Marokkoexkursion 2015 Prof
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Marokkoexkursion 2015 Prof. Dr. Rainer Luick & Prof. Dr. Heidi Megerle Thematische Referate Tagesprotokolle Bildergalerie HFR / MAROKKO-Exkursion 2015 / Referate Referate zur Marokko-Exkursion 2015 Redaktionell zusammengestellt von Otto Betz Jonathan Friedrich Julian Sander HFR / MAROKKO-Exkursion 2015 / Referate Referate 1. Die Geschichte Marokkos bis zur Unabhängigkeit 1956 Seite 3 2. Die jüngere Geschichte mit einem Fokus auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen seit der Unabhängigkeit Seite 11 3. Geographische Grundlagen I: Klima, Geologie, Böden, Landnutzungen Seite 31 4. Geographische Grundlagen II: Biome / Ökosysteme und ihre Verbreitung Seite 41 5. Die Kultur der Berber in Nordafrika - mit speziellem Fokus auf Marokko (Geschichte, Kultur inkl. Sprache, Schrift, Architektur usw., Demographie, Einbindung in die arabische Gesellschaft) Seite 50 6. Geschichte und Kultur von Marrakech Seite 64 7. Die aktuelle politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche Situation im Maghreb und mögliche Auswirkungen auf Europa Seite 73 8. Der Islam und seine spezifische Form in Marokko / Hatte der „Arabische Frühling auch Auswirkungen auf Marokko? Seite 86 9. Natur- und Umweltschutz in Marokko (u.a. Schutzgebiete, IBA, Ramsar) Seite 99 10. Lehmarchitektur aus der Tradition in die Zukunft inkl. Geschichte der Kasbahs, Ksour etc. Seite 111 11. Oasenwirtschaft (u.a. Geschichte, Typen, Nutzungssysteme, Zukunft) Seite 120 12. Wüstenökologie – Anpassungen an Extrembedingungen (Typologie, Standortsbedingungen, Ökosysteme, Fauna, Flora) Seite 126 13. Hydrologie und Wasserwirtschaft im Maghreb (aktuelle Situation, zukünftige Entwicklungen) Seite 141 14. Der Klimawandel und seine spezifischen Auswirkungen auf Nordafrika / Maghreb / Marokko Seite 154 15. Die Formen und Auswirkungen des Tourismus in Marokko Seite 159 2 HFR / MAROKKO-Exkursion 2015 / Referate Die Geschichte Marokkos bis zur Unabhängigkeit 1956 von Lena Feig und Julia Gugel Inhalt: 1 Frühgeschichte 1.1 Vor einer Million Jahre 1.2 17.000-8.000 v. Chr. 1.3 8.000-3.000 v. Chr. 1.4 Ab 1.000 v. Chr. 2 Phönizier und Karthager 2.1 Ab 600 v. Chr. 3 Römischer Einfluss 3.1 Römischer Klientelstaat 3.2 Römische Provinz 4 Vandalenreich 5 Ostrom-Byzanz und Berberreich 6 Islamisierung 7 Berberreiche 8 Fatimiden 9 Almoraviden 10 Almohaden 11 Meriniden 12 Wattasiden 13 Saadier 14 Alaouiten 15 Zunehmender europäischer Einfluss im 18. und 19. Jahrhundert 15.1 Französisch-Marokkanischer Krieg 1844 15.2 Aufteilung zwischen Frankreich und Spanien 15.3 Erste Aufstände der Bevölkerung 15.4 Unabhängigkeitsbewegung 15.5 Unabhängigkeit 16. Quellenverzeichnis 3 HFR / MAROKKO-Exkursion 2015 / Referate 1. Frühgeschichte 1.1. Vor einer Million Jahre Die ältesten Funde von Werkzeugen sind circa eine Million Jahre alt. 400.000-600.000 Jahre alt sind die ältesten menschliche Überreste, die gefunden wurden. Danach folg- ten komplexere Werkzeuge. 1.2. 17.000-8.000 v. Chr. Die urzeitlichen Menschen werden langsam sesshaft. Sie beginnen Ackerbau und Viehhaltung zu betreiben, hierbei sollte man wissen, dass die Temperatur mindestens 10 °C niedriger war, und es mehr Niederschlag gab. Diese Umstände lassen sich auf die Eiszeit zurückführen. Damals fingen sie an, erste Werkzeuge aus Knochentechniken, als auch Keramiken herzustellen. Außerdem gibt es Funde von Malereien aus dieser Zeit. Typisch für diese Zeit ist eine rituelle Entfernung der Schneidezähne. 1.3. 8.000-3.000 v. Chr. Das Land ist jetzt stark durch sogenannte Berber besiedelt. Der Name Berber leitet sich von dem lateinischen Wort barbari ab und bedeutet „die nicht Latein sprechen“. Ab 5.000 v. Chr. beginnt die langsame Austrocknung der Region, was eine Umsiedlung der Menschen nach sich zieht. Die Ziele dabei waren vor allem Oasen und Berge. 1.4. Ab 1.000 v. Chr. Phönizier gründen Siedlungen in Nordafrika. Dazu gehört zum Beispiel Karthago, im heutigen Tunesien. Der Handel mit Spanien mit Silber und Zinn wird aufgenommen. 2. Phönizier und Karthager 2.1. Ab 600 v. Chr. Karthago hat sich zur dominierenden Handelsmetropole entwickelt. Sie expandieren und übernehmen die Kontrolle über die phönizischen Stützpunkte am Atlantik und er- schließen das Hinterland. 508, 348 und 279 vor Christus werden jeweils Verträge mit Rom geschlossen, die immer friedlich sind. 264 -241 gibt es einen Krieg mit Rom, woraufhin diese die Iberische Halbinsel und die numidische Küste einnehmen. 3. Römischer Einfluss 3.1. Römischer Klientelstaat 33 v. Chr. wird Mauretanien testamentarisch an Rom vermacht. Das Gebiet wird besetzt und somit römisches Protektorat. 3.2. Römische Provinz Ab 42 n. Chr. wird Marokko in zwei Provinzen aufgeteilt, mit den Hauptstädten Caesa- rea und Volubilis. In diesem Zuge wird ein Grenzwall (Limes) zum Schutz gegen die angrenzenden Berberstämme in der Sahara und im Gebirge errichtet. Die Berber wurden während der römischen Herrschaft systematisch unterdrückt und benachteiligt.Das Christentum erhält durch die Römer Einzug in der Gesellschaft. Um 280 n. Chr. muss Volubilis wegen Angriffen von lokalen Stämmen aufgegeben wer- den. 4 HFR / MAROKKO-Exkursion 2015 / Referate 4. Vandalenreich Um 429 n. Chr. fallen die Vandalen in die römischen Provinzen ein, woraufhin 435 ein Vertrag mit Rom geschlossen wird, in dem sie die Gebiete den Vandalen überlassen. 439 erobern die Vandalen unter Bruch des Vertrages Karthago. Das Vandalenreich existierte bis 535 n. Chr., als Berber und andere Stämme die Van- dalen besiegen. Abbildung 1: Ausdehnung des Vandalenreiches in pink http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Marokkos #/media/File:Vandal_alan_kingdom_526.png 5. Ostrom-Byzanz und Berberreich Nach Vertreibung der Vandalen gründen sich zwei neue Reiche. An der Küste entsteht Ostrom-Byzanz unter den Römern. Im Hinterland dagegen gründen die Berber eigen- ständige Reiche. 701 n. Chr. wird das gesamte Gebiet durch die Araber eingenommen. 6. Islamisierung Die Islamisierung beginnt nach der Eroberung durch die Araber. Bisher lebten in dem Gebiet vor allem Christen und Juden. Diesen wird der islamische Glaube aufgezwun- gen. Nach viel Widerstand konvertieren die Berber zum Islam. Eine kulturelle Anerkennung gab es nicht, sondern nur Verachtung von Seiten der Araber. Grund hierfür waren vor Allem die fehlenden Arabisch Kenntnisse, wodurch sie von den Arabern für unzivilisiert gehalten wurden. Charidschiten fordern die Gleichberechtigung aller Muslime, sie glauben nicht, dass der Herrscher vom Propheten Mohammed abstammen muss. Es gab mehrere Aufstände von Seiten der Charidschiten, die alle von den Arabern nie- dergeschlagen wurden. 7. Berberreiche 789 gründet Idris I einen eigenständigen islamischen Staat. Er war Schiit und floh vor den Sunniten, die ihn verfolgten. Kriege zwischen den Stämmen zerreißen das Land wieder. 8. Fatimiden Die Fatimiden ergreifen 968 die Macht. Sie erobern ganz Nordafrika, wobei ihr Schwer- punkt auf Ägypten mit Kairo liegt. 1016 gibt es Aufstände der Berber gegen die regie- renden Fatimiden, woraufhin die verbündeten arabischen Beduinen einfallen (1051 und 5 HFR / MAROKKO-Exkursion 2015 / Referate 1052). Dies führt zur Niederschlagung der Berberaufstände. Durch die dadurch entste- henden Flüchtlings- und Bevölkerungsströme gibt es eine intensivierte Arabisierung und Islamisierung. Davor wurde arabisch nur am Hof gesprochen. 9. Almoraviden Die Almoraviden gründen 1070 Marrakesch und übernehmen 1082 die Herrschaft über Marokko. Marrakesch wird zur Hauptstadt ernannt. Das Reich schloss Andalusien mit ein. 1143 muss Andalusien aufgegeben werden. Abbildung 2: Ausdehnung der Almoraviden in rot http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Marokk os#/media/File:Empire_almoravide.PNG Abbildung 3: Ausdehnung der Almohaden zu verschiedenen Zeiten http://de.wikipedia.org/wiki/Geschi chte_Marokkos#/media/File:Almo had_Expansion.png 10. Almohaden Das Volk der Almohaden ist eine religiöse Gruppe aus acht Stämmen. Almohaden be- deutet „Einheitsbekenner“, da sie an eine absolute Einheit Gottes glauben. Sie fordern eine Rückkehr zum Koran und zu den Traditionen, außerdem sind sie gegen die wörtli- che Auslegung des Korans. Die rigorose Auslegung des Korans wendet sich auch ge- gen Muslime, die nicht korantreu genug handeln. In einem heiligen Krieg erobern sie 1146 Marrakesch, worauf 1149 die gesamte Dynastie folgt. 6 HFR / MAROKKO-Exkursion 2015 / Referate Nach ihrem Sieg vollzogen sie eine rituelle Säuberung bei der es 32.000 Tote gab. 1235 verloren sie das Gebiet an die Berberstämme. 11. Meriniden Die Meriniden herrschten ab 1248 über Marokko, aber auch über Tunesien und Algeri- en. In Marokko war ihre Hauptstadt Fès. Nach und nach verloren sie erst die Herrschaft über Tunesien und dann auch über Al- gerien. Abbildung 4: Ausdehnung der Meriniden zu verschie- denen Zeiten http://de.wikipedia.org/wiki/ Geschichte_Marokkos#/me dia/File:Empire_m%C3%A9 rinide_-_XIVe.PNG 12. Wattasiden Die Wattasiden, zunächst Regenten der Meriniden, übernahmen in den Abbildung 5: Ausdehnung der Wattasiden zu verschiedenen Zeiten http://de.wikipedia.org/wiki/Geschich te_Marokkos#/media/File:Wattasids _-_Simplified_map.PNG 7 HFR / MAROKKO-Exkursion 2015 / Referate 1420er Jahren die Macht in Marokko. Im 15. und 16. Jahrhundert gerieten sie zuneh- mend in die Konflikte zwischen der Großmacht Spanien auf der iberischen Halbinsel und dem osmanischen Reich auf der östlichen Seite Marokkos. Die Großmächte be- kämpften sich vor allem auf dem Mittelmeer und so bildete sich um Marokko eine Zone, in der sich ihre Konflikte mit religiösen und lokalen Konflikten mischten. Die Gesellschaft und