davon 32 bei den Mineralien, 19 bei den logie der Universität für Bodenkultur vorhandene, nach­ Gesteinen und 8 in der geologischen Sammlung. weisbare Teil dieser Sammlung umfaßt insgesamt 272 Stücke aus drei ursptiinglich getrennten Bereichen mit Das Institutsinventar 1921-1938 enthält 278 Mineralien zwei Etikettentypen: und 104 Gesteine, d.s. 382 Stück mit dem Vermerk "Rudolf' oder "Kronprinz" ohne nähere Zuordnung auf - Die "Mineraliensammlung Sr.kaiserlich-königlichen die genannten drei Bereiche. Der Sammlungsinhalt be­ Hoheit des Kronprinzen Erzherzog Rudolph": trug I 938 1664 Mineralien und 822 Gesteine, zusam­ Etiketten-Typ 1 (76x63 mm, Stahlstich, Abb.20) men 2486 Stück. Teilweise sind noch die ursprünglichen Klebenummern ( 14x9mm) vorhanden. Die zugehörige Abschrift eines Den heute nachweisbaren 272 Stücken aus der Kron­ "I.Catalog der Mineralien-Sammlung" mit 558 Positio­ prinzsammlung stehen demnach 382 gemäß Bestand nen liegt auf. Sie enthält 213 heute nachweisbare 1938 gegenüber, wobei es vermutlich im Zuge diverser Stücke, von denen 181 in der mineralogischen, 3 in der Sammlungsverlagerungen weniger zu Objekt- als viel­ petrographischen und I in der geologischen Instituts­ mehr Etikettenverlusten aufgrund der desolaten Zustän­ sammlung integriert sind. de nach Kriegsende 1945 gekommen ist. ( 1)

- Die Gesteinssammlung mit gleichem Etikett-Typ I Auch könnten, etwa bei Sulfiden, Halogenen usw., (Abb.21) hat eine andere Nummemserie, hier im Be­ Sammlungszettel durch Zerstörung ausgeschieden wor­ reich von I 0 bis 220. Hiezu ist keine Liste analog zu den sein. Heute sind viele alte Etiketten verschlissen. obiger Sammlung vorhanden. Im Institut sind hievon 15 gebräunt, beschädigt, vor allem aus der Kronprinz­ Stück in der petrographischen und 13 in der geologi­ sammlung und der Geologischen Reichsanstalt schen Sammlung nachweisbar (in den 213 enthalten). Die Bestanddifferenz bei den Mineralien laut "I.Cata­ log" von 558 Stück zu den ab 1921 inventarisierten 382 - Die "Geologisch-paläontologische Sammlung Sr.Kai­ geht auf "Einverleibung" durch das k.k.Naturhistorischc serlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs Kronprinzen Ru­ Hofmuseum zurück, wie aus einer Anmerkung des dolf' G.A.Koch an der Institutskopie anläßlich der - später Etiketten-Typ 2 (80x56mm, Buchdruck Abb.22) ist ohne behandelten - Nachlaßabhandlung und -Übernahme her­ Nummern, jedoch zumeist mit Jahresangabc 1873 für vorgeht. " ...die roth angestrichenen Nummern wurden Mineralien aus Kärnten, mit Jahresangabe 1874 für Ge­ dem Naturhistorischen Hofmuseum einverleibt." Die steine aus Schemnitz, Slowakei, beschriftet. Eine eigene Anstreichungen sind jedoch sehr unklar, zahlreiche Po­ Auflistung ist nicht vorhanden. Im Institut sind 59 Stück sitionen, die nicht angezeichnet sind, fehlen, manche gc- -13-

kennzeichnete sind vorhanden, es gibt Ankreuzungen und Streichungen ohne weiteren Kommentar.

Etwaige Substanzverluste zwist:hen I X90 und 1921 sind nicht mehr festzustellen, ausgenommen einiger Dieb­ stahls- bzw. Ersatzanmerkungen bei Gold, Platin und Kupfer aus 1908/09 von G.A.Koch.

Wie erwähnt, gibt es über die Stücke der Geologisch­ paläontologischen Sammlung der Etikettentype 2 keine gesonderten Aufzeichnungen.

Vorhanden ist eine hier nicht näher untersuchte Listen­ kopie der "Sammlung Seiner Kaiserlichen Hoheit des ' du chlauchtigsten Herrn Erzherzog und Kronprinzen I I r .J I 'I Rudolf, angelegt während des naturwissenschaftlit:hen . -"":T!-! Unterrichtes in den Jahren IX73-74''. Ahh. 20: Die in der \1ineraliensammlung des Kronprinzen Diese Liste enthält geordnet nach Erdalterformationen Rudolf vorherrschende Etikellenrorm (Typ 1) mit Inventar­ und innerhalb dieser nach Fundgebieten nur 158 Fossili­ nummern analog zur aufliegenden Liste. Format 76x63mm en und 35 archäologische Funde, diese aus Weyrcgg am Attersee, die am Institut jedoch nicht vorhanden sind. Von den Fossilien ist möglicherweise ein Teil vorhan­ den. es fehlen jedot:h Zuordnungsnummern und Etiket­ -� Auch enthält bei nigen Positionen den ten. diese Liste ei t Vermerk des G.A.Koch: "Eingereiht in die Sammlung ' rdt m:t Srttt 1\.�\s . l\_d-$an. �"m hti t des k.k.Naturhistorischen Museums" bzw. Hinweise auf rot angestrichene Positionen. (2) �es Jlronprin.tt n ·�r;htt'}t),g � (J tp· � . Da, wie in Kapitel 2.2.3 behandelt. F.Hochstetter !f.\: 1873174 den Kronprinzen vornehmlich in den Erdwis­ senschaften unterrichtete, handelt es sich bei diesen Ob­ jekten und bei den Mineralien und Gesteinen gemäß Eti­ kettentyp 2 um Umerrichtshehclfc.

Wie aus den hier genannten Daten und später behandel­ ten Kapiteln 2.2.4 und 2.2.5 hervorgeht, dürfte der Um­ fang der Gesamtsammlung des Kronprinzen an Minera­ lien, Gesteinen und Fossilien mindestens 2000 Stück be­ tragen haben. (3) Abh. 21: In Schrift und Nummernserie verschiedene Etikette (Typ 2) für Gesteine und Rohstoffe Hier kann nur ein Bereich näher betrachtet werden, der sowohl inhaltlich als auch aufgrund der Inventaranga­ ben 1889 und 1921-1938 eine ziemlich geschlossene Einheit bildet, nämlkh die Mineralicnsammlung. (4) - Geologllich-palaeontologische Sammlung Sr. Kais. 11oh�it de� Herrn Erzherzogs Kronprinzen Rudolf.

Anmerkungen: (I) frdi.Millt:ilungUniv.P roLDr.Ht:rwigHolzer. Leuben

(2) Anderwänig bt:findliche Deslände si.:he Kap.2.2.5

(3) InbegrifJ'.:n die in Kap.2.2.4 behandelle Geologisch-Paläontologi­ sche Sammlung Rudolfs. die auch noch hunderte Stücke umfallt haben müßte. Die Gesamtsumme ist grob schätzbar aus dem N

(4) Für die 119.Sonderausstellung "RudoiJ' - Ein im Leben Schauen Abb. 22: Etikette der Geologisch-paläontologischen Samm­ von Maycrling" des Historischen Museums der Stadt Wien, Hcr­ lung des Kronprinzen, oft datiert 1873 bei Kärntner und Stei­ mesvi lla, Lainzer Tiergarten. vom 18.3. 1989 bis 4.3. 1 990. wurden rischen Vorkommen und 1874 bei solchen aus Schemnitz, Slo­ :'i Mineralien dieser Sammlung zur Verfügung gestellt; vom Natur­ historischen Museum Wien eine gröllere Anzahl Mineralien, Edel­ wakei. 1n diesen beiden .Jahren erfolgte der Unterricht durch steinimitationen, Gesteine und Versteinerungen. F.v. Hochsteller. Format 80x56mm -14-

2.2.1 DIE MINERALIEN- UND GESTEINSSAMMLUNG DES KRONPRINZEN

Der Inhalt wurde, soweit es sich um qualitativ beson­ Auch hier sind die Fundortsbezeichnungen sehr unge­ ders gute Stücke handelte, in Kapitel 1.2.1 (mit KR be­ nau gehalten, etwa Zillertal,Tirol oder Sibirien, manch­ zeichnet) kurz behandelt. mal nur z.B. Zweibrücken ohne nähere Angaben. Die Sammlung war grundsätzlich nach dem System von F.MOHS (bearbeitet von F.X.M.ZIPPE), 1839 geordnet, Der "l.Catalog" enthäll mehrere Fehler gleicher Hand­ wie aus dem "l.Catalog", der 558 Positionen enthält, schrift, die auch in den entsprechenden, schönen Etiket­ hervorgeht. Der letzte Teil dieser Liste entspricht den ten vorhanden sind, wie z.B. Verschreibungen (Chesseg, "Nachträgen" in P.PARTSCH, 1843. z.B. die Reihen­ Frankreich statt Chessy; Villa Rika. Brasilien statt Villa fo lge der Positionen Serpentin, Perlstein. Steinmark. Rica) oder Sinnwidrigkeiten (Schemnitz, Sachsen; oder Auffällig ist, dall zu dieser Zeit eher seltene Mineralien SpinelL Ceylon, Frankreich). Während die Etiketten wie Axinit. Skorodit und Erythrin enthalten waren. hin­ grundsätzlich die Mineralbezeichnung in Lateinschrift gegen fehlen damals bekannte und durchaus erhältliche und den Fundort in Kurrent aufweisen, ist die Liste in wie Diamant. Wismut. Bournonit. Auripigment, Chro­ beiden Schriftarten gemischt geschrieben worden. (I) mit, Chrysoberyll, Rubin, Saphir, Ilmenit, Anatas, Ma­ gnesit, Witherit, Strontianit, Coelestin, Anglesit, Schee­ Anmerkungen: (I) Eine Etikette mit sehr ähnlicher Schrift aus der Sammlung Reg.Rat lit, Wulfenit, Phosphorit, Vivianit, Türkis, Epidot, Zoi­ Lammer. Leohen ( 1853/XII Aqu.502 4335) aus dem Doublellen­ sit, Aquamarin, Analcim, Leucit, Periklin und Stilbit. bcstand des :-.IHM ist laut Inventareintragung vom langjährigen Das Format der vorliegenden Stücke ist ca. 6x5 bis Kabinettsgehilfen Lueas Hetzich geschrieben worden. Oieser Sx6em; ursprüngliche Kartonschachteln. die sich von kommt als Schreiber bei den obigen Kronprinzetiketten nicht in Betracht. da er 1859 verstarb, hingegen erst nach 1866 die Zusam­ den sonstigen älteren (beklebt mit schwarzem Glanzpa­ menstellung der Sammlungen lies Ruliolf erfolgte (Kap.2.2.3). - pier mit und ohne Goldrand) unterscheiden ließen, sind l'rlii.Cntersliitzung Dr.l\'iedennayrund Dr.Nebehay, NI-IM. nicht vorhanden.

Die 28 Gesteinsmuster, die den gleichen Elikcu-Typ aufweisen, jedoch mit anderer Nummernreihe beschrif­ tet. können nur ein Teil einer größeren Sammlung sein, 2.2.1.1 Die Voretiketten zur die mindestens 220 Nummern aufwies (siehe Kap.2.2). Mineraliensammlung Es sind ca. 7x9cm große. formalisierte Handstücke von vorwiegend kristallinen und vulkanogenen Gesteinen, Eine Besonderheit dieser Sammlung liegt im Vorhan­ die aber nur mit Trivialnamen (z.B. Granit, Syenit, Ba­ densein eines erheblichen Teiles der Voretikellen zu den salt, Trachyt. Sandstein usw.) ohne nähere Bezeichnung Stücken mit den Etiketten des Typs I. Von den heute der Fundorte (Böhmen, österr.Alpen, Sachsen, Ungarn noch nachweisbaren 213 Objekten haben 125 Voretiket­ etc.) beschriftet sind. Teilweise wurde dies anläßlich der ten aus geschöpftem Papier mit Wasserzeichenstreifung, Neuinventarisierung nach 1921 korrigiert bzw. präzi­ Format 73x60 mm, sie sind z.T. in besserem Zustand als siert. die jüngeren. obenauf gelegenen des Typs 1. Es kann angenommen werden. daß alle Stücke ursprünglich sol­ Die Gesteinssammlung des Kronprinzen war sicher um­ che Vorzettel hatten, sie dienten - siehe voriger Ab­ fa ngreicher, zuzüglich der in Kap.2.2.2 behandelten Be­ schnitt - als Unterlage für die Beschriftung der neuen stände aus 1873174 zum Unterricht durch F.v.Hochstet­ Etiketten des Typs I. ter. Es sind jedoch zwei Gruppen vorhanden: gekennzeich­ Die regionale Zuordnung der Fundorte dieser beiden nete, inventarisierte des k.k.Mineralien-Kabinetts (Kap. Sammlungsteile unterscheidet sich nicht wesentlich von 2.2.1.2 bis 2.2.1 .5) und die weitaus meisten, nicht ge­ der für die gesamte lnstitutssammlung: kennzeichneten, demnach offensichtlich schon ur­ 28% stammen von den Alpengebieten der Monarchie, sprüngliche Doubletten (Kap. 2.2.1.1 und 2.2.1 .6). Nur 20% aus dem Gebiet des Karpatenbogens, vorwiegend bei diesen wurde sichtlich nachträglich und von anderer aus Erzlagerställen wie Schemnitz. Verespatak usw., Hand in Lateinschrift die genaue zusammengesetzte 16% aus den deutschen Landen mit deutlichem Überge­ Mohs' sehe Mineralbenennung eingetragen, welche in wicht sächsischer Erzlagerstätten, den Etikellen des Rudolf (Typ 1. ab 1866) nicht mehr 13% von böhmischen Fundorten. vorwiegend Gruben übernommen wurde. da sie bereits als veraltet galt (sie­ des Erzgebirges. aus Pribram, Blatna und dem böhmi­ he Kap.2.2.3). schen Mittelgebirge, hingegen nur wenige aus Mähren. Aus dem damaligen Galizien stammen im Gegensatz Die Handschrift der meisten dieser Zettel ist gleich zur jüngeren Institutssammlung hier nur wenige Salzmi­ (Abb.23), dies gilt auch für die später behandelten, ge­ neralien. kennzeichneten, sie war aber bisher bei Vergleichen we­ 15% sind etwa zu gleichen Teilen auf Italien (Eiba. Pie­ der für den ursprünglichen (kurrent) noch für den mont, Vesuv), auf englische Erzlagerstätten und auf nachträglichen (Iatein) Text mit Sicherheit personell zu­ Skandinavien, Grönland und Island verteilt. zuordnen (2.1.1.3, Anm.3). Eine zeitliche Bestimmung 7% entfallen auf außereuropäische Fundorte. dieser neutralen Zettel ist mit Vorbehalten aufgrund der -15-

bergmännischen Namen verwendet, wie etwa Flußspath statt Flul.lusw.

Hauyn wurde Haüyne (genau nach HAÜ Y I 823) ge­ schrieben, auch Arragonit (Arragonite ebda.); Arragon bei MOHS 1804, Aragon bei WERNER 1817, Aragonit bei P.PARTSCH 1843, Aragon bei W.HAIDINGER 1845, Arragonit bei F.J .A.ESTNER 1797 (11.2, S.l039). Letztere Schreibweise wurde interessanterweise in Li­ sten und Etiketten bis nach 1866 in dieser Sammlung Jl- /. verwendet, war aber offensichtlich auf HAÜY bezogen. Molybdänit wurde in den Voretikcucn, Etiketten und Listen Wasserblei genannt, wie bei WERNER 1817 und P.PARTSCH 1828. Dieser verwendete jedoch 1843 schon Molybdänglanz und M.HOERNES 1847 eben­ falls. Schwarzeisenstein wurde für Psilomelan verwen­ det, wobei letztere Bezeichnung schon von P.PARTSCH 1828, W.HAIDINGER 1845 und M.HO­ ERNES 1847 vorrangig dem Synonym Schwarzeisen­ stein gebraucht wurde.

Eine Voretikette enthält den Vermerk " .. war aufgestellt - Kalkspat R.R.+m England" (Abb.24, M819). Das Stück, deutlich von den üblichen englischen "Kano­ nenspäten'' abweichend, erwies sich bei Untersuchung durch E.J.Zirkl als sehr interessant. (I)

Die Sammlung im k.k.Mincralien-Kabinett wurde 1837- 1842 neuerlich "streng" nach F.MOHS (posth.bearb. v.F.X.M.ZIPPE), 1839, geordnet, dabei wurden auch bekannte Trivialnamen verwendet und aktuelle Anpas­ sungen vorgenommen. "In den letzten Jahren ist die mineralogische Literatur meist durch Beudant und Haidinger mit einer großen Ahb. 23, 24: Voretiketten des k.k. Mineralien-Kabinettes zur Anzahl neuer Trivialnamen beschert worden .." Sammlung des Kronprinzen. Hier mit kristallographischen (P.PARTSCH, 1855, S.4). Indizes nach F. Mohs, um 1850 (?) Die Benennung in den Vorzetteln und somit in den Eti­ Mineralbenennungen in beiden Schriftarten möglich. ketten des Typs I (nach 1866) enthält jedoch keinen der Die Mohs' sehe zusammengesetzte Bezeichnung dürfte von W.HAIDINGER 1845 verwendeten bzw. einge­ nicht vor 1827 eingetragen worden sein. Friedlich Mohs fü hrten (heutigen) Mineralnamen wie Stephanit. Argen­ wurde erst 1826 aus Freiberg als Professor an die Wic­ tit oder die von ihm bevorzugten, ebenfalls heute gülti­ ner Universität berufen, begann 1828 mit seinen Vorle­ gen, wie Calcit, Kassiterit und Molybdänit usw. Dies sungen am k.k. Naturalicnkabincu und führte aber wäre vielleicht ein Hinweis für die Voretikettenbeschrif­ schon 1827 die Neuordnung und Aufstellung der tung vor 1843, was aber die Weiterverwendung einiger Sammlung durch. Er wurde von Paul Partsch, Johann von P.Pansch bevorzugten Namen nicht ausschließt. Carl �egerle v.Mühlfeld und dessen Neffen Maximilian Welche Sammlungszettel aus der Zeit vor der längeren unterstützt, wobei die Etiketten auf den Postamenten mit Wiener Periode des F.Mohs, also vor 1827, stammen, den Benennungen nach Mohs, Werner und Hauy be­ läßt sich nicht nachweisen. Es wäre auch möglich, daß schriftet wurden (J.FITZINGER, III, 1868, S.88). Die manche Zettel Ersatz für ausgeschiedene Etiketten zu nachträgliche Eintragung der Mohs' sehen Mineralna­ Doubletten oder früher inventarisierte Stücke gewesen men erfoigte auch noch 1840 (Kap. 2.2.1.6 und sind. Abb.55). Zusammenfassend kann angenommen werden, daß die Beschriftung der meisten Voretiketten dem aktuellen Die Neuaufstellung wurde von P.Partsch 1828 beschrie­ Stand der Benennungsweise im Mineralienkabinett etwa ben und die hier verwendeten Mineralnamen entspre­ zwischen I !Q7 und 1842 entspricht, wobei starre Gren­ chen meist jenen in den Voretiketten hinsichtlich Tri­ zen wohl nirgends bestanden. Andererseits ist zu beden­ vialnamen und den zusammengesetzten Namen von ken, daß die in den beiden Folgekapiteln behandelten Mohs. Die Trivialnamen sind nicht nur nach A.G. inventarisierten Zettel offensichtlich Datierung und Be­ WERNER (Hrsg. J.V.FREISLEBEN, 1817), sondern nennung mit Fundort in einem Zug erhielten. Dies auch nach anderen gewählt worden, d.h. es wurden die könnte auch für die Voretiketten der wesentlich älteren althergebrachten, oft regional verschiedenen, meist Periode des Stütz-Kataloges (1796- 1 806) gelten. Dem- 1 - 6- nach dürften viele dieser alten Etiketten später in einem "Von Werner wurde insoferne abgewichen, als die und als Ersatz älterer geschrieben worden sein, was von ihm erfundenen neuen Namen verschiedener auch der Meinung von Dr.G.Niedermayr entspricht. Mineralien in soweit selbe von deren Farbe, Ge­ burtsorte oder deren erster Erfinder hergenommen

Bei P.PARTSCH, 1828, S.3, heißt es " .. ein Namenszet­ sind. Von welchem sind beybehalten worden, wel­ tel (der sog.Etiquette) versehene Untersatz ... gilt nur für che durch uraltes Herkommen schon lang das Bür­ Schauschränke, in Schubladen nicht durchgeführt". gerrecht erhalten haben." (A.STÜTZ, 1793, S. VII-XII) (2) Vielleicht waren die Doubletten bzw. Stücke ursprüng­ lich mit Klebevignetten versehen wie von alten Samm­ A.Stiitz verwendete im Katalog und in diesem Buch die lungen aus dieser Zeit bekannt. (2) Die Schrift einiger oben genannten Ziffe rn und Buchstaben fü r die Einord­ Etiketten, z.B. Fluorit (Abb.25, M290), weist Ähnlich­ nung im System und für die Kennzeichnung des Ausse­ keit zu der des Mineralogen und Paläontologen Moriz hens und der Eigenschaften des . Er verwende­ Hoernes auf, der 1836 seine Tätigkeit am k.k.Minerali­ te für die "Geschlechter" alchimistische Zeichen, die enkabinett begann und 1856 dessen Vorstand und Ku­ z.B. bei den Elementen seit altersher den Himmelskör­ stos nach dem Tod seines Vorgängers und Onkels Paul pern zugeordnet wurden, wie Eisen für Mars, Silber für Partsch wurde. (3) Mond usw. Die zusammengesetzten, neuen Symbole ge­ hen auf T.Bergmann ( 1780) zurück (H.MEIXNER, Anmerkungen: 1960, S.l l4, V.CORDIER, 1928, S.l-220). (3) (I) Es sind kurzprismatische Kristalle (ca. l2-15mm hoch, 3-4mm dick) mit ausgeprägtem trigonalen Habitus. Eine Kombination aus hexagonalem Prisma ( 1010) mit abwechselnd je drei schmalen und Originai-Kicbcvignetten, allfällige ältere Voretiketten breiten Flächen (R+m n.F.MOHS) und dem negativen Rhomboe­ sowie Angaben über die Herkunft der meisten Minerali­ (022 1) (0001 ) der (R.n.F.MOHS). Stellenweise sind auch Basis so­ en sind bei der Anlage des Stütz-Kataloges leider gr B­ wie Parallelverwachsungen vorhanden. o Eine zweite derartige Voretikelle (Calcit aus Pribram, M734) ist teils vernichtet oder verloren worden. (4) bezeichnet nach MOHS R+m(hexagonalcs Prisma), R-1 (stumpfes Rhomboeder). dieses herrscht vor, ein lokaltypisch häufiger Habi­ Zumindest einige der hier beschriebenen und abgebilde­ tus (Abb.23). Frdl.Unterstützung Univ.Prof.Dr.E.J.Zirkl. ten Sammlungszettel dürften in der gleichen Periode ge­ (2) Z.B. Sammlung Stift Schotten Wien (dzt. in Bearbeitung) und ehe­ schrieben worden sein wie die in Kap.2.2. 1.1 und

malige Sammlung Thurn-Valsassina, Bleiburg (H.MEIXC'JER, 2.2.1.3 behandelten, also um die frühe Mitte des 1960, S.l l4 f.). 19Jahrhunderts. (3) Schriftvergleich Brief v.21.10.1860/Archiv GBA. Frdi.Lntcrstüt­ zung OR Dr.T.Cernajsek.

Zu einigen Stücken sind Bemerkungen nötig:

2.2.1.2 Mineralien aus dem Catalogus a) "Schwefel gemeiner natürlicher" (Abb.32, M55). Den Stützianus, 1797 - 1806 Stütz-Indizes folgt "M 8597". Könnte analog zu Kap. 2.2. 1.3 (Abb.39, M5) auf früheren Bestand Mohs hin­ Sieben Voretiketten sind mit alchimistischen Symbo­ weisen. len, einer römischen Ziffer, lateinischen und griechi­ b) "Steinmark" (Abb.33, Ml211) ist Nakrit. (5) Das al­ schen Buchstaben .sowie einer arabischenEndzi ffer be­ chimistische Zeichen für Quecksilber · und die ent­ zeichnet. Die entsprechenden Mineralien mittlerer sprechende genaue Beschreibung im Stütz-Katalog Qualität waren im "Catalogus Stützianus" inventari­ (Ahh.31, Pos.4) betreffen jedoch fe inverteiltes siert, der von 1797 bis 1806 in der K.K.Naturalien­ Quecksilber "in steatite" (von den bekannten Impräg­ sammlung in lateinischer Sprache geführt wurde. Die nationen in Kluftleuen vom Stahlberg bei Moschel­ Austragung der Stücke erfolgte 1866 als Doubletten landsberg, Pfalz). Das Stück dürfte verwechselt wor­ (Abb.31). (I) den sein. c) Serpentin (Abb.34, M 1289) ist Antigorit, alch.Zci­ Die 1791 durch Kaiser Leopold Il. angeordnete chen für Lapides-Magnesia. Neuaufstellung der Mineraliensammlung (und anderer d) Muriazit (Abb.35, M728) ist Anhydrit, alch.Symbol Naturalien) wurde durch Abbe Andreas Stütz (als für Salia cL intl., Muria. Die Schrift ist anhand von Nachfolger des 1788 nach Schemnitz übersiedelten Vergleichen Paul Partsch zuzuschreiben (6), der ab Bergrates und auch dem Kreis um Ignaz v.Born an­ 1824 am Mineralienkabinette tätig war, 1835 Kustos gehörenden Kar! Haidinger) gemeinsam mit J.B.Me­ und 1851 Vorstand wurde (J.FITZINGER, 111, 1868; gerle v.Mühlfeld und dessen Sohn J.K.Megerle nach IV, 1880; V, 1881). "I.Klasze" entspricht dem Sy­ den Richtlinien des 1791 verstorbenen lgnaz v .Born stem Wemer 1817 (J.V.FREISLEBEN, Hrsg.), dort durchgeführt. Die Mineralien und Gesteine wurden Muriazit Nr. 166, die Zahl 137 ist nicht bekannt. nach dem System von A.G.Werncr geordnet, jedoch auch schon einzelne neuere Erkenntnisse Lavoisiers Drei weitere Stücke dieser Serie sind vorhanden: berücksichtigt. Bezüglich der Nomenklatur wich Stütz Erythrin-Kobaltblüte (Abb.36, M 1598), Sphalerit-Zink­ teilweise von der Wemer'schen zugunsten älterer ab blende (Abb.37, M 1289) und ein Pyrargyrit (Abb.38, (J.FITZINGER, I, 1856, S.449-465). M 135). (7) - 1 7 -

Abb. 25 bis 30: Etikettenfolge über fast 150 Jahre Sammlungsgeschichte

i l Abh. 25: Vorclikcllc :r.u Doublette des k.k. Mineralien-Kabi­ nettes, um 1850

Abb. 26: Die zur 1866 zusammengestellten Sammlung des Kronprinzen Rudolf verwendeten Etiketten Typ I mit inven­ tarkonformen Nummern

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Gaog.nosre, Hochschu�e f. Bodenkultur, Wien

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Abb. 28: Von 1921 bis 1970 verwendete Etikettentype Abb. 27: Vom Institut um 1900 beschriebener Zettel

Nr. M 290 /1988 xx Hall Fluorit � Calcit auf "alp. Musche1kal k'1 (Ani s) Abb. 29: Einschubkärtchen aus Ära J.Fink, veranlaiU von G.Frasl um 1960 für Vitrinenstücke Sal zberg

Hall, Ti ro1 Baugeologie, ,Universität für Bodenkultur

Abb. 30: Neubeschriftung und -inventarisierung 1988 begin· nend - 1 8 -

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.-lh fr L;... 't .. ';l.:)u. �J,./.r ,...... , q I, ; o# t.. �. jlf. ?c- .., • ,; ('. Abb. 31: Ausschnitt einer Seite des von der K.K. Naturaliensammlung unter A.Stütz von 1797- 11106 geführten Inventars in lateini­ scher Sprache, hier Quecksilbererze betreffend. Pos. 4 bezieht sich auf ein in der Rudolf-Sammlung befindliches Mineral mit Aus­ tragungsvermerk als Doublette 1 866. 1nv.Nr. M1211

Anmerkungen: Die Geognostische Karle der Steiermark von M.J.Anker, I ll29, enthält noch alch.Symbole der Lagerstättenelemente (A.WEISS, (I) Frdi.Unterstützung Dr.G.Niedcrmayr und Dr.R.Seemann, Min.-Pe­ 1982. S.309 u.Katalug S.335), auch von SCHULTZ, 1835, über­ tr.Abt.NHM Wien, wo auch ein Übersichtsblatt zur Erkennung der nommen. alchimistischen Zeichen und der Systematik des Stütz-Kataloges (4) Frdi.Miueilung Dr.G.Niedermayr NHM Wien (auch bei aufliegt. H.M .. MEIXNER, 1960, S. ll8) 2) Die frühere Neuordnung der Sammlung ( 1778- 1 780) unter (5) Die am Institut vorgenommene RDA- Untersuchung ergab Nakrit l.v.Bom, K.Haidinger, J.B.Megerle v.Mühlfeld war mit einigen ohne Hg-Spuren. Abweichungen, Anpassungen an neuere 1-"orschungen nach den (6) Eintragungen von P.Partsch im NHM- Inventar, 1840, XXXIII, 14, Systemen von G.Wallerius, 1709- 1785, und A.Cronstedt, 1722- und Brief von Partsch an K.Schreibcrs v.23. 10. 1824, ÖNB/Hss 1765, erfolgt (J.FITZINGER. I, 1856,S.450). Nr.22-33- l. 3) Alchimistische Symbole wurden im 19.Jahrhundert nur mehr ver­ (7) In der Sammlung des Stiftes Schotten in Wien sind mehrere Mine­ einzelt und kaum mehr nach der ent�cheidenden Einführung der ralien und Gesteinsmuster mit Klebevignetten oder Schriftzügen chemischen Symbole und Fo rmeln nach Berzelius, 1814/18 hzw. mit alchimistischen Zeichen analog STÜTZ-Katalog vorhanden 1836, verwendet (V.CORDIER. 1928. S.78-85). (dzt. in Bearbeitung). - 1 9 -

Abb. 32 bis 38: Vo retiketten zu Mineralien aus dem Catalogus Stützianus (1797-1806). Die oberste Zeile enthält das alchimistische Zeichen, gefolgt von den systematischen Indizes

�I 1'/II � . J.fj/ 4-P;�

'� . .t_"?{t "'/ Abb. 35: Zeichen für Salia el inD., Muria, Anhydrit," zer­ schlagen und in ungeschicklicher Weise gewaschen". Geschrieben von P.Partsch. (vkl.)

Abb. 32: Alchimistisches Zeichen fiir Schwefel, gefolgt von Systematikangaben des sog. Stütz-Inventars

Abb. 36: Zeichen ftirKobalt, Erythrin. (vkl.)

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Abb. 33: Zeichen für Quecksilber (Merkur), hier fürfe inverteil­ tes in Kluftletten von Stahlberg, Pfalz (siehe Abb. 31, Pos.4)

Abb. 37: Zeichen für Zink bzw. "Blende", Zinkblende. (vkl.)

Ahb. 34: Zeichen fürLapides Magnesia; Antigorit Abb. 38: Zeichen fürSilber (Mond), Pyrargyrit. (vkl.) -20-

2.2.1.3 Mineralien aus dem k.k.Mineralien­ Kabinett, inventarisiert 1816-1840

Dreizehn Voretiketten enthalten genaue Inventaranga­ hen, die eine Auswertung der entsprechenden Eintra­ gungen in den Inventarbüchern der Mineralogisch-Pe­ trographischen Abteilung des Wiener Naturhistorischen Museums bei den meisten Stücken bezüglich ihrer Her­ kunft ermöglichten und die groBteils 1866 als Doublet­ ten ausgeschieden wurden. (I)

Die kurz gehaltene Auflistung ergibt erste Informatio­ nen und sollte zur weiteren Forschung anregen. a) 1816 XL 17 Mohs 8620 Schwefel, Bex, Schweiz (Abb.39) (M 25) Wurde von Dir.K.Schreibers dem Minerali­ enkabinett geschenkt. Der Schriftzug Mohs ist der Originalunterschrifl des F.Mohs sehr ähnlich, Abb. 40: Aus einer vom Grönlandforscher K.L.Giesecke Kai­ Franz I gespendeten Suite, Amazonit genügt jedoch nicht für eine Schriftzuordnung. ser Auch die Bezugsnummer 8620 konnte nicht geklärt Iien lieferte, darunter 872 Mineralien. In seinen jun­ werden - stammt vielleicht aus Beständen, die gen Jahren war er nach diversen Studien und Reisen F.Mohs während seiner ersten Tätigkeitsperiode auch 13 Jahre in Wien, arbeitete hier angeblich bei von 1802 mit Unterbrechungen bis 1811 in Wien E.Schikaneder am Text der "Zaubertlöte" und war und auf wissenschaftlichen Reisen gesammelt oder bei der Premiere 1791 Darsteller des ersten Skla­ erworben und abgegeben hat. (2) ven. Nach mehrjährigen Reisen mit mineralogischer Sammel-, Beratungs- und Studientätigkeit ging er 1806-1813 nach Grönland. (8) Von 1818-1833 war er Professor der Mineralogie zu Dublin (O.V.PE­ 1111x.L IJ'. �tHu. TERSEN, 1988, S.91 -94; H.LÜSCHEN, 1979, S.225). Er erhielt vom Wiener Magistrat Fasz.12/83 v. l6.5.1800 eine Konzession für Mineralienhandel, wird aber in Quellen wie STÜTZ 1806 nicht er­ >�-;Ltt!'-"U-� wähnt. (9) e) 1818 XXVI Ab24 Magnetkies, Grönland: (Pyrrhotin M 159) Ebenfalls von Giesecke stam­ mend. t) 1819 IV 4 Alaunstein, Tolfa im Kirchenstaate: (Aiunit, M 884) Von Baron v.Odeleben, Dresden, Rittmeister a.D., Mineralienhändler. (3) g) 1820 V 7 Hauyne, Ob.Mending: (Hauyn, M 1020) Von Erzherzog Rainer, siehe auch k). h) 1822 I 3 Prehnit, Tempelstein, Mähren (Ahb.41)

(M 1048) Von Pittoni/Schwarzer. Josef Pittoni v. Abb. 39: Vermutlich aus BestandF.Mohs, 1816 inventarisiert Dannenfeldt war Kaufmann in Wien und Schätz­ meister des Naturalien-Auktionsinstitutes in Wien b) 1816 XXXI 40 Wolfram, Pay de Vignes, frankrcich: 1792- 1 806 (A.STÜTZ, 1806, S.65, 385). (4) (Wolframit, M 326) Wurde von Dir.Schreibers Er wirkte bei der Neuordnung der Sammlung des 1815 im Tauschwege vom Museum fü r Naturge­ k.k.Mineralien-Kabinettes unter F.Mohs 1828 ne­ schichte in Paris erworben (J.FlTZINGER, IIJ, ben P.Partseh und F.Edler v.Rosthorn mit 1868, S.37). (A.WEISS, 1989, S.52). Seine bedeutende Privat­ c) 1816 XLI 3 Sphen, St.Gotthard, Schweiz: sammlung enthielt Teile mehrerer alter und (Titanit, M 989) Ankauf von M.Lcfcbre, Händler in berühmter Sammlungen - bis zur Loge "Zur Wah­ Paris; vermutlich von K.Schreibers anläßlich seiner ren Einlraehl'' zurückgehend (5) und wurde 1827 an Paris-Reise 1815 zur Aquisition und zum Tausch F.v.Rosthorn verkauft (J.FITZINGER, II, 1856, erworben. S.I083, 1086, 1087). d) 1818 XXVI Ab28 Feldspat, Kangerdluluk, Grönland i) 1825 XVI 202 Zinkoxyd, Franktin b.Sparta, USA (Abb.40) (Ahh.42) (Mikroklin-Amazonit, M 1322) Geschenk des (Zinkit, M 317) Von Baron A.v.Lcdercr, österr.Ge­ K.L.Giesecke (Metzler), der 1806-1813 Gränland neralkonsul in New York. beschaffte für das Mine­ durchforschte und Kaiser Franz I wertvolle Natura- ralienkabinett mehrmals Mineralien im Tauschwege 1 - 2 -

/,,f� .� . .XXXVJß • /t;;,�,·t 'l· �flt J(. /)il,;/' /J�l'"'/ Abb. 43: Vom Händler Augustin stammender Skapolith aus dem Fassalal �-<,t --�;� �� (Orthoklas, M 1307) Von Dr.Bondi zu Dresden Abb. 41: Geschenk des Sammlers und freien Mitarbeiters des (J.FITZINGER, III, 1868, S.83, 108). (7) Mineralienkabinettes J.l'ittoni v. Dannenfeldt n) 1838 II II Schwefel, Sizilien (M 52) Etikette von P.Partsch geschrieben (Schrift­ vergleich siehe Kap. 2.2.1.2). o) 1840 XXXIII 14 Porzellanspath in körnigem Feld­ spat. Wiekcrsdorfim Passauischen (Abb.44) (Skapolith, verwittert, Ml413. Kaolin, Willcrsdorf b.Untergricsbach, Ndb.) Geschenk des K.Schreibers an das Mineralienkabinett (Eintragung im Inventar Ahh.45). 1 Handschrift P.Partsch, I ( I

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Abb. 42: Eines der vielen vom österr. Generalkonsul in New York, A ..J.v. Lederer, rür das Mineralienkabinett beschafften Stücke, Zinkit von nordamerikanischen Gelehrten 1827-30 (J.FIT­ ZINGER, IIL 1868, S.84, 90, 101). j) 1826 X 63 Adular, Zillerthal (a.l.87 1) Von Händler Moraweck - schon bei A.STÜTZ 1807 erwähnt, Vorbesitzer war Baron v. Lederer (Abb. 108 ). A.bb. 44: Geschenk von Dir.K. Schreibers fürdas Mineralien­ k) 1827 II 38 Turmalin, Paris, Mainc, USA kabinett; Kaolin

(Rubellit, M 1067) Von Erzherzog Rainer über Ba­ Anmerkungen: ron v.Ledcrer. Erzherzog Rainer d.Ä. ( 1783- 1 853), (I) Fnii.Unterstütwng Dr.G.Niedermayr. NHM Wien. Bruder des Erzherzogs Johann, Vizekönig von (2) Auch bei diesen Etiketten sind einige mit Schriftzügen. die der Handschrift von Friedrich Mohs ähneln. Anband von Ver leichen Lombardei-Venetien, hatte naturwissenschaftliche g mit Briefen von Mohs, die sichtlich von ihm selbst geschrieben Interessen und Sammlungen (B.HAMANN, 1988, wurden. kann keine Beweisführung erfolgen (Brief an C.A.Blöde. S.398; A.STÜTZ, 1807, S.29, 261). Frciberg. 17.7.1818, in: G.MATHE. 1989: ferner Brief an Finanz­ (siehe auch Abschnitt 2.2. 1.7) (6) kollegium zu Dresden vom 16.4. 1818, in: H.J.RÖSLER. 19!19; so­ I) wie Brief an C.Schrcibers vom 13.1.1815, mit Empfehlung für 1828 XXXVlll 17 Gabbronit, Monzoniberg. Fassathal F.X.Riepl. ÖNB(Hss.22/2H-1 ). (Abb.43) H.MEIXNER ( 1960, 5.220) schreibt einzelne Etike!len der von (Skapolith, G 6r3) Von Rohan nom.Augustin. Au­ ihm bearbeiteten alten Mineraliensammlung der Grafen Thurn­ gustin war ein bekannter Mineralienhändler aus Ti­ Valsassina, Bleiburg. nach Beratung mit V .Theiss und E.Krajicek. Graz. der Handschrift von Mohs :tu, andere mit Vorbehalten (dem rol (J .FITZINGER, II, 1856, S. l 050). jungen) W.Haidingcr. Mit freundlicher Unterstützung von OR m) 1836 VII 52/113 Feldspat in Pegmatit, Insel Elba Dr.F.H.Ucik vom Kärntner Landesmuseum in Klagenfurt wurden -22-

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Abb. 45: Inventareintragung des Kaolins (Abb. 44) unter Position 18 durch P.Partsch und M. Hoernes, 1840

einige dortige Etiketten dieser Sammlung durchgesehen, sie konn· Ordnung und Aceuratesse gehören." H.PRESCHER, 1978, S.388, ten aber nicht als eindeutig ident mit den gegenständlichen befun­ 60 1. den werden. Auch die durch die freundliche UnlerslütLUng von (4) Piuoni schenkte dem k.k.polytechn.Institut eine "Sammlung von Dr.W.Postl und Dr.B.Moser. beide Joanneum Graz, durchgeführ­ Matcrialwaarcn 7.ur Bildung der Jugend"' HHStA Allg.Verw.Ar· ten Vergleiche mit den dortigen Inventareintragongen der Mobs­ chiv, Adelsanerk.n.A.F.FRANK, 4.Bd., 5.81, Nr.2 152 v. 1817-22, Periode ergaben keine Ähnlichkeit der Schriften. IV. 1!!22 (Hinweis OBR Dr.T.Graff, Stmk.Landeshibi.Graz). Die hier am häutigstcn anzutreffende Handschrift der Voretikeuen (5) Die Loge wurde 1781 gegründet, 1785 mit anderen verschmolzen, ist mit der in G.NIEDERMA YR: "Mineralien und Smaragdberg­ alle wurden 1794 aufgelöst (D.LINDNER, 1986, S.97, 162). Die bau im Habachtal", 1988, Doris Bode-Verlag Hallern. abgebilde­ von Ignaz v .Born angelegte Sammlung kam 1794 an das Kloster ten ident und wird dort als "HistorischerSamml ungszettel aus dem der·P.P.Karmelitcn, 1820 an Pittoni v.Dannenfeldt (FITJ:INGER, Jahr 1817"- bezeichnet ( 1817 XXVII 3 Mohs 4570, Smaragd. Salz­ II, 1856, 5. 1083 ). burg I 0 1). Vielleicht ergibt sich von zuständiger Seite eine gele­ (6) A.STCTZ, 1807, S.29, erwähnt die gengnostische Sammlung des gentliche Klärung dieser Frage. Die im Archiv der GBA eingese­ Erzherzugs Rainer d.Ä. und nennt ihn anläßlich dessen Besteigung

henen Handschriften von M.Hoernes, W.Haidinger und A.Kenn­ des Ötschers I !l04 " ... seiner großen Einsichten in dem Fache der gott zeigen keine Ähnlichkeiten. Die Datierung bzw. lnvenlarisie­ Mineralogie wegen vollkommen kompetenter Richter. .. ", S.261. rung kann - wie erwähnt -auch später erfolgt sein, weshalb der in (7) Es könnte sich um Dr.Magnus Bondy handeln, doch ist nicht he­ Frage kommende Personenkreis groß ist. Frdi.Unterstülzung OR kann!. ob er Sammler mit Tauschverbindungen oder Händler in Dr.T.Cernajsek. Dresden war. Frdi .Mittcilung Dir.Dr.G.Mathc, 5taati.Museum (l) Ernst Gottfried Freih.v.Odeleben (1773"1828) aus Kleinwallers­ f. Min.Geol. zu Dresden. Erwähnt ist ein Dr.Bondy jedoch als Me­ dorf b.Freiberg Iieferle 70 Mineralien an Goethe, 1818 auch Suiten teorilenhändler (FITZINGF.R, IV, 1880, S.323), einmal auch he­ aus Italien auf Empfehlung des Ob.Berghptm.v.Trebra, schrieb treffend Mineralien (ebda.III, 1868, S.J09). auch ''Beiträge wr Kenntniß von Italien, mineralogische Verhält­ (!:1)Ob Giesccke in dieser Zeit zum Königi.Preussischen Bergrat er­ nisse dieses Landes" I.Theil, Graz und Gerlach, Freiberg 1819. nannt wurde, ist umstritten (G.HOPPE, 1991, S.53-63). Goethe schreibt über ihn: "Der gute Odelehen ist mit schöner Beu­ (9) Wiencr Stadt- u.l.andcsarchiv, Frdl. Mitteilung Frau Or.B.Rigele te zurückgekehrt, nur aber scheint ihm zum Handelsmann nicht der au rgrund eines Hinweises von D.Möhler, Graz. vollkommene Sinn von Gou gegönnt 7.U sein. wozu besonders -23-

2.2.1.4 Mineralien aus der Sammlung Van der Nüll, beschrieben von F. Mohs JAC. FRIED. VO:"" DER NULL 1804

Vier Mineralien stammen aus einer der berühmtesten MINERALIEN -KABINET,

Sammlungen der Zeit, aus der des Bankiers und llolc h, Großhändlers .Jakob Friedrich Van der Nüll (1750- 1823), wie aus Vermerken in den Voretiketten hervor­ einem , durchaus auf geht. (I) .;iufserc Kennzeichen gegründeten Sy fieme Diese sind mit "V d N" bzw. "V d Null" und einer Zahl geordnet, btfchricbcn , gekennzeichnet, die genau den Katalognummern des er­ sten bedeutenden Werkes des berühmten Mineralogen H D d Friedrich MOHS entspricht. durch Hinzuthuung •· ieler , dem gegeuwärtigen "Des Herrn Jac.Fried.Van der Null Mineralicn-Kabinet Zulbnde der Miocr.>logio ����emef�

Gatte veriil!te Selbstmord durch Fenstersprung ... (WZB 54. Th., Eugen- und Erz .herzog Karl-Dcnkmal am Heldenplatz sowie zum I SS6, S.221; S.WEYR. 1968. S.258 ff. ). Denkmal seines Vaters im Grazer Schloßpark und zu dem des Eduard Van der Nüll wurde bedeutender Architekt, Historienmaler Fricdrich Mohs im Joanncum (WZB 20 Th., 1868, 5.422-424). und Ornamentiker. Akademieprofessor. Er war an der Erbauung Er liegt in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof neben dem der Wiener Hofoper 1861 und des Arsenals mitbeteiligt, . schuf des F.Mohs hegrabcn. zahlreiche Entwürfe zu Denkmalpostamenten, darunter zum Prinz

Abb. 47 bis 51: Die in der Rudolf-Sammlung vorhandenen Mineralien aus dem Bestand Van der Nüll. Gegenüberstellung der nach 1828 im Mineralienkabinett neu geschriebenen Samm­ lungszettel zu den jeweiligen nummernkonformen Textstellen bei F.Mohs, 1804.

6 1 13. Kalktinter \ von .ftcij'chrolh�r , durchs t>erl - ins g elblich -graue 'fich- verlaufeoder Farbe , m fir�ifigen uad fo rtifikationsartig, gebo;;cnen Zetchaungen ; ein derbes , auf ver-

Jippfohoft d11 Kallrjl'i'!'�• 87

verfchiedenea. S e iten angefchliß'enes Stück. Kalkfin. Mit aoßchendem Sandlleine, .; ter. Parh, Von .Karlsbad in Böhmen,

Abb. 47: "Kalksinter", Aragonit-Sprudelstein

.Vot Al 1111 191. Gemeiner Gracat , von leberbrauner , et. was ias olivengrüne fa lleoder Farbe; ia Gra­

fUZt ·.Dodekaedern , -nicht gan:z: regelmäfsig � uad mit dea Seiteaßächea, drufeaformig auf­

gewachfea. - Auf einem Gelleine ; • welches · . dem Gneusgebürge angehört. . Voa Schwarzeaberg im rä chfi.fchea Erz:. �ebür�e.

Abb. 48: ''Gemeiner Granat'', Andradit

� / �· . , t;f. j . u;, :c�S- r::�meiner Feldfpath, vonjpnngriintrF'u­ be : rlerb , in kleinen P.lrtluen , v-o a kl(ia­

iö �nig :� b�efonderten Stücken , m:t weifscm Fe!cfi.P;Jth , und mit V'cr- ' durchadert Qu;trz wachf'cn. In

Abb. 49: "Gemeiner Feldspath", Mikroklin-Amazonit (siehe Farbbild Abb. 50) -25 -

/ ' I_Ä • I I V ,-( /Y u 5· B1;tncr ·Zeolith, Stilbilt:. ( Tr . d . .M. T. IJJ. p. 1 6!.) 1'-a r[•,. und 9�:;. r; :;itter ·Zeolith , von hJ· a:.intilruther , eil ,,."(J.r'rr '' cn'� lllS ?:J";:'clrofh� f,tllender Farbe ; tkrl, (;, ,li.l!! n-.r1 wct:!ol,dtn�elll , llernfü rmig au

l•tll , "" ' c1 "3' h.llilrp.1fh , von lleifchrotbcr

F.ui•c. ]ln bLtltrihe fc h�mt ron Gninerde

hcn unrl 11' 1eder ;::ef

\' c n Faba in T.�· rol.

Abb. 51: "ßlätler-Zeolith", Heulandit

2.2.1.5 Ein Mineral aus dem Preto) als Gast von W.L.v.Eschwege, dem bedeutenden "Brasilianischen Museum" deutschen Montanisten und Pionier der bergbauliehen des k.k.Naturalienkabinetts, und industriellen Erschließung Brasiliens und Portugals. 1821-1836 Mit ihm besuchte Pohl die Gold-, Topas-, Itacolumit­ und Eisenvorkommen der Umgebung; er schreibt: In der Sammlung des Kronprinzen waren gemäß 'TCa­ "Nicht ferne von meiner Wohnung fa nd ich schöne talog" drei Mineralien aus Brasilien (Nr. l97, 360, 380), Cyanite in den mannigfaltigsten Abänderungen und Ü von denen heute nur Nr.I97 in der Institutssammlung bergängen zum Rhätizit..." (J.E.POHL, 1822- 1 837, nachweisbar vorhanden ist: "Kyanit, Villa Ricca nun II.Bd., S.579; und P.PARTSCH, S.634) Ouro Preto, Cap.Minas Gcracs, B.M.No945", nachträg­ lich korrigiert auf Cyanit und Brasilien (Ahh.52, M977), und"Die Gegend von Villa Riea ist für den Geo- als Voretikette; jetzt Disthen, weiß, mit Hellglimmer). gnosten und Mineralogen eine der interessantesten Brasiliens.. " (S.634), (I) (Abb. 54, Fa rbbild) . was auch heute noch gültig ist. Anläßlich der Verheiratung seiner Tochter Lcopoldine mit Dom Pedro, dem späteren Kaiser von Brasilien,ließ Diese Mineralstufe entstammt demnach einer großen Kaiser Franz I im Jahre 1817 auf seine Kosten mehrere kaiserlichen Expedition nach Brasilien und ihre Auffin­ Naturwissenschafter und den Maler Thomas Ender zu dung ist ganz konkret in einem berühmten Werk be­ einer Expedition zur wissenschaftlichen Erkundung und schrieben! Sammeltätigkeit für die kaiserlichen Gärten und Samm­ lungen nach Brasilien reisen. Für Gesteine und Minera­ lien war der an der Pragcr Universität supplierende Bo­ A taniker, Arzt und Naturforscher Johann Emanuel Pohl, nmerkungen : der später auch die Botanik übernahm, zuständig. (2) (I) Etikettenv�:rgleich etfolgte anläßtich einer vom NHM Wi�:n gestal­ teten Ausstellung historischer Sammelobjekte bei den "Mincrali­ entagen München !988", bei der auch Mineralien aus dem Brasi­

In sieben Sendungen gelangten 1818-1823 zehntausen­ lianischen Museum 7.U seht:n waren. de Naturobjekte, darunter an die 5000 Gesteine und Mi­ neralien in ein eigens hiefür teilweise freigemachtes Ge­ (2) Auf Vorschlag von Dirt:ktor K.Schreibers wurde u.a. (außer J.E.Pohl) J.C.Mikan, Professor der Prager Uni versität vorwiegend bäude in der Johanncsgassc. Kustos für Mineralogie und für Botanik. �:ntsandt; nach dessen vorzeitiger Rückkehr (1818) Botanik dieses "Brasilianischen Museums" wurde übernahm Pohl fü hrend die Botanik der Ex.p�:dition. Für die Zoolo­ J .E.Pohl. 1836 wurden die Bestände in die K. K. Verei­ gie war Johann Nauerer erfolgreich tätig (FITl:INGER. 111, 1868, nigtcn Hof-Naturalien-Cabinette eingegliedert (FITZIN­ S.42 ff.).

GER, Ill, 1868, S.66 ff. ; IV, 1880, S.283). (3) (3) Die gedruckten Etiketten entsprachen Abb.53. könnten aber gemäß frdi.Mitteilung von Dr.G.Niedennayr, NHM Wien, auch anläßtich J.E.POHL schrieb ein umfangreiches und aufwendiges einer allgemeinen Neuheschriftung um die Mitte des 19. Jahrhun­ derts vorübergehend verwendet worden sein (Sammlung des Ver­ Werk in zwei Bänden und Kartenatlas: "Reise im Inne­ fassers. Doublette. des NHM). ren von Brasilien in den Jahren 1817-1821", Wien, 1832- 1837 (4), in dem chronologisch sehr ausführlich (4) ÖNB 207.729-C-K und 60.647-F. In dieser Mappe si nd mehrere t n Stiche von J.Passini nach TEnders :t.e ichnungen enthal e , darun­ auch Landschaftsformen, Gesteine, Mineralien und Bo­ ter eine Ansicht von Villa Rica (Ouro Preto) Über Thomas Ender denschätze beschrieben werden (mit einem gengnosti­ . in Brasilit:n siehe W.KOLSCHATLK Y, 19R2, Kap.8. schen und mineralogischen Anhang von P.PARTSCH).

Im Dezernher 1820, zwei Monate vor seiner Rückkehr nach Europa, weilte Pohl in Villa Rica (seit 1822 Ouro -26-

baryt. 16.9. 1840 Jos.Seb.Grüner, Maats.u.CrRath" - Pyromorphit, strahlig, Olovi, Böhmen (M904). Lokaltypisches bekanntes Vorkommen, strahlige Kristallgruppe aus der Oxidationszone des seit dem Mittelalter betriebenen Bleihergbaues, um 1840 in Auersperg'schem Besitz, Erstbeschr.d.Zippe 1824 (W.WRANY, 1896, S.IOI). b) "Strahliger Egran bei Haslau - Pyramidaler Granat - Eger 16.9.1 840 J.S.Gr." - Vesuvian, strahlig, Haslau (Haslov) b.Eger (Cheb), Böhmen (i\bb. 57, Farbbild, MI035).

Lokaltypisches Vorkommen mit in vielen Sammlun­ gen vorhandenen Kontaktmineralien, darunter der strahlige Vesuvian, von WERNER 1817 Egran be­ nannt, genauer Fundort Burgstallgraben b.Haslau (ZEPHAROVICH, 1873, II. S.337). c) "Trernolit beim Egran mit Kalkstein vorkommend Abb. 52: Voretikette zu einem Stück aus dem "Brasilianischen v­ Museum", einer Dependance des kais. Naturalienkabinetts hemiprismathischer Augitspath; Eger. Böhmen, zur Unterbringung der von der Expedition 1818-1836 einge­ Jos.Seb.Grüner M.C.Rath 16.9. 1 840" - Tremolit, Böhmen (Abb.55, langten Naturalien (siehe Farbbild Abb.50) Haslau b.Eger, Mll26). Der Name Tremolit geht auf Wcrner, 1791, zurück (H.LÜSCHEN. S.335). d) "Mesotyp auf Klingstein bei Hauenstein östlich von Eger - prismatischer Kuphonspath, Eger am 16.9.1 840, J.S.G." - Calcit, Mesolith auf Phonolit, Hauenstein b.Schlackenwerth (Ostrov), Böhmen (Abb.56, Ml425).

Johann Sehastian Grüner (1780-1 864) war nicht nur "Magistrats- und Criminalrath", sondern zeitweise auch Bürgermeister der Stadt Eger. Er beschäftigte sich mit volkskundlichen, historischen und naturwissenschaftli­ chen Studien und wurde 1820 anläßlich der 14. von ins­ gesamt 17 Reisen des J.W.v.Goethe nach Böhmen mit diesem bekannt und zum Sammeln und zur Beschäfti­ gung mit der Mineralogie angeregt. Wegen Grüncrs ra­ scher Vertiefung in diese Materie, ja Begeisterung, er­ teilte Goethe laufend mündliche und schriftliche Rat­ Abb. 53: Gedruckte Etikette zu einem anderen Mineral aus schläge. Schließlich wurde Grüner ebenso leidenschaft­ dieser Expedition licher Sammler wie sein Lehrer und begleitete diesen bei zahlreichen Ausflügen in die Umgebung von Eger und Frauzensbad sowie Marienbad und Karlsbad. Er be­ suchte mit Goethe und anderen Interessierten Händler und Sammler in dieser Gegend, so den Scharfrichter von Eger, Karl Huss, (2) und Sammlungen bedeutender 2.2.1.6 Mineralien von J.S.Grüner, Persönlichkeiten, wie die des Fürsten und Staatskanzlers Eger 1840, Verbindungen zu Clemens Metternich zu Schloß Königswarth (Kyn­ J.W.v.Goethe, zwart), Graf Josef Auersperg zu Hartenberg (Krajkova) Kammerbühl und Haslau und das Prämonstratenserkloster Tepl (Teply).

Vier Stücke der Sammlung weisen Voretiketten auf, die Viele Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Adel, die mit Goethe in den böhmischen Bädern zusam­ eigenhändig von Johann Sebastian Grüner, "Magistrath­ und Criminalrath zu Eger", datiert mit 16.9. 1 840 ge­ mentrafen, kannten auch J.S.Grüner. Er unterhielt bald schrieben wurden. (I) Sie sind nicht inventarisiert, je­ einen schwunghaften, über ganz Europa reichenden doch nachträglich mit den Mohs ' schen Benennungen er­ Tauschverkehr, wohl auch Vertrieb, mit Mineralien, Ge­ gänzt worden. Von dritter Hand sind einige Ergänzun­ steinen und Fossilien. Goethes böhmische, "erdwissen­ gen (Abb.55) vorhanden. Die Mineralien sind lokally­ schaftliche" Kontakte umfaßten u.a. A.G.Werner, pisch für die Gegend um Eger (Cheb) und von mittlerer S.A.Herder, H.Struve, S.D.Borkowski, Chr.Weiss, bis sehr guter Qualität. L.v.Buch, J.F.Racknitz, mit denen er jahrelang korre­ spondierte. Gocthe seihst schrieb einige auf Böhmen be­ a) "Concentrisch strahliges Braunbleyerz am Bleyspat zogene gengnostische Schriften, darunter "Zur Kenntnis von Bleystadt h.Eibogen - Rhomboedrischer Bley- der böhmischen Gebirge" 1807. Diese wurde zusammen -27 -

mit den auf Anregung des Dichters bis 1817 vom Stein­ Meinungen der Gelehrten über seine Entstehung. Die schneider Josef Müller und nachher von David Knoll Neptunisten bestanden auf untermeerischer Entstehung, t.usammcngcstellten '·Karlsbader Suiten" (I00 bis !50 vor allem A.G.Werner aus Frcibcrg. Im Gegensatz stan­ Mineralien in Klcinformat) als gutgängiges Souvenir in den die Plutonisten, die in diesem Berg einen echten er­ Karlsbad vertrieben. Gocthc lieferte I 822, 1827 ui1d loschenen Vulkan sahen. Deren erster Vertreter war I 832 noch weitere Erläuterungen. (3) schon 1773 lgnaz v.Born, gefolgt von Leopold v.Buch u.a.rn. Bcrnhard v.Cotta, der große Freiherger Montan­

geologe, beschrieb dann 1833 den Hügel schon als spät­ miozänen Schichtvulkan. Heute ist seine Entstehung im Pleistozän bis ins Dilluvium gesichert.

Die unter Grüncrs Führung erfolgte "Besteigung" des Hügels am 30.7.1822 brachte jedoch den Beschluß, auf Gocthcs Anraten den Berg mittels Stollen zu unterfah­ re n, um dadurch den Ursprung eindeutig klären zu kön­ nen. Dies eifol gte tatsächlich - auf Kosten C.Stcrnbergs J , allerdings erst 1834- 1 837, also nach Goethes Tod; der �/· Beweis zugunstcn der Plutonisten war erbracht. Goethe ..-�- ---- selbst besut:htc den Berg insgesamt elfmal und beschäf­ tigte sich mit dem Problem in fünf Studien, er schloß sit:h nach und nach den Plutonisten an (J.URZIDIL, 1981, 3.Aufl.,S. 433-438). (5)

Goethe reiste zuletzt 1823 nach Böhmen, blieb aber weiterhin mit Grüner in regem Briefwechsel und Mine­ ralientausch. Im letzten Brief an Goethe vom 20. 1.1832 teilt Grüner seine Absicht mit, ein "Unterhaltsames

Lehrbuch der M i neral ogie und Geognosie" für Kinder e verständlich , herauszugeben und erwähnt i nige von Wilhelm Haidinger aus Elhogcn (Loket) erhaltene Mi­ neralien. (6) Grüner beklagt sich in diesem Brief auch

über die Zensur, die sein Manuskript über ein " Minera­ logisches Wörterbuch aller bisher bekannten Fundörter" in zwei Bänden seit über zwei Jahren nicht zurücksandte (F.Th.BRATRANEK, 1874, S. l66- 1 68). Offensichtlich wagte Grüner keine Intervention bei Staatskanzler fürst Clemens Metternich, obwohl dieser ihm viele wertvolle Sammlungsstücke und auch die Neuordnung seiner Be­ stände verdankte. Auch geht der Erwerb der Sammlung Abb. 55, 56: Zwei der vier in der Sammlung des Kronprinzen des Karl Huss um 12.000 fl C.M. gegen eine Leibrente befindlichen, von Josef Sebastian Grüner, Magistrats- und von 300 n und dessen Verwendung als Kustos im Criminalral in Egcr, geschriebenen SammlungszetteL Grüner Schloß Königswarth bis zum Ableben 1839 auf Grüner war \'On 1820- 1832 Sammel- und Tauschpartner von .J.\'V.v. zurück (A.WRANY, 1896, S. l48-168). Goethe. Die nachträgliche Eintragung der Mohs'schen Benen­ nung crrolglc vermutlich erst im k.k. \Iineralien-Kabinett IIW0- 1 850. (vkl.) Schließlich vcrölTcntlichte Grüner noch "Briefwechsel und mündlicher Verkehr zwischen Goethe und dem Ra­ tc Grüner". Leipzig 1853 (J.URZIDIL. 1981, 3.Autl., Unter Grüncrs Führung bestiegen am 30.7.1822 Goethe, S.432). dessen bedeutender Freund Caspar v.Sternberg (vielsei­

tige , auch politisch bedeutende Persönlichkeit, Natur­ In der heute zum größten Teil im Weimarer Gartenhaus freund. Montanhistoriker und Mitbegründer des späte­ des Dichterl'ürstcn vorhandenen Geosammlung von über ren Vaterländischen Museums zu Prag), J.J.Berzelius 15.000 Einzelstücken sind noch 32 Stücke nachweisbar, (der große schwedische Chemiker), J.E.Pohl (Naturfor­ die von Grüner stammen (H.PRESCHER, 1978, S.455). scher und Teilnehmer an der Österreichischen Brasilien­ ln Begleitung von Grünerbesuchte Gocthc am 9.9.1821 expedition, siehe Kap. 2.2.1 .5) sowie F.X.Riepl (Grazer das Vorkommen des Egcrans bei Haslau und Goethe Montanist, damals in Fürstenbergischen Diensten) (4) schrieb hierüber an C:.L.FSchultz: den Kammerbühel (Komorni Hurka) zwischen Eger und " ...Gestein ist grenzenlos geklopft worden." franzensbad. (H.PRESCHER, 1978, S.421 ).

An diesem , modellartig aus vulkanogenen Gesteinen Diesem Mineral widmete er - vielleicht auch im Gedan­ mit entsprechenden randliehen Kontaktzonen bestehen­ ken an Ulrike v. Levetzow - 1831 ei n wenig bekanntes den Hügel entzündeten sich lange die unterschiedlichen Gedicht (7) -2H-

Geognostischer Dank (7) Hinweis aus H.LÜSCHEN, 1979. S.208. Vollst.Text aus "Goethes Gedichte" kpi.Ausgabc, Verlag J.G.Cotta'sche Nachfg., Stuttgart (undatiert), S. l 05!1 (Frdi.Mittcilung W.Ciebcrt, Wien) sowie in Haslaus Gründe, Felsenteile, J.W.GOETIIE. Hrsg.H.HÖLDER, 1960, S.529 mit Fundortskizze. Viel besucht und viel gelwnnt Seit der Forscher tätige Weile (1-\J Die ehemalige Teplcr Sammlung soll sich dzt. im Nationalmuseum Um· den Eg eran genannt. Prag, ein Teil im Stadtmuseum Karlshad hctinden. Frdi.Mittcilung Fr.Dr.G.Maul. Nation.Forsch.- u.Gedenkställen - Goethe National­ museum. Weimar. Was wir auch beginnen mochten, Wir das Eine nur getan, Wie wir klopften, wie wir pochten Immer war der Egeran. 2.2.1.7 Der sogenannte Meteorfall von I van in Ungarn, 10.8.1841 Vo n Ab/omen, von Granaten War genüg.mm nichts gedacht In der Sammlung desKronprinzen befinden sich mehre­ Und der Geogno.Hen Ta ten re hellbraune Brauneisenkörner mit Fundortangabe Hemmte drohend nur die Na cht. Jvan, Ungarn (M579). Voretiketten fehlen, jedoch ist unter Nr.4 1 0 eine entsprechende Eintragung im "I.Cata­ Uns genügte, was wir fa nden log" zu ti nden. Dieses Vorkommen ist in vielen alten Doch, vom Glück ihr zugewandt, Sammlungen vertreten (I), erwähnt auch bei V.ZEPHA­ Kam das Einzige zu Handen ROVJCH, Bd. l, 1859, S.68. (2) Einer schönen, lieben Hand. lvan ist ein kleines Dorf. 35 km südöstlich von Öden­ burg (Sopron), 5 km ösllich von Felsöseg. In Holger's J.S.Grüncr starb 1864, seine Sammlung mit 3000 Mine­ Zeitschrift für Physik (Bd.VJJ, Wien, 1847, S.79-107) ralien gelangte in die schon berühmt gewesene Stifts­ erschien "Geschichtliche Darstellung des Ereignisses sammlung zu Tepl bei Marienbad (A.WRANY, 1896, und des angeblichen Meteorsteinregens bei Iwan in Un­ S.l56). (8) garn nach kritischer Beleuchtung der hierüber gedruck­ ten Nachrichten - nach Millheilungen von Seite des k.k.Hof-Naturalien-Kabincts" Direction" (3) Anmerkungen: (I) Schriflvergleich erfolgte durch frdi.Unterstützung von for.Dr.G.Maul, Cllat.Forschungs- u.Gedenkstätten - Gocthc Natio­ Zum sogenannten Meteorfall kam es demnach wie folgt: nalmuseum Weimar, anhand Brief J.S.Grliner an J.W.v.Goethe vom !!. 11.1822, Nr.376a. Wertvolle Hinweise und Unterstützung Graf Ladislaus Festetic von Tolna zu Sagh brat:hte Be­ auch durch MuR Dr.sc.H.Prescher. Dresden, und Fr.M. L..Kahler, Weimar legstücke von, während eines heftigen Nachtgewitters am 10.8. 1841 nahe dem Maierhof lvan, "aus der Luft (2) K.Huss und J.S.Grüner sind irn Museum der Stadt Eger (Cheb) gefallenen" Steinehen in das Labor des k.k.polytcchni­ um! im Museumsführer entsprechend gewürdigt, auch mit Por­ traits. Das schöne Wohnhaus von Grüner am Markt Nr.478 ist zur schen Institutes zur Untersuchung. Kustos P.Partst:h und Gänze renoviert. Kustosadjunkt K.Rumler vom k.k.NaLuralienkabinett härten davon, sprachen mit dem Grafen und ließen sich Ü (3) ber sokhe Suiten aus der Kronprinz Rudolf - Sammlung im Wic­ Proben mit schriftlichem Bericht zwecks Vorlage bei ner NHM berichtet G.NIEDERMA YR 198!!, S.27-28. Siehe auch Kap.2.2.5, Anm. l 0. Direktor K.Schreibers geben. Dieser erkannte sie - völ­ lig richtig - als Raseneisenerzkörner. Es wurde erörtert, (4) F.X.Riepl fertigte für Goethe eine geologische Übersichtskarte an ob etwa eine Wasserhose über dem Hansag bzw. Ncu­ und war auch maßgeblich an der geologischen Etforschung Böh­ mens hetciligt (J.URZIDIL, 1981, S.414). Siehe auch Kap. 2. 1.1 siedlersee ein Sumpferzvorkommen vertragen haben könnte und man plante die Entsendung einer Studien­ (5) Der Kammerbühel (Komomi Hurka) ist ein Naturschutzobjekt des kommission zur wissenschaftlichen Klärung. Staates. Hinweistafeln mit historischen und geologischen Anga­ ln der Zwischenzeit erfuhr jedoch der Chemiker und In­ ben. das ursprüngliche Stollenportal sowie ein im Basalt einge­ dustrielle Baron Kar) v. Reichenbach, ein leidenschaftli­ meißeltes Reliefportrait (iocthes und Gedenkzeilen sind noch zu sehen. Der Museumsführer in Eger enthält ebenfalls entsprechende t:her Meteoritensammler, durch P.Partsch von dieser Erläuterungen. Angelegenheit und fuhr nach lvan. Kurz darauf erschie­ Goethes Schriften. Bemerkungen, Briefe· sowie ein Ayuarell he­ nen die ersten Zeitungsberichte (4) über den Meteorfall treffend Kammerbühel sind sachlich zusammengefaßt im Kapitel von lvan. Daraufhin bat das Mineralien-Kabinett den ··zwischen Neptunisten und Vulkanisten'' in GOETHE J.W . . llrsg.H.HÖLDER. 1960. S.42 1 -490. Mineralienhändler und Arzt Dr.Baader und den Chemi­ ker und Arzt Dr.Heller, dieser in Diensten und im Auf­ (6) \V .Haidingcr lebte 1827- 1840 in Elbogen (Lokct), wo seine Brlider trag von Erzherzog Rainer d.Ä., auf deren Kosten der eine bekannte Porzellanfabrik besaßen, dürfte häutigen Kontakt zu Grüner gehabt haben. Haidinger libersiedelte 1840 als Nachfolger Sache in lvan nat:hzugehen und Material zu sammeln. von · F.Mohs nach Wien. Er legte in Elbogcn eine bedeutende Noch vor deren Abreise erst:hien ein Bericht des Sammlung an, die später in den Besitz seines dort Ichenden Neffen Dr.Reichcnbach in Poggendorfs Annalen (Nr.9, 1841, Rudolf und von diesem an Sekt.Rat J.Schröckinger nach Wien ge­ dat.2.10.1841), in dem von "vielen Millionen Meteor­ langte (A.WRJ\NY. 1896, S.270). Es ist möglich, daß er beim Er­ werb von Mineralien fü r Wien und somit für die gegenständlichen steinchen, verbreitet über mehrere Quadrat meilen" die Stiicke von J .S.Grüner einbezogen war. Rede war. -29-

In Anwesenheit des Herrschaftsbesitzers von lvan. Graf 2.2.2 DIE GEOLOGISCH­ Stcphan St.cchcnyi, und aufgrund von Zeugenbefragun­ PA LÄONTOLOGISCHE gen wurde am 14.1O.u .J. ein amllichcs Protokoll ver­ SAMMLUNG DES faßt. das Reichenbach und die später nachgereisten Her­ KRONPRINZEN ren Baader und Heller mitunterzeichneten, das sich in der Folge als unrichtig erwies. Sie konnten auch mit vie­ Die im Kapitel 2.2 erwähnte, aus den Jahren 1873 und Jcn Hclfcrn, uic 14 Tage lang gesucht hatten. nur mehr I H74 während des geowissenschafllichen Unterrichts XO Pfund Material auftreiben. Heller distant.iertc sich später hievon und stützte die Annahme, daß eine Was­ durch 1-'.v.Hochstetter stammende und durch Etiketten serhose die Ursache des Steinregens von Eisenhydroxid des Typs 2 (Abh.22), Buchdruck, Format 80x56 mm, wäre. Auch an in- und ausländische Wissenschafter (5) dokumentierte Sammlung ist hier mit 59 Stück nach­ gesandte Proben erwiesen sich eindeutig terrestrischen weisbar. 32 Mineralien und 27 Gesteine. Letztere sind Ursprungs und wurden als Raseneisenerz, ohne die mit 19 in der heutigen Gesteinssammlung und 8 in der Wasserhosentheorie (6) zu stützen, bezeichnet. Zeitun­ geologischen Sammlung integriert. gen berichteten laufend. Die Mineralien sind eine lokaltypische Auswahl sehr guter Belegstücke im Formal ca. Xx5 bis !Ox8 cm. 16 Endlich entsandte das k.k.Naturalien-Kabinett am S.No­ Stücke stammen aus dem Hüttenherger Revier. 12 aus I vember eine Gutachtergruppe. bestehend aus C.M.Die­ Bleiberg, 2 aus Raibl (Cave dcl Predil), je Stück von sing. St.Endlichcr. L.J.Fitzinger und J.Heckcl, die der Saualpe sowie aus Schemnitz, Slowakei. Viele der I schließlich sowohl die früheren Zeugenaussagen als Kärntner Etiketten sind mit X73 datiert. die Sehernnil­ auch die meteorische Herkunft und die Wasserhosen­ zer oft mit 1874. theorie als unrichtig erklärten. Bei der Untersuchung ei­ Besonders sei auf die kristallisierten Stufen aus der Oxi­ ner Erdscholle wurde eindeutig fe stgestellt. daß Ra­ dationszone der alten Reviere Hütlcnberg, Lölling, Mo­ seneisenerz vorhanden ist, \velches durch das Unwetter sinz. Maria Waitschach mit Quarz- , besonders Rauch­ grüf.krllächig aufgewirbelt bzw. ausgewaschen wurde. quarzdrusen, Federchalcedon hellblau, Chalcedon pseu­ (7) Die Delegation, die innerhalb eines Arbeitstages domorph nach Baryt. Calcit, Pyrolusit, Calcit-"Vierlin­ Klarheit schaffe n konnte, hatte jedenfalls Mühe. über­ ge". Aragonit-Eisenblüte, hingewiesen. Auch die Blei­ haupt noch ''lvaner Steinchen'' zu finden! herger und Raibler Suite ist durch schöne Galenite, Cal­ cite, Hemimorphit und Wulfenit vertreten. Die verbreiteten Sammlungsbelege dürften daher auf die Wenn auch heute mehrere Stücke beschädigt sind, ge­ ersten Sammelreisen von Reichcnhach, Baader und Hel­ ben sie doch einen guten Überblick über Funde um ler zurückgehen, die der gegenständlichen Sammlung 1873 in den genannten Bergbaubereichen und stehen si­ wohl auf den verbliebenen Bestand des Hofkabinetts. cher mit einer Reise des jungen Kronprinzen nach Kärn­ ten in diesem Jahre in Zusammenhang (siehe 2.2.3). Die häufig mit 1874 datierten Gesteine aus dem Bereich der Sehernnilzer Erzlagerstätte dürften eine komplette An1ncrkungen: Suite von ca. 20 Stück darstellen. (I) Hclcgstückc si nd auch in der Sammlung des Stiftes Schollen Wien Viele der Etiketten sind, vor allem papierbedingt, sehr (dtl.in ßcarb.) mit cnlspr.Kurzkommenlar. Fürst C.Mellcmich gebräunt, teilweise unleserlich geworden und zerrissen. spendete einen "Pseudometeoriten von lvan in Ungarn" 1842 dem Pragcr Vaterllindischen M useum. dessen Kustos damals f'.X.Zippe Die Stücke besitzen keine Klebenummern und sind auch war (A.WRANY. 1896. 5.9 1). also erst nach der "Emwertung" ohne Übergabcliste. jedoch sind sie im Inventar von durch die Klärung als Nichtmctcorit' 1921-1938 einbezogen, Voretiketten sind nicht vorhan­

(2) Mit fa lscher .Jahresangahe I H42 statt I H4 1 sowie l.it.Angahe den. Diese Etiketten des Typs 2 sind durchwegs in latei­ J.R.BLCY!. Die Pseudornorpho>cn des Mincralreichcs. Stu!lgart nischer Schrift geschrieben, die sehr ähnlich, vielleicht IX43. sogar ident ist mit der im "I.Catalog" und der auf Fossi­

I lien und einige archäologische Objekte bezogenen Liste; (3) Verfa sser dürfte ..J .Fitzinger �ein. der auch einen Anikcl " Der lvancr 5tcinrcgen" in Nr. l.16 und IJ7 von Joh.Nep.Vogl's demnach vermutlich im k.k.Mincralienkabinett be­ "Ostcrr.Morgenhlan". schrieb (FITZINGER, IV. 18&0, 5.329). schrieben worden.

(4) Zehn Zeitungsmeldungen aus Wien bis zum 11.12.1841 (siehe FITZI'\GER. IV). Am Institut vorhandene Bestände an Fossilien aus die­ ser Sammlung des Kronpiinzen sind nur bei Vorliegen (5) Prohcn gingen an die Professoren Nenntwich in Pest, Schröttcr. von Etiketten in den untersuchten Sammlungen regi­ GraL, l lolger in Wien. Ehrenberg. ßerlin und Redtcnbacher. Prag. striert, jedoch nicht näher untersucht worden, auch nicht die in Vitrinen ausgestellten, sehr schönen Versteine­ 16) Poggendorfs Annalen. 1841. Kr. I 0 von K.Rumler (XIII.S.279 fO und C.G.F-:hrcnberg (XIV.S.284 tl. ). Vgl.auch F.Berwerth: "Karl rungen, die ohne historische Etiketten sind. (I) Ludwig f'reihcrr v.Rcichenbach", )in:] Tscherm.Min.Petr.Mitl., Das Inventar 1921-1938 enthielt 302 Fossilien mit eige­ . Bd.XXXII Heft 1/2. 5.1-16, Wien 1913. Frd i.Y!ineilung ner Nummemseiie, von denen 65 mit "Kronprinz Ru­ Proi'.Dr.E.J.Zirkl. Diirlla b.Clraz. dolf' angemerkt waren, ohne nähere Angaben, ob zu ur­ (7 1 Solche Hrauneisencrze. meist als Sumpferz. Raseneisenerz, ggf. sprünglichen Etiketten Typ I oder 2. auch Bohnerz. wurden >ehon in prähistorischer Zeit häufig im Dur­ Über anderwärts bekanntgewordene Bestände der Geo­ gen land. vor al lem entlang der sog. Bcrnstcinstralle. info lge der Oherllächennähe und leichten Verhüllbarkeil gewonnen logisch - paläontologischen Sammlung des Kronprinzen (K.KAlJS, IYXI, S.74 ff. ). siehe Kapitel 2.2.5. -30-

Anmerkungen: Anfang der 70-er Jahre erhielt der Kronprinz erweiter­ (I) Nur an einem ca. 14 cm großen geschnincncn Ammoniten der Gat­ ten Unterricht durch mehrere bekannte, durchwegs bür­ tung Arcestes, Nur. aus Goisem, OÖ (Ahb.6, Farbhi/d) konnten gerlich-liberal gesinnte Universitätsprofessoren ver­ Spuren einer auf die polierte Fläche gekh:bt gewesenen Etikene schiedener Konfessionen, darunter für Naturwissen­ mit der genm1en Abmessung des hier behandelten Etikeu-Typs 2 festgestellt werden. - Frdl. Lnterstütwng Dr.H. Summcsberger, schaften vom 1.1 1.1872 bis 2. 1.1875 den damals schon Geol.cPaläonL.Abl.NHM Wien. weltberühmten Ferdinand v.Hochstetter (siehe Kap. 2.1 ). Aus seinen lückenlosen Eintragungen in Studien­ heften ( 4) geht hervor, daß Hochsletter insgesamt 100 Stunden unterrichtete, davon 64 in Mineralogie, Geolo­ gie, Lagerstättenkunde, Zoologie zur Paläontologie, mit 2.2.3 DER GEOWISSENSCHAFTLICHE 4 Repetitionsstunden. Dazu kamen 6 Stunden über das UNTERRICHT DES Sternensystem mit 2 Repetitionsslunden, 3 Stunden So­ KRONPRINZEN, 1866-1875, UND matologie und Anthropologie sowie 19 Stunden in V öl­ ANSCHLIEßENDE kerkunde und überseeischer Geographie. Dies zeigt Ä Ä auch die Universalität Hochstetters. Hinzu kamen noch EINSCHL GIGE AKTIVIT TEN Exkursionen nach Heiligenstadt, in den Lainzer Tiergar­ ten, zur Salzgewinnung im Raume von Ischl und mehr­ mals zur Wiener Weltausstellung 1873. (5) Rudolf, der einzige Sohn von Kaiser Franz Joseph und Herzogin Elisabeth in Bayern, ist am 21.8.1 858 in La­ Hochsteuer begleitete den Kronprinzen auf einer Reprä­ xenburg bei Wien geboren. Die ersten Lebensjahre wa­ sentationsreise im Juni und Juli 1873 in die Steiermark ren von zu geringem persönlichen Kontakt zu den Eltern und nach Kärnten mit Grubenbcfahrung in Köllach und geprägt. Während der Vater mit seinen eigenen Neigun­ Werksbesichtigungen (B.HAMANN, 1978, Diss., S.l22 gen und Zielen Vorbild sein wollte, hatte die schöne ei­ ff. ). In Kärnten legte am 5.7.1 873 Rudolf an der Spitze genbezogene Mutter, die schon damals unter der nicht des vorderen Hüttenherger Erzberges den Grundstein zu gerade glücklichen Ehe litt und viel auf Reisen war, einem über 3 m hohen Obelisk aus dortigem Glimmer­ kaum ein warmes persönliches Verhältnis zu ihrem schiefer mit Marmortafeln, die auf dieses Ereignis hin­ Sohn. Rudolf erhielt mit sechs Jahren einen eigenen weisen; Dieser Platz ist die heutige Rudolfshöhe ober­ Hofstaat. Sein erster Obersthofmeister als Erzieher mit halb Knappenberg. Man zeigte dem Kronprinzen den al­ übenrieben harten militärischen Methoden verstörte das Len Reiftanz der Hüllenherger Knappen, den Erbstollen sensible, kränkliche, aber intelligente und aufgeweckte und Hüllenwerksanlagen der Gegend. Sein Wunsch Kind vollends. nach Befahrung der Grube kam wegen Bedenken des Leibarztes zum Bedauern Rudolfs nicht zustande Der von Elisabeth 1865 durchgesetzte neue Erzieher, (J.JÖRG, 1965, S.206, und F.SEELAND, 1876, S.l09). der bürgerlich-liberale Joseph Latour von Thurmburg, bestimmte weitgehend die Auswahl der Lehrer des Bei Besuchen hochgestellter Persönlichkeiten war es Kronprinzen. Für den ersten Unterrichtsabschnitt in stets üblich, schöne Mineralstufen als Geschenk w Rechnen, Physik und einem Teil der Naturgeschichte überreichen (6), die erwähnte typische Hüttenberger wurde Josef Krist, ein verdienter Schulrcformcr, beru­ Suite der RudoH- Sammlung, datiert 1873, dürfte daher fe n. Unter seiner Anleitung begann der Aufbau von Na­ höchstwahrscheinlich auf diesen Aufenthalt zurückge­ turaliensammlungen und der Unterricht wurde durch hen. Ausflüge und Museumsbesuche ergänzt (B.HAMANN, 1984, 5.Aufl.,S.6 9-75). Rudolf besichtigte in den folgenden Tagen mit F.v.Hochstetter und anderen das Naturhistorische Muse­ 1866 wurden vom k.k.Mineralogischcn Hof-Cabinet die um in Klagenfun, wo ihn besonders die paläontologi­ Doubletten für die Mineraliensammlung des Kronprin­ sche Abteilung "fesselte". Ferner erfolgten weitere Be­ zen ausgesondert (siehe Kap. 2.2.1.3). Im gleichen Jahr suche von Montanbetrieben im Raum Viilach und eine besuchte er das Budapester Nationalmuseum und zeigte Bcfahrung des Bleiherger Lichtschachtes. Der vorgese­ auch an den Mineralien Interesse (B.HAMANN, 1978, hene Besuch der Grube Raibl (Cave del Predil) kam Diss., S.ll2, Zit.HHStA NR, K 12, Nr.58). Mineralo­ witterungsbedingt nicht zustande. (7) gieunterricht bei J.Krist erfolgte im Sommer 1871 (eh­ Die genannten Studienhefte enthalten auch Eintragun­ da. S.l l3). (l) gen Hochsteuers über Aufmerksamkeit und Lernerfolg (Abb.58). Hochstetters Honorar für diesen Unterricht Um 1870 hatte Rudolf schon ein dichtes Erzichungspro­ betrug 1500 tl pro Jahr, gleich wie das der anderen Uni­ gramm, das um 6 Uhr begann und um 20.30 Uhr endete. versitätsprofessoren dieser Unterrichtsperiode. (8) Dabei an 6 Tagen je 7 Stunden Unterricht, sogarunmit ­ Rudolf erweiterte in dieser Zeit unter der Anleitung telbar vor und nach Feiertagen, auch in Schönbrunn und Hochstetters seine naturwissenschaftlichen Sammlun­ während der Sommeraufenthalte in lschl. (2) Zu Josef gen (B.HAMANN, 1978, Diss., S.I23). Dies bestätigt Krist hatte er auch eine persönliche Zuneigung und die­ auch die in Kapitel 2.2.2 beschriebene Geologisch­ ser Lehrer unterstützte nach Kräften die naturwissen­ paläontologische Sammlung des Kronprinzen mit vielen schaftliche Neigung seines Schülers, dem die Fächer 1873 und 1874 datierten Zetteln aus Kärnten und dem Rechnen und Physik weniger lagen. (3) Sehernnilzer Bergrevier im damaligen Niederungarn.. 1 -3 -

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Abb. 58: Seite aus dem Studienheft des damals 15-jährigen Kronprinzen mit Eintragungen seines Lehrers Ferdinand v.Hochstetter (1873)

Am 15.4. 1 S74 hatte der Kronprinz auf Allerhöchste An­ ordnung eine kommissionelle Prüfung in Religion. deut­ scher Sprache und Naturwissenschaften abzulegen, um den Wissensstand der jeweiligen Studienabschnitte fest­ zustellen. F.Hochstetter prüfte eine Stunde lang in den von ihm gelehrten Fächern, wobei die Erwähnung " ...der geognostischen Zusammensetzung der öster­ reichisch-ungarischen Monarchie... " in einer ausführli­ chen Zeitungsnotiz bemerkenswert ist. Der Kaiser und die anwesenden Persönlichkeiten waren vom Wissens­ stand des Kronprinzen und den Leistungen seiner Leh­ rer voll überzeugt. (9)

Am 2. 1.1875 endete der Unterrichtbei Hochstetter. Ru­ dolf blich mit ihm, der seine Erziehung und Weltan­ schauung im Sinne einer Allmacht der Natur und der Wissenschaften als überzeugter Darwinist und Liberaler tief bccinllußtc, stets verbunden. Durch ihn lernte der Kronprinz viele Wissenschafter und Forschungsreisen­ Je, wie Alfred Brehm, Emil Holub, Kar] Scherzer, Carl Weyprecht u.a.m., kennen (J\bb.59).

In den Jahren 1876177 erhielt Rudolf auch Unterricht in Bodenkultur. In Vorschlag gelangten hiefür W.Hecke von der Hochschule für Bodenkultur, A.v.Seckendorf­ Gudent und Min.Rat J.R.Lorenz, Referent für landwirt­ schaftliches Unterrichtswesen und Agrarstatistik. Für diesen wurde ein Lehrprogramm von 36 Stunden "Bo- Abb. 59: Rudolf um 1875 -32- denkultur mit besonderer Beziehung zu Österreich-Un­ turwissenschaften, besonders zur Ornithologie sowie zur garn" festgelegt (I0) Geographie, wollte er durch ein Studium an der Univer­ sität vertiefen. Aus Gründen der Staatsraison und auch Tm Juli 1876 unternahm Rudolf mit seinem Vater und wegen der schon länger bestandenen Ablehnung seiner dem Außenminister Graf Andnissy eine Reise zu einem Persönlichkeitsentwicklung und liberalen Beeinflussung Treffen mit dem russischen Zaren in Reichstadt (Zaku­ wurde ihm dieser Wunsch verwehrt. Er mußte die mi­ py) in Nordböhmen. (11) In einem ausführlichen Brief litärische Laufbahn ergreifen, benützte aber weiterhin vom 8.7.1 876 schreibt Rudolf an Hochsletter über von jede Gelegenheit zu Reisen und verfaßte beachtlich vie­ ihm in einer Sandgrube unweit des Schlosses aufgrund le, vorwiegend ornithologische, Schriften, aber auch von Hinweisen Einheimischer aufgefundene kugelige, ausführliche Reisebeschreibungen (mit einigen geologi­ schwarze Steine, die, ins feuer gelegt, mit einem lauten schen Gedanken), wie etwa über seine Orientreise 1881 Knall explodieren, mit sehr genauer Beschreibung von (B.HAMANN, 1978, Diss.; siehe Abb.60). ( 16) Fundort und Experiment. Mit dem Brief sendet er ein Kistchen solcher Proben an Rochstetter nach Wien mit Mit franz Ritler von Hauer, dem langjährigen Direktor der Bitte um Prüfung der Angelegenheit und ersucht um der Geologischen Reichsanstall und Nachfolger Einreihung solcher Belege in seine eigene Mineralien­ F. v .Hochstetters als 1. Intendant des neuerbauten Natur­ sammlung (B.HAMANN, '1978, Diss., S.123 ff.) (12, historischen Museums, hatte Rudolf besonders enge Be­ 13) ziehungen. F.v.Hauer war der für die Naturwissenschaf­ In seinem umgehenden Rückschreiben vom 10.7.1 876 ten zuständige Mitarbeiter im Redaktionsstab des (!) bringt der Gelehrte seine Freude und den Stolz über großen, von Rudolf initiierten und herausgegebenen 24- die "geradezu mustergültige" Berichterstattung zum bändigen "Kronprinzenwerkes" "Die Österreichisch - Ausdruck und erklärt die an sich bekannten eisenschüs­ Ungarische Monarchie in Wort und Bild", zu der er sigen Sandkonkretionen mit dunkler Limonitrinde und auch mehrere Beiträge schrieb (R. WAGNER, 1989, häufigen Hohlräumen als "Adlersteine", betont jedoch, S.59 ff.). erstmals von "explodierenden Sandsteinkugeln, die man Adlersteine nennt" erfahren zu haben. Ein Nachvollzug In der reichen und fruchtbaren publizistischen Tätigkeit des Experimentes in der Döblinger Gasfabrik bestätigte des Kronprinzen in Naturwissenschaften, Geographie die Mitteilungen Rudolfs und gab ihm die Begründung und jagdlichen . Themen steht die Ornithologie mit 28 der Explosion durch Restfeuchtigkeit und damit Dampf­ Schriften stark im Vordergrund (B.HAMANN, 1978, bildung innerhalb der gasdichten Limonitrinde bei ent­ Diss., S.779). 1884 wurde ihm das Ehrendoktorat der sprechender Erhitzung (B.HAMANN, 1978, Diss.) (14, philosophischen Fakultät der Universität Wien verlie­ 15) hen, welches ihm vom Rektor, dem Promotor sowie dem damaligen Dekan, dem Mineralogen Gustav Am 27.7.1877 wurde Rudolf nach Beendigung seiner Tschermak Edler v .Seysenegg überreichtwurde. Studien für volljährig erklärt. Seine Neigung zu den Na- Sieht man von den erwähnten "Adlersteinen" und Brie­ fen Rudolfs an Hochsletter über Trilobitenfundorte (eb­ da. S.l26) ab, so sind bisher von Rudolf keine ausge­ sprochenen "geognostischen" Arbeiten, Bemerkungen oder Skizzen geläufig.

Der Anteil der Kosten für die Aufstellung der Geo­ sammlungen und deren Erweiterungen in den Gesamter­ ziehungskosten 1864- 1877 von 388.564 fl konnte noch nicht ermittelt werden. Der Betrag von 79.752 11. bein­ haltet - nicht näher aufgegliedert - Auslagen für Jagd, Ausflüge, Naturalienkabinett etc.; ein anderer Bereich mit 163.758 tl . beinhaltet Lehrerhonorare und Lehrmit­ tel. ( 17)

Anmerkungen : (I) Ab wann Rudolf über die 1866 vom k.k.Mineralienkabinell ausge­ sonderten [)oubletten verfügte, von wem sie ange fordert und in Empfang genommen wuruen. ist noch zu untersuchen.

(2) Österrcichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- u .Staatsarchi v (in uer Folge abgekür.ll: HHStA), Nachlaß Rudolf (N.R.). Karton (K) I, 1-509, 5.25, v.25.4. u. l4. 10.1870 sowie Kllll. Nr. 197. t3) Aus uieser Unterrichts7.eit durch J .Krist fa nden sich im reichen Nachlaß Rudolfs im HHStA. im Wiener Stadt- und Landesarchiv (Nachl. J.Krist) und in der Österr.J'oiationalbibliothek (ßibliothek u.Handschriftensammlung) keine weiteren erdwissenschaftlichen Lehr- oder Übungsunterlagen (".Anrn. 15). (4) Sturlienhefte in Mineralogie. Astronomie, Geologie - ÖND/Hss, S.n. l 2409.

Abb. 60: Rudolf während der Orientreise 1881 (5) HHStA N . R. Kl, 1·509, Nr. 270. -33-

(6) Fn.IUvl itl. Amtssekr.R.Sl·hraller. Hüllenberg. sowie Literaturhin­ weis J .JÖRG. 1966. (7) Das Maria Theresien-Stanubilu in Klagenrun und die Anwesen­ heit des Kronprinzen Rudolf in Kärnten vum 3. bis 19.Juli 187J - Carinthia, ol..lg., Klagenrun 1873. S.213-215. ;mon. (8) IlllStA N.R. Ki. 1-509. 1\'r. 2o7. (9) cbda. "'r. 141. Wiencr Zeitung Nr. &7, 17.4. 1 874. S.240. (10> cbua. K2. 1-10. ( II) Schioll und Güter des Napoleon Franz Josef, Herzog von Reich­ staut (Sohn Napoleons I. und Gattin Erzhcr?.Ogin Marie Louisc). Nach dessen Tod erbte Kaiser Feruinanu I. uas Schluß. rcnovicr­ le es und machte es zu seinem Sommersitz nach der Abdankung 1848. Nach seinem Tou kam es in Besitz von Kaiser 1-'ranz Jo­ seph (B.HAMANN IHrsg.), 1988. S.l24l. ( 12) Hochsletter 1-'amilicnarchiv n.R.HA'v1Al\:\( 1977. Diss.) ( 13) ln der lnslitutssammlung sind Delege dieser fundstelle nicht vor­ handen. auch im "I.Catalog" nicht erwähnt. ( 14) lll lStA :\.R.. K 19. Nr.25. ( 15) Solche Braunciscnkonkretionen sind nicht selten. sie werden auch als Eisennieren. Klappcrsteine (wenn lose Par1 ikcl einge­ schlossen sind) benannl. Dctrdfs f'unuurt Reichstaut IZakupy) gibt es mehrere l.ircraturzirare zw. I &05-1930 mit Benennung Knallkugeln. Gcwillerkugeln etc.

2.2.4 ORT UND UNTERBRINGUNG DER i\bb. 61: Der Schweizerhof in der Wiener Hotburg. Die drei GEOSAMMLUNG DES KRONPRINZEN Fenster im zweiten Stock oberhalb der Bolschafterstiege gehören zur ehemaligen Bibliothek des Kronprinzen, in der u.a. auch die Mineraliensammlung untergebracht war. Wie aus den Verlassenschaftsakten und vor allem aus jüngeren Biographien hervorgeht, besaß Rudolf um­ fangreiche naturwissenschaftliche Sammlungen, aber auch eine Münzsammlung, Gemälde, Plastiken, Waffen, u.a.m. Seine Bibliothek war wertvoll und bestand aus 1400 Werken, Graphiken, Landkarten und Globen. (I) Der Großteil der Bestände befand sich in seinen Gemächern in der Wiencr Holburg im zweiten Stockwerk des zwi­ schen dem Schweizerhof und dem heutigen Maschinen­ hof gelegenen Traktes (Abb. 61, 62). Die Bibliothek befand sich im dreifenstrigen Raum über der Uhr oberhalb der heutigen Botschafterstiege des Schweizerhofes, im zweiten Stock, heute ein vom Bun­ desdenkmalamt benützter Raum. In diesem befanden sich um 1874 bis zu Rudolfs Tod auch "alle Sammlun­ gen mit Ausnahme der ausgestopften Tiere" (K.KOP­ PENSTEIN, 1944; Abb.63). (2) Das Bundesmobiliendepot besitzt Aufzeichnungen über die Einrichtungsgegenstände und weiteren Verwen­ dungszweck (FJUDTMANN, 1982, 2.Aufl_, S.337). Hinsichtlich der Anschaffung von Mineraliensamm­ lungsschränken konnten jedoch keine konkreten Unter­ lagen aufgefunden werden (3), auch nicht in den Ver­ Jassenschaftsunterlagen (Kap.2.2.5). Ein Sammlungsschrank, der Rudolf zugeschrieben wird, befindet sich im Naturhistorischen Museum Wien (H.ZAPFE, 1971, S.42) und ist heute in der Anthropolo­ Ahh. 62: Ausschnitt der Planskizze des zweiten Stockwerks gischen Abteilung, Zimmer 248, dürfte aber nicht für um den Schweizerhor. Raum 40 war ein Studierzimmer, die ganze Geosammlung gereicht haben (Ahh.64). (4) Raum 41 die Bihliothek -34-

BURG �ockwerk : IS�t:f... Raum Nr.

41 1906 ------·------·-· --··- -·-·-·····------1916 � 3�- ·------·------· ···- ··-·-----· .. 1933 / ------,--1t:f3P--·- 1

Abb. 63: Auszug der unveröffentlichten Arbeit von K.KOJ>J>ENSTEIN, 1944, mit Angabe der Verwendung des Raumes 41

2.2.5 DER WEG DER GEOSAMMLUNGEN NACH DEM ABLEBEN RUDOLFS

Die letzten Lebensjahre des Kronprinzen Rudolr waren durch zunehmende Enll'remdung innerhalb der Familie, Zerwürl'nisse mit dem Vater und dessen Hofstaat, der katholischen Kirche. dem Großteil des Adels, der mi­ litärischen Führung und dem konservativen und deut­ schnationalen Bürgertum gekennzeichnet. Aufgrund sei­ ner journalistischen und sonstigen Aktivitäten, die ge­ gen das regierende System gerichtet waren und sogar zuweilen gegen eine monarchische Fom1 überhaupt (er wollte sich lieber später als Präsident einer liberalen Re­ publik sehen), wurde die Kluft zu den konservativen Abb. 64: Der im Zimmer 248des Naturhistorischen Museums Kreisen, aber auch zur Innen- und Außenpolitik der in Wien befindliche,Kronprinz Rudolf zugeschriebene Samm­ Monarchie, immer tiefer. Wohl auch im Zusammenhang lungsschrank mit der Unerfülltheit seiner politischen bzw. berullichen Anmerkungen: Situation kam es zu einem Abfall seines moralischen, (I) Heute in der Familien-Fidei-Kommißbibliothek des Hauses Habs­ seelischen und körperlichen Status. Vereint mit der für Ö hurg-l .othringen in der sterr.Nationalbibliothek (G.MAUTHE, ihn vermeintlich aussichtslosen Verstrickung in der Po­ 191!9.S.32). litik ist hierin der Grund für seinen Freitod am (2) "Die alte Burg zu Wien - die l'\amen der Höfe. der Stil:gen und 30.1.1889 in Mayerling zu suchen, wie alle ernsthaften Gänge, die Widmung der Räume im Wandel der Zeit'' Biographien der jüngsten Zeit nachweisen. (I) Unveröff.Manuskript K.KOPPENSTEIN ( 1944, Wien). Frdi.Mit­ tcilung und Kopienbereitstellung d.Amtsral H.l.andrichter. Burg­ hauptmannschaft. sowie frdi.Mitt.Ob.Offz.A.Graf und Publikati­ Rudolf verfaßte sein erstes Testament schon 1879 vor onsgenehmigung d.OR Dr.E.Vancsa, Bundesdenkmalamt, einer Spanienreise und vem1achte darin seine Sammlun­ Aht.f.Denkmalforsehung. gen " ... alle, wie sie sind, ungeteilt der Wiener Univer­ (3) IIHStA, Obst.Hofmstr.Aklen 2I.C/3, 16.7. 1 874, nicht näher be­

zeichnete Mübei-Akontoz.ahlung u.dgl. Bes.mühevolle Unterstüt­ sität, deren Capacitäten ich soviel verdanke ..." zung in dieser Angelegenheit durch OR Dr.F.Dirnberger sowie Min.Rat Dr.P.Parenzan. BM.f. wirtschaftl. Angelegenheiten. Im zweiten Testament vom 2.3.1 887 schreibt als 8. (4) Abmessungen 2,8x0,8x2,2 m Höhe, Unterschrank mit 4 Reihen zu er je I 0 Schubladen, oben Glasaufsatz. Auch die oben am Schrank und letzten Punkt: befindliche schwarze Standuhr wird Rudolf zugeschrieben. "Meine naturhistorischen Sammlungen vermache Frdi.Mitteilungen und Untcrstütz.ung durch em.Univ.Prof. ich Wiener Unterrichtsanstalten nach Ermessen mei­ Dr.H.Zapfe sowie vom Naturhist.Museum Wien Dr.H.Kritscher, ner Frau". (1, 2) Dr.H.Summesberger und Dr.S.Nebehay. ln der Verlassensehaftsinvemur (Kap. 2.2.5) werden 21! Laden mit geordneten und 31 mit ungeordneten Mineralien, d.s. 59 Laden, Da seine noch unmündige Tochter Eli saheth Alleinerbin angeführt. I-lei Annahme von 30-40 Stück je Lade ergäben die La­ wurde (sie war erst 5 1/2 Jahre alt), mußte eine Inventur deninhalte im Schrank ca. 1200- 1600 Stück, zuzüglich 19 andere seines beweglichen und unbeweglichen Eigentums er­ Laden, zusammen 11!00-2400 Stück. Der Vitrineninhalt kann nicht geschätzt werden. rolgen. Die umfangreichen Inventurbücher führen unter -35-

Gruppe III Sammlungen in Punkt I die Mineralil:n­ der Bille um positionsweise Rückbcstätigung. Für die Mi­ sammlung an. (3) Es werden diverse Kassetten mit Hal­ neralien. Gesteine und Fossilien wurde nur eine summari­ bedelsteinen, Edelsteinimitationen, ''Crystallisationen" sche Empfangsbestätigung verlangt, die per 21.5.1 889/Pr und Versleinerungen sowie ein Album mit verschiedenen 14/5 370 ausgestellt wurde. (9) Gesteinsproben von Landeplälzcn der Weltumseglung der Fregatte Novara angel"ührt. Neben mehreren, meist nicht Anderwärtige Bestände sind im Naturhistorischen Muse­ präzise definierten Objekten enthält die Aufstellung noch um in Wien (G.NIEDERMAYR, 1988, S.31, und H.ZAP­ pauschal 31 Laden mit verschiedenen, nicht geordneten FE. 1971. S.42) (I0). am Paläontologischen Institut der Mineralien zum Schätzwerte von I fl. je Lade, demnach Universität Wien (cbda.) und doch auch im Naturalienka­ 3 I tl ., und 28 Laden Mineralien systematisch geordnet. je binett des Schollengymnasiums in Wien. Dieses erhielt Lade 3 11., zusammen 84 tl . ( 4. 5) durch Vermiulung des Sekretärs des Kronprinzen, Gen.\1ajor H.v .Spindler, ab 1883 mehrere wertvolle zoo­ Aus diesen Inventurseilen errechnet sich ein Schätzwert logische Objekte. 1\iach dem Ableben Rudolfs lud Spind­ von 467 tl (davon ca. 80 tl für Fossilien. umcr diesen ler Kustos P.Stephan Fellner zur Auswahl von Samm­ "I sehr große versteinerte Schnecke Pinacocerus auf Ge­ lungsobjekten für das Gymnasium ein (P.St.FELLNER, stell 7. u 50 tl" I 889, S.3 I. 43). Einige Mineralien und Fossilien sind In die Gruppe 11111 der "Mineraliensammlung" wurden identifizierbar. (8) Ein Baryt aus Hüttenberg-Mosinz aus überdies noch die diversen anthropogenen Objekte, zwei der Geologisch-paläontologischen Sammlung des Rudolf Skelette usw. einbezogen. befindet sich im Geologisk Museum Kopenhagcn mit Die ßewertungen erfolgten auf Allcrhiichslcn Befehl lnv.Nr. l923. 147. (II, 12. 13) ''möglichst schonend", wie aus dem extrem niedrigen Werte zu sehen ist (F.JUDTMAJ\N, I 982, S.324). Die ge­ Anm�rkungen: B iog r phi che Angaben dieses Kapitels nach B.HAMANN samten naturwissenschaftlichen Sammlungen wurden mit (I) a s ( I LJX4 ..�.A ull. ). 4349 tl . bewertet (ebda. S.326). (2) Nach f.JUDTMANN ( 1982, 2.Autl., S.lOR-324). Aus den umfangreichen Akten der Nachlaßabhandlung

2.3 DIE SAMMLUNGEN AN DER HOCHSCHULE FÜR BODENKULTUR. 1890 - 1945

I 2.3.1 DIE ÄRAG.A.K OCH, 1890 - 1911 Von ihm kamen direkt Marmor (Abb.66, Pl65), aus seiner früheren Zeit in Brünn, datiert mit 1889; eine Ha­ Gustav Adolr Koch, seit 1882 an der Hochschule für litdruse mit Gaseinschlüssen, (P 20), datiert 1907, und Bodenkultur, 1885 zum Nachfolger F. v .Hauers als zwei Meteoriten (Kap. 1.2.1, M4, M5) indirekt, d.h. über o.Professor für Geognosie unter besonderer Berücksich­ das Naturhistorische Museum und die Firma Böhm. tigung der Geologie und Mineralogie berufen, vermehr­ te auch nach dem Erhalt eines Teiles der Sammlung des 2.3.1.2 Oskar Simony Kronprinzen Rudolr die Institutssammlungen (s.Kap.2. 1 .2). O.Prof. für Mathematik und Mechanische Physik an der Hochschule fü r Bodenkultur, war besonders verdienst­ Dies zeigen 19 von ihm geschriebene, teils unterschrie­ voll um Holzmeßkunde (4), von ihm stammt dichter bene Etiketten, auch Anmerkungen im späteren Inven­ Schwefel vom Gipfe lkrater des Pico de Teyde, 3771 m, tar. Die meisten Fundorte sind aus der Umgebung von Teneriffa, vom 22.8.1888, M5 1. Wien, könnten demnach Exkursionsmalerial sein. Ein ''Gurhofian" (Dolomit) stammt von P.Heinrich Siegl, 2.3.1.3 F.Durig der 1905 an der Hochschule für Bodenkultur graduierte (Ahh.f>5, M626). (!)* Assistent bei G.A.Koch an der Hochschule für Boden­ kultur, l Bimsstein, Pico de Teyde, Teneriffa, 1910, P • Anmerkungen nach Kapitel 2.3.1.5 607. (4) In der Ära Koch wurden zahlreiche Zukäufe bei Händ­ lern getätigt (Kap. 2.5) und einige Legale erhalten (2): 2.3.1.4 Franz Kossmat

1871 - 1938, Geologe, Schüler von E.Suess. 1897 - 1911 an der Geologischen Reichsanstall, bis 1913 Ordi­ narius für Geologie an der Technischen Hochschule in Graz, dann bis 1934 an der Universität in Leipzig. Habi­ litation an der Hochschule für Bodenkultur 1906. (5) Von ihm sind zwei Stücke: I Braunkohle aus Siebenbür­ gen mit Kohlenanalyse aus 1902 (Ahb.67, Pl 18) und I Alunit. Ungarn, P 687, mit handschriftlichen Etiketten.

Abb. 65: Einer der vielen von G.A.Koch geschriebenen S�tmmlungszettel

2.3.1.1 Adolf Friedrich

O.Prof. für Kulturtechnik und Wasserbau an der Hoch­ tJ-tvV... schule für Bodenkullur von 1894 - 1923, war bekannter ft·(FJ J�-6( • (·af Mineralien- und Meteoritensammler. (3) 1'7 % t :r ...: ...c.... th..&... � t·J l- Z) J' -�� ��·;6z

O�·d!itU'n(J: (!!'

2.3.1.5 "Regno D'Italia"

Vermutlich aus einem Legat oder von einem Händler ist eine auffallend große (13x8cm) Etikette, tituliert mit "Regno D'ILalia"; Coelestin auf Schwefel aus Girgenti, von guter Qualität. Die Vermutung, es könnte sich um ein Geschenk des italienischen Königshauses handeln, erwies sich als un­ richtig. Es dürfte ein in der Verwaltung des italienischen Königreiches üblich gewesenes Beschriftungsformular Ahh. 66: Aus der Privatsammlung des 1894 11us Brünn nach Wien an die Hochschule rlir Bodenkultur berufenen A.Frie­ für Aktendeckel sein, worauf auch die Worte Gruppo drich (vkl.) und letta hinweisen. Es fällt auf, dal\ der Mineralname -37-

deutsch (italienisch wäre Cclcstina) geschrieben wurde. Anmerkungen: Der Zettel dürfte aus der Zeit vor 1900 stammen. (6) (I) Nach dem Studium wurde P.Heinrich Sicgl Wald- und Hofmeister de' Uiillwcig. zu dessen Besitzungen im Dun­ Vermutlich wurden solche Etiketten von einem Händler ßcncdiktincrstit'tcs kclstcincrwald auch Gurhof mit bekannten Mineralfundorten zählt. oder Sammler "aufwertend" verwendet, wofür auch die Frdi.Miucilung P.Dr.lldet'ons Fux, Stil'tsarchiv. (Ahh.6H, Am Institut wurde traditionell der Ausdruck Legat Für alle Arten Lithographie M.Munk, Wien, spricht MX6X). (2) " '' (7) von Spenden bzw. Geschenken sowie Überlassungen von internem **** Bearhcitungs- oder Exkursionsmaterial verwendet. "LegaL" wird hier demnach nicht (wie gemäß DUDE� 1980) nur für Objckre Eine alte Etikette ohne Herkunftsangaben zu einem Ve­ aus V erlassensehaften gebraucht. suvian ''Egeran'' aus Haslau hci Egcr. Böhmen (3) Prof'. Friedrich begann 1Rfi5 zu sammeln, hatte um 191 1 I HIO (Abb.69.M 1636) ist am Oberrand beschnitten. unbe­ Sliick Mineralien und G.:>teine. Fossilien und :n 4 Meteoriten. Er war aud1 Gründungsmirglied der Wiener Mineralogischen Gesell­ kannter Herkunft. schaf! 1901 (A.R.LOEHR red., 191 1, 5. 1&3) Ob G.A.Koch die 1889 erhaltene Sammlung aus dem (41 Arc·hiv ßoku Nachlaß des Kronprinzen Rudolf getrennt oder schon (5) n.H.ZAPFE. 1971, S.63 und Archiv Boku. integriert aufstellen ließ, ist nicht bekannt, doch deutet (6) Frdi.Miucilung von Dr. V incenzo de Michel.:. Museo Civico di Storia Naturale, Milano. auf Empfehlung von Dr.G.Niedermayr, ihre gesonderte Erwähnung im Mineralogischen Ta­ NHM \V icn. schenbuch (A.R.LOEHR red., 191 1, S.l83) eher auf ei­ (7) Fnl i . Hi nwcis Dr.R.Exel. W ien ne damals noch separierte Aufstellung. Mit der Ncuin­ ventarisierung ab 1921 war sie jedenfalls in der Gesamt­ sammlung integriert.

Abb. 68: Etikette zu einer sehr schön ausgebildeten gronen Kristallgruppe von Coelestin aus Sizilien. Wappen und Titel des Königreiches Italien. Es könnte jedoch ein Aktendeckel-Beschriftungszettel vor­ liegen, den ein Händler oder Sammler "aufwertete". Coelestin ist in deutscher Schreibweise. Lithogra­ phischer Druck, Fa.Munk, Wien (!)

Abb. 69: Vermullich am Oberrand beschnittene Etikette zu ei­ nem Egeran unbekannter Herkunft,um 1890 ? -38-

2.3.2 DIE ÄRA A. TILL, W.v. LEININGEN­ Weisswasser in Böhmen (Bete p.Bezdezem), Basalt, Petzberg (Abb. 73, P476). WESTENBURG UND A.T ILL UND 1912-1921 Bemerkenswert ist ein Kylindrit, seltenes und erst 1893 E.H.HIBSCH, von K.Frenzel beschriebenes, röhrenförmig ausgebilde­ tes Blei-Zinn- Antimon-Sulfid von Poopo, Bolivien, mit Nach der schweren Erkrankung von G.A.Koch supplier­ kleinformatiger Etikette (M 118). te am Institut zunächst der Geologe Alfred Till von 1912-1914 (war schon 1909 Assistent), dann lehrten A.Till und W. v.Leiningen-Westenburg bis 1918 ge­ meinsam und 1919-1921 A.Till und Josef Emanuel Hib­ li.l\.:�Iiut�•·=-lli t·u-1·\H biuf"·t ·� sch Geognosie - getrennt für Land- und Forstwirte. (I, ------�� --- - � --- -- ' _:_ __.: - - 2)* A<·cr- Iost. ·:Jl.f'/6 1 ,XII( 133 am" Dem späteren Inventar 1921-1938 sind einige Legate X v1-(ß 1J- f 1 von E.H.Hibsch zu entnehmen (Pos. I 06 Feldspatbasalt, Kamnitz, Böhmen), Originaletiketten sind nicht nach­ weisbar. J4'uudort Händlerzukäufe siehe Kap. 2.5.

* Anmerkungen nach Kapitel 2.3.2.5 Abb. 70: Von ca. 1851-1887 (?) nrwendete Etikettenform

2.3.2.1 Legate des Naturhistorischen rt=K.' k. Naturhistorisches Hof-Mu�eußl. Museums, Wien I MtQeralogisch-petrographische Abtheifung. Diese sind hier zur besseren Übersicht zusammengefaßt. 1 Acq. ost .--- Sie sind schwer zu datieren gewesen, da vom Museum J:"DJJ X!X!Y)/!..9!!... bzw. von den vorhergehenden Mineralienkabinetten Nam�ili,� 1�· vielfach ältere, noch vorhandene Etiketten längere Zeit weiterverwendet wurden und keine Eingangsdaten vor­ �� �� . liegen. Die Stücke sind im Institut jedoch vor 1920 ein­ ...... gegangen, denn das Inventar 1921-1938 enthält 12 Mi­ . nerale und 46 Gesteine mit dem Vermerk "Museum".  ...... Heute sind 15 Etiketten vom K.K.Mineralien Kabine! .,Fund;rt$/�/t;-R//��;1�····. ( 1851-1887) vorhanden (Abb. 70, M 1366). 20 Etiketten sind vom k.k.Naturhistorischen Hof-Muse­ I �,/.:1.4}.,.���·�·· 1 um, Mineralogiseh-petrographische Abtheilung, also ab Abb. 71: Von einer aus 50 Gesteinen bestehenden Suite der forstwirtschaftliehen Ausstellung in Wien 1890. Beschriftet 1889, einige im Kleinformat (Abb. 74, Ml09), die mei­ von F. Berwerth sten im Großformat (Abb. 7 I, GI 016, Schrift F. Ber­ werth). Letztere stammen aus einer Suite von 85 Mine­ ralien, Gesteinen, Verwitterungs- und Bodenproben aus K. k. Naturhistorisches Hof·Museum. Niederösterreich, die als "Agronomische Gesteinssuiten Mineralogisch-11etrographische AbtheHung .. von der forstwirtschaftliehen Ausstellung Wien 1890 als Geschenk von Diversen im Werth 100 fl"vom Museum Acq. - (F 1890, XXXIX, No. 5200-5280) erhalten wurden. Post � 'Jl;�J� . 1902 wurden hievon 50 Gesteine und Bodenproben der hhittqJ1 k.k.Hochschulc für Bodenkultur zu UnteiTichtszwecken Name ct-t-1.-J, , überlassen. Die Liste enthält Eintragungen von Direktor �hk "\Vl,J'�J-� �·.4-otttS. A.Brezina, Kustos F.Berwcrth und F.Wachter. Alle die­ se Etiketten sind besonders genau beschriftet. (3)

Ein Mineral stammt aus der berühmten Sammlung des Amerikaners W.E.Hidden (4), die durch eine großzügi­ Fundort ge Spende Kaiser Franz Josephs dem Museum anläßtich IJ�Jtt�ww. /1�{;'�_ .... der Eröffnung am I 0.8. 1889 geschenkt wurde. Mona­ X�-t>4�trk�-., - 1v.}� , zitsand, USA (Abh. 72,M9 18, Schrift R. Köchlin).

Aus einer anderen Suite aus 1890 stammt ein mit der Ahb. 72: Aus der berühmten amerikanischen Hidden-Samm­ Etikette des Museums mitgekommener schwarzer Kar­ lung, die der Kaiser fürdas Museum anläßlich der Eröffnung tonstreifen, weiß beschriftet, von der Forstlehranstalt 1889 als Geschenk ankaufte. Reschrirtet von R. Köchlin -39-

Jugendstil-Etiketten belegten Stücke sind von guter Qualität und überdurchschnittlich großem Formal (!\bb. 75, M973)_ Ein dichter Gips mit Schwefeleinschluß (M857) stammt vom Vortriebs-km 0 428 des Wocheinertunnels (Bohinj, . Slowenien), 1899- 1 905, 6,3 km lang.

Abh. 73: Voretikette des Museums - von der l<'orstlehranstalt 2.3.2.3 Stücke aus der Sammlung Weisswasser in Böhmen, aus schwarzem Karton (Format Ferdinand Seeland 96x30 mm) Drei Handstücke haben Voretiketten aus der berühmten Sammlung des Ferdinand Seeland, einem verdienten K. k. Naturh. Hofmus. Minerai.-Petr. Abtn. Kärntner Montanisten und Milbegründer des Kärntner Landcsmuscums. (5) Acq.-Post ��( • Name. �·L J4>t� J,'Uvv

Fundort rrv.:4!\A4w.' t)li'��;; � '!

Abb. 74: Häufige, auch nach 1918 verwendete F.tikettenform, hier aus ca. 1906-1909. Schrift R. Köchlin

Abb. 76: Etikette aus der bedeutend gewesenen Sammlung des Kärntner Montanisten F.Seeland (1822-1901) Weitere Legate, deren Eingang nicht genau bekannt ist, Ein ZoisiL von der Bricciuskapelle b. Heiligenblut, die aber 1921 schon inventarisiert waren, sind fo lgende: Kärnten (P 172), ein Diorit v. Aich b. Kaltenbrunn, Böh­ men (Abb. 76, P5 28 und ein Kalkglimmerschiefer von 2.3.2.2 Legate von Franz Hafferl ), der Pasterze, Heiligenblut (G4L4), sind gute Beleg­ stücke. Sie könnten von einem Händler stammen, da die Sieben Mineralien und sechs Gesteine sind Legate, nicht Sammlung von FSeeland nach dessen Tod 1901 vor­ Nachlaß, von Franz Hafferl, Bau- und Vermessungsin­ wiegend von M.Lechner. Wien, Teile wohl auch von genieur bei vielen k.k.Bahnbauten in den Alpen. in Bos­ Händlem und a de en Sammlern gekauft wurden Ö n r nien, Galizien, später Direktor der O -Kraftwerke (H.MEIXNER, 1951, S.25 und 1960, S I21). (H.ZAPFE, 1971, S.43). . Die Stücke stammen vornehmlich aus Österreich. Eini­ 2.3.2.4 Legate von der k.k.Salinendirektion ge aus Skandinavien haben Voretiketten des Händlers Kalusz oder Tauschpmtners Erik Gude, Christiania, Norwegen (seit 1924 Oslo; siehe Kap. 2.5.2. 15)_ Alle mit schönen Von den über 100, zum Teil sehr schönen Salzminerali­ en sind 8 alpine und 5 aus Galizien (Polen) mit Reb­ schnur paketartig verschnürt. Einige aus der Gegend \r!f{�[M!l !nLPJffiE�L von Krakau weisen Etiketten der k.k.Salinendirektion I � 0 Kalusz auf. Sie sind ausnahmslos von guter Qualität,

rr======�======� 1 K. k. SalineJtrVerw�ltung__ in Kalusz.

. . . �.�f!f.-t ��· � "' a4...... �...... ·· ········· · · '� . y .. ...� ... II . , ,_ ' • ""'• r --�-- -··-········· , .•,u . - ···· ·-- ·--·- , ......

Abb. 75: Im Jugendstil entworfene, 80x6Smm grolle Etiket­ tenform zu 13 gespendeten Stücken des Vermessungsinge­ Abb. 77: In der reichhaltigen Sammlung von Salzmineralien nieurs F.HatTerl belindensich auch einige aus Kalusz bei Krakau -40- wie blaue Steinsalzkristalle, Einschlüsse von Gasen und Anmerkungen: Flüssigkeiten in Salz, usw. (Abb. 77, Pl6). (I) Josef Emanuel Hibsch ( 1852- 1940) studicnc an der Wiener Techn.Hochschule (ieologie und Mineralogie hei F.v.Hochstetter. Im Inventar ist die galizische Suite als Legat, vor 1918. war Assistent bei A.Kornhuber für Zoologie und Botanik (Studien­ angegeben. plan 1875 TUA) und studierte noch bei F.Zirkel in Leipzig Mine­ ralogie und Petrographie. I RR0-1914 war er Professor an der Iand­ wirtschaft I. Akademie in Tetschen-Liebwert. Böhmen. Boden­ kundlich-gcologische Kanierungen im Röhm. Mittelgebirge, mit 2.3.2.5 Diverse Legate, ohne nähere Details deren Petrographie er sich besonders beschäftigte (H.ZAPf'E, (vor 1918) 1987, S.7 1). Vlincral '"Hihschit'" von f.Comu. 1905 henannt, ist Hydmgrossular n. H.STRUNZ. 1977. Hibsch war langjähriges Vorstandsmitglied "M�B FM.l910" Andradit, Traversello. Piemont der Wiener Mineralog. Gesellschaft und redigierte deren Mineralo­ (Abb. 78, M963). Stammt vielleicht aus der Samm­ gisches Taschenhuch, 2.Aufl., Wien, 1921'!. lung des Prof. Martino Baretti, Turin, 1841-1905, (2) Alfred Till (1879- 1959), promov.Geologc 1905 Univ.Wicn, lehrte die Benennung ist jedoch deutsch. könnte auch ah 1912 und habil.Boku 1920. dort 1924- 1935 a.o.Prof. und Händleretikette sein. (6) o.Prof. v.l935- 1950. Verf.u.a. die sehr verbreiteten Broschliren "Lehrer Loserth, Salzburg" schwarze kartonierte Etiket­ Petrographisches Praktikum, Ver!. Seidel, Wien, 1913. 1918 te (7), Nagelfluh, Rainberg b.Salzburg (Ahh. 79, 2.Aun., und Mineralogisches Praktikum. spez ..f. Stud.der Boden­ G12). kultur, Wien 1913, 2.Aun., 1920. "Schubert I 890" Kassiterit pseudomorph nach Ortho­ (3) Frdi.Unterstützung Dr.Niederrnayr, NHM Wien. klas. Cornwall, gutes lokaltypisches Stück (M963). Vielleicht von R.J.Schubert, Geologe an der (4) William Earl Hiddcn, einer der hedcutcndsten amcrik. Sammler, entdeckte bei der Suche nach Platinvorkommen im Auftrag von T.A.Edison die grlinc Varietät des Spodumens bei Alexander City, 1\.C. Das Mineral wurde von Smith I RH I heschriehen und Hidde­  ...... , -M.�B...... ,..,...,..,.. nit benannt (Frdl.Mitt.Dr.Niedermayr, 1\IIM Wien). (5) f'erdinand Seeland (1822- 1901). studierte in Schemnitz u.Leoben, Gr�nat dort Ass.an Lehrkanzel für Geologie und Paläontologie. 1866 /':'. _; ' ' i 4 A.::' J'U. / ·.:,..a..-.• __...... - Bergdirektor in Uilling. I R69 Berginspektor in Klagenfurt, I R8R Zentr.Bergdirektor der ÖAMG u.Oberbergrat. Präs.d.Kärntner Gt'asti- t��a.llo Museumsvereins (H.MEIXNER, 1951 ,S.25 1). (6) Frdl.Miueilung Dr.V.de Michele, Museo Civico di Storia Naturale. Milano, auf Empfehlung Dr.G.Niedermayr. NHM Wien.

(7) Gleicher Etikettentyp wie in Kap.2.3.2. 1

Abb. 78: Etikette könnte aus der Sammlung Prof. Martino (8) Ein Bruzi ist im Archiv des heutigen Blei- Zinkbergbaues "Rudnik Baretti (1841-1905) stammen Svinca in Topilnica Mezica" nicht nachweisbar. Die Gruben in diesem Raum gehörten von 11!71-1920 zur Bleiherger Bergwerks Union. f'rdl.Miueilung Bergdir.i.R.Dipl.Ing.f'.Meznar.

(9) Frdi.Mitt.MR Dipl.lng.Mag.iur. A. Weiß, Wien. Thomas Glantsch­ nig wurde 1885 Bergverwalter. erwarb sich um die Modemisie­ nrng der Gnrbe große Verdienste; der von ihm 1886 angeschlagene Stollen uml das zugehörige Revier sind nach ihm henannt. Frdl.Min.Bergdir.i.R.Dipl.lng.F.Meznar.

Abb. 79: In Fom1at und Aussehen mit schwarzer Kartoneti­ 2.3.3 DIE ÄRA A.HIMMELBAUER, kelte aus Abb. 73 ident, Etikette unbekannten Urspnmgs 1921-1927

Nach der Berufung des angesehenen Mineralogen und Geoi.Reichsanstalt in Wien 1901-1915, stud.in Prag Petrographen Alfred Himmelbauer an die Hochschule und Tübingen (I-I.ZAPFE, 1971, S.l 03). für Bodenkullur 1921 wurden die Laboreinrichtungen und Sammlungen beträchtlich erweitert. (I)* Die Be­ "Bruzi 1906" Wulfenit, Miess (Mezica) (M9 I 2). (8) stände wurden nach G.TSCHERMAK u. F.BECKE "Glantschnig'' Wulfenit, Miess (M 337), Bleiberg (M 1922 geordnet, ein Inventarbuch angelegt und neue Eti­ 1139) und Yanadinit, Hochobir (M 1027), gute ketten mit teilweise berichtigten oder ergänzenden An­ Stücke. T.Glantschnig war z.Zl. Bergverwalter in gaben beschriftet (Abb.BO, 90). (2) Miess. (9) Diese Stücke könnten auch von Reisen des A.Himmel­ Himmelbauer selbst brachte 41 Mineralien und Gesteine bauer mit F.Cornu 1906 stammen (A.HIMMEL­ aus Österreich, Böhmen, Mähren ein, deren Herkunft BAUER, 1907. S.36). nicht bekannt ist. Die Voretikellcn sind hochfonnatig, einige Benennungen wurden, da veraltet, bei der dama­ ;>Nootengraf, Delft" Cinnabarit, Mexico (M 262a). ligen Neubeschriftung korrigiert (Abb.BI, P575). Bei ei- -41-

11igen Etiketten ließ sich die Schri rt Himmelbauers nachweisen (z.B. Abb.82, P472). Ein schöner Rutil vom Herzogsberg b.Modri ach stammt aus der berühmten Sammlung des Dipi.Ing.Dr.H.Karabaeek (siehe 2.5. 1.8) und ist ein Geschenk von A.Himmclbauer lt. Inventar (!\bb.R3,MI 567A). Durch Himmelbauer wurden für die Sammlungserweite­ rung 326 Mineralien und Gesteine bei Händlern gekauft (Kap. 2.5.1 ) und von der Mineralienniederlage der Ber­ gakademie Freiberg 56. dazu 18 Stück im Tausch er­ worben (s.u.). Assistent am Institut war ab 1924 Leo­ pold Kölbl, 1921 promovierter Geologe. Schüler von F.E.Suess und F.ßecke. Er war wesentl ich am Neuauf­ bau der Sammlung mittätig. Von ihm stammen viele Ahh. !!2: Etiketten und Inventareintragungen (Abb.80, M337). (3) Von A.Himmelbauer geschriebene Voretikette In dieser Ära kamen ca. 500 Neuzugänge in die Samm­ lungen. Wieviel von den alten Beständen ausgeschieden Samml. Dr.H.v. Karabacek wurde ist nicht bekannt, auch ist das Vorinventar nicht mehr vorhanden. Die Voretiketten wurden aber bewahrt. Oie Legate waren von Bedeutung und sind wohl den H Name Aktivitäten immelbaucrs zuzuschreiben. Der Gesamt­ ··r ,- bestand der Sammlung zu Ende der Ära Himmelbauer Kryst.-Syst. . .. 1927 betrug 1659 inventarisie11e Mineralien und 822 :ft;·}/7 /.4;i . "'' ...... Gesteine. · _ . · . ; 2 Chem. Zus . . !:./.::·::...... t 2.1.3.5 * Anmerkungen nach Kapi el

No./.Q.f?...,..

Fundort

Geognosie, Hochschul& f. Bodenkultur, Wien 14 :i28

Ahh. 80: Die um 1921 eingefiihrten und bis 1988 verwendeten, Ahh. 83: Zu einem schönen Rutil gehörende Voretikette der bis 193!1 inventarkonfomcn, Etiketten, hier beschriftet von berühmt gewesenen Sammlung Karabacck. Geschenk A.Him­ L.Kölbl. ca. 1924 melbauer um 1925

2.3.3.1 Legate aus dem Nachlaß R.v.Görgey

In der Sammlung fanden sich 17 Voretiketten zu z.T. sehr schönen kristallisierten Mineralien, wie Chalkosin und Calcit von Bristol. USA, 1922, mit Inventarvermerk Geschenk Himmelbauer (Abb.R4, M92), deren Schrift mit der des Mineralogen R.v.Görgcy ident ist. (4) Aus dem Nachlaß von Görgey sind aber auch vom Händler A.Berger, Mödling, um 1925 mehrere Stücke gekauft worden, teils mit den Originaletiketten, teils mit

Berger-Etikettcn und Stempel "Gg" (Kap. 2.5.1.13).

' Abb. 84: A.Himmel­ . ·. bauer brachte auch • . mehrere Stücke guter ·j Qualität aus dem . ·· ... H ··:· · -�� �e.�:�--1- :.·.:. jZ_ - • . I Nachlaß seines 1915 �. ·- J I gefallenen Freundes, Abb. !11: Voretiketten zu 41 von A.Himmelbauer nach 1921 des Mineralogen Ru· eingebrachten Mineralien und Gesteinen aus Mähren. Be­ dolf von Görgey, ein. schriftungdurch J.E.Hibsch ist möglich. -42 -

2.3.3.2 Legate aus dem Nachlaß J.Rumpf Bei einigen sind Voretiketten von Händlern vorhanden. Bemerkenswert ist ein schöner Hämatit - "Eisenrose" - 25 Mineralien guter bis sehr guter Qualität, zu welchen auf Matrix, 20 mm Durchmesser, Schwarzenstein, Zii­ heuLe 5 von J.Rumpf selbst unterzeichnete und geschrie­ Iertal, von Fa. OLLo, Wien, 1922, 30 M (M336). bene EtikeLLen gehören, sind teilweise datiert mit 1884, 18 Mineralien wurden im Tauschwege aus Freiberg er­ 1885, 1900 (Abb.85, M377). Das beste Stück ist ein worben. Alle Eingänge erfolgten in den Jahren 1922 bis Kassiterit-Drilling, sog. Visiergraupe, 4x4 cm, aus 1925. Leider sind über den Schriftverkehr mit Freiberg Schlaggcnwald, Böhmen (M333a). Wie die Stücke an und die Abrechnungsart in diesem Zeitraum der Innati­ das Institut gelangten, ist nicht bekannt. Rumpf war Pro­ on (Höhepunkt Deutschland 1923, Österreich 1924/25) fessor der Mineralogie und Geologie an der Techni­ weder hier noch in Freiberg Unterlagen vorhanden. Es schen Hochschule in Graz ab 1875, ab 1876 auch am ist auch nicht feststellbar, was A.Himmelbauer als Joanneum tätig. (5) Tauschmaterial gesandt hatte. (7)

Abb. 87: Häufigere Etikettenform aus Freiberg, auch in Kleinformat vorhanden

Abb. 85: Von 25 vermullich aus dem Nachlaß des Grazer Mi­ 2.3.3.4 Geologisches Institut der Universität neralogen. J.Rumpf (1841-1923) stammenden guten Stücken Wien sind noch einige von ihm geschriebene, aufl'älligc Zettel vor­ handen. Ein Tremolit in Kalkmarmor aus Krumau am Kamp ist 2.3.3.3 Zugänge von der Mineraliennieder­ mit einer Voretikette des Geologischen Instituts der Universität Wien belegt. Datierung und Herkunrtsnach­ lage der Bergakademie weis war nicht möglich, vermutlich I. Quartal des :Freiberg/Sachsen 20.Jahrhunderts(Abb.88. G lOri ). (8)

Von den gemäß Inventar 1921-1938 aus Freiberg bezo­ genen 74 Mineralien und Gesteinen sind heute 58 Stück durch Etiketten nachweisbar. Die Stücke sind von guter Seologiscbes lastitut der Universillt Wian. Qualität, die Etiketten genau beschriftet und enthalten . durchwegs Preisangaben in Mark. Es sind zwei Typen �-;,t;ii . von Etiketten vorhanden; mit Aufdruck "Sächs.Minera­ Iien-Niederlage, Freiberg" (Abb.86, M418) und mit ····�··.::._,� ·····: "Staatl.Mineralien-Niederlage, Freiberg, Sa.", letztere in

.,, ...... zwei Formaten (Abb.87, M76). (6) v ..•..�,& ;..... -v� ({�, ...... ( �;.-� . . . . #>.

Abb. 88: Nicht näher datierbare Etikette, die \o'eraltete Benen­ nung Tremolit mit "h" kann auch irrtümlich errolgt sein, ver­ mullich um 1920-1930 ?

2.3.3.5 Legat der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft

Abb. 86: 1922-1925 erwarb das Institut durch Tausch und In der Gesteinssammlung liegt eine Iignitische Braun­ Kauf \'On der Mineralienniederlage der Freiherger Bergaka­ demie 74 Mineralien und Gesteine. Deren Etiketten. sind nur kohle aus Rosental bei Kötlach vor, der als Voretikette durch diese Formsowie die der folgenden Abbildung, alle mit ein Aufruf "Heizet nur mit inländischen Kohlen!" mit Preisangabe, vertreten. Nachweis der Mehrkosten bei Braunkohlenimp01ten für -41-

81Z r • •• I a c

Wl\5 ft[DfUTET JEDER ElnGEfÜMHT[ WflGGOn KOHL[� M 1 'WAGGOn �1/Sl�nOISCH[I\ SWI1110lltE 2 \Jil66011S JNlAMOISCHfll BRI\Ut1110Hlf GWCHtfOMMT 8�0tl1T�T 01! �IMrUHR 1 IJAIJGOMS SWT'ftiOHlC CINEn RU5fllll VON 2 \JIIGGON5 111LiiNOISCHfli• I!RAUnKOHlt ODE I\ von 19 ARßt:ITSTRGCN CGIImnwmnG JE scHJCH.r orRwr 10 �'1.>

DF\HER: MUSS UNSCRf: VIRTSCHRfT Lf ISTE:N: ENTGt.HEMUNSEII[r\ \JIRTS(HIIfT: 'Jjf!T5;0S�nUnTCIISTVTN M!! n3 500 S M vtAMUF�PR!IS f'llfl66. Z1.11 111LN10SBMUI11!011tt; (19S(lltotTCM . 2& g) 5H ..r . 133 ••• LOHI1("19S.HIOfT(N G 7-.r.l, 2j(11Tvtl T M MS AUSlAnD lti�1 W!W;O 5l ' · • l0�/1-u G!H�lTM&i�[ (�' von lOHN),

$TtiMKOitl!(8[1.ASIT 111'&1\! IW10lL$· ZO· • • AlLGfM[I!l!M Sl'tut:fll! (« ""' JE�I , ftiLW ) � zg. • • SOlW.[M IIMA!CN (Zl1o 11M l.Dijß), . ,._ . -60:rt:l'"' - b81J s J[D(II U&r:lln05SIG tiM6U0HftTt lr'�G60M IIUSl�MOISCH[� �Trl!IKOttle 8[0(1/lTI ALSO rOI\ onsm IMU\NDSIIIRTstHIIrT [lrtf SCH!DI&UMG VOM tnsmMT: . 1210.� ,$'

Inländische Kohlen können bestellt werden : A) SCHMIEDEKOHLEN : .1\\ontana A. 0. für Bergbau, Industrie und Handel, Wien I, Schwarzenbergplatz 18, Tel. 56-5-25. Schrambacher Steinkohlen-Gewerkschaft, Frei­ (Kohlen der Steirischen Kohlenbergwerks-A. 0.) ·land, Nö. Zentraldirektion der Statzendorfer Kohlenwerke B) STEINKOHLEN: "Zieglerschächte" A. 0., 1, Domi,Jik nc - Wienl bastei 10, Tel. 79-0-41. (Glanzkoh e aus den Gruben Grünbacher Steinkohlenwerke A. G., Grünhach bei Statzendorf.) am Schneeberg. A. 0. Harter Kohlenwerke, Wien l, Landskrongasse 5, C) BRAUNKOHLEN (Glanzkohle, Lignit): Tel. 63-t-66, 63-1-67. (Kohle aus de r Grube Hart bei Gloggnitz.) Verkaufsgenossenschaft steirischer Kohlenberg­ baue, reg. Gen. m. b. H., Zentrale Graz, Grazbach­ Feistritztaler Bergbau- und lndustrie-A. 0., Berg­ �asse 39; Evidenzbureau Wien l, Freyung 3, Tel. baue Ratten, Kvgl, Kathrein, Bergdirektion Ratten, Ser. 27-5-80. Oststeiermark. � Hugo Stinnes A. 0. für Südosthandel und Industrie, Grafen Henckel v. Donnersmarck'scbe Ber er­ Wien I, Schwarzenbergplatz 18, Tel. 57-5-JO. waltun� St. Stefan im Lavanttal, Kärnten. ,K hl n (Kohlen aus den Gruben Seegraben, Fohnsdorf, aus den Gruben von St. , tefan und Wie::;cnau. Karlschacht-Köflach der Österr.-Alpinen Montan­ gesellschaft. ' Kohlenwerk Sonnberg, Po$1 Outtaring, Kärnten: Karl Huber, Generalvertretung der Wolfsegg­ j. M. Miller & Co., Wien 111, ßeatrixg-asse 34, T>L Wien Traunthaler Kobtenwerks-A. G., I, Reichs­ 93-5-80. (Kohle der Szalonalcer Bergbau· A. o .• ratsstraße 13, Tel. 28-2·33. Bad Tattmannsdorf, Burgenlan .1.)

!!9: 1926- 1928. Ahh. Inserat in der Zeitung "Oie lnlandskohle" zwischen Wurde einer Iignitischen Kohlenprobe aus Rosental bei Köllach beigelegt. -44-

den Staatshaushalt und Inseraten beiliegt; erschienen in er untl f'.Cornu. Schriftvergleich An:h.tl.Univ.Wien. Phil.Fak., DZ der Zeitung "Die Inlandskohle" Abb.89, P 1 12). 1363, 1912/13. Eine zeitliche Zuordnung ist für den Zeitraum 1926- Seine Mineraliensammlung gelangte über A.Himmelbauer teilwei­ se an die Hodcnkultur. teils an Händler (s.o.) und durch Kauf an 1928 möglich, da die Feistritztaler Bergbau u.Industrie­ tlas NIIM Wien (G.IIAMANN. 1976. S.75). AG 1929 geschlossen wurde und die Währungsangaben in ÖS lauten, also ab 1925 (L.WEBER u. A.WEISS, (5) Joharm Rumpf ( 1841-1923). o.Prof.tl.Mineralogie untlGeologie an d.Techn.Hochschule Graz und I g75-1 g76 auch am Joanneum 1983 ). tätig. bes.in topogr.Mineralogie. Zahlreiche Bearbeitungen stcir.u.kämtn.Fundc. Erstbeschreibung von Hartit v.Han b.Glogg­ nitz. Ulmannit v. Waldenstein u.a.m. Mineral Rumpfit

(6) Die Hcrgakademic in Freibcrg/S . wurde 1765 gegründet. Ein Be­ reich, nur mit Verkauf untl Tausch von Mineralien befaßt. wurde noch unter A.Hrcithaupt, ca. I g40, als "König.Sächs.bergacademi­ sche Mineralienniederlage" auf Etiketten ausgewiesen. In der Fol­ ge sind viele Etikettentypen gedruckt worden. die eine Zeitbestim­ mung zulassen (G.GRUNDMANN in "Lapis", Jg. l I, 7/8, Mün­ chen. 19!:!6, S.61 f.). Der Etikettentyp "Sächsische .. " gemäß Abb.86 ist der heutigen Mineralienniederlage der Hergakadcmic Freiberg kaum mehr be­ kannt gewesen . Frd i.Mitteilung Dr.F.IIofmann untl Do:t:.Dr.W.We­ hcr, Freiberg sowie Dr.G.Grundmann, Techn.Universität München (Garching).

(7) Frdl.Vlitt.Doz.Dr.W.Weber. f'reiberg.

(8) Frdl.Mitt.o.Prof.Dr.A.Tollmann. Geol. Inst. Univ.Wien.

Ö 2.3.4 DIE ÄRAL.K LBL, 1927-1935, A.TILL, 1935-1938 UND W.KUBIENA, 1939-1945

1927 wurde Lcopold Kölbl Nachfolger von A.Himmel­ bauer. Es gab nach 1927 jedoch nur mehr wenige Neu­

Abb. 90: Alfred Himmelbauer (um 1927 ?), auf den ein großer zugänge. 1933 verfaßte L.Kölbl in der Festschrift "60 Teil der Sammlungserweiterung, -erhallung und -ordnung Jahre Hochschule für Bodenkultur" einen Beitrag über zurückzuführen ist. die Lehrkanzel für Geognosie und allgemeine Boden­

kunde mit einer Abbildung des Studicrraumcs und der damaligen Sammlung, heute Hörsaal VIII. Die Vitrinen­ Anmerkungen : schränke (sechs davon enthalten die heutige Mineralien­ (I) Alfred Himmelbauer (I RR4- I 943) studiene an der Wiener Univ�::r­ sität bei G.Tschermak, C.Doclter und F.Becke, I 910 llabilitation, sammlung) sind zu sehen und auch schon die doppelbö­ vielseitiger Geologe und Pctrograph. Nach seiner Lehrtätigkeit an digen Schachteln mit Steckkartonbeschriftung (Ahh. 9/; tler Hochschule für Bodenkultur 1921-1927 als Nachfolger von s.auch Kap. 1.1.1). F. Beckc an die Universität Wien berufen. 1942 Direktor d.Vlin.­ Petr.lnstituts (Archiv Univ.Wien. Phil.Fal<.,ZN 153!:1. 1910). Arbeitete eng mit R.Görgey und F.Cornu (s.u.) zusammen. Über­ nahm einen Tei l dt:r Sammlung Görgeys aus dessen Nachlaß ( 1915 gefal len). Himmelbauers Mi neraliensammlung wurde nach seinem Ableben 1943 über den Händler A.Berger stückweise verkauft

(Kap. 2.5. 1.13). Die Abbildungen zu seinem verbreitet gewesenen Mittelschullehrbuch "Mineral- und Gesteinskunde". Hüld.Pichl.Temp.Wien, 3 Aufl .. 1912-24. stammen nicht aus den Heständen der lnstitutssammlung.

(2) Siehe Kap. l.2.1, Anm.2. Die Schrift der meisten Etiketten dürfte mit der des Inventars 1921- ca. 1930, z.T. noch später. ident sein. Da die Eintragungen nicht datiert sind, ist eine Zuordnung auf Per­ sonen schwierig. Aufgrund von Schrift vergleichen ist die Mitwir­ kung von E.J.Hibsch nicht auszuschließen.

(3) Schriftvergleich Arch.Univ.Wien, Phil.f'ak .. ZN 153R. u.Pcrs.Ak­ tc, Habilit.Gesuch. (4) Rudoll" (RolO Görgey (von Güryü und Toparc7.) (1886- 1915), Schüler von G.Tscherrnak, F.Becke, Habil. 1910, Verfasser zahlrei­ Abb. 91: Sammlungs- bzw. Studierraum um 1933, heule Hör­ cher miner.-petrogr. ·Arbeiten. auch gemeinsam mit A.Himmelbau- saal VIII des Institutes -45-

1932 wurde als a.o.Assistent Hans Wieseneder an der Hochschule für Rodenkultur promoviet1. bis 1935 bei L.Kölbl tätig. (I) 1935 wurde L.Kölbl an die Univer­ sität München berufen. Der Geologe und Bodenkundler Alfred Till hatte schon 1912-1914 und 1918-1921 Lehraufträge für die Ge­ ol"ächcr und wurde 1935 als Nachfolger von L.Kölbl mit dem Gesamtumfang einschließlich der Rodenkunde be­ traut (H.FRANZ. 1972, S. 182). Aus dieser Zeit liegen keine wesentlichen Daten oder Belege über die Samm­ lung vor, nur über den Kauf einiger Fossilien 1935- 1937. 1938 wurde A.Till durch W.Kubiena abgelöst einem Bodenkunde-Experten. in dessen Ära die letzten Eintra­ gungen im Inventar erfolgten (Kauf von 15 Fossilien bei Ahb. 95: Alter Sammlungszettel aus Büttenpapier zu Nakrit Fa.Dohm, Gcrolstcin). Einige Mineralien der Privat­ sammlung von W.Kubiena mit zwei Etikcllcntypcn sind vorhanden (i\bb.92, M736, und Abb. 93, M 1029). Bei zwei Stücken wurden handschriftliche Korrekturen der Etikellen vorgcn

..-- .J aus 6t� $dttt tUlttttQ l)�of. m. 1iubtina. Abb. 96: Folgezettel zu Abb. 95

Abb. 92: Etikette zu von W.Kubiena eingebrachtem Calcit

Abb. 97: Von W.Kubiena 1943 geschriebener Berichtigungs­ zettel zu Abb. 95, 96

Abb. 93: Jüngere Etikettenform um 1939 Anmerkung: (I) Hans Wicseneder (1906- 1993). promovierte 1932 auch an der t:niv. Wien zum Dr.phil., 1931! Dozent an der Univ.München. 1952 o.Prof.am Min.Petr.Institut der Universität Wien, 1977 eme­ ritiert. Ehrenpräsident d.Österr.Mincralog.Gesellschaft (KÜR­ SCHNER. 19R7).

Ahb. 94: Von W.Kubiena geschriebener Berichtigungszettel zu älterer lnstitut�etikette -46-

2.4 DIE SAMMLUNGEN AN DER HOCHSCHULE FÜR BODENKULTUR, 1945-1975, BZW. AN DER UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR. 1975-1989

2.4.1 DIE ÄRA A.TILL, 1945-1951

Nach Kriegsende übernahm wieder Alfred Till die Lehr­ kanzel und hatte mit seinen Assistenten Julius Fink und Herwig Holzer die schwierige Aufbauphase mit den personellen, räumlichen, kriegs- und besatzungsbeding­ ten Problemen zu bewältigen. Die Sammlungen erlitten beträchtliche Schäden und wohl auch Verluste, es muß­ ten jahrelang die Bestände ge- und zugeordnet und z.T. notdürftig auf Gängen untergebracht werden. Gleichzei­ tig kam es aber schon zu laufenden Neuzugängen aus ß��Jt]lt-:�" __ Exkursionen, wissenschaftlichen Bearbeitungen und K � ... f!t� L auch Legaten. (I) Nach dem Übertritt von H.Holzer an I das Geologische Institut der Universität Wien 1950 " fo lgte ihm als Assistent der Geologe G.Frasl. (2)

Die Nachkriegsära ist durch viele Etiketten mit den Handschriften von J.Fink, H.Holzer, G.Frasl dokumen­ tiert. Die Notwendigkeit der teilweisen völligen Neueti­ kettierung und das Fehlen geeigneter Hilfskräfte zwan­ gen das wissenschaftliche Personal zu eingeschränkten administrativen Tätigkeiten, andererseits waren auch zahlreiche Neubestimmungen erforderlich geworden. Es ist besonders hoch anzurechnen, daß die zahlreichen äl­ teren und sehr alten, auch wertvollen Voretiketten be­ wahrt wurden. Gleichzeitig erfolgte die Einbringung vieler Belegstücke für die Füllung vorhandener syste­ matischer und topographischer Lücken wie ostalpine Abb. 99: Zettel von der gleichen Exkursion, geschrieben von Gesteine und neubearbeiteter aus dem Moldanubikum G.Frasl und Moravikum. 2.4.1.1 Legate Von H.Holzer sind vier selbst geschriebene Etiketten (Ahh. 98, aus 1948/49 vorhanden M729A), von G.Frasl An Legaten außerhalb des Instituts können aus dieser mehrere sowie ebenfalls ein typischer Exkursionszettel Zeit angeführtwerden: zu einem von ihm eingebrachten Bronzit aus Kraubath (Ahb.99, 3 MI086) aus 1948. ( ) - Dipl.lng.Andreas Bemhard, Wien, Fuchsit, Gastein (M II84) mit Begleitbrief.

- Dipi.Ing.Karl Kontrus, z.Zt. einer der bedeutendsten Mineraliensammler und Fachautoren Österreichs (4) spendete I 0 Mineralien, vorwiegend aus dem Anko­ gelgebiet bei Mallnitz, Kärnten, dessen minerallopo­ graphische Bearbeitung größtenteils auf ihn zurück­ geht. (4) Originaletiketten seiner Sammlung sind nicht vorhanden, nur Institutszettel (Abb. 100, M550). Edith Kontrus, seine Tochter, studierte zu dieser Zeit an der Hochschule für Bodenkultur und schenkte acht Minerale, alle vom Ankogel, mit typischer Paragene­ se. Eine Institutsetikette ist von ihrem Vater beschrie­ ben (Ahb. JOJ, M501). (5)

Abb. 98: Exkursionszettel zu einem von H.Holzcr eingebrach­ Anmerkungen: ten Aragonit (I) Frdi.Mittcilung o.Prof.Or.Hcrwig Holzer, Lcobcn. H.Holzcr, geb. l927. Geologe, promovierte 1949 lJniv.Wien. kam 1950 an das Geol.lnstitut der Univ.Wien. war 1953- 1970 im Nahen Osten tätig, 1970 an der Geoi.Bundesanstalt und folgte 1976 o.Prof.W.E.Petrascheck als Ordinarius für Lagerstättenlehre an der Montanuniversität Leoben. Emeritiert 1992. -47-

Geographische Institut der Universität Wien. Der Geo­ logiebereich wurde bis 1972 von H.Franz suppliert. Auch in diesen Jahren kam es zu Sammlungsergänzun­ gen aus Exkursionen und wissenschaftlichen Bearbei­ tungen. Eine größere Suite Gesteine aus Spanien wurde 1953 von II.Franz und J.Fink eingebracht. Von J.Fink 1965 von der Slowakei-Exkursion der Österreichischen Mineralogischen Gesellschaft unter anderem ein Salit n.Cai<:it in Kalkmarmor mit genauer chemischer Analy­ se von G .fras1 (M 1080) und mehrere petrologischc Be­ legstücke Frasl/Cornelius 1 963 aus Geländeaufnahmen Ahh. 100: Vorzettel des bedeutenden S mmlers K.Kontrus. a den Hohen Tauern. G.frasl veranlaßte auch die Neu­ Vermutlich von ihm und H.Holzer geschrieben in beschriftung der Einschubetiketten für die Vitrinen­ stücke(Abh. /02, P354 und Ahh/03, P304).

lnv,No. Nach der Rerul'ung von G.frasl 1967 an die Universität Salzburg kamen die Geologen B.Schwaighofer (3) und ( J()_s� a!f (Rt. fd --"l/d .,.[Q'ItZf ori� G.Riedmüller an das Institut. (4) Von diesen sind Eti­ -----·-·· ketten zu eingebrachten und zu älteren Stücken vorhan­ Qt.< �;n·r.�-�- ;�---lii;� d (Ahh. /04, ••t;�'{;_j�i,-kfj;�- l��� en M301, und Abb. l05, G 12g5). I I ·-·-·-···-··--·-··--l .-- ·4·.s·:·--····· ...... ey E: koi1.tr Geognosie, Hochschule f, Bodenkultur, Wien

Abb. 101: Eine von K.Kontrus beschriftete lnstitul�etikette zu .. einem von seiner Tochter eingebrachten Mineral �<'vt J. 'i-.."-'v1Ad..,

(2) Günther rrasl. gcb. I '!24. kam nach seiner Promotion I

(4) Dipl.lng.Karl Kontrus (IH

No·...... lnv.No •.3n Julius Fink übernahm von A.Till 1951 als Supplent das Institut. (I)* 1952 fo lgte H.Franz, Bodenkundler, auf die Lehrkanzel, in dessen Ära das Extraordinariat für 1, II . ······--··-·-·-··--·--···---······ Geologie 1967 fiel und damit eine der Bedeutung beider L..,p;�. Fachgebiete dienende Trennung. (2) ...... !�� �-- ---· Ihm zur Seite stand G.frasl bis 1967 (siehe 2.4. 1 Anm.2) und J.Fink bis zu seiner Berufung 1969 an das _ih{�T�("� Geognosie. Hochacl\ule f, Bodenkultur, Wien

* Anmerkungen nach Kapitel 2.4.2.2 Abb. 104: Von B.Sehwaighofer beschriftete Etikette -48-

Jen mit vergoldetem Rand untergebracht, wo die verstei­ nerten Hölzer auch heule zum größten Teil ruhen (Ahh. /07, Farhhild). Die Flügeltüren und ursprüngli­ chen Möbel für weitere Sammlungsteile sind nicht mehr vorhanden. der Steinsaal ist zwischen den Säulen ver­ mauert worden. Der Gesamtzustand des Saales ist infol­ ge der Zerstörungen sehr schlecht und dringend renovie­ ik ·o/�tbJ rungsbedürftig. Die Wände des Saales sowie auch die eines benachbarten kuppelfönnigen, renovierten Raumes sind in Struktur und Farbe als gemalte Imitatio­ nen von Platten des Bändermannars der Bunten Serie .klq".,"""7 des Moldanubikums, etwa aus der Gegend von Gföhl ausgeführt wo Fürst Prosper Marmorbrüche besaß. Die / ,�Z,.!g�tüt_ im Marmor auftretenden Silikatlinsen und -augcn sind Abb. 105: Exkursionszettel von G.Riedmüller geschrieben dcullich wiedergegeben. Türgewände sind als treffende lrnilalioncn des rötlichbraunen moravischcn Maissauer Granits gemalt, einige Flächen als gelbliche Kalkbrekzi­ en. 2.4.2.1 Diverse Legate 1945 wurden die Sammlungsbestände um mehr als die Legate wurden in dieser Ära des Institutes auch von Hälfte durch Plünderungen reduziert. Die Besatzungs­ nicht näher bekannten bzw. behandelten Personen fest­ macht wollte den Bestand wegbringen, wurde aber gestellt, wie Studenik, Kernstock 1959, D Auer 1954. . durch eine überaus mutige und riskante Haltung der Dipl.lng.Stodola 1 964. Belegstücke ohne besondere Be­ (Prinzessin) MarieLuise Reuß daran gehindert. (6) merkungen. Das in der Institutssammlung befi ndliche Stück stammt jedenfalls aus dem "in der Gegend" verschleppten Teil der Sammlung.

2.4.2.2 Sammlung des Fürsten Prosper von Anmerkungen: Sinzendorf (1751-1822) (I) Julius Fink. I 9 I !!- I 9!!I, bedeutender Landsehaftsökologe. Geo­ morphologe, Quartärforscher und Geologe . Ab 1969 Ordinarius f.Phys.Geographie und Linderkunde an der Univ.Wien. Eines der ältesten Stücke der Sammlung geht auf einen (2) l lerbert FranL (geb. 1908). Stud.an Univ.Wien Zoologie und Geo Eingang aus 1952 zurück und stammt zweifelsfrei aus ­ logie sowie Landwir1sehaft an der Hochschule für Bodenkultur. der um 1800 sehr berühmt gewesenen Sammlung des Diplomierte I 930 daselbsr und promovierte Univ.Wien. 1951 Fürsten Prosper von Sinzendorf im Schloß zu Ernst­ a.o.Prof. Univ.Graz. ab I 952 Hochschule f. Bodenkultur. Grün­ brunn, NÖ. dungs- und Ehrenmitglied der Österr. Bodenkundl.GesellschafL Auf der von G.Frasl beschriebenen Etikette steht ''Legat (W.LOlJB "Zum !!O.Gebunsrag"- Die Hodcnkultur, Hd. 39/1 ). aus der Sammlung Ernstbrunn . Das 15x I 0 cm große " (J) A.o.Univ.Prof. am Institut fiir Bodenforschung und Baugeologie. Holz, verkieselt, opalisiert (Abb. J06, Farhhild, M473), Univ.f. Hodenkultur. geschnitten, dessen Fundort nicht angegeben ist, war ein "Legat" aus dem Jahr 1952. (4) Ordinarius. o. Univ.Prof.am Institut fiir technische Geologie. TU Graz. und Dozent an der Univ.f.Hodenkultur.

Nachforschungen im Schloß Ernstbrunn 1987 bei der (5) Der Fmnilie RcufJ·Köstritz, Ernstbrunn. ist für die sehr auf­

Familie Reuß-Köstritz, deren Vorfahren nach Fürst Pro­ schlußreiche Besichtigung und ausführliche Mitteilungen zu dan · sper die Besitzungen geerbt hatten, brachten überra­ ken. Über den SteinsaaL siehe auch L.LÜCHNER. Schlösser in Öster­ schende Ergebnisse. reich. !.Hand. R/ 19!!7; Verl.C.H. Heck , Miinehen. 1978. S.l35/1 36, und Dt:hio-llandbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs ;

Die Sammlung des Prosper besteht noch heute aus ca. Veri.A.Schroll & Co, Wien-München. 4.verb.i\ull. , 1953. S .60 .

600 versteinerten Hölzern, groBteils geschnitten , von (6) Die Sammlung besta d ursprünglich nicht nur aus verkieselten verschiedenen, leider nicht näher bekannten Fundorten n Hölzern. sondern war eine berühmte Mineralien-. Gesteins- und und ist ohne Inventar und Beschriftung, da das Schloß l'ossiliensammlun!:. die mehrmals bei A.STÜI7 I 807 und bei im Zuge der Kriegs- und Nachkriegsereignisse schwer­ FITZINGER(I. IB56; II. 1868 ) erwähnt wird. Sie wurde ursprüng­ ste Schäden erlitt. Diese sind bis heule nur teilweise be­ lich von Fürst Prosper beim Hofsteinschneider Haupt erworben. dann erweilt:rl und gelangle (mit Ausnahme der erwähnten Expo­ hoben . nate) 1822 teils an den Fiirsten Georg von Rasumovsky (I'ITZIN­ Der sog. Steinsaal, wohl einmal ig in seiner Art, im Zuge (iER, I. I X 56, S. l 084) und nach diesem an Ludwig v. Skala (eben­ der Umbauten durch den Fürsten Prosper eigens für sei­ da. lll. I X68. S. ll2). Teile gelangten aber auch an das "v1ontanisti­ sdle Musetun !W.Hi\IDINGER. Jahrbuch f.d.ßerg- u.Hütten ne Geosammlung angelegt, war ursprünglich nach der ­ mann, 184K. S.99). S iehe auch bei G.:\IIEDERMAYR, 1988. Talseile zwischen den klassizistischen Säulenpaaren of­ S.l8. 1 9. fen. (5) Die Steinsammlung war in mit Türen ver ­ FC.A.SCHENKE:\IBERG ( 1842) erwähnt eine "hübsche Samm­ schließbaren Einzelholzkonso- hohen Wandnischen auf lung"" zu Emstbrunn. -49-

2.4.3 DIE ÄRA E.H.WEISS, Aß 1972 Räumlichkeiten. um auch die Mineraliensammlung in modernen Schränken unter besseren Platzverhältnissen 1972 wird der Geologe Ernest H.Weiss an die neu ein­ ebenbürtig präsentieren zu kiinncn, sowie mehr admini­ strativer Kap ität . Durch die 1987- 1 989 elfolgte gerichtete Lehrkanzel für Baugcologic , Institut für Bo­ az denforschung und Baugeologie, berufen. Neuinventarisierung, Reinigung, Durchsicht und Etiket­ tierung konnte ein weiterer Schritt in diese Richtung ge­

Im Zuge der Intensivierung von Forschung und Lehre setzt we rden. Der historisch weitvolle Teil, wie der des wurden nicht nur Schrill für Schritt die Labor- und For­ Kronprinzen Rudolf, verdient jedoch nicht nur das wei­ schungseinrichtungen neu gestaltet, sondern auch die Lerhin vorhandene Verständnis für die Bedeutung dieser Institutssammlung zunächst für Petrographie und Geo­ Sammlung. sondern auch eine baldige gelrennte Auf­ logie aufgrund der von J.Fink begonnenen Neuorientie­ stellung in einem eigenen Raum in passenden alten Vi­ rung modernisiert und in neuen Schränken unterge­ trinen mit entsprechenden historischen Erläuterungen bracht und beschriftet (Kap. I .2.2 und 1.2.3 ). sowie Portraits und anderen Abbildungen. Es sollte ein Der vom Institut angestrebte Zustand einer ··lebenden" Ambiente geschaffen werden, das der Tradition des ehr­ Sammlung ist teilweise erreicht, es bedarf weiterer würdigen Hauses entspricht.

2.5 DER MINERALIENHANDEL - UMFANG. BEDEUTUNG, PREISE

Die lnslilutssammlung wies im Inventar 1921-1938 ei­ 2.5.1 MINERALIENHANDEL IN WIEN nen Händleranteil von ca. 30 % auL Da es kaum mehr Neukäufe gab. wohl aber Legate und Aufsamrnlungcn, Wien war um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert sinkt der heutige Anteil nur um wenige Prozente. Zwei ein Millclpunkl des europäischen Mineralienhandels Drille[ der Händlerbezüge stammten aus dem Inland, ein und wohl noch während der ersten Jahrzehnte da­ Drittel aus dem Ausland. Die meisten Stücke wurden nach.( I) A.Stütz führt für diesen Zeitraum nicht weniger von der Firma J. Böhm, Wien. gekauft (ca. 330 Stück). als 13 Händler und zugleich ein von 1798-1 806 beste­ gefolgt von Fa. Krantz, Bonn. (ca. 130 Stück): Fa. Ber­ hendes Auktionsinstitut für Naturalien (2) an sowie gcr, Miidling b. Wien, (ca. 80 Stück) und von der Mine­ mehrere Steinschleifer, Edclsteinhändler, Schmuck­ ralienniederlage Freiberg/Sachsen 74 Stück, davon 18 steinläden usw. Die steigende Nachfrage vor allem aus im Tausch. wohlhabenden Kreisen fü hrte sogar zu einem "Minerali­ en-Wucher" in dieser "Stappelstadt des Mineralien­ Die ältesten Händleretiketten gehen auf das Polytechni­ kaul's" (A.STÜTZ, 1806, S.35-37, 385). Schon um 1795 sche Institut zurück ( Kap.2. 1 ). Aus den hier beschriebe­ bestanden in Wien über 40 Sammlungen (F.J.A.EST­ nen Sammlungsteilen des Kronprinzen Rudol r sind die NER, 1797. Bd.2. S.9) und bis 1815 werden sogar 53 ältesten Händlernachweise aus 1816 nachweisbar T angeführt (FI ZINGER , IL 1856, S.l 084). Die meisten (Kap.2.2.1 .3). Selbstverständlich können zahlreiche an­ Sammlungen enthielten jedoch nicht nur Mineralien, dere Stücke mit nicht näher gekennzeichneten Etiketten sondern auch "Gcbirgsarten", also Gesteine sowie Fos­ auf noch ältere Bezüge aus dem Fachhandel stammen, silien. Konchylien und Kuriosa. (2) ohne den seit jeher die Anlage einer bedeutenden Sa mlung kaum möglich gewesen ist. m Sammlungen befanden sich vornehmlich in den Natura­ lienkabinetten des Hofes, der Adeligen, der Klöster, Der Stütz-Katalog 1797-1 806 des Nat.Hist.Muscums höherer Lehranstalten und des vermögenden Bürger­ Wien enthält keine Händlerherkunftsangaben tums. Die meiste Ware wurde von den vielen und be­ (s.Kap.2.2.1 .2). Unter der Direktion K.Schreibers ab deutenden Erzbergbauen der Monarchie bezogen und 1806 wurde ausdrücklich die Führung eines Aquisiti­ aus dem Tausch solcher mit ausländischen Händlern onsverzeiehnisses für die Vereinigten k.k.Naturalienka­ oder Institutionen. Oftmaligcr Besitzerwechsel und hohe binclte angeordnet. (FITZINGER, III, 1868, S.59). Im Frachtkosten. waren die Regel, daher waren schon die Mineralienkabinen waren in den hier aufscheinenden Eingangsjahren ab 1816 in den Inventarbüchern solche Einstandspreise relativ hoch. (3) Aufzeichnungen, mit Preisen versehen, vorhanden. Einerseits werden in der Zeit von 1806- 1835 nur mehr Da es über den Mineralienhandel nur wenig Literatur sechs Händler für Wien erwähnt (4) und 1842-1848 nur gibt, wird über die dokumentierten Firmen (und mit ih­ ein einziger (FITZINGER, III, 1868. S.77, 108,109,119; nen in direktem oder indirektem Zusammenhang stehen­ und IV, 1880). (5) Andererseits werden für die Jahre de) chronologisch geordnet und, um den Zusammen­ von etwa 1830-1842 10 Händler angeführt (6) und im­ hang nicht durch Anmerkungen zu stören, teilweise aus­ merhin an die 45 Privatsammlungen (F.C.A.SCHEN­ führlicher berichtet. In Einzelfällen elfolgen auch über KENBERG, 1842, S.I43-144). am Institut nicht festgestellte Händler Informationen. Zahlreiche Etiketten enthalten Preisangahcn, die ab­ Im letzten Drille] des 19. Jahrhunderts kam es zur Neu­ schließend eine ursprüngliche und heutige Bewertung gründung und Erweiterung vieler Lehranstalten (7) und ermöglichen. bedingt durch erhöhte Schülerzahlen auch zu zusätzli- -50- eher Mittelbereitstellung für den Ankauf von Sammlun­ 2.5.1.1 Norbert Moraweck gen. insbesonders an höheren SchuleiL Die folge war (auch Muraweck, Morawek) ein Ansteigen der Händleranzahl mit breiterer Auswahl. Es kam zur Gründung mehrerer Lehrmillclanstaltcn, die Landstral.lcr Hauptstr. beym Hahn No. 161 (STÜTZ, auch die wieder zunehmenden privaten Sammlungen 1806, S.386). Vorhanden Adular, Zillenal (a.l.871 ), aus des Bürgenums mit eher durchschnilllichcr, also auch Rudolf-Sammlung (Kap. 2.2.1 .3.j). Handelte vorwie­ billigerer Ware versorgten. Sie konnten dann auch gend mit böhmischen Mineralien (STÜTZ, 1806, S.36). schon aus vielen Ländern der Welt Mineralien anbieten, (Ahh. IOR) ferner vermehrt solche alpiner Fundorte, die durch den zunehmenden Gebirgstourismus schon besser bekannt waren. 2.5.1.2 Augustin Wettbewerbsbedingt fü hrten dann auch die Mineralien­ Aus Innsbruck. Vorhanden I Stk. aus Rudölf-Samm­ fachhändler Schulkollektionen und billige Stücke für lung, Skapolith, "Gabbronit" v.Monzoni (G6r3) (Kap. Schüler usw. Im Wiener Raum gab es, wie die folgende FITZINGER, II, Autlistung zeigt, nach 191 X nur mehr wenige Fachge­ 2.2.1.3.1), I X08 erwähnt bei 1856, schäfte. Es wurde zunehmend auch bei ausländischen S. l 048). War 1848 Lieferant für das neugegründete Händlern gekauft. Montanistische Museum (W.HAIDINGER, 1848, S.89).

Eine wesentliche, bewahrende Funktion des Handels lag und liegt im Ankauf wertvoller Sammlungen aus Nach­ 2.5.1.3 Dr.med.Jakob Andreas Baader lässen und bei der BeschatTung neuer und besonders (auch Bader) wertvoller bzw. wissenschaftlich wichtiger oder neuer Vorkommen für Museen, Universitäten und Sammler. Nicht in Sammlung enthalten, jedoch bedeutender Die in den letzten Jahrzehnten rasant zugenommene Händler, aus Salzburg stammend: Sammet- und Handelstätigkeit mit Mineralien aus aller Welt mit der Vielzahl sogenannter Börsen - hier zu viele I 823 Erwähnung als Mineralienhändler (FITZINGER, - betrifft die gegenständliche Sammlung nicht mehr. III, 1868, S.77). Um diese Zeit schon Eintragun­ gen im Inventar des Mineralienkabinetts, mit dem jahrelang Verbindungen bestanden. (I) I 825 Promotion an Univ.Wicn, Dissertation gewidmet Custos J.C.Megerle v.Mühlfeld, über Anmerkungen: Vergleich der Mineralsysteme Wallerius, Cron­ Die fo lgenden chronologischen Angaben über Wiener Mineralien­ (I) stedt, Werner, Hai.iy, Hausmann, Berzelius, Mohs, händler gehen, wenn nicht anders vermerkt. auf die Quellen F Breithaupt (ÖNB 144.964 B, MF 1753) (Abb.l09) ''Allg.Handels-. Gewerbe- u. abriksalmanach für den österr.Kai­ serstaat" Hrsg.F.B.Fray. Wien, für die Jahre 1795-1H40, zurück. 1840 Schreibt "Über den Korund aus dem K.O.M.B. in gefolgt von "Handelsadressbueh für den ... Hrsg.Gottfricd Wien, " , Österreich" (Korundgerölle b. Felling), Holgers

für 1841-49, und "Handels- u.Gewerbeadressbuch für den ..." Hrsg.L.Kastm:r. Wien. 1850-59, gefolgt von ''Ldnnanns Zeitschr.f.Physik VI, S.l04 f.). Erstbeschreibung Allg. Wohnungsanzeiger nebst Handels- u.Gewerbeadressbuch für für Niederösterreich. die Stadt Wien", Öst.Adresse GmbM u.Nachf., Wien, bis 1950. 1841 Reise zum sog.Stcinfall nach lvan in Ungarn (Kap. Wiener Stadt- u-Landesbibl.u.Wiener Stadt- u.Landesarchiv (ah­ 2.2.13) gek. WrStA). Ohne Anspmch auf Vollständigkeit. 1842 Besitzt ein Mineralien-Tausch- und Handelsmaga­ (2) Es werden die Händler Kollmann. Weiss, Tussold. Preschcrn, Mu­ zin. Tuchlauben Nc560 raweck, Gebr. Moor. Pauer, lgn.Schmid, Zaberschnig. Stephan, (F.C.A.SCHENKENBERG, 1842, S.5) und "Tie­ Stephanie und Gaber genannt. Die Namen Unterhufer uml Scheid­ fer Graben Nr.23 1, hat große geschmackvolle hauer erwähnt FITZINGER (II, I H57. S. l037) zusätzlich. Das Auktionsinstitut wurde von Kustos J.C.Megerle v.Mühlfcld 1794 Auswahl" (ebenda, S.l44), ohne genaue Zeitanga­ a r in d n u a nha del nge egt "' ...um einen lebhafteren Verkehr e Nat r lie n ben. LU bringen, zugleich aber auch den überspannten furderungen der 1846 "Kauft und verkauft Mineralien ... sowohl in ein­ Händler Einhalt zu thun.. " !FIT/.INGER, II, 1857, S.l027). Me­ zelnen Exemplaren als auch in ganzen gerle und J.Pittoni v .Dannenfeldt waren als Schätzmeister tätig (s.Kap. 2.2. 1 .3.h). Sammlungen, Alte Wiedner Hptstr.47 1 ". Als Arzt nur 1846 "Dr.med.u.Chirurg, Bürgerspital (3) Siehe auch G.NIEDER\1A YR 19H8, S.u.P.HUBER 1981/82, S.77 ff.

N r. l I 00/ I " erwähnt im Handelsalmanach 1846.

( 4) U .a. Stephan und Dr.Baader (Kap. 2.5. 1.3) 1848 Lieferant für MontanistMuseum (W.HAIDIN­ GER, 1848, S.89). (5) Ernst Baader. Sohn des obigen (2.5. 1.4) I 849 Das k.k.Polytechn.Inst. kauft von Dr.Baader Mi­

(6) Dr.Baader, a c neralien für 625 t1 (F.TOULA. 1915, S.434). Mur we k , Ignatz Schmid, Dr. Kajetan Senoner, Pa­ reys. Unterholzer, v.Zaberschnigg, Stephan, Gavre und Neuling 1850 Kauf einer Kiste mit 50 Pfund " ... Gebirgsarten ( Edelsteine). und Versteinerungen von unbestimmten (!), groBteils inländischen Fundorten" (Jb. GRA, (7) Vor allem durch den Aufschwung des naturwissenschaftlieben Un­ terrichts nach Aufkündigung des Konkordates 1871 und durch die 1850, S.355). neuen Schulgesetze (ß.HAMANN, 19H4, S.69). 1853 Neue Anschrift Hohe Brücke 148. - 51-

Abb. 108: Eintragung des Händlers Moraweck vom 26.1.1826 im Inventar des Mineralienkabineltes. Zu Adular aus Kron­ prinz Rudolf-Sammlung (Kap. 2.2. I.J.h)

DARSTELLUNG ��1.1\J·:n WtHlLGEUOfll·:� DU DEli VEUSCIIllillENEN G�.NDSAETZE, DU: BEY .\1 CLA.SSU'IZUlEN DElt MlNEltALII:;.N UOCUGELEilß.TEN UND UOCUZVEURE .� OEN IIFC?LOT WUlDEK, HERR N .. ..., JOHANN KARL MEGERLE TABELLARISCHER ÜBERSICHT v. MÜJ.ILFELD, i ••• UST!l{ XU5T05 DEI\ vtll.l:m'IGTEl'f � lt.1UT1:IULIU· U11.NUl: Ul'rD JUTGLI�D JlP.H:I\l:ll.r.J\ l'f..t.T'011WIT0al· VORZO'GLlCHSTEN MINitRALSYSTB:M!. , aCiml otsu.t.s� II AlU

I:SNIGSTEn VEREURVNG UND .liOCJJJ.CIITUHG 8Z:'r

ElH.ANGUNG l>F.R JolEDI7.1NlSCUEN UOCTORS­ AN DEI\ JIOBEN SCIJULE ZU WIEN ,WORDE •••••••t

ÖF!!lle1l.JCIW'f IEOJitTRt!LtmG VOilGUZQT. &

JA.COB ANDREAS�� ·. BAADEn.

Abb. 109: Titel und Widmung der Dis.�erlation des Mineralienhändlers und Arztes Dr�J.A.Baader

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Ahh. 1 10, III: Ernst Baader (Bader) übernahm ab 1842 das Geschäft seines Vaters. War bis ca. 1867 tätig -52-

1842- 1 848 Ernst Baader übernahm das Geschäft von 1835 Erwähnung hci FITZINGER (111, 1868, seinem Vater (FITZINGER, V, 1881, S.339), S.l l9). jedoch noch 1867- 1893 wird Daniel Muralt genannt, "Korallen­ 1855 letztmalige Einschaltung im Handelsalmanach von schmuck, Conchylien, Mineralien, Käfer ... " Dr.Baader als Mineralienhändlcr. 1895-1903 Adol f Hack I, lnh.d.Firma D.Muralt, gleiche Anschrift; 3 Stk. vorhanden Anmerkung: (Abb. 113 ,M979) (I) l'rdl.l!ntcrstützung Dr.G.Niedermayr, NHM, Wien 1910 Muralt's Nachfg. Bär & Ferro, Kärnthncrstr.1 6 2.5.1.4 Ernst Baader (auch Bader) 2.5.1.6 Dr.Leopold Eger (Dr.L.Eger) 1824- 1 886 (Wr.StA); Etiketten nur bekannt unter Mineralien-Naturalien und "Dr.Baader's Sohn in Wien". Vorhanden I Stück (Ahh. IIO, Ml379) mit Mohs'scher Münz-Comptoir zusammengesetzter Benennung, Vorhesitzer Polytechnisches Institut (Kap.2. l ). Vorhanden 5 Stück (Inventar 1938: 10 Stk.) (Zum Vergleich: Sammlung der Techn.Uni­ ? IV., Lothringerstr.5, Etikette d.ELTE­ (Abb. ll4), versilät Wien, Inst.f.Mineralogie und Stmk­ Univ.Budapest vermutlich älte­ turchemie, gern.Abb. l11 mit Bader und ohne ste, ohne Datierung, nicht in Handels­ Mohs'sche Benennung. TU-Inv.4789). (1) büchernerwähnt. (I) 1859 Erste Einschaltung, Wieden, Wienerstr. 797 1873 I., Giselastr. l (heute Bösendorferstr.) (heute Rechte Wienzeile) 1888 VII., Breitegasse 9 1862 IV., MühlbacherstraBe 15 1890 1., Maysedergasse 3 (gl.Anschrift wie 1897 (heute Mühlgasse) Fa.Böhm) 1867 V., Wienstr. l5 1893-1898 1., Maximilianstr. ll (heute Mahlerstr.) "Naturalien- u.Lehrmittel Comptoir. 1899 VII., Buchfeldgasse 4 (Abb.l l5, M 1648), Anmerkung: 1922 vcrrnutl.üheranderen Händler. (I) Frdl.Un1ers1ützung OR Dipl.lng.Dr.H.Mayer, TU Wien 1903 I., Krugerstr.8 (Abb. l l6, Ml360) 19 10-1912 VII., Breitegasse 9 1919 IV., Theobaldgasse 5 2.5.1.5 Muralt's Naturalienhandlung Anmerkung: (I) Frdi.Untcrstützung Dipi.Gcoi.I.Gatter, Min.lnstitut, Wien, Kämthnerstr.22. Vorhanden 2 Stück Abh. /12, ( Elte-U niversität, Budapest M666), Preise in Kronen, d.h. ab 1900 gekauft.

Abb. 112: 1835-1893, hier vom Nachfolger, ca. um 1900 ver­ kauft 1900 (n Wä un ) Abh. 114: vor - hr g

, _ Dr. L EfifR, Wien, VIII., BUGhleldgaSBe 4.

Nr./S& . · Name �.e-.:JV_..a ,.c�e_ Name/�Glft�j · · · ··· · · · · · ·· · · · · · · · · · ·· ··...... Fundort A!::�y-t:e.... 7r.. k·�L/k..c,;� �#;� Fund�rti... �� ?'@� .. ... ADOLI<' HACKJ, Pre1s ...... (Inraüoel' d!lr Firm:> 0. J111RAL'r) Wiilll. . ,., Y1:�g _ i./� Abb. 113: um 1900-1903 Abb. 115: Aus 1899 -53-

2.5.1.8 Julius Böhm Mineralien-Comptoir

Bedeutendste Wiener Fachhandlung von der Gründung 1884 bis 1938. Vorhanden sind 103 Etiketten. 1938 lt.Inventar 329, davon 25 1 datiert, großteils mit Preisen versehen. Verkaufte vorwiegend Mineralien, auch Schmuck und Meteoriten, teilweise mil alten Voretiket­ L.' Eger:s Miueralien-Gomvtoil', Ä 11 Dr. I., Krugeutr��"e 8. , ten. Die meisten Stücke wurden in der ra G.A.Koch 1887-1911 gekauft; z.B. ein 12 cm großer langprismati­ Abb. 116: Aus 1903 scher Antimonilkristall aus Shikoku, Japan, um 52 K, M 193, 191 1.

1884- 1887 Österr.-ungar.Mineralien-Comptoir, Wien VII., Florianigasse 4, I.St. (Abb. I 20, M 164, 2.5.1.7 .JosefErber , Mineralien- u. aus 1887). Naturalienhandlung 1890- 1910 1., Maysedergasse 3, 2.St (Abb. l2 I, ELTE­ Univ.Bp.). Achteckige Etiketten, nur mit Vorhanden 1938: 18 Etiketten (Abb. /17, M934) Namen und Adresse, handgeschrieben und gedruckt häufigster Typ (Ahh. l22, Ml351 1873- 1900 VII., Sigmundsgasse 9 mit Stempel Weigand) (1), (Abb. /23, 1900- 1920 J.Erber's Nachfolger, Wien VII., Sigmunds­ M 1351, mit Voretikette und Stempel gasse 9; 2 Etiketten vorhanden (Abb. /1R, Collection Hofrath v.Lill (2, 3), (Ahh. I 24, M 1281, und Abh. /19, M348). Eimragung M529 mit Aufdruck sowie Ahh. 125, M420). J.Erber's Nachf. Karoline Hammer: "sämtli­ 1910 I., Lobkowitzplatz I, II.St., Sachverständi­ che Mineralien, Spezialfach Meteoriten"; ger und S<.:hät:lmeister, Stempel auf Voreti­

Lager ging nach Firmenauflösung an die kette (Ahb. l26, M556). Firmen G.Jägcr und A.Berger (I) 1925 I., Nibelungengasse 3 (Ahh. /27, M375 und Abb. I 28, M4 13). ln diesem Jahr dürfte Anmerkung: Böhm gestorben oder ausgeschieden sein. (I) Frdl.Miu.Fr.G.Jügcr-Mau�r Eintragung " ..Eiias Gabriel IV., Schleif­ rnühlgasse 13 ... siehe Julius Böhm". MINERAUENu.NATURAUENHANDLUNG - J. Il:liU.Ul:R, W��N- �-�M--e/.U/. ��

WIEN, VIII., Frorianiga•sc Nr. 4, 1. Stoo,. Abb. 117: 11173-1899

Abh. 120: 1887 Nafurolien- u. Minflralien ...."� '�l'x"""' Handlung l('lli ·� JL iR�fif:lJ•a rtltl';>W!��� -- 1. \�ö���t�:=��P-i I c7/;kL --.. . ,Vom". ·��············.·········· : ...... d�(i. . Fundort . · . --.:··-· : I � . Preis . fEJ.. , ! ·-- . -�;.�...... ""..;" j.{/t I WIEN, 1., Mey dtrt •• Hr. ll, 0. lloo•• .' · , � ·�-� ...... : �--�� VII., Slgmundagaue 9. --� - . -- Abb. 118: 1900-1920 Abb. 121: 1890-1910

Abb. 122: Ahb. 119: 1910 ? -1920 1890-1910 -54-

NIBELI,.JNGENGASSE 3' 1.,

Ahb. 127: 1925-1938

�//t-fJI'Cl-l-t.l,:;;;. � MINERALIJ:E!:!·COMPTOIR J.­ (( JULIUS BOH.M:� WIEN xk·-·A L, 1., NIBELUNGENGASSE 3 Abb. 123: 1890-1910, Aus Sammlung Max v.Lill, ca. 1871-1893 · � -�· tß4kr:l I /�ht Ahh.y�� 128: 1925-1938

Dipi.Ing.Dr.H.Karabacek gelangt sein (Kap.2.3.3).Die­ ser wiederum verkaufte seine bedeutende Sammlung ab 1936 an die Harvard University Cambridge bei Bo­ ston. USA (S.u.P.HUBER, 1981, S.83). Ahh. 124: Vor 1900 Ein Schrank mit 400 Mineralien aus der Weinherger­ Sammlung gelangte aus dessen Nachlaß direkt an das Schottengymnasium (vgl. O.FJTZ, 1991 ).

1927 Prot.Fa.Julius Böhm, 1., Nibelungengasse 3, öff.Ges.Julius Fürst und Elias Gabriel. 1934 Prot.Fa.Ju1ius Böhm. Inh.Elias Gabriel.

Aus diesen Jahren stammt eine Preisliste (Kap.2.5.3, Abb. /69) über Mineralien aus den Sammlungen Brüll, Abb. 125: 1900-1910 Pap, Tschermak, Perlep, Schurz.

lfti.U!'N-COliP'laat Mit 1938 endet diese bedeutende Firma. (4) .IULIUSBÖHll t-..:ndels.:;er. bc�ld. �JWeßU::•dig�r u. Schättmal& WIEN Anmerkungen: (I) Siehe Kapitel 2.5.2. 13...... IWil.� .... (2) Max von Lill war Pmhicramtsdircktor und Hofrat in Wien und erhte I H71 die heriihmte Sammlung seines Bruders Alois Li II v.Lilienhach. Gubemialrat zu Pribram. Nach dem Tode des Max ,,.,, von Li II J 893 kaufte J.Böhm die Sammlung. die danach einzeln �i.tt:o weiterverkauft wurde (A.WRANY. 1896. S.269).

fidAVIu� (3) Biogr.Angaben gern. frdl. Mitt. MR Dipl.Ing.Mag.iur. A. Weil\.

JJ1u.�t-Uw (4) :vtcd.Rat Dr.E.Thallcr. Wien, sei für die Überlassung einer Kopie und für wertvolle Informationen g dankt. 193R hat er hei E.Ga­ Abb. 126: 1910-1924 (?) e hriel in dessen letzter Unterkunft, IX., Rotenliiwengasse. noch ei­ nige Minerale erworben. Gabriel wollte über Triest auswandern, Um 1925 kaufte noch Böhm oder schon Gabriet die ist jedoch vermutlich mit dem im Lager lzbiza umgekommenen berühmte Sammlung des Komm.Rates Johann Isidor E.G. ident (Frdi.Mitt. H.Weiss, lsraei.Kultu&gemeinde Wien). Über Julius Böhm ab 1925 gibt es widerspr hlich mündliche Weinherger um 100.000 S. und "zersplitterte" sie üc e Mitteilungen, die noch zu prüfen sind; ein Todesdatum konnte (L.BURGHARDT, 1950, S. l51 ). Der größte Teil dieser nicht ermittelt werden, er scheint in Wicncr Adrcsshüchcm nicht Sammlung dürfte aber direkt oder über Händler an mehr auf. -55-

2.5.1.9 Anton Otto, Mineralienhandlung t ' >J t � Vorhanden im Inventar 1938: 8 Stk., heute 2 E tiketten (Abb.l30, M589); ältere Type mit Adresse VIII., Name Lenaugassc 5 (Abb.l29) aus Sammlung Schottengym­ nasium Wien. Fnnd�rt 1885 Wien VIIL Schlösselgasse 2. "Fa.Otto vertreibt neuerdings Epidot aus Habachtal und c. Wien. Krimmler Achental" (Tsch.Min.u.P.Mitt.9, Bd. Dltscnelner's Mlnerallen-C) jltolrl ,� ;ll 1888. S.36). �L Nr. �rreis�. -� 191 I Erwähnung in A.R.LOEHR red. 1911. S.l91 /-·/I}'17' 1912 letzte Eintragung. /jßl Abb. 131: 1900- 1919

Im I. Weltkrieg wurde das Lager aus der Verlassen­ schaft von Fa.A.Jäger übernommen. ( 1)

Anmerkung: 2.5.1.11 Adolf Piebiers Witwe & Sohn, (I) Frdi.Mitt.Fr.G.Jägcr-Maucr Lehrmittelanstalt

Vorhanden Inventar 1938: 5 Stk., heute 3, Etikettentype aus 1920 (Abb. I 32, M490). Daneben sehr verbreitet vorgedruckte Etiketten (Abh. /33, Schottengymnasium) für Schulsuiten. Es gab auchgrößere Etikettenformate. 1890 V., Margaretenplatz 2 F I9n ilialgründung : 1., Johannesgasse 29, bis 1942 bestehend. 1934 Hermann Piehier als Ges. eingetragen. 1955 letzte Eintragung bez. Lehrmittel und Mineralien. 1959 Eigentümerwechscl, Auflassung dieser Sparten. Ahh. 129: Vor 1!1!15 Seither als A. Pichlers Witwe & Sohn Ges.m.b.H. Buch­ handlung und Verlag in 1232 Wien, Altmannsdorfer­ straße 154- 156.(1) Um 1940- 1950 bestand ein noch recht gutes Lager und Sortimcnl. vor allem von Österreichischen Mineralien.

Anmerkung: (I) Frdl.Mitt.Dr.F.Fadler

Ahb. 130: Um 1900

2.5.1.10 Cornelius Ditscheiner Mineralien­ Comptoir

Abb. 132: Um 1920 Vorhanden im Inventar 1938: 19 Stk. , heule 12 Etiket­ ten (Abb. I 3 I, M204 ). Käufe erfolgten vorwiegend 191 l ,Etiketten enthalten Preisrubrik in Kronen, also ab 1900 gedruckt.( I) Lehrmittel-rtnstalt 1890 1., Kolowratring I 0 Sohn, -----11. Pichler!>------Witwe 8< Wien---- 1900 V., Margarethenplatz 8 1919 letzte Eintragung. Turmalin Anmerkung: (I) Ein allfälliges Verwandtschaftsverhältnis zu Dr.Leander Ditschei­ ...... _} ner, z.Zt. o.Prof. an der Techn.Hochschule Wien, Inst.f.math.Kri­ ·:0:. stallographie, und Schüler von Hochsteller (TUA). wurde nkht weiter untersucht. Abb. l33: Ab ca. 1925 -56-

2.5.1.12 Alb. Jäger, Mineralien-Handlung

Vorhanden im Inventar 1938: 26 Stk., heute 17 Etiket­ ten, bescheidene, kleinfonnatigereMin eralien (Abb. 134, Ml428, und Abb. 135, M961). 1914 Gründung durch pens.Oberlehrer Heinrich Chri­ stian Jäger unter Namen seiner Schwester Albi­ ne. XV./1 Löhrgasse 22/1. Preisliste (Abb. /68, Kap.2.5.3). 1921 Überschreibung auf Grete Jäger, Tochter des Abb. 135: Bis 1923 H.C.Jäger. Anbringung eines kleinen Wand­ schaukastens an der Albertinarampe beim Danu­ biusbrunnen (unweit der fa.J.Böhm). Lehrmittei-Anst�lt Jäger Wien. 1., Augustinerstraße 3. 1924 Lehrmittelanstalt Grete Jäger, 1., Augustinerstr.3, Etiketten mit Preisangabe aus Inflationszeit ;;;.-fn�- (Ahh. /36, M 141 ). 1942 Mauer Grete, Naturwissenschaftliche AnstalL (Fr.Jäger war seit 1921 mit Alois Mauer, der

1948 starb, verheiratet). _ �.._._·_-.· .. ···�.. ::_ ·--��··· Zu dieser Zeit vorwiegend Lieferant für Schulen -�: . und Sammler von Schmetterlingen, Käfern, Preis J Fossilien, Mineralien und Büchern etc. 11 - --� -S".� .f!/ifJ.JC· 1945 Schwere Kriegsschäden, H.C.Jäger, der die mei­ Abb. 136: Ca. 1924 (Inflation) sten Etikcltcn selbst beschriftete, stirbt 80-jährig. 1948 Neueröffnung im unweit gelegenen "Augustiner­ 2.5.1.13 Anton Berger, Mödling durchstich" im Gebäude der Österr.Nationalbi­ bliothek, Augustincrstr.9. Vorhanden im Inventar 193X: 78 Stück, fast nur Minera­ lien, heute 42 Stk., davon 7 mit Handschrift von A.Ber­ Die Besitzerin, langjährige Sachverständige und Schätz­ ger sen. (I) (Abb. l37, M988A; Abb. /38, M 1341; meister, hielt das Geschäft selbst noch im hohen Alter Abb. /39, M1214, und Abb.140, MI662). Die letzten offen, teilweise unterstützt von Verwandten und Be­ kannten (l) und war zu einer hochgeschätzten "lnstituti­ drei mit Kurzstempel bzw. Beschriftung bez. des Vorbe­ on" geworden. Sie verstarb 1988 im Alter von 93 Jahren sitzers. Sammlung Görgey, Pronay ?, Perlep ?, Prager ?; und war Trägcrin der Goldenen Ehrennadel der Stadt Käufe ca. 1923-29. Wien als älteste Geschäftsfrau der Wiener Kaufmann­ schaft. (2) Die meisten Berger-Stücke sind von überdurchschnittli­ 1989 Umbau und Neueröffnung durch Großneffen Ste­ cher Qualität. Dies dürfte auch darauf zurückgehen, daß fan und lngcborg Hammer!, Mineralien A.Himmelbauer in Mödling wohnte und mit ABerger und Schmetterlinge. (2) sen.u.jun. sehr gut bekannt war. Diese kauften schließ­ lich auch die Privatsammlung Himmelbauers (Abb. 141,

Anmerkungen : Slg.F.Lammer, Lcobcn). (2) Eine Voretikette Bergcrs (I) Frau Grete Jäger-Mauer sind wertvolle Informationen über Handel mit genauer Beschriftung aus dem Jahr 1929 zu einem und der letzten Jahrzehnte zu verdanken, fe rner eine Ori­ Sammler sehr guten Zinkit ist erwähnenswert (Ahh. /42, M306A). ginal-Preisliste aus ca. 1915. Die lnhaberin wurde in ihrem Ge­ s�häfl 1985 mit einer Amethystdruse (!) niedergeschlagen und be­ Häufigste Etiketten waren entsprechend Abb. /43 raubt. (M790) aus 1927 und gleiche, spätere mit Sehreihrna­ schi nenschri ft. (2) Frdl. Mitteilungen Fr Dr.lnge Hammer!, St.u.l.Hammerl, sowie Med.Ral Dr.E.Thaller. . 1923-1 925 Geschäftsgründung durch Anton Bcrger, Miidling, Hauptstraße 24. 1928 Erwähnung von A.HIMMELBAUER in J.E.HIBSCH red. 1928, S.l85, neben Fa.J.Böhm als einzige Fachhändler Öster­ reichs (Abb. l45) 1934 Sandor Koch, ungarischer Mineraloge, be­ sucht in diesem Jahr während eines Studien­ aufenthaltes in Wien häufig A.Berger, um bei Bestimmungen zu helfen und beschreibt in seinen Lebenserinnerungen nicht nur die erstklassige Qualität und Auswahl von Mi­ neralien, insbes. von Tsumeb-Stufen noch Abb. 134: 1915-1923, geschriebenvon Heinrich C. Jäger nie gesehenen musealen Wertes, sondern 5 - 7 -

auch die ganz besonderen Spezialitäten der Privatsammlung. Diese befanden sich "unter dem Beu versteckt". um sie vor seinen Stammkunden wie H.Karabacek zu schüt­ zen. (3) Rerger belieferte alle Wiener Fachinstitute und Fachabteilungen von Museen. 1935 A.Berger sen.u.jun. enLwickeln eine Schraubquetsche für Mineralienrorrnatisie- rung (4). Als Sachverständiger ab 1934 eingetragen. 1938 A.Berger übergibt die Geschäftsführung sei­ nem Sohn Dipl.lng. Anlon Berger. der je- Ahh. 139: Wie Abb. 138, ist :'llakrit doch

1953 vor seinem Vater, der 86 Jahre alt wurde. stirbt. Frau Luise Berger verkauft noch bis A- 'I ca. Mitte der Siebzigerjahre aus ihren Be­ ständen. (5) <)X� Anmerkungen: (I) Frdl. Mitteilung und Schriftvergleich L:niv.Prof. Dr. E.J.Zirkl. Dör­ tla b. Graz � (2) Frdl. Mittei lung Reg.Rat F.l.ammer. Lcobcn. (3) S.KOCH. 1987. "Emkk�zt!s" !ung .. S.IR-20: Hrsg.S.S/.AKAI.I .. 5:/w( . EI .TE TKK-Hiz. Hudapcst). llniv.Prof.S.Koch. 1896- 1983. war der wohl bedeutendst� ungarische Mineraloge. Abb. 140: Aus Sammlung J>ronay, Perlep oder Prager ?, (4) K.MATZ. 1950. "Chcr Aufbau und Gestaltung der Mineralien­ um 1925 sammlung" (I.Karinlhin Flg.9. S.l75. Klagenfurl). (5) Frdl. \ol incilungen zur Riographie der Fa.Bcrger: Prof.Mag. S.u.P. Huber, Wicner Neustadt. Sammlung Prof .Dr .A.Himmel­ bauer ,Mödling .

" " Eichbergit

Original-Hinaterial Magne.!!Sit Gf�g�M�tf c Eichberg

. .. Nied .-österreich Privatsammlung A. BERGER, Mödling �bl( Abb. 137: 1923 (Inflation) Abb. 141: Aus der Privat�ammlung YOII A.Himmelbauer in SchriftA. Berger sen. die des Händlers A.ßcrgcr gelangtes Stück

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IY� aMvt. 13e-t g �. �· �

Abb. 138: Aus Sammlung R.v.Görgey, ca. 1925

-- Abb. 142: Voretikette von A.Berger zu sehr schönem Zinkit, aus der Ära L.Kölbl, 1929 -58-

Kryst.allogri..pbische lnstra.mentound PrApara�. MinertJ.logi&Che Mikroskope.

Campt. Min�ral. et G6olog. Suiooe, Genf, 3 Conn deo BIUitiona, Name : Dr. F. Krantz, Rhein. Min.-li:ontor, Bonn, Benrnrthetra.lle 36.

R. F:ne.ll, Steglit.z, Berlin, DilnlhentraJle 8. · , · :11,���-r�/ · .. C� �ichet1, Wien, vm. 'Bennogasoe 24-26. Ste.er; und Routl!r, Hombarg d. BGhe. fl-;:;1 � --, ; Dr. v. · A.lex. Stuer, l's.ris, Rue do Castells.ne 4. Fundort : e td/vr; � Voigt und Bochg sang, Gottingen.. �� Carl ZeiJl, Jens.. A . Berger, U"dl.-. o mg. bet · � w�·üJ/Jflw� . 11 IAitrohrprobierzeug, Utensilienfnr Mineralogen und Wagea. Emot A. Böttcher, Mineral. u. Lehrm.-Bandl.,Be rlin C,, Brüderstr. l5. Ahh. 143: Kauf 1927 Compl. Min�ral. el G�olog. Suiooe, Genf, 3 Coar& des Bastions. Dr. F. KTilDtz, Rhein. Mio.-Kontor, Bonn, ßerws.rthsll"uße 36. s .A.lex. Stuer, Paria, Rue do Ca teilune 4. **** M..ineraliea, Gesteine und Petre!akten.

A.nton Fr. Abraham, 'V ien, ID. UnJ!nrgnsoe 12. Juliuo llöhru, Mineralien-Comptoir, Wien, L Lobkowitzplnlz l, ll. �tock. Emot Böttcher, Dlld Berhn C,, Nacl�fol�?end eini�?e Händler aus dem Raum Wien, die .A.. :M ineralien- Lchrmitlei-Buadlung. BrUdcntraße 1 b. nicht in der Sammlung vertreten sind: Compt. Mineral. et G6olog. Suisoe, Gl!llf, 3 Coni'A des llnslions. lng. Rud. Freyn, em. Bilttem·e,..,..alter, OlmUtz, Scbneebnrg-i"traße 1. A. Gs.oocr, llozcn, Meinbordstraße 11. Spezielle .-l.uswnhl in 'Iiroler Im Zuge der Bearbeitung gewonnene Daten ohne An­ Minornlien und Gooteinen . .!uowa.hloendun!('. -Dr. F. li:ranu, Rhein. Mineral.-Kontor, Bonn, Herworlhstrnße 3G. Knsche, München, M spruch auf Vollständigkeit. Sie sollen im Interesse einer , .!. Leopoldotraße 12G, I. inernl. :Kontor. möglichst reichhaltigen Dokumentation dieses kaum be­ Frit.z Leitenberger, Leitmeriu. Hauptoll.chlich grolle Auswo.bl in Rüh- mischen Mi..nernlien. Anownhloenda.ng. handelten Themas fe stgehalten werden (Quelle siehe Dip!. Ing. W. Maucher, MliDchen, Schcllingstrnße 73.·o. :E. Merck, Dannstn.dt. Kapitel 2.5 .I, Anm.l ). e d N. Malter, Wi abn en, :Elsnsoerplatz 4. Kauf, Tnnoch, Ycrlmuf. An- sichtosendung (frei) . .A.. . Otw, Wien, YUL Schlöoselgasoe 2. r o , 2.5.1.14 Carl Prüfer J. Pally, Leh er Dlld Mioera.l ge Dioentis-Disla, &hwei.z. e .A.. Picblero Wwe. &, Sohn, Wien, V. Ma"!rar tbenplatz 2. Job. Regli, Mineralienhnndlnng, Banr Göoebenen, Bahnhofsplatz. 1800- 1865 Tischler aus Sachsen, Schüler von F.Mohs A..le1. Stuer, Paria, Rue de Casteilaue 4. Palll.antol. B. Stürtz, Bo=, Mineral. und Kontor, Tauseh. Katalog in Wien, bekannter Kristallmodellhersteller r.n -verlangen. 1846 Eintragung "Krystall-Model!-Schneider. Meteoriten. n Kauft und verkauftauch Mineralien", Land­ Jnlias Böhm, Min.-�mptoir, Wie , L Lobkowitzplau 1, n. St. straße, U ngergasse 413 Comptoir Mineral et Gealag. Suisoe, Genf, 3 �ur• des Bastion•. 1855 Erwähnung bei P.PARTSCH ( 1855, S.94) 1865 Nachruf von W.HAIDINGER Abb. 144: Im Mineralogischen Taschenbuch der Wiener Mi­ (Verhandlg.d.Geol.Reichsanstalt, S.76, 77) neralogischen Gesellschaft, red.A.R.Loehr, 1911, enthaltene Aunistung damaliger Fachfirmen 2.5.1.15 Michael Preger

1846- 1853 Eintragung "Präparator, Conchylicn ... Mine­ ralien und alle in dieses Fach schlagenden Empfohlene Bezugsquellen fiii )fineralogen Artikel", Graben 618, im Trattnerhofe, in Deutschlan d nnd Osterrefch 4.Stiege, 2.Stock. 1. Minerale, Gesteine, Fossilien· . :s�erreicb). - A. Berger, Möd.ling bei Wieo, Banptstra.lle24 llinerBI� ·· · besonders öst.ernichisebe, ungarische und a�ine. 2.5.1.16 Samuel Egger, Mineralien und . . Jalius B ö b m, Mineralien-Comptoir, Wien, I., �f,- '�n�engasae 3 (Ö•t.er. .. Antiquitäten ,...ich). - .lli noralien, �!eteorit.en, gc•cblifieho Edel- und Halb- . euel•t.eine. - Einkauf, Verkauf, Tau.'ICh. ; Dr. Dol.tDl, C.,.,gu".tu•chu E1icimu..,um. Gerolst.eon (Deutachland). -.­ un Fo llien der Rheinland.o. . � · G.osteone d .. Eifol und der ubn�en 1867 Münzen und Antiquitäten, I., Herrengasse5 .DipL Ing. Willy Hirsch, �[ineralogisci:ots lnstitut,' �!ünchen, Fünteli- • .. • otr&ßo �� (Deutochiand). . 1888-1 890 Egger S.& Co, Augustinerstraße 8 Minerdien-Konwr.. Donn, Herwartb.: Dr.· F. Krantz, Rh.ciniac� . . •traOe 36 (Deut.ocbi.and). - �linen.lien. Ge•teine, Foo&ilien. . ..l{ inoralien-Konoor .!� Kusche, München -Sehwabing, !Aopold- , Abbil­ Ob die Firma ident ist mit der in Budapest gemäß . - atmlle 126 ( Deu!MCbl&nd). . •• : : ·. 146 147 "Mineralien. Xiedulage der Staatl.Säeb.sis:hen llergu.kademie Frei-.'_",: dungen und (ELTE-Uni versität Budapest) aus ;: , · berg i.'Sa.. (DeutscWand). - Mineralien. Ge.•!eine, Erze. '. ·;,';_:�.';: 1857 und Anmerkung auf der Rückseite einer kartonier­ : :V oigo & Hochgeung, Inhaber A. Rümenapl. . Göttingen (Deutac&<.: ":'.'·•. � land)- - M.iaeral- und Qetcin"""mmlungon. · -. . ten Etikette gemäß Ahb. /48, 149 "S.Egger 1870" I'. (Sammlung des Verfassers) konnte nicht geklärt wer­ Abb. 145: Im Mineralogischen Taschenbuch, 2.Aufl. 1928, den. (I) red.E.J.Hibsch, enthaltene bescheidene Liste

Anmerkung: (I) Frdi.Untcrstützung Hr.l.Gatler. �in.Inslitul d.ELTE-Vniversitäl Budapest, und Hr. Wcmcr Schuster. Maria Enzersdorf. in dessen Sammlung sich eine ähnliche Etiketle aus der Sammlung Prof. Dr. Josef Pohl (1825-1900) über Firma Berger befindet. -59-

2.5.1.18 Otto Harding, Mineralien

1884 IV., Phorusplatz 6, "Mineralien" 1 H88 V .. Siebenbrunnengasse 13. Harding Otto & Co 1893 Harding Ottö ebda. 1920 . I .. . . V., Kohlgasse 33

S. EQ"er tn· Put. F�� 2.5.1.19 Naturhistorisches Institut, · Abraham Anton Hartwich Abb. 146: Könnte Filiale der Wiener Fa.S.Egger gewesen sein, & datiert 1857 Clemens

1896 III .. Beatfixgasse 18 (Ahh. /50, Sammlung. d. Verfassers) 1903 Abraham & Hartwich, Inh.Anton Abraham, IIL Ungargasse 12 (Abb. /51, Sammlung Pyrwrgyrit des Verfassers). Dnnltloa Rotbgiltiger& 1906 Abraham Anton Franz Antimon Te�e11il&tl-rc 1910-1912 "Kammerlieferant Sr.k.k.Hoh.u.Durchl.Erz­ A�ent·antiY'Iooio vnlfttr6 herzogs Franz Ferdinand" (I) �c- . 1926 Abraham Anton, Antiquitäten �· 8. -e� in f'wt. Ii Anmerkung: � ( 1) 1-'ranz Ferdinand (gestorben: A e t S e ) Erzherzog u nta 1914, araj vo besaß ein reiches Naturalienkabineu. dessen Bestände später an 146, Abb. 147: Wie Ahh. jedoch jünger das Nar.Hisr.Museum Wien gelangten (H.ZAPFE. 1972. S.42).

i l �· �turl:istorisches Institut ,1 nton Abraham & GiemensHartwich !. Ill! �

�• ' . . ..- �· _.._ �; Wien, 111., Bealrfxgasse 18.

Abb. 150: 1896-1902

· Natur.1stor1"3che-� fm!o:titut t..u· �'.f. .: ..: l>'!'C)tl'f't • -��r: AB RAHAM & 1-t'ARTWI CH Abb. 148, 149: Kartonierte eigenartige Etikette mit riickseiti­ ger Herkunftsangabe. Ähnliche Form ist aus der Sammlung .J.Pohl (1825-1900) bekannt

Wien, 111 ., Uogarga .. e 12 2.5.1.17 G.A.Becker Abb. 151: 1903-1906 Kristallmodellerzeuger, Margareten, Grohgasse 3 1868 erwähnt in F.HOCHSTETTER & A.BISCHING, 2.5.1.20 Leonard Forster Leitfaden der beschreibenden Kristallographie, & W .Braumüller, Wien 1868. S.65 Lehrmittelfabrik und Handlung wissenschaftlicher "... Die in diesem Leitfaden gezeichneten Apparate Krystallgestalten in Holz geformt von Krystall­ 1880 IV., Magdalenenstr. l4 modelleur G.Becker... können bezogen werden Bemerkenswerte ältere Etiketten von G.A.Lenoir u.zw. zum Preise von 25 tl für eine Auswahl von mit "Classe und Ordnung" (Abb.l52; ELTE-Uni­ 100 Stücken." versität Budapest) ( 1)

Verkauf von Mineralien wie bei M.Preger und C.Prüfer Anmerkung: ist möglich. ( l) Frdi.Mitteilung Dipi.Geoi.I.Gatter, Elte-L'niversität, ßudapest -60-

2.5.2 DER MINERALIENHANDEL AUßERHALB WIENS

Sieht man von Augustin ab, der aus Innsbruck stammte . . (Kap.2.4. 1.2), sind in der Sammlung keine Händler außerhalb des Wiener Raumes aus Österreich nachweis­ bar. Aus Böhmen, Mähren und Ungarn nur wenige, :., .. F���nku !IICI..._i?Jtd ��-��.- auch bei diesen ist, mit einer Ausnahme, nicht erwiesen, YOft I) wt�KA.L""'" 1 11r_�W l•a AJprU ob sie Sammler oder Fachfirmen gewesen sind. - - -

Abb. 152: Könnte Vorgänger von Leonard & Forstersein, vor 1880 2.5.2.1 J.H. Schildbach, Marienbad

2.5.1.21 Lehrmittelzentrale Es sind zwei Stücke vertreten (Abb. 154, M314), das zweite war Voretikette zu einer Freiherger Lieferung 1911 Dir.Tremml, XVII., Kindermanngasse6 aus 1924 (M589). (F.BECKE in A.R.LOEHR red., 191 1, S.l65) FrUulic Schildbach, Marienbad, Goethehaus (in dem 1906 Allg.Öst.Lehnnittelanstalt, I., sich auch damals das Stadtmuseum befand), war Mit­ Universitätsstraße 8 glied der Wiener Mineralogischen Gesellschaft mit Tau­ 1919 IX., Kolingasse 6 schinteresse. (F.BECKE in A.R.LOEHR red., 1911, 1920 Gesellschaft LehrmittelzenLralc, L, Werdertor­ S.165). gasse 6 (Sammlung Schottengymnasium Wien) (Abb. /53)

Abb. 154: War Voretikette zu Tausch mit Freiberg, um 1925

2.5.2.2 Bergingenieur F.Kretschmer,

Abb. 153: Um 1920 Sternberg

Vorhanden 1 Stück undatiert (Abb. /55, M1071). War Mitglied der Wiener Mineralogischen Gesellschaft (F.BECKE, ebda., S.l63) 2.5.1.22 Alois Lorber, Lehrmittel Publizierte mehrere Arbeiten über mährische Mineral­ vorkommen. Die Preisrubrik in der Etikette deutet auch 1939-1 955 I., Falkestraße 3, um 1948 noch Auswahl auf Handelstätigkeit guter Mineralien. 1955 IIL, Paulanergasse 13 1982 VI., Mariahilferstraße 93, nur mehr Schul­ suiten

Abb. 155: Sammler, Fachpublizist, evtl. Händler aus Mähren, um 1911 -61-

2.5.2.3 Lehrerklub fürNaturkunde, Brünn 2.5.2.5 Samuel Egger, Budapest

(Abb. 156. Vorhanden I Stück undatiert MI066 ). war Siehe Kap.2.5.1.l6 (Abb. 146-148). Voretikette zu Freiherger Stiick aus 1925. könnte deren Tauschpartner oder Lieferant gewesen sein. * * * * * lliindfer aus Deutschland sind in der Sammlunx häufix nachweisbar. Die ältesten Bezüge stammen von Baron L. G. v. Odeleben (Kap. 2.2. 1.3.f) und von Dr. Bondy, Dresden ( Kap. 2.2. 1.3.n), die häufigsten von der Minera­ L e h r e r k I u b t ü r N a 1 u r lx u n a e. lienniederfaxe in Freiberg ( Kap. 2.3.4.3.j) . H.R.ÜNL"' •

Zusätzlich seien angeführt: .... . /c 2.5.2.6 Dr.F.Krantz. Rheinisches Mineralien-Kontor, Bonn

Im Inventar waren 1938 128 Stück nachweisbar, 32 Mi­ neralien und 67 Gesteine, alle aus den Jahren 1921- 1930, heute sind 99 Etiketten vorhanden, vorwiegend Abb. 156: Zu Tausch mit Freiberg, um 1925 (vkl.) gemäß i\.bb. /58 (P522). Einige Stücke haben zusätzlich Voretiketten (Abb. J59, P392). Eine Etikette weist vor­ gedruckte Gesteinsbeschreibungen auf, jedoch keine Fundortangaben (Trachyt, Gllr5). Alle anderen Etiketten 2.5.2.4 Magyar Asvanyraktar, Themak Ede, sind sehr genau beschrieben, jedoch ohne Datierung und Tanar, Temesvar Preisangabcn. Die Gesteine sind präzise formalisiert ca. (Ungarische Mineralienniederlage Prof.Ede l5xlllcm. (I) Themak, Temesvar, heute Rumänien) 1833 Gründung der Firma durch Dr.August Krantz Vorhanden als Voretikette zu einem Stück aus heiberg ( ISOX- I S72) in Freiberg/Sachsen. 1837 Übersiedlung nach Berlin, umfangreiche Verbin­ 1925 (Abb. l57, M 105, sehr schöner Bournonit aus Fel­ söbanya/Baia Sprie). dungen zu bedeutenden Wissenschaftern und Bekannter ungarischer Händler (I). Sammlern, Ausweitung der Geschäfte in viele Länder und Kontinente.

Anmerkung: (I) Frdl. Milleilung I.Galler, Elte Universität. Budapest.

Nr.ß/ Thcmük Edl', tamir, Tcmcst•är.

' Dr. F • .K.ra.ntz 1 . Rheinisches Mineralien-Kontor Bonn.

' ' / t1.ilfl.\'ilr ä .Nin� ntkl

r------.l::i

Abb. 159: Häulige Voretikette zu Lieferungen um 1925 -62-

1850 Übersiedlung nach Bonn, wird zu einem der er­ 2.5.2.8 Artbur Kusche GmbH, München sten Fachgeschäfte der Welt. 1872 Schwiegersohn T.Hoffmann übernimmt die Fir­ Mineralogisches Institut. 1923 wurden I 0 Stück ge­ ma bis 1888 unter sechsjähriger Mithilfe des Mi­ kauft, heute sind 3 Etiketten vorhanden (Abb. /61, neralogen C.Hintze bis zu dessen Berufung nach Ml94). Breslau. 1888 Folgt Friedrich Krantz, Mineraloge, Schüler von 191 I M ünchcn-Schwabing, Leopoldstraße 126. Er­ Hintze. wähnt in A.R.LOEHR red., 1911, S.l91; 1928 Übernimmt die Witwe Olga das Geschäft unter­ 1924 Dipi.Ing.W.Hirsch, Gesellschafter; (Ann.d.Na­ stützt von ihrem Neffen Fritz Krantz und konnte turhist.Museum in Wien, 1924, Bd.38.) (I) bis 1941:! das Unternehmen trotz der wirtschaftli­ chen und kriegsbedingten Schwierigkeiten er­ Eigene kleine Etiketten Dipi.Ing.Willi Hirsch, Mün­ fo lgreich führen. chen; Wertangaben in M und RM. (I) 1948 Durch Fritz Krantz erfolgt der Wiederaufbau und die Erweiterungder weltweiten Beziehungen. 1974 Seine Tochter Dipl.Geol.Renate Krantz über­ Anmerkung: (I) 1-'rt.ll. Beratung und Zusendung von Informationsunterlagen nimmt das Unternehmen, das älteste und eines Dr.G.Grundmann, Garchi ng. der bedeutendsten der Welt in dieser Fachrich­ tung. (2)

Anmerkungen: Arthnr Kusche� G. m. b. H., Mtlnclren (I) Ein großer Nephritblock widerstand einmal dem Formalisieren. I Mineralo,gi�hes Insfi.M. · - F.in·V ersuch mit einem Dampfl1ammer (um 1870) scheiterte. weil 1 dessen Arnboß irnWerte von 500 Taler zerbrach. Ein Arbeiter hat­ ...... te die erfolgreiche Idee: " ..er machte den Block glühend (1) und ;:_ -.'...... :: .:.'- - ?tr� . =. warf ihn dann in kaltes Wasser.. " (Min.Mitt. 187:1, 2.Heft, VII.No­ I ;z .. -� .... --·. ·- .. . --. '- .� -- - ·------___ ..,_ .. - ...... �-· ...... · · tizen, in Mitt.d.GRA). . '· (2) Renate Krantz: "150 Jahre Firma Dr.Krantz. - Die älteste deutsche Mineralien-Handlung". Der Präparator, 30, H. l, S.221-226. Bo­ chum. 1984: sowie frdl.Mitt.Fr.R.Krantz.

2.5.2.7 Böhm & Wiedemann, München Abb. 161: Kauf 1923

Vorhanden I Stück (Ahh. /60, M309), undatiert, Kauf 1923. Optisch-feinmechanische Werkstätte, auch Mineralien­ handel 2.5.2.9 Bayer. Petrefacten und Mineralien 1875 F.Wiedemann Alleineigentümer Comptoir, Friedrich Kohl, München I 1:!96 Nachfolger Franz Wiedemann jun. und ab Schellingstraßc 30/2; Weissenburg a/S 1928 F.u.Hans Wiedemann I vorhanden (Abb. J62, M439) Weitere ähnliche Etikettentype mit Anschrift Weissen­ Etiketten wie obige Abbildung, geringfügig abweichend burg alS, p.A. München-, Hildegardstraßc 20/1, bekannt. bekannt, ferner eine Type "Franz Wiedemann in Mün­ Die Firmaging in Fa.Mauchcr über. (I) chen, Chcm.pharm. & physic.Utensil.-Handlung". (I)

Anmerkung: Anm rkung e : (I) Frt.ll. Beratung und Zusendung von Informationsunterlagen (I) Fn.ll. Beratung und Zusendung von Informationsunterlagen Dr.G.Grundmann, Garching. Dr.G.Grundmann, Garching.

1�aye/-Petrefacten und Mineralien Cor;.pt ' .: VOll Friedr. Kohl ·1

,-N�_a_m_e \ Be'jtandt-ei!e7!J J���- : System ...... l i Fundort �� !� � ------1-München,-- Schellingstr. 30/2 Weissenburg afS Abb. 160: Kauf 1923 Abb. 162: Um 1923 -63-

2.5.2.10 Dipi.Ing.W. Maucher, München 2.5.2.13 William Weigand, Berlin­ Wilmersdorf SeheHingstraße 73. 1926/27 wurden 20 Mineralien und 17 Gesteine gekauft, Landauerstraße I 44 Etiketten vorhanden, vorwiegend Type gern. Indirekt durch Stempelung an Etikette der Firma Ahh. lo3, P475; erwähnt von in A.E.LOEHR red., 191 1, J.Böhm Nachweis gegeben (Abb. l22, Ml35 1, S.l91. s.Kap.2.5.1.8). War von 1917-1932 durch eigene Etikellcn W.Weigand (I) und als Händler nachweisbar (2).

Anm�rkung: (I) Frdl. Rcratung und Zus�ndung von Informationsunterlagen

Dr.G.Grundmann, Garching. (2) Im Archiv der Lundessurnmlungen für Naturkunde in Karlsruhe sind verschiedene Angebote von 1917-1932 vorhanden. Aus einem Feldpostbrief von 1917 geht hervor. daß er Schüler von

Prof.Y.Guldschmid war. · Frdi.Mittci1ung Hr.Gaston Maycr, Kar1sruhc.

.· Dipl. lng.. w. •auch r, MUnohen, Scbell!ngstr. 73. ' 2.5.2.14 Dr.Dohm, Geogn.Eifelmuseum, Abb. 163: Kauf 1926 Gerolstein

Aus Inventareintragung 1929/30 ist der Kauf von 22 Gesteinen und 1938 von 15 Fossilien zu entnehmen. Es 2.5.2.ll Johannes Brunner, Magdeburg sind jedoch keine bzw. nicht identifizierbare Etiketten vorhanden. I Stück vorhanden (Ahh. /64, M 1219). "Gesteine und Fossilien der Eifel und der übrigen Rheinlande" Inserat (J.E.HIBSCH red., 1928, S.l85).

* * * * *

In der Sammlung .�ind Mineralien und Gesteine aus Skandinavien reichlich vorhanden, drei von dortigen Händlern:

2.5.2.15 Erik A.Gude, Christiania Abb. 164: Um 1924 seit 1924 Oslo, Norwegen 2 Etikencn zu skandinavischen Stücken lagen Legaten des F.Hafferl bei (Abb. 166, G9r4; siehe Kap.2.3.2.2).

2.5.2.12 C.A.F.Kahlbaum, Berlin C. 2.5.2.16 Nordiska Mineralier Dr.Gust.Flink, Finja, Schweden Zwei Phosphoritproben vorhanden, gedruckte Etiketten (Abb. /65, M925). Nur I Stück vorhanden, Chalcedon aus lsland (Abb. l67, M429). I M C. A. F. KAHLBA1!1 � Bezugsweg nicht nachweisbar, Preisangabe deutet auf Lieferung an deutschen Händler. � J\Gi, . PHOSPHORrr·· ·. ·

., BER LI N, C, ' : l'j bb. 165: (Jm 1938 (?) -64-

Abb. 166: Zwei solche Etiketten lagen Legaten des F.Haß'erl vor 1924 bei. Ab 1924 heillt Christiania Oslo

Dr. yust. fli nk, fmja.

Abb. 167: Schwedischer Händler, Preisangabe in Mark deutet auf Voretikette eines deutschen Händlers, um 1924

2.5.3 PREISE UND VERSUCH EINER HEUTIGEN BEWERTUNG

Die Bewertung von Mineralien unterliegt wie jede Ware tcn - ein Vergleich der damaligen Kaufpreise durch An­ den Marktbedingungen. Das war auch zu Beginn der wendung eines Umrechnungsfaktors auf die heutige hier behandelten Zeitperiode, also ab der Wende des 18. Kautkraft ziehen. Die Preise können nur fundortbezo­ zum 19. Jahrhundert gültig. Die steigende Nachfrage gen, demnach in Hinblick auf nicht mehr gegebene führte zu steigenden Preisen. Da der Großteil der Fundmöglichkeiten oder auf heute vielleicht wesentlich Sammler begütert war und die Sammlerleidenschaft ergiebigere Fundorte beurteilt werden, ohne Rücksicht nüchterne Wertbetrachtung, auch heute, häufig ver­ auf historische Etiketten bzw. Mineralherkunft drängt, müssen die Händlerpreise - in der gegenständli­ chen Sammlung reichlich dokumentiert - mit entspre­ Die Auswahl der in Ta h e IIe I angeführten Beispiele chenden Vorbehalten im Vergleich der heutigen zur da­ berücksichtigt den Bekanntheitsgrad des Minerals und maligen KaulKraft betrachtet werden. Auffallend ist den Fundort. Es wurden verständliche Abkürzungen ge­ auch das hohe Preisniveau in den Inventaren alter mu­ wählt. Die Stückformate sind ca. 4x6cm bis 5x8cm. Al­ sealer Sammlungen, z.B. des damaligen k.k.Mineralien­ le Positionen betreffen kristallisierte Mineralien, Aus­ Kabincttes, obwohl oft in Suiten, d.h. in größeren Po­ nahmen sind mit entsprechenden Kurzanmerkungen sten, angekauft und vermutlich günstigere Einkaufsbe­ versehen. Größenangaben von Kristallen sind nur bei dingungen erzielt wurden. Es ist als sicher anzunehmen, überdurchschnittlicher Qualität angeführt, diese wurde daß die damaligen hohen Transportkosten und Händler­ in Spalte 5 mit A, mittlere Qualität mit B und unter­ spannen und weniger die Bezahlung der Finder so hohe durchschnittliche mit C eingestuft, Spitzenstücke mit Preise bewirkten. Wie auch heute konnte ein Händler "I'" dun:h günstigen Erwerb hinterlassener Sammlungen und einzelnen Weiterverkauf die höchsten Gewinne er­ Die Währungsangaben sind in den Anmerkungen der zielen. Ta be II e 2 des Österreichischen Statistischen Zentral­ amtes erläutert. (2) Vorübergehend verteuernd wirkte auch früher überhöhte Mineralpreise aus den Inflationsjahren 1923-1 924 in Nachfrage nach "Modeware". So erzielten die als Ga­ Österreich und 1923 in Deutschland wurden nicht ein­ lantcricschmuck verwertbaren opalisierenden Muschel­ bezogen, da kein präzises Kaufdatum fe ststeht. kalke (Lumachelle) aus Bleiberg um 1780 unglaublich hohe Preise, die überdies vom Wiencr Hof durch Die in den Inventarbüchern des Naturhist.Museums Wien Zwangsdrosselung der Gewinnung noch höher getrieben eingesehenen Seiten mit hier behandelten Mineralien wurden (1). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weisen nur in einem Fall lt. Tabelle I, Pos. I, Einzelprei­ waren sie jedoch in vielen besseren Schulsammlungen se aus. Eine Durchschnittspreiserrechnung aus Suiten ist anzutreffen und bei Händlern zu kaufen. nicht sinnvoll, dies gilt auch bei Literaturangaben über den Kauf oderVerkauf von Sammlungen mit bekannten Leider enthalten die Sammlungsunterlagen fast keine Stück- und Gesamtpreisangabcn, da durchwegs unter­ Preise aus der Zeit vor 1890. In der Folge sind aber be­ schiedlichste Qualitäten und Formate etc. vorliegen. sonders bei den Firmen J.Böhm, C.Ditscheiner, J.Erbcr, A.Otto, A.u.G.Jäger und A.Berger, W.Maucher und der Die in Tabelle I Spalte 7 genannten Preise ergeben sich Mineralienniederlage Freiberg/S. beinahe ausnahmslos aus dem Wert der Spalte 6 multipliziert mit dem der Preise angegeben. Aus diesen läßt sich - mit Vorbehal- Jahresangabe entsprechenden Indexwert aus Tabelle 2 6 - 5 - des ÖstetT.Statistischen Zentralamtes. (2) Die in Spalte ehe seltener Fundorle bzw. Paragenesen wird weitge­ 8 genannten - mit vielen Vorbehalten geschätzten - heu­ hend vom I.iebhabcr- oder wissenschaftlichen Wert be­ Ligen Verkaufspreise sind z.T. nach Vergleichen mit stimmt. SLücken im Mineralienhandel und nach Mitteilung von Hiem rnügeabschließend der verdienstvolle, langjähri­ Fachleuten und Sammlern angegeben. Hicbci sind wohl ge Kustos des k.k.Mineralien-Kabineltes. Paul der Fundort und dessen heutige Bedeutung berücksich­ PARTSOl (1855. S. l42) zitiert werden: tigL, niehl jedoch Herkunft oderEtiketten. (3) " .. Was Doubletten betrifft, so sind solche, im In Ta belle 3 werden zum konkreleren Preis-Kauf­ strengsten Sinne genommen, bekanntlich in kei­ kraftvergleich für die untersuchte Zeitspanne einzelne. nem Na turre iche weniger vorhanden, als in dem nicht miteinander in Zusammenhang stehende Löhne in Arten ärmsten. aber an Abänderungen reich­ und Gehälter sowie annähemd gleichzeitige Preise ver­ sten unorganischem Reiche. " schiedener Diensllcislungen und Güter mit entsprechend kurzen Quellenangaben gebrachl. Mineralien sind daher ''Individuen" und können, geadelt durch Originaletiketten nachweisbarer Herkunft. zu ech­ Abb. /68 enthält eine Preisliste der Fa.A.Jägec Wien, ten Antiquitäten mit Autographen werden, die es zu er­ aus ca. 1915 über sichtlich preiswerte und kleinere Mi­ halten gilt. neralien. Ahh. /69 zeigt Titelblatt und eine von 30 Seiten der Preisliste der Fa.J.Böhrn aus ca. 1936 über SLückc. teilweise mit Qualitätshinweisen, aus gekauften Samm­ lungen von Ruf. Anhand der Index- bzw. Preis/Verdien­ Anmerkungen: stungaben aus Tabellen 2 und 3 lassen sich auch hier - (I l G .N IEDERMA YR. 19R9. S.47-57. sowie E.J.ZIRKL. 19!l8, S. l9- mil Vorbehall - heutige Vergleiche ziehen. 65.

Östcrr.Stmi,;t.Zcntralaml. Wertschätzungen und Indizes, Wien. Mineralien sind keine Katalogware. Sieht man von ein­ (2l 19RR/R9. rn.Il.Auskiinf te Fr:H.Wojtck. fa chen, sogenannten Anfänger- oder Schulsuiten ab. können Listenpreise nurAnhaltspunkte geben. Der Preis (3) Frdl.Mittcilungen Univ,Prof.Dr.G.Kurat und Dr.G.Nicdcrmayr. gul krisLallisierler, ästhetisch schöner Stücke oder sol- NHM Wien, sowie Prof.Mag. S.u.P. Huhcr, Wr.Neustadl.

o..t. Sd.!llil!f' O*l. Sd!IUt.., •. PcWt . . • • • . . • • • C.1ifomien , < ]6·­ P1uma , ••• , ••.V�ron. , '2:- GEGRONDET FONDt • • . . Böhm� . • "Piatin 1884 Pha.lcolit• • • • , . :3:·­ n . ,� o·._. . ; :-': 0'1".81 , • • , 180'- . , • • • . . Böhm. Leipa . 8'- " NII.Jfllt c:e.li 4 f"· • .. • • 0 • l.SO'- . i • . P1eoAesl • • . . . • . Mon:toni• . 4'- : : : : : i . .•• .••• �k�liih : =� : Ptumboc&lcit Bleil>t:t# . • s·- J � 7•­�:= 15'- "'onÜJ'tich • .. . n·- 20"- MINE RALI E N-COM PTOI R • · • . • . • H.on: • • . 3'50 Ptum.;f�rrit : : : : : : : J•k;btbc;g : 16·- . , •..•' . • • • , , Rit.:dlelsdorf 4 - Plura.osit . . . • • • Bo livi a 2"- . · , • • • , ••Schneeh<'1[ S.. 9·­ .. • ••..•••Oruro . 1 • 3'- Ph-mu.ko•idtrit . . • • . . . . . Aschafrt:nhu'r}r S·- Plumb.ostibit . . • Nert&d!in�tk . 2·- p",lionit •.•.•• , ••lndin , , •. 15� ,;o�ü�titt.' : Pon� :�ie.tu: ..Lote Kryslalle.. BÖHM, �t��e�r. 2�:= . Polybuit •....•..f'rd' M�"I' . • S·- JULIUS WIEN . : • Jo Achimtt•l Phtn11kit .. , • • • , . • • . 4·- . . : : : : :• g��ä;���� : �:� • ••.... , Flon.unt , , 2()·- tl & Argentit , • Piilrram • • 8·- I., NIBELUNGENGASSE 3 •.• •.• vorUiglidL Framont 60'"­ ...... •..f.f t�l'iko ••• 7'- . . , . , , • • . K"'Rffl)e , , lO·­ fl'ofyhalit . • . , . • • Aunu . • . 1·­ ...... • . • au•K�te«hnet . Pir.acieav• • • l1Q-- Polyknas . Hillei'Öe . . 4·­ TELEFON 42-61 . . • . - T•kow•i• a· Pt)lymignit . . • • , . • FredtrikJ.vin! 3• ­ ÖSTERR. , , . POSTSPARKASSENKONTO NR. 83.936 20·- Ponr:ll.njupia • � . B.il in • , . t·- : vottÜRiidr. : : : .. 45'- • . • A•nsiar - Philipp11it . . • . • , . . 6" l'•••••; . . . : : : : : : r;;'.t : • . . • : : : i: • . . • , • , 6·- . l.ihelhe:n • PhiO:-J'I'Pit , . Cnnoda • P1'asin 3·-• . . . EJI,in�,.1'odc: 1 50 8 - PholtUt • • . . • . · • Phttltr-'· lfS Pl.t�,L1t •. � f.UJ�teidutet . ,.. • 180'- . . : : .. . �;i;!"��ii�;b�ch �= • . PROF. WIEN .. . � •, .. ,.._ •ebr gul • • rreib ur JS(U[RI'I41( WlEN • . DR. P[RLlP. • Pifflnl:' • • 1-50 . 1 (�,·1N}t : : : jo.�im.!ll�l , r� WIEN �;ontli : ..... • SL Mare<,r : �::

Abb. 169: Titel und eine von 30Seiten eines J>reiskataloges aus ca. 1936 -66-

.. AUl. J.Ä.üEI�. Mineralien-�;ederlage. W1en, XV, !, Löhrgasse 22. Preisverzeichnis der Einzelpreise von Mineralien.

MINERALIEN-NIEDERLAGE Die angegebenen Preise verstehen sich für Stücke im Durchschnitls­ l " Alb. format von zirka 3 X4 •1 Cm und :,y7 cm. Jedes Mineral ist gt'nau Jäger bestimmt und enthält die Fundortbezeichnung. Auch alle andern, hier Wien, XV/I, Löhrgasse N r. 22, II . S toc k , Tu"r 14. 1 /;:;- �_.., nicht angeführten Mineralien sind in bester Qualität lieferbar. (?----=J :,-::-;:=---o::=,, �) eJ5 - ---;:r-0 Von bi� Vort b11 I/on hi� ===:;;;ifl"a);:;;:,_::-r:�� v· Kronrn Krnn.,n t.:ronen g��clll. 2:0 lJorrlll tUuntkupfo1-r. (Plst.ui11 · �ehM, ·-. 2.- Fpidote-•· ·"' I. Atlular 8-untkupferk.). •-.JO f.rbRtUtein · • · ·-.20 ,'/)) �- t'n, 1.10 1.· Alrllnolith tStrabl!t.) Hourraotrll · • - 'i .10 -.20 1.- . . O 1.- J"rdWlldrs fOwketit) ·"' .-'. IAhUt('r ßnlltll:ISCftlrtCift 4U . .10 .5/J (LI· t'ahlcn:(l"etr.udrli) , -. . lO 01 mt.mltl · • "' Alntr!l!olrin --. -. -.I() 1,30 Alhin {Apo-,ph.)'l lit) ·"' Br•�nkoblc (Lirnll) · -. 10 ·"" -.60 �!!�i�s. : ..� ::�g 1.- 8n•u�t.(Pyrolusit) · ... Allnt • -.>1 1.- .lO PddSJnt !Orthokl�} -.10 --'!,- · · · · -.10 ·. ... Chr�r-til · · · · -.SO 2.- Oranat · • · -.20 2.- Formats, Sammlungen und. alle Lehrbehelfe für Mineralogie nur gegen Ap2ti1c'• · 1\pt\j)lryllil (AIUin) · ·"' f':ior!abPryt CZinuob,J -.1U Oraphit (RerUblcl) - 611 1.50 ·-.10 -.50 Aquamuiu, �:u�hl. · Curin · · · · · · · -..SO (lr:tu l eflj(la.\err feste Bestellung oder gegen Nachnahme. 1.- J.- 1.- _!(t Arai;mtlt ... ., - -..JO - ,- Cöl��:sti" 1. ��f::o� ��nx, • Ar�entit (Silbc-rgq . ·· Cllprit(Hotlwpltrcn) -.20 n '· Lehranstalten- gewähre Ich auf Wunsch einen den Etats-Ver­ Arsrn 1.2<1·"' l- 1.- -.'20 Cpnl!l (Oi,thcn, Oros.snl•r .... 1.- 2.- Ancnkiu (\1ißpick.I-.4Q Rhiltizil) • · ·-.10 · · '10 I, . 1.- H:�lbo>�;J,l · · -. -.liO Dato!ilh� ).-' Himal•1 1t-:is rnolt1d, hAitnissen entsprechenden Kredit. n • 1.- ANr.!ChloMIItiuickdlrltst, l{otds��n) \Vcitl• DtsD\111 (St!lhll) ·-,)0 1.5(1 •. -.10 _".. nklltlki�l · · • ... p r Meine Mineralien sind sorgfilltigst ausgewählt und äuflerst billig 1.-10 Dhui0Ch1\iPhv-. h · I (8uyt- Arsrlltilberblende o --.10 I larmotontkreucsl�in) . . j'f$Mi.�lnh!·r, . 2 . !ProuS!il, Ditd!JlK ·-.SO Nd'flt ·-. lichte-s - so berechnet. 1. • ].�- Rotlo':!lhtgerz) • 1.- ··- Obnunt 't·- " .50 2. __ ,. U1\rictnt' -w llrttramorJ)hll Ashl'�t -.10 ·-. -. Hu.tonit {�nccllt.) -.5-0 !. .::!Cl 90 00 1-lrul:tndit · Jederzeit bin ich gerne bereit durch Kauf oder Tausch Mineralien Augit ·- -. Ol�therr cCy3nll, (SIIll>it) -.10 !.50 Auriptgmenl ,. · .. ._ '1.- Rhith:n) . 111mhtersp21 (Man- A.-rnluthr Doloruil (ßlnerspai) ·"' au'Jpat, Rhtr..to>clt· und Gesteine zu erwerben. Eventuellen ngeboten sehe ich gerne ·-.-10 '· I. - ;,:: A A�udt (Kupkrl[llll.) . · · · --.20 -.)() 1.- -.>0 . rosit) 2.- ß,r..-lath-'tt · · - - 2.- : · ·- "lO.-- llolo:opal ·-.10 -... entgegen. ß•ryl · -.20� 3.- �::�c.f.llen.n�:r�·(ldokra.s, llob.strin ·-.10 IS�:hwuSJIAII Ve- -SO llau�l .. {Amflllf· .20 ·"" �tl illlll -.lfJ !0 1.- llornbhmde · Lieferungen und Erfllllungsort für Zahlungen : Wien. llt�krishal/ ,20 1.- Eiaenblllu.' ·-. 2.--- hol) • • --.20 -.�0 Eise"it1An7 (Oiar1z lly•lh (Oluor•ll) - n,.nr!ttrln ·"' 1. · -.� I. Brryll -.110 2.- elu?ni.'n) · Abrechnungen innerhalb drei Wochen. ... -� � ldnkr� (E�tera!I, Ve- ltin1""'M11 .. � ���� � .. . ·-.20 . .:!0 . -:!0 , JU•nn) . Uiot!t ·.20 : � Jril, jl)�pls 20 1.- �:::� � o -. -.!O.Il flill<'npll! (f) olomiU .. '- l(ahgtmmrr(Musco• .20 S<-hwdtllm1) -.10 . ' - EitenkiHd · 2.- . --.:111 -.00 \;1) • • . .:Ml -.w.J (oa e. it l . K•lkstotcr --.10 -... i � ) : 2. PI 'P • , , m�u:ra:.'z ) : _ - lO _ Ultih.rl>onat('Lt'rat�lt E•�;��j� P, . _ K.alkspal Kalz.il) .10 25<1 W��:tllblt'ittt .10 2. "Ei$cnuxyj (Hi.math KAlkttein --.10 -.60 ·-.30 R:"tclsrrtt-n) - ,. I Kallauff ... ßlelst'hi'I'E-if uo • --.10 , ,>0 ntutst�iu(R;o>terOin flsl'n�pat (Sidl'rlt, K�lt:ut(rllrklt) · · · -.30 2. · -... I Sp.ttt'i�'trin) . 20 K•nttl$.1, (lft'SWtllll kopf) • • • 1.- I ·-, -.lill .'iO I.

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Abb. 168: Preisliste aus ca. 1915 -67-

Tabelle 1 Preisvergleiche einiger Mineralien 1830 - 1989

Jahr Händler Benennung lnv.Nr. Qual. Kaufpreis Os (Index Os (Preis Anmerkungen Fundort 1989) 1989)

x8nzelkristaU geschätzt Kt.• Ktlstall- J(J(Otuse,Gruppe dlmenslon

2 3 4 5 6 7 8 9

1838 Augustln Skapoltthxx G6r3 B 1,5 n 238,· 100,· strahlig Fassatal

1890 J.Böhm ApatttlOC blau M949 A 12 fl 1200,· 3000,· Kr. 12mm Ehrenfr. dorf

1890 J.Böhm HeulandttlOC M1335 A!! 611 600,· 2500,· Kr. 3cm lsland irisierend

1890 J.Böhm Kryoltth M301 B 3,6 H 500,· 100,· Grönland

1890 J.Böhm Apatit'<,Epldor:XX M944 A 12 fl 1200,· 1500,- Kr. 1cm Knappenwand

1890 J.Böhm Antimonr M193 A!! 26 fl 2600,· 1 0000,· Kr. 12cm lg. Japan

1900 J.Böhm Goldged. M1 522 B 34 K 1740,- · 5000, Verespatak

1901 J.Böhm Diamant'< M43 A!l 160 K 8160,· 20000,· Kr.6mm, Matrix S·Afr.

1904 J.Böhm Fe-Meteortt M3 A 48 K 2250,· 3200,- Schnitt, SW-Afrlka Wldmannst.Ätzfig. Gldeon 48gr.

1909 J.Böhm Löllingit M168 B BK 350,· 1500,· Lölllng,Ktn.

1911 Dit· Pleonast'< M313 B O,S K 34,· 200,- Kr. 4mm schelner Hodrusa Matrix

1911 Dtt- AnglesttXX M867 B 1,75 K 75,- 200,- Kr.1,5mm scheiner Bleiberg

191 1 Dlt- Epidor:XX M1016 B 1,90 K 60,- 300,- Kr. 3mm scheiner Monzoni

1925 ABerger Jadeit M1 101 A 3 aS 60,- 800,- Schnitt Ob. Birma grünweiß

1925 ABerger Edelserpen- M1266 c 1 aS 27,- 50,· Handstück tln, Banat

1925 A.Berger Andalusit'< M1626 B 3,5 as 94,- 300,- Kr. 3cm Seilrain

1925 Freiberg Hämatit- M336 A 30 M 1385,- 3500,· Kr. 2cm Elsenrose Matrix Ziliartal

1926 A. Berger ChabasttlOC M1352 A 3,5 aS 94,- 500,- Kr. 1 ,5cm Ausslg

1926 J.Böhm DiasporXX M596 A 17aS 460,- 500,- Kr. 2cm Jekaterlnb.

1926 W.Maucher Columbir< 1200,- Kr. 2,5cm M325 A 15 M 690,· Kragerö,N. Matrix

1926 W.Maucher Kr. 1cm SchwazttlOC M1 10 A 7,5 M 346,· 1200,- Brlx1egg Matrix

1927 W.Maucher Syenit a.l.782 1M 46.· 100,- Handstück

Anmerkung: Der Notenwechselkurs in Wien bclrug am R. I 0. 1926:

11111 \1 = 168 aS (Wi�ner Zeitung, Wr. St. u. Landesarchiv) - 6H -

Tabelle 2: Zur Umrechnung von früheren Österreichischen Währungseinheiten auf heutigen Schilling (nach: Österr. Statistisches Zentralamt 1989; jedoch mit Vorbehalten, da aufGroß handelsindex bezogen)

Zu lesen (1.Zeße): 1 Gulden Im Jahre 1820 entspricht kaufkraltmAßlg einem Betragvon ÖS 144,45 lm Janner 1989.

Währungs- Jahr Index- Os 19B9 Anmerkungen einhell wen Jänner

1820 60,0 fl 144.45 Gulden. Wlener Wahrung (1 fl = 60 Kreuzer) II 1830 54,1 160,21 n 1840 54,8 158,16 II 1850 65,6 132,12

II 1860 80,9 102,03 Gulden, Osterr. Wahrung ab 1.11.1858 (1 fl � 100 Kr.) n 1870 87,0 94,88 II 1860 89,8 91 ,92 II 1890 82,2 100,42

K 1 900 51 ,33 Kronenwährung ab 1.1.1900 (1 2 Kronen; 80,4 fl • K 1910 95,4 43,26 1 Krone = 100 Heller) K 1914 100,0 41 ,27 K 1920 5545 0,74

aS 1925 100 27,48 Altschilling ab 1.1.1925 (1 aS - 10.000 Paplerkronen, aS 1935 101 27,21 1 aS Groschen) = 100

AM 105 1944 39,26 Reichsmark ab 26.4. 1938(1 AM = 1,50 aS)

s 1950 462 5,95 Schilling ab 21.12.1945 (1 S-1 AM) s 1960 n8,4 3,53 s 1970 1109,4 2,48

Tabelle 3: Gegenüberstellung von Kaufkraft und Preis von 1838 bis 1930

Jahr Ausgewählte (mittlere) Löhne Anm. AusgewähltePreise Anm. und Gehälter pro M2!!!l

2 3 4 5

1838 Kinderarbe� Fabrik 4-8 fl 1 Bürg.Miete 1 0·20 fl/Woche 2 Facharbe�er, Lehrer20-30 II 2 Schialsteile 2ft/Woehe 7 Kustos P. Partsch 103 ß 3 Gasthausessen 1·1,5 H 8 kk.Min.Kab. + Quartier 20 fl Rindfleisch kg 0,5 fl 7

1887 Aepelfergewehr 30 ft 9

1897 Ministerlairat 400·550 ft 4

1 900 Aevier-Sicherh.insp.87-1B9ft 5

Tagesdiäten 2,5 • 3,5 fl

1903/ Hotel Royal Wien (mini.): 11 1904 Volksschullehrer 100 K 6 NAchtlgung 3-10 K, FrOh- stück 1 K, Mittagessen 4 K Aathauskeller: kompl. MMagessen 2-4 K

1909 Jurist 1. Jahr 70 K 10 Assessor Realschule82 K

1913 Aevier-Sicherh.lnsp. 170 K AssistentTechn.Hochsch.375 K 12

1927 Facharbe�er 160aS 4,13 Elnf.Minagessen 0,8-1 aS 13

1930 Kohlenbergarbe�er 170 aS 16 Kompi.MMagessen 1,5 aS Rindfleisch mlttl. kg 1,8 aS

Damenlederschuhe • 15 aS Puch-Fahrrad 380 aS

1925 Jgr.Angestellter (Leipzig) 100 M 14 Kl.-Mti.Wohnungsmlete 30·50 M 14 1930 mltti.Angestelher 190 M 15 Gr.Wohnungsmlete 60-80 M 15 Facharbeher 120- BO1 M Herrenhemd 3 M, Maßanzug BO M Herrenschuhe 12 M bDrg.MMagessen kompl.3,50 M Hotel mltd. Nllchtlgung 4-5 M Landgasthol: N. 4 M, F. 1·2 M

Anmerkunge n:

Technisches MuseumWien 1 o AmtskalanderNiedertistenelch 1909 C.KLUSACEK·K.STIMMER, Hotzlng, Ve�.K.Moll,en, V'll S.30 1977, 11 Budoker Osterreich 1903 3 ATZINGER, S.271 N, 1881, 12 TUA-Pers.Ak1 Porsche J. Lehmann 1900 13 F1di.Mit1.0r.J.Hemalo, V'lton Tabelle 2, Anm.3 bzw. 4 14 F1di.Mit1.H.Gr01ho, Moerbutch, BAD T.ZAUNSCHIRM, 1987, Wrttgenll'lein, Flec:her S.78 6 1208, 1 5 Sn genau wrgleEehbarer Index del Statistischen Bundesamtee Wl•baden, BAD, Degt nur fOr bestimmte 7 S1.VI'.IDA. 19BO, Foll• Auströa,Uoberrouter, V'lton, S. 462 WArengruppen vor (Fldl.llttt.Dipi.Yw.Angermann): wuldo hier nicht angewandt. Ausstellung l!iirgorslnn u. Aufbegehren, Hl-lochoo Museum d.Stad1V'll on, 1US8 Der Notonwochoolkurs V'llon betrug om 100 M OS ('Monor Zeitung, Wr.Stuündooarchlv) 8 in 8.10.19211: • 168 PRESSE 9 29.8.1989 16 Inserat Kap. 2.3.3.5, Abb.B9 -69-

BILDNACHWEIS

Abb. 7, 8, 144. 145 Archiv Prof. Mag. S. u. P. Huber, Wiener Neustadt Abb. 31, 45 , 46 und Naturhistorisches Museum Wien. Min.-Pctr. Abteilung Textteil der Abb. 47. 48. 51 Abb. 58 Österreichische Nationalbibliothek, Handschriften- und Inkunabelsammlung Abh. 59 Historisches Museum der Stadt Wien, Fotoatelier Krziwanek, lnv.Nr. 16.117 Abb. 60 Holzschnitt von F.v. Pausingcr; aus: Anonym-Die Orientreise des Kronprinzen RudoiL Vcri.Buchhandlung F. Bondy, Wien, 1882 Ahb. 61. 107, 14X, 149, 151 Archiv des Verfasscrs Ahh. 62. 63 Burghauptmannschaft Wien Abb. 90 Archiv Univ.Prof.Dr.E.J. Zirkl, Dörfla Abb. 109 Österreichische Nationalbibliothek Abb. 111 Technische Universität Wien, Institut für Mineralogie und Strukturchemie Abh. 114, 146. 147 ELTE-Universität Budapest, Institut für Mineralogie Abb. 129. 133, 153 Stift Schotten-Schottengymnasiurn, Wien Abb. 141 Reg.Rat F. Lammer. Lcoben Abb. 168 Grctc .läger-Mauer. Wien (+) Ahh. 1 hY Med.Rat Dr. E. Thaller. Wien

Alle übrigen Abbildungen Universität für Bodenkultur Wien. Abteilung Baugeologie

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DANKSAGUNG

Für die Genehmigung zur Bearbeitung der Sammlung Dr. Fritz Hofmann, Bergakademie Freiberg/Sachsen und für die in allen Belangen aktive und wohlwollende (Sammlungen) Unterstützung durch die Damen und Herren des gegen­ em.Univ.Prof.Dr. Herwig Holzer, Geoi.Inst., ständlichen Institutes an der Universität für Bodenkultur Montanuniv. Lcoben Wien: Grcte Jäger-Mauer, Wien (+) MarieLuise Kahler, Weimar O.Univ.Prof.Dr. Ernest H. Weiss Dipl.lng.Dr. Egon Krajicek, Graz ( +) A.O.Univ.Prof.Dr. BerndSchwaighof er Dipi.Geol. Renate Krantz, Bonn Ass.Prof.Doz.Dipi.Ing.Dr. Harald W. Müller Dr. Herbert Kritscher, Anthrop.Abt., Naturhist. Museum Univ.OAss.lng.Dr. Rudolf Schwingenschlögl und Wien Univ.-Ass.Mag.Dr. Franz Ouner. Reg.Rat Franz Lammer, Leoben Dir.Dr. Gerhard Mathe, Staatl. Museum f. Mineralogie Friederike Hintermüller für die umfangreichen admini­ strativen Arbeiten im Zusammenhang mit der Neuin­ u. Geologie, Dresden vcntarisierung und Materialauswertung, Manuskripter­ Archivar Gaston Mayer, Karlsruhe stellung und sonstiger laufender Unterstützung sowie OR Dipl.lng.Dr. Helmut Mayer, lnst.f. Mineralogie u. Helene Heller l"ür die vielfältigen fotografischen Arbei­ Strukturchemie, Tcchn. Univ. Wien ten. Dr. Gisela Maul, Goethe Nationalmuseum Weimar Bergdir.i.R. Dipi.Ing. Franc Meznar, Mezica, Slowenien Für koordinierende Hinweise zu historischen und biblio­ Dr. Vincenzo Michele, Museo Civico di Storia Naturale, graphischen Fragen Mag. Gabriele Mauthe, Österreichi­ Mailand sche Nationalbibliothek Wien. Dieter Möhler, Graz Dr. Bernd Moser, Min.-Petr.Abt., Stcienn. Landesmuse­ Für besonders aufwendige Unterstützung bei Archivar­ um Joanneum Graz beilen: Dr. Stephan Nebehay, fr. Zentralarchiv, Naturhistor. Museum Wien Bibi.Dir.OR Dr. Tillfried Cernajsek, Geoi.Bundesanstalt MR Dr. Peter Parenzan, Bundesministerium f. wirtschaft­ Wien liche Angelegenheiten, Wien OR Dr. Pranz Dirnberger, Österr.Staatsarchiv, Haus-, Dr. Walter Post), Min.-Petr. Abt., Steicrm. Landesmuse­ Hof- und Staatsarchiv Wien um Joanneum Graz Archivar OR Lektor Dipl.Ing.Dr. Alfred Lechner, Tech­ nische Universität Wien MuR Dr.sc. Hans Preseher, Dresden Dr. Gerhard Niedermayr und GertrudeTadler, Min.-Pc­ Dipi.Volksw. Heinrich Reuss-Köstritz u. Familie, Ernst- tr.Abt., NaturhistorischesMuseum Wien brunn Dr. Brigitte Rigele, Wiener Stadt- und Landesarchiv Amtsrat Rudolf Schretter, Hüttenberg WernerSchuster, Maria Enzersdorf Für wertvolle Hinweise bei der historischen Bearbeitung OR Dr. Franz Stojaspal, Geol. Bundesanstalt Wien der Sammlungsinhalte: Dr. Herbert Summesberger, Geoi.-Paläont. Abt., Naturhi­ storisches Museum Wien Dipi.Volksw. Oswald Angermann, Statist. Bundesamt Med.Rat Dr. Emil Thaller, Wien Wiesbaden O.Univ.Prof.Dr. Alexander Tollmann, Geoi.Insl., Univ. Dr. P. Paulus Bergauer OSB, Stift Schotten, Wien Wien Dr. Fritz Fadler, Fa.Pichlers Witwe & Sohn Gmbh., OR Dr. Friedrich Hans Ucik, Geoi.Abt., Landesmuseum Wien für Kärnten, Klagenfurt cm.Univ.Prof.Dr. Günther Frasl, Geol.Institut, Univ. OR Dr. Eckhart Vancsa, Bundesdenkmalamt Wien Salzburg Univ.Prof.Dr. Dirk Van Husen, Geoi.Inst., Techn. Univ. Dipi.Ing.Dr. Edith Frimmel, Kefermarkt Wien Dr. P. IIdefons Fux OSB, Stiftsarchiv Göttweig Univ.Doz.Dr. Wolfgang Weber, Bergakademie Freiberg Dipi.Geol. Istvan Gatter, ELTE -Univ. Budapest MR Dipl. lng. Mag. iur. Alfred Weiss, Hundesministeri­ OBR Dr. Theodor GraiT, Steienn. Landesbibliothek Graz um f. wirtschaftl. Angelegenheiten, Wien Heinz Grothe, Meerbusch Heidrun Weiss, Israelitische Kultusgemeinde Wien, Ob.Offzl. Pranz Graf, Bundesdenkmalamt Wien Matrikelabt Dr. Günter Grundmann, Techn. Universität, Garehing b. Dr. Rainer Wiedemann. fr. Universität Miskolc, Ungarn, München lnst.f. Mineralogie und Geologie Dr. Inge Hammer), Wien Hannelore Wojtck, Statistisches Zentralamt, Wien lngeborg und Stefan Hammer), Wien ern.Univ.Prof.Dr. Helmuth Zapfe, Paläont. lnst., Univ. Dir.i.R. Dr. Pranz Hemala, Wien Wien -73-

Für wertvolle Hinweise 7.U gco>visscnschaftlichcn facht­ Univ.Prof. Dr. Erich J. Zirkl, Dörtla b. Graz hemen außerhalb des gegenständlichen Institutes: für Manuskriptdurchsicht und -beratung: Naturhistorisches Museum Wien: Dr. Franz Brandsletter Mag. Gabriefe Mauthe. Österr. Nationalbibliothek, Dr. Gerhard Niedermayr Wien Dr. Rohcrt Secmann Dr. Gerhard Niedcrmayr, Naturhistorisches Museum Dr. Herber! Sununesberger Wien

Ass.Prof.Doz.Dr. Friedrich Koller, Petrolog. lnst., Univ . Wien Für besondere Unterstützung zur Realisierung Univ.Prof.Dr. Erich J. Zirkl Dörfla b. Graz , der Herausgabe:

Dir.Univ.Prof.Dr. Gero Kurat. Für wertvolle Literaturhinweisc: Dr. Gerhard Niedermayr, Wilhelm Gebert. Wien Naturhistorisches Museum Wien Prof.Mag. Sirnone und Prof.Mag. Peter Huber, Wiener Neustadt Amtsrat H. Landrichter,fr. Burghauptmannschaft Wien Für Druckbearbeitung und Korrekturen:

Archivar OR Lektor Dipl .Ing . Dr. Alfred Lechner, Archiv Techn. Univ. Wien Mag. Henriette Fitz und lmkc Fitz -74-

Farbbilder 5 - 7 -

Abb. I: Ameth)'St-Kristallgruppe, 8x6cm, Schemnitz. Slowa­ kei. :"lachlaß Kronprinz Rudolf 1889

Abb. 2: Baryt, sog. Meißelspal, Kristallgruppe 13cm hoch, Frizin!(ton, England. Vermutlich von Fa. J.Böhm, 1902

Abb. 3: Wulfenit, 20x l0xl0cm große Gruppe 1-2cm großer dicktafeliger gelber Kristalle auf Galenit und Kalkstein. Blei­ berg, Kärnten. Aus der Ära A.Himmelbauer. um 1922 Abb. 4: Apatit, hellblaue, bis 12mm große tafelige Kristalle, Ehrenfriedersdorf. Sachsen, von Fa. J.Böhm "Hönike'', 1890

Abb. 5: Propylitisierler dacitischer Andesit mit kugeliger Bil­ Abb. 6: Ammonit der Gattung Arcestes, Ob.Trias, Schnitt dung. 12x8cm, Stephansschacht, Schemnitz, Slowakei. !\ach­ 12cm. Goisern. 1\achlaß Kronprinz Rudotr 1889 laß Kronprinz Rudolf 1889 -76-

Abb. 54: Disthen, hellblau/weiß mit Hellglimmer, 8x5cm. Der Abb. 50: Amazonit, geschnitten, Sibirien, 7 x 4 cm. Ursprüng­ Fundort dieses Minerals wurde J.E.Pohl vom z.Zt. in Ouro­ lich aus der Sammlung Van der Nüll, hier mit Nummern­ Preto - damals noch Villa Rica - tätigen deutschen Montani­ vignette, 12x7mm, des Kronprinzen Rudolf. (zu Abb. 49) sten W.L.v. Eschwege gezeigt. C'lachlaß Kronprinz Rudolf. (zu Abb. 52)

Abb. 57: Lokaltypischer strahliger Vesuvian, "Egeran", aus Abb. 106: Verkieseltes-opalisiertes Holz, geschnitten, Haslau b. Eger, 6x5cm, aus der Suite des J.S.Grüner vom 15x10cm, aus der Sammlung des Fürsten Prosper \'On Sinzen­ 16.9.1840. Diesem Mineral und Fundort widmete Goethe so­ dorf (1751-1822) im Schloß Ernstbrunn, Nied.Öst. gar ein Gedicht aus 1831. (zu Abb. 55, 56) (Kap. 2.4.2.2.)

Abb. 107: Teil des Steinsaales im Schloß Ernstbrunn, 1987. (Kap. 2.4.2.2.) -77- 7 - 8 -

PERSONEN- UND HÄNDLERREGISTER Edison Thomas A. ( 40) Eger Leopold 52 Enthiilt nur Namen Egger Samucl 58 aus Text, Ta bellen und Anmerkungen Ehrenberg Christian Gottfricd (29) Ender Themas 25, (25) Endlicher Stcphan 29 n.b. Vo rname nicht festgestellt ( ) unter Anmerkungen Erber Josef 53, 64 Erbcr's J. Nachf. (Karoline Hammer) 5, 53 Eschwege Wilhclm Ludwig v. 25 Abraham A. & Ha wich C. 59 rt Exel Reinhard (37) Abraham Anton Franz 59 Andnissy Gyula Graf v. 32 Fadler Fritz 55 Angermann Oswald (68) Fellner P. Stephan 35, (35) Anker Mathias Josef ( 18) Festetic Ladislaus Graf v. 28 Auer D. 48 Fink Julius 7, 46, 47, (48), 49 Aucrsperg Josef Graf v. 26 Fitzingcr Leopold Josef 29, (29) Augustin n.b. 21, 50 Flink Gustav 63 Forster (s. Leonard & Forster) 59 Baader (Bader) Ernst"Dr. Baaders Sohn" 9, (50), 52 Franz Hcrbcrt I, 4 7, ( 48) Raader (Bader Jakob Andreas) 28f, 50, (50) Frasl Günther I, 46, 47, (47) BarcHi Martino 40 Frenzel Kar! 38 Becke Friedrich 1, 41, (44) Friedrich Adolf 5, (5), 36, (37) Becker Ewald I 0 Frimmel Edith; Hartwig 46, (47) Becker G.A. 59 Fürst Ju1ius 54 Bergauer P.Paulus (35) Fux Ildefons P. (37)

B crgcr Anton jr., scn., Luisc 4, (35), 41, (44), 49, 53, 56f, (57), (58), 64 Gabcr (Gavre) n.b. (50) Bergmann Torbern 16 Gabriel Elias 53, 54, (54) Bernhard Andreas 46 Gatter lstvan (52), (58), (59), (61) Berwerth Friedrich (29), 38 GebertWilhclm (28) Bcrzclius Jöns Jakob v. 8, 27, 50 Giesecke Kar! Ludwig (Joh.Gcorg Metzler) 20, (22) Belzieh Lukas (14) Glantschnig Themas 40, (40) Beudant Franccis 15 Goethe Johann Wolfgang v. (22), 26ff .. (35) Bisehing Anton 8 Go1dschmidt Victor (63) Blöde (Bioede) Carl August (2 1) Görgcy Rolf v. 3, 4, :!..!.. (44),56 Blum Winfricd E.H. I Graf Adolf (34) Bock n.b. 8 Graff T. (22) Böhm & Wiedeinano 62 Grailich Wilhclm Josef 8 Grengg Roman 9 Böhm Julius 3, 4, 5, 36, 49, 53f, 56, 63, 64,65 Bondy (Bondi) Magnus 21. (22) Grohs n.b. 10 Borkowski Stanislaus Graf v. 26 Grothe Heinz (68) Grundmann Günter (44), (62) Born Ignaz Edler v. 16, (18), (22), (23), 27 Brandsrätter Franz (5) Grüner Josef Sebastian 4, 26ff. Gude Erik 39, 63 Brehm Alfred 31 A. Breithaupt Johann August Friedrich (44), 50 Habsburg Lothringen B ezina Aristides 38 r Elisabeth, Herzogin in Bayern, Kaiserin 30 Brüll n.b. 54 Elisabeth Marie (Erzsi), Erzherzogin 34 Brunner Johannes 63 Fenlinand 1, Kaiser (33) Bruzi n.b. 40, (40) Ferdinand Maximilian, Buch Leopold v. 26, 27 Erzherzog, Kaiser v. Mexiko (10) Franz Ferdinand, Erzherzog, Thronfolger 59, (59) Ccrnajsck Tillfricd ( 12), (22) Pranz I (li), Kaiser 20, 25 Cornelius Hans Peter 47 Franz Joscph I, Kaiser (I0), 30, 32, (33), 38 Cornu Felix 40, (40), (44) Johann, Erzherzog 8, 21 Cotta Bemhard v. 27 Kar! Ludwig, Erzherzog (I0) Cronstcdl Axcl ( 18), 50 Lcopold 11, Kaiser 16 Leopoldine, Erzherzogin, Kaiserin v. Brasilien 25 Diesing Carl Moriz 29 Marie Louise, Erzherzogin, Kaiserin d. Franzosen (33) Dirnherger Franz (34) (Napoleon Franz Joseph, Herzog v. Reichstadt) (33) Ditscheiner Comelius; Leander 55, (55), 64 Rainer d.Ä., Erzherzog 20, 21, (22) Docllcr Cornclius (44) Rudolf, Erzherzog, Kronprinz 2, 3, 4, 5, 6, 7, II, .Uff, Dohm n.b. 45, 2.1 36. 37, 49, 50 Durig F. 36 Stephanie, Kronprinzenwitwe 35 7 - 9 -

Hack! Adolf 52 Kürschner Konrad (35) Hafferl rranz 39, 63 Kusche Artbur 5. 62 Haidinger Kar! l o, ( l X). (23) Haidinger Wilhelm Ritter v. l 0, ( 12), (21 ), (23), 27. Lammer Franz ( 14), 56, (57)

(2X) Landri chter Herber! (34) Haidinger Rudolf (28) Latour Joseph v. Thurmburg 30 Hammer Karotine 53 Lavoisier Antoine Laurent 16 Hammer! Inge (56) Lechner Alfred (I0) Hammer! Stefan und Ingeborg 56, (56) Lechner Moritz 39 Harding Otto 59 Lederer Alois Josef v. 20

Hartwich Clcrncns 59 Lefebre n.b. 20

Hauer rranz Rillcr V. I, .illff. 32. 35. 36 Lehrerklub f. Naturkunde 61

Hauer Kar! Ritter v. (I0) I .ehrmittclzcntrale 60

Haupt Christian (48) Lciningcn-Westenburg W. v. I, 38 Hausmann Johann F.L. 50 Lcnoir G.A. 59

Haüy Rene Just 15, 50 Leonard & F01·ster 59 Hecke Wenzel 31 Levetzow Ulrike v. 27 Hcckcl Johann Jakob 29 Leydolt Franz .8.f. (I0) Heller (Johann Florian ?) 28f Lill Maximilian. Alois v. 53, (54) Hemala Josef (68) Lipoid Marko 10, (12) Herder Sigrnund August 26 Lorher Alois 60 Hibsch Josef Ernanucl I, 38, (40), ( 44) Lorenz Josef Roman 31 Hidden William Earl 38, (40) Loserth n.b. 40 Himmelbauer Alfred I. 2, 3, 4. 5, II. (35), 40ff. (44), 56 Machatschek Adolf 8, (I0) Hintze Carl 62 Machatschky Felix (47) Hirsch Willy 62 Magyar i\svanyraktar. Thermik Edc 61

Hochsteller Fcrdinand v. I, 1ff. 13, 14. 29. 301l, Mathe Gcrhard (22) (40), (55) Maueher W. 62. 63. 64 Hoernes Moriz I o, (22) Mauer Alois, Grete siehe Jäger Hofmann Fritz (44) Maul Giseta (28) Hoffmann Theodor 62 Mayer Gaston (63) Holger Phitipp Alois 28, (29), 50 Mayer Helmut (I0), (52) Holub Emil 31 Megerle v.Mühlfcld Johann Baptist 16, (18) Holzer Herwig I, (13), 46, (46) Johann Carl 15, 16, 50, (50) Hönicke n.b. 4 Maximilian 15 M e n ch cmens st Huber Simone und Peter (33), (57), (65) eu r i Cl f-ür v. 26, 27. (29) Huss Kar! 26, 27, (28) Mcznar Franc ( 40) Micheie Vincenzo de (37), (40) Jäger Albine, Christian-Heinrich, Grete (Mauer) 5. 53, Mikan Johann Chr. (25) 55, 56. 64. 65 Mineralienniederlage d. Bergakademie Freiberg/S. 5, Jokely Johann 10, (12) (35), 41, 42, (44), 49, 60, 61, 64 Miihler Dieter (22) Kahlbaum C.A.F. 63 Mohs Friedrich 8, (10), 10. 14ff, 23ff, 26, (28), 50, 58 Kahler Marie I .uise (28) Moor (Mohr) Gebr. (50)

Karahaeck Hans v. 4, 41, 54, 57 Moraweck (Murawek) Norbert 21, 50, (50) Kenngott G. Adolf (22) Moser Bemd (22) Kernstockn. b. 48 Mrazek Wenzel ( 10) Knoll David 27, (35) Müller Josef 27, (35) Koch Gustav Adolf I, 10, ll.. CU), 13, 361T, 53 Munk M. 37 Koch Sandor 56, (57) Muralt Daniel 52 Köchlin Rudolf 38 Muralts Nachfolger Bär & Ferro 52 Kohl Fricdrich 62 Kölbl Leopold 1.11., (44) Napoleon I, Kaiser d. Franzosen (33) Kollmann n.b. (50) Natterer Johann (25) Kontrus Edith (s.Frimmel Edith) 46, (47) Nebehay Stefan (14), (34) Kontrus Kar! 46, (47) Nenntwich Josef (29) Kornhuber Andreas (40) Neuling n.b. (50) Kossmat Franz 36 Niedermayr Gerhard ( 14), 16, (IX), (22), (25), (35), Krajicck Egon (2 1) (37), (40), (52), (65) Krantz August, Friedrich, Olga, Fritz, Renate 5, 49, .fi.lf Nootengrar n.b. 40 Kretschmer F 60 Nüll (Null) Jakob, van der 23ff Krist Josef 30, (32) Nüll Eduard van der (23) Kritscher Herbert (34) Kuhiena Walter I, 44f Odeleben ErnstGot tfried v. 20, (22) Kurat Gcro 65 Ouo Anton 4, 42, 55, 64 -80-

Pap n.b. 54 Sennoner Kajetan (50) Parenzan Peter (34) Sieg] P. Heinrich 36, (37) Pareys n.b. (50) Simony Oskar 36 Pmisch Paul 15ff, ( 18), 20f, 23, 28, 65 Sinzendorl' Prosper von, Fürst 48 Passini Joh. Ncpomuk (25) Skala Ludwig v. (74) Patera Adolf (I0) Smith John Lawrcncc (40) Paucr n.b. (50) Spindler Heinrich Ritter v. 35, (35) Pedro Dom, Kaiser von Brasilien 24 Stephan n.b. (50) Perlep Franz 54, (56) Petrascheck Walter Emil (46) Stephanie n.b. (50) Piehier Ad. Witwe & Sohn 55 Sternberg (Sternperk) Kaspar MariaGraf v. 27 Pittoni v.Dannenfeldt Josef 20, (22) Stiny Josef 9 Pohl Johann Emanuel 25, (25), 27 Stodola n.b. 48 Pohl Josef (58) Stojaspal Franz (12) Post! Walter (22) Struve Heinz Chr. 43 Prager n.b. 56 Studenik n.b. 48 Prcgcr Michael 58 Stütz Andreas Abbe 16ft', 49 i Preis ngcr Anion (I0) Suess Eduard (33), 36 Preschcr Hans (28) Suess Franz Eduard 41 Prcschern (Brechern) Simon (50) Summesberger Hcrbert (30), (34) Pronay Koroelius v. 56 Szechenyi Stephan, Graf v. 29 Prüfer Carl 58

Quenstedt Axel 7, 9 Thaller Emil (54), (56) Thciss Viktor (21) Racknitz Josef Fricdrich v. 26 Thcmak Ede (s.Magyar Asv.) 61 Rammelsberg Kar! Friedlich 8 Thurn-Valsassina Graf v. (16), (2 1) Rasumovsky Gcorg, Fürst v. (48) Till Alfred I, 38, (40), 44, 46 Redtcnbachcr Joscf (I0), (29) Tollmann Alexander (44) Reichenbach Kar] v. 28f, (29) Toula Franz 9 r n Reichstadt, Napoleon F a z J.K., Herzog v. (33) Trcbra foriedrich Wilhelm Heinr. (22) Reuß-Köstritz (Prinz Heinrich V. XIV, Tremml Franz (Lehrmittelzentrale) 60 Prinzessin Marie Luise) v. 48 TschermakGustav E.v. Seysenegg 32, (44), 54 Riedmüller Gunter I, 47 Tussold (Tussoll) n.b. (50) Riegele Brigitte (22) Riepl Franz Xaver 8, (I 0), (21 ), 27, (28) Rohan n.b. 21 Ucik friedrich Hans (2 1) Rosthorn Franz, Edler v. 20 Untcrhofer (Unterholzer) n.b. (50) Rumler Kar! 28, (29) Rumpf Johann 4, 42, (44) Vancsa Eckart (34) Van Husen Dirk (10) Scheidhauer n.b. (50) Scherzer Kar! Ritter v. 31 W achter Ferdinand 38 Schikaneder Emanuel 20 Wallerius Johann G. ( 18) S hildbach Julie 60 c 1:1. Weber Wolfgang (44) Schlägel (Schlägel) C.F. (35) Weigand William 53, 63 Schmid Ignaz (50) Weinherger Johann lsidor 54 Sehralter Rudolf (33) Weiss Alfred (40), (54) Schreibers Kar! Franz Anton v. ( 10),( 18), 20f, (2 1 ), (25), 28, 49 W eiss Christi an 26 Schröckinger Julius (28) Wciss Ernest H. I, 49 Schrötter Anton Ritter v. 9, (10), (29) Weiss Heidrun (54) Schubert Richard Johann 4, 40 Weiss n.b. (50) Schultz Christoph L.Fr. 27 Weiden Franz Ludwig (23) Schurz n.b. 54 Werocr Abraham Gottlob 15, 16, 23, 26, 50 Schuster Werocr (58) Wcyprecht Carl 31 Schwab Theresia, verh. J. V an der Nüll (23) Wieseneder Hans I, 45 Schwab Josef Fried ich (23) r Wojtck Hannelore (65) SchwabJosefa, verh. K. Ha inge (23) id r Wretschko Mallhias R.v. (35) Schwab Philipp Anton (23) Schwaighofer Bemd I, 4 7, ( 48) Schwarzer n.b. 20 Zaberschnig n.b. (50) Scckendorf-Gudent Arthur v. 31 Zapfe Helmuth (34) Secland Ferdinand v. 39,. (40) Zippe Franz Xaver 26, (29) Seemann Rudolf ( 18) Zirkel Ferdinand 9, (40) (44) Scnoner Adolf (I0) Zirkl Erich J. 15, (16), (29), , (57)