1 Impressum Herausgeber Equipe Bernoise Redaktion Jürg Kaufmann unter Mitarbeit von Joe Wyss (Autor Chronik 40 Jahre) Gestaltung Druckerei Glauser AG, 3312 Fraubrunnen Druck Druckerei Glauser AG, 3312 Fraubrunnen Fotos Diverse Archive, Jürg Kaufmann Inhalt

Vorwort 2

Clubgeschichte Gründung 6 Mitgliederbeitrag wird gesenkt 7 EB erstmals nationaler Co-Organisator 13 Ein Autoslalom in der Stadt Bern 17 Sponsoren werden gefunden 18 Die Ära der Rundstreckenrennen 22 Rauschende 40-Jahr-Feier 27 Slalom Ambrì als neues Aushängeschild 30

Highlights Veranstaltungen 38 Clubslalom 38 Nationales Rallye Thun 40 Katalysator-Slalom Bern 41 EB-Testtage 48 Nationales Rundstreckenrennen in Dijon 49 Slalom Ambrì 50 Slalom-Testtage 54 Besonders erfolgreiche Fahrer 58

Porträts Werner Jungi 14 Joe Wyss 24 Armin Jungi 32 Heinz Steiner 46 Jürg Strasser 56

Statistik Präsidenten 66 Ehrenmitglieder 66 Meisterliche Fahrer 66 Rennsportpokal 72 Jahresmeisterschaft 72 Mobil-1 Cup 73 Immopool-Cup 73 Sponsor-Cup 73 Vorwort

darauf aus, möglichst rasch zu wachsen, und daher kam aggressive Mitgliederwerbung nicht in Frage. Wer sich dank unseres guten Rufs oder wegen des Beat Weber Präsident abwechslungsreichen Tätigkeitsprogramms selbst Equipe Bernoise um eine Mitgliedschaft bewirbt, bleibt einem Club länger treu als potenzielle Interessenten, die man mit Geschenken ködert. Mit Testtagen, Unterstützung al- In unserer schnelllebigen Zeit sind 50 Jahre für einen ler Art sowie bei Bedarf Ratschlägen von erfahrenen Motorsportclub ein ordentliches Alter. Der einst fa- Experten versuchen wir den Aktiven bei der Ausübung miliäre Berner Verein hat sich im Laufe dieser fünf ihres Sportes zu helfen. Unsere zum Teil sehr erfolg- Jahrzehnte zur Nummer 1 unter den Schweizer Verei- reichen Fahrer tragen überdies den Namen Equipe nigungen im Rennsektor entwickelt, zumindest wenn Bernoise weit über die Landesgrenzen hinaus. es um den Anteil aktiver Fahrer geht. Mit über 40% ist die Equipe Bernoise nämlich in diesem Kriterium Im Herbst feiert die Equipe Bernoise ihr 50-jähriges klarer Spitzenreiter. Zudem hat sie immer zugunsten Bestehen. Der Jubilar ist kerngesund, und im Vorstand ihrer Fahrer gehandelt und den Finanzen genügend mangelt es nicht an neuen Ideen, wobei diese aller- Beachtung geschenkt, während gerade Mängel auf dings vor der Umsetzung feinsäuberlich abgewogen diesen Gebieten den beiden ehemaligen Grossclubs werden. Es macht uns stolz, dass unser Club im Trend FRC und SAR vor einigen Jahren zum Verhängnis ge- ist, wir haben jedoch auch eine grosse Verantwortung worden sind. gegenüber unseren treuen Mitgliedern. In diesem Sinn möchte ich das Glas erheben und mit allen auf Das Erfolgsrezept der Equipe Bernoise beruht auf den Geburtstag anstossen: Möge die EB noch viele ihrer stabilen Ausrichtung, auf der Qualität ihrer Ver- weitere erfolgreiche Jahre erleben. anstaltungen, auf ihren innovativen Ideen sowie einer vertrauenserweckenden Führung. Vorstandsmitglieder bleiben in der Regel über längere Zeit im Amt, ander- seits versucht sich das Gremium auch regelmässig zu verjüngen. Geeignete neue Kräfte erlauben uns näm- lich, mit dem raschen Wandel in den verschiedensten Bereichen Schritt zu halten. Zudem wollen wir in ty- pischer Berner Art nichts überstürzen, sondern Ände- rungen erst nach reiflicher Diskussion der Vor- und Nachteile vornehmen. Vor Pannen, Fehlentscheiden und Enttäuschungen sind auch wir in unserer 50-jähri- gen Geschichte nicht verschont geblieben. Die Existenz der EB stand jedoch nie ernsthaft auf dem Spiel, gab es doch immer wieder engagierte Leute, die den Karren aus dem Dreck zogen, wie man so schön sagt.

Die Nähe zu unseren Mitgliedern und deren Zufrie- denheit ist unser wichtigstes Kapital. Die EB war nie

2 3 Clubgeschichte

4 Als die sechs Gründungsmitglieder 1964 im Berner Liebefeld die Equipe Bernoise ins Leben riefen, stellte sich niemand vor, dass aus diesem Grüppchen Gleichgesinnter einmal der grösste Schweizer Motorsportclub werden sollte.

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1 Hansjürg Dürig, MRB Mini-Junior, 1966 2 Rangliste Slalom Thun 1964, Tagessieger wurde Heinz Schwyter 3 Sauter-Abarth von Heinz Schwyter, Payerne 1964

Gründung tragen. Nach langen und zähen Verhandlungen stellte Im Jahre 1963 trafen sich ein paar Berner Automobil- dann jedoch Herr Schild vom ACS die begehrte Lizenz sportbegeisterte mit der Absicht, eine auf ihre Bedürf- aus, und so war im Frühling 1964 der notwendige Rah- nisse zugeschnittene Gemeinschaft zu bilden, fühlten men für die offizielle Gründung der EB mit folgendem sie sich doch unter den feinen Herren des Berner Ab- Vereinszweck gesteckt: legers des SAR (Schweizer Automobil Rennsportclub) nicht wohl. Der eine war stolzer Besitzer eines Sau- Die Equipe Bernoise bezweckt die Ausübung des Mo- ter-Abarth-Sportwagens, ein anderer steuerte einen torsportes und die Pflege der Kameradschaft: Anhänger bei und der Dritte konnte ein Zugfahrzeug › Eigene ACS-Bewerberlizenz zur Verfügung stellen. Weitere Gleichgesinnte gesell- › Gegenseitige Unterstützung an Rennen ten sich zu diesem Trio, und bereits begann man über mit Moral, Erfahrung und Material die Form des Schriftzugs zu diskutieren. So wurde an › Interne Veranstaltungen einem Samstagabend in einem Garten im Liebefeld (Rennen und gesellige Anlässe) die Equipe Bernoise aus der Taufe gehoben. › Stammtisch

Der Entschluss zur Gründung dieses Clubs soll übri- Die Gründungsmitglieder waren: Esther Bernardi-Gäu- gens um einiges leichter gefallen sein als die nachfol- mann, Ernst Gäumann, Rolf Gubler, Werner Jungi, genden Verhandlungen mit der damaligen nationalen Peter Schmid und Heinz Schwyter. Praktisch jedes Sporthoheit ACS. Man legte dem kleinen Grüppchen von ihnen musste auch gleich eine Funktion im Club nämlich nahe, doch die Bewerberlizenz eines beste- übernehmen: Zum ersten Präsidenten ernannte man henden Clubs zu benutzen, statt eine eigene zu bean- Heinz Schwyter, Werner (Were) Jungi wurde Präsident

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der Sportkommission und hatte in dieser Funktion u.a. ge Male waren sogar Stars wie Seppi Siffert und Jo die gemeinsame Anmeldung für die Rennen sowie die Bonnier dabei. Damals wurden auch die Fahrzeuge Hotelreservationen vorzunehmen. Der Mitgliederbei- kameradschaftlich untereinander ausgeliehen: So be- trag für Aktivmitglieder betrug stolze 100 Franken, teiligte sich der damalige Präsident Peter Schmid fast und die Statuten besagten unter anderem, dass ein ausschliesslich mit Autos (z.B. Alfa Romeo Giulietta Alu Clubmitglied vom Club ausgeschlossen werde, falls es Veloce) anderer Clubmitglieder an den Rennen. einer Hauptversammlung unentschuldigt fern bleibe!

Die Voraussetzungen für eine prosperierende Zukunft Mitgliederbeitrag wird gesenkt und einen möglichst langen Fortbestand der Equipe 1966 gelang es dem Vorstand erstmals, für die aktiven standen gut, die Mitgliederzahl und das Interesse am Fahrer einen Benzin- und Ölvertrag auszuhandeln. Verein nahmen stetig zu. Die Liebefelder Clique fand Natürlich wurde dieses Gratisbenzin nicht nur in die nämlich in der lokalen Rennszene rasch Beachtung. Tanks von Rennwagen gefüllt, waren doch die EB-Fah- Bereits im Gründungsjahr wurde die erste Sie+Er- rer finanziell alles andere als auf Rosen gebettet. Ein Fahrt durchgeführt, und die EB konnte im Restaurant gut erhaltener und einsatzbereiter älterer Formel- Bären in Köniz auch schon den ersten Tagessieg (Sla- rennwagen (z.B. ein Lotus 18) wurde damals für rund lom Thun) feiern. Das Angebot für die Mitglieder war 4‘500 Franken gehandelt, für heutige Verhältnisse ein vielseitig, stand doch 1965 eine Reise an die Racing- lächerlich geringer Preis, damals aber für Normalver- Car-Show nach London, damals die Motorsport-Show diener eine beträchtliche Summe. Statt 100 Franken schlechthin, auf dem Programm. Der Stamm im Re- wie in den Anfängen kostete jetzt die Mitgliedschaft staurant Bären Köniz wurde rege besucht, und eini- nur noch die Hälfte. Anlässlich der nächsten Haupt-

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1 Fritz Loretan, Ford Cortina Lotus, in den 60er-Jahren 2 Willi Spavetti, Alfa Giulia Tubolare, 1967 3 Werner Jungi, Lotus Elan, Payerne 1967 4 Ruedi Gygax, March 703 F3, Les Rangiers 1971 5 Roland Salomon, March 732-BMW, Gurnigel 1973

versammlung setzte es eine rege Diskussion ab, be- Rico Steinemann, Fritz Chervet, Fredy Streun, Ruedi warb sich doch mit Ruth Rybi erstmals eine Dame um Gygax usw. Die EB gewann mit 7:6 nach Verlängerung. die Aufnahme als aktive Fahrerin. Schliesslich wurde Im selben Jahr fand im Berner Kursaal der von Charles Ruth nach langem Hin und Her aufgenommen und Vögele in Zusammenarbeit mit dem SAR organisier- durfte den Saal wieder betreten, nachdem sie, wie es te Vortrag «Der Weg zum Autosport» statt. Und von damals bei der Aufnahme üblich war, draussen hat- wem kam die Initiative dazu? Natürlich von der Equipe te warten müssen. Willy Krähenbühl spendete einen Bernoise. Der Club engagierte sich aber auch weiter Wanderpreis für den besten Fahrer des Jahres (heute in der Nachwuchsförderung: So wurden junge Inter- Rennsportpokal), und als Erster wurde Fritz Riesen mit essenten umsichtig in den Rennsport eingeführt, und dem «Krähenbühl-Pokal» ausgezeichnet. Erstmals er- anlässlich der Lizenz-Ausbildungskurse in Montlhéry schienen unter der Bezeichnung EB News auch einige bei Paris amteten jeweils mehrere Clubmitglieder als lose Informationsblätter ab Umdrucker im Format A4. Leiter. Im Herbst reisten einige EBler nach Marokko Da es dem Club finanziell gut ging, wurde der Jahres- zum internationalen Formel-3-Rundstreckenrennen beitrag für Aktivmitglieder erneut herabgesetzt, dies- in Casablanca. Sieger wurde dort der damalige Prä- mal auf 35 Franken. sident Hans (Lemy) Uhlmann vor Eduard Wahl, beide auf Lotus. Mit dabei in Marokko waren auch Arthur Als echte Berner waren viele EB-Mitglieder auch Eisho- Bueb, Paul Fellay, Bruno Wernli und Joe Wyss. ckey-Fans. So trugen sie 1968 sogar ein Freundschafts- spiel gegen den Freiburger Motorsportclub Ecurie Fri- Im gleichen Jahr wurde auch am Berner Hausberg bourgeoise auf der Patinoire des Augustins aus. In den der Rennbetrieb wieder aufgenommen, und natür- Mannschaften spielten Leute wie Jo Siffert, Jo Bonnier, lich spielten die EB und ihre Fahrer in der Folge stets

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1 Rundrennen in Lignières, Mitte der 60er-Jahre, in der Mitte Werner Jungi auf Alfa Giulietta Spider 2 Kurt Frey, BMW 2002 Ti, Slalom Thun 1970 3 Joe Wyss, Ford Escort 1300 GT, 1969 4 Erfolgreiche EB-Fahrer Loretan, Beer, Gygax (Tagessieger), Blindenbacher und Spavetti am Slalom Frutigen 1968 5 Roland Salomon, Schweizermeister Rennwagen 1974 6 Willy Schöni, Brabham BT10-Ford TC, Gurnigel 1968 7 Präsentation Midland Racing Team, Lignières 1967, in der Mitte Arthur Vögeli im Lotus 33 Climax V8

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1 Der ehemalige Werks-Lotus 33 F1 von Arthur Vögeli, Lignières 1967 2 Rolf Riesen, Chevron B17 F3, Slalom Thun 1970 3 Peter Maron, Alfa Giulia GTAJ, Marchairuz 1971 4 Heinz Steiner, BMW 2002 Ti, Gurnigel 1972

eine massgebliche Rolle. So entschied EB-Mitglied ben sollte. Aber auch Plauschanlässe in der rennfreien Willy Schöni aus Konolfingen mit seinem formelfreien Zeit kamen nicht zu kurz. Anfangs 1974 organisierte Brabham die von der ACS Sektion Bern als Sektions- die EB ein Skibobrennen in Zweisimmen, das im Jahr veranstaltung organisierte Erstauflage zu seinen darauf von einem echten Skirennen abgelöst wurde, Gunsten. 1970 wurde die Veranstaltung als Ersatz für und im Sommer fand in Aarberg ein Waldfest statt. Im Mitholz-Kandersteg in den nationalen Meisterschafts- Herbst konnte dann die Equipe Bernoise in Gerzensee kalender aufgenommen und mit Roland Salomon ihr 10-jähriges Bestehen feiern. wurde erneut ein EB-Fahrer Tagessieger. Auf seinem Tecno Formel 2 erzielte der Berner damals eine Lauf- Trotz des enormen organisatorischen Aufwands – Wer- bestzeit von 2’10,41, inzwischen sind wir auf praktisch ner Jungi und Joe Wyss weilten jeweils ab Mittwoch in identischer Strecke bei 1’41,39 (aufgestellt 2012 von Zweisimmen – wurde das bereits erwähnte Skirennen, EB-Mitglied Marcel Steiner) angelangt! Als Kontrast- ein Riesenslalom am Rinderberg, ebenso zur Traditi- programm zum «ausgewachsenen» Rennsport gab es on wie der darauffolgende gesellige Abend im Hotel im Raum Konolfingen eine Fuchsjagd, an der immer- Krone, welcher oft bis ins Morgengrauen dauerte. Eine hin 24 Zweierteams teilnahmen. damals beliebte Art, kostengünstigen Motorsport zu betreiben, waren die Zuverlässigkeitsfahrten, eigent- 1972 fand dann erstmals eine clubinterne Geschwin- lich nichts anderes als Orientierungsläufe mit Autos. digkeitsveranstaltung statt, nämlich der in Zusam- Für die jahresbesten Zuverlässigkeitsfahrer wurde menarbeit mit der Bieler Ecurie Belvédère organisierte ein Wanderpreis verliehen. Als erste Gewinner dieses Slalom auf der Rennstrecke in Lignières, der während «Max Klöti/Joe Wyss-Pokales» konnte sich das Team 17 Jahren der Hauptanlass der Equipe Bernoise blei- Jungi/Wegmüller ausrufen lassen.

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Die Equipe Bernoise nahm auch stets die Gelegenheit EB erstmals nationaler Co-Organisator wahr, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren, Im gleichen Jahr tastete sich die Equipe Bernoise in so etwa 1976 beim legendären «Bernfest». Am selbst eine Sparte des Motorsportes vor, die ihr bis dahin angefertigten Verkaufsstand in Form eines überdi- ziemlich unbekannt war: Sie trat 1976 als Co-Veran- mensionierten Regazzoni-Helms wurden neben Club- stalterin mit dem Rallye-Club Thun beim Rallye Thun artikeln auch Getränke und Gulaschsuppe verkauft, in Erscheinung, das damals ausschliesslich Nichtlizen- was einen namhaften Betrag in die Clubkasse spül- zierten offen stand und noch keine reine Geschwindig- te. Finanziell ebenfalls interessant war die Mitarbeit keitsveranstaltung war. Da dem Rallye Thun 1977 der beim internationalen 2-CV-Cross in der Kiesgrube von Meisterschaftsstatus zugesprochen wurde, konnte die Boningen, das erstmals vom ACS organisiert wurde, Equipe erstmals in ihrer Geschichte als Co-Organisato- und am Bergrennen Gurnigel entstand ein attraktiver rin eines nationalen Rennens amten. Mit Fred Sauter EB-Stand, der ebenfalls Gewinn abwarf. So konnten fiel allerdings die «Seele» dieser Veranstaltung bald Ende Saison zum ersten Mal in der Clubgeschichte darauf einem Verkehrsunfall zum Opfer, niemand war namhafte Barbeträge an alle aktiven Fahrer ausbe- mehr bereit, die enormen Vorarbeiten zu leisten, und zahlt werden. Erstmals erschienen die EB-News im so war auch für die EB das Kapitel Rallye abgeschlos- Format A5 in den attraktiven Umschlägen, in welchen sen. sie bis ins Jahre 2001 fast unverändert an die Mitglie- der verschickt wurden. Zu den Aktivitäten für die Mitglieder gehörte eine Reise an den Grossen Preis von Deutschland, eine Weinde- gustation sowie ein Fondueabend, zu welchen all die- jenigen eingeladen wurden, die im Laufe des Jahres

13 Werner Jungi im Rennsport aktiv von 1964 bis 1974, EB-Präsident von 1974 bis 1982

Spavetti teilte: «Willi hatte weit mehr Talent als ich. Als der Alpine bei einer gemeinsamen Probefahrt zu rutschen begann und ich mich auf dem Beifahrersitz Werner Jungi 29.9.1940 festklammerte, meinte er lachend, erst jetzt fange das Gründungsmitglied Autofahren an. Ich selbst war nie so risikofreudig.» Da- für hatte er auch grossen Spass an den sogenannten Zuverlässigkeitsfahrten, wo er mit seinem versierten Beifahrer Heinz Wegmüller während einigen Jahren Als eines der Gründungsmitglieder erinnert sich der zur Schweizer Elite gehörte. Nicht zuletzt deshalb ehemalige Florist und Autoverkäufer Werner Jungi fanden auch Rallyes sein Interesse, diese beurteilte heute: «In der Berner Rennszene spielte zwar da- er jedoch nach einem Abstecher an das «des Neiges» mals der SAR (Schweizer Automobil Rennsportclub) schliesslich als zu gefährlich. Immerhin amtierte er eine wichtige Rolle, wegen seiner Grösse wirkte er beim Rallye Thun, bei dem die EB als Co-Organisator aber ziemlich unpersönlich, zudem waren viele die- auftrat, in einer leitenden Funktion: «Ich machte mit, ser Leute für uns zu elitär. Wir wollten uns als kleine obschon ich keine grosse Ahnung von diesem Sport Gruppe – daher der Name Equipe – zusammen- hatte. Schade, dass das Rallye Thun bald wieder ver- schliessen und gegenseitig unterstützen.» In der Pra- schwand, da mit Fred Sauter der Kopf der Veranstal- xis funktionierte diese Idee mit einem gemeinsamen tung bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.» In Servicewagen, zentralisierten Zimmerreservationen der Folge verbrachte Werner Jungi viel Zeit auf seinem und vielem mehr allerdings nur bedingt. Wie ande- am Neuenburgersee stationierten Segelschiff, bis er re Sportler sind auch die meisten Rennfahrer Egois- mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. ten und primär auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Zu- Aber noch heute interessiert er sich für die Equipe dem war die Clique aus dem Berner Liebefeld nicht Bernoise und unterstützt beispielsweise den jungen lange unter sich, sondern weitere Aktive aus der Re- Thierry Kilchenmann: «Es war eine schöne Zeit, die ich gion traten bei, und die EB wurde rasch zu einem nor- nicht missen möchte. Die EBler sind eine tolle Trup- malen Rennfahrer-Club. Werner Jungi erlebte die eine pe, und ich fühle mich bis heute gut aufgehoben in oder andere Enttäuschung, aber dennoch engagierte diesem Club.» er sich weiterhin voll für den Verein. Als beispielswei- se Rolf Riesen in seinem letzten Präsidialjahr die Lust zu verlieren begann, übernahm er hinter den Kulis- sen dieses Amt und wurde anschliessend von 1974 bis 1982 selbst Präsident. Damals kam es übrigens sogar zu einer Kampfwahl mit Joe Wyss – völlig un- denkbar in der heutigen Zeit, wo man froh sein muss, dass sich wenigstens ein Kandidat für einen solchen Posten findet.

Zwischen 1964 und 1974 setzte sich Werner Jungi re- gelmässig hinter das Rennlenkrad verschiedener Tou- renwagen und GT-Fahrzeuge. Sein Lieblingsauto war der Alpine A110, den er sich mit seinem Freund Willi

14 15 als Helfer an einer Veranstaltung im Einsatz gewesen 1 waren. Am Gurnigel stand erstmals als Clubtreffpunkt für alle Mitglieder der später zur Tradition gewordene Wohnwagen. Allerdings platzierte man diesen da- mals noch unmittelbar neben dem Start, wodurch Gespräche oft dem Lärm zum Opfer fielen. Erst drei Jahre später wurde er im Ziel aufgestellt, allerdings hatte der EB-Treffpunkt damals weder ein Vordach noch eine Tribüne. Mit dem Plauschrennen auf der Kartbahn Kappelen entstand 1978 ein weiterer Tradi- tionsanlass, der sich bis nach der Jahrtausendwende im Kalender halten konnte. 15 Mitglieder beteiligten sich an dieser Premiere, welche vom damaligen Prä- 2 sidenten Werner Jungi gewonnen wurde. 1979 zählte die EB erstmals über 100 Mitglieder, und im Herbst fand im Rahmen einer kleinen Feier zum 15-jährigen Bestehen des Clubs ein Filmabend statt, der an die Anfänge der Equipe erinnerte. Eine Reminiszenz an die Anfänge war 1980 auch die Sie+Er-Fahrt, für die sich nach 12-jährigem Unterbruch mit Fred Offner und Armin Jungi wieder Organisatoren fanden.

Neu im Programm figurierte 1981 ein Slalom auf der Kunsteisbahn Weyermannshaus, der zur damaligen Bernischen Eisslalommeisterschaft zählte. Sieger unter den 27 Teilnehmern wurde Urs Friedli. Als der Vorstand im Jahr darauf erstmals den Brätliabend am FRC-Goldpokalrennen von Hockenheim ausschrieb, meldete sich gerade mal ein Mitglied an, in der Folge wurde dieses Treffen aber sehr beliebt, und man zählte oft über 100 EBler. Sehr gut besucht war hingegen das Zuverlässigkeitsfahrt stiess ebenso auf grosses Inter- 1982 ebenfalls neu in den Clubkalender aufgenomme- esse wie die neu ins Jahresprogramm aufgenommene ne Auto-Cross in der Kiesgrube von Jaberg, dessen erste Waldweihnacht, welche auch in den folgenden Jahren Ausgabe vom damals noch unbekannten Jürg Strasser einen würdigen Abschluss des Clubjahres bildete. gewonnen wurde. Ende 1984 wurde das 20-jährige Be- stehen der EB in gediegenem Rahmen gefeiert. 1986 beschloss die Hauptversammlung auf Antrag des Vorstandes einstimmig, im Sinne der Jugendförde- Der traditionelle Slalom von Lignières wartete 1985 rung auch Juniorenmitglieder zu einem stark reduzier- mit einem Novum auf, gab es doch im Anschluss an ten Jahresbeitrag aufzunehmen. Damit Nichtskifahrer den Clubslalom ein sogenanntes Procar-Rennen mit ebenfalls mit viel Spass Punkte für die Jahresmeister- identischen Autos. Beim internationalen Rallyecross, schaft sammeln konnten, wurde erstmals anstelle des das der SAR und der ACS gemeinsam ebenfalls in Skislaloms ein Schlittelrennen in Zweisimmen ausge- Lignières durchführten, übernahm die EB die Ver- tragen. Da der Erfolg durchschlagend war, blieb die- pflegung der Funktionäre sowie die Betreuung der ses genauso für viele Jahre fest im Programm, wie der VIP-Gäste, woraus ein schöner Zustupf in die Club- Berner Eisslalom, den die EB zuerst noch gemeinsam kasse resultierte. Die von Armin Jungi organisierte mit dem SRB und später allein organisierte.

16 Ein Autoslalom in der Stadt Bern 3 Neben den gewohnten clubinternen Anlässen stand 1987 klar der 1. Automobilslalom von Bern im Vor- dergrund. Aus bewilligungstechnischen Gründen nannte Initiator und OK-Präsident Kurt Wittwer diese Veranstaltung «Katalysator-Slalom» und stiess damals bei den politischen Behörden prompt auf offene Ohren. Auf fabrikneuen, identischen und zur Verfü- gung gestellten VW Golf konnten über 100 Konkurren- ten an einem echten Wettkampf auf dem BEA-Areal teilnehmen. Dieser Anlass wurde zu einem riesigen Erfolg, obwohl am Abend nicht mehr alle Golf voll fahrtüchtig waren. Das clubinterne Klassement wies 37 Fahrer/innen auf, Sieger wurde Joe Wyss.

Auch 1988 sorgte die EB wieder für eine Innova- tion: Auf Initiative von Jürg Strasser fand erstmals im Frühling ein Testtag in Monza unter der Leitung von Joe Wyss statt. Obwohl keine offiziellen Einladungen verschickt wurden, nahmen 21 Fahrer daran teil. Am 2. Katalysator-Slalom von Bern wurde die EB förmlich von Anmeldungen überschwemmt. Rund 140 Konkur- renten liessen sich die Gelegenheit nicht entgehen, den Parcours auf den zur Verfügung gestellten, laden- neuen Peugeot 205 GTI zu absolvieren. Bei der clubin- 1 Ruedi Gygax, Lola , Hockenheim 1984 ternen Wertung schwang unter 32 Teilnehmern Patrick 2 Hansjürg Dürig, BMW 320 Gr. 2, Nürburgring EM 1980 Emmenegger obenaus. Wer lieber zuschauen als fah- 3 EB-Stand in Form eines Rennhelms, Gurnigel 1976 ren wollte, kam bei der EB auch auf seine Rechnung: Eine Gruppe von 14 Clubmitgliedern besuchte mit den 500 Meilen von Indianapolis eines der berühmtesten und spektakulärsten Autorennen der Welt. Im folgenden Jahr besuchten einige «Angefressene» mit einem Car gemeinsam das 24-Stunden-Rennen 1989 wurde Fredy Amweg anlässlich des tschechi- auf Eis und Schnee in Chamonix, und im Frühling wur- schen Berg-EM-Laufs Ecce Homo als 200. Mitglied den die Testtage Monza erstmals auf drei Tage verlän- aufgenommen. Zum 25-jährigen Jubiläum stellte sich gert, wobei ein Tag ausschliesslich für die Renn- und die Equipe Bernoise an der Ausstellung BEA in einem Sportwagen reserviert war. Im Herbst nahm sich der grossen Zelt der breiten Öffentlichkeit vor. Mit drei at- Vizepräsi die Zeit, mit Nachwuchsfahrern jeweils etwa traktiven Rennfahrzeugen als Kulisse gaben Clubmit- eine Woche im Voraus die Bergrennstrecken in der glieder interessierten Besuchern Auskunft, wie man ganzen Schweiz zu besichtigen. Dabei mussten die im Schweizer Rennsport als Fahrer oder Helfer Fuss von Joe Wyss liebevoll «Setzlinge» genannten Nach- fassen kann. Leider fand ausgerechnet im Jubiläums- wuchspiloten sämtliche Strecken mindestens einmal jahr der Katalysator-Slalom von Bern nicht mehr statt, auch zu Fuss begehen, weil «der Alte» es so für richtig da die kantonalen Behörden aufgrund von Einspra- befand. In den nächsten Jahren wurden diese Besich- chen von grünroter Seite die Bewilligung verweiger- tigungen der «Gassen» zur Tradition, es nahmen zum ten. Dafür ging die Jubiläumsfeier im Schlossgutsaal Teil sogar befreundete Fahrer teil, welche (noch) nicht in Münsingen sehr erfolgreich über die Bühne. Mitglieder der EB waren. Am Gurnigel war der Andrang

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1 Hanspeter Bigler, Sieger Renault 5 Cup, Les Rangiers 1989 2 Stand «25 Jahre EB» an der Ausstellung BEA in Bern 1989 3 Gerangel zwischen Jürg Strasser und Hansjürg Dürig, Toyota MR2, Monza 1990 4 Bergkönig Fredy Amweg, Martini Mk50-BMW, Gurnigel 1990

dann jeweils so gross, dass zusätzlich Jürg Strasser Sponsoren werden gefunden eine Gruppe übernahm und diese in seine bekannt An der Hauptversammlung 1992 waren erstmals über schnelle Linie einweihte. 100 Clubmitglieder anwesend. Dank Jürg Strasser führ- te die EB ab diesem Jahr zusätzlich zum traditionellen Anlässlich des Bernfests von 1991 (800-Jahre-Jubilä- Schlittelplausch in Zweisimmen wieder ein Skirennen um der Stadt) waren an einem grossen EB-Stand an durch, und das Stammlokal wurde in den Bären Sand der Spitalgasse über 30 Mitglieder als Servier- und verlegt. In diesem Jahr gab es gleich zwei Sonderstäm- Buffetpersonal im Einsatz. Neben Mineralwasser, me: Im Sommer fand eine Besichtigung bei der Stadt- Wein und Bier wurden auch Champagner sowie als polizei statt, was einige wenige Mitglieder gar nicht EB-Spezialität Schnitzelbrote angeboten, und es goutierten, und im Herbst reiste eine grosse Gruppe floss eine erkleckliche Summe in die Clubkasse. Als mit dem Car zum Automobilmuseum der Gebrüder Publikumsattraktion liehen OK-Präsident Kurt Witt- Schlumpf in Mulhouse. Klar, dass anschliessend auch wer und Co-Organisator Ruedi Gygax in Veltheim ein eine Degustation in einem Elsässer Weinkeller auf Bremstestfahrzeug aus. Im Herbst reisten über 30 dem Programm stand. Als Neuerung gab es – einem EBler mit einem Car nach Stuttgart zum Besuch der damaligen Trend entsprechend – nicht nur eine auf Porsche-Werke und des Mercedes-Museums. Dieser 300 Stück limitierte Auflage von runden EB-Pins. Nein, Sonderstamm dauerte drei Tage, und die Regenera- es gelang dem Vorstand auch, mit Unterstützung der tionszeit gewisser Teilnehmer soll weitere drei Tage Firma Mobil Oil Switzerland einen clubinternen Cup betragen haben... ins Leben zu rufen. Dieser Mobil-1-Cup war dann viele Jahre mit 5000 Franken dotiert und gab den besten  EB-Piloten einen willkommenen Beitrag an ihr Budget.

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Zwischen 1989 und 1993 konnte die EB die Zahl ihrer legendär gewordenen Goldpokal-Grillabend, mitten Mitglieder verdoppeln und die 400er Grenze knacken. im Fahrerlager in Hockenheim, stiessen die «Macher» Damit war man hinter den damals noch blühenden um Brigitta und Armin Jungi, Catherine Wyss sowie SAR und FRC klar die Nummer 3 im Land. Beim Win- René Fankhauser an ihre Grenzen, nahmen doch sage terslalom Lignières, der erstmals und in Kooperation und schreibe 140 Personen teil. Ein absolut unvergess- mit dem ACS Seeland-Jura organisiert wurde, blieben licher Abend! Im Herbst konnte der Club im festlich zwar die Anmeldungen unter den Erwartungen, ob- geschmückten Aaresaal des Restaurants Kreuz in Belp wohl die Fahrzeuge zur Verfügung gestellt wurden, das Jubiläum «30 Jahre Equipe Bernoise» feiern. Ein dennoch wurde diese Veranstaltung während meh- löbliches Detail am Rande: Alle Teilnehmer hatten die rerer Jahre zum festen Bestandteil des Jahrespro- Möglichkeit, sich nach dem geselligen Beisammen- gramms. Der erste Sieger in der EB-Wertung hiess sein per Taxi nach Bern chauffieren zu lassen. Und Markus Stoller. Sehr grosse Beachtung fand hingegen dies dank Mitglied Alfred Luterbacher (Bärentaxi AG) der Herbststamm, an welchem die Firma Eggenber- absolut gratis. ger-Motorsport in Lyss besichtigt wurde. In einer Umfrage zum Thema «Equipe Bernoise News» 1994 setzte Jürg Strasser seine Idee um und organi- zeigten sich die Mitglieder mit dem Cluborgan sehr zu- sierte am Freitag vor dem Schneeweekend in Zweisim- frieden und ermunterten so den Vorstand, diese von men erstmals den Kurs «Fahren auf Schnee und Eis». gewissen «Schreiberlingen» nur widerwillig ausgeüb- Dieser Anlass, der bald auf den schneesichereren Flug- te Tätigkeit im gewohnten Rahmen weiterzuführen. platz Sankt Stefan verlegt wurde, kam über zehn Jahre Neu ins Jahresprogramm aufgenommen wurde die lang auch bei Nichtmitgliedern gut an. Am inzwischen Teilnahme an der FRC-Veranstaltung «Verkehrte Len-

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1 Bruno Jaeggi, Honda CR-X, Gurnigel 1989 2 Peter Kubli, Suzuki Swift, Dijon 1989 3 Ruedi Aeschlimann, Sieger Citroën Saxo Cup 1999 4 Alfred Rüfenacht, Opel Kadett GT/E, Sieger IS-Trophy 1999 5 Werner Hagi, Peugeot 205 GTI, Les Rangiers 1989 6 Geselliges Beisammensein am Grubenslalom 2002 7 Andreas Bähler, Dallara 394-Opel, Gurnigel 2000 8 Reto Meisel, Mercedes 190 Evo 2.5, Les Rangiers 2002

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21 kung»4 auf der Schleuderpiste in Regensdorf sowie die 1 Clubpräsentation an der Racing-Show in Langenthal. Während in Regensdorf lediglich einige wenige EBler mitmachten, weil Zürich offenbar zu weit weg war, lohnte sich der für die Vorstandsmitglieder unver- gleichlich grössere Organisationsaufwand in Langen- thal, besuchten doch viele Clubmitglieder sowie wei- tere Interessenten den EB-Stand. Rege besucht wurde auch der Sonderstamm im Herbst, ein Werftbesuch in Thun, wo das im Bau befindliche Thunerseeschiff «MS Oberland» besichtigt werden konnte.

Statt an der eher provinziellen Langenthaler Show war die EB ab 1996 bei der Fahrzeug- und Tuningmesse «auto emotionen» in den Berner BEA-Hallen präsent. Die attraktive und publikumsträchtige Ausstellung er- freute sich bei Mitgliedern und Gästen über Jahre gros- ser Beliebtheit, und dank besten Kontakten zur Mes- seleitung (Joe Wyss betreute das Thema Rennsport) genoss der Club kostenloses Gastrecht. Als sie jedoch immer mehr zur reinen Tuningmesse wurde und der Rennsport kaum mehr Beachtung fand, verzichtete man auf diese PR-Übung, bevor die Ausstellung ganz verschwand. Ein spezielles Erlebnis für zahlreiche Mit- glieder war 1996 der Besuch beim Schweizer Fernse- hen in den Zürcher Studios und die anschliessende Teilnahme an der Livesendung «Sportpanorama».

Die Ära der Rundstreckenrennen Im folgenden Jahr war statt Monza erstmals Dijon Schauplatz der traditionellen Testtage, und nach ei- anschliessend dem Club, im Rahmen des nationalen nem mehrjährigen Unterbruch wurde auch wieder der Automobilslaloms in Interlaken einen eigenen EB- Grubenslalom organisiert, welcher bis heute alljährlich Lauf auszurichten. Dieser Anlass erfreute sich in der im Herbst stattfindet. Anlässlich des Sonderstammes Folge, zusammen mit dem Grillabend im Fahrerlager, erlebten viele Clubmitglieder eine Abendrundfahrt auf bis 2008 grosser Beliebtheit. Anlässlich des «GP Bern dem Thunersee, und zwar mit der MS Oberland, die Revival» waren zudem zahlreiche Clubmitglieder in man zwei Jahre zuvor bei ihrer Entstehung in der Werft die Organisation eingebunden, und viele arbeiteten begutachtet hatte. Das Jahr 1998 begann ausgespro- auch am EB-Stand. chen hektisch, war doch die EB kurzfristig angefragt worden, ob sie die Durchführung des SM-Laufs von 1999 zog sich die Firma Mobil Oil Switzerland nach Dijon an Ostern übernehmen könne. Natürlich konn- langer Zusammenarbeit aus dem clubinternen Cup ten und wollten dies die Vorstandsmitglieder. Innert zurück. Das Sponsoring wurde nun durch die Firma kürzester Zeit stampften sie eine tadellose Veranstal- Immopool unserer treuen Helfer Sonja und Hans-Jürg tung aus dem Boden, und die EB galt ab sofort als Heiniger übernommen, wodurch die Unterstützung kompetenter Organisator von Rundstreckenrennen. der erfolgreichen EB-Fahrer nahtlos weitergeführt Die guten Beziehungen zum ACS Bern erlaubten es werden konnte. Erstmals trat die Equipe Bernoise

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1 Rahel Frey, Formel Renault, Dijon 2004 2 Der Grubenslalom gehört seit Langem zu den beliebtesten Plauschveranstaltungen der EB

eingeladen wurden. Ab und zu setzte es allerdings auch Enttäuschungen ab. So legte der Sekretär in ei- ner Nacht- und Nebel-Aktion sein Amt nieder, wodurch der Vorstand nur aus sechs Mitgliedern bestand. auch im Internet in Erscheinung. Was zuerst nur zöger- Im folgenden Jahr organisierte der Club eine Reise lich zustande kam, wurde im Laufe der Jahre dann zu nach Brixworth (GB) zu Ilmor Racing Engines, wo einem attraktiven, informativen und auch recht aktuel- damals unter der Leitung des Bündners Mario Illien len Auftritt ausgebaut, der sich sehen lassen kann. Mit unter anderem die F1-Motoren für McLaren entstan- ihrer zahlreichen Teilnahme an der Hauptversamm- den. Am nächsten Tag stand dann die Rennsportmes- lung zeigten die Mitglieder einmal mehr ihr Interesse se «Autosport International» in Birmingham auf dem und ihre Zufriedenheit mit der Clubleitung. Erstmals Programm. Dank verschiedener Gastserien konnte zählte man nämlich über 130 Stimmberechtigte. das Osterrennen in Dijon erstmals mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen werden. Erfolgreich war auch Im Jahr 2000 erlebte das alljährliche Kartrennen ei- ein Sonderstamm, an dem ehemalige EB-Fahrer mit nen Wiederaufschwung. Neu als Indoor-Veranstaltung ihren unglaublichen Erlebnisberichten von früher für durchgeführt, zeigten sogleich viele EBler wieder Inter- Unterhaltung sorgten. 2002 wurde gleich zweimal ein esse. Gut besucht war auch der Herbst-Sonderstamm, Sonderstamm ausgeschrieben: Im Sommer besuchte welcher eine grosse Gruppe an den DTM-Lauf in Ho- man die Rennen der «Top 10» auf dem Nürburgring, ckenheim führte, wo wir sogar vom Schweizer For- und im Herbst folgte eine Besichtigung der Kartfabrik mel-3-KMS-Team zur Besichtigung und zum Apéro «Swiss Hutless» in Lyss.

23 Joe Wyss als Fahrer aktiv von 1968 bis 2004, EB-Präsident von 1991 bis 2000

dem die Jungen nicht aktiv wurden, mussten halt die Alten erneut an die Säcke» – und zudem präsidiert er bei der Autosportbehörde ASS das Komitee Strecke

Joe Wyss und Sicherheit. 22.8.1948 In seiner fast vierzigjährigen Karriere als Fahrer erlebte Joe Wyss, wie sich der Amateursport wandelte: «Zu Be- ginn der 70er-Jahre trafen manchmal über 40 Simca Joe Wyss trat bereits 1965 in die noch kleine Equipe Rallye 2 aufeinander. Da waren wir auf einen zehnten Bernoise ein: «Als Lehrling lauschte ich an jedem Platz mächtig stolz. Da wir mit kleiner Flamme kochen Wochenstamm gebannt den Ausführungen unserer mussten, aber möglichst oft fahren wollten, waren Koryphäen.» Drei Jahre später fuhr er selbst Rennen die günstigen, einfach zu betreuenden Serienwagen auf einem bescheidenen Ford Escort 1300, und bald ideal.» Solche Felder gehören längst der Vergangen- machte er sich auch im Club nützlich: «Ich habe mitge- heit an, und Strassenautos lassen sich oft an einer holfen, zwei Tiefpunkte der EB zu überwinden, näm- Hand abzählen, denn sie sind offenbar nicht sexy lich jeweils zu Beginn der 70er- und der 80er-Jahre. genug. Früher wurde auf der Piste nicht weniger hart So gingen in den Siebzigern fast die Fahrer aus, und gekämpft, aber wenn im Fahrerlager Not am Mann auch im Vorstand harzte es, bis ein paar motivierte war, half jeder dem anderen, so gut er konnte. Diese Macher den Karren wieder aus dem Dreck zogen. Der Solidarität vermisst Wyss heute: «Helfen ist aus der endgültige Aufschwung kam mit der Ausrichtung als Mode gekommen, Konsumieren ist Trumpf. Deshalb Fahrerclub und der Profilierung als Rennveranstalter. will fast niemand mehr für ehrenamtliche Tätigkeiten Die Piloten merkten, dass sich hier kompetente Leu- seine kostbare Zeit opfern.» te voll für den Sport engagierten, und dank gezielter Werbung auf dem Rennplatz gewannen wir in kurzer Den aus seiner Sicht grössten sportlichen Erfolg konn- Zeit zahlreiche Neumitglieder weit über unser bisheri- te Joe Wyss trotz etlicher Gruppen- und Klassensiege ges Einzugsgebiet hinaus.» Da der Vorstand möglichst nicht als Fahrer feiern: «Es ist eindeutig die Tatsache, alles selbst erledigte und zugleich bei den Ausgaben dass ich es mit meinem Engagement und zusammen rigoros sparte, entstand ein finanzielles Polster, dank mit guten Kollegen fertiggebracht habe, das Bergren- welchem sich die Berner grossen Handlungsspiel- nen Gurnigel 2006 vor dem Untergang zu bewahren!» raum für neue Projekte schufen.

Nachdem Joe Wyss das Präsidium 1991 an seinen bisherigen Vize Jürg Strasser übergeben hatte, zog er sich ganz aus der Clubführung zurück. Dem Rennsport blieb der Architekt aus Häutligen jedoch bis heute er- halten, obschon er nach mehreren schweren medizi- nischen Eingriffen eigentlich kürzer treten wollte. So amtiert er unentwegt als lizenzierter Instruktor (seit 15 Jahren mit eigenen Kursen), war 2006 nach dem Ausstieg der ACS Sektion Bern die treibende Kraft bei der Rettung des Bergrennens am Gurnigel – «nach-

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Die rauschende 40-Jahr-Feier im Berner Kursaal: 1 Der damalige EB-Präsi Jürg Strasser, umgeben von den ehemaligen Präsidenten Werner Jungi, Joe Wyss, Peter Luginbühl und Armin Jungi 2 Überraschungsgast Marcel Fässler erscheint auf der Bühne 3 Festliches Ambiente im Kursaal

Das News-Titelblatt wurde radikal umgestaltet und Jürg Strasser das um, wovon viele nur predigen: Ein kam jetzt in moderner Aufmachung daher, nämlich Rennsportclub sollte wohl Reserven anlegen, aber farbig und mit Fotos der aktuellen EB-Meister. Zudem nicht ein möglichst grosses Vermögen anhäufen, son- besass nun der Club für den von Christoph Grossenba- dern von allfälligen Gewinnen mussten vor allem die cher neu gestalteten elektronischen Auftritt mit www. Fahrer profitieren. equipebernoise.ch eine eigene, unabhängige Internet- adresse. Aber nicht alle innovativen Ideen liessen sich Den sich ändernden Gewohnheiten in unserer Gesell- realisieren: Der Versuch, das chronische Manko von schaft angepasst wurde die Häufigkeit des Stamms. Zeitnahme-Transpondern anlässlich der Rennen zur Statt einmal in der Woche traf man sich nur noch am Schweizermeisterschaft durch Anschaffung von 150 ersten Donnerstag jedes Monats. Als besondere Attrak- Exemplaren in den Griff zu bekommen, scheiterte tion liegt übrigens seither im Clublokal die komplette nämlich 2003 an der Finanzkraft der übrigen Clubs. Sammlung des Magazins «Auto-Jahr» auf, welche die Dafür klappten die in Zusammenarbeit mit der Ecu- Witwe des verstorbenen Mitglieds Walter Nydegger der rie Basilisk vor Saisonbeginn organisierten zwei Fahr- EB vermacht hatte. Ein Sonderstamm führte 16 Mit- werksseminare mit hochkarätigen Technikern. Eine glieder zum LG-Superracing-Weekend nach Monza, Geste am Osterrennen Dijon brachte der EB in dieser wo nach den Rennen auch das Jenzer-Team und Saison enorme Sympathien und auch etliche Neumit- dessen Fahrer Neel Jani besucht werden konnte. Mit glieder ein: Angesichts des sehr guten finanziellen Ab- Neel Jani erhielt kurz danach erstmals ein EB-Mitglied schlusses wurde als Novum im gesamten Motorsport einen Testvertrag in der Formel 1, wobei diese «Geste» allen Teilnehmern ein Teil des bezahlten Startgeldes von Sauber dem Bieler allerdings im Endeffekt kaum zurückerstattet. Damit setzte der Club unter Präsident etwas brachte. Ein anderer Sonderstamm weihte In-

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teressierte in die Arbeit des DTC Dynamik Test Center schungsgast spektakulär auf der Bühne auftauchte. oberhalb Biel ein. Mit Livecrashs wurde die enorme Zu besichtigen war auch Reto Meisels neu gebauter Wucht schon bei geringen Geschwindigkeiten de- Mercedes-Bergbolide, und zudem hatten die Gäste monstriert. Ein sehr gutes Echo hatte auch der Funk- Gelegenheit, im Rennwagensimulator schnelle Run- tionärsabend am Ende der Saison. Für einmal wurden den zu drehen. Im Anschluss an das rauschende die Streckenposten als kleines Dankeschön von den Fest wurde übrigens Marcel Fässler spontan Mitglied Fahrern bedient. der Equipe Bernoise, und der langjährige Schweizer Rennsportmäzen Fredy Lienhard tat es ihm gleich. Rauschende 40-Jahr-Feier An der HV im Frühjahr 2004 gab es erneut einen 2005 stockte die Firma Carex Autozubehör den Teilnehmerrekord. Das auch sonst erfolgreiche Ju- EB-Sponsorcup mit Ware im Wert von 6000 Franken biläumsjahr wurde mit einem Festanlass im Berner auf, sodass an die erfolgreichen Fahrer eine Ge- Kursaal abgeschlossen, und rechtzeitig zum 40-jähri- winnsumme von 11’000 Fr. ausgeschüttet werden gen Bestehen durften die Mitglieder eine vom Autor konnte, falls sie auch alle Bedingungen dafür erfüllten. Joe Wyss mit viel Engagement recherchierte Chronik Der Sonderstamm führte an die Renault World Series über den erfolgreichen Berner Club entgegennehmen. Rennen in Monza, wo wiederum das Jenzer-Team als Als eine der Attraktionen an diesem aufwändigen und Gastgeber amtierte. Beim normalen Stamm wurde für etliche Mitglieder wohl etwas noblen Grossanlass ein Gästebuch eingeführt. Zu traditionellen Anlässen lud man auch den damaligen Opel-Werkfahrer Marcel wie Kartrennen, Slotcar-Racing, Slalom Interlaken und Fässler ein, der zusammen mit einem STW-Vectra aus Gruben-Geschicklichkeitsslalom gesellte sich 2006 dem Team von Mitglied Alfred Rüfenacht als Überra- im Tätigkeitsprogramm für alle Mitglieder wieder

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1 Marc Roth, Toyota Corolla E86, Les Rangiers 2004 2 Stefan Rothenbühler, Peugeot 106 GTI, Interlaken 2007 3 Hansueli Mathys, Fiat 128 Coupé, Gurnigel 2002 4 Jo Zeller, Dallara 302/04-Opel, Hockenheim 2006 5 Marcel Steiner, Martini Mk77-BMW, Anzère 2004

ein Plauschrallye, bei dem neben pfadfinderischem verschoben. War Dijon und die dortigen Testtage im Geschick auch Spass und Spiel eine wichtige Rolle Vorfeld ursprünglich ein lukratives Geschäft, so sorgte spielten. Damit die Schweizer Automobilmeisterschaft der Teilnehmerschwund an den Schweizer Rundren- wenigstens fünf Läufe umfasste, organisierte die EB nen später für steigende Defizite. Immer mehr begann zusätzlich zu Dijon unter der Federführung von Wal- sich auch abzuzeichnen, dass der Aufwand für gewis- ter Kupferschmid und Fritz Stern erstmals ein weite- se Plauschanlässe mit dem sinkenden Interesse nicht res Rundrennen im tschechischen Most. Nicht zuletzt mehr vereinbar war. Die Zeiten hatten sich geändert, dank dieses Engagements für den gesamten Schwei- und die Auswirkungen des enormen Freizeitangebots zer Rennsport überschritt im Jahr 2006 die Mitglieder- in unserer Gesellschaft machten sich auch in Mit- zahl erstmals die 500er-Grenze. Angesichts des Nie- gliederkreisen bemerkbar. Gut kamen hingegen die dergangs der beiden bisherigen Grossclubs FRC und zusammen mit Carex durchgeführte Aktion EB-Fah- SAR zogen es viele Piloten aus der ganzen Schweiz vor, reroverall, der Sonderstamm im Bären Sand mit lieber die initiativen Berner zu unterstützen. Gastreferent Marcel Fässler im Frühling 2008 sowie der Ausflug zu den 24 Stunden auf dem Nürburgring Weil die EB in St. Stephan trotz frühzeitiger Reserva- im folgenden Jahr an. Für den Clubslalom musste man tion vom TCS manchmal nicht die gewünschten Ter- eine neue Lösung finden, da die Einschränkungen des mine erhielt, dislozierte der Fahrkurs auf Schnee und ACS Bern immer grösser wurden, und man zog daher Eis 2007 ins Nordtessin nach Ambrì. Letztmals fand einen neuen Anlass in Lignières auf. hingegen der Auftritt an der «auto emotionen» statt, mutierte doch die Berner Show zur reinen Tuningmes- Im Jahr 2009 organisierte die Equipe Bernoise nicht se, und das Austragungsdatum wurde in den Frühling nur die Testtage und Rennen von Dijon sowie den

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1 Schnee legte am Samstag den LOC-Slalom Ambrì 2013 lahm und sorgte für ein Loch in der Kasse 2 Jürg Strasser, Renault Clio Williams, auf seinem Höhenflug beim Rallye du Valais 2006

SM-Lauf von Most, sondern trat auch noch in Spa als um wieder ein ausgeglichenes Budget präsentieren Co-Organisator auf. Die Konsequenzen dieser allesamt zu können. So strich man nach sorgfältigen Analysen defizitären Anlässe waren gravierend, und da auch der alle Veranstaltungen, welche zu wenig Interesse fan- Aufruf an die Mitglieder, wieder vermehrt an den in- den bzw. übermässige Kosten generierten. Schweren ternen Anlässen teilzunehmen, kaum Wirkung zeigte, Herzens eingestellt wurden so unter anderem das Ski- ergriff der Vorstand für die Saison 2010 einschneiden- rennen, der Eisslalom, der Fahrkurs auf Schnee und de Massnahmen. So blieb die EB zwar als helfende die Plauschrallye. Kraft den serbelnden Schweizer Rundrennen erhal- ten, das finanzielle Risiko trug nun aber mit der Race- Slalom Ambrì als neues Aushängeschild Promo von Kassier Walter Kupferschmid eine andere Da die Equipe Bernoise aber trotz des Verlusts der Organisation. Auf diese Weise fanden 2010 immerhin zum Markenzeichen gewordenen Rundrennen als noch die Rennen in Dijon, Most, Magny-Cours und Veranstalter in der Schweizer Automobilsportszene Spa statt, aber nach dem Rückzug von Renault man- präsent bleiben wollte, suchte sie nach neuen Tätig- gels genügend Konkurrenten musste 2011 auch die keitsgebieten. Da viele ihrer Aktiven vor allem am Berg RacePromo das Handtuch werfen. Bei den Plausch- und bei Slaloms an den Start gingen, fiel die Wahl auf anlässen setzte der Vorstand ebenfalls den Rotstift an, den Slalom Ambrì, der unter dem vorherigen Organi-

30 ser traten übrigens noch weitere altgediente Kräfte ins zweite Glied zurück. Bald zeigte sich, dass die neue Vorstandsequipe gewisse Vorsätze der «Alten» nicht gleich gewichtete wie diese. So war man vielmehr der Meinung, dass die Aktivitäten im Plauschsektor wie- der auszubauen seien. Es mangelte nicht an neuen Ideen, so etwa ein Slalom-Testtag in Ambrì, mit deren Realisierung hingegen haperte es jedoch bisweilen, und so begannen innerhalb des Gremiums Spannun- gen aufzutreten. Diese gipfelten darin, dass Präsident Charly Eyer seinen Kollegen Ende November 2012 per Mail mitteilte, dass er ab sofort die Führung an den Vizepräsidenten übergebe.

Glücklicherweise erklärte sich Beat Weber bereit, in den sauren Apfel zu beissen, obschon der Zeitpunkt für ihn aus beruflichen Gründen denkbar ungünstig war und er eine derartige Verantwortung ohnehin nicht gesucht hatte. Einen Plan B gab es nicht, und der Club mit gegen 500 Mitgliedern wäre wohl trotz ge- sunder Finanzen in seiner Existenz bedroht gewesen, wenn Weber abgesagt hätte. Inzwischen segelt das EB-Schiff wieder in ruhigen Gewässern, im Vorstand wird statt gestritten wieder gearbeitet, und eines der wichtigen Themen ist die Organisation der 50-Jahr- Feier im Spätherbst 2014. Der Slalom Ambrì hat sich rasch etabliert, der Slalom-Testtag nach Verlusten im ersten Jahr ebenfalls, und so spricht nichts dagegen, dass die Equipe Bernoise der Schweizer Automobil- sportszene so lange erhalten bleibt, wie es diese noch sator schwer in Schieflage geraten war. Beziehungen gibt. Ob das weitere 50 Jahre sind, ist beim raschen zum lokalen Flugplatz waren mit dem inzwischen ge- Wandel aller geltenden Werte nicht vorauszusagen. strichenen Winter-Fahrkurs bereits vorhanden, und Also geniessen wir die Gegenwart und die nahe trotz vieler Altlasten wurde der ehemals traditionsrei- Zukunft. che Tessiner Slalom reaktiviert. Im Oktober 2010 fand er erstmals als letzter nationaler Meisterschaftslauf unter der Ägide der EB statt.

Nachdem Jürg Strasser schon mehrmals hatte durch- blicken lassen, dass die Zeit für eine Ablösung gekom- men sei, übergab er bei der HV 2011 das Zepter an Charly Eyer, der schon seit sechs Jahren dem Vorstand angehörte. Dank den Sanierungsmassnahmen waren die finanziellen Probleme inzwischen gelöst, man schien sich aber bei der Ablösung einig, dass der bis- herige Kurs weiterzuführen sei. Zusammen mit Stras-

31 Armin Jungi als Funktionär aktiv seit 1968, EB-Präsident von 1985 bis 1991

rialdienst und Bauten am Gurnigel zurückzog, wurde er dessen Nachfolger, und zuhause in Wynigen ent- stand mit der Zeit ein grosses Depot mit sämtlichen

Armin Jungi Utensilien für den Strecken- und Absperrdienst. Als 18.4.1946 er den ganzen Aufwand nicht mehr auf ehrenamt- licher Basis erledigen konnte und sich seine eigene Handelsfirma, die er nach dem Verschwinden seines Arbeitgebers Rolba aufgebaut hatte, nicht wunschge- Rückblickend meint Armin Jungi: «Eigentlich wollte mäss entwickelte, machte er seine Arbeit zugunsten ich gar nicht Präsident werden, aber sie haben mich des Schweizer Rennsports immer mehr zum Beruf. schliesslich überredet, und ich habe es nie bereut.» Sein Vorgänger Peter Luginbühl hatte von Anfang an Schon früh bildete sich um Armin Jungi ein Team aus gesagt, dass er nur für kurze Zeit einspringen würde, ehrenamtlichen Helfern, welche die steigende Zahl an da sich niemand Geeignetes finden liess. Besassen Aufträgen zu bewältigen halfen. Immer mehr Veran- alle vorherigen Präsidenten ausser Luginbühl einen stalter interessierten sich nämlich für seine Mitarbeit mehr oder weniger grossen Palmarès als Fahrer, so und das Material. Seine Ehefrau Brigitta legte eben- übernahm mit Armin Jungi (übrigens nicht verwandt falls wacker Hand an, und seine drei Kinder beglei- mit Werner Jungi) erstmals ein Funktionär die Führung teten ihn schon früh an die Rennen. Gesundheitlich des Berner Clubs. Dies blieb übrigens nicht ohne Aus- stark angeschlagen, musste er in den letzten Jahren wirkungen auf die EB, denn ohne die aktiven Fahrer zu kürzer treten, aber dank treuer Freunde und seiner vernachlässigen, fühlte sich der neue Präsi auch den Familie, wo schon die nächste Generation von Helfern übrigen Mitgliedern verpflichtet, und so baute er bei- heranwächst, ist der «Jungi-Clan» weiterhin bei vielen spielsweise das Angebot an Plauschveranstaltungen Anlässen für den Materialdienst verantwortlich. Aus aus. Die Folge waren hohe Zuwachsraten, denn neben dem ehemals kleinen Kreis von Helfern um Armin ist den aktiven Piloten fühlten sich nun vermehrt auch längst eine stattliche Gruppe von Funktionären gewor- Helfer und Fans angezogen. Hinter diesen Anlässen den, die zum Teil sogar im Ausland (z.B. an den 24 Std. steckte viel Arbeit, die meist an Jungi hängen blieb. Als auf dem Nürburgring) im Einsatz sind. er für seinen Arbeitgeber Rolba vermehrt ins Ausland reisen musste, fehlte ihm immer mehr die Zeit für das Amt des Präsidenten, sodass er das Zepter 1991 an Jo Wyss übergab. Als «Chrampfer» blieb er der Equipe noch über Jahre erhalten, etliche der von ihm einge- führten Anlässe verschwanden aber wieder, da sich niemand mehr dafür engagieren wollte.

Armin Jungi interessierte sich zwar immer für Autoren- nen, Streckenposten wurde er aber 1968 eher zufällig, als ein Bekannter meinte, das wäre doch etwas für ihn. Bald standen er, seine zukünftige Ehefrau Brigitta und deren Bruder bei Rennveranstaltungen des ACS Bern regelmässig am Pistenrand. Als sich der Chef Mate-

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1 Bei den Fahrkursen auf Schnee können sich die Teilnehmer austoben 2 Levin Amweg, Mygale-BMW Formel Lista, Varano 2012 3 Daniel Kammer, Opel Corsa OPC, Slalom Saanen 2008 4 David Finger, Fiat 500 Abarth, Rallye du Valais 2010 5 Rahel Frey, Werkfahrerin bei Audi, 2012 6 Ein besonders erfolgreiches Jahr: Patrick Mani, Christoph Zwahlen, Marcel Steiner, Thomas Zürcher, Thomas Amweg und Levin Amweg 7 Audi-Werkpilot Marcel Fässler wird 2012 Langstrecken-Weltmeister

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35 Highlights

36 Im Lauf der fünf Jahrzehnte prägten etliche Clubanlässe die Equipe Bernoise nachhaltig und trugen damit zum guten Image des Berner Clubs bei. Das gleiche gilt für die erfolgreichs- ten Fahrer der Equipe Bernoise.

37 Die wichtigsten 1 EB-Veranstaltungen

Ab 1972 Clubslalom Die erste clubinterne Geschwindigkeitsveranstaltung in ihrer Geschichte organisierte die Equipe Bernoise 1972. Die kleine Rennstrecke in Lignières eignete sich hervorragend für einen recht schnellen Slalom, an dem gegen 30 Clubmitglieder teilnahmen. Die Pistenmiete betrug damals übrigens gerade mal zwei- hundert Franken, und dementsprechend war auch das Startgeld mit 20 Fr. bescheiden. Der Einfachheit halber wurden alle in einem Feld zusammengefasst, ohne jegliche Gruppen- oder gar Hubraumeinteilung. Das kurioseste Sportgerät war nicht etwa ein sich in jeder Kurve weit hinauslehnender «Döschwo», sondern ein VW Transporter mit Blachenverdeck. Als Kurt von Niederhäuserns Auto am Samstagabend eine Panne erlitt, fackelte dieser nämlich nicht lange und holte bei seinem Arbeitgeber den Geschäftswagen. Es zeugt von den Fahrkünsten des Berners, dass dieser mit diesem skurrilen «Rennfahrzeug» nicht Letzter wurde. Die drei Schnellsten dieses allerersten Clubslaloms wa- ren Joe Wyss (Ford Escort 1300), Heinrich Hofmann (Fiat Lombardi) und Rolf Riesen (Mini Cooper S 1300). Auf dem Gabentisch standen übrigens damals nur für die Allerschnellsten Zinnpreise bereit. Dafür gab es für alle Teilnehmenden schöne Naturalgaben, die sich der milienkutsche Platz nehmen mussten. Ende der Acht- Vorstand zusammengebettelt hatte. zigerjahre wurden die Pistenmiete und die zwischen- zeitlich längst eingeführte elektronische Zeitnahme Lange blieb der Clubslalom in Lignières das Haupt- leider so teuer, dass die Veranstaltung – auch unter ereignis im EB-Kalender, und in den besten Jahren Berücksichtigung der etwas rückläufigen Teilnehmer- nahmen bis zu 50 Mitglieder teil. Zweimal gelang es zahlen – schlicht nicht mehr finanzierbar war. sogar, im Anschluss an den Clubslalom noch einen sogenannten «Procar-Lauf» (Vorbild: BMW Procar Erst 1998 gelang dem Vorstand, mit dem befreunde- Serie mit identischen M1) zu organisieren, bei dem ten ACS Bern eine Vereinbarung zu erzielen, damit wir die bestklassierten Fahrer auf identischen und zur nun jeweils im Vorfeld des nationalen Slaloms Inter- Verfügung gestellten Autos gegeneinander antreten laken wieder einen internen Lauf austragen konnten. konnten. In den Anfängen organisierte man bisweilen Als die Einschränkungen aber immer grösser wurden im Anschluss an den Slalom ad hoc gleich noch ein (keine Doppelstarts mehr, maximal 40 Teilnehmer, Rundstreckenrennen. Dies übrigens nicht immer zur nur ein Scratch-Klassement) und sich mit der grossen Freude der anwesenden Ehefrauen, die dann für die Nachfrage nicht mehr in Einklang bringen liessen, war Heimfahrt auch mal in der etwas «abgeänderten» Fa- dieser Deal für die EB nicht mehr attraktiv, und man

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1 In Lignières gab es bis in die 90er-Jahre auch Rundrennen, hier ein Lauf des Fiesta-Cups 1990 mit Fadri Sergolin und Roland Götte an der Spitze 2 Werner Jungi beim EM-Clubslalom Lignières in den 70er-Jahren 3 Peter Walter, Fiat Abarth 850 Corsa, Slalom Thun 1970 4 Bis 2008 war die Equipe Bernoise beim ACS in Interlaken zu Gast

39 kehrte 2009 für drei Jahre ins wieder eröffnete Fahr- 1 zentrum Lignières zurück.

Nationales Rallye Thun 1977 Nachdem die Equipe Bernoise bereits 1976 bei der vierten Auflage des Rallye Thun – damals noch eine Regelmässigkeitsfahrt für Nichtlizenzierte mit einigen Prüfungen in Kiesgruben – als Co-Organisator aufge- treten war, wurde es im Jahr 1977 ernst. Die NSK er- teilte nämlich dem Rallye Club Court die Genehmi- gung, diese Veranstaltung im Gantrischgebiet als nationalen Lauf zur Schweizer Rallyemeisterschaft auszuschreiben. Und so kam es, dass die EB erstmals mithalf, einen nationalen Meisterschaftslauf durchzu- führen. Ehemalige Helfer erinnern sich: «Waren wir uns bei unserer Zusage noch nicht bewusst, was dieser neue Meisterschaftsstatus für Auswirkungen haben würde, so spürten wir bald den Mehraufwand, auch wenn wir bloss zur Unterstützung der eigentlichen Rallyeexperten in Erscheinung traten.»

Statt kleine «Grubencross-Einlagen» wurden nun veri- table Spezialprüfungen durchgeführt, was natürlich hinsichtlich Bewilligungen, Logistik und Ressourcen (die beiden letzten Begriffe gab es damals noch gar nicht…) sowie Fachpersonal ganz andere Anforde- rungen stellte. Schon die Vorarbeit war um ein Mehr- faches umfangreicher als angenommen. Es mussten geeignete Strecken für diese gezeiteten Sonderprü- fungen gefunden und erfasst werden. Dann galt es die Unterlagen für die Mannschaften (die sogenannten in der Region Blumenstein rekognoszierte, dass er mit «Gebetbücher») herzustellen, blieb doch die Route bis den ihm zugeteilten vier (!) Streckenposten eigentlich zum Tag des Rallyes geheim. Der grosse Knackpunkt gescheiter etwas Warmes essen gehen würde, als die war jedoch die Rekrutierung der grossen Anzahl von Verantwortung über die beiden, je zirka 3 km langen Abschnittsverantwortlichen und Streckenposten. Es Rallyeabschnitte zu übernehmen. gab damals einfach zu wenig deutsch sprechende Rallye-Funktionäre (die übrigen Läufe spielten sich Aber zu dieser Zeit hiess die Devise «geht nicht, gibt‘s im Welschland, im Tessin oder im grenznahen Itali- nicht». Vor allem der damalige Präsident Werner en ab), die gewillt waren, sich im Bernbiet für Gottes Jungi sowie Markus Apolloni und Fred Offner rissen Lohn zwei Tage inklusive der dazwischen liegenden sich nicht nur ein Bein, sondern fast die eine Körper- Nacht um die Ohren zu schlagen. So mussten die hälfte aus, um den Anlass zum Erfolg zu führen. Die Streckenchefs gleich mehrere Spezialprüfungen Teilnehmer würdigten dieses Engagement und zeig- betreuen, und es wurden Leute als Cheffunktionäre ten sich sowohl von der Streckenführung als auch eingesetzt, die bisher von dieser Materie kaum eine von der gesamten Organisation angetan. Selbst die Ahnung hatten. So dachte sich damals Joe Wyss, als er Fachpresse wusste nur Gutes zu berichten. Eigentlich eine Woche vor der Veranstaltung seine zwei «Spez» ausgezeichnete Vorzeichen, um diese Veranstaltung

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1 Mini-Pilot Raymond Balmer beim Rallye Thun 1977, bei dem die EB als Mitorganisator auftrat 2 Als Spezialist für Zuverlässigkeitsfahrten versuchte sich der damalige Präsident Werner Jungi selbst im Rallyesport. Hier mit Beifahrer Heinz Wegmüller auf einem serienmässigen Toyota Celica beim Rallye des Neiges 1975

zu einem Traditionsanlass werden zu lassen. Leider liess Strasser das Projekt wieder fallen. Ganz ad acta kam es aber anders: Infolge des weiter ansteigenden gelegt hat der ehemalige Gewinner des Peugeot Ral- Aufwands, aber vor allem wegen des Unfalltods des lyecups seine Ideen indessen nicht. OK-Präsidenten und Rennleiters Fred Sauter, der als Hauptinitiant dieses Grossanlasses im Rallye Club Katalysator-Slalom Bern 1987-1988 Thun kurzfristig kaum zu ersetzen war, waren die Tage Nein, eine Bieridee war es nun wirklich nicht. Eher des Deutschschweizer Rallyes gezählt. schon eine Calvados-Idee, als das langjährige Vor- standsmitglied Kurt Wittwer zu vorgerückter Stunde In der EB gibt es zwar bis heute ein paar Rallyefans, meinte, es wäre doch super, einen Automobilslalom und besonders Jürg Strasser hegte während einiger nicht wie üblich fernab von allen Zuschauern auf ir- Jahre ernsthafte Pläne, den Rallyesport in der Region gend einem Flugplatz, sondern mitten in der Stadt zu reaktivieren. Die Vorarbeiten für eine neue Ver- Bern zu organisieren. Einige Tage später, und mit anstaltung im Bernbiet waren auch schon recht weit etwas klarerem Kopf, setzten sich Kurt Wittwer und fortgeschritten, doch da die Unterstützung sowohl aus Joe Wyss nochmals zusammen. Sehr bald realisier- Rallyekreisen als auch innerhalb der EB gering war, ten sie, dass für die Bewilligungsorgane weder der

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1 Walter Kupferschmid hütet seit Jahren die EB-Kasse 2 Bruno Messerli, Sieger des Ford-Fiesta-Cups 1993 3 Joe Wyss, Ford Escort Cosworth, La Roche-La Berra 1996 4 Heinz Steiner, Lola T298-BMW, Gurnigel 1990 5 Jürg Strasser, Peugeot 306 Maxi, Rallye du Valais 2000

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1 Attraktiver EB-Auftritt an den «auto emotionen» 1997 in Bern 2 Über Jahre war auch der Brätli-Stamm sehr populär 3 Beim Funktionärsessen 2003 wurden die Helfer von aktiven Fahrern in fasnächtlicher Verkleidung bedient 4 Statt mit dem Auto kann man sich auch auf Skis messen 5 Driften auf Schnee, ein weiteres EB-Angebot

Waisenhausplatz, geschweige denn der Bundesplatz aus der ganzen Schweiz auf identischen, ladenneuen als Austragungsort in Frage kamen, auch wenn beide Golf den ersten Katalysator-Slalom Bern. Glücklicher- dies damals als das Allerhöchste empfunden hätten. weise stellte die AMAG genügend Golf zur Verfügung, Aber schliesslich war auch der grosse Parkplatz zwi- denn am späteren Nachmittag brachen aufgrund der schen Festhalle und BEA für die Stadtbevölkerung mit extremen Erhitzung und Beanspruchung einige Rad- dem Tram problemlos zu erreichen. Aufgrund einiger bolzen ab. Trotzdem konnten alle Teilnehmer je drei trickreicher Angaben auf dem Gesuch sowie vor allem Rennläufe absolvieren. Und dies für ein Startgeld von dank den hervorragenden Beziehungen von Kurt Witt- gerade mal 180 Franken! Die immense Arbeit des Or- wer, der als OK-Präsident amtete, wurde doch tatsäch- ganisationskomitees um Kurt Wittwer (u.a. mit Peter lich die Bewilligung für einen solchen Anlass erteilt. Brönnimann, Richard Frei, Armin Jungi, Peter Kubli, Ueli Schneiter und Joe Wyss) hatte sich vollumfänglich So nebenbei meinte Wyss, die Traumlösung bestände gelohnt: Veritabler Motorsport am Rand einer Gross- darin, den Teilnehmern die Autos zur Verfügung zu stadt auf zur Verfügung gestellten Autos und zu sehr stellen, denn so würden sich sicher weit mehr Fahrer günstigen Konditionen, abgerundet durch einen tollen anmelden. Doch woher sollte man ein paar absolut Gabentisch bei der Preisverteilung. identische und wenn möglich einigermassen taufri- sche Autos nehmen? Kaum zu glauben, aber selbst Erstaunlicherweise berichteten neben der Fachpresse diese doch etwas verwegene Idee konnte dank der auch die Tageszeitungen in sehr positiver Art, sodass AMAG umgesetzt werden. Im August bestritten bei schon wenige Wochen nach der Premiere bereits die schönstem Wetter und vor vielen Zuschauern tat- Bewilligungen für die nächste Austragung auf dem sächlich rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Tisch lagen. Lediglich neue Einheitsfahrzeuge muss-

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45 Heinz Steiner als Fahrer aktiv von 1967 bis 1999

schliessenden Umstieg auf ein echtes Rennauto war ein Radio: «Ein Gegner legte wegen eines fehlenden Radios am Honda Protest gegen mich ein, worauf mir

Heinz Steiner die Lust an dieser Kategorie gründlich verging.» Zuerst 10.1.1949 versuchte er sich in der Sports 2000-Serie, und 1989 konnte er sich dank grosszügiger Unterstützung von Hans Affentranger einen Lola T298-BMW anschaffen, mit dem er auf Anhieb den zweiten Platz in der Coupe Wie heute sein Sohn Marcel gehörte auch dessen der Schweizer Berge belegte. Danach begann Heinz Vater Heinz Steiner über Jahre zu den Aushänge- Steiner mit Formel-2-Modellen von Martini Jagd auf schildern der Equipe Bernoise. Bereits mit 18 sass er Tagessiege im In- und Ausland zu machen und wurde erstmals am Rennsteuer, der EB trat er jedoch erst zu einem der erfolgreichsten Schweizer Bergspezia- 22 Jahre später bei. Der 65-jährige Oberdiessbacher listen der 90er-Jahre. 1997 wechselte er mit einem Garagist erinnert sich: «Für uns kleine Tourenwägeler Martini Mk77-BMW zurück zu den Rennsportwagen, spielten seinerzeit bekannte EB-Mitglieder wie Ruedi und als er zwei Jahre später am Abend nach seinem Gygax oder Roland Salomon in einer anderen Liga. Tagessieg am Gurnigel aus privaten Gründen («ich hat- Da passten wir Landeier nicht rein (Anmerkung des te zu dieser Zeit den Kopf nicht mehr frei») den Rück- Verfassers: Die genau gleichen Vorbehalte gegenüber tritt erklärte, trat Sohn Marcel mit dem CN-Auto, das dem Herrenclub SAR hatten ein paar Jahre zuvor eine er vorher bereits auf der Rundstrecke steuern durfte, Handvoll Berner bewogen, die EB zu gründen!) und auch am Berg in Vaters Fussstapfen. wir machten eher beim FRC mit. Erst als ich Ende der Achtzigerjahre selbst einen Rennsportwagen steuer- Wenn immer möglich, hilft Heinz seinem Sohn (Bild te, wurde die Equipe Bernoise für mich ein Thema, rechts) bis heute bei der Vorbereitung von dessen zudem stammten die jetzt viel zahlreicheren Mitglie- Fahrzeug und der Betreuung auf dem Rennplatz: der aus allen Schichten.» Für Marcel Steiner hingegen «Verglichen mit früher ist der zeitliche und finanzielle war die Ausgangslage ganz anders: Schon als Knirps Aufwand gigantisch geworden. Jedes Detail wird elek- hatte er über seinen Vater Kontakt zur EB, und sobald tronisch erfasst, während damals bei mir der einzige er vom Karting in den Autosport aufstieg, wurde er Sensor mein Hintern war.» auch Aktivmitglied. Beide gewannen mehrmals den EB-Rennsportpokal, Ambitionen auf einen Job im Vor- stand hatte hingegen keiner von ihnen.

Heinz Steiner begann seine Karriere dem Budget ent- sprechend auf bescheidenen Strassenautos. Als er mit einem BMW 2002 TI in die riesige Zweiliterklasse der Gruppe 1 aufstieg, konnte er trotz etlicher Gegner mit bekannten Namen bald vorne mitmischen und wur- de 1972 Vierter in der Schweizer Meisterschaft. 1973 eröffnete er seine eigene Garage und kehrte erst 1984 als Honda-Vertreter mit einem serienmässigen CR-X wieder in den Automobilsport zurück. Schuld am an-

46 47 ten gesucht werden, war doch die AMAG wegen der 1 abgebrochenen Radbolzen sowie ein paar kleinen Dellen im Blech nach Pilonen-Kontakt trotz bester Werbung ziemlich aufgebracht. Ersatz war aber bald gefunden, denn 1988 sprang Peugeot mit einer Flotte von 205 GTI ein. In diesem Jahr war übrigens unter den knapp 150 Teilnehmern der Berner Regierungs- rat Ueli Augsburger der wohl prominenteste «Heizer» im Feld. Es gab wiederum nicht den geringsten Unfall, und die Peugeot verloren keine Räder. Alles bestens, hätte man meinen können. Aber genau im Jubiläums- jahr 1989 (25 Jahre EB) machten dann die rotgrünen Anwohnerinnen (es gab ausschliesslich Unterzeich- nerinnen und keinen einzigen Unterzeichner…) im Baumgartenquartier dem Slalom Bern den Garaus, genügte doch ihre Einsprache dem Stadtrat, um keine weitere Bewilligung mehr zu erteilen.

Seit 1987 EB-Testtage Im Frühjahr 1987 meinte ein damals noch unbekann- ter Nachwuchsfahrer, um im Automobilsport ernsthaft mitzumischen, seien eigentlich Testfahrten unerläss- 1 Historische Formel-1-Boliden als Gäste bei den lich. Zwar hatte der junge Mann namens Jürg Strasser EB-Tests 2002 völlig Recht, doch gab es damals im Gegensatz zu heu- 2 Die komplette Mannschaft der Testtage 2003 in Dijon 3 Jean-Denis Delétraz testet 2003 den offiziellen te noch keinen einzigen Schweizer Anbieter für sol- Lister Storm che freien Trainings. Und für ein paar Clubmitglieder 4 Bei den Tests 2002 erhält Christina Surer von konnte man ja nicht einfach eine ganze Rennstrecke Joe Wyss wertvolle Tipps mieten. Also setzte sich die EB mit dem Motodrom Hockenheim in Verbindung und erhielt tatsächlich Gelegenheit, den kleinen Kurs an einem Mittwoch, gemeinsam mit den Mercedes-Testfahrern, zu benut- strebte man nach Höherem und setzte sich im Januar zen. Was man uns allerdings nicht sagte: Mercedes des nächsten Jahres mit dem Autodromo di Monza in testete nicht PWs, sondern Busse und Lastwagen. Verbindung. Und da 1988 die grossen und sehr teu- Dies schien nicht so problematisch, als wir aber fest- ren Bauarbeiten (Boxenanlagen, Sicherheitseinrich- stellten, dass diese dicken Brummer den grossen Kurs tungen etc.) noch nicht ausgeführt waren, konnten befuhren, erschraken wir ein wenig. Das Ausscheren wir diese Strecke inklusive Ambulanzfahrzeug und auf den kleinen Kurs im «ersten Brüggli» war keine Feuerwehrauto für sage und schreibe 2‘500‘000 Lire Sache, haarsträubende Momente setzte es jedoch einen ganzen Tag lang mieten. Dazu begleiteten uns beim Wiedereinbiegen im «zweiten Brüggli» ab. Für sechs Streckenfunktionäre, Joe Wyss übernahm die zusätzliche Bedenken sorgte der freundliche Hinweis Leitung, und es konnte losgehen. Zwanzig Teilnehmer der Testfahrer, sie führten Versuche an der Bremsan- waren dabei, jeder musste gerade mal 160 Franken lage bis Erreichen der Belastungsgrenze durch. hinblättern, und alle fanden diesen Testtag am 25. Februar 1988 etwas vom Besten, was die EB seit lan- Den vier EB-Fahrern gefiel das Abenteuer in Hocken- gem gemacht habe. Kein Wunder also, dass man diese heim zwar recht gut, die Bedingungen waren aber viel Veranstaltung ins alljährliche Tätigkeitsprogramm auf- zu gefährlich, um echte Fahrtests durchzuführen. Also nahm und sie allen Schweizer Rennfahrern zugäng-

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lich machte. So gab es in späteren Jahren jeweils gleich ideal für solche Trainings und in vernünftiger Fahrzeit drei Testtage hintereinander, die von einem aus weit zu erreichen, sondern dort fanden damals gleich zwei über 20 Personen bestehenden Team durchgeführt Schweizer Rennen pro Saison statt. Jahrelang wurden wurden. nun die zwei aufeinander folgenden Testtage im März Auch das Budget veränderte sich schlagartig und stieg von den Schweizer Rennfahrern rege genutzt, denn bald auf über 40‘000 Franken. Obwohl die gesamte das erfahrene Team – einige Funktionäre waren seit Organisation stets mit viel Freude nach Monza ge- den Anfängen in Monza dabei – arbeitete sehr pro- reist war, weil die Schlemmereien legendär und die fessionell und kompetent. Erst als die Schweizer kurzen oder längeren nächtlichen Ausfahrten mit ge- Rundrennen mangels Teilnehmern finanziell nicht wissen Funktionären nach Mailand umwerfend wa- mehr tragbar waren, bedeutete dies 2010 auch für ren, mussten wir einsehen, dass sich Monza wegen die EB-Testtage in Dijon das Ende. der langen Geraden für Testfahrten eigentlich sehr schlecht eignete. Nachdem dort auch kein Schweizer Ab 1998 nationales Rundrennen in Dijon Meisterschaftslauf mehr durchgeführt wurde, transfe- Als die Nationale Sportkommission (NSK) im Januar rierte man 1994 die längst zur Tradition gewordenen 1998 dem bisherigen Veranstalter des traditionellen EB-Testtage nach Dijon. Diese Strecke war nicht bloss Osterrennens in Dijon die Bewilligung entzog, ge-

49 langte NSK-Präsident Paul Gutjahr mit der Frage an 1 die Equipe Bernoise, ob wir nicht als Organisator ein- springen könnten. Als Organisator eines derartigen Rennens hatten wir zwar keine Erfahrung, immerhin hatten wir jedoch als Teilnehmer während Jahren viele gute, aber auch etliche schlechte Beispiele erlebt. So trauten wir uns zu, ins kalte Wasser zu springen, und überdies sicherte uns der ACS Bern seine Mithilfe zu. Das finanzielle Risiko mussten wir allerdings ganz al- leine tragen. Joe Wyss erinnert sich noch heute daran, wie er damals vor einem weissen Blatt Papier sass und sich überlegte, wie man wohl einen SM-Lauf korrekt organisierte, denn vom bisherigen Veranstalter erhielt man keinerlei Unterlagen. Dank der engagierten Mit- arbeit von Theo Bertschi füllten die Blätter bald ganze Ordner, und das sehr kleine, aber effizient arbeitende OK wusste die eigentlich viel zu kurze Vorbereitungs- zeit bestens zu nutzen.

Die EB verband mit dem Neueinstieg als Organisator auch diverse Premieren: So erfolgte an Ostern 1998 erstmals an einem Schweizermeisterschaftslauf die gesamte Zeitmessung über Transponder. Auch De- tails wie das leidige «Abrechnen» aller Teilnehmer mit den Streckenbesitzern für Strom- und Wasserbezug im Fahrerlager wurden korrigiert, indem man einen geringen Betrag ins Startgeld integrierte. Jedenfalls schätzten es die Fahrer, dass hier Insider selbst für kleine Wünsche offene Ohren hatten und auch bei grösseren Problemen umsichtig agierten. Sie sparten nach der Veranstaltung nicht mit Lob, und die Pres- schnellen . Erst als die Schweizer Rundstre- se lobte die Osterrennen ebenfalls über den Klee. So ckenszene immer stärker schrumpfte und die Rennen war für die EB die Zukunft des Osterrennens gesichert, nicht mehr kostendeckend waren, stieg die EB aus, insbesondere als zu guter Letzt noch eine ausgegli- und 2010 wurde das Osterrennen unter der Federfüh- chene Abrechnung präsentiert werden konnte. In den rung von Walter Kupferschmids RacePromo letztmals folgenden Jahren – zuerst noch mit dem ACS Bern als ausgetragen. Co-Organisator, später allein – wurden stets kleinere und grössere Verbesserungen vorgenommen, wel- Ab 2010 Slalom Ambrì che die Beliebtheit des Anlasses noch erhöhten. Ein Als die zum einem wichtigen Markenzeichen der EB keineswegs selbstverständliches Novum im Motor- gewordenen Rundrennen entfielen, sah sich der Vor- sport aber gab es etwa 2003, als die EB allen Teilneh- stand nach neuen Tätigkeitsgebieten um. Der Prä- mern nachträglich 50 Franken zurückbezahlte, weil sident träumte zwar seit einigen Jahren von einem die Veranstaltung einen Gewinn abgeworfen hatte. Rallye im Bernbiet und hatte auch schon gewisse Highlights waren ausländische Gastserien wie die Vorarbeiten geleistet, doch für die Umsetzung dieser Supersportscars mit ehemaligen CanAm-Boliden, Pläne fehlte die nötige Unterstützung. Die Tatsache, die Interserie, der Divinol-Cup oder die bis 250 km/h dass für viele Aktivmitglieder Bergrennen und Sla-

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1 Mehrmals trat die spektakuläre Supersports-Serie mit ehemaligen CanAm- und Interserie-Boliden in Dijon auf 2 Gody Zurbrügg vor Daniel Hadorn im Renault-Clio-Cup, Dijon 2002

loms einen hohen Stellenwert haben, bewog die EB Im Oktober 2010 war es soweit, und der Slalom ging schliesslich dazu, den ehemals beliebten Slalom in als letzter nationaler Meisterschaftslauf erstmals unter Ambrì zu reaktivieren. Wie schon im Fall von Dijon war EB-Führung über die Bühne. Da zuerst noch offene es der SAR, der im Tessin 2008 einen Scherbenhaufen Rechnungen der Vorgängerorganisation beglichen hinterlassen hatte, bevor der ehemals renommierte werden mussten, schloss die Veranstaltung trotz eines Club ganz von der Bildfläche verschwand. Altlasten erfreulichen Meldeergebnisses mit einem Fehlbetrag wie die zum Flop gewordene letzte Auflage oder un- ab. Der Anlass selbst ging aber gut über die Bühne, die bezahlte Rechnungen bei lokalen Partnern stellten lokale Bevölkerung merkte, dass der neue Veranstal- ein grosses Handicap dar, und es galt zuerst wieder ter ein verlässlicher Partner war, und so stand einer das Vertrauen zurückzugewinnen. So stellte sich der Fortsetzung nichts im Weg. Nachdem sich Ambrì in Tessiner Rennsportorganisator ASAT zuerst gegen das den beiden folgenden Jahren gut in der Slalomszene Projekt, obschon er selbst nicht bereit gewesen war, etabliert hatte und die Teilnehmerzahlen dement- den Slalom wieder aufleben zu lassen. Einzig bei der sprechend zunahmen, erlebte die Equipe dann 2013 Bewilligung von Kanton und Gemeinde setzte es keine einen Tiefschlag. Ein verfrühter Wintereinbruch sorgte Probleme ab, wohl nicht zuletzt, weil man sich schon dafür, dass die Flugplatzpiste in der Nacht auf den 12. vom Schneetraining in Ambrì kannte. Oktober tief eingeschneit wurde. Das es zuerst weiter

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1 Max Langenegger, Citroën C2 R2, Rallye du Chablais 2013 2 Der neue EB-Vorstand an der HV im Frühjahr 2013 3 Marcel Wolf, Sieger Renault Clio Classic Cup 2010 4 Peter Steck BMW M3 STW, Gurnigel 2006 5 Röbi Wicki, Schweizer Tourenwagenmeister 2006 6 Thomas Glauser, Van Diemen F. Ford, Hockenheim 2001 7 Stefan Zbinden, Honda Civic, Magny Cours 2006 8 Thomas Zürcher, Renault Clio Classic, Gurnigel 2012 9 Der Boss legt auch selbst Hand an, Gurnigel 2006

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schneite und die Räumarbeiten erst am frühen Sams- tagnachmittag abgeschlossen werden konnte, musste der LOC-Slalom abgesagt werden. Der sonntägliche 1 Alle freuen sich über den Besuch von Nadine und Christoph Zwahlen, Ambrì 2014 SM-Lauf konnte dann zum Glück unter regulären Be- 2 Präsi Beat Weber macht sich als Starter nützlich, dingungen in einer winterlichen Umgebung durchge- Ambrì 2014 führt werden, aber natürlich waren gewisse Fahrer, 3 Thierry Kilchenmann, Mini Cooper Challenge, die am Samstag unverrichteter Dinge den Heimweg im verschneiten Ambrì 2013 4 Tagessieger Tiziano Riva auf dem F3000-Reynard, antreten mussten oder die ganz auf die Anreise ver- Ambrì 2013 zichtet hatten, sehr verärgert. 5 2013 kommen die OPC-Piloten wegen des Schnees nicht zum Fahren Selbstverständlich traf die Equipe Bernoise keine Schuld, denn Mitte Oktober hatte es in dieser Region seit Menschengedenken nicht mehr so geschneit, und 3 der Einsatz von Streusalz, der die Räumungsarbeiten wohl etwas beschleunigt hätte, ist auf diesem Flug- platz verboten. Nicht alle «Geschädigten» begriffen, dass für den Organisator trotz der Absage am Samstag praktisch alle Kosten aufgelaufen waren und deshalb eine Rückerstattung des Nenngelds nicht in Frage kam. Als bekannt fahrerfreundlicher Club bemüh- te sich die EB zwar, diesen Fall von höherer Gewalt transparent zu erklären, und als Geste erhielten die LOC-Piloten denn auch einen Gutschein von 100 Fr. für den Slalom 2014. Wie dem auch sei, obwohl sich einige Fahrer nicht einsichtig zeigten, blieb der Image- verlust im Rahmen, und die jüngste Auflage ist mit ei- ner etwas geringeren Zahl von Teilnehmern wie üblich vergleichbares Angebot gab es bisher noch nicht. Bei reibungslos über die Bühne gegangen. der ersten Auflage im Jahr 2013 fragten sich wohl noch viele, was denn bei einem solchen Testtag geboten Ab 2012 Slalom-Testtage werde, und daher reisten nur wenige Teilnehmer im Da mit dem Wegfall der Rundrennen auch die Testtage März in den Süden. Schnell sprach sich aber herum, in Dijon weggefallen waren, hatte jemand im Vorstand dass man bei diesem Slalomtraining viel profitieren die Idee, vor Saisonbeginn einen Slalom-Testtag an- könne, und für 2013 wurde der Anlass wegen der zubieten. Die EB war erneut sehr innovativ, denn ein grossen Nachfrage prompt auf zwei Tage ausgedehnt.

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55 Jürg Strasser im Rennsport aktiv von 1987 bis 2010, EB-Präsident von 2000 bis 2011

als Präsident bei Anlässen wie dem Slalom Ambrì oder den Testtagen an gleicher Stelle federführend. Vorher arbeitete er über längere Zeit am Projekt eines Rallyes

Jürg Strasser in der Deutschschweiz, da er jedoch in den eigenen 25.12.1958 Kreisen nicht genügend Unterstützung für diese auf- wändige Aufgabe fand, hat er sie zumindest vorerst ad acta gelegt.

Jürg Strasser war – mit Unterbrüchen – noch als Fahrer Als Präsident stellte sich Jürg Strasser nie selbst in den aktiv, als er in den Neunzigerjahren in den Vorstand Vordergrund, sondern setzte immer auf Teamwork. der Equipe Bernoise berufen und später sogar zum Reden und Öffentlichkeitsarbeit waren weniger sein Präsident des grössten Schweizer Fahrerclubs gewählt Ding, während Vorgänger Joe Wyss gerade in dieser wurde: «Damals was dies für mich eine grosse Ehre, Hinsicht brilliert hatte. Im Zentrum stand stets das heute empfinden es die meisten fast als Strafe, wenn Wohlergehen der Mitglieder. So zog er es vor, in den sie irgendwo ehrenamtlich mithelfen und Verantwor- finanziell erfolgreichen Jahren das Geld an die Fah- tung übernehmen sollen. Diese auch im Alltag fest- rer und Funktionäre zurückfliessen zu lassen, statt zustellende Entwicklung ist bedauerlich und macht im Club ein grosses Vermögen anzuhäufen. In seiner es schwierig, erfolgreich einen Club zu führen, denn Amtszeit wurde auch das Funktionärsessen einge- auch die Interessen der Mitglieder haben sich gewan- führt, anderseits scheute er sich nicht davor, auf den delt. Rückwirkend muss ich sagen, dass ich vielleicht Zeitgeist Rücksicht zu nehmen und Clubanlässe zu zu wenig Egoist war, auch im Sport.» streichen, die bei den Mitgliedern nicht mehr gefragt und somit nicht kostendeckend waren. Hätte Jürg Strasser früher mit Autorennen begonnen und nicht immer wieder Pausen einschalten müssen, Diese Strategie versuchte er auch dem von ihm auf- hätte er es in diesem Sport wohl weiter bringen kön- gebauten Nachfolger Charly Eyer mit auf den Weg zu nen. Aber immerhin wurde er 1991 auf einem Ford geben. Umso grösser war daher Jürg Strassers Ent- Sierra Cosworth Serienwagen-Schweizermeister, täuschung, als Eyer mit gegenteiligen Aktionen und mischte später im Renault Clio Cup ganz vorne mit seinem plötzlichen Rücktritt mitten im zweiten Amts- und stellte 1999 mit dem Gewinn des erstmals ausge- jahr die EB in eine tiefe Krise stürzte, wovon sie sich schriebenen Peugeot 106 Rallye Cups seine Vielseitig- mittlerweile allerdings prächtig erholt hat. keit unter Beweis. Mit einem gewissen Stolz erfüllt ihn noch heute, dass er später bei sporadischen Einsätzen gleich wieder bei den Leuten war. Lust auf Rallyes ver- spürt er zwar nach wie vor, aber angesichts der ständig höher werdenden Kosten ist die Finanzierung kaum mehr zu bewältigen.

Während gewisse Piloten nach ihrer aktiven Zeit von der Bildfläche verschwinden, macht es Strasser bis heute grossen Spass, bei der Organisation von Anläs- sen mitzuhelfen. So ist er auch nach seinem Rücktritt

56 57 EB-Piloten auch im 1 Ausland erfolgreich

Wie die ausführlichen Statistiken dieser Chronik be- legen, besass die Equipe Bernoise in den 50 Jahren seit der Gründung eine grosse Zahl erfolgreicher Mitglieder. Wir beschränken uns an dieser Stelle des- halb auf Piloten, die auch ausserhalb unseres Landes Beachtung fanden oder besonders viele Titel holten. Die Auswahl ist nicht umfassend, und dem Autor ist durchaus bewusst, dass etliche weitere EB-Mitglieder eine Erwähnung verdient hätten. Aber selbst in einem Buch ist der Platz begrenzt.

In den Sechzigerjahren war zweifellos Bernhard Baur eine herausragende Erscheinung. Im Gründungsjahr der EB wechselte der damals erst 21-jährige Berner in die internationale Formel 3, eine der am heis- 1 Fritz Riesen, Roland Salomon (im Tecno) und Rolf sesten umkämpften Klassen, in der sich künftige Zumstein vor dem Start zum Schleizer-Dreieck- Grand-Prix-Piloten profilierten, aber auch talentierte Rennen 1970 Privatfahrer weit vorne mitmischen konnten. Als er 2 Draufgänger Bernhard Baur reisst am Formel-3-GP von vom nicht konkurrenzfähigen Cooper-BMC auf ei- Monaco 1969 in der Schikane gleich zwei Räder ab nen Brabham umstieg, stellten sich 1966 erste gute 3 Zusammen mit Enzo Calderari und Rolf Maritz Klassierungen ein. In Osteuropa schaffte er es später gewinnt Willi Spavetti 1979 die GT-Wertung der mehrmals aufs Treppchen, wohl härter erkämpft wa- Langstrecken-WM ren aber etliche Plätze in der Top-Six bei versammelter F3-Elite. 1968 kämpfte er sich zum Beispiel in Rouen aus der letzten Startreihe des 30-köpfigen Felds, das spätere F1-Stars wie Cevert, Jabouille oder Depailler jahre nebenbei an einigen Formel-2-EM-Läufen teil. umfasste, bis auf die sechste Position vor. Als er Ende Ruedi Gygax machte Mitte der 70er-Jahre mit dem 1969 keine Möglichkeit sah, in die Formel 2 aufzustei- Modus-Team von Jo Marquart erneut Abstecher an gen, und sich auch ein Langstreckenprojekt zerschlug, grosse internationale Rennen, bevor er in die Schwei- zog sich der ehrgeizige Bernhard Baur schon mit 26 zer Szene zurückkehrte. Jahren aus dem Automobilsport zurück. Nachdem er jahrelang in der Schweiz gute Ergebnis- In jenen Jahren nahmen auch weitere EB-Mitglieder se herausgefahren hatte, gönnte sich der Seeländer wie Ruedi Gygax, Fritz Riesen oder Roland Salomon Willi Spavetti zum Abschluss seiner Karriere etliche sporadisch an Formel-3-Rennen teil, allerdings mit internationale Langstreckenrennen. Zusammen mit geringerem Erfolg. Roland Salomon beendete im- Enzo Calderari und Rolf Maritz pilotierte er 1979 an merhin das Rahmenrennen zum GP von Monaco, für sämtlichen europäischen Läufen der Marken-WM das sich jeweils über 60 Teilnehmer bewarben, auf einen Porsche Carrera RSR, und das Trio holte sogar dem 12. Rang. Er wurde zudem zweimal nationaler den Gesamtsieg in der GT-Wertung. Anschliessend Rennwagenmeister, gewann die Coupe der Schweizer folgten noch einige Einsätze auf einem Eggenber- Berge und nahm in der ersten Hälfte der Siebziger- ger-BMW in der Tourenwagen-EM. In dieser Zeit war

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59 auch der zweifache Schweizer Meister Jürg Dürig 1 mit verschiedenen BMW-Modellen und Copiloten im europäischen Langstreckensport aktiv. So wurde der Riggisberger 1980 mit dem heutigen Berner Theater- direktor Stefan Märki als Teamkollege bei den Tou- renwagen-EM-Läufen auf dem Salzburgring sowie in Brünn zweimal Vierter. Bei weiteren Auslandstarts auf einem 635 und einem M1 schaute für Dürig später resultatmässig weniger heraus.

Als Fredy Amweg 1989 EB-Mitglied wurde, hatte er längst den Grundstein zu seinem Ruf als Bergkönig (er gewann zwischen 1989 und 1998 siebenmal die Cou- pe der Schweizer Berge) gelegt. In den 70er-Jahren beteiligte er sich wie etliche andere Eidgenossen auch an Formel-2-Rennen, und am Berg war der Ammers- wiler im benachbarten Ausland ebenfalls ein Begriff. Heinz Steiner trat der Equipe im gleichen Jahr bei wie Amweg, und wie dieser erzielte der Oberdiessbacher 1 Beim Rahmenrennen zum GP von England 1970 nicht nur in seiner Heimat viele Topergebnisse am bespricht sich Ruedi Gygax (links) mit dem leider früh verstorbenen Urs Friedli Berg, sondern gehörte in den 90er-Jahren auch zu 2 Zusammen mit André Lotterer und Benoît Tréluyer den Animatoren in der deutschen Interserie (Rund- gewinnt Marcel Fässler 2011 erstmals die 24 Stunden stecke) sowie bei einigen ausländischen EBM-Läufen. von Le Mans Im Anschluss daran führte Sohn Marcel Steiner die 3 Neel Janis Einstieg in den Automobilsport mit einem Arcobaleno FA, Dijon 2000 Familientradition fort. In jüngster Zeit durch den Weg- 4 Mit 11 Titeln ist Daniel Hadorn gemeinsam mit fall seines Mäzens eingebremst, gehört er bis heute Marcel Steiner der erfolgreichste EB-Pilot, zur europäischen Bergelite. Mit insgesamt 11 Titeln hier 1993 in Oberhallau im In- und Ausland ist Steiner Junior in Sachen Aus- zeichnungen auf gleichem Niveau wie Daniel Hadorn, der zwar in den letzten Jahren primär im Ausland an den Start ging, seine Meistertitel und Cupsiege aber fahrer mit drei Le-Mans-Siegen und dem Gewinn der seit 1993 ausschliesslich in der Schweiz herausfuhr. Jo Langstrecken-WM 2012 das prominenteste Mitglied Zeller holte sieben seiner 13 nationalen F3-Titel unter geworden. Durch Vater Mukesh stiess Neel Jani bereits EB-Flagge, zuvor hatte der Oetwiler aber international 1995 als 12-jähriger Kart-Pilot zum Berner Club, und ebenfalls ab und zu eine gute Figur gemacht. Dabei der Seeländer hat es inzwischen ebenfalls sehr weit sticht resultatmässig sein 2. Rang beim F3-EM-Lauf gebracht. Im Anschluss an den Gewinn des A1-World- von Kassel-Calden 1982 hervor, bei Formel-3-Top- Cups klappte es zwar mit dem erhofften Aufstieg in die events wie Monaco oder Macau mitzumischen, war Formel 1 nicht, dafür machte sich Jani bei Enduran- aber sicher ebenfalls ein unvergessliches Erlebnis. ce-Rennen einen Namen und ist jetzt als Mitglied des Porsche-Werkteams ein direkter Gegner von Fässler. In den letzten Jahren war eine Reihe von EB-Mitglie- Wie der Letztere steht mittlerweile die Solothurnerin dern auch auf internationalem Topniveau erfolg- Rahel Frey auf der Lohnliste von Audi und macht dort reich, und einige von ihnen können heute sogar vom vor allem auch neben der Piste einen ausgezeichne- Rennsport leben. Marcel Fässler war schon Profi in ten Job. Der jüngste Zugang bei der deutschen Marke der DTM, als er bei der 40-Jahr-Feier der Equipe Ber- ist Nico Müller, der 2009 als Sieger der Schweizer For- noise beitrat. Inzwischen ist der Schwyzer Audi-Werk- mel-Renault-Trophy den Zugang zur EB fand. Neben

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Erfolgen in der GP3-Serie und der Formel Renault 3.5 der 90er-Jahre mit seinem potenten Lola-Rennsport- trugen auch Einstellung und Auftreten des Berner wagen bei Bergrennen an den Start ging. Als er bereits Oberländers dazu bei, dass ihn Audi zu Beginn dieses Mitte Siebzig war, nahm er auch an der deutschen In- Jahres für die DTM verpflichtete. Vielleicht schaffen terserie teil und liess sich selbst durch einen vierfa- eines Tages auch weitere Nachwuchspiloten wie zum chen Überschlag auf dem Nürburgring nicht dazu be- Beispiel der Wichtracher oder Le- wegen, den Helm an den Nagel zu hängen. Für diese vin Amweg aus Bremgarten den Durchbruch in einer beispiellose Karriere verlieh die EB Hans Affentranger, wichtigen internationalen Kategorie. der 2006 knapp vor dem Erreichen seines 90. Geburts- tags an einer Lungenembolie verstarb, übrigens die Spezielle Erwähnung verdient noch ein Fahrer, ob- Ehrenmitgliedschaft. schon er nie zu den Allerschnellsten gehört hat. Hans Affentranger war bereits 50 Jahre alt, als er 1966 mit einem kleinen Abarth 700 Bialbero nicht zuletzt dank des damaligen Punktemodus‘ Schweizer Meister wur- de. Einen auch im Ausland hohen Bekanntheitsgrad erhielt der Lotzwiler insbesondere, weil er bis Ende

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1 Hans Sigrist, Toyota Carina STW, Les Rangiers 2001 2 Matthias Schläppi, Sieger Renault Speed Trophy 2000 3 Nico Müller, Tatuus Formel Renault, Le Mans 2009 4 Jürg Strasser/Ruedi Woodtli, Sieger Peugeot-Rallyecup 1999 5 Marc Roth, Toyota Corolla AE86, Sieger IS-Trophäe 2003 6 Reto Meisel, Mercedes 190 RM1-Judd, Oberhallau 2006

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64 Präsidenten Ehrenmitglieder Meisterliche Fahrer Rennsportpokal Jahresmeisterschaft Sponsor-Cups

65 Präsidenten der EQUIPE BERNOISE Peter Arm Als Präsidenten der EQUIPE BERNOISE amteten in Sieger Geschwindigkeitscup ACS Bern den 50 Jahren: 1972 Werner Jungi Bernischer Automobilmeister 1964–1965 Heinz Schwyter 1973 Roland Salomon 1965–1968 Peter Schmid Schweizermeister Rennwagen 1968–1969 Hans Uhlmann Peter Luginbühl 1969–1970 Peter Schmid Sieger Geländecup ACS Bern 1970–1971 Willy Schöni 1974 Roland Salomon 1971–1974 Rolf Riesen Schweizermeister Rennwagen 1974–1982 Werner Jungi Sieger Coupe der Schweizer Berge 1982–1985 Peter Luginbühl 1978 Pierre Schaerer 1985–1991 Armin Jungi Bernischer Automobilmeister 1991–2000 Joe Wyss Werner Jungi 2000–2011 Jürg Strasser Sieger Geländecup ACS Bern 2011–2013 Charly Eyer 1979 Willi Spavetti 2013– Beat Weber Sieger GT-Markenweltmeisterschaft Hansjürg Dürig Ehrenmitglieder der EQUIPE BERNOISE Schweizermeister Tourenwagen Zu Ehrenmitgliedern der EQUIPE BERNOISE wurden 1980 Peter Kubli ernannt: Zürcher Automobilmeister Joe Wyss 1970 Peter Schmid Sieger Geschwindigkeitscup ACS Zürich 1982 Werner Jungi 1981 Hansjürg Dürig 1989 Paul Gutjahr Schweizermeister Tourenwagen 1996 Hans Affentranger 1982 Urs Friedli 2000 Joe Wyss Sieger Super-Vau-Meisterschaft 2000 René Fankhauser 1989 Fredy Amweg 2004 Armin Jungi Sieger Coupe der Schweizer Berge 2011 Fritz Stern Ernst Bähler 2011 Jürg Strasser Sieger Tourenwagen-Trophäe 2013 Walter Kupferschmid Hanspeter Bigler 2013 Christoph Grossenbacher Sieger Renault -GTE-Cup 1990 Christoph Mattmüller Meisterliche Fahrer der EQUIPE BERNOISE Sieger Interswiss-Trophäe Erwähnung finden nur Fahrer, die zum Zeitpunkt des Fredy Amweg Titelgewinns EB-Mitglied waren. Sieger Coupe der Schweizer Berge Jürg Strasser 1967 Peter Arm Bernischer Automobilmeister Sieger Geschwindigkeitscup ACS Bern Beat Küffer 1969 Roland Salomon Sieger VW-Golf-Cup Schweizermeister Rennwagen 1991 Jürg Strasser Hanspeter Siegrist Schweizermeister Serienwagen Sieger Geschwindigkeitscup ACS Bern 1992 Franz Oechslin 1970 Roland Salomon Sieger Formel-Ford-B-Cup Sieger Coupe der Schweizer Berge

66 Hanspeter Bigler Daniel Hadorn Bernischer Automobilmeister Sieger Renault-Mégane-Cup 1993 Heinz Steiner Ernst Scheidegger Sieger Coupe der Schweizer Berge Sieger VW-Polo-Trophy Daniel Hadorn Stephan Bieri Sieger Renault-Clio-Cup Sieger Renault-Boutique-Cup Bruno Messerli Kurth Baeriswyl Sieger Ford-Fiesta-Cup Bernischer Automobilmeister Martin Kälin 1998 Jo Zeller Sieger Formel-Ford-B-Cup Schweizermeister Rennwagen Ruedi Morgenthaler Reto Meisel Bernischer Automobilmeister Sieger Interswiss-Trophäe 1994 Daniel Hadorn Fredy Amweg Schweizermeister Serienwagen Sieger Coupe der Schweizer Berge Fredy Amweg Marc Roth Sieger Coupe der Schweizer Berge Bernischer Automobilmeister Max Langenegger 1999 Jo Zeller Sieger Peugeot-106-Rallye-Cup Schweizermeister Rennwagen Stephan Zbinden Alfred Rüfenacht Sieger Renault R5-Classic-Cup Sieger Interswiss-Trophäe Thomas Finger Ruedi Aeschlimann Bernischer Automobilmeister Sieger Citroën-Saxo-Cup 1995 Fredy Amweg Daniel Hadorn Sieger Coupe der Schweizer Berge Sieger Mazda-MX-5-Cup Christoph Mattmüller Martin Hasler Bernischer Automobilmeister Sieger Formel-Ford-1800-Cup Ernst Scheidegger J. Strasser / R. Woodtli Sieger VW-Polo-Trophy Sieger Peugeot-106-Rallye-Cup Hans Schori Hanspeter Kropf Sieger Ford Escort Cosworth Trophy Sieger Renault-Classic-Cup 1996 Daniel Hadorn 2000 Jo Zeller Schweizermeister Serienwagen Schweizermeister Rennwagen Fredy Amweg Andreas Bähler Sieger Coupe der Schweizer Berge Sieger Division B der Formel 3 Joe Wyss Marcel Steiner Sieger Ford Escort Cosworth Trophy Sieger Sportwagen-Trophäe Fredi Hug Matthias Schläppi Sieger Formel-Ford-1600-Cup Sieger Renault Speed Trophy Martin Bürki Daniel Hadorn Bernischer Automobilmeister Sieger Mazda MX-5 Cup 1997 Heinz Steiner Neel Jani Sieger Rennsporttrophäe Sieger Formel-A-Lista-Trophy Fredy Amweg Mathias Schläppi Sieger Coupe der Schweizer Berge Bernischer Automobilmeister Ruedi Aeschlimann 2001 Hans Sigrist Sieger Circuit-Trophy Schweizermeister Tourenwagen

67 Jo Zeller Rolf Ehrbar Schweizermeister Rennwagen Sieger Trophäe der Spezialwagen Marcel Steiner Victor Fischer Sieger Sportwagen-Trophäe Sieger Swiss Historic Trophy Daniel Hadorn Stephan Zbinden Sieger Renault Speed Trophy Sieger Pirelli Touring Car Masters Marc Roth 2007 Marcel Steiner Bernischer Automobilmeister Sieger AvD-Sportwagen-Berg-Cup 2002 Jo Zeller Reto Meisel Schweizermeister Rennwagen Deutscher Tourenwagen-Bergmeister Alfred Rüfenacht Daniel Hadorn Sieger Interswiss-Trophäe Schweizer Tourenwagenmeister Reto Meisel Sieger New Clio Cup Sieger Coupe der Schweizer Berge Stefan Rothenbühler Matthias Schläppi Schweizer Slalommeister Sieger Renault Speed Trophy 2008 Neel Jani Philippe Krebs Sieger A1 GP World Cup Sieger Renault Classic Cup Marcel Steiner Marc Roth Deutscher Meister für Rennsportwagen Bernischer Automobilmeister Sieger AvD-Sportwagen-Berg-Cup 2003 Jo Zeller Daniel Kammer Schweizermeister Rennwagen Sieger Opel OPC Challenge Marc Roth 2009 Marcel Fässler Sieger Interswiss-Trophäe Sieger International GT Open Berner Automobilmeister Reto Meisel Daniel Hadorn Deutscher Tourenwagen-Bergmeister Sieger Renault Speed Trophy Mathias Schläppi 2004 Marc Roth Sieger Procar-Serie Sieger Trophäe der Spezialwagen Marcel Steiner Berner Automobilmeister Deutscher Meister für Rennsportwagen Daniel Hadorn Sieger AvD-Sportwagen-Berg-Cup Sieger Renault Speed Trophy Nico Müller 2005 Marcel Steiner Sieger LO Formel Renault Sieger AvD-Sportwagen-Berg-Cup Schweizer Rennwagenmeister Mathias Schläppi Marcel Wolf Deutscher Produktionswagenmeister Sieger Renault Classic Cup Röbi Wicki 2010 Marcel Steiner Schweizer Tourenwagenmeister Schweizer Bergmeister Rennsportwagen Marc Roth Michael Lamotte Sieger Trophäe der Spezialwagen Sieger LO Formel Junior Thomas Schaffner Schweizer Rennwagenmeister Sieger Renault Classic Cup Christoph Zwahlen 2006 Röbi Wicki Schweizer Slalommeister Schweizer Tourenwagenmeister David Finger Jo Zeller Sieger Trofeo Abarth 500 Rally Schweizer Rennwagenmeister

68 Marcel Wolf Levin Amweg Sieger Renault Classic Cup Sieger LO Formel Lista Levin Amweg Thomas Amweg Schweizermeister Kart 125 Sport Sieger Austria Cup 2011 Reto Meisel Thomas Zürcher Deutscher Tourenwagen-Bergmeister Sieger Renault Classic Cup Marcel Steiner 2013 Andrina Gugger Schweizer Bergmeister Rennsportwagen Siegerin Ladies Trophy ETCC Thomas Amweg Andreas Lanz Sieger Austria Formula Renault Cup Sieger ASS Trophy Patric Niederhauser Manuel Amweg Sieger Formula Abarth Italia Sieger Remus F Renault 2.0 Pokal Div. II Sandro Zeller Thomas Zürcher Sieger Austria Formula 3 Cup Sieger Renault Classic Cup 2012 Marcel Fässler Thierry Kilchenmann Endurance-Weltmeister Sieger Mini Challenge Switzerland Marcel Steiner Schweizer Bergmeister Rennsportwagen Christoph Zwahlen Schweizer Slalommeister Patrick Mani Sieger Trophäe IS Rallye

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1 Christoph Zwahlen, Opel Kadett GT/E, Frauenfeld 2012 2 Siegertrio im Sponsorcup 2011: v.l.n.r. Marcel Steiner, Romeo Grimaldi und Sandro Zeller 3 Sandro Zeller, Sieger Austria Formel 3 Cup 2011 4 Patric Niederhauser, Dallara-Nissan, GP3-Rennen Barcelona 2013 5 Marcel Steiner, Osella FA30-Zytek, La Roche 2011

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5

71 EB-Rennsportpokal 2006 Rolf Ehrbar Wanderpreis für den «Fahrer des Jahres» der EQUIPE 2007 Pascal Gehring BERNOISE, damals gestiftet von Willy Krähenbühl, 2008 Röbi Wicki Burgdorf. Darum wurde er auch «Krähenbühl-Pokal» 2009 Röbi Wicki genannt. Ab 1982 wurde der Wanderpreis umbenannt 2010 Marcel Steiner in «EB-Rennsportpokal». Die Sieger des Pokals sind: 2011 Romeo Grimaldi 2012 Christoph Zwahlen 1967 Fritz Riesen 2013 Thierry Kilchenmann 1968 Ruedi Gygax 1969 Rolf Riesen 1970 Rolf Riesen Jahresmeisterschaft der EQUIPE BERNOISE 1971 Willi Spavetti Im Jahre 1979 beschloss die Hauptversammlung, eine 1972 Heinrich Hofmann Jahresmeisterschaft mit Wanderpreis für alle Mitglie- 1973 Urs Friedli der durchzuführen. Für diese Meisterschaft werden 1974 Willi Spavetti alle clubinternen Veranstaltungen gewertet. Bis heute 1975 Hansjürg Dürig wurden folgende Mitglieder zum «Jahresmeister der 1976 Hansjürg Dürig EQUIPE BERNOISE» erkoren: 1977 Willi Spavetti 1978 Willi Spavetti 1979 Urs Friedli 1979 Hansruedi Remund 1980 Joe Wyss 1980 Christian Hofmänner 1981 Joe Wyss 1981 Hansjürg Dürig 1982 Armin Jungi 1982 Ruedi Gygax 1983 Hans Stähli 1983 Joe Wyss 1984 Peter Brönnimann 1984 Urs Friedli 1985 Ueli Schneiter 1985 Urs Friedli 1986 Joe Wyss 1986 Werner Hagi 1987 Joe Wyss 1987 Jürg Strasser 1988 Joe Wyss 1988 Jürg Strasser 1989 Joe Wyss 1989 Hanspeter Bigler 1990 Markus Stoller 1990 Christoph Mattmüller 1991 Markus Stoller 1991 Jürg Strasser 1992 Markus Stoller 1992 Heinz Steiner 1993 Markus Stoller 1993 Heinz Steiner 1994 Joe Wyss 1994 Jürg Strasser 1995 Claudio de Francesco 1995 Heinz Steiner 1996 Markus Stoller 1996 Martin Bürki 1997 Markus Stoller 1997 Daniel Hadorn 1998 Silvan Omlin 1998 Reto Meisel 1999 René Fankhauser 1999 Jo Zeller 2000 Jürg Strasser 2000 Daniel Hadorn 2001 Walter Kupferschmid 2001 Marcel Steiner 2002 Marcel Wolf 2002 Matthias Schläppi 2003 Peter Steinlechner 2003 Daniel Hadorn 2004 Markus Stoller 2004 Daniel Hadorn 2005 Steve Lisser 2005 Marc Roth 2006 Steve Lisser

72 2007 Rolf Jungi Sponsor-Cup der EQUIPE BERNOISE 2008 Rolf Jungi (seit 2003) 2009 Daniel Kammer Nachdem es dem Vorstand nicht mehr gelungen war, 2010 Heinz Geissbühler einen Sponsor für diesen clubinternen Cup zu finden, 2011 Marc Beyeler schüttete die EB von 2003 bis 2005 alljährlich 5 000 2012 Heinz Geissbühler Franken aus der eigenen Clubkasse für die erfolgrei- 2013 Heinz Geissbühler chen Mitglieder aus. Selbst als 2006 mit CAREX wie- der ein Gönner gefunden wurde, welcher der EQUIPE BERNOISE seither die Treue gehalten hat, hielt die EB Mobil-1-Cup der EQUIPE BERNOISE an ihrem jährlichen Beitrag von 5 000 Franken fest. (1992–1998) Dies ist bis heute der Fall, obschon noch ein weiterer Im Jahre 1992 gelang es dem Vorstand, zusammen Geldgeber (2009–2010 Event Center Seelisberg, seit mit dem Sponsor Mobil Oil Switzerland einen clubin- 2012 RaceInn Roggwil) dazu gekommen ist. Auf diese ternen Cup für die aktiven Fahrer auf die Beine zu Weise konnte in den letzten Jahren jeweils die stolze stellen. Der Cup war mit 5 000 Franken dotiert, dieser Summe von 15‘000 Franken verteilt werden. Betrag wurde unter den besten acht EB-Fahrern aufge- Die Sieger bis heute: teilt. Während sieben Jahren hatte diese Partnerschaft Bestand, die Firma Mobil schüttete in dieser Zeit (in 2003 Daniel Hadorn einem Jahr unter gütiger Mithilfe unserer Mitglieder 2004 Daniel Hadorn Werner Jungi und Hans Scheidegger) total 35 000 2005 Marc Roth Franken an unsere besten Fahrer aus. 2006 Rolf Ehrbar Die Sieger waren: 2007 Romeo Grimaldi 1992 Marc Roth 2008 Röbi Wicki 1993 Ruedi Morgenthaler 2009 Röbi Wicki 1994 Thomas Finger 2010 Marcel Steiner 1995 Joe Wyss 2011 Romeo Grimaldi 1996 Martin Bürki 2012 Marcel Steiner 1997 Marc Roth 2013 Andreas Lanz 1998 Marc Roth

Immopool-Cup der EQUIPE BERNOISE (1999–2002) Nach dem Rückzug der Firma Mobil Oil Switzerland sprangen unsere Clubmitglieder Sonja und Hans-Jürg Heiniger mit ihrer Internetfirma Immopool GmbH spontan ein und waren während vier Jahren, bis zum Verkauf ihrer Firma, wunderbare Partner und Sponso- ren. Die folgenden vier Sieger konnten den Löwenan- teil der alljährlich zur Auszahlung gelangenden 5 000 Franken für sich beanspruchen:

1999 Jo Zeller 2000 Daniel Hadorn 2001 Marcel Steiner 2002 Mathias Schläppi

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1 Bernhard Baur wird beim Schleizer Dreieck Rennen 1969 Dritter hinter Kottulinky und Swensson 2 Baur auf seinem Tecno bei diesem F3-Rennen in der DDR 3 Willi Spavetti, Alfa Giulia GTA, Bergrennen Près d’Orvin 1969 4 Paul Gutjahr, Lancia Fulvia, Hockenheim 1972 5 Hansjürg Dürig, BMW M3, Gurnigel 1988 6 Beat Küffer, Sieger VW-Golf-Cup 1990 in Anzère

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1 Fredy Amweg, Lola T90/50-Cosworth, La Roche-La Berra 1996 2 Andy Baumann, BMW M3, Gurnigel 1990 3 Andreas Michel, Opel Omega, Hockenheim 1990 4 Patrick Ulrich, BMW 320, deutscher STW Cup 1996

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1 Philipp Krebs, Sieger Renault Classic Cup 2002 2 Martin Hasler, Swift Formel Ford, Dijon 2001 3 Daniel Hadorn, Mazda MX5, Les Rangiers 2000 4 Bruno Jaeggi, Porsche GT2, Hockenheim 2002 5 Patrick Mani, Peugeot 106 GTI, Sieger IS-Rallye-Trophäe 2012 6 Christof Mattmüller, VW Scirocco, Oberhallau 2014 7 Mattmüller, 24 Jahre vorher in Anzère

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1 Auch Röbi Wicki hat für die EB viele Titel eingefahren. Oberhallau 2013. 2 Thomas Amweg, Sieger Remus Formel-Pokal 2014 3 Reto Meisel enthüllt seinen neuen Mercedes SLK 340, den er ab 2015 am Berg einsetzen will 4 Andrina Gugger, Gewinnerin der ETCC-Ladies Trophy 2013 5 Neel Jani brillierte 2013 mit dem Rebellion-Toyota LMP1 in der WEC und ALMS 6 Nico Müller wurde von Audi für die DTM 2014 verpflichtet. Hier in Moskau

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